Zum Inhalt der Seite

Farbenspiele

Wenn man mit den Einflüssen der Farben spielt... Verrät man mehr, als man eigentlich wollte
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Rot

Titel: Farbenspiele

Autor: satsuki

Fandom: Harry Potter

Charaktere: Draco, Lucius, Narzissa - Malfoy, Harry Potter

Kapitel 1/10

Word Count: 2310

Rating: G

Anmerkung des Autoren: Also starten wir einmal eine längere FF mit den Malfoys. Fullmoon-chan ist Beta-Leserin... DANKE!^^*knuschels* Sie hatte soviel zu tun... ._.
 

Farbenspiele
 

1 - Rot
 

Draco hasste diese Farbe.

Rot.

Die Farbe Gryffindors.

Die Farbe der Liebe.

Er konnte beiden nichts abgewinnen.
 

Seine Laune sank rapide.
 

Rot.
 

Nicht nur, dass er gerade seinem ärgsten Schulfeind gegenüber sitzen musste.

Nicht nur, dass dieser einen roten Pullover trug. Wo waren sie? In Hogwarts, wo jeder seine Hausfarben mit Stolz vorzeigte?

Nein, er musste sich zu allem Überfluss auch noch den Fragen Harry Potters stellen.

Er, Draco Malfoy, befand sich in einer völlig inakzeptablen Situation.
 

Seit dieser Weltenretter Voldemort besiegt hatte, musste sich seine Familie derartigen Verhören unterziehen. Beinahe hatte sich Draco daran gewöhnt, seinen sonst üblichen Gegenüber mit sarkastischen Kommentaren herrunterzuspielen. Doch das Potter ihm gegenüber saß, war etwas neues.
 

Und "Neues" gefiel Draco noch weniger als die Farbe Rot!
 

Er sah sich demonstrativ im Raum um. Keine Fenster, graue Wände, schmutziger Fußboden und nur ein Schreibtisch, der ihn von seinem Erzfeind trennte. Dieser sah mit einer ausdruckslosen Miene vor ihm und hatte die Hände ineinander gefaltet. Die Ruhe in Person. Wie er diesen Rot-Pullovertragenden Ex-Gryffindor (Draco fragte sich, ob es noch mehr schlechte Eigenschaften auf einen Haufen gab) doch verabscheute.
 

Wie kam der infantile Junge eigentlich zum Ministerium?

Draco schnaubte abfällig und seine Augen funkelten wütend.

Wahrscheinlich durch guten Beziehungen.
 

"Malfoy!", ertönte die resignierte Stimme Potters.

Er sah auf, erblickte den roten Pullover, der eine äußerst unangenehme Wirkung auf ihn ausübte. Beinahe wie bei einem Stier, der rot sah. Und er sah rot, im wahrsten Sinne des Wortes.

Sie waren fast gleichaltrig und dieser Mann hatte nicht das Recht, ihn auszufragen. Nicht mal im Ansatz!

"Potter!", schnarrte er und zwang sich dazu ihm in die Augen zu sehen.

Was allemal angenehmer war, denn sie waren nicht rot. Wenn sie es wären, würde er wohl leicht stocken, überlegte er. Vielleicht hätte Potter dann zu viel Ähnlichkeit zu Voldi und er wüsste nicht mehr, wo er überhaupt noch hinsehen sollte.
 

Die dreckig graue Wand wurde dann eventuell verlockend.
 

Sekundenlang fochten sie ihr Blickduell aus, wie in alten Zeiten.
 

Dann seufzte der Schwarzhaarige.

"Ich weiß, dass es dir nicht passt, wenn gerade ich dich befragen soll..."

"Was du nicht sagst, Potter!"

"Wie dem auch sei. Hinter uns bringen müssen wir es alle Mal!"
 

Draco erwiderte nichts, sondern starrte ihn nur abwartend an.
 

"Wie ich hörte, bist du nun als Zaubertrankmeister tätig und sollst einen beachtlichen Kundenkreis haben", begann Harry scheinbar ungezwungen das Gespräch.

"Ja, Potter, Schwarzmagier, die nur darauf warten dich in die Finger zu bekommen!", stichelte Draco und der Sarkasmus war deutlich herauszuhören. Potter hob die Augenbrauen und schwieg einen Moment. Dann erhob er sich nachdenklich.
 

Desinteressiert folgte Draco dem roten Fleck mit seinen Augen.

Diese Farbe.

Bei Merlin.

Es war zum verrückt werden, dieses Rot zog einen magisch an, wie bei einer Verstümmelung. Man fand sie furchtbar, konnte sich aber dennoch nicht von ihr abwenden.
 

Er sah, wie Harry eine Phiole aus dem Regal nahm, zum Schreibtisch zurückkehrte und zu ihm hinüber schob, als er sich setzte.

"Ich wollte das eigentlich vermeiden...", seufzte er.

Draco hob eine Augenbraue und betrachtete die kristallklare Flüssigkeit, die sich in dem Behältnis befand.
 

"Veritaserum!", sagte er abfällig.

"Ja, Malfoy."
 

Draco ließ sich zu einem erneuten Schnauben hinreißen und beugte sich vor, um nach der Phiole zu greifen. Geringschätzig betrachtete er das Serum, welches leichte Schlieren bildete.
 

"Schlecht gebraut, wenn du mich fragst. Warst du es, Potter?"

Draco konnte sich ein gehässiges Grinsen nicht verkneifen.

Doch Harry blieb ruhig.

"Du sollst es nur trinken, nicht analysieren, Malfoy!", erwiderte er schlicht.
 

Ohne Worte entkorkte Draco die Phiole und schluckte den Trank, ohne einen Tropfen übrig zu lassen. Dann spielte er mit der Phiole in der Hand und sah seinen Rivalen gleichgültig an. Erneut wurde er mit der Farbe Rot konfrontiert, was ihn ein weiteres Mal wahnsinnig zu machen drohte. Diese Farbe strahlte eine Wärme aus, die er nicht ausstehen konnte, um es banal auszudrücken. Diese Farbe würde ihn noch aus dem Konzept bringen, wenn er nicht aufpasste und das konnte er nicht gebrauchen. Seine Familie musste schon genug durchmachen, da würde sich die Schlagzeile, dass er Potter angegriffen hatte, noch dazu im Ministerium, nicht als sonderlich gut erweisen.
 

Das sich ein Malfoy einem Potter fügen musste, war zwar schon ein Ding der Unerträglichkeit, aber wenn er es jetzt versaute, dann würde er seinem Vater nur schaden. War er doch schon erleichtert gewesen, dass er aus Askaban vorläufig entlassen worden war.
 

Als Draco ihn nach seinem Aufenthalt sah, war er geschockt, wütend, aber vorallem ruhig gewesen. Wenn Draco seinen Schock gezeigt hätte, wäre es für seinen Vater wohl zu viel gewesen. Der Körper war abgemagert, die Haare ungepflegt, die Kleidung zerrissen. Doch den Stolz hatten sie nicht brechen können. Erhaben und kalt wie eh und je blickte Lucius Malfoy aus seinen blutunterlaufenen Augen.

Rote Augen.
 

Ja, diese Farbe stand für Blut.
 

Wieder wurde seine Aufmerksamkeit auf den roten Pullover und somit in die Realität gelenkt.

Potter sah ihn abwartend an und Draco erwiderte diesen Blick.

"Was ist, Potter. Soll ich die Fragen stellen?", fragte er spöttisch und lehnte sich zurück.

Harry schüttelte leicht den Kopf. Natürlich hatte er bemerkt, wie Malfoy auf seinen Pulli starrte, nur das die Provokation seinerseits eigentlich ungeplant gewesen war.

Er hatte eine Schwäche für diese Farbe.

Draco wohl nicht.
 

Er besann sich auf seine Aufgabe und blickte den blonden Schönling forschend an.

"Hast du für Voldemort Tränke gebraut, Malfoy?", fragte er nun.

"Nein!", erklang die klare Antwort.

Allein die Vorstellung, seine kostbaren Tränke für diesem Verlierer zu opfern, war schon grotesk. Abwesend verhärtete er den Griff um die leere Phiole.

"Standest du auf der Seite des dunklen Lords?"

'Hast du mich dort gesehen?', hätte er hämisch gefragt, stünde er nicht unter dieser verdammten Wirkung des Serum.

"Nein!", antwortete er stattdessen.

"Auf welcher Seite standest du dann, Malfoy?", fragte Harry weiter. Leichtes Interesse blitze in seinen Augen auf. Draco entging dies nicht, auch wenn diese penetrante Farbe seinen Geist zu vernebeln schien.

Er hob eine Augenbraue.

"Auf meiner!", sagte er und ein charmantes Lächeln huschte über seine Lippen.

"Verstehe..."

Ein Klopfen unterbrach ihn und ein Angestellter betrat das Zimmer.

"Ich bin fertig, Harry!", sagte er und schaute interessiert, aber auch missbilligend auf Malfoy.

Mit einer Handbewegung wies er die Personen hinter ihm an, ebenfalls den Raum zu betreten. Lucius und Narzissa Malfoy folgten der Aufforderung und Draco wandte sich ihnen zu. Ausdruckslos sah er auf zu seinem Vater.
 

Er war immer noch hager, doch sein Erscheinungsbild war deswegen eines Malfoys nicht unwürdig.

Arrogant blickte sich Lucius um und sein Blick blieb an Potter hängen, speziell an einem bestimmten Kleidungsstück. Seine Augenbraue hob sich und Draco grinste unwillkürlich.
 

"Mr. Potter", ertönte die dunkle Stimme des Familienoberhauptes. "Was für eine...", er lächelte beinahe wölfisch. "angenehme Überraschung Sie hier im Ministerium anzutreffen."

"Mr. Malfoy!", Harry nickte ihm zu und sah zu seiner Frau.

"Mrs. Malfoy!"

Narzissa Malfoy sah auf und setzte ein ausdruckloses Lächeln auf.

"Mr. Potter!", sagte sie gleichgültig und nickte ebenfalls. Sie war gut einen Kopf kleiner als ihr Mann, doch auch sie hatte eine erhabene Ausstrahlung. Wie wohl alle Malfoys, dachte Harry.
 

"Wollen wir ein Kaffeekränzchen veranstalten, oder sind wir hier fertig?", fragte nun Draco und erhob sich. Harry sah ihn leicht erstaunt an und sein Mitarbeiter schnaubte empört.

"Einen Moment noch, Malfoy. Ich habe noch ein paar Fragen an dich. Mr. und Mrs Malfoy, Sie können so lang draußen warten", sagte er bestimmt. "Neils, Sie auch!"
 

Kurz verharrten alle Personen in dem Raum in ihrer Position.
 

"Sohn!", ertönte abermals die herrische Stimme Lucius'. Draco sah ihn an und nickte.

"Vater!"

Mit wehenden Umhängen verschwanden sie dann aus dem Zimmer und Neils schloss leise, mit einem letzten Blick auf Draco die Tür. Dieser war nun wieder mit dem rotem Pullover allein.

Eine Tatsache, die ihn missfiel.

Gänzlich.
 

"Gibt es noch etwas, Potter? Ich will dieses Mal nicht bezweifeln, dass du weißt, dass das Serum nachlässt?", fragte er und besah sich seine Fingernägel. Endlich hatte er etwas gefunden, was er ansehen konnte. Merlin sei Dank!

"Ich wollte dir nur versichern, dass ich... Für euch aussagen werde!"

Draco sah überrascht auf.

"Warum solltest du das tun?", fragte er misstrauisch.

"Zum einen, weil ich muss... Zum anderen, weil ich überzeugt bin, dass deine Familie unschuldig ist.", er machte eine kurze Pause ehe er unter Zögern hinzufügte: "Jedenfalls du und deine Mutter."

"Und mein Vater?", schoss Draco und seine Stimme hätte Stahl schneiden können, so hart war ihr Klang.

Bekannte Resignation zeigte sich in Potters Augen - wieder einmal -, wie Draco bemerken musste

"Malfoy, dass...", begann er und der Blonde wusste, worauf das hinaus lief.

"Nein, Potter... Du hast keine Ahnung, also halt dich daraus.", entgegnete er entschieden und leicht gereizt.

"Nun, das wird nicht gehen, denn es liegt bei mir. Auch wenn es dir nicht gefällt, aber ich habe zu entscheiden, was mit euch passiert. Ich bin ja der Junge, der lebt, du verstehst? Ich habe dieses Privileg bekommen. Und wenn es in einer Woche zur Verhandlung kommt, dann kommt es auf mein Wort an. Ich untersuche nun euren Fall, ob es dir passt oder nicht.", funkelte er.

"Mir passt es nicht", sagte Draco überflüssigerweise und verschränkte die Arme.

Harry hob eine Augenbraue.

"Das hätte ich jetzt nicht erwartet!", erwiderte er ironisch.

"Werd nicht sarkastisch, Potter, das passt nicht zu dir!"

"Ich kann sarkastisch werden, wann ich will.", schoss dieser zurück und für einen Augenblick hatte Draco das absurde Gefühl, Potter schmollte.

"Potter...", begann er.

"Malfoy,", unterbrach Harry ihn unwirsch, winkte mit einer Hand ab und grinste. "Um dem gleich eins drauf zu setzen und nur das du es weißt, ich bin auch befugt euer Haus zu durchsuchen!"

Draco riss seine Augen auf, nur um sie gleich wieder zu verschmälern.

Potter in seinem Haus?

Potter mit einem... roten... Pullover in dem Haus seiner Familie.

"Wag es nicht.", zischte er.

"Zu spät." und Harry nahm einen für Draco grotesken, süßlich Tonfall an. "Stell dich auf morgen ein!", setzte er beinahe gelangweilt hintendran.

Auf einmal merkte Draco, dass sie die Rollen getauscht hatten. Bis jetzt hatte ihm das Gespräch sogar irgendwie... amüsiert. Es war wie in alten Zeiten, er konnte Potter runtermachen und dieser war zu dämlich, dass zu merken. Jetzt...

Zu verblüfft, starrte er den Mann vor sich an. Er bezweifelte nicht eine Sekunde, dass Potter diese Situation genoss. Dieser Bastard.

Doch eine leichte Anerkennung musste er ihm zugestehen, leider. Und schon für diesen Gedankengang würde er sich wohl nachher Geiseln müssen.

"Das wirst du bereuen.", flüsterte er rau und sah seinen Gegenüber hasserfüllt an.

"Wahrscheinlich."

"Bestimmt! Sind wir jetzt fertig?", fragte er, während er sich schon zum Gehen aufstand.

"Ja!"

Draco wandte sich endgültig um, stockte dann aber.

"Ach und Potter!", begann er, starrte auf die Tür und verzog leicht das Gesicht. "Wag es nicht mit einem roten Pullover aufzutauchen!"

Dann ging er mit wehendem Umhang, der Snape Konkurrenz machen konnte und lies einen wissend grinsenden Potter zurück.
 

.~*o*~.
 

Regungslos verharrte Lucius am offenen Fenster seiner Bibliothek.

Die schweren, slytheringrünen Brokatvorhänge bewegten sich trotz des leichten Windes nicht.

Er achtete auf die vertrauten Geräuschen seines Hauses, die sich nur aus Stille zusammensetzte.

Absolute Stille.

Wie hatte er diese vermisst.

Dann hörte er wie seine Frau, die auf einem der Sessel saß, leise eine Hauselfe herbei rief und ihr ebenso leise befahl Tee zu servieren. Ein leichtes Lächeln huschte über seine Züge. Sie wollte ihn nicht stören.
 

Kurz schloss er seine Augen, bevor er sich umdrehte und auf sie zu ging.

Tausende Male hatte er mit seiner Familie Tee getrunken und es nie zu schätzen gewusst. Bis jetzt. Der dampfende Tee stand bereits auf dem kleinen Couchtisch. Narizissa Malfoy saß elegant auf einen der übergroßen, mit Drachenleder bezogenen Sesseln, der beachtlichen malfoyischen Bibliothek. Doch ihr Blick galt nicht den abertausend Büchern, nicht dem roten Tee. Ihr Blick galt einzig und allein ihrem Mann, der nachdenklich vor ihr stand.
 

"Setz dich, Lucius!", sagte sie sanft.

Er nickte kurz und setzte sich in den Sessel gegenüber von ihr.

Sie sahen sich lange an ohne ein Wort zu sprechen.

Nur noch ein Sessel war unbesetzt. Doch der, dem er gehörte, betrat in diesem Moment den Raum.

Mit einer fließenden Bewegung grüßte Draco Malfoy seine Eltern und setzte sich.

Leichte Anspannung zeichneten seine Züge ab.

Lucius, der eben zu seiner filigranen Teetasse gegriffen hatte, trank nun einen Schluck und sah ihn fast fragend an. Narzissa beugte sich ebenfalls vor, um sich ihre Tasse zu nehmen. Ihr silberblondes Haar fiel wie ein Schleier über ihre Schultern. Wieder realisierte Draco, was für eine hübsche Frau seine Mutter war. Er schüttelte leicht den Kopf.

"Gibt es etwas, mein Sohn?", fragte Lucius leise und sah ihn durchdringend an.

Draco nickte und betrachte seinerseits den Tee.

Rot.

Doch dieses Rot hatte eine andere Wirkung auf ihn. Es sah mehr blutig aus. Es weckte beinahe seine Kampflust. Für einen Moment leuchtete seine Augen auf.

"Wir werden morgen Besuch von Harry Potter bekommen, Vater!", sagte er gerade heraus, sah jedoch weiter in seinen Tee. Er setzte die Tasse an seine Lippen und spürte, wie die heiße Flüssigkeit in seinen Mund floss. Herbe Süße konnte er heraus schmecken. Kirschen konnte er riechen.
 

Die drückende Stille nahm er natürlich wahr, doch er blickte nicht auf.
 

Nach unendlichen Minuten hörte er, wie eine Tasse auf den zugehörigen Teller gestellt wurde.

Er blickte auf.

Geradewegs in die hellblauen Augen seiner Mutter.

"Wieso sollte er das tun, Draco?", fragte sie ruhig, doch konnte er ihre Anspannung förmlich spüren. Gerade dieser Junge...

"Er ist nun derjenige, der über unser Schicksal entscheidet!", meinte er.

"Gerade er!", zischte Lucius auf einmal, seine Augen loderten. "Er hat doch keine Ahnung."

"Das sagte ich ihm auch.", erwiderte Draco so ruhig wie möglich und sah nun seinen Vater an.

Dieser setzte mit leicht zitternden Händen, was seine unterdrückte Wut zeigte, die Teetasse ab und sah kalten Blicks aus dem Fenster.

"Dann sollten wir ihm einen gebührenden Empfang bereiten, meint ihr nicht?", fragte er lächelnd.

Versonnen nickte Narzissa

Draco folgte seinem Blick und lächelte dämonisch.

Er wusste, was das hieß.

Und es würde Potter nicht gefallen.
 

tbc

Comming next: Grün

Grün

Titel: Farbenspiele - Chapter 2 - Grün

Autor: _satsuki_chan_

Fandom: Harry Potter

Charaktere: Draco, Narzissa, Lucius - Malfoy, Harry Potter

Thema: #14 Grün

Word Count: 2144

Rating: G

Anmerkung des Autoren: Okay, zweites Kapitel ist da. Mal beta-gelesen von Fullmoonchan!^^*danke*...*grübel* Es gefällt mir zwar nicht so wie das erste, jedoch bekommt dieses Mal Harry arge Probleme.Einen lieben Dank und *knschels* an Yami-san, Hikaru_mkr und KleinerLord
 

2 - Grün
 

Harry J. Potter fand sich in seiner persönlichen Slytherinhölle wieder.

