Zum Inhalt der Seite
[Versionen] - [Seite bearbeiten]

FF-Shonen Ai-Tutorial [Diskussion]

Zurück zur Wiki-Hauptseite

Zurück zur Fanfic-FAQ und Tutorial-Übersicht

Inhaltsverzeichnis

Shounen-Ai, was gilt es zu beachten?

Shounen-Ai, Boys Love, Liebe zwischen Männern, ist ein recht schwieriges Thema, gerade für weibliche Schreiber. Oft passiert es hierbei, dass die Schreiberin eine der beiden Charaktere, oft auch beide, zu sehr verweiblicht. Natürlich ist das einerseits Geschmackssache, andererseits sollte man jedoch auch ein wenig an der Realität haften bleiben. Im Nachfolgenden findet ihr einige "Do"s und "Dont"s, die man bei einer Shounen-Ai Fanfiktion beachten sollte.

"DON'T"s

VIELE PÄRCHEN

Lasse nicht zu viele schwule Pärchen auftreten. Mal ehrlich, wie wahrscheinlich ist es, dass mit einem Mal 5 von 6 Freunden schwul sind?
Im Allgemeinen identifizieren Bevölkerungsumfragen zwischen einem und zehn Prozent der Bevölkerung als lesbisch oder schwul. Quelle: Wikipedia


UMFELD

Denke daran, dass nicht jedes Umfeld positiv auf ein "Coming-Out" reagieren mag! Die Welt ist leider nicht so tolerant und auf Glück bedacht, wie man es sich erhofft. Gerade Andersartigkeit wird in der Gesellschaft oft verpöhnt. Stellt euch nur eine Frage: Hättet ihr ein Problem damit, wenn eure beste Freundin plötzlich lesbisch wird? Würdet ihr wirklich weiterhin genauso mit ihr umgehen können wie zuvor? Oder würde nicht auch in euch plötzlich Angst aufkeimen, ob sie dies und jenes nicht falsch versteht. Ob die letzte Berührung wirklich nur freundschaftlich gemeint war?


VERHALTEN

Achte darauf, deine homosexuellen Charaktere nicht zu sehr zu verniedlichen. Wörter wie: kichern, knuddeln, weinen, quietschen, fluffen, erröten . .. passen i.All. eher weniger zu einem männlichen Charakter.


ORIGINAL

Wenn du eine Fanfiktion schreibst, solltest du darauf achten, die Charaktere nicht zu sehr OOC werden zu lassen. OOC bedeutet "Out of Charakter", also veränderter Charakter. Eine Person, die im Manga als bösartig und gemein dargestellt wird, kannst du nicht plötzlich zu einem lieben, sanftmütigen Kerlchen werden lassen, das ist unglaubwürdig.


ALTER

Achte darauf, dass sich deine Charaktere ihrem Alter gerecht benehmen! Ein Teenager wird sich kaum wie ein hyperaktives Vorschulkind verhalten.


EINSEITIGKEIT

Passe darauf auf, dass du nicht in die Einseitigkeit verfällst. Nicht alle Schwulen sind nett und alle Heten Schufte. Nur weil jemand nicht mit der sexuellen Orientierung eines anderen klar kommt, muss er noch lange nicht böse sein.


ERKENNTNIS

Die Erkenntnis schwul zu sein erfolgt nicht im Sekundenbruchteil, sondern ist eine sich langsam anbahnende Erkenntnis. Lasse deinen Charakter nicht von der einen auf die andere Sekunde erkennen: "Uups, ich bin schwul!", denn das wirkt unglaubwürdig.


CHARAKTER

Nicht jeder "Seme"(der aktive Partner) ist ein extremer Macho mit Muskeln bis zum Abwinken und seinem "Uke"(der passive Partner) geistig überlegen. Nicht jeder "Uke" ist ein weinerliches, kleines Kind, das bei der geringsten Anstrengung zu heulen und wimmern anfängt. Orientiere dich hierbei am Besten an zwei Bekannten von dir. Übernehme ihre Eigenarten und Verhaltensweisen, das macht deine Personen glaubhafter und das Ende weniger vorhersehbar. Außerdem sind Beziehungen bei Homosexuellen sehr selten in "Uke" und "Seme" unterteilt, es werden fröhlich Positionen getauscht.


ÜBERTREIBUNG

Achte darauf, deine Charaktere nicht übertrieben agieren zu lassen. Wenn eine Person etwas gegen Homosexualität hat, muss sie das nicht unbedingt laut schreiend kund tun. Ebenso Personen, die positiv gegenüber Homosexuellen eingestellt, liegen nicht gleich sabbernd oder kreischend am Boden, wenn sich ein schwules Pärchen küsst. Übertreibungen wirken unseriös und vor allem lächerlich. Wenn dir deine Charaktere etwas bedeuten, dann gebe sie nicht der Lächerlichkeit preis, das haben sie nicht verdient.


"DO"s


Das Wichtigste am Schreiben ist es, sich in seine Charakter hineinversetzen zu können. Wenn du schreibst, bist du der Charakter, fühlst wie der Charakter, lebst wie der Charakter.
Sich in einen Mann hineinzuversetzen ist schwierig, aber machbar.


