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BlueCuracao

Nacht der Ahnen
von

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`just a wish~

Pan sah sich auf dem alten, verstaubten Dachboden um. Er war schon lange nicht mehr hier gewesen, doch heute hatte er sich entschieden, wie früher mal wieder die Schätze der Vergangenheit auszugraben, welche sich hier versteckt hielten. Das Haus war schon alt, sehr alt, das genaue Datum wusste niemand mehr aus seiner Familie. Immer wieder war es renoviert worden, noch immer wirkte es wie neu, selbst der Krieg hatte es nicht zu zerstören vermocht. Seine Eltern hatten ihn allein zu Hause gelassen, würden erst in ein paar Tagen zurückkommen.
 

Der große, silberne Vollmond schien durch das Dachbodenfenster, ließ die Spinnweben in seinem kalten Licht glitzern. Allein den Gedanken, das Licht anzumachen, und damit diesen Anblick zu zerstören, empfand Pan als einen Frevel. Pan... warum hatten eigentlich alle in seiner Familie so merkwürdige Namen? Es war schon beinahe eine Tradition. Er schüttelte den Kopf.
 

Plötzlich fiel sein Blick in die hintere Ecke des Raumes, auf eine sehr alt aussehende Truhe, welche er noch nie zuvor bemerkt hatte. Neugierig trat er näher, kniete sich davor. Eine dicke Staubschicht lag darauf. Vielleicht ist es ja eine Schatztruhe...
 

Vorsichtig öffnete er den Deckel. Kein Schatz. Nur alte Kleider, welche vor 200 Jahren sicher die neueste Mode gewesen sein mussten. Morgen war Halloween, vielleicht sollte er sich ja verkleiden und den klingelnden Monstern einen Schrecken einjagen. Ein paar Briefe... ein Kompass... eine silberne Kette, mit einem filigranen, verschlungenen Anhänger, mit einem Rubin und einem Diamanten versehen. Sie sah sehr wertvoll aus. Mit leuchtenden Augen nahm Pan sie aus der Truhe, betrachtete sie.
 

"Wow..."
 

Er hängte sie vorsichtig um seinen Hals, nahm den Anhänger in beide Hände. Ob sie von einem edlen Prinzen an seine Liebste verschenkt worden war? Sie sah aus, als wäre sie so teuer, das nur Könige sich so etwas hätten leisten können.
 

'Ich wünschte... ich wäre auch einmal... für jemanden so wertvoll, das man mir ein solches Geschenkt macht...', dachte er.
 

Auf einmal klingelte das Telefon, schrillte laut durch das ganze Haus und zerstörte Moment. Können die sich nicht ein modernes Telefon zu legen? Das nicht so penetrant ist? Entnervt lief er die Treppe hinab in die untere Etage des großen Hauses, nahm den Hörer ab. Der übliche Kontrollanruf seiner Eltern, ja, mir geht es gut, ja alles bestens, blablabla, die üblichen Antworten. Seufzend wünschte er eine gute Nacht und legte auf.
 

Er warf einen kurzen Blick nach oben. Nein, die Lust war ihm vergangen, weiter in den alten Sachen zu stöbern...
 

Pan ging ins Bad, machte sich fertig, kontrollierte nocheinmal die Türen ob sie auch wirklich verschlossen waren, und ließ sich dann in sein Bett fallen. Längst hatte er vergessen, das die Kette noch immer um seinen Hals hing, er spürte sie kaum noch, als würde er sie schon ewig tragen.
 

Müde schloß er die Augen und schlief bald darauf ein.
 

~
 

Pan schlief tief und fest, einen traumlosen Schlaf. Er merkte nicht, wie die Kette in einem eigenartigen, weißblauen Licht zu schimmern begann, während in der gleichen Zeit weiter oben auf dem Dachboden, der Staub von einem Windstoß aufgewirbelt wurde, welcher sich zu drehen begann wie ein Tornado. Plötzlich wurde der ganze Dachboden für Sekundenbruchteile in ein gleißendes Licht getaucht, als hätte ein Blitz eingeschlagen; aber ohne Donner.
 

