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Die Welt ein ewiger Wechsel, das Leben ein Wahn Literatur, Zitatsammlung

Autor:  halfJack

Am Ende treibt dich die Ruhmsucht in der Welt umher? Da sieh hin, wie schnell alles ins Grab der Vergessenheit sinkt, sieh hin auf den unermesslichen Abgrund der Zeit vor dir und nach dir, mache dir klar die Nichtigkeit des Lobgetöns, die Wandelbarkeit und Urteilslosigkeit derer, die dir Beifall klatschen, und die Enge des Raumes, der deinen Ruhm umfasst. Ist doch die ganze Erde nur ein Punkt im All, und welch kleiner Winkel auf ihr ist deine Wohnung?

Wenn du auch dreitausend Jahre lebtest oder dreißigtausend, so vergiss doch nie, dass keiner ein anderes Leben verliert als das, welches er wirklich lebt, und kein anderes lebt als das, welches er verliert. Das längste Leben läuft also mit dem kürzesten auf eines hinaus. Der gegenwärtige Augenblick ist für alle gleich und der entschwindende sollte es nicht sein? Auch der verlorene erscheint in Wirklichkeit nur wie ein Augenblick, denn weder kann man die Vergangenheit noch die Zukunft verlieren, denn was man nicht hat, kann man auch nicht verlieren. Nur den gegenwärtigen Augenblick verliert man, da man nur diesen allein besitzt.

Marc Aurel

Jahrmarkt Literatur, Zitatsammlung

Autor:  halfJack

"Habt ihr es wohl schon bemerkt, wie ich es nicht bezweifle, dass wenn man lange einen Kleiderschrank nicht öffnet, die Röcke nicht herausnimmt und trägt, leicht Motten sich hier und dort einspinnen und selbst ganz neues, schönes Tuch zernagen und sich ganze gute Teile herausbeißen, die nachher zu Löchern werden?
Seht Kinder, so ist es auch mit dem Menschen. Er muss an das Freie, umgepackt oder getragen werden, etwas erleben, sonst setzen sich in der ungestörten Einsamkeit noch schlimmere Motten in sein Herz und seinen Verstand. Ja, das Gemüt kann so versauern, dass der Mensch wahrhaft schlecht und elend wird."

"Die vollendete Unnatur hat auch einen gewissen Reiz; auch wird dadurch der Sinn für Natur umso mehr geläutert und geschärft."

"Ganz gut", sagte der Amtmann, "er bleibt mit allen seinen Schwächen immer ein verehrungswertes Individuum, denn er strebt einem Unsichtbaren nach, einem Überirdischen, und ein solcher ist immer mehr wert als Tausende von denen, die nichts Höheres wissen und wünschen, als nur der Gemeinheit zu dienen."

"Der Jahrmarkt" von Ludwig Tieck

"Tut mir Leid", sagte der Teller. Humor, Literatur, Zitatsammlung

Autor:  halfJack

Im Traum war er ein Stück Vollkornbrot gewesen. Er lag auf einem Teller und wollte das Glas Wasser heiraten, das neben ihm stand.
"Das geht nicht", sagte der Teller. "Du bist nicht rein wie das Wasser. Auf deinen Körnern haben Blattläuse gesessen und du hast das zugelassen."
"Aber ich bin doch durch das Feuer gegangen", antwortete das Brot.
"Trotzdem weiß ich das mit den Blattläusen. Tut mir Leid! Ich bleibe hart", sagte der Teller.

"Im Wolfspelz" von Wolfgang Joop

Lyricon - PhilHarmoUniQue Liedtexte

Autor:  halfJack

Michishirube - Wegweiser
(Übersetzung von halfJack)

Nicht mehr lang und ich habe wieder Geburtstag,
Doch bedeutet es nur eine weitere Kerze.
Zwischen all den schwankenden Dingen
In diesem zerbrechlichen Gleichgewicht
Zittert auch mein Herz.
Ich mag keinen Streit, doch in diesem Herzen
Halte ich stets die Waffe auf jemanden gerichtet.
Selbst wenn ich dafür Andere fortstoßen muss,
möchte auch ich auf diesem Siegerpodest stehen.
Man sehnt sich nach etwas, strebt nach etwas.
Jeder sucht heutzutage doch
Nach einem Wegweiser.

Leben... was bedeutet das?
Bedeutet es, zu kämpfen? Oder allen Kämpfen auszuweichen?
Richtig... was bedeutet das?
Bedeutet es, keine Fehler zu machen?
Oder etwas nicht aus den Augen zu verlieren?