CHARAKTER

Dein Charakter sollte nicht zu perfekt sein. Schließlich ist es doch wirklich langweilig, wenn die Hauptfigur plötzlich alles kann, super aussieht und dazu noch absolut bescheiden ist. Das nimmt dir keiner ab. Dichte deinen Charaktern Fehler an, lass sie stottern, Idioten sein, eingebildet, hochtrabend, bepickelt, schiefe Nasen haben, abstehende Ohren, kleine Speckröllchen, zu große Münder, schiefe Zähne,etc. Denn sieh doch auch mal in den Spiegel, du selbst bist schließlich auch nicht perfekt und dennoch gibt es immer wieder Personen, die sich in dich verlieben. Schließlich liebt man einen anderen nicht trotz, sondern gerade wegen seiner Fehler und Macken.


ORIENTIERUNG

Zuerst musst du dir überlegen, ob dein Charakter auf Männer im Allgemeinen steht oder einfach nur auf eine bestimmte Person.
Klingt im ersten Moment wie das Gleiche, ist es aber nicht.
Manchmal ist die Faszination für eine Person so stark, dass man über das Geschlecht hinweg sehen kann. Andere des gleichen Geschlechts dagegen interessieren einen nicht, auch die Körper sprechen einen nicht an. Das baut oft auf eine Vertrautheit oder Freundschaft auf und/oder zeigt sich stark bis gefährlich obsessiv.
Es ist auf jeden Fall schwieriger zu schreiben, als eine "einfache" Homo- oder Bisexualität.


REAKTION

Deine zweite Überlegung sollte die Reaktion deines Charakters sein, wenn er bemerkt, dass er entweder auf Männer i.All. steht oder auf einen anderen Charakter. Überlege du dir, wie würdest du reagieren, wenn du mit der Zeit feststellst, dass Mädchen nicht nur gute Freundinnen für dich sind? Wärst du geschockt? Würdest du es innerlich leugnen? Wie würdest du dich danach deinen Freundinnen gegenüber verhalten? Würdest du es zuerst verheimlichen oder mit deiner besten Freundin darüber reden? Hättest du Angst, dass eure Freundschaft daran zerbricht?


UMFELD

Das nächste Hindernis wäre die Reaktion im Umfeld deines Charakters. Nicht jeder lebt nach dem Motto "schwul ist cool", gerade männliche Mitschüler/Freunde/Verwandte/Bekannte können damit Probleme haben. Das äußert sich nicht immer darin, dass sie sich lauthals als Schwulenverächter outen, sondern kann auch vollkommen ungewollt sein. Freunde schotten sich langsam von deinem Charakter ab, plötzlich wird er nicht mehr gefragt, ob er Lust auf einen Pokerabend hat, etc. Oft herrscht auch noch in den Köpfen der Leute das Bild von dem pinken Schwulen, der "tüüüdelüü" ruft und mit hoher, verstellter Stimme spricht. Das sind die Probleme, denen sich euer Charakter gegenüber sieht, denn als Homosexueller lebt man bestimmt nicht in einer heilen Welt, wo jeder mit seiner Orientierung einverstanden ist und keinerlei Vorurteile hat. Vielleicht outet sich dein Charakter auch zunächst gar nicht aus Angst vor den Reaktionen anderer.


PLAN

Wenn dein Charakter sich verknallt hat, wie geht' weiter? Du hast dich in ein Mädchen deiner Schule verliebt, wie kommst du nun an sie heran? Bedenke dabei, ob dein Charakter bereits ein Coming Out hinter sich hat oder nicht. Wäge also genau die Risiken seines Handelns ab.


"SEXSZENEN"

Eine Sexszene zu schreiben wird gerade im Genre Shounen-Ai zur Gewohnheit, dennoch solltest du dich fragen, ob eine Sexszene wirklich nötig in deiner FF ist. Im Laufe deiner Geschichte wirst du deine Charaktere lieb gewinnen, wirst in jeder Szene mit ihnen leiden oder dich mit ihnen freuen. Sex zwischen deinen Charakteren ist eine sehr intime Sache, gerade, wenn sie aus einer Romanze her entsteht. Du musst dir überlegen, ob du etwas so Intimes wirklich den Lesern präsentieren willst.
Solltest du dich dafür entscheiden, solltest du einige, kleine Dinge beachten:


INFORMIERE dich darüber, wie Sex zwischen 2 Männern funktioniert!

Damit ist nicht das Lesen einiger Lemonszenen im FF-Bereich gemeint, oft haben die nämlich genauso wenig Ahnung wie du selbst und schreiben nur von anderen ab, sondern die wirkliche Suche nach Informationen, zB bei:

  • Google
  • Fireball
  • Wikipedia


GLEITMITTEL!

Im Gegensatz zur Vagina produziert der Anus kein eigenes Gleitmittel, deshalb muss ein künstliches verwendet werden. Das ist auf jeden Fall zu berücksichtigen, denn Analverkehr ohne Gleitmittel ist alles andere als "ein leichter Schmerz und danach nur noch Lust". Es kann zum Einreißen der Darmwände und schweren Blutungen führen.


KONDOM!

Auch wenn Männer keine Kinder bekommen können, gegen Geschlechtskrankheiten sind gerade sie nicht gefeit. Vor allem Homosexuelle sind sogar besonders gefährdet.


ANATOMIE!

Schreibe bitte nicht über das "Streifen der Prostata", wenn du keine Ahnung hast, wo sich die Prostata überhaupt befindet. Informiere dich zB bei Wikipedia.


WEITERE INFORMATIONEN

findest du unter dem Thema Leitfaden für das Schreiben von Sexszenen. Sowie unter dem Link: http://www.datenschlag.org/howto/anal Gutes Gelingen!



Letzte Änderungen
Hilfe
Spezialseiten