Zum Inhalt der Seite

Licht und Schatten (Teil 2)

Sess/Kagome
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Tenseiga

Teil 2:
 

Kapitel I: Tenseiga
 

Ja, Leute da bin ich wieder mit Teil 2 dieser Story!

Danke an alle die mir bis hierhin schon mal treu geblieben sind, ich hoffe euch gefallen auch die nächsten acht Kapitel!

Wir erinnern uns:

Tsuyu und ihre treuen schnurrenden Anhänger haben Sesshoumaru und seinen Begleitern eine Falle gestellt.

Kagome wurde bei dem Versuch Rin zu beschützen schwer verwundet und starb schließlich.
 

°§^§^§°
 

Stille hatte sich über die kleine Waldlichtung gelegt, auf der es nur allzu deutlich nach einem Kampf aussah.

Sesshoumaru sah sich in der Gegend um und witterte schließlich das Kagome wohl zwei der Katzenyoukai erledigt hatte.

Das war mehr als beachtlich für ein Menschenmädchen, auch wenn sie eine Miko war.

Sie hatte Rin wirklich gut beschützt.

Er sah zu der Miko.

Sie hatte sogar ihr Leben dafür geopfert.

Rin klammerte sich schluchzend an den bluterschmierten Haori von Kagome.

»Das ist alles meine Schuld.«, jammerte sie.

Jaken klopfte ihr beruhigend auf den Rücken.

»Das stimmt doch nicht, Rin.«

»Doch. Kagome-sama ist nur so schwer verletzt worden, weil ich nach ihr gerufen habe und sie dadurch abgelenkt war.«, meinte Rin.

Jaken ließ betrübt den Kopf hängen, während Rin weiter ihren Tränen freien Lauf ließ.

Er war nie sonderlich nett zu der Miko gewesen und jetzt tat ihm das furchtbar leid.

Er hatte ganz bestimmt nicht gewollt, dass ihr so etwas zu stieß.

Allerdings fühlte sich auch der Krötendämon schuldig.

Schließlich hatte er die Möglichkeit gehabt bei der Miko zu bleiben, aber er hatte nichts gesagt, als sie vorschlug sich aufzuteilen und dann losgezogen war.

Er hätte es ebenso verhindern können.

»Das ist nicht fair.«, schluchzte Rin.

»Sie war ein guter Mensch, sie hatte es nicht verdient, dass sie so sterben muss.«

Jaken nickte leicht.

Vielleicht nicht so gut wie Rin Kagome immer gesehen hatte, denn die Achtjährige glorifizierte ja alles, was ihr über den Weg lief.

Aber sie hatte zumindest ein warmes Herz besessen und den Wunsch, jedem zu helfen, der sie darum bat.

Rin wischte sich einige Tränen aus den Augen, auch wenn es eigentlich nichts half und immer wieder neue über ihre Wangen rollten.

»Was passiert jetzt mit Kagome-sama?«, fragte sie schließlich.

Jaken hätte ihr diese Frage zu gern beantwortet, doch er wusste es ja selber nicht.

So zuckte er nur etwas unschlüssig mit den Schultern.

Er wusste, dass Menschen ihre Toten begruben, aber ansonsten konnte er nicht sagen, wie so eine Beerdigung bei den Sterblichen ablief.

Und die junge Frau sollte wohl ordentlich bestattet werden, dass waren sie ihr schuldig.

»Geht zur Seite.«, hörten sie plötzlich Sesshoumaru sagen und sowohl Jaken, als auch Rin blickten auf.

Rin wich schleunigst zurück, nur Jaken begriff nicht sofort.

Doch dann sah er auf das Schwert das Sesshoumaru in der Hand hatte und endlich verstand er.

Natürlich.

Warum hatte er nur daran nicht gedacht?

Tenseiga.
 

I
 

Kagome spürte wie sie an die Oberfläche ihres Bewusstseins geschwemmt wurde.

Ihre Glieder wühlten sich bleiern an und sie war sich nicht sicher, ob sie diese überhaupt jemals wirklich bewegt hatte.

Sie fühlte sich wie erschlagen.

Aber die Schmerzen waren weg.

Dabei müsste sie die Wunde am Rücken doch spüren.

Soviel Blut wie sie verloren hatte…

Es war doch eigentlich ein Wunder, dass sie überhaupt noch lebte.

Oder lebte sie vielleicht gar nicht mehr?

War dies hier vielleicht nur ein Traum?

Sie spürte wie etwas Flauschiges ihr Gesicht kitzelte.

Langsam schlug sie die Augen auf.

Zuerst konnte sie nichts genau erkennen, doch dann sah sie vor sich bersteinfarbene Iriden, die sie ernst ansahen.

Sie wollte etwas sagen, doch auch ihre Zunge schien erstarrt zu sein und so ließ sie es.

Stattdessen hörte sie einen Freudenschrei neben sich und spürte wie zwei kleine Arme sich um ihren Hals schlangen.

»Kagome-sama, du lebst wieder. Ich bin ja so froh.«, rief Rin, während sie sich an die Miko klammerte.

Kagome brachte ein schräges Lächeln zustande, das sie auch Jaken schenkte, der irgendwie fertig aussah.

Doch innerlich war sie verwirrt.

Wieder?!

Hieß das… dass sie wirklich gestorben war?

Ihr Blick glitt zu Sesshoumaru.

Nur er konnte das getan haben, Tenseiga gehorchte nur ihm.

Erst jetzt fiel ihr auf, dass der Youkai sie im Arm hielt und sie scheinbar auch nicht loslassen wollte.

Kagome lächelte leicht, als sie kurz wieder die Augen schloss.

Irgendwie fühlte sie sich in seiner Nähe mehr als nur geborgen.

Sie richtete sich etwas auf und er ließ sie aufstehen.

Wenn auch etwas wacklig, aber sie konnte sich ohne Mühe fortbewegen.

Dann bemerkte sie jedoch das riesige Loch, dass ihr Haori hinten hatte.

Na toll, dachte sie.

Die bringen mich nicht nur um, sondern ruinieren auch noch meine Sachen.

Zum Glück hatte sie auch noch Sachen zum Wechseln.

Sesshoumaru wandte sich in eine Richtung und schien kurz zu wittern.

Heute kamen sie sowieso nirgendwo mehr hin, also konnte er auch gleich einen Lagerplatz suchen.
 

II
 

Kagome sah sich leicht suchend auf der Lichtung um, als Rin sie am Ärmel zog, dies aber sofort unterließ, als Kagome sie etwas verzweifelt anguckte.

Durch Rins Ziehen war der ohnehin schon lädierte Haori ins Rutschen gekommen und Kagome musste ihn jetzt festhalten, weil ihr sonst das Kleidungsstück sicher von den Schultern gerutscht wäre.

»Da hinten ist eine heiße Quelle.«, meinte Rin jetzt und die junge Frau lächelte dankbar, als sie sich auf den Weg in die angegebene Richtung machte.

Sie bemerkte nicht, wie Sesshoumaru ihr mit wachsamem Blick folgte.
 

III
 

Leise seufzend ließ Kagome sich in das warme Wasser gleiten.

Ihre Muskeln entspannten sich langsam und sie lehnte sich an einen großen Felsen am Rand der Quelle und schloss die Augen.

Irgendwie konnte sie noch gar nicht richtig begreifen, was heute alles geschehen war.

Doch es hatte sie ja immer interessiert, wie es war, wen man sterben musste.

Jetzt wusste sie es und sie legte absolut keinen Wert darauf, dass in nächster Zeit zu wiederholen.

Nie wieder konnte sie schließlich nicht sagen, denn irgendwann musste wahrscheinlich jeder mal sterben.

»Kagome.«

Sie zuckte zusammen als sie ihren Namen hörte, blinzelte dann aber verwundert, als sie die tiefe Stimme erkannte.

Sofort rutschte sie etwas tiefer ins Wasser, nur um dann wieder aufzutauchen.

Hatte er sie gerade beim Namen genannt?

Sie lugte etwas um den Felsen rum, was ihr unwillkürlich den Blick Sesshoumarus einbrachte, der von der anderen Seite dagegen lehnte.

»Hast du mich gerade Kagome genannt?«, fragte sie vorsichtig nach und er hob nur eine Augenbraue.

»Das ist doch dein Name, oder etwa nicht?«

»Schon, aber das hat dich vor einigen Wochen ja auch nicht daran gehindert, mich Menschenkind oder so zu nennen.«, erwiderte sie leicht in Gedanken versunken, als ihr sein musternder Blick auffiel.

Schnell ließ sie sich wieder in die Quelle zurückfallen und starrte mit hochrotem Kopf auf die Wasseroberfläche.

»Ich wollte dir lediglich sagen«, unterbrach Sesshoumaru schließlich die Stille,»das du dich und Rin gut verteidigt hast. Nicht viele Menschen hätten den Mut aufgebracht gleich gegen drei Katzenyoukai anzutreten.«

Nun musste Kagome doch wieder aufblicken.

Hatte er ihr gerade so was wie ein Kompliment gemacht?

»Du hast doch nicht wirklich geglaubt, dass ich Rin-chan im Stich lasse.«, meinte sie schließlich.

»Nein. Dazu ist dein Wille, alle um dich herum zu beschützen, zu groß.«

Kagome biss sich leicht auf die Lippen.

Das hatte jetzt schon wieder leicht abwertend geklungen.

»Warum beschützt du mich?«, fragte sie schließlich, biss sich danach aber sofort wieder auf die Zunge.

Erst denken, dann sprechen, dachte sie verzweifelt, aber es war zu spät, sie hatte bereits laut ausgesprochen, was ihr gerade durch den Kopf geschossen war.

»Soll ich etwa nicht?«, fragte Sesshoumaru und Kagome schüttelte den Kopf, wobei ihr auffiel, dass er das ja gar nicht sehen konnte.

»Du beschützt Rin, weil sie…«, meinte sie und schwieg dann kurz.

Auf bestimmte Behauptungen reagierte Sesshoumaru immerhin leicht allergisch.

Zum Beispiel auf die These hin, dass er Menschen mochte und sich durch sie verweichlichen ließ, was Youkai scheinbar immer irgendwie gleichzusetzen schienen.

»Weil sie was?«, fragte Sesshoumaru gerade nach und Kagome schluckte leicht.

»Weil du sie als deine Ziehtochter akzeptierst.«, meinte sie leise, doch er hörte sie trotzdem.

»Ja. Und?«

»Nun Jaken und Ahun können sich teilweise selbst beschützen, aber Ahun ist gut, wenn Rin beschützt werden muss, eben so wie Jaken. Aber ich habe keinen wirklichen Nutzen für dich.«, meinte sie.

»Auch du bist ein zusätzlicher Schutz für Rin. Und außerdem beschütze ich, wen ich will.«, meinte er nach einer Weile.

Kagome nickte leicht.

»Ich verstehe.«, sagte sie und man konnte die Enttäuschung aus ihrer Stimme heraushören.

Kagome wusste, seit ein paar Tagen war ihr dies klar, dass sie diesen sturen Youkai wirklich mochte.

Nicht als einfachen Freund, sondern jemand an dessen Seite sie gern geblieben wäre.

Doch für ihn war sie eben nur einfach ein Menschenmädchen.

Vielleicht mochte er sie ja auch ein bisschen, aber bestimmt nicht mehr.

Sesshoumaru derweil schwieg ebenfalls beharrlich.

Er hatte wohl herausgehört, dass es nicht das gewesen war, was sie von ihm hatte hören wollen, doch er hatte bewusst nicht gesagt, was er gedacht hatte.

Er hatte die letzten Wochen mehr als einmal versucht sich weiszumachen, dass Kagome nichts weiter als ein Mensch war und das er in ihr auch nicht mehr als eine Reisegefährtin sehen sollte.

Doch Sesshoumaru hatte feststellen müssen, dass der gute Wille ihn nicht von ihr fernhielt.

Er liebte sie.

Heute, als sie dort tot am Baum lehnte, hatte er es erkannt.

Er hätte sie um keinen Preis der Welt nicht wiederbeleben können.

Außerdem wollte er, dass sie glücklich wurde und das würde sie kaum in seiner Nähe werden.

Deshalb würde er sie nach Ise bringen.

In seiner Nähe war sie immer in Gefahr und würde nicht nur von Dämonen, sondern auch von Menschen geächtet werden.

Er hatte es bei seinem Vater und dessen zweiter Frau, Inu Yashas Mutter, schließlich selbst miterlebt.

Sie hatten es mehr als schwer gehabt, auch wenn natürlich kaum ein Youkai es gewagt hätte den Fürsten des Westens in irgendeiner Weise zu kritisieren.

Deswegen war man auf dessen Gefährtin losgegangen, wenn auch nicht offen, denn den Zorn eines der mächtigsten Youkaifürsten hätte man sich nie zuziehen wollen.

Das war vor zweihundert Jahren gewesen, doch die Einstellung von Menschen und Dämonen zur anderen Rasse war gleich geblieben.

Da musste er sich ja nur an die eigene Nase fassen.

Sesshoumaru war sich eigentlich sicher, dass Kagome im folgen würde, wenn er sie darum bat, doch er würde es nicht tun.

Sollte sie unter ihresgleichen bleiben, dass war besser für sie.

Auch Kagome hing ihren Gedanken nach, doch sie zogen sie nur runter.

Doch dann schüttelte sie leicht den Kopf.

Was wollte sie eigentlich?

Sie wusste doch, wie seine Einstellung gegenüber Menschen war und nur weil er Rin akzeptierte, hieß das ja noch lange nicht, dass er deshalb gleich ein Menschenfreund war.

»Sesshoumaru-sama?«, ertönte plötzlich Rins Stimme und Kagome hörte wie sich der Youkai erhob.

Allerdings blieb Sesshoumaru noch einmal kurz stehen.

»Ise ist nicht mehr fern. In spätestens zehn Tagen sind wir dort.«, meinte er und Kagome nickte.

»Gut.«, sagte sie schließlich tonlos.
 

IV
 

Kagome sah zu den Sternen hinauf und seufzte schließlich leise.

Dann sah sie jedoch über die Wiese, auf der sie sich gerade befanden und betrachte den Youkai, der regungslos dort stand, während der Wind mit seinen Haaren spielte.

Kagome sah zu den anderen.

Seit einigen Tagen hatten sie nun schon die Berge hinter sich gelassen, doch sie fühlte sich irgendwie nicht ganz wohl in ihrer Haut.

Schließlich hatte sie sich noch nicht einmal dafür bedankt, dass Sesshoumaru sie wiederbelebt hatte.

Allerdings hatte sich dafür auch noch keine Gelegenheit ergeben.

Kagome atmete kurz durch und stand schließlich auf.

Ein besserer Zeitpunkt als jetzt würde sowieso nicht mehr eintreten.

Leise ging sie auf den Youkai zu, der immer noch mit verschränkten Armen in eine andere Richtung sah.

»Sesshoumaru?«, fragte sie vorsichtig, wusste sie doch, dass er manchmal beim nachdenken nicht gestört werden wollte.

»Ja?«, fragte er schließlich nach einer Weile und sie holte erneut Luft.

Dann ging sie noch weiter auf ihn zu, bis sie direkt hinter ihm stand und die Arme um ihn schlang.

»Danke, dass du mich gerettet hast.«, murmelte sie, während sie gegen seinen Rücken lehnte.

Sesshoumaru schloss kurz resigniert die Augen.

Warum meinten es die Götter nur so schlecht mit ihm?

Wollte hier irgendjemand seine Selbstbeherrschung testen?

Doch er unterdrückte den aufkeimenden Wunsch sich umzudrehen und Kagome gänzlich ins seine Arme zu schließen.

In sieben Tagen waren sie in Ise.

Erst dann würde sie sicher sein.

Er wusste schließlich warum Tsuyu ausgerechnet Kagome und Rin als Ziel ausgesucht hatte.

Diese beiden waren seine Schwachpunkte.

Rin konnte er nicht fortschicken, sie würde ihm immer nachlaufen.

Seine einzige Möglichkeit sie halbwegs zu schützen, war, sie in den Palast des Westens zu bringen.

Doch Kagome konnte er nach Ise bringen.

Dorthin wagte sich kein Dämon, der Bannkreis des Schreins hielt alles Unreine und Böse fern.

Auch er würde dort nicht hingelangen können, was vielleicht auch besser so war.

So konnte er die junge Frau beschützen.

Sie konnte glücklich werden unter Ihresgleichen.
 

V
 

Verwirrt blickte Jaken auf das sich ihm bietende Bild, bevor er wieder mal sehr leise seufzte.

Auf einer vom Mond beschienen Wiese standen Sesshoumaru und Kagome, wobei die Miko hinter dem Youkai stand und ihre Arme um ihn geschlungen hatte.

Der Wind vermischte ihr schwarzes Haar mit seinem silbernen, das geheimnisvoll im blassen Licht schimmerte.

Dann jedoch löste Kagome ihre Umarmung und ging leise zurück zum Lagerplatz.

Sesshoumaru sah ihr fast traurig hinterher, bevor er schließlich einen einzigen Sprung machte, um auf einem etwas abseits stehenden Baum zu landen.

Jaken zögerte kurz und trat dann zu dem Stamm.

Er wusste, dass es ihn eigentlich nichts anging und er eigentlich auch keine Antwort erhalten würde, doch manchmal gab Sesshoumaru ja doch die gewünschten Auskünfte.

»Sesshoumaru-sama?«

Der Youkai zeigte keinerlei Regung.

»Was?«, fragte er schließlich nach einer Weile des Schweigens, da er erkennen konnte, dass Jaken ihn wohl nicht eher in Ruhe lassen würde, als das er ihm die gewünschte Auskunft gab.

Was immer das auch sein mochte.

»Erlaubt Ihr, dass ich Euch eine Frage stelle?«

Sesshoumaru sah nun doch zu seinem Untergebenen und nickte kaum merklich.

Jaken zögerte kurz, doch dann holte er tief Luft.

»Was wird nun mit der Miko, Kagome?«

Sesshoumaru zuckte nicht einmal mit der Wimper, doch Jaken wollte wenigstens eine kleine Antwort.

Immerhin schien da ja doch etwas zu sein, auch wenn er das vor einigen Wochen noch für absolute Spinnerei gehalten hätte.

Doch Jaken kannte Sesshoumaru gut genug, um zu wissen, dass dieser mehr für Kagome empfand als bloße Symphatie.

»Kagome geht nach Ise.«, sagte Sesshoumaru schließlich und Jaken sah ihn mehr als nur verwirrt an.

»Wünscht Ihr nicht, dass Sie uns auch weiterhin begleitet?«, fragte er.

Doch darauf gab der Herr des Westens keinerlei Auskunft mehr und Jaken wandte sich zum Gehen.

Das verstand er nun nicht.

Sesshoumaru hingegen sah wieder zum Himmel.

Natürlich hätte er Kagome gerne weiterhin in seiner Nähe gehabt, doch es war für alle am Besten wenn sie ging.
 

VI
 

Nachdenklich sah Kagome auf das Wasser vor sich.

Der Fluss war klar und kalt, doch Rin schien das wenig zu stören, da sie ihren Kimono hochgekrempelt hatte und jetzt aufmerksam die Fische im Wasser beobachtete.

Kagome sah dem Mädchen eine Weile zu, bevor sie leicht den Kopf schief legte und schließlich zu Jaken sah.

Der kleine Youkai saß dösend auf Ahuns Rücken.

Von Sesshoumaru fehlte jede Spur.

Kagome seufzte leicht, als sie sich erhob und ihre Hakama abstreifte, ebenfalls ins Wasser stieg.

Schließlich reichte ihr der Stoff des Haoris bis kurz über die Knie und war damit eigentlich deutlich länger als ihre damalige Schuluniform.

»Nicht bewegen, Kagome-sama.«, meinte Rin plötzlich und Kagome blieb unwillkürlich stehen.

Dann ertönten ein Platschen und ein Freudenschrei.

Rin war jetzt zwar ziemlich nass, doch sie hielt einen zappelnden Fisch in die Höhe.

Grinsend sah sie Kagome an und trug den Fisch dann ans Ufer, bevor sie sich wieder in die Strömung stellte und anfing die Fische zu beobachten.

Kagome sah ihr dabei traurig lächelnd zu.

Es würde Rin das Herz brechen, wenn sie ging.

In fünf Tagen erreichten sie Ise.

Der Countdown lief und war wohl auch nicht mehr aufzuhalten.

Was sollte sie tun?

Hier bleiben?

Doch nur wegen Rin?

Sicher, dass Mädchen war es wert, doch das hieß auch, dass sie in der Nähe von Sesshoumaru bleiben musste.

Kagome biss sich leicht auf die Lippe, bevor sie sich auf einen Felsen im Fluss setzte.

Sie wusste, dass sie ihn schon mochte, mehr als einen gewöhnlichen Freund.

Doch sie schien ihm ja relativ egal zu sein.

Und sie wusste nicht ob sie damit leben konnte von ihm größtenteils ignoriert zu werden.

Vor ein paar Wochen, als er sie in dieser stürmischen Nacht bei sich hatte schlafen lassen, hätte Kagome fast schwören können, dass er sie doch irgendwie gern hatte.

Aber jetzt kam er ihr wieder so kalt vor.

Hatte sie vielleicht etwas falsch gemacht?

Sie konnte sich nicht daran erinnern.

Ein lauter Aufschrei riss sie aus ihren Gedanken und ließ sie schnell aufspringen.

Wie auch immer Rin es geschafft haben mochte, sie war nun endgültig klitschnass und sah die Miko betreten an.

»Der Fisch ist mir entwischt.«, meinte sie etwas kleinlaut, während Kagome sie nur leicht kopfschüttelnd betrachtete.

Dann hielt sie dem Mädchen ihre Hand hin.

»Komm, Rin-chan, bevor du dir eine Erkältung holst.«, meinte sie und die Kleine nickte, blieb aber plötzlich stehen und rannte schließlich los.

»Sesshoumaru-sama, ihr seid wieder da.«, rief die Achtjährige freudestrahlend.

Der Youkai legte leicht den Kopf schief, als er die klitschnasse Rin betrachtete, die sich jetzt an sein Hosenbein geklammert hatte und somit auch seine Sachen durchweichte.

»Rin-chan, du machst Sesshoumaru ja auch noch ganz nass.«, hörte er da auch schon Kagome schimpfen.

Die junge Frau kam gerade mit einem Badetuch angelaufen, dass sie Rin überwarf.

Rin versuchte irgendetwas zu erwidern, doch man konnte kein Wort verstehen, da Kagome ihr gerade die Haare und das Gesicht trocken rubbelte.

Sesshoumaru wandte sich ab und warf nur einen kurzen Blick auf Jaken, der scheinbar nun wirklich zu schlafen schien.

Sehr wachsam, alle Achtung, dachte Sesshoumaru ironisch, als plötzlich jemand an ihm vorbei lief.

Kagome griff eilig nach ihrer Hakama und rannte dann mit einem zweiten Badetuch zu Rin zurück, schließlich musste sie das Kind ja in irgendwas einwickeln, bis deren Kimono wieder trocken war.

Außerdem konnte sie selbst ja auch nicht die ganze Zeit halbnackt vor Sesshoumaru rum rennen.

Dabei hatte sie jetzt deutlich mehr als früher an.

Sesshoumaru sah der Miko schweigend hinterher, als ihm schließlich etwas auffiel, was Kagome wohl aus der Tasche gefallen sein musste.

Stirn runzelnd hob er es vom Boden auf, doch dann verfinsterte sich sein Blick.

Er hielt einen Rosenkranz in der Hand.

Und er kannte diesen nur zu gut.

Schließlich hatte ihn sein Bruder ständig getragen.

Der Youkai sah zu der Miko, die mit einem ziemlich breiten Grinsen Rin fest in das Tuch einwickelte und das Mädchen abtrocknete, obwohl das Kind verzweifelt versuchte sein Haare zu glätten.
 

VII
 

»Hat irgendjemand eigentlich mal die ganzen Sterne gezählt?«, fragte Rin neugierig und sah zum dunklen Himmel hinauf, der geheimnisvoll glitzerte.

»Ich weiß nicht. Kaum ein Mensch, aber vielleicht ein Youkai.«, erwiderte Kagome, die Rin gerade den Obi band.

»Ob Sesshoumaru-sama das vielleicht getan hat?«, fragte Rin, als Kagome die Schleife gerade zog und aufstand.

Sie holte schon Luft um zu antworten, als sie plötzlich unterbrochen wurde.

»Nein, habe ich nicht.«

Rin zuckte mit den Schultern und zupfte noch einmal an ihrer Schleife, während Kagome zu Sesshoumaru sah, der scheinbar auf irgendwas zu warten schien.

Jedenfalls ging sein Blick von ihr zu Rin und schließlich musterte er ihr Gesicht wieder ausdruckslos.

Kagome blinzelte leicht verwirrt.

Wollte er etwa mit ihr allein sprechen?

»Rin-chan, geh doch schon mal vor und guck ob die Fische auch nicht anbrennen, ja?«, meinte Kagome und das Mädchen lächelte sie an.

»Ist gut.«, strahlte sie und trollte sich.

Kagome sah den Youkai erwartungsvoll an.

»Und? Was möchtest du von mir?«, fragte sie schließlich.

Sesshoumaru musterte sie abermals, bevor er etwas hervorzog und ihr entgegenhielt.

Kagomes Augen weiteten sich.

»Woher…?«, fragte sie verwirrt, als sie nach dem Rosenkranz griff.

»Willst du es als Andenken behalten?«, fragte er und Kagome biss sich leicht auf die Lippen.

»Nein.«, sagte sie schließlich leise.

»Wozu trägst du es dann bei dir, wenn nicht, um dich an Inu Yasha zu erinnern?«

Kagome schaute auf den Boden, so als ob sie dort eine Antwort finden könnte.

»Kagome, sieh mich an.«

Verwirrt kam sie der Aufforderung nach und sah in die bersteinfarbenen Iriden, die scheinbar versuchten bis auf den Grund ihrer Seele zu blicken.

Tatsächlich wollte Sesshoumaru in den Augen des Mädchens lesen.

Denn er hatte bemerkt, dass Kagome ihn zwar nie wirklich bewusst anlog, aber ihre Vergangenheit sie zu sehr belastete, als das sie in irgendeiner Weise bereit war darüber zu sprechen.

Kagome derweil versuchte ihre Gedanken zu ordnen.

Warum trug sie den Rosenkranz noch bei sich?

Sie hatte ihn doch eigentlich unter dem heiligen Baum vergraben wollen.

Aber sie hatte es nicht getan.

Davor gestanden hatte sie, aber sie hatte die Kette nicht dort zurücklassen können.

»Liebst du Inu Yasha denn immer noch so sehr, dass du nicht von den Dingen lassen kannst, die einst ihm gehörten?«, fragte Sesshoumaru und brachte Kagome damit gänzlich aus dem Konzept.

Warum fragte er sie das?

»Nein, ich liebe ihn nicht mehr so wie früher.«, brachte sie stockend heraus.

Gleichzeitig fragte sie sich, warum sie dem Youkai geantwortet hatte.

Es ging ihn doch eigentlich gar nichts an, wie es um ihre Gefühle stand.

Warum interessierte es ihn so, ob sie seinen Bruder noch liebte?

Sie wusste, dass sie dies nicht mehr tat, jedenfalls nicht so wie früher.

Er war ihr als guter Freund in Erinnerung geblieben.

Doch mehr konnte sie einfach nicht mehr empfinden.

Schließlich, auch wenn es vielleicht keine Absicht war und es Inu Yasha mit Sicherheit leid tat, hatte er ihr das Herz gebrochen.

Nun war es Kagome die Sesshoumaru musterte.

»Warum interessiert es dich so, was ich momentan empfinde?«, fragte sie schließlich.
 

°§^§^§°
 

Gloomy: *genervt seufz* Nicht schon wieder so ein Cliff-hanger!
 

Morwie: Und dann auch noch eine solche Fangfrage!
 

Chanti: Tja, da hat Fluffy was zu erklären! Schon schwierig mit der Liebe! Ständig bringt sie einen in komische Situationen! *seufzend nick*
 

Gloomy: Wieso die Liebe?! DU!!!
 

Chanti: Wieso ich?
 

Morwie: Weil du den Figuren die Worte in den Mund legst!
 

Chanti: Echt~? *sich doof stell*
 

Gloomy: *zieht ihr einen Duden über* Red nicht so einen Müll!
 

Morwie: Genau! Schreib weiter!
 

Chanti: *grummel* Wieso haben wir überhaupt einen Duden?!
 

Gloomy: Damit es so aussieht, als ob wir die Rechtschreibung beherrschen!
 

Morwie: Du sollest nicht immer von dir auf andere schließen.
 

Gloomy: *funkel*
 

Chanti: Tja, also nächstes Kapitel… Tja, was passiert da eigentlich, außer, dass Kagome fast die ganze Zeit heult?
 

Morwie: Zum Beispiel hat Jaken die absolute Arschkarte gezogen, da er mal wieder im absolut falschesten Moment auftaucht!
 

Gloomy: „FALSCHESTEN?“
 

Morwie: Neue deutsche Rechtschreibung! *ihr Duden gegen Birne hämmer*
 

Chanti: Ja und außerdem verwirrt Sesshi Kagome noch ein bisschen!
 

Morwie: Und es heißt „Ise“! *getroffene Gloomy verarzte*
 

Gloomy: *grummel* Burn baby, burn! *Duden abfackel, da er Ursache ihrer Verletzungen wurde*
 

Chanti: Also, ihr erinnert euch? Ein Kommi hinterlassen und eine ENS kommt euch ins Haus geflattert, sobald Kapitel zwei hochgeladen wurde.

Ise

Kapitel II: Ise
 

Ja und hier ist auch schon das zweite Kapitel!

Wir erinnern uns:

Man rückt Ise näher und Sesshoumaru hat erkannt, dass er Kagome liebt.

Um sie allerdings zu schützen, will er sie gehen lassen.

Doch Kagome stellt ihm da noch eine äußerst interessante Frage.
 

°§^§^§°
 

Man konnte zwar wie üblich nichts von seinem Gesicht ablesen, doch Sesshoumaru war wie vor den Kopf geschlagen.

Kagome konnte kaum wissen, was er mit seinen Fragen beabsichtigt hatte.

Doch nach dem er eine, irgendwie doch beruhigende, Antwort bekommen hatte, drehte sie unbewusst den Spieß um.

Aber Sesshoumaru wusste was er wollte.

Diese Frau beschützen und sie sicher bis Ise geleiten.

Und das würde er auch tun, komme da was wolle.

»Du sollest die Toten ruhen lassen.«, sagte er und wandte sich zum Gehen.

Kagome blieb allein zurück und sah verwirrt auf den Rosenkranz in ihren Händen.

Er hatte ihr die Frage nicht beantwortet.

Doch das war ja nichts Ungewöhnliches, Sesshoumaru tat schließlich nur was ihm passte.

