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Gefunden, aber nie gesucht.

Gesucht, was gehabt.
von

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Meine Welt

Titel: Gefunden, aber nie gesucht

Teil: Kapitel 1/ 7 (8 mit Epilog)

Fandom: Beyblade

Pairing: undefiniert

Warnings: Dark, vulgäre Sprache, Menschenhandel, Shounen-ai, Sex-Theme, AU, Blut, Mord, POV-Wechsel, Lime

Autor: Dini
 

Disclaimer: Charaktere von Beyblade, dem der Beyblade gebürt. Handlung und OC ist meins. Und Geld sehe ich trotzdem keins... und ja, wer klaut, wir einen Kopf kürzer!
 

Widmung: Kira-chanPB! Alles gute zum Bursteltag, Süße, ich hoffe die FF gefällt dir. ;)
 

A/N: Anstößige FF für aufgeweckte Leser. Wer billiges Niveau, Sex und schwule OoC Chars erwartet liegt hier falsch. Jegliches AU-OoC ist gewollt. ;) Geschichte ist beendet und niemand kann mehr in den bösen Verlauf eingreifen. *muhar* Anfangs verläuft sie in der Kai-POV.
 

Und jetzt viel Spaß mit:
 

~* Meine Welt *~
 

Ich saß gegenüber einer rassigen rothaarigen Lady. Die Locken, die sich wallend um ihren Hals schlangen, hätten jeden Engel vor Neid erblassen lassen. Den Busen in ein enges Lederkorsett gezwängt und die sanften Schenkel übereinander geschlagen, die unendlichen Tiefen ihres Rockes verbergend, saß sie da.

Stumm, schon seit einer Weile.
 

„Meinst du das ernst?“, fragte sie mit einer erschütternden Miene. Ich nickte.

„Ja, ich meine es vollkommen ernst. Sie sollen mir nur ein paar Fragen beantworten.“

Die Rothaarige wippte angeregt mit den Füßen, überspielte ihre Nervosität mit den Fingern.

„Aber wieso ich? Und... wieso hier? Wenn mein Chef...“, begann sie doch ich unterbrach sie im Satz: „Keine Sorge. Ich will ihnen nichts tun. Sie bekommen ihr Geld schon noch. Ich möchte eben nur, dass sie mir ein paar Fragen beantworten. Sie müssen dabei jedoch vollkommen ehrlich sein, OK?“

Sie zögerte, schaute nervös zum Fenster, blickte wieder zu mir. „Aber mein Chef erfährt nichts!“, sagte sie schließlich.

Ich nickte abermals und schenkte ihr ein gutgemeintes Lächeln.

„OK.“, versicherte sie mir, woraufhin ich mich etwas in den Sesseln zurück lehnte.

„Wieso sind sie hier?“, begann ich meinen kleinen Test.

„Na wegen ihnen, oder nicht?“, war ihre Gegenfrage.

Ich lachte leise auf, lies meine Zahnreihe hervor blitzen.

„Nein, ich meinte nicht hier im Raum. Sondern eben hier in diesem Laden.“

Die Rothaarige tippte sich auf die Lippen.

„Wegen dem Geld natürlich!“

Ja, ich hatte es geahnt, dass sie das sagte. Das haben bisher fast alle gemeint.

„Verdienen sie denn gut?“, hakte ich nach.

Die Rothaarige stand auf, ging zum Tisch und nahm sich eine dicke Havanna. Das Feuerzeug klickte, Rauchschwaden kamen mir entgegen.

„Dafür, dass ich etwas sehr natürliches tue, verdiene ich gut.“ Sie hielt mir eine Zigarre hin, ich lehnte ab.

„Machen sie ihren Job gern?“

Die rassige Lady blickte überrascht zu mir. „Was für eine Frage!“, lachte sie, doch mein Blick blieb stur.

„Ich meine es ernst, bitte antworten sie ehrlich.“

Sie verstummte, schaute beschämt zum Boden. „Was heißt gern? Es ist mein Job, ich muss es tun.“

Ich nickte, unterdrückte ein Lächeln wegen meiner Ironie.

„Danke, ich danke ihnen.“, sagte ich leise und stand auf.

„Darf ich jetzt etwas fragen?“, stoppte sie mich. Ich drehte mich zu ihr um, lächelte dabei sanft. „Natürlich!“

Sie nahm einen Zug ihrer Havanna, paffte und schmeckte genüsslich den Rauch. „Wieso fragst du mich so etwas?“

Ich stopfte die Hände in die Hosentasche und lachte leise: „Weil ich etwas suche!“

„Und was?“

Ich blickte zum Fenster und fuhr mir dabei durch das Haar.

„Das weiß ich leider auch nicht genau...“
 

Ich drehte mich wieder weg und schmiss ihr noch einen Bündel Geld zu.

„Behalten Sie das aber besser für sich. Ich war ein einfacher Kunde, OK?“, sagte ich resignierend.

Sie betrachtete das Geld mit einem freudig überraschtem Ausdruck und nickte heftig.

„Bis irgendwann!“, rief sie und winkte mir nach.

„Bis nie mehr...“, murmelte ich leise und verlies sie. Ich schloss die Tür; eine von Tausenden und ging den Flur weiter.
 

Tbc.
 

~*~

Kommis?

Kritik?

Keine Scheu, raus damit!
 

©-Dini *olé*

Fressen oder gefressen werden

Titel: Fressen oder gefressen werden / ficken oder gefickt werden

Warnings: Lime, vulgär wie eh und je, Shounen-ai angehaucht
 

A/N: Endlich das zweite Kapitel u.u Sorry das ihr alle solang warten musstest, ich hoffe die nächsten sind schneller on. ;)
 

Und jetzt viel Spaß mit:
 

~*~ Fressen oder gefressen werden ~*~
 

Ich wusste genau, hinter welcher Tür Tala lag und sich mit jungen Mädchen vergnügte. Ich stand vor der Raum, aus dem dumpfes Stöhnen und ein heißeres Keuchen drang.

Ich klopfte leise- keine Antwort.

Vorsichtig öffnete ich die Tür und stellte mich in die Angeln. Tala lag dort, gelehnt über eine schlanke Asiatin. Ihre dünnen Schenkel um seine Hüften geschlungen, die in seinem Takt mitwippten. Sie verkrampfte sich in seine Schultern, die Tala, halb zitternd, halb verlangend, über ihr hielten. Das junge Mädchen stöhnte in einer fremden Sprache, schrie ihre Lust hinaus und Tala stieß, als würde es kein Morgen geben.

„Tala...“, seufzte ich, als er immer noch nicht auf mich achtete.

„Wa- Was ist?“, keuchte er, mit einer gewissen Missgunst in der Stimme.

„Mach hin, ich will los!“, war meine ebenso genervte Antwort.

Er keuchte wieder, stieß heftiger. „Ich... ich komm’ gleich!“
 

Ich ging wieder hinaus und lehnte mich gegenüber an die Wand. Nach ungefähr zehn Minuten kam er dann, richtete gerade noch sein Haar und zog seine Jacke an.

„Das du immer so hetzten musst!“, begann Tala sogleich.

Ich zuckte mit den Schultern und lief mit ihm über den Gang. Er legte einen Arm auf meine Schulter und lachte: „War wohl wieder nichts, die Kleine?“

Ich nickte stumm.

„Dass du immer so wählerisch sein musst, Kai! Nimm dir doch einfach eine und gut ist´s!“

Doch Tala verstand nicht, so war ich nicht, nicht wie er. Ihm war es egal, ob Hure oder Mädchen, ob Spaß für beide oder nur für ihn.

Egal, vollkommen egal.

Tala ging es nur um den Sex, kalter, harter Sex.

Er bevorzugte die Huren, weil sie alles können und kennen und umso überraschter sind sie, wenn sie Tala kennen lernen. Ich kannte ihn gut, besser als jeder andere. Seit Jahren waren wir befreundet und wir haben alles miteinander gemacht, geteilt, geliebt.

Die Frauen, ja, sie lieben ihn! Sie gaben sich ihm immer hin, immer. Ich wusste und weiß nicht, wieso es so war und ist, aber es war egal, es war wie Mathematik: Berechenbar!

In Talas Händen spiegelten sich all ihre Lust wieder, er durfte alles an ihnen berühren und wenn sie die Augen schlossen waren sie ihm verfallen.

Aus jeder Frau holte er das tiefste Empfinden und er gab ihnen das Gefühl, etwas besonderes zu sein. Mehr zu sein, als sie je dachten.

Und er?

Für ihn ist es nur Sex, einfach nur Sex.
 

Er riss mich aus meinen Gedanken: „Frauen sind da um gefickt zu werden, Männer um zu ficken. Ein elender Kreislauf, du solltest nicht versuchen ihn zu unterbrechen, Kai!“

Ich lachte leise auf: „Und was ist mit Schwulen, Tala?“

Ein sanftes Grinsen spiegelte sich auf seinen Lippen wieder. „Das sind männliche Frauen!“

Wir gingen aus dem Bordell zum Auto, ich betrachtete Tala.

Wir sind nicht schwul, haben aber trotzdem miteinander geschlafen. Oder besser gesagt: Mit einer Frau dazwischen!

Es hatte mich fasziniert, wie sie sich damals in Talas Hände schmiegte und sich ihm entgegen gab. Es hat mich fasziniert und verändert.

Ich begann sie zu suchen. Sie, die die Lust aus den Männern saugt Sie, die sich den Männern, jeden, jeden aufs einzelne, darbietet, so als wäre es ihr Liebster. So, als würde sie jeden lieben.

Sie... die weibliche Tala und wo suchte man da besser, als in einem Bordell?

Ich wollte sie besitzen, mein Eigen nennen. Ich wollte sie haben, nur für mich, ja, ich würde sie mir kaufen, damit sie mir immer und immer wieder ihr Verlangen vorhält, es mir zukommen lässt, zugänglich ist.

Mein Schatz, meine Trophäe.

Ist das pervers? Ist es pervers, was ich verlange? Finde ich sie deshalb nicht, suche ich deswegen vergebens?

Diese Frau, vielleicht suche ich die falschen Ideale?
 

Als wir zuhause ankamen, pflanzte sich Tala sogleich auf das Sofa und packte seinen Laptop aus.

„Ich sag dir, die kleine Asiatin hat gekeucht, als würde sie sterben...“ Er lachte leise und murmelte dabei: „Und da weile musste ich nicht einmal so viel Geld bezahlen...“

Ich blickte ihn an, spielte etwas Verwunderung vor: „Und wieso nicht?“

Das Lächeln eines Gigolos umspielte seine Mundwinkel, der Charme eines Playboys war ihm ins Gesicht geschnitten.

„Ich hab ihr einfach versprochen wiederzukommen.“

So war das immer- Tala, die Frauen konnten nicht genug von ihm bekommen. Er ist es, er und sonst niemand, der perfekte Mann, der perfekte Liebhaber.

Jeden Tag aufs neue, merkte ich, dass ich ein Teil davon haben wollte. Seine weibliche Seite, ich vermochte nicht zusagen, wie sehr ich mich nach ihr verzehrte.
 

Tala hämmerte auf den Laptop ein. „Unsere Aktien steigen!“, sagte er, fast als eine Ode an die Börse. Davon lebten wir- und davon bezahlten wir unsere Späße.

Wir leiteten eine Softwarefirma; Firewalls, Virenscanner, Vertriebssoftware- wir stellten alles her und fanden damit auch großen Absatz. Unsere Aktien liefen gut, dass sagte man mir immer wieder, obwohl es mich nicht interessierte.

Wir hätten auch einfach so leben können, von den Zinsen unserer Bank , aber trotzdem häuften und häuften wir nur so das Geld.

Wir waren reich, Milliardäre, vielleicht sogar reicher als so mancher Ölscheich. Wir lebten unser Leben im Luxus. Nur so zum Spaß, gehörte uns noch ein Apartmenthaus, ein Bordell und ein Casino. Wir lebten vom Geld anderer und von deren Vergnügen.

Wir waren reich, wir waren jung, wir waren schön... und trotzdem fehlte mir etwas, etwas in mir drin.

Tala war glücklich, wunschlos glücklich. Er hatte sein Geld, seine Autos und seine Frauen. Was wollte und brauchte er mehr? Nichts!

Doch ich, ich verzehrte mich nach Liebe. Keiner wusste es, keiner weiß es und keiner wird es je wissen und doch tat und tue ich es. Es ist fast schon ein angeborenes Verlangen...
 

Tala schaute noch immer nach unseren Aktien, seine Augen sahen nur das Geld und die jungen Schenkel, die sich damit für ihn öffneten.

Ich saß da, trank still mein Wasser und zeppte gelangweilt durch die Kanäle.

„Hey, Kai! Schau doch nicht so! Es ist Wochenende, lass uns Party machen.“

Ich blickte zu Tala und lies einen gelangweilten Blick zur Uhr schweifen, dann sagte ich: „Es ist bereits zwei Uhr morgens“

Tala lachte auf und fuhr sich durch die rote Mähne.

„Jetzt sei doch nicht so kleinkariert! Noch ist die Nacht nicht rum!“, erwiderte er.

