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Greatest Nightmare

von

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Pokemon

- greatest nightmare
 

ROUND ONE

- Drew und Van...ein TEAM? -
 

„S

chwerttanz! Spyro!“

Er reagierte sofort und wurde von einem blauen Schimmer umgeben. Da kam auch schon die Attacke des Stollrack, ein heftiger Bodycheck.

„Weich mit Agilität aus und dann noch mal Schwerttanz!“, rief ich den Befehl.

Spyros Verteidigung war ausgezeichnet und der Angriff unseres Gegner ging daneben, doch dann kam von dem Stollrack eine Eisenschweif-Attacke.

„Geh mit Flammenrad dagegen an, Spyro!“

Die beiden Pokemon krachten wie Urgewalten aneinander, Spyro ging aus der Auseinandersetzung als Sieger hervor. Dieser Zweikampf zog meinem Gegner eine menge Punkte ab und dann das Signal das der Kampf vorbei war, die fünf Minuten waren also abgelaufen.

„Und Sieger des heutigen Wettbewerbs ist Van Juel aus Ebenholzcity mit seinem Lohgock Spyro! Wir wollen den Beiden herzlichst gratulieren! Kommt nach vorne und holt euren Preis ab!“

Ich trat mit Spyro vor und die Zuschauer klatschten laut, einige Mädchen kreischten aufgeregt als ich vortrat.

„Oho! Unser Van hat sich schon in viele Mädchenherzen geschlichen wie es aussieht, die feiern dich ja wie einen Popstar, aber auch nicht weiter verwunderlich...! Dein Applaus, Van! Genieße ihn!“

Dann als langsam Ruhe in das Publikum kam nahm ich meine neue Schleife entgegen und die Zweite, hängte ich Spyro um den Hals, dann verdrückte ich mich dezent in die Wartezone für die Teilnehmer.

„Das war astrein, Spyro! Ich bin echt stolz auf dich, gib Pfote...!“, witzelte ich und er schlug ein.

„Glückwunsch!“

Ich blickte auf und mir kam es hoch als ich den Typen sah, das war doch tatsächlich der Letzte dem ich begegnen wollte, alleine schon seine Visage machte mich wütend.

„Dein Überhebliches Gefasel kannst du Dir ersparen Drew, ich weiß schon das du alles kannst, weißt und hast!“

Ich stand auf und schickte mein Lohgock in seinen Ball zurück, dann rief ich Wizz.

„Wenn du mich bitte endschuldigst, ich will los! Also geh mir aus dem Weg!“

Ich schob mich an dem Snob vorbei und verließ die Räumlichkeiten, er folgte mir mit einigen Schritten Abstand.

„Du kannst mich nicht sonderlich leiden, oder?“

Uh...Blitzmerker! Dachte ich gemeinerweise. Er holte auf und ging dann neben mir her.

„Was willst du von mir, Schnösel?!“, meinte ich nun schon weniger nett.

„Neues von Maike gehört? Sie hat wieder einen Wettbewerb gewonnen, aber wahrscheinlich wieder nur durch irgendeinen Zufall, ihr Glück ist bemerkenswert! Sie stolpert von Wettbewerb zu Wettbewerb, doch ihre Fähigkeiten sind nur durchschnittlich, meinst du nicht?!“

Ich beschleunigte meinen Schritt etwas und baute mich dann vor ich auf, er hielt meinem Blick stand und das obwohl ich älter und auch größer war als er, keine Spur von Unsicherheit bei Drew, das musste ich wiederwillig anerkennen.

„Ich habe keinen Plan was du ständig mit ihr zu schaffen hast. Das du Maike andauernd runterputzt stinkt mir und zwar gewaltig! Sie ist eine gute Trainerin und eine ausgezeichnete Koordinatorin, ihre Fähigkeiten sind ausgezeichnet und sie wird es eines Tages sehr weit bringen und dann wird sie dich unangespitzt in den Boden rammen, Drew! Und auf diesen Tag freue ich mich schon, darauf kannst du Gift nehmen, sie wird dich übertreffen!! Und jetzt lass mich endlich in Ruhe!“

„Sie ist ein wunder Punkt bei Dir, was!? Na ja, zugegeben...sie ist ganz niedlich aber nicht mein Typ!“

„VAAAN!!! Schaut nur, da ist auch Drew!“, hörte ich einige Mädchen kreischen.

„WOW!! Die beiden angesagtesten und coolsten Koordinatoren auf einem Fleck!“

„Und die Bestaussehendsten, hast du vergessen!!!“, rief noch ein Mädchen und die rannten auf uns zu, da standen wir nun...umringt von einem Rudel Fans. Wir wurden regelrecht belagert, ich war diesen ganzen Trubel um mich nicht gewohnt und konnte es auch nicht leiden, doch Drew war mein genaues Gegenteil, er blieb locker und sehr souverän...

„Och, ist das dein Evoli! Wizz ist ja von nahem noch viel niedlicher! Darf ich ihn Mal auf den Arm nehmen?“

Doch meine Antwort wartete sie gar nicht erst ab, sondern schnappte ihn sich einfach, doch dem kleinen Querkopf schien das sehr gut zu gefallen!

„Können wir auch Mal dein Absol sehen?“

„Oder dein Lohgock! Vielleicht auch noch dein Schwallboss, ich liebe es! Es ist so unglaublich cool und stark, genau wie du!“

„Bekomme ich ein Autogramm auf mein T-Shirt? BIIIITTE!!!“

Das überforderte mich alles und ich war kurz vorm durchdrehen.

„STOP!!!“, rief ich dann.

„Hört mal zu, ich fühle mich echt geschmeichelt und ihr scheint alle supernett zu sein, aber ich steh nicht auf diesen Affenzirkus und meine Pokemon ebenso wenig, na ja...die Meisten zumindest!“, schloss ich mit einem Blick auf Wizz, der das alles

genoss.

„Also bitte...hört auf damit! Ich hab es eilig und echt keine Zeit für so was, bitte habt Verständnis dafür, haltet euch lieber an euren kleinen Star hier! Ciao!“

Ich nahm Wizz und schob mich an den Mädels vorbei.

„Oh! Bescheiden ist er auch noch, du bist ja richtig schüchtern! Hätte ich nicht gedacht, voll niedlich!“, meinte einer meiner Pseudofans und lief mit strahlendem Gesicht vor mir her.

Doch ich ging unbeeindruckt weiter und irgendwann gab sie es auf und blieb zurück!

„Bis zum nächsten Wettbewerb, Van! Ich werde da sein und dich anfeuern! Bis dahin habe ich auch bestimmt schon deinen Fanclub auf die Beine gestellt!“, rief sie mir winkend nach, ich zuckte zusammen und schritt schneller aus.

Dann endlich war ich am Pokemoncenter angekommen und ging durch die automatische Tür.

„Hallo, Van!! Glückwunsch zu deinem Band! Hab’s im Fernseher verfolgt. Du warst toll!! Soll ich Mal nach deinem Team schauen!“, meinte Schwester Joy.

„Dankeschön, es war anstrengend...für sie und für mich! Ja, das wäre echt nett!“, meinte ich und setzte mich erschlagen hin.

Dann kam die Schwester mit meinen Pokemon zurück und reichte mir die Bälle.

„Es geht ihnen sehr gut! Hier, bitte! Möchtest du etwas essen, ich zauber schnell etwas!“

„Nanu...sie kochen? Das hört sich gut an, vielen Dank!“

Sie zwinkerte mir zu.

„Sehr gut sogar will ich meinen, das mache ich nebenher ganz gerne Mal! Die Restaurants hier sind für die meisten Trainer zu teuer!“

Mit den Worten verschwand sie dann auch.

Dann schloss ich für einen Moment die Augen und hörte das Zischen der Tür, da kamen mehrere Leute rein und setzten sich auf die freien Plätze, eine angenehme Unruhe war entstanden. Auch setzte sich Jemand auf den freien Platz mir gegenüber. Wizz sprang mir auf den Schoß und tatschte mir mit seiner Pfote frech ins Gesicht.

>Hey! Was zum...!“, der Rest blieb mir im Halse stecken, als ich sah wer sich dort hingesetzt hatte.

„Oh bitte...sag Mal Drew, was willst du von mir!? Hast du immer noch nicht geschnallt das du unerwünscht bist, ich kann dich nicht ausstehen, Mann! Wieso rennst du mir hinterher?!“

„Das eben war echt nicht nett von Dir! So wirst du nie ein professioneller Koordinator, Fans sind wichtig für Trainer in unserer Branche, das solltest du Dir merken!“

Touche!! Das war deutlich und hatte gesessen. Ich seufzte und beugte mich über den Tisch hinweg zu ihm herüber.

„DAS...ist mir völlig egal! Ich mache nicht wegen dem Ruhm und der Prominenz und dem ganzen Halligalli mit, sondern...weil ICH und meine Pokemon Spaß daran haben und weil wir mit unserem Können überzeugen wollen! Ich brauche keine Fans...ich bin nicht du, Drew! Merk Dir das!!“

„Genau das ist falsch! Wir brauchen die Fans, sie sind notwendig! Klar zählen die Fähigkeiten, doch ebenso zählt Aussehen und Eindruck und das wird nun Mal von den Zuschauern bewertet! Aber dein saumäßiges Verhalten und dein rebellischer Auftritt scheinen ja gut anzukommen, die Mädchen vorhin waren alles DEINE Fans, Van!“

Das war eine komische Situation, ich - ein siebzehnjähriger Kerl wohlgemerkt -, ließ mich von einem Knirps wie Drew niederputzen. Aber das was er sagte machte Sinn und das gefiel mir noch weniger, gegen meinen Willen fand ich den Jungen plötzlich sehr sympathisch. Ich seufzte und setzte mich zurück.

„Also...jetzt versuche ich es noch ein mal! WAS willst du eigentlich von mir? Deine Hartnäckigkeit muss doch einen Grund haben!?“

„Stimmt! Doch zuerst...was ist mit Maike und deinen anderen Freunden, habt ihr euch gestritten oder weshalb bist du hier und die nicht?“

„Gestritten...? Wie kommst du denn darauf? Nein! Wir haben uns nur getrennt, ich kann nicht lange ununterbrochen mit den selben Leuten durch die Gegend zuckeln, manchmal brauche ich Zeit für mich und irgendwann laufen wir uns sowieso wieder über den Weg! Ich bin eher ein „einsamer Wolf“! Warum?“, fragte ich misstrauisch.

„Aha! Also bist du kein Mitglied ihrer kleinen Reisegruppe und hast keinerlei Verpflichtungen ihnen gegenüber?“

„Hä...tickst du noch ganz richtig, Drew? Wieso stellst du mir solche bescheuerten Fragen?! Aber wenn du es wissen willst...nein!“

„Ausgezeichnet! Du wirst gleich verstehen weshalb ich dich gefragt habe, dann kommt sie Dir auch nicht mehr so dämlich vor! Du bist ganz schön direkt, wenn ich das Mal bemerken darf! Du willst jetzt auch nach Xerenoville zum Wettbewerb, oder?“

Ich nickte.

„Der Wettbewerb dort ist ein Teamwettkampf und ich wollte mit Dir ein Doppel bilden! Ich habe dich beobachtet und du bist ein guter Trainer, aber Dir fehlt Erfahrung von der ich mehr habe als du, es würde sich also auch für dich lohnen! Dein Stil ist aggressiv und gradlinig und ich bringe noch die nötige Eleganz und Anmut mit hinein, wir würden uns also gut ergänzen und wären ein unschlagbares Team! Also...was sagst du dazu?“

Seine Argumente waren schlagkräftig, aber ich mochte ihn immer noch nicht besonders. Er war ein arroganter eingebildeter Snob, ich wusste nicht was ich davon halten sollte? Konnte ich überhaupt mit einem wie ihm ein Team bilden, immerhin mussten wir uns blind vertrauen und gut miteinander klar kommen, außerdem ordnete ich mich nicht gerne unter und darauf würde das mit Sicherheit hinauslaufen! Er hatte was drauf...keine Frage, trotzdem...es fehlte mir an Sympathie für Drew.

„Komm schon, sein nicht dumm! Du willst doch auch gewinnen, dieses Band ist sehr begehrt und schon so etwas wie eine Auszeichnung, nicht jeder schafft es diese besondere Schleife zu gewinnen! Wir können sehr viel voneinander lernen und du hast keine Nachteile, nach dem Wettbewerb siehst du mich nie wieder wenn du das dann noch willst! Denn ich glaube wir könnten gute Freunde werden, Van! Bist du dabei?“

Schlauer Bursche! Jetzt appellierte er an meinen Ehrgeiz und er hatte mich, das war eine meiner größten Schwächen. Ich nickte und hielt ihm die Hand hin, er schlug mit einem frohen Lächeln ein. Wer weiß...vielleicht war er doch kein so schlechter Kerl und wir würden uns wirklich gut verstehen, auf einen Versuch kam es an.

„Unter einer Bedingung, Drew! Hör endlich auf Maike ständig herunterzuputzen, das verdient sie nicht! Denn du hast recht, sie ist einer meiner Schwachpunkte, ebenso wie mein Ehrgeiz, doch das weißt du mit Sicherheit schon längst!“

Er grinste jetzt.

„Einverstanden! Wir haben einen Monat Zeit uns auf den Wettbewerb vorzubereiten, bis dahin sollten wir deine Schwächen behoben haben...!“

Ich sah ihn böse an, einmal Schnösel immer Schnösel, dachte ich finster. Als er fortfuhr.

„...Und meine natürlich auch!“

Schon verflog mein Missmut, das würde ja noch was werden, aus dem Kerl wurde ich nicht schlau. Aber das sollte nur der Anfang eines meiner größten Abenteuer werden, denn bald sollte der Wettbewerb in Vergessenheit geraten...
 

ROUND ONE, END

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ROUND TWO

- eine Legende -
 

D

rew und ich aßen etwas, als die Tür erneut zischend aufging und noch Jemand eintrat. OHO!! Heute war hier im Center aber so einiges los, ob das am Wettbewerb lag? Sonst war es hier nicht so gut besucht. Ich hob meinen Kopf und folgte dem Mann mit dem Blick zu einem der hinteren Tische, der Typ sah irgendwie gestresst aus. Dort saßen vier weitere Leute, eine Frau - vielleicht 25 Jahre alt -, zwei Typen - einer noch keine 32 und der Andere ging mit Sicherheit schon hart auf die 40 zu, wenn nicht sogar darüber hinaus -, dann noch der Kerl der eben aufgetaucht war - ihn konnte ich schwer einschätzen, aber wohl auch so um die Dreißig -! Und dann noch ein Mädchen - mein Jahrgang -, aber etwas war komisch an ihr, meine Nackenhaare stellten sich auf! Das war meisten ein Zeichen für etwas ausgesprochen Interessantes oder Gefährliches. Na ja, jedenfalls weckte sie meine Neugier, sie sah ausgesprochen ungewöhnlich aus! Hatte wache eisblaue Augen und wirre kurze rote Haare, mit einer langen blauen Strähne, die ihr an der Seite herabhing! Unsere Blicke trafen sich dann und mir lief ein Schauer über den Rücken, was zum Henker war mit diesem Mädchen...? Sie hatte etwas sehr vertrautes. Dann drehte ich mich wieder zu Drew und dachte angestrengt nach ob ich sie schon Mal gesehen hatte. War mir dann aber hundertprozentig sicher, das wir uns nie begegnet sind. Jemanden wie sie hätte ich ganz bestimmt nicht vergessen, doch woher dann dieses Gefühl des Kennens...?

