Zum Inhalt der Seite
[Versionen] - [Seite bearbeiten]

Allgemeine Tipps zu Koloration, Anatomie und Komposition [Diskussion]

Koloration, Anatomie, Komposition
Inhaltsverzeichnis


Koloration


mit Buntstiften


Bei einer Coloration mit Buntstiften ist zunächst auf die Qualität der Buntstifte zu achten. Ich empfehle dabei Polychromos von Farber Castell, oder andere weiche Buntstifte mit gutem Farbauftrag.
Dann ist noch die Qualität des Papiers zu berücksichtigen: Dieses sollte eine relativ glatte Oberfläche haben, damit die Coloration nicht zu strichelig und strukturiert wird.

Viele machen den Fehler, dass sie die Farbabstufungen von Schatten und Licht mit nur einem Buntstift und unterschiedlichem Aufdruck erzielen wollen. Besser ist es, wenn ihr den Aufdruck immer konstant haltet (Dabei nicht zu fest aufdrücken). An helleren Stellen kann man ruhig mal sanfter werden, aber generell zählt der oben genannte Grundsatz.
Damit ihr nun Schattentöne in das Bild bekommt, nehmt euch einen anderen Buntstift in einem dunkleren Farbton. Dabei wirkt das Bild interessanter, wenn ihr bei z.B. Gelb mit Orange und Rot schattiert. Dabei könnt ihr euch am Farbkreis orientieren, und immer nebeneinander liegende Farbtöne für eine Schattenfolge wählen.


Bei den Schatten solltet ihr natürlich immer darauf achten, dass ihr eine Lichtquelle wählt und die konstant einsetzt, die Schatten also immer auf der gleichen Seite sind.

mit dem Computer

Computercolorationen sind ein Fach für sich, und es würde den Rahmen sprengen, wenn ich jetzt alles aufzählen würde.
Für genaueres sucht im Internet nach Tutorials, die helfen immer sehr gut. Oder ihr sucht hier im Wiki Animexx PC-Koloration FAQ

Am Anfang steht der Scan, und da kann man schon einiges falsch machen. Speziell für Photoshop habe ich folgendes Tutorial erstellt: Linearts freistellen
Auch wenn ihr mit einem anderen Programm arbeitet ist es sinnvoll, sich das Tutorial mal zu Gemüte zu führen, da es einige Grundsätze beinhaltet, die für alle wichtig sind.

Wenn ihr nun mit der Coloration loslegt gibt es ein paar große No-Gos. Dazu gehört zum einen der Einsatz von Filtern. Man muss sich mit dem Programm schon ordentlich auskennen, damit man den eingesetzten Filter am Ende nicht mehr erkennen kann. Nur dann sind die Filter gut eingesetzt, wenn man nciht mehr nachweisen kann, welcher es nun war.
Das wird fortgesetzt in dem Einsatz von gewissen Pinselspitzen wie Gras und Blätter, sowie Mustern. Auch da gilt: Nicht wahllos einsetzen, erst, wenn man nicht erkennt, welche Pinselspitze ihr verwendet habt, ist es gut.

Und dann noch mein persönlicher Feind: Der Airbrush-Pinsel! Wenn ihr diesen verwendet, was vor allem bei Leuten vorkommt, die mit der Maus arbeiten, dann stellt die Deckkraft niedrig ein, und benutzt verschiedene Abstufungen.
Ein schönes Tutorial dafür, und noch weitere hilfreiche Anleitungen findet ihr auf der Homepage von Adina.

Und die No-Gos gehen weiter: Dazu gehört der Abwedler, der euch „praktischer Weise“ die Töne automatisch aufhellt oder abdunkelt. Klingt praktisch, sieht aber besch*** aus. Das liegt daran, dass dieses Werkzeug den Ton ins Schwarze abdunkelt. Das sieht aber meistens nicht gut aus, und vor allem unnatürlich.
Und wie auch bei den vorigen schönen Photoshop Tools gilt hier das gleiche. Gezielt eingesetzt, kann man die Tools ruhig benutzen, aber man sollte am Ende nciht sehen können, welches Tool ihr benutzt habt. Und jetzt könnt ihr wieder nach oben scrollen, und euch an den Grundsätzen für Buntstifte orientieren. Es ist ratsam den Schattenton nicht ins Schwarze gehen zu lassen, sondern manuell Abstufungen in dunklere Töne auszuwählen (Je nach Lichtsituation ins Blaue oder Braun).

Und wenn ihr nicht grad Cel-Colorationen anfertigt, solltet ihr darauf achten, nicht nur einen Schatten- und Lichtton zu verwenden, sondern auf jeder Seite mindestens 3! Am besten sind sogar noch mehr.

Anatomie

Es gibt hier Schemata, die man sich unbedingt zu Gemüte führen sollte. So was findet ihr in jedem guten Anatomiebuch, von dem ihr euch dringend eins zulegen solltet! Wenn’s auch nur das von „Manga zeichnen, leicht gemacht“ ist.

Es ist selbst bei Mangazeichnungen sehr schön, wenn einzelne Körperpartien definiert sind, d.h. wenn man einige Muskeln andeutet, oder kleine Falten, die sich auf der Haut bilden. Deshalb ist es immer recht empfehlenswert, sich auch mal mit der richtigen Anatomie von Menschen auseinanderzusetzen. Man sieht den Zeichnungen einfach an, wenn der Zeichner weiß, wie ein Mensch grob funktioniert. Das gibt dem ganzen immer das gewisse etwas, und Posen sehen nachvollziehbarer aus und natürlicher.