Ausgetrocknet und gealtert von den Tränen,
Gewachsen an den Zeichen eines Lächelns.
Gemeinsam mit meiner Liebe
Will ich mein Kreuz beugen und die Last auf mich nehmen.
Es tut weh, wie sehr ich glücklich sein möchte.
Ich möchte dich glücklich machen, so sehr, dass es schmerzt.
Und trotzdem wird irgendwann die Zeit kommen,
Da ich vergesse...

Freundlichkeit... was bedeutet das?
Bedeutet es, zu verzeihen?
Oder, dass einem verziehen wird?
Jemanden zu lieben... was bedeutet das?
Bedeutet es, zu vertrauen?
Oder sein zweifelndes Herz vor dem Anderen zu verbergen?

Gegen den Regen komme ich nicht an,
auch gegen den Wind verliere ich,
aber irgendwann einmal werde auch ich
den Weg weisen

Leben... was bedeutet das?
Bedeutet es, zu kämpfen?
Oder jemanden immer zu beschützen?

Der Schritt, den ich jetzt machen werde,
soll nicht ein Schritt in Richtung Tod sein,
Sondern einer ins Leben.
Die Worte, die ich jetzt singe,
Werden mich vielleicht entwaffnen,
Aber ich hoffe, dass sie die Herzen der Menschen berühren
Und somit mein Wegweiser werden.

aus dem Film "Ikigami"

Jacques II Literatur, Zitatsammlung

Autor:  halfJack

Jacques ist Schriftsteller, seine Freundin Kinderärztin.

Abends erzählt sie mir, welcher ihrer Patienten an diesem Tag in ihren Armen gestorben ist. Sie ist aufgewühlt und ich weiß nicht, was ich tun soll, um sie von der Last ihres Schmerzes zu befreien.
"Vielleicht solltest du dir einen anderen Beruf suchen", sage ich, nachdem sie wegen des Todes eines epileptischen Kindes die ganze Nacht geweint hat.
Diesen Satz verzeiht sie mir nie.
"Es ist einfach, den Leuten zu helfen, ohne sie zu sehen, zu berühren oder direkt mit ihnen zu reden. Es ist einfach, es ist bequem, es ist ungefährlich!"
"Du willst doch wohl nicht, dass ich mich zu jedem meiner Leser setze und mit ihm diskutiere?"
"Doch, genau das sollst du tun! Du hast dir diesen Job ausgesucht, um vor der Welt zu fliehen. Mit wem hast du denn schon zu tun, verbarrikadiert in deinem Zimmer, immer nur vor dem Computer? Mit deinem Verleger? Mit deinen wenigen Freunden? Das ist doch nicht die Welt. Du lebst in einer Fantasiewelt, einem kindlichen Universum, das nur in deinem Kopf existiert, egal was, Hauptsache, du musst nicht erwachsen werden. Aber eines Tages wird die wirkliche Welt dich einholen, meine Welt, die, in der ich mich mit meinen Kranken, meinen Deprimierten, meinen Gedemütigten herumschlage. Mit deinen Büchern wirst du nie etwas an dem Elend, dem Hunger und den Kriegen ändern."
Mir gehen Fragen durch den Kopf. Ist mein Beruf wirklich unmoralisch?
Um mich wieder ins Gleichgewicht zu bringen, gehe ich am Abend ins Kino und sehe mir genau die Art von Film an, die ich normalerweise hasse wie die Pest. Dort wird lang und breit all das gezeigt: Arme, Kranke, vom Schicksal Geschlagene und Leute, die sich gegenseitig umbringen. Wenn das die Realität ist, dann ziehe ich das Kino in meinem Kopf vor.
Die Worte wirken mit Verspätung. Ich kann nicht mehr schreiben. Ich bin ein Perverser, der Spaß daran hat, verrückte Geschichten zu verfassen, während die ganze Welt leidet. Soll ich mich jetzt den "Ärzten ohne Grenzen" anschließen? Durch Afrika laufen und jedes Kind impfen, das mir unter die Nase kommt? Ich spüre in mir Anfänge einer Alles-sinnlos-Krise. Bewährtes Mittel dagegen: mich im Klo einschließen und Bilanz ziehen. Ist es eine Schreibblockade? Ist es die Verzweiflung, nicht allen Geplagten auf diesem Planeten helfen zu können? Ist es die Hilflosigkeit, Tyrannen und Ausbeutern gegenüber machtlos zu sein?
Ich reiße mich am Riemen, schicke einen Scheck an eine karitative Organisation und setze mich wieder an den Schreibtisch. Ich liebe das Schreiben so sehr, dass ich sogar bereit bin, dafür zu bezahlen, dass ich mich ihm in Ruhe widmen kann.