Ich schüttelte den Kopf und stand auf. Leise und in der selben monotonen Stimmlage sagte ich: „Ich geh schlafen, Gute Nacht, Tala.“ Ich schlug die Tür hinter mir zu.

Nur Talas dumpfes Rufen, drang durch das Holz: „Gut, ich geh aus. Bis morgen, schlaf gut!“
 

Und ich wusste sofort wo er hingehen wollte. Zu Bryan, einem alten Freund. Die beiden haben gern zusammen auf den Putz gehauen und Frauen vernascht.

In einer durchzechten Nacht, hatte Tala Bryan dann genagelt und ein gewisses Gefallen daran gefunden.

Wenn er von einer Frau nicht genug bekommen hat, geht er zu ihm und tobt sich aus. Natürlich gehört seine ganze Leidenschaft den Tiefen einer Frau, den Rundungen der zartesten Versuchung und ihren wundervoll weichen Lippen. Trotzdem ist ihm eng manchmal lieber.
 

„Nicht der, der fickt ist schwul, sondern derjenige der sich ficken lässt! Der, der fickt, könnte auch jedes andere Loch nehmen.“, damit begründete er sich, ohne Punkt und Komma.

Ohne Diskussion- er ist wie er ist.

Bryan ist seine männliche Frau- er ist was er ist.

Und ich? Was war ich? War ich der, der gefickt werden würde? Wäre ich genauso die Frau?
 


 

Der Morgen war kalt und rau, der Wind pfiff in mein Zimmer und das obwohl schon Frühling war. Als ich aufstand und ins Wohnzimmer kam, sah ich schon überall Klamotten verstreut rumliegen. Talas Sachen und die von Bryan... ich hatte also recht.

Ich folgte der Spur zu Talas Zimmer. Als ich die Tür öffnete hatte ich einen guten Blick auf beide, wie sie von einander weggedreht dalagen und schliefen.

Selbst im Schlaf sah man Bryan den Schmerz an, den er Wohl oder Übel gestern hat verspüren müssen. Ich konnte es ihm nicht verübeln...

Tala nagelt hart mit einem gewaltigem Hammer, der glatt Thors Geschenk an die Menschheit hätte sein können. Ich fragte mich, wieso Bryan das freiwillig mit sich machen lies, aber eigentlich lag es klar auf der Hand.

Er war schwul, hundertprozentig schwul... Seit der Nacht mit Tala war es klar. Vielleicht hat er sogar etwas anderes an sich entdeckt?

Einen neuen Fetisch vielleicht, denn er kam mir wirklich manchmal leicht masochistisch vor.
 

Tala blinzelte, als das Licht hinter mir, in das abgedunkelte Zimmer fiel. Er murmelte etwas unerkennbares, streckte seine Glieder von sich und setzte sich auf. Stumm blickte er mich an.

„Wir müssen ins Büro...“, sagte ich und schaute eindeutig auf die Uhr.

„Komm gleich...“, murmelte Tala und rüttelte Bryan wach, der sich daraufhin ebenfalls aufreckte.

Der Silberhaarige sah mich verschlafen an und stand auf. Vollkommen nackt und so entblößt, wie ich ihn nicht gern gesehen hätte, ging er an mir vorbei, stoppte an meiner Schulter und flüsterte charmant: „Guten Morgen, Kai.“

Ich sah ihn im Bad verschwinden und lachte Tala an.

„Ich hab es gewusst!“ Ich drehte mich um, machte Anstalten zu gehen, als Tala mich stoppte in dem er sagte: „Wir haben ein neues Bordell gesehen, Kai. Es hat erst frisch aufgemacht... die Mädels dort sollen spitze sein, wenn du verstehst?“

Ich drehte mich wieder zu Tala. Oh ja, wie ich verstand.

„Wirklich? Wo denn?“

Der Rothaarige stand auf und ging, nicht weniger nackt wie Bryan, an mir vorbei.

„Das frag mich nicht... da war ich zu betrunken für. Aber wir werden es heute Abend sicherlich finden, oder?“

Ich nickte. „Natürlich.“

Tala folgte Bryan ins Bad, der dann keine Sekunde später hinaus geworfen wurde. Es erinnerte mich sofort wieder an eine Eigenschaft die uns so stark unterschied:

Er wollte Sex, keine Liebe. Ich aber verzehrte mich nach beidem.

Tala hasste Nähe, hasste kuscheln und vor allem anderen hasste er die berühmten drei Worte.
 

„Das sind prostituierte Worte, Kai. Jeder der sie ausspricht, fickt sie, genauso wie wir diese Huren ficken!“
 

So hatte er es mir damals erklärt und so blieb es bis heute. – er liebte nicht und ehrlich gesagt, war ich nicht einmal so vermögend zu sagen, ob er es überhaupt könnte...
 

Tbc.
 

~*~

Noch am Leben? Kommentare, Kritik, Mordrohungen – immer her damit!

©-Dini *olé*

The little Moulin Rouge

Titel: The little Moulin Rouge / Lene

Warnings: Vulgär wo man nur hinschaut, Menschenhandel
 

A/N: Und hier ist auch schon Kapitel 3. Ohne Beta diesmal, wer also Fehler findet: melden! ._.~
 

Nun aber viel Spaß mit:
 

~*~ The little Moulin Rouge ~*~
 

Abends gingen Tala und ich im roten Lamborghini auf Bordellsuche. Nach einigen Hinweisen und wagen Vermutungen fanden wir es.
 

The little Moulin Rouge
 

Es war das größte Bordell, was ich je gesehen hatte; größer, eindrucksvoller, prunkvoller wie nichts davor. Pool, Casino, Stripteaseclub und Hotel in einem. Ja, in Moskau gibt es Freudenhäuser wie Sand am Meer, das streite ich nicht ab, aber dieses eine war anders und ich war mir fast sicher hier sie zu finden.
 

Durch unseren Bekanntheitsgrad –unser Status- wurden wir sogleich in die oberen Ränge geführt. Die Frauen tummelten sich hier, warteten auf ihre Kundschaft.

Dicke Männer mit verrauchten Gesichtern suchten wählerisch das schönste Frischfleisch, lockten mit Scheinen und Schmuck. Die Damen flogen darauf, wie die Motten zum Licht.
 

Tala blickte sich mit Wohlwollen um, malte es sich mit dieser oder jener aus, konnte kaum ein Mädchen vorbei lassen ohne sich eine neue Stellung einfallen zu lassen, doch ich...

Ich war wählerisch.

Ich sah die falschen Gesichter, den Eckel den die Damen verspürten, wenn ihnen einer dieser Büromenschen einen Schein zwischen die Brüste schob.

Nein, ich wusste, hier wartete sie. Wartete auf ihren Freier, den sie genüsslich ausnehmen würde.
 

Zwei Siege für sie...
 

Tala und mir kam ein junger Spund entgegen, die halblangen schwarzen Haare verdeckten seine Augen. Er grinste uns an, fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, als er mit einem Finger auf mich deutete.

„Ich weiß genau was du suchst und ich weiß, wo du es findest...“, wisperte er mit vorgehaltener Hand. Er ergriff mein Handgelenk und zog mich weiter. Mit einem Kopfnicken symbolisierte ich Tala, dass er sich austoben sollte.

Der junge und recht schmal gebaute Mann führte mich durch Massen an Frauen, Liegestätten und dunkle Gänge. Ein verstohlener Augenaufschlag, zögerliches Nicken und zweiträchtige Blicke; er führte mich daran vorbei, unberührt von dem, was sich hier für ein makaberes Schauspiel bot.
 

Er schmiss eine breite Tür auf, zog mich in ein Zimmer, das mich vom ersten Moment an gefangen nahm. Wasser, wo man hinsah, Wasser, nur an den schmalen Rändern war etwas Platz, gerade mal zwei Schritte breit. In der Mitte dieses Pools befand sich eine Insel, nicht sehr groß, aber genug, damit darauf ein rundes Bett passte.

Er schubste mich vor zum Rand, wo mir das Wasser sanft entgegenschwappte und in einem Glucksen den Steinboden ertränkte.
 

„Spanisches Blut“, hörte ich ihn in mein Ohr flüstern, „und Leidenschaft die einen zum Glühen bringt. Sie ist die Sonne unter den Sternen.“ Er lachte verhöhnt auf, ging aus dem Raum und schloss die Tür leise.

Ich sah nichts, niemanden, keine Sonne. Nur ein Schatten der auf dem Bett ruhte. Bewegte er sich?
 

„Wer ist da?“, hallte plötzlich eine Stimme von den Wänden. Ich war gebannt, Melodie und ferne Tragik vermischte sich in mir mit dieser Stimme.

Ich sagte nichts, starrte nur weiter zum Bett. Und siehe da, jemand reckte sich auf! Schwarzes glattes Haar fiel auf alabasterweiße Schultern. Braune Augen huschten an mir hinab, musterten mich.
 

„Wer bist du?“, fragte sie, den Kopf leicht geneigt. Mein Blick war weiterhin still auf sie gerichtet, verriet meine Verwunderung, mein Erstaunen.

Erst nach ein paar weiteren Sekunden des Schweigens fing ich mich und antwortete ihr: „Kai, Kai Hiwatari“.

Sie lachte leise auf, sah mich mit einem durchdringenden Blick an.
 

„Ich bin Lene“.
 

Sie setzte die Füße auf den Bonden, stand langsam auf und blickte mich in voller Lebensgröße an. Glatte, helle Seide umhüllten ihre Hüften und ihren Busen, schlängelte sich an dünnen Beinen hinab. Sie schien nicht sehr groß zu sein, vielleicht einen ganzen Kopf kleiner als ich, aber es war egal.

Es stimmte, ihr Körper war im Einklang mit ihr selbst und ich wusste, dass er es genauso mit mir werden würde. Ihre zarten Hände hingen hinab, spielten mit dem Seidenenstoff.

„Willst du nicht herkommen?“, rief sie und blickte mich erwartend an.

Ich rührte mich nicht, war seltsamerweise noch zu sehr geblendet von dieser Eleganz, die sie meines Erachtens, ausstrahlte.

Lene zuckte mit den Schultern, murmelte ein „Na dann komm ich eben zu dir“ und sprang ins Wasser. Ich half ihr hinaus, als sie vor mir auftauchte und mir einen verstohlenen Blick zuwarf.

Der nasse Stoff schmiegte sich an ihren Po, an die perfekten, runden Brüste. So stand sie vor mir, eine Schönheit die kälter und doch leidenschaftlicher nicht hätte wirken können. Die großen, braunen Augen musterten mich interessiert.

„Was ist, Herr Kai Hiwatari?“, fragte sie leise.

„Du bist wunderschön...“, war meine ehrliche, wenn vielleicht auch etwas plumpe und stumpfe Antwort.

Dennoch lächelte sie, leicht peinlich berührt und sagte: „Aber du bist nicht hier um mich anzuschauen, oder?“

Ich schüttelte den Kopf und erwiderte: „Nein... ich möchte dich etwas fragen.“

Ihr Blick ward überrascht, sie lachte leise über mich.

„Etwas fragen? Dann frag doch!“

Ihr fuhr mit einer Hand durch ihr nasses Haar und lächelte.

„Ich möchte dich einiges fragen und ich bitte die ehrlich zu sein.“

Sie wand sich um, ging zielsicher zu einem korbgeflochtenem Sessel und setzte sich hinein.

„Gut, dann frage mich.“

Ich setzte mich ebenfalls und begann meinen Test so, wie ich ihn immer begann: „Wieso sind sie hier?“

Lene lachte schelmisch: „Und wieso diese Höflichkeitsfloskel? Ich bin Lene und keine ‚Sie’“.

Ich schaute überrascht, vielleicht sogar ein wenig eingeschüchtert wegen ihrer koketten Art. Ihr Gemüt war anders, als das, was ich sonst so kannte. Sie war nicht vulgär und aufgedunsen, wie die alt eingesessenen Huren und offener, nicht so verschreckt wie die neuen jungen Mädchen.

Ihr fuhr fort: „Gut, also wieso bist du hier?“

Ihre feurigen Augen ruhten auf mir, das Haar warf sie zurück.

„Wieso? Nun, weil ich hier besser verdiene als in St. Petersburg.“

Geld, ja es ging immer nur um das Geld.

„Verdienst du denn gut?“, fragte ich, fast schon gelangweilt.

Ihre Lippen kräuselten sich leicht, verrieten ein amüsiertes Lächeln. Mit jedem Zuge genoss ich es, sie zu sehen. War mir fast sicher, jemanden gefunden zu haben, der wie Tala war. Und selbst wenn ich mich in diesem Punkt getäuscht hätte... dieses Mädchen würde ich bekommen, koste es, was es wolle.

Lene neigte den Kopf leicht, sie lächelte abermals.

„Ja, in der Tat ich verdiene sehr gut. Ich kann mir leisten was ich will, koste es was es wolle und doch bin ich hochverschuldet, wenn du verstehst...“

Ich sah sie innerlich Kichern, ein überlegenes Kichern, das jedes ihrer Worte unterstützte. Gewählt drückte sie sich aus, mit beraubender Gestik und Mimik. Sie nahm eine Champagnerflasche aus einem Eiskübel, der auf dem Tisch stand. Sie schenkte uns beiden in kristallklare Gläser etwas ein.
 