Langsam schwebte der Staub wieder zu Boden, kein Lüftchen wehte mehr. Die Stille kehrte zurück, als wäre das Haus nur kurz aus einem tiefen Schlaf erwacht, bevor es friedlich weiter schlummerte...

`hello~

Pan wachte auf, war von einem Moment auf den anderen plötzlich hellwach. Irgendetwas schien anders zu sein. Mit geschlossenen Augen lauschte er in die Stille des leeren Hauses hinein. Nichts... vermutlich hatte er es sich nur eingebildet. Alleine, in einem so großen altem Haus, da konnte man schon leicht paranoid werden.
 

Gerade wollte er sich die Decke über den Kopf ziehen und weiterschlafen, als er ein leises Geräusch hörte. Es kam von oben, Richtung Dachboden. Er konnte es nicht ganz einordnen, es hatte geklungen als ob... ihm fiel kein passender Vergleich ein.
 

Leise seufzend kroch er mit verschlafenen Augen aus dem Bett, zwängte sich in seine Hose und machte sich auf dem Weg nach oben. Vielleicht haben wir ja Ratten da oben... Katzen... Igel... Fledermäuse...
 

Knarrend öffnete er die Tür zum Dachboden, tapste die Treppe hinauf, deren Stufend bei jedem Schritt laut ächzten, als wollten sie ihren Unmut darüber kundtun, so früh am Morgen eine solche Belastung tragen zu müssen. Neugierig sah er sich um, in der Mitte des Raumes stehend.
 

Alles wie immer. Nichts besonderes. Keine Mäuse, Igel, Katzen, Elefanten oder sonstwas. Gähnend drehte er sich um, wollte auf dem schnellstem Weg zurück in sein warmes, gemütliches Bett, als er eine Bewegung aus den Augenwinkeln wahrnahm.
 

Überrascht sah er in die Richtung, aus der sie kam. Da hinten, in der Ecke lag jemand... wie war der hier reingekommen? So leise wie möglich, schnappte er sich das erstbeste, was als Waffe herhalten konnte, einen alten Reisigbesen, und schlich sich an den Fremden heran, welcher seelenruhig zu schlafen schien.
 

Staunend betrachtete er den Eindringling. Er sah aus, als hätte er sich ordentlich bei den alten Kleidern aus der Truhe bedient, mit dem Unterschied, das seine Sachen nicht alt und verstaubt wirkten, wenn auch etwas schmutzig. Er sah irgendwie niedlich aus, schien ungefähr in seinem Alter zu sein, hatte lange Haare, wie Jack Sparrow in Fluch der Karibik, ein bisschen Sabber lief ihm aus dem Mundwinkel, sonnengebräunte Haut und einen großen Hut, der halb auf seinem Kopf, halb auf dem Boden lag. Hin und wieder verließ ein kaum hörbarer Seufzer, seine Lippen.
 

Außerdem stieg von ihm ein ziemlich hochprozentiger Geruch auf - Pan hatte das Gefühl, allein vom einatmen schon betrunken zu sein. Pan rümpfte die Nase und trat ihm zwischen die Rippen.
 

"Au~a!"
 

"Wach auf! Wie kommst du hier rein?", rief er, versuchte gefährlich zu klingen.
 

Der Fremde sah ihn gekränkt an. "Das tut doch weh!" Leicht schwankend setzte er sich auf, hielt sich die schmerzende Stelle. "Wie heißt du? Was hast du hier zu suchen?", fuchtelte Pan mit dem Besenstiel herum. Der Fremde sah sich um, schien noch nicht ganz klar zu sein. "Ich heiße Mi... keine Ahnung, wo bin ich hier?", fragte er zurück. "Du bist hier eingebrochen, dann musst du das ja wohl wissen!"
 

Mi kratzte sich ratlos am Kopf, zuckte mit den Schultern und stand gefährlich wankend auf. "Soll ich vielleicht die Polizei rufen! Was willst du hier?!", schrie Pan ihn wild mit dem Besen wedelnd an, doch er schien wenig beeindruckt. "Ich weiß es doch selber nicht."
 