„Alles okay, Van?“, fragte Drew mich dann.

Ich sah überrascht auf und nickte dann.

„Ja, ich war nur gerade in Gedanken versunken! Diese merkwürdigen Leute da am letzten Tisch...ich habe das Gefühl das Mädchen irgendwo schon Mal gesehen zu haben und habe nachgedacht wo das gewesen sein könnte...aber diese Begegnung hätte ich nicht vergessen!“

Er sah neugierig an mir vorbei.

„Hm...das denke ich allerdings auch! Aber vielleicht sah sie früher ja anders aus, die scheinen in einer Krise zu stecken!“

„Glaub ich auch, der Typ der steht war ziemlich gestresst als er reinkam! Na ja...zurück zu unseren Plänen großer Meister! Wie soll denn unser Trainingsprogramm aussehen?“

Er wollte gerade los legen als hier die Hölle losbrach. Vom hinteren Tisch kam ein wütendes Brüllen und dieser Jemand schlug auf den Tisch.

„DAS geht nicht! Wir sind nicht genug Leute, jetzt wo die beiden Trainer abgesprungen sind, wir brauchten sie! Wer soll uns auf der Reise beschützen und für die Segelyacht brauchen wir mindestens sieben Mann um sie vernünftig steuern und verwalten zu können! Diese verdammte Insel ist gefährlich, da reicht nicht nur ein Trainer, auch wenn er noch so gut ist!“

Er bedachte das Mädchen mit einem Blick, sie blickte gleichmütig in die Runde.

„Reg dich wieder ab, Nat! Wir sind hier nicht alleine! Dann müssen wir eben zwei Neue auftreiben, ich hätte da sogar schon welche im Auge!“, meinte sie

„Und zwar die beiden Jungs da!“

Sie zeigte auf uns, ich schluckte und zeigte verwirrt auf mich.

„Ich...?“

Die Augen der Fünf ruhten auf Drew und mir. Wir wechselten vielsagende Blicke, als sich der älteste der Gruppe erhob und zu uns rüber kam.

„Rück mal ein Stück, Junge!“, meinte er.

Drew rückte nicht nur ein Stück, er flüchtete förmlich vor dem komischen Kauz und saß dann neben mir. Die sanften braunen Augen des Mannes ruhten aufmerksam auf uns, anscheinen gefiel ihm was er sah, denn er nickte zufrieden.

„Mein Name ist Aron Turner, ich bin ein Archäologe und unverbesserlicher Hobbyabenteurer! Das da sind Amy...!“

Die Frau hob die Hand und winkte uns zu, dann fuhr dieser Turner fort.

„Gregor!“

Der Mann der neben dem „Abenteurer“ gesessen hatte, nickte.

„Nathaniel und Louisa!“

Dieser Nathaniel nickte kurz und Louisa schenkte uns ein Lächeln. Ich erwiderte die Gesten mit einer Kopfbewegung.

„H-Hallo, freut mich!“, stammelte ich.

„Dito!“, kam von Drew.

„Und wer seid ihr?“, fragte Turner.

„Ähm...mein Name ist Van! Nett sie kennen zu lernen!“, meinte ich und hielt dem Mann die Hand hin, dieser ergriff sie. Er hatte einen starken Händedruck

„Ich heiße Drew!“

Doch er machte keine Anstalten dem Mann die Hand zu geben, was ich ziemlich daneben fand. Doch Turner schien das herzlich wenig zu interessieren, er nahm es ihm nicht einmal übel.

„Ihr seid Trainer?“

Wir nickten.

„Hättet ihr Zwei Lust an einem kleinen Abenteuer, es würde sich auch für euch lohnen! Sämtliche Kosten, wie Verpflegung, Unterkunft und dieser ganze Kram gehen auf mich, für euch würde sogar ein Bonus rausspringen! Das einzige was ich dafür von euch verlange sind ein wenig körperliche Arbeit und eure Fähigkeiten als Trainer! Die Reise ist nämlich nicht ganz ungefährlich, wir werden bestimmt auf viele wilde Pokemon und ähnliche Gefahren treffen und da brauchen wir euren Schutz! Wie alt seid ihr?“

Ich war neugierig geworden und wollte mehr wissen, das versprach interessant zu werden. Für ein Abenteuer war ich immer zu haben und wenn dann noch etwas Geld dabei raussprang, sowieso! Ich war knapp bei Kasse.

„Ich bin siebzehn! Erzählen sie ruhig weiter, Sir!“, meinte ich ohne auf den Blick von Drew zu achten.

„Dreizehn!“, meinte dieser nur knapp.

„Das ist ausgezeichnet, dann habt ihr schon so einiges an Erfahrung! Gut. Es geht um folgende Sache! Es soll weit draußen im Meer eine legendäre Insel geben, die einst die Heimat einer mächtigen und sehr fortschrittlichen Gesellschaft gewesen sein soll, sie sollen viele Geheimnisse der Welt gelüftet haben, unter anderem...Zeitreisen und das ewige Leben! Ich möchte diese Insel gerne finden und beweisen das es dieses Volk wirklich gegeben hat!“

Das machte mich plötzlich misstrauisch, es erinnerte mich zu sehr an die Beweggründe Magmas. Alles tun um Macht zu bekommen...dann die ganze Welt! Bei so etwas wollte ich nicht mitmachen.

„Tut mir leid, Sir! Aber das klingt für mich nach Piraterie und Grabraub, mit so was will ich nichts zu tun haben, Mister...Abenteurer!“, zischte ich ihm zu und wollte aufstehen, doch er packte mein Handgelenk und hielt mich zurück.

„Warte! Da hast du etwas falsch verstanden, setzt dich bitte wieder hin und lass mich weiter erzählen! Ich habe nicht vor mich an den Schätzen zu bereichern, ganz und gar nicht!“

Er seufzte.

„Ich wollte euch nur mit der Aussicht auf Schätze und Abenteuer ködern, doch ich will aus einem ganz persönlichen Grund dort hin! Es haben sich schon viele Archäologen und Wissenschaftler auf die Suche begeben, aber...sie verschwanden spurlos! Bei einer der Expeditionen war mein bester Freund dabei und auch...meine Tochter, sie ist Studentin und hat ihn als seine Assistentin begleitet! Das war vor einem halben Jahr, man hat sie schon aufgegeben, aber ich will das einfach nicht glauben! Ich bitte euch, kommt mit und helft uns!“

„Wieso haben sie das nicht gleich so gesagt?! Spurlos verschwunden sagen sie?“

Er nickte. Eine innere Unruhe machte sich in mir breit, konnte das sein...? War das der gleiche Ort zu dem sich meine Eltern vor sieben Jahren aufgemacht hatten? Das war die erste Spur seid sehr...sehr langer Zeit, diese Gelegenheit durfte ich nicht an mir vorbeistreifen lassen! Vielleicht würde das endlich Licht ins Dunkel bringen, auch auf die Gefahr hin...das meine Eltern vielleicht nicht mehr am Leben waren! Aber dann würden wir endlich Gewissheit haben, meine Geschwister und ich! Ohne zu zögern nickte ich.

„Ich bin dabei, auf mich können sie zählen! Wann geht es los?“

Der Mann atmete erleichtert aus.

„VAN!!! Ist das dein Ernst? Aber...der Wettbewerb und...!“

Ich unterbrach Drew schroff mit einem Handzeichen, packte ihn und zog ihn mit. Er hatte eine Erklärung verdient, auch wenn er mir noch so unsympathisch war.

„Hör zu! Es tut mir leid, das ich dich jetzt hängen lasse...aber diese Sache ist enorm wichtig für mich, doch dazu musst du folgendes wissen: Meine Mutter ist, wie mein Großvater vor ihr Archäologin aus Leidenschaft gewesen! Ich wollte es auch Mal werden, ein Familienschnupfen, es liegt uns allen im Blut! Mein Dad war damals noch Arenaleiter in Ebenholzcity, dann bekam meine Mutter die Chance Mitglied einer bahnbrechenden Expedition zu werden, mein Vater wollte sie begleiten! Und meine Schwester, damals erst 15, wurde vertretungsweise Leiterin der Arena! Meine Eltern wollten nur ein Jahr weg sein, doch mittlerweile sind es ganze...sieben!! Sie gelten als verschollen und ich glaube das diese mysteriöse Insel etwas damit zu tun hat, mit dem Verschwinden meiner Eltern meine ich! Nimm mir meine Endscheidung nicht allzu übel, aber du musst Dir einen anderen Partner suchen! Endschuldige!“

„STOP!! Ich habe mir vorgenommen mit Dir an diesem Wettbewerb teilzunehmen und wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, dann ziehe ich das auch durch! Ich werde mitkommen, ob es Dir passt oder nicht! Ich weiß das du mich nicht leiden kannst, trotzdem bin ich fest davon überzeugt...das wird Freunde werden können! Und nun komm, lassen wir die Herren und Damen nicht zu lange warten, sonst finden sie doch noch zwei andere Dumme! Oh Mann, was mache ich hier eigentlich...?!“

Er ging voraus, ich folgte ihm breit grinsend. Ja...mittlerweile glaubte ich auch daran, das wir Freunde werden konnten. Er war im Grunde seines Herzen doch kein übler Kerl.
 

ROUND TWO, END

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ROUND THREE

- hier kommt Chani!! -
 

D

er Tag der Abfahrt war nun da, das Wetter spielte mit! Drew und ich hatten einen Crashkurs im Segeln bekommen und ich stellte fest das es mir eine menge Spaß machte, auch Drew schien es zu gefallen! Mittlerweile war nicht mehr viel von meiner Abneigung ihm gegenüber da, auch wenn mir einiges an seinem Auftreten immer noch gegen den Strich ging! Aber er war nun Mal aus dem Showbusiness und das konnte man nicht von heute auf morgen ablegen, also nahm ich es wie es kam. Doch wer mir wirklich Kopfzerbrechen bereitete, war Louisa! Ich wusste immer noch nicht so recht was ich von ihr halten sollte, wenn sich unsere Blicke trafen...kam immer wieder dieses Vertraute an ihr hervor und das verwirrte mich. War ich wirklich schon so verkalkt, das ich eine früherer Begegnung mit ihr vergessen haben könnte? Sie war auch die Einzige der Gruppe, an die ich mich nicht so recht traute! Mit den Anderen hatte ich mich schon gut unterhalten, Gregor und Amy waren sehr nett und ich verstand mich ausgezeichnet mit ihnen, besonders mit Gregor! Was Nat anging, er war ganz okay...aber er war ständig nervös und wuselte umher! Das nervte!! Und der „Boss“ Aron, war so eine Nummer für sich! Ein typischer kauziger Wissenschaftler, aber nicht unsympathisch, was ich schon Mal rausgefunden hatte war, das er einen ausgeprägten Sinn für Humor hatte und gerne lachte! Soviel zu der ersten Analyse, vielleicht würde Nat sich im Laufe des Abenteuers beruhigen, sonst würden das harte Tage auf dem Meer werden. Circa eine Woche sollte es dauern...wenn diese Insel überhaupt existierte! Dann legten wir ab und die Küste wurde schnell kleiner, ein guter und angenehmer Wind wehte und ich genoss es für einen Moment die Brise im Gesicht zu fühlen.

„Sollen eure Pokemon die ganze Zeit in ihren Bällen schmachten...? Holt sie gefälligst raus, auch sie sollen das ein wenig genießen!“, meinte Aron aus der Bootskanzel.

Stimmt! Das war eine ausgezeichnete Idee, da hätte ich auch selbst drauf kommen können! Zuerst holte ich die Bälle von Wizz - da fiel mir ein das er eh schon hier umherwuselte und steckte in zurück-, Spyro, Slyde und Ice heraus und rief sie. Dann kamen meine beiden anderen Bälle, ich freute mich auf die Pokemon die sich in ihnen befanden, diese Beiden hatte ich schon lange nicht mehr gesehen. Zuerst der eine...

„Komm raus, Squall!“

Mein Seadraking erschien, schüttelte sich kurz und sah dann zu uns herauf. Ich lächelte, er sah gut aus! Professor Eich hatte sich gut um in gekümmert.

„Na alter Freund, dein Urlaub ist vorbei!“

Als er mich sah flippte Squall regelrecht aus und drehte eine Runde nach der Anderen und tauchte unter. Ich wusste worauf er hinaus wollte...auf das Spiel ging ich gerne ein, zog mir das Shirt über den Kopf und warf es Drew zu, dann stellte ich mich auf die Reling, hielt mich an der Takelage fest und schon sah ich einen blitzschnellen Schatten unter der Wasseroberfläche auf die Yacht zuschießen, passte den richtigen Moment ab und sprang...im selben Moment schnellte Squall aus den Wasser hervor, meine Arme umschlangen seinen Hals, wir segelten über das Schiff hinweg und klatschten auf der anderen Seite wieder ins Meer. Einen Moment blieben wir unter Wasser, unter uns war ein wunderschönes Korallenriff und allerlei Pokemon trieben sich dort rum, dann schwamm mein Seadraking zurück zur Oberfläche und ich starrte in sechs fassungslose Gesichter.

„Machst du das öfter...?“, fragte Greg trocken, dann brachen alle in schallendes Gelächter aus. Auf Squalls Rücken sitzend ging es zurück zur Yacht, dann streichelte ich ihm über die schlanke Schnauze.

„Du hast mir gefehlt, Kumpel!“, flüsterte ich leise und kletterte zurück an Bord.

„Na das war ja eine Aktion! Du hast dein Team aufgestockt wie ich sehe, hab gar nicht gewusst das du ein Seadraking hast!“, meinte Drew und reichte mir mein Shirt. Dann rief auch er seine Pokemon, ich vermutete sein Roselia und sein Maskeregen. Doch erneut wurde ich überrascht, er hatte noch einen weiteres Pokemon dabei. Es war ein Enekoro, das wunderte mich in keinster Weise...es passte zu ihm.

Ich lachte.