„Sag, machst du deinen Job gern?“
 

Es herrschte Stille, der Champagner prickelte leise und das Wasser im Pool wog sich in Geborgenheit. Lene sah mich an, die schönen Augen klar und mit einer undurchdringlich verlangenden Art. Sie legte einen Finger auf den Mund und liebkoste ihn leicht, so als würde sie sagen: „Das könntest du sein“. Die samtweichen Lippen zierten ein Lächeln, was dunkeler und besitzergreifend nicht hätte sein können.
 

„Ich liebe meinen Job. Ich könnte mir keinen anderen vorstellen, der soviel Spaß für mich und alle Beteiligten bringt. Ich bin eine Courtisane, Herr Kai, ich bin eine Entertainerin, die für jedes Vergnügen da ist, für jedes Vergnügen.“
 

Still blickte ich sie an, ihr Lächeln so unbeschreiblich schön, unerschütterlich und unvergleichlich. Mein Gott, sie war es! Sie war es! Hatte ich sie gefunden? Die ganze Zeit gesucht, fast zwei Jahre waren es, vergebliche zwei Jahre! Und jetzt? Von einem Moment zum anderen war es anders, vollkommen anders.

Ich umschloss ihr Gesicht mit meinen Händen und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Ich lächelte Lene an, fuhr ihr durch das Haar.

„Sag mal, willst du mich vielleicht heiraten?“, fragte ich mit einem amüsiertem Ausdruck.

Lenes Lächeln wurde breiter, sie lachte mich an: „Du bist komisch, Kai! Was willst du eigentlich?“

Ich roch an ihrem Haar, an ihrer Haut. Sie war es, sie und sonst niemand.

„Wer ist dein Zuhälter? Wo ist er?“, fragte ich.
 

Sie lachte wieder auf, gab mir mit einem Kopfschütteln zu verstehen, dass sie das alles für einen schlechten Scherz hielt. Aber ich war energisch, entschlossen und zu allem bereit...

Ich hatte sie gefunden und ich war nicht so dumm, sie jetzt wieder aufzugeben.
 

Tbc.
 

~*~

Noch am Leben? Kommentare, Kritik, Mordrohungen – immer her damit!

©-Dini *olé*

Geschäfte, Investitionen und das große Leben

Titel: Geschäfte, Investitionen und das große Leben / Gefunden

Warnings: Mathe (Jep, das ist ein Warning wert XD), Menschenhandel, Prostitution, vulgär
 

A/N: Kapitel drei nach dem Urlaub und Dini mit Mittelohrentzündung~ Yeah, das Leben rulet! XD

Und weil sich ein paar geäußert haben, weil ich so kurze Kapitel mache... Tja, das wird sich auch nicht ändern, da ich chronischer Lange-Kapitel-Hasser bin und das auch bei meinen FFs so pflege. ;) Gomen trotzdem, ich hoffe ich verzeiht~ XD
 

Und trotzalledem viel Spaß mit
 

~*~Geschäfte, Investitionen und das große Leben~*~
 

Ich saß einem Mann, mit Walrossbart und Goldkettchen, gegenüber. Er paffte eine weitere seiner Zigarillos und lachte verhöhnt zu mir.

„Sie wollen mir wirklich meine beste Courtisane abkaufen? Verstehe ich sie da richtig?“

Ich nickte, lies einen ernsten Blick zu ihm schweifen.

„Ganz Recht, ich will sie besitzen. Sie soll mir gehören und sonst niemanden.“

Und natürlich war mein äußerst ernster und siegessicherer Blick und Ton nicht zu übersehen.

Das Walross lehnte sich in den weich gepolsterten Sessel zurück, musterte mich argwöhnisch aus den Augenwinkeln.

„Wissen sie denn, wie viel ich für sie verlange?“, fuhr er fort, nun, da er wusste, dass ich es ernst meinte.

Ich nickte mit einem Lächeln, dass jedem Geschäftsmann einen eiskalten Schauer über den Rücken jagte.

„Ja, dessen bin ich mir bewusst und ich zahle es. Glauben sie nur nicht, ich würde solche Geschäfte abwickeln, wenn ich nicht wüsste was ich tue. Ich besitze mehr Geld, als sie es sich in ihrem Hirn ausmalen können und wenn ich sage, dass ich sie bekomme, dann wird es auch so sein...“

Das Walross schluckte, schnaubte nur leise und zischte zu dem jungen Stricher, der schon eine ganze Weile im Raum stand: „Hol Lene her!“

Er folgte, verlies den Raum und ließ uns allein.
 

„Ich warne sie... versuchen sie nicht mich zu verarschen!“, sagte er, leicht mit den Zähnen geknirscht.

Mein Lächeln wurde breiter, siegessicher.

„Das fiele mir nicht im Traum ein, doch ich hoffe, sie sind sich bewusst, dass ich mich genauso wenig hinters Licht führen lasse.“ Ich lehnte mich etwas nach vorn und zischte, leise und bedrohlich: „Und wenn sie das versuchen, schwöre ich ihnen, dass es das letzte war, was sie je getan haben.“
 

Kaum dass ich mich zurück gelehnt hatte, kam der junge Stricher mit Lene wieder. Sie hatte sich umgezogen, vollkommen in schwarz gehüllt.

„Was ist?“, fragte sie mit den Händen in die Hüften gestemmt. Sie ließ ihren Blick schweifen, stoppte kurz bei mir und blickte wieder zu ihrem Zuhälter.

„Du wirst verkauft. Dieser Mann wird dein neuer Zuhälter sein.“, nuschelte das Walross daraufhin in seinen Bart.

Lenes Augen weiteten sich, sie starrte mich fassungslos an und brachte nur ein lautes „Was?“ heraus. Das dicke Walross stand auf, nahm Lenes Gesicht zwischen die fetten Pranken.

„Du wirst verkauft, Süße. Freud dich doch, jemand will deine verdorbene Seele für glatte 3400 000 00 Rubel.“ (Umgerechnet: 10 000 000 €)

Lene wand sich aus seinem Griff und wich einen Schritt zurück. „Spinnst du? Du kannst mich nicht verkaufen, klar?“

Das Walross lachte, sein fetter Bauch bebte vor Genugtuung.

„Und ob ich das kann und ich werde es auch tun! Sieh es doch mal so, Süße, es ist für das Gemeinwohl. Wegen dir werden noch mehr Frauen das Vergnügen mit mir und ihren Freiern haben. Das ist ein Geschäft fürs Leben!
 

Lenes Hände zitterten vor Wut, sie schluckte all den Zorn hinunter und blickte zu mir. Vorwurfsvoll und mit einem energischem Unteron fuhr sie mich an: „Weißt du überhaupt, was es heißt, eine Hure zu halten? Wo soll ich wohnen? Wo soll ich mit den Männern hin?“

Ich lachte, lachte genauso verhöhnt, wie sie es erst getan hatte.

„Das lass ruhig meine Sorge sein, ich zeige es dir später. Pack deine Sachen, morgen hole ich dich ab.“

Ich stand auf, ging zur Tür und hatte die Hand bereits auf der Klinke. Drehte mich noch einmal kurz zu dem Zuhälter und sagte: „Morgen bekommen sie ihr Geld, bar auf die Hand und dafür will ich nur sie.“

Ich drehte mich weg, spürte die verdutzten Blicke in meinem Nacken, ging jedoch einfach weiter.
 

Morgen gehört sie mir, nur mir...
 

Ich fragte mich gleich darauf rum, wo ein Kerl mit roten Haaren und großem Penis steckte, der einem riesigen Frauenappetit hatte. Die meisten lachten, schickten mich von einer zur nächsten Hure, bis ich schließlich in ein orientalisches Zimmer kam.
 

Tala saß in Shorts auf einem Bett, umringt von fünf Frauen in Unterwäsche und Strapse. Die Hitze in ihren Gesichtern geschrieben, grapschten sie Tala an, als sei er ein Sommerschlussverkaufangebot. Er genoss es, saß da und ließ sich verwöhnen. Als er mich sah, sprang mir gleich sein playboyhaftes Lächeln an, die strahlendweißen Zähne und das kleine Grübchen.

Er erinnerte mich sofort an Lene, oder sie doch nur an ihn?

Er reckte sich hoch, warf mir ein Zwinkern zu.

„Na? Willst du mit machen?“, fragte er verschmitzt und blickte auf die sich in Wollust windenden Frauen.

Ich lachte zurück und stemmte die Hände in die Hüften. Mit einem Blick, der Bände sprach erwiderte ich: „Nein, Tala. Nein, danke. Ich will nicht... nicht mehr.

Er horchte auf, sah mein siegreiches Lächeln, meinen Triumph. Er wusste sofort was geschehen war, dafür kannte er mich zu gut und zu lang. Er sah, dass ich nun alles verstand, alles, was ich verstehen und erreichen wollte.
 

Er schubste eine Dame, die sich gerade an seinen Shorts zuschaffen wagte, beiseite und stand auf.

„Ladys.“, sagte er, zwinkerte ihnen zu und hob die Hand zum Gruß.

„Oh, nein. Bleib doch, bleibt doch beide...“, sagte eine von ihnen, doch Tala hatte sich schon seine Kleidung gekrallt.

„Tut mir Leid, Ladys. Ich muss denn mal, denn über Kai geht nichts, ihr versteht?“ Er zog aus seiner Hosentasche einen Bündel Scheine und warf ihnen den zu. Die Weiber kämpften darum, wie um eine Trophäe.

Tala schlüpfte in seine Hose und streifte das Shirt über. Als wir hinaus gingen, schloss er Gürtel und Hosenstall. Er legte einen Arm um mich, so wie er es immer getan hatte, grinste verschmitzt und fragte sogleich: „Na was ist, Sunnyboy? Sag bloß, du hast, was du suchtest.“

Ich nickte, tat vollkommen unberührt von dem, was ich fand.

„Sie ist schön und heißblütig, eine Rose unter den all Blumen. Tala, sie ist das, was ich schon immer wollte. Lene... lass dir diesen Namen auf der Zunge zergehen. Lene, Tala, einfach nur Lene.“

Er lachte leise auf, mehr nicht, lachte einfach nur und hatte dabei einen Arm auf meinen Schultern.

„Ich freu mich für dich, Kai. Endlich hast du das, was du wolltest. Endlich bekommst du das, was du verdient hast.“
 

... du wusstest nicht, wie viel Unrecht du hattest, Tala. Wie viel Unrecht wir beide hatten...
 

Schon kurz nachdem ich aus dem Büro verschwunden war, fuhr ich ins „little Moulin Rouge“. Der Zuhälter führte mich zu Lene, die noch eifrig am Sachen packen war.
 

„Nun gut.“, begann er und deutete mit seiner fetten Pranke auf Lene, „Wie Sie sehen, bekommen Sie alles was Sie wollen... Aber was ist mit der Gegenleistung?“

Er lachte auf, in seinen kleinen, tränigen Augen spiegelte sich die Geldgeilheit von vielen Jahren des Zuhälterdaseins ab.

„Natürlich.“, sagte ich und nahm den Koffer den ich bei mir trug, „3400 000 00 Rubel, bar auf die Hand...“ Mit einem Schnappen öffnete der Koffer, die Scheine gebündelt und frisch von der Bank. Das Walross starrte das Geld an und erinnerte mich Unwillkürlicherweise an Gollum aus „Der Herr der Ringe“. Wenn er nun noch ein „Mein Schatz“ gekrächzt hätte, wäre er als fetter Stuntman durchgegangen. Sein Kopf hob sich, er blickte zu Lene und musterte die Taschen die sie bepackte.

„Mach hin! Wir wollen den Herren doch nicht warten lassen.“, keifte er sie an. Sie streckte ihm die Zunge entgegen und packte weiter ein.

Widerspenstig, mit dem Kopf durch die Wand – in der Tat, sie war Tala. Ihr Art, ihr Benehmen... was für ein glücklicher Wink des Schicksal hatte mich hier geritten?
 

Keine zehn Minuten später war das Walross um einiges reicher und ich ein neuer Mensch. Eine Investition die sich gelohnt hatte, die sich das erste Mal, wirklich nur für mich gelohnt hatte.
 

Lene verstaute ihre Koffer im Wagen, stieg ein und warf die Autotür zu. Ich ließ mich auf den Fahrersitz nieder.

„Und? Bist du jetzt glücklich?“ Sie zischte mich in einem scharfen Ton an, sagte was sie dachte. Tala – in der Tat Tala.

„Sehr sogar.“, war meine knappbemessene Antwort.

Sie blickte mich ein wenig überrascht an, schüttelte aber den Kopf – ich startete den Motor.

„Du bist krank!“, sagte sie leise schnaubend.

„Krank? Ja in der Tat, krank vor Liebe.“, sagte ich leise und fuhr los. Ich hörte Lene lachen, ein verhöhntes, scherzhaftes Lachen.
 