"Im Reich der Engel" von Bernard Werber

Jacques I Humor, Literatur, Zitatsammlung

Autor:  halfJack

Eines Tages läuft Jacques von seinen Eltern fort und hat nur die fernsehsüchtige Katze Mona Lisa bei sich...

Mona Lisa dreht völlig durch, weil ich keinen Fernseher habe. Sie springt wie eine Wahnsinnige umher. Mit den Pfoten zeigt sie auf die Steckdosen und den Antennenanschluss, für den Fall, dass ich diese noch nicht entdeckt habe.
Nach ein paar Tagen Fernsehentzug verfällt Mona Lisa in eine Depression. Sie frisst nicht mehr, entzieht sich meinen Streicheleinheiten, schnurrt nicht mehr und faucht, sobald ich mich ihr nähere.
Gestern habe ich Mona Lisa tot auf dem Tisch gefunden, auf den ich einen Fernseher hätte stellen können. Ich vergrabe sie hinter einem Busch in einem Park. Als Grabstein stecke ich eine Fernbedienung in die Erde, die ich in einer Mülltonne gefunden habe. Dann gehe ich ins nächste Tierheim und adoptiere Mona Lisa II., die der jungen Mona Lisa I. unglaublich ähnelt: das gleiche Fell, der gleiche Blick, die gleiche Haltung.
Diesmal begehe ich nicht denselben Fehler. Ich spare von meinem Lebensmitteletat die erste Rate für einen kleinen gebrauchten Fernseher ab und lasse ihn von morgens bis abends laufen.

"Im Reich der Engel" von Bernard Werber

Gute Unterhaltung Literatur, Zitatsammlung

Autor:  halfJack

Das Leichenschauhaus bietet ein für jeden Geldbeutel erschwingliches Schauspiel, das sich Arme wie Reiche kostenlos leisten können. Nur hereinspaziert, die Tür ist offen! Der Ort kennt Liebhaber, die einen Umweg machen, um ja keine der Vorstellungen des Todes zu versäumen. Sind die Steine leer, dann gehen die Leute enttäuscht, wie Bestohlene, weg und brummen vor sich hin. Doch wenn die Steine reich bedeckt sind und genügend menschliches Fleisch zur Schau gestellt wird, dann drängen sich die Besucher, geraten mühelos in Erregung, entsetzen sich, scherzen, spenden Beifall oder pfeifen, wie im Theater, und gehen schließlich befriedigt wieder weg, wobei sie erklären, dass das Schauhaus heute gut gelungen sei.

"Thérèse Raquin" von Émile Zola

Liebe ist Besitzanspruch Literatur, Zitatsammlung

Autor:  halfJack

Besitz ist eigentlich eine trostlose Angelegenheit. Alles, was man erlangt, was man sein eigen nennt, gerinnt zur Selbstverständlichkeit. Die Begeisterung dafür, das Begehren, das vorher da war, erlischt sofort. Man will dies, man will das, und all der Krempel - Klamotten, Taschen und so weiter - verkommt sofort, nachdem man es erworben hat, zu einem bloßen Exemplar der Sammlung. Man trägt das Zeug ein paarmal, und schon hat es den Reiz des Neuen eingebüßt. Mit der Ehe ist es wohl nicht anders, auch hier geht es darum, den anderen zu besitzen. Und selbst wenn man nicht verheiratet ist, neigen doch die Typen im Laufe der Beziehung dazu, herrisch zu werden - gemäß dem Sprichwort: "Einen Fisch an der Angel braucht man nicht zu füttern". So läuft das doch. Und was, wenn dem Fisch das Futter ausgeht? Dann hat er lediglich die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten: entweder zu verrecken oder zu flüchten. Besitz ist eine heikle Angelegenheit, und trotzdem wollen wir Dinge und Menschen für uns haben.