„Du hast dein Team aber auch erweitert, wie ich sehe! Du weißt noch vieles nicht von mir! Vergiss nicht das ich schon lange Pokemon trainiere! Alle Pokemon die ich nicht in meinem Team hab, sind zu Hause oder bei Professor Eich! Er studiert ihr Verhalten und sorgt sehr gut für sie, die von Ash leben auch bei ihm! Er hat viel Platz und Land, man könnte sagen das Pokemon dort Ferien machen!“

Dann kam der letzte Pokeball, mit einem ganz besonderen Schätzchen...zumindest war sie das für mich.

„Du bist dran Chani!“

Da saß nun mein sechstes Teammitglied, mein Waaty! Chani schüttelte sich und blickte dann zu mir hoch, ich hockte mich zu ihr hin und lächelte.

„Na mein Schatz...schöne Ferien gehabt?“

Ihre Augen glitzerten, dann sprang sie mir in die Arme und drückte ihr Schnäuzchen ganz fest an meine Wange. Dann bekam ich einen leichten Elektroschlag von ihr...oho! Das könnte eng werden, also hatte sie immer noch ihr kleines Problem...nichts ernstes aber für Menschen etwas gefährlich. Ich hob sie hoch und warf sie in die Luft.

„Was zum...!“, meinte Drew.

Ich ließ ihn allerdings gar nicht ausreden.

„Köpfe runter, Freunde! Gleich kracht’s!“

Und genau in diesem Moment entlud sich eine gewaltige Menge an Elektrizität, ein Blitzfeuerwerk explodierte über uns und kurz darauf fing ich Chani wieder auf.

„Na...abreagiert, Süße?“

Ihr Forderlauf schoss in die Höhe und ein lautes.

„WAAAAATYYYY....!“, kam von ihr.

Dann sprang sie hinunter und blickte in die Runde, wieder hob sie die Pfote diesmal zum Gruß und strahlte.

Amy hockte sich kichernd zu ihr hin, sie schien sehr angetan von Chani zu sein.

„Du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt, trotzdem bist du süß! Na, wollen wir Freunde sein?“

Mein Pokemon nickte fröhlich, wieder kicherte die Frau.

„Was ist das für ein Pokemon?“, fragte Drew neugierig und richtete seinen PokeDex auf Chani. Aber ich kam dem technischen Gerät mit der Erklärung zuvor.

„Das ist ein Waaty, ein Elektropokemon! Die gibt es hier in Hoenn nicht, nur in Johto...von dort komme ich nämlich ursprünglich! Sie war eines meiner ersten Pokemon, wir haben schon viel miteinander erlebt! Diese Pokemonart hat drei Entwicklungsstufen! Zuerst Woltilamm, dann Waaty und die letzte Stufe ist Ampharos! Sie sind ausgesprochen agil und sehr lebensfroh, das fällt bei Chani allerdings etwas sehr extrem aus! Und das was eben geschehen ist ist eine Macke von ihr...sie kann ihre Kraft manchmal nicht steuern, besonders wenn sie sich freut! Dann powert sie ihren eigenen Level hoch und das entlädt sich dann, wie eben! Aber ich denke das bekommt sie auch noch in den Griff, irgendwann!“

Dann trat Ice hervor und sah Chani neugierig an.

>Ach ja...Chani! darf ich Dir unser jüngstes Mitglied vorstellen...? Das ist Ice, sie ist ein Absol und ich hoffe das ihr Zwei euch verstehen werdet!“

Die beiden Pokemonmädels sahen sich an, Chani trat hervor und streckte Ice die Pfote hin, das Absol trat näher und sprang im nächsten Moment knurrend zurück und schüttelte sich. Das Waaty hatte ihr einen leichten Schock verpasst und sprang dann schnell davon.

„Ice...alles in Ordnung?“

Ja. Sie scheint mich nicht sonderlich zu mögen, oder? Meinte sie.

„Bitte nimm es ihr nicht übel, sie scheint etwas eifersüchtig zu sein! Wer hätte das gedacht? Wirklich alles gut?“, fragte ich noch mal besorgt nach.

Ja doch! Das war nichts! Musste schon schlimmeres ertragen! Geh Chani lieber suchen, ich bin ihr nicht böse? Antwortete Ice und ging davon, ich wusste es aber besser...sie war gekränkt.

„Ähm...kannst du dich etwas mit deinem Absol unterhalten!“, fragte Gregor.

Ich wollte eben etwas sagen, als Louisa für mich antwortete.

„Natürlich! Absol können sich über Telepathie mit ihren Trainern verständigen, sie sind ganz besondere Pokemon!“

Ich sah sie überrascht an.

„D-Das stimmt! Du weißt viel über die Absol...!? Woher?“, fragte ich irritiert.

„Na ja, ganz einfach...ich bin selbst eine Absoltrainerin! Darf ich vorstellen...? Sora! Komm raus!“

Und da stand es, ein weiteres Absol! Ice hatte sich an mir vorbeigeschoben und starrte das andere Absol an.

Kennst du dieses Absol, Ice? Fragte ich sie.

Nein! Ihn habe ich noch nie gesehen, er...ist mir ganz fremd! Von meinem Clan ist er nicht! Antwortete sie und starrte gebannt weiter.

Hä...? ER?! Das da ist ein männliches Absol...Wahnsinn!

Natürlich! Oder meinst du wir wachsen aus der Erde, wir müssen uns schließlich auch irgendwie vermehren!! Gab sie bissig zurück.

Hm...was war das denn...? Wieso war sie plötzlich so zickig? Das war mir auch klar, dass es zwei Geschlechter gab...ich war nur überrascht, einem weiteren Absoltrainer zu begegnen, weil diese Pokemon ja so selten waren! Nun hatte ich auch die Erklärung für dieses komische Gefühl das ich in Louisas Nähe hatte, trotzdem wollte sich dieses Nagen, das ich ihr schon Mal begegnet war, nicht abstellen lassen!

„Na...das ist ja Mal ein Ding...!“, meinte ich dann.

Ging allerdings an Louisa vorbei um Chani zu suchen, beim Vorbeigehen zischelte ich dem Mädchen noch etwas zu.

„Ich glaube wir müssen uns später dringend Mal unterhalten!“

Sie nickte und ich ging weiter. Mal schauen wo sich mein Waaty verkrochen hatte?

Bald hatte ich Chani gefunden, sie hockte auf der Reling und starrte missmutig in die Ferne, sie war so in Gedanken das sie mich nicht bemerkte, erst als ich ihr ne leichte Kopfnuss mit der Faust verpasste, sie war zusammengezuckt und berührte die Stelle, dann sah sie zu mir und beschämt wieder weg. Das was sie getan hatte tat ihr schon wieder leid, da war ihr das Temperament mal wieder durchgegangen. Dann musste ich kichern und stützte mich mit den Unterarmen ab, wir blickten eine Weile gemeinsam über das Meer.

„Schon gut, Chani! Ich bin Dir nicht böse, aber kann ich mich jetzt darauf verlassen das du dich benimmst, ich möchte das Ice und du Freunde werdet! Nur weil sie jetzt da ist, heißt es noch lange nicht das ich sie lieber habe als dich! Versprichst du mir das?“

Ich hielt ihr die Handfläche hin, dann schlug sie mit beiden Pfoten ein und sprang mir in die Arme.

„Sehr schön, dann wollen wir Mal zurück zu den Anderen! Na komm, Kleines!“

Sie kletterte mir auf die Schulter und wir gingen zurück.

Nach dem Essen bekam ich dann endlich eine Gelegenheit mit Louisa zu sprechen, also nahm ich sie bei Seite und wartete das sie anfing, doch sie machte keine Anstalten.

„Sag mal, sind wir uns schon Mal begegnet? Ich habe das Gefühl dich von irgendwoher zu kennen, Louisa! Warum hast du mir nicht gesagt das du auch ein Absol besitzt?“

Sie lachte.

„Du fragst aber viel! Doch zu aller erst, kannst du mich Lou nennen, das sagen alle meine Freunde zu mir! Ich muss dich leider enttäuschen, du bist mir im Center das erste Mal begegnet und glaub mir...ein Treffen mit Dir hätte ich ganz bestimmt nicht vergessen! War doch so viel spannender, aber du hattest es doch bestimmt schon längst bemerkt, oder? Jeder Absoltrainer weiß es sofort wenn er einem Anderen begegnet, das fühlt man! Ich wusste gleich das du einer bist, das habe ich einfach gespürt!“

„Stimmt! Ich hatte ein echt komisches Gefühl bei Dir, aber konnte es mir nicht erklären! Ice und ich sind noch nicht lange ein Team, wir sind uns erst vor wenigen Monaten begegnet, deshalb weiß ich noch nicht so viel über sie und es ist alles etwas unheimlich, weil...wir uns unterhalten können! Doch etwas macht mich noch stutzig! Ice kennt Sora nicht, er kommt nicht aus ihrem Clan...und das ist etwas schwer zu verstehen, schließlich sind sie sehr selten!“

„Ja, Absol sind wirklich selten und sie werden auch weniger! Aber trotzdem existieren noch weitere Clans, nicht nur der von dem dein Absol kommt! Ich weiß was du meinst, das mit dem gedanklichen Austausch ist etwas unheimlich, aber ich bin mit Sora aufgewachsen...ich kenne es nicht anders! So, ich gehe jetzt schlafen. Gute nacht, Van!“

Ohne ein weiteres Wort ging sie, ich sah ihr misstrauisch nach. Nach wie vor stimmte etwas nicht mit dem Mädchen, ich fröstelte.

„Schlaf schön!“, rief ich ihr noch nach.

„Ich werde noch hinter dein Geheimnis kommen, du bist merkwürdig...LOU!“, schloss ich leise und ging dann ebenfalls schlafen. Diese Nacht war die unruhigste meines Lebens, man fuhr ja nicht jeden Tag mit dem Schiff.
 

ROUND THREE, END

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ROUND FOUR

- die Bedeutung von Yin & Yang-
 

Es war der vierte Tag und früher Abend, das Wetter war heute nicht so schön gewesen wie an den letzten Tagen, auch wenn es wieder sehr warm war...fast schon schwül! Das würde heute mit Sicherheit noch ein heftiges Gewitter geben, ich sah über das Meer und pfiff dann einmal, Squall tauchte auf und sprang über das Schiff hinweg...er genoss die Weite des Meeres, es war schön ihm dabei zuzusehen und erneut spielte ich mit dem Gedanken ihn frei zu lassen. Er war ein besonderes Seadraking und ich hatte ihn auch nie wirklich gefangen. Wir waren uns begegnet und seit dem blieb er einfach, auch wenn er eigentlich noch ein wildes Pokemon war, wer weiß...vielleicht würde das unsere letzte gemeinsame Zeit sein. Irgendwann würde ihn der Ruf der Freiheit erreichen, ganz bestimmt. Dann hörte ich Jemanden hinter mir und drehte mich um, es war Drew, er war vor der Hitze in die unteren Kabinen geflüchtet und hatte sich etwas hingelegt, dort gab es zum Glück Klimaanlagen.

„Na, ausgeschlafen?“, meinte ich.

„Geht so, es ist einfach zu heiß...nachts kann ich schon nicht schlafen wegen dieser Affenhitze! Wo ist Squall? Ich sehe ihn nicht!“

„Er tobt irgendwo durch das Wasser, warum?“

„Na ja, ich wollte mir dein Seadraking Mal aus der Nähe ansehen, es gefällt mir!“

„Wenn es nur das ist, ich kann ihn auch rufen!“

Wieder ein Pfiff und kurz darauf schoss das Pokemon aus dem Wasser und tauchte wieder ab, ich sprang hinein und Squall schwamm um mich herum. Dann tauchte ich wieder auf und winkte Drew zu.

„Na los, worauf wartest du?!“

Der Junge sah erst unschlüssig drein, doch zog er sein T-Shirt aus und folgte mir mit einem beherzten Sprung, dann schwamm er auf uns zu.

„Na los, du kannst Squall ruhig berühren!“, meinte ich.

„Er ist toll! Ich möchte auch ein Seadraking haben, was kannst du mir über diese Pokemon sagen?“

„Sie sind Dualtypen und vereinen Wasser und Dracheneigenschaften, was sie ausgesprochen zäh und stark macht! Der Basistyp ist Seeper, sie sind sehr anfällig in dieser Stufe, aber entwickeln sich recht schnell wenn man sie gut umsorgt und klug in Kämpfen einsetzt! Dann sind sie sehr verlässliche Partner und es lohnt sich die Pflege hinein zustecken, man wird dafür belohnt! Die nächste Stufe ist dann Seamon, sie sind hart im nehmen und ausgesprochen stolz, aber kennen ihre Grenzen nicht! Sie kämpfen so lange bis es nicht mehr geht, danach kommt halt Seadraking und den siehst du hier! Mit unter können diese Wassertypen sogar feuerähnliche Attacken lernen! Aber an ein Seadraking kommst du nicht leicht, denn diese Entwicklung muss hervorgerufen werden, am besten du nimmst eine Drachenhaut dafür, vielleicht geht auch ein Wasserstein...aber sicher bin ich mir da nicht! Drachenhäute sind extrem selten! Ich hatte nur Glück, weil ich aus einer Drachenpokemonarena stamme!“

Drew hatte mir aufmerksam zugehört und meine Worte förmlich aufgesogen, ich sah schon...er war Feuer und Flamme für diesen Pokemontyp, hoffentlich würde er auch bald das Glück haben ein Seeper zu fangen.

„Hey! Jungs! Kommt aus dem Wasser, das Essen ist fertig!“, rief Amy uns zu.

„Okay! Wir kommen!!“, antwortete ich und sah Drew an.

Als wir endlich an Deck geklettert waren, setzte sich Drew hin und ich suchte Amys Blick. Sie hob eine Augenbraue und hatte die Fäuste in die Seiten gestemmt, ich grinste ihr zu, stand auf und zog Drew auf die Beine.

„Du solltest in deinem Bikini nicht so demonstrativ vor mir stehen bleiben, Amy! Ich könnte auf dumme Gedanken kommen!“, meinte ich frech.

Sie war zuerst total baff und starrte mich nur mit weitaufgerissenen Augen an, dann sauste ihre Faust auf meinen Kopf nieder.

„AU!!! HEY!! Das tat weh...“

„Das sollte es auch, du mieser kleiner...ach...vergiss es!“, grummelte sie und stampfte davon.

Ich sah ihr verständnislos nach und rieb mir die schmerzende Stelle, da wuchs bereits eine fette Beule.

„Was war denn jetzt...seid wann versteht Amy denn keinen Spaß mehr?“

Greg lachte und legte mir seinen Arm um die Schultern.

„Frauen sind komische Geschöpfe, mach Dir nichts draus! Es war plump aber nicht schlecht, du hast sie aus der Fassung gebracht...alleine das war es schon wert! Unsere eiskalte Schönheit, ja...ja...!“, meinte er noch und ging dann auch.

