Zum Inhalt der Seite

Rette mich!

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prolog

Prolog
 

„Aua!!“

Eine Person, welche in einer schwarzen Hose und einem weißem Hemd gekleidet war, drückte die Person vor sich an die Wand.

„Diesmal wirst du alles richtig machen….“, er erwartete eine Antwort, aber bekam nur einen eisigen Blick seines Gegenübers zu spüren, „Hast du mich verstanden?!“ Und somit verstärkte er seinen Griff, so dass der Person vor ihm der Schmerz ins Gesicht geschrieben stand.

„Du weißt, dass das was ganz großes wird!“, schrie er.

„J-Ja….Ich werde mein bestes geben.“

„Hm….gut.“, man konnte jetzt nur noch ein fieses grinsen in seinem Gesicht erkennen.

Who is she?

Who is she?
 

„Heh nun beeil dich doch mal!“, schrie ein schwarzhaariger Junge seinem Freund zu. „Ich komm ja schon Ray. Wieso muss ich eigentlich die ganzen Einkaufstüten tragen?“ Der Angesprochene konnte sich ein grinsen nicht verkneifen. „Naja ganz einfach Tyson…“, fing er an, „weil du vorhin die Wette verloren hast und wir hatten abgemacht, wer verliert trägt die Tüten.“

„Hmpf….Und dann noch dieses Sauschlechte Wetter….schlimmer kann es ja gar nicht mehr werden…“, beklagte sich der Blauhaarige.

Es schüttete wie aus Eimern und der Regen floss nur so in Bächen die weiten Straßen entlang. Eigentlich war es ja Sommer und so müsste um diese Nachmittagszeit die Sonne nur so strahlen, aber es wurde überall angekündigt, dass es die ganze nächste Woche auch so weitergehen soll.

Schließlich legten die beiden Jungs einen Schritt zu, denn sie waren so schon ganz durchnässt und wollten schnell aus ihren Klamotten raus, damit sie sich nicht noch eine Erkältung einfangen würden. Tyson hatte zwar seinen Schirm mitgenommen, der sie vor dem Regen halbwegs schützen sollte, aber durch den Sturm hat es den Billigschirm in seine Einzelteile zerlegt.

Ray, welcher genau vor Tyson lief, blieb plötzlich unerwartet stehen, wobei der Blauhaarige genau in ihn hinein lief.

„Was soll denn das, wieso bleibst du plötzlich stehen?“, ging er diesen an, doch der Chinese starrte einfach nur vor sich hin, bis er mit dem Finger auf die andere Straßenseite zeigte.

Tyson folgte diesem und fand jedoch erst nichts, bis er jemanden an der Wand sitzen sah.

„Wer sitzt denn da?“, fragte Tyson eher an sich selber gewandt, als an den Chinesen.

Somit bleib seine Frage auch unbeantwortet. Schließlich gingen sie näher zu der Person hin. Als sie fast vor dieser standen, erkannten sie, dass es ein Mädchen war. Sie war ungefähr in ihrem Alter. Außerdem hatte sie lange blonde Haare, welche an ihrem Körper klebten, da sie völlig durchnässt im Regen an der Wand saß. Außerdem trug sie einen weißen Minirock und ein rotes Top, was schon etwas merkwürdig war, wenn man sich das Wetter ansah.

Das Mädchen hatte ihre Beine angewinkelt und ihren Kopf in ihrem Schoß vergraben. Als sie die beiden Jungen vor sich stehen spürte, hob sie kurz ihren Kopf und die beiden Jungs konnten nun in ihre blaue Augen schauen. Es war ein wunderschönes helles blau, welches aber seine Schönheit durch den eisigen Blick ihrer zerstört wurde.

Außerdem schien sie verletzt zu sein. Ihr linker Arm blutete stark und sie hatte einige Schürfwunden am ganzen Körper verteilt.

Ray unterbrach die kurz entstandene Stille.

„He, ist alles in Ordnung? Was ist denn mit dir passiert?“

Doch der Chinese bekam keine Antwort. Sie starrte ihm stattdessen mit ihrem kalten Blick genau in seine Augen, wobei ihm ein kalter Schauer über dem Rücken lief. Gut, er kannte diese Blicke von Kai, welcher, wenn er schlechte Laune hatte oder einfach nur genervt war, die selben eisigen und gefühlslosen Augen hatte, aber ihr Blick war noch ein ganzer Zacken schärfer. So einen Blick hat selbst der Eisblock Kai nicht drauf.

Als Tyson die beiden beobachtete, schaltete er sich dazwischen. „Sollen wir dich nach Hause bringen oder brauchst du vielleicht Hilfe?“, fragte er sie schließlich.

Doch auch diese Fragen blieb unbeantwortet, bis sie plötzlich aufstand. Jedenfalls versuchte sie das, denn da sie anscheinend viel Blut verloren hatte und ihre Verletzungen sie sehr schmerzten, ging dies nur schwer. Schließlich stand sie vor den beiden und betrachtete Tyson und Ray immer noch mit diesem eisigen Blick.

„Nein.“, brachte sie schließlich nur hervor, drehte sich um und wollte gehen, doch dies gelang ihr nicht, denn gleich darauf wurde ihr schwindelig und so musste sie sich an der Wand stützen.

Ray bemerkte dies und wollte dem Mädchen helfen.

„Lass mich los!“, schrie sie ihm fast entgegen und so ging der Chinese einen Schritt zurück.

Tyson wurde langsam sauer, denn sie wollten ihr doch nur helfen.

„Lass uns dich wenigstens nach Hause bringen. Du kannst ja kaum noch laufen!“, der Blauhaarige stellte sich neben seinen Freund.

„…..Ich hab kein Zuhause mehr.“ Die beiden Jungs erschraken leicht, vor allem glaubten sie kurz, statt der eisigen Kälte in ihren Augen, Trauer in diesen vorzufinden.