Auf einmal schnellte Mi blitzartig vor, entriss ihm in einer fließenden Bewegung den Besen und hielt Pans Arme fest, während er sein Gesicht ganz nah an Pans schob, immer noch leicht wankend, als hätte er seinen Gleichgewichtssinn noch nicht wieder gefunden. "Hmm~", machte er. "Seid ihr.. ein Prinz... der Sohn reicher Leute...?"
 

Beinahe zärtlich strich er über Pans Oberkörper, welcher sogleich rot an lief. "Ihr habt so weiche Haut...so gepflegte Hände...", Mi kam noch näher, berührte mit seinen Lippen fast die des anderen, während er Pan lächelnd in die Augen sah. "...so schöne Lippen...was würdet ihr sagen, wenn ich ein Pirat bin... und euch behalten wollte, als persönlichen Sklaven?"
 

Pan hatte das Gefühl immer roter zu werden. Wollte er damit etwa andeuten...
 

"Antworte mir!"
 

Pan tat wie ihm gesagt, blickte Mi in die Augen und erwiderte das erste was ihm in den Sinn kam.
 

"Wasch dich. Du müffelst."
 

Oh Gott, hätte er nicht etwas diplomatischer sein können? Was wenn der Irre ihn dafür mit seinem Messer an ihm herumspielte?
 

Mi wirkte erstaunt, ließ Pan los und roch an sich. "Ich fürchte, du hast recht. Zeigst du mir dein Badezimmer?"
 

Verdattert sah Pan ihn an.



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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Von:  fallen_Belial
2006-12-03T19:25:54+00:00 03.12.2006 20:25
soo.. jetzt schreib ich auch mal n kommi ^^v
also dein schreibstil gefällt mir *-*
auch die wörter, die du benutzt. schön abwechslungsreich ^.^
wie du das mit der treppe ausgedrückt hast.. cool ^^ wär ich ja nie drauf gekommen *gg*
aber.. weeeiter! los los ;P
Von: abgemeldet
2006-11-01T23:10:55+00:00 02.11.2006 00:10
Mein Gott! Die Story ist echt total witzig! Die Kapitel sind zwar kurz, aber knackig! ^_______________^ Bissl länger könnte es aber auch sein. *gg* Ich hoffe mal, du schreibst hier bald weiter. Freue mich jedenfalls schon drauf. Die "Wasch dich" Szene war wirklich das coolste. ^__________^
Würde mich echt freuen, wenn ich ne ENS bekomme, wenns weiter geht.
Von:  Chicha
2006-10-21T22:10:27+00:00 22.10.2006 00:10
Ich geb Su-Chan mit ihrem Kommi vollkommen recht *g*
Ich hab mich auch so ziemlich weggeschmissen xDDDD
so eine romantische Szene und dann der Kommentar xDDD
^^

gez. June
Von:  Chicha
2006-10-21T21:52:02+00:00 21.10.2006 23:52
Die Geschichte fängt schon mal spannend an.
Für einen Prolog finde ich, hat es die richtige Länge.
*Su-Chan anschiel* ~ Prologe sind nun mal keine zwei Seiten lang... ~
*ein wenig gähn* ein wenig ist gut, ich bin halb am pennen... Es ist komisch solange aufzubleiben, wenn man die letzten 10 Tage immer um kurz nach neun ins Bett gegangen ist ^^'
*trotzdem noch schnell weiter les*

gez. June
Von:  ReiRei-chan
2006-10-19T18:15:15+00:00 19.10.2006 20:15
Man, du kannst sogar das Treppensteigen auf erstaunliche Weise beschreiben!
Aber das mit dem "Wasch dich!" War einfach nur geil!
xDDD
Boah, 130 Wörter mehr als im letzten Kap! xDD Komm schon, da muss mehr drin sein!
Von:  ReiRei-chan
2006-10-18T16:59:37+00:00 18.10.2006 18:59
Und ich es wieder aufwecke! *muhahaha*
Ein interessanter Anfang aber viiiiel zuuu kuuurz!
Ich will jetzt sofort wiessen wie es weitergeht, also hau in die Tasten, sylphe!!! *nyahaha*
Vielleicht sollte ich dich dafür aber wieder aus der Jacke lassen! *grins*
Mal sehen was sich da machen lässt.


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