Ich zuckte mit den Schultern und folgte ihm dann.
 

Mittlerweile war es später Abend, ich saß wie so oft in den letzten Tagen vorne am Bug und starrte in den Sternenhimmel, hier konnte man sie wunderbar sehen. Es war anders als auf dem Festland, es war wunderschön. Plötzlich musste ich an die letzten Monate denken und mir fiel ein das ich mich schon sehr lange nicht mehr bei meiner Schwester gemeldet hatte. Oha!! Die wird toben. Und dann schweiften meine Gedanken zu meinen Eltern. Ich hoffte inständig das sich mit dieser Aktion eine Tür zur Lösung des mysteriösen Verschwindest von Mum und Dad geöffnet hatte. Alleine aus dem Grund war ich damals auch ein Mitglied von Magma geworden, ich Schwachkopf hatte die leeren Versprechen von Mark, dem Oberhaupt Magmas, geglaubt. Ich frage mich gerade was gewesen wäre hätte ich nicht Ash, Rocko und Misty kennen gelernt. Mann! Das war auch schon fast drei Jahre her, die Zeit war im Flug vergangen.

„Gibt’s da irgendetwas Tolles zu sehen, oder siehst du wirklich so gerne Sterne an?“

Ich schreckte aus meinen Gedanken auf und neben mir war Drews Gesicht erschienen.

„Ich mag Sterne, Astrologie ist ziemlich Interessant! Schließlich hält sich ja hartnäckig das Gerücht das Pokemon aus dem All kommen!“, meinte ich.

Er sah mich zweifelnd an.

„Ist das dein Ernst? Du glaubst da doch nicht wirklich dran, oder?“

Ich lachte leise, stand auf und stützte mich auf der Reling ab.

„Nein, eigentlich nicht! Aber wer weiß das schon, sie sind doch wirklich seltsame Geschöpfe!“

„Stimmt, wer weiß das schon! Aber jetzt Mal etwas ganz Anderes, was hast du da eigentlich auf dem Schulterblatt? Kann es nicht richtig erkennen, sieht komisch aus.“, fragte der Junge und trat dann hinter mich. Dabei tippte er auf meine Tätowierung.

„Hast du das Tatoo jetzt erst gesehen?“, fragte ich ihn.

„W – Wie...? Tatoo?! Ist das etwas echt, bist du da nicht etwas zu jung für?“, meinte Drew und stand dann wieder neben mir.

Ich lachte.

„Natürlich ist das echt, was denkst du denn? Nun mach aber Mal halblang, falls es Dir entgangen ist...ich werde bald achtzehn!“

Er schmollte.

„Trotzdem, warst du nicht volljährig als du das hast anfertigen lassen! Bedeutet es etwas? Eine Tätowierung lässt man sich ja nicht nur so stechen!“

Nun wurde mir die Sache etwas unangenehm und ich drehte mich still zum Meer zurück, es dauerte etwas bis ich antwortete.

„Ja, es hat eine Bedeutung! Es ist eine Mahnung an mich. Das Yin – Yang Symbol steht für die Gegensätze in unserem Umfeld. Und das Feuer über dem das Zeichen schwebt steht für mich!“

„Hä? Gegensätze?“

„Hast du noch nie etwas von der Lehre des Yin und Yang gehört?“

Er schüttelte den Kopf.

„Echt? Dann versuche ich es Dir Mal zu erklären. Alles in der Welt hat einen Gegenspieler, Licht und Schatten oder Tag und Nacht! Gut oder Böse und Mann oder Frau! Würde es diese Gegensätze in der Welt nicht geben, so wäre kein Gleichgewicht da und Chaos würde herrschen! Kannst du Dir so ungefähr vorstellen was ich damit meine?“

Er nickte vorsichtig.

„Ich denke schon, aber was hat das mit Dir zu tun?“

Ich schwieg einen Moment und legte mir meine folgenden Worte zurecht.

„Na ja, es soll mich daran erinnern wie nah gut und böse beieinander liegen und das ich keiner Seite die Überhand geben darf! Jeder Mensch hat zwei Seiten, eine Gute und eine Schlechte. Es gab eine Zeit wo ich meiner schlechten Seite nachgegeben habe, vor einigen Jahren war ich eine Zeit lang Mitglied bei Magma und hab ziemlich miese Sachen abgezogen.“

„Was...?“

Ich nickte.

„Überrascht? Ich erinnere mich nicht gerne an diese Zeit und auch heute noch leide ich sehr darunter, aber mittlerweile habe ich mit diesem Teil meiner Vergangenheit abgeschlossen und bekämpfe diese und ähnliche Organisationen wo ich nur kann!“

Auch hier war es ähnlich wie damals bei Maike und dem kleinen Max, ich hörte das heimliche Splittern des Bildes das dieser junge Trainer von mir gehabt hatte.

„Das ist echt krass!“

War alles was Drew dazu zu sagen hatte.

„Wie? Mehr nicht...?“, entgegnete ich verwirrt.

Er zuckte mit den Schultern und war dabei zu gehen.

„Nö! Ich geh schlafen. Gute Nacht!“

Dann war er weg und ließ mich stehen. Ich schüttelte seufzend den Kopf und drehte mich wieder den Sternen zu.

Hast du wirklich mit deiner Vergangenheit abgeschlossen, Van?

Ich fühlte wie Ice sich näherte und mir dann rücklings ihre Vorderläufe über die Schultern legte, ihr schönes Gesicht ruhte dann auf einer ihrer Klauen.

„Musst du mich immer so erschrecken, Ice?“, meinte ich dann halb im Spaß und genoss ihre Nähe.

„Ja, ich denke schon das ich damit fertig bin! Diese Dinge sind nun Mal geschehen und rückgängig machen kann man sie nicht, wie sehr man es auch will. Ich kann es in der Zukunft nur besser machen, aber wer weiß vielleicht war es auch gar nicht so schlecht, vielleicht musste das so kommen! Sonst hätte ich wohlmöglich Ash und die Anderen nicht kennen gelernt, wir hätten uns nicht angefreundet und Dir wäre ich wohl ebenfalls nie begegnet. Es ist gut so wie es ist!“

Oho! Ich wusste gar nicht das mein Trainer so „erwachsen“ ist! Das was du da eben gesagt hast hat sich sehr reif angehört, ich bin angenehm überrascht!

Ich suchte ihren Blick, aber sie sah nur aufs Meer raus und dachte nicht im Traum daran Blickkontakt mit mir aufzunehmen.

„Sag Mal...warst du gerade ironisch?“

Aber darauf bekam ich keine Antwort, das einzige was Ice tat war ihren Kopf an meine Wange zu schmiegen und wohlig zu summen. Ja, das war meine Ice. Nie hätte ich gedacht das meine Bindung zu diesem Pokemon in der kurzen Zeit so eng werden würde. Dann hörte ich leise den Takt von kleinen Krallen und kurz darauf sprang Wizz auf die Reling und pflanzte ich neben mich, er gähnte herzhaft und sah mich dann an. Ich hob die Hand und kraulte meinem Evoli das dichte weiche Fell an der Brust.

„Ja, was würde ich nur ohne euch tun?“, meinte ich leise und sah erneut zum Horizont, es verging eine Weile bis auch ich endlich müde wurde. Es wurde Zeit fürs Bett, morgen erwartete uns alle ein harter Tag. Die Insel war nicht mehr weit weg, bald würden wir sie erreichen!
 

ROUND FOUR, END

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ROUND FIVE

- Asura, vergessene Insel -
 

Es war heute extrem nebelig, man konnte keine zwei Meter weit sehen. Nat hatte uns zwar versichert das gegen Mittag diese Nebelsuppe verschwinden würde aber das machte es trotzdem nicht leichter. Ich sah mich nervös um, in ständiger Erwartung irgendwo auf Grund zu laufen und Leck zu schlagen. Ich vertraute zwar Aaron als Kapitän und auch Greg war ein ausgezeichneter Navigator, trotzdem...ich fühlte mich unwohl. Ich stand auf der Reling, hielt mich in der Tagelage fest und versuchte irgendetwas zu erkennen. Ich meinte die bedrohlichen Silhouetten einer Klippe weit vorne zu erkennen und der Schiffsrumpf schrammte an den scharfkantigen Felsen unter der Meeresoberfläche entlang, ich bekam eine Gänsehaut bei dem Geräusch. Dann schnellte Squall aus dem Wasser und das gleich mehrere Male, er wirkte aufgeregt. Nun wusste ich was er wollte, er warnte uns.

„Oh nein...“

Ich sprang auf Deck und lief sofort zur Schiffskanzel in der unser Kapitän das Schiff um die Felsen manövrierte.

„STOP!!!! Aaron!! Wir müssen sofort ankern, Squall benimmt sich merkwürdig!“, rief ich.

„Was...aber...!?“, entgegnete der Mann.

„Tu einfach was ich sage und vertrau mir!“, blaffte ich rauf zu ihm.

Dann nickte er und ich machte mich auf den Weg nach unten zur Ankermechanik, kurz darauf hörte ich das vertraute rattern der Ketten und das laute Aufklatschen des schweren eisernen Ankers. Dann begab ich mich zurück an Deck, dort kam mir Drew entgegen.

„Was soll das? Wieso geht’s nicht weiter?“

„Wir warten den Nebel ab und liegen hier so lange vor Anker. Squall hat sich ausgesprochen komisch verhalten, er wollte uns vor irgendetwas warnen!“

„Freunde! Kommt mit unter Deck, dort essen wir erst Mal etwas und besprechen unser weiteres Vorgehen!“

Wir nickten und folgten dem Archäologen dann.
 

Wir saßen schon eine Weile beisammen, Amy war kurz gegangen und dann hörten wir ihr aufgeregtes Rufen vom Deck. Wir tauschten jeder kurze Blicke aus und stürmten dann hoch, der Nebel hatte sich endlich verzogen und was er jetzt für einen Anblick preisgab war einfach überwältigend. Wir waren in eine Mündung eingelaufen und wurden von mächtigen Felswänden links und rechts umschlossen und vor uns öffnete sich eine gewaltige Bucht mit einem Strand aus weißem Sand. Dahinter eine monströse Klippe, mehrere Meilen weit in den Himmel ragend. Es war einschüchternd und aufregend zugleich, diese Gefühle wechselten sich in mir ab und meinen Freunden erging es ähnlich.

„Der helle Wahnsinn!!“, meinte Drew neben mir.

„Aber so was von...“, entgegnete ich

Dann bog unser Segelschiff ganz in die Bucht hinein und Nat sprengte mit einem überraschten Aufkeuchen zurück, genau gegen mich.

„He was...“, doch es blieb mir im Halse stecken als ich nach rechts blickte. Dort war eine gewaltige Schlucht die scheinbar weiter ins Inselinnerste führte. Vor der Schlucht, aus den Klippen geschlagen, flankierten zwei mächtige Statuen den Eingang, so groß wie die Klippen die uns umschlossen. Ich erkannte in den „Wächtern“ zwei Lohgock, sehr naturgetreu nachempfunden.

„Wir...haben es geschafft...die vergessene Insel Asura...“, meinte Aron und war fast den Tränen nah, so sah es zumindest aus.

„Was? Asura...? Die Insel hat tatsächlich einen Namen, woher weißt du das?“

„Natürlich hat die Insel einen Namen! Ich habe das aber vorerst für mich behalten, weil ich mir nicht sicher war...ob Asura wirklich existiert! Doch es gibt die Insel, sie ist vor uns.“

Dann suchte ich nach Lou und stutzte, während die anderen nicht mehr aus dem Staunen rauskamen, blieb sie ganz ruhig und ein überaus zufriedenes Lächeln war bei ihr zu erkennen. Was zum Teufel sollte das? Aber weiter darüber nachdenken konnte ich schon nicht mehr, als wir anlegten war das für den Moment vergessen und Abenteuerlust machte sich in mir breit. Nachdem unsere Segelyacht sicher im seichten Wasser umherdümpelte, hatten wir ein motorisiertes Schlauchboot zu Wasser gelassen und fuhren zum Strand. Ich sog alles in mich auf was es hier so zu entdecken gab, es war atemberaubend und ließ mein Abenteurerherz höher schlagen. Greg machte dann den Motor aus und wir sprangen alle samt aus dem Boot, das Wasser war hier nicht mehr als hüfthoch und man konnte bequem an Land waten, dabei schleppten wir das Schlauchboot mit und zogen es weit an den Strand. Ich ging natürlich sofort zu den beiden monströsen Lohgockstatuen, die interessierten mich ja nun immens. Ich legte en Kopf in den Nacken und starrte hinauf, man konnte gar nicht so hoch blicken um ihre ganze Pracht zu bewundern. Dann fuhr ich mit den Händen über den verwitterten Stein. Auch wenn er sehr angegriffen war von der salzigen Luft und den harten Witterungen hier, konnte man sich ausmalen das die für die Ewigkeit gefertigt worden waren. Wie lange es wohl gedauert hat, dieses Kunstwerk aus dem Gestein zu hauen? Generationen mit Sicherheit, das würde sogar in der heutigen Zeit Jahrzehnte dauern.

„Unglaublich...die müssen Jahrhunderte alt sein, eher wohl Jahrtausende!“, hauchte ich.

„Damit hast du wohl gar nicht Mal so unrecht, ich schätze so um die 2500 bis 3000 Jahre! Jetzt wo ich diese Statuen sehe, bin ich mir ganz sicher das wir hier auf Asura sind! Du hast ein gutes Auge für solche Dinge, mir ist schon auf der Überfahrt aufgefallen das du dich sehr für solche Dinge interessierst, Van!“, fragte Aron.

Ich zuckte mit den Schultern.

„Na ja, Archäologie scheint mir im Blut zu liegen! Diesen Beruf übt meine Familie mütterlicherseits bereits seid sehr langer Zeit aus und diese Leidenschaft ist immer weitervererbt worden! Mein Urgroßvater war Archäologe, mein Großvater war es und meine Mutter ebenfalls! Ich teile diese Interessen allemal, doch ebenso bin ich auch ein leidenschaftlicher Pokemontrainer! Aber wen wundert das, ich bin nun Mal das „Produkt“ eines Arenaleiters und einer Archäologin.“

Der Mann lachte schallend und schlug mir dann freundschaftlich auf den Rücken.