„Liebe? Ich bitte dich! Es gibt keine Liebe! Es gibt Sex und Verlangen, krankhaftes Begehren und Lust, aber keine Liebe. Liebe ist absurd, ein abstrakter Begriff für einen menschlichen Wesenzug, der als verleumdet gilt und doch so natürlich ist, wie alles an uns. Liebe, Herr Kai ist ein abgelutschter Begriff und eine wahnwitzige Vorstellung von unseren falschen Idealen.“
 

Nun war ich es der lachte: „Tja, dann habe ich eben eine wahnwitzige Vorstellung von unseren falschen Idealen. Ich weiß, was ich schon immer wollte und noch heute will. Ich kenne es und weißt du, was das wirklich witzige daran ist? Endlich habe ich es gefunden...

Sie schüttelte nur wieder den Kopf und schaute hinaus aus dem Fenster.

„Wohin fahren wir?“, fragte sie nach geraumer Zeit, mit einem Blick auf die vorbei rauschenden Menschen und Häuser.

„Du wirst es sehen.“, war meine einzigste Antwort.
 

Dann schwiegen wir, schwiegen die ganze restliche Zeit.
 

Tbc.
 

~*~

Fragen, Bitten, Beschwerden, Fanpost? Ich bin für alles offen. ;)

©-Dini *olé*

Süße Vertrautheit

Titel: Süße Vertrautheit

Warnings: Fluff x___X
 

A/N: Sodelle... schönes kurzes Kapitel, fluffig und für unsere Kitschliebhaber. Wie angedeutet wird das nächste Kapitel unter Garantie anders~ >D *kehehehe* Und ja... ich hasse dieses Kapitel. >.< Ich muss es nochmal machen, iwann... wenn ich Zeit hab. |D Es ist wirklich so schlimm, also besser nicht aufregen... x__x
 

Also viel Vergnügen mit:
 

~*~ Süße Vertrautheit ~*~
 

Tala war nicht zuhause, als wir ankamen. Lene blickte sich in der Wohnung um, inspizierte die Zimmer und kam wieder zu mir.

„Hübsche Wohnung... und so riesig.“, murmelte sie, „wer wohnt denn noch hier?“

Ich lächelte siegreich und antwortete: „Tala und ab heute auch du.“

Lene lachte verhöhnt auf, stemmte die Hände in die Hüften.

„Du machst Witze, Kai! Eine Prostituierte wohnt nicht bei ihrem Zuhälter, das ist eben so!“

Ich ergriff ihre Hand und zog sie zu mir. Ich blickte ernst in ihre Augen, so ernst, dass sie wusste, dass ich nicht scherzte.

„Du bist weder Prostituierte noch Courtisane... oder zumindest nicht mehr, Lene. Ab heute gehörst du mir, nur mir und du wirst tun, was ich verlange.“

Eine ihre Augenbrauen wanderte nach oben, sie löste sich von mir und schlang die Arme schützend um sich.

„Du willst was? Spinnst du jetzt vollkommen? Du bist vielleicht mein Zuhälter, aber nicht mein Sklaventreiber!“ Ihre glühenden Augen strahlten Wut aus, die mich erzittern lies.

„Was willst du denn mehr, Lene? Bei mir hast du alles, was du willst: Wohnung, Bett und Geld. Geld, Lene, verdammt viel Geld, womit du alles tun kannst, was du willst. Du lebst dein Leben weiter, nur nicht als Hure, sondern mit mir als deinen festen Freund.“

Lene ging zum Fenster und blickte hinab auf die Straße, sie schwieg eine Weile. Vielleicht dachte sie über mein Angebot nach? Überlegte die Vor- und Nachteile, wog ihre Entscheidung ab. Schließlich legte sie ihre zarte Hand an die Scheibe und seufzte leise.

„Also hab ich jetzt einen Ganztagesjob?“ Lene drehte sich wieder zu mir, ich nickte.

„Nun gut, versuchen wir es... aber ich garantiere für nichts, OK?“

...Ja, ich habe es gewusst, nicht nur geahnt, nein, gewusst.

Lene du gehörst mir, nur mir.
 

Für immer und ewig!
 

Als Lene ihre Sachen verstaut hatte, kam auch Tala nach Hause. Ich hörte ihn bereits lachen, als er die Tür aufschloss. Im Arm hatte er Bryan, der sich an ihn schmiegte.

Sie hörten auf mit Lachen, als sie Lene an meiner Seite entdeckten.

Es brauchte nur einen Blickwechsel zwischen Tala und mir und er wusste sofort, wer diese Unbekannte war. Er löste sich von Bryan, trat hervor und nahm Lenes Hand.

„Mon amour, mein Name ist Tala alias Kais Mitbewohner... hoch erfreut.“, sagte er, als er Lene einen Handkuss gab.

Sie lächelte charmant, machte einen Knicks und sagte darauf nichts weiter als: „Lene, sehr angenehm.“ Daraufhin stellte Tala auch Bryan vor und lud alle auf ein Glas Wein ein.

Wir setzten uns an den Tisch und versuchten das Eis zwischen uns zu brechen.

„Sagt mal... seit ihr schwul?“, fragte Lene mit der Begeisterung eines Kindes, als Bryan Tala verführerische Blicke zuwarf. Tala legte gleich wieder sein Gigololächeln auf und zwinkerte Bryan zu.

„Nein, also ich zu mindest nicht... aber ein bisschen bi schadet nie.“, sagte er.

Bryan stützte den Kopf auf die Hände und nahm einen Schluck des teuren Weins.

„Ich bin schwul, durch und durch schwul und verstehe auch nicht, was der hier an Frauen findet.“ Bryan deute auf Tala und zuckte die Schultern.

Lene lächelte beide seltsam zufrieden an. Sie war nicht schockiert oder überrascht, nein, sie wirkte neugierig und interessiert. Ich merkte es an ihrem Blick.
 

Durch Alkohol und dumme Witze verschwand die erste Scheu und man redete entspannt bis in die Nacht hinein. Schließlich wollten Bryan und Tala „schlafen“ gehen und verzogen sich deshalb in ihr Zimmer. Lene verschwand im Bad, ich in unserem Schlafgemach und legte mich ins Bett. Ich war schon fast eingeschlafen, als das Licht ausging und Lene ins Bett gekrabbelt kam.
 

Selbst im Dunkeln erkannte ich ihr schönes Gesicht, die edlen Züge. Sie strich mir eine verirrte Strähne aus der Stirn und ließ ihre Hand auf meiner Wange ruhen.

„Ich komme mir so verheiratet vor...“, nuschelte sie und lachte leise. Ich zog sie ein Stück zu mir und nahm sie in die Arme. Ich strich ihr durch das weiche Haar, genoss ihre Nähe.

Nicht verheiratet Lene, nur gebunden. Gebunden an mich.

Ich näherte mich ihr vorsichtig, versuchte ihr einen Kuss zu geben, doch Lene wand ihr Gesicht ab.

„Auch ich stelle ab und zu ein paar Forderungen, Kai.“, murmelte sie leise, „Ich küsse niemals jemanden auf den Mund, OK?“

Ich nickte, konnte es mir zusammenreimen und trotzdem, Lene ich werde dich dazu bringen, mich zu lieben. Irgendwie, werde ich dich dazu bringen.

„Ich verstehe.“, sagte ich leise.

In der Tat, ich verstand was unbegreiflich schien, ich verstand, was sie meinte und verstand was geschah und doch wusste ich nicht, was ich eigentlich schon längste hätte verstehen sollen.

Was doch schon so lang, so klar war.
 

Jetzt ist es zu spät, viel zu spät.
 

Am nächsten Morgen weckte mich Lene, indem sie meinen Nacken kraulte. Ich drehte mich seufzend zu ihr und blickte in ihr freundlich lächelndes Gesicht, ihre schönen, rehbraunen Augen, die weichen Lippen.

„Soll ich Frühstück machen?“, fragte Lene leise, während ihre Hand durch meine Haare fuhr. Ich nickte noch immer etwas schläfrig

Sie stand auf, das kurze Satinnachthemd schmiegte sich um ihre Beine. Leise schloss sie die Tür hinter sich.

Ich stand ebenfalls kurz danach auf und ging in mein Bad. Ich erfrischte mich und zog mich an, um Lene dann in die Küche zu folgen. Es roch nach Kaffe und Toast.

Bryan, nur in Shorts gekleidet, saß bereits am Küchentisch und nahm einen Schluck seines Kaffees. Lene schwang in der Pfanne bereits das Rührei.

„Morgen, Kai.“, sagte Bryan als er mich über den Tassenrand sichtete.

„Morgen.“, erwiderte ich ruhig. Ich trat hinter Lene und küsste ihre Schulter, umschlang sie mit meinen Armen.

„Unser Kai ist verliehiebt...“, hörte ich Tala hinter mir säuseln.

Ich drehte mich zu ihm um, warf ihm einen vernichtenden Blick zu und beließ es dabei. Ich nahm mir einen Kaffee und setzte mich zu Bryan an den Tisch. Tala verschwand schnell ins Bad.

„Was machen wir heute?“, fragte Lene plötzlich in einem kühlem Ton.

„Ich muss ins Büro, du kannst tun und lassen was du willst.“, sagte ich. Lene drehte sich daraufhin zu mir um und zog ihre Lippe schmollend hoch.

„Du lässt mich allein?“ Ich nickte und nahm einen Schluck Kaffee.

„Wenn du willst, kannst du mit in die Stadt kommen. Ich muss ein paar Dinge besorgen und wollte shoppen gehen.“, warf Bryan ein, als Lene verstummte. Sie schaute zu Bryan, stemmte die Hände in die Hüften und antworte: „OK, ich komm mit.“

Tala schlüpfte in eben jenem Moment aus dem Bad und musterte Lene.

„In die Stadt? Ich müsste auch mal wieder hin... Gehen wir gemeinsam?“, fragte er und sah dabei an sich runter.

„Du gehst nicht ins Büro?“, wollte ich sogleich von ihm wissen, bekam aber nur ein Kopfschütteln als Antwort.

„Nein, heute nicht, aber du wirst ja auch ohne mich auskommen, oder?“
 

Tala, ich wusste nicht wie lange ich ohne dich auskommen müsste.

Ich wusste es noch nicht.
 

Eine Woche später hatte sich Lene und ich uns gut eingelebt. Ich ging arbeiten und sie aus, shoppen oder in Bars. Manchmal saß sie zuhause und wartete auf mich oder machte mir Essen, verwöhnte mich. Jeden Tag, jeden Tag aufs Neue verliebte ich mich in sie, in ihre Handlungen, in ihren Körper.

Für sie tat ich alles; arbeitete, um ihr ein schönes Leben zu machen, damit sie mich Nachts glücklich machte.

Es war perfekt, mein Leben mit ihr absolut perfekt! Und selbst wenn ich sie nicht küssen durfte, glaubte ich daran, dass sie mich liebte. Ihr Verhalten, ihre Art mir gegenüber, ließ darauf schließen.
 

Zwei Monate, Lene, zwei Monate ging es doch gut, zwei Monate haben wir miteinander gelebt.
 

Und dann, Lene, und dann?

Wieso, Lene, wieso hast du das getan? Mir angetan?

Und wieso gibst du mir keine Antwort mehr?
 

Wieso?
 

Tbc.
 

~*~

Kritik und Kommentar? Immer wieder gern~ :D

©-Dini *olé*

Kopfhure

Titel: Kopfhure

Warnings: A little bit of sad, POV-Wechsel, Shounen-ai, Lime
 

A/N: Nun, das neue Kapitel. Wie angedeutet, ein bisschen sad ist es. u.u Find ich... Nun und nicht wundern, es ist am Anfang aus der Lene-POV. Und da ja schon jemand so gewimmert hat, er möchte mehr Tala... mit den freundlichen Worten: Da hast du!
 

Widmung: Wie oben angedeutet widme ich dieses wunderherrliche Kapitel TalasToy. |D Damit du mir nicht wegstirbst, oder so~ Und da ich wahrscheinlich an deinem Geburstag nicht da bin... alles Gute~ ^^
 

Jetzt viel Spaß mit:
 

~*~ Kopfhure ~*~
 

Zwei Monate waren bereits vergangen, die ich nun bei Kai wohnte, mit ihm lebte und mit ihm das Bett teilte. Zwei Monate waren es nun schon und ich merkte, dass es mich nicht ausfüllte, mir nicht das gab, was es versprach. Sicher, Kai war nett und höflich, zuvorkommend und an den richtigen Stellen doch Mannes genug... aber etwas fehlte.
 

Ich war nicht glücklich; er dafür umso mehr.
 

Es tat mir in der Seele weh, ihn zufrieden zu sehen und mich selbst hintendran zu stellen. War ich nun schon so käuflich, dass ich mich selbst verlor? Mich und meine Wünsche aufgab?

Gottverdammt, ich bin nicht für monogame Bindungen geschaffen und doch...

Und doch war ich Hure genug mich dafür zu verkaufen.
 

Erbärmlich, Lene, erbärmlich...
 

Was hielt mich hier, außer Geld? Damals wusste ich es nicht, wusste nicht was es war, nur eine Vermutung, ein vager Gedanke, den ich dennoch nicht auszusprechen vermochte.