Obwohl...

Andere würde es sicherlich auch als Hölle bezeichnen, also traf das "persönlich" schon mal nicht zu. Hölle jedoch umso mehr. Hatte er sich anfangs diebisch gefreut, sich bei den Malfoys umsehen zu dürfen, so hielt sich seine Freude darüber nun äußerst in Grenzen. Die Begründung hierfür?

Pochende und nervtötende Kopfschmerzen, die begonnen hatten, ihn zu plagen, sobald er das Haus der Malfoys betreten hatte. Was allein sicherlich nicht Argument genug war. Ein

weiterer Grund?
 

Es war grün.

Nun gut "Es" traf es nicht wirklich.

"Alles" traf es besser.
 

Und alles, was nicht in dieser Slytherinfarbe gehalten war, war entweder

silbern oder schwarz.
 

Bei Merlin.
 

Er schüttelte seinen Kopf, was seine Kopfschmerzen sogleich verstärkte, also unterließ er es schleunigst, was nur zur Folge hatte, dass ein abstruser Gedanke zu seinem schmerzenden Kopf vordrang.

Ob es wohl möglich war, dass die Malfoys dieses Haus allein wegen ihm, das Haus so gestaltet hatten? Als Rache für die rote-Pullover-Sache im Ministerium? Er traute es ihnen zu.

Er schüttelte erneut leicht seinen Kopf, als er noch immer allein in der Empfangshalle stand, nachdem ein - leider ebenfalls grüner - Hauself ihn um einen Moment Geduld gebeten hatte.
 

Und binnen Sekunden hatte er feststellen müssen, als sein Kopf von den von den schwarzen Marmorseulen, zu den grünen Brokatvorhängen, dann zu den unzähligen schwarzen Eichentüren, zu den mit silbern glänzenden, metallischen Geländer, welches die Treppe heraufführte, schwankte, musste er feststellen, dass er, wäre nicht das riesige Dachfenster hoch über seinem Kopf gewesen, zweifellos im Dunkeln gestanden hätte, denn er bezweifelte, dass eine Kerze, vielleicht auch hunderte von Kerzen hier genügend Licht spenden würden.

Doch in Anbetracht seiner Kopfschmerzen würde er die Dunkelheit vielleicht sogar bevorzugen...
 

Er hörte, wie sich eine Tür leise öffnete und schloss.

"Mr. Potter!", ertönte die glockenhelle Stimme Narzissa Malfoys und lenkte Harrys Aufmerksamkeit auf die Frau. Ihr silberblondes, langes Haar glänzte in dem Tageslicht und sie trug ein samtig grünes, hochgeschlossenes Kleid.
 

Grün.

Natürlich.

Was auch sonst?
 

Eigentlich hatte Harry nichts gegen diese Farbe gehabt und er konnte nicht leugnen, dass Dracos Mutter umwerfend aussah, aber langsam machte ihn diese Farbe schlicht und einfach irre. Je öfter er sich umsah, desto mehr grüne Details sah er allein in der Eingangshalle.

So hatte er sich also lieber der Hausherrin gewidmet. Und wieder dieses Grün. Er fragte sich lieber gar nicht erst, warum er heute so sensibel auf Farben reagierte.
 

"Mr. Potter?", ertönte erneut die Stimme Narzissas und Harrys Blick klärte sich. Sie stand bereits vor ihm, etwas Fragendes lag in ihrem Blick.

"Ähm... Ja, Mrs. Malfoy. Sie haben ein... beeindruckendes Anwesen, jedenfalls das, was ich bis jetzt sehen durfte!", brachte er höflich hervor, noch immer leicht abgelenkt.

Sie lächelte ihn an und der versteckt spöttische Zug entging ihm für diesen Augenblick.

"Danke, Mr. Potter. Folgen Sie mir, mein Sohn sowie mein Mann befinden sich

in der Bibliothek. Wir erwarteten Sie bereits!"

Sie wandte sich zum Gehen um und Harry hob leicht die Augenbraue. Er war gerade mal zwei Minuten zu spät erschienen.

Bei Merlin, wo war er nur hingeraten?

Er folgte ihr und bemerkte ihren leichtfüßigen, eleganten Gang. Auf einmal kam er sich mächtig unpassend (ungelenk) vor, wie er so hinter ihr her schlurfte.

Erneut schüttelte er leicht den Kopf.
 

Sie führte ihn die Treppe hinauf und Harry traute sich nicht einmal, das Geländer zu berühren, so blank poliert war es. Sie öffnete gleich die erste Tür und wies ihn hinein.

"Hier entlang, Mr. Potter."

Er schritt durch die Tür, während sie fortfuhr.

"Ich hoffe, Sie haben nichts gegen einen Tee vor der Inspektion einzuwenden?"

Doch Harry konnte nicht antworten, denn...
 

Ihn traf der Schlag.
 

Schwarze, hohe Regale. Wieder diese grünen Vorhänge, nur waren dieses Mal zarte silberne Ornamente darauf gestickt. Sessel, mit grünem Leder bezogen. Selbst die Lampenschirme bestanden aus grünem Milchglas. War Grün nicht die Farbe der Hoffung? Irgendwie verlor er bei dem Anblick

eben diese.

Auf dem Couchtisch standen bereits vier schwarze Porzellantassen, sowie eine schwarze Kanne, aus der es dampfte. Es hätte ihn nicht gewundert, wenn grüne Dampfschwaden aus der Kanne entwichen wären, jedoch wurde er dieses Mal entäuscht. Sie waren weiß. Was aber nicht heißen sollte, dass der Tee nicht auch grün wäre. Es würde ihn nicht wundern.
 

Lucius Malfoy kam hinter einem der scheinbar unendlich langen Regale hervor.

"Mr. Potter!", begann er mit einem falschen Lächeln und musterte Harry. "Was für eine Ehre, Sie in meinem bescheidenen Haus begrüßen zu dürfen. Wie gefällt es Ihnen?"

Während er dies sagte, unterzog auch Harry ihn einer Musterung. Schwarze Hosen, ein dunkelgrünes Hemd, was auch sonst. Beinahe fühlte er sich dazu hingerissen, die Frage des Familienoberhaupts der Malfoys mit ,Grün' zu beantworten. Doch auch hier zwang er sich der Höflichkeit wegen

zu einem Lächeln.

"Außerordentlich, Mr. Malfoy. Ich glaube, dass ich noch nie ein solches Haus gesehen habe!"

"In der Tat!", nickte Lucius und ein schwaches, wissendes Grinsen huschte über seine Lippen.

"Kommen Sie und setzen Sie sich!", wies er ihn an und deutete somit auf die grüne Sesselgruppe nahe am Fenster.

Gerade als Harry sich dieser zuwandte ertönte eine schnarrende Stimme hinter ihm.

"Potter!"

Er setzte sich und sah ruhig auf. Nur einer schaffte es, seinen Namen mit einer solchen Verachtung auszusprechen. Draco Malfoy kam aus einer der angrenzenden Türen und schritt nicht minder elegant als seine Mutter auf sie zu. Ein Lichtblick - und nein, er bezog es nicht auf Draco, sondern eher auf seine Kleidung. Zwar trug er auch eine schwarze Hose, dafür aber ein weißes Hemd, dessen obere Knöpfe geöffnet waren. Sein Erzrivale trug wie immer das überhebliche Grinsen zur Schau, als er an ihm vorbei schritt und murmelte:

"Alles grün?"

"Wie bitte?", fragte Harry irritiert.

Malfoy lächelte spöttisch und setzte sich.

"Ich fragte, ob alles in Ordnung ist. Du siehst blass aus, Potter. Nicht,

dass es mich stören würde..."

"Nein, ähm ja...."

Draco warf seinen Eltern ein triumphierendes Grinsen zu, als Harry sich leicht verstört sammelte. Narzissa griff nach der Teekanne und begann jedem einzuschenken.

"Ich hoffe, Sie mögen grünen Tee?", fragte sie beiläufig.
 

Harry war einer Ohnmacht nahe. Er trank grünen Tee von Zeit zu Zeit, ja, aber hatte er sich nie entsinnen können, dass dieser so grün war, wie der, den Narzissa einschenkte. Vielleicht verstärkten die schwarzen Tassen den Effekt?

Er spürte unwillkürlich den Wahnsinn in sich aufsteigen, als er die Tasse an seine Lippen setzte.

"Nun, was glauben Sie hier zu finden, Mr. Potter?", fragte Lucius.

"Wenn er überhaupt weiß, was er suchen soll!", warf Draco spöttisch ein, ehe Harry auf nur zu einer Antwort ansetzen konnte.

Harry atmete langsam ein, trank einen Schluck Tee und schwieg einen Moment.

"Lass das mal meine Sorge sein, Malfoy", sagte er ruhig, nach dem er bis zehn gezählt hatte. Er glaubte zu spüren, dass sein Körper in eine Art Dämmerzustand überging und vor allem die nicht zu nennende Farbe ausblendete.
 

Selbst die groteske Situation - ein Potter trinkt mit Malfoys Tee und fragte sich noch nicht einmal, ob dieser vergiftet sein könnte - machte ihm nichts mehr aus. Doch wurde ihm nun unglaublich heiß. Grandios, sein Verstand war wieder da, aber seine Körperfunktionen verabschiedeten sich.Er setzte seine Teetasse ab und suchte nach einem Taschentuch.
 

Draco erstarrte, als er Potters Bewegung und das zu Tage gebrachte Taschentuch sah.

Hatte er Potter nicht gesagt (oder auch gedroht?), dass er nichts Rotes mitbringen sollte? Er hatte Potter schon innerlich leicht gelobt, als dieser in einer blauen Jeans und grauem Pullover aufgekreuzt war. Aber was war dann die Farbe des Taschentuches?

Rot!

Definitiv.

Auch wenn es nur ein Taschentuch war - er warf einen kurzen Blick zu seinem Vater - den Zauber würde es schwächen.

Wieso auch ein Rotes Taschentuch? Merlin, sollte man sein Nasenbluten nicht sehen, oder was?
 

Sein Vater jedoch blieb die Ruhe selbst und stand auf.

"Mr Potter, was wollen Sie hier? Sie sind noch grün hinter den Ohren und wollen in meiner Familie Ermittlungen anstellen? Wenn es ihre weitaus fähigeren Vorgänger nicht geschafft haben, was glauben Sie dann hier zu finden?"

Unbeirrt stand Harry ebenfalls auf und sah Lucius gerade heraus an.

"Sie sollten mich nicht unterschätzen, Mr. Malfoy. Wenn ich jetzt die Räumlichkeiten sehen könnte. Alle?"

"Natürlich!", erwiderte Malfoy beinah zuckersüß, wäre er nicht das Oberhaupt der Malfoys gewesen, die nicht zuckersüß sprachen. "Ich hoffe es wird ihnen nichts ausmachen, wenn Draco Sie herumführt? Ich muss meinen Geschäften nachgehen."
 

Beinahe erleichtert nickte Harry. Er war sich noch nicht im Klaren darüber, ob es ihm lieb

war, dass Draco ihn führte. Hätte Lucius dies übernommen, hätte er sich schrecklich korrekt benehmen müssen. So aber war er nur den spöttischen Kommentaren seines Erzfeindes ausgesetzt.

Er runzelte die Stirn...

Was, noch mal, sagte ihm eher zu?
 

Er konnte seinen Gedankengang jedoch nicht mehr zu Ende führen, da ihn Draco auf die üblich nette Art und Weise eines Malfoys aufforderte, ihm zu folgen.
 

Hätte Harry gewusst, worauf er sich einließ, hätte er die Inspektion nie unternommen, wie er feststellen musste. Denn drei Stunden und verdammt viele grüne Details später waren sie wieder in der Bibliothek angelangt. Und dem Schwarzhaarigen war, als ob dieses ganze Grün seine Sinne vernebelt hätte. In keinem Raum war er dazu gekommen, nach dem zu suchen, was er eigentlich wollte, da er zu sehr damit beschäftigt war, diesen schnellstmöglich wieder zu verlassen. Er konnte sich seine plötzliche Antipathie gegen diese Farbe nicht erklären.
 

Jedoch...
 

Merlin, er musste hier raus.
 

"Potter?", schnarrte Draco neben ihm. "Kann ich dir sonst noch irgendwie behilflich sein?Vielleicht noch einen grünen Tee?"

Harry konnte nur verneinend den Kopf schütteln.

"Ich habe genug gesehen!"

"Was heraus gefunden?", hinterfragte Draco süffisant.

Harry blitze ihn an.

"Genug fürs Erste, würde ich meinen." Und ein fast grausames Lächeln schlich sich in seine Züge. "Du kannst deiner werten Elternschaft aber ausrichten, dass ich jeden, was dich auch einschließt, morgen zu einer letzten Unterredung ins Ministerium bitte. Raum 108!"

Draco hob eine Augenbraue und deutete ein Nicken an.

Letzte Unterredungen waren nie etwas Gutes. Wenn Potter in der Art lächelte, hatte es nie etwas Gutes zu bedeuten. Und ein dritter, erschwerender Faktor kam hinzu: Die Unterredung war nicht hier, in Malfoy Manor, wo sie die Kontrolle hatten.

"Natürlich, ganz wie der Herr belieben!", erwiderte er sarkastisch und schnippte mit den Fingern.

Eine weitere zu grüne Hauselfe erschien und brachte Harry den Mantel. Die Augen des Schwarzhaarigen weiteten sich. Draco grinste und Harry schwor sich nie, NIE wieder auch nur freiwillig einen Fuß in dieses Haus zu setzen. Fast apathisch griff er nach dem Mantel und versuchte die Elfe nicht anzusehen.
 

Morgen würde er sich rächen. Auch er hatte seine Mittel, denn inzwischen war er sich vollkommen

sicher, dass Zauberei im Spiel war. Nun, was sie konnten, konnte er alle Mal.

Ein letztes Mal grinste er Malfoy an.

Sie hätten ihn niemals unterschätzen sollen und schon gar nicht derart reizen. Denn auch in ihm war ein Teil Slytherin, was sie nicht wussten.

"Punkt 10.00 Uhr, Malfoy!", sagte er honigsüß, als er an Draco vorbeischritt.
 

.~*o*~.
 

Er lief eilends durch die Gänge. Potters Abgang war beängstigend. Und wenn Potter selbst für ihn beängstigend wurde, hieß das nichts Gutes. Dazu kam die Unterredung morgen im Ministerium. Draco zweifelte nicht daran, dass Potter sie alle drei einzeln befragen würde. Auf seine Art und Weise. Auf eine rachedurstige Art und Weise, denn er hatte in den Augen des Weltenretters

gesehen, dass er es bemerkt hatte. Potter konnte zwar nicht erkannt haben, welcher Zauber angewandt worden war, doch schlussendlich hatte er ihn gespürt.

Sie hatten es wohl übertrieben.
 

"Draco?"

Er drehte sich um und sah seine Mutter fragend an.

"Willst du zu deinem Vater?"

Er nickte.

Kurz flackerte etwas in Narzissas Augen auf.

"Nicht jetzt, er hat sich gerade hingelegt und möchte ruhen. Kopfschmerzen", gab sie als Grund lakonisch an und wartete auf seine Antwort.

"Dann... Sag ihm, dass wir morgen zu einer letzten Unterredung ins Ministerium vorgeladen sind!"

Kurz weiteten sich die Augen seiner Mutter, was Draco nicht entging.

"Ist etwas, Mum?"

"Nein...", erwiderte sie ausdruckslos und Draco verengte seine Augen.

"Nein!", sagte sie noch einmal nachdrücklich. "Ich werde es ihm ausrichten. Und jetzt solltest du dich auch ausruhen. Ich nehme an, dass dies morgen kein Zuckerschlecken werden wird. Wir haben Potter wohl zu sehr an der Nase herumgeführt."

Draco nickte erneut und verließ den Flur in Richtung seines Zimmers.
 

Ja, wahrscheinlich hatten sie das.

Der Zauber der verstärkten Wahrnehmung hatte sie zwar davor bewahrt, dass Potter hier zu sehr rumschnüffelte, aber morgen... Morgen hatten sie ihm nichts entgegenzusetzen. Schon gar nicht im Ministerium. Und er bezweifelte nicht, dass Potter seine ganz eigenen Methoden anwenden würde.

Sehr zu seinem Leidwesen hatte er die Veränderung in den Zügen des Jungen, der überlebte bemerken müssen.

Das gefiel Draco nicht. Denn Potter hatte nun die Fäden in der Hand. Das gefiel ihm überhaupt nicht.
 

Wohl zu recht, wie sich herausstellen sollte.
 

Tbc
 

Comming Next: Gelb

Gelb

Titel: Farbenspiele - Gelb

Autor: _satsuki_chan_

Fandom: Harry Potter

Charaktere: Narzissa Malfoy, Harry Potter

Thema: 13 - Gelb

Word Count: 1768

Rating: G

Anmerkung des Autoren: Der Focus liegt dieses Mal auf Narzissa. Harry verhört sie mit SEINEN Methoden. Beta gelesen von meiner geliebten FULLMOONCHAN!
 

3 - Gelb
 

Narzissa Malfoy war wirklich eine geduldige, zurückhaltende, besonnene Gattin, Mutter und Frau. Aber was zu viel war, war zu viel. Sie hatte ihren Stolz. Bei Merlin, sie war eine Malfoy - geborene Black - natürlich hatte sie ihren Stolz.
 

Arrogant hob sie ihren Kopf noch ein klein wenig höher und blickte dem Zauberer vor ihr in die Augen, welcher sie mit einem eindeutig hinterlistigen Lächeln in den Raum wies. In einen Raum, der ihr wohl schon nach Minuten Kopfschmerzen bereiten würde.
 

Gelb.

Sie verband keine guten Erinnerungen mit dieser Farbe.

Gelb stand für Hass und Eifersucht.

Hass und Eifersucht standen für Narzissa selbst.
 

Sie bezweifelte nicht, dass dieser miese kleine Ex-Gryffindor haargenau wusste, was sie mit dieser Farbe verband. In diesem Moment war sie sich jedoch nicht allzu sicher, dass Potter wirklich zu den Gryffindors gehörte; seine heimtückischen Züge glichen mehr einem Slytherin - die Farbe entsprach allerdings eher den Hufflepuffs. Und diese wiederum konnten keine der

Eigenschaften vorweisen, die man an Slytherins so schätzte. Ein Paradoxon! Und wenn Harry es auch nicht wissen mochte, so schien er doch zu ahnen, dass diese sonnige Farbe sie wahnsinnig machen würde. Und er würde nicht einmal einen Wahrnehmungszauber dafür brauchen...
 

Sie schritt naserümpfend an ihm vorbei.

Wütend realisierte sie, dass alles in diesem Raum, was nicht in diesem

schrecklichen Gelb leuchtete, von weißer Farbe war. Das Licht, das durch das magische Fenster schien, lies ihre Haare golden schimmern.

Golden.

Die Farbe Gryffindors.

