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Chaotic Bet

von

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#00 ~ Prolog

A/N

Blubb. Prolog das sein. Inspiriert durch einen Nebenplot in einem RPG, an dem Fluffy und mir teilnehmen. Und da die Thematik zum einen so viel Stoff bietet und es zum anderen ohnehin zu wenig gute... Brauchbare FFs mit Hojo gibt... ... ...

Blubb. Da ist's.
 

...ma schauen, ob's wer liest.
 

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#00 ~ Prolog
 

Kaffee. Teufelszeug. Quintessenz so manchen Daseins. Schwarzer Begleiter durch so manche schlaflose Nacht. Doch im Endeffekt war es eines… Kaffee. Koffein. Alles. Alles und nichts.
 

Oder so ähnlich.
 

Momentan kam es Vincent eher vor wie ein mögliches Gebräu der Hölle. Zugegeben… Es blubberte nicht, gab keine seltsamen Geräusche von sich und sprang auch nicht aus der Kanne heraus und wobbelte mit manischem Gelächter zur Tür heraus um die Weltherrschaft an sich zu reißen.
 

Zum Glück.
 

Immerhin war dieser Kaffee von niemand anderem gebraut worden als Hojo selbst. Und bei allem, was dieser so zu fabrizieren fähig war, würde es niemanden, und am allerwenigsten Vincent selbst wundern, wenn sich hinter dem scheinbar harmlosen Muntermacher am Morgen noch weit mehr verbarg, als eben nur dieses.
 

Mit ausreichend kritischem Blick bedachte der Schwarzhaarige die friedlich in seiner Tasse umherschwappende Flüssigkeit, innerlich darauf vorbereitet, einem etwaigen Angriff auszuweichen. Doch kam keiner. Selbst nach mehreren Minuten nicht. Dafür war der Kaffee mittlerweile auf eine gute Runterkipptemperatur herabgekühlt, was Vincent dazu animierte, dessen unseliger Existenz letztlich doch ein jähes Ende zu bereiten, bereit, jegliche Nebenwirkungen zu erdulden, welche der Konsum des Koffeinlieferanten mit sich bringen könnte.
 

Es geschah als allererstes mal gar nichts. War das nun ein gutes, oder ein schlechtes Zeichen? Vincent war sich nicht wirklich sicher. Doch das würde sich im Laufe des Tages sicher aufklären.

Mit leicht missmutiger Miene stellte er die nun leere Tasse wieder neben die Kaffeemaschine, ließ den Blick auf eben jene wandern und stellte sich zum wiederholten Male diese eine Frage: Wieso?
 

Wieso hatte er sich auf all dieses eingelassen?
 

Leicht verdrehte Vincent die Augen, während er an den vorangegangenen Tag dachte. Rufus Shinra hatte ihn zu sich zitiert. Anfangs hatte er gar nicht hingehen wollen, allein schon aus dem Grund, dass das Aufsuchen Shinras bedeutete, sich in die verworrenen Gefilde Midgars zu begeben. Diese große, dreckige und viel zu verwirrende Stadt.

Er hatte sich fest vorgenommen, sich zur Not kratzend und beißend zur Wehr zu setzen, sollte Shinra daran denken, ihm seine Turks auf den Hals zu hetzen. Ja. Das hatte er vor. Kratzend, beißend und auch unter Zuhilfenahme seiner getreuen Schusswaffen.
 

Er ging trotzdem hin. Chaos zum Dank. Der Dämon hatte sich einen ungeheuren Spaß daraus gemacht, seinen unfreiwilligen Wirt aufzuziehen und zu triezen, eben weil dieser sich so vehement weigerte nach Midgar zu gehen. Wenn es dazu diente Chaos ruhig zu stellen… Dann würde selbst Vincent diese widerliche Stadt betreten und Shinra aufsuchen.
 

Vincent hätte nie geahnt, dass er es so sehr bereuen würde können.
 

Bereits im Büro des Präsidenten fing es an. Denn dieser war nicht allein im Raum. Nein. Hojo. Ausgerechnet Hojo stand mit seinem selbstzufriedenen Grinsen nur unweit des sich hinter seinem Schreibtisch befindlichen Präsidenten Shinras, seine Arme gewohnheitsbedingt hinterm Rücken verschränkt. Scheinbar wusste die alte Brillenschlange genau, weswegen der Präsident den einstigen Turk zu sich beordert hatte. Oder er steckte sogar selbst dahinter.
 