Ich blieb, blieb bei Kai und doch wusste ich nicht, was auf mich zukommen sollte.
 

Es war ein Abend von vielen, draußen war es noch warm, als die Sonne bereits unterging. Ich saß auf dem Balkon, das Weinglas stand stumm neben mir und das Abendrot tauchte das Automeer, auf der Straße, in glänzendes Feuer. Rushhour, alle gehen nach Hause zu Kindern und Frau... doch Kai?

Kai saß noch ein seinem Büro, würde noch arbeiten, bis fast alle Lichter erloschen waren.

Es war immer so, manchmal saß ich bis spät in die Nacht hinein da und wartete bis er kam und über mich herfiel.

Ich spielte mit ihm, ich dumme kleine Hure, spielte mit, weil ich nicht anders konnte. Es war ja nicht so, dass der Sex nicht gut war, nein, er war grandios, aber mir fehlte es, dass immer jemand da ist, der mich begehrt. Es fehlte mir, weil ich nicht nur Kai sondern auch mir etwas vorspielte. Den ganzen Tag etwas vorspielte, was ich nicht war.
 

Erbärmlich, Lene, erbärmlich...
 

Ich hörte das Klacken der Wohnungstür. Drehte mich allerdings nicht um, denn ich wusste, wer da nach Hause kam. Mit leisen Schritten kam er zum Balkon und streckte den Kopf hinaus.

„Hi.“, sagte Tala und setzte sich zu mir.

„Hi.“, erwiderte ich etwas kühl. Mein Blick war stur auf den blutroten Himmel gerichtet.

„Kai kommt wieder später...“, sagte Tala, als er meinen abgeschweiftem Blick bemerkte. Er schaute ebenso in die Ferne wie ich.

„Ich weiß.“, seufzte ich leise, „Es ist wie immer...“

Tala nickte kurz und nahm einen Schluck vom Wein. „Ich erkenne ihn gar nicht mehr. Er ist zum Workaholic mutiert... wirklich gruselig.“

Auf meinem Gesicht breitete sich ein kühles Lächeln aus.

„Ja, gruselig trifft es gut.“

Talas Hand ruhte auf dem Tisch, seine Finger krümmten sich leicht, krallten sich ins Tischtuch.

„Aber das wird schon wieder, das kannst du mir glauben.“, flüsterte er.

Ich legte meine Hand auf die seine, drückte sie leicht und lächelte ihn an. Wir sahen uns stumm in die Augen, ja, das war es...
 

Wieder solch ein Moment, von denen es in letzter Zeit viele von gab. Vielleicht zu viele?

Ich wusste es nicht, doch jedes Mal, wenn ich Tala oberkörperfrei sah, zuckte es in mir. Bei jedem Mädchen, dass er mit auf sein Zimmer nahm, wünschte ich, dass ich die Glückliche war. Egal was mir Bryan über ihn erzählte, es weckte meine Neugier.

Ich lag auf der Lauer und doch angekettet an mein eigenes Schicksal. Der Wahnsinn verfolgte mich, drohte mich einzuholen. Es war Neugier und gierer, krankhafter Wahnsinn, krankhafte Gewissheit, dass ich diesen Mann nicht haben konnte!

So weit hattest du mich schon getrieben, soweit und mich eingeengt, Kai.
 

Gab es kein Zurück für mich?
 

„An was denkst du?“, fragte mich Tala und riss mich somit aus meinen Gedankenapparat.

„Was?“, erwiderte ich perplex.

Er lächelte mich an, seine Hand hatte er schon lange von meiner gelöst.

„An was denkst du gerade?“, wiederholte er.

Ich blickte wieder nach vorn, stand auf und trat an die Bande des Balkons. Ich stützte mich auf meine Arme und lehnte mich etwas rüber. Mein knielanger Rock wehte aufgeregt im Wind.

„An was ich dachte?“, hakte ich schließlich ein und seufzte leise in den Wind, „An vieles. An Kai und an dich.“ Ich blickte über meine Schulter zu ihm.

„Besonders an dich.“, murmelte ich darauf hin. Tala erhob sich und trat neben mich. Seine starken Arme lagen dicht neben meinen. Er atmete ruhig, musterte mich aus den Augenwinkeln.

„Bereite ich dir Kopfreißen, oder was?“, lachte er leise. Ich schüttelte den Kopf und lächelte sanft.

„Nein, du gehst mir einfach nicht mehr aus dem Sinn.“

Tala wand seinen Kopf überrascht zu mir, seine Augenbrauen wanderten nach oben. Mein Lächeln war etwas niedergeschlagen, ohne einen Funken Hoffnung.

Seufzend schloss ich die Augen, die ich jedoch schon im nächsten Moment überrascht aufschlug, da Tala einen Arm um mich gelegt hatte. Als ich ihn ansah, ruhten seine Augen still auf mir. Ich bekam kein Wort heraus, fühlte mich auf einmal überrumpelt und stotterte nur ein „Ta... Tala...“ als er hinter mich trat und beide Arme um mich schlang.

„Pst. Sag nichts, Lene. Wir wissen was es bedeutet.“, wisperte er in den sanften Wind.

Er legte seinen Kopf auf meine Schulter und hauchte mir einen Kuss auf den Hals. Meine Haut überzog sich mit einer Gänsehaut, nicht fähig mich zu bewegen, verharrte ich in seinen Armen.

„Lene...“, flüsterte Tala ruhig. Sein Körper drängte sich näher an mich, bis ich auf den kalten Stein der Balkonbande traf. Sein gehauchtes „Lene“ wurde intensiver, seine Küsse auf meiner Haut häufiger. Sein stockender Atem legte sich über mich und seine Hände bahnten sich Wege über den Rockstoff, hinauf zum Top.

Er glitt unter mein Shirt, untersuchte meinen Körper mit stürmischen Bewegungen. Ich schloss die Augen und lehnte mich an den starken Mann hinter mir. Meine Hände suchten sich ihren Weg über seine Arme zu seinen Schultern.

Ich hielt mich fest, hielt den Moment und hoffte, dass er nie vorbei gehen würde. Wie im Tanz drehte mich Tala, fesselte meinen Körper an den seinen, fesselte mich mit seinem ungeheurem Blick, der mich erschaudern lies.
 

„Es tut mir so Leid, Lene. Es tut mir so Leid, aber ich kann nicht anders. Ich kann einfach nicht anders...“
 

Talas Worte klangen wie Rauch in meinem Ohr, dicker Nebel. Er versperrte mir die Sicht und hielt mich gefangen in der unrealen Wirklichkeit.

Hatte ich mich aufgegeben... er sich? Waren wir nun so weit gesunken uns nicht einzugestehen, was klar auf der Hand lag? Was war mit mir geschehen?

Mit meinem Leben, Wünschen, Gelüsten, Begierden... Hoffnungen?

Tala legte seinen Kopf auf meine Schulter, roch an meiner Haut und seufzte leise.
 

Wir wussten was es bedeutete, Tala, aber wehren konnten wir uns nicht. Wir waren nur Marionetten in diesem kleinem Schauspiel, Figuren, die sich in ihrem Theater verfingen. Du hast uns an unseren eigenen Strängen erhängt, Kai.

Du dachtest deine Falle sei perfekt, doch du vergisst, dass ein Vogel in Gefangenschaft nicht wie einer in Freiheit singt.

Kai, irgendwo sind auch deine Käfige zu Ende.

Irgendwo fängt meine Freiheit an.

Grausame, elende Freiheit für einen hohen Preis.
 

Arme, arme Freiheit, nur frei, um zu merken, dass sie doch eingesperrt ist.
 

Kais Hände fesselten die meinen an das Bett. Ich betrachtete das Spiel seiner Schultern, die bei jedem Stoß in ihrem Grund erschüttert wurden, seine Muskeln zuckten, sein Atem stockte.

Mein Unterleib vibrierte und ich ließ mein Becken langsam mitkreisen.

Kai keuchte meinen Namen, ich stöhnte auf. Nicht wegen dir, Kai, du warst nur... Mittel zum Zweck?
 

Ich strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Er keuchte auf, setzte zum Finale an. Mein Becken bot ihm Widerstand, ich spielte mit. Spielte ihm das Mädchen vor, dass er sehen wollte.
 

Kai, merkst du wie hin und her gerissen ich bin? Wenn ich könnte, Kai, wenn ich könnte, dann würde ich dich vielleicht lieben. Wenn ich es könnte.
 

Es war ein seltsames Gefühl deinen bebenden Leib in meinen Armen zuhalten, deinen keuchenden Atem an meinem Ohr zu spüren. Kai, es war seltsam, weil ich nicht wusste, was ich tun sollte.

Ich strich über deine verschwitzte Haut, dein Atem wurde ruhiger, je länger du in meinen Armen lagst. Du magst es meine Haut zu küssen, mich zu berühren, aber, Kai, ich fühlte dabei nichts.
 

Ich fühlte nichts, was mich berührte.
 

Wenn du so dalagst, deine Muskeln nur ab und zu in nächtlicher Begierde zuckten, stellte ich mir einen anderen Mann vor. Während du schliefst, Kai, quälten mich die Gedanken, meine Begierden. Ich durfte mich an dir vergehen und du dich an mir, aber ich fühlte nichts mehr.
 

Still und langsam kroch sie herbei...

Die Monotonie.
 

Sie fraß mich, kaute genüsslich und spuckte mich letztendlich wieder aus. Kai, während du schliefst, versuchte ich die Eintönigkeit zu besiegen.

Gedanken und Fantasien trieben ihr Spiel mit mir, aber, Kai, du warst nie Teil dieser Gedanken. Du warst nie ein Teil und doch versuchte ich, dass du einer wirst. Kai, ich begehrte, was ich nicht bekommen durfte.
 

Aber, Kai, niemand von uns wusste und ahnte, was wir eigentlich begehrten. Kai, Tala, wir alle wussten nicht, dass wir bereits hatten, was wir suchten...
 

Zum Greifen nah.
 

~*~ Tala-POV ~*~
 

Ich traf mich mit heut Bryan. Auf dem Bett sitzend, die Rollläden runtergelassen, wartete ich. Durch einzelne Ritzen fiel Licht auf mich herab.

Ich liebte Dunkelheit, sie verbarg soviel mehr, als man überhaupt zeigen konnte.
 

Bryan warf die Tür schwungvoll hinter sich zu, die Hände in die Hüften gestemmt, sah er mich an.

„Ziemlich theatralisch, findest du nicht, Tala?“, fragte Bryan und sah mich skeptischen Blickes an.

„Theatralisch?“ Ich lehnte mich nach vorn, das Licht fiel mir in die Augen. „Bryan, ich bin nicht theatralisch, ich bin krank!“, erwiderte ich.

Er kam zum Bett, setzte sich und blickte mich an. Er legte eine Hand auf meine Stirn, lächelte charmant und sagte: „Krank? Ich merke nichts.“

Ich drehte meinen Kopf von ihm weg und seufzte leise. Da merkte ich auch schon seine Hände an meinem Gürtel, den er vorsichtig öffnete.

„Hör auf, Bryan!“, maulte ich ihn an und stieß ihn von mir weg. Er fiel vom Bett, rappelte sich jedoch gleich wieder auf und blickte mich über den Rand des Bettes an.

„Kein Sex? Tala, du bist wirklich krank!“

Er hockte sich wieder zu mir ins Bett. Sein Blick durchbohrte mich, lähmte meine Glieder und es war fast so, als könnte er meine Gedanken lesen. Ich schüttelte seufzend den Kopf, wollte gerade ansetzten als er sagte: „Es geht um Lene, nicht wahr? Was ist denn passiert?“
 

Amen, Tala, du hast es gewusst! Ich überlegte mir, ob er nicht doch Gedanken lesen konnte, beließ es aber bei einem weiteren grottentiefen Seufzen.

„Ich will sie, Bryan. Ich will sie mehr, als jede andere Frau zuvor. Ich kann nicht einmal mehr ficken, ohne an sie zu denken!“
 

Ich wusste selbst, wie lächerlich, sich das anhören musste. Ich, gerade ich, sagte so etwas. Es war krank, einfach nur krank... Ich hoffte inständig dass Bryan meine Meinung unterstützen würde, dass das alles nur eine Phase war... nur eine Phase.

„Also, ist da mehr, dass du für Lene empfindest?“, fragte er mich.

Ich stand auf, lief im Raum auf und ab, blieb vor dem Spiegel stehen, musterte mein nun recht zerstört wirkendes Bild und lief weiter.
 

„Nein, nein, nein!“, fluchte ich. Genervt fuhr ich mir dabei durch das Haar. „Ich empfinde nichts, Bryan. Nichts! Ich... ich will sie einfach nur haben! Es macht mich fertig, Bryan... Kai besitzt etwas so schönes, etwas einzigartiges... Oh Gott, ich bin schrecklich, Bryan. Ich bin schrecklich neidisch.“
 

Bryan lachte, lachte verhöhnt auf und sah mich ungläubig an.

