Mehr als Freundschaft?

Die Zeit vergeht

Mehr als Freundschaft
 

1. Die Zeit vergeht
 

Max trank von seinem Kaffee, als Ray die Küche betrat. "Guten Morgen! Kannst du mir sagen, was ich intus hatte, als ich dir angeboten hatte mit dir das Zimmer zu tauschen?", kam es verschlafen von Ray. Max grinste: "Keine Ahnung! Aber ich gebe das Zimmer nicht wieder zurück. Vielleicht tauscht Ty mit dir! Wen er schläft weckt ihn gar nichts!" Ray lachte, goss sich ebenfalls Kaffee ein und setzte sich zu Max. "Du solltest dir auch eine Freundin suchen!", sagte er. Max schaute ihn an und sagte: "Für so was habe ich keine Zeit! Ich muss schließlich trainieren." Ray seufzte. Max trainierte in letzter Zeit wirklich viel. Eigentlich immer wenn Kai gerade mit einer seiner vielen....Geliebten unterwegs war. Dazu kam das Training mit dem Team. Die übrige Zeit verbrachte er mit der Schule und mit Kai. Max war aufgestanden, um sich neuen Kaffee einzugießen. Lisa betrat die Küche. Max warf ihr einen bösen Blick zu. Leider sah sie viel zu gut aus für diese Uhrzeit. Ihre blonden Haare waren zwar leicht verschrubelt, aber ansonsten saß sie frisch und munter aus. Sie trug eins von Kais Hemden und dann auch noch Max Lieblingshemd. "Morgen Jungs!", flötete sie und nahm Max die Tasse mit Kaffee aus der Hand und setzte sich. Max wollte gerade etwas sagen, als Kai ebenfalls den Raum betrat. Er biss sich auf die Lippe. Kai grummelte: "Guten Morgen." "Morgen!", kam es von Ray und Max. "Sag mal, Max? Hast du Lust heute Abend mit zu der Party zu kommen?", fragte Ray. Max schüttelte den Kopf und schaute auf die Uhr. "Ich mach mich fertig! Wir sehen uns beim Training.", sagte Max und verließ den Raum. Ray seufzte und sagte schließlich: "Tyson sollte auch langsam aufstehen!" "Das mach ich!", kam es von Kai. Ray schmunzelte leicht. Lisa gab Kai noch einen Kuss, verschwand kurz in Kais Zimmer und belegte dann das Bad. Ray saß nun alleine in der Küche. Ein Schrei war aus Tysons Zimmer zu hören.
 

~ Max ~

Ich saß im Unterricht und versuchte mich zu konzentrieren. Doch es viel mir unheimlich schwer. Immer wieder schweiften meine Gedanken ab. Seit einem Jahr wohnten wir jetzt schon zusammen. Damit waren Kai, Ty, Ray, Kenny und ich gemeint. Hilary wohnte nicht bei uns, aber trotzdem belagerte sie unsere Wohnung fast 24 Stunden am Tag. Zurzeit kam sie etwas seltener. Das könnte daran liegen, dass Kenny zurzeit auf Projektfahrt war. Eigentlich hatte sich in diesem Jahr nicht viel geändert. Nur eine Sache hatte sich verändert! Lisa! Lisa war Kais neue Flamme. Ich seufzte und versuchte die Enttäuschung und Verzweiflung zu unterdrücken. Dafür kam die leichte Wut wieder hoch. Was fiel dieser Lisa überhaupt ein so an meinen Kai zu hängen! Ja, ich war eifersüchtig. Das ich in Kai verliebt bin ist mir schon über ein Jahr klar. Vielleicht sollte ich Rays Angebot doch annehmen mit zu dieser Party gehen. Anderseits würde mich das wahrscheinlich noch mehr runterziehen. Ich war nicht gerade beliebt. Das war einer der Gründe warum ich nicht gerne mit Kai in die Disco ging. Alle Mädchen und viele der Jungs starrten Kai an, wollten mit ihm tanzen, flirten usw. Tja, bei mir sah das anders aus. Mich sprach keiner an! Es war ja nicht so, dass Kai mich allein zurück ließ. Nein, im Gegenteil er verbrachte die meiste Zeit mit mir. Keine Ahnung warum! Vielleicht aus Mitleid oder weil wir Freunde sind. Das war etwas was sich verändert hat! Meine Beziehung zu Kai. Ich bin so was wie sein bester Freund. Kai war offener geworden und sein Aussehen...wie ein Gott...Okay anderes Thema! Kai hatte schon einige Freundinnen, das war wohl der falsche Ausdruck dafür. Affären traf das ganze besser. Aber Lisa scheint tatsächlich so etwas wie eine Beziehung mit ihm zu haben. Genau deshalb war ich ja so eifersüchtig. Seine One Night Stands waren mir sehr viel lieber. Warum? So lange es nur Affären waren, waren sie nicht von Bedeutung. Also war ich immer noch das wichtigste in seinem Leben. Aber jetzt...

Ty und Ray waren wie ich Single. Warum Ray noch keine Freundin bzw. Freund hatte war mir ein Rätsel. Er sah ziemlich gut aus. Im Grunde hatte er sich nicht viel verändert. Seine Haare trug er immer noch zusammen gebunden. Ich würde in gerne Mal mit offenen Haaren sehen! Seine Kleidung war Figurbetonender geworden. Viele Mädchen würden gerne mit ihm ausgehen und damit meine ich nicht nur Mariah und Salima! Ihr hättet sein Schließfach am Valentinstag sehen sollen! Es war der Wahnsinn. Allerdings hatte er recht wenig von der Schokolade. Ty hatte ihn mit seinen großen Hundeaugen angesehen und Ray beging den größten Fehler! Er bot Ty etwas von seiner Schokolade an. Das Ty ziemlich verfressen ist wissen wir ja, aber die Geschwindigkeit mit der er Rays Schokolade verschlang war... Ich glaube das war ein neuer Rekord. Eigentlich ist es ein Wunder das Ty trotzdem so schlank ist, das verdankte er wahrscheinlich Kais hartem Training. Doch Ty hatte sich auch etwas verändert. Er war ernster und erwachsener geworden. Vielleicht lag es daran, dass er unglücklich verliebt war. Aber vielleicht erwidert diese Person seine Gefühle ja. Aber Ty hat Angst dieser Person seine Liebe zu gestehen und ich kann ihn verstehen. Schließlich weiß Kai auch nichts von meinen Gefühlen für ihn. Es war nicht einfach für Ty. Seitdem er ernster geworden ist, ist er auch bei den Mädchen beliebter geworden. Okay, ich gebe zu ich hab es mit den langen Haaren. Ich würde Ty zu gerne einmal mit offenen Haaren und Figurbetonendären Sachen sehen.

"MIZUHARA! Würden sie die Freundlichkeit besitzen sich auch geistig meinen Unterricht zuzuwenden!", kam es gereizt von der Lehrerin.
 

~ Tyson ~ 

Kai hatte mich schon wieder mit einer Ladung kaltem Wasser geweckt. Was fand Max bloß an diesen Kerl? Allerdings hatte Kai etwas bedrückt gewirkt. Als ich ihn gefragt hatte, hatte er wie immer geantwortet, dass alles in Ordnung sei. Wie sollte es auch anders sein. Er redete halt nur mit Max. Obwohl Kai auch zu uns offener geworden ist. Eigentlich verstanden wir sich alle sehr gut. Aber über seine Problem und seine dunkle Vergangenheit sprach er nur mit Max. Max war es auch gewesen, der Kai überredet hatte hier einzuziehen. Ray wollte auch erst nicht hier einziehen. Eigentlich hatte vor nach China zurückzukehren. Er war auch kurz da gewesen. Auf jedenfalls stand er plötzlich wieder vor ihrer Tür. Keine Ahnung warum, aber ich war froh darüber. Schließlich gehörte er zu meinen Freunden und mit denen verbrachte ich nun mal am liebsten meine Zeit! Außerdem konnte ich so immer in Rays Nähe sein. Auch ohne Ray die Wahrheit zu sagen. In diesen Punkt waren ich und Max gleich.

Ein Jahr wohnten wir nun schon zusammen. Kane hatte damals gesagt, dass diese WG nicht länger als einen Monat halten würde. Wir würden uns einfach nur noch auf die Nerven gehen. Aber das war nicht passiert. Eher das Gegenteil war eingetreten. Die Beziehung zu Kai hatte sich verbessert. Auch das Bladen im Team war sehr viel besser geworden.

Von Daichi hatte ich lange nichts mehr gehört. Er war in sein Heimatdorf zurückgekehrt. Doch schon bald würden wir uns alle wieder sehen. Bald...Bald war es soweit und ich freute mich schon riesig darauf. Wir würden alle wieder gegeneinander antreten. Kai hatte uns für dieses Turnier hart trainieren lassen. Ob Hiro auch wiederkommen wird?

Ich schaute auf die Uhr. So langsam sollte ich mich fertig machen. "Tyson? Wenn du in fünf Minuten fertig bist, können wir zusammen gehen!", rief Ray. Ich sprang auf.

Zwei Minuten später stand ich fertig vor Ray. "Bin fertig!" Ray grinste. Zusammen machten wir uns auf dem Weg. Ich schaute zu Ray rüber. Ja, ich war glücklich!
 

~ Irgendwo anders ~

"Sag mal Kenny? Warum verlässt du die Bladebreakers nicht? Die gehen dir doch bestimmt ganz schön auf die Nerven! Mein Vater arbeitet in der Beybladeforschung. Er hätte einen Job für dich!" Kenny horchte auf. Einen Job? Er lächelte und fragte freundlich: "Möchtest du mit deinem Team auch an dem Turnier teilnehmen?" Der Junge wurde rot. "Aber sie... die schätzen deine Arbeit doch gar nicht!", versuchte der Junge es erneut. Kenny lächelte und wandte sich Dizzy zu. "Eigentlich mache ich die gesamte Arbeit!", kam es von Dizzy. Er hatte gewusst, dass Dizzy das sagen würde.
 

~ Im Chat ~
 

Chef: Hi!
 

Phönix: Hi! Was sagen die Auswertungen?
 

Chef: Die Werte von Max haben ein ziemlich hohes Niveau! Die Power, die sein Blade hat ist erstaunlich!
 

Phönix: Beunruhigend?
 

Chef: Nur wenn sie weiterhin so stark ansteigt!
 

Phönix: gut!
 

Chef: Ray zeigt große Verbesserungen in der Geschwindigkeit
 

Phönix: Gleichgewicht und Verteidigung?
 

Chef: In diesen Bereichen fallen seine Werte extrem!
 

Phönix: Tyson?
 

Chef: Seine Werte schwanken wie immer!
 

Phönix: Kannst du mir die Werte der drei schicken?
 

Chef: Ich schick sie dir!
 

Phönix: Gut! Muss los!
 

Chef: grins Viel Spaß!
 