Ein wenig trotzig begrüßte Vincent die beiden mit einem unzufriedenen Grollen, welches ziemlich offensichtlich nicht wirklich ernst genommen wurde, da Rufus ihm bloß beiläufig zunickte und auch gar nicht viel länger zögerte, sein Anliegen an den Mann zu bringen „Gut, dass du es einrichten konntest.“
 

Allein dafür hätte ihm Vincent am liebsten den Kopf abgerissen. Mit welcher Selbstverständlichkeit diese kleine Behelfsratte ihn duzte… Das vermochte bloß Rufus Shinra.
 

Der Präsident ignorierte die unerfreute Miene seines ‚Besuchs’ und fuhr unbedarft fort „Ich möchte gleich zur Sache kommen. Es geht mir auf den Geist, dass du alle Nase lang in unsere Wissenschaftsabteilung eindringst und auf meine Angestellten losgehst, in der Hoffnung irgendwann einmal Professor Hojo hier in deine Klauen zu bekommen.“
 

Hu? ‚Alle Nase lang’? Vincent zog leicht irritiert eine Braue in die Höhe. Der Präsident übertrieb ebenso schamlos, wie er Fremde duzte. Immerhin… So oft war Vincent doch gar nicht bei ihnen eingebrochen. Zwei, vielleicht drei Mal. Ja, Hojo war nie da gewesen, weshalb er diesen nie erwischt hatte. Ja, er hatte bei diesen Aktionen ein paar… Naja… Nennen wir sie ‚Unschuldige’ in ihre Bestandteile zerlegt und eine ziemliche Sauerei hinterlassen… Aber das war noch lange kein Grund so zu übertreiben.
 

„Ich mache es kurz“, fuhr der Präsident fort „Ich möchte, dass diese ganze Angelegenheit endlich aus der Welt geschafft wird. Aber ohne Mord und Totschlag. Verstanden?“ die blauen Augen des Blonden blitzten kurz bedrohlich auf. Scheinbar meinte er es wirklich ernst „Ich mache dir hier und jetzt ein einmaliges Angebot, jedoch wäre es ungesund für dich, es abzulehnen.“
 

Dieses irritierte Vincent dann doch. Ein Angebot? Was sollte das sein? Shinra würde ihm Hojo sicher nicht einfach so übergeben, oder doch? Gut. Rufus’ letztem Satz nach zu schließen konnte es eigentlich nichts sein, über das sich Vincent in irgendeiner Form… ‚Freuen’ konnte. Also wohl doch kein Freifahrtschein, Hojo gehörig seine mit harten Metalspitzen beschlagenen Stiefel dorthin zu rammen wo die Sonne nicht scheint… Schade.

Wobei der Gedanke schon irgendwie verlockend war.
 

Rufus räusperte sich ein wenig ungeduldig, nachdem er seinem Besuch dabei zugesehen hatte, wie dieser in irgendeine Abart von persönlicher Traumwelt abdriftete. Und Rufus wollte definitiv NICHT wissen, was genau sich in dieser abspielte. Doch er hatte keine Zeit zu verschenken. Wichtigere Termine als dieser warteten bereits auf seine Anwesenheit.
 

„Ich schlage dir ein Geschäft vor, nein, es ist eher eine Art… Wette.“
 

Bei diesen Worten zeigte sich tatsächlich so etwas wie Verwunderung auf Vincents Miene, er sagte jedoch nichts.
 

„Eine Wette. Zwischen dir und Professor Hojo.“
 

Noch etwas, das Vincent als seltsam am Präsidenten deklarierte. Er duzte zwar ihn selbst, vergaß andererseits jedoch nicht, Hojo seinen Titel als Professor beibehalten zu lassen. Hatte der junge Blonde etwa Angst vor seinem verrückten Laborbewohner?
 