„Tala, du bist naiv! Neidisch? Ich bitte dich! Du solltest mal über dein Weltbild nachdenken.“
 

Ich sah ihn verdattert an, verstand nicht, verstand nicht, was er wollte. Mein Weltbild? Ich schwieg, blieb vor dem Bett auf dem Bryan saß, stehen und sah ihn an. Ich überlegte, was sein geheimnisvolles Lächeln zu bedeuten hatte.
 

„Wie meinst du das? Bryan, du kennst mich... ich verzweifle, wenn ich etwas nicht bekommen kann!“, sagte ich, stützte mich auf das Metallgestell des Bettes ab und blickte angestrengt zu ihm.

Bryan lehnte sich vor, ein süffisantes Lächeln zierte seine Lippen.

„Und wieso willst du Lene?“, fragte er mit einem wissendem Unterton.

„Wieso? Wieso! Bryan, da fragst du? Sieh sie dir an! Welcher Mann würde sie nicht nehmen wollen?“

Ich steigerte mich in diese Sache, ließ die blanke Verzweiflung raus. Lene, Lene überall sah ich sie! Ich konnte nicht mehr klar denken, nicht mehr irgendwo hingehen, ohne an sie denken zu müssen. Ich würde keine Ruhe geben, bis ich hatte, was ich wollte. Doch Bryan!

Bryans Lächeln war unerschütterlich, er verspottete mich und ich... ich kam mir so lächerlich vor.
 

„Tala, hast du schon mal daran gedacht, seit wann du so fühlst? Überlege dir doch nur, ob sie dir wirklich sofort aufgefallen wäre oder es erst ist, seit du sie kennen gelernt hast...“

Sein Lächeln erstarb, die Augebrauen flach, seinen Ernst versteckend, sah er mich an. Ich konnte das fragende „Und?“ regelrecht spüren, doch Bryan sprach für mich in Rätseln.
 

„Bryan...“, drückte ich mich herum, sah zum Fenster, „sicherlich wäre sie mir nicht sofort aufgefallen, aber jetzt... Bryan, ich hätte das nicht tun dürfen. Als sie in meinen Armen lag, ihr bezaubernder Körper meinen Händen ergeben, ihr Kopf mir wollüstig entgegen gestreckt... da war mir so komisch zu Mute. Ich wusste, dass es falsch war, Kai gegenüber, aber ich konnte nicht aufhören, Bryan. ...Ich bin krank! Sie hat mich krank gemacht, so elend fühle ich mich schon. Wäre Kai nicht plötzlich nach Hause gekommen, ich hätte für nichts garantieren können!“

Ich stützte mein Gesicht in der Hand, weil ich mich so schrecklich fühlte. Auf einmal, plötzlich, so verdammt hässlich in mir, ein Gefühl, dass mir vollkommen fremd schien.
 

Bryan hielt mir eine Hand entgegen, ich ergriff sie, ließ mich zum Bett führen und kniete neben ihn. Sein Blick war beruhigend, fast schon hypnotisierend. Seine Hand strich über meine Wange, er lächelte.

War das Mitleid, gar Mitgefühl in seinem Ausdruck?

„Du bist nicht krank, Tala. Das ist ein einfaches Gefühl, du kennst es nur nicht. Glaub mir, es wird sich seinen Weg suchen und finden. Tala, glaub mir, irgendwann wirst du es verstehen. Gib dir selbst etwas mehr Zeit...“

Seine Stimme war beruhigend. Ich schloss die Augen, atmete tief ein.
 

Mehr Zeit, Gefühl?
 

Ich spürte wie Bryan Gürtel und Hose von mir öffnete, wie er mich berührte, meinen Körper untersuchte. Wie so oft... er fühlte, tastete.

Seine Hände, die Zunge.

Wie die Augen mich absuchten, erkundeten.
 

Mehr Zeit, mehr Gefühl, Bryan?
 

Ich merkte nichts von der Zeit, noch vom Gefühl. Ich bemerkte es nicht.. Bryan, da war nichts, keine Zeit und kein Gefühl.

Nur Leere, nur Dunkelheit. Stumme, starre Dunkelheit.

Und das erste Mal, das aller erste Mal in meinem Leben fühlte ich mich wirklich verlassen.
 

Ich wusste nicht, wie schrecklich allein ich war.
 

Tbc
 

~*~

Schlagt mich nicht~ ;_;

Höchstens mit Kommis~ ;)
 

Übrigens, da es zur Sprache kam, dass ich recht große Zeitsprünge mache; in der Tat, die sind beabsichtigt.

Die eigentliche Storyline hat schließlich erst jetzt angefangen. |D Also nicht wundern falls noch ein paar von den Dingern kommen~

©-Dini *olé*

Etwas zerstört

Titel: Etwas zerstört

Warnings: Lime, sad
 

A/N: Tadaaarataa~ Kapitel 7. :D Und ey Leute... ihr macht mich fertig... 50 Kommentare. ;.; Ihr seit so klasse, hätte ja nie gedacht, dass ich das, mit einer Fic mit eigenem Char hinbekommen. ;o;/) Fühlt euch alle geknuddelflauschplüscht! >.<

So und nu aber... die Handlung erreicht endlich ihre Höhepunkt. (Im wahrsten Sinne. u.u~) Freut euch schon mal, das nächste ist dann nämlich das vorletzte Kapitel. ;) Es bleibt spannend, also keine voreiligen Entschlüsse ziehen, klar~? Übrigens wieder Lene-POV.
 

Und jetzt, ein bisschen Stimmung für:
 

~*~ Etwas zerstört ~*~
 

Ich kam gerade vom Einkaufen wieder, schleppte Tüten voll Kleider, Röcke und Dessous mit mir. Die Hitze stand vor der Tür und ich wappnete mich dementsprechend. Doch nicht für den Sommer, zumindest im Grunde nicht. Kleider kaufte ich für Außen; ging ich mit Kai aus, war ich seine Perle, sein Juwel. Röcke kaufte ich für mich, nur um mich selbst wenigstens ein bisschen bestätigen zu können. Die Dessous jedoch waren oberflächlich. Ich kaufte nicht für Kai, oder mich, nein, ich wollte gefallen.

Ich wollte Tala gefallen.

Seit dem Abend auf dem Balkon, als Kai uns unweigerlich gestört hatte, war zwar nichts mehr, aber ich wusste, etwas würde passieren.

Seit einer Woche schon schwiegen wir uns aus. Auch mit Bryan konnte ich nicht reden und hielt deswegen mein gewecktes Verlangen im Zaum.
 

Wie lang?
 

Ich schloss die Wohnungstür auf, schaffte Taschen und Beutel ins Schlafzimmer und seufzte laut, ging dann ins Wohnzimmer und erstarrte augenblicklich. Tala lag auf dem Sofa, dem Anschein nach über seiner Arbeit eingeschlafen.

Sein friedliches Gesicht entlockte mir ein kleines Lächeln.

Ich ging zur Couch und kniete mich davor, piekte Tala in die Seite und weckte ihn durch leises Zureden. Er schlug die Augen langsam auf, murmelte etwas und blickte mich letztendlich an.
 

Er war überrascht mich zu sehen, ich merkte es an seinem Schweigen. Als er seine Stimme wiederfand, nuschelte er: „Lene... ich... ich wollte mich noch entschuldigen...“
 

Ich lächelte freundlich, legte einen Finger auf die Lippen und erwiderte: „Dir muss nichts Leid tun... irgendwie ist es ja auch meine Schuld, aber Tala, deswegen würde ich mich nicht entschuldigen, ich entschuldige mich für nichts.“
 

Tala richtete sich auf, überrascht zog er eine Augenbraue nach oben. „Wie meinst du das? Denkst du nicht Kai würde ...“ Aber ich schüttelte schnell abwehrend den Kopf.

„Kai würde gar nichts! Kai kann auch gar nichts! Vielleicht hat er mich gekauft, aber ich gehöre ihm nicht. Es ist mein Job, nicht mein Leben.“

Ich richtete mich auf, setzte mich neben Tala auf das Sofa.

„Du meinst du... du und Kai, ihr seit nicht wirklich ein ...?“

Ich lachte auf, sah ihn, als würde eine Mutter ihr Kind belehren.
 

„Was? Ein Paar? Nein, vielleicht empfindet er etwas für mich, aber das ist auch alles. Willst du von Liebe sprechen? Liebe gibt es nicht, weder in ihm, noch in mir.
 

Talas Augenbraue wanderte ein weiteres Stück nach oben, sichtlich überrascht sah er mich an.

„Und wieso machst du das ganze dann?“, fragte er.

Ich ließ meinen Blick sinken, zuckte gedankenlos mit den Schultern.

„Ist ja auch egal...“, sagte er leise, einem Wispern gleich. Stille kehrte ein, mein einzigster Optimismus verschwand auf der Stelle.

„Und doch ist es verwerflich...“, murmelte Tala plötzlich. Ich nickte, wenn auch etwas niedergeschlagen und machte Anstalten aufzustehen, als Tala mein Handgelenk festhielt. Er zog mich auf seine Beine, hielt mich an ihn gefesselt.

„Und trotzdem...“, flüsterte er.

Ich spürte wie sich seine Arme um mich schlangen. Er blickte auf zu mir und ich sah in seinen Augen ein Gewirr aus Lust und Trieb.
 

„Es tut mir Leid, Lene, aber ich kann nicht anders...“
 

Seine Lippen öffneten sich leicht, er strich mir den Träger meines Tops von der Schulter und küsste diese. Ich war bereit, bereit alles zu tun. Ich verzerrte mich nach ihm, nach diesen unberechenbaren Mann, mit der geheimnisvollen Ausstrahlung. Doch er ließ von mir ab, sein Blick zum Boden abschweifend.

„Aber du kannst natürlich auch gehen, wenn du nicht willst...“, sagte er leise.

Ich schüttelte energisch den Kopf, umfasste sein Gesicht mit meinen Händen und küsste ihn auf die Stirn.
 

Es brauchte keine Worte, kein Abkommen und kein Einverständnis, es war einfach das, was es war. Das waren wir beide, die dort saßen und sich umschlungen hielten.
 

Eine Weile, eine ganze Weile saßen wir dort und ich sah Talas Brust stumm zu, wie sie sich langsam hob und senkte. Seine Nähe erregte mich, in einer seltsamen Art und Weise.

Ich wollte keinen Sex, nicht vordergründig zumindest, nein, es war etwas anderes. Berührung, ich wollte das Tala mich berührt, äußerlich und in mir.
 

Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter, schloss die Augen um ihn blind zu fühlen.

Tala, berühr mich. Berühr mich endlich.“, wisperte ich leise in sein Ohr.
 

Ich merkte wie er erschauderte, seine Arme schlangen sich fester um mich. Ich wollte schon etwas sagen, als Tala mich zurückwarf und mich aufs Sofa drückte.

Seine Hände ergriffen die meinen und in seinem Blick spiegelte sich auf einmal eine animalische Durchtriebenheit wieder. Als er seinen Unterleib zwischen meine Schenkel presste, schlang ich meine Beine um seine Hüften. Ich merkte nicht einmal wie seine Hände sich einen Weg unter mein T-Shirt suchten, erst als er es hochkrempelte und es mir schließlich über den Kopf zog.

Seine Lippen erforschten meinen Körper, ich lag still da und genoss seine Neugier, sein Verlangen. Seine Hände wussten was sie taten, wie sich mich berühren sollten, als sie jedoch an meine Hose wanderten, zog ich Tala am Kinn hoch und blickte in seine kühlen Augen.

„Nein, Tala, nicht jetzt.“, flüsterte ich.

Ein fast verzweifeltes Lächeln schlich sich auf seine Züge.

„Was... aber... wieso? Ich dachte du...“, stammelte er, doch ich legte ihm sogleich einen Finger auf die Lippen.
 

„Nicht jetzt, Tala. Kai kommt bald nach Hause und wenn wir jetzt anfangen, kann ich nicht mehr aufhören...“, sagte ich ruhig und ließ meinen Finger an seinen Lippen hinabstreichen. Tala öffnete den Mund dabei leicht und plötzlich hatte ich das tiefe Verlangen ihn küssen zu müssen, seine Lippen zu fühlen. So stark, dass meine Hand mit Zittern anfing.

Ich zog seinen Kopf zu mir, sein schwerer Atem lastete auf mir.
 

Nur ein Blick, ein Moment – die Augenlider fielen zu und seine Lippen schmiegten sich an die meinen.
 

Ein paar Sekunden lagen wir so da, bis Tala anfing seinen Händen freien Lauf zu lassen. Er fuhr mir durchs Haar, küsste leidenschaftlicher, wilder. Unsere Zungen berührten sich kurz, ließen voneinander ab.

Tala und ich nahmen stockend Atem. Überrascht über unsere eigene Tat, sahen wir uns an. Tala strich mir eine Strähne aus dem Gesicht, bis er sich mir wieder vorsichtig näherte.

Ein kurzer Kuss der aufloderte in unserem Spiel. Wir wälzten uns auf dem Sofa, ließen unsere Hände einander untersuchen.
 

Ein Kuss, eine einfache Geste. Eine Geste der Liebe. Die Liebe die wir nie hatten.
 

Ich kam mir vor wie ein Schulmädchen, dass zum ersten Mal mit ihrem Freund rummachte. Doch ich war kein Mädchen mehr und Tala nicht mein erster Freund.