Wieder wollte die Blondine ihnen den Rücken kehren und einfach gehen, doch diesmal wurde ihr nicht nur leicht schwindelig sondern regelrecht schwarz vor Augen und sie brach vor den Augen der beiden Freunde zusammen. Doch bevor sie hart auf dem Boden aufschlagen konnte, fing Ray sie auf. „He…Alles in Ordnung?“, er betrachtete das Mädchen ins seinen Armen. „S-Sie ist bewusstlos geworden….“

„U-und nun?“, fragte der Japaner etwas ängstlich, „Was machen wir jetzt mit ihr?“

„Na was schon…“, der Chinese nahm die Blondine auf seine Arme und stand schließlich auf. „Wir können sie ja schlecht bei dem Regen und mit ihren Verletzungen hier auf der Straße liegen lassen.“

„Hast Recht….also lass uns schleunigst nach Hause gehen.“

Und schon machten sie sich auf den Weg nach Hause, wobei sie so schnell liefen wie sie konnten, denn der Sturm schien immer schlimmer zu werden.

Do you wanna live with us together?

Do you wanna live with us together?
 

Bei den Bladebreakers hatte sich einiges verändert. Alle sind bei Tyson und seinem Großvater eingezogen, welcher gerade auf Urlaubsreise war, welche er in einem Lotto gewonnen hatte. Sie hatten einige Zimmer frei geräumt und somit hatte der Blauhaarige sein Zimmer behalten. Max, Kenny und Ray teilen sich eines und Kai wollte sein eigenes Zimmer haben. Außerdem hatten sie noch ein Einzelzimmer übrig, welches für Hillary dienen sollte. Diese war aber ebenfalls mit ihren Eltern verreist, um genauer zu sein machte sie mit diesen gerade eine Weltreise und würden so erst nach einigen Monaten wieder zurückkommen, was Tyson recht war, denn die beiden verstanden sich immer noch nicht besser als vorher. Um genauer zu sein, waren sie eigentlich nur noch am streiten. Die anderen meinten dann immer nur „Was sich neckt, das liebt sich.“, aber jedes Mal wenn sie diesen Satz aussprachen, ernteten sie nur böse Blicke.

„Hört das auch mal wieder auf zu regnen?“, fragte Max eher an sich selber gewandt, als an die anderen, denn er wusste, dass er keine Antwort erwarten brauchte. Schließlich bekam er auch keine.

Kenny tippte wieder wie wild auf seiner Tastatur herum und versuchte wieder mal ein neues Programm zu installierten, was, wie er so schön meinte „die ganze Arbeit erleichtern wird und außerdem hilft es, die Moves eures Blades zu verbessern“ und Kai saß auf einem der Sessel, seine Arme vor der Brust verschränkt und die Augen geschlossen. Es schien als würde er schlafen, doch das tat er nicht. Max derweil zappte durch den TV, um zu sehen, ob irgendetwas ordentliches kam. Doch dies war nicht der Fall und so schaltete er den Fernseher wieder aus. „Die brauchen aber ganz schön lange, hoffentlich ist nichts passiert…“, meinte der Blonde schließlich.

„Glaub ich nicht“, kam es von Kai, welcher immer noch seine Augen geschlossen hielt und man so die Bestätigung bekam, dass er nicht schlief, „Tyson wird wohl noch Hunger bekommen haben und Ray hat sich wieder weich klopfen lassen und sie sind noch schnell was essen gegangen.“

>Na hoffentlich hat er Recht.<, doch kurz nachdem Max seine Gedanken zu Ende geführt hatte, konnte er hören wie die beiden Jungs nach Hause kamen und schließlich das Wohnzimmer betraten. Der Blonde wollte erst einen Witz über Tysons Essverhalten loslassen, bis er sah, dass Ray ein Mädchen in seinen Armen hielt, welches verletzt schien.

„W-wer ist denn das und was ist denn mit ihr passiert?“, fragte dieser etwas hektisch. Kenny blickte auf, um zu sehen, was denn los sei. Auch der Russe öffnete seine Augen und betrachtete die beiden durchgenässten Jungs und das Mädchen, was Ray in seinem Armen hielt.

„Sind wir ein Hotel, oder warum bringt ihr hier irgendwelche Fremde an?“, fragte er kühl. „Kai!“, schrie Tyson ihn entsetzt an. Ray derweil hörte dem Russen gar nicht richtig zu, sondern legte sie erstmal auf der Couch ab und ging ins Bad. „Ich hole ein paar Handtücher und Verbandszeug“, klärte er die anderen auf.

>Verbandszeug?!< Jetzt erst merkte Kai, dass das Mädchen verletzt war und an ihrem Arm Blut zu sehen war. Er bereute seine Worte von vorhin, lies sich aber nichts anmerken.

Derweil kam Ray aus dem Bad wieder zurück. „Sagt mal, weiß einer von euch wie man einen Verband richtig anlegt? Irgendwie fällt mir gerade ein, dass ich so was noch nie gemacht habe.“, der Chinese musste etwas verlegen lächeln.

Aber auch die anderen zuckten nur mit den Schultern, außer Kenny, dem das ganze nicht ganz zu interessieren schien und sich lieber auf sein Zimmer verzog, damit er in Ruhe weiterarbeiten konnte.

Schließlich stand der Russe auf und ging zu Ray, um ihm das Verbandszeug und ein Handtuch abzunehmen.

Der Chinese schien etwas irritiert, doch Kai antwortete nur kühl ob er es lieber doch selber machen will. Der Angesprochene schüttelte mit dem Kopf aber fragte nicht weiter nach, weil er die Antwort kannte: „Das geht euch nichts an.“

Inzwischen verstanden sich zwar alle bestens und waren richtig dicke Freunde geworden, aber Kai erzählte trotzdem nichts von seiner Vergangenheit. Er war zwar auch offener geworden und redete nun mit allen mehr, als er es am Anfang gemacht hatte, hatte aber trotzdem nicht vor irgendetwas von seiner Vergangenheit preiszugeben. Warum auch? Schließlich wollte er nicht unnötig an sie erinnert werden.