„Das ist aber gar keine so schlechte Mischung, Kleiner! Du hast den Grips eines Wissenschaftlers und die Leidenschaft eines Trainers, du wirst es noch sehr weit bringen!“
 

Am Abend stand dann auch schon unser Lager, wir hatten es eben so noch aufstellen können. Die Sonne ging nämlich bereits unter und färbte alles in ein wundervolles Rot, ich saß mit Ice und Wizz am Strand und genoss den Sonnenuntergang. Das Absol lag neben mir und zwischen ihren Vorderläufen hatte sich mein Evoli zusammengerollt und schlief. Die Beiden hatten sich wunderbar miteinander angefreundet und waren ein Herz und eine Seele, das hatte mich sehr beruhigt. Doch im eigentlichen Sinne hatte Ice sich wunderbar in mein Stammteam eingegliedert, selbst Spyro hatte sie schnell akzeptiert. Er respektierte sie und das Gleiche galt auch für Ice. Eine Freundschaft wie die zwischen Wizz und ihr würden die Beiden niemals haben, doch das war nicht wichtig. Hauptsache sie tolerierten sich und konnten gut zusammenarbeiten und agieren, schließlich musste ich mich blind auf sie verlassen können. Genauso wie sie sich auf mich und auch untereinander.

„Ist das eine eingeschworene Gesellschaft oder darf ich mich auch dazu setzen?“

Ich sah auf und blickte in Lous Gesicht, der Sonnenuntergang machte sie mysteriöser als sie so schon war. Sie hatte Sora natürlich dabei, doch der hielt sich schüchtern hinter ihr und starrte unverwandt auf Ice. Dann hörte ich ein leises Fauchen und blickte zu meinem Absol, Ice funkelte ihn an, fauchte und bleckte die schmalen dolchartigen Zähne. Ich musste mich doch sehr über ihr Verhalten wundern.

„Ice!“, wies ich sie zurecht.

Sofort verstummte sie und sah beleidigt weg, Sora trollte sich eingeschüchtert und legte sich etwas abseits von uns hin, seinen Blick wachsam auf uns gerichtet.

„Tut mir leid, aber ich weiß nicht was das soll! Sie scheint Sora nicht sonderlich zu mögen!“, meinte ich und sah Lou entschuldigend an.

„Ach, das ist völlig normal! Ice war doch weiblich, oder? Und so gehört es sich für jedes weibliche Absol das etwas auf sich hält, da könnte doch sonst jeder kommen! Im Grunde genommen finde sie Sora nämlich ziemlich interessant, aber das würde sie ums Verrecken nicht zugeben!“, flüsterte sie mir zu und sah dann zur untergehenden Sonne, einen Moment saßen wir angenehm schweigend da.

„Dieser Ort ist wunderschön, nicht wahr? Wer hätte gedacht das es auf dieser Welt noch solche Orte gibt!“

Sie hatte recht, ich dachte ähnlich wie sie und plötzlich fühlte ich mich ihr sehr verbunden, ein schönes Gefühl.

„Stimmt. Hier ist es wirklich wundervoll, solche Orte entstammen eigentlich immer nur irgendwelchen Märchen! Wer hätte gedacht das wir uns Mal in einem befinden würden!“

Nun lachte sie.

„Gibt es in Märchen nicht immer den tapferen Prinzen und eine Prinzessin, die errettet werden muss? Ich wollte als kleines Mädchen immer eine Prinzessin sein und mich von einem Prinzen retten lassen, mit solchen Geschichten bin ich aufgewachsen!“

„Hm...bei mir waren es zwar keine Märchen, aber aufregende Legenden und Sagen! Mein Großvater erzählte sie mir immer vor dem Schlafengehen, ich liebte ihn und seine Geschichten über alles! Doch dann kam die Zeit wo ich und mein Bruder auf unsere Trainerreise gingen, dann war es aus mit diesen wundervollen Erzählungen! Ich würde sie gerne Mal wieder hören, hätte ich sie doch bloß damals aufgeschrieben. Dann könnte ich sie irgendwann Mal meinen Kindern erzählen, sollte ich mal welche haben. Ich bekomme sie leider nicht mehr richtig zusammen!“

„Dann bitte ihn doch einfach das er sie Dir noch mal erzählt und dann schreibst du sie in ein Buch, wäre das nicht etwas ganz besonderes?“

Nun wurde ich traurig, mein Großvater fehlte mir sehr.

„Das geht leider nicht, er ist nicht mehr am Leben...schon eine ganze Weile!“

„Oh nein, endschuldige bitte! Das wollte ich nicht, ich hab dich verletzt!“

Dann griff sie plötzlich nach meiner Hand, das schickte ein angenehmes Kribbeln durch meinen Körper und mir wurde warm. Ihre Hand war so sanft und zärtlich, alleine schon diese Geste tröstete mich und jagte meine düsteren Gedanken fort.

„Schon gut, du wusstest es ja nicht! Er fehlt mir zwar, aber es ist nicht so das es mich total übermannt und fertig macht. Es ist wie es ist, ändern kann ich nichts daran. Ich kann nur dafür sorgen das ich mein Leben so führe wie er es von mir kannte!“

Das Mädchen zog die Knie an und schlang die Arme um ihre Beine, dann starrte sie eine Weile zur untergehenden Sonne.

„Du bist wirklich stark, Van! Darum beneide ich dich, das habe ich schon gemerkt als ich dich zum ersten mal sah. Dich bringt nichts so schnell aus der Ruhe, ich dagegen lasse mich zu schnell von Dingen niederreißen und verliere den Boden unter den Füßen! Das war schon immer so, schon als ich noch ein kleines Mädchen gewesen bin.“

Ich lachte leise und sah sie dann an.

„Wirklich? Das kann ich mir nicht vorstellen, also mach dich nicht schlechter als du bist, Lou!“

„Ach, du willst doch nur nett zu mir sein. Jungen reden immer so einen Stuss daher um den Mädchen zu schmeicheln!“, meinte sie und funkelte mich an.

Nun musste ich aber wirklich lachen.

„Ist das dein Ernst? Ich bin kein Lügner Lou, ich schmiere niemandem Honig ums Maul! Ich sage jedem meine Meinung ins Gesicht, selbst wenn ich Denjenigen damit verletzen könnte! Ich verstecke mich nicht hinter irgendwelchen Lügen, ich habe gelernt ehrlich mit meiner Umgebung zu sein und das habe ich auch vor so beizubehalten!“

„Das ist eine schwierige Einstellung. Könntest du wirklich Freunden auf diese Art und Weise wehtun? Wenn ja, dann bist du ein sehr einsamer Mensch!“

Darüber dachte ich ernsthaft nach, diese Frage war berechtigt.

„Hm...? Ja! Gerade bei Freunden ist das wichtig. Die Wahrheit tut meistens weh und trotzdem würde ich es immer wieder tun! Man muss das sogar tun, das bist du den Freunden als Freund schuldig.“

„Ich seh schon, du gehst unbeirrt deinen Weg und blickst nicht zurück! Das ist bewundernswert, ich mag das! Du stehst mit beiden Beinen fest im Leben...ich wünschte ich könnte das auch!“, meinte sie dann leise und ihre Stimme war sehr traurig.

Ich sah sie an. Was war denn plötzlich mit ihr? Sora erhob sich eben und trottete zu ihr hinüber, er stupste sie sanft an und legte sich dann zu ihr.

„Schon gut, Sora! Hör lieber auf, sonst macht Van sich noch Sorgen um mich und das wäre mir sehr peinlich!“, meinte sie dann wieder fröhlich und sah mich lächelnd an. Ihr Absol surrte etwas und legte dann den Kopf auf die Forderläufe.

„Um dich braucht man dich glaube ich keine Sorgen machen, bei Sora bist du ausgezeichnet aufgehoben!“, meinte ich und erwiderte das Lächeln.

Sie nickte und sah zu ihrem treuen Freund.

„Danke, du bist ein sehr lieber Mensch, Van.“

Dann neigte sie sich zu mir und gab mir einen Kuss auf die Wange, ich blickte sie überrascht an während sie aufstand und dann zurück zum Lager ging. Mir wurde plötzlich klar, das ich sie sehr gern hatte.

Hm...Liebe...?

Aber den Gedanken verbannte ich sofort wieder. Halt die Füße still, Van! Du kennst sie ja noch nicht einmal! Wies ich mich in Gedanken selbst zurecht. Aber gab es nicht auch so was wie Liebe auf den ersten Blick? Mit schwirrendem Kopf ging auch ich irgendwann schlafen und träumte komische Dinge, es war eine unruhige Nacht für mich. Einmal wurde ich sogar mit einem erschrockenen Keuchen wach und sah mich fröstelnd im Zelt um, Drew schlief zum Glück weiter, so wie ein Großteil unserer Pokemon, aber in der Dunkelheit blickten mir zwei rote Augen entgegen.

Du hast schlecht geträumt! In letzter Zeit passiert das recht oft, warum? Meinte Ice dann, schlich leise auf mich zu und setzte sich vor mich.

Ich zuckte mit den Schultern und rieb mir den schmerzenden Nacken, er war steif.

>Ich...weiß es nicht! Nenn es eine Eingebung, aber ich habe das Gefühl das noch einiges passieren wird und es wird keinem von uns gefallen! Das ist mein Frühwarnsystem. Nur leider sagte es mir nicht wovor es mich warnen will und das ist mitunter frustrierend und geht mir an die Nieren!“

Dann ließ ich mich zurück sinken und starrte durch das Insektengitter im Zeltdach, die Sterne strahlten auf uns hinunter und gaben mir etwas Ruhe zurück. Dann drehte ich mich auf die Seite und blickte genau in Ice’ Augen, sie hatte sich neben mir zur Ruhe gelegt und ihr Kopf ruhte auf den kräftigen Pranken. Ich lächelte. Sie sorgte sich um mich.

„Ach Ice, es ist alles okay! Mach Dir nicht so viele Sorgen um mich, schlaf jetzt! Gute Nacht.“

Sie schloss die Augen und ich drehte mich weg und fiel erneut in einen unruhigen Schlaf.
 

ROUND FIVE, END

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ROUND SIX

- Ich habe Dir vertraut... -
 

Das war unser fünfter Tag auf Asura und die Insel hatte immer neue Überraschungen für uns parat gehabt, als wir weiter ins Innere der Insel vorgedrungen waren hatten wir doch tatsächlich Ruinen einer uralten Stadt entdeckt, von ähnlicher Bauart wie die Lohgockstatuen am Eingang der Schlucht die ins Inselinnere führte. Die Ausgrabungen waren in vollem Gange.

„Aron!! Komm Mal schnell her, ich denke ich habe hier etwas ausgesprochen Interessantes entdeckt!“

Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn und starrte hoch zur erbarmungslosen Sonne. Diese Tropenschwüle war echt ätzend, dann steckte ich eine nasse Strähne zurück unter das weiße Tuch das ich mir wie ein Bandana um den Kopf gebunden hatte um meine Haare zu bändigen, da kam dann auch schon Aron angehechelt. Diese Hitze schien ihm noch weniger zu bekommen, er war ja auch schon ein etwas älteres Kaliber.

„Lass mich Mal sehen, Junge!“, meinte der Archäologe und hockte sich neben mich.

Einen Moment hörte man rein gar nichts von ihm, nur ein andauerndes Murmeln. Ich kicherte, der Kerl war nun in seiner ganz eigenen Welt gefangen. Ich glaube diese Macke hatten alle Wissenschaftler gemeinsam.

„Leg diesen Teil bitte noch frei, aber gaaanz vorsichtig!“

Ich nickte und tat worum er mich bat, mit Engelsgeduld und voll konzentriert machte ich meine Arbeit und langsam kam eine gewaltige Steinplatte zum Vorschein auf der Zeichnungen und eine mir komplett fremde Sprache eingemeißelt waren. Sie waren nur leicht beschädigt. Die Augen des Mannes strahlten und ein breites Lächeln erschien auf seinem Gesicht.

„Das ist gut, hab ich recht?“, fragte ich.

Er nickte heftig und schlug mir dann auf den Rücken, das ich fast noch vorne kippte.

„Sogar sehr gut, mein Junge! Amy! Scan das bitte und mach Fotos, ich glaube das hier versteckte Hinweise zu der untergegangenen Kultur der Asuren drauf sind, die sehr wichtig für uns sein könnten. Wenn du damit fertig bist gehen wir zurück und machen erst heute Abend oder morgen früh weiter, diese Hitze ist unerträglich! Ich will nicht das noch einer von uns aus den Latschen kippt, höchstwahrscheinlich wäre das nämlich ich.“

Dann gingen wir zurück und aßen eine Kleinigkeit zu Mittag. Als das beendet war fragte ich ob ich noch weiter gebraucht werden würde. Als Aron das verneinte, haute ich mich aufs Ohr und schlief fast sofort ein. Meine Nächte waren nicht ruhiger geworden, im Gegenteil...ich wachte immer häufiger auf und war übermüdet.

Etwas zerrte plötzlich an meinem Shirt und ich schlug immer noch erschöpft die Augen auf, dann saß ich und erkannte Wizz der um mich herumsprang, wie so ein kleiner Flummi. Was war denn mit ihm? Der war ja außer sich, Wizz hatte so schon Hummeln im Hintern, doch dieser Affentanz den er hier fabrizierte war echt schon heftig.

>Hey! Bleib locker, Quälgeist! Was ist denn?“

Nun packte mein Evoli den Stoff meiner Cargobermudahose und zog mächtig daran, er hörte gar nicht mehr auf. Da stimmte doch etwas nicht? Also stand ich immer noch etwas benebelt vom Schlaf auf und wankte zur Tür, dann wurde mir kurz schwarz vor Augen.

„Uuhh...mir geht’s nicht gut! Was ist los mit mir? Das konnte doch nicht nur der Schlafmangel sein, oder?“

In dem Moment stürmte Jemand herein.

„VAN!! Komm...“

Aber Drew blieben die Worte im Halse stecken, als er sah das ich bereits wach war. Doch er sah mich merkwürdig an.

„Geht’s Dir gut?“, fragte er dann besorgt.

„Ja, mir geht es blendet. Nur etwas schlaftrunken.“, log ich, denn eigentlich fühlte ich mich wie gekaut und wieder ausgespuckt.

„Was gibt’s denn? Du bist ja genau so aufgedreht wie Wizz!“

Ging an ihm vorbei und schob das Fliegengitter beiseite, da sah ich schon was die Beiden so aufgeregt hatte. Besuch war gerade dabei am Strand anzulegen und wurde von Aron begrüßt. Was zum Henker hatten diese Typen denn hier verloren? Das stank doch zum Himmel, verdammt! Mein Frühwarnsystem drehte total ab und dann auch noch diese Kopfschmerzen, als würde mir jeden Moment die Birne platzen! Mir wurde wieder schwarz vor Augen, ich wankte stark und verlor fast das Gleichgewicht, konnte mich allerdings rechtzeitig an Drew festhalten. Mir war heiß...! Diese unglaublichen Kopfschmerzen...! So schwindelig...! Dann brach ich zusammen, bekam allerdings noch Drews panisches Rufen um Hilfe mit, dann kamen Amy und Greg! Er trug mich zurück ins Zelt und ich dämmerte weg.
 