Und wer schaffte es schon ihn zu durchschauen?

Der Herr des Westens hatte sich mittlerweile auf einen Baum geflüchtet.

Er wusste, dass er Kagome hätte antworten können, doch er wollte sie schließlich nicht an sich binden.

Er würde ihr nicht sagen, was er für sie empfand.

Er würde sie gehen lassen.
 

VIII
 

Sanft fuhr ihr der Wind durch die Haare, in denen sich einige Blätter der Bäume verfingen.

»Die Toten ruhen lassen.«, flüsterte Kagome leise und sah auf den Rosenkranz in ihren Händen.

Dann kniete sie sich nieder und schob etwas von der weichen Erde, die die Wurzeln der Bäume umgab, zur Seite, so dass eine kleine Mulde entstand.

Vorsichtig legte sie den Rosenkranz hinein und schob wieder Erde darüber.

»Ruhe in Frieden, Inu Yasha.«, flüsterte sie leise.

Ein trauriges Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, als sie die Hände zum Gebet aneinander legte.

Nicht zum ersten Mal dachte sie darüber nach, ob der Hanyou sie verstanden hätte.

Bestimmt hätte er getobt, wenn er erfahren hätte, mit wem sie jetzt durch die Gegend zog.

Immerhin war das Verhältnis zwischen den Brüdern nicht sehr geschwisterlich gewesen.

Obwohl sie sich zum Ende ja immerhin zusammengerauft hatten.

»Sei mir nicht böse, Inu Yasha. Auch dein Bruder beschützt mich so, wie du es einst getan hast.«, meinte sie sehr leise.

Erneut kam Wind auf und fuhr ihr leicht durch die Haare.

Irgendwie… fühlte sie sich jetzt erleichtert.

Als hätte jemand eine große Last von ihren Schulter genommen.

Sie wandte sich zum Gehen, während sie über ihre eigenen Worte nachdachte.

Es stimmte wirklich, es war ihr nur nie wirklich aufgefallen.

Sesshoumaru beschützte sie genauso, wie Inu Yasha es einst getan hatte.

Vielmehr noch, er flippte auch nicht jedes Mal gleich aus und außerdem hatte er ihr gefühlsmäßig eigentlich sehr geholfen.

Hätte sie ihn nicht getroffen, wäre sie dann so schnell über den Tod von Inu Yasha hinweggekommen?

Sie spürte, dass sie diesen Verlust nie wirklich überwinden konnte.

Es würde immer eine winzige Stelle in ihrem Herzen geben, die von nun an nun leer sein würde.

Aber es half, wenn man jemanden hatte an den man sich anlehnen konnte.

So seltsam es auch klang, irgendwie war Sesshoumaru dazu geworden.

Kagome blieb stehen und blinzelte zum Himmel, als sie kurz schlucken musste, um ihre Gedanken fortzuführen.

Sesshoumaru war mehr, als ein einfacher Freund.

Aber sie konnte nicht sagen, was sie wirklich für ihn empfand.

Und sie war sich nicht sicher, wie sie sich ihm gegenüber verhalten sollte.

Jedes mal überlegte sie das.

Und nie schien sie die richtige Antwort darauf zu finden.
 

IX
 

»Und dieses hier, Kagome-sama?«,fragte Rin und die Miko warf einen Blick auf das Kraut, das die Kleine ihr gerade unter die Nase hielt.

»Das ist gegen hohes Fieber.«, meinte sie schließlich.

Rin nickte und besah sich die Pflanze nun genauer, wohl um sie sich einzuprägen.

Dann jedoch stand sie auf und lief wieder auf die große Wiese, die sich scheinbar bis zum Horizont erstreckte.

»In drei Tagen.«, sagte Sesshoumaru schließlich, der dicht neben ihr unter einem Baum saß.

Kagome nickte leicht und ordnete die Kräuter, die Rin ihr bereits gebracht hatte.

»Was wirst du tun, wenn du hier die Grenzen deines Landes überprüft hast?«, fragte sie schließlich.

»Ich gehe zurück in mein Schloss. Irgendwann muss Rin schließlich auch mal was lernen.«, erwiderte er fast breitwillig.

»Sie ist wohl dann der einzige Mensch in deinem Schloss?«, fragte sie und er nickte.

»Fühlt sie sich da nicht einsam?«

Eine kurze Pause entstand, in der beide in eine andere Richtung starrten.

»Sie hat mehr Angst vor Menschen, als vor Dämonen.«, antwortete er schließlich.

»Das habe ich bereits bemerkt.«, erwiderte Kagome leicht lächelnd.

»So wird sie als Prinzessin aufwachsen.«

Kagome nickte.

»Ich verstehe nicht, warum sich die Menschen aus ihrem Dorf nicht um sie gekümmert haben.«, sagte sie schließlich nach einer längeren Zeit des Schweigens.

Sesshoumaru warf ihr einen Schielblick zu.

Sie hatte wirklich ein warmes Herz.

So wie Rin auch.

»Wahrscheinlich waren sie arm. Sie hatten einfach nicht genug, um so viele Mäuler zu stopfen. Die Bauern dieser Zeit haben immer schon viele Kinder gehabt.«, erwiderte er schließlich.

»Sind die Youkai-Familien denn so viel kleiner?«, fragte Kagome erstaunt.

»Die adligen schon.«

»Dann war Inu Yasha ja eigentlich auch aus gutem Hause. Seine Mutter war doch eine Prinzessin?«, fragte sie und Sesshoumaru nickte nach kurzem Zögern.

»Ja, war sie. Eigentlich war Inu Yasha der Erbprinz der westlichen Gebiete.«

»Und durch seinen Tod…«, begann sie und erhielt wieder ein Nicken.

»Bin ich ohne Erben.«

»Haben die Katzen darauf angespielt? Dass, wenn sie dich umbringen, dann den ganzen Westen bekommen könnten?«, fragte Kagome schließlich.

»Vorausgesetzt, dass sie mich tot bekommen hätten, glaube ich, dass sie nach meinem Ableben mehr Ärger hätten in Kauf nehmen müssen, als ihnen lieb gewesen wäre.«

»Der Westen ist ein beliebtes Stück Land, was?«, fragte die junge Frau nun leicht lächelnd.

»Ich hätte lieber eine Weile meine Ruhe, da ich auch ohne Leute, die unbedingt mein Land erobern wollen, genug zu tun habe.«, erwiderte er.

Kagome hätte ihn zu gern gefragt, was er als Fürst eigentlich alles zu tun hatte, doch sie kam nicht mehr dazu, weil in dem Moment Rin dazwischen platzte.

»Guck mal, Kagome-sama. Ist das nicht eine schöne Blume?«, fragte das Mädchen und Kagome nickte.

Doch mit ihren Gedanken schien sie irgendwie meilenweit weg, so dass Rin den Kopf schief legte.

»Kagome-sama schläft mit offenen Augen.«, meinte sie dann und Sesshoumaru beugte sich zu der Miko hinüber.

»Nein. Sie denkt nach, Rin.«, mischte sich nun Jaken ein.

Kagome erwachte aus ihren Dämmerzustand, als plötzlich etwas ihren Kopf traf.

»Tagträumerin.«, meinte Sesshoumaru nur, während Jaken und Rin sie genau musterten.

Rin allerdings eher, weil sie gerade Jaken nachahmte.

Kagome kratzte sich leicht verwirrt am Kopf.

Wieso war sie nur so abgeschweift?

Sie hatte doch nur über Sesshoumaru nachgedacht und dann war die Welt um sie herum plötzlich verblasst.

Dann fiel ihr Blick auf den Krötendämon.

»Warum starrst du mich so an?«, fragte sie etwas irritiert, doch Jaken zuckte nur mit den Schultern.

»Reines Interesse.«, meinte der kleine Youkai.

Kagome sah im verwirrt hinterher.

Interesse?

Der Gnom war eindeutig zu lange mit Sesshoumaru unterwegs, der sie ja auch ständig zu studieren schien.

Sie war doch kein Schauobjekt.

Schließlich schüttelte sie alle lästigen Gedanken ab.

Bald würde sie wieder einen klaren Kopf haben, da war sie sich sicher.

Wenn sie in Ise war, konnte sie auch bestimmt wieder ruhiger schlafen.

Doch Kagome wusste, dass sie sich gerade wieder selbst belog.

Sie würde ihre Begleiter vermissen.

Besonders Rin, würde ihr fehlen.

Und auch…

Vorsichtig sah sie zur Seite, wo sie einen Blick auf den Youkai erhaschte, der scheinbar vollkommen gleichgültig auf die Landschaft sah.

Kagome wollte es sich fast nicht eingestehen, doch sie konnte es nicht leugnen.

Sie würde sich nach Sesshoumarus Gesellschaft sehnen.

Allein in seiner Nähe zu sein, machte sie irgendwie glücklich.

Und sie wollte irgendwie gar nicht mehr weg.

Aber was sollte sie jetzt tun?

Sie wünschte, Myouga wäre nicht zu Toutousai gegangen.

Denn der alte Floh hätte ihr sicherlich einen guten Rat geben können.
 

X
 

Kagome ging schweigend neben Ahun her, während Rin um sie herum tänzelte und Jaken ständig irgendetwas murmelte, dass die Kleine doch endlich mal still sein sollte.

Doch da Sesshoumaru kein Machtwort sprach, hörte Rin natürlich nicht.

»Kagome.«

Die junge Miko sah auf und bemerkte den Blick, den ihr der Youkai zuwarf.

So gab sie Ahuns Zügel Jaken und trottete gehorsam nach vorn.

Es war schon eigenartig, dass sie sich so daran gewöhnt hatte seinen Befehlen zu gehorchen, obwohl sie sich früher immer so dagegen gestellt hatte.

»Morgen Abend trennen sich unsere Wege.«, meinte er und Kagome nickte.

Sie fühlte bereits die starke heilige Kraft, die von den Bannkreisen ausging, die den Schrein umgaben.

Allerdings zuckte sie unwillkürlich zusammen, als sie hinter sich ein dumpfes Geräusch hörte.

»Rin-chan.«, brachte sie erschreckt heraus, als sie die Kleine auf dem Boden sitzen sah.

Offenbar war sie gestolpert, doch ihre aufgeschürften Handflächen schienen Rin keineswegs zu interessieren.

»Du gehst weg?«, brachte sie stattdessen sichtbar aufgebracht heraus.

Kagome war mittlerweile in die Knie gegangen und war nun auf Augenhöhe mit dem Kind.

»Ich muss doch.«, sagte sie.

Rin jedoch schüttelte energisch den Kopf.

»Nein, ich will nicht, dass du gehst.«, rief sie.

Kagome war etwas ratlos, als die ersten Tränen über Rins Wangen kullerten.

Was sollte sie denn dagegen tun?

»Es ist meine Pflicht. Die kann ich doch nicht einfach so vernachlässigen.«, meinte sie, doch Rin schüttelte jetzt erst recht energisch den Kopf.

»Du hast es mir versprochen.«, rief sie.

»Ja, aber…«, meinte Kagome und wollte ihre eine Hand auf den Kopf legen, doch Rin schlug diese weg.

»Du hattest es mir versprochen.«, rief Rin noch einmal.

Dann rannte sie plötzlich vom Weg runter in den Wald.

Kagome war sofort auf den Beinen und wollte ihr nach, doch jemand hielt sie zurück.

Verwirrt sah sie zu Sesshoumaru auf, doch dieser schüttelte nur den Kopf.

»Ich gehe sie holen. Ihr wartet hier.«

»Gut.«, meinte Kagome und ließ sich am Wegesrand einfach fallen.

Sesshoumaru schüttelte innerlich nur leicht den Kopf.

Vielleicht hätte er Rin wirklich darauf vorbereiten sollen, dass Kagome nicht ewig blieb.

Andererseits würde sie auch lernen müssen, dass es eben nicht immer nach ihrem Dickkopf ging.

Es würde schließlich im Laufe ihres Lebens noch viele Dinge geben, mit denen sie auf keinen Fall einverstanden war und gegen die sie zu protestieren versuchen würde.

Aber schlussendlich würde sie die Entscheidungen, die von anderen gefällt wurden eben akzeptieren müssen.

Sesshoumaru blieb kurz stehen und folgte dann dem Geruch des Mädchens weiter.

Er hätte sie mühelos einholen können, doch sie sollte sich erst einmal ein bisschen beruhigen.

Sonst hörte sie ihm am Ende auch nicht zu.
 

XI
 

»Du hättest ihr eben nicht versprechen sollen, dass du bei ihr bleibst.«, meinte Jaken.

»Ich weiß. Aber kann man Rin denn wirklich einen Wunsch abschlagen?«, entgegnete Kagome und zeichnete mit einem Ast sinnloses Zeug in den Waldboden.

»Willst du denn nach Ise?«

Kagome seufzte leicht.

»Ich weiß nicht.«, sagte sie schließlich.

»Und was soll das bedeuten?«, fragte Jaken verständnislos und Kagomes Kopf ruckte hoch.

»Das bedeutet, dass ich es nicht weiß. Okay?«, fauchte sie plötzlich wütend.

»Kein Grund mich anzublaffen.«, erwiderte Jaken genauso patzig.

Kagomes Kopf sank auf ihre angezogenen Beine.

»Entschuldige. Aber ich bin so verwirrt.«, meinte sie schließlich leise.

Jaken seufzte nur laut.

Irgendwie hatte er nämlich das Gefühl, dass auch Sesshoumaru irgendwie zu wanken schien, ob er Kagome wirklich in Ise ließ.

Offenbar waren hier wieder sehr komplizierte Verwicklungen am Laufen, durch die keiner durchsah.
 

XII
 

Sesshoumaru nährte sich dem Mädchen langsam, dass jetzt mit dem Rücken zu ihm saß und ein Laubblatt in kleine Fetzen riss.

»Warum kann sie nicht bleiben, Sesshoumaru-sama?«, fragte Rin schließlich, als der Youkai genau hinter ihr stand.

Doch er gab ihr keine Antwort darauf.

Schließlich sah sie zu ihm hoch.

»Wenn sie bei uns bleibt, könnten wir sie doch mit nach Hause nehmen. Dann könnte sie mir alles beibringen.«, meinte sie.

»Ich glaube nicht, dass Kagome das Leben einer Dienerin führen will.«, entgegnete Sesshoumaru.

»Dann muss sie eben dich heiraten und dann kann sie meine Mama sein.«, schlug Rin vor, die jetzt aufgestanden war und ihn aus großen, aber sehr energischen, braunen Iriden anblickte, während sie sich an die Enden des gelben Tuches klammerte, dass ihm als Gürtel diente.

»Rin, so einfach ist das nicht, wie du es dir vorstellest.«

»Warum nicht? Ich möchte, dass Kagome-sama bei mir bleibt. Sonst sehe ich sie doch nie mehr wieder.«, sagte sie.

Sesshoumaru seufzte tonlos.

Wie machte er ihr klar, dass Kagome nun mal nicht mehr bei ihnen bleiben konnte?

»Weißt du noch, was Kagome dir über das Heiraten gesagt hat?«, fragte der Youkai plötzlich.

Die Kleine nickte, obwohl einige Tränen schon wieder zu fließen drohten.

»Und?«, fragte er und sie schniefte.

»Sie sagte, dass man in denjenigen den man heiraten will, verliebt sein sollte. Aber…«

»Aber?«, fragte er und hob sie hoch, so das er in ihren Augen lesen konnte.

Schon kompliziert, ein Kind zu erziehen, dachte er nur, als sie einen kleinen Schmollmund zog.

Rin schien zwar immer lieb, aber sie hatte auch durchaus ihre Trotzphasen.

Jetzt zum Beispiel betrachtete sie eine Strähne seines Haares ganz eingehend, während sie zu überlegen schien, wie sie fragen sollte.

Schließlich sah sie auf und dem Youkai direkt in die Augen.

»Liebst du Kagome-sama?«, fragte sie schließlich.

Sesshoumaru schwieg im ersten Moment.

Es war wirklich ein kluger Einfall gewesen, Kagome bei Jaken zu lassen.

»Ja.«, sagte er schließlich.

Er hatte Rin noch nie angelogen und er würde jetzt nicht damit anfangen.

»Warum willst du sie dann wegschicken?«

»Weil sie in Ise sicherer ist. Und deswegen wirst du sie auch nicht mehr darum bitten, dass sie bei uns bleibt. Du willst doch, dass es ihr gut geht?«, fragte er und Rin ließ leicht den Kopf hängen, nickte dann aber.

Sesshoumaru setzte sie auf dem Boden ab und schlug den Rückweg ein, während Rin ihm folgte.
 

XIII
 

Kagome atmete erleichtert auf, als sie Rin entdeckte und lief sofort zu ihr.

Sie umarmte das Mädchen glücklich und strich ihr über die rabenschwarzen Haare.

»Versprich mir, dass du nicht noch mal wegläufst, Rin-chan. Ich habe mir wirklich Sorgen gemacht.«, sagte Kagome und die Achtjährige nickte.

»Tut mir Leid, Kagome-sama.«, sagte sie.

Kagome nickte und so setzten sie ihren Weg fort.

Immer wieder jedoch glitt ihr Blick zwischen Sesshoumaru und Rin hin und her.

Zu gern hätte sie gewusst, wie der Youkai die Kleine dazu gebracht hatte, ihr bockiges Verhalten sofort wieder abzuschalten.

Denn jetzt lief Rin wieder neben ihr und klammerte sich an ihre Hand, so wie sie es auch früher immer getan hatte.

Sesshoumaru derweil beobachtete die Miko aus den Augenwinkeln.

Insgeheim musste er Rin Recht geben.

Kagome wäre für sie wirklich eine gute Mutter gewesen und er bezweifelte irgendwie auch nicht, dass sie ihm eine gute Gefährtin gewesen wäre, sowie eine würdige Fürstin.

Durchsetzen konnte sie sich schließlich.

Irgendwie musste er sich selbst ins Gedächtnis rufen was er Rin gerade erst gepredigt hatte, denn der Wunsch sie bei sich zu behalten, war zu verlockend.

Aber die Gefahr war zu groß.

Nein, in Ise war sie am sichersten.

Er hatte die richtige Entscheidung getroffen.
 

XIV
 

Geheimnisvoll leuchtete der Mond am Himmel und tauchte alles in ein kaltes Licht.

Kagome saß unter einem riesigen Baum und starrte auf die Lichtung vor sich.

Sie hatte sich von den anderen abgesondert, auch wenn sie wusste, dass dies der letzte Abend war, den sie bei ihnen verbringen würde.

Warum war sie nur so niedergeschlagen?

Sie hatte doch die ganze Zeit gewusst, dass sich die Wege irgendwann trennen würden.

Doch jetzt war sie sich nicht einmal mehr sicher, ob sie nicht einfach ebenfalls einen großen Bogen um Ise machen sollte.

Sie hörte ein leises Rascheln und sah auf, als schwarze Schuhe in ihr Blickfeld kamen.

»Warum bist du nicht bei den anderen?«, fragte sie, woraufhin Sesshoumaru eine Augenbraue hob.

»Das sollte ich dich fragen.«, entgegnete er.

Kagome legte nun den Kopf in den Nacken, um ihm ins Gesicht blicken zu können.

Doch wie üblich konnte sie nicht erkennen was er gerade dachte oder fühlte.

»Hast du mich gesucht?«, fragte sie schließlich und lächelte leicht.

»Rin hat nach dir gefragt. Mittlerweile ist sie aber eingeschlafen.«, erwiderte Sesshoumaru und Kagome seufzte leicht.

Irgendwie hatte sie gehofft, dass er sie gesucht hätte, weil…

Weshalb hätte er mich suchen sollen, dachte sie leicht betrübt.

Wohl kaum, weil er mich vermisst hat.

Schließlich stemmte sie sich am Baumstamm hinter sich ab und stand auf.

Auf die Dauer hielt sie es nicht aus, so in der Gegend herumzusitzen.

Einmal, weil Sesshoumaru direkt vor ihr stand und sie sich auch sonst schon neben ihm irgendwie klein und unbedeutend fühlte und dieses Gefühl musste sie ja nun nicht auch noch verstärken.

Und zum anderen schmerzte sie mittlerweile ihr Nacken, weil sie ständig nach oben sehen musste, wenn sie mit ihm sprach.

»Soll ich wirklich nach Ise gehen?«, fragte sie plötzlich und Sesshoumaru schwieg.

Was hätte er auch antworten sollen?

»Es war deine Entscheidung nach Ise zu gehen.«, sagte er schließlich.

Kagome blickte ihn stumm an.

Auf ihrem Gesicht spiegelte sich Unsicherheit und Irritation, aber auch schirre Verzweiflung.

Doch so gern er ihr diese Entscheidung abgenommen hätte, er konnte es nicht.

Und er tat auch nichts, als sie plötzlich einen Schritt auf ihn zumachte und beide Arme um ihn legte.

»Ich weiß nicht mehr was ich will. Ich weiß gar nicht mehr was richtig ist.«, sagte sie sehr leise, doch er hatte keinerlei Probleme sie zu verstehen.

Kagome lehnte sich an den Youkai und genoss die Wärme, die von ihm ausging.

Sie fühlte sich sicher und geborgen in seiner Nähe.

Sie hatte mittlerweile keinerlei Zweifel mehr daran, dass er sie beschützen würde.

Allerdings sah sie überrascht auf, als sie spürte, wie er ihr sanft übers Haar strich.

Die Zeit schien plötzlich still zu stehen, als Kagome in seine goldenen Iriden blickte, die sie immer noch ernst musterten.

Sie bemerkte, dass Sesshoumaru sich leicht zu ihr hinunterbeugte und schloss sehr langsam die Augen.

Sie spürte seinen warmen Atem auf ihren Lippen und ihr Herz setzte unwillkürlich für einen Augenblick aus.

»Sesshoumaru-sama, ich…«, rief plötzlich Jaken und blieb wie angewurzelt stehen.

»…störe Euch offenbar.«, brachte er schließlich heraus und drehte auf dem Absatz um.

Kagome war inzwischen rot angelaufen und starrte zu Boden, während ihr Herz mit aller Kraft gegen ihren Brustkorb hämmerte.

»Du solltest nicht mehr zu lang hier allein bleiben.«, hörte sie Sesshoumaru sagen und nickte wie in Trance.

Doch kaum war er verschwunden, gaben ihre Beine einfach unter ihr nach.

Was war das denn gerade gewesen?

Hätte sie da gerade eben fast Sesshoumaru geküsst?

Oder besser gesagt: Er hätte sie geküsst und sie hätte nichts dagegen gehabt.

Dabei hatte sie doch immer das Gefühl gehabt, dass er sie vielleicht sympathisch fand und nicht mehr.

Doch sie hielt ihn für zu ernsthaft, als dass sie vermutet hätte, dass er sich nur einen kleinen Spaß mit ihr hatte machen wollen.

Das wäre nicht seine Art gewesen.

Aber war es ihm dann ernst gewesen?

Ihm, der Menschen doch sonst verachtete?

Und was war eigentlich mit ihr?

Was empfand sie für den Youkai?

Kagome war nun noch verwirrter als vorher.

Was sollte sie nur tun?
 

XV
 

Sesshoumaru ignorierte Jaken beharrlich, der ihn nun regelrecht anstarrte und sprang auf einen Baum, wo er sich auf einem Ast niederließ.

Er hätte sich jetzt am liebsten selbst geohrfeigt.

Er hatte Kagome doch nicht an sich binden wollen.

Eigentlich konnte er sich glücklich schätzen, dass Jaken so eine unglaubliche Nervensäge war.

Das wäre beinahe ins Auge gegangen, denn so gut er seine Gefühle auch sonst immer unter Kontrolle hatte, den Ausgang dieses Kusses hätte er nicht vorhersagen können.

Was hatte er sich nur dabei gedacht?

Sesshoumaru sah missmutig zu Kagome, die sich gerade neben Rin legte und nun krampfhaft versuchte Jakens Blicken auszuweichen.

Fakt war wohl, dass er in dem Moment eher gar nichts gedacht hatte, sondern wirklich mal aus einem Impuls heraus gehandelt hatte.

Selten genug kam es vor und dann musste es natürlich in den ungünstigsten Situationen sein.
 

XVI
 

»Gehört das alles zusammen? Das ist ja größer als ein Dorf!«

Rin blickte staunend zu der riesigen Anlage des Ise-Schreins, die sich über die Ebene erstreckte.

Doch sie standen alle bereits am Waldrand und Kagome ließ leicht den Kopf hängen.

Der Zeitpunkt an dem sich ihre Wege trennten, war also gekommen.

Sie streichelte Ahun über die beiden Köpfe und umarmte schließlich sogar Jaken, der sich irgendwie nicht dagegen wehren konnte, was wohl aber auch an seiner Größe lag.

Rin ließ jetzt allerdings auch den Kopf hängen.

»Wir sehen uns wohl nie wieder?«, fragte sie und Kagome stich ihr über die langen schwarzen Haare.

»Man kann nie wissen was für plötzliche Wendungen das Leben nimmt.«, erwiderte die Miko und das Mädchen nickte, bevor sie sich noch mal in die Arme der Frau warf und sich fest an sie klammerte.

»Ich werde immer an dich denken, Kagome-sama.«, sagte sie und Kagome lächelte.

»Ich werde dich auch nicht vergessen, Rin-chan.«, erwiderte sie.

Jaken sah die beiden Menschen seufzend an, als er den Blick seines Herrn bemerkte und sofort verstand.

»Komm, Rin.«, meinte er nur und nahm Ahun bei den Zügeln.

Er wusste in welche Richtung sie gehen mussten und offenbar wollte Sesshoumaru noch einmal allein mit der Miko sein.

Es hätte Jaken allerdings auch gewundert, wenn der Youkai einfach verschwunden wäre, besonders nach der Szene von gestern.

Allerdings konnte Jaken nicht verstehen, warum Sesshoumaru Kagome gehen ließ, wo er doch ganz offensichtlich etwas für sie empfand.

Kagome sah den dreien hinterher, bis sie gänzlich im Wald verschwunden waren.

Dann drehte sie sich zu Sesshoumaru um und sah ihm direkt in die Augen.

Keiner sagte ein Wort und nur das Rauschen der Bäume war zu hören.

Kagome glaubte fast ein Flüstern zu vernehmen.

»Es ist wohl an der Zeit Lebewohl zu sagen.«, meinte sie schließlich, doch der Youkai schwieg auch weiterhin.

Kagome senkte wieder den Blick, während ihre Gedanken sich überschlugen.

Sag, dass wir uns wieder sehen, dachte sie verzweifelt.

Oder sag, dass ich bei dir bleiben soll.

Kagome wurde klar, das sie bleiben würde, wenn er sie darum bat.

Ohne zu überlegen.

Und selbst wenn er dies nur sagte, damit Rin nicht traurig war.

Sesshoumaru jedoch schloss nur kurz die Augen, bevor er Kagome wieder ansehen konnte.

Er wusste, dass sie sich nicht mehr wieder sehen würden.

Nie wieder.

Und das war vielleicht auch gut so.

Kagome würde noch einige Monate, eventuell ein Jahr an ihn denken, doch dann würde sie ihn soweit vergessen haben, dass sie ihn gar nicht mehr wieder sehen wollte.

Doch er musste sich endgültig von ihr lossagen.

Dämonen blieben denjenigen treu, die sie liebten, bis diese starben.

Meistens auch noch Jahrhunderte über den Tod ihrer Liebsten hinaus.

Er würde Kagome gewiss nie wieder vergessen.

Aber er würde auch wissen, dass sie unter ihresgleichen glücklicher war.

Auch sein Vater hatte Inu Yashas Mutter unter Menschen gelassen, anstatt sie zu sich zu holen, damit sie nicht nur unter Dämonen leben musste.

»Lebewohl, Kagome-chan.«, hörte sie ihn sagen und spürte, wie er sie auf die Stirn küsste.

Doch bevor sie etwas tun konnte, war er verschwunden.

Einfach verschwunden.

Kagome schluckte, dennoch konnte sie nicht verhindern, dass eine Träne über ihre Wange rollte.

Er ließ sie also wirklich einfach hier stehen?

Sie ballte ihre Hand zur Faust und wandte sich schließlich in Richtung des Schreins.

Dennoch warf sie noch einmal einen Blick zurück.

»Lebewohl, Sesshoumaru.«

°§^§^§°
 

Morwie/Gloomy: *in riesige Taschentücher schnäuz*
 

Chanti: *knöchel knack* Ich habe ein Meisterwerk geschaffen!
 

Morwie: Armer Sesshi!!!
 

Gloomy: Arme Kagome!!!
 

Chanti: *hält sich die Ohren zu um das Gejaule nicht weiter ertragen zu müssen*
 

Gloomy: Wie konntest du sie nur trennen?
 

Morwie: Genau!
 

Gloomy: Die hätten sich bis in alle Ewigkeit geliebt!
 

Morwie: *nicknick*
 

Chanti: Abwesenheit steigert die Zuneigung!
 

Gloomy: Du bist echt eiskalt!
 

Morwie: *nick* o.O
 

Chanti: Tja, so sind wir Fanficautoren nun mal! Gemein und böse!
 

Gloomy: Ich wusste doch, dass du eine Hexe aus dem Märchenbuch bist!
 

Morwie: Sind die nicht immer hässlich?
 

Gloomy: Öhm…
 

Chanti: *knurr* Rede ruhig weiter!
 

Morwie: Was passiert im nächsten Kapitel?
 

Chanti: Also das ist doch logisch!
 

Gloomy: Ist es?
 

Chanti: Ja!
 

Morwie: Also wird Kagome in Ise aufgenommen!
 

Chanti: Und sie macht ein paar neue Bekanntschaften!
 

Gloomy: Und es heißt „Vergiss mich nicht“
 

Chanti: Kommi für die Chanti und ENS für euch!! Deal?!

Vergiss mich nicht

Kapitel III: Vergiss mich nicht
 

Kapitel Nummero drei, von mir, für euch!

Wir erinnern uns:

Sess liebt Kagome, Kagome mag ihn irgendwie auch und dennoch geht sie nach Ise und ihre Wege trennen sich!

Wie das wohl ausgeht?
 

°§^§^§°
 

Mutig setzte sie einen Fuß vor den anderen, immer weiter auf den Schrein, auf das Haupttor zu.

Schließlich hatte sie doch hier hin gewollt.

Dennoch stoppte sie kurz vor dem ersten Bannkreis der diesen heiligen Ort umgab und drehte sich um.

»Vergiss mich nicht.«, flüsterte sie und der Wind trug ihre Stimme weiter, bis zu den Bäumen.

Sie wusste nicht, dass Sesshoumaru noch dort war und wachsam jeden ihrer Schritte beobachtete, ja sogar jetzt noch ihre Stimme hören konnte.

Hätte den Youkai in dem Moment jemand beobachtet, so hätte er sich über den traurigen Ausdruck in den sonst so kalten Augen gewundert.