Phönix: grins

Diese Momente

Ray stand am Herd, um uns etwas Schönes zu Essen zuzaubern. Eigentlich war er damit bereits so gut wie fertig. Der Tisch war gedeckt. Tyson und ich hatten uns bereits gesetzt. Nur Kai fehlte noch. Wahrscheinlich war er noch bei dieser Tante. Ich konnte sie absolut nicht leiden. Was ja im anbetracht der Lage nicht wirklich verwunderlich ist. Für meinem Geschmack verbrachte sie viel zu viel Zeit mit Kai und für mich hatte er kaum noch Zeit übrig. Ich sah in eigentlich nur noch zu Training.
 

Tja eine Freundin war wohl wichtiger als der beste Freund. Verdammt! Ablenkung, ich brauchte Ablenkung. Vielleicht sollte er doch mit Ray auf diese dämliche Party gehen. Jetzt dachte ich schon wieder über diese Party nach. Ich sollte lieber Trainieren! Schließlich musste ich besser werden. Demnächst war ja auch das nächste Spiel. Darauf freute ich mich schon. Vor allem weil eine gewisse Person nicht mitkommen konnte! Da hatte ich Kai endlich mal wieder für mich.

Ray stellte das Essen auf den Tisch.
 

„Kommt Kai heute nicht?“, fragte er.
 

Ich zuckte nur mit den Schultern. Erstens wusste ich es nicht und zweitens wollte ich jetzt nicht reden. Außerdem war ich auch noch sauer, da Kai das Training für heute abgesagt hatte. Das einzige mal wo wir uns wirklich sahen. Wann sah ich ihn denn endlich mal wieder nicht nur für paar Minuten? Wann unternahmen wir mal wieder etwas zusammen? Wütend füllte ich meinen Teller. Er hatte jetzt ja Lisa, da würde ich nicht mehr gebraucht.
 

„Max? Alles okay?“, fragte Ty besorgt.
 

Ich schaute ihn an. Mann konnte in seinen Augen ganz deutlich sehen, dass er sich Sorgen um mich machte. Benahm ich mich so seltsam? Verhielt ich mich so anderes als sonst?
 

Kai hatte davon doch nichts mitbekommen, oder? Kai durfte einfach nichts von meinen Gefühlen wissen. Wenn man vom Teufel sprach. Kai betrat gerade die Küche. Er wirkte etwas abgehetzt. Er setzte sich und murmelte etwas, was sich wie sorry anhörte. Ich weiß nicht warum, aber kaum saßen wir zu viert am Tisch, lockerte sich die Stimmung.
 

Wir redeten und alberten herum. Ich liebe diese seltenen Momente, die leider immer mehr abnahmen. In diesen Momenten gab’s keine Lisa, da gab es nur uns! Dann musste ich ihn mir nicht mit ihr teilen! Manchmal hatte ich sogar das Gefühl es war wie früher.
 

Doch meine kleine Welt wurde schnell wieder zerstört. Denn Kai sah auf die Uhr und begann hektisch aufzuessen. Ich schaute ihn traurig an. Warum musste es immer so enden? Lisa…immer war es Lisa. Er kam doch gerade von ihr. Warum musste er gleich wieder zu ihr? Warum ließ er für sie das Training ausfallen? War ich so unwichtig geworden? Traurig richtete ich meinen Blick auf den Teller. Ich konnte seine Augen jetzt nicht ertragen…wollte ihn nicht sehen. „Max…“ Nun schaute ich doch auf…schaue in seine wundervollen Augen und versinke in ihnen. Solche Augen sollten verboten werden.
 

„Wir unternehmen morgen was zusammen!“, sagte er und verschwand. Morgen? Vielleicht hab ich morgen gar keine Zeit…okay für Kai hatte ich immer Zeit und was sollte ich schon groß vorhaben? …Morgen war besser als gar nicht…oder?

Ich stand auf und ging in mein Zimmer. Etwas ruhe, die bräuchte ich jetzt…einfach allein sein und meinen traurigen Gedanken nachhängen…mich im Selbstmitleid suhlen?
 

Ich hatte Angst Kai zu verlieren…irgendwann nicht mehr zu seinem Leben zugehören. Früher hingen wir immer zusammen…jetzt sahen wir uns kaum noch und wenn dann nur mit den anderen beiden. Es war ja nichts so, dass ich mit ihnen nichts unternehmen wollte und ich genoss auch die Moment, in denen wir alle zusammen waren. Doch jedes Mal wünsche ich mir auch ihn wieder nur für mich zu haben…ihn nicht teilen zu müssen…
 

Ich war eifersüchtig auf jeden, der auch nur fünf Minuten mit ihm verbrachte. Sogar auf Emilie, obwohl Kai sie nicht einmal mochte…aber sie war in seiner Nähe…

Ich hasste mich selbst für diese Gedanken aber ich konnte nicht anders…ich wollte ihn nicht verlieren, aber genau das passierte gerade…

Er entfernt sich immer weiter von mir. Vielleicht wollte er dass nicht mal, aber es war so…
 

Kai…Kai war alles was für mich eine Bedeutung hatte. Warum war mein ganzes Leben so fixiert auf ihn? Wieso? Wieso waren diese Gefühle in mir? Warum konnten sie nicht verschwinden? Er würde sie ja doch nie erwidern…er hatte ja Lisa…schon wieder Lisa. Lisa, Lisa, Lisa immer Lisa. Sie war an allem Schuld. Sie nahm ihn mir weg. Sie hatte mir eigentlich nichts getan…und trotzdem…
 

Es klopfte. „Max? Alles okay?“, fragte Tyson besorgt. Ich öffnete die Tür und ließ ihn rein. Er schien sich wirklich Sorgen zu machen. Ihm reichte einfach nur in Rays Nähe zu sein. Aber mir reichte es nicht…aber er war mir ja auch nicht mehr nahe...er war soweit weg und ich konnte ihn einfach nicht erreichen. „Mir geht es gut!“, sagte ich um ihn zu beruhigen.
 

~Ty~

Ich glaubte ihn nicht. Seine Schmerzen waren nur allzu deutlich in seinen Augen zu sehen. Warum musste Liebe auch so wehtun? Warum hatte Max so ein Pech? Aber Kai hatte es genauso verdient glücklich zu sein…auch wenn er zurzeit nicht besonders glücklich aussah. Ich machte mir wirklich Sorgen um die beiden…aber ich konnte nichts tun…die beiden ließen sich einfach nicht helfen. Sie merkten nicht einmal mehr wie sehr sie einander wehtun. Warum? Da ging es mir mit Ray besser…

Aber was war wenn auch er eine Freundin fand? Würde es dann auch so werden wie bei den beiden? Davor hatte ich wirklich angst…
 

Ich glaube ich würde mit der Situation nicht so gut zu Recht kommen…allein der Gedanke war unerträglich…
 

„Ich mach mir Sorgen um Max…“, sagte Ray leise.
 

„Ich mache mir Sorgen um beide…“, erwiderte ich.
 

Ich spürte seinen fragenden Blick auf mir. Kais Blicke von heute morgen hatte ich nicht vergessen…
 

Ob er mit Max darüber sprechen würde? Ich hoffte es. Die beiden brauchten einander, wie die Luft zum atmen. Nur scheinen sie selbst das nicht zu begreifen. Das hieß ja nicht dass Kai Max Gefühle erwiderte…

Es brachte nichts sich darüber den Kopf zu zerbrechen…irgendwas musste passieren.

Das Telefon riss mich endgültig aus meinen Gedanken.

Ruhe vor dem Sturm?

„Hier bei den Bladebreakers.“, kam es von Tyson fröhlich als er abhob.

„Hi Tyson. Ich bins Kane. Ich wollte fragen, ob du ein Plätzchen zum schlafen für mich hättest. Ich komme morgen in der Stadt an.“

„Schon mal wieder von dir zu hören. Ich kann dir nichts versprechen, dass müsste ich nämlich erst mit den anderen abklären und Kai ist gerade nicht zu Hause. Aber an sich hat er sicher nichts dagegen...denke ich mal.“
 

Oder vielleicht auch doch...Kai und Kane verstanden sich einfach nicht so gut. Für ein paar Tage wird es schon gehen. „Das wäre echt cool!“

„Ich sag dir bescheid, wenn ich mit ihnen geredet habe.“

„Danke Ty. Freu mich schon. Bis morgen!“, sagte Kane noch und legte auf. Der junge Bladebreaker legte ebenfalls auf und trat wieder zu Ray.

„Kane will ab morgen ein paar Tage bei uns pennen.“

„Von mir aus...er kann die Couch haben!“, sagte der Chinese.

Ty nickte nur. „Was machst du heute abend?“

„Ich geh auf eine Party und eigentlich wollte ich Max noch überreden mitzukommen.“

„Hmm...machen wir nen Deal ihr nimmt mich mit und ich überrede ihn mitzukommen.“

„Deal!“

Fröhlich sprang der Blauhaarige auf und klopfte an Max Tür. „Ich habe gehört wir gehen nachher gemeinsam weg.“, sagte er und ließ sich zu Max aufs Bett fallen. „Ich hab keine Lust auf eine Party.“

„Du musst aber mit, sonst mit Ray mich nicht mit und das kannst du mit einfach nicht antun!“, sagte sein Freund grinsend.

„Das ist unfair. Das ist Erpressung.“

„Gar nicht. Ablenkung tut dir gut. Ach ja hast du was dagegen wenn Kane unsere Couch belegen würde?“

„Ich nicht...aber ich kenne einen bei dem du dich schon mehr anstrengen musst um ihn zu überzeugen. Also okay...ich komme mit...aber nur wenn du jetzt mit mir trainierst!“

„Nagut, kann man das auch im Liegen?“

„Faulpelz!“, kam es von dem Blonden, der auch gleich aufstand und sich seine Trainingssachen anzog.

„Jaja...“, kam es von dem anderen grummelnd. „Du trainierst echt viel...“

„Du hast 5 Minuten!“, kam es von dem Max und warf Ty aus seinem Zimmer.

Ein paar Minuten später stand er tatsächlich in Trainingsklamotten für ihm und machte sich mit ihm auf den Weg zum Trainieren.
 

Ray sah den beiden lächelnd nach. Er freute sich schon darauf den Abend mal wieder mit Max zu verbringen. Der war so süß...und noch dazu ziemlich attrakitv wie er fand. Leise seufzte er. Leider war das ihn für sich zu gewinnen nicht so einfach...da dieser nur Augen für Kai hatte. Aber irgendwie würde er sein Ziel schon noch erreichen. Schließlich war der Russe ja auch schon vergeben. Also standen seine Karten doch gar nicht so schlecht.
 