„Ihr zieht zusammen in die alte Shinra-Villa in Nibelheim. Das alte Gebäude wurde wieder instand gesetzt und bewohnbar gemacht. Ihr werdet dort so lange bleiben, bis einer von euch es nicht mehr aushält und aufgibt. Es gibt keine zeitliche Begrenzung, allerdings eine Liste mit einzuhaltenden Regeln.“ Hierbei deutete Rufus auf ein Stück Papier, welches vor ihm auf dem Schreibtisch lag, faltete dann die Hände in seinem Schoß, während er sich wieder zurücklehnte „Natürlich soll all dieses nicht bloß zum Spaß an der Freude geschehen. Der Verlierer dieser kleinen Wette wird dem Gewinner derselben für eine ganze Woche zur vollen Verfügung stehen und hat widerstandslos alles zu erdulden, was sich dieser in seinem kranken Hirn zusammen zu reimen gedenkt.“
 

Rufus wartete einen Augenblick, um die Information einsickern zu lassen, tätigte dann eine leicht abwinkende Handbewegung „Es ist mir egal, wer von euch als Sieger hieraus hervorgeht. Aber danach ist endgültig Ruhe. Einer bekommt seinen Willen, der andere erkennt seine Niederlage an und meine Leute können wieder ihrer Arbeit nachgehen.“
 

Vincent schwieg, schien nachzudenken. Eine Woche lang freie Hand um seine Rache an Hojo auszuleben. Verdammt verlockend, das musste er zugeben. Andererseits war da die Tatsache, dass er es dafür so lange mit dem Irren aushalten musste, bis dieser klein bei gab. War wohl die Frage, wer von ihnen die besseren Nerven hatte. Oder so. Und Nerven hatte Vincent, das konnte an sich niemand leugnen. Dennoch…
 

„Was, wenn ich ablehne?“
 

Ein leicht schiefes, aber definitiv siegessicheres Grinsen machte sich auf Rufus’ Miene breit „Dann werde ich Fotos von dir veröffentlichen, die du lange als verloren gehofft hattest.“
 

Keine zehn Minuten später saß Vincent auch schon mit bleicherer Miene als sonst in einem von Shinras Helikoptern Richtung Nibelheim, neben ihm ein etwas ZU fröhlich wirkender Hojo und am Steuer der rothaarige Turk dessen Namen sich Vincent mal wieder nicht wirklich merken konnte.
 

Als sie gerade den Luftraum Midgars verließen zog Vincent den Zettel hervor. Die Regeln… Diese hatte er sich auch noch gar nicht angesehen. Er unterdrückte ein sich instinktiv anschleichendes Schütteln, atmete tief durch und warf dann todesmutig einen Blick auf die für ihn geltenden Gesetzmäßigkeiten der kommenden Tage…
 

1. Es besteht Waffenstillstand.

2. Das Haus wird nur zusammen verlassen.

3. Wer das Haus alleine verlässt hat automatisch verloren.

4. Freizeit muss zusammen verbracht werden.

5. 'Arbeit' muss ebenfalls zusammen verbracht werden.

6. Wer Regel 5 und 6 missachtet hat automatisch verloren.

7. Die Beteiligten haben 'freundlich' zueinander zu sein.

8. Jegliche Art der Sabotage ist.. erlaubt.

9. Das Einbeziehen Dritter ist untersagt.

10. Wer Selbstmord begeht hat automatisch verloren.
 

tbc

...oder so...

#01 ~ Breakfast

A/N

Hm. Zweites Kapitel, früher beendet als geplant... Aber irgendwie wurd's einfach zu lang. Und ich glaub, ich hab's wieder mal ziemlich unverständlich formuliert, zu viel Gedachtes weggelassen und einen nicht wirklich nachvollziehbaren Storyverlauf fabriziert.
 

Yay.
 

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Regeln
 

1. Es besteht Waffenstillstand.

2. Das Haus wird nur zusammen verlassen.

3. Wer das Haus alleine verlässt hat automatisch verloren.

4. Freizeit muss zusammen verbracht werden.

5. 'Arbeit' muss ebenfalls zusammen verbracht werden.

6. Wer Regel 5 und 6 missachtet hat automatisch verloren.

7. Die Beteiligten haben 'freundlich' zueinander zu sein.

8. Jegliche Art der Sabotage ist.. erlaubt.

9. Das Einbeziehen Dritter ist untersagt.

10. Wer Selbstmord begeht hat automatisch verloren.
 

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#01 ~ Breakfast
 

Stille herrschte in dem großen Gebäude. Vincent warf einen letzten prüfenden Blick auf die Tasse, wandte sich dann ab und stapfte mit leicht störrischer Miene aus der Küche hinaus. Seit sie die Nacht zuvor in Nibelheim angekommen waren war er offiziell dazu verdammt, sich jede freie Minute mit dieser wissenschaftsversessenen Ausgeburt der Hölle zu beschäftigen. Außer zu den seltenen Zeiten, welche der Professor zum schlafen nutzte. Und eine solche Zeit lief momentan.
 