»Ich kann dich nicht vergessen. Nie mehr.«, murmelte er.

Deswegen hatte er sich nie verlieben wollen.

Doch offenbar war das Schicksal einen anderen Weg gegangen.

Schließlich sah Sesshoumaru, wie Kagome durch den Bannkreis schritt.

Er sprang wieder auf den Weg zurück und verfolgte langsam die Spur von Jaken, Ahun und Rin.

Es wurde an der Zeit weiter zuziehen, anstatt trübsinnigen Gedanken nach zuhängen.
 

XVII
 

Erst war Kagome noch unsicher weitergegangen, doch dann hatte sie ihre Schritte beschleunigt und stur geradeaus gesehen.

Sie durfte auf keinen Fall zurück blicken, denn dann wäre sie schnurr stracks wieder umgekehrt.

Allerdings wusste sie nicht, wie sie in den Schrein gelangen sollte, denn das Tor war fest verschlossen.

Haben die denn keine Klingel, dachte die junge Frau leicht verärgert und sah sich suchend um, als ein Knarren sie zusammenzucken ließ.

Die riesigen Tore schwangen auf und gaben den Blick auf einen Innenhof frei.

Kagome sah sich nun misstrauisch um, da niemand zu sehen war.

Dann ging sie vorsichtig und sehr wachsam durch das Tor.

Allerdings drehte sie sich augenblicklich um, als dieses hinter ihr krachend wieder zufiel.

»Wer seid Ihr?«, hörte sie da eine Stimme hinter sich fragen.

Langsam wandte sie sich um und stand nun einer Miko gegenüber, die vielleicht ein bisschen älter war als sie selbst.

»Mein Name ist Kagome.«, antwortete sie deshalb.

Die andere musterte sie, doch war ihr Blick freundlich.

»Ihr seid eine Miko? Dann heiße ich Euch in diesem Schrein willkommen. Ihr müsst eine anstrengende Reise hinter Euch haben.«

Kagome nickte.

Anstrengend und verwirrend, dachte sie schließlich.

Ihr Gegenüber lächelte immer noch nach wie vor freundlich.

»Warum habt Ihr die beschwerliche Reise zu uns unternommen, Kagome-dono?«, fragte sie schließlich, wo bei sie darauf achtete Kagome respektvoll anzureden.

Sie spürte, dass die Jüngere mächtiger war als sie selbst.

»Könnte ich zuerst Euren Namen erfahren?«, meinte Kagome und die andere blinzelte.

»Oh, verzeiht. Mein Name ist Sachiko.«

Kagome nickte.

»Ich komme aus einem kleinen Dorf, wo meine Lehrerin immer noch ist. Doch da das Shikon no Tama wieder komplett und vernichtet worden ist, sah ich keinen Grund mehr, dort zu bleiben.«, sagte sie.

Sachiko blinzelte sie zuerst an, doch dann stieß sie einen kleinen Schrei aus.

Kagome sah die andere Miko leicht irritiert an.

»Ihr seid die Hüterin des Shikon no Tama gewesen?«, brachte die Ältere schließlich atemlos heraus.

»Ja.«

»Ihr seid eine Berühmtheit, selbst hier. Ihr müsst mir zur obersten Priesterin, Megumi-sama, folgen. Sie wird Euch unbedingt kennen lernen wollen!«, rief Sachiko.

Kagome nickte leicht verwirrt und ließ sich mitziehen.

Sie hätte nie gedacht, dass man selbst hier von ihr gehört hatte.
 

XVIII
 

»Kagome-san, ich freue mich, Euch hier begrüßen zu können.«

Kagome nickte lächelnd, während sie den Duft des Tees einzog, der gerade eingegossen wurde.

Ihr gegenüber saß eine Frau, die wahrscheinlich in Kaedes Alter war, aber irgendwie sehr viel mehr Würde ausstrahlte, als die Miko des kleinen Dorfes.

Aber auch Megumi war sehr freundlich.

»Verzeiht, Megumi-sama. Aber woher habt Ihr von mir erfahren?«, fragte Kagome, als sie ihre Teetasse wieder abstellte.

»Ich glaube jede Miko in ganz Japan, hat von der Vernichtung des Shikon no Tama und dieses Youkais Naraku gehört.«

»Hanyous.«, meinte Kagome.

Megumi warf ihr einen irritierten Blick zu.

»Er war kein Youkai, sondern ein Hanyou.«, erklärte Kagome.

Die Ältere nickte.

»Ich bin sehr gespannt auf Eure Geschichte. Doch nicht mehr heute. Sicher seid Ihr müde und wollt Euch ausruhen. Dennoch möchte ich Euch noch eine Frage stellen.«

Kagome nickte.

»Wie lange gedenkt Ihr zu bleiben?«

Kagome sah aus dem Fenster, wo langsam die Sonne unterging und damit wieder das Ende eines Sommertages ankündigte.

»Ich weiß nicht. Ich habe keine wichtigen Verpflichtungen, die mich in nächster Zeit irgendwohin berufen werden.«, antwortete sie schließlich.

Megumi schien darüber mehr als nur erfreut.

»Dann bitte ich Euch zu bleiben. Ich bin mir sicher unsere jüngeren Mikos können noch viel von Euch lernen.«

»Ich nehme Euer Angebot dankend an, Megumi-sama.«, meinte sie und verbeugte sich.

»Sachiko wird Euch Euer Zimmer zeigen.«
 

XIX
 

»War Eure Reise sehr beschwerlich? Und seid Ihr vielen Dämonen begegnet?«, fragte Sachiko.

Kagome folgte ihr durch die verschlungen Gänge.

»Bitte, Sachiko-san, du kannst mich auch duzen.«, meinte sie und die andere nickte.

»Aber hast du nun starke Youkai gesehen? Ich hörte, das die gefährlichsten Menschengestalt haben.«

»Ja, dass stimmt. Und ich bin auch einigen begegnet.«

Und ich habe einige Monate an der Seite von einem gelebt, dachte sie außerdem traurig, ließ sich jedoch nichts anmerken.

Doch dann fiel ihr etwas auf.

»Sachiko-san, wie alt bist du? Es kommt mir nicht so vor, als hättest du den Schrein jemals verlassen.«, meinte Kagome.

Sachiko nickte lächelnd.

»Ich bin neunzehn und habe mein ganzes Leben hier verbracht. Ich glaube nicht, dass ich irgendwo allein in einem Dorf klar kommen würde.«, sagte sie.

»Warum?«

Sachiko blieb stehen und sah sich verschwörerisch um, bevor sie etwas näher zu Kagome rückte.

»Nun weißt du, auch wenn ich eine Miko bin, glaube ich nicht, dass ich ewig der Versuchung wieder stehen könnte, mich nicht doch irgendwann zu verlieben. Aber als Miko muss man rein bleiben und das wäre dann nur schmerzhaft, wenn ich den Mann, den ich liebe von mir stoßen müsste.«

»Ah ja.«, meinte Kagome leicht grinsend.

»Warst du schon mal verliebt, Kagome-dono?«

Diesmal war es Kagome, die stehen blieb.

»Ja.«, antwortete sie schließlich zögerlich.

»Und was ist geschehen?«

»Er ist gestorben.«

Sachiko schlug die Augen nieder.

»Tut mir leid. Es war sicher schmerzlich für dich.«, meinte sie.

Kagome setzte sich wieder in Bewegung.

»Schon gut. Du konntest es schließlich nicht wissen.«, erwiderte sie.
 

XX
 

Schweigen hatte sich ausgebreitet, nicht einmal Rin schien danach wenigstens ein bisschen die Gegend zu erkunden, so wie sie es auch sonst immer tat.

Das Mädchen sah nur ernst zu den Sternen hinauf und seufzte leise.

»Ob Kagome-sama vom Schrein aus wohl auch die Sterne sehen kann?«, fragte sie schließlich leise und sah zu Jaken.

»Ich weiß es nicht, Rin.«, meinte dieser nur.

Die beiden waren mit Ahun allein auf der Lichtung, denn Sesshoumaru hatte sich abgesondert.

Doch auch der Youkai sah zu den Sternen hinauf.

Hatte er wirklich das Richtige getan?

Andererseits konnte er seine Entscheidung nicht mehr abändern, denn die Bannkreise Ises hielten ihn von Kagome fern und das auf ewig.

Er sollte sich nun wirklich um andere Dinge kümmern.

Zum Beispiel diese Katzen suchen und endgültig zum Schweigen bringen.

Allein für die Tatsache, dass sie Kagome getötet hatten, würde er ihnen die Köpfe von den Schultern holen.

Und außerdem musste er sich ja auch um Rin kümmern.
 

XXI
 

»Es verwundert mich immer wieder, wie klar die Sterne doch sind.«, meinte Sachiko und Kagome nickte.

»Gestern Nacht hatte man auch schon so eine klare Sicht.«, redete die andere nun weiter und Kagome war dankbar dafür, dass es im Hof so dunkel war.

Gestern Nacht…

Die junge Frau spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss.

Gleichzeitig verwünschte sie Jaken, denn sie war sich fast sicher, dass sie nicht nach Ise gegangen wäre, wenn der Frosch nur etwas später aufgetaucht wäre.

Kagome schüttelte energisch den Kopf.

Was dachte sie hier eigentlich?

»Kagome-dono, geht es dir gut?«, fragte Sachiko besorgt.

»Ich bin etwas müde.«, log Kagome.

Die andere Miko nickte verständnisvoll.

»Du hattest ja auch einen anstrengenden Tag.«
 

XXII
 

»Sesshoumaru-sama, welche Richtung wünscht Ihr einzuschlagen?«, fragte Jaken, den auf einer Klippe stehenden Youkai.

Vor einer Woche hatten sie Ise hinter sich gelassen.

Seitdem hatte Rin zwar kaum gejammert, aber man sah ihr nur zu deutlich an, dass die Miko ihr fehlte.

Und auch Sesshoumaru schien immer öfter in trübsinnige Gedanken zu versinken.

Und nun hatten sie die Grenze des Westens, das Meer, erreicht.

»Kagome-sama hat mal gesagt, dass sie das Meer mag.«, meinte Rin.

Sesshoumaru sah stumm auf die Kleine hinunter.

Kagomes Name versetzte ihm jedes Mal einen kleinen Stich.

Außerdem fragte er sich, ob sie wirklich glücklich in Ise war.

»Sesshoumaru-sama?«, fragte Jaken noch einmal vorsichtig.

»Wir gehen nach Hause.«, meinte der Inuyoukai schließlich.

Das war die beste Entscheidung.

Die Arbeit, die sich inzwischen bei ihm angehäuft haben musste, die ganze Verwaltung, würde ihn von den Gedanken an Kagome ablenken.

Zumindest für eine Weile.

Und da er keinen Schlaf brauchte konnte er sich bestimmt eine Woche lang damit beschäftigen.

Vielleicht viel es ihm dann leichter an die junge Frau zu denken, ohne gleich den bitteren Geschmack der Einsamkeit zu kosten.

Und je schneller er in sein Schloss kam, umso besser.

»Rin, Jaken, steigt auf Ahun.«, befahl er und erhob sich selbst in die Luft.
 

XXIII
 

»Komm schon, Kleines, konzentrier dich.«, meinte Kagome zu einem kleinen Mädchen und dieses nickte, als sie erneut Pfeil und Bogen zur Hand nahm.

»Offenbar mögen Euch unsere Mädchen sehr, Kagome-san.«, hörte sie jemanden hinter sich sagen und sie drehte sich sofort um, verbeugte sich höflich.

»Megumi-sama.«

Die ältere Frau ließ sich nieder und betrachtete die Kinder um Kagome herum.

»Ihr scheint viele Talente zu besitzen. Und Eure Kraft ist erstaunlich. Ich bin mir fast sicher, dass sich kein Dämon in Eure Nähe wagen würde.«, meinte sie.

Kagome sah auf den Papierstreifen in ihrer Hand, den sie schon halb gefaltet hatte.

Eigentlich hatte sie den Kindern ja beibringen wollen, wie man Shikigamis erschaffte, doch als sie erst gestern geübt hatte einen zu erschaffen, schließlich hatte sie das schon lange nicht mehr gemacht, war sie doch ein bisschen erschrocken.

Vorher war es immer ein schöner Vogel gewesen, der aber irgendwie sehr traurig gezwitschert hatte.

Jetzt jedoch hatte ihr Shikigami eine ganz andere Form und sie hatte da so eine kleine Ahnung warum.

Shikigamis entstanden durch die Kraft ihrer Schöpfer und sahen so aus, wie es der Magier in seinem tiefsten Herzen wünschte.

Das konnte man einfach nicht beeinflussen.

»Wollt ihr Euren Unterricht nicht fortsetzen? Euer Publikum ist scheinbar sehr gespannt.«, lächelte Megumi und Kagome schreckte aus ihren Gedanken auf und sah zu der Gruppe Kinder, nun eigentlich waren es fast Jugendliche, von ungefähr dreizehn Jahren, die sie aufmerksam musterte.

Sie schluckte leicht und faltete dann geschickt den Zettel weiter.

»Ihr müsst euch immer darauf konzentrieren, dass dies ein Geist werden soll, der euch beschützt, Nachrichten überbringt oder für euch auch Dinge holt, an die ihr selbst nicht herankommt.

Er wird von Euch gesteuert und niemand anders kann ihm einen Befehl erteilen.

Alles was der Shikigami tut, ist auf euch zurückzuführen.

Und seine Gestalt entspringt dem tiefsten Inneren eures Herzens.«, erklärte sie und setzte die Papierfigur auf ihre Hand.

Sie holte leicht Luft und pustete das Papier schließlich von ihrer Hand.

Ein Leuchten erfüllte diesen abgeriegelten Hof, auf dem sie standen und die Mädchen ließen bewundernde Ausrufe hören, als der Shikigami schließlich aus dem Licht hervortrat.

»Ein wirklich schönes Tier. Und mit so einer ungewöhnlichen Augenfarbe.«, meinte Megumi und Kagome spürte wie ihr Herz unangenehm hart gegen ihren Brustkorb schlug.

Vor ihr stand ein wunderschöner weißer Hund mit goldenen Augen und sah sie ruhig an.

Kagome machte eine Bewegung mit der Hand und der Shikigami löste sich in Luft auf, während der Zettel wieder in ihre Hand flog.

Ein enttäuschtes Seufzen ging durch die Reihen der Mädchen.

Doch Kagome achtete nicht darauf, sondern wandte sich Megumi zu.

Die jüngeren konzentrierten sich wieder auf das Üben.

Was hätten sie auch sonst tun sollen?

»Ihr habt wirklich viel erlebt in den wenigen Jahren, die Ihr erst Miko seid. Und Ihr habt Euch auch offenbar gut eingewöhnt, obwohl ihr erst vor zwei Wochen hier ankamt.«, meinte die Ältere.

»Nun, alle sind hier sehr freundlich zu mir. Es fiel mir also nicht sonderlich schwer mich schnell an die Atmosphäre hier zu gewöhnen.«, erwiderte Kagome lächelnd.

Das stimmte.

Vor allem hatte sie ihre Geschichte um den Kampf mit Naraku immer wieder erzählen müssen.

Allerdings hatte sie sich, was ihre Reise zum Schrein anging eher bedeckt gehalten und lediglich erwähnt, dass sie einige Begleiter hatte.

Doch irgendwie hatte sie niemanden sagen wollen, dass sie ausgerechnet einen Youkaifürsten begleitet hatte.

»Ihr erwähntet, dass Ihr oft von einem Eurer Begleiter beschützt worden seid. Demnach muss er ein erfahrener Kämpfer gewesen sein. Ein Samurai?«, fragte Megumi und Kagome schüttelte den Kopf.

»Oh, dann etwas höher gestellt? Ein Prinz? Ein Fürst?«, fragte sie weiter und die Jüngere schluckte leicht.

»Ein Fürst.«, brachte sie schließlich heraus.

»Seltsam, ich hätte nicht gedacht, dass ein Adliger mit so wenig Gefolge reisen würde.«, überlegte Megumi laut.

Kagome überlegte derweil fieberhaft, wie sie auf ein anderes Gesprächsthema ausweichen konnte, ohne Verdacht zu erregen.

Aber ständig über Sesshoumaru ausgefragt zu werden, war ihr dann doch irgendwie unangenehm.

Megumi jedoch musterte die junge Frau vor sich, die immer in Gedanken versunken zu sein schien.

»Ihr habt euch offenbar gut mit Sachiko-chan angefreundet.«, meinte sie und Kagome sah sie warm lächelnd an.

»Ja, sie ist ein sehr liebes Mädchen. Ihr kennt sie wohl gut?«

»Ja. Sie ist die Enkelin meiner Schwester.«

Kagome blinzelte etwas verwirrt.

»Oh.«, war alles was sie dazu beitragen konnte.

Megumi lachte leise.

»Das hättet Ihr nicht vermutet, nicht wahr? Nun, wir sind uns auch nicht sonderlich ähnlich.«, meinte sie.

Kagome sah sie nun doch neugierig an.

»Wie kommt es, dass Sachiko-san hier im Schrein aufgezogen wurde?«, fragte sie.

Megumi sah zu den Mädchen auf dem Hof, bevor sie Kagome antwortete und sie wählte ihre Worte mit Bedacht.

Ihr war nicht entgangen, dass Kagome ein etwas anderes Verhältnis zu Dämonen hatte, als die meisten anderen Menschen.

Doch darüber wollte sie sich einfach kein Urteil erlauben.

»Sachikos Familie wurde in einer Nacht von Dämonen ausgelöscht. Da ich die einzige lebende Verwandte war, nahm ich sie hier auf.«

Kagome ließ leicht den Kopf hängen.

»Gab es einen Grund für diese Morde?«, fragte sie und Megumi seufzte.

»Es waren nur niedere Dämonen, keine Youkai im wirklichen Sinne, wie ihr sie scheinbar zu kennen scheint, also nichts, was wirkliche Menschengestalt hatte. Sie waren wohl einfach auf Beutefang.«

Kagome nickte leicht betrübt.

»Dennoch tut es mir Leid.«, sagte sie.

Megumi schüttelte den Kopf.

»Das muss es nicht. Ihr, Kagome-san, hattet das Glück einige Youkai kennen zu lernen, die wohl ihren Kopf auch zum Denken haben und nicht nur niederen Instinkten folgen.«, meinte sie.

Kagome nickte und sah dann zum Himmel.

Ja, Youkai die ihren Kopf auch zum Denken benutzten.

Oder die manchmal zu viel nachdenken, schoss es ihr unwillkürlich durch den Kopf und sie sofort tauchte ein Bild von Sesshoumaru vor ihrem inneren Auge auf.

Was der Youkaifürst wohl gerade tat?
 

XXIV
 

Besagter Herr des Westens hatte sich, kaum das er gestern angekommen war, in sein Arbeitszimmer zurückgezogen und sich unter seiner Arbeit begraben.

Niemand durfte ihn stören und alle hielten sich daran, da nur zu gut bekannt war, dass die Missachtung seines Befehls auch durchaus mit einer schmerzhaften Bekanntschaft mit irgendeiner Wand enden konnte.

Eine Person im Schloss jedoch dachte gar nicht daran, dass der Fürst ihr auch nur im Entferntesten etwas antun könnte.

»Bitte wartet, Hime-sama.«, keuchte eine Dienerin etwas panisch, doch das Menschenmädchen überhörte sie geflissentlich.

Die Youkai fragte sie währenddessen, wie ein Mensch, noch dazu ein achtjähriges Kind, das mindestens zwei schwere Kimonos trug, die auch noch die Bewegungsfreiheit einschränkten, sich so schnell bewegen konnte.

Jetzt war ihr Rin doch tatsächlich schon wieder entwischt und sie wusste, dass ihr Herr darüber alles andere als erfreut sein würde.

»Na, Aoi, mal wieder Rin-sama verloren?«, hörte sie eine andere Dienerin feixen.

»Möchtest du auf sie aufpassen?«, fauchte Aoi wütend.

»Nicht nötig. Ich weiß, dass die Prinzessin schwerer zu hüten ist, als ein Sack Flöhe.«, meinte sie.

Aoi, ihres Zeichens persönliche Dienerin und Zofe von Rin, holte einmal tief Luft.

»Was die Hime-sama braucht ist eine Mutter. Der Taishou sollte sich eine Gefährtin suchen.«, meinte sie dann sehr leise.

»Sag ihm das ins Gesicht.«, sagte die andere Dienerin und ging schließlich grinsend von dannen.

»Ich bin doch nicht lebensmüde.«, murmelte die zurückbleibende Youkai und sah sich schließlich suchend um.

Wo war nur dieses Kind?

Angestrengt spitzte sie die Ohren und tatsächlich hörte sie etwas entfernt das Rascheln von Stoff, der über den Boden schleifte.

Sofort eilte sie los und bog um die nächste Ecke, doch dann erstarrte sie.

Im nächsten Moment hatte sie sich allerdings auch schon auf den Boden geworfen, berührte mit der Stirn die blank polierten Dielen.

»Oyakata-sama.«, brachte Aoi hervor.

Sesshoumaru hob lediglich eine Augenbraue.

»Solltest du nicht auf Rin aufpassen?«, fragte er schließlich und man konnte deutlich die Ungehaltenheit aus seiner Stimme heraushören.

»Aber Sesshoumaru-sama, ich bin ihr weggelaufen, Aoi-san kann nichts dafür.«, mischte sich nun Rin ein.

Die Dienerin war leicht gerührt darüber, dass die Kleine sie doch tatsächlich schützen wollte.

Schließlich hatte sie mehr oder minder versagt und ihre Aufgabe nicht gut erfüllt.

Und was sollte man schon von einer nachlässigen Bediensteten halten?

»Und warum bist du ihr weggelaufen?«, fragte Sesshoumaru jetzt das Mädchen und diese zog einen leichten Schmollmund.

»Ich wollte dich besuchen, weil du die ganze Zeit einfach in deinem Zimmer geblieben bist.«, meinte sie.

»Ich habe zu arbeiten.«, erwiderte Sesshoumaru gelassen.

Rin sah ihn dennoch vorwurfsvoll an.

»Und du solltest lernen.«, meinte er.

Die Kleine seufzte und tapste zu der Dienerin, die sich eher langsam erhob und schließlich mit dem Kind davon ging.

»Ihr solltet bedenken, Rin-sama, dass er wirklich viel zu tun hat.«, meinte sie.

Rin jedoch seufzte nur leicht.

»Ich wette wenn Kagome-sama hier wäre, hätte er sich nicht die ganze Zeit mit seiner Arbeit beschäftigt.«, murmelte sie.

Aoi sah verwirrt zu der Prinzessin.

Kagome?

Redeten sie hier von einer Frau?

Einer Frau, die tatsächlich Aufmerksamkeit vom Fürsten erhielt?

Diese Person hätte Aoi zu gern in Augenschein genommen und ihr ihren Respekt ausgesprochen.

Schließlich interessierte sich Sesshoumaru doch so selten für andere Lebewesen und deren Belange.
 

XXV
 

Einige Wolken verdeckten die Sonne, als Kagome einige Blätter zusammenfegte und dabei grinsend Sachikos Ausführungen über eine Miko hier im Schrein zuhörte.

Lästereien gab es eben auch an einem solchen Ort der völligen Reinheit, schließlich lebten hier größtenteils nur Frauen.

Allerdings blickte sie verwundert auf, als sie das Knarren des Haupttores hörte.

»Wer ist das?«, fragte sie leise, als Sachiko näher zu ihr trat.

Gerade waren einige Männer in den Hof geritten und einer von ihnen stieg gerade von seinem Pferd und verbeugte sich vor einer herannahenden Miko, die ihm mit einem freundlichen Lächeln den Weg wies.

»Das ist der Fürst Shotaro. Ihm gehört das Land um den Schrein.«, meinte Sachiko leise.

»Das Land gehört dem Inu no Taishou.«, protestierte Kagome sofort.

Sachiko blinzelte sie verwundert an, bevor sie lachend den Kopf schüttelte.

»Es stimmt schon, dass der Herr des Westens über den ganzen Westen herrscht, aber dennoch leben hier auch Menschenfürsten, Kagome-dono. Aber wie auch immer ein Dämonenfürst die Verwaltung seiner Ländereien mit der Verwaltung der menschlichen Fürsten abstimmt, kann uns doch eigentlich egal sein.«, meinte sie.

Kagome seufzte laut.

Erst denken, dann sprechen, dachte sie zum mindestens hundertsten Mal.

Hatte sie gerade unbewusst den Titel benutzt, den Sesshoumaru von seinem Vater geerbt hatte?

Herr aller Hunde…

Kagome versuchte diese Gedanken aus ihrem Kopf zu verdrängen, als sie sich wieder an Sachiko wandte.

»Sachiko-san, was möchte der Fürst denn bei uns?«, fragte sie.

»Beten, natürlich.«

Kagome verzog leicht das Gesicht.

»Das ist mir auch klar. Wofür? Doch nicht für den guten Ausgang einer Schlacht?«

Sachiko stützte sich auf ihren Besen.

»Nein. Er betet für seine verstorbene Frau und deren Kind. Und das jetzt seit einem Jahr.«

»Er muss sie sehr geliebt haben.«, meinte Kagome.

»Oh, davon gehen wir hier alle aus. Denn weißt du, obwohl er ja schon fast dreißig ist, war er erst einmal verheiratet und hat auch keine einzige Konkubine gehabt.«, erklärte Sachiko.

Doch dann sah sie verwundert auf und verbeugte sich schließlich.

Kagome tat es ihr gleich, als sie erkannte, wer plötzlich vor ihr stand.

»Ein neues Gesicht, Sachiko-san?«, fragte Shotaro und lächelte warmherzig.

»Das ist Kagome-dono, Shotaro-sama.«, meinte die Angesprochene und Kagome verbeugte sich erneut.

Aus den Augenwinkeln konnte sie sehen, dass der Fürst tatsächlich noch sehr jugendlich wirkte und eigentlich gar nicht schlecht aussah.

Freilich hätte sie es nicht gewagt ihn anzustarren.

Mittlerweile wusste sie, wie man sich einem Fürsten gegenüber zu benehmen hatte.

Wenn sie es genau bedachte, hatte sie sich in Gegenwart von Sesshoumaru immer reichlich unhöflich verhalten.

»Es freut mich Euch kennen zu lernen, Kagome-sama.«, meinte er.

»Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite.«, entgegnete Kagome.

Shotaro nickte und ging zu seinen Begleitern zurück.

»Netter Kerl, oder?«, grinste Sachiko.

Kagome warf ihr einen abschätzenden Blick zu.

»Jetzt weiß ich, warum Megumi-sama dich nicht einfach in irgendein Dorf schickt. Du würdest bei den hübschen jungen Dörflern wohl sehr schnell schwach werden.«, meinte sie.

Sachiko zog einen Schmollmund.

»Der Geist ist willig, aber mein Fleisch ist schwach.«, murmelte sie.

Kagome lachte und wandte sich wieder ihrer Arbeit zu.
 

°§^§^§°
 

Morwie: Kagome hat also ihren Spaß!
 

Gloomy: Tja und Sesshy terrorisiert seine Dienerschaft!
 

Chanti: Somit sind doch alle glücklich und zufrieden!
 

Morwie: Du willst sie doch aber nicht ewig getrennt lassen, oder?
 

Chanti: Wer weiß? *scheinheilig tu*
 

Gloomy: Hexe, Hexe… *murmel*
 

Chanti: *böse funkel*
 

Gloomy: *still ist*
 

Morwie: *kopfschüttel* Du lernst es aber auch einfach nicht!
 

Gloomy: (…) Na egal! Also hier sind ja eine Menge neue Personen aufgetaucht!
 

Morwie: Ja, ein Fürst, eine dämonische Dienerin und zwei Mikos!
 

Gloomy: *auf Planung schau* Spielt davon eigentlich irgendjemand in Teil 3 mit?
 

Morwie: *am Kopf kratz* Tja….
 

Chanti: Natürlich! Alle haben einen Gastauftritt!
 

Morwie: Alle?
 

Chanti: *nick* Alle!!
 

Gloomy: Du hast ihnen doch nur Namen gegeben, weil du nicht ständig „die junge Miko“ und so’n Kram schreiben wolltest!
 

Chanti: *durchschaut worden ist* Na und? *beleidigt*
 

Morwie: Ist doch aber auch für die Leser eine bessere Orientierung!
 

Gloomy: Apropos Leser!
 

Chanti: Also im nächsten Kapitel machen wir gleich am Anfang einen riesen Zeitsprung!
 

Gloomy: Ja und Fluffy fühlt sich in seinem Schloss überhaupt nicht wohl!
 

Morwie: Aber hier passt der Spruch „My home, my castle!“
 

Chanti/Gloomy: *drop* Schon klar, Morwie!
 

Morwie: Was denn?
 

Chanti: Nun, auf alle Fälle, scheint Kagome auf die Zielgruppe Fürsten eine sehr anziehende Wirkung zu haben!
 

Gloomy: Tja, dass Mädel sieht halt gut aus!
 

Morwie: Und sie bekommt auch Besuch von alten Freunden!
 

Chanti: Was Kagome allerdings nur wieder zum Nachdenken bringt!
 

Gloomy: Und es heißt….
 

Morwie: Tag für Tag!
 

Chanti: Also wie immer! Ihr hinterlasst mir einen schönen Kommi und ich schick euch eine schicke ENS, wenn Kapitel vier on ist!

Tag für Tag

Kapitel IV: Tag für Tag
 

Tja, wir sind schon wieder bei der Hälfte von Teil 2 und ich hoffe ich langweile euch noch nicht!

Wir erinnern uns:

Kagome hat sich in Ise eingelebt und Sess kehrt in sein Schloss zurück!

Dennoch scheinen sie in Gedanken nicht von einander lassen zu können!
 

°§^§^§°
 

Heulend fegte der Wind über die Dächer des Schlosses, was alle in eine gewisse trübe Stimmung versetzte.

Rin sah fast gelangweilt aus dem Fenster, während sie zusah, wie erste Regentropfen auf dem Teich im Garten Wellen schlugen.

Draußen war es nun überhaupt nicht mehr angenehm, da sich das Jahr bereits dem Ende zuneigte und die Bäume kahl und unfreundlich wirkten.

Außerdem war sie schon den ganzen Abend durch das Schloss gelaufen, doch sie fand nicht, was sie suchte.

Schließlich entdeckte sie aber vor sich jemanden, der ihre Laune aufbesserte.

»Jaken-sama.«, rief sie freudig und der Krötenyoukai sah auf, als die Achtjährige ihm auch schon um den Hals fiel.

Er ließ es einfach stillschweigend über sich ergehen.

»Weiß du wo Sesshoumaru-sama ist?«, fragte sie schließlich, doch er schüttelte nur den Kopf.

Rin zog eine Schnute.