Sein Blick fiel in die Küche. Verdammt. Ty hatte sich mal wieder geschickt vor dem Abwasch gedrückt. Langsam erhob er sich und machte sich dann daran die Küche wieder auf Vordermann zu bringen. Für das Abendessen war heute Kai zuständig. Was so viel hieß wie, dass er entweder nachher nochmal hier auftauchte oder aber Max seinen Dienst übernahm. Da würde er sich mal überraschen lassen. Dafür war Kai ja bekanntlich gut...undurchschaubar.

Vorhin hatte Ty irgendwas von Sorgen erzählt...war irgendwas mit Kai gewesen? Für ihn hatte es so ausgesehen wie immer. Naja, der andere würde schon seine Gründe haben. Ordentlich stellte er das Geschirr weg und trat dann wieder ins Wohnzimmer. Er griff nach seinem Buch und machte es sich auf der Couch bequem.
 

Die Ruhe musste man nutzen. Hier wusste man nie wie lange sie anhalten würde. Schon im nächsten Moment könnte die Ruhe wieder vorbei sein. Vorallem wenn Kane morgen tatsächlich hier schlafen würde... er sah das Chaos schon kommen...hoffentlich kamen nicht alle auf die Idee schon vor den Tunieren hier aufzuschlagen... Grausame Vorstellung... aber er wusste, dass Ty und Max sich schon rießig darauf freuten und wenn er ehrlich war reizte es ihn auch sich mal wieder mit den anderen im Bladen zu messen.

Man brauchte halt auch hin und wieder eine Herausforderung. Gegen die anderen Bladebreakers konnte er jeder Zeit bladen, was sie ja auch im Training zu genüge machten. Mit Kai war das auch echt kein Zuckerschlecken...der ließ immer wieder den harten Trainer raushängen. Es war echt ungewohnt das Kai das Training absagte, aber er wurde schon seine Gründe haben.

Er hatte schnell gelernt, dass Kai selten etwas ohne gute Gründe tat und schon gar nicht wenn es darum ging irgendwo als Sieger hervorzugehen und genau das hatte die Bladebreakers ja vor. Dieses Tunier zu gewinnen...sich noch einmal den Pokal holen als Team...als Freunde... als das Team mit dem ihre Reise angefangen hatte...arghh.. jetzt sollte er sich wirklich auf das lesen konzentrieren sonst waren die anderen wieder hier bevor er anfangen konnte. Er vertiefte sich endlich in sein Buch.
 

Kai kam mit Lisa rechtzeitig an um das Essen vorbereiten zu können. Max und Tyson schienen noch unterwegs zu sein und Ray las im Wohnzimmer. Er trat gleich in die Küche und suchte die nötigen Sachen raus und begann dann das Abendbrot vorzubereiten. Lisa beobachtete ihn dabei. Ihn störte es nicht das sie nicht half im Gegenteil er konnte es nicht leiden wenn man sich in seine Arbeit einmischte...auch wenn es sich nur ums Kochen handelte... nur ganz selten kochte er mal mit Max zusammen oder am Sonntag mit der ganzen Truppe...aber irgendwie war das für ihn was anderes...

Naja nicht das die anderen nicht kochen konnten...okay...Ty konnte nicht kochen...wenn er mit dem Essen dran war, gab es immer Tiefkühlkost oder sowas wie Miracoli. Das war auch der Grund warum der Blauhaarige nicht so oft mit dem Kochen dran war. Aber sie hatten sich gut mit der ganzen Ordnung gut eingespielt.
 

Am Anfang hatte es ziemlichen Ärger mit den Plänen gegeben, weil alle eine andere Auffassung von den Aufgaben hatte oder schon allein die Essvorstellungen waren sehr verschieden. Aber inzwischen hatten sie eine ganz gute Lösung gefunden und man kannte inzwischen auch den Geschmack der anderen. Den Geschmack von 5 Leuten unter einen Hut zu kriegen war nicht so einfach. Aber man gewöhnte sich daran. Er begann den Tisch zu decken, da kamen dann auch die beiden anderen lachend in die Wohnung.

Tyson rief gleich begeistert aus. „ESSEN!“ Der Blonde grinste nur und trat ins Bad um sich vorher noch schnell zu duschen. Der Blauhaarige begnügte sich damit einfach die Trainingssache auszuziehen und sich was anderes überzuwerfen, nachdem Kai ihn sofort wieder aus der Küche geworfen hatte. Der Chinese legte grinsend sein Buch weg und setzte sich schon mal an den Tisch. „und wie war das Training?“ „Anstrengend.“, kam es von dem Japaner nur, der sich nun auch auf den Stuhl fallen ließ. Der Russe stellte schließlich das Essen auf den Tisch und passend trat auch Max zu ihnen. „Guten Appetit!“, kam es von allen.

„Kann Kane hier schlafen!“, kam es von dem Blauhaarigen mit vollem Mund. „Nein!“ „Ach komm schon Kai.“ Das essen wurde erbarmungslos weiter in den Mund gestopft. Darauf erwiederte der andere nichts mehr. Es war so oder so schon klar das er überstimmt war und ihn der Jüngere so lange nerven würde bis er ja sagte. Wenn es nicht gerade Kane wäre hätte er ja auch nichts dagegen. Aber dieser arrogante Sack...ja er selbst war auch arrogant aber er durfte das bei dem anderen war es einfach nur ätzend. Selbst Ozuma war ein angenehmerer Zeitgenosse als Kane...

Aber da musste er scheinbar durch... Sein Blick wanderte zu Lisa, die den jungen Japaner etwas angeeckelt beobachtete, der wie immer eine Portion nach der anderen in sich hineinschaufelte, alsob er Jahre nichts zu essen bekommen hatte. Er grinste leicht. So was wie Reste gab es in ihren Haushalt nicht, damit Tyson nicht so aussah musste man schon wirklich was richtig wiederliches Kochen. Schließlich lehnte sich auch dieser zufrieden zurück.
 

„Also Ty, da du mich gezwungen hast mitzukommen musst du mir mit der Klamotten auswahl helfen.“ „Okay!“, sagte der angesprochenen, sprang auf und zog ihn fröhlich mit. Nach ein paar Minuten hatte er der gesamten Kleiderschrank des Halbamerikaner auseinander genommen, der sich schon fragte ob das wirklich eine gute Idee gewesen war. Aber der Junge kannte kein erbarmen und mit jedem Outfit was er für den Blonde zusammenstellte schickte er ihn raus zu den anderen um ihr Urteil zu hören. Aber irgendwie stellte ihn nicht zufrieden. Max sollte heute mal atemberaubend aussehen...also nicht das dieser sonst schlecht aussah...aber Kai sollte ruhig sehen was ihm entging. Schließlich gab Tyson eine Idee. „Kai, ich leih mir mal was aus deinem Schrank.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, war er schon an desen Kleiderschrank und krammte ein Hemd raus, dann verschwand er in sein eigenes Zimmer. „Das räumst du aber wieder auf!“, kam es drohend von dem beklauten. „Wo geht ihr denn hin?“, fragte er nun Ray, der ihn auch gleich aufklärte.

„Jaja.“, kam es von Ty und trat zurück zu Max. „Anziehen.“ Der Blonde kam der Aufforderung nach und zog die Sachen die ihm sein Freund in die Hand gedrückt hatte an. „und was sagst du?“ „Perfekt!“, sagte sein Kumpel und zog ihn raus zu den anderen. Der Chinese pfiff begeistert, währrend der andere noch nach Worten suchte. „Ganz nett...“, kam es von Lisa, die das Gefühl hatte mal wieder auf sich aufmerksam machen zu müssen. Max Blick lag auf Kai konnte er so wirklich gehen. „Du siehst toll aus!“, sagte er schließlich lächelnd. Das zauberte auf das Gesicht des Blonden doch tatsächlich eine leichte Röte.
 

Geduldig wartete er dann noch bis die anderen beiden sich fertig gemacht hatten und verabschiedeten sich dann von Kai und Lisa. Dieser fand es eigentlich gar nicht so lustig. Musste Max denn ohne ihn weggehen und das auch noch in diesen Aufzug...auf was für gedanken würde die Kerle den dabei kommen? Außerdem war die Konstelation wirklich blöd gefällt. Hoffentlich ging das auch gut. Sonst wären die ruhigen Tage wohl vorbei...warte...sie waren bereits vorbei..dieser komisch Trottel kam ja morgen und als das Telefon erneut klingelte hatte er ein komisches Gefühl in der Bauchgegend. Die Ruhe vor dem Sturm. „Ja?“ „Ich bins Tala!“ „Was willst du?“ „Brauch ne unterkunft!“ „haben keinen Platz!“ „Bin dann morgen bei euch. Danke!“ Schon hatte Tala aufgelegt. Na wunderbar...dann hatten sie ab morgen zwei Nervensägen da...das konnte ja echt heiter werden...dann noch ausgerechnet Tala...der machte doch immer nur ärger... Er massierte sich leicht die Schläfen. Dabei hatte er auch endlich mal wieder etwas Zeit mit Max genießen wollen...durch Lisa war diese Zeit leider ziemlich knapp geworden...er seufzte leicht. „Ihr habt wohl bald Fullhouse.“ Er grummelte nur. Das war so unfair...so unfair...er wollte Ruhe...alsob sie nicht bei dem Tunier genug mit ihnen zu tun haben würden...nein die musste alle schon vorher nerven...er war wirklich absolute begeistert...
 

Max fühlte sich nicht wirklich wohl in den Klamotten...nicht das er glaubte das es schlecht aussah, aber er fühlte sich einfach unwohl darin...und wäre lieber in seinen Sachen unterwegs gewesen. Aber Kai hatte gesagt das er toll aussieht. Er lächelte zufrieden, dafür war es wert gewesen und morgen würde er endlich mal wieder was mit Kai unternehmen. Sein Kai...gott..er fing schon wieder an...er sollte wirklich über was anderes nachdenken. Er schaute sich um. Ray war verschwunden um etwas zu trinken zu besorgen und Tyson war von ein paar Mädchen angesprochen wurden. „Hier.“ Der Chinese reichte ihn sein Getränk. „Danke!“, sagte er lächelnd und nippte leicht daran. Eigentlich war es hier ganz angenehm...es herrschte eine nette Atmosphäre...aber er vermisste...nein...heute abend würde er nicht mehr an ihn denken...guter Witz... Ty trat auch wieder zu ihnen und informierte sie wo genau hier was ist. Scheinbar hatte er schon ne brauchbare informantin gefunden. Wie war er sie nur so schnell wieder losgeworden? Normalerweise waren Mädchen auf Partys wie Kleber. „Ich hab gesagt, dass ich schwul bin und weg war sie!“, kam es von den Blauhaarige grinsend. Der Blonde lächelte. „Den Trick merk ich mir auch wenn er wusste das Ty ja nur die Wahrheit gesagt hatte und unter ihnen war es auch kein Geheimnis. Tyson und Ray standen dazu schwul zu sein und er selbst sagte, dass er sich darüber noch keine Gedanken gemacht habe...so war es ja auch...außer Kai hatte ihn noch kein Kerl angesprochen...also niemand hatte sein Intresse wecken können weder männlich noch weiblich...er war eindeutig viel zu fixiert und so viel dazu er würde heute nicht mehr an ihn denken...aber mit Sicherheit...er würde hier nicht allzu lange bleiben und da heute Montag war hatte er ja auch ne gute Ausrede...okay...zumindest eine Ausrede...solche Partys waren einfach nicht sein Ding. Aber andererseits wusste er auch immer wir er es sich angenehm gestalten konnte, schließlich war er ein Mensch der sehr gut Kontakteknüpfen konnte...und damit würde er jetzt anfangen...einfach etwas Spaß haben und nicht darüber nachdenken was sein bester Freund vermutlich gerade mit seiner Freundin anstellte...nein das wollte er wirklich nicht wissen...okay...wissen tat er es ja...er wollte es sich einfach nicht vorstellen. Wie gerne würde er mit ihr tauschen...ach verdammt. Er gesellte sich zu einer lustig aussehenden Gruppe und begann mit ihnen ein Gespräch.