Sie würde ja so wahnsinnig werden.
 

Ihr Gesicht sah aus, als hätte sie in eine Zitrone gebissen, als sie sich auf den weißen Stuhl mit gelben Polstern setzte. Ihr Blick schweifte zum Tisch, auf dem eine Zitronenlimonade fröhlich in einer Glaskaraffe vor sich hinsprudelte - Wie passend.
 

Sie sah Potter, wie er sich ihr gegenüber setzte. Er selbst war heute ausnahmslos in schwarz erschienen, was sie etwas beruhigte. Doch als er seelenruhig nach der Kanne griff und sich ein Glas Limonade einschenkte, fiel diese Gelassenheit nur zu rasch wieder von ihr ab. Denn er fragte sie mit einem dermaßen vorfreudigen Grinsen, ob sie denn nicht auch ein Glas wolle, dass sie ihm am liebsten eine gescheuert hätte. Doch ihr war jegliche Art der körperlichen Bestrafung zuwider. So lehnte sie verbissen ab und ließ sich in die Polster sinken, immer darauf bedacht, ihre steife Haltung nicht zu verlieren.
 

Abwartend fixierte sie seine Augen, das einzig Grüne in diesem Raum.
 

"Nun, Mrs Malfoy...", begann Harry ruhig und musterte sie. Er fühlte sich prompt in die Vergangenheit zurückversetzt, als er ihren Gesichtsausdruck sah. Narzissa blickte ihn missbilligend an, wie sie es bereits bei der Quidditchweltmeisterschaft in seinem vierten Schuljahr getan hatte. Nur das Harry dies heute nicht sonderlich beeindruckte.
 

Narzissa war sich inzwischen über Harry Potters Bestimmung klar geworden.

Offensichtlich war er dazu da, ihre Familie in den Wahnsinn zu treiben. Und

zwar mit Hilfe dieser Farben. Bei Merlin, wie tief waren sie gesunken?
 

Und er?
 

Er hatte die Fäden in der Hand. Natürlich konnte er in Erfahrung bringen, welche Farbe sie verabscheute. Und auch wenn es heimtückisch war, seinen Gegner auf diese Art zu beeinflussen, so war es doch nur seine Reaktion auf ihr Spielchen gewesen. Er hätte nie für möglich gehalten, dass Menschen dermaßen viel mit Farben verbanden und man sie entsprechend aus dem Konzept bringen konnte, bis er es an sich selbst gespürt hatte. Eigentlich hätte er den Malfoys danken müssen, wenn er dieses Wissen nicht gerade auf sie anwenden würde...

So sah er sie abwartend an. Noch hielt sie stand.
 

"Sie haben einen schlechten Geschmack, Mr. Potter!"

Er nickte gleichgültig.

"Ich dachte mir, dass Sie das sagen würden. Aber das stört mich nicht. Sehen Sie, Mrs. Malfoy, ich bin eigentlich ein sehr rachsüchtiger Mensch, was nur die wenigsten wissen. Betrachten sie es also als Rache für ihr unliebsames Verhalten bei meinem Besuch.", sagte er gerade heraus und konnte eindeutig Erstaunen über seine Offenheit in den Augen der blonden Frau lesen.

"Mrs. Malfoy... Wir haben nicht mehr viel Zeit und ich kann die wenige, die wir haben, nicht damit verschwenden Sie aus der Reserve zu locken. Sie werden also verzeihen müssen, dass ich diese unlauteren Methoden anwende!"

"Ich muss garnichts, Mr. Potter!", erwiderte sie kalt.

"Natürlich, natürlich!", winkte er ab und brachte sie damit an den Rand der Weißglut. Er griff scheinbar geistesabwesend nach dem Limonadenglas und schwenkte es in seiner Hand.

"Sei's drum...", murmelte er und starrte in die gelbe Flüssigkeit. "Was verbinden Sie mit der Farbe Gelb, Mrs. Malfoy?"

"Sagen Sie es mir!"

Er setzte sein Glas ab, ohne davon etwas getrunken zu haben und blickte sie ernst an.

"Eifersucht. Eifersucht auf andere Zauberfamilien, die sich so glänzend aus der Affäre ziehen konnten, was Ihnen jedoch nicht gelungen ist. Eifersucht auf andere Ehefrauen, die ihre Männer so viel früher in Empfang nehmen konnten... Nicht wahr?"

Sie schwieg, sah ihn ausdruckslos an. Sie musste sich so konzentrieren in

diesem Raum. Er fuhr fort.

"Hass. Hass auf das Ministerium, das Ihrer Meinung nach nichts versteht und nie verstehen wird. Was mich natürlich einschließt. Sie hassen mich, da ich in Ihren Augen noch weniger Ahnung habe, als die meisten hier!"

Er sah, wie sie hart die Zähne zusammenbiss, nur um sich zu beherrschen. Doch er sah, dass er sie bald soweit hatte.

"Sie kennen nicht viele Sonnenseiten des Lebens, Mrs. Malfoy. Der Fehler ihres Mannes..."

"Lassen Sie meinen Mann daraus!", unterbrach sie ihn mit einer hohen, eisigen Stimme.

"Aber, Mrs. Malfoy, es geht ausschließlich um ihn. Denn dieser Fehler impliziert Sie und Draco. Der Fehler wirft lange Schatten auf die gesamte Familie.", sagte er ernst.

Auf einmal lächelte sie grausam.

"Dann sagen Sie mir doch, welchen Fehler er begangen hat. Was wissen Sie schon über ihn, Mr. Potter!"
 

Er beschwor eine zentimeterdicke, gelbliche Mappe herauf.

"Das weiß ich über ihn!", er wies auf die Mappe, ließ jedoch weiterhin seinen Blick auf ihr ruhen.

Narzissa lachte. Narzissa lachte schallend.

"Sie sind so dermaßen inkompetent, dass es verboten sein müsste, Sie eine

solche Untersuchung leiten zu lassen!", meinte sie noch immer kichernd. Doch dann wandelte sich ihr erheiterter Ausdruck in einen dunklen, verbitterten Zug. "Wenn Sie begriffen haben, wird es zu spät sein und das ist der Punkt, Mr. Potter!"
 

Er lächelte milde.
 

"Was denken Sie, weshalb ich Sie sprechen wollte? Wenn ich allein mit den Informationen, die hier drin stehen, arbeiten würde, bräuchte ich Sie nicht. Ich will die Geschichte von ihnen hören, Mrs. Malfoy!"

Sie zögerte.

Hatte sie etwas zu verlieren? Wenn ja, so wusste sie nicht was, was vielleicht an dieser verfluchten Farbe lag. Eigentlich, bemerkte sie, konnte sie das "vielleicht" streichen.
 

"Ich stehe hinter meiner Familie!", begann sie langsam und starrte auf seinen schwarzen Pullover um sich zu konzentrieren. "Und ich tue nur, was für sie das Beste bedeutet."

Er nickte verstehend, doch sie schnaubte nur geringschätzig.

"Und wenn das heißt, sich dem dunklen Lord anzuschließen, meinen Mann zu unterstützen, so füge ich mich dem. Aber meinen Sohn für die augenscheinlichen Fehler - wie sie es nennen - meines Mannes büßen zu lassen, geht zu weit. Meinen Mann anzuklagen, obwohl es eindeutige Anweisungen Ihrer 'Seite' gab, geht zu weit."

Harry hob überrascht die Augenbrauen.

"Unserer Seite?"

Narzissa lächelte sardonisch.

"Ja, das wussten sie nicht, nicht wahr? Kaum einer wusste das, bis auf Dumbledore, meinem Mann und mich - Natürlich wollte ich Draco da raus halten - Und der, der uns Immunität zugesprochen hat, wurde von Severus umgebracht, in dem Glauben Draco zu helfen. Und mein Sohn? Mein Sohn wollte lediglich alles tun um unserer Familie ihr Ansehen wieder zugeben."

Harry war verblüfft.

Doch es passte zu Draco, das Ansehen seiner Familie wieder herstellen zu wollen. Es passte zu den Malfoys, alles mit größtmöglicher Verschwiegenheit angehen zu wollen.
 

Er blickte in das gereizte Gesicht seines Gegenübers und atmete tief durch. Sie selbst wusste nun nach ihrem Ausbruch nicht mehr, ob es klug gewesen war, das zu erzählen. Vielleicht hatte dieses Gelb eine zu positive Wirkung auf sie?
 

Ihr wurde übel.
 

"Was beinhaltete das Abkommen mit Dumbledore, Mrs. Malfoy?", fragte Harry und Narzissa sah aufgrund der leicht zitternden Stimme auf. Sie hatte geahnt, dass es den Jungen aus der Bahn werfen würde. Selbst Harry Potter war also noch berechenbar...

"Was denn, Mr. Potter!?", fragte sie hämisch. "Zu viel Informationen für Sie?"

"Nein, aber Sie müssen zugeben, dass dies sehr überraschend kommt. Warum haben Sie das nicht eher ausgesagt?"

Sie lachte beinahe amüsiert.

"Wer würde einem Malfoy glauben?", fragte sie zynisch.

"Warum sagen Sie es mir dann jetzt!?"

Kurz schwieg sie, da sie voraussetzte, dass er einen Teil der Antwort kannte.

Diese Farbe war auch die reinste Folter.

Gelb.

So hell, so verdammt gut...

"Es tut nichts mehr zur Sache, Mr. Potter. Selbst wenn Sie meinen Mann für unschuldig befinden, ist es zu spät."

"Es ist also..."

Er ließ den Satz bewusst offen.

"Ja!", nickte sie mit dem Ernst, den sie aufbringen konnte.
 

Harry lehnte sich zurück und schloss die Augen. Er hatte es befürchtet. An keinem der Insassen gingen fünf Jahre Azkaban spurlos vorbei. Wohl auch nicht an einem Malfoy. Und wenn es der Wahrheit entsprach, was ihm Dracos Mutter erzählte, hatte er definitiv zu spät gehandelt.

"Weiß es ihr Sohn schon?", fragte er mit seltsam belegter Stimme.

Sie schüttelte lediglich den Kopf.

"Sind wir fertig? Denn wenn nicht, kann ich für nichts mehr garantieren. Fünf Minuten länger in diesem Raum und-...", sagte sie angespannt und blickte ihm fest in die Augen, nur um das Gelb um sie herum ausblenden zu können.

"Ja, wir sind fertig!", nickte er und stand auf.

"Können sie Draco zu mir hereinschicken, bitte?", fragte er, als er sie zur Tür geleitete.

"Ich bin nicht ihr Dienstbote, Mr. Potter. Aber einmal werde ich ihnen diesen Gefallen tun!", erwiderte sie in ihrer alten Arroganz.

Er entgegnete nichts, sondern schloss nur die Tür hinter ihr und lehnte sich gegen diese.
 

Narzissa Malfoy.

Eine starke Persönlichkeit, wie er feststellen musste. Er hatte sie nicht in der Art beeinflussen können, wie er gewollt hatte, aber trotzdem hatte er wichtige Informationen bekommen. Ob diese der Wahrheit entsprachen, würde sich zeigen.

Sie war eine liebende Mutter und eine treu sorgende Ehefrau.
 

Er sah sich in dem Zimmer um.

Gelb.

Wenn er an seinen nächsten Kandidaten dachte, fühlte er unterschwelligen Neid in sich heranwachsen.

Gelb.

Die Farbe des Neides. Vielleicht konnte er es auf die Farbe schieben, dass er neidisch auf Draco war? Neidisch auf eine solche Mutter?
 

Er schüttelte leise lachend den Kopf und verdrängte diesen Gedankengang. Bedächtig griff er nach seinem Zauberstab und mit einem Wink veränderte sich der Raum von Grund auf. Ein leichtes Grinsen schlich sich auf seine Lippen, als es an der Tür klopfte.
 

TBC
 

Comming next: Orange

Orange

Titel: Farbenspiele 4 - Orange

Autor: _satsuki_chan_

Fandom: Harry Potter

Charaktere: Harry Potter, Draco, Lucius - Malfoy

Thema: #12 - Orange

Word Count: 2320

Rating: G

Anmerkung des Autoren: Vielen Dank an die Reviewer und an Fullmoonchan*hugs*
 

4 - Orange
 

Es war ja nicht so, dass er es nicht erwartet hätte. Aber das Potter selbst seine kühnsten Albträume übertraf, schockte Draco dann doch.

Es war weder rot, noch gelb - seine Mutter berichtete ihm von ihrer Farbe...

Nein, es war eine Mischung! Bei Merlin, Potter war kreativ.

Es war Orange.

Steif schloss er die Tür hinter sich und wandte sich unwillig dem Raum zu. Ein riesige Fensterfront erstreckte sich vor ihm und er konnte die Sonne in einem warmen orangenen Ton untergehen sehen. Das Licht hüllte den gesamten Raum ein. Tauchte seine Harre, wie die seiner Mutter, in einen goldenen Ton. Cremfarbene Sessel mit orangenen Schatten standen vor den Fenstern. Und nur ein kleiner Couchtisch würde ihn von seinem Erzfeind trennen.

Zu wenig für Potters Gesundheit. Viel zu wenig.

Draco beherrschte sich, doch seine rechte Augenbraue zuckte bedenklich. Und jeder der ihn einigermaßen kannte, wusste, was dies hieß.

Nun, auch wenn Draco es nicht wusste, aber Harry gehörte zu den Menschen, die wussten, was dies hieß. Er würde Malfoy bald da haben, wo er ihn haben wollte. Er grinste hinterhältig. So hinterhältig, dass man es Harry J. Potter gar nicht zugetraut hätte.
 

"Potter!", begann Draco und sah ihn an. Er realisierte das unverschämte, wissende Grinsen auf Bloddy Potters Gesicht. Bei Merlin, er musste wirklich alle Künste aufbringen, sich zu beherrschen. "Lässt du jetzt deine romantisch-kitschige Ader aus? Nur... Wieso an mir??"

Er schaffte es sogar noch, und dafür klopfte sich Draco mental selbst auf die Schultern, spöttisch zu klingen. Potter lächelte nur hintergründig und wies ihn auf einen der Sessel.

"Natürlich Malfoy, ich teste schon mal für deinen Vater, den ich dann verführen möchte!", entgegnete er sarkastisch und setzte sich selbst. Skeptisch beobachtete Draco, wie Harry lässig die Beine übereinander schlug und die Arme auf der Lehne platzierte. Unter dem auffordernden Blick seines Gegenübers setzte er sich und sah sich noch einmal um.

Eigentlich war der Raum selbst nicht orangenen Tönen gehalten. Eher milchige, cremige Farben. Diese sogen aber jeden noch so goldenen Strahl, der untergehenden Sonne auf und spiegelten einen milden Orangeton wieder. Und er bemerkte sehr wohl, wie seine Sprache immer blumiger wurde.

Bloody Potter.
 

"Also, Malfoy, ich sprach gestern mit deiner Mutter."

Draco nickte abfällig.

"Sie... berichtete davon. Solche unlauteren Methoden, Potter... Tztztz..."

Der Schwarzhaarige nickte nachdenklich.

"Und das auch noch als Rache. Man müsste meinen, ein Potter könnte nicht tiefer sinken!", unbehaglich sah er sich um. "Farben...!", spie er als letztes und schwieg dann.

"Weißt du, Malfoy, Ich finde diese Methode sehr wirksam.!", lächelte er zurück. "Ich denke ich werde mir dieses Vorgehen patentieren lassen."

Draco hob eine Augenbraue, sagte aber nichts und Harry kam es fast so vor, als schmolle er.

Er lachte leise, fing sich aber aufgrund Malfoys einstellenden Todesblick schnell wieder.

"Fangen wir einfach an...", murmelte er abwesend und holte ein kleines Stück Pergament aus seiner Hosentasche.

Kurz sah Draco, wie die grünen Augen, die in diesem Licht eine faszinierende Wirkung hatten, hin und herhuschten. Das intensive Grün bekam einen durchaus interessanten Schimmer.

Es war, wie...

"Du hast...", begann Harry und holte den Blonden aus seinen Gedankengängen. Dieser schreckte auf und schlug sich mental, wie er nur über BLOODY-Potters Augen philosophieren konnte. "...den Auftrag von Voldemort angenommen. Warum?"

Kurz blinzelte Draco.

...

Er blinzelte erneut. Er hatte sich innerhalb einer Minute zu zwei Schwächen hinreißen lassen.

Zuerst verlor - er würde dieses Wort nie, nie wieder in Bezug auf Potter oder dessen Augen, was Potter an sich ja schon implizierte... anwenden - er sich in dessen Augen. Und dann blinzelte er, wie eines dieser verschreckten Hühner.

Bei Merlin, dieses Licht machte ihn irre, schier verrückt, wahnsinnig.

Es ließ seine Maske bröckeln.
 

"Ich...", begann er langsam und fragte sich Nanosekunden, warum Potter kein Veritaserum verwendete. "Ich wollte es!"

Er kam zu dem Ergebnis, dass Potter das Serum gar nicht brauchte, das Licht allein machte ihn mürbe. Sollte ihm dieses Wissen nicht eigentlich weiterhelfen? Tja, das TAT es aber nicht. Er konnte sich schlecht in eine schattige Ecke setzen und warten bis dieser verflixte Sonnenuntergang vorbei war.

Harry lehnte sich leicht vor.

"Aber ihn ausgeführt hast du nicht, Malfoy!"

Draco sah ihn beinahe störrisch an.

"Nein, Potter.", knurrte er.

Harry lächelte leicht.

"Warum nicht?"

"Ich...", Draco irritierte dieses Lächeln. Merlin, er hatte diesen Man schon so oft Lächeln sehen und gerade heute irritierte es ihn. Das durfte doch wohl nicht war sein. "...konnte es nicht. Ich habe mich wohl... verschätzt."
 

Hatte *er* gerade zugegeben, dass er sich verschätzt hatte?
 

Harry nickte.

"Es ist schwer einen Menschen zu töten, nicht wahr, Malfoy?", fragte er sanft und schloss kurz die Augen.

Draco schluckte.

Er konnte sich nicht erinnern sich so unwohl gefühlt zu haben, so betäubt.

Schweigen herrschte zwischen ihnen, doch Draco beschäftigten noch immer Harrys zuletzt gesagte Worte. Hatte er Verständnis, gar Mitgefühl herausgehört?

In diesem Licht hatte er Potter noch nie gesehen, im wahrsten Sinne des Wortes. Er hatte Potter auch noch nie so intensiv betrachtet, schoss ihm durch den Kopf.

Die Haut bekam in dem Licht einen bronzeartigen Schimmer. Der Körper wirkte zerbrechlich und stark zugleich. Die Haare wirkten nicht mehr so zerzaust sondern weich, glänzend.

Kurz flackerte das Verlangen ihn ihm auf, durch eben dieser rabenschwarzen Haare zu fahren, sich in ihnen zu vergraben... Er keuchte. Seine Augen schossen umher, suchten ein anderes Ziel als diese verführerischen Lippen, die kurzzeitig geschlossenen Augen, diese Haut. Graue Augen zwangen sich den Sonnenuntergang zu beobachten. Alles, wirklich alles, war besser, als weiter einen Gedanken an Potter zu verschwenden, vor allem wenn sein Geist von diesem Licht vernebelt wurde.

Dieses verdammte Licht...
 