Ich fröstelte leicht als ich die Kälte auf der Stirn fühlte, öffnete langsam die Augen und sah zur Seite. Dort saß Lou und war eben dabei ein kleines Handtuch in eine Schüssel zu tunken, sie schien zu bemerken das ich sie beobachtete und sah auf. Ein erleichtertes Lächeln flog über ihre Züge.

„Endlich bist du wieder wach!“

Ich griff nach dem nassen Lappen auf meiner Stirn und setzte mich vorsichtig auf, ich fühlte mich wie in Watte gepackt und mir wurde wieder etwas diesig.

„Was ist passiert, hab den totalen Filmriss?! Man geht’s mir dreckig!!“, zischte ich leise.

Sie legte mir ihre Hand auf die Stirn.

„Du hast immer noch hohes Fieber, es ist nur ein wenig runtergegangen! Du bist umgekippt und hast eine ganze Nacht und einen ganzen Tag durchgeschlafen. Hier trink das!“

Ich musterte die Flüssigkeit im Becher argwöhnisch und sah dann zu Lou, sie nickte aufmunternd. Vorsichtig nippte ich an dem Zeug, verschluckte mich dann und verzog angewidert das Gesicht.

„Boah!! Das Zeug ist ja absolut ekelhaft! Was ist das?!“

„Na Medizin du Depp! Und nun stell dich nicht so an, du bist doch ein Mann! Also runter damit! In einem Zug, dann ist es nicht so schlimm!“, sagte sie und funkelte mich an.

„Muss ich wirklich...?“

Sie verlieh ihren Worten mit einem einzigen strengen Blick Nachdruck, ich schluckte und seufzte dann.

„Schon klar...aber wenn ich kotzen muss ist das nicht meine Schuld! Also...ex und hopp!“

Ich stürzte das Gesöff hinunter und schüttelte mich. So ein Teufelszeug...das reinste Brechmittel. Ich reichte den Becher Lou und sah sie an.

„Zufrieden...? Oh man...Frauen!!“, grummelte ich letzteres leise.

„Ja, sehr sogar! Mein tapferer kleiner Soldat!“, meinte sie und tätschelte mir die Wange.

Ich packte ihre Hand und blickte sie böse an.

„Verarsch mich nicht, okay?!“

Sie kicherte.

„Hey! Nun lachst du mich auch noch aus, das ist noch schlimmer!“, blaffte ich beleidigt

„Würde ich doch nie! Wie kommst du nur darauf?!“

Dann tat sie etwas was mich total aus der Bahn warf, sie küsste mich doch tatsächlich. Ich war total überrumpelt und es dauerte einen Moment bis ich den Kuss erwiderte, es wurde ein langer Kuss. Langsam zog sie sich zurück, blieb mit ihrem Gesicht allerdings ganz nah an meinem, sie sah mir direkt in die Augen.

„Und...? Nimmst du meine Entschuldigung an?“, flüsterte sie leise.

„Wer würde das nicht? Machst du das bei all deinen Patienten?“

Sie lächelte und legte ihre Stirn auf meine.

„Nein...du bist der Erste! Schlaf jetzt, sonst geht dein Fieber niemals zurück. Schlaf dich richtig aus und lass Dir soviel Zeit wie du brauchst zum Gesundwerden, übertreib es also nicht gleich! Ich sag den Anderen das du auf dem Weg der Besserung bist! Sie haben sich alle schreckliche Sorgen gemacht, besonders Drew!“

Ich nickte und legte mich wieder hin, da fielen mir die Fremden ein.

„Halt warte! Was ist mit diesen komischen Typen?! Sind die noch da und was zum Henker machen die hier?“

>Ja, sie sind noch da und bleiben auch eine Weile! Sie haben sich verirrt und sind zufällig auf Asura gestoßen! Arons Arbeit scheint die Leute sehr zu interessieren. Später mehr, schlaf jetzt endlich!“
 

Zwei Tage später ging es mir soweit wieder ganz gut, das Fieber war fast weg und meine Umgebung fing sich auch nicht mehr an zu drehen wenn ich aufstand, nur leichte Kopfschmerzen hatte ich noch, aber die waren im Bereich des Erträglichen. Ich zog mich eben um als es draußen plötzlich laut wurde. Was war denn da los? Ich schob das Fliegengitter beiseite, trat hinaus und erstarrte. Ich musste eben mitansehen wie Aron von einem kräftigen Typen am Kragen gepackt und bedroht wurde. Das konnte ich nicht zulassen, da musste etwas passieren. Instinktiv griff ich nach meinen Pokebällen, aber die waren an meinem Gürtel und dieser war im Zelt. Und Wizz war nirgends zu sehen. Mist!! Dachte ich finster. Dann eben so.

„Hey!! Lass den Mann sofort los, Dicker!“, rief ich und stürmte auf den Typen zu.

Er sah überrascht zu mir, stieß Aron von sich als er endlich bemerkte das ich mit der Faust voran direkt auf ihn zuhielt. Er wich zwar aus und ich wurde von meinem eigenen Schwung mitgerissen, aber in einer Drehung schnellte halt meine andere Faust vor und traf, er taumelte zurück und Tritte meiner Seits folgten. Diese wehrte der Kerl allerdings ab, packte mein Fußgelenk und grinste als hätte er schon gewonnen. Irrtum Kollege, mich würdest du nicht so schnell klein kriegen. Ich ließ mich zurück fallen und warf mich in einen Rückwärtssalto, so knallte ich ihm beide Tritte unters Kinn. Keuchend taumelte er zurück und ich stand in Position.

„Willst du noch einen kleinen Vorgeschmack? Oder verziehst du dich jetzt mit deinen Kumpels, ich bin echt schlecht gelaunt!“, meinte ich und starrte den Typen an.

„Du steckst wirklich voller Überraschungen, Van! Das eben war beeindruckend, aber du solltest Dir deine nächsten Schritte gut überlegen!“

Ich erstarrte. Diese Stimme...? Lou?! Langsam drehte ich mich um und sie war es. Sie hielt mir meinen Gürtel mit den Pokebällen entgegen und an einer Leine zerrte Wizz und biss hinein, zog vergeblich daran um freizukommen. Aber es war zwecklos das begriff auch gerade mein Kleiner Kumpel und setzte sich niedergeschlagen mit hängendem Kopf und hängenden Ohren hin, dabei winselte er leise.

„WAS...? Louisa! Was zum Henker soll das? Lass Wizz sofort frei und gib mir meine Pokemon, ich muss hier etwas aufräumen!“

Sie schüttelte den Kopf.

„Das werde ich nicht tun, sonst machst du noch Dummheiten und diese Sache können wir auch gewaltlos beenden. Wir wollen nur das Geheimnis der Zeit lüften und die Schätze hier abgreifen, dann sind wir weg und ihr habt eure Ruhe!“

Ich schüttelte verwirrt den Kopf. Was sollte das denn alles? Dann kam mir plötzlich ein Gedanke und dann konnte ich es noch weniger glauben. Sie...hatte mich belogen und benutzt, das versetzte mir einen ganz üblen Stich ins Herz. Es tat so unendlich weh, meine Gefühle zu ihr waren aufrichtig und sie hatte das gnadenlos ausgenutzt. Nichts was sie gesagt und getan hatte war echt oder die Wahrheit gewesen.

„Du hast die Anderen und...mich benutzt, auf übelste Weise hast du mit meinen Gefühlen gespielt! ICH hab dir vertraut, Louisa!“, flüsterte ich ihr verletzt und enttäuscht zu.

Sie kam auf mich zu und ging an mir vorbei, dann warf sie ihrem Kumpel meinen Ballgürtel zu.

„Pass mir gut darauf auf, Brandon!“

Er fing ihn auf und sah sie fragend an.

„Was soll das, Lou?“

„So lange wir seine Pokemon in unserer Gewalt haben wird er sich ruhig verhalten bis wir die ganze Sache durchgeplant haben, dann braucht er sie wieder! Aber dann haben wir ja noch seine Freunde als Geiseln! Das ist das Problem bei euch guten Jungs, ihr seid so unglaublich edelmütig und naiv! Eine schlechte Kombination!“, meinte sie kalt und sah mich dann an.

„Wer seid ihr Typen eigentlich und was wollt ihr?!“, entgegnete ich.

„Sagen wir Mal so, wir sind moderne Piraten! Ich glaube das trifft es am ehesten und was wir hier wollen...? Habe ich das nicht bereits erwähnt? Asura ist eine wahre Fundgrube von Schätzen und nebenbei könnten wir auch noch das Geheimnis der Zeit lösen! Die Asuren haben mit der Zeit und dem ewigen Leben herumexperimentiert und wer möchte die Geschicke nicht gerne beherrschen? Doch dafür brauchten wir den Professor und er war mehr als nur zu willig diese Expedition auf die Beine zu stellen, alleine schon um seine Tochter zu finden! Es war leicht ihn zu Überzeugen und wir brauchten nur warten. Nun hat er endlich den Weg ins Heiligtum entschlüsselt, wir können uns also auf den Weg machen!“
 

ROUND SIX, END

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ROUND SEVEN

- Lou -
 

Wieder lief ich durch dunkle Gänge, ich nahm Geräusche von irgendwelchen Verfolgern wahr die ich allerdings nur hörte und fühlte, aber nicht sah! Ich lief keuchend weiter, stolperte und fiel der Länge nach hin. Schnell kämpfte ich mich wieder auf die Beine und lief weiter, meine Verfolger kamen immer näher. Die Angst kroch mir in die Knochen und ich wurde schneller, dann tat sich vor mir plötzlich eine Schlucht auf. Ich kam eben so noch zum Stehen und ließ mich zurück fallen, das war echt knapp gewesen.

Dann sah ich entsetzt hinter mich, sie hatten mich eingeholt. Dunkle Schatten schälten sich aus der Finsternis, es erdrückten mich fast. Ich konnte nicht atmen, dann blieben sie plötzlich zurück. Nur zwei Gestalten näherten sich mir weiter. Ich wich zurück soweit es mir möglich war, sie kamen näher und dann stockte mir der Atem. Diese beiden Phantome kannte ich, es waren meine Eltern! Aber wie...ich verstand das nicht! Langsam stand ich auf und starrte sie an, was sollte das alles?

„Mum? Dad?! Was...macht ihr hier? Man sagte uns ihr wärt verschollen! Wo ward ihr so lange?“

Ich nähere mich ihnen vorsichtig, als würden sie gleich wie Seifenblasen zerplatzen. Aber es war viel schlimmer. Plötzlich entfernten sie sich von mir, sie schwebten langsam davon, ich folgte ihnen, wollte nach den mir dargebotenen Händen greifen...doch ich bekam sie nicht zu fassen. Dann zogen meine Eltern sich immer schneller zurück und die Entfernung zu ihnen wuchs. Plötzlich stolperte ich und stürzte erneut, diesmal schlug ich mir das Knie auf. Als ich nach der Wunde sehen wollte bemerkte ich das mir die Hose viel zu groß war, dann starrte ich auf meine Hände...es waren zwar noch meine, aber das waren Kinderhände?! Hä...? Ich war fassungslos. Dann blickte ich mich um, keine Spur von meinen Eltern...nur noch Dunkelheit. Es war wie damals in der Geisterhöhle, ich kauerte mich hin und kniff die Augen fest zusammen, ich hatte so viel Angst. Dann drang ein dumpfes Dröhnen zu mir durch, es schien ganz tief aus der Erde zu kommen. Der Felsboden bekam Risse und es grummelte, dann tat sich unter mir eine Spalte auf und ich fiel...

Dann erwachte ich mit einem Aufschrei, wie jedes Mal wenn ich diesen Traum hatte und sah mich verwirrt im Zelt um.

„Nicht doch...immer wieder das Selbe...Nacht für Nacht...“, hauchte ich leise und stützte meinen Kopf in die Hände. Stand dann leise auf und verließ das Zelt, diese nacht war angenehm kühl. Ich sah mich um, Brandons Leute standen jeweils zu Zweit an verschiedenen Punkten des Lagers und hielten Wache. Als sie mich erkannten rührten sie sich, ich hielt beschwichtigend die Handflächen hoch.

„Whou! Haltet die Füße still, okay?! Ich habe nicht vor Ärger zu machen, bin doch kein Idiot! Ich weiß wann ich verloren hab! Brauche eben nur etwas frische Luft, schlafe in letzter Zeit nicht besonders gut!“

Die Jungs musterten mich noch einen Moment und nickten dann, ich verzog mich und setzte mich an den Strand. Immer in Blickweite unserer speziellen Freunde, damit sie bloß nichts falsches von mir dachten. Wie war ich da nur wieder rein geraten, ständig gab es in meiner Gegenwart Ärger...ich war mit ziemlicher Sicherheit verflucht. Dann sprang mir Wizz plötzlich auf den Schoß, ich war total überrascht. Wo kam der denn plötzlich her?

„Wizz!? Wie hast du denn das geschafft?“

Er winselte und schmiegte sich an mich.

„Meine Güte! Der kleine Quälgeist gibt endlich ruhe, das ist ja ein Ding! Wie ausgewechselt, der vergöttert dich ja regelrecht!“

Ich sah auf und Lou stand da und blickte auf mich herab, erneut übermannten mich die Gefühle, aber richtig deuten konnte ich sie nicht.

„Erwartest du jetzt ein Dankeschön von mir? Wenn ja, dann kannst du lange warten!“, meinte ich kalt sah sie dann aber nicht an, das konnte ich nicht.

Trotzdem bemerkte ich das sie unter den Worten zusammenzuckte, aber schnell ihre Fassung wieder fand.

„Eigentlich nicht, wäre aber angebracht! Ich habe dein Pokemon beschützt. Wizz war unerträglich, eine richtige kleine nervende Giftspritze! Es hätte nicht viel gefehlt und Brandon hätte ihn ins Meer geworfen!“

Ich sah sie erschrocken an. Was war mit meinen anderen Pokemon?!

Sie schien meine Gedanken lesen zu können und lächelte versöhnlich.

„Keine Angst! Dein restliches Team ist sicher in meinem Zelt verwart, Sora passt gut auf sie auf. Brandon wird sich hüten ihm zu nahe zu kommen, denn er würde es bitter bereuen!“

Ich atmete erleichtert aus, das beruhigte mich ungemein. Wizz fiepte und sah mich mit seinen großen braunen Augen an.

„Keine Panik, Wizzy...mir geht es gut!“

Dann sprang er von meinem Schoß und düste über den Strand, jagte nach den Wellen und tobte umher. Wenigstens Einer hatte seinen Spaß. Ich sah ihm dabei zu und erinnerte mich an damals als ich Wizz bekam, er war eine herzensgute und freundliche Seele. Aber beraubte man ihn seiner Freiheit oder schränkte ihn auf andere Art und Weise ein war er nicht zu bändigen.