Ray sah ihn enttäuscht nach. Er hätte gerne mehr zeit mit ihm verbracht. Aber er würde einfach wieder zu ihm gehen. Nachdem er mit Ty getanzt hatte, der ihn nämlich gerade aufforderte. Seinen Freund würde er nie abblitzen lassen. Also zog er ihn lächelnd mit auf die Tanzfläche. Den Abend zu genießen durfte nicht schwer werden. Der Blauhaarige war wirklich süß...nicht so wie Max...aber definitiv süß. Aber an den Blonden kam ja so oder so keiner ran. Nachdem der Kleine ne Pause einlegen wollte, machte er sich auf den Weg zu Max um ihn aufzufordern um den rest des Abends nicht mehr von seiner Seite zu weihen. Was der Japaner nicht so gerne sah.

Talas Ankunft

Max hatte ein doofes Gefühl und hatte nicht besonders geschlafen. Ray hatte sich eigentlich ...fast den ganzen Abend bei ihm aufgehalten. Ty hatte das sicher nicht gefallen...er hätte ihn wahrscheinlich wegschicken sollen...aber bei Freunden fiel ihm das immer schwer. Er seufzte leicht. Das ihn so was den Schlaf raubte. Also merken nie wieder zu dritt mit den beiden Weg gehen. Persönlich hätte er ja so oder so viel lieber Kai dabei.
 

Heute war ja ihr Tag. Ein Grinsen legte sich auf sein Gesicht. Endlich mal wieder hatte er seinen Kai wieder ganz für sich alleine. Sein Blick fiel auf die Uhr. Viel zu früh zum aufstehen. Irgendjemand werkelte allerdings bereits in der Küche. Das konnten eigentlich nur Kai oder Ray sein. Egal...trotzdem weiterschlafen...nein überhaupt schlafen war gut. Schließlich wollte er nachher fit sein.
 

Das Klingeln an der Haustür ließ ihn endgültig keine Ruhe mehr finden. Wer kam den bitte um die Zeit? Müde trottete er aus dem Zimmer. Tala...war ja klar. Kai – der scheinbar das Frühstück gemacht hatte- kämpfte damit seine Wut zu unterdrücken und Tala nicht anzuschreien, was er um 6 Uhr morgens hier machte.
 

„Ich hab euch so vermisst. Ich musste einfach früher kommen!“, sagte er bösartig grinsend. Max sah seinem Kumpel an das er seinen Kopf am liebsten gegen die nächste Wand gerammt hätte. Das könnte ja heiter werden...vor allem was würde dann aus ihrer Verabredung. Er schielte leicht zu ihm. Doch der Russe hatte sich wieder abgewandt und wieder in die Küche getreten um sich weiter um das Frühstück zu kümmern. Der Blonde grummelte und folgte ihm.
 

„Kann ich helfen?“ Schweigen. „Du musst deine Wut auf Tala nicht an mir auslassen....“

Wieder schwieg der andere nur. Am liebsten hätte er seinen besten Freund zusammengeschrieen. „Dann eben nicht!“, sagte er aber nur wütend und verschwand wieder in seinem Zimmer.
 

Der rothaarige grinste und trat zu dem zurückgebliebenen. „Du hast Maxi wohl verärgert!“ Aber auch Tala wurde ignoriert. Aber dieser hatte mit nichts anderem gerechnet. Schließlich war das hier Mister-Eiskalt. Er grinste. Er würde hier sicher Spaß haben.

„Wie läuft's denn zwischen euch beiden? Oder hat Ray sich den Kleinen schon gekrallt?“

Ruhig arbeitete Kai weiter. Wenn dieser Arsch Max angefasst hatte, dann...ja was dann? Gab's ärger schließlich würde er damit seinem kleinen Blonden in eine blöde Situation bringen und Ty unglaublich verletzt werden.

„Dann kannst du ja was mit mir anfangen! Ich bin noch zu haben.“

War klar das Tala deswegen hier war. „Wieder so eine schöne Zeit.“
 

Er stellte alles auf den Tisch und ignorierte die Rothaarigen weiter. Was ihn nicht weiterschwer fiel schließlich hatte er genug zeit mit dem Blauhaarigen zu üben und der konnte wirklich nervig sein. Auf einem ganz anderem Niveau als der Russe, der einfach nur ein Arsch war. Ein Arsch, der ihn wohl besser als jeder andere hier kannte. Was er wohl diesmal vorhatte?
 

Dieses Turnier würde stressig werden... so unglaublich stressig...das hatte er im Gefühl. Er setzte sich und begann zu essen. Schon kamen auch die anderen und setzten sich. So gar Tyson fand den Weg. Schließlich hatte hier jemand frisch essen gemacht...bei dem Geruch konnte er nur aufwachen und Hunger kriegen. Wie sollte es anders sein...schon hatte es begonnen.
 

Max schien wegen irgendwas ein schlechtes Gewissen zu haben und war immer noch etwas angepisst wegen vorhin. Ty...ja der schien auch wütend und missgelaunt zu sein. Auch wenn das Essen ihn wie immer etwas davon ablenkte. Was war den gestern Abend schon wieder passiert. Das was er sich heute morgen schon ausgemalt hatte...na toll....
 

Sein Blick wanderte durch die Runde und so wie er Tala kannte würde dieser alles nur noch verschlimmern. Das wurde echt ne Spaßige Zeit und dann kam auch noch dieser Idiot von Kane...vielleicht sollte er für die Zeit zu Lisa ziehen.

Das wäre bei weitem weniger stressig. Allerdings würde das Max sicher nicht gefallen. Er wusste, dass dem Blonden die Zeit mit ihm jetzt schon viel zu wenig war...und mit seinem besten Freund wollte er es sich jetzt eigentlich nicht noch mehr verscherzen.

Außerdem musste er ja scheinbar ein Auge auf Rays Finger haben. Sonst würde das ganze hier noch in einem totalen Chaos enden. Deswegen konnte er Gefühle nicht leiden. Sie machten alles kompliziert und wenn man Pech hatte würden sie für einen riesen Streit führen wie meistens... Das war schon immer so … vor jedem Turnier hatten sie sich gestritten...aber eigentlich mussten sie diese Tradition nicht fortführen...jedes Jahr ein riesen Streit...nein darauf konnte er verzichten... auf diesen Kindergarten.

Kenny würde sich auch freuen, wenn er wieder kam und das Zimmer mit Tala teilen musste...wie Hilary das wohl fand? Er grinste leicht. Naja ein bisschen Schadenfreude konnte doch nicht schaden...oder?
 

Die Schule hatte Kai hinter sich gebracht. Was ziemlich anstrengend gewesen war Tala, die ganze Zeit bei ihm war und irgendwelche Sprüche losließ. Der versuch ihn aus der Reserve zu locken. „Suchen wir uns dann ein ruhiges Plätzchen um zu 'reden'?“, kam es von Tala. „Mach was du willst, aber ohne mich.“

„Wieso das denn?“

„Ich bin vergeben!“

„Das ist doch kein Hindernis.“

„Das ist mehr als nur ein Hindernis und selbst wenn nicht hätte ich heute so oder so keine Zeit.“

„Trifft du dich etwa mit klein Maxi?“

„Ich bin mit Max verabredet.“

„Ich komme mit!“

„Kommst du nicht!“

„Wieso bist du etwa in ihn verliebt?“

„Nein.“

„Also komme ich mit!“

„Vergiss es Tala.“

Dieser grinste nur hinterhältig. Wie er Tala manchmal doch hasste. Die Welt hatte sich doch wirklich gegen ihn verschworen. Max sah nicht begeistert aus als er gefolgt von Tala zum Treffpunkt kam. Also einfach den Rothaarigen ignorieren. Am Anfang klappte das so gar ganz gut. Aber irgendwann war das Tala wohl zu langweilig.
 

Wütend ließ sich Max in sein Bett fallen. Dieser Tag war einfach nur schrottig gewesen. Ty hatte heute den ganzen Tag nicht mit ihm geredet. Seine Verabredung mit Kai hatte ihn über Wasser gehalten nur hatte er gedacht sie würden mal wieder was alleine machen. Aber er hatte ja vergessen das Tala bespaßt werden musste. Ja...er war wütend auf Kai. Er hatte nichts gegen die Anwesenheit des Rothaarige gesagt sondern einfach hingenommen.

Okay am Anfang hatte er ihn ignoriert und nur mit ihm geredet aber es war nicht dasselbe geworden. Aber der Russe beließ es ja nicht dabei. Irgendwann hatte er angefangen mit Kai zu flirten, was noch ein sehr harmloser Ausdruck war. Hallo der hatte eine Freundin. Sicher war der andere nicht wirklich darauf eingegangen. Aber auch nicht richtig abgelehnt. Wenn er sein Freund gewesen wäre, hätte es jetzt ne Beziehungskrise gegeben. Aber die gab es ja jetzt bei ihm auch. Würde es jetzt die ganze verdammte Zeit so ablaufen? Das sein Freund immer von seiner Freundin und diesen Idioten belagert wurde?
 

Und er konnte sich nicht einmal ausheulen, da ja Ty nicht mit ihm redete, der hatte Kane von Bahnhof abgeholt und hockte die ganze Zeit mit ihm zusammen. Klar...könnte auch mit Ray reden...aber eigentlich hatte er über seine Problem noch nie mit ihm geredet und außerdem würde der Blauhaarige dann nie wieder mit ihm reden. Also alles in einem ein verdammter Scheißtag.
 

Irgendwie musste er sich von seinen Gedanken ablenken. Nicht weiter darüber nachdenken. Das war einfacher gesagt als getan. Er griff nach Draciel er würde einfach noch ne Runde trainieren. Schon war er aufgesprungen und machte sich auf den Weg. Draußen war es ruhig. Niemand würde ihn stören. Zufrieden seufzte er und startete sein Blade.