Vincent seufzte, warf einen Blick durch die große Halle der Villa. Tatsächlich war alles repariert worden. Die Fenster waren dicht, es war trocken und muffelte nicht mehr nach wuchernden Schimmelpilzen. In wiefern sich das allerdings auf den verborgenen Keller übertragen ließ vermochte Vincent nicht zu sagen. Noch nicht. Hojo und er hatten nicht mehr wirklich viel getan, nachdem sie angekommen waren. Vincent hatte Hojo böse angestarrt und dieser hatte sich ein wenig in der Küche ausgetobt, und war schon bald ins Bett verschwunden. Ab diesem Moment war Vincent durch das Gebäude geschlichen.
 

Nun näherte sich langsam aber sicher der Sonnenaufgang. Vincent wusste nicht, wie lange Hojo normalerweise schlief, doch insgeheim hoffte er, dass die Brillenschlange ein ausgesprochener Langschläfer war. Er schritt durch die Eingangshalle hindurch, lehnte sich auf der anderen Seite an die Treppe und sah schweigend zu dem erneuerten Kronleuchter hinauf. Woher hatte Shinra bloß diese Fotos…?
 

Vor allem… DIESE Fotos.
 

Vincent biss sich auf die Unterlippe beim bloßen Gedanken daran. Eigentlich konnte es lediglich eine Quelle dafür geben. Nur eine Person… Pardon. Nur eine Kreatur konnte im Besitz solcher Fotos sein! Und diese Person befand sich nun mit ihm in diesem Gebäude. Wieso existierten diese Bilder überhaupt?!?

Er fluchte ein wenig in sich hinein.

Erpressen ließ er sich. Klasse. Aber er musste diese Fotos bekommen… Oder zumindest verhindern, dass sie veröffentlicht wurden! Und wenn er zudem noch die Gelegenheit bekam, Hojo all seine ‚Dankbarkeit’ zuteil werden zu lassen… Dann wäre die Welt definitiv wieder in Ordnung.
 

Die Frage war lediglich… Wie sollte er die Zeit mit Hojo überstehen, ohne diesem an die Gurgel zu gehen? Er mochte vielleicht nicht den Eindruck machen, doch Vincent war doch jemand, der sich eigentlich an so was wie Regeln hielt. Allein schon, weil sich seine Dämonen fürchterlich über ihn lustig machen würden, wenn er dieses nicht täte. Ja, es war grotesk. Dämonen, die für den Einhalt von Regeln eintraten. Aber hier war es eher Auslegungssache. Chaos und seine Kumpane drehten solche Dinge immer so hin, dass es darin endete, dass Vincent einfach zu unfähig war, etwas zu schaffen, ohne dabei ein oder ein paar mehr Vorschriften zu brechen.
 

Und… ganz ehrlich… Wer lässt sich schon so gern vorwerfen absolut unfähig zu sein? Vor allen Dingen konnte Vincent dem dämonischen Quartett auch nicht einfach aus dem Weg gehen. Er musste sich deren herablassende Äußerungen Tag und Nacht anhören. Dementsprechend bevorzugte er es, ihnen einfach kein Material mehr zu liefern für ihre Lästereien.
 

Zumindest nicht wissentlich. Irgendetwas fanden sie immer, und sei es die Art, wie er morgens seine Kaffeetasse hielt.
 

Vincent seufzte, doch dann horchte er auf. Geräusche. Also war der Irre doch Frühaufsteher. Mist.
 

Sein Gehör verriet ihm jeden Schritt Hojos. Wie er sich aus seinem Bett begab, ein wenig durch den Raum tapste, ins Bad verschwand, dort seinen diversen Tätigkeiten nachging, über welche Vincent an sich gar nichts Näheres wissen wollte. Alles endete irgendwann damit, dass der Brillenträger offenbar ausgeschlafen und mit etwas zu vergnügter Miene die große Treppe herunterkam, Vincent ein fröhliches „Guten Morgen!“ an den Kopf warf und mit wehendem Kittel selbst in der Küche verschwand.
 

Und das sollte er fortan Morgen für Morgen mit ansehen? War sein höchsteigener Masochismus wirklich derart ausgeprägt? Und wieso war Hojo so früh am Morgen und ohne eine Tasse Kaffee konsumiert zu haben schon dermaßen gut gelaunt?
 