Mit einem Seitenblick registrierte er, wie Potter seine Augen öffnete.

"Du hast wirklich seltsame Verhörmethoden, Potter!", konstatierte er so verächtlich er konnte.

Harry lächelte nur erneut.

"Bisher bin ich immer zu meinem Ziel gekommen, Malfoy!"

Diese Selbstsicherheit. Diese Selbstsicherheit in Potters Stimme. Selbst die Stimme nahm nun für Draco einen anziehenden Tonfall an.
 

Er musste hier raus, stellte er immerhin noch rational fest. Denn wenn er sogar Potter, seinen Erzfeind, Rivalen, den Weltenretter - Potter eben - attraktiv fand... Er wollte nicht einer von vielen Verehrern des Jungen des lebte sein, nicht er.

Bei Salazar, das stand nicht einmal zur Debatte...
 

"Was du nicht sagst", schnarrte er und sah wie Harry erneut auf das Pergament sah.

Mit einer nicht geahnten Ernsthaftigkeit sah er Draco dann in die Augen.

"Wusstest du von dem Abkommen?"

Irritiert hob der Ex-Slytherin eine Augenbraue.

"Welchem Abkommen?"

"Dem Abkommen!"

"Ach, DEM Abkommen!"

"Ja!", erwiderte Harry leicht angespannt.

"Nein!", entgegnete Draco süß.

"Malfoy!", sagte Harry scharf.

"Potter?", fragte Malfoy angesäuert.

"Spiel keine Spielchen... Wusstest du von dem Abkommen?"

"Wer spielte hier Spielchen?', fragte sich Draco unwillkürlich.

"Potter, WELCHES Abkommen. Ich weiß ja, dass Präzision noch nie deine Stärke war, aber jetzt solltest du sie langsam anwenden, wenn du eine vernünftige Antwort von mir erhalten willst!"

Harry sah ihn forschend an, verschmälerte seine Augen.

"Zwischen deinem Vater und Dumbledore!", antwortete er lakonisch.

Beide Augenbrauen des Blonden hoben sich.

"Bitte WAS?", er fuhr hoch und sah Harry entgeistert an.

Dieser blieb ruhig.

"Dumbledore soll euch Immunität zugesprochen haben, nur ist mir bisher noch nicht bekannt, für welche Gegenleistung."

"Er hat was...?", Draco merkte wie seine Stimme begann zu kratzen. Sein Gehirn ratterte, arbeitete, analysierte...

"Dein Vater hat anscheinend einen Pakt mit Dumbledore geschlossen..."

"Warum saß er dann in Azkaban?", fragte Lucius Sohn aufgebracht.

"Ich weiß es nicht, aber es scheint, als wäre dein Vater ein Spion gewe-..."

"Oh nein, Potter, du kannst mir viel erzählen, aber nicht DAS!", er fuhr herum, schüttelte seinen Kopf immer und immer wieder, stand auf und tigerte im Raum umher, um sich zu beruhigen, sich zur Raison zu rufen. Doch zwei Faktoren verhinderten dies. Farbe und Wissen.
 

Harry hatte diese Reaktion erwartet und fast bemitleidete er seinen Rivalen. Das bestätigte seine Vermutung, dass es zum einen wahr war, was Narzissa sagte, zum anderen, dass Draco wirklich unschuldig war. Nur...
 

"Draco, setz dich bitte!", sagte er sanft. Warum er auf einmal das Bedürfnis den Vornamen des anderen zu nutzen, war ihm schleierhaft und er wollte diese Schleier auch nicht lüften.

Mafloy warf ihm einen vernichtenden Blick zu. Nicht nur, dass Potter ihn gerade mit seinem Vornamen angesprochen hatte, nein, die Stimmlage passte ihn nicht. Doch kam er der Aufforderung nach.

"Mein Vater ist einer der loyalsten Menschen, die ich kenne, POTTER! Selbst wenn augenscheinlich zur falschen Seite, so würde er nie-..."

"Nun, augenscheinlich HAT er, Draco!", beharrte Harry.
 

Draco schloss seine Augen. Seine Hände krallten sich in die Lehnen des Sessels. Hinterließen Kratzer im Leder.
 

Sein Vater würde nicht... Oder würde er?

Hat er...?
 

Er hob eine Hand, spürte, dass sie zittern musste. Er wusste, dass Potter dies sehen würde.

Es war egal.

Er fuhr sich über die Augen. Eine eindeutiges Zeichen der Schwäche.

Es war egal.

Es war ihm egal.
 

Er hatte gerade erfahren, dass sein Vater ein Spion gewesen war. Und der Einzige, der davon gewusst hatte und dies bezeugen könnte, war tot. Und um dem noch eins drauf zu setzen, er war derjenige, der den Auftrag hatte Dumbledore zu töten. Auch wenn er es nicht geschafft hatte, war er doch maßgeblich an dem Mord des Schulleiters beteiligt.

Sein Daumen und sein Zeigefinger verkrampften sich um seine Nasenwurzel. Eine Starre ergriff seinen Körper.

Seltsames Schweigen herrschte im Zimmer und nur das leise Atmen zweier Personen war zu hören. Draco bemerkte, wie die Sonnenstrahlen an Intensität, an Wärme verloren. Doch das, was an Wärme auf seiner Haut nun fehlte, fand sich urplötzlich auf seiner Hand, die sich noch immer auf der Sessellehne befand, wieder. Eine Hand legte sich auf seine. Warme, raue Finger berührten seine Haut.

Draco realisierte, dass Harry Potter eine tröstende Geste ausübte. Sein Herz setzte aus. Konnte seine Haltung noch steifer werden, so wurde sie es jetzt. Zum ersten Mal wusste er nicht, wie er reagieren sollte. Er wusste, was er hätte tun sollen. Er hätte seine Hand wegziehen sollen, er hätte Potter einen Mörderblick zusenden sollen, er hätte...

Er schüttelte mental den Kopf. Er TAT es nicht. Und das war es, was ihn beunruhigte. Er tat nichts von alledem, was er gerade aufgezählt hatte.
 

Er fühlte sich, als würde er irgendwo in seinem Körper in einer Ecke sitzen und zusehen, wie er agierte. Er fühlte, wie er die Augen langsam öffnete, wie der Druck um seine Nasenwurzel nachließ. Er sah grüne Augen, die ihn ruhig, beinahe sanft ansahen. Er roch oder glaubte zu riechen, den Geruch, der von Potter ausging. Sanft, süß... Er spürte wie Potters Daumen über seinen Handrücken fuhr.
 

Und er tat nichts.

Nichts.

Schlicht und einfach nichts!
 

Das war nicht gut. Das war ganz und gar nicht gut! Nun ja, das war Potter, was sollte er noch sagen? Nach unendlichen Minuten des Schweigens zuckte er zusammen. Erschrocken zog auch Harry seine Hand weg und sah beschäftigt zur Seite, stand auf und suchte sinnloserweise Blätter, die nicht da waren.

Auch Malfoy sah in eine andere Richtung und kam sich reichlich bescheuert vor. Er war doch kein pupertierender Teenager mehr.

So ein Schwachsinn...
 

"Potter", schnarrte er noch etwas verwirrt und sah Harry, wie er in seinem Wuseln inne hielt. Das zeigte ihm, dass wohl auch Potter nicht wusste, WARUM er das getan hatte. Dabei hätte er es gerade wissen müssen. Aber was erwartete er von einem ehemaligen Gryffindor?
 

Der Schwarzhaarige sah auf, direkt in konfuse graue Augen und schallt sich selbst einen Narren. Er hatte vergessen, dass die Farbe wohl auch seine Sinne vernebelte. Malfoy die Hand zu halten.... Er schrie... Sehr laut... Innerlich...

Gut, dem Blonden wäre wohl dieser Fehler nicht passiert. Er knurrte leise, was sich in ein verlegenes Hüsteln umwandelte.

"Malfoy?", fragte er und blickte direkt in konfuse, graue Augen. Er wandte sich jedoch schleunigst wieder ab, als er Malfoys Ausdruck mit dem eines verlorenen Hündchens gleichsetzte. Malfoys waren keine Hündchen und schon gar nicht hilflos.

Und doch...

Sah Draco so verloren in diesem schimmernden Licht aus. Harry widerstand nur schwer dem Drang ihn in die Arme zu nehmen. Ein für ihn völlig abstruser Gedanke. Er wandte sich dem Fenster zu und versuchte seine Gedanken zu ordnen, während er den roten, schmalen Strich am Horizont beobachtete, der aus der Sonne geworden war.

"Ich habe leider keinerlei Erfahrung in diesen Dingen.", begann er mit seltsam schwerer Zunge. "So kann ich auch nicht nachvollziehen, wie gerade deine Gefühlslage aussieht. Jedoch... Sei dir meiner Anteilnahme bewusst, okay?", sprach er immer leiser werdend weiter.
 

Draco schloss erneut seine Augen und schüttelte leicht lächelnd den Kopf.

Erst erfuhr er, dass sein Vater ein Spion war und dann erfuhr er Anteilnahme von Potter.

Das konnte nicht mehr an diesem Licht liegen, nicht mehr an den Schatten...

Trotz allem würde er Harry nicht davon kommen lassen.

Der Blonde stand langsam auf und stellte sich hinter ihn, legte ihm eine Hand auf die Schulter und beugte sich leicht vor.

"Ich danke dir, Potter!", wisperte er in dessen Ohr. War sich bewusst, dass sein warmer Atem dessen Haut streifte. Musste die Gänsehaut nicht sehen, die sich gebildet hatte. Er wusste, dass sie da war.
 

Er verließ leise lachend den Raum. Er wusste nicht, warum er lachte. Vielleicht wusste er keine andere Reaktion auf das, was sich eben abgespielt hatte. Denn auch, wenn er es perfekt verdrängte, so hatte er es genossen zu sehen, wie er bei Potter eine Gänsehaut auslöste. Draußen sah er seinen Vater und kurz ließ er seine Maske fallen. Lies sein Unverständnis erkennen, seine Fassungslosigkeit... Das er verletzt war. Doch so kurz wie Lucius Malfoy diese Züge in dem Gesicht seines Sohnes sah, so verschwanden sie wieder. Wortlos wandte sich sein Sohn ab und schritt zu den Kaminen.
 

Lucius selbst atmete tief durch und spürte einen Stich in seinem Herzen. Für seinen Sohn und seine Frau war es vorbei und beide sahen geprüft, fast geplagt aus. Er wusste, was er sich zumuten konnte und Potter gehörte gerade in diesem Augenblick nicht dazu. Und sein Stolz verbot es, die Klinke vor sich nicht runterzudrücken und einfach zu gehen. Er öffnete die Tür und sofort sah er die Gestalt an der Fensterfront, die sich ihm zuwandte mit einem seltsamen Ausdruck in den Augen.
 

"Lucius..."
 

TBC

Comming next: Blau

Blau

Titel: Farbenspiele - 5 - Blau

Autor:_satsuki_chan_

Fandom:Harry Potter

Charaktere: Lucius Malfoy, Harry Potter

Thema: #15 - Blau

Word Count: 1379

Rating: G

Anmerkung des Autoren: Lucius ist an der Reihe. Der Letzte, den Harry verhören muss... An Fullmoonchan ein ganz liebes Danke fürs beta-lesen...
 

5 - Blau
 

Zwar hatten ihm seine Frau sowie sein Sohn von Potters Verhörmethoden

berichtet, oder zumindest dachte er,

er könne sich ausmalen, was auf ihn zukommen würde. Doch er musste sehr zu

seinem Leidwesen feststellen, dass

Potter all dies übertraf.
 

Er spürte einen weiteren Stich in seinem Herzen, als er den Raum betrat.

Seine Lungen zogen sich schmerzhaft zusammen, als Potter seinen Vornamen

beinahe zischte.
 

"Lucius..."
 

Er begann zu frösteln, als er den in blau gehaltenen Raum betrat. Er wusste

nicht, ob es an seiner körperlichen Verfassung lag oder an der kühlen Farbe,
 

die ihn zittern lies. Doch hoffte er, dass Potter es nicht sehen würde. Er

spürte förmlich, wie seine Arroganz von ihm abfiel.
 

Blau symbolisierte Reinheit.
 

Wollte Potter den reinen, wahren Lucius Malfoy sehen? Ein kurzes, schwaches

Grinsen schlich sich über die Züge des Mannes. Wie pathetisch! Er sah auch

den Jungen grienen, sah die einladende Geste, mit der Harry ihn bat, sich zu setzen. Er kam dieser nach und atmete ruhig ein und aus, bevor er zum

Sprechen ansetzte.
 

"Mr. Potter, ich kann mich nicht erinnern, Ihnen das Du angeboten zu

haben!",

sprach er rau.

Die Wut fehlte in der Stimme. Lucius wusste das.

"Hatte Dumbledore es Ihnen angeboten, Lucius?", fragte Harry im Gegenzug und

sprach den Vornamen seines Gegenübers genüsslich aus. Zum ersten Mal konnte

er einen Triumph gegenüber einem Malfoy ausspielen. Seine Slytherinseite

kam eindeutig zum Vorschein, obgleich er sich vorgenommen hatte,

Rücksicht walten zu lassen.

Lucius´ Herz setzte für einen Takt aus, um danach langsam

weiterzuschlagen.
 

"Immer geradeheraus, nicht wahr Potter?", fragte er kurzatmig. Dann wusste

er wenigstens, was ihm bevor stand. Nur leider nützte ihm das wenig... Die

Tatsache allein, dass er einfach nicht mehr so agieren konnte, wie er wollte,

machte ihm schon zu schaffen.
 

Harry sah ihn forschend an. Ihm entging keineswegs der Zustand des

Malfoyoberhauptes. Er begann, einen gewissen Respekt zu entwickeln. Manch

anderer würde nicht einmal mehr stehen können.
 

"Uns bleibt nicht viel Zeit, Lucius.", antwortete er leicht nickend.

"In der Tat, Mr. Potter, in der Tat! Jedoch selbst wenn... meine Frau und

mein Sohn sind unschuldig und ob ich für schuldig befunden werde, ist

einerlei."

"Ich glaube nicht, dass Sie schuldig sind, Lucius!", erwiderte Harry sanft

und Angesprochener sah leicht amüsiert in die grünen Augen.

"Es tut nichts zur Sache, Mr. Potter!"

Harry schloss kurz die Augen.

"Vielleicht.....", gab er zu. "....jedoch... bitte ich Sie, mir in allen Einzelheiten von den Geschehnissen zu berichten."

Schweigend sah sich Lucius in dem Zimmer um. Dunkelblaue, schwere Vorhänge,

blaue Kerzen, die wenig Licht spendeten, blaue Samtsessel, schwarzer Tisch.

Auf diesem schwarzen Tisch befand sich eine Kristallkaraffe mit hellblauer

Flüssigkeit. Das Kerzenlicht reflektierte sich in der Karaffe, schaffte

bizarre, blaue Schatten im Zimmer. Er schloss die Augen, doch konnte er

immer noch die Schatten spüren.
 

Bizarr.
 

Er realisierte unwillkürlich, dass er nichts mehr zu verlieren hatte. Also

konnte er auch getrost Potter das erzählen, was er wissen wollte. Oder

nicht?

"Ich bin meiner Familie treu ergeben, Mr. Potter!", begann er.
 

Blau die Farbe der Treue... Er runzelte kurz die Stirn. Potter wusste es,

schoss es ihm durch den Kopf. Potter wusste alles, trotzdem wollte er es von

ihm hören. Warum? Dennoch fuhr er fort.

"War am Anfang die dunkle Seite die Vielversprechenste, so wurde es nach

und nach die weiße. Dumbledore war als gutgläubig und vertrauensselig

bekannt. Zu wem hätte ich also sonst gehen sollen? Ich bot meine Dienste an,

ihm als Spion nützlich zu sein. Doch die Sache im Ministerium...war so

nicht geplant....", sein Gesicht wurde zu einer gequälten Grimasse. "..Wie hätte

ich anders reagieren können? So oder so wäre ich in Azkaban gelandet. Und

ich dachte, es wäre nur eine Frage der Zeit, bis Dumbledore Schritte

einleiten würde, um mich zu befreien."
 

Kurz schwieg er und ein zynischer Zug umspielte seine blassen Lippen.
 

"Man sollte eigentlich meinen, dass Naivität und Malfoy einander gegenseitig ausschließen würden..."

"Aber warum tat Dumbledore nichts?", platzte Harry dazwischen. Es war ihm

wirklich unbegreiflich.

Lucius sah ihn scharf an.

"Er konnte nicht!", sagte er dann schlicht. "Ich selbst fragte mich das jede

Nacht, die ich dort verbringen musste und erst nach Monaten wusste ich, dass

er nicht konnte... Auch wenn Sie es vielleicht nicht gerne hören, aber für

Dumbledore war ich nur ein kleiner Spion für den er nicht alles riskieren konnte." Einen leicht hasserfüllten Zug konnte Harry in der Stimme ausmachen.

Er fühlte sich auf einmal leer. Er sah Lucius, so ausgelaugt, von Schmerzen

gequält, angeschlagen...

"Außerdem... hätte er etwas unternommen, so hätte der Lord Verdacht

geschöpft, war er doch schon nicht zufrieden mit meiner ,Leistung' im

Ministerium und dies wäre zweifellos auf meine Familie zurückgefallen... Von

daher müsste ich dem Alten vielleicht sogar dankbar sein", sagte er bitter.

"Wäre da nicht die Tatsache, dass es auch so auf meine Familie zurückfiel."
 

"Das ist nicht fair", wisperte Harry.
 

Lucius sah ihn nachdenklich an. Dann hob er spöttisch eine Augenbraue.
 

"Sie sind noch naiver als ich, was mich doch beruhigt. Was ist schon fair,

Mr. Potter?", fragte er. "Ich habe mich längst damit abgefunden."
 

Harry schloss die Augen, seine Hände wurden taub.

"Draco wird das nicht verkraften!", flüsterte er.

Ein erneuter Stich in Lucius' Herz.

Er lächelte schmerzlich.

"Er hat doch seine Mutter und... Sie..."

Überrascht sah Harry in Lucius grauen Augen.

"Ich bitte Sie....", winkte Lucius ab. "...jeder sieht, wie ihr euch gegenseitig belebt. Jeder fühlt die Spannung zwischen euch. Eigentlich sollte mich die Tatsache, dass mein Sohn scheinbar schwul ist, schocken, nicht wahr?",

fragte er offen.

Er war sich bewusst, dass seine Ehrlichkeit nicht nur von der Farbe herrührte.

Und auch, wenn er sein Verhalten selbst indiskutabel fand, so störte es ihn

nicht. Drei, vielleicht vier Tage blieben ihm noch. Zu wenig um sich darüber

Gedanken zu machen, was er zurückhalten sollte.

Und selbst das fast offensichtliche Verlangen seines Sohnes amüsierte ihn

mehr, als es ihn aufregte...
 

Harry selbst war von dieser Aufrichtigkeit überrascht. Er hatte

geglaubt, dass es länger dauern würde, bis Malfoy-Senior auftaute. Aber scheinbar... war er ein gebrochener Mann. Gebrochen durch Azkaban.

"Darf ich Sie um etwas bitten? Quasi als Gegenleistung für diese

absonderlichen Methoden?"