Es war irgendwie einbefreiendes Gefühl. Man musste sich komplett auf den Blade konzentrieren...eine Bindung mit seinem Bitbeast eingehen. Es war ein Gefühl von Freiheit einfach alles mit diesen Blade machen zu können und vor allem war man nicht mehr allein. Ein Bitbeast...es war bei ihm...er konnte seine Nähe spüren, die Geborgenheit...die Sicherheit die es ausstrahlte und ihn für den Moment von seinen Sorgen befreit.

So lange er kreiselte, waren die Probleme verschwunden. Für diese Zeit gab es nur noch ihn und Draciel. Er liebte dieses Gefühl. Es war so schön...Doch irgendjemand wollte ihn diese Ruhe nicht gönnen. „Ach der Kleine!“ Tala...ausgerechnet er. Seine Wut stieg wieder in ihm auf. „Was willst du?“

„Nichts. Du hast bei Kai keine Chance.“

„Keine Ahnung wovon du sprichst!“

„Sicher hast du das. Du bist weder sein bester Freund noch wirst du jemals sein Geliebter sein.“

„Halt die Klappe Tala!“

„Du weißt gar nichts über ihn. Glaub mir niemand kennt ihn so gut wie ich!“

„Schön für dich!“

Der Rothaarige musste ihm das nicht sagen. Er wusste das dieser umeiniges mehr über Kai und sein Leben wusste, weil er es mit ihm gemeinsam erlebt hatte und Kai einfach nicht darüber reden wollte. Aber bei den wenigen Dingen, die Max wusste, konnte er ihn gut verstehen. Darüber würde er auch nicht reden wollen. Aber er wusste auch das er ihm sehr wohl wichtig war. Daran änderte auch das Geschwätz des Russen nicht. Er wusste das Tala, dass so oder so nur sagte weil er ihn ärgern wollte. Ja, dieser liebte es ärger zumachen und streit zusähen.
 

Schließlich war er nicht das erste mal zu besuch. Langsam ging der andere an ihm vorbei. „Du verpasst was. Er ist nämlich echt gut!“
 

Was? Ein Glück konnte man in der Dunkelheit die Röte nicht sehen. Wenn er das wusste, dann hieß das ja...na wunderbar...konnte es eigentlich noch schlimmer werden. Warum bekamen alle seinen Kai...nur er nicht...nicht das er das von seinem Freund wollte...natürlich auch...aber....ach verdammt....

Das Geständnis

Der Blauhaarige wurde durch den Duft des frischen Frühstücks geweckt. Verschlafen öffnete er die Augen. Sein Blick lag auf Kane, der auf einem Klappbett neben ihm schlief. Stimmt...er war gestern angekommen...genauso wie Tala... Er hatte gestern Abend nicht mehr mit Max reden wollen. Deswegen hatte er Kane kurzer Hand bei sich im Zimmer einquartiert. Schließlich war er wütend gewesen...aber eigentlich konnte der Blonde gar nichts dafür...aber an irgendwem hatte er seine Wut auslassen müssen... denn eine Sache war vorgestern ganz deutlich geworden. Ray hatte kein Interesse an ihm, sondern nur an seinem besten Freund. Das war wirklich wie in einer schlechten Sitcom... Er schüttelte den Gedanken ab. Allerdings sollte er vielleicht wieder anfangen, mit Max zu reden...schließlich brauchte dieser jetzt einen Freund...und außerdem würde dieser auch nie was mit dem Schwarzhaarigen anfangen... niemals... schließlich nahm sein Freund immer so viel Rücksicht auf andere... und stellte sich selber immer wieder zurück. Er seufzte.
 

„Alles okay?“

Kane war also auch schon wach. „Ja, sicher!“

„Wirklich?“

Tyson nickte nur. „Lass uns frühstücken gehen.“
 

Schon war er aus dem Bett gesprungen, zum Schrank getreten, um sich seine Sachen rauszusuchen und um sich umzuziehen. Die Blicke von Kane bemerkte er dabei nicht. Als er fertig war, drehte er sich zu seinem Freund um. „Kommst du auch?“

„Sicher...ich komm gleich nach.“
 

„Okay!“, sagte er und machte sich auf den Weg in die Küche. Wow...die Stimmung war einfach bombastisch... Ray schielte immer wieder zu Max rüber, der irgendwie doch um einiges betroffener wirkte, als er es sich schon ausgemalt hatte. Kai hatte sich mal wieder aufs Schweigen verlegt und Tala, der aß etwas verschlafen und doch leicht grinsend sein Frühstück.
 

„Morgen.“

Von ihnen bekam er nur einheitliches Grummeln. Egal... erstmal essen, dann würde er sich um Max kümmern. Da der Russe das ja scheinbar nicht vor hatte...aber wahrscheinlich auch gut so... im Moment würde er es wohl einfach nur noch schlimmer machen.

Schließlich trat auch Kane an den Tisch. Während des ganzen Frühstücks schwiegen sie.
 

Ray schaute noch mal zu Max. „Max?“

Der Angesprochene schaute auf. „Ja?“

„ Ich würde gern mit dir sprechen...“

„Äh...sicher. Worum geht’s?“

„Unter vier Augen...“

Der Blonde schielte kurz zu Tyson. „...okay...“

Die beiden standen auf und traten in Rays Zimmer.

„Was gibt es denn Ray?“

„Ähm...also...ich muss dir da was sagen...“

„Was denn?“

„Ich liebe dich und ich werde alles versuchen, um dich Kai vergessen zu lassen.“

Bitte nicht... „Ray... ich...“

„Ich weiß, du liebst ihn, aber Gefühle können sich ändern.“

„...aber...“

„Ich liebe dich und wenn du mir eine Chance gibst.“

Gerade wollte der Blonde etwas antworten, als er eine Tür zuschlagen hörte und das irritierte Rufen von Kane. Tyson.. Oh mein Gott...bitte nicht...

„Es tut mir leid...ich kann nicht...“, sagte er leise und hastete aus dem Zimmer.
 

„Wir sollten Tyson hinterher.“, sagte Kane. Doch Kai hielt ihn fest und schüttelte den Kopf und schaute zu Max. Als er seinen Blick sah, wusste er, was er nach der Reaktion des Blauhaarigen schon vermutet hatte. Er nickte ihm leicht zu. Dieser lächelte schwach und verließ die Wohnung. Es dauerte nicht lange, bis er seinen Freund fand. „Tyson...“

„Ich wusste es...vorgestern...es war so offensichtlich...“

„Es tut mir leid....ich...“

„Schon okay...“

Er lehnte sich an den Blonden. „Ich sollte mich entschuldigen...schließlich war ich gestern ein echt beschissener Freund...“

„Schon okay.“

„Dann sind wir wohl quitt!“

Leicht lachten sie.
 

Kane riss sich von Kai los. Dem war es egal, denn Ray war gerade aus dem Zimmer gekommen. Wut stieg in dem Russen auf. Wie Ray damit Tyson und auch Max verletzt hatte... er trat zu dem Schwarzhaarigen und schlug einfach zu. Dieser war zu überrascht, um sofort zu reagieren. „Was soll das!“, kam es dann wütend von ihm. Doch der andere hielt es nicht für nötig, mehr zu sagen und verließ die Wohnung. Talas Blick wanderte zwischen den beiden hin und her... man waren die hier alle Gefühlsgeladen. „Willkommen bei der Liebeskrise der Bladebreakers.“, kam es spöttisch von Tala. „Halt die Klappe, Tala!“, kam es immer noch wütend von Ray.

„Ich sag nur die Wahrheit, Klein-Ray. Das ist besser als jede Sitcom!“

„Du bist echt widerlich.“, sagte der Chinese und verließ ebenfalls die Wohnung.

„Ich steh wenigstens dazu und bin nicht so blind wie ihr.“

Er holte sein Handy raus. Tja die Sache mit der Liebe.
 

Die Stimmung beim Mittagessen war nicht besser sondern eher noch schlechter geworden. Keiner sprach viel. Kane versuchte immer mal wieder, ein Gespräch anzufangen, scheiterte aber. Selbst Tyson war ausnahmsweise nicht nach reden. So würden die nächsten Monate die Hölle werden. Schließlich mussten sie irgendwie miteinander klarkommen...sie wohnten nun mal zusammen und außerdem stand ein Turnier an, bei dem sie als Team antraten...oder auch nicht...
 

„Nach dem Mittag wird trainiert...“, sagte Kai schließlich. Allgemeines Murren ging durch den Raum. Aber die Bladebreakers traten pünktlich an. Wahrscheinlich wollten sie alle die Stimmung nicht noch schlimmer machen. Das Training lief diesmal ziemlich wortkarg ab. Nur Kai gab ab und zu Anweisungen. Wenn sie so antraten, würden sie so was von haushoch verlieren... und diese Blamage wollte sich der Russe eigentlich nicht geben, aber was sollte er dagegen machen.

Er selbst würde sich sicher nicht bei Ray entschuldigen und dieser würde seine Worte gegenüber Max sicher nicht zurücknehmen...nein im Gegenteil... jetzt hieß es alles oder nichts...das hier war erst der Anfang, das spürte der Leader. Die Spitze des Eisberges.
 

Nach dem Training hatte Kane Tyson überredet, noch was trinken zu gehen. Zwar hatte Kai ihm noch einen bösen und warnenden Blick zu geworfen, aber er wusste, dass der Blauhaarige sich trotzdem zulaufen lassen ließ... Da er nicht schon wieder die bedrückende Stimmung ertragen wollte, blieb er noch etwas auf ihrem Trainingsplatz. Er schloss die Augen und lehnte sich an die Wand. Die Stille war angenehm und nicht erdrückend, wie sie gerade Zuhause war. Zuhause...ja das war es irgendwie...irgendwann für ihn geworden...und die drei seine Familie... irgendwie hatte er Ray ja schon etwas Unrecht getan...schließlich konnte dieser ja auch nichts für seine Gefühle und er wusste, dass der Schwarzhaarige sie schon eine Weile mit sich rumschleppte. Ihm waren die Blicke, die er Max immer wieder zu geworfen hatte, sehr wohl aufgefallen.

Ob sie das wirklich irgendwie wieder in den Griff bekamen?
 

Auch Max war geflüchtet. Ray hatte sich in sein Zimmer zurückgezogen gehabt und Tala hatte ihn die ganze Zeit genervt. Zwar hatte er ihn ausnahmsweise nicht geärgert. Aber trotzdem war es anstrengend, den Rothaarigen die ganze Zeit zu beschäftigen bei den ganzen Anspielungen, die er so abließ. Irgendwann hatte dieser sich dann aber doch entschieden, noch etwas um die Häuser zu ziehen und Max war erleichtert gewesen...bis ihm bewusst wurde, dass er nun ganz alleine mit dem Chinesen war, und hatte schon fast fluchtartig die Wohnung verlassen. Seine Schritte hatten ihn zielstrebig zu ihrem Übungsplatz geführt. Er wusste, wo er Kai finden konnte. Sanft lächelte er und betrachtete ihn, wie er mit geschlossenen Augen an der Wand lehnte. Wie der Wind mit diesen wunderschönen Haaren spielte. Er trat zu ihm. „Alles okay?“

„Hm...“

Max grinste leicht. „Dachte ich mir schon.“

Der Russe öffnete die Augen, nur um sie verdrehen zu können.