Vincent seufzte, während er den nun aus der Küche erklingenden Lauten lauschte.

Klang nach Kaffee… Scheinbar auch Hojos Hauptbestandteil für ein gelungenes Frühstück. Das und… Noch irgendetwas anderes. Zumindest raschelte es eine ganze Weile, Geschirr klirrte und mindestens eine Schublade wurde geöffnet und wieder zugeschoben.
 

Am Ende siegte Vincents Neugierde und geleitete ihn ein weiteres Mal in die Küche, schaffte es jedoch nicht ihn über den Türrahmen hinaus zu treiben, so blieb er in eben jenem stehen, um seinen erklärten Todfeind bei dessen allmorgendlicher Nahrungsaufnahme zu beobachten. Zumindest konnte sich Vincent nun einreden, er tat dieses, um mehr über Hojo und dessen Verhalten in Erfahrung zu bringen, damit er diesen später effektiver zur Strecke bringen konnte… Rufus hatte zwar verlauten lassen, dass nach Ablauf dieser Wette endlich Ruhe sein sollte, aber… Naja. Damit würde sich Vincent später befassen.
 

Momentan hatte er andere Dinge, mit denen er sich auseinandersetzen musste. Nicht zuletzt war da nun der von ihm ganz öffentlich observierte Hojo, welcher bei Vincents Halbeintritt in die Küche beinahe freundlich grinsend von seinem Frühstück aufsah, welches aus einer geblümten Schale bestand, welche bis zum Rand mit kunterbunten Kindercornflakes gefüllt war.
 

Vincent zog bei dem Anblick eine Augenbraue hoch, verzog kaum merklich die Miene hinter seinem hohen Kragen. Irgendwie war auch dieses schon wieder grotesk. Und sorgte dafür, dass sich Vincent einmal mehr die Frage stellte… Wie ALT war Hojo überhaupt? Der Professor war ja damals bereits älter gewesen als Vincent selbst. Dennoch schien er seit damals kein Stück gealtert. Eine weitere Sache, die an dem Kerl unheimlich war.
 

Wortlos seinen Grübeleien frönend behielt Vincent seinen verrückten Mitbewohner im Auge. Dieser ließ sich dadurch nicht stören, knurpste fröhlich weiter, pampte mit dem Löffel in der Mischung herum und schlürfte letztlich lautstark die nun bunt verfärbte Milch aus.
 

Vincent verblieb schweigend. Sah dabei zu, wie der Wissenschaftler sein Geschirr wegräumte, sich eine Tasse schnappte, diese mit Kaffee füllte und schwebenden Schrittes auf den durch Vincent blockierten Küchenausgang zusteuerte. Dieser hob einen Augenblick lang kritisch den Blick, ehe er realisierte, dass Hojo an ihm vorbei wollte, machte diesem dann Platz. Vermutlich wurde er langsam einfach paranoid…
 

Die große Eingangstür wurde geöffnet, zog Vincents Blick auf sich. Hu? War Hojo gerade nach draußen gegangen…?

Seine Frage beantwortete sich gleich darauf von selbst, als Hojo mit der Zeitung unterm Arm wieder ins Haus zurückkehrte, diese demonstrativ unter Vincents Nase hielt und wieder in die Küche zurückkehrte, seinen Platz am Esstisch wieder einnahm und begann das bedruckte Nachrichtenblatt zu lesen.
 

Auch dieses beobachtete Vincent eine Weile, ohne sich vom Fleck zu rühren. Sollte das wirklich alltägliche Routine werden? Friedliches nebeneinander herexistieren? Vincent schluckte beim Gedanken daran. Nein. Danke.

Er würde aktiv werden müssen. Kontakt aufnehmen zu dieser… Kreatur. Diese irgendwie dazu bewegen aufzugeben.
 

Nur wie?
 

Vincent war nicht sonderlich erpicht darauf, in irgendeiner Weise mit Hojo zu kommunizieren. Insbesondere, da er wusste, dass er sich nur schwer würde zurückhalten können, sollte Hojo wieder in einen seiner selbstherrlichen Redeschwalle verfallen. Er gnorrte leicht bei dem Gedanken daran.
 

Dieses weckte Hojos Aufmerksamkeit, und er wandte sich seinem einstigen Subjekt zu, legte dabei den Kopf leicht zur Seite „Hm?“ Langweilte sich sein kleines Langzeitexperiment etwa?
 