„Wizz hasst es eingesperrt zu sein, er ist ein Freigeist wie ich! Ich habe zwar einen Pokeball für ihn aber den benutze ich nur sehr, sehr selten! Ich brauche keinen Ball für ihn, er ist mein treuster und aller bester Freund!“, meinte ich zu Lou.

Was mich dazu bewog ihr das zu sagen wusste ich nicht, aber ich sah keinen Feind in ihr und nach wie vor fühlte ich mich sehr zu ihr hingezogen. Sie hatte mich verletzt und das sehr, aber ich vermutete da mehr. Sie handelte nicht aus freien Stücken, etwas zwang sie zu diesen Dingen.

Sie setzte sich dann neben mich.

„Ich habe schon gemerkt das du sehr an deinen Pokemon hängst und sie an Dir! Das macht dich zu etwas besonderem, Van! Die Trainer lieben ihre Pokemon, keinen Zweifel. Doch bei Dir ist da noch etwas anderes, das Pokemon dazu bringt Dir ihre Zuneigung und Freundschaft zu schenken!“

Ich sah sie an, ihr Blick war traurig in die Ferne gerichtet. Sie war ganz, ganz weit weg. Dann lachte ich leise.

„Wie kommst du denn jetzt darauf? Ich behandel Pokemon lediglich so respektvoll wie es ihnen zusteht, sie sind denkende und fühlende Wesen!“

„Das meine ich nicht, Van! Wie war das gleich noch? Ice ist doch freiwillig zu Dir gekommen, oder? Und bei deinem Seadraking war es doch ähnlich, es ist doch eigentlich ein wildes Pokemon!“

„Ja, aber das waren doch nur Ausnahmen! Meine anderen Pokemon habe ich auf übliche Art und Weise bekommen, ich habe sie gefangen wie jeder andere Trainer auch!“

„Ach ja...? Dann erzähl doch Mal!“, forderte sie mich auf.

Ich stutzte! Obwohl...jetzt wo ich genauer darüber nachdachte...ganz so war es dann doch nicht gewesen. Viele meiner Pokemon bekam ich durch merkwürdige Umstände, jedes hatte seine eigene Geschichte zu erzählen. Ich schwieg.

„...!“

„Siehst du, genau das habe ich gemeint! Du kannst mir nicht antworten, weil du weißt das ich recht habe!“

„Stimmt, es waren viele Zufallsbegegnungen dabei und das sind alles die Pokemon an denen ich sehr hänge!“

Schweigen.

Lou war sehr still geworden und fröstelte dann, intuitiv legte ich ihr den Arm um die Schulter und drückte sie an mich. Dieses Angebot nahm sie dankend an und wir küssten uns.

„Van...? Glaubst du mir wenn ich Dir sage, das meine Gefühle für dich echt sind und ich wirklich nicht vor hatte dich zu verletzen! Das musst du mir bitte glauben!“

Wir starrten minutenlang einander an und plötzlich wusste ich das sie die Wahrheit sprach.

„Ich weiß, trotzdem fühle ich mich verraten...du hast mich verletzt und daraus mache ich kein Geheimnis! Aber ich glaube Dir, ich will Dir glauben! Du machst das nicht freiwillig! Also...raus damit! Warum tust du das, es passt nicht zu Dir! Ich will Dir helfen, aber wenn du nicht mit mir sprichst...kann ich das nicht!“

Abrupt stand sie auf und ging.

„Wir brechen morgen früh auf, also geh jetzt bitte schlafen! Es wird ein anstrengender Tag! Gute Nacht, Van!“, rief sie mir noch zu bevor sie ganz verschwunden war. Ich seufzte und legte mich kurz darauf auch schlafen, die restliche Nacht blieb ich von Alpträumen verschont.
 

Ich hielt einen Moment inne, mir war schwarz vor Augen geworden und ich stützte mich an einem Baum ab, der Schweiß rann mir in Strömen die Schläfen hinab, auch mein Shirt war durchgeweicht. Warum musste es auch so verdammt schwül werden, die Luftfeuchtigkeit hier musste fast hundert Prozent haben. Nun konnte ich mit dem Spruch: Die Luft steht! Auch etwas anfangen. Dieses Klima tat meiner eh schon angeschlagenen Gesundheit nicht besonders gut, das genaue Gegenteil war der Fall! Schon als ich heute morgen aufgewacht war, bemerkte ich das Fieber und meine restlichen Sinne funktionierten auch nur bedingt. Trotzdem hatte ich mich durchgebissen so gut es eben ging und meine Schwäche war auch niemandem bis jetzt aufgefallen, aber irgendwann war genug und mein Körper schrie nach der verlangten und nötigen Ruhe. Aber dem durfte ich einfach nicht nachgeben, es stand zu viel auf dem Spiel. Also ging ich weiter und bahnte uns einen Weg durch das dichte Gestrüpp, zu dieser unfreiwilligen Expedition gehörten der Prof, Louisa, Brandon mit zwei seiner Schlägern und natürlich ich.

Wir kämpften uns an einer ziemlich steilen Böschung hoch, der Eingang zu den Höhlen und zum Labyrinth durfte nicht mehr als zu weit weg sein. Dann überkam mich Schwindel und ich knickte weg, verlor das Gleichgewicht und wäre fast rücklings gestürzt, konnte mich aber fangen und sackte auf ein Knie, mit einer Hand stützte ich mich und wartet den Anfall ab.

„Los weiter!!“, blaffte Brandon.

„Ja doch! Immer mit der Ruhe, okay!? Ich bin ausgerutscht, verdammt!! Du kannst ja gerne die Führung übernehmen, Dicker!“

Dabei war er eigentlich nicht dick, aber ein ziemlich massiger und auch kräftiger Typ, so ein richtiger Seebär, ein Pirat eben.

„Du kleines Großmaul! Pass auf was du sagst, klar!?“, knurrte er und baute sich bedrohlich vor mir auf, aber ich dachte nicht daran vor ihm zurückzuweichen und erwiderte seinen Blick.

„DAS reicht!! Los weiter! Ich will noch vor dem Einbruch der Nacht wenigstens vor dem Höhleneingang sein! Für Streitereien haben wir keine Zeit, in der Dunkelheit muss ich nicht unbedingt mitten im Dschungel übernachten!“, meinte Lou und schob sich an uns vorbei.

Noch ein Blick auf Brandon und ich schloss zu ihr auf und übernahm wieder die Führung, es dauerte noch eine Weile bis das Gebirge vor uns in die Höhe wuchs. Die Bergkette war monströs und bestand aus einem sehr dunklen Gestein, ein Onyxgemisch vermutete ich und stellte eine entsprechende Frage an Aron. Er nickte.

„Du hast recht, dieses Monument ist nicht natürlich erstanden es wurde von Menschenhand erschaffen! Ein großes Lob an deinen Scharfsinn, Van!“

„SUPER...!“, höhnte Brandon und drängte den Prof dann grob bei Seite.

„Können wir dann endlich weiter, was geht uns dieser verdammte Stein an! Rauf mit Dir du halbes Hemd!“, blaffte er und bedachte mich mit einem kalten Blick.

Ich schluckte eine spitze Bemerkung hinunter und atmete tief aus. NEIN!! Er war es nicht wert, meine so schon begrenze Energie an ihn zu verschwenden. Denn ich merkte dass das Fieber wieder gestiegen war und mein Blick langsam zu verschwimmen begann. Ich nahm einen Schluck Wasser um die Trockenheit aus meinem Mund zu vertreiben und machte mich an die Arbeit.

„Ich werde als erster gehen und alles für den Aufstieg vorbereiten!“

Ich warf meinen Rucksack zu Boden und kramt darin herum, kurze Zeit später hielt ich bereits eine komplette Kletterausrüstung in den Händen. Sicherte mich ab und wollte eben den ersten Haken ins Gestein rammen um das Kletterseil darin einzufädeln als Lou sich für eine Pause entschied, nach einem kurzen Streitgespräch hatte sie sich gegen Brandon durchgesetzt.

„Wir haben Zeit, Bran!! Schau Dir bitte den Professor an, der pfeift aus dem letzten Loch und wer von uns liest dann die Karte? Von uns kann keiner diese Schrift entziffern, nur Van könnte es und dann auch nur zu einem geringen Teil und der hat schon mit unserem Schutz genug zu tun! Also sei kein Schwachkopf!!“, meinte sie.

Unglaublich! Sie konnte sich durchsetzen keine Frage, erneut bewunderte ich sie dafür und fragte mich zu wiederholten Male...woher sie eigentlich kam? Dann wurde ich mich ihrem Blick bewusst und kannte plötzlich den wahren Grund für die Pause, das hatte sie für mich gemacht und nicht für Aron. Sie hatte bemerkt das es mir schlecht ging, ich nickte ihr leicht zu und ließ mich dann neben Aron nieder, er bot mir etwas zu Essen an und dann seine Feldflasche, doch ich verneinte Beides und lehnte mich mit geschlossenen Augen gegen den Stamm eines der gewaltigen Baumriesen. Ich schien irgendwann irgendwie eingedöst zu sein, denn als ich von Lou angesprochen wurde, fühlte ich mich sehr verschlafen und träge. Sie sah mich besorgt an und berührte sanft meine Stirn, dann umwölkten sich ihre Züge.

„Wusste ich es doch! Du hast einen Rückfall bekommen, du hast Fieber und solltest dich ausruhen! Ich werde mit Brandon sprechen, wir müssen hier rasten! Es bringt nichts wenn du uns unterwegs umkippst!“

Sie wollte gerade gehen, als ich sie zurückriss und bestimmt mit dem Kopf schüttelte.

„Nein! Es ist halb so schlimm, ich will den ganzen Kram möglichst schnell hinter mich bringen!“

Wir trugen einen stummen Kampf aus den ich letztendlich gewann, sie gab klein bei und nickte.

„Aber du sollst wissen das ich nicht damit einverstanden bin, denn ich mache mir wirklich Sorgen um dich! Auch wenn du mir nicht glauben willst!“

Damit ging sie und ich fühlte mich plötzlich beobachtet, also sah ich zur Seite und blickte in Arons Gesicht. Sorge war darauf zu erkennen.

„Also habe ich mich doch nicht geirrt, du warst schon die ganze Zeit über merkwürdig und sahst blass aus!“

„Ich schaff das schon, hab bereits schlimmeres durchstehen müssen!“

Er starrte mich weiter an, es wurde bereits unangenehm. Dann seufzte er.

„Es geht mich ja eigentlich nichts an, aber ich würde bei Louisa an deiner Stelle etwas vorsichtiger sein! Schließlich hat sie dich schon ein mal belogen und könnte es durchaus ein weiteres Mal tun...! Liebe ist schon eine komische Sache, was?“

Ich wurde rot und schämte mich dafür ein wenig, ich benahm mich wie ein kleiner Junge der in seinem Leben noch nie etwas mit einem Mädchen gehabt hatte. Dann stand ich abrupt auf.

„Stimmt! Es geht sie nichts an, Professor!“

War alles was ich dazu zu sagen hatte. Ich wusste das war unfair von mir, aber im Moment war ich nicht bereit über die entstehende Beziehung zwischen Lou und mir zu sprechen, denn...ich war mir meiner Gefühle zu ihr selbst nicht ganz sicher! Aber definitiv war da etwas zwischen uns und es wurde stärker, mit jedem Augenblick den wir zusammen verbrachten! Kurz darauf begann der Aufstieg zur Höhle, es waren gute zwanzig Meter zu klettern und ich machte den Anfang.
 

ROUND SEVEN, END

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ROUND EIGHT

- das Labyrinth -
 

Ich war als erster oben angekommen und half den Anderen beim Aufstieg, als der Letzte von Brandons Jungs es geschafft hatte blickten wir in das gähnende Loch das den Höhleneingang darstellte, es war stockfinster.

„Wie ätzend...“, zischte ich leise.

Ich konnte da nicht lange reinsehen und blickte zu Boden, meine alte Angst kam wieder hoch und die Erinnerung an den dunklen Höhlenkomplex in dem ich mich damals als kleiner Junge so verlaufen hatte und sie mich dann erst nach zwei Tagen fanden...es war entsetzlich. Langsam kam schon die Panik über mich, alleine die Vorstellung versetzte mich in Schrecken. Ich hasste Dunkelheit, mehr als alles andere auf der Welt. Aber ich musste durchhalten! Da führte kein Weg dran vorbei, alleine schon für unsere Freunde die im Lager festsaßen. Mein Zögern wurde natürlich bemerkt und das auch noch von Brandon.

„Was ist los Großmaul?! Angst vor der Dunkelheit?“, meinte er und lachte gemein.

„Sicher...“, meinte ich trocken.

Konnte ihm ja schlecht meine Angst auf die Nase binden. Vor dem Eingang blieb ich allerdings noch mal stehen und starrte hinein, alles in mir sträubte sich.

„Du hast ja wirklich Angst?!“

Lou war neben mir aufgetaucht und sah mich an, ich erwiderte ihren Blick und nickte vorsichtig.

„Ja, ich habe sogar schreckliche Angst! Ich hasse Dunkelheit jeglicher Art!“

Ich bebte plötzlich am ganzen Leib, das war so peinlich.

„Ziemlich uncool, was?“

Sie schüttelte nur den Kopf und nahm meine Hand.

„Jeder Mensch fürchtet sich vor etwas, dafür braucht man sich nicht schämen! Komm!“

Sie nahm meine Hand und zog mich sanft mit, das gab mir Kraft und machte es nur halb so schlimm. Ich hatte allerdings trotzdem Mühe mich zusammen zu reißen, diese tiefe Angst vor der Dunkelheit würde ich niemals ganz verlieren können. Aber ich musste nur an die Anderen denken und das reichte aus, sie alle verließen sich auf...auf mich! So hatte ich mich bald genug wieder unter Kontrolle und wollte erneut die Führung übernehmen.

„Spyro, komm raus!“, rief ich.

Er sah mich erwartungsvoll an und wartete auf meinen nächsten Befehl.

„Mach uns bitte Licht, Kumpel! Wer weiß was uns hier alles erwartet...“, meinte ich finster und sah mich nervös um.

Spyro nickte und im selben Moment loderten die Flammen an seinen Handgelenken auf und erhellten alles. Hoffentlich würde er das lange genug durchhalten, schließlich zerrte es an seinen Kräften die Flammen zum brennen zu bringen.

„Danke, Spyro! Wenn du nicht mehr kannst dann lass es mich wissen.“

Ein erneutes nicken von ihm und dann lief er vor uns her.