„Wir kriegen das wieder hin...oder Kai?“

Er seufzte. „Keine Ahnung...“
 

Dann schwiegen sie beide. Es war ein angenehmes Schweigen. Die Stille, die so vieles mehr sagte als Wörter. So oft kam diese Stille zwischen ihnen nicht vor. Da Max schon immer lieber geredet hatte als geschwiegen, aber wenn sie da war, genossen sie beide, so lange bis der Blonde das Bedürfnis verspürte zu reden. Kai konnte es förmlich spüren, wie der andere sich immer mehr versuchte zurückzuhalten. Gleich...gleich würde er losplappern... er grinste leicht, als die Worte nur so aus Max herausplatzten. Es war nichts weltbewegendes...einfach nur das, was in den letzten Tagen so passiert war. Einfach alles und Kai hörte seinem Freund einfach nur zu.
 

Er genoss die Zeit mit Max. Hier musste er sich nicht verstellen oder sich irgendwie bemühen...von ihm wurde nicht erwartet, dass er etwas dazu sagte, nein hier musste er gar nichts sagen...
 

Der Blonde kannte ihn inzwischen so gut...wann es passiert war, dass die beiden so gute Freunde geworden waren...konnte er gar nicht genau sagen...es hatte sich einfach über die Zeit entwickelt. Er sollte sich wirklich wieder mehr Zeit für seinen besten Freund nehmen, denn er hatte es wirklich vermisst... Irgendwann hatten sie sich ein gemütlicheres Plätzchen gesucht und sich dort nieder gelassen.
 

Kai ließ sich nach hinten fallen und schaute in den Sternenhimmel. Sein Freund folgte seinem Beispiel und lehnte sich leicht an ihn. Der Russe ließ es geschehen. Die Nähe war beruhigend und angenehm. Es gab Sicherheit, Geborgenheit und Stabilität. Gerade jetzt. Aber das würde er natürlich niemals laut aussprechen oder auch nur zugeben. Gefühle konnten so viel kaputt machen. Nur leise drang Max Stimme an sein Ohr.
 

„Ich glaube, unsere Freundschaft kann niemals kaputt gehen!“

Der liebe Alkohol

Tyson hatte Kais warnenden Blick zur Kenntnis genommen und wollte sich eigentlich auch daran halten. Schließlich wollte er die Stimmung nicht noch mehr verschlechtern. Doch in dem Moment, als er mit Kane die Bar betrat, wusste er, dass es sinnlos war.
 

Heute war scheinbar Pärchentag...ja heute würde er sich die Kante geben...er seufzte leicht und drängte die Gedanken an Ray zurück. Er wollte jetzt wirklich nicht über ihn nachdenken. Dicht hinter Kane schob er sich zu einem freien Platz und ließ sich nieder, während sein Freund für sie bestellte. Der Alkohol versprach zumindest eine kurze Ablenkung von seinem Leben.
 

Das Leben war aber auch so was von unfair. Seine große Liebe liebte seinen besten Freund. Er seufzte. Ja, das heute Abend würde ihm gut tun. Etwas vergessen..sich etwas fallen lassen und morgen früh wieder der alte fröhliche Junge zu sein...Diese drei Menschen waren schließlich die einzige Familie, die er hatte, mit seinem Großvater.
 

Kane trat mit zwei Gläsern zu ihm und ließ sich neben ihm nieder. Ein Glas reichte er dem Blauhaarigen, der es und auch gleich einen kräftigen Schluck nahm. Er hatte völlig abgeschaltet. Kanes Gerede bekam er nur noch am Rande mit. Viel wichtiger war es ihm, mehr Alkohol in sich hineinzuschütten und Ray zu vergessen. Das süße Vergessen lockte ihn. Der Chinese konnte ihn mal. Der wusste nicht, was er verpasste.
 

An dem Abend bekam er von ein paar Kerlen Drinks spendiert, die er nur zu gerne annahm. Das Kane immer schlecht gelaunter wurde, bemerkte er schon gar nicht mehr. Irgendwann stand er auf. „Lass uns gehen Tyson.“

„Geh schon vor...ich bleib noch...“

„Ich lass dich hier nicht allein...“

„Ich brauch keinen Babysitter.“

„Wenn du meinst...“
 

Tyson schaute ihm nach, verdrängte die aufkommenden Gedanken gleich wieder. Vergessen, Spaß haben... aber das hatte er nicht...wenn er ehrlich war, interessiert ihm keiner der Kerle...sie waren ganz okay...aber eher langweilte sich...außer sich auf die Kosten von ihnen besaufen, konnte er nicht... sie brachten ihn nicht zum Lachen, sie lenkten ihn nicht ab...sie brachten ihn nicht zum Nachdenken...vielleicht sollte er auch gehen... nach Hause... Langsam stand er auf. Sein Blick glitt über die Massen. War das nicht Tala? Vorsichtig bewegte er sich zu dem Rothaarigen.
 

„Tala?“

„Was ist?“

„Ähm...nichts...“

Er setzte sich neben ihn und ignorierte die hochgezogene Augenbraue. So was kannte er schon von Kai, dass war nun wirklich nichts Besonderes mehr. Ob noch irgendein blöder Spruch kam? Aber darauf wartete der Blauhaarige vergebens...nicht dass er unbedingt beleidigt werden wollte, aber meistens ließen sie sich die blöden Sprüche nicht nehmen...stattdessen hörte er, wie Tala für ihn ein Getränk mitbestellte. Beschweren würde er sich sicher nicht...
 

Er nuschelte ein Dankeschön als er das Getränk in den Händen hielt und einen Schluck nahm. Den Blick des anderen konnte er förmlich auf sich spüren... hatte er irgendwas im Gesicht? Vorsichtig schielte er zu dem Rothaarigen, der grinste.
 

„Was gibt es da zu grinsen?“, kam es vom ihm.

„Och nichts...ich dachte nur, dass du ganz süß sein kannst, wenn du denn Mund hältst.“

„Was soll das denn heißen?“, brauste er auf.

„Was wohl? Wenn du deinen Mund auf machst, dann nervst du, also halt lieber die Klappe.“

„Ich nerve gar nicht! Ich bin lustig und unterhaltsam!“

„Sicher... man kann sich gut über dich lustig machen!“

„Wag dich!“, plusterte er sich auf.
 

Tala musste Lachen, das sah einfach zu herrlich aus. Wütend starrte Tyson ihn an und kippte dann den Rest seines Getränks über ihn aus.

„Sag mal spinnst du?!“, schrie Tala nun wütend.

„Selbst Schuld.“, murrte der andere nur.

„Das kriegst du zurück.“

„Viel Spaß dabei!“
 

Sie starrten sich beide böse an. Dann drehte sich Tyson wieder dem Tresen zu und bestellte sich ein neues Getränk...warum hatte er das kostbare Gesöff noch mal über ihn ausgeleert? Auch egal... Tala hatte es ja bezahlt...zufrieden nahm er einen tiefen Schluck aus seinem neuen Getränk. Der andere war auf die Toilette verzogen, um zu retten, was zu retten war. Doch der junge Japaner vermisste ihn nicht. Er konzentrierte sich ganz auf das Trinken...er hatte halt doch nach Hause gehen sollen.
 

Nach Ewigkeiten trat Tala wieder an die Bar, nur um festzustellen, dass der Kleine immer noch trank... inzwischen waren seine Augen leicht glasig. „Noch alles okay?“ Der Angesprochene nickte leicht und nahm einen neuen Schluck. Kurz überlegte der Rothaarige so sauer er auch auf den Kleinen war... er konnte ihn hier schlecht alleine lassen in diesen Zustand... irgendwie musste er ja noch wieder nach Hause kommen.
 

Kaum hatte er sich gesetzt, begann der andere, ihm auch gleich das Herz auszuschütten. Es war nicht leicht, den Erzählungen zu folgen...denn inzwischen war der Junge nicht nur leicht angetrunken. Auch wenn er sich heute früh noch darüber lustig gemacht hatte. So wusste er, wie es war, eine unerwiderte Liebe zu spüren, und ein ganz kleinwenig hatte er Mitleid mit Tyson...aber nur minimal...
 

Er seufzte und machte sich daran, den anderen nach Hause zu bringen. Wenigstens wehrte sich dieser nicht, sondern folgte ihm brav. Sie nahmen sich ein Taxi, da laufen mit dem Blauhaarigen keine so gute Idee war, wie Tala fand. Aber so ging es alles. Er half ihm aus dem Auto und begann, in den Taschen nach dem Schlüssel zu suchen. Schließlich war er selbst nur zu Besuch und hatte natürlich keinen...
 

Zum Glück wurde er schnell fündig und schloss die Haustür auf und verfluchte Kai, dass sie in einer Wohnung im fünften Stock wohnten und es keinen verdammten Fahrstuhl gab. Dachte der eigentlich nur ans Training? Also musste er Tyson so da hochkriegen und scheinbar würde er ihn tragen müssen. Da dieser Idiot es doch glatt gewagt hatte einzuschlafen. Aus Erzählungen wusste er, dass so gut wie gar nichts ihn jetzt wecken konnte. Heute war doch ein echt verfluchter Tag... grummelnd hob er Tyson an und trug ihn die Treppen hoch.
 

Er war froh, als er endlich die Wohnungstür erreichte, und schloss auf. Vorsichtig legte er den anderen auf der Coach ab und entledigte sich erstmal seiner Sachen, bevor er wieder abschloss. Kurz atmete er durch und wand sich wieder dem Problemkind zu. Nicht unbedingt vorsichtig begann er, ihn zu entkleiden, doch dieser schlief trotzdem ruhig weiter. Nachdem er ihn von seinen Sachen entledigt hatte, trug er ihn in sein Zimmer und legte ihn aufs Bett.
 

Dann trat er wieder in die Küche, nahm sich was zu trinken. Bevor er endlich ins erlösende Bett oder in seinem Fall Coach fallen konnte, musste er erstmal duschen. Schließlich musste er noch das Zeug von der ach so lustigen Aktion des Blauhaarigen loswerden. Nach einer Weile erhob er sich schwerfällig und begann, sich fertig zu machen. Als er endlich die Augen schloss, verkündeten die Vögel und die Sonne, dass bald der Erste der WG aufstehen würde. Grummelnd machte er es sich bequem und schlief auch gleich ein.
 