Der Russe beugte sich über das Mädchen, um an ihren Arm heranzukommen und wischte erst vorsichtig das Blut ab und legte dann den Verband um. Als das fertig war nahm er eine Decke und legte sie vorsichtig über sie. Dann setzte er sich schließlich wieder in seinen Sessel und auch Max, Ray und Tyson taten es ihm gleich. Nun wollte Max endlich wissen, was passiert war, wobei Tyson anfing zu erzählen. Auch Kai hörte aufmerksam zu.
 

„……ja und dann haben wir sie hierher gebracht.“, beendete Ray die Geschichte, welcher den zweiten Teil der Story übernommen hatte.

Nun brach eine Stille in den Raum, in welcher man nur den Regen auf den kalten Boden prasseln hören konnte. Jeder dachte über das unbekannte Mädchen nach.

„Was meint sie mit, dass sie kein Zuhause mehr hat?“, unterbrach schließlich Max die unangenehme Stille. Als Tyson Ray nur fragend ansah, ließ sich Ray eine vernünftige Begründung einfallen. „Naja gesagt hat sie nichts weiter, aber…“, der Chinese stoppte, denn die Blondine schien aufzuwachen. Alle schauten gespannt in ihre Richtung.

„Argh…“, sie versuchte langsam ihre Augen zu öffnen und sich hinzusetzen.

>Wo bin ich? Und was ist passiert?<, doch bevor sie sich selber die Fragen beantworten konnte, schaute sie sich um und sah 4 Personen, welche sie fragend ansahen. Im erstem Moment erschrak sie leicht, doch dann konnte sie sich wieder erinnern, dass sie zwei dieser Jungs vorhin getroffen hatte und sie dann schließlich bewusstlos geworden sein musste.

„Wo bin ich hier?“, fragte sie etwas schroff und schaute wieder mit diesem kalten Blick von vorhin.

„Wir haben dich mit zu uns genommen.“, erklärte Ray ruhig.

„Was habt ihr?! Was fällt euch ein?!“

„Wenn es dir nicht passt, dann kannst du ja gerne wieder raus in den Storm gehen.“, entgegnete Kai ihr mit ebenfalls einem eisigen Blick.

Die Blondine war leicht geschockt als sie in seine Augen sah.

„Argh… du hast dich da gar nicht einzumischen oder rede ich etwa mit dir?“, meinte sie nur etwas verärgert über seine Worte.

Die restlichen Bladebreakers bekamen es mit der Angst zu tun. Sie waren zwar Freunde, aber trotzdem würde sich nie jemand getrauen so mit ihrem Leader zu reden. Nicht etwa aus Angst, eher weil sie sich seine Reaktion ersparen wollten, denn wenn er wütend war, sollte man ihm eher aus dem Weg gehen. Doch zur Überraschung aller brach Kai nicht in Wut aus, sondern blieb ruhig und musste sogar innerlich leicht grinsen.

„Wie gesagt, du kannst gerne wieder gehen. Erholt scheinst du ja zu sein bei deinem frechen Mundwerk.“

Doch bevor alles in einem Streit ausartete, schaltete sich Tyson dazwischen, denn wenn Blicke töten könnten, wären beide schon längst umgefallen.

„Wie heißt du eigentlich?“

Die Wut der Blondine legte sich wieder etwas und sie schaute den Japaner an. Jedoch blieb der eisige Blick bestehen.

„Miriam, doch alle nennen mich nur Mia.“, sprach sie nun ruhig.

„Woher hast du denn deine Verletzungen?“, fragte er weiter.

„Das geht dich nichts an.“ Und mit diesem Satz stand sie auf.

>Irgendwoher kenne ich den Satz doch.< Tyson musste innerlich grinsen, doch dies verflog als Mia sich plötzlich umdrehte und wieder einmal einfach gehen wollte. Doch diesmal schaltete sich Ray dazwischen. „Wo willst du denn hin?“

„Ich gehe.“, meinte sie ohne sich noch einmal umzudrehen. Nun stand Tyson auch auf. „Ich mein es geht mich ja nichts an, aber hast du nicht vorhin gesagt, dass du kein Zuhause mehr hast….wohin willst du dann gehen und das noch bei diesem Storm?“

Miriam stockte bei diesem Satz und drehte sich um. Nun konnte man wieder Trauer in ihrem Blick wahrnehmen.

„I-ich…ich…“

„Wusste ich es doch.“, ein siegessicheres grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit. „Also von mir aus kannst du gern hier bleiben, wenn du willst? Wir haben auch noch ein Zimmer frei.“ Er schaute in die Runde und bekam ein Nicken von Max und Ray. Dann drehte er sich wieder zu der Blondine. „Und?“

„Ich glaube mir bleibt ja gar nichts anderes übrig……Wenn euch das nichts ausmacht?“, fragte sie noch mal nach und sah wieder mit eisigem Blick zu Kai.

Ray bemerkte dies und schaute ihn auch an. „He Kai, nun sag was!“, befahl er.

Der Angesprochene schaute noch mal kurz zu Mia und meinte dann nur mit einem eisigen Ton: „Macht doch was ihr wollt.“

Nun schaute der Chinese fragend zur Blondine, welche nur ein kurzes „OK“ von sich gab. Tyson fing übers ganze Gesicht an zu strahlen. „Dann herzlich willkommen“, fing er an, „Also ich bin Tyson, der Schwarzhaarige hinter mir ist Ray, der andere auf der Couch ist Max und der Eisschrank dort ist Kai….“, bei dem Satz konnte sich der Japaner ein grinsen nicht verkneifen. Auch die anderen beiden lachten innerlich, nur Kai fand das nicht besonders lustig und sendete Tyson tötende Blicke zu, was ihn aber nicht weiter störte, weil er sich mittlerweile schon daran gewöhnt hatte.