Der Weg wurde zunehmend schmaler und neben uns gähnte ein gewaltiger finsterer Abgrund, wir konnten nun nur noch hintereinander gehen und mussten uns nah an der Felswand halten. Und allen war mulmig zu mute, dann wurde mir plötzlich wieder schwarz vor Augen und ich wankte gefährlich und mir wurde ganz heiß, ein Fieberschub. Um nicht das Gleichgewicht zu verlieren und dort hinab zu stürzen drückte ich mich an die Wand und atmete erst mal tief durch. Lou war dann neben mir und berührte meine Wange.

„Oh nein, du hast schon wieder hohes Fieber!“

„Hey, was ist da vorne los?!“, blaffte Brandon.

„Wir müssen Rasten, jeder von uns brauch eine Pause!“, rief sie ihm zu.

Er schüttelte heftig den Kopf.

„Keine Chance! Los! Weitergehts! Wir haben schon zu viel Zeit verschwendet!“

„BRANDON!!! Wir brauchen eine Pause, alle! Auch du du verdammter Schwachkopf!!“

Sie wollte einfach nicht aufgeben und ihren Willen durchsetzen, mir sollte es nur recht sein. Ich war wirklich am Ende, meine Beine zitterten bereits vor Schwäche. Aber ich beobachtete mit Sorge, das Louisa sich zu viel und heftig bewegte. Gefährlich an diesem klaffenden Schlund, eben wollte ich etwas entsprechendes sagen...doch das Unglück geschah! Lou verlor das Gleichgewicht und stürzte, alles geschah in Zeitlupe...! Sie fiel rücklings an mir vorbei, im Affekt griff ich nach ihrem Arm und warf mich zurück, den Ruck ihres Gewichts erwartend. Dann schien sich alles wieder in normaler Zeit zu befinden und ich hörte ihren entsetzten Schrei.

„Hab dich!“

„VAN!!! HILFE!!! Zieh mich rauf, ich...habe Angst!“

Nach einer kurzen Anstrengung zog ich sie in meine Arme und sie krallte sich panisch in mein Shirt, ich drückte sie an mich.

„Schschttt...schon gut, ich bin ja da! Keine Angst!“

Versuchte ich sie zu beruhigen. Langsam beruhigte sie sich wieder und drückte ihr Gesicht an meine Brust.

„Alles wieder gut?“

Sie sah mich an und nickte dann.

„Danke...“

„Schon gut. Pass nur besser auf, ja?“

Sie nickte und wollten weiter, doch ich war zu nah an den Rand geraten und dieser bröckelte, ich glitt ab und fiel. Spyros Klauen schossen blitzschnell hervor und umgriffen meinen Arm, seine Krallen schnitten mir ins Fleisch, ich biss die Zähne aufeinander. Doch es ging zu schnell, er hatte mich zwar gepackt... aber die Wucht meines Gewichts war zu überraschend. Mein Pokemon bekam keinen Halt und ich riss uns Beide in die Tiefe, schnell schaltete ich und kramte seinen Pokeball hervor.

„Spyro!!!! ZURÜCK!!!“

Sollte wenigstens er diesen Sturz überleben, aber auch ich überlebte. Die Felswand des Abgrundes fiel im 45° Winkel hinab, also schlug ich auf und überschlug mich einige Male, bis ich auf den harten Boden krachte und das Bewusstsein verlor.
 

Wie lange ich dort gelegen hatte wusste ich nicht so genau, jedenfalls kämpfte ich mich schwankend auf die Beine und hielt mir den Kopf, an meinen Fingern war Blut. Wie schlimm die Verletzung war konnte ich nur raten doch mein restlicher Körper schien erstaunlicherweise unversehrt geblieben zu sein und gebrochen hatte ich mir auch nichts. Ich blickte hoch, doch erkennen konnte ich nur Finsternis! Die Angst kroch schon wieder in mir hoch...wie ich die Dunkelheit doch hasste!! Ich tastete die Felswand vor mir ab und suchte nach einem Halt, fand den dann auch. Griff zu, wollte mich eben hochziehen als ein heftiger Schmerz durch meinen Arm zuckte, ich keuchte gequält auf, griff nach meinem Arm und sank an der Wand hinab. Ich versuchte in der Finsternis etwas zu sehen, doch das ging nicht. Dann fiel mir Spyro ein, seine Flammen würden die Höhle erhellen.

„Spyro! Komm raus!“

Er materialisierte sich und sah mich aufmerksam an.

„Alles klar bei Dir?“

Er nickte.

„Das tut gut zu hören. Mach bitte Licht, okay!“

Sofort loderten die Flammen an seinen Handgelenken auf, zuerst ließ ich meinen Blick schweifen, wir waren tatsächlich in einer Höhle und von hier gingen fünf Tunnel ab.

„Oh nein...nicht doch...!“

Super! Welcher Weg war nun der Richtige? Ich wollte mich nicht noch weiter in diesen Gewölben verirren. Ich blickte noch Mal hoch, versuchte abermals die Wand zu erklimmen, rutschte ab und stürzte auf meinen Arm. Diesmal schrie ich laut auf, das hatte sehr wehgetan und mit einem Blick auf den lädierten Körperteil sog ich scharf die Luft ein. Mein Unterarm hatte einen tiefen Schnitt der bis zum Ellenbogen hochging, das musste beim Sturz passiert sein und es hatte stark geblutet. Na ja, immer noch besser als irgendwelche Knochenrüche. In meinem Rucksack hatte ich zum Glück Verbandszeug, darauf hatte Lou bestanden und ich nahm mir vor mich dafür bei ihr zu bedanken...sollte ich hier jemals lebend rauskommen! Dann seufzte ich und setzte mich in Bewegung.

„Los komm mein Freund, lass uns einen Ausgang suchen. Ich will hier so schnell wie möglich raus!“

Wir waren nun schon stundenlang den Tunneln gefolgt. Drei hatten sich als Nieten erwiesen und waren in einer Sackgasse geendet. Dem Vierten folgten wir nun schon eine ganze Weile, aber das beruhigte mich in keinster Weise. Ganz im Gegenteil...ich hatte das Gefühl tiefer hinein zu gelangen und das machte mich sehr nervös. Dazu kam noch das Spyro langsam müde wurde – was er natürlich ums verrecken nicht zugeben wollte – Aber ich als sein Trainer merkte das natürlich und das zweite, weitaus üblere Problem war, das mir meine Wasservorräte ausgingen und zu diesen kam noch mein ziemlich angeschlagener körperlicher Zustand. Mein Arm pochte und schmerzt entsetzlich und das Fieber stieg weiter, ich wurde müde.

„Spyro! Bitte warte. Hier werden wir unser Lager aufschlagen, ich bin müde und kann nicht mehr! Und Dir würde die Pause auch ganz gut tun. Also...komm zurück, Spyro!!“

Ich hatte derweilen eine Taschenlampe rausgekramt, damit ich wenigstens etwas Licht hatte und verkroch mich in meinem Schlafsack. Tatsächlich schlief ich sogar ein, aber mehr schlecht als recht. Ich wachte oft auf und wurde von Alpträumen verfolgt, bis ich es dann ganz ließ und wach blieb. Da! Ein Schrei. Ich schrak auf und blickte mich nervös um, Panik stieg in mir auf. Erneut das Kreischen, ich vermutete Zubat oder sogar Golbat die sich hier tummelten. Die Geräusche wurden intensiver und ich sprang auf die Beine und suchte die Dunkelheit ab, da streifte mich ein Luftzug und ich duckte mich unter dem Angriff eines Phantoms weg, dann wieder dieses Kreischen. Es war entsetzlich, ich drückte mich an die Felswand und versuchte den Angriffen auszuweichen, irgendwann sank ich hinab und kauerte mich zusammen, es war wie damals in der Höhle, als ich noch klein gewesen war...die Angst schnürte mir die Brust zu.

„Oh bitte...geht doch weg...geht weg...geht doch endlich weg...“, leierte ich diese Worte wie ein Mantra hinab.

Dann passierten folgende Dinge: Spyro befreite sich aus seinem Pokeball und schickte einen heftigen Flammenwirbel in die Dunkelheit. Die Schreie verstummten und sie waren weg. Er blickte mich an, ich hockte immer noch wie ein ängstliches Kind da. Langsam beruhigte ich mich wieder und stand dann auf, ging zurück zu meinem Schlafsack und ließ mich in einem Schneidersitz drauf fallen. Ich schämte mich so für diese Schwäche.

„Tut mir leid Spyro! Aber diese Angst...ich...kann sie einfach nicht besiegen! Ich bin so ein Feigling...!“

Ich hörte ein leises Gebrummel und dann ein Seufzen, plötzlich saßen wir Rücken an Rücken da.

„Loh - Lohgock, Loh...! (Keine Bange, jeder hat vor etwas angst...)“, kam von meinem Pokemon.

Ich drehte ihm meinen Kopf zu und unsere Blicke trafen sich. Sein Vertrauen in mich war nach wie vor ungebrochen, das gab mir in dem Moment so unglaublich viel.

„Danke Spyro.“
 

Ich war aufgewacht und rieb mir die Augen, dann setzte ich mich auf. Nanu? Da war ich doch tatsächlich irgendwann eingeschlafen und das recht fest wie es schien. Spyro saß mit geschlossenen Augen gegen die Felsmauer gelehnt und schien zu schlafen, aber dem war nicht so. Er hatte über mich gewacht. Oh nein...hatte er etwa die ganze Nacht so verbracht?

„Guten Morgen, Spyro!“

Mein Lohgock öffnete eines seiner Augen und grummelte etwas. Ich griff derweilen nach meinem Rucksack und kramte das Verbandszeug hervor, mein alter Verband war bereits durchweicht. Die Wunde sah nicht gut aus...ich musste sie säubern. Denn nur mit einem Desinfektionsmittel war die Sache nicht erledigt. Diesmal musste Spyro mir beim Anlegen helfen, meine Hände zitterten und ich fühlte mich ganz schlecht. Dann griff ich nach meiner Feldflache, sie war nur noch bis zur Hälfte gefüllt. Das war nicht gut. Nachdem ich zusammengepackt hatte machten wir uns wieder auf den Weg, langsam bekam ich Panik. Was wenn ich hier wirklich festsaß...? Dann war das mein Aus! Doch dann verbannte ich diesen Gedanken ganz schnell wieder, ich war schon in weitaus schlechteren Lagen gewesen. Immer Positiv denken! Ermahnte ich mich selbst. Doch das hielt nicht lange an, erneut waren wir stundenlang durch dieses Labyrinth geirrt, mein Zustand hatte sich zunehmend verschlechtert und das Wasser war mir jetzt komplett aus gegangen. Ich verlor mehr und mehr Hoffnung, aus Verzweiflung warf ich die Feldflasche gegen die Felsen die uns nun schon seid Tagen umschlossen und sank an ihnen hinab, ich konnte einfach nicht mehr, meine letzten Reserven hatte ich nun aufgebraucht.

„Looohhhgock! Looohhh - gock! (Ich höre etwas...)“, meinte mein Pokemon und lauschte konzentriert.

„Lo, Logock...Loh! (Nun komm schon, halt noch einwenig durch!)“, kam es erneut von Spyro.

„Hör schon auf! Ich kann nicht mehr, ich brauch eine Pause! Und wenn wir weitergehen würden...was soll das noch bringen...?Ich muss es einsehen...ich werd hier nicht mehr hinausfinden!“

Spyro knurrte, packte meinen Arm und zog mich grob auf die Beine. Seine Klauen schnitten mir ins Fleisch.

„AU!!! Hey...SPYRO!!! Du tust mir weh! LASS LOS!!!“

Unerbittlich zog er mich mit, in meinem Zustand hatte ich ihm nicht viel entgegenzusetzen, also fügte ich mich mit der Zeit. Dann hörte ich etwas! War das etwa ein...WASSERFALL!!!? HIER unten?! Und tatsächlich! Wir kamen in eine mächtige Höhle, sie war gewaltig!! Ich drehte mich um meine eigene Achse um das alles ins Auge zu fassen, das war unglaublich. Dann blieb mein Blick auf dem Wasserfall, der war monströs und ergoss sich in Massen in einen See. An dem löschte ich erst mal meinen Durst und füllte die Flaschen auf. Doch da entdeckte ich noch etwas...hinter dem Wasserfall war doch tatsächlich ein Eingang?!

„Was zum...?“

Ich trat näher heran und tatsächlich, da ging es weiter. Meine Neugier wurde geweckt, doch war es klug noch weiter in diesen Irrgarten einzudringen...? Aber was sollte dieses Zaudern, ich hatte ich ja schon längst entschieden dem neuen Tunnel zu folgen. Ich wusste das es dämlich war, dennoch...ich konnte meiner Neugier eben nichts entgegenwerfen. Ich kramte dann eine Taschenlampe hervor und sah zu meinem treuen Freund.

„Wir werden dort reingehen, also komm zurück in deinen Pokeball. Sobald wir aus dem Wasser raus sind werde ich dich wieder rauslassen!“

Mein Lohgock blickte zu den Wassermassen und schauderte, dann nickte er und ich rief ihn zurück.

„Also dann...auf geht’s!“, raunte ich leise um mir selbst Mut zu machen und setzte mich in Bewegung.

Ich watete durch das eiskalte Wasser und bemerkte das eine Strömung, sie floss von mir weg und wurde immer schneller, nach einer Weile riss sie bereits leicht an mir. Es wurde anstrengender für mich und ich musste aufpassen wo ich hintrat, das Flussbett war trügerisch. Ich leuchtete die Wände um mich ab und blieb dann überrascht stehen, was hatte ich denn da entdeckt? Dieser...Gang hier veränderte sich, plötzlich erkannte ich das er nicht natürlich entstanden sein konnte. Der wurde vor sehr langer Zeit angelegt, denn ich erkannte hier und da Überreste von Verzierungen. Das war echt krass, diese Asuren interessierten mich immer mehr. Ich konnte mich irgendwann von dem Anblick losreißen und ging weiter, die Strömung wurde immer gefährlicher und auch der Wasserspiegel stieg langsam und die Kälte kroch mir in die Knochen. Das Vorankommen fiel mir immer schwerer, plötzlich stieß mir etwas von hinten in die Kniekehlen und ich stürzte, prustend kam ich wieder hoch und sah das der Übeltäter ein altes Stück Holz war. Da riss mich auf einmal der unterirdische Fluss mit, ich krachte gegen einen Felsen und fiel in einen Zustand zwischen Bewusstlosigkeit und Wachsein. Doch die Strapazen der letzten Tage forderten nun ihren Tribut, mein Körper war ausgelaugt, also gab ich den Kampf irgendwann auf und ließ mich in die Tiefe ziehen, bevor ich komplett das Bewusstsein verlor bemerkte ich noch einen Schatten im Wasser.
 

ROUND EIGHT, END

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Fortsetzung folgt auch hier demnächst...



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