Die Zeitung vor sich auf den Tisch legend lehnte sich Hojo in seinem Stuhl zurück, wartete offensichtlich auf irgendeine Art von Reaktion. Die bekam er in Form eines durchweg kritischen Blickes „…“
 

„Wenn du dich langweilst brauchst du es nur sagen. Ich habe auch noch andere Dinge zu tun, außer meine Zeitung zu lesen.“ Ein leicht hämisches Grinsen dekorierte Hojos Gesicht, und Vincent wusste genau, dass er über diese ‚anderen Dinge’ gar nichts wissen wollte. Er schüttelte bloß leicht den Kopf „Ich langweile mich nicht… Ich beschäftige mich gerade.“
 

Hojo hob offenbar amüsiert eine Augenbraue „Ah. Das sehe ich. Und… Womit beschäftigst du dich, wenn man fragen darf?“
 

„Ich tue nichts.“ Kam die tonlose Antwort.
 

„Ah. Nichts also. Ja, das kann man natürlich als abendfüllende Beschäftigung ansehen.“
 

„… … …“
 

„Nun. Ich möchte dir ja deine Illusion nicht nehmen, Aber ich habe für Heute noch Dinge geplant, die wichtiger sind als dein Nichtstun. Und wenn ich mich recht entsinne, haben wir den Tag gemeinsam zu verbringen. Demzufolge… Wirst du dein Nichtstun auf später verlegen müssen und mir hinunter ins Labor folgen.“

Hojo erhob sich, griff dabei die Zeitung und schritt mit dieser leicht schwenkend an Vincent vorbei zurück in die Halle und in Richtung der großen Treppe.
 

Vincent verzog entgeistert die Miene. Aber Hojo hatte Recht. Leider hatte er Recht. Doch sträubte sich Vincent nach wie vor dagegen, in die Gewölbekeller der Villa zu steigen. Dort unten, wo sich die verhassten Labore befanden. Hojos Wirkungsstädten. Der Ort, an dem Vincent bereits den Großteil seiner Existenz verbracht hatte…
 

„Kommst du nun, oder gibst du auf?“
 

Vincent blickte auf, sah Hojo, wie dieser mit ungeduldiger Miene und leicht angehobener Braue am oberen Ende der Treppe stand und zu ihm hinab sah. Als Antwort schickte Vincent einen fragenden Blick zurück, Hojo verdrehte leicht die Augen „Regel 4 bis 6.“
 

An der unverstehenden Miene Vincents änderte sich nichts, dann wandte er den Kopf in Richtung Kühlschrank, an welchem mit einem kleinen Jenova-Magneten der Zettel geheftet war, auf welchem die Regeln standen. Vincent schnaubte kurz mürrisch, setzte sich dann allerdings doch unwillig in Bewegung. Immerhin wollte er nicht verlieren… Oder besser: Er durfte nicht verlieren! Das wäre mehr als einfach nur fatal. Eine Woche lang in Hojos Fängen? Nein danke. Dort hatte er bereits genug Zeit verbracht. Und es war ihm nicht sonderlich bekommen.
 

Der Wissenschaftler ging voran, als der andere Schwarzhaarige endlich folgte, schlug sogleich den Weg in Richtung der verborgenen Wendeltreppe ein. Hojo war sich seines Sieges zwar sicher… Aber es würde keinen Spaß machen, wenn er gleich am ersten Tag den Sieg einheimsen würde. Immerhin. Die ganze Sache mit der Wette hatte er sich lange ausdenken müssen. Und den Shinra-Bengel davon zu überzeugen, ihn sein Vorhaben durchführen zu lassen war auch nicht ganz einfach gewesen. Da wollte er die Sache ruhig noch ein Weilchen ausleben. Immerhin… Im Grunde war es für Hojo fast schon so etwas wie eine Abart von Urlaub. Weg von der Firma, dafür zurück in einem seiner Lieblingslabore… Zusammen mit einem seiner paranoiden Subjekte. Herrlich.
 

Hojo griente selbstzufrieden in sich hinein, während er die morschen Stufen hinab stieg. Wann war er das letzte Mal hier unten gewesen…? Hojo erinnerte sich zwar nicht daran, doch er erinnerte sich sehr gut an die Umgebung. Und daran hatte sich offenbar wenig geändert. Immer noch war das Quieken diversester Lebensformen zu vernehmen, der leicht modrige Geruch feuchten Gesteins hing noch immer in der Luft und irgendwie war da noch der liebliche Duft von Desinfektionsmitteln.
 