Nein, das war der Anfang unserer Affäre, die mit diesen Küssen besiegelt wurde. Was damit noch anfing, sollten wir erst später merken.
 


 

Fast einen Monat trieb ich nun schon mein Spiel, mit Kai, sowohl auch mit Tala. Tala und ich schauspielerten perfekt, erweckten den Schein guter Freunde. Ich war Kais Geliebte und Tala immer noch ein Womanzier... angeblich, doch es war ein falsches Bild... Er traf sich nicht mehr mit Frauen und ich liebte Kai nicht.
 

Ab und an verfiel ich in Reue, es tat mir tatsächlich Leid, Kai so zu blenden. Doch zu welchem Zweck? Ich war glücklich mit Tala und wenn ich glücklich war, fühlte Kai genauso.
 

Das wirklich schlimme an diesen Umständen war jedoch ich. Ich fragte mich selbst, wieso ich noch nicht einfach so über Tala hergefallen bin. Wir waren uns immer sehr nah; kaum war Kai arbeiten, kam Tala in freien Minuten zu mir. Wir erlebten schöne Stunden, kuschelten und schmusten, wanden uns in unserer Erregung und dennoch schliefen wir nie miteinander.
 

Ob nun aus Angst oder Vorsicht, Enttäuschung oder Erwartung. Ich wusste es nicht, nur eines war mir gewiss... es würde nicht lang so bleiben.
 

Was erwartet ihr? Natürlich behielt ich Recht...
 

Es bot sich an, als Kai eine wichtige Geschäftsreise nach Madrid antrat Eine Woche, ich allein mit Tala.

Kai, wie konntest du nur? Warst du so dumm oder einfach nur blind?

Es war doch offensichtlich, dass Tala und ich bei solch einer Gelegenheit nicht anders handeln.
 

Kai, wolltest du es nicht sehen?
 

Tala rief mich von der Arbeit aus an, zwei Stunden müsste er noch arbeiten, dann hätte ich ihn. Zwei Stunden und ich war bereit, bereit für alles, was mir so unerwartet schien.

Das Klacken des Türschlosses verriet Talas Heimkehr und dass ich halbverloren davor stand, meine Sehnsucht.

Er ließ alles fallen, warf den Schlüssel zur Seite und sah mich stumm an. Die Tür fiel ins Schloss.
 

Ich liebte diesen Blick, seinen Blick, weil er mich so anders musterte. Wenn er so auf mich zukam, mein Gesicht umfasste, mich zärtlich küsste. Ich fühlte es, dass ich für ihn etwas anderes war. Weder Ehefrau noch Hure, keine Lolita oder Domina, für ihn war ich Lene und egal was ich tat, ich blieb es.
 

Er küsste wild, ließ mich verstehen, was er heute wollte. Auf dem Weg zum Schlafzimmer flogen Klamotten und Hemmungen beiseite. In Unterwäsche wanden wir uns im Bett, erhitzen uns gegenseitig, ließen die Leidenschaft aufbrodeln.

Seinen Unterleib zwischen meine Schenkel gepresst, lag er auf mir, keuchte leicht und sah mich erwartend an. Sein nackter Brustkorb hob und senkte sich sanft.

Sein Blick betörte mich, er hatte etwas verlangendes und doch herausfordernd. Er raunte zärtliche Worte in mein Ohr, deren Bedeutung ich nicht vermachen konnte. Aber sie waren da, standen genauso belanglos im Raum, wie meine Bedenken, Erwartungen oder Ängste... und waren vergessen.

Nur dieser Moment, ein kurzer Augenblick, der mich ausfüllte. Slow Motion, Romantik, Kerzenschein... ich brauchte das nicht, ich brauchte nur ihn, ich brauchte Tala.

Meine Wolllust wandelte sich in Ergebenheit und Begierde. Ich hätte alles getan und mit mir tun lassen.
 

Nur für diesen Moment.
 

Zerstört.
 

Tala war am eindösen, den Kopf in meiner Halsbeuge vergraben, atmete er mich sanft an. Seine Arme um mich gelegt, drückte er mich an sich.

Seine Worte gingen mir nicht mehr aus dem Kopf, hallten wieder und wieder...

„Du gehörst mir!“, hat er gekeucht. Laut und mit Ernst in der Stimme.

Mich beschlich ein seltsames Gefühl, nicht wie bei Kai, diese Beklommenheit, das Unwohle oder die Verlogenheit... nein... ich fühlte mich geborgen, beschützt... ich war glücklich. Wahrhaftig, ungelogen glücklich.

Mir war schwindlig vor Wärme, ich taumelte in meinen Gefühlen.
 

Tala schlief längst, murmelte etwas Unverständliches im Schlaf. Ich strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht, gab ihm einen Kuss auf die Schläfe. Er sah so friedlich aus, so unverschämt unschuldig und mit seinem makellosem Gesicht schon fast etwas kindlich.

Ja, Tala... das war es, das Gefühl. Sag mir, fühltest du in jenem Moment genauso? Gewunden in Glückseeligkeit und deinen Armen, Tala. Ich hielt es aufrecht, bis der Schlaf mich gefangen nahm.
 

Wie unvorsichtig, frevelhaft, töricht! Wir waren so dumm, Tala... Aus einer Affäre, vollkommen belanglos, wurde Liebe.
 

Wir haben doch gewusst, dass es nicht gut ist. Liebe niemanden außer dir selbst.

Und wir?

Hätte ich es gekonnt, ich hätte meine Gefühle ausgeschaltet.
 

So zerbrechlich. Wie Glas in tausend Splitter zerfallen. Glitzern gleichsam wie Tränen. Unsere Liebe so dünn wie Eis, droht einzubrechen, zu bersten. Ein dünner Faden an den wir uns gleichsam klammern?

Waren wir nicht zum scheitern verurteilt?
 

So zerbrechlich wie Glas.
 

Zerstört.
 

Tbc.
 

~*~

Still alive? ö.ö

Kommentare sind immer wieder gern gesehen. ;)
 

Und ich hoffe es stört nicht wenn es ab jetzt immer etwas dauert mit Kapitel hochladen, da ich leider im Umzugs Stress bin. (*Hamburg Fähnche schwenk*)

Ich nehm aber alles mit, also weiter geht es auf alle Fälle. >.< Ihr entkommt mir nicht! *harhar*
 

Ps: Kennt eigentlich wer das Lied von Rosenstolz? „Etwas zerstört“? Passt irgendwie schön. u.u *Hat’s böse, böse mit Songfics* u.u Böse Dini, böse Dini.
 

©-Dini *olé*

Wer streichelt die Toten?

Titel: Wer streichelt die Toten?

Warnings: Zu viele, also nichts für sanfte Gemüter. ;)
 

A/N: Finale~ Und selbst, wenn es den Anschein hat, es ist nicht das Ende! Mal sehen ob ihr auch dieses „kleine Detail“ überseht. ;) Kai-POV~!
 

Licht aus, Musik an und viel Vergnügen mit:
 

~*~ Wer streichelt die Toten? ~*~
 

Eine Woche hatte ich meine Liebste nicht gesehen... Und nun war ich froh, den zeitigeren Flieger erwischt gehabt zu haben, froh sie wieder in Armen halten zu dürfen, glücklich zu machen.
 

Doch was sollte dieser Anruf von Bryan? Was war so dringend, dass er meine Ungeduld noch etwas schürte? Wichtig, sehr wichtig!, war das einzigste, was er dazu meinte... aber wie wichtig konnte es in Bezug auf Lene schon sein?
 

Egal, ich war auf dem Weg zu ihm. Und nicht wenig später saß ich ihm ernsten Blickes gegenüber.
 

Er stand auf, nahm sich eine Zigarette und ließ sein Feuerzeug schnippen.

„Was ist denn nun so wichtig, Bryan?“, fragte ich nun schon leicht genervt, da mich der Kerl bereits geschlagene zehn Minuten auf die Folter spannte.

Er blies den grauen Rauch aus, ein süffisantes Lächeln schmückte seine Lippen.

„Ich hab doch gesagt, dass ich Bedingungen stelle. Informationen sind teuer, Kai.“

Ich vergrub eine Hand in den Haaren, seufzte resignierend.

„Wenn du mir sagen würdest, um was es geht, könnte ich es mir überlegen.“

Er ging zum Fenster, blickte hinaus und öffnete es schließlich.
 

„Nun...“, erwiderte er mit einer Umdrehung zu mir, „Es geht um Lene.“
 

Meine Augen weitete sich leicht, verengten sich aber gleich darauf zu schmalen Schlitzen. Die Hände zu Fäusten geballt, schlug ich auf den Tisch.

„Was. Ist. Mit. Ihr.?“, hakte ich scharfen Tones nach.

Bryan lächelte immer noch, Rauch strömte von den schmalen, blassen Lippen.

„Mon amour, Kai... ich sagte doch bereits, dass ich einige Bedingungen habe…”

Ich lehnte mich zurück, mit einem Schnauben verschränkte ich die Arme.

„Was?“, gab ich knirschend von mir.

Bryan bewegte sich nur kurz zum abaschen, dann sah er mich ausdruckslos an. Er lächelte längst nicht mehr.

„Calm down, Kai Schätzchen... Es ist nicht so schlimm wie du denkst, nur eine kleine Sicherheitsvorkehrung.“

Meine Augenbraue wanderte in die Höhe, erwartend erwiderte ich: „Dann mal raus mit der Sprache.“

Er zog ein weiteres Mal an der Zigarette. Rot glühend glimmte der Stummel auf, der Rauch legte sich auf seine Lippen. Eine Zeit lang sah Bryan mich stumm an, bis sich ein verhöhntes Lächeln auf seinem Gesicht breit machte.

Die Finger gespreizt vor dem Mund murmelte er: „Nun gut... ganz wie du willst. Du wirst es nicht bereuen...“
 

Du wirst es nicht bereuen..
 

Mein Blick blieb stur und stumm auf ihn gerichtet, ich wartete.

„Ein Notar wird meine kleine Bedingung festhalten, Schätzchen.“, murmelte Bryan, blies den Rauch zum Fenster und deutete auf die Tür . Aus dem Hinterzimmer trat ein Mann, der sich seine Brille zurechtschob.

Und nun wurde ich doch etwas skeptisch, sah verurteilend von einem zum anderen.

„Was willst du, Bryan?“, fragte ich nach, ließ die Haltung abwehrender werden.

Doch er lachte nur, lachte mich an und drückte die Zigarette dabei aus.
 

„Kai, vertrau mir doch einfach. Ich weise dir nur deinen Platz und mir selbst einen neuen.“
 

Puppenspieler.

Hattest unsere Rollen längst verteilt.

Bühne frei!

Schauen wir auf dein Theater hinab, Bryan.

Seht alle her!

Der Meister hat die Karten gelegt, dein Schicksal wurde besiegelt.
 

Längst besiegelt.
 


 

Wut, ungebändigte Wut! Sie kroch meine Kehle hinauf, ließ mein Lid, dem Ticken einer Uhr gleich, zucken. Wie? Wie konnte sie das tun? Mir antun?

Wie dumm, verblendet ich doch war! Ein Narr!
 

Ihr habt mich betrogen, alle beide, mich angelogen. Welch makaberes Spiel ist das?

Kleine, dumme Hure... hältst du mich für naiv?

Hast meinen Freund verhext, ihm das genommen, was ich so an ihm schätzte. Dummes Stück! Deine Tat wird nicht ungerühmt bleiben!
 

Lächelnd betrachtete ich die Pistole. Ich habe mich immer gefragt, für was man sie immer bei haben sollte... jetzt weiß ich es.

Tala, ich hole den Teufel aus dir. Ich bin dein Exorzist und vernichte das dumme Weib, was sich zwischen uns drängte.
 

„Er liebt sie, Kai und sie liebt ihn. Bedingungslos... du bist nichts, du passt da nicht rein. Du bist nur eine Nebenrolle, Kai. Für sie bist du absolut belanglos.“
 

Bryan, du hattest Recht, aber ich habe sie zu uns geholt, ich schicke sie dahin zurück, wo sie herkam. In die Hölle, das verdammte Weib!

Sie wird uns nicht trennen, nicht wahr, Tala? Das kann sie nicht und sie wird es nie können. Es gibt nur einen Menschen den du liebst, Tala... und das bin ich!

Ich, Tala! Nicht Lene!
 

Schwungvoll öffnete ich die Tür. Tala und Lene schreckten hoch, waren mit einem Satz vom Bett gesprungen und standen auf beiden Seiten zu mir gedreht. Die Pistole auf das schöne Mädchen gerichtet, stand ich da, den Finger um den Abzug gekrümmt.

„K... Kai...“, hörte ich Lene leise wimmern. Die Angst in ihr Gesicht geschrieben und leicht zitternd, sah sie Tala hilfesuchend an.
 

Och, Mädchen...
 

„Halt bloß die Klappe!“, zischte ich.

Tala schnaubte kurz, er kam auf mich zu, streckte schon seine Hand aus, doch ich stieß ihn weg.