„Ach ja…der fünfte im Bunde ist Kenny. Der ist in seinem Zimmer und arbeitet gerade an einem neuen Programm. Da sollte man ihn besser nicht stören……so, dann werde ich dir mal schnell das Haus und dein Zimmer zeigen.“ Und somit ging Tyson ein paar Schritte und deutete, dass sie ihm folgen sollte. Eigentlich hatte sie keine Lust dazu, lief dennoch etwas desinteressiert hinter ihm her.

Who do you think you are?!

Who do you think you are?!
 

Der Japaner hatte ihr schon alle möglichen Zimmer gezeigt und stand nun vor ihrem.

„…So und das ist dein Zimmer. Hillary hat manchmal darin geschlafen, aber die ist zur Zeit Gott sei Dank nicht da.“

„Hillary?“, fragte sie ihn während sie sich das Zimmer genauer ansah.

Es war zwar nicht unbedingt sehr groß, aber dennoch reichte ihr der Platz. An der Wand vor dem Fenster stand ein großes Bett, indem locker zwei Platz hätten. Gegenüber stand ein Schriebtisch und eine kleine Lampe. Daneben befand sich ein Kleiderschrank, den sie öffnete, um zu sehen, ob sich vielleicht etwas darin befindet.

„Naja sie ist ein Nervenbündel und geht in meine Klasse. Sie hing immer bei uns rum und hat uns beim Training unterstützt. Aber wie gesagt, sie ist im Moment nicht da, da sie mit ihren Eltern auf Weltreise ist und kommt auch so schnell nicht wieder……ach und die Klamotten da im Schrank sind auch ihre. Sie hatte gleich welche hier gelassen, aber du kannst sie ruhig anziehen….Naja ich meine, weil du ja nicht ewig in deinen bleiben kannst. Hillary hat bestimmt nichts dagegen.“

Mia derweil betrachtete die Sachen vor sich und hörte ihm nur nebenbei zu, weil er ihr viel zu viel reden tat und sie das alles gar nicht wissen wollte.

„Hey Mia.“

Erschrocken drehte sich die Blondine zu ihm.

„W-was?“

„Irgendwie hab ich das Gefühl, dass du mir gar nicht richtig zuhörst…“

Doch die Angesprochene drehte sich wieder zum Schrank.

„Ich möchte mich jetzt umziehen.“

„Ä-ähm ja, mach das.“, doch er machte keine Anstalten aus dem Zimmer zu gehen. Er starrte die Blondine einfach nur an und konnte die Augen nicht von ihr lassen.

>Die sieht irgendwie richtig süß aus. Abgesehen von dem Blick, den sie manchmal drauf hat, sind ihre Augen einfach zum versinken…>

„Soll ich dir eine Kamera geben, damit du mich gleich filmen kannst wie ich mich umziehe oder gehst du endlich aus dem Zimmer?“

„Was? Oh sorry….“, der Japaner wurde leicht rot und legte seine Hand auf seinen Hinterkopf. Er wollte schon aus dem Zimmer verschwinden, blieb dann aber noch mal stehen und drehte sich wieder zu Miriam.

„Du Mia?“

„Was?“, fragte sie genervt. >Kann der nicht einfach mal verschwinden und seine Klappe halten…<

„Naja ich wollte nur fragen…“

„Jetzt frag schon und dann verschwinde endlich.“, ihr platzte bald der Kragen.

„Bladest du eigentlich auch? Ich meine, ich weiß ja nicht ob du uns kennst, aber wir sind die Bl…“

„Die Bladebreakers, ich weiß…“, unterbrach sie ihn, „ich kenn euch aus dem Fernseher und ja ich blade auch und jetzt raus!“, die letzten beiden Wörter schrie sie fast und ohne auch noch irgendwas zu sagen verschwand Tyson auch aus dem Zimmer und ging mit einem grinsen auf dem Gesicht zu seinen Freunden.

Mia hingegen schaute sich währenddessen alle Klamotten von Hillary an.

>Man kann der nerven….was trägt die eigentlich für komische Sachen? Ist ja nicht zum aushalten. Das werden wir gleich mal ändern müssen…<
 

Der Japaner derweil ist bei seinen Freunden angelangt und setzte sich erstmal auf die Couch.

Max bemerkte sein grinsen und sprach ihn deshalb an: „Hast du gerade erfahren, dass es irgendwo essen umsonst gibt oder weshalb grinst du so?“

„Ach nichts besonderes…..Mia hat mir nur gerade gesagt, dass sie uns aus dem TV kennt und dass sie auch bladet.“

Bei diesem Satz wurde Kai hellhörig. >Hm….Bin mal gespannt, was die draufhat.<

„Cool..“, mischte Ray sich ein, „Wo hast du sie denn jetzt gelassen?“

„Sie zieht sich um. Ich hab ihr gesagt, dass sie erstmal die Klamotten von Hillary nehmen kann.“

Gerade wollte Ray Tyson noch weiter ausfragen, ob er etwas über sie herausgefunden hat, da stand Miriam aber schon wieder im Raum.

Als die Jungs die Blondine sahen, blieb ihnen der Mund offen stehen. Selbst Kai staunte nicht schlecht.

Sie trug eine weiße Hotpants, welche sich als Hillarys ¾ Hose rausstellte und sie sie abgeschnitten haben musste und ein schwarzes Top, wo sie ebenfalls ein Stück vom nervigen Stoff abgeschnitten hatte, so dass man ihren Bauchnabel bewundern konnte. Außerdem hatte sie das Top vorne zu einem kleinen Knoten zusammengeknotet, weil ihr das Kleidungsstück eindeutig zu schlapprig war.

Ihre Haare waren nun trocken und hingen locker herunter. Sie schimmerten in einem schönen Blond und eine Strähne hing ihr ins Gesicht, welche sie mit einer lockeren Handbewegung nach hinten warf. Nur ihr Pony hing an beiden Seiten des Gesichtes noch herunter. Außerdem hatte sie den Verband abgemacht und man konnte nur noch eine kleine Narbe sehen. Die Schürfwunden waren auch schon fast verschwunden, wobei Mia mit etwas Puder an den stellen, die man sehen konnte, nachhalf.