Harry nickte mechanisch. Das ein Malfoy um einen Gefallen bat, war...

selbst für ihn zu viel.
 

Er fragte sich, ob nicht jeder in einer solchen Situation sich so wandeln

würde. Vor allem, wenn es immer schlimmer wurde. Er erinnerte sich an den

Anfang der Woche, an dem Lucius ihm noch arrogant und überheblich

gegenübergestanden war. Es war nicht viel davon übrig geblieben.
 

"Könnten Sie während diesem Wochenende mit meinem Sohn in unser schottisches Anwesen reisen? Es gibt einige Dinge, die dort erledigt werden müssten!"

Harry wollte schon zustimmen, dann stutze er. Am Wochenende...?
 

Er riss seine Augen auf, doch Lucius sah ihn ruhig und abwartend an.

"Natürlich!", sagte er langsam und konnte es nicht fassen, worum ihn das Oberhaupt der Familie Malfoy gerade gebeten hatte.

Dieser nickte und stand langsam auf.

"Ich nehme an, dass ich das Gespräch als beendet ansehen darf?"

"Ja..."

Langsamen Schrittes ging er zur wohl rettenden Tür. Erst jetzt wurde ihm

bewusst, wie viel er Potter preisgegeben hatte. Er hatte sich nicht unter

Kontrolle gehabt... Oder hatte er seine Kontrolle bewusst schleifen lassen?

Sobald er die Tür erreichte, straffte er jedoch seine Schultern, wandte sich

noch einmal um.

Seine Augen waren kalt wie eh und je...

"Mr. Potter!", nickte er mit der üblichen Arroganz und schritt wehenden

Umhangs

durch die Tür.
 

.~*o*~.
 

"And then there was silence", wisperte Harry in die Stille hinein.

Er hatte nun alle Malfoys verhört. Zwar sahen diese Verhöre augenscheinlich

nicht danach aus, doch zweifellos war er zu den Erkenntnissen gekommen, die

er brauchte.

Denn die Farben hatten den Geist jedes Einzelnen geöffnet. Für Harry war es

ein leichtes gewesen, alles herauszulesen, was er wollte.

Er konnte seinen Bericht schreiben, der nichts ändern würde. Er nahm seine

Brille ab und rieb sich die Augen. Es war so eine verdammte Scheiße...

Er hatte wirklich alles sehen können und zum ersten Mal verstand er die

Familie Malfoy. Sah, was sich hinter der Fassade abgespielt hatte.

Sah die Angst, die Narzissa um ihren Mann hatte.

Sah Lucius´ Ruhe, da er sich damit abgefunden hatte.

Sah Dracos Unsicherheit. Dracos genießerisches Wissen über seine Gänsehaut.

Draco...
 

Er würde ihn hassen, für das, was er tun würde. Für das, um was Lucius ihn

gebeten hatte. Trotzdem hatte er vor, Lucius diesen Wunsch zu erfüllen. Diesen

letzten Wunsch...
 

TBC

Comming next: Braun

-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.

Braun

Titel: Farbenspiele 6 - Braun

Autor: _satsuki_chan_

Fandom: Harry Potter

Charaktere: Narzissa, Draco - Malfoy, Harry Potter

Thema: # 17 - Braun

Word Count: (optional)

Rating: PG13

Anmerkung des Autoren: Das Chapter dürfte vieles klären*räusper* Aber die Katastrophe kommt erst noch... Jumengaij war wieder so lieb, beta zu lesen!^^ Grüße am Ende
 

-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-
 

Farbenspiele 6 - Braun
 

Braun war die Farbe der Demut.

Demut stand wohl im krassen Gegensatz zu den Malfoys.

Konnten sie, diese reinblütige Familie, also froh sein, dass Harry J. Potter

diese Farbe nicht gewählt hatte? Denn was hätte braun wohl für eine

Auswirkung auf sie gehabt?
 

Ein Synonym für Demut war Bescheidenheit.

Ein Malfoy war nicht bescheiden, er nahm sich was er wollte und er wollte

nur das Beste!

Ein Synonym für Demut war Ergebenheit.

Hier konnte man streiten. Manch einer sagte, dass Lucius dem dunklen Lord

treu ergeben war. Manch anderer wusste es besser. Wusste, dass ein Malfoy

niemals ergeben war. Nie!

Ein Synonym für Demut war die Fügsamkeit oder auch die Gefügigkeit.

Ein fügsamer Malfoy? Ein Malfoy der unterwürfig war? Wohl niemals...

Malfoys verfolgten nur ein Ziel: Das Bestmögliche für sich selbst herauszuholen.

Seufzend schlug Harry das Buch der Farbenlehre zu. Das Kapitel der

Farbsymbolik konnte er wohl getrost hinter sich lassen.
 

Was wäre geschehen, wenn er den Malfoys braun vorgesetzt hätte? Oder sollte

er eher fragen, warum er es nicht getan hatte? Es wäre der Triumph für ihn

gewesen, einen Malfoy unterwürfig zu erleben, oder?

Natürlich konnte er sich einreden, dass er diese Farbe selbst nicht mochte.

Dass er Gelb, Orange und Blau als sehr viel angenehmer empfand, als Braun.

Doch er wusste, dass ihn in Wahrheit wohl eher die Vorstellung eines fügsamen

Dracos, einer bescheidenen Narzissa und eines ergebenen Lucius abgehalten

hatte. Er wollte dieser Familie, die ihn jahrelang terrorisiert hatte, nicht ihre Würde nehmen.

Warum auch immer.

Er seufzte erneut.

Er wollte gar nicht wissen, warum.

Seit Lucius Malfoy ihm offenbart hatte, dass er die Spannungen zwischen Draco und ihm sehr wohl bemerkt hatte, war Harry konfus wie nie zuvor.

Es wäre kitschig zu sagen, dass sie schon immer die Nähe des anderen gesucht

hatten, in ihren Streitereien, Kämpfen, Auseinandersetzungen. Nein, er hatte

Draco wirklich verabscheut. Doch diese Verachtung war der Bewunderung

gewichen, sehr zu seinem eigenen Leidwesen.

Bewunderung für diese Erhabenheit, diesen Stolz, der ihn früher regelmäßig

zur Weißglut gebracht hatte. Doch nach diesen Gesprächen verstand er, dass

ein gewisser Familiensinn dahinter stand. Ein Familiensinn, der ihm nie

vergönnt war.

Fast beneidete er Draco darum. Fast. Wäre da nicht die Tatsache, dass...

Er schüttelte leicht den Kopf und schwenkte das Whiskyglas in seiner Hand.

Er lehnte sich zurück und starrte an die Decke seines Wohnzimmers.

Die Gespräche hatten die Malfoys menschlich erscheinen lassen. Etwas, das er

nie für möglich gehalten hatte. Aber die Taten, die sie verübt hatten, waren wohl nur aus Selbstschutz geschehen. Auch wenn dieser fast übermenschlich

ausgeprägt war. Das Gesicht zu wahren und sich mit Stolz zu präsentieren ging jedem Familienmitglied über alles.
 

Er lächelte leicht.
 

Braun hätte sie wahnsinnig gemacht, beschloss er. Und St. Mungos war schon

überfüllt genug - immer noch. Harry verzog leicht das Gesicht bei diesem Gedanken. Er wandte seinen Kopf zur Seite und starrte aus dem Fenster. Er seufzte zum dritten Mal an diesem Tag.

Warum war er nur so lethargisch?
 

Ein Klingeln schreckte ihn auf. Er zuckte zusammen und die Flüssigkeit in

dem Glas verteilte sich auf seiner Hand. Zeitlupenartig starrte er auf seine

benetzte Haut, dann zur Tür, als es erneut klingelte und wieder zurück zu seiner Hand. Fluchend stellte er das Glas auf seinen Tisch und stand auf. Kurz wurde ihm schwarz vor Augen. Er hatte wohl zu lange gesessen.

Er öffnete die Tür und seine Augen weiteten sich überrascht.
 

"Mrs. Malfoy?", fragte er.
 

Eine Augenbraue hob sich elegant und ein erzwungenes Lächeln erschien auf

den ebenen Zügen Narzissa Malfoys. Sie sah, wie Harry seine Hand schüttelte

und sie roch den Alkohol, der von dieser ausströmte.

"Auf ein Wort, Mr. Potter!", sagte sie und ging an ihm vorbei in seine Wohnung.

Verwirrt drehte Harry sich um und schloss nebenbei die Tür.

"Se-Setzen Sie sich doch!", meinte er dann und fing sich wieder.

"Danke!", erwiderte sie kühl und lächelte nun ein wenig hinterhältig. Sie

hatte die Fäden wieder in der Hand, wie sich klar zeigte. Die Überraschung

war auf ihrer Seite. Wohl eine gelungene, kleine Rache für Potters Methoden.

Harry bemerkte das Lächeln sehr wohl, als er sich ihr gegenüber setzte. Und

auf einmal keimte der Wunsch in ihm auf, dass er Braun doch verwendet hätte.

Zu spät, bemerkte er in Gedanken. Doch er zwang sich zu einem Lächeln.

"Möchten Sie etwas trinken?"

Sie nickte leicht und lehnte sich zurück.

Harry goss ihr ein Glas Whisky ein und sich ebenfalls nach.

"Wie komme ich zu der Ehre Ihres Besuches?", fragte er, als er ihr das Glas

über den Tisch schob.

Sie beugte sich vor. Ihr silbernes Haar fiel wie so oft über ihre Schultern.

Sie sah ihn an, griff sich das Glas und nahm einen Schluck. Sie verzog keine

Miene, als sie den Alkohol runterschluckte.

"Draco!", meinte sie schlicht und lehnte sich mit dem Glas in der

Hand zurück, Harrys Reaktion genau beobachtend.

Der schluckte, sichtlich. Als er jedoch nichts sagte, fuhr sie fort.

"Mein Mann hat mir von seiner Bitte an Sie berichtet."

Harry nickte wie betäubt und wusste nicht, ob es vom Alkohol oder von der Bitte herrührte.

"Werden Sie es tun?", fragte Narzissa unvermittelt und blickte desinteressiert in ihr Glas.

"Ich denke schon!", erwiderte Harry zögernd.

Mrs. Malfoy nickte versonnen.

"Den letzten Wunsch eines Verlorenen muss man wohl erfüllen, nicht wahr?"

"So in etwa."

Harry fühlte sich unwohl. Äußerst unwohl.

Er sah zu der blonden Frau, bemerkte erst jetzt, wie ihre Hand, mit der sie

das Glas hielt, leicht zitterte. Sie bemerkte seinen Blick und stellte das Glas ab. Hart sah sie ihn an.

"Was wird in Ihrem Bericht stehen, Mr. Potter?", fragte Narzisse, ihre Arme

verschränkend.

"Das Ihre Familie unschuldig ist!"

"Wann wird der Bericht veröffentlicht werden?", fragte sie weiter und Harry

fühlte sich, als würde er jetzt verhört werden. Zweifellos hatte sie den Spieß umgedreht.

"Am Montag!", würgte er hervor.

Narzissa schloss ihre Augen und ein angespannter Zug legte sich um ihren Mund. Und Harry konnte es ihr nachfühlen.

"Er wird dann nicht mehr leben", sagte sie leise. "Wozu also die Mühe?"

"Gerechtigkeit!", antwortete Harry.

Sie öffnete abrupt ihre Augen und sah ihn eisig an.

"Gerechtigkeit für einen Toten!", spie sie, rief sich jedoch sichtbar zur Raison.

Es wurde zum ersten Mal ausgesprochen... Lucius´ Schicksal.

"Es tut mir leid!", flüsterte er.

Sie lachte hohl auf.

"Ihr Mitleid kommt zu spät, Mr. Potter! Sechs Jahre Azkaban gehen an keinem

spurlos vorüber. Mit jedem Jahr sinkt die Lebenserwartung. SIE wussten das!"

"Ich wusste jedoch nichts von dem Pakt, Mrs. Malfoy!"

Sie nickte schmerzlich.

"Das ist wahr!", gestand sie und Harry bemerkte, dass auch sie gebrochen war

oder zerbrechen würde, sobald ihr Mann....

"Nur etwas früher, verstehen Sie?", fragte sie und sah ihn an.

Er nickte.

"Sie werden Draco von dem Manor fernhalten?"

Er nickte erneut.

"Draco wird mich dafür hassen...", murmelte er.

Sie lächelte fast nachsichtig.

"Das wollen Sie nicht, nicht wahr? Aber ich denke, irgendwann wird er es

verstehen..."

Sie stand auf.

"Ich wollte mich nur vergewissern, dass sie dem Wunsch meines Mannes

nachkommen!"

Auch Harry erhob sich.

"Das verstehe ich durchaus. Machen... Machen Sie sich keine Sorgen!"

"Sie treffen Draco am Freitagabend im Manor und apparieren von dort aus zum

Anwesen nach Schottland."

Sie reichte ihm die Hand. Er nahm sie.

"Lassen sie ihn nicht in seine Nähe!", wisperte sie noch einmal

nachdrücklich, ließ dann seine Hand los und verließ die Wohnung.
 

Harry starrte unentwegt auf die Tür, hinter der Mrs. Malfoy verschwunden

war. Er hatte absolut keine Ahnung, was er mit Draco veranstalten sollte.

Was, wenn er nachfragen würde? Was, wenn er selbst nicht dicht halten würde...

Er ließ sich auf seinen Sessel fallen.
 

Scheiße.
 

Er hielt sich den Kopf, schloss seine Augen und stöhnte.

Wie sollte er-...
 

Es klingelte erneut. Sein Blick schoss in Richtung Tür. Er starrte sie beinahe entgeistert an.

Wer...?

Es klingelte wieder - länger, fordernder.

Langsam stand er auf und noch langsamer ging er zur Tür.Er öffnete sie.
 

"Potter!", schnarrte eine verächtlich klingende Stimme. "Du warst auch schon mal

schneller!"

Draco Malfoy stand vor ihm und betrachtete skeptisch den entsetzten Ausdruck

Potters.

"Was, Wie... Woher weißt du wo ich wohne?", stotterte er.

Der Blonde schritt an ihm vorbei.

Kurz schwieg er. Dann drehte er sich wieder zu Harry um. Seine Augen verschmälerten sich.

"Warum kein Braun, Potter?"

Harry erstarrte und schloss erst langsam die Tür. Als er sich umdrehte,

realisierte er gerade noch rechtzeitig, dass ein Buch auf ihn zuschoss. Reflexartig fing er es.

"Warum kein Braun, Potter?", fragte Draco noch einmal, nur gefährlicher, leiser.

Harry sah auf das Buch. "Buch der Farbenlehre"

Er zuckte zusammen.

"Ich...", begann er und wusste absolut nicht, was er antworten sollte.

Er hörte, wie Draco auf ihn zukam, doch sah er weiterhin verbissen auf den

Umschlag des Buches. Hände streiften seine. Harry zitterte. Er wusste nicht was mit ihm los war.

Draco schlug das Buch auf und las laut vor.
 

"Braun, die Farbe der Demut. Auswirkungen: Bescheidenheit, Ergebenheit,

Fügsamkeit, Ehrfurcht, Unterwürfigkeit..."
 

Kurz schwieg er. Sah vom Buch zu Harry der wie erstarrt vor ihm stand, die

Augen gesenkt.

"Warum kein Braun... Harry?"

Ein Schauer durchlief den Schwarzhaarigen. Er sah auf, in graue Augen.

Konnte sie nicht lesen, obwohl er sich im Moment nichts sehnlicher wünschte, als dies zu können.

"Ich konnte nicht!", meinte er leise.

"Mitleid?", leise Verachtung schwang in diesem Wort.

"Nein!", wehrte sich Harry.

Draco durchbohrte ihn mit seinem Blick.

"Es war... Es war mehr die Vorstellung einer unterwürfigen Familie Malfoy,

die mich davon abhielt... Das wäre... grotesk?"

Malfoy konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Er trat einen weiteren Schritt

auf Harry zu, beugte sich runter und flüsterte: "Danke, Harry!"
 

Er erschauderte. Wieder dieser Atem. Wieder diese verruchte Stimme. Und... Draco hatte sich gerade bedankt.

Er fasste es nicht.

Kurz flammte etwas in Harrys Augen auf. Er schmiegte sich für Sekunden an

Dracos Wange. Genoss das Gefühl von dessen Haut auf seiner. Er schnurrte

leicht.

"Gern geschehen!", flüsterte er zurück.

Er entfernte sich leicht von Malfoy und lächelte ihn an.

Dieser hatte eine Augenbraue gehoben, sah leicht verwirrt aus und räusperte

sich dann. Er schritt an ihm vorbei, legte kurz eine Hand auf Harrys Schulter und lief dann weiter.

"Wir sehen uns Freitag, Potter?"

Er verschwand wie seine Mutter und Harry blieb angewurzelt stehen, zum zweiten Mal an diesem Tag.

Er bezweifelte nun nicht mehr, dass Draco keine Ahnung hatte.

Und so langsam bemerkte er die Gefühle, die er für ihn entwickelte. Er

wollte nicht wissen, welcher Art sie waren, fürchtete er doch, dass Draco ihn... noch mehr verachten würde, als es zu ihrer Schulzeit der Fall war.
 

tbc
 

comming next: Lila

Lila

Titel: Farbenspiele 7 - Lila

Autor:_satsuki_chan_

Fandom: Harry Potter

Charaktere: Draco Malfoy, Harry Potter

Thema: # 16 - Lila

Word Count: 2320

Rating: PG 23

Anmerkung des Autoren: Harry zu Besuch in Malfoys Landhaus. Mit Draco, allein... No more words... Jumengaij n liebes Danke (sie fand das Kapitel so süüüüüß*lach*) LeS Lenne hat mit sehr geholfen. Thanks a lot, dear! Weitere Grüße am Ende.
 

7 - Lila
 

Fassungslos ließ er seine Tasche fallen.

Er hatte die Schulzeit erfolgreich hinter sich gebracht, hatte Voldemort besiegt, hatte an den folgenden Verhandlungen teilgenommen, doch nun wusste er zum ersten Mal in seinem Leben nicht, wie er mit einer Situation wie dieser umgehen sollte.

Freitag, 19.00 Uhr und Harry Potter wurde mental von einem Zug überrollt.

Er wagte einen weiteren Schritt aus dem noch schützenden Türrahmen, weiter hinein in den Raum. Er wusste nicht, ob er auch so reagieren würde, wenn er nicht dieses verflixte, verdammte, verfluchte Buch (aka Farbenlehre) gelesen hätte.
 

Er verfluchte sich, dass er lesen konnte, verfluchte überhaupt seine Existenz.
 

Nun, was war es, was den Retter der Zauberwelt derartig aus dem Gleichgewicht bringen konnte? Eine simple Farbe.

Violett.

An sich, so werden die meisten denken, gab es an dieser Farbe nichts Außergewöhnliches. Natürlich kam es auf den Geschmack an, aber tat es das nicht immer? Hatte man sich allerdings mit Farben, deren Symbolik und Einfluss so intensiv wie Harry beschäftigt, dann war eine leichte Beunruhigung nicht verwunderlich, wenn man den Raum betrat. Hinzu kam die Tatsache, dass es das Gästezimmer war.
 