„Kai, lass das... sie hat dir nichts getan...“, sagte er leise und immer noch sehr gefasst. Zu gefasst, für meinen Geschmack.

Ich warf ihm einen eiskalten Blick zu.

„Oh doch, hat sie...“, sagte ich und ging einen Schritt auf Lene zu, presste ihr den Lauf der Pistole auf die Stirn.

„Was fühlst du, Tala? Was fühlst du gerade, in diesem Moment?“, fragte ich bedrohlich wispernd.

Ich musterte ihn aus den Augenwinkeln, sah seinen Adamsapfel beim Schlucken zucken.

„Ziemlich viel Wut, weil du gerade auf Lene zielst...“

Meine Lippen schmückten ein Lächeln, ich drückte die Pistole fester, gegen die mittlerweile schwitzige Stirn.
 

„Weißt du wie lächerlich das ist, Tala? Du gibst zu, dass du für dieses... Weib etwas fühlst? Du? Findest du dich nicht selbst extrem peinlich?“
 

Das Entsichern der Pistole ließ ein metallisches Klacken durch den Raum fahren.

„Kai...“, sagte Tala mir brodelnder Ungeduld, „Nimm die verdammte Pistole weg! Kai, ich will nicht, dass du ihr was tust, ich lie...“
 

Sprich es nicht aus!“, rief ich, den Lauf fester an die Stirn pressend. Lene wimmerte, sie bekam vor lauter Schreck keinen Ton mehr raus.
 

Tala schluckte ein weiteres Mal und nahm all seinen Mut zusammen.

„Nimm die Pistole weg, Kai. Ich liebe s...“
 

Ein Schuss – stille
 

Lenes Körper sackte zusammen, fiel plump wie ein nasser Sack zu Boden. Ihr Gesicht vor meinen Füßen; regte sich nicht mehr.

Mein Lächeln wurde breiter, ein schrilles Lachen verließ meine Kehle.
 

Nur wir, Tala. Endlich wieder, nur wir...
 

Talas Augen waren geschockt geweitet, starr stand er da, nur seine Hände zitterten leicht.

„Was hast du getan?“, wisperte er. Von Zorn gepackt, stapfte er auf mich zu und packte mich am Kragen.

„Was? Was hast du getan? Ich habe sie geliebt, Kai! Geliebt!“, rief er hysterisch und schüttelte mich dabei leicht.

Ich lachte verhöhnt, ergriff seine Hände.

„Nein. Du liebst mich, nur mich! Du hast schon immer mich geliebt... schon immer, so wie ich dich geliebt habe!“

Tala blickte mich perplex an, schüttelte heftig den Kopf. Seine Hände zitterten noch immer, als er von mir abließ und sich umdrehte. Er kniete nieder und nahm den toten Leib in die Arme.
 

Er strich ihr durch das Haar, drückte sie an sich, als würde er sie trösten. Trösteste du dich nur selbst, Tala? Tat es weh, Geliebte zu verlieren?
 

„Ich dich lieben, Kai? Sie ist meine Liebe... Nicht du! Du bist ein Monster! Ich hoffe du büßt für deine Tat!“
 

Er ließ Lene nicht los. Seine Worte waren hart, seine Tat härter.

Wieso? Wieso klammerte er sich so ans sie? Er liebt mich, nur mich, für immer... Du hattest doch alles, was du wolltest, Tala. Wieso dann das?
 

Wieso sie?
 

Ich war dein Leben, da gab es nichts anderes... nur uns! Siehst du nicht, dass sie einen Keil zwischen uns getrieben hat? Ich habe sie beseitigt, damit wir wieder normal leben können... siehst du das denn nicht?
 

Ich reichte Tala die Hand, ruhig, ganz ruhig sage ich: „Komm, Tala. Alles ist gut. Wir gehen wieder...“

Doch er schlug meine Hand weg, voll Wut, Zorn und Hass bäumte er sich vor mir auf.

„Alles ist gut? Ist dir noch zu helfen? Du Monster hast sie umgebracht! Mein Leben, Kai, du hast mein Leben zerstört!“
 

Ich funkelte ihn böse an. Tala, warum verstandest du es nicht? Ich war dein Leben! Ich und sonst niemand! Die Wut schüttelte mich, ließ es in mir aufbrodeln.
 

„Dein Leben zerstört? Ich bin dein Leben! Sieh es endlich ein. Tala, sie war nichts wert!“

Er packte mich am Kragen und schon spürte ich seinen eiskalten Blick, den er mir zukommen ließ.
 

„Nichts wert? Kai, du bist nichts wert! Du bist nichts weiter als ein krankes Monster... ich kenne dich längst nicht mehr. Kai Hiwatari starb für mich...“

Meine Hand krümmte sich fest um die Waffe. Ich knirschte mit den Zähnen um meinem Zorn Ausdruck zu geben.
 

„Wer streichelt hier die Toten, Tala? Du bist krank! Du bist nicht mehr du selbst!“
 

Seine kalten Augen huschten hin und her. Sein Griff lockerte sich, er ließ von mir ab.

„Du wirst büßen, Kai... alles büßen. Denn... ich bin immer noch das gefühlskalte Arschloch, dass ich schon immer wahr!

Sein Schreien erfüllte den Raum; mich. Er ging zur Tür und schmiss sie auf.
 

„Wenn du mich nicht liebst, wirst du niemanden mehr lieben...“
 

Leise zogen meine Worte durch das Zimmer. Tala verharrte.

„Was?“, fragte er, während er sich wieder zu mir drehte. Erschrocken blickte er nun jedoch in den Lauf der Pistole, die ich auf ihn gerichtet hielt.

„Du liebst mich nicht? Die ganzen Jahre vergebens? Du elender Egoist...“

Tala wich einen Schritt zurück.

„Wa... Was soll das?“, fragte er mit stockendem Atem.

Meine Hand zitterte, ich kniff die Augen zusammen.
 

Was habe ich gesucht, Tala?

Das was ich doch längst hatte?

Hast du gefunden, was ich gesucht habe?

Du aber ich nie?
 

Du liebst mich nicht!
 

Ich drückte ab. Hörte nur noch das dumpfe Geräusch, als sein Körper zu Boden fiel.
 

Ja, du liebst mich nicht...
 

Ich presste den harten Stahl an meine Schläfe.

Wer streichelt die Toten, Tala?
 

Ich krümmte den Finger, drückte ab.
 

Niemand!
 

Tbc.
 

~*~

*hust*

Feedback? :D
 

©-Dini *olé*

Geliebter Feind

Titel: Geliebter Feind / Epilog

Warnings: Pointe? |D
 

A/N: So, da habt ihrs offiziell, das Ende. Kurz, prägnant und ich hoffe für manche doch etwas überraschend. ;)

Ich hoffe euch hat meine kleine Story gefallen und schnuppert auch mal bei den anderen rein. *Schleichwerbung für „Viva la Illusion“ mach* So und ich hoffe mal zur POV muss ich nichts mehr sagen, oder? Bleiben ja viele übrig. u.u
 

Durchatmen und durchlesen, bei:
 

~*~ Geliebter Feind ~*~
 

Oh Gott, ich bin schrecklich, Bryan! Ich bin schrecklich neidisch!
 

Deine Worte liegen mir noch immer im Ohr, Tala...

Weißt du wieso? Ich war es auch.

Ehrlich, ich war eifersüchtig...

Denkst du es ist angenehm, verdrängt zu werden? Ich war immer etwas besonderes für dich... bis sie kam.
 

Ihre Liebe war gegen die meine ein Witz und trotzdem hast du sie gewählt, Tala. Ich weiß, dass du mir vertraut hast, genauso wie sie mir vertraut hat...
 

Aber Eifersucht ist das schlimmste Los, dass die Menschheit kennt. Nicht umsonst eine Todsünde...
 

Ich warf eine Rose auf die kalten Steinplatten. Die roten Kerzen flackerten leicht im Wind. Die Sonne schien heiter, so als wäre nichts gewesen.
 

Gar nichts gewesen.
 

Der dunkle Marmor glitzerte wie ein Diamant im Licht, durch den frischen Morgentau.

Das Radio hatte verkündet, dass heute der heißeste Tag im Jahr werden sollte.

Ihr erlebt ihn nicht mehr mit.

Schade drum, Tala, ich hätte dich gern schwitzen sehen.
 

Die Hände in den Hosentaschen vergraben stand ich da und lächelte stumm zu der großen Steinplatte.
 

„Tragödie!“, hatte die Zeitung beteuert.

„Die Tat eines Psychopaten.“, wurde heftigst im Radio promoviert.

„Der Akt einer verzweifelten Liebe?“, verkündete man im TV.

Alle waren erschüttert, überrascht, ratlos.

Doch ein Detail hatten sie übersehen...
 

Mein Lächeln wurde breiter, ich wand mich vom Grab ab und ging zurück zum Auto.
 

Alle hatten es übersehen... wobei es doch so offensichtlich war.
 

Nur ein kleines Detail...
 

Bryan Kutzenov – Alleinerbe von Kai Hiwatari und Tala Iwanov. Alle Anteile der Hiwa Corp. fielen an ihn, die Aktienrechte übertrug man auf seine Person. Das Hab und Gut der Firmenleiter gehörte nun ihm, firmlich sowie privat. Sein Kontostand wuchs ins unermessliche.
 

Kauf dir Liebe davon...
 

Mein bester Freund.
 

The End
 

~*~

Das war es also nun. Kommentare dazu und insgesamt sind immer gern gesehen. Vielleicht auch einige Tipps was ich verbessern könnte? :D

Ich bedanke mich bei allen meinen lieben Kommischreibern, ihr seit echt dufte! So was baut wirklich immer auf und es animiert tierisch zum weitermachen.

Also, ein großes Danke.

Nur durch euch kam diese Fic so schnell zu ihren Ende. :D :D :D

*verbeug*
 

©-Dini *olé*



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Kommentare zu dieser Fanfic (75)
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Von: lunalinn
2007-05-25T15:02:07+00:00 25.05.2007 17:02
die ff is der hammer ^^
das ende is zwar ziemlich traurig aber es gefällt mir ^_____^
dein schreibstil is auch der hammer
hat echt spaß gemacht zu lesen =)
cucu
Von: abgemeldet
2007-03-10T18:15:22+00:00 10.03.2007 19:15
Hi Du.
Die Story war im Gesamten wirklich ein mega Lesespaß! Ich hab immer wieder ganz gespannt aufs nächste Kapi gewartet und meine Erwartungen hast du echt nicht enttäuscht. Deshalb find ichs eigentlich schade das die Story vorbei is. Aber nichts hält für die Ewigkeit! Was du ja auch mit der FF bewiesen hast.

Viel liebe Grüße und danke für den Lesespaß
Hexe
Von:  Dahlie
2007-03-09T15:03:03+00:00 09.03.2007 16:03
Man das war ja nun echt traurig. Ich muss sagen deine FF hatte was herlich erfrischendes an sich ^.^
mal so was ganz anderes
also viel glück für dein nächstes Projekt
Von:  Dranza-chan
2007-03-07T21:20:59+00:00 07.03.2007 22:20
Das Kapi is echt gut geschrieben!!
Brian hat die ganze Sache ja echt gut für sich hingedreht!
Schade aber das die FF schon zu ende is!
Bye Dranza-chan
Von: abgemeldet
2007-03-07T15:29:17+00:00 07.03.2007 16:29
du kannst echt geil schreiben ^^
und so schön, war echt mega klasse
*dahin schmelz* d^^
suppi geworden, ein sehr schöner Schluß geworden..^_________^
Von: abgemeldet
2007-02-07T18:49:34+00:00 07.02.2007 19:49
Hammers e hammers O_O ich liebe diese stry voll xDD
Egal wie sie ausgeht~ es passt total~ echt hammers
sag ich nur ^^ Repsekt~, eigentlisch schade um tala *sfz*
Egal es ist einfach gut geworden « wer was dagegen sagt...
leutz mich Interessiert eure gegenkommentare nicht *rofl*
Egal also ich bin sehr zufrieden mit dem FF ^---^
Von:  teardrop
2007-02-07T18:35:07+00:00 07.02.2007 19:35
schön^^, Bryan lebt noch hehe
aba schade, dass die ff zu ende ist

baba
Von: abgemeldet
2006-12-23T15:40:09+00:00 23.12.2006 16:40
Das Kappi is echt hart. Aber wieder gut geschrieben. Jetzt frag ich mich nur was im nächsten Kappi noch kommen kann. Bin echt gespannt.

Schöne Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr!^^
Lieber Gruß
Hexe
Von:  Dranza-chan
2006-12-22T18:50:54+00:00 22.12.2006 19:50
Das Kapi is echt gut geschrieben aber ziemlich heftig!
Ich frag mich was im letzten Kapi passiert??!
Schreib bitte schnell weiter!
Schöne Weihnachten!
Bye Dranza-chan
Von:  Dahlie
2006-12-22T18:15:58+00:00 22.12.2006 19:15
*mund auf und entsetzt ist*
Du lieber Himmel!
Was für ein Weihnachtgeschenk!!!!!!!
Und die ff ist wirklich noch nicht abgeschlossen=?
DAS soll ich glauben??????


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