"Tokyo Love" von Hitomi Kanehara

Schwarz = ästhetisch bunt Gothic (Sachthema)

Autor:  halfJack

Im Zusammenhang mit dem Thema Satanismus ist etwas anderes ebenfalls auffällig, wenn man Modeerscheinungen betrachtet, denen man einen Inhalt zuzuweisen versucht. Es ist immer wieder schwer, bei verschiedenen Gruppierungen die Unterscheidungen in politischer oder religiöser Richtung vorzunehmen.
Scientology wird momentan beispielsweise eher als rechts angesehen, vor allen Dingen wegen der Aussage zur "Säuberung"; früher hat Tom Cruise die Verleumdungen gegen diesen "Orden" jedoch mit der Hetze der Nazis gegen die Juden verglichen, was ja eher auf links schließen lässt.
Ursprünglich hat Scientology wiederum die gleichen okkulten Wurzeln wie der Nationalsozialismus und Tom Cruise meinte selbst mal, dass Scientologen die besseren Menschen seien im Vergleich zum Rest, was wiederum stark an das dritte Reich erinnert. Allerdings fehlt hier die Ariosophie - Scientology macht es nicht an einer Blut- und Bodenideologie fest. Den Grundgedanken verändert das dennoch nicht.
Bei allgemein bezeichneten "Schwarzlern" ist es ebenso schwer, die Unterscheidung in politischer Richtung vorzunehmen. Obwohl Gothics eigentlich unpolitisch sind, kann man meiner Meinung nach eher einen linksgerichteten Trend wahrnehmen. Dero beispielsweise ruft häufig mal bei Konzerten "Nazis raus" oder ähnliches. ASP bedankt sich in seinen CDs oft bei Rechtsradikalen, dass sie seine Musik nicht mögen. Es gibt Auslegungen wie Schwarzpunks oder Rocker, die sowohl in die düstere als auch in die linke Richtung tendieren.
Auf der anderen Seite ist der Übergang vom Gothic zum Metal auch schnell vollzogen, wo es dagegen viele Bands gibt, denen rechtsextremer Inhalt nachgesagt wird. Klar, dazu kommen die mythologischen Inhalte, germanische Runen, Gottheiten und ähnliches... das alles wird nun einmal auch auf rechtsextremer Seite verwandt.
Und bei Punks kann man heutzutage auch nicht mehr leicht unterscheiden. Springer trägt mittlerweile fast jeder und an den Schnürsenkelfarben kann man sich heutzutage dummerweise nicht mehr orientieren, weil viele Schwarzpunks davon keine Ahnung mehr haben... Noch dazu gibt es Hooligans auf allen Seiten.
Dahin gehend war es mir fast lieber, dass in NRW mehr Emos rumrennen, denen man schon ansieht, dass sie harmlose Mitläufer sind.

Soviel zur Politik, aber wie sieht es mit der Religion aus? Ich sehe Gothics mit Kreuzen und ich sehe welche mit Pentagrammen, mit einem oder auch mit zwei Zacken oben, genauso wie ich auch umgedrehte Kreuze sehe. Ich selbst trage beides, sowohl Kreuze als auch umgedrehte Pentagramme, aber keine umgedrehten Kreuze und keine normalen Hexenpentagramme.
Da das alles im Trend mitschwimmt, kann man viele Leute nicht mehr einschätzen oder einordnen. Sind es nun Möchtegernsatanisten, die schon mal eine Katze umgebracht haben, oder tatsächliche Vertreter von LaVeys Lehre oder fanden sie nur das Symbol toll, sind es vielleicht Christen oder Atheisten, treffen die sich nachts auf dem Friedhof oder sind es Fans von Tokyo Hotel...?
Diese Unwissenheit und Ignoranz von vielen finde ich doch sehr beunruhigend.