Ein Kloß bildete sich in seinem Hals. Er wollte garnicht wissen, ob die Malfoys zum eine Ahnung davon hatten, was diese Farbe anrichtete und zum anderen, wenn sie es wussten, was die Gäste hier taten.
 

Böse Gedanken spukten durch seinen Kopf...
 

"Potter?", fragte eine Stimme nah neben seinem Ohr. Die Tatsache, dass der sowohl genervte als auch drängende Tonfall Malfoys auf ihn eine völlig andere Wirkung hatte, als Draco es wahrscheinlich beabsichtigt hatte (oder auch nicht?), beunruhigte Harry noch mehr. Er fragte sich unwillkürlich, um wieviel sich seine Panik an diesem Wochenende wohl noch steigern mochte.
 

Violett...
 

Wieso hatte er nur so weit gelesen? Er wusste, was die Farbe auslöste, doch er bezweifelte, dass ihm das weiterhelfen würde. Er war verloren. Er würde das nicht überleben.
 

"Was ist, noch nie einen solchen Komfort gesehen?", fragte Malfoy süffisant weiter, schritt an ihm vorbei und drehte sich spielerisch in der Mitte des Raumes. Er grinste ihn an, doch Harry konnte nur hypnotisiert nicken. Der Blonde hob eine Augenbraue.

"Okay, vielleicht solltest du dich... frisch machen und wir sehen uns zum Essen.Morgen fangen wir dann einfach an, den Papierkram hier zu erledigen!", mit diesen Worten steuerte Draco wieder die Tür und somit Harry an. Er streifte ihn - beabsichtigt oder unbeabsichtigt, sei dahin gestellt (obwohl Harry wettete, dass es beabsichtigt war) - und ließ Harry erschauern.
 

Violett, die Farbe der...
 

Wenn er dieses Wochenende überstehen würde,...
 

...Leidenschaft.
 

...würde er Gott dafür danken.
 

Der Gedanke, dass er Atheist war, hätte ihn vorwarnen sollen....
 

.~*o*~.
 

Es war ein Wunder. Er hatte den gesamten Samstag überstanden, ohne einem Menschen an die Wäsche zu gehen. Und er glaubte nicht, dass es daran lag, dass Draco der einzige Mensch in seiner Umgebung war. Es lag wohl eher daran, dass er sich nicht im Gästezimmer aufgehalten hatte. Die erste Zeit hatte er also gut überstanden, vielleicht konnte er ja aufatmen? Er schüttelte leicht den Kopf, als er merkte, wie die gryffindorische Naivität zurückkehrte, die er bisher eigentlich erfolgreich unterbinden konnte.
 

Die Tatsache, dass er das Abendessen mit Malfoy gestern mit Ach und Krach und der Feststellung, dass man sich mit Draco sogar unterhalten - eine wirkliche Konversation betreiben - konnte, beruhigte ihn irgendwie. Als er dann jedoch in sein Zimmer zurückkehrte, die leichten, fliederfarbenen Vorhänge, das dunkelviolette Himmelbett, und den ins Schwarze gehenden Teppichboden sah, wurde ihm anders. In den unteren Regionen. Was an sich sicherlich kein Problem darstellte, da er ein Badezimmer (ebenfalls in violett gehalten), das an sein Zimmer angrenzte, sein Eigen nennen durfte.

Doch als er unter der Dusche stand, das Gefühl warmen Wassers auf seiner Haut genoss und seinem Problem Abhilfe schaffen wollte, tauchten Bilder vor seinem geistigen Auge auf.

Sehr anschauliche Bilder. Bilder von cremig weißer Haut, einem sehnig muskulösen Körper, blonden Haaren. In diesem Moment unter der Dusche hatte er sich so dermaßen nach Draco Lucius Malfoy verzehrt, dass es weh tat. Denn er wusste, er würde ihn nicht haben können. Er sah gestochen scharf, wie dieser mit nasser Haut aussehen musste, wie sich Wassertropfen den Weg vom Kinn, über den Hals zum Schlüsselbein zur Brust bahnten und von dort aus ihren Weg fortsetzten zum Bauchnabel, wo sie sich genüsslich sammelten, nur um Sekunden später ihren Weg in tiefere, begehrenswertere Regionen zu bahnen. Und was noch schmerzlicher war, er wusste nicht, ob es an der Farbe lag, oder ob er das Bedürfnis schon vorher gehabt hatte. Als er im Bad fertig war, ließ er sich einfach nur in das weiche Bett fallen und schlief schlecht. Den Grund musste er wohl nicht erläutern.
 

Desto erleichterter war er, als er sich eben an diesem Samstagabend wieder in seinem Zimmer befand, allein. Merlin sei Dank. Er hatte sich amüsiert, mit Draco. Seltsam, dass er ihn auf einmal zu schätzen wusste. Jede kleine Macke, jede Ansicht teilte...

Unheimlich.

Ebenso, dass jede Berührung ihn elektrisierte. Manchmal war er dem Blonden so nah gewesen, dass er dessen Duft aufnehmen konnte. Er schloss die Augen und ließ sich rücklings auf sein Bett fallen. Selbst jetzt hatte er noch diesen Geruch in der Nase - Lavendel.
 

Lavendel hatte ebenfalls eine violette Färbung. Er stutzte, was wenn...?
 

Er würde wohl heute wieder das Badezimmer, im speziellen die Dusche sehr lange aufsuchen müssen. Er seufzte. Auf jeden Fall war er froh, dass sie morgen bereits abreisten. Es war unwahrscheinlich, dass heute Abend noch etwas passieren würde.
 

Er verzog leicht das Gesicht.
 

Lucius.
 

Er hatte den ganzen Tag lang erfolgreich verdrängt, was wohl passiert war oder noch passieren musste.
 

Lucius.
 

Er öffnete die Augen und die Realität wurde ihm schmerzlich bewusst.

Er würde Draco nicht haben können. Er konnte es nicht.

Nicht unter diesen Umständen. Doch diese Farbe zwang ihn gerade dazu, etwas zu vermissen, was er nie besessen hatte.
 

Draco.
 

Draco verschwitzt. Draco schwer atmend. Draco unter ihm - sich windend.

Es war grotesk, irreal und gerade zu absurd seinen Feind auf einmal in der Art zu begehren.

Er kniff die Augen wieder zusammen. So wollte er nicht denken. Nicht wenn dessen Vater gerade-...
 

Es klopfte.
 

Er richtete sich auf, verdutzt, überrascht und eine dunkle Vorahnung übermannte ihn.

"J-Ja?", fragte Harry und versuchte verzweifelt, Festigkeit in seine Stimme zu bekommen.

Die Tür öffnete sich und Draco Malfoy stand im Rahmen, mit nichts weiter bekleidet als einer dünnen Jogginghose, die - wie Harry feststellen musste - gefährlich locker um die schmalen Hüften saß und einem T-Shirt.

Der Schwarzhaarige schluckte.

"Darf ich reinkommen?", fragte Malfoy und der leicht spöttische Unterton rührte wohl von Harrys Starren her, wie er selbst wusste. Er schüttelte leicht den Kopf um aufkommende Gedanken zu verdrängen.

"Natürlich!", erwiderte rau und fragte sich einen kurzen Augenblick, warum Malfoy fragte. Ein Malfoy fragte normalerweise nicht. Eigentlich nie.

Er richtete sich vollständig auf und lehnte sich an das Kopfende des Bettes,

beobachtete wie Malfoy das Zimmer durchquerte und zu einem Sprung auf das Bett ansetzte. Er landete genau vor Harry und machte es sich in einem Schneidersitz bequem. Sein Gegenüber betrachtete ihn verblüfft. Diese ganze Szene war so... so unwirklich...

"Malfoy?", fragte er vorsichtig, setzte sich ebenfalls in den Schneidersitz und lehnte sich leicht vor. "Geht's dir gut?"

Draco lächelte leicht.

"Ich denke schon. Ich...", begann er und sah sich um. "....wollte fragen, ob du deinen Bericht über meine Familie schon abgeschlossen hast."

"Ja!", antwortete Harry lakonisch und sein Blick klebte an dem weißen T-Shirt Malfoys, etwas, was nicht Lila war und ihn vielleicht ablenkte.

Draco sah sich weiter um und Harry fragte sich unwillkürlich, ob er die Farbenlehre soweit gelesen hatte, wie er selbst. Obwohl er dann bezweifeln würde, dass Draco zu ihm ins Zimmer kommen würde - allein!

"Und?", fragte Draco weiter, rauer als zuvor.

"Ich..."

Er zögerte. Er wusste warum er zögerte. Er konnte Draco gern das sagen, was dieser hören wollte, dass er sie von jeder Schuld freisprach, auch seinen Vater. Aber... Es würde ihnen nicht, wohl keinem, helfen. Es war zu spät, wie es ihm Narzissa und Lucius oft gesagt hatten.
 

Harry sah in graue Augen, die nun wieder auf ihn gerichtet waren, die ihn erwartungsvoll ansahen.
 

"..."
 

Leichte Zweifel traten nun in die Augen, die im Inneren einen Sturm zeigten.

"Was, Harry?", fragte Draco leise und lehnte sich weiter vor, um ihn forschender betrachten zu können. Er schluckte abermals, hielt dem Blick aber stand.

"Ich habe euch von jeder Schuld freigesprochen!", flüsterte er geradezu.

"Meinen Vater ebenso?", fragte Malfoy sofort.

Er nickte nur, stockend.

Doch er konnte sehen, wie die Anspannung des Blonden abfiel. Wie er tief durchatmete, die Augen kurz schloss, nur um sie dann wieder zu öffnen und zu lächeln.

Es war nicht das überhebliche, spöttische Lächeln. Es war ein ehrliches, befreites Lächeln, ein schönes Lächeln. Ein Lächeln, für das man töten würde.
 

Harry konnte garnicht so schnell reagieren, wie er in eine Umarmung gezogen wurde. Lavendelduft stieg in seine Nase, er spürte die Wärme, die von Dracos Körper ausging, konnte jede einzelne Muskelpartie unter dem dünnen T-Shirt ausmachen.

"Danke, Harry!", wisperte er in sein Ohr.

"Aber...", setzte der Schwarzhaarige noch an.

Sofort spürte er den Verlust der Wärme und sah in konfuse, ungeduldige Augen. Misstrauen. Eindeutiges Misstrauen.

"Was Potter? Was willst du sagen?"

Harry schwieg, starrte auf die Bettdecke und bemerkte, wie sich Draco erhob.

Der Blonde wanderte durch den Raum.

"Aber was?", fragte er noch einmal, schärfer. Sein Blick bohrte sich in den gesenkten von Harry. Dieser schwieg, er konnte, durfte und wollte es ihm nicht sagen. Um keinen Preis.

"Was könnte es wohl sein, was der große Harry Potter mal wieder verschweigt?",fragte er zynisch. Draco lief im Raum auf und ab und Harry hörte gequält sein Murmeln.

Vermutungen, Verwünschungen und wieder dieses Misstrauen.

Und mit jedem Wort, dass Draco sprach, mit jeder Vermutung...

Wenn er ihm noch weiter zuhören würde, musste, dann...

Entschlossen stand er auf, packte den leicht irritierten Draco und küsste ihn. Und binnen Sekunden stellte er fest, dass er das schon hätte früher tun sollen. Das Gefühl dieser weichen Lippen auf seinen löste ein unbeschreibliches Magenkribbeln aus. Zum anderen musste er sich nun nicht mehr den Vermutungen aussetzen.

Doch so schnell, wie Ruhe in das Zimmer kehrte, so schnell verflog sie auch schon wieder. Harry spürte, wie sich Draco unter seinem Griff verspannte, sich losriss und ihm eine Ohrfeige geben wollte, die Harry jedoch abfing. Er sah ihn ernst an, fast entschuldigend. Doch das wäre eine Lüge gewesen, denn es tat ihm nicht Leid.

"Mach dir keine Sorgen um sie, Draco!", flüsterte er, zog ihn an der Hand in eine Umarmung.
 

Er wusste, dass er log, er wusste, dass er es bereuen würde. Doch er wollte ihn. Er wollte Draco. Diese Erkenntnis lag so klar vor ihm, wie die Bedeutung der violetten Farbe. Er wollte-...
 

"Kann ich dir glauben, Harry? Sind sie... frei?"
 

Graue Augen sahen ihn fragend an.

Grüne erwiderten den Blick.
 

Harry küsste ihn erneut als Antwort. Und diesmal unterbrach Draco nicht, sondern erwiderte. Er fühlte sich sicherer und es fühlte sich verdammt gut an. Harry selbst verlor sich in diesem warmen, süßen Kuss. Drängte sich näher an Draco. Dieser zog ihn fast hart an sich, besitzergreifend.
 

Der Dunkelhaarige fühlte sich dadurch ermutigt. Langsam strich an Dracos Seiten hinab. Seine Hand fand den Weg unter dessen T-Shirt. Doch andere Hände hinderten ihn daran, weiter über dessen weiche Haut zu fahren und jeden Zentimeter zu erkunden. Fast enttäuscht knurrte Harry, als Draco dann auch noch den Kuss unterbrach. Doch als er sich dann selbst an Harrys T-Shirt zuschaffen machte und es ihm über den Kopf zog, es in die nächste Ecke des Zimmers warf,wurde das Knurren zu einem Schnurren. Draco musterte ihn ungeniert und er musste zugeben, er war zufrieden mit dem, was er sah. Langsam ließ er seine Finger über die leicht gebräunte Haut gleiten und Harry erzitterte, doch unterbrach er nie den Blickkontakt zu den grauen Augen. Dracos Hand stoppte derweil auf seiner Brust. Unwillkürlich spürte er dessen beschleunigten Herzschlag und lächelte leicht. Mit etwas Nachdruck, schob er Harry nach hinten, bis dieser die Kante des Bettes spürte. Nach einem kleinen weiteren Schubser lag Harry auf der weichen Matratze, Draco über ihm.

Er sah den Ex-Gryffindor vor sich, hatte alle seine Bedenken über Bord geworfen und fand bei einem halb nackten, ungeduldigen Harry Potter unter sich sein Selbstvertrauen wieder.

Er beugte sich leicht hinunter, stützte eine Hand neben dessen Kopf und raunte ihm zu: "Was möchtest du, dass ich tue... Harry?"

Angesprochner knurrte und hob seinen Kopf. Verwickelte Draco erneut in einen leidenschaftlichen kurzen Kuss, ehe er ihm intensiv in die die Augen schaute. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf seine Wangen und er atmete schwer.

"Tu... Was du willst...", hauchte er dann und wandte seinen Kopf zur Seite.

Draco lachte leise, beugte sich erneut herab und machte sich an Harrys Hals zu schaffen. Ging dann über zum Schlüsselbein und hinterließ eine feuchte, brennende Spur hinunter zum Bauchnabel. Dort tauchte er seine Zunge ein und Harry stöhnte.

Als sich Draco dann jedoch die Hose hinunterstreifen wollte, stockte er.

Harry richtete sich leicht auf, noch immer ging sein Atem schnell, doch er lächelte.

"Du musst das nicht tun, Draco!", flüsterte er, zog ihn zu sich und küsste ihn erneut.

Er konnte einfach nicht genug von diesen Lippen und dieser Zunge bekommen.

Er drehte sich und den Blonden, sodass Harry nun auf ihm saß.

Dieser unterbrach den Kuss und sah ihn fast lustverschleiert an.

"Schließ die Augen und genieße!", raunte Harry. Sah, wie Draco die Augen schloss, die Lippen leicht geöffnet und die Hände des Schwarzhaarigen nach unten dirigierte.
 

tbc
 

comming next: Schwarz

Schwarz

Titel: Farbenspiele 8 - Schwarz

Autor: _satsuki_chan_

Fandom: Harry Potter - Die Malfoys

Charaktere: Narzissa, Draco - Malfoy, Harry Potter

Thema: # 18 - Schwarz

Word Count: 1500

Rating: G

Anmerkung des Autoren: Schwarz, die Farbe der Trauer... Lucius Malfoys Beerdigung. Danke an Jumengaij *knuffz*, Reviews wie immer am Ende!^^
 

Schwarz
 

Es gab wohl kaum einen Menschen, der die Farbe Schwarz nicht mit Trauer

verbunden hätte.

Es war die dunkelste aller Farben, die düsterste, die Farbe die wirklich trauerte. Würde man alle Grundfarben mischen, würde man schwarz erhalten. Schwarz vereinte sie alle. Schwarz war überall, brachte Veränderungen...
 

Veränderungen.
 

Narzissa Malfoy, Witwe, stand vor dem Grab ihres Mannes. Die Erde war noch frisch und weiße sowie schwarze Lilien zierten das schlichte Grabmal. Lediglich eine hohe Säule mit der Inschrift "Lucius Malfoy" zeigte, wer dort ruhte. Sie war ebenfalls schwarz, blank poliert und keine noch so winzige Unebenheit konnte man ausmachen. In ihr spiegelte sich die Umgebung des Friedhofs wieder. Auch Narzissa sah sich in ihr. Bizarr verzerrt.
 

Ihr Kopf war wie leergefegt. Eine einzige Träne rann ihr über das bleiche Gesicht. Sie stand so starr wie die schwarze Säule da, fixierte die silbernen Lettern, die den Namen ihres Mannes abzeichneten.

Sie hatte ihren Mann beerdigt.

Ihr schwarzer Schleier wehte im Wind, ebenso wie ihr schwarzes Kleid. Der Wind zerrte daran, wollte sie wegführen, weg von der Trauer, weg von der Gewissheit, dass ihr Mann nie wieder zurückkehren würde. Doch ihr Körper verharrte starr und widerwillig. Sie blieb, so blieb auch die Gewissheit. Sie hielt die Blume, die sie auf das Grab hätte werfen sollen noch fest in der Hand.

Eine Narzisse.
 

Sie hatte ihn geliebt, sie liebte ihn noch immer.
 

Bei dieser Erkenntnis füllte sich ihr Kopf mit Gedanken. Quälenden, vernichtenden Gedanken.

Es war abzusehen gewesen, sie war darauf vorbereitet gewesen, doch war es nicht gerade dieser Fakt, der so schmerzlich war? Sie wusste, ihr Mann würde sterben. Sie wusste, wann. Sie wusste, wie.
 

Langsam.
 

Schleichend.
 

Azkaban war kein Gefängnis, dem man entfliehen konnte. Selbst dann nicht, wenn man wieder entlassen wurde. Drei Jahre. Eine magische Grenze. Wer sie überschritt, wusste, dass seine Lebenszeit zu Ende war. Drei Jahre in der Anwesenheit von Dementoren Anwesenheit von Dementoren. Zerfressend, wie ätzende Säure..

Lucius hatte gelitten, da gab es keinen Zweifel. Sie hatte ihn gesehen, als er entlassen wurde. Die Augen, die sich nur langsam und schwerlich wieder mit Leben füllten, der leicht geduckte Gang, der sich erst nach und nach wieder aufrichtete.
 

Alle Würde war ihm genommen worden. Würde, die er nur langsam wieder aufbauen konnte.

Er war ein Malfoy.

Es war klar, dass er seinen Stolz hatte. Aber eben dieser war fast gebrochen worden und wenn es zu seiner Entlassung noch nicht soweit gewesen war, so wäre dies noch gefolgt. Ihr Mann wusste, dass sie nicht viel Zeit hatten, nicht mehr. Ein Jahr, vielleicht zwei, hatte Lucius vermutet. Sie hatte auf zwei Jahre gehofft. Hoffung, die durch den hauseigenen Arzt zerschmettert wurde, wie billiges Glas.