Und nun ein genereller Tipp:
Bevor ihr anfangt eure Pose auf Papier zu übertragen, stellt euch vor einen Spiegel, ahmt die gewünschte Pose nach, und merkt euch, was ihr da seht. Wichtig ist die Haltung der Wirbelsäule, diese solltet ihr eh immer einzeichnen, damit die Pose nachvollziehbar und natürlich wirkt.
So, habt ihr euch das gemerkt, nehmt ihr euch ein kleines Blatt Papier (A6) und zeichnet in vereinfachter Form auf, was ihr grad gesehen habt. Da reicht ein kleines Strichmännchen. Das übertragt ihr dann auf ein größeres Blatt, und formt das Strichmännchen aus.
Das verhindert, dass die Pose im Nachhinein unnatürlich aussieht.

Natürlich kann es einmal vorkommen, dass ihr eine Pose nicht nachstellen könnt. Dann könnt ihr im Internet z.B. über die Google Bildersuche nach Referenzen suchen. Besser ist aber immer der reale, dreidimensionale Mensch.

Generell empfiehlt es sich, sich einen Spiegel vor den Zeichentisch zu stellen. Zum einen kann man darin am eigenen Spiegelbild erkennen und beobachten, wie das ganze in Echt aussieht, zum anderen kann man sein Bild aber immer wieder davor halten, und sich die Spiegelung ansehen. Was auf dem Bild nämlich richtig aussieht, kann in der Spiegelung ganz falsch aussehen. So könnt ihr die Fehler sofort ausmerzen.

Jetzt noch ein paar emfehlenswerte Dinge, die man machen sollte:
a) ein Anatomiebuch zu kaufen
b) einen Aktzeichenkurs zu besuchen (Wenn das nicht geht, einfach Mama fragen, oder eben einen Freund. Wenn die Leute sich nicht ausziehen wollen, dann kann man sie auch angezogen zeichnen)
c) nach draußen zu gehen, und flüchtig Menschen zu zeichnen
d) viel zu beobachten und zu üben.


Komposition

Die Komposition und allgemein Gestaltung des Bildes sind ein wichtiger Bestandteil eines Bildes.
Deswegen gibt es auch hier einige Sachen auf die ihr achten solltet:
Überlegt euch immer vorher, wie das Bild am Ende aussehen soll. Wenn ihr unüberlegt den Kopf auf das Papier klatscht, kann es passieren, dass ihr am Ende die Füße nicht mehr drauf bekommt. Das ist für die Komposition gar nicht gut. Generell solltet ihr versuchen, eure Figuren immer ganz auf das Blatt zu bekommen, bzw. den Ausschnitt wohl überlegt auf dem Blatt anzulegen.
Es kann natürlich sehr interessant sein, wenn man die Figur seitlich anschneidet, aber das sollte bewusst entstehen, und nicht, weil eben kein Platz mehr auf dem Papier war.
Wenn ihr Text mit auf dem Bild haben wollt, haltet euch immer vor Augen, dass auch dieser ein wichtiges Element der Komposition und Gestaltung ist. Der Text kann je nach dem flächig, oder linear wirken.
Wenn ihr also ein helles Bild habt, und mit einem Computerprogramm einen schwarzen Textblock förmlich „reinkloppt“ wirkt das ganze einfach unüberlegt und plump.
Der Text sollte in das Bild integriert werden, und nicht wahllos drauf geschrieben werden. Wenn ihr euch unsicher seid, dann lasst den Text im Bild besser ganz weg.

Wenn ihr euer Bild fertig habt, dann kann es häufig geschehen, dass einige Teile überflüssig werden. Um den optimalen Ausschnitt zu finden, nehmt euch vier weiße Blattstreifen, und erstellt damit einen Rahmen für das Bild, welchen ihr immer wieder verschieben und verändern könnt, bis ihr den optimalen Ausschnitt gefunden habt. Diesen markiert ihr euch, und schneidet den Rest weg.

Noch ein paar kleine Tipps für eine interessante Komposition:
Dass ihr euch den Bildaufbau immer vor dem loslegen mit dem Zeichnen überlegen solltet, dürfte mittlerweile klar geworden sein.
Wenn ihr auch schon die Grundform der Figuren gefunden habt, dann skizziert die Umrisse grob auf, und schneidet die Form aus.
Nun nehmt euch ein Blatt mit gewünschtem Format, und ordnet die ausgeschnittenen Formelemente auf dem Bild an. Verschiebt die Elemente immer wieder, und schaut, was interessant wirken könnte.
Setzt ihr das Element mittig? Oder schneidet ihr es an? Setzt ihr es nach oben, nach unten, seitlich, oder auf den Goldenen Schnitt?
Wenn ihr die gewünschte Komposition gefunden habt, dann klebt die Elemente fest, und benutzt dieses Blatt als Vorlage für eure Zeichnung.


So, und hier noch ein paar empfehlenswerte Bücher ueber Anatomie:
Manga Zeichnen leicht gemacht - Anatomie
Aber eigentlich empfehle ich vielmehr sich mit der naturalistischen Anatomie zu beschaeftigen.
Gut erklaert das Gottfried Bammes



Letzte Änderungen
Hilfe
Spezialseiten