„Was glotzt ihr so?“, fragte sie kühl, als sie die Blicke aller auf sich spüren konnte.

„Ach nichts…“, lachte Tyson verlegen. Auch die anderen schauten etwas verschüchtert zur Seite.

„Dann ist ja gut.“, meinte sie nur und setzte sich neben Max auf die Couch.

„Aber sag mal, was hast du denn mit Hillarys Sachen gemacht?“, fragte Tyson vorsichtig.

„Achso deswegen…..naja hab sie ein bisschen gekürzt.“

„Das sehen wir.“, scherzte Ray und konnte sich ein lachen nicht verkneifen. Auch Max fing an zu lachen, als er Tysons Gesicht sah.

„Viel Spaß wenn Hillary wieder da ist.“, selbst Kai musste unweigerlich grinsen.

Tyson fand zwar, dass Miriam wirklich gut aussah mit diesem Klamotten, aber wie um Gottes Willen sollte er das Hillary erklären.

„Kann mich mal jemand aufklären?“

Nachdem Ray sich wieder beruhigt hatte erklärte er Mia, dass mit Hillary nicht gut Kirschen essen ist und Tyson und sie sich sowieso schon die ganze Zeit stritten und wenn sie dann die Sachen sieht, darf der Japaner wohl sein letztes Gebet sprechen.

Als er ihr alles erklärt hatte, musste er wieder mit lachen anfangen.

Miriam machte jedoch keine Anstalten ihre Miene zu verziehen. Nicht mal ein grinsen huschte über ihre Lippen. Sie schaute immer nur mit einem eiskalten Blick.

Keinem entging das und Tyson sprach schließlich das aus, was alle dachten: „Sag mal hast du eigentlich noch einen anderen Blick drauf außer diesen? Selbst Kai guckt nicht die ganze Zeit so.“

Doch diese Frage blieb unbeantwortet. Alle schauten Mia einfach nur an, bis Kai das Wort ergriff: „Sie hat halt Angst, dass ihr was abbricht wenn sie mal lächelt.“

Sofort erntete er einen bösen Blick, doch der Russe grinste ihr einfach nur frech entgegen.

>Was denken die sich denn? Die haben doch keine Ahnung. Ach was reg ich mich eigentlich so auf? Was die denken ist mir doch egal. Mir war schon immer egal, was andere von mir dachten und das wird sich auch jetzt nicht ändern…<

„Weißt du nicht was du darauf antworten sollst oder hoffst du, dass wenn du mich noch weiter so anguckst, dass ich dann Tot umfalle.“

Plötzlich war wieder Stille in den Raum getreten. Man hätte ein Nadel fallen hören können, so leise war es. Weder Max, Ray oder Tyson getrauten sich irgendetwas zu sagen, geschweige denn zu lachen.

>Was bildet der sich eigentlich ein? Aber mit so was muss ich mich echt nicht abgeben…< Und schon stand sie auf und wollte wieder gehen.

„Läufst du wieder einfach weg? Willst dich wohl Feige in deinem Zimmer verkriechen, statt mal ordentlich zu antworten.“, provozierte er sie weiter. Doch Mia reichte das. Sie ging auf ihn zu und holte mit ihrer Hand aus.

Der Russe konnte nur noch einen Schlag auf seiner linken Wange spüren, welche sich gleich etwas rot färbte und leicht schmerzte.

„Du bist so ein Idiot, du hast doch überhaupt keine Ahnung!“, schrie sie ihm entgegen. Wieder mal war ihr eisiger Blick verflogen und man konnte nur noch Traurigkeit und Schmerz in ihren Augen erkennen. Nur Kai bemerkte dies, weil die anderen hinter ihr saßen und so ihr Gesicht nicht sehen konnten.

Außerdem glaubte er Tränen in ihren Augen zu sehen.

Schnell wandte sie sich ab und rannte in ihr Zimmer.

„Kai was sollte das?!“, in Tyson stieg leichte Wut auf, „Du bist eindeutig zu weit gegangen!“

Max und Ray nickten nur, während der Angesprochene aufstand und in die Küche ging.

Alle schüttelten nur noch mit dem Kopf, als sie ihm hinterher sahen.

Der Russe lehnte sich erstmal an die Küchenwand und hielt sich seine Hand an die Wange, welche noch leicht glühte. Dann sah er wieder Mia vor sich, wie sie vor ihm stand und ihre Augen wässrig wurden.

>Irgendwas stimmt doch nicht mit ihr. Sie war nicht verletzt von dem was ich gesagt habe, sondern von etwas anderem….Irgendwas muss doch mit ihr passiert sein, aber was?……..Warum mache ich mir eigentlich Gedanken darüber? Mir kann doch egal sein, was mit der ist. Aber mich lässt das einfach nicht in Ruhe……Dieser eisige Blick….>
 

Miriam derweil schmiss sich auf ihr Bett. Sie weinte. Doch warum konnte sie sich nicht erklären. Normalerweise lässt sie irgendwelche dummen Sprüche kalt – sie war es gewohnt das man sie abweisend behandelte. Gab es überhaupt schon mal jemanden, der nett zu ihr gewesen war? Beim näheren überlegen fiel ihr irgendwie keiner ein. Warum sollte sich das dann jetzt ändern? So etwas wie Freude, Glück und Liebe kannte sie nicht…. Nein, sie weinte nicht wegen dem was er gesagt hatte, sondern weil sie durch einige Worte an etwas erinnert wurde. Am liebsten würde sie alles vergessen, doch das ging nicht.

Schließlich beruhigte sie sich wieder etwas und schlief dann ein, da es ein anstrengender Tag und sie ihrer Müdigkeit verfallen war.
 

Auch die Bladebreakers entschlossen sich wenig später schlafen zu gehen, da es schon recht spät war und ihr Leader angeordnet hatte, dass sie morgen trainieren und so zeitig aufstehen würden.

Tyson gefiel das ganz und gar nicht und maulte etwas herum, doch der Russe lies sich auf gar keinen Fall erweichen. So gab dieser auch nach und ging grummelnd in sein Bett.