Die Anwesenheit der Dementoren, die Umstände des Gefängnisses veränderten die Konsistenz der Zellen, wie ein Tier, dass sie von innen auffraß. Unerbittlich, hungrig.

Lucius kam aus Azkaban, das Tier aber blieb, nagte, fraß.
 

Sie hatte alles getan um ihm die Zeit zu erleichtern. Alles erdenklich Mögliche.

Und für jedes Lächeln, was sie bekam, war sie dankbar gewesen. Lucius war kein Mann gewesen, der viel lächelte. Er hatte sich auch nie beklagt über seinen körperlichen Zustand, schon allein, weil er sich diese Schwäche selbst nicht eingestehen wollte. So hatte er seine Lebenserwartung ohne eine sichtbare Reaktion hingenommen. Doch sah sie, wie es ihn quälte, die Gewissheit bald zu sterben... zu sterben.
 

Der Moment, als ihr Mann nicht mehr atmete und er ihr genommen wurde, war für sie kaum erträglich gewesen. Doch sie war eine Malfoy. Und eine Malfoy zeigte keine Schwäche.

Zum ersten und zum letzten Mal verfluchte sie eine Malfoy zu sein.

Dennoch würde sie den Namen mit Stolz weiterführen - für Lucius.
 

Sie blinzelte und griff nach der Hand ihres Sohnes, der neben ihr verharrte, genauso starr. Und doch... Konnte sie spüren, wie er zitterte. Sie wusste, wäre er kein Malfoy, würde er haltlos zusammenbrechen. Einzig und allein die Erziehung seines Vaters bewahrte ihn davor.
 

So bewegungslos er äußerlich war, desto tosender war der Sturm in seinem Inneren. Sie wusste das. Sie sah, wie seine Augen über das Gelände vor ihm huschten und dann doch immer wieder an dem Namen seines Vaters hängen blieben...
 

.~*o*~.
 

Er spürte nur vage wie der Wind durch durch seine Kleidung fuhr, das schwarze Hemd, das er trug, an seinen Körper presste, den Mantel umherwirbelte.
 

Jeder - ausnahmslos jeder - hatte es gewusst.
 

Sein Vater.
 

Sein Vater wusste genau wann und wie er sterben würde. Sein Vater wusste, dass er körperlich keine Reserven mehr hatte. Draco konnte nicht verstehen, wie er so blind hatte sein können.
 

Seine Mutter.
 

Erst jetzt realisierte er, dass sich jedes Mal Schmerz in ihre Augen geschlichen hatte, wenn sie ihren Mann - seinem Vater - angesehen hatte. Damals hatte er es nicht deuten können, war ihm dieser Ausdruck völlig unbekannt gewesen. Jetzt sah er nur noch Schmerz. Schmerz der die Gesichtszüge seiner Mutter beherrschte. Und er wünschte es wäre nicht so.
 

Harry Potter.
 

Selbst dieser... Bastard, hatte es gewusst. Selbst er... Er hatte angefangen ihm zu vertrauen, sich treiben zu lassen. Nie wieder. Potter hatte es gewusst und war mit ihm nach Schottland gefahren. Auf Wunsch seiner Eltern. Etwas, das er nicht verstand, nicht verstehen konnte, nicht verstehen wollte.

Sie wollten nicht, dass er sich verabschieden konnte. Sie wollten es alle nicht. Warum hatten sie es ihm verwehrt?
 

Der Mann, zu dem er aufgeschaut hatte, den er respektiert hatte, geliebt hatte und noch immer liebte, war gegangen. Gegangen.

Und das Letzte, was er ihm gesagt hatte, war: "Ich werde Sonntag wieder da sein."

Nur, sein Vater war nicht mehr da gewesen.

Er wollte in Selbsthass aufgehen, verbrennen.

Vielleicht würde er sich dann nicht mehr so fühlen. Denn das Verwerfliche war: Er hatte das Wochenende genossen. Er hatte die Gesellschaft von Harry Potter genossen, während sein Vater im Sterben lag. Und Potter hatte es unterstützt. Alles, gänzlich...
 

Warum?
 

Er fühlte sich schmutzig, schuldig, leer.
 

Wieder ließ er seine Augen schweifen. Wieder blieben sie am Grabmal verankert. Sah sich selbst verzerrt, sah seine Mutter verzerrt. Sah... Potter verzerrt, weit im Hintergrund.

Er zitterte, spürte wie seine Mutter nach seiner Hand griff.
 

Er wusste, dass er es nicht durfte, aber Draco wollte in dem Verlust ertrinken, der von ihm Besitz ergriffen hatte. Aber vor allem... Wollte er Potter nie mehr wieder sehen.
 

.~*o*~.
 

Schwarze Haare wehten im Wind, er hörte die Blätter des Baumes rascheln. Die offizielle Beerdigung Lucius Malfoys war längst vorbei, seit einer guten Stunde schon, doch er war noch immer hier... Weil sie, insbesondere Er, noch hier waren. Er konnte nicht gehen, konnte den Blick nicht losreißen, von diesen Gestalten, die bewegungslos vor dem Grab verharrten.

Harry selbst stand, ebenfalls vollkommen in schwarz gekleidet, viele Meter hinter dieser Szenerie, lehnte gegen einen Baum, als ob der Baum ihm Halt gebe und beobachtete.
 

Er fühlte Mitleid und ja sogar etwas wie Trauer. Sicherlich war er Lucius Malfoy nie sehr nahe gewesen. Weder freundschaft noch Feindschaft hatte sie miteinander verbunden, doch Harry hatte gelernt, diesen Mann zu respektieren. Nun fühlte er grenzenlose Ungerechtigkeit.

Ein Jahr eher, vielleicht Monate eher, vielleicht auch nur Tage und Mr. Malfoy hätte länger gelebt. Er hatte zu spät gehandelt. Doch er fragte sich, ob das Ende anders verlaufen wäre, wenn er es früher erkannt hätte?
 

Er schüttelte leicht den Kopf.
 

Wahrscheinlich nicht.
 

Für Lucius war es wohl eine Erlösung gewesen. Er hatte sich informiert, über das, was er erleiden musste. Und er hoffte, Draco wusste es nicht. Für Narzissa war es wohl unerträglich vor dem Grab ihres Mannes zustehen. Selbst die Zeit als Lucius in Azkaban war, hatte ihr zugesetzt. Nun repräsentierte sie allein die Familie Malfoy, hatte keinen Halt mehr, hatte keine Hoffnung, dass ihr Mann je wieder zurückkehren würde.

Für Draco war es... Für Draco war es wohl unverständlich.

Er schloss die Augen und atmete kurz durch.

Bilder von einem lächelnden Draco tauchten vor ihm auf, er konnte den Duft riechen, der von ihm ausging, fühlte Hände. Doch all das... Wurde ihm mit Lucius Tod genommen. Vielleicht war es egoistisch so zu denken, vor allem jetzt, doch....
 

Er hatte den Wunsch des Sterbenden erfüllt, oder nicht? Er hatte es für die Familie getan. Das was in der Nacht geschehen war, war so nicht geplant gewesen, doch er konnte nicht anders. Auch hier hatte er selbstsüchtig gehandelt. Er wusste, dass er Draco nach diesem Wochenende nicht mehr nahe kommen konnte. War es doch schon schlimm genug, dass er ihn von seinem Vater weggelockt hatte. Doch dass er auch noch mit ihm geschlafen hatte.

Er war zu weit gegangen... Viel zu weit.
 

Er sah, wie Narzissa die Blüte ablegte und während sie dies tat, drehte sich Draco zu ihm um. Streifte seinen Blick, ein harter Zug umspielte den Mund, Trauer und Wut konnte er bis hierher spüren.
 

Er war zu weit gegangen und dieser eine Schritt... War der, der ihn in den Abgrund hinab stürzen ließ.

Das wusste er, als er Dracos Blick auffing.
 

Narzissa hatte sich wieder aufgerichtet und langsam begannen sie sich aufzulösen, doch Dracos Blick heftete sich noch immer an Harry, als suche er eine Antwort auf seine ungestellte Frage. Harry schlug die Augen nieder.
 

Er hatte verloren.
 

So wie die Familie Malfoy.
 

tbc
 

Comming next: Farblos

Farblos

Titel: Farbenspiele 9 - Farblos

Autor: satsuki

Fandom: Harry Potter

Charaktere: Draco, Narzissa - Malfoy, Harry Potter

Kapitel 9/10

Word Count: 1005

Rating: G

Anmerkung des Autoren: Okay, nach dem ich so zahlreiche Reviews bekommen habe... *seufz* Danke, beantworte sie am Ende. Dieses Kapitel war nicht leicht, ganz und gar nicht. Aber meine geliebte beta Jumengaij meinte, dass es ganz gut ist... Nicht töten, nein? Es ist das vorletzte, noch eins und dann habt ihr es überstanden...
 

-.-.-.-.-.-.-.-.-.-
 

9 - Farblos
 

Farblos, wie Glas.

Glas. Glas war zerbrechlich.

Er fühlte sich farblos und er fühlte sich zerbrechlich.

Farblos war nicht sichtbar, farblos war unscheinbar.

Genau das definierte die Lage von Draco Lucius Malfoy auf den Punkt genau.

Denn mit dem Tod seines Vaters war ihm ein großer Teil seines Stolzes genommen worden.

Er lehnte sich gegen das kühle Fensterglas seiner Balkontür.

Wie Glas, er fühlte sich so zerbrechlich wie Glas. War er schon zerbrochen?
 

Farblos...
 

Es war kein Tag vergangen, an dem seine Mutter nicht in sein Zimmer kam und ihm sagte, dass Potter hier wäre und ihn zu sehen wünsche. Kein Tag, an dem er sich nicht vehement dagegen gesträubt hatte ihm zu begegnen.

Tag für Tag sah er seine Mutter, in Schwarz, erschreckend blass. Auch ihre Haut wirkte transparent. Er konnte die bläulichen Adern sehen, die sich über ihre Hand entlang schlängelten. Sie war um Jahre gealtert. Doch nichts vermochte ihren stolzen Gang zu brechen ihr hocherhobenes Haupt.

Er verstand es nicht.

War nur er so schwach, ließ nur er sich gehen?

Aus Unverständnis wurde Wut. Aus Wut wurde Trauer. Trauer, immer wieder Trauer. Sein Geist war vernebelt von Trauer und würde Lucius wissen, dass sein Sohn sich so gehen ließ, wäre er enttäuscht. Dennoch wusste Draco nicht, wie er diesen lethargischen Zustand beenden sollte.
 

Er atmete gegen das Glas, welches beschlug. Kalte Finger erhoben sich und schrieben bedeutungslose Worte auf die Scheibe, die bald daraufhin verblassten.
 

,Aber...'
 

Nun wusste er die Bedeutung, dieses Wortes, welches Harry geflüstert hatte, zu erfassen. Seine Eltern hatten Potter gebeten auf ihn aufzupassen, ihn fernzuhalten.Er lächelte zynisch. Nun, das hatte er ja blendend hinbekommen.
 

,Draco...'
 

Geflüsterte Worte, in einer Tonlage, wie er sie immer zu hören gewünscht hatte, doch nie wieder vernehmen würde, vernehmen wollte. Er wünschte, die Erinnerung an diese Stimme wäre kurzlebig genug, um nicht in seinem Gedächtnis verankert zu bleiben. Doch sie haftete noch immer. Unerbittlich, kontinuierlich.
 

,Draco...'
 

So sacht, so sanft, dass er es nicht fassen konnte. War es gespielt? Hatte Harry einfach nur sein Versprechen halten wollen? Würde der Retter der Zauberwelt so weit gehen...?
 

"Draco..."
 

Verdammt, er-...
 

"Draco?"
 

Abrupt holte ihn die leise, aber bestimmte Stimme seiner Mutter aus seinen Gedanken. Er drehte sich nicht um, lehnte stattdessen seine Stirn gegen das Glas.
 

"Draco... Harry ist..."

"Nein", erwiderte Draco sofort, dennoch klang seine Stimme unendlich müde.

Narzissas Blick bohrte sich in den Rücken ihres Sohnes. Seine Schultern hatte keine Spannung mehr, seine gesamte Haltung drückte Schmerz aus. Wie gern würde sie diese Qual von ihm nehmen und wusste nicht wie... Wieso verstand Draco nicht, dass sie ihm den Anblick seines Vaters hatte ersparen wollen? Er sollte ihn so im Gedächtnis behalten, wie er gewesen war.

Dass sie sich Tag für Tag, Nacht für Nacht ihren kranken, gebrochenen Mann vorstellen musste, wollte sie für ihren Sohn vermeiden, hatte es vermieden?

Doch... Um welchen Preis?

Es war verständlich, dass Draco so empfand. Er war noch jung, hatte das Recht derart zu trauern, sie dagegen... Ihr war dieses Recht verwehrt, sie wollte und musste stark bleiben. Was wäre sonst aus der Familie Malfoy geworden?

Kurz schloss sie ihre Augen, um den aufkommenden Schmerz zu verdrängen.
 

"Du kannst ihn nicht immer abweisen...", sagte sie so sanft sie konnte.

"Doch, ich kann..."

Sie schüttelte leicht den Kopf.

"Es war nicht seine-..."

"Das tut nichts zur Sache", fuhr Draco ruhig dazwischen, seine Stimme verriet nichts über seine Gefühlslage. Er starrte durch das Fenster und doch ins Leere.

"Ich kann... deine Beweggründe verstehen, doch seine... nicht!"
 

Es war die Wahrheit. Er verstand seine Eltern, was nicht hieß, dass er es tolerierte oder gänzlich akzeptabel fand. Doch er verstand sie. Harry Potter war für ihn jedoch ein Rätsel, so, wie er es immer schon war. Was hatte Potter dazu bewogen, so weit zu gehen? Was hatte ihn selbst dazu bewogen, so weit zu gehen? Die Antwort auf die zweite Frage kannte er, doch auch das hieß nicht, dass er das akzeptierte. Er hasste Harry, aber da war etwas...

Er schloss die Augen.

Hassen war für ihn um einiges leichter, als... alles andere.
 

.~*o*~.
 

Wehmütig betrachtete sie ihren Sohn noch einen Augenblick, zog dann die Tür zu und überbrachte Harry die Nachricht, dass Draco ihn nicht sehen wolle. Wie so oft.

Harry nickte, lächelte ein transparentes Lächeln und verschwand.
 

Transparenz.
 

Auch bei ihm konnte sie eindeutig Schmerz ausmachen. Doch versuchte er ihn

zu kontrollieren. Noch... Die tägliche Abweisung ihres Sohnes nagte an ihm.

Sie wusste nicht, was an dem Wochenende geschehen war zwischen den beiden,

doch konnte sie es ahnen.

Wie oft hatte sie sich gewünscht, dass ihr Sohn endlich jemanden finden würde, bei dem er sich geborgen fühlte? Zweifellos hatte er das für kurze Stunden getan. Danach... Wurde alles diese Vertrautheit wieder zerstört...
 

Alles erschien ihr zerbrechlich wie Glas. Ab dem Tod ihres Mannes konnte sie ihr Leben nur noch mit Glas beschreiben.

Reflektionen des alten Lebens, Widerspiegelungen des Jetzt, Zerbrechlichkeit.
 

Was blieb ihr denn außer der Gewissheit, dass es nur eines falschen Wortes bedurfte, damit sich ihr Sohn ebenfalls in einem gläsernen Leben wiederfand?
 

Farblos, wertlos, zerstörbar...
 

.~*o*~.
 

Draco starrte noch immer aus dem Fenster, das Glas hatte sich mittlerweile durch seine eigene Körpertemperatur erwärmt. Doch warum fühlte er sich dann so kalt, so leer?

Er lächelte schmerzlich als Bilder von Harry vor seinem geistigen Auge auftauchten. Er wusste, dass er sie nicht sehen wollte, er wollte nicht an ihn denken, doch tat er es Tag für Tag, verzehrte sich fast nach ihm, obwohl er ihn hasste.
 

,Draco...'
 

Eine Stimme.
 

"Draco..."
 

Er blinzelte. Seine Augen klärten sich, erkannten Harry, wie er unmittelbar vor ihm auf dem Balkon stand. Nur Glas trennte sie voneinander. Zerbrechliches Glas. Draco sah ihn ausdruckslos an, sah wie Harry auch seine Stirn gegen das Glas lehnte, wie er seine Hände dagegen presste, dort, wo sich seine eigenen befanden. Er konnte fast die Wärme spüren, die von Harrys Händen ausging.
 

"Es tut mir leid...", wisperte er.
 

Vier Worte die Hass in ihm auslösten. Wie oft hatte er diese Wort gehört? Und wie hohl erschienen sie ihm? Er verzog sein Gesicht, löste sich ruckartig von der Scheibe, nur um darauf einzuschlagen. Glas zerbrach, schnitt Wunden in seine und Harrys Hände. Dieser bewegte sich nicht, sah ihn nur weiter an.
 

Draco streckte eine Hand nach ihm aus, zog ihn zu sich, Splitter in seinen Händen vermischten sich mit Blut und schnitten sich in den Hals von Harry, wo er ihn packte.
 

"Sag das nie wieder!", zischte er und kam Harry gefährlich nahe. Graue Augen blickten kalt in Grüne. "Und komm nie wieder!"
 

Damit stieß er ihn von sich und lief rückwärts, wartend.

Er meinte das, was er sagte. Er meinte es.

Harry sah ihn ein letztes Mal an, lächelnd, fast liebevoll. Dann schloss er

seine Augen und apparierte lautlos.
 

tbc
 

Comming next: weiß

Weiß

Titel: Farbenspiele 10 - Weiß

Fandom: Harry Potter

Charaktere: Draco Malfoy, Harry Potter

Thema: #19 - Weiß

Word Count: 2017

Rating: PG 13

Anmerkung des Autoren: Last but not least, das letzte Chapter von Farbenspiele, ich bin nicht im geringsten zufrieden, aber ein Ende musste es ja finden.. *shrug* Ein liebes Danke an Jumengaij
 

-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-
 

Farbenspiele - 10 - Weiß.
 

Über die Farbe Weiß gab es gespaltene Meinungen. Genauer gesagt, spaltete sich die gesamte Erde aufgrund ihrer Bedeutung. Galt sie im Westen als Symbol der absoluten Reinheit und Wahrheit, so symbolisierte war sie im Osten Zeichen für Trauer und Tod.
 

Weiß.
 

So geteilt diese Meinungen auch waren, so fanden sie auch zueinander. Denn lag nicht in jedem Tod etwas Reines, etwas Wahres?
 

Er klappte das Buch der Farbenlehre zu und blickte auf die schwarze Säule, auf der schlicht "Lucius Malfoy" eingraviert war. Wind zerrte an seinen Haaren wie damals. Doch heute fuhr er nicht durch schwarze Kleidung sondern durch blütenweiße. Das Hemd presste sich an seine Brust, die weiße Leinenhose flatterte. Er strich seine schwarzen, widerspenstigen Haare aus der Stirn, ein zweckloses Unterfangen.
 

Weiß.
 