»Sesshoumaru-sama ist gestern Abend fort gegangen und bisher noch nicht zurückgekehrt.«, meinte er und nun seufzte das Mädchen.

Das passierte in letzter Zeit immer öfter, so als würde der Youkai sich in seinen eigenen vier Wänden nicht mehr wohl fühlen.

Manchmal verschwand er Tagelang und niemand konnte sagen wohin.

Genau genommen hatte er sich dieses Verhalten angewöhnt, seit sie vor vier Monaten in den Palast des Westens zurückgekehrt waren.

Auch Jaken konnte darüber nur geringe Vermutungen anstellen, doch er hatte da so eine Ahnung.

»Er hätte Kagome-sama doch mitnehmen sollen.«, murmelte Rin sehr leise.

Jaken nickte beiläufig.

Der Meinung war er auch, doch er hätte niemals den Mut aufgebracht, das auch laut auszusprechen.

Aber, dass die Abwesenheit der Miko der Grund für Sesshoumarus Unruhe war, konnte er nur allzu deutlich sehen.

Rin hatte mit ihrem Gejammer ja mittlerweile aufgehört und akzeptierte, dass Kagome nun nicht hier sein konnte, auch wenn sie manchmal noch versteckt den Wunsch äußerte, dass sie die Miko gerne noch einmal sehen würde.

Doch da auch das nicht ging, hatte sie sich eben dem zugewandt, was am nächsten lag und dies waren nun mal ihre Lehrer und der Unterricht.

»Bestimmt wird es bald schneien.«, meinte das Mädchen nun und sah zum Himmel.

»Dafür ist es noch zu früh.«, warf Jaken ein, doch auch er sah zum Himmel, der ein trübes grau angenommen hatte.
 

XXVII
 

Der Sturm peitschte über die Ebene und machte es Sesshoumaru unmöglich irgendetwas zu wittern.

Vier Monate suchte er nun schon und dennoch schienen die Katzen sich gänzlich aus dem Westen zurückgezogen zu haben.

Er fand es fast schade, konnte er sie doch so nicht mehr auseinander nehmen.

Und ein Kampf hätte ihm auch die nötige Ablenkung gebracht.

Denn noch immer kreisten seine Gedanken nur um eine Frau sobald er auch nur ein paar Minuten zum Nachdenken hatte.

In seinem Palast konnte er sich kaum noch unter seiner Arbeit verkriechen.

Nichts bot ihm genug Zerstreuung.

Er vermisste Kagome mehr als ihm lieb war und wären nicht die Bannkreise des Schreins, er hätte sie schon längst aus Ise zu sich geholt.

Einige Male hatte er schon ganz in der Nähe der riesigen Anlage gestanden, war dann jedoch wieder umgedreht.

Der Youkai sah missmutig zum Himmel.

Es war noch zu warm, als das es schneien würde, doch ein Regenschauer kündigte sich an.

Wahrscheinlich sollte er wirklich langsam nach Hause gehen.
 

XXVIII
 

Kagome hielt den Kopf gesenkt und konzentrierte sich beharrlich auf die Blätter, die sie im Hof zusammenkehren wollte.

»Seid gegrüßt, Kagome-sama.«, hörte sie dann jedoch jemanden hinter sich sagen.

Innerlich seufzte sie, doch da sie ja schlecht einfach eine Person ignorieren konnte, die sie so direkt ansprach, drehte sie sich um und verbeugte sich höflich.

»Shotaro-sama.«, erwiderte sie und zwang sich ein Lächeln auf die Lippen.

»Ihr scheint sehr beliebt hier im Schrein zu sein. Wen man auch fragt, alle wissen stets nur Gutes über Euch zu berichten.«, meinte er freundlich.

»Tatsächlich?«

»Ja, aber ich hätte auch nicht erwartet, dass die ehemalige Hüterin des Shikon no Tama keine so reine Seele hat. Eure Kräfte sind sehr erstaunlich.«

Kagome schluckte und atmete tief durch.

»Ihr seid zu freundlich.«, erwiderte sie schließlich.

»Ich gebe nur wieder, was ich gehört und auch selbst bestätigen kann.«

»Ihr kennt mich nicht gut genug, Shotaro-sama, als das Ihr Euch jetzt schon ein Urteil über mich bilden solltet. Schließlich kann es doch auch sein, dass ich in Wirklichkeit eine absolut verabscheuungswürdige Person bin.«, meinte Kagome, erhielt darauf aber nur ein Lächeln.

»Das kann ich mir kaum vorstellen. Aber Ihr habt Recht. Ich kenne Euch kaum. Vielleicht wollt Ihr mich einmal auf meinem Schloss besuchen?«

Kagome suchte fieberhaft nach einem Ausweg aus diesem Gespräch.

Doch sie fand keinen und außerdem wollte sie nicht unhöflich erscheinen.

Schließlich war der Fürst immer sehr höflich und nett zu ihr, da konnte sie ihn doch wohl kaum so vor den Kopf stoßen.

»Verzeiht, aber ich denke nicht, dass es sich für eine Miko ziemt einfach den Schrein zu verlassen, um zu ihrem Vergnügen auf ein Schloss zu reisen.«, meinte sie schließlich.

Shotaro nickte verstehend.

»Ich wollte Euch bestimmt nicht zu nahe treten. Ich dachte nur, dass sich auch mein jüngerer Bruder über Euren Besuch freuen würde.

Wisst Ihr, er interessiert sich sehr für die Heilkunde und ist auch ein exzellenter Bogenschütze. Ihr sollt im Umgang mit dieser Waffe ebenfalls großes Geschick zeigen.«, erklärte er dann.

Kagome schloss nur ganz kurz resigniert die Augen.

Oh, ihr Götter, helft mir, dachte sie verzweifelt.

»Eure Worte schmeicheln mir, doch mein Können ist nicht herausragender als das anderer Mikos hier im Schrein. Ich bin nur eine Dienerin der Götter.«, sagte sie schließlich mit fester Stimme.

»Ihr seid bescheiden. Und Eure Demut macht Euch nur noch schöner.«, erwiderte Shotaro ernst.

»Shotaro-sama…«, brachte Kagome nur stockend heraus, während sie spürte, dass eine leichte Röte ihre Wangen überzog.

Schließlich bekam sie nicht oft solche Komplimente von einem Mann, der mit Sicherheit viele Frauen haben könnte.

»Verzeiht, wenn ich Euch in Verlegenheit gebracht habe. Dies lag nicht in meiner Absicht. Ich wünsche Euch noch einen schönen Tag, Kagome-sama.«

Kagome verbeugte sich hastig, als er davon schritt.

Hatte sie ihn jetzt verärgert?

Nun, vielleicht war das aber besser so, denn wie lange konnte sie seine Annährungsversuche noch ignorieren?

Nachdenklich sah sie dem davon reitenden Fürsten hinterher.

»Du lässt den armen Kerl aber auch zappeln!«, grinste Sachiko hinter ihr und Kagome zuckte zusammen.

»Sachiko-san, du solltest das bitte nicht falsch verstehen. Ich finde ihn sehr freundlich und es ist wirklich gütig von ihm, dass er mir seine Aufmerksamkeit schenkt, obwohl ich weder eine Prinzessin, noch von herausragender Schönheit bin. Doch mehr ist da auch nicht.«, meinte Kagome mit fester Stimme.

»Du? Nicht hübsch?«, fragte Sachiko lachend.

»Hast du mal in einen Spiegel gesehen? Deine Haut ist ganz hell und außerdem bist du zierlich gebaut. Deine Haare glänzen wie Seide und deine Augen scheinen immer freundlich. Weißt du, was du für eine Wirkung auf Männer hast? Du bist wohl wirklich schon zu lange Miko. Kagome-dono, du solltest das mit der Keuschheit nicht so genau nehmen.«, meinte Sachiko schließlich.

»Sachiko!«, ertönte da plötzlich eine strenge Stimme hinter der Miko und diese zuckte zusammen.

»Verzeiht, Megumi-sama.«, sagte sie und machte schnell, dass sie davon kam.

Die oberste Priesterin sah ihrer Verwandten kopfschüttelnd hinterher.

»Ich muss mich für Sachiko-chans unziemliche Bemerkung Euch gegenüber entschuldigen, Kagome-san.«, sagte sie, doch Kagome wehrte nur lächelnd ab.

»Es ist schon in Ordnung.«, meinte sie.

Megumi musterte sie und nickte schließlich.

»Dennoch möchte ich mit Euch reden.«, sagte sie und Kagome folgte ihr ins Innere des Schreins.
 

XXIX
 

Kagome sah auf ihre gefalteten Hände im Schoss, während Megumi die fallenden Blätter vor dem Fenster beobachtete.

»Was haltet Ihr von Shotaro-sama?«, fragte die Ältere schließlich.

Kagome sah nun auf und dachte gründlich über ihre Worte nach.

»Er ist mit Sicherheit kein schlechter Mann.«, meinte Megumi und nun blickte Kagome sie verwirrt an.

»Was meint Ihr?«, fragte sie.

»Nun, ich habe schon oft erlebt, dass Mikos wieder zu ganz normalen Frauen wurden, weil sie ihr Leben lieber an der Seite eines Mannes verbringen wollten, als im Dienst der Götter.«

»Ich habe nicht vor…«, begann Kagome, doch Megumi gebot ihr mit einer Hand zu Schweigen.

»Ich weiß nicht, ob es wirklich Shotaro-sama ist, nach dem ihr Euch sehnt. Doch das Leben hier im Schrein bietet Euch nur eine Ablenkung. Ich habe Euch beobachtet.«

Kagome senkte wieder den Blick, als Megumi weiter sprach.

»Ihr seid am Anfang immer am Nachdenken gewesen. So, als ob Ihr noch überlegen müsst, ob es auch wirklich die richtige Entscheidung war, hierher zukommen.«

»Ich habe tatsächlich darüber nachgedacht. Noch wenige Schritte vor dem ersten Bannkreis.«, gab Kagome zu.

»Ich würde es Euch bestimmt nicht übel nehmen, wenn Ihr den Schrein verlassen würdet. Immerhin wünsche ich mir das Glück für alle die hier leben. Mögt Ihr Shotaro-sama nicht?«, meinte Megumi.

»Das ist es nicht. Aber…«, brachte Kagome hervor und Megumi hob eine Augenbraue.

Ja, was aber, dachte Kagome.

Seit sie den Fürsten kennen gelernt hatte vor vier Monaten wechselte er bei jedem seiner Besuche ein freundliches Wort mit ihr.

Und es war nur zu deutlich, dass er ihr nicht seine Aufwartung machte, weil er nach einem Gesprächspartner Ausschau hielt.

Er schien sie sehr anziehend zu finden und ihr deshalb jedes Mal seine Aufwartung zu machen, fand Kagome irgendwie schon schmeichelhaft.

Irgendwie hatte sie Houjou-kun damals immer ignoriert, der sie ja genauso zu umgarnen versuchte.

Doch ihr ehemaliger Klassenkamerad war da zurückhaltender gewesen, als Shotaro.

Und vielleicht war sie damals einfach noch ein bisschen zu jung gewesen, um dem Ganzen genug Beachtung zu schenken.

Es war schön, so viel Aufmerksamkeit von einem Mann zu bekommen, doch mehr empfand Kagome dann da auch nicht.

Aber wenn sie Shotaro mit Sesshoumaru verglich…

Der Youkai kam ihr ruhiger, erfahrener vor.

Das dürfte allerdings auch kein Wunder sein, schließlich war Sesshoumaru wesentlich älter, als der menschliche Fürst.

»Aber?«, hakte Megumi nun nach und Kagome schreckte aus ihren Gedanken auf.

»Ich weiß es nicht.«, sagte die Jüngere schließlich.

Das war die Wahrheit.

Sie konnte nicht sagen, was sie denken oder fühlen sollte.

Sie war verwirrter als je zuvor.
 

XXX
 

»Kagome-dono.«, rief Sachiko aufgeregt und diese blickte verwirrt auf, ließ Pfeil und Bogen sinken.

Fragend sah sie zu der anderen Miko, die etwas außer Atem zu sein schien.

»Besuch für dich. Und du errätst nie, wer!«, brachte Sachiko grinsend heraus.

Kagome erhob sich etwas zögernd.

Doch hoffentlich nicht wieder Shotaro?

Das Gespräch mit Megumi lag erst eine Woche zurück und sie verspürte keine besondere Lust, sofort eine Fortsetzung davon zu erhalten.

Dennoch folgte sie jetzt Sachiko, doch kaum war sie auf den Hof getreten, hörte sie einen Freudenschrei.

»Kagome-chan.«

Verwundert blinzelte sie, als jemand sie fest in die Arme schloss.

»Sango-chan?«, brachte sie dann verwundert heraus und schob die Freundin ein Stück von sich.

Diese lächelte unsagbar glücklich.

»Ich hatte mir ja solche Sorgen gemacht, dass dir etwas auf der Reise hierher passiert sein könnte.«, meinte die Dämonenjägerin.

»Aber Sango, Kagome-sama ist schließlich nicht gänzlich wehrlos.«, hörte Kagome da eine weitere bekannte Stimme.

»Miroku-sama.«, brachte sie freudig heraus.

»Shippou und Kirara sind auch hier.«, meinte Sango etwas leiser und deutete auf das Tor.

Kagome nickte lächelnd.

Natürlich.

Die beiden kleinen Youkai konnten die Bannkreise Ises nicht durchqueren.
 

XXXI
 

»Kagome!«

Mit einem Freudenschrei sprang Shippou der Miko in die Arme, kaum das sie die Bannkreise hinter sich gelassen hatte.

Kirara maunzte fröhlich, während Shippou sich hemmungslos schluchzend an Kagomes Haori krallte.

»Ich hab dich so vermisst.«, jammerte der Kitsune und Kagome strich ihm beruhigend über den Kopf.

Shippou war eben doch noch ein kleines Kind.

»Du hast mir auch gefehlt, Shippou-chan.«, erwiderte sie glücklich lächelnd.

Sango und Miroku hatten sich jetzt zu der Miko gesetzt und sahen sie gespannt an.

»Jetzt musst du uns aber auch erzählen, was du bisher alles erlebt hast. Deine Reise hierher ist ganz bestimmt nicht ereignislos verlaufen, oder?«, fragte Sango und Kagome schüttelte grinsend den Kopf.

»Myouga-jiji hat schon nach zwei Wochen das Weite gesucht und ist zu Toutousai-jiji gegangen.«, meinte sie.

»Ich wusste doch, dass der abhaut, sobald auch nur Gefahr am Horizont zu entdecken ist.«, meinte Miroku seufzend.

»Dabei hätte er auch gleich mit Toutousai-jiji gehen können, als dieser sich Tessaiga geholt hat.«, erklärte Kagome.

»Er ist aufgetaucht? Von allein?«, fragte Shippou verwundert und Kagome nickte.

»Er meinte, er möchte das Schwert aufbewahren.«

»Aufbewahren?«, fragte Sango irritiert.

»Für wen?«

Auch Miroku schien sich keinen Reim auf die Worte des alten Schmiedes machen zu können.

Kagome zuckte nur mit den Schultern.

»Keine Ahnung.«, meinte sie dann.

»Na ja, der hat doch schon immer ein bisschen verquer gedacht. Wer weiß, was ihm da wieder durch den Kopf ging.«, sagte Shippou und bekam dafür ein allgemein zustimmendes Nicken.

»Und? Wohin wollt ihr jetzt?«, fragte Kagome und guckte neugierig in die Runde.

»Zu Kaede-sama.«, antwortete Miroku.

»Oh, dann bestellt ihr schöne Grüße von mir. Hoffentlich geht es ihr gut. Und sagt ihr auch, dass ich sie ganz bestimmt nächstes Jahr besuchen komme.«, meinte Kagome sofort.

»Gefällt es dir hier in Ise?«, fragte Sango und die Miko nickte.

»Sango-chan, keine Sorge. Alle sind sehr freundlich zu mir und es ist bisher noch nie langweilig geworden.«, meinte Kagome lächelnd.
 

XXXII
 

Der Mond schien durch das kleine Gitterfenster und warf einige schmale Striche auf den Boden von Kagomes Zimmer.

»Ich bin wirklich glücklich, dass es dir gut geht, Kagome-chan.«, sagte Sango leise und Kagome lächelte.

»Ich war auch froh euch wieder zu sehen. Besonders Shippou scheint sich ja sehr nach mir gesehnt zu haben.«, meinte sie.

Momentan war der kleine Kitsune nicht da.

Er schlief bei Miroku und Kirara vorm Schrein, da sie schließlich nicht mit hineinkommen konnten, aber Miroku erkannt hatte, dass Kagome und Sango sich gern noch ein bisschen länger unterhalten würden.

»Ich hatte wirklich Angst, dass dir etwas passiert sein könnte. Immerhin leben wir in gefährlichen Zeiten und es gab keinen Inu Yasha der dich beschützt hat.«, meinte Sango schließlich.

»Wie du siehst, geht es mir gut.«, erwiderte Kagome.

Sango gähnte und zog sich schließlich die Decke etwas höher.

»Schlaf gut, Kagome-chan.«, murmelte Sango und schloss die Augen.

Kagome biss sich leicht auf die Lippe, bevor sie den Wunsch erwiderte und sich auf den Rücken drehte.

Nachdenklich sah sie zur dunklen Decke.

Warum hatte sie nicht einmal Sango gegenüber erwähnt, dass ihr nur nichts geschehen war, weil sie mit Sesshoumaru gereist war?

Sie hatte doch sonst auch nie Geheimnisse vor ihrer Freundin gehabt.

Doch sie hatte es einfach nicht sagen können und sie wusste nicht warum.

Vielleicht hatte sie lediglich nur das Entsetzen bei ihren Freunden nicht schüren wollen.

Schließlich war Sesshoumaru in ihren Augen immer noch ein eiskalter, blutrünstiger Dämon.

Das war er auch in Kagomes Augen.

Manchmal.

Aber er war schließlich auch sehr nett zu ihr gewesen.

Er hatte sie beschützt und sie so nah an sich ran gelassen, wie noch keinen Menschen, abgesehen von Rin vielleicht.

Er hatte ihr geholfen halbwegs über Inu Yashas Tod hinwegzukommen.

Und er hatte sie wiederbelebt.

Das hätte er nicht tun müssen.

Schließlich war sie tot gewesen und er hätte es dabei belassen können.

Dennoch hatte er Tensaiga für sie verwendet.

Kagome erinnerte sich plötzlich an Toutousais Worte.

Nur wenn man Liebe für die Menschen empfand, konnte man Tensaiga einsetzen.

Hieß das, dass Sesshoumaru sie wenigstens etwas gemocht hatte?

Sie erinnerte sich wie er sie verabschiedet hatte und mit einem Mal saß sie kerzengerade auf ihrem Futon.

Kagome-chan…

So hatte er sie genannt und dann auf die Stirn geküsst.

Die junge Frau spürte wie ihr Herz schmerzhaft gegen ihren Brustkorb hämmerte.

Es war ihr in den letzten fast fünf Monaten nicht aufgefallen, dass er sich so von ihr verabschiedet hatte.

Aber was sollte sie davon halten?

So verabschiedete man sich doch wohl kaum von einer einfachen Reisebegleitung und es war außerdem irgendwie untypisch für Sesshoumaru.

Kagome ließ sich verwirrt zurück sinken und starrte zum Fenster.

Was sollte sie darüber nur denken?
 

XXXIII
 

»Dann sehen wir uns ja hoffentlich wieder, Kagome-chan.«, meinte Sango und umarmte die Miko.

»Bleibt ihr bei Kaede?«, fragte sie und Sango warf Miroku einen Blick über die Schulter zu, bevor sie leicht rot wurde.

»Ich denke, erst mal schon.«, meinte sie dann.

Kagome musste leicht grinsen, als ihre Freunde davon gingen.

Andererseits hatte sie sich immer gefragt, wie lange es wohl dauern würde, bis die beiden zusammenkamen.

»Ein süßes Paar.«, meinte Sachiko lächelnd.

Kagome nickte.

»Obwohl er mir ein bisschen zu wankelmütig erscheint.«, setzte die andere nach und Kagomes Blick verfinsterte sich leicht.

»Wieso?«, fragte sie misstrauisch.

»Nun ja, er hat…«

»Oh, warte! Er hat dich doch nicht gefragt, ob du sein Kind zur Welt bringen willst, oder?«, fragte sie, doch Sachiko sah nur verlegen zum Himmel.

Kagome seufzte laut auf.

»Miroku-sama.«, sagte sie mit leidendem Unterton in der Stimme.

Diese schlechte Angewohnheit würde er wohl nur sehr schwer ablegen.

Dabei hatte er doch nun schon Sango an seiner Seite und einen Erben für die Jagd auf Naraku benötigte er doch auch nicht mehr.

Schließlich war das Kazaana verschwunden, der Fluch gebrochen.

»Ah, verstehe. Das hat er auch früher schon getan.«, meinte Sachiko.

»Er hat so ziemlich jedes Mädchen gefragt, was ihm über den Weg gelaufen ist.«, erwiderte Kagome.

»Und seine Frau hat nichts dagegen gesagt?«

Kagome stutzte leicht, bis sie Begriff, dass Sango damit gemeint war.

»Sie hat ihm regelmäßig ihren Bumerang über den Schädel gezogen.«

Sachiko nickte.

»Richtig so. Der Kerl muss unbedingt ein paar Manieren lernen.«, meinte sie.

Kagome grinste.

»Was hast du ihm denn eigentlich geantwortet?«

Sachiko blinzelte, bevor ein fieses Lächeln um ihre Mundwinkel zuckte.

»Ob er schon mal Bekanntschaft mit einem Pfeil gemacht hat.«

Kagome lachte.

Ja, dass war Sachiko, wahrhaftig und unverwechselbar.

Dann allerdings blickte sie wieder über die Ebene vor dem Schrein, über die jetzt ein kühler Wind fegte.

Sie erinnerte sich noch aus welcher Richtung sie gekommen war.

Doch wo lag der Palast des Westens?

Kagome schüttelte leicht den Kopf.

Was dachte sie da?

Es konnte ihr doch völlig egal sein, wo Sesshoumarus Schloss lag.

Sie würde ohnehin nie dort einen Fuß reinsetzen und zwar aus dem einfachen Grund, weil sie Sesshoumaru nie wieder sehen würde.

Kagome ballte die Hände zu Fäusten.

Erst jetzt wurde ihr klar, dass sie aber genau das wollte.

Ihn noch einmal wieder sehen und ihn direkt fragen, was er für sie eigentlich wirklich empfand.

Sie wollte Klarheit haben, doch das war nun unmöglich geworden.

Vielleicht hätte sie doch Sango davon erzählen sollen.

Die Dämonenjägerin hätte ihr sicher irgendeinen Rat geben können.

»Kagome-dono, was hast du?«, fragte Sachiko hinter ihr und sie bis sich leicht auf die Lippen.

»Sachiko-san, wenn ein Mann ein –chan an deinen Namen hängt und dich zum Abschied auf die Stirn küsst, was würdest du davon halten?«, fragte sie im Gegenzug und Sachiko blinzelte.

»Woher der plötzliche Themenwechsel? Ist dir das passiert?«

Kagome sah sie abwartend an, so dass die andere Miko ins Grübeln verfiel.

»Kommt darauf an, ob es seine Art ist.«, meinte sie.

»Nein, er ist sonst sehr ruhig und eigentlich eher desinteressiert an seiner Umgebung.«

»Dann würde ich behaupten, dass der Typ schwer in dich verliebt ist oder zumindest kurz davor.«, meinte Sachiko.

»Aha.«

Sachiko trat nun näher zu Kagome und warf ihr einen musternden Blick zu.

»Und wann ist dir so was passiert? Ich meine wir reden hier schließlich nicht von Shotaro-sama.«, meinte sie.

Kagome sah wortlos zu Boden.

»Also wo ist der Kerl jetzt?«, fragte die andere sie.

»Ich…«, begann Kagome und Sachiko sah sie abwartend an.

»Ich kann ihn nie mehr wieder sehen.«, sagte Kagome schließlich leise.

Sachiko sah sie traurig an.

»Also derjenige, den du geliebt hast und der dann gestorben ist.«, meinte sie.

Kagome wollte schon protestieren, dass es eben nicht Inu Yasha war, doch dann schloss sie den Mund wieder.

Sollte Sachiko doch denken was sie wollte und so würde sie wenigstens auch nicht weiter nachhaken.

Unmöglich konnte sie erzählen, dass Sesshoumaru dies getan hatte, ein Youkai.

Sie kannte Sachiko nicht so gut um genau zu sagen, wie diese reagieren würde.

Shippou und Kirara hatte sie zwar niedlich gefunden, aber es war immer noch ein Unterschied, ob man mit einem Youkai befreundet oder ob dieser in sie verliebt war.

Kagome schüttelte unwillkürlich den Kopf.

Das hörte sich irgendwie seltsam an.

Allerdings hatte sie auch schon daran gedacht und von Sachiko nur die Bestätigung ihrer Schlussfolgerungen bekommen.

Aber warum hatte Sesshoumaru sie dann weggeschickt?

War seine Verachtung für Menschen so groß, dass er vielleicht Gefühle für sie hegte, aber sie nicht in seiner Nähe haben wollte?

Anders konnte sie es sich einfach nicht erklären.

»Mit anderen Worten ich bin nicht gut genug für ihn.«, murmelte sie leise.

»Hast du was gesagt, Kagome-dono?«, fragte Sachiko, doch Kagome schüttelte den Kopf.

»Lass uns gehen, Sachiko-san.«, meinte sie lächelnd und lief durch das Haupttor des Schreins.

°§^§^§°
 

Chanti: Muhahahahaha!! Ich bin ja so böse!
 

Gloomy: DAS brauchst du nicht ständig zu wiederholen!
 

Morwie: Arme Kagome!
 

Chanti: Tja, man sollte halt nie zu viel nachdenken!
 

Gloomy: Wenn die Figuren könnten, würden sie dir den Hals umdrehen!
 

Morwie: Ja, schließlich waren Sesshs Absichten sehr viel edler!
 

Chanti: Der einsame Held?
 

Gloomy: Das trifft dann doch eher auf Inu Yasha zu!
 

Chanti: Tja, Kagome hat eben kein Glück mit den Männern!
 

Gloomy: Sie könnte sich ja diesen Shotaro krallen!
 

Chanti/ Morwie: NEIN!!!! *böse funkel*
 

Gloomy: Kommt schon, der bettelt doch förmlich um Kagomes Aufmerksamkeit! Das hat Fluffy nie gemacht!
 

Morwie: Hat er auch nicht nötig! Er ist gut aussehend und intelligent genug, dass Kagome ihn auch so wahrnimmt!
 

Chanti: Is’ gut Morwie, wir haben heute nicht unsere „Wir schwärmen für Sesshoumaru“-Stunde!
 

Gloomy: Haben wir so was überhaupt?
 

Morwie: *beleidigt* Ihr habt doch keine Ahnung! *grummel* Sess ist toll!
 

Chanti: Oh, jetzt schmollt sie!
 

Gloomy: Was deine Schuld ist!
 

Chanti: Meine? Du bist doch hier der Pessimist und Miesmacher!
 

Gloomy: *nick* Sicher, dass ist auch meine…. HEY!!!
 

Chanti: Hihi!
 

Morwie: *wieder aus Schmollecke aufgetaucht* Also, was passiert im nächsten Kapitel?
 

Chanti: Ganz einfach!
 

Gloomy: Und schon wird es wieder kompliziert!
 

Morwie: (…)
 

Chanti: *fauch* Wenn ich sage einfach, dann ist das auch einfach! KLAR?!
 

Gloomy: Glasklar! *grins*
 

Morwie: o.O
 

Chanti: *brodel* *tief Luft hole* Also!
 

Gloomy: Na, jetzt sind wir mal gespannt!
 

Chanti: *explodier* SCHNAUZE!!!
 

Morwie: Also, dann erzähl ich’s! Es gibt im nächsten Kapitel zwei Knackpunkte!
 

Chanti: *würgt Gloomy* Einmal macht Shotaro Kagome ein interessantes Angebot!
 

Gloomy: *röchel* Und es taucht jemand auf, mit dem niemand rechnet!
 

Morwie: Und es heißt: „Ich habe noch nicht gefunden, was ich suche“
 

Chanti: Wer so freundlich ist und mir einen Kommi da lässt, bekommt auch eine ENS wenn das nächste Kapitel hochgeladen wurde!

Ich habe noch nicht gefunden was ich suche

Kapitel V: Ich habe noch nicht gefunden was ich suche
 

Und mit rasanten Schritten nähren wir uns dem Ende von Teil 2!

Wir erinnern uns:

Kagome trifft ihre alten Freunde wieder und erinnert sich an den Abschied von Sesshoumaru, wobei sie nach längerem Überlegen zu dem Schluss kommt, dass sie wohl nicht gut genug für ihn ist und er sie deshalb nach Ise abgeschoben hat.

Besagter Youkai jedoch, vermisst seine Miko und wären da nicht die verdammten Bannkreise…
 

°§^§^§°
 

Vollkommene Stille hatte sich ausgebreitet, doch es war ja auch bereits nach Mitternacht und niemand war nun mehr auf den Beinen.

Jene die nicht schliefen, hatten sich in ihre Zimmer zurückgezogen und gönnten ihren Mitbewohnern die wohlverdiente Ruhe, nach einem anstrengenden Tag.

Leise wurde eine Schiebetür geöffnet und ebenso lautlos wieder geschlossen.

Stumm blickte Sesshoumaru auf die schlafende Rin hinunter, die ein kleines Lächeln auf dem Gesicht trug und ihre Decke teilweise von sich geschoben hatte.

Der Youkai sah zu der Schiebetür, die zur Veranda vom Zimmer des Mädchens führte.

Sie stand weit offen und ein kalter Wind wehte herein.

Hatte eine Dienerin vergessen sie zu schließen?

Der Youkai wölbte etwas verärgert eine Augenbraue.

Das war unbedacht, schließlich war Rin ein Menschenkind und nicht so unempfindlich wie ein junger Dämon gegen die Einflüsse von außen.

Sie konnte sich leicht eine Erkältung holen.

Geräuschlos schloss er die Tür und kniete sich dann neben das Kind, zog ihm die Decke wieder bis zu den Schultern hoch.

In dem Moment jedoch blinzelte die Kleine ihn verschlafen an, doch er legte ihr nur eine Hand auf den Kopf.

»Schlaf weiter, Rin.«, meinte er.

Kaum hatte er dies gesagt, glitt sie mit einem leisen Seufzer auch schon wieder ins Land der Träume.

Sesshoumaru bezweifelte, dass sie ihn überhaupt wirklich wahrgenommen hatte.

So leise wie er gekommen war, verließ er das Zimmer auch wieder.

Unruhig streifte er nun durch die Gänge seines Schlosses.

Er wusste, dass er hier etwas vermisste.