Als schließlich alle in ihren Betten lagen, mussten sie über Mia nachdenken. Nur Kenny saß immer noch an seinem Computer und hämmerte wie wild auf der Tastatur herum. Als Ray und Max ins Zimmer traten, erzählten sie ihm natürlich kurz noch was passiert war, nachdem er sich einfach ins Zimmer verkrümelt hatte. Dieser ließ kurz von seinem PC ab, gönnte so Dizzy eine Pause und hörte aufmerksam zu.

Schließlich schliefen dann alle in Gedanken ein.

You are the best?

You are the best?
 

Am nächsten morgen waren die Wolken wie weggeblasen. Die warme Sonne strahlte in Mias Zimmer. Langsam wachte sie auf und setzte sich auf. „W-wo bin ich?“ Kurz schaute sie sich um und erinnerte sich dann an den letzten Tag und dass sie ja bei den Bladebreakers war.

Sie streckte sich einmal kurz und stand schließlich auf. Sie warf einen flüchtigen Blick auf den Wecker, der neben ihrem Bett auf einer kleinen Kommode stand. Es war 7.30 Uhr. Sie stellte sich vor den großen Schrank an dem sich ein Spiegel befand und schaute sich kurz darin an, um ihre Haare zurechtzurücken und den Knoten an ihrem Top neu zu befestigen.

Als sie fertig war entschloss sie sich in die Küche zu gehen, da sie Hunger hatte. Schließlich hatte sie gestern so gut wie gar nichts gegessen.

Als sie an ihrem Ziel ankam, staunte sie, dass alle schon am Frühstückstisch saßen. Alle bis auf Tyson.

„Guten Morgen.“, kam es von dem Chinesen, welcher gerade das Toast auf den Tisch stellte.

Sie nickte kurz und setzte sich neben Max auf einen Stuhl, welcher sogleich aufstand, wobei er einen fragenden Blick von Miriam bekam.

„Ich geh mal Tyson wecken, sonst können wir noch bis heute Nachmittag auf ihn warten“ und schon war er verschwunden.

Nun setzte sich auch Ray.

„Hast du gut geschlafen?“, nun schaute sie zu ihm und musste feststellen, dass Kai ihr genau gegenübersaß und Ray neben ihm und Kai sie außerdem mit einem durchdringenden Blick anschaute.

Doch sie hatte keine Lust ihm seine Aufmerksamkeit zu widmen und beantwortete lieber Rays Frage. Er bekam zwar nur ein kurzes „Ja.“ von ihr, aber zu mehr hatte sie auch keine Gelegenheit, denn schon kam Max mit Tyson im Schlepptau in die Küche.

„Wieso müssen wir eigentlich schon so zeitig anfangen zu trainieren, wir haben doch den ganzen Tag Zeit“, maulte dieser nur rum.

Er setzte sich wie gewohnt auf seinen Platz und bemerkte erst jetzt, dass Miriam neben ihm saß.

„Oh Guten Morgen.“, begrüßte er sie freundlich und seine Müdigkeit war wie verflogen.

Auch er bekam nur ein kurzes „Guten Morgen.“ von ihr. Schließlich frühstückten sie in aller Ruhe. Naja so gut wie es ging, denn Mia begutachtete lieber Tyson, der wie ein verrückter aß. Ray bemerkte dies und musste anfangen zu grinsen. „Der isst immer so, man könnte denken, dass Tyson nen Wurm im Magen hat.“

„Ja aber so schnell wie der isst, wird der sich nur wieder verschlucken.“, ergänzte Max Ray.

Kaum hatte er den Satz ausgesprochen, fing der Blauhaarige an nach Luft zu schnappen und wie wild auf seinem Bauch zu trommeln.

„Hab ich es nicht gerade noch gesagt?“, belustigte sich Max.

Die Blondine schaute den Japaner nur irritiert an und hielt ihm sein Glas vor die Nase.

„D-danke.“, kam es kaum hörbar aus ihm heraus. Schnell nahm er einen großen Schluck und atmete erstmal tief aus und stellte das Glas schließlich wieder auf den Tisch ab.

„Puh….Jetzt hing mir dieses blöde Stück Toast im Hals….“, lächelte Tyson Mia lieb an.

Diese wusste mit seinem lächeln nichts anzufangen.

>Warum lächelt der mich denn an? Ich hab dem doch bloß sein Glas gegeben…<

„Dann kau gefälligst bevor du es runterschluckst!“, mischte sich Kai genervt ein. Doch der Angesprochene legte nur seine Hand auf seinen Hinterkopf und lachte verlegen.

„Ach dank Mia ist mir doch nichts passiert.“, nun musste er wieder etwas verlegen lachen.

Die Blondine verstand gar nichts mehr.

>Ich glaub die haben hier alle eine Vollmeise.<

Nach zehn Minuten waren dann alle mit essen fertig und Ray räumte den Tisch ab. Mia stand auch auf und half ihm.

„Danke.“, lächelte er sie an.

Doch sie machte sich nicht die Mühe ihm zu Antworten, sondern räumte weiter den Tisch ab.

Sie wusste nicht worum er sich da bei ihr bedankte. Für sie war es eine Verständlichkeit das zu tun. Ihr wurde es schließlich so beigebracht den gesamten Haushalt zu schmeißen und sich um alles zu kümmern.

Als dies dann auch erledigt war, gingen die Bladebreakers gefolgt von Miriam raus in den Garten. Draußen angekommen, kam ihnen eine warme Sommerbriese entgegen, welche das Haar von der Blondine leicht aufwirbelte. Sie genoss diese sichtlich, aber setzte sich dann auf die Terrasse.

Kai befahl, dass nun immer zwei gegeneinander kämpfen würden.

Tyson und Max gingen zuerst an das Tablo und stellten sich in Startposition. Ray stellte sich als Schiedsrichter hin, während Kai gegen eine Wand gelehnt stand.