Würde man sämtliche Farbenspektren mit einander vereinen, bekäme man Weiß

heraus. In Weiß steckten also alle Farben.
 

Rot, die Farbe der Wut, aber auch der Verführung. Mit ihr hatte alles begonnen. Er lächelte kaum sichtbar. Er bereute es nicht, die Sache - wenn auch unbeabsichtigt - ins Rollen gebracht zu haben. Auch wenn er sich Vieles hätte ersparen können.
 

Grün, die Farbe der Hoffnung, welche doch eine ganz entgegengesetzte Wirkung auf ihn gehabt hatte. Hoffnung. Was war schon Hoffnung?, dachte er verbittert. Er hatte viel gelernt, auch durch Farben, doch wenn er eins beigebracht bekommen hatte, dann, dass es Hoffnung nicht gab.
 

Gelb, die Farbe des Neides, die Farbe des Hasses. Er hätte nie für möglich gehalten, dass Malfoys auch neidisch sein konnten, insbesondere Narzissa Malfoy. Doch er hatte viel erfahren über diese Familie.
 

Orange. Die Farbe des Sonnenuntergangs. Die Farbe, die Draco damals um den Verstand gebracht hatte. Draco... Er hatte ihn lange nicht mehr gesehen, sehr lange. Er hatte sich an die Forderung gehalten. Wie lange war es her, dass er Dracos Gesicht im realen Leben vor sich gehabt hatte? Drei, Vier Jahre? Er konnte es nicht einschätzen, doch wusste er, dass er seit jenem Morgen jeden Tag hierher zu diesem Grab kam. Es war wie ein Ritual, wie eine Entschuldigung, für eine Tat, die nicht entschuldigt werden konnte.
 

Blau, die Farbe der Treue, aber auch der Reinheit. Lucius... In der Tat hatte er den wahren Lucius in jenem Raum kennen gelernt, gehalten in Blau. Er hatte gesehen, wie schwach er war, hatte gesehen, dass etwas an ihm nagte. Die Gewissheit zu sterben... Doch hatte er auch den ungebrochenen Stolz registrieren können. Ein unverkennbares Merkmal einer reinblütigen Familie, wie es die der Malfoys war.
 

Braun, Farbe der Demut. Nein, er hatte sie nicht verwenden können, hatte es auch nicht bereut.
 

Violett... Violett war die Farbe, die er bereute - in gewisser Weise. Auch wenn er selbst sie nicht angewandt hatte, hätte er Draco jedoch einiges ersparen können. Er bereute nicht, mit ihm geschlafen zu haben, er bereute lediglich die Zeit, in der es geschah. Er bereute, dass er sich hatte gehen lassen, dass er egoistisch gewesen war, dass er... sich an jedes Detail noch erinnern konnte. Merlin, er konnte Dracos Geruch immer noch unter tausenden differenzieren. Er öffnete die Augen und die schwarze Säule tauchte vor ihm auf.
 

Schwarz, Farbe der Trauer. Auch Schwarz hatte die Eigenschaft alle Farben zu vereinen. Schwarz und weiß, komplette Gegensätze. Er klammerte sich an das Buch, als Bilder der Beerdigung vor ihm auftauchten. Bilder voller Schwärze...
 

Nun war Weiß an der Reihe.
 

Wahrheit.
 

Die Wahrheit war, dass er sich für Lucius Tod verantwortlich fühlte. Er wusste, dass er es nicht war, doch konnte er sich dieses Gefühls nicht erwehren.

Die Wahrheit war, dass ihm Narzissa unendlich Leid tat. Er hatte nichts, rein gar nichts für sie tun können. Doch sie war eine Malfoy, sie ertrug ihr Schicksal still und mit Würde.

Die Wahrheit war, dass er sich nach Draco sehnte. Er hasste sich dafür, ihn nicht umarmen zu können, berühren, sehen...

Die Wahrheit war, dass es eine Lüge gewesen war, dass er den Zeitraum nicht mehr einschätzen konnte, seit wann er Draco nicht mehr gesehen hatte. Es waren drei Jahre und 56 Tage. Wie viele Narzissen hatte er seit dem hier gelassen? Doch nie hatte er ihn gesehen. Narzissa ja, Draco nicht.
 

Trauer.
 

Ja, er trauerte. Jeden Tag, den er hierher kam, trauerte er um Lucius.

Narzissa ging wieder öffentlichen Tätigkeiten nach. Zur Ablenkung, hatte sie milde lächelnd gesagt.

Und Draco?

Er wusste es nicht und diese Unwissenheit quälte ihn. Er hatte Narzissa nie gebeten, über Draco zu berichten. Er dachte, es wäre unangebracht und doch war es das Einzige, was ihn interessierte.

Er selbst lebte seitdem zurückgezogen, hatte viel Zeit zum nachdenken und meistens beherrschte der blonde Mann seine Gedanken. Vielleicht war es das.
 

Vielleicht war es das...
 

Er blickte auf die Narzisse, wie sie sich im Wind wiegte, wie sie sich in der schwarzen, polierten Fläche widerspiegelte. Bizarr verzerrt.
 

,Harry', eine raue, sanfte Stimme. In einer Tonlage wie er sie nur einmal von Draco vernehmen durfte, doch hatte sie sich eingebrannt, wie kein anderes Wort. Es machte ihn glücklich und traurig zugleich. Glücklich, da er es einmal vernehmen durfte, traurig, weil es nie wieder der Fall sein würde.

Er legte die Farbenlehre vor das Grabmal, wandte sich um und steuerte auf die weiße Bank zu, die unweit von den Grabmälern stand. Es war wie ein Brauch geworden. Nachdem er minutenlang an Lucius Grab verharrt hatte, setzte er sich hier hin, manchmal Minuten, manchmal Stunden. Nur im Unterbewusstsein registrierte er dann andere Besucher, die auf einer der anderen weißen Bänke saßen, oder ebenfalls vor Gräbern standen. Er dachte viel nach, zu viel wahrscheinlich. Aber die quälenden Gedanken sah er als kleine Wiedergutmachung an, für dass, was er so vielen Menschen hatte antun müssen.
 

Das Buch.
 

Es war an der Zeit gewesen, es loszulassen und Lucius zu übergeben. Er verband mit diesem Buch die Geschichte der Malfoys. Seine Geschichte mit den Malfoys. Doch er wollte endlich vergessen. Andererseits hatte er auch Angst es zu vergessen. Er war hin- und hergerissen, unschlüssig, unfähig klare Wünsche zu fassen, was er eigentlich wollte.
 

Er starrte auf seine Hände und verband mit ihnen nur Unfähigkeit. Was hatten

sie schon ausrichten können? Nichts... Er hatte Voldemort töten können, mit diesen Händen, war aber nicht in der Lage gewesen so vielen anderen beizustehen.
 

Er seufzte resignierend und richtete seinen Blick in die Ferne, blickte auf die vielen Grabsteine, die sich vor ihm erstreckten. Er fragte sich unwillkürlich, wie er es geschafft hatte, keinen solchen zu beanspruchen. Wohl reines Glück.
 

Glück...
 

Er bemerkte wie es bereits dunkel wurde. Kleine Flammen entzündeten sich in der Nähe der Besucher, hier gab es keine Laternen. Auch neben ihm erschien eine bläuliche Flamme. Dieses Schauspiel hatte er in diesen drei Jahren bisher nur einmal erlebt, er war auch nur einmal so lang geblieben, bis es dunkel wurde. Die blauen Flammen hatten ihn damals zugesetzt, weil er sie sofort mit Lucius assoziierte. Doch heute war dem nicht so, er fühlte sich zu betäubt um aufzustehen und an diesem Abend beruhigte ihn dieses gleichmäßige Flackern.
 

Die Besucheranzahl verringerte sich mit zunehmender Stunde, Harry blieb. Er war fasziniert von immer mehr blauen Flämmchen, die neben den Gräbern zu wachen schienen. Schon bald erleuchteten sie einzig und allein die Schriftzüge auf den Denkmälern alles andere war schwarz, wenn sich gerade Wolken vor die Mondsichel schoben. Der Mond tauchte den Friedhof nur in spärliches Licht, ebenso wie die Flammen. Gerade, als sollte man nicht zu viel erkennen. Harry, von diesem Schauspiel zu gefesselt, bemerkte die Gestalt, die sich den Gräbern näherte erst sehr spät. Langsamen Schrittes, gespenstisch durchlief sie die Reihen. Die Flammen erlaubten ihm erst dann zeitweise einen Blick auf die schlanke Figur.

Wolken verschwanden und dämmrig weißes Licht brachte blondes Haar zum Vorschein.

Silberblondes Haar.

Harry erstarrte und sein Herz schlug doppelt so schnell. Seine Hände verkrampften sich um die Lehne der Bank.
 

Draco.
 

Erneut wurde es dunkel, Wolken wollten ihm die Sicht auf ihn verwehren. War es Einbildung? Eine Illusion? Ein Wunschtraum?

Doch konnte er den Mann weiterhin erahnen, wie er zielstrebig und doch langsam auf ein Grab zuschritt. Und unwillkürlich wusste Harry, auf welches Grab der Fremde, der Draco schmerzlich ähnlich sah, zuschritt. Lucius´ Grab.
 

War es Draco?
 

Gebannt sah Harry, wie er davor stehen blieb und mit seiner alabasterweißen Hand geradezu zärtlich über die Gravur strich. Eine Bewegung, die er wieder erkannte -kannte. Er assoziierte sie sofort mit den lang vergangen Berührungen auf seiner Haut.

Es war Draco. Doch er wusste nicht, was er machen, geschweige denn denken sollte. Starr betrachtete er Malfoy. Er konnte nicht aufstehen und einfach zu ihm herübergehen, genauso wenig, wie er den Friedhof einfach verlassen konnte. Er war zu gebannt von Dracos Erscheinung. Und ein, nur ein Gedanke beschäftigte ihn: Kam Draco nur nachts hierher? Hatte er ihn all die Jahre verpasst?
 

Schmerz und verdrängte Sehnsucht stiegen in ihm auf, als er sah, wie Draco sich herabkniete. Eine blaue Flamme folgte seiner Bewegung, erleuchtete erneut seine bleiche Hand, schenkte ihr bläuliche Schatten. Und dass, was diese Hand tat, schockierte Harry umso mehr. Sie berührte sanft seine Narzisse, nahm sie und führte sie nah an sein Gesicht.

Fast hypnotisiert beobachtete Harry jede dieser Bewegungen, von der Flamme begleitet. Er sah die ebenmäßigen Gesichtszüge des ehemaligen Slytherins. Dann erstarrten Malfoys flüssige Bewegungen, sein Ausdruck veränderte sich schlagartig. Draco tat die Narzisse zurück in ihr geschwungenes Gefäß und streckte seine Hand nach der Farbenlehre aus. Draco erhob sich, der Mond kam wieder zum Vorschein und Harry konnte genau sehen, wie Draco erstaunt darin herumblätterte und an einer Seite hängen blieb. Er konnte sich noch immer nicht rühren und dann... Sah Draco auf, sah zuerst in die Ferne, drehte dann seinen Kopf und blickte ihm, über all die Distanz hinweg, geradewegs in die Augen. Hatte seine Erscheinung alte Wunden aufgerissen, so zeigte Draco dies nicht. Er klappte unberührt das Buch zu und schritt auf ihn zu.
 

Drei Jahre und Harry konnte es nicht abwarten bis sich die Distanz zwischen ihnen verringerte. Die einzelne blaue Flamme warf bizarre Schatten auf das weiße Hemd, welches Draco trug, erreichte jedoch nicht seine schwarze Hose. Sein Blick war ruhig, seine Aura kühl. Harry zitterte.

Draco setzte sich neben ihn, schaute jedoch in die Ferne, kaum Zentimeter trennten sie von einander. Harry, hatte seine Arme über der Lehne ausgebreitet, seine Hände, die sich in dem weiß lackierten Holz verkrampft hatten, schmerzten. Er zuckte leicht zusammen, als er die Nähe spürte.
 

"Warum kein Braun, Harry?", sprach er leise, flüsterte beinah. Doch Angesprochener hatte sowieso alles um sie herum ausgeblendet, jedes Geräusch, konzentrierte sich fest auf die Stimme.

Doch er war verwirrt. Hatte er diese Frage nicht schon einmal beantwortet?

Kurz schwieg er.

"Ich...", begann er rau und glaubte gleichzeitig nicht, dass er nach drei Jahren wieder mit Draco sprach, ihn fast fühlen konnte. "... denke, ich wollte dich nicht so sehen."

"Aber Orange und Violett nahmst du?", hinterfragte Draco leise weiter, sah ihn noch immer nicht an.

Harrys Augen weiteten sich kurz. Er wollte sagen, dass Violett nicht seine Schuld war, er es nicht geplant hatte, doch er sagte es nicht. Er wusste nicht, ob Draco diese Rechtfertigung akzeptieren würde, er bezweifelte es. So verharrte er in Schweigen, getraute sich nicht einmal Draco anzusehen. Sah so nicht, das kleine kaum sichtbare Lächeln, welches sich auf dessen Gesicht stahl.

"Stimmt ja", redete Draco weiter. "Violett war nicht auf deinem Mist gewachsen. Trotz allem frage ich mich..."

"Was?", fragte Harry sofort nach und hätte sich ohrfeigen können.

Dann sah Draco ihn an und unglaubliche Ruhe lag in dessen Blick. Harrys Herz raste.

"Lag es nur an der Farbe, Harry?"

Graue Augen drohten ihn zu durchdringen, er hatte das Gefühl Draco konnte alles in ihm sehen, jeden einzelnen Gedanken, jede einzelne Erinnerung, jeden einzelnen Schmerz.

"Nein", krächzte er. "Nicht nur die Farbe. Es war... Ich konnte..."

Er schüttelte den Kopf, er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Draco

nickte leicht.

"Ich hatte irgendwie gehofft, dass es nicht nur die Farbe war", gab er zu und lächelte wehmütig. "Auch wenn du eine falsche Zeit gewählt hast, Harry", fügte er sanft hinzu.

Angesprochener nickte betäubt. Er wusste nichts zu erwidern. Sein Kopf war leer.

Gedanken, wie: Hatte Draco ihm verziehen? Hatte er selbst sich verziehen? Fanden keine Beantwortung.

"Du zitterst, Harry", bemerkte Draco nach einer Weile des Schweigens.

Er war lediglich fähig zu nicken, zum wiederholten Male.

"Erinnerst du dich, dass ich sagte, ich wolle dich nicht wieder sehen?",

sprach Draco ruhig weiter und lehnte sich weiter zurück und berührte nun

Harrys zitternden Arm. Und dieser konnte nicht sagen, ob dieser Schmerz von seiner verkrampften Haltung herrührte oder seiner inneren Anspannung. Trotzdem brachte er ein dumpfes, verwirrtes "Ja", zustande.

"Damals meinte ich es ernst, aber weißt du... Du hast etwas Prägendes, Harry Potter."

Harry riss seine Augen auf und sah Draco ungläubig an, sah das feine Lächeln, welches dessen Mund umspielte, den ruhigen Ausdruck.

"Ich konnte diesen liebevollen Ausdruck einfach nicht vergessen, mit dem du mich angesehen hast, als ich sagte, du solltest verschwinden. Ich glaube auf diese Art hatte mich noch nie jemand angesehen, vielleicht war es das, was mich dazu veranlasste immer zu an dich zu denken."

Eine kurze Brise unterbrach Draco, der genießerisch die Augen schloss nur um sie fast traurig wieder zu öffnen.

"Damals war es geradezu einfach dich zu hassen. Nur je länger man nachdenkt,desto klarer wird einem, dass die Welt eben nicht aus Schwarz und Weiß besteht. Eine Tatsache die mir bis heute missfällt, muss ich zugeben. Das Leben besteht aus zu vielen Farben, die uns beeinflussen, wie du eindrucksvoll bewiesen hast, Harry Potter."

Stumm beobachtete Harry, wie Draco seine Hand hob und mit seinen schwarzen Haarspitzen, die unkontrolliert im Wind umher wehten, spielte.

"Vielleicht sollte ich dir für diese Lektion danken, aber... Gerade weil mir diese Farben gezeigt haben, wie vielschichtig das Leben ist, wie kompliziert, wie facettenreich... Ich hätte wissen sollen, dass eine Liaison mit Harry Potter derartiges mit sich zieht. Die Wahrheit jedoch ist... Das ich dich vermisst habe."

Die zarte, bleiche Hand Dracos wanderte seine Wange hinab und Harry schmiegte sich an sie.

"Hast du noch mehr Farben parat, Harry?", wisperte Draco sanft und zog Harry zu sich.
 

The end.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (18)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-09-19T08:05:09+00:00 19.09.2007 10:05
awwwwwwwwwwwwwww wie süüüüüüüüüüüüüüüß^^
einfach nur eine gelungene ff
schade dass sie zu ende is
Von: abgemeldet
2006-11-15T21:25:36+00:00 15.11.2006 22:25
Das is mal eine sehr intressante storry und richtig gut geschrieben. Die Idee mit den Farben finde ich sehr gut. Ich hoffe, dass es auch bald weiter geht. Schreibst du mir eine ENS wenns weiter geht? dnkeschön ^^
liebe Grüße
+elve+
Von: abgemeldet
2006-06-27T14:25:12+00:00 27.06.2006 16:25
echt genial!!!!^^
schreib schnell weiter!!!!^^
die idee mit den farben...wie schon geschrieben...war ne geniale idee...ich frag mich wie du darauf gekommen bist...

ich freu mich auf (viel) meeehr und das vielleicht schon bald^^

bye-bye sugaaa...
Von: abgemeldet
2006-06-25T14:30:30+00:00 25.06.2006 16:30
suuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuupi
is wirklich ungewöhnlich so einen offenen Malfoy zu sehen^^
versteh nur noch nich so ganz worum er Harry da eigentlich gebeten hat, muss ja scho was tragendes sein
naja ich werds sehen wenn das nächste Kapi
kommt, hoffentlich ganz schnell^^
Von:  Merylex
2006-06-25T13:58:41+00:00 25.06.2006 15:58
ich find das mit den Farben richtig cool gemacht!
ps; Blau beruhigt auch, und Gelb sol Kraft geben!
lg Gluglu
Von: abgemeldet
2006-05-23T08:49:39+00:00 23.05.2006 10:49
GENIAL!!!...mir gefaehlts richtig gut...echt...schreib weiter...xxx
Von: abgemeldet
2006-05-21T13:24:39+00:00 21.05.2006 15:24
PS: Orange is meine absolute Lieblingsfarbe^^
dazu so ein geiles Kapi
*beide Daumen hoch*
Von: abgemeldet
2006-05-21T13:24:04+00:00 21.05.2006 15:24
suuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuupi
schreib ganz schnell weiter
Von: abgemeldet
2006-03-09T12:27:35+00:00 09.03.2006 13:27
hach die Story ist hamma!
bin ja so gespannt wie jetzt draco auseinander genommen wird^^ (nein bin gar nicht böse veranlagt^^)

aber der schreibstil ist toll und die idee mit den Farben^^
Weiter so!
Von:  Chi-Kura
2006-02-28T15:16:46+00:00 28.02.2006 16:16
draco wird also auch noch fertig gemacht?
nun ja... mal sehen was so schrecklich an orange für ihn ist *g*


Zurück