Kai gehörte wie immer zu den Ersten, die aufwachten. Statt wie er eigentlich gewollt hatte, sich laut fertig zu machen, entschloss er sich ausnahmsweise mal, nett zu sein. Leise machte er sich fertig und ging erstmal raus, etwas Frühsport machen.

Die Luft war so früh morgens immer noch so schön frisch. Es gab keine störenden Autos oder sonst irgendwas. Einfach nur er und die Natur. Der Sport machte den Kopf klar und ließ ihn gleich munterer werden.
 

Als er wieder die Wohnung betrat, war das Frühstück bereits fertig und die anderen setzte sich gerade. Tala sah etwas übernächtigt aus und Tyson sah aus, wie einmal ausgekotzt. Scheinbar hatte es der Junge ordentlich übertrieben, was man schon daran merkte, dass er ruhig war und kaum etwas aß. Sondern eher versuchte, das wenige auch noch drinne zu halten. Warum hörte eigentlich nie jemand auf ihn?
 

Er setzte sich zu ihnen und begann ebenfalls zu essen, dazu würde er sich nicht äußern. Aber er konnte es sich nicht verkneifen, ihm einen Blick zuwerfen, der so viel sagte, ich hab's dir ja gesagt. Der Blauhaarige stöhnte gequält auf, als er den Blick bemerkte. Kai würde ihn genauso quälen wie jeden anderen.

Tyson ärger Tala nicht

Tyson hatte sich auf dem Sofa ausgestreckt und die Augen geschlossen. Er fühlte sich so unglaublich scheiße. Nicht nur, dass Kai ihn nicht geschont hatte, nein um ihn zu ärgern, hatte er doch extra noch etwas härter durchgegriffen. Warum hatte er noch mal so viel getrunken? Vergessen...
 

Das würde er echt gerne. „Man sagt, Alkohol hilft am besten!“, kam es spöttisch von Tala.
 

„Ich kotz gleich...“
 

„Selbst schuld. Kai hatte dich doch gewarnt.“
 

„Jaja...hab ich gestern irgendwas Schlimmes gemacht?“
 

„Mir dein Herz ausgeschüttet und den Drink.“
 

„Was?“
 

„Sei froh, dass ich dich nicht einfach dagelassen habe.“
 

„Danke.“
 

„Aber musst du mein 'Bett' in beschlag nehmen?“
 

„Willst du etwas schon schlafen?“
 

„Nein...“
 

„Dann ja muss ich!“
 

„Halt die Klappe Tyson, dann bist du echt erträglich!“
 

Er grummelte. Eigentlich hätte er dieser Aussage mehr als ein Grummeln zur Erwiderung gegeben, aber das Training hatte alle vorhandenen Kräfte aufgebraucht.

Außerdem hatte er die Wahl zwischen Tala und Kane...oder Ray, aber den mied er eher. Kai war mit seiner Freundin unterwegs und Max gab noch Nachhilfe. Tja und er war mit diesen drei Personen alleine. Zu Ray wollte er nicht und Kane ging ihn seit gestern irgendwie auf den Keks...also blieb nur Tala. Wenn dieser nicht gerade auf Großkotz tat, war er eigentlich auch nett. Da hatte er echt Ähnlichkeiten mit Kai.
 

„Kannst du mir ne Aspirin bringen?“
 

„Bin ich dein Dienstmädchen?“
 

„Nein...aber ich habe das Gefühl, ich kotze wenn ich mich bewege...aber du musst ja nur hier schlafen.“
 

„Ich geh ja schon.“
 

Der Rothaarige erhob sich und besorgte ihm ein Aspirin. „und was machen wir jetzt?“
 

„Zu viel bin ich nicht zu gebrauchen, also Mensch ärger dich nicht!“
 

„Willst du mich verarschen?“
 

„Nein. Ich hab Kopfschmerzen. Also nicht ferngucken und andere Spiele sind mir in diesem Zustand zu kompliziert.“
 

„Wohl eher in jedem Zustand.“
 

„Bei dir heißt es wohl eher, Tala ärger dich nicht. Das Spiel steht dahinten.“
 

Grummelnd erbarmte sich der Russe und holte das Spiel. „Dafür gibt es Rache!“
 

„Ich bin gespannt.“, sagte Tyson und ließ den anderen das Spiel aufbauen. Dann begannen sie. Schon nach kurzer Zeit kam es genervt von Tala: „Hören wir auf...du bist genauso ein schlechter Spieler wie ich!“
 

„Ich spiele ausschließlich mit Glück...sagt Kai immer.“
 

„Hier wirkt es aber scheinbar nicht.“
 

„Wir hören erst auf, wenn ich gewonnen hab!“
 

„Jaja...“
 

Nach einer Weile schaffte es Tala doch tatsächlich, eine Figur rauszukriegen, und Tyson folgte ihm auf dem Fuße. Keiner von beiden schaffte es, eine Figur reinzubekommen. Immer warfen sie sich gegenseitig raus. Das Spiel bewegte sich nicht von der Stelle. Tala hatte schon einige Ausraster hinter sich, weil das Spiel einfach kacke war. Hätte Tyson die Kraft gehabt, hätte er sich aufgeregt, als Tala ihn zum gefühlten hundersten Male rauswarf.
 

Die Kraft, um zu Jubeln, als er es schaffte, Tala hundersteinsten Mal direkt vor der Ziellinie rauszuwerfen, hatte er aber noch.
 

Max schloss die Wohnungstür auf. Die Nachhilfestunde war anstrengend gewesen und er war froh, wieder zu Hause zu sein. Aus dem Wohnzimmer vernahm er wütendes Geschrei und ein triumphierendes Lachen von Tyson. Was machten die da? Neugierig trat er ins Zimmer und lachte. Da saßen Ty und Tala und spielten Mensch ärger dich nicht oder Tyson ärger Tala nicht?
 

„Wie lange spielt ihr schon?“
 

„Eine Stunde!“, sagte Tala grummelnd.
 

„So wie es aussieht, braucht ihr auch noch ein bisschen.“
 

„Aber ich gewinne.“, sagte Ty grinsend.
 

„Glaubst auch nur du, du Nervensäge!“
 

Max zog sich dann grinsend in sein Zimmer zurück. Tala schien seinen Freund wirklich gut abzulenken. Es war schön, ihn so fröhlich zu sehen. Er schaute auf die Uhr.
 

Eine Stunde später hatte es Tyson doch tatsächlich geschafft, ganz knapp zu gewinnen. „Gewonnen! Gewonnen!“, schrie er durchs Haus. Kai trat ein. „Da geht’s wohl jemandem wieder gut?!“
 

„Jup! Wollen wir noch nen Film sehen?“
 

„Warum nicht!“
 

„LEUTE FILM GUCKEN!“, schrie Tyson und machte es sich auf der Coach zwischen den beiden Russen bequem. Max kam ebenfalls und setzte sich neben Kai. Damit mussten es sich Kane und Ray auf den Sesseln bequem machen. Begeistert legte der Blauhaarige den Film ein.
 

Ray und Kai hatten sich schon daran gewöhnt, mit den beiden fernzusehen. Tala dagegen war schon leicht genervt. Ty konnte bei einem Film einfach nicht ruhig sein. Er musste einfach labern. Es ging zwar meistens um den Film, aber halt nur meistens. Max stieg dann immer darauf ein. Am Anfang hatten sie ihre Mitbewohner damit zur Weißglut getrieben. Jetzt bekamen sie es kaum noch mit.
 

„Sag mal, kannst du nicht einmal deine Klappe halten, Nervensäge?“
 

„Kann ich! Will ich aber nicht!“, sagte er und streckte ihm die Zunge raus.
 

„Sei nicht so frech!“
 

„Wieso nicht!?“
 

„Nervensäge!“
 

Bei dem Schlagabtausch musste Kai lächeln. Er wusste, dass der Rothaarige den anderen mochte und sogar respektierte, auch wenn dieser es wirklich gut verbergen konnte. Max lehnte sich an ihn und er legte seinen Arm um seinen Freund.

Es war angenehm. Er mochte die Abende, wo sie zusammensaßen.
 

Beim zweiten Film war Tyson dann eingeschlafen und kuschelte sich leicht an Tala. Der seufzte. Musste er denn so anhänglich sein?
 

Obwohl seine Gesellschaft, wenn man sein Gequassel mal wegließ, angenehm gewesen war. Als der Abspann begann, stand er auf und hob Ty vorsichtig hoch. Das kam ihm bekannt vor. Das machte er jetzt sicher nicht jeden Abend. Er trug ihn in sein Zimmer und legte ihn ins Bett, dann trat er wieder raus. Die anderen hatten sich ebenfalls erhoben: Max verschwand im Bad und Ray und Kane betraten ihre Zimmer.
 

„Was willst du Kai?“
 

„Danke, dass du dich gestern um ihn gekümmert hast!“
 

Er schaute Kai irritiert an.
 

„Guck nicht so blöd. Wann rufst du ihn an?“
 

„Gar nicht. Soll er sich doch melden. Er weiß ja, wo ich bin.“
 

„Tala...“
 

„Ja?“
 

„Spiel nicht mit ihm. Er ist kein Lückenbußer.“
 

Dann trat Tala weg. Warum sollte er was mit der Nervensäge anfangen? Obwohl er ja nicht schlecht gebaut war, dass hatte er wohl Kais Training zu verdanken.

Außerdem spielte er nicht. Alle wussten, worauf sie sich einließen. Ob er sich noch vor dem Turnier meldete?
 

Oder wartete er, bis sie sich dort so oder so sahen? Es war immer wieder interessant zu sehen, wie lange der andere es aushielt. Das letzte mal waren es zwei Wochen gewesen. Während der Zeit war er bei jemand anderes gewesen... da Kai, seitdem er mit ihnen zusammenwohnte, nicht mehr wirklich zu haben war...eigentlich seitdem er sich so mit Max angefreundet hatte. Das war ja auch der Grund, warum er den Kleinen so ärgerte.
 

Genug dieser Gedanken. Es wurde jetzt Zeit, schlafen zu gehen. Er ließ sich auf die Coach fallen und schlief auch gleich ein.
 

Max schaute an die Decke und dachte nach. So viele Gedanken schwirrten ihm durch den Kopf. Ihr Leben war kompliziert geworden in den letzten Tagen. Er war wirklich froh, dass Ray bis jetzt noch keinen Versuch unternommen hatte, ihm näher zu kommen. Aber er wusste, dass es sicher nicht so bleiben würde. Was er dann machen sollte, wusste er nicht. Wie sollte er reagieren? Es ging um Tyson...der immer für ihn dagewesen war. Jetzt verstand er, was Kai immer damit gemeint hatte, Gefühle machten alles kompliziert.