„Okay bereit? Dann 3, 2, 1 let it rip!“ und schon schossen zwei Blades in die runde Schüssel und begannen sich sofort gegenseitig zu attackieren.

Mia beobachtete den Kampf.

>Mal sehen wie gut die wirklich sind…<

Zuerst gewann der Blauhaarige die Oberhand. Er griff den grünen Beyblade ununterbrochen an und somit fing dieser an sein Gleichgewicht zu verlieren, konnte sich aber wieder fangen.

Damit ihm das nicht noch mal passierte, entschied sich der Blondhaarige sein Bitbeast zu rufen. „Los Draciel!“, rief er. Tyson tat ihm das gleich und rief sein Dragoon. Sobald beide erschienen waren, bekämpften sie sich wieder mit allem was sie hatten.

Die Blondine schaute immer noch dem Kampf zu, schien aber etwas enttäuscht. >Was, mehr haben die nicht drauf? Und die sollen Weltmeister sein? Die würden sich aber ganz schön bei meinem Firebird umgucken.<

Der Russe derweil hatte sein Blick vom Match abgewendet und beobachtete Mia. Diese musste anfangen zu gähnen und schaute dann zu Kai, als sie merkte, dass sie von irgendjemanden beobachtet wurde.

Miriam wollte ihn gerade anschnauzen, was er denn so glotzt, doch wurde sie von dem Blauhaarigen unterbrochen.

„Gewonnen!“, rief dieser freudig und wandte sich nun an seinen Leader. „Und was sagst du?“ Natürlich erwartete er mal zur Abwechslung ein Lob, denn er hatte sich wirklich angestrengt und alles aus sich rausgeholt, so dass er leicht aus der Puste war.

Kai wandte seinen Blick von Mia und auch die Blondine schenkte Tyson ihre Aufmerksamkeit.

„Wenn das gerade alles war, dann mach dich sofort weiter ans trainieren.“, meinte der Russe schroff.

Bei diesen Worten horchte die Blondine auf.

>Das heißt also, dass er mehr auf dem Kasten haben muss, als die anderen….interessant….Vielleicht sehe ich ihn mal kämpfen….<

Tyson derweil zog ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter. Gut er wusste zwar, dass Kai ihn niemals loben würde, aber er hatte trotzdem die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Wie heißt es so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Nach einer Stunde reichte es dem Russen und er meinte, dass sie sich zehn Minuten ausruhen dürften und dann würden sie ihre Ausdauer mit einem Ausdauerlauf von einer Stunde trainieren.

Tyson klappte die Kinnlade herunter. „W-was?! Eine Stunde?“, fragte er noch mal nach um sich zu vergewissern, dass er sich verhört hatte.

„Ja, eine Stunde und dein rumgenögel kannst du gleich sein lassen, wir laufen trotzdem.“

„Na super.“ Tyson ließ sich ins noch etwas feuchte Gras fallen und musste seufzen. Ray und Max versuchen ihn aufzumuntern, was ihnen nicht wirklich gelang.

„So, also ich bin fertig. Kann es losgehen?“, die Jungs drehten sich um und trauten ihren Augen kaum. Miriam hatte sich flott weiße Turnschuhe angezogen und statt dem weißen Top trug sie jetzt ein rotes, welches ihr bloß bis zum halben Oberköper ging. Ihre Hotpants hat sie anbehalten, nur ihre Haare hat sie sich noch zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden.

Selbst in so einem sportlichen Outfit sah sie gut aus.

„Was soll das werden?“, fragte Kai sie kalt.

„Na was wohl, ich laufe mit.“, ohne ihn noch eines Blickes zu würdigen ging sie an ihm vorbei, dennoch drehte sie sich noch einmal zu ihm um, „Ich bin schließlich auch ein Blader und hab keine Lust euch die ganze Zeit nur sinnlos zuzugucken.“

Mia würde zwar viel lieber alleine trainieren, aber sie wollte ja wissen, was die Bladebreakers alles so drauf haben.

„Mach doch was du willst…..und Tyson komm in die Hufen, es geht los.“

Der Blauhaarige wusste das protestieren sinnlos war und stand schließlich gleich auf. Außerdem schien es diesmal spannender zu werden, da sie weibliche Begleitung hatten. Tyson musste unweigerlich grinsen. Ray und Max, die ihn beobachteten schauten sich fragend an, zuckten aber nur mit den Schultern, weil sie sich sein grinsen nicht erklären konnten.
 

Sie liefen nun schon eine geschlagene halbe Stunde. Tyson kam es vor, als würden sie schon Stunden durch diese Hitze laufen.

Da es schon um die Mittagszeit war, prallte die Sonne mit ihrer ganzen wärme auf sie nieder.

Ray, Max und Tyson war das etwas zu viel. Laufen OK und das eine ganze Stunde, auch OK, aber nicht bei dieser Wärme.

>Kenny hat es echt gut, der darf zu Hause im Schatten sitzen und genießt vielleicht gerade ein schönes kühles Getränk…<, dachte sich Tyson während er immer langsamer wurde.

„Tyson! Wer Zeit zum träumen hat, der kann auch laufen!“, hörte der Blauhaarige seinen Leader von weiter vorne schreien.

„J-ja……ja doch.“, langsam ging ihm echt die Puste aus.

Mia und Kai derweil liefen seelenruhig weiter. Der Russe war erstaunt darüber, dass sie solange durchhält und das auch noch in seinem Tempo.

Auch die Blondine musste über Kai nachdenken.

>Der hat wirklich was drauf….hätte ich gar nicht gedacht….er muss echt der Beste von den Vieren sein.<

Inzwischen war die Stunde fast um, noch ca. 2 Minuten und sie hätten

es geschafft.

Derweil waren sie am Strand angekommen.

„So fertig, ihr könnt euch jetzt etwas ausruhen.“, meinte Kai schließlich.

Mia und er waren kaum aus der Puste. Dafür der Rest der Truppe um so mehr. Alle ließen sich in den Sand fallen.