Und zwar das fröhliche Lachen von Kagome.

Es war sicher richtig gewesen sie nach Ise zu schicken, da sie dort am besten geschützt war.

Doch langsam empfand er es als Fehler.

Er wollte sie hier, an seiner Seite haben.

Als er den großen Innenhof betrat, wanderte sein Blick zum Himmel hinauf.

Der Mond, mittlerweile nur noch eine schmale Sichel, beleuchtete die nächtliche Schwärze.

Der Youkai ließ seinen Blick über die Mauern schweifen, die dem ganzen Anwesen Schutz boten und sprang schließlich auf eine hinauf.

Die beiden Youkai, die am Haupttor Wache hielten, warfen einen Blick zu ihrem Fürsten hinauf.

Fast jede Nacht stand er dort oben und sah auf das Land vor seinem Schloss, so als würde er überlegen, ob er gehen oder doch bleiben sollte.

Allen auf dem Anwesen war aufgefallen, dass ihr Herr irgendwie unruhig schien.

Und das er scheinbar meistens grundlos und sehr plötzlich sein Heim verließ.

Deswegen wunderte es sie auch nicht, als der Herr, der westlichen Länder sich jetzt in die Luft erhob und die Richtung einschlug, die er immer nahm, wenn er einen dieser Ausflüge machte.

Tiefer in sein Territorium hinein, als würde es dort etwas geben, von dem er nicht lassen konnte.
 

XXXV
 

Kagome schlang kurz die Arme um ihren Körper, als ein kräftiger Wind aufkam und sie leicht zittern ließ.

Es war wirklich kalt geworden und man konnte es fast überall auf der gesamten Anlage spüren, dass der Winter nun allmählich Einzug hielt.

Allerdings war das auch nicht verwunderlich.

Schließlich lag ihr Abschied von Sesshoumaru nun bereits fünf Monate zurück.

»Fast ein halbes Jahr.«, murmelte sie.

»Hast du was gesagt, Kagome-dono?«, fragte Sachiko.

»Fünf Monate bin ich nun schon hier.«, wiederholte Kagome etwas lauter.

Die andere Miko nickte und ließ sich auf der Veranda nieder.

»Ja und seit dieser Zeit ignorierst du beharrlich die Annährungsversuche unseres hier allseits beliebten Fürsten Shotaro-sama.«, meinte sie schließlich grinsend.

»Ich weiß. Es ist auch sehr freundlich von ihm, dass er mich so zu umgarnen versucht, aber ich kann nun mal nicht auf seine Angebote eingehen, ihn doch einmal auf seinem Schloss besuchen zu kommen.«, meinte sie.

»Warum nicht? Immerhin könntest du ja wirklich gehen, um auch mal seinen jüngeren Bruder kennen zulernen. Der ist mindestens genauso gut aussehend und zuvorkommend.«, meinte Sachiko augenzwinkernd.

Kagome errötete leicht.

»Sachiko-san, ich bin wirklich nicht darauf aus mir jetzt einen Mann zu angeln.«, erwiderte sie.

»Aber darüber nachgedacht hast du.«

»Wie kommst du bitteschön darauf?«, fragte Kagome irritiert und Sachiko grinste spitzbübisch.

»Deine Wortwahl. Du sagtest: Jetzt. Mit anderen Worten zu einem früheren Zeitpunkt hast du einmal darüber nachgedacht keine Miko mehr zu sein, sondern liebevolle Ehefrau und Mutter. Oder irre ich mich da?«

Kagome blinzelte verblüfft.

Manchmal fragte sie sich wirklich, warum sie von allen möglichen Leuten immer so genau analysiert wurde.

Hatte den niemand etwas Besseres zu tun, als Schlüsse aus ihren Worten und Taten zu ziehen?

»Hast du schon einmal daran gedacht keine Miko mehr zu sein?«, fragte Kagome und Sachiko seufzte.

»Oft. Aber ich kann das Schreinleben nicht einfach hinter mir lassen. Doch irgendwann werde ich sicher gehen.«, meinte sie.

»Warum?«

»Nun, es ist zwar sehr schön hier und ich bin noch nie an einem anderen Ort gewesen, aber weißt du, ich hätte gerne eine eigene Familie.«

»Du meinst du möchtest heiraten und Mutter werden.«, meinte Kagome.

Sachiko zuckte mit den Schultern.

»Das ist doch nicht ungewöhnlich. Bald bin ich zwanzig. Eigentlich schon fast zu alt um zu heiraten.«, meinte sie.

»Na, wenn du meinst.«, lächelte Kagome, die daran denken musste, dass sie auch bald achtzehn wurde.

Und Rin müsste schon fast neun sein, schoss es ihr durch den Kopf und ihre Stimmung trübte sich.

Wie gerne würde sie das kleine Mädchen jetzt in ihre Arme schließen.

»Apropos, da kommt dein Verehrer.«, meinte Sachiko und erhob sich.

»Dann will ich euch wohl besser nicht weiter stören.«, sagte sie und schritt von dannen.

Kagome hätte sie am liebsten gebeten zu bleiben, doch da sah sie auch schon Shotaro auf sich zukommen.

Höflich erbeugte sie sich und hielt dann ihren Blick weiterhin gesenkt.

»Seid gegrüßt, Shotaro-sama.«, sagte sie und er nickte, als er sich zu ihr auf die Veranda kniete.

»Ich hoffe Ihr schenkt mir Euer Gehör, Kagome-sama.«, sagte er und Kagome stutzte.

»Sicher.«, entgegnete sie leicht verwirrt.

Darauf entstand ein kurzes Schweigen, doch der Fürst schien nur nach den richtigen Worten zu suchen.

»Es mag Euch aufgefallen sein, dass ich Euch nicht jedes Mal aufsuche, wenn ich in den Schrein komme, um eine nette Unterhaltung mit Euch zu führen.«, sagte er schließlich.

Kagome schluckte.

»Ja, dass habe ich durchaus bemerkt.«, meinte sie dann.

Sowie alle anderen die hier im Schrein leben, fügte sie in Gedanken hinzu.

»Wenn Ihr dies wisst, beruhigt mich das etwas.«

»Ist es mir erlaubt zu fragen, weshalb?«

Sie spürte wie er sie musterte, doch sie versuchte gerade ihre Gedanken zu ordnen.

Was wollte er von ihr?

»Es ist Euch erlaubt. Ich wollte Euch nur einfach nicht zu sehr mit meiner Bitte überfallen.«, erklärte er dann.

»Und was für eine Bitte ist das?«, fragte sie leicht stockend.

»Ich bitte Euch den Ise-Schrein zu verlassen.«, sagte er schließlich.

Kagome schluckte, sagte jedoch nichts.

»Ich bitte Euch den Schrein zu verlassen und meine Frau zu werden.«

Darauf entstand Schweigen und Kagome unterdrückte ein Zittern, doch diesmal war es nicht die Kälte, die ihr einen Schauer über den Rücken jagte.

»Shotaro-sama, ich…«, begann sie, doch brach sofort wieder ab, da sie nicht wusste, was sie jetzt sagen sollte.

Nie hätte sie damit gerechnet einen so direkten Heiratsantrag zu bekommen.

Shotaro beobachtete die Miko eine Weile, doch dann erhob er sich.

»Lasst mich Eure Entscheidung wissen. Wie immer sie auch ausfallen mag.«, sagte er und ging.

Kagome blieb wo sie war.

Sie hätte sich beim besten Willen nicht bewegen können.

Ihr Herz raste.

Erst als sich das Haupttor schloss, presste sie ihre zitternden Hände auf ihren Mund.

Warum hatte sie nur plötzlich solche Angst?

Weil sie nicht wusste, wie sie antworten sollte?

Konnte sie sein Angebot überhaupt ausschlagen?

Immerhin war er ein Fürst und sie nur eine einfache Miko.

In ihrer Zeit hätte sie das mit ihrer Familie besprochen.

Doch das konnte sie nicht.

»Was hast du, Kagome-dono? Du bist ganz weiß im Gesicht.«, hörte sie Sachiko fragen.

Doch sie konnte ihr keine Antwort geben.

Sachiko runzelte die Stirn und kniete sich schließlich neben sie.

Die Jüngere sah nicht so aus, als würde es ihr wirklich gut gehen.

»Was hat Shotaro-sama gesagt?«, fragte sie besorgt, denn das Kagomes plötzliche Aufregung nur von den Worten des Fürstens herrühren konnte, stand für sie außer Frage.

»Er will mich zu seiner Frau machen.«, brachte Kagome schließlich stockend heraus.

Sachikos Gesicht hellte sich etwas auf.

»Das ist doch toll. Kagome-dono, du… Kagome-dono, nicht weinen.«

Doch Kagome konnte den bereits laufenden Tränen keinen Einhalt gebieten.
 

XXXVI
 

»Ich lass dich jetzt allein, Kagome-dono.«, sagte Sachiko und verließ auf leisen Sohlen das Zimmer der anderen Miko.

Sachiko sah nachdenklich zum dunkler werdenden Himmel.

So einen Zusammenbruch hätte sie nie von der sonst so starken Miko erwartet.

Doch die junge Frau schien alles andere als glücklich über den Antrag des Fürsten.

Jedes andere Mädchen, hätte über eine solche Frage nicht lange nachgedacht und angenommen.

Nun, wahrscheinlich machten die meisten Mädchen Luftsprünge, wenn sie überhaupt gefragt wurden und ihre Väter nicht über deren Kopf hinweg entschieden, wer für sie ein geeigneter Ehemann war.

Bei Mikos war das etwas anderes.

Entweder sie gaben ihren Dienst freiwillig auf, um sich einen Mann zu suchen oder sie bekamen eben einen Antrag und verließen daraufhin ihren Schrein.

Doch Kagome schien da anders zu denken.

Vielleicht, so überlegte Sachiko, sollte sie ihrer Großtante davon erzählen und diese um ihre Meinung bieten.

Während Sachiko sich auf den Weg zu Megumi machte, hatte Kagome sich unter der Decke ihres Futons zusammengerollt und versuchte sich nun endgültig zu beruhigen, um alles noch einmal rein sachlich zu betrachten.

Ihr Zusammenbruch war für sie selbst ebenfalls überraschend gewesen.

»Tief durch atmen, Kagome. Noch entscheidest du, was du tust.«, murmelte sie und schlug schließlich die Decke zurück, atmete tief durch.

Langsam drehte sie sich auf den Rücken und starrte zur Zimmerdecke.

Ging sie doch einfach alles mal durch.

Der Fürst hatte ihr lediglich gesagt, dass er sie heiraten wolle, doch er hatte auch gesagt, dass er ihre Entscheidung hören wolle, egal, wie diese auch ausfallen mochte.

Kagome schloss kurz die Augen.

Irgendwie hatte sie leichte Kopfschmerzen.

Sie hatte immer eine Familie haben wollen.

Einen Mann, der sie bedingungslos und so wie sie war liebte und mindestens ein Kind.

Und das sie nicht ewig im Schrein bleiben wollte, war ihr von Anfang an klar gewesen.

Zumindest der erste Wunsch konnte schnell in Erfüllung gehen, wenn sie Shotaro nahm.

Denn dass er versuchen würde ihr die Welt zu Füßen zu legen, konnte ein Blinder mit einem Krückstock erkennen.

Doch liebte sie ihn?

Die Antwort hierauf war klar.

Nein, dass tat sie nicht.

Sie fand ihn sympathisch, aber da hörte es dann auch schon auf.

Konnte sie an der Seite eines Mannes leben, der sie zwar liebte, denn sie aber nur als Freund betrachtete?

Auch hierauf wusste sie sofort die Antwort.

Nein.

Sie konnte sich niemandem hingeben, dem sie nur lauwarme Gefühle entgegenbrachte.

Und das sie sich bei einer Zusage Tisch und Bett mit dem Fürsten, zumindest zeitweilig, denn sie wusste, dass jede Fürstin ihre eigenen Zimmer hatte, teilen musste, war dann unausweichlich.

Doch sie wollte auch aus einem anderen Grund nicht den Fürsten heiraten.

Zumindest nicht DIESEN Fürsten.

Kagome seufzte.

Auf einmal schien alles so klar.

Sie wollte an Sesshoumarus Seite sein.

Nicht von Shotaro hatte sie so eine Frage hören wollen.

Sondern von Sesshoumaru.

»Ich liebe Sesshoumaru.«, murmelte sie.

Langsam setzte sie sich auf.

In ihrem Inneren herrschte plötzlich eine segenreiche Ruhe.

Sie liebte den Youkai und würde sich keinem anderen Mann in die Arme werfen.

So einfach war das.

Und wenn sie hier eben als alte Jungfer sterben musste, dann war dem eben so.

Sie konnte der Bitte des Fürsten Shotaro nicht nachkommen.

Auch wenn sie ihn damit auf jeden Fall verletzen würde.

Sie konnte sich in dem Fall nicht selbst belügen.

»Ich komme von deiner Familie einfach nicht los, Inu Yasha.«, murmelte sie mit einem bitteren Lächeln, als sie aus dem Fenster schaute.

Heute war Neumond.
 

XXXVII
 

Unzählige lose Blätter kreiselten durch die Luft, als Sesshoumaru auf der dunklen Lichtung landete, denn heute Nacht stand kein Mond am Himmel.

Doch er wusste, dass sich vor ihm eine Ebene befand, auf der eine riesige Schreinanlage ruhte.

Ise.

Der Ort, an dem er Kagome zurückgelassen hatte.

Ein Fehler, wie er sich eingestehen musste.

Er hatte damit gerechnet, dass er sie vermissen würde, doch dass er gar nicht mehr von ihr lassen konnte, hatte er nicht erwartet.

Man konnte sich tatsächlich nicht aussuchen wen man liebte, doch musste er es denn ausgerechnet so unglücklich treffen?

Eine Miko und ein Youkai.

Das allein war schon ein Unterschied wie Tag und Nacht, Feuer und Wasser.

Sesshoumaru sah zum Haupttor des Schreins.

Selbst durch die Bannkreise und über die große Entfernung hinweg, konnte er es klar erkennen, da er in der Nacht genauso gut sehen konnte wie am Tag.

Er ertappte sich bei dem Wunsch durch die Bannkreise und das Tor zu marschieren und Kagome einfach mitzunehmen.

Doch das war selbst für ihn unmöglich.

Die Bannkreise waren zu stark.

Irgendwann würden sie ihn läutern.

Es war also wirklich ein überaus törichter und zudem tödlicher Wunsch.

Der kalte Wind strich ihm um die Nase, doch er konnte absolut nichts wittern.

Jedenfalls nichts, was er gern gewittert hätte.

Der leicht Duft von Blüten, der Kagome immer angehaftet hatte.

Sesshoumaru wandte sich zum Gehen.

Es brachte nichts, wenn er hier stand und mit offenen Augen träumte.

Es wurde Zeit zurück nach Hause zu gehen.
 

XXXVIII
 

Kagome saß mit einem Schlag kerzengerade auf ihrem Futon.

Das konnte doch nicht…!

Hastig schlug sie ihre Decke zurück und rannte aus ihrem Zimmer, die schier endlosen Gänge entlang.

Nein, sie war sich sicher.

Sie spürte außerhalb des Schreins Youki.

Und zwar von der stärksten Sorte.

Sie kannte diese Energie sehr genau.

Aber wie war das möglich?
 

XXXIX
 

Sesshoumaru blickte noch ein letztes Mal auf den Schrein hinab, bevor er langsam höher flog.

Warum war er nur wieder hierher gekommen?

Das machte seine Situation auch nicht besser, eher quälte er sich selbst damit.

Und es änderte nichts an der Tatsache, dass er sie nie mehr wieder sehen würde.

Er gewann an Geschwindigkeit, als er in Richtung seins Schlosses flog.
 

XL
 

Kagome stieß ein Seitentor des Schreins auf und kam atemlos in der kalten Nachtluft zum Stehen.

Doch sie konnte auf der Ebene vor sich nichts entdecken.

Mit einem fast ungläubigen Laut sank sie auf den Boden, da ihre Beine einfach unter ihr nachgaben.

Wie konnte das sein?

Sie war sich so sicher gewesen.

So sicher, dass sie Sesshoumarus Youki gespürt hatte.

Doch er war nicht hier.

War er etwa wieder gegangen?

Warum war er dann überhaupt erst hierher gekommen?

Oder war es reines Wunschdenken ihrerseits gewesen?

Konnte sie sich wirklich so täuschen?

Sie spürte, wie die Tränen ihre Wangen hinunter liefen.

Sie vermisste ihn so furchtbar.

Sie hätte alles dafür gegeben um nur noch einmal ihre Arme um ihn schlingen zu dürfen.

»Warum?«, flüsterte sie verbittert.

Warum meinten es die Götter so schlecht mit ihr?

Hatte sie kein Recht darauf glücklich zu sein?

Erst verliebte sie sich in Inu Yasha.

Doch der hing mit seinem Herzen an Kikyo und hatte sie am Ende doch allein gelassen.

Kaum versuchte sie den Schmerz zu überwinden und schaffte dies auch, verliebte sie sich in Sesshoumaru, der nicht nur grob und kaltherzig zu ihr gewesen war, sondern sie auch von seiner Seite geschickt hatte.

»Das ist nicht fair.«, schluchzte sie.

Es ging ihr schlimmer, als vorher.

Bevor sie Sesshoumaru getroffen hatte, trauerte sie Inu Yasha hinterher.

Doch dieser war gestorben und nichts hätte ihn zurückbringen können, nicht einmal Tensaiga.

Sie hätte also beim besten Willen nichts an der Situation ändern können.

Denn um was hätte sie kämpfen sollen?

Doch jetzt…

Es war ihre eigene Entscheidung gewesen nach Ise zu gehen.

Wenn sie geblieben wäre, hätte sie an Sesshoumarus Seite bleiben können.

Denn geduldet hatte er sie schließlich.

Doch das Wissen, ihn nie wieder zu sehen, obwohl sie ihn vielleicht hätte haben können, war unerträglich für sie.

Konnte sie denn nur Fehlentscheidungen treffen?
 

XLI
 

»Also wirklich, Kagome-dono.«, meinte Sachiko kopfschüttelnd, als sie der anderen Miko eine Tasse Tee reichte.

Doch Kagome konnte sie nicht sofort annehmen, da sie ein Niesanfall überkam.

»Was hast du gestern Nacht nur da draußen gewollt? Kein Wunder, dass du dir eine Erkältung eingefangen hast. Du hättest dir auch gut den Tod holen können.«, redete Sachiko schließlich weiter.

»Ich weiß nicht, warum ich da raus gegangen bin.«, meinte Kagome schließlich und genoss den warmen Tee.

Nachdem sie fast die ganze Nacht draußen auf dem kalten Boden gesessen hatte, nur mit ihrem dünnen Nachtgewand bekleidet, wunderte es sie sowieso, dass sie nicht festgefroren war.

Doch sie war so in Gedanken versunken, dass sie die Kälte gar nicht gespürt hatte.

Erst als ihr die Zähne klapperten, war sie wieder in ihr Zimmer zurückgekehrt.

Und dummerweise auf dem Gang Sachiko in die Arme gelaufen.

Konnte man in so kurzer Zeit eigentlich so viel Pech haben?

»Du weißt es nicht?«, fragte Sachiko derweil ungläubig und Kagome nickte.

»Also wenn ich ja alles glaube, aber das ist doch nun wirklich an den Haaren herbeigezogen. Kannst du dir nicht wenigstens eine bessere Entschuldigung einfallen lassen, die ich dann auch Megumi-sama vorbringen kann?«

Kagome musste gegen ihren Willen ein wenig grinsen.

»Gut, dann eben so. Ich brauche noch Zeit um mir über Shotaro-samas Angebot klar zu werden. Deswegen muss ich das Bett hüten und kann ihm leider auch nicht gestatten mich zu sehen, da er das Innere des Schreins ja nicht betreten darf.«, lächelte sie.

Sachiko nickte zufrieden.

»Na also, geht doch. Darf ich trotzdem den wahren Grund erfahren?«, meinte sie und Kagome seufzte resigniert.

»Ich habe nach meiner großen Liebe Ausschau gehalten, Sachiko-san.«, erklärte sie schließlich leicht bissig.

»Wirklich sehr witzig.«, entgegnete Sachiko.

Das Kagome das nicht als Scherz gesagt hatte, konnte sie ja nicht einmal erahnen und die Jüngere machte auch keinerlei Anstalten sie darüber aufzuklären, dass es durchaus kein Scherz gewesen war, sondern purer Ernst.
 

XLII
 

»Wo bleibt Sesshoumaru-sama denn nur?«, seufzte Rin und sah sehnsüchtig zum Himmel, als würde er dort jeden Moment auftauchen.

»Ich weiß es doch auch nicht, Rin.«, erwiderte Jaken.

»Sicher vermisst er Kagome-sama.«, meinte die Kleine und der Krötenyoukai knirschte resigniert mit den Zähnen.

»Das macht man nicht, Jaken-sama.«, wies ihn das Mädchen sofort zu Recht.

Sie hatte sich offenbar sehr schnell daran gewöhnt, dass sie auch durchaus Befehle erteilen konnte, selbst wenn sie noch so jung war.

»Schreib mir nicht vor, was ich zu tun und zu lassen habe.«, fauchte Jaken nun, der heute aus irgendeinem Grund mal wieder sehr gereizt war.

»Kagome-sama hätte dasselbe gesagt.«, erwiderte Rin altklug.

»Sie ist aber nicht hier. Und jetzt hör endlich auf über diese Frau zu reden.

Schließlich ist sie weggegangen und wir werden sie wahrscheinlich auch nie wieder sehen, es bringt also nichts darüber nachzugrübeln, was sie getan hätte und was nicht.«, meckerte der kleine Youkai weiter.

»Das solltest du nicht Sesshoumaru-sama hören lassen.«, meinte Rin schließlich leise.

»Er ist ja nicht da. Denn wenn er hier wäre, würde sich hier nicht die Arbeit türmen und du würdest in deinem Unterricht sitzen. Außerdem würden wir dann bestimmt auch keine Unterhaltung über diese verdammte Mi…«

Der Rest des Satzes blieb Jaken im Halse stecken, als er sich plötzlich hochgehoben fühlte und sich einem nicht gerade gut gelaunten Sesshoumaru gegenübersah.

»Verzeiht, Sesshoumaru-sama. Es lag mir fern jemanden zu beleidigen, den Ihr unter Euren Schutz gestellt habt.«, brachte der Krötenyoukai mühsam heraus.

Sesshoumaru öffnete seine Klaue und Jaken fiel zu Boden, wo er vorsorglich erstmal liegen blieb, um einer weiteren Bestrafung zu entgehen.

Irgendwie war heute halt einfach nicht sein Tag.

»Ich bin so froh, dass du wieder da bist, Sesshoumaru-sama.«, rief Rin und kam auf den Youkai zugelaufen.

»Du solltest lernen.«, stellte dieser nur fest und Rin legte leicht den Kopf schief.

»Ich hab mir aber Sorgen gemacht, weil du einfach wieder verschwunden bist.«, sagte sie und sah ihn aus großen Augen an.

Sesshoumaru zuckte nicht einmal mit der Wimper, obwohl dieser Hundeblick wohl jeden schwach gemacht hatte.

Doch als Rin erkannte, dass sie wohl nichts damit erreichen konnte, zumindest nicht heute, ging sie dann doch etwas eingeschnappt davon.

Sesshoumaru erkannte nur wieder, das es sehr schwer war, so ein Kind zu erziehen.

Ihm schoss allerdings auch der Gedanke durch den Kopf, dass Kagome Rin wohl auch gut im Griff gehabt hätte.

Doch dann schüttelte er innerlich den Kopf.

Er wollte jetzt nicht schon wieder an die junge Menschenfrau denken.

»Jaken.«

Dieser rappelte sich nun auf und folgte seinem Herrn in dessen Arbeitszimmer.

Schließlich hatten sie noch einiges zu tun.
 

°§^§^§°
 

Chanti: Ich bin so gut!
 

Morwie: Grausam trifft es wohl eher!
 

Gloomy: Dir macht das Spaß, die beiden praktisch aneinander vorbeilaufen zu lassen!
 

Chanti: JA!! *evilgrien*
 

Morwie/Gloomy: (…)
 

Chanti: Tja, aber uns sollte Shotaro schon Leid tun! Hat er doch endlich die Frau seiner Träume gefunden und die liebt schon einen anderen.
 

Morwie: Ja und Sess liebt sie ja auch!
 

Gloomy: Womit wir wieder beim Thema wären!
 

Chanti: Höh?!
 

Gloomy/ Morwie: Sadistin!
 

Chanti: Falsch! Realistin!
 

Gloomy: Wo ist das denn bitte schön realistisch? Zeig mir einen realistischen Teil in dieser Story!
 

Chanti: Tja…
 

Gloomy: Ja?
 

Chanti: Zum Beispiel…
 

Gloomy: Ja???
 

Chanti: Also….
 

Gloomy: JA?!
 

Morwie: Zum Beispiel Myouga der zu Toutousai abhaut, weil er mal wieder Gefahr wittert!
 

Chanti: *Gloomy triumphierend anguck*
 

Gloomy: *vernichtenden Blick zu Morwie werf* Verräterin!
 

Morwie: *Unterlippe zitter*
 

Chanti: Oh nein!
 

Morwie: *mit großen traurigen Augen zu Gloomy starr*
 

Gloomy: Bitte nicht!
 

Morwie: *in Tränen ausbrech* Du magst mich nicht mehr! *Sturzbäche vergieß*
 

Chanti: *Regenschirm aufspanne*
 

Gloomy: Aber nein, Morwie! Das hab ich nicht so gemeint!
 

Morwie: Wirklich? *snief*
 

Chanti: Okay, während die beiden beschäftigt sind, sag ich mal was im nächsten Kapitel passiert!

Also als erstes taucht jetzt ein alter Bekannter auf, den ich irgendwie mag, auch wenn er in der Serie erst einmal einen kurzen Auftritt hatte!
 

Gloomy: Egal, auf alle Fälle wird Kagome mal wieder von den Leuten ausgequetscht!
 

Morwie: Und Sesshi hat einen Wutanfall, was denen, die ihm da gerade im Weg stehen gar nicht gut bekommt!
 

Chanti: Tja, seine Klauen sind scharf!
 

Gloomy: Wie wahr, wie wahr!
 

Morwie: Und es heißt: „Einsamkeit“
 

Chanti: Wenn ihr mir einen Kommi auf dieses Kapitel hinterlasst, werde ich euch eine ENS schreiben sobald ich sehe, dass das nächste hochgeladen wurde.

Einsamkeit

Kapitel VI: Einsamkeit
 

Der Countdown bis zum Ende von Teil 2 läuft!

Man möge mir verzeihen, wenn Rin nicht immer ganz das brave Kind wie in Anime und Manga ist, aber jedes Kind hat seine Trotzphasen!

Wir erinnern uns:

Kagome bekommt vom Fürsten Shotaro einen Heiratsantrag, woraufhin sie zusammenbricht.

Sie erkennt, dass sie Sesshoumaru liebt.

Dieser steht bereits vor Ise, doch bevor Kagome auf ihn treffen kann, ist er auch schon wieder verschwunden.
 

°§^§^§°
 

Geschäftiges Treiben war in den letzten Tagen an der Tagesordnung gewesen, zumal alle versuchten den Wünschen ihres Herrn nachzukommen.

Und auch wussten alle, dass es bald auch etwas ruhiger werden würde, wenn dieser erst einmal wieder abgereist war.

Nicht das dies unbedingt ein Grund zur Freude war.

Sesshoumaru mochte ein strenger Fürst sein, doch er war nicht ungerecht.

Wenn man tat, was er befahl, hatte man auch keinen Ärger mit ihm.

Und es war immer besser, wenn der Herrscher in seinem Palast war und sich um Dinge auch selbst kümmern konnte, als wenn man Entscheidungen hinausschieben musste, weil es einem einfach nicht zustand diese selbst zu treffen.

So gesehen waren viele nicht einverstanden mit Sesshoumarus Abreise, würde er doch mit Sicherheit wieder ein bis zwei Monate wegbleiben.

Dabei war er doch erst vor einem halben Jahr wieder nach Hause gekommen.

»Bitte, bitte, nimm mich mit. Ich will nicht, dass du weggehst.«, jammerte Rin und klammerte sich fest an Sesshoumarus Hosenbein.

Dieser ging jedoch einfach weiter.

Der Stoff würde nicht reißen, schließlich war dies dämonische Seide und sie hielt fast allem stand.

»Rin, hör auf so zu klammern. Das gehört sich nicht für eine Prinzessin.«, schimpfte Jaken, doch sie ignorierte ihn beharrlich.

»Sesshoumaru-sama, bitte.«, bettelte sie, doch auch der Youkai beachtete sie nicht.

Rin jedoch war nicht bereit aufzugeben.

Es gefiel ihr schon nicht, dass er ab und zu ohne ein weiteres Wort verschwand, doch dass sie ihn jetzt über Wochen hinweg nicht zu Gesicht bekommen sollte, passte ihr ja gleich gar nicht.

»Chichi-ue!«, jammerte sie nun.

Jaken hörte sofort auf zu meckern und sah etwas unsicher zu seinem Herrn, der nun auch innegehalten hatte.

Sicher, Rin war die Ziehtochter von Sesshoumaru, aber sie hatte ihn noch nie mit Herr Vater angeredet.

Es war zwar respektvoll aber ungleich vertraulicher und man konnte schließlich nicht sagen, wie Sesshoumaru auf so was reagierte.

»Jaken.«,sagte Sesshoumaru nur und der kleine Youkai verstand.

Sofort verschwand er vom Gang und Sesshoumaru schnappte Rin am Kragen ihres Kimonos und schleifte sie förmlich in den Garten, wo er sie losließ und sich schließlich setzte.

Rin rieb sich etwas den Hals und der Youkai beobachtete dies stumm.

Hatte er vielleicht zu fest zugepackt?

Andererseits war sein erster Gedanke gewesen, ihr für dieses unmögliche Verhalten eine Ohrfeige zu geben.

Doch alles in ihm sträubte sich dieses Kind zu schlagen.

Außerdem gab es auch andere Methoden um sie zu erziehen.

Und das ihn mit ‚Herr Vater’ angesprochen hatte…

Ungewohnt, dachte Sesshoumaru nur.

Aber er hatte sie als seine Tochter akzeptiert und demnach stand es ihr zu, so das Wort an ihn zu richten.

»Rin, hörst du mir jetzt endlich zu?«, fragte er mit gewohnt kühler Stimme und die Kleine nickte.

»Ich habe dir bereits gesagt, dass ich wünsche, dass du hier bleibst und weiter lernst. Mit deinem Benehmen, dass ich unter aller Kritik finde, hast du mir nur bewiesen wie nötig du den Unterricht hast.«, meinte er.