Eis und was Tyson sonst so braucht

Wer hatte behauptet, das Leben wäre einfach und schön? Tyson hatte wirklich kein Glück in letzter Zeit. Kane schien ihm auf Schritt und Tritt zu folgen, und Tala und er legten sich andauernd miteinander an. Gerade jetzt musste er auch noch das Telefonat von Ray mitkriegen. Keine Ahnung mit wem der Kerl telefonierte und es war dem Blauhaarigen auch egal. Aber das einzige Gesprächsthema war Max.

Langsam konnte er es nicht mehr hören. Wie sollte er denn so bitte keine Wut auf seinen besten Freund kriegen? Das kam bei so was dann doch ganz von automatisch. Er brauchte frische Luft, wie so oft in letzter Zeit. Die anderen machten sich schon Sorgen um ihn, da er nicht mehr so fröhlich war. Aber bitte, wie sollte er das auch sein bei diesen Gesprächen?

Er griff nach seinen Sachen und trat nach draußen. Sofort folgte Kane ihm. Vielleicht tat er das alles ja auch aus Sorge. Aber irgendwie fühlte er sich wie ein kleines Kind, das man unter gar keinen Umständen alleine lassen durfte. Er seufzte und lief los. Sein Freund folgte ihm.

„Wollen wir Eisessen gehen? Ich lad dich ein.“

„Von mir aus.“, kam es schulterzuckend von dem jungen Bladebreaker.

Sie liefen nun Richtung Eisdiele. Kaum hatten sie sich gesetzt, kam der alte Tyson wieder zum Vorschein. Beim Essen hatte ihn noch nichts aufhalten können. Jetzt war auch sein Appetit wieder da und so bestellte er sich auch gleich eine riesen Eisbombe.

„Glaub nicht, dass du etwas abkriegst.“

„Mir reicht mein Eisbecher...wird dir nicht schlecht bei der Größe?“

„Nein, das ist doch nichts besonderes.“

Nein so ganz stimmte das natürlich nicht. Schließlich hatte er schon oft genug wegen Übelkeit im Bett gelegen und vor sich hin gelitten. Seine Freunde hatten nie besonders viel Mitleid mit ihm. Schließlich hätte er ja aufhören können zu essen. Die stellten sich das so einfach vor. Er hatte nun mal einen unersättlichen Appetit.

Ungeduldig wartete er auf seinen Eisbecher. Dass die immer so lange brauchten bei dem Zubereiten. Viel zu lange. Eigentlich müsste man die Bestellung von zu Hause aus aufgeben und dann loslaufen. Vielleicht konnte man damit die Wartezeit verkürzen. Wenn die sich nicht beeilten, wäre das ganze Eis ja geschmolzen, bis es hier ankäme.

Kane beobachtete ihn lächelnd. „Sie bringen das Eis ja gleich“

„Gleich ist nicht schnell genug. Ich will das Eis ja essen und nicht trinken.“

„Bei der Größe des Bechers musst du das so oder so.“

„Hast du eine Ahnung.“

„Da kommt sie schon.“

„Wurde aber auch Zeit.“
 

Die Bedienung stellte die Becher vor ihnen ab, warf dem Vielfraß noch einen skeptischen Blick zu und ging dann. Länger konnte sich Tyson auch nicht beherrschen. Er stürzte sich auf seinen Eisbecher und begann ihn herunterzuschlingen, so als hätte er Angst irgendjemand würde ihm das Eis klauen.

„Gesund ist das sicher nicht.“

„Und?“, kam es mit vollen Mund von dem Blauhaarigen.

So das der andere nur den Kopf schütteln konnte.

„Es isst dir niemand was weg.“

„Man kann nie wissen.“, sagte Ty. Zumindest glaubte Kane, dass er das sagte.
 

Kane legte seinen Löffel kurz beiseite und schon war er verschwunden. Neben ihm stand der Rothaarige und bediente sich mit seinem Löffel an dem Eisbecher des Vielfraß'. Dieser versuchte Tala mit seiner freien Hand davon abzuhalten, ohne das Essen zu unterbrechen. Er hatte das Gefühl, sein Magen würde gefrieren. Aber das hielt ihn nicht auf.

„Finger weg.“, brachte er dazwischen noch heraus. Das ließ den Russen aber nur amüsiert Lachen. Kurz schien er nachzudenken. Dann zog er Tyson den Eisbecher weg. „Tala, gib ihn wieder.“ Der Beklaute war aufgesprungen. „So isst man doch kein Eis auf einem Date.“

„Date?“, kam es von diesem irritiert.

Der Rothaarige grinste, drückte den Jungen wieder auf seinen Stuhl, füllte den Löffel wieder und war dem anderen plötzlich ganz nahe. Der Blauhaarige wurde leicht rot. Dann bekam er den Löffel in den Mund geschoben. „Etwas mehr flirten, Tyson.“

Dieser nahm den Löffel aus dem Mund, um etwas zu erwidern. Doch Tala war schon wieder gegangen. Was sollte das denn bitte? Immer noch verwirrt starrte er auf den Platz an dem der andere gerade noch gestanden hatte.

„Tyson? Dein Eis...“

„WAAHHh.“, rief dieser aus und begann, die Reste in sich hineinzuschaufeln. Das bekam der Idiot aber so was von zurück. Niemand vergriff sich ungestraft an seinem Eis. Niemand und schon gar nicht dieser dreiste Kerl. Er lehnte sich zurück und strich über seinen Bauch. Das hatte gut getan. Allgemein. „Danke für die Einladung.“

„Kein Problem das hab ich gerne gemacht!“

Er schloss die Augen und genoss die Ruhe.

„Was machen wir jetzt?“, fragte Kane.

Der Gefragte zuckte nur mit den Schultern. Darüber hatte er sich nicht wirklich Gedanken gemacht etwas was nichts mit seinen Freunden zutun hatte und vielleicht nicht gerade essen. Sonst würde ihm nachher sicher wieder schlecht sein und das hatte er ja erst letztens gehabt.

Kane dachte nach und sprang dann auf. „Ich hab's.“

Grinsend zog er den anderen mit sich mit. Bladen würde ihn sicher zu sehr an seine Freunde erinnern insbesondere an Tala, aber spielen an sich war schon nicht verkehrt. Es dauerte nicht lange und sie hatten eine Spielhalle erreicht. Hier war Tyson öfter mit Max gewesen. Zocken war immer gut zum Ablenken.

Sie traten zu einem der Automaten und begannen dann, an einem der Konsolen zu spielen. Es dauerte nicht lange und der junge Bladebreaker war völlig in die Spiele versunken und versuchte, die Rekorde zu brechen. Was sich als nicht so einfach herausstellte, aber das konnte ihn nicht entmutigen. Er konnte echt verbissen sein, wenn er wollte.

Sie kehrten erst relativ spät nach Hause zurück. Die anderen hatten schon Abendbrot gegessen, aber das war Tyspn nur recht. Er trat in die Wohnung. Kai saß im Wohnzimmer und las.

„Essen steht in der Küche.“, sagte er und vertiefte sich wieder ins Buch. Er zog Kane mit in die Küche und machte sich etwas -also etwas mehr – warm. Kane nahm sich auch noch etwas. Dann begannen sie zu essen. Tala kam herein und nahm sich eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank. „Ich hoffe, das Eis hat noch geschmeckt.“

„Dafür gibt es noch Rache.“, sagte er und begann dann wieder, sein Essen in sich hineinzuschaufeln. Tala konnte nur den Kopf schütteln. „Mit deinen Essgewohnheiten verschreckst du jedes Date.“

„Da ich keine Dates habe, ist es egal.“, sagte er, trank einen Schluck und spachtelte weiter.

„Was nicht ist, kann ja noch werden, Süßer.“

Erschrocken von Talas Satz und dem Grinsen dabei verschluckte er sich. Er begann zu husten. Der Rothaarige grinste und klopfte ihm auf den Rücken, bis er sich wieder einbekommen hatte, und verschwand, dann aus der Küche.

„Hör auf, andauernd abzuhauen.“, rief Tyson ihm hinterher. Doch es kam keine Antwort. Schließlich begann er wieder zu essen, diesmal aber etwas vorsichtiger. Man konnte ja nie wissen, wann Tala wieder versuchen würde, ihn umzubringen. Kane hatte das Geschehen nur missmutig beobachtet.
 

Tyson stellte die Teller weg. Dann verpackte er die Reste und stellte sie ebenfalls weg. Heute konnte er auf einen Vortrag über mithilfe im Haushalt nicht hören. Er wollte sich nicht auch noch mit Kai anlegen. Der sprach dann auch immer mindestens eine Woche nicht mit ihm.
 

Gelangweilt wischte er die Arbeitsplatten ab. Wer nicht kochte, musste halt andere Aufgaben machen...

„Kann ich dir helfen?“, kam es von Kane.

„Nein. Du kannst ruhig ins Zimmer gehen oder ins Wohnzimmer.“

„Ich bleib lieber hier.“

„Wie du willst.“, sagte Tyson und wandte sich wieder seiner Aufgabe zu. Viel zu tun hatte er ja nicht. Kai machte das meiste, was er beim Kochen beschmutzte, selbst sauber. Von daher musste er nur noch rüberwischen und sich um das Geschirr kümmern. Also eigentlich nur den Geschirrspüler anschalten und nachher noch ausräumen.

Also wirklich nichts Großes. Aber Kane wich ja nicht mehr von seiner Seite. Er stand auf und schaltete das Gerät an, dann zog er den Schrank auf und angelte nach einer Tüte Chips. Der andere zog die Augenbrauen hoch. „Du hast doch gerade gegessen.“

„Chips sind doch kein Essen.“

„Ein Wunder, dass du nicht zunimmst.“

„Wenn ich weniger Essen würde, würde ich bei unserem Training abmagern.“

„Sicher...so wie die anderen?“

„Ich hab ne andere Verdauung.“
 

Er machte den Schrank zu und trat mit der Tüte ins Wohnzimmer. „Außerdem kriegst du so oder so nichts ab.“

„Ich brauch auch nichts. Schließlich habe ich gerade gegessen.“

Tyson ließ sich neben Kai fallen und machte den Fernseher an. Gelangweilte zappte er durch die Kanäle, was Interessantes schien nicht zu laufen.

„Max hat irgendeine Staffel mitgebracht von seinem Nachhilfeschüler.“, kam es von ihrem Anführer. Der andere hielt ihm lächelnd die Tüte hin, an der sich Kai auch gleich bediente. Dann stand der Blauhaarige auf und legte die erste DVD ein.

„Maxi~ wir gucken deine Serie.“

Er setzte sich wieder. „Willst du nicht auf ihn warten?“, fragte Kane.

„Der kommt gleich.“, sagte dieser nur und startete.

„TYSON!“ Dann hörte man leichtes Gepolter und Max stand neben ihm. Eigentlich wollte er ihn nun beschimpfen, aber als er merkte, dass sein Freund bereits gestartet hatte, ließ er sich einfach neben ihn auf die Coach fallen.