Nun gut, es geht aber nicht nur um Satanismus und diverse Religionen.
Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, noch einmal breit zu erklären, woher Gothic nun eigentlich kommt und was es auszeichnet, aber das ist ein recht weitläufiges Gebiet, das ich wahrscheinlich immer wieder erweitern könnte.
Grundsätzlich sagt man, dass sich Gothic in den 80er Jahren aus der Punkbewegung entwickelt hat. Es gab und gibt ja sehr viele bunte Punks, die man zumeist auf der Straße antrifft. Dann gab es aber auch schon sehr schnell komplett schwarz gekleidete Punks, deren Vorbilder man meinetwegen bei den Sexpistols sehen konnte. Sicher existieren beim Gothic auch viele Einflüsse vom Metal, der ja ebenfalls düster orientiert ist. Und wenn man sich diese drei Richtungen so anschaut, dann gibt es bei allen ähnliche Abstufungen.
Im Metal kennt man die dunklen, furchteinflößenden Gestalten, die zumeist entweder aggressive oder depressive harte Musik machen. Auf der anderen Seite hat sich aber beispielsweise mit Kiss die Richtung des Glam Metal herausgebildet. Ein weiteres Beispiel für diesen Glam ist auch die Rocky Horror Picture Show. Düstere Aspekte werden zum Teil maskiert und satirisch dargestellt. Und diese Art von Glam findet man beim Gothic wieder. Es gibt die normalen Gruftis, die zumeist unauffällig schlicht schwarz gekleidet sind, ohne viel Schnickschnack. Dann gibt es die richtigen Gothics mit aufwändigen schwarzen Kostümierungen. Es gibt Fetischgoths in Lack und Leder, genauso wie Gothic Lolitas in Rüschen- und Spitzenkleidern und mit niedlichen Accessoires oder sogar Mischungen aus Lolita, Punk und Goth. Überall auf der Welt hat sich das anders herausgebildet und sieht es anders aus. Europa, Amerika, Asien... in Europa wird man wahrscheinlich viel mehr klassische Gothics antreffen, weil auch einfach die hiesige Geschichte dazu beiträgt. In Amerika gibt es wahrscheinlich eher Mischungen aus Punk und Metal. Dagegen sind in asiatischen Ländern wie Japan sehr stark Lolitas vertreten, Glam Rock, Visual Kei eben. Da geht es viel mehr um das Aussehen als um irgendwelche Anschauungen. Beim Visual Kei kann man die Musikrichtungen schwer festmachen, weil sich diese Gruppierung tatsächlich nur durch ihr Äußeres definiert.
All diese unterschiedlichen Stile verbreiten sich durch das Internet mittlerweile auf der ganzen Welt und bilden Mischformen, die man kaum mehr in Schubladen stecken kann. Visus gab es vor einigen Jahren bereits hierzulande. Zu der damaligen Zeit war zumindest in Deutschland noch gar keine Rede von Emos. Diese Richtung habe ich bewusst erst vor zwei bis drei Jahren hier festgestellt, im Westen übrigens stärker als im Osten. Das scheint allerdings eine Beeinflussung aus den USA zu sein, vielleicht noch aus England. Mittlerweile weisen jedoch auch Emos sehr viele verniedlichende Tendenzen auf, was eher an den asiatischen Raum erinnert. Letztens habe ich gehört, dass der Emo-Stil eine Mischung aus Gothic, Punk und Manga ist. Demnach wurde alles, was gerade so in war, in einen Topf zusammengeworfen.

Buchvorstellung: Fünf Buchvorstellung

Autor:  halfJack

Domenique Passehr
Fünf

Wenn du ein Problem hast, aber dir nur zwei Lösungen in den Sinn kommen - entweder du tötest einen anderen Menschen oder dich selbst - dann beginnst du zu begreifen, dass da mehr als das eigentliche Problem ist. Dann beginnst du zu hinterfragen, kratzt an der Oberfläche und findest unerklärliche Gegensätze: Du willst leben, aber du zerstörst dich. Du willst lieben, aber du kannst nicht einmal dir selbst vertrauen. Du suchst Freunde, aber du bist lieber allein. Du bist romantisch, aber du zertrittst jede Blume. Du liebst die Ordnung, aber du bist das personifizierte Chaos. Du rettest anderen das Leben, aber dich selbst schneidest du auf. Du suchst die Liebe, aber du bist selbst so voller Hass. Du magst Farben, aber du siehst alles schwarz-weiß. Du bist voller Hass und Zerstörungswut, aber du fühlst dich unendlich leer.
Irgendwann findest du die Antwort und bist gefangen in einer Welt von Extremen wie rund eine Millionen Menschen in Deutschland. Vier Prozent sterben an den Folgen ihrer Borderline- Persönlichkeitsstörung. Die, die es schaffen, leben auf dem Vulkan, von dem sie nicht wissen, wann er wieder ausbricht. Und für alle, die es nicht geschafft haben, erzählt Rayenne schonungslos die Geschichte ihrer Jugend, um auszusprechen, was andere mit ins Grab nehmen und nahmen: in einer Zeit, in der nicht nur ihr Orientierung und Halt verloren gingen. Unter Menschen, die den Verlust menschlicher Werte mit Macht, Drogen und Sex kompensieren und den Verfall der Moral nach dem Fall der Mauer bauten. Von Orten, die nun brutal und ehrlich davon erzählen, was täglich unter dem Mantel des Schweigens versteckt wurde.