Zugegeben. Es war nicht mehr so zugig wie früher. Aber Rufus hatte ja selbst gesagt, sie hätten das Gebäude wieder instand gesetzt. Offenbar zählte darunter auch das Abdichten des Komplexes, und, zu Hojos heller Freude offenbar auch eine Neuausstattung der veralteten Laboreinrichtung.
 

Der Professor ließ ein zufriedenes Schnurren verlauten, als er die vergleichsweise sauberen Räumlichkeiten betrat. Keine schrottreifen Maschinen, verrosteten Werkzeuge und verschimmelten Substanzen. Alles, was er für seine Arbeit brauchte war erneuert worden. Ausgezeichnet. Aber vorhersehbar. Immerhin hatte ihm Shinra sein Vorhaben bloß genehmigt unter der Prämisse, dass Hojo seine Arbeit würde fortführen können.
 

Nicht, dass Hojo etwas dagegen hatte. Er liebte seine Arbeit.
 

Seinen massiven Holzschreibtisch hatten sie gelassen. Etwas, das Hojo honorierte. Ebenso die alten, massiven Holzschränke. Diese waren ja mal teuer gewesen… Und im Gegensatz zu den meisten anderen Dingen hier hatten sie die Zeit sehr gut überstanden. Es hatte beinahe etwas Nostalgisches…
 

Er legte die Zeitung auf seinen Schreibtisch, strich mit der Hand beinahe schon liebevoll über die Tischplatte und wandte sich dann um, um Vincent mit einem zwiespältigen Grinsen in ‚seinem’ Reich willkommen zu heißen.
 

Vincent verzog merklich die Miene, wenn er auch versuchte, dieses hinter seinem Kragen zu verbergen. Hojo entging dieses nicht, und es amüsierte ihn bloß noch mehr. Offensichtlich hatte Vincent den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden… Zugegeben. Es war schon eher ein Schlag auf den Hinterkopf, als einfach nur ein einfacher ‚Wink’. Doch das machte es nur noch lustiger.
 

Das mulmige Gefühl in Vincents Magengegend war den gesamten Abstieg über Präsent gewesen. Im Innern des Labors verstärkte es sich noch, und als er Hojo dessen Schreibtisch umwuseln sah, hätte Vincent diesem am liebsten im selben Moment den Kopf abgerissen. Irgendwie hatte er ja damit gerechnet, dass Hojo ihn früher oder später daran erinnern würde, aber dass der Irre gleich zu Anfang begann, Vincent zu reizen… Damit hätte er eigentlich nicht gerechnet.
 

Doch er durfte nicht auf Hojo losgehen. Er ‚durfte’ nicht.
 

Also musste er dessen Triezerei vorerst ertragen. Wenn auch zähneknirschend.
 

Chaos begegnete Vincents Verhalten fragender Weise. Was war es, das ihren Wirt so zur Weißglut brachte? Musste der Dämon sich etwa mal wieder durch dessen verworrene Erinnerungen graben? Erinnerungen aus Zeiten, in denen das dämonische Quartett noch nicht das Bewusstsein des einstigen Turks besiedelte.
 

Uh. So was konnte lästig sein. Doch Chaos war nun einmal neugierig. Und er hatte einigermaßen brauchbare Anhaltspunkte.
 

Vincent zuckte leicht zusammen, als verschiedenste Erinnerungen begannen sich vor seinem inneren Auge abzuspielen und er zischte leicht zwischen seinen Zähnen hindurch. Dieses ließ Hojo seinen Kopf leicht zur Seite neigen. Erfreute er sich nun an den aufgewärmten Erinnerungen? Also ab und an würde Hojo wirklich gern Gedanken lesen können. Und irgendetwas sagte ihm, dass das, was momentan in Vincents Kopf vor sich ging ihn definitiv erheitert hätte.
 

Allein die verqueren Gesichtszüge Vincents ließen darauf schließen.
 

Wie angewurzelt stand der Ex-Turk an Ort und Stelle, versuchte innerlich krampfhaft Chaos davon abzuhalten weiter durch Erinnerungen zu wühlen, die Vincent selbst am liebsten öffentlich auf dem nächstbesten Scheiterhaufen verbrannt hätte.
 