Die Blondine ging zu ihnen und beugte sich leicht über Tyson. „Man sollte sich nach so einem Lauf nicht einfach hinlegen.“, meinte sie. Der Blauhaarige wunderte sich über die Worte. Eigentlich nicht direkt darüber, sondern eher, dass sie heute so freundlich klangen. Doch als er ihr in die Augen sah, erhaschte er nur einen kalten und gefühlslosen Blick.

Er musste leise seufzen.

Kai setzte sich nun auch in den Sand und beobachtete etwas das Wasser. Er fand, dass es etwas beruhigendes an sich hat.

Miriam hingegen ging Richtung Meer und zog ihre Turnschuhe aus.

Nun saßen alle, um zu sehen, was die Blondine denn vorhatte.

Langsam ging sie auf das Wasser zu und ging schließlich mit ihren Füßen hinein. Wieder kam eine kleine warme Briese. Sie löste ihren Pferdeschwanz und ließ ihre Harre vom Wind leicht durchwirbeln.

Dann kniete sie sich ins Wasser und nahm mit ihrer Hand etwas davon, um es sich ins Gesicht zu spritzen. Für kurze Zeit vergaß sie alles um sich herum. >Wie lange ist es her, dass ich das Meer einfach genießen konnte…<

Alle mussten leicht grinsen, als sie das hübsche Mädchen im Wasser sahen.

Auch Kai beobachtete sie interessiert. Er glaubte sogar, dass er für kurze Zeit ein lächeln auf ihrem Gesicht entdecken konnte, aber diesen Gedanken verdrängte er schnell wieder, denn die Blondine kam mit dem altbewährten eisigen Blick wieder auf die Bladebreakers zu.

>Ich hab mich bestimmt verguckt.<

Sie nahm ihr Turnschuhe und sah die anderen fragend an.

„Und nun, laufen wir zurück?“

Tyson war sichtlich geschockt von so einer Frage. Lieber würde er am Strand verhungern, als das er die ganze Strecke wieder zurückläuft.

Kai wusste dies und wollte sich sein rumgejammer ersparen. „Nein, wir fahren mit dem Bus zurück und dann geht es dort mit dem Training weiter.“

Man sah dem Blauhaarigen richtig an, wie ihm die Freude ins Gesicht geschrieben stand.

„Na wenn ihr meint.“, meinte Miriam leicht enttäuscht und drehte ihnen den Rücken zu.

„Kommst du nicht mit?“, Ray schaute sie etwas verwundert an.

Auf dessen Frage hin drehte sie sich wieder um.

„Nein, ich fang jetzt mit meinem Training an und der Strand scheint mir geeignet dazu zu sein.“, meinte sie kalt.

„Da können wir doch eigentlich gleich alle zusammen trainieren und fahren dann alle gemeinsam zurück, oder?“, warf Max in die Runde. Tyson und Ray stimmten ihm zu.

„Ich glaube nicht, dass das gut ist. Außerdem trainiere ich lieber alleine.“

„Hast wohl Angst, dass du nicht mit uns mitkommst?“, sah Kai sie frech an.

„Im Gegenteil, ich glaube, dass ihr nicht mitkommt. Außerdem wer steht denn immer nur am Rand rum und gibt Befehle….Ich glaube du machst nicht mit, weil du Angst hast, dass du verlieren könntest, weil du noch viel schlechter bist, als die anderen und du als Verlierer deinem tollen Image schaden würdest.“, gab sie ihm mit einem tötenden Blick zurück.

„Wollen wir testen, wer besser ist?“, nun ging er einige Schritte auf sie zu. Nur kurz vor ihr stoppte er, doch Mia machte keine Anstalten zurückzuweichen.

„Ich wüsste keinen Grund warum ich jetzt gegen dich bladen sollte.“

Kais grinsen im Gesicht wurde immer breiter, „Hast wohl Angst?“, hauchte er ihr entgegen.

Die Blondine spürte große Wut in sich hochkommen. Wie schaffte er es nur, sie immer so aufs Blut zu reizen, fragte sie sich selbst.

„Vor dir sicherlich nicht!“

„Ach und vor wem oder was dann?“, doch ohne auf eine Antwort zu warten, drehte er sich um und ging Richtung Straße.

„Kommt jetzt.“, rief er den anderen noch zu.

Doch diese blickten nur von Mia zu Kai und umgekehrt. Schließlich gingen sie ihrem Leader mit einem Schulterzucken hinterher.

>Was sollte das denn jetzt? Was bildet der sich eigentlich ein, wer er ist! Vor wem oder was sollte ich denn Angst haben?< Doch ohne noch weiter darüber nachzudenken schrie sie Kai ein „Idiot!“ so laut nach, dass er es hören musste. Dies tat er auch, aber machte nicht die Anstalten sich noch einmal umzudrehen oder irgendetwas zu erwidern.

Die Blondine stand derweil immer noch am Strand und betrachtete nun ihren schwarzen Beyblade in ihrer rechten Hand.

„Na dann können wir ja mit dem Training beginnen, oder Firebird?“

I trust noone

I trust noone
 

Inzwischen war es schon spät abends und alle Bladebreakers hatten es sich auf der Couch gemütlich gemacht.

Tyson sah etwas besorgt auf die Wanduhr. >Wo bleibt Mia denn? Ihr ist doch hoffentlich nichts passiert…<

„Sie wird schon gleich kommen, sie ist doch kein Kind mehr.“, klopfte ihm Ray, welcher neben ihm saß und seinen ständigen Blick auf die Uhr bemerkt hatte, aufmunternd auf die Schulter.

Der Blauhaarige nickte nur gequält.

„Außerdem würde die keiner mitnehmen, ohne sie fünf Minuten später wieder laufen zu lassen.“, fügte Kai hinzu, als er merkte das sie nach Hause kam.

„Danke, gleichfalls.“

Alle, bis auf Kai, drehten sich Richtung Tür.

„Mia!“, schrie Tyson freudig, „Ich dachte schon dir sei was passiert