Rin kniff die Lippen zusammen und sah auf die polierten Dielen der Veranda.

»Was glaubst du, hätte Kagome zu deinem Verhalten gesagt?«

Rin sah nun doch auf und wirkte etwas betreten.

»Sie hätte bestimmt geschimpft.«, meinte sie dann kleinlaut.

Sesshoumaru nickte zufrieden.

»Aber du kommst doch bestimmt schnell zurück, oder?«, fragte sie dann und man so etwas wie Hoffnung in ihren Augen aufblitzen.

Sesshoumaru sagte dazu nichts, doch warf er ihr schon einen irritierten Blick zu, als Rin aufstand und ihre Arme um ihn schlang.

Verwundert blickte er sie von der Seite her an.

Nicht, weil sie ihn umarmte, schließlich klammerte sie sich ja oft an ihn, doch was Sesshoumaru irritierte, war, dass Rin nun nicht mehr auf Augenhöhe war, wenn er saß und sie stand.

War sie gewachsen?

Er hatte es nicht bemerkt.

Andererseits, dachte Sesshoumaru, ist ein halbes Jahr eine lange Zeit.

Auch Kagome mochte sich verändert haben.

Er strich Rin über die Haare und stand dann auf.

Er wollte jetzt nicht an Kagome denken.

Das würde er auf seiner Reise noch zu Genüge tun.
 

XLIV
 

»Also ich will dich ja nicht nerven, Kagome-dono, aber ich denke so langsam solltest du Shotaro-sama dann doch mal deine Entscheidung mitteilen.«, meinte Sachiko und sah während sie sprach aus dem Fenster.

Als sie jedoch keine Antwort erhielt, wandte sie sich wieder der anderen Miko zu und kräuselte schließlich verärgert die Stirn.

»Kagome-dono?«, fragte sie und diese schreckte auf.

»Hast du was gesagt?«

»Nicht so wichtig.«, meinte Sachiko leicht seufzend.

Kagome sah sie entschuldigend an.

»Tut mir leid. Ich war nur gerade…«

»In Gedanken weit weg und überhaupt nicht mehr hier.«, meinte Sachiko abwinkend.

Kagome sah aus dem Fenster und hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt.

Sie sollte wirklich nicht am helllichten Tag mit offenen Augen träumen.

Und schon gar nicht von Sesshoumaru, den sie nie wieder sehen würde.

Kurz gesagt, sie sollte sich wieder ihren Pflichten hier im Schrein zuwenden und nicht irgendwelchen Illusionen nachhängen.

Ihre ständige geistige Abwesenheit fiel außerdem auf und brachte unangenehme Fragerei mit sich.

»Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, du bist verliebt.«, meinte Sachiko und Kagome war jetzt danach ihren Kopf irgendwo gegen zuschlagen.

»Verliebt? Wie kommst du darauf?«, fragte sie möglichst gelassen, was Sachiko nicht entging.

»Mal ganz davon abgesehen, dass du jetzt versuchst die Sache herunter zuspielen, gibt es schon ein paar sehr erdrückende Beweise dafür.

Da hätten wir die Tagträumerei.

Jedes Mal wenn du gefragt wirst, über was du so nachdenkst, wirst du leicht rot.

Und scheinbar sehnsüchtig starrst du auf die Landschaft vor dem Schrein, so als müsste dort bald jemand auftauchen.«, zählte Sachiko auf.

Kagome seufzte laut und Sachiko grinste.

»Das Seufzen wäre mir doch da glatt entfallen.«, meinte sie.

»Sei nicht albern, Sachiko-san. Ich denke auch nicht mehr nach, als früher.«, erwiderte Kagome.

»Oh doch, glaub mir, dass tust du. Aber was willst du Shotaro-sama nun antworten?«, fragte die andere Miko leicht neugierig.

»Das, Sachiko-san, wirst du noch früh genug erfahren.«, entgegnete Kagome nachdenklich.
 

XLV
 

Irgendwie war die Ruhe geradezu segenreich, aber Sesshoumaru merkte auch, dass es ungewohnt für ihn war, eine längere Reise ganz allein zu unternehmen.

Seltsam, dachte er, wie ich mich an die Gesellschaft von anderen gewöhnt habe.

Früher hatte es ihm nichts ausgemacht allein zu sein.

Nicht, das es das jetzt war.

Er konnte auch ohne Gesellschaft auskommen.

Und dennoch, wenn er die Wahl hätte, würde er sich mit großer Wahrscheinlichkeit für Rin und Jaken entscheiden.

Und für Kagome.

Zu gerne hätte er gewusst, wie es der Miko in Ise erging.

Das hieß, wenn sie noch in Ise war, doch er glaubte eigentlich nicht wirklich daran, dass sie den Schrein verlassen hatte um wieder in dieses winzige Dorf zurück zukehren, wo sie einst bei dieser alten Miko gelebt hatte.

Dennoch war die geringe Wahrscheinlichkeit nicht auszuschließen.

Kagome schien sich irgendwie immer mit großen Entscheidungen schwer zu tun.

Sie brauchte dringend immer jemanden der hinter ihr stand.

Doch er konnte das ja nun mal nicht mehr sein, da er sie ja von seiner Seite geschickt hatte.

Und jeden Tag ohne sie hatte er diese Entscheidung bereut.

Sesshoumaru schob die düsteren Gedanken beiseite.

Er hatte noch andere wichtige Dinge zu erledigen, zum Beispiel die Grenzen seiner Ländereien kontrollieren.

Denn nach wie vor glaubte er kaum, dass sich Tsuyu und ihr Clan endgültig zurückgezogen hatten.
 

XLVI
 

»Ich freue mich, dass Ihr Zeit für mich gefunden habt, Kagome-san.«, sagte Megumi und Kagome verbeugte sich höflich, bevor sie sich an dem niederen Tischchen niederließ und dankend die Teetasse annahm, die ihr gereicht wurde.

»Ihr wolltet mich schließlich sprechen, Megumi-sama.«, sagte sie dann.

Megumi nickte, schien aber nicht sofort mit ihrer Fragerei beginnen zu wollen.

Stattdessen nippte sie genüsslich an ihrem Tee und betrachtete draußen die kahlen Äste eines heiligen Baumes, der nicht der einzige auf dem Gelände des Schreins war.

»Das Jahr ist bald vorbei.«, begann sie schließlich und Kagome nickte.

»Ja, ich bin mir sicher, dass es bald schneien wird.«, erwiderte die Jüngere.

Megumi warf ihr nun einen direkten Blick zu.

»Und glaubt Ihr, Kagome-san, dass Ihr dann noch bei uns sein werdet?«, fragte sie und Kagome blinzelte leicht verwirrt.

»Warum sollte ich das nicht, Megumi-sama?«

»Nun, vielleicht seid ihr dann ja schon eine Fürstin.«

Kagome klappte der Mund auf.

Und schließlich wieder zu.

Doch sie konnte keinen einzigen Ton herausbringen.

»Sachiko hat mir sehr wohl über Shotaro-samas Angebot Bericht erstattet. Und auch das er Euch die Wahl gelassen hat, es abzulehnen.«, sagte Megumi.

»Das ist richtig.«, erwiderte Kagome.

»Wollt Ihr meine Meinung dazu hören, Kagome-san?«

Kagome nickte.

»Nehmt es an und werdet glücklich. Ihr könnt Euch wirklich glücklich schätzen, denn Shotaro-sama ist sehr gütig und würde Euch bestimmt nie Leid zufügen.«

Kagome atmete tief durch.

»Leider kann ich mit Euch nicht übereinstimmen, Megumi-sama.«,sagte sie.

Die oberste Priesterin hob eine Augenbraue, doch Kagome sprach bereits unbeirrt weiter.

»Shotaro-samas Angebot ist gütig und es ehrt mich, dass er mich ausgewählt hat, obwohl er doch mit Sicherheit auch viele andere Mädchen haben könnte, die schöner sind als ich und vom adligen Blut.

Aber ich werde ablehnen müssen.

Ich kann niemanden heiraten, den ich nicht aus tiefstem Herzen liebe.«

Megumi schwieg eine Weile bevor sie ihre Teetasse endgültig abstellte.

»Aber Ihr seid doch verliebt?«, fragte sie.

Kagome errötete leicht, nickte aber.

»Ich hatte angenommen, es ist Shotaro-sama.«

»Nein, es gibt einen anderen. Und selbst wenn ich weiß, dass es durchaus üblich ist, dass Eheleute sich nur sympathisch finden, käme es mir wie ein Verrat an ihm vor, wenn ich mich Shotaro-sama in die Arme werfe.«, meinte Kagome.

Megumi lächelte leicht.

»Derjenige, dem Ihr Euer Herz geschenkt habt, muss sich zu den glücklichsten Menschen in unserem Land zählen.«, meinte sie.

Kagome unterdrückte ein verlegenes Hüsteln.

Menschen?

Sie war sich sicher, dass Megumi tot umfallen würde, wenn sie erfuhr, wer es geschafft hatte das Herz einer Miko zu stehlen.

Bestimmt würde die alte Frau den Schock nicht überleben und Kagome sah eigentlich auch schon Sachiko in Ohnmacht fallen.

Denn die Miko mochte standhaft und ziemlich vorlaut sein, doch das verkraftete sie ganz bestimmt nicht.

Deshalb beschloss Kagome erst einmal zu schweigen.

Doch irgendwann würde sie diese Bombe platzen lassen, auch wenn sie nicht genau wusste, wann der richtige Zeitpunkt für so eine Nachricht war.

Wichtig war jetzt erst einmal, dass sie Shotaros Angebot ablehnte.

Doch da er sich seit seinem Antrag nicht mehr hatte blicken lassen, blieb Kagome nichts anderes übrig als sich in Geduld zu üben.
 

XLVII
 

»Ich habe mich schon lange gefragt, wann du mich mal wieder besuchen kommst, Sesshoumaru.«, ertönte eine tiefe Stimme und der Youkai blickte mit seinen goldenen Iriden zu dem riesigen Magnolienbaum, aus dessen Rinde sich jetzt ein Gesicht formte.

»Bukoseno.«, erwiderte er nur.

Wenn der alte Baum dazu im Stande gewesen wäre, so hätte er jetzt wohl den Kopf geschüttelt.

»Gesprächig warst du ja nie und ich muss es schließlich wissen, schließlich kenne ich dich, seit du ein Welpe warst.«, meinte er.

Sesshoumaru schwieg auch weiterhin beharrlich.

»Apropos Welpe… wo hast du denn deinen kleinen grünen Frosch und dein Junges gelassen?«

Sesshoumaru hob eine Augenbraue.

Kleiner grüner Frosch, damit meinte Bukoseno wohl Jaken, aber…

»Mein Junges?«, wiederholte Sesshoumaru und Bukoseno lächelte.

»Du weißt genau was ich meine. Das kleine Menschenmädchen. Erzähl mir was du willst, aber ich weiß, dass du sie als deine Tochter betrachtest, auch wenn es nicht dein eigen Fleisch und Blut ist.«, meinte er.

Sesshoumaru zuckte nicht einmal mit der Wimper, doch es war auch unnötig.

Der alte Baumgeist wusste scheinbar sowieso ständig über alles Mögliche Bescheid, warum also nicht auch darüber.

»Jaken und Rin sind in meinem Schloss.«, sagte Sesshoumaru schließlich.

»Aha, nun ich dachte es mir schon. Du bist zwar sehr viel ruhiger als dein Vater, Sesshoumaru, aber innerlich ähnelst du ihm sehr.«

»Und warum?«

Bukoseno ließ so etwas wie ein trockenes Husten hören.

Oder war es ein Lachen?

Sesshoumaru war sich da nicht ganz so sicher.

»Ich habe es bereits von den Bäumen um Ise gehört. Du hast versucht eine junge Menschenfrau zu beschützen. Statt sie zu deiner Gefährtin zu machen, schickst du sie in die sicheren Bannkreise.

Aber mit dieser Entscheidung scheinst du selbst nicht zufrieden zu sein, was?

Wenn ich das sogar richtig mitbekommen habe, streifst du in letzter Zeit wieder ziemlich viel umher und tauchst manchmal grundlos am Ise-Schrein auf.«, erzählte der alte Baumgeist.

Sesshoumaru ließ etwas wie ein leises Grummeln hören.

War man denn nirgendwo mal mit seinen Gedanken ganz allein?

Musste er jetzt schon aufpassen was er in der Gegenwart von Bäumen machte?

Während Sesshoumaru in seine Gedanken versunken war, beobachtete Bukoseno ihn genau.

Wer hätte auch schon gedacht, dass dieser eiskalte Youkai sein Herz an eine Menschenfrau verlor.

Doch Bukoseno überlegte ernsthaft ob er Sesshoumaru erzählen sollte, was nach dem letzten Besuch seinerseits dort vorgefallen war.

Die Bäume hatten ihm auch das zugetragen.

Ein weinendes Mädchen, das kurz nach dem der Hundeyoukai verschwunden war, auftauchte und offenbar nach etwas suchte, was nicht mehr da war.

»Du vermisst sie nicht wahr? Du würdest in den Schrein stürmen wenn du könntest und sie sofort mitnehmen.«, meinte der Baumgeist schließlich.

Sesshoumaru hatte immer die Bedeutung des Satzes ‚In eine offene Wunde Salz streuen’ erfahren wollen.

Dieser Magnolienbaum schien verdammt viel zu hören.

Ein bisschen zu viel für seinen Geschmack, aber auch sein Vater hatte schon erzählt, das Bukoseno nicht nur weise, sondern auch sehr geschwätzig war.

»Warum bist du so interessiert daran, was ich tue?«, fragte Sesshoumaru schließlich.

»Weil ich deinem Vater mal versprochen habe ein Auge auf dich zu haben. Außerdem finde ich es sehr interessant, was dir alles widerfährt.

Im Grunde bist du deinem Vater eben wirklich sehr ähnlich.

Ihr habt auf alle Fälle den gleichen Dickkopf.«, kam die prompte Antwort.

Sesshoumaru seufzte lautlos.

Äußerlich war er ja die Ruhe selbst, aber Innerlich kochte er schon ziemlich nah am Siedepunkt.

Er hasste es ausgefragt zu werden.

Nichts brachte ihn mehr auf die Palme, als wissbegierige Leute, die etwas aus seinem Leben erfahren wollten, dass sie eigentlich gar nichts anging.

»Du siehst nicht so aus, als würdest du über das Mädchen reden wollen.«, meinte Bukoseno schließlich.

»Da gibt es nichts zu reden. Kagome ist in Ise.«, erwiderte der Youkai und wandte sich zum Gehen.

»Kagome.«, murmelte Bukoseno in sich hinein.

»Ein schöner Name.«
 

XLVIII
 

»Hast du so’ne komische Pflanze schon mal gesehen?«, fragte Sachiko und legte den Kopf schief.

Kagome tat es ihr gleich, schüttelte dann jedoch den Kopf.

»Ich kenne ja vieles, aber das Kraut ist mir neu.«, meinte sie dann.

Sie befanden sich gerade in dem Raum, wo die Heilkräuter des Schreins aufbewahrt wurden.

Irgendwie erinnerte Kagome sich genau jetzt an die letzten Tage mit Rin, wo sie ihr beigebracht hatte wenigstens ein paar Heilkräuter voneinander zu unterscheiden.

Sie spürte, wie ihr Blick leicht trübe wurde und wischte sich schnell die aufkeimenden Tränen weg.

Sachiko musste sie ja langsam wirklich für eine Heulsuse halten, wenn sie jetzt schon wieder weinte.

Doch sie konnte schließlich nicht verleugnen, dass sie sich einsam fühlte.

Aber war das denn nicht ihre eigene Schuld?

Sie konnte wohl kaum sagen, dass man sie gezwungen hatte zu gehen.

Sesshoumaru hatte da zwar ein bisschen nachgeholfen, dennoch hatte er nicht wirklich gesagt, dass sie gehen sollte.

Kagome schob die düsteren Gedanken beiseite und konzentrierte sich wieder auf die Kräuter vor sich.

Sie durfte hier schließlich nichts durcheinander beringen.

»Kagome-dono, es schneit.«, hörte sie da plötzlich Sachiko rufen und sie verließ den Raum, in dem sie sich gerade befand und trat nach draußen.

Tatsächlich schwebten die winzigen weißen Flocken nun auf die Erde nieder und kündigten unweigerlich den endgültigen Wintereinbruch an.

Kagome spürte, wie die einzelnen Flocken auf ihrem Gesicht landeten und dort zerschmolzen.

Gleichzeitig fragte sie sich, ob Rin und Sesshoumaru die weiße Pracht jetzt auch sehen konnten.
 

XLIX
 

Ein leises Fluchen ertönte und das fröhliche Lachen eines Kindes, als Aoi die Tür zum Zimmer der Prinzessin öffnete.

»Hime-sama, Ihr werdet Euch erkälten.«, rief die Dienerin besorgt, doch Rin hörte sie gar nicht.

Sie war viel zu sehr damit beschäftigt Jaken auszulachen, der in den tiefen Schnee gefallen war und nun prustend wieder zum Vorschein kam.

Außerdem hatte er jetzt anstelle eines schwarzen Hutes eines weißen auf.

Rin war zwar auch tief im Schnee eingesunken, denn das Schloss lag doch deutlich höher, so dass hier schon einige Schneemassen lagen, doch sie war nun wirklich deutlich größer als Jaken und hatte daher auch weniger Probleme.

»Rin-sama.«, rief Aoi und das Mädchen sah auf, seufzte schließlich.

»Darf ich nicht mal mehr im Schnee spielen?«, fragte sie betrübt und um Aois Mundwinkel zuckte so etwas wie ein Lächeln.

»Das meinte ich nicht, Rin-sama. Ich wollte bloß anmerken, dass Ihr Euch in Eurem leichten Kimono schnell erkälten könntet. Und am Ende bin ich diejenige, der der Fürst den Hals umdreht, wenn Ihr krank werdet.«, meinte die Youkai.

Und das im wahrsten Sinne des Wortes, fügte sie noch in Gedanken hinzu, während Rin auf sie zugestapft kam.

Allerdings entwich sowohl Aoi, als auch dem Mädchen ein Glucksen, als Jaken versuchte aus einem Schneeberg aufzutauchen, strauchelte und gleich wieder im weißen Garten versank.
 

L
 

Innerlich immer noch sauer setzte Sesshoumaru seinen Weg durch sein Territorium fort.

Es nagte gewaltig an ihm, dass dieser alte Baumgeist soviel eigentlich schon über ihn wusste.

Dabei mochte er es überhaupt nicht so analysiert zu werden.

Sein Vater hatte ihn schon immer so gemustert und selbst da hatte er es nur mit äußerstem Widerwillen über sich ergehen lassen.

Das er seinem Vater immer ähnlicher wurde, war ihm auch alleine klar, dass musste ihm nun wirklich niemand mehr sagen.

Fehlte nur noch, dass demnächst irgendjemand behauptete, dass er ein Menschenfreund war.

Sollte das jemand wagen, würde derjenige den Versuch unternehmen müssen, ohne Kopf weiterzuleben.

Er mochte eine Menschenfrau lieben und ein Menschenkind als sein eigenes akzeptieren, aber dass hieß noch lange nicht, dass er auch dem Rest dieser erbärmlich schwachen Rasse irgendwelche Sympathie entgegenbrachte.

Missmutig sah er den Weg vor sich entlang, der allmählich gänzlich zugeschneit wurde.

Hinter sich hörte er allerdings Hufgetrappel.

Sesshoumaru wandte nicht einmal den Kopf und ging weiter.

Sollten sie an ihm vorbei reiten, er würde jedenfalls nicht weichen.

Schließlich war das hier sein Land.

Die Reiter die nun auf ihn zukamen schienen da etwas anderer Meinung.

»Hey, du da.«, rief einer.

Sesshoumarus Augenbraue zuckte.

Du da?

Wofür hielt dieser Mensch sich eigentlich?

Andererseits hatte er mit seinem feinen Geruchssinn schon wahrgenommen, was für Leute sich jetzt um ihn herum aufbauten.

Räuber.

Allein der Geruch dieses Packs war eine Beleidigung für seine Nase.

»Hey, Jungchen, gib uns mal deine Wertsachen und deine Schwerter.«, befahl schließlich ein anderer Räuber.

Sesshoumarus Augenbraue zuckte nun erst recht gefährlich und hätten die Banditen gewusst, wer ihnen gegenüberstand, sie wären bereits schreiend davon gelaufen.

»Seid ihr sicher, dass der ein Mensch ist? Bei den Haaren?«, fragte plötzlich jemand und ein anderer beugte sich doch tatsächlich hinunter und nahm eine von den silbrig glänzenden Haarsträhnen in die Finger.

Oder zumindest wollte er das, denn nur einen Wimpernschlag später hatte er besagte Hand nicht mehr.

Entsetzt wichen die Räuber zurück, als sie nun goldene Iriden aufblitzen sahen, die mit einem Schlag rot wurden.

»Dämon.«, brachte einer noch heraus.

Doch die Erkenntnis kam eindeutig zu spät.

Sesshoumaru war nun nämlich eindeutig der Meinung, dass er sich ja vieles gefallen ließ. Er mochte eine Menschenfrau lieben und ein Menschenkind als sein eigenes akzeptieren, aber dass hieß noch lange nicht, dass er auch dem Rest dieser erbärmlich schwachen Rasse irgendwelche Sympathie entgegenbrachte.

Zu mal er sich kaum von einem Menschen berühren ließ.

Da gab es zwei Ausnahmen.

Rin und Kagome.

Und dann hörte es aber auch auf.

»Menschen.«, murmelte er nur, als er seine blutigen Klauen im Schnee säuberte.

Das Blut von diesem stinkenden Pack wollte er ganz bestimmt nicht an seinen Fingern haben.

Sein Blick glitt zum Himmel.

Die Schneeflocken fielen immer dichter auf die Erde hinab und färbten sich langsam in der Blutlache, die Sesshoumaru zurückgelassen hatte, rot.

Sesshoumaru ging unbeirrt weiter.

Den kleinen Zwischenfall mit den Banditen hatte erschon fast wieder vergessen.

Denn Menschen waren ihm immer noch größtenteils so ziemlich gleichgültig.
 

°§^§^§°
 

Gloomy: Weiß du was mir aufgefallen ist?
 

Chanti: Nein, aber du wirst es mir sicher gleich sagen!
 

Gloomy: Du beginnst seit den letzten drei Kapiteln immer mit einer Szene von Sess!
 

Morwie: Alles sollte mit Sesshoumaru beginnen! *schwärm*
 

Chanti: *ignoriert sie* Es mag vielleicht deiner Aufmerksamkeit entgangen sein, aber er ist eine der Hauptfiguren!
 

Gloomy: Das weiß ich auch! Hältst du mich für so beschränkt?
 

Chanti: Ja! *ehrlich wie eh und je*
 

Gloomy: (…)
 

Morwie: o.O
 

Chanti: Was denn? Du hast doch gefragt!
 

Gloomy: Und du sagst ich bin beschränkt?! *sich an Kopf fass*
 

Morwie: T.T
 

Chanti: Stimmt doch auch!
 

Gloomy: Na und? Ich schreibe jedenfalls nicht die ganze Zeit so eine Story wo das Hauptpairing scheinbar nur Sehnsucht zueinander hegen darf.
 

Chanti: Ach, komm schon! Noch zwei Kapitel und dann haben die beiden es ja geschafft!
 

Morwie: Ehrlich?
 

Chanti: *lächel*
 

Gloomy: Moment! Du hast doch wieder was vor!
 

Chanti: *unschuldig mit Wimpern klimper* Moi?
 

Morwie: *guckt in die Planung für Teil 3* *umfall*
 

Gloomy: MORWIE!!!
 

Chanti: Hähä! Ich lass mir halt nicht in die Karten schauen! *zieht Bild mit Sesshoumaru drauf aus den Seiten der Planung*
 

Foto: Ecken eingeknickt und ansonsten auch sehr schlimm behandelt worden ist
 

Gloomy: Komm zu dir, Morwie! *Luft zufächel*
 

Morwie: *im Delirium* Sesshoumaru-Bild…. Misshandelt… *zurück in Ohnmacht sink*
 

Gloomy: (…)
 

Chanti: Also im nächsten Kapitel trifft Sesshi auf ein paar alte Bekannte!
 

Morwie: *wacklig auf den Beinen* Ja und Kagome spricht endlich mit Shotaro!
 

Gloomy: Und außerdem lässt sie eine Bombe platzen, die einige Leute wirklich umhaut!
 

Chanti: Na, dass würde wohl jeden ins nächste Wachkoma katapultieren!
 

Morwie: Dafür schlagen sie sich doch ganz wacker!
 

Gloomy: Ja, besser als du! *murmel*
 

Morwie: *tut so als hätte sie nix gehört*
 

Chanti: (…)
 

Gloomy: Nun ja, Kapitel sieben von Teil 2 heiß auf alle Fälle…
 

Morwie: „Wenn ich sein könnte wo du bist“
 

Chanti: Wenn ihr eure Meinung bei mir in der Kommispalte hinterlasst, dann schickte ich euch eine ENS wenn Kapitel sieben hochgeladen wurde!

Wenn ich sein könnte wo du bist

Kapitel VII: Wenn ich sein könnte wo du bist
 

Vorletztes Kapitel von Teil 2! ^^

Ich hoffe es ist für euch auch immer noch spannend!

Wir erinnern uns:

Sesshoumaru hat sich wieder auf Reisen begeben, doch diesmal allein und begegnet dabei Bukoseno, der ihn ein bisschen zu sehr ausquetscht.
 

°§^§^§°
 

»Jetzt ist Sesshoumaru-sama schon seit zwei Wochen weg.«, meinte Rin und Jaken murmelte irgendetwas Unverständliches.

»Jaken-sama, was denkst du, wie lange er noch weg sein wird?«

»Bestimmt zweimal solange noch, Rin. Die westlichen Länder umfassen schließlich ein riesiges Gebiet und wenn er alle Grenzen kontrollieren will, benötigt er nun mal eine gewisse Zeit, auch wenn er allein schneller vorwärts kommt, als wenn er uns als Ballast hat.«, erklärte er Krötenyoukai schließlich.

Rin schien darauf wieder in ihre Grübeleien zu verfallen und Jaken bemerkte, dass sie dadurch wohl Sesshoumaru irgendwie ähnlich war.

Ob das viele Nachdenken nun eine gute oder schlechte Eigenschaft war, die das Mädchen sich bei dem Youkai abgeguckt hatte, war allerdings mehr als fraglich.

Jaken wandte sich wieder kopfschüttelnd seiner Arbeit zu.

Zumindest wollte er das.

»Jaken-sama?«, fragte da auch schon Rin und der Krötenyoukai versuchte ein genervtes Seufzen zu unterdrücken.

Manchmal fand er, dass man mit diesem Kind ziemlich gestraft war.

Vorher nahm sie nur die ganzen verrückten Ideen für ihre absurden Fragen?

Rin jedoch schien etwas zu sagen zu haben, was niemand anderes hören sollte und rutschte deshalb etwas näher zu Jaken heran, bevor sie nach hinten schielte und schließlich denn Kopf umwandte.

»Aoi-san, kannst du uns bitte allein lassen?«, fragte sie höflich und die Youkai verneigte sich, bevor sie das Zimmer verließ.

Allerdings, so fand Aoi, war es irgendwie doch goldig, dass die Prinzessin immer noch fragte, als das sie einfach einen Befehl aussprach.

Aber ihr sollte das nur Recht sein, schließlich hatte sie dadurch keinerlei Schwierigkeiten bei ihrer Arbeit.

»Was soll sie denn nicht hören?«, fragte Jaken nun, doch etwas neugierig geworden.

Es war teilweise auch sehr logisch, was dieses Kind sich immer zusammenreimte.

Und manchmal auch unterhaltsam.

»Wenn Sesshoumaru-sama seine Grenzen kontrolliert, denkst du nicht, dass er da auch am Ise-Schrein vorbeikommt?«, fragte sie schließlich und Jaken seufzte nun wirklich laut.

»Aber Rin, dass ist doch vollkommen gleichgültig. Was sollte er denn da wollen?«

»Was schon? Kagome-sama abholen.«, antwortete das Mädchen leicht verständnislos, da das für sie die einzige einleuchtende Erklärung war, warum Sesshoumaru überhaupt schon wieder auf Reisen gegangen war.

»Red keinen Unsinn, Rin. Er hat sie schließlich gehen lassen und warum hätte er dies tun sollen, wenn er sie doch eigentlich wiederholen will?«, fragte Jaken nun.

Rin setzte einen leicht überlegenden Gesichtausdruck auf.

»Weil er in Kagome-sama verliebt ist.«, meinte sie dann.

Jaken war den ersten Moment sprachlos.

Dann jedoch schüttelte er energisch den Kopf.

»Sesshoumaru-sama verliebt? In eine Menschenfrau? Eine Miko? Ich bitte dich, dass glaubst du doch selbst nicht!«, wetterte er schließlich.

Rin hielt ihm sofort die Hände vor den Mund und Jaken erstarrte in allen Bewegungen.

Richtig, sie waren ja hier nicht allein.

Die Bewohner dieses Schlosses hatten außerdem auch alle ein ausgezeichnetes Gehör und Rin hatte die ganze Zeit über schon extra leise gesprochen.

Aoi hatte sie ja auch nur aus dem Grund, dass die Dienerin ebenfalls eine Hundeyoukai war, rausgeschickt.

»Wie kommst du darauf?«, fragte Jaken schließlich, obwohl er nicht leugnen konnte, dass er ja auch bereits gedacht hatte, dass Sesshoumaru etwas für die Miko empfand.

Schließlich hatte es da so einige Situationen gegeben, vor und nach ihrem Verschwinden.

»Er hat es mir gesagt.«, meinte Rin dann schließlich und Jaken schnappte schon wieder hörbar nach Luft.

»Wann?«, fragte er schließlich ungläubig, doch er glaubte auch nicht daran, dass Rin log.

Dazu hatte sie keinen Grund und sie war außerdem auch immer ehrlich zu allen gewesen.

»Als ich im Wald weggelaufen bin und Sesshoumaru-sama mich geholt hat. Da habe ich ihn gefragt, ob er Kagome-sama liebt und er hat gesagt, dass es so ist.«, erwiderte Rin jetzt.

Jaken verstand nun die Welt gänzlich nicht mehr.

Eine Frau, die man liebte, schickte man doch nicht einfach weg.

Warum hatte Sesshoumaru Kagome nicht zu seiner Fürstin gemacht?

Schließlich war sie einer von wenigen Menschen, die eigentlich keine Angst vor Dämonen hatten.

Sie hätte sich in diesem Schloss wahrscheinlich sogar wohl gefühlt und da sie doch ein gewisses Maß an Durchsetzungsvermögen hatte, wäre ihr die Dienerschaft mit Sicherheit nicht auf der Nase herumgetanzt.

Und was die Tatsache anging, dass sie eben ein Mensch war…

Jaken persönlich wusste zwar nichts über die Zeit, als Sesshoumarus Vater hier geherrscht hatte, aber da dessen letzte Gefährtin ja auch eine Sterbliche gewesen war, hätte sich wohl kaum jemand hier im Schloss darüber gewundert, auf wen die Wahl Sesshoumarus gefallen war.

Der Apfel fällt eben nicht weit vom Stamm, dachte Jaken, sich an das alte Sprichwort erinnernd.

Dann jedoch viel ihm etwas ein.

»Aber, sag mal, Rin: Warum hat Sesshoumaru-sama sie dann in Ise zurück gelassen?«, fragte er.

Kagome würde seinen Herrn doch nicht etwa abgewiesen haben?

Möglich wäre auch das, aber das glaubte er dann doch weniger, schließlich war die Sympathie, die die junge Frau dem Youkai entgegenbrachte, doch ziemlich offensichtlich gewesen.

»Er wollte sie beschützen und hat gesagt, dass sie in Ise am sichersten ist.«, meinte Rin jetzt.

Jaken seufzte erneut, aber nun richtig laut.

Ja, dass passte mal wieder zu dem nach außen hin so eiskalten und schweigsamen Sesshoumaru.

Was er mal ins Herz geschlossen hatte, würde er bis zum letzten Atemzug verteidigen.

Jaken wusste, dass das beste Beispiel hier vor ihm saß.

»Aber ich glaube, ich muss dich enttäuschen, Rin. Selbst wenn Sesshoumaru-sama wollte, er könnte Kagome nicht aus dem Schrein holen.«, meinte er dann.

Rin legte leicht den Kopf schief.

»Warum nicht?«

»Die Bannkreise um Ise herum sind sehr stark. Kein Youkai kommt da durch.«

»Auch nicht Sesshoumaru-sama?«, fragte Rin etwas niedergeschlagen und man konnte ihr ansehen, dass soeben ihre letzte Hoffnung Kagome wieder zusehen zerplatzt war, wie eine Seifenblase.

»Nein, er auch nicht. Er würde bei dem Versuch eher geläutert werden.«, meinte Jaken.

Nun war es Rin, die laut seufzte.

Dabei hätte sie Kagome wirklich noch einmal wieder sehen wollen.
 

LI
 

Hätten Jaken und Rin gewusst, was Sesshoumaru jetzt tatsächlich tat, so hätte sie gejubelt und er einfach nur sprachlos dagesessen.

Denn der Youkai war tatsächlich auf dem Weg zu einem Ort, den er im letzten halben Jahr viel öfter gesehen hatte, als mehrere Dämonen in ihrem ganzen Leben.

Normalerweise hätte er diesen Ort auch schon aus reinem Instinkt gemieden.

Doch nun war sein Ziel der Schrein von Ise.

Sesshoumaru kam momentan nur langsam voran, was allerdings nicht verwunderlich war, schließlich war er tief in Grübeleien versunken und nahm seine Umwelt kaum wahr.

Erst das Gespräch mit Bukoseno hatte ihn wirklich daran erinnert, wie sehr er Kagome eigentlich vermisste.

Und das er sie wieder bei sich haben wollte.

Deswegen würde er nach Ise gehen und irgendwie würde er sie auch daraus holen.

Das hieß: Wenn sie überhaupt noch da war.

Doch er hatte keine Möglichkeit das heraus zu finden, da er ja schlecht am Tor klopfen und nachfragen konnte.

Aber vielleicht meinte es das Schicksal auch einmal gut mit ihm.

Wenn dem nicht so war, so war Kagome vielleicht schon längst an jemand anderes gebunden.

Schließlich war sie eine wirklich sehr schöne Frau, dessen war sich Sesshoumaru nur zu gut bewusst.

Was war, wenn sie bereits verheiratet war?

Denn das Ise für sie nur eine Möglichkeit war, sich aus dem Alltag in dem sie immer an Inu Yasha erinnert wurde zu flüchten, hatte Sesshoumaru ja schon nach einer Woche ihrer gemeinsamen Reise bemerkt.

Allein der Gedanke daran, dass ein anderer Mann, egal ob Mensch oder Dämon, ihre makellose Haut berührte, sorgte dafür, dass ihm leicht übel wurde.

Sesshoumaru war sich fast sicher, dass er, wenn diese Situation eintreten sollte, womöglich große Lust verspüren würde, seine Krallen an dem Rivalen zu schärfen.

Sesshoumaru überlegte allerdings auch gleichzeitig, was er tun sollte, wenn er erstmal in Ise angelangt war.

Wie brachte er Kagome dazu den Schrein zu verlassen, überhaupt noch einmal mit ihm zu reden?

Schließlich kannte er ihr Temperament.

Es konnte gut möglich sein, dass sie es ihm immer noch nachtrug, dass er damals einfach so verschwunden war.

Sesshoumaru seufzte innerlich.

Warum war die Liebe nur so kompliziert?

Doch dann korrigierte er sich.

Nicht die Liebe an sich war kompliziert, sondern die ganzen Verwicklungen, die dieses Gefühl nach sich zog.

Und die Fehlentscheidungen.

Er wusste mittlerweile mit ziemlicher Sicherheit, was für einen enormer Fehler es gewesen war, Kagome nach Ise zu schicken.

Er hatte sie damals nicht verabschieden sollen, als sie dort am Waldrand stand, sondern sie an einen ruhigen Ort bringen und zu seiner Gefährtin und Fürstin machen sollen.

Schließlich galt bei Hundeyoukai die erste gemeinsame Nacht und das gegenseitige Versprechen der Treue zueinander als Hochzeit.

Kagome hätte dann ihm gehört.

Solange sie lebte.

Doch wenn er es schaffte, Kagome aus dem Schrein zu holen, würde er diese eine verpasste Gelegenheit sofort nachholen und sich in dem Fall dann von nichts und niemanden stören lassen.
 

LII
 

Geduldig saß Kagome auf der Veranda und schaute zum Haupttor, das sich gerade knarrend öffnete.

Fast drei Wochen hatte Shotaro ihr Zeit zum Überlegen gegeben.

Dabei hatte ihre Entscheidung schon in der ersten Nacht festgestanden.

Das sie ihn nicht heiraten konnte, war ihr in dem Moment klar, denn schließlich hatte sie gleichzeitig festgestellt, dass sie nur einem Mann gehören wollte.

Es war ihr egal, ob die Menschen sie verachten sollten, weil sie einen Youkai, ein dunkles Wesen, liebte.

Sesshoumaru war derjenige, den sie liebte.

Und daran würde sich nichts ändern.

Sie musste sich dazu zwingen jetzt nicht an den Youkai, sondern an den Mann vor sich zu denken.

Schließlich erforderte dieses Gespräch ihre Konzentration im Hier und Jetzt und nicht bei irgendwelchen Tagträumereien.

Sie neigte sich höflich vor, als er sich zu ihr auf die Veranda setzte.

»Ich freue mich über Euren erneuten Besuch, Shotaro-sama.«, sagte sie und er nickte.

»Ihr wisst warum ich heute hier bin?«, fragte er und Kagome nickte.

»Ihr wollt meine Entscheidung wissen.«

Shotaro bejahte dies und Kagome musste nun tief Luft holen.

Sie mochte diesen Fürsten schließlich, allerdings nur als Freund, nicht als ihren Ehemann.

»Es tut mir leid, Euch enttäuschen zu müssen, Shotaro-sama. Doch ich muss Euer Angebot, so großzügig es auch ist, ablehnen.«, sagte sie schließlich und verneigte sich erneut.

Schweigen breitete sich aus und Kagome wusste nicht so recht, ob dies nun gut oder schlecht war.

Schließlich zog man sich nicht ungestraft den Zorn eines Fürsten zu, dass wusste selbst sie, als Mädchen aus der Neuzeit.

Sie hatte ihn doch nicht wirklich verärgert?

Doch sie wagte es nicht in sein Gesicht zu sehen, da sie auch wusste, dass ihr das nicht zustand, rein vom Rangunterschied.

»Darf ich den Grund erfahren, warum Ihr meinen Antrag ausschlagt?«, fragte Shotaro schließlich und Kagome biss sich leicht auf die Lippen.

»Ich hatte von vorneherein verloren, nicht wahr, Kagome-sama? Ihr liebt jemand anderes.«

Bei dieser Feststellung sah Kagome dann nun doch auf.

Er hatte dies ziemlich schnell durchschaut.

»Woher wisst Ihr das?«, fragte sie schließlich und Shotaro lächelte nun doch leicht.

»Ich bitte Euch. Das ist das erste an was man denken muss.«, meinte er.

»Es tut mir wirklich sehr leid, wenn ich Euch falsche Hoffnungen gemacht haben sollte.«, sagte Kagome, doch der Fürst schüttelte den Kopf.

»Nein, Euch trifft keine Schuld.«

Kagome sah auf ihre gefalteten Hände auf ihrem Schoss, als er sich erhob.

»Dann wünsche ich Euch alles Glück der Welt, Kagome-sama. Auf das Ihr zu jenem Glückspilz zurückfindet, dem Ihr erlaubt, Euch als sein Eigentum zu bezeichnen.«, meinte der Fürst.

»Ihr werdet sicherlich eine gute Frau finden, Shotaro-sama. Ihr dürft die Hoffnung nur nicht aufgeben.«, erwiderte Kagome.

Shotaro nickte und ging schließlich davon.

»Der Glückspilz, der dich sein Eigentum nennen kann. Das du mir so ins Gesicht lügen kannst, Kagome-dono…«, hörte sie Sachiko plötzlich hinter sich sagen und fuhr erschrocken herum.

»Was meinst du?«, fragte sie verwirrt.

Sachiko sah sie mit einem wirklich teuflischen Grinsen an.

»Du wolltest mir weismachen, dass du noch deinem toten Geliebten hinterher trauerst. Dabei hast du dich in jemand ganz anderes bereits verguckt.«, meinte sie.

Kagome spürte wie sie leicht rot war.

Richtig, Sachiko wollte sie ja eigentlich die Wahrheit erzählen.

Aber irgendwie hatte sie immer versucht den Zeitpunkt ihres Geständnisses hinaus zu zögern.

»Ich denke ich muss dir etwas erzählen, Sachiko-san.«, meinte sie dennoch und Sachiko nickte lächelnd.

»Oh ja, aber nicht nur mir. Megumi-sama hat gesagt, dass sie dich heute Abend sprechen möchte und ich darf zuhören, vielleicht sogar ein bisschen mit ausquetschen. Schließlich macht man sich ja Sorgen um dich, da deine Verliebtheit ja nicht abnimmt.«, meinte sie.

Kagome schluckte.

Also würde sie heute Abend sich alles von der Seele reden dürfen und dann würde sie ja sehen, wie Megumi, vor der sie große Achtung hatte und Sachiko, die sie als Freundin sehr schätzte, auf diese Neuigkeiten reagieren würden.
 

LIII
 

Sesshoumaru drosselte unwillkürlich sein Tempo, als ihm eine Witterung in die Nase stieg, die er seit Monaten nicht mehr gerochen hatte.

Resigniert blieb er auf einer Anhöhe stehen.

Das konnte doch wohl nicht wahr sein.

Da hatte er es einmal eilig, weil er ein ganz bestimmtes Ziel hatte, wo er so schnell wie möglich dahin wollte und dann kamen ihm wieder diese Fellknäulwürger in die Quere.

Ein leises Knurren drang aus seiner Kehle.

»Zeig dich.«, zischte er und ein leises Lachen ertönte vor ihm.

Tsuyu sprang elegant von einem Baum, mit ihr allerdings auch einige Kater.

Sesshoumaru zählte acht.

Und er hatte auch schon eine gewisse Vorstellung davon, wie diese Zusammenkunft ablaufen würde.

Nervenaufreibend.

»Was willst du, Tsuyu?«, fragte er trotzdem, nur der Form halber.

Die Katzenyoukai lachte.

»Ist das nicht offensichtlich? Ich fordere mein Eigentum.«, meinte sie.

»Es gibt hier nichts, was dir gehört.«, erwiderte Sesshoumaru kalt.

»Oh, immer noch so ein Eisklotz? Dabei dachte ich, dass Menschenweib würde dich ein bisschen gesprächiger machen. Oder hat dich ihr Tod so mitgenommen?«, fragte sie mit einem hinterhältigen Lächeln.

Sesshoumaru stutzte nur für den Bruchteil einer Sekunde, bevor er wieder seine verschlossene Miene aufsetzte.

So wie Tsuyu redete, dachte sie wohl, Kagome wäre wirklich tot.

Dann fiel ihm aber auch ein, dass nur sehr wenige Leute über Tensaigas Fähigkeiten bescheid wussten.

Er selbst hatte dieses Schwert schließlich fast zweihundert Jahre bei sich getragen und nicht gewusst, dass man Tote damit wiederbeleben konnte.

Woher sollte Tsuyu also dieses Wissen haben?

Von ihrem Gefolge?

Mit Sicherheit nicht, dachte Sesshoumaru.

Die sahen eher so aus, als würden sie ihr alles zu Füßen legen.

»Willst du mir etwa diese Jammergestalten auf den Hals hetzen? Ich brauche eigentlich keine Bettvorleger mehr.«, spottete er schließlich und bekam ein Fauchen als Antwort.

»Du wirst schon sehen wie „jämmerlich“ meine treuen Untergebenen sind.«, erwiderte Tsuyu.

Schließlich waren das hier acht Kater, gegen einen Hund.

Und Sesshoumaru würde schon noch lernen, dass sie ihre Krallen ausfahren konnten.
 

LIV
 

Sesshoumaru steckte fast gelangweilt Tokijin wieder weg und wischte sich einmal über die Wange, wo sich ein dünner Schnitt befand, der aber bereits wieder verheilte.

»Dafür wirst du noch büßen.«, fauchte Tsuyu, als sie mit den verbliebenen drei Katern verschwand.

Sesshoumaru wusste, dass er sie jetzt verfolgen konnte, doch erst ihre Fährte aufzunehmen und sie dann langsam zur Strecke zu bringen, würde Tage in Anspruch nehmen.

Und er hatte momentan ein anderes Ziel, dem er sich widmen wollte.

Diese Katzen waren zweitrangig.

Er würde sie erledigen, sobald er wieder in seinem Schloss war.

Dann würde er Tsuyu endgültig töten.

Das Wort Gnade war ihm ja sowieso fremd.

So war es auch bei den fünf Katzenyoukai gewesen, denen es nicht gut bekommen war, dass sie sich mit ihm angelegt hatten.

Doch er musste schon sagen, dass sie gar nicht schlecht gewesen waren, denn immerhin hatten sie ihm eine Wunde zugefügt.

Allerdings hatten sie auch alle fünf gleichzeitig und aus verschiedenen Richtungen angegriffen.

Fünf gegen Einen.

Sesshoumaru schüttelte nur den Kopf.

Dieser Katzenclan…

Kein Ehrgefühl, allesamt Feiglinge.

Fallen stellen, darin waren sie gut, aber ansonsten wunderte es Sesshoumaru nicht, dass sie ihr Land verloren hatten.

Wobei ihr früherer Anführer wenigstens noch einen fairen Zweikampf mit seinem Vater ausgetragen hatte, bei dem die Regeln klar feststanden.

Sesshoumaru wandte sich zum Gehen.

Er wollte nicht unbedingt mehr Zeit verlieren als nötig, denn sollte Kagome nicht mehr in Ise sein, so musste er sie erst suchen und das konnte unter Umständen sogar ziemlich lange dauern.

Aber irgendwann war auch er mit seiner Geduld am Ende.
 

LV
 

Kagome atmete tief durch, bevor sie zaghaft am Holz der Tür klopfte und auf das Herein wartete.

Irgendwie war ihr doch etwas mulmig zumute.

Tat sie das Richtige, indem sie jetzt die Fragen von Megumi und Sachiko beantwortete?

Allerdings gestand sie sich auch ein, dass sie ja sowieso irgendwann jemanden davon hatte erzählen wollen.

Und nun war dieser Zeitpunkt gekommen.

Warum hatte sie nur gegenüber Sango geschwiegen?

Vielleicht weil sie sich über das Gefühlschaos in ihrem Inneren selber noch nicht klar geworden war.

Denn erst seit Shotaros Antrag, wusste sie wirklich was sie fühlte.

Doch das musste man anderen Menschen erstmal begreiflich machen.

Schließlich war ihr hier in Ise auch schon mal eine Geschichte erzählt worden über eine junge Frau, die sich in einem Youkai verliebt hatte.

Dafür, dass sie sich mit einem Dämon eingelassen hatte, war sie als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden.

Kagome lief ein leiser Schauer den Rücken hinunter.

Der einzige Unterschied zwischen ihr und der jungen Frau bestand darin, dass Sesshoumaru nur ihr Herz und nicht ihren Körper besaß.

Aber wenn sie da so an die letzte Nacht vor ihrem Abschied dachte…

Kagome wurde leicht rot.

Da war etwas in den bernsteinfarbenen Iriden gewesen, was sie irritiert hatte.

Viel hatte damals nicht gefehlt und irgendwie ahnte sie, dass es in dieser Nacht nicht bei einem Kuss geblieben wäre.

Sie schreckte aus ihren Gedanken auf, als sich die Schiebetür vor ihrer Nase öffnete und Sachiko sie neugierig anblickte.

Dann jedoch trat sie einen Schritt beiseite und ließ Kagome ins Zimmer.

Megumi neigte sich zum Gruß leicht vor.

Sachiko klopfte Kagome fast beruhigend auf die Schulter und drückte sie mit sanfter Gewalt auf ein Kissen am Tisch, während sie selbst neben ihrer Verwandten Platz nahm.

Kagome fühlte sich unwillkürlich wie eine Angeklagte, da die beiden ihr nun gegenüber saßen.

Wie die Richter, die nun zu entscheiden hatten, wie sie ihre Vergehen beurteilen würden.

Kagome musste leicht schlucken.

Sie fühlte sich alles andere als wohl in ihrer Haut.

Unwillkürlich erwischte sie sich bei dem Gedanken, dass sie auch nichts dagegen hatte, wenn plötzlich irgendjemand einen Angriff auf den Schrein starten würde.

So würde sie dieser Fragerei vielleicht entkommen.

»Nun, Kagome-san. Sachiko-chan hat Euch doch sicherlich darüber unterrichtet, warum ich Euch heute Abend hierher zitiert habe.«, meinte Megumi und Kagome nickte.

So schlecht war ihr das letzte Mal vor einer Prüfung gewesen.

»Was ich von Euch wissen möchte, dass heißt, wenn Ihr es erzählen möchtet: Wer ist derjenige, dem Ihr Euer Herz geschenkt habt?«

Kagome zwang sich innerlich zur Ruhe.

»Darf ich vorher fragen, warum das für Euch so interessant ist?«, fragte Kagome und Megumi hob eine Augenbraue.

»Zum Ersten, weil ihr durch Eure Verliebtheit doch ziemlich von Euren Aufgaben abgelenkt seid. Versteht dies bitte nicht falsch, aber Ihr seid in letzter Zeit so unkonzentriert.«, erwiderte Megumi.

Kagome senkte leicht verlegen den Blick.

»Und zum Zweiten seid ihr eine sehr gute Miko. Ich möchte Euch nur ungern verlieren, doch wenn sich dies nicht vermeiden lässt, dann will ich doch zumindest erfahren an wen.«

»Es wird Euch nicht gefallen, dass kann ich Euch jetzt schon sagen.«, meinte Kagome leise.

»Ach, nun mal doch den Teufel nicht an die Wand, Kagome-dono.«, warf Sachiko ein.

Megumi jedoch beobachtete Kagome über den Rand ihrer Teetasse hinweg.

»Gehe ich Recht in der Annahme, dass es jener Mann ist, der Euch hierher nach Ise begleitet hat?«, fragte die alte Miko schließlich.

»Ja.«, antwortete Kagome nur und Sachiko verschränkte etwas beleidigt die Arme.

»Von dem hast du mir ja gar nichts erzählt. Was ist denn an ihm so besonders?«, fragte sie grinsend.

»Er ist ein Fürst.«, gab Megumi zur Auskunft und Sachiko pfiff leise durch die Zähne, was ihr einen tadelnden Blick einbrachte.

Allerdings wischte ihr das nicht das Grinsen vom Gesicht.

»Und ich habe dich immer für lieb und unschuldig gehalten, Kagome-dono. Aber du scheinst die adligen Herren ja anzuziehen, wie das Licht die Motten.«, meinte sie.

»Sachiko-san, wenn er nur ein einfacher Fürst wäre, hätte ich jetzt bestimmt keine Probleme.«, meinte Kagome.

»Wieso? Pocht jemand aus seiner Verwandtschaft etwa so sehr auf eine standesgemäße Heirat, dass ihr euch beide trennen musstet?«, fragte Sachiko leicht verständnislos und die Jüngere schüttelte nur den Kopf.

»Warum seid Ihr eigentlich nicht bei ihm geblieben, wenn Ihr ihn doch geliebt habt, es immer noch tut?«, fragte Megumi nun und diesmal seufzte Kagome.

»Er hat mich von seiner Seite geschickt.«

»Ihr meint Eure Liebe ist einseitig?«, fragte Megumi, bekam dafür aber nur ein Kopfschütteln.

In dem Moment schien Sachiko ein Licht aufzugehen.

»Also war er das.«, rief sie aus.

»Wer?«, fragte Megumi sofort, doch ihre Großnichte ließ sich dadurch nicht unterbrechen.

»Jener Typ, der dich Kagome-chan genannt hat und zum Abschied auf die Stirn küsste?«

Kagome nickte, wenngleich sie sich gerade an einen anderen Ort wünschte.

Aber irgendwie konnte sie nicht mit der Sprache herausrücken, so als hätte sie plötzlich ihre Zunge verschluckt.

Dabei war sie doch her gekommen, um die Wahrheit zu erzählen.

Und was war nun?

»Warum hat er Euch fortgeschickt?«

Kagome blickte Megumi nun direkt in die Augen.

»Ich glaube, weil ich ihm nicht gut genug war.«, meinte sie dann leise.

»Also wollte er eine Frau, die standesgemäß ist.«, warf Sachiko ein.

»Nein, mit dem Rangunterschied hat dies nichts zu tun, Sachiko-san. Es ist nur einfach so, dass er uns allgemein nicht mag.«

Megumi blinzelte nun verwirrt, aber auch Sachiko schien aus dieser Antwort nicht schlau zu werden.

»Wie uns? Uns Mikos, oder was?«

Kagome holte tief Luft.

»Nein, uns Menschen.«, sagte sie dann.

Megumis Augenbrauen wölbten sich in jeher Erkenntnis und sie stellte ihre Teetasse ab.

»Ihr meint doch nicht etwa…«, begann sie, während Sachiko fragend in die Runde blickte.

Kagome krallte ihre Finger in den Stoff ihrer Hakama, als sie weiter sprach.

»Doch.«, sagte sie.

»Er ist ein Youkai.«
 

°§^§^§°
 

Morwie: Och nö!
 

Gloomy: Wieso tust du das?
 

Chanti: Na hör mal, es muss doch spannend bleiben!
 

Morwie: Ey, ich will die Reaktion der beiden wissen.
 

Gloomy: *nicknick*
 

Chanti: Kannst du ja auch! Im nächsten Kapitel!
 

Gloomy/Morwie: (…) Das ist nicht fair!
 

Chanti: Tja, so ist das Leben! Hart und ungerecht!
 

Gloomy: Du meinst wohl, so bist du!
 

Chanti: *böse Blicke zu Gloomy schieß* Vorsicht!
 

Gloomy: Als ob ich vor dir Zwerg Angst hätte!
 

Chanti: Vergleich mich nicht mir Morwie!
 

Morwie: Ey! *protestier*
 

Gloomy: Na wenigstens weiß Sess jetzt endlich was er will!
 

Morwie: Ja, aber wie will er Kagome daraus holen?
 

Chanti: Tja~!
 

Gloomy: Das sagt sie uns doch sowieso nicht!
 

Morwie: Ich weiß! *seufz*
 

Chanti: *überlegen lächel*
 

Gloomy: Weil sie es ja selber nicht weiß!
 

Morwie: ???
 

Chanti: *fauch* ICH weiß sehr wohl, was in meiner Story passiert und was nicht!
 

Gloomy: Na wenn du meinst!
 

Morwie: Oh nein! Nicht schon wieder!
 

Chanti: Versuchst du meine Autorität zu untergraben?
 

Gloomy: Da gibt es nichts zu untergraben!
 

Morwie: *ignoriert die beiden* Also im nächsten Kapitel gelangt Sess endlich nach Ise, was wir ja alle sehnsüchtig erwartet haben!
 

Gloomy: Ich kenn da jemanden, der das Zusammenkommen der beiden noch gern hinaus zögern würde!
 

Chanti: *zungerausstreck*
 

Morwie: Na und auf alle Fälle werden wir auch erfahren wie Megumis Reaktion auf Kagomes Geständnis sein wird!
 

Chanti: Und Sachikos!
 

Gloomy: Und es heißt…
 

Morwie: „Im Schatten eines blassen Mondes“
 

Chanti: Wer so nett ist mir einen Kommi zu schreiben, der bekommt auch eine ENS wenn das letzte Kapitel von Teil 2 hochgeladen wurde!

Im Schatten eines blassen Mondes

Kapitel VIII: Im Schatten eines blassen Mondes
 

Letztes Kapitel des zweiten Teils!

Ich hoffe doch das Warten hat sich gelohnt!

Wir erinnern uns:

Sesshoumaru ist auf dem Weg nach Ise um Kagome wieder zu sich zu holen, während seine geliebte Menschenfrau gerade von zwei Mikos ausgequetscht wird.
 

°§^§^§°
 

Stille hatte sich über den Raum gelegt, man hörte lediglich manchmal ein leises Knistern, wenn die Flammen der Kerzen sich den Docht entlang fraßen.

Sowohl Sachiko als auch Megumi starrten Kagome fast ungläubig an.

„Ein… Youkai?“, fragte die Ältere der beiden schließlich und Kagome nickte.

„Aber…“

Doch dann brach die oberste Priesterin ab, denn sie hatte keine Ahnung was sie jetzt fragen sollte.

„Habt Ihr nicht gesagt ein Fürst? Meint Ihr damit einen Youkaifürsten?“, fragte sie schließlich.

„Ja, genau das habe ich damit gemeint.“, erwiderte Kagome nun ziemlich ruhig.

„Ein bedeutender?“, fragte Megumi weiter, denn sie musste das Entsetzen erstmal aus ihren Körper verbannen.

Kagome wollte schon zur Antwort ausholen, als Sachiko plötzlich aufschrie.

„Inu no Taishou!“, rief sie und deutete mit dem Finger fast anklagend auf Kagome.

Diese blinzelte.

„Bitte?“, fragte sie verwirrt und Megumi sah ihre Großnichte an, als wäre diese verrückt geworden.

„Du hast es einmal erwähnt. Als ich sagte, dass Shotaro-sama das Land um den Schrein gehören würde, hast du sofort ziemlich fuchtig erwidert, dass es dem Hundefürsten gehört.“, erwiderte Sachiko, scheinbar sehr zufrieden damit, dass es ihr wieder eingefallen war.

„Da habt Ihr Euch auf jemand wirklich Gefährliches eingelassen, Kagome-san. Der Herr des Westens ist angeblich ein besonders kaltblütiger Youkai.“, meinte Megumi.

„Ich habe mich auf gar nichts eingelassen.“, erwiderte die junge Frau mit bitterem Unterton in der Stimme.

„Aber du hättest gern.“, stellte Sachiko fest.

Kagome erwiderte darauf nichts.

Dann jedoch schien Sachiko noch etwas einzufallen.

„Als du die eine Nacht nach draußen gerannt bist und dir so eine Erkältung eingefangen hast…“, begann sie und Kagome sah sie fragend an.

„Was ist damit?“

„Du hast auf ihn gewartet, nicht wahr?“, fragte Sachiko.

„Nein. Aber ich dachte ich hätte sein Youki außerhalb der Bannkreise gespürt. Als ich jedoch hinauskam, war er weg.“, erwiderte die andere Miko.

Sachiko sah kurz zu Megumi und beide schüttelten nur die Köpfe.

So unglücklich verliebt, da konnte man ja noch nicht einmal was dagegen sagen.

Zumal Kagome wohl Wochen in der Gesellschaft dieses Dämons verbracht hatte und es ging ihr offensichtlich ausgezeichnet, ja, sie vermisste ihn sogar.

„Wenn Ihr ihn suchen gehen wollt, Kagome-san, dann solltet ihr das tun.“, meinte Megumi schließlich.

Kagome sah sie überrascht an.

„Was meint Ihr, Megumi-sama?“, fragte sie deshalb verwirrt.

„Ist das nicht offensichtlich? Geh, such den Kerl und geig ihm die Meinung! Lass dich doch nicht einfach abschieben!“, warf Sachiko ein, doch Megumi brachte sie mit einem Blick zum Schweigen.

„Was ich sagen wollte, Kagome-san, ist, dass er nicht ohne Grund hier vor Schrein aufgetaucht ist.“, meinte die Ältere.

Kagome blieb stumm, doch überschlugen sich ihre Gedanken bereits.

„Habt Ihr nie darüber nachgedacht, dass er Euch vielleicht auch vermisst? Das er deshalb hierher zurückkehrte? Um Euch eventuell zu sehen, dass aber nicht konnte?“

„Die Bannkreise.“, murmelte Kagome.

Megumi nickte lächelnd.

„Er kann hier nicht hinein. Und normalerweise meiden Youkai diesen Ort schon aus reinem Überlebensinstinkt. Doch er kommt den Bannkreisen so nahe, dass Ihr sein Youki spüren könnt. Und das hat Euch nicht zu denken gegeben?“

Kagome schüttelte leicht den Kopf.

„Ich nahm an, dass es Einbildung war.“

„Bei allen Göttern, kein Wunder warum du keinen abkriegst. Du läufst ja praktisch an deinen Verehrern vorbei.“, meinte Sachiko leise lachend.

„Das ist nicht lustig, Sachiko!“, wies Megumi sie scharf zurecht.

„Tut mir leid.“, erwiderte diese nun kleinlaut.

Kagome währenddessen überlegte, wie sie die Sache nun neu betrachten konnte.

Wenn Sesshoumaru einmal gekommen war, um sie zu sehen, dann vielleicht auch noch ein Zweites Mal?

War eventuell noch nicht alles für sie verloren?

„Wenn er wieder kommen würde um dich abzuholen, würdest du dann mit ihm gehen?“, fragte Sachiko.

Kagome überlegte.

Würde sie?

Ja, ohne zu zögern, dachte sie und nickte deshalb.

„Aber warum seid ihr auf meiner Seite? Ist es nicht eigentlich verachtenswert einen Youkai zu lieben?“, fragte sie schließlich und die beiden anderen Frauen sahen sich schließlich wieder kurz an.

Megumi lächelte nur, doch Sachiko schüttelte den Kopf.

„Kagome-dono, jemanden, den du liebst, der kann einfach nicht von Grund auf böse sein.“, sagte sie.
 

LVI
 

Der Wind war eiskalt und die Nacht sternenklar, doch ansonsten bekam Sesshoumaru nur wenig von dem mit, woran er vorbei flog.

Die Katzen hatten ihn Zeit gekostet.

Doch jetzt nahm er den direktesten Weg nach Ise, den es nur geben konnte und am schnellsten kam er eben durch die Luft vorwärts.

Eine wertvolle Erkenntnis hatte er allerdings aus dem Gespräch mit Tsuyu.

Sie dachte immer noch, dass Kagome tot war.

Das hieß auch, dass sie nicht nach dem Menschenmädchen suchen würde, wenn er sie aus Ise holte, denn die Katze wusste ja gar nicht, dass sie es bis dorthin geschafft hatte.

Mit anderen Worten Kagome war auch erstmal außerhalb des Schreins halbwegs sicher.

Sesshoumaru riskierte einen Blick nach vorne.

Und hielt ruckartig mitten im Flug an.

Nur eine Armlänge vor ihm, saß ein ziemlich verschreckter und ihm doch sehr bekannter Youkai, der sich scheinbar nicht sicher war, ob er jetzt schreien oder freundlich grüßen sollte.

Der Ochse auf dem der alte Dämon saß, kaute irgendetwas.

Sesshoumaru verschränkte die Arme und blickte auf den Schmied hinunter.

„Toutousai.“, sagte er nur.

„Was willst du?“, fragte dieser sofort grantig wie eh und je.

Wie wäre es erstmal mit einer etwas respektvolleren Begrüßung, dachte Sesshoumaru fast sofort verstimmt.

Doch er hatte jetzt eigentlich auch keine Zeit sich mit diesem dämlichen Schmied zu unterhalten.

Deswegen flog er einfach an ihm vorbei und erhöhte dann wieder sein Tempo.

„Reichlich irrsinnig ausgerechnet in diese Richtung zu fliegen!“, meinte Toutousai schließlich leise.

„Hinterher, alter Freund.“, rief Myouga, der aus seinem Kragen gekrochen kam.

„Wieso? Bin froh, dass ich ihn los bin, ohne das er mich zu Hackfleisch verarbeitet hat.“, meinte der Schmied.

Der Flohyoukai gestikulierte jedoch wild mit den Armen.

„Eben, er hat dich in Ruhe gelassen. Das heißt er hat etwas Wichtiges zu tun und er fliegt in Richtung des Ise-Schreins.“, meinte er aufgebracht.

„Und?“

„Er hat vielleicht etwas, wie du bereits sagtest, Irrsinniges vor.“

Toutousai kratzte sich gelangweilt am Kinn.

„Und was geht uns das an?“, fragte er schließlich und Myouga schien nun erst recht erbost.

„Was sollen wir dem Herrn eigentlich sagen, wenn nun auch sein zweiter Sohn zu ihm ins Jenseits wandert, bevor wir es tun? Schließlich hat er gesagt, wir sollen auf sie aufpassen und Inu Yasha-sama ist schließlich schon bei seinem Herrn Vater gelandet!“, meckerte er.

Toutousai brachte seinen Ochsen dazu die Richtung zu ändern.

Myouga allerdings verfiel in Grübeleien, während sie Sesshoumaru folgten.

Was wollte der Hundeyoukai wohl am Ise-Schrein?

Schließlich gab es seines Wissens nichts anderes dort in der Gegend.

Dann jedoch fiel Myouga eine Person ein, die jetzt eigentlich in Ise sein müsste.

Kagome.

Aber warum sollte Sesshoumaru wegen der Miko an einen für ihn gefährlichen Ort wollen?

Das ergab doch keinen wirklichen Sinn.

„Denkst du, Sesshoumaru könnte sich in eine Menschenfrau verlieben?“, fragte der Flohgeist schließlich und bekam dafür einen ziemlich schiefen Blick von Toutousai.

„Bist du bescheuert? Er tötet sie wohl eher, bevor er einen genaueren Blick auf sie wirft.“, gab der Schmied zurück.

„Und wenn sie einige Zeit mit ihm reisen würde?“, fragte Myouga.

„Nie im Leben. Nur weil er dieses Menschenkind mit sich rumschleppt, heißt das noch lange nicht, dass er den Rest von dieser Rasse auch noch mag. Aber driften wir mal ins Reich der Träume ab. Wer soll denn diese Menschenfrau sein?“, fragte Toutousai äußerst skeptisch.

„Kagome.“

Toutousai hustete trocken.

„Die beiden springen sich eher gegenseitig an die Gurgel, als das sie zusammenfinden.“

Myouga seufzte.

Das war auch wieder war.

Schließlich waren sowohl die Miko als auch der Youkai furchtbare Dickschädel.
 

LVII
 

Kagome wickelte den wollenden Umhang fester um ihre Schultern, als sie auf den Innenhof des Schreingeländes trat.

In nur wenigen Tagen würde das neue Jahr eingeleitet werden und der Schnee lag mittlerweile so hoch, das man mühelos bis zu den Waden darin versank, jedenfalls wenn man einen Spaziergang außerhalb des Schreins machen wollte.

Kagome hatte dies die letzten zwei Tage getan.

Seit dem Gespräch mit Sachiko und Megumi.

Sie wusste, dass es auf die restlichen Bewohner des Schreins und auch auf die Gäste schon reichlich beschränkt wirken musste, dass sie fast jeden Abend hinaus in die bittere Kälte ging um dann vor den Mauern des Schreins auf und abzulaufen.

Sie hatte gelernt was es hieß geduldig zu sein.

Und das würde sie auch durchstehen.

Sollte es Jahre dauern bis Sesshoumaru noch einmal vor den Bannkreisen auftauchen sollte, sie würde trotzdem jede Nacht vor diesem verdammten Schrein auf ihn warten.

Und was wenn er nie mehr kam?

Auch diese Frage war ihr in den letzten Tagen oft in den Sinn gekommen.

Vielleicht war es wirklich eine einmalige Sache gewesen, dass der Youkai so plötzlich hier aufgetaucht war.

Doch dann schüttelte sie energisch den Kopf.

Nein, keine Zweifel mehr.

Kagome wusste, je mehr sie darüber nachdachte, desto mehr würde ihre Unsicherheit wachsen.

Doch das wollte sie auf jeden Fall vermeiden.

Was brachte es ihr auch?

Wenn das Schicksal es so wollte, dann würde Sesshoumaru noch einmal hierher zurückkehren.

Wenn nicht, so hatte die junge Miko beschlossen, würde sie eben versuchen selbst ins Schloss des Westens zu kommen und wenn es nur unter dem Vorwand war, dass sie Rin besuchen wollte.

Das konnte ihr Sesshoumaru doch wohl kaum verweigern.

Hoffte sie zumindest.

Doch sie waren ja nicht im Streit auseinander gegangen, er hatte also bestimmt keinen Grund Groll gegen sie zu hegen und ihr Rin vorzuenthalten.

Kagome musste in ihren Überlegungen innehalten.

Das klang ja, als würde sie von ihrer Tochter sprechen.

Dabei war sie gerade mal doppelt so alt wie Rin.

Vor knapp einer Woche erst war sie achtzehn geworden.

Sachiko hatte daraufhin bemerkt, dass sie jetzt schon fast zu alt war um zu heiraten.

Schließlich gingen die Mädchen dieser Zeit meistens schon mit fünfzehn in die Ehe.

Kagome seufzte laut auf.

„Bist du sicher, dass du auch heute Nacht wieder vor das Tor gehen willst? Es ist nämlich wirklich schweinekalt. Da jagt man keinen Hund vor die Tür.“, hörte sie Sachiko hinter sich sagen.

Kagome warf ihr einen eigenartigen Blick zu und die andere musste leicht grinsen.

„Tschuldige, wollte deinen Daiyoukai nicht beleidigen.“, meinte sie.

„Er gehört mir nicht.“, erwiderte Kagome tonlos.

Sachiko schüttelte nur seufzend den Kopf.

„Du bist so deprimierend. Irgendwie erinnerst du mich an eine tragische Heldin aus einer Liebesgeschichte, die auf ihren Liebsten ewig warten würde.“, meinte sie.

Kagome sah zum Himmel und entdeckte, wie sich langsam Wolken vor den blassen, aber schon fast runden Mond schoben.

„Ich bin bestimmt keine Heldin, Sachiko-san.“, sagte sie dann.

„Nein, schwer verliebt. Das ist viel schlimmer.“, entgegnete Sachiko, während Kagome zu einem der Nebentore schritt und dies langsam öffnete.

Sachiko seufzte leise, bevor sie hinterherlief.

Wenigstens ein bisschen Beistand sollte die Miko doch bekommen, wenn sie da draußen schon alleine Wache schieben wollte.
 

LVIII
 

Leicht skeptisch sah er auf die Bannkreise hinunter, bevor er sich entschloss, doch davor zu landen.

Sesshoumaru spürte die für ihn unangenehme Reinheit der Schutzbarrieren.

Was eigentlich seltsam war.

Bei Kagome hatte er die heilige Kraft nie als störend empfunden.

Vielleicht weil sie ihm persönlich ja nichts hatte antun wollen?

Diese Bannkreise sollten schließlich alle Youkai und Oni von dem Schrein fernhalten und er bildete da nun mal keine Ausnahme.

Sein Blick glitt zum Himmel hinauf, wo sich einige Wolken langsam auf den fast runden bleichen Mond zu bewegten.

Bald würden sie ihn wohl verdecken.

Doch das es demnächst noch weniger Licht als ohnehin schon geben würde, in dieser Nacht, war Sesshoumarus geringstes Problem.

Wie sollte er dafür Sorgen, dass Kagome bemerkte das er überhaupt hier war?

Vielleicht sein volles Youki zeigen?

Doch das wäre eine offene Provokation, eine Kriegserklärung an die hundert anderen Mikos im Schrein und er verspürte reichlich wenig Lust sich mit diesen Menschenfrauen anzulegen.

Der kalte Wind ließ seine Haare fliegen und wehte außerdem den losen Schnee in seine Richtung.

Sesshoumaru wandte den Kopf ab und schloss die Augen, um sie vor dem kalten Nass zu schützen.
 

LIX
 

„Und was jetzt?“, fragte Toutousai schließlich mürrisch.

„Nicht so laut, sonst hört uns Sesshoumaru-sama noch!“, zischte Myouga.

„Unwahrscheinlich. Außer diesem Wind dürfte er kaum etwas hören. Und wittern kann er uns auch nicht. Dir ist schon klar, dass er uns kalt macht, wenn er uns sieht?“, fragte der Schmied und Myouga seufzte.

Das war ihm klar und er hoffte inständig, dass der Youkai sich nicht umwandte.

Immerhin standen sie eigentlich weit entfernt am Waldrand, doch die umstehenden Bäume und Büsche waren kahl und boten ihnen keinerlei Deckung.

„Wieso steht er eigentlich da und starrt zum Schrein? Wartet er auf jemanden?“, fragte Toutousai und verschränkte die Arme.

Wenn der Wind noch kälter wurde, würden sie ziemlich schnell zu Eiszapfen gefrieren.
 

LX
 

„Verflucht noch eins.“, schimpfte Sachiko, als sie sich mit Kagome gegen das Nebentor warf.

Offenbar lagerte auf der anderen Seite eine Menge Schnee.

Schließlich bewegte sich das Holz etwas und Kagome konnte etwas nach draußen gucken.

„Kein Wunder, dass wir sie nicht aufkriegen. Der Wind scheint immer mehr Schnee dagegen zu schütten.“, sagte sie dann.

„Tja, als ob uns jemand am rausgehen hindern wollte.“, lachte Sachiko leise.

„Warum sollte das jemand tun?“

„Vielleicht, weil er Angst hat, dass du da draußen vollkommen sinnlos anfrierst.“, erwiderte Sachiko und nieste einmal.

„Jetzt bekommst du einen Schnupfen.“, meinte Kagome.

„Willst du nicht lieber im Schrein bleiben, Sachiko-san? Da ist es wenigstens warm.“

„Und lasse mir deine große Liebe entgehen, wenn er heute Nacht doch auftaucht? Vergiss es.“, protestierte die Ältere, was Kagome nun doch leicht zum Schmunzeln brachte.
 

LXI
 

Sesshoumaru hatte mittlerweile wieder die Augen geöffnet und lief nun etwas um den ersten Bannkreis herum.

Schließlich hatte er so noch das Haupttor im Blick, aber auch eins der Nebentore, durch die eine einzelne Person wohl eher gehen würde.

Dennoch merkte er auch, dass der Wind wieder ein bisschen zunahm.

Nicht das es ihm etwas ausgemacht hätte, doch es ging ihm ein bisschen auf die Nerven, durch das dichte Schneetreiben so wenig sehen zu können.

Da konnte Kagome ja fast an ihm vorbei laufen, ohne das er sie sah.

Dann jedoch schüttelte er innerlich den Kopf.

Das war dann doch etwas unwahrscheinlich, schließlich sah er immer noch besser als ein Mensch.
 

LXII
 

„Also mir reicht es jetzt! Ich geh nach Hause! Da ist es warm!“, meinte Toutousai und Myouga sah ihn schief von der Seite an.

„Natürlich ist es dort warm.“, meckerte der Flohgeist dann.

„Schließlich wohnst du mitten in einem Lavasee.“

Der Schmied grummelte nur Unverständliches.

„Aber ich bin trotzdem der Meinung, dass wir noch warten sollten.“, sagte Myouga schließlich.

„Worauf?“

„Nun Sesshoumaru-sama scheint hier etwas zu suchen. Und es würde mich schon interessieren, was das ist.“

Toutousai seufzte.

„Fein. Aber wenn wir eingeschneit werden, ist das deine Schuld.“, erwiderte er.
 

LXIII
 

Kagome drückte gegen die schwere Tür, während Sachiko sich die Hände rieb und schließlich mit aller Macht gegen das Holz trat.

Die Tür schwang auf und Kagome landete im Schnee.

„Ups.“, war alles was Sachiko daraufhin herausbrachte.

Kagome kam prustend aus wieder aus der Schneewehe in die sie soeben gefallen war.

Anklagend sah sie zu Sachiko, die ein Lachen unterdrückte.

„Du siehst aus wie ein Schneemann.“, lachte die Ältere dann und hielt sich an dem offenen Tor fest.

„Unglaublich komisch, Sachiko-san. Und wenn schon, dann Schneefrau.“, grummelte Kagome.

„Da verwechselt du was, Kagome-dono. Die war ein Dämon.“, grinste Sachiko und Kagome warf ihr einen fast tadelnden Blick zu.

Dann jedoch sah sich um, wo war nur ihr Wollumhang geblieben.

Auch wenn ihre Sachen schon teilweise etwas durchweicht waren, sie würde ihn brauchen, wenn sie bei diesem Schneetreiben hier draußen bleiben wollte.

Dann jedoch entdeckte sie ihn.

Er war weggeweht worden.

Während Sachiko immer noch lachte, klopfte Kagome sich den Schnee etwas ab und schritt auf ihr Kleidungsstück zu.
 

LXIV
 

„Schluss. Es reicht! Von mir aus bleib hier, aber ich geh jetzt.“, motzte der alte Schmied.

Er konnte bei allem was ihm heilig war beschwören, dass er jeden Knochen in seinem Körper spürte.

Das er in seinem Alter noch solche Aktionen mitmachen musste, also wirklich.

„Bitte, alter Freund.“, meinte Myouga, doch Toutousai schüttelte unnachgiebig den Kopf.

„Soll dieser Bengel doch machen was er will. Als ob ich wegen ihm nicht schon genug Scherereien hatte.“, erwiderte er.

Myouga seufzte und sah noch einmal zum Schrein und zu Sesshoumaru.

Und dann noch einmal zum Schrein, wo ein Nebentor sich geöffnet hatte.

Im Schneetreiben sah er etwas Rotes aufblitzen und wäre fast von Toutousais Schulter gefallen, so aufgeregt war er plötzlich.

„Sieh doch, Toutousai.“, rief er.

„Was?“, fragte dieser grantig und Myouga gestikulierte wild mit allen vier Armen.

„Na dort. Die beiden Mikos!“, rief der Floh und der andere Youkai strengte seine Augen an.

Doch er sah auch, dass die eine junge Frau wohl etwas verloren hatte und nun darauf zuschritt.

Allerdings stand Sesshoumaru nicht weit entfernt.

„Die Kleine wird wohl gleich Ärger bekommen.“, murmelte er.

Myouga jedoch erlitt fast einen Herzstillstand.

„Das ist Kagome!“, rief er.

„Was?!“
 

LXV
 

Sesshoumaru hatte nur kurz seinen Blick abgewandt.

Sollte er vielleicht doch aufgeben?

Dann jedoch sah wieder nach vorne.

Er war noch nie von einer Entscheidung davongelaufen und würde jetzt auch nicht damit anfangen.

Und wenn er hier Tage stehen musste.

Dann jedoch fiel ihm ein Wollumhang auf, der ganz in seine Nähe landete, doch immer noch innerhalb der Bannkreise.

Der Wind musste ihn mitgerissen haben.

Doch dann stutzte er.

Von wo hatte der Wind das mitgerissen?

Sein Blick glitt weiter über den Schnee bis zu dem Nebentor, an dem gerade eine junge Frau lehnte und eine zweite Miko gerade auslachte.

Diese erhob sich jetzt und schritt durch den hohen Schnee auf den Wohlumhang zu.

Sesshoumaru spürte, dass sein Herz für den Bruchteil einer Sekunde zu schlagen aufhörte.

Die junge Frau, die nun in seine Richtung kam und dabei versuchte sich mit dem Armen vor Schnee und Wind zu schützen, deren lange schwarze Haare ungebändigt im Wind flogen…

Es war Kagome.
 

LXVI
 

Kagome kniff die Augen zusammen, während sie versuchte gegen den Wind anzukommen.

Doch sie taumelte immer wieder ein bisschen unter den scharfen Windböen, die ihren schlanken Körper erzittern ließen.

Außerdem glaubte sie kein Gefühl mehr in den Fingern zu haben.

Aber nicht anders erging es wohl ihren Füßen, denn die Tabi-Socken waren schon längst durchweicht.

Und dabei trug sie zwei Paar.

Doch es half wohl alles nichts, zumal sich auf ihrer Haut jetzt fast überall ein Stechen ausbreitete.

Durch den Wind war auch noch ihre Sicht behindert, doch damit nicht genug, auch das Band in ihrem Haar schien sich gelöst zu haben, so dass ihr immer wieder schwarze Strähnen ins Gesicht flogen.

Schließlich erreichte sie ihren Wohlumhang und griff danach, doch mitten in der Bewegung hielt sie inne.

Sie sah jemanden außerhalb der Bannkreise stehen.

Zitternd vor Kälte richtete sie sich auf und kniff leicht die Augen zusammen, doch dann erstarrte sie gänzlich, während ihr jetzt nicht nur kalt, sondern auch heiß wurde.

Goldene Iriden sahen sie leicht ausdruckslos, aber auch abwartend an.

Kagome glaubte ihren Augen nicht zu trauen.

Träumte sie?

Bitte nicht, dachte sie unwillkürlich.

Bitte, lass es Realität sein.

Zitternd machte sie einen Schritt vor und schließlich noch einen.

Sie konnte es einfach nicht glauben, dass ihre Gebete erhört wurden.

Schließlich blieb sie kurz vor dem letzten Bannkreis stehen und sah fragend zu dem Youkai.

„Du bist kein Traum, oder?“, fragte sie schließlich.

Sesshoumaru überlegte was diese Frage sollte, doch dann begriff er.

Sie hatte ihn ebenso vermisst, wie er sie.

Und kaum daran geglaubt ihn je wieder zusehen.

Angst und Verzweiflung mischten sich in ihrem Blick, aber auch Sehnsucht und Hoffnung.

„Nein, ich bin kein Traum.“, sagte er schließlich.

Kagome lächelte leicht, doch irgendetwas hinderte sie daran aus dem Bannkreis herauszutreten.

Und sie erkannte auch was es war.

Nagende Ungewissheit.

„Warum hast du mich weggeschickt?“, fragte sie schließlich und spürte wie einige Tränen in ihr aufstiegen.

Sesshoumaru schloss kurz die Augen.

Mit dieser Frage hatte er gerechnet.

Wie sollte sie auch die Antwort darauf wissen.

„Ich wollte dich beschützen.“, sagte er schließlich.

Kagome brachte keinen Ton heraus, während die Tränen über ihre Wangen liefen.

Damit hatte sie nicht gerechnet.

Er verachtete sie also gar nicht.

Er hatte nur ihr Bestes gewollt.

„Bist du hier um mich abzuholen?“, fragte sie schließlich und ihre Stimme zitterte.

„Ja.“

Kagome löste sich aus ihrer Starre.

So schnell sie konnte überschritt sie Schwelle des Bannkreises, auf den Youkai zu.
 

°§^§^§°
 

Gloomy: Das glaub ich ja wohl nicht!
 

Morwie: *sprachlos ist*
 

Chanti: *unschuldig pfeif*
 

Gloomy: Wie kannst du abbrechen?
 

Morwie: Jetzt wo sie sich endlich wieder treffen!
 

Chanti: Na hört mal, ich benötige doch einen Aufhänger für Teil 3!
 

Gloomy/Morwie: Niedere Beweggründe!
 

Chanti: (…)
 

Gloomy: Dabei haben die beiden doch solange nacheinander geschmachtet!
 

Morwie: Ja, Sesshi hat es eigentlich da am schlimmsten getroffen!
 

Chanti: Ach komm, der bekommt doch noch was er will!
 

Gloomy: Ah ja? *sekptisch die Augenbraue heb*
 

Chanti: Hey, ich bin doch auch kein Unmensch!
 

Gloomy: Sicher?
 

Morwie: Sadistin! *murmel*
 

Chanti: Ruhe auf den billigen Plätzen!
 

Morwie: Bitte?!
 

Gloomy: *lach*
 

Chanti: Ich meinte doch Gloomy!
 

Gloomy: *sprachlos ist*
 

Morwie: Was passiert also in Kapitel eins von Teil 3?
 

Chanti: Sie kommen zusammen?
 

Gloomy: Ach was nach so kurzer Zeit? *sarkastisch ist*
 

Chanti: Yep, schließlich hab ich mich auf diesen Teil gefreut!
 

Morwie: Warum?
 

Chanti: Weil ich jetzt wenigstens ein bisschen romantisch werden kann!
 

Gloomy: Und Rin darf sich freuen!
 

Morwie: Tja und es heißt: „Unter dem fallenden Schnee“
 

Chanti: Wie gehabt! Einen Kommi mit Lob oder Kritik in die Kommispalte und ihr bekommt eine ENS wenn das erste Kapitel vom dritten und letzten Teil ausgestellt wird!



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (167)
[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11...17]
/ 17

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  xXshadowblossomXx
2013-11-27T18:07:40+00:00 27.11.2013 19:07
Die ff war wirklich spannend.
Bin schon auf den 3 teil gespannt !!!!
Freu mich schon total.

Glg
Von:  xXshadowblossomXx
2013-11-27T18:07:39+00:00 27.11.2013 19:07
Die ff war wirklich spannend.
Bin schon auf den 3 teil gespannt !!!!
Freu mich schon total.

Glg
Von: abgemeldet
2008-12-11T16:59:32+00:00 11.12.2008 17:59
hallöchen!
also mehr als "sehr gut" kann ich dazu einfach nicht sagen!
mach weiter so!
ich mach mich mal schnell an den nächsten teil *schon voll gespannt ist*
bis dann!
liebe grüße
F°D°
Von: abgemeldet
2007-08-20T19:33:42+00:00 20.08.2007 21:33
Du bist der Oberbörner!
Chantarelle, ich vergöttere sich und deine Autorenhände!
Von: abgemeldet
2007-06-27T21:42:27+00:00 27.06.2007 23:42
oh!!!! *heul,schnief*
wie schön... endlich wieder vereint!!!!! ^^
so ich les jezz schnell weiter!! muss ja wissen was noch bei den beiden passiert!!! ^.-
nochmal: coole story!!! ^^
Von:  desertdevil6
2007-02-17T01:10:32+00:00 17.02.2007 02:10
Mein Herz, dein Schreibstil und deine Art den Charakteren Leben einzuhauchen, ist einfach nur wunderbar ... obwohl die Gefahr so hoch ist, hier in den reinsten Kitsch abzurutschen, vollführst du eine grandiose Gradwanderung, an der nicht zuletzt Toutousai und der Floh ihren Anteil haben samt trockenen Kommentaren und Beschwerden. Ich musste wirklich mehr als einmal darüber grinsen, wie die beiden sich gegenseitig anstacheln und am Ende der Floh doch noch bestimmend ist.
Auch die Tatsache, dass Kagome zunächst im Bannkreis bleibt, verleiht ihr etwas Unnahbares, ich bin gespannt wie Sashiko die Szenerie erlebt und bewertet. Ob sie am Ende zum Menschenfürsten geht? Wer weiß ...
Trotzdem, Sess, dass du ganze zwei Tage für die doofe Strecke brauchst, schäm dich. Ging das nicht vorher schneller - oder erschien es mir lediglich so?
Ich mochte den zweiten Teil hier noch mehr als deinen ersten, man fühlt sich heimisch und so sehr ich mich nun auf den dritten Teil freue, es schmerzt schon fast jetzt an ein Ende zu denken.

Deine Dessi *knuddl*
Von:  desertdevil6
2007-02-17T00:50:29+00:00 17.02.2007 01:50
Ein Mensch würde vielleicht Steine in den Vorhof werfen, ich bin mir aber sicher, dass es eine Möglichkeit gibt den Bannkreis mehr oder minder zu durchschreiten - wer weiß, vielleicht wird so von Megumi sogar nach draußen verbannt?
Der Schock sollte im Schrein aber eine Gewissheit sein, sollte er ausbleiben, wäre ich wirklich überrascht! Sashiko kombiniert hingegen zwar spät, aber folgerichtig, man merkt an dieser Szene besonders stark den Unterschied zwischen den Charakteren der Miko und den jeweiligen Altersunterschied.
Dass Sess jedoch die Katzenyoukai verschont hat, wird ihn noch bitterböse zu Gesicht stehen am Ende, er hätte sie trotz allem gleich verfolgen sollen - auf die paar Tage wäre es ja nun kaum noch angekommen *hust* ;)

Nebenbei bin ich gespannt, ob Aois Ohren das sind, was ich nun erwarte und das Schloss bereits innerhalb von Stunden als >eingeweiht< betrachtet werden kann.

Deine Dessi
Von:  desertdevil6
2007-02-17T00:32:18+00:00 17.02.2007 01:32
Es verwundert mich ehrlich gesagt immer noch, dass Kagome den Youkai spüren kann, er sie aber nicht mindestens riecht ... sollte er als Dämon nicht ausgeprägtere Fähigkeiten haben?
*denkt nach*
Ach, er war bestimmt nur zu sehr in Gedanken versunken, weil diese schlimmen Bäume soviel gewispert haben *lächelt*
Der nette Baum hatte im Übrigen etwas sehr Sympathisches an sich, hat mich so etwas an Pocahontas Weide erinnert, ich glaube diesbezüglich gibt es ein gern genutztes Muster.
Auf alle Fälle gefällt mir die Erinnerung und das Wiederaufflackern des "alten" Sesshoumarus hervorragend, man darf ja nicht vergessen dass er noch immer ein Youkai ist. Damit trennst du auch noch einmal die Menschen von ihm ab - nur die Räuber kamen wieder viel zu kurz *seufz* Ich wünsche mir doch so sehr mal eine etwas längere Szene mit solchen Verschlägen, es wirkt immer so herrlich interessant.
Allerdings hat die Szene "Haar berühren - Hand ab" gleichzeitig etwas sehr Mystisches an sich, ich war ... gefesselt.
Beeindruckend wie eh und je, mein Herz.

Deine Dessi
Von:  desertdevil6
2007-02-17T00:15:53+00:00 17.02.2007 01:15
Chaostheorie. Sho erfährt von der Ablehnung, wird wütend, verbrüdert sich mit den Katzenyoukai und dann geht es Sess an den Kragen, als er kurz vorm Sterben ist, war Rin mittlerweile im Schrein und ... ok. Stop.
Das wird natürlich nicht so kommen, aber wie du siehst, brodelt es aufrichtig in mir, um zu erfahren wie die ganze Sache weitergeht. Warst du vorher noch durchschaubar, mein Herz, bist du es momentan nicht für mich (oder bin ich zu gebannt?), aber die Geschichte reizt mich doch mehr als ich es als vorheriger Inu-Yasha-Unbegeisterte erwartet hätte.
Ich liebe deine Art der Umsetzung, mein Herz.

Deine Dessi
Von:  desertdevil6
2007-02-16T23:44:31+00:00 17.02.2007 00:44
*Seufzt schwer* dieser Menschenfürst geht mir mit seiner - durchaus passenden, jaja ich weiß - Art gehörig auf den Senkel, so treffend du ihn auch für seinen Stand beschreibst, er widerstrebt mir aufs Tiefste und ich finde ihn nicht sonderlich sympathisch, mein Herz.
Ob das daran liegt, dass ich ihn als Störfaktor für Sess und Kagome wahrnehme? Nun, wer weiß, er wird gewiss aber noch eine entscheidende Rolle einnehmen.
Megumi erscheint mir zudem immer undurchsichtiger, die Rolle der Beobachterin steht ihr nicht nur fabelhaft, sondern lässt sie auch sehr objektiv und wissend aussehen. Ich denke schon, dass sie demnächst darauf kommt, dass es sich um einen hochrangigen Youkai handeln muss, immerhin wurde es ja bereits von Kagome aus erwähnt, dass sie näheren Kontakt hatte?
Hm. Was der Kurzauftritt der alten Freunde sollte, weiß ich noch nicht recht, ich schätze mal sie nehmen noch eine wichtige Rolle ein, sonst hättest du sie nicht wieder in Erinnerung gerufen - beim Besuch tipp ich auf den Floh, der war schon lange nicht mehr da. Augenscheinlich werden Inu Yasha und Kikyu ja nicht auftreten, oder? Das wäre natürlich noch richtig interessant, erscheint mir aber eher unpassend.
Nun, ich bin gespannt worüber Sesshoumaru demnächst nachdenkt, Rin sollte doch in der Lage sein den Schrein zu betreten und eine Nachricht zu überbringen? APROPOS; wozu gibt es denn den Shinigami ... Shiki ... das Papierdinges. *mein Rechtschreibgedächtnis wieder, seufz*

deine neugierige Dessi!


Zurück