Und da war sie auch schon. Die Erinnerung, die Chaos gesucht und Vincent gefürchtet hatte…
 

tbc

...oder so...

#02 ~ Flashback

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Kommentare zu dieser Fanfic (12)
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Von:  Necr0w
2009-02-17T12:54:19+00:00 17.02.2009 13:54
Oh mein gott, ich hab wirklich tränen gelacht.
das ist einfach nur super lol genial^^
mehr kann ich dazu nicht sagen. : D

Von: abgemeldet
2008-08-06T20:46:21+00:00 06.08.2008 22:46
Wie geil! Ich mag Hojo, aber Vince tut mir Leid xD

Deine FF gefällt mir echt gut =3

lg dat Sasu
Von: abgemeldet
2008-08-06T20:37:59+00:00 06.08.2008 22:37
xD Okay, die Story gefällt mir! xD
Na die Fotos würde ich zu gerne mal sehen, wenn sie Vincent sogar dazubringen mit Hojo zusammen zu wohnen xD
Das wird lustig!

lg dat Sasu
Von:  chaoticgirl
2007-12-14T12:24:49+00:00 14.12.2007 13:24
Mir gefällt dein Schreibstil .__.
So würd ich auch gern schreiben können, das klingt immer so toll.
Und überhaupt find ich die FF einfach super.
Allein schon, was sich Vincent für Gedanken über den Kaffee macht und überhaupt alles andere, einfach genial.
Ich hoffe, es geht bald weiter!
Dein

chaoticgirl
Von: abgemeldet
2007-02-21T11:13:56+00:00 21.02.2007 12:13
Oh, Mann...
So was abartig Cooles hab ich schon lang nicht mehr gelesen! Ich find die ganze Story echt toll, genauso wie deinen Schreibstil.
Mich würden die Fotos sehr interessieren... XD
Bitte, schreib weiter!
Liebe Grüße,
Linnsche
Von:  Cais
2006-12-24T21:29:35+00:00 24.12.2006 22:29
Kaffee~ Überall wird man damit konfrontiert... *umherhusch* Das-das ist ne Verschwörung! XI *Verfolgungswahn bekommt* *beste Freunde immer mit Kaffeekannen in Schule rummrennen XI''*
Aber geniale Idee XD Und ich dacht,ich hät n krankes Hirn XD Aber Baka-Hojos,wie wir,sind wohl alle so schräg :P
Fotos...Was denn für welche? Würd mich ma interessieren,was Rufus da so im Angebot hat,dass Vinc sofort überzeugt scheint *eg*
Hojo wird sich sicher amüsieren...*GGG*
Nja,wir werden sehen...
Weiterschreiben bitte~ <3
cu
Cais
Von: abgemeldet
2006-12-04T14:55:37+00:00 04.12.2006 15:55
*mwahaha* tja Selbstversuche können Fatal enden *grins* *grins*
fand das kap irgendwie geil und respect das zu schreiben ;D
(PS. Liebe größe vom HojoKloni *blinka*)
Von: abgemeldet
2006-12-04T14:55:19+00:00 04.12.2006 15:55
*mwahaha* tja Selbstversuche können Fatal enden *grins* *grins*
fand das kap irgendwie geil und respect das zu schreiben ;D
(PS. Liebe größe vom HojoKloni *blinka*)
Von:  TarrantHightopp
2006-12-02T16:05:03+00:00 02.12.2006 17:05
lol bunte Kornflakes *sich grad das ganze Bild vorstell* XD
omg Hojo wird zum Kleinkind noch, obwohl spielen tut er ja sowieso den ganzen Tag ^^

mh tut mir Vincent leid? ne irgendwie nich wirklich, ich bin auf Hojos Seite :D
Von:  SilverReader
2006-11-26T10:53:17+00:00 26.11.2006 11:53
Der FF ist ziehmlich witzig
*kicher*

Also wenn du in der DOC Zeit geschrieben hast, dann wird das nicht ganz klar..., ist etwas verwirrend das Vincent einfach zud er Wette eingeladen wird... nunja mal weiterlesen ^^

Fotos von Vinc?`
*kicher*

Die Solltest du mal zeichnen Süße ^^
hehehe ^^
oder hast du schon?

Hojo schreibst du echt gut... , der arme Vini tut mir leid
^^

Dein Söhnchen


(das hofft auch noch vorzukommen irgentwie ^^)


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