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Falter-chans Schreibstube, Episode 18 - "How to get shi- your fanfic done" Fanfics, Schreibblockade, Schreibstube, Schreibtipps

Autor:  Schreifalter

Disclaimer: Bei Falter-chans Schreibstube geht es um Ratschläge zur Verbesserung von Qualitätsproblemen, die im FF-Archiv häufig sind. Es geht weder darum, die Leser zu großen Literaten zu machen, noch darum, Autoren, Fandoms, Schreibstile oder FFs schlecht zu machen oder zu demütigen. Der Weblog spiegelt allein die Meinung der Verfasser wider. Schreiben ist natürlich eine Kunst, und Kunst ist flexibel – aber Qualität gibt’s halt trotzdem.


 

Schreibblockade. Prokrastination. Ein leeres, weißes Blatt Papier. Wer Fanfiction (oder andere Geschichten) schreibt, kennt das Problem - man will schreiben und tut es dann doch nicht. Weil einem nichts einfällt. Weil man sich lieber drei dutzend Kätzchenvideos auf Youtube anschaut. Weil man sich in der Recherche verzettelt. Weil einen das Papier oder die weiße Seite in Word so vorwurfsvoll anschaut.

 Wir Schreifalter kennen das auch - und haben heute eine paar einfache Schritte, die euch vielleicht weiterhelfen können. Und, damit ihr heute noch zum Schreiben kommt, fangen wir auch gleich an.

 

Schritt 1: Macht euch einen Kampfplan

Der erste Schritt, eurem weißen Blatt Papier den Kampf anzusagen, ist eine ordentliche Strategie.

Wenn ihr Schwierigkeiten damit habt, etwas zu Papier zu bringen, kann das unter anderem daran liegen, dass ihr gar nicht wisst, wo ihr anfangen sollt. Manchmal sind eure Ziele auch einfach so hoch gesteckt, dass allein die Befürchtung, sie nicht zu erreichen, demotiviert.

In diesem Fällen kann es hilfreich sein, sich einen Plan zu machen und diesen Plan auch einzuhalten. Am besten setzt ihr euch (unter Berücksichtigung etwaiger Deadlines) Tagesziele, die ihr erreichen wollt. Das kann zum Beispiel so aussehen:

Tag 1: Protagonisten, wichtige Nebencharaktere und etwaige Pairings stehen fest

Tag 2: Die Handlung steht fest. Das kann ganz grob sein. Wichtig ist, dass Ihr das Thema (z.B. einen Schreibprompt oder ein Setting), euren Konflikt (z.B. ein gemeinsames Schulprojekt, ein Verbrechen in das die Charaktere verwickelt werden, ein Duell um Leben und Love Interest, etc.) und euer Ziel (z.B. Chara A rettet den Tag, Chara B und Chara C knutschen hemmungslos miteinander, etc.) kennt.

Tag 3 bis x: Jeden Tag werden mindestens 100 Wörter geschrieben

 

Ja, das sind sehr kleine Ziele und das ist auch wichtig. Gerade, wenn ihr Probleme mit Schreibblockaden oder eurer Schreibmotivation habt, ist es wichtig, das ihr euch Ziele setzt, die ihr zuverlässig einhalten könnt. Das hat mehrere Gründe:

Einerseits hält es euer Arbeitspensum überschaubar. Hundert Wörter zu schreiben ist einfacher als eintausend. Ein zu große Etappe kann euch unter Druck setzen - und zu viel Druck demotiviert eher, als das er hilft.

Andererseits könnt ihr ein kleines Arbeitspensum leichter in euren Tagesplan integrieren. Gerade dann, wenn ihr eigentlich keine Zeit habt. Für hundert Wörter braucht ihr vielleicht fünfzehn Minuten - die lassen sich schneller mal dazwischen schieben, als z.B. tausend Wörter, für die ihr vermutlich ein paar Stunden braucht.

Wichtig ist auch, dass ihr euch keine Obergrenze setzt. Wenn ihr einmal im Schreibfluss seit, wird es euch zuweilen passieren, dass ihr euer Tagesziel um ein paar hundert Wörter (oder mehr!) überschreitet und das ist cool, denn es bringt euch eurem Ziel näher. Schränkt euch deshalb nicht ein.

Letztendlich gilt folgende Faustregel: Wählt eure Tagesziele groß genug, damit ihr auch etwas schafft, aber klein genug, damit ihr sie jeden Tag einhalten könnt - egal was ist.

Wenn ihr das eine Weile lang durchzieht, wird es euch zunehmend leichter fallen, die paar Minuten pro Tag freizuschaufeln. Und wenn ihr dann doch Mal an der Fic hängen bleibt und statt eurer hundert mal tausend Wörter an einem Tag schreibt - super!

 

Schritt 2: Verabschiedet euch vom linearen Schreiben

Wenn ihr eine Geschichte schreibt, macht ihr das möglicherweise linear, also geradlinig. Ihr fangt am Anfang an und schreibt dann chronologisch weiter, bis ihr beim Schluss ankommt. Während euch das dabei helfen kann, Plotlöcher zu vermeiden, birgt es auch ein gewisses Risiko: Wenn ihr eine Szene erreicht, bei der ihr nicht weiter wisst, hört ihr auf zu schreiben. Das wirft euch mit Pech aus dem Schreibfluss und damit in die nächste Schreibblockade.

 Das wiederum könnt ihr vermeiden, indem ihr euch eine nicht-lineare Schreibweise angewöhnt. Heißt: Ihr schreibt das, was euch gerade einfällt. Das kann natürlich bedeuten, dass ihr einfach dort weiter schreibt, wo ihr am Vortag aufgehört habt - aber das ist halt kein Muss. Wenn ihr bei der aktuellen Szene nicht weiter kommt, schreibt ihr erst einmal eine andere Szene, die in der Handlung erst später (oder früher) passieren wird.

Wenn euch ein Satz/ein Dialog/eine Handlung einfällt, der/die erst zu einer späteren Szene passieren wird, dann schreibt ihn/sie auf. Kaum etwas ist frustrierender, als wenn solche Textschnipsel wieder vergessen sind, bevor ihr sie festhalten konntet. Man grübelt da mit Pech Tage, ärgert sich grün und das Ding bleibt trotzdem verschollen.

Natürlich kann solch eine sprunghafte Schreibweise dazu führen, dass eure Geschichte zeitweise wie ein Flickenteppich aussieht, aber das ist nicht schlimm. Es ist ein bisschen wie bei Malen nach Zahlen - ihr könnt die einzelnen Punkte auch zu einem späteren Zeitpunkt miteinander verknüpfen.

 

Schritt 3: Drückt auch mal Entf

Machen wir uns nichts vor - manchmal, da hilft alles nichts. Keine Nicht-Linieare Schreibweise. Keine Recherche. Nicht einmal gut zureden.

Wenn ihr in eurer Geschichte eine Szene erreicht habt, an der ihr wirklich ums verrecken nicht weiter kommt, stehen die Chancen gut, dass das an der Szene selbst liegt. Möglicherweise ist es euer Unterbewusstsein, das euch folgende, kleine Nachricht zukommen lässt: Nope.

Bei solchen Fällen ist es manchmal so, dass einfach irgendwo davor noch Input (Dialoge, Handlungen, etc.) fehlt, damit die Szene stimmig wird. In anderen Fällen handelt es sich schlicht um Sackgassen und tote Enden - Szenen, die einfach nicht funktionieren werden, und wenn ihr euch auf den Kopf stellt.

Da kann es nützlich sein, einen Schritt zurück zu gehen und die ganze Szene oder einen Teil von ihr zu markieren und einmal beherzt ENTF zu drücken. Wenn ihr den Textausschnitt aufheben wollt, könnt ihr ihn zunächst - durch zumindest ein paar Leerzeilen, besser aber noch durch ein paar Leerseiten (STRG und Enter) - ans Ende eures Textes verbannen und dort vergessen.

Wenn euch das trotzdem schwerfällt:

Es ist völlig normal, an dem Text zu hängen, den man bereits geschrieben hat. Es handelt sich dabei um ein typisches Verhaltensmuster: Wenn man etwas (z.B. Zeit, Arbeit oder sogar Geld) in eine Sache investiert hat, scheut man sich davor, diese Sache als gescheiterten Versuch anzuerkennen, sie aufzugeben und neu anzufangen. Unter anderem, weil man fürchtet, in einen Neuanfang mehr investieren zu müssen oder mehr Nachteile zu haben, als wenn man sich mit dem, was man bereits hat, durchbeißt. Und: Desto mehr man investiert hat, desto größer ist diese Scheu und desto größer ist die Bereitschaft, weiter in etwas zu investieren, von dem man eigentlich weiß, das es nicht funktionieren wird.

Deswegen ist es auch so schwer, ein einmal angewöhntes Verhalten (Rauchen, Glücksspiel, das Schauen eines Animes, den man schon vor zehn Folgen dumm fand, ...) wieder loszuwerden.

Denkt außerdem daran: Schreiben ist immer auch Trial & Error. Es ist ganz normal, Textabschnitte, die nicht funktionieren, zu löschen und zu ersetzen.

 

Schritt 4: Belohnt euch

Machen wir uns nichts vor - im Grunde ist der Mensch auch nur ein Tier. Heißt in diesem Fall: Die Mechanismen, die dafür sorgen, dass ein Tier besser oder schlechter lernt, greifen auch bei uns.

Belohnungen geben uns Feedback und spornen uns dazu an, weiter mit dem zu machen. Strafen demotivieren uns hingegen und schrecken uns ab. Es ist ein bisschen, wie mit einem Hund: Leckerchen sorgen dafür, das Bello seine Kommandos eher früher als später drauf hat. Wildes Rumgebrülle (und andere Strafen) ... eher nicht. Außerdem sollte die Belohnung zeitnah erfolgen - damit er das Leckerchen auch mit dem Kommando verknüpft.

Und das könnt ihr euch zunutze machen, indem ihr euch selbst erzieht.

Das Schreiben einer Geschichte kann ein langwieriger Prozess sein. Die Früchte eurer Arbeit (Lob, Anerkennung, Favoriten, Kommentare, etc.) erntet ihr erst, wenn das Schmuckstück hochgeladen im Archiv auf seine Leser lauert.

Um euch erfolgreich zum Schreiben zu motivieren, ist diese Zeitspanne häufig viel zu lang. Das könnt ihr umgehen, indem ihr euch für eure erreichten Tagesziele belohnt. Womit ihr euch belohnt, bleibt natürlich euch überlassen. Das kann etwas leckeres zu Essen sein, oder drei dutzend Kätzchenvideos auf Youtube. Sucht euch etwas aus, das euch motiviert. Das kann auch jeden Tag etwas anderes sein - wichtig ist nur, dass es eine Belohnung ist, die ihr euch selbst für euer erreichtes Tagesziel genehmigt.

 

Schritt 5: Fangt an

Worauf wartet ihr noch? Na los, fangt an!

Nein ernsthaft - schiebt das nicht auf die lange Bank. Wenn ihr euch heute denkt „Joah, morgen könnte ich anfangen“, denkt ihr euch morgen vermutlich „morgen ist auch noch ein Tag.“ Spoilerwarnung: So wird das vermutlich nie was.

Also fangt an. Opfert zehn, fünfzehn Minuten eurer Zeit und bringt etwas zu Papier.

 

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Datum: 21.08.2018 15:12
Ich hab ein bisschen Probleme mit Punkt 3
Szenen raus zu werfen, sollte eigentlich Teil der Überarbeitung sein, nicht, des ersten Drafts.

Jeder ist anders, aber mir hilft viel mehr folgender Satz:
Eine schlecht geschriebene Seite kann man editieren, eine leere nicht.

Das was ich während des letzten NaNoWriMo gelernt habe (übrigens sehr empfehlenswert) ist, dass man weiter schreiben muss, egal ob die Szene funktioniert oder nicht. Es gibt für alles Ausnahmen, aber es gibt viel zu viele Leute, die so unzufrieden mit ihren Texten sind, dass sie 300 Wörter 10 Mal neu schreiben, statt einfach mal durchzuziehen und in der gleichen Zeit 3000 nicht perfekte Wörter aufs Papier zu bringen.
Mein Punkt 3 wäre also eher: Ziehts durch, auch wenn es nicht perfekt ist. Überarbeitet wird später.
Ich persönlich glaube auch, dass der eigene Perfektionismus einen viel mehr aufhält, als eine Szene die nicht richtig funktioniert.

Das ist meine Meinung dazu^^
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Datum: 21.08.2018 23:05
Lyndis:
Ich habe da andere Erfahrungen gemacht. Klar, an der Formulierung feilen kann man später immer noch, die muss im Durchgang noch nicht perfekt sein. Und man sollte sicher keine Szenen löschen, nur weil noch nicht jedes Wort sitzt.
Ich hatte allerdings tatsächlich schon Szenen, die zwar in sich ganz cool waren - die aber letztendlich nicht zu dem passten, wohin ich mit meiner Geschichte wollte. Hätte ich die Geschichte mit der Szene durchgezogen, hätte mich das von meinen Plotzielen weggetrieben, statt zu ihnen hin. Und ich finde schon, dass solche Szenen zeitnah entsorgt gehören, bevor sie einen zu sehr aufhalten.
The fanfic was on fire and it wasn't my fault.
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Datum: 22.08.2018 06:20
Arcturus

Deshalb meinte ich ja, dass es Ausnahmen gibt^^
Meine Erfahrung mit (Hobby) Autoren ist, dass sie meistens daran hängen, dass sie mitten im Projekt plötzlich anfangen Zeug zu korrigieren oder gar nicht über den Anfang hinaus kommen, weil sie immer wieder von vorne anfangen. Das Phänomen erlebe ich wesentlich häufiger, als dass Szenen nicht funktionieren.
Deshalb befürchte ich, dass Punkt 3 dieses Problem eher noch verstärkt, als generell zu helfen.
Es ist meine persönliche Erfahrung, ich hab dazu jetzt natürlich keine Statistik oder so zur Hand.

Im übrigen finde ich es schön, dass sich der Text nicht ausschließlich an Plotter richtet, sondern man die Tipps auch ohne großes plotten umsetzen kann. Solche Anleitungen gibt es viel zu wenig.
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Datum: 22.08.2018 06:31
Flokati

> Ein Gedanke sollte angefangen und abgeschlossen werden, dass er schon in der Rohfassung als eine Einheit zusammenhängt.

Für Leute die täglich schreiben möchten, ist das evtl. Gift. Es gibt einen Tipp, der mir mal sehr geholfen hat: Höre auf zu schreiben, wenn der Abschnitt/Gedankengang/etc noch nicht abgeschlossen ist, denn wenn du dich dann am nächsten Tag wieder ran setzt, hast du schon einen Einstieg.
Schreibt man die Szenen zuende, kann es sein, dass man sich das nächste Mal ran setzt und die 'weiße Blatt Problematik' wieder hat. Da ist die Überwindungsgrenze wesentlich höher, als wenn du mitten in einer Szene weiter machst und nach Abschluss der Szene einfach weiter schreibst.

Das funktioniert natürlich nicht, wenn man nur einmal die Woche Zeit zum Schreiben findet, weil man dann vielleicht die Idee verloren hat oder den Anschluss nicht mehr findet.
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Datum: 22.08.2018 07:17
Lyndis
Ich denke, mehrere Wege können nach Rom führen. Wenn jemand täglich schreiben möchte und mit der bestimmten Wortmenge besser zurecht kommt, ist das kein Problem.
Es gibt aber vielleicht auch einige, die sich damit schwer tun. Ich würde mir damit schwertun und schreibe deswegen in Gedankenabschnitten (= Absätzen) bzw. Szenen und nicht in Wortzahlen.
Professionelle Schreiber sind z.B. mitunter an Wortzahlen gebunden, da macht das natürlich mehr Sinn. Aber solange man die Freiheit hat, auswählen zu können, wäre das eine Alternative für diejenigen, die nicht mit der Wortzahl klarkommen und etwas anderes probieren wollen. Das soll jeder selbst entscheiden :)
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Datum: 22.08.2018 08:18
Flokati:
> Ich denke, mehrere Wege können nach Rom führen. Wenn jemand täglich schreiben möchte und mit der bestimmten Wortmenge besser zurecht kommt, ist das kein Problem.
> Es gibt aber vielleicht auch einige, die sich damit schwer tun. Ich würde mir damit schwertun und schreibe deswegen in Gedankenabschnitten (= Absätzen) bzw. Szenen und nicht in Wortzahlen.
> Professionelle Schreiber sind z.B. mitunter an Wortzahlen gebunden, da macht das natürlich mehr Sinn. Aber solange man die Freiheit hat, auswählen zu können, wäre das eine Alternative für diejenigen, die nicht mit der Wortzahl klarkommen und etwas anderes probieren wollen. Das soll jeder selbst entscheiden :)
 
Die Schwierigkeit, die ich da sehe ist folgendes:
Hundert Wörter sind hundert Wörter. Das ist eine feste Größe, die man notfalls nachzählen kann und die dadurch leicht überschaubar ist. Da es sich zudem um eine Mindestwortzahl handelt, kann man sie natürlich auch überschreiten, wenn man z.B. seinen Gedanken noch beenden möchte oder grad im Fluss ist und Zeit hat.
"Absätze" und "Szenen" sind hingegen deutlich schwammiger, was nun die Länge anbelangt. Gerade Szenen können mal hundert Wörter lang sein, aber meistens sind es eben doch mehrere hundert oder sogar mehrere tausend Wörter. Das ist einerseits weniger überschaubar und andererseits schnell auch zu viel für ein Tagesziel . Das heißt, man müsste Wochenziele daraus machen. Das wiederum kann aber wieder dazu führen, dass man nicht jeden Tag einen kleinen, machbaren Happen schreibt, sondern sein Wochenziel auf den Sonntag aufschiebt und da dann unter tausend Wörtern ächzt, für die man eigentlich an dem Tag auch keine Zeit hat.
Gerade, wenn man Schwierigkeiten mit der Selbstdisziplin hat (und aus eigener Erfahrung ist das einer der großen Killer, der Schreibblockaden u.ä. verursacht), ist das Gift. Gerade, wenn man sich da erst rein findet, ist es meiner Meinung nach wichtig, sich die Ziele so machbar und so überschaubar wie möglich zu stecken. Eben damit man nicht in alte Gewohnheiten zurückfällt, die einem das Leben schwer machen.
 
Lyndis:
> Deshalb meinte ich ja, dass es Ausnahmen gibt^^
> Meine Erfahrung mit (Hobby) Autoren ist, dass sie meistens daran hängen, dass sie mitten im Projekt plötzlich anfangen Zeug zu korrigieren oder gar nicht über den Anfang hinaus kommen, weil sie immer wieder von vorne anfangen. Das Phänomen erlebe ich wesentlich häufiger, als dass Szenen nicht funktionieren.
> Deshalb befürchte ich, dass Punkt 3 dieses Problem eher noch verstärkt, als generell zu helfen.
> Es ist meine persönliche Erfahrung, ich hab dazu jetzt natürlich keine Statistik oder so zur Hand. 
 
Ja, okay. Diese Schwierigkeit gibt es natürlich auch, war nur in diesem Fall nicht gemeint. Ich kann es natürlich noch im Tutorial ergänzen. *grübel*
 
> Im übrigen finde ich es schön, dass sich der Text nicht ausschließlich an Plotter richtet, sondern man die Tipps auch ohne großes plotten umsetzen kann. Solche Anleitungen gibt es viel zu wenig.
 
Da wir Schreifalter selbst nicht (alle) so große Plotter sind, liegt das wohl in der Natur der Sache.
(Und letztendlich: Wer den ganzen Tag nur recherchiert und plottet, der schreibt halt nicht.)
The fanfic was on fire and it wasn't my fault.
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Datum: 22.08.2018 10:11
Arcturus
Ich möchte niemandem belehren, dass das was ich sage, die einzige Möglichkeit ist. Jeder kann und sollte entscheiden können, was ihm/ihr besser hilft.
Natürlich sind hundert Wörter einfacher. Ich habe nie das Gegenteil behauptet und auch keine komplette Szene als ein Tagesziel deklariert.
Die Schwierigkeit, die ich jedoch in der Zahl sehe, ist die, dass der Autor den Gedanken bricht, nur weil er gerade Wort Nummer 100 getippt hat und schon seit 99 Wörtern lieber Katzenvideos schauen will.
Ich habe auch meine Phasen, in denen es hängt. Mir hilft es z. B. nicht, auf Teufel komm raus weiter auf die Tastatur zu einzuhämmern, wenn nichts da ist, das erzählt werden will. Manchmal braucht es Zeit. Ich mache dann das, wonach mir (im Sinne der Geschichte) der Sinn steht. Recherche über einen anderen Punkt oder simples Lesen.
Lesen ist eine sehr gute Möglichkeit, frischen Wind in den Kopf zu bekommen. Manchmal hängt es nur an einem Wort und plötzlich schnappt man ein anderes auf, dass viel besser passt und es läuft wieder.
Das hätte mir aber nicht geholfen, wenn ich weiter planlos 100 Wörter getippt hätte.

Deswegen nochmal:
Es ist eine Möglichkeit, die Sache auch anders anzugehen. Wer sich aber mit 100 Wörtern am Tag wohler fühlt, dem will ich nicht im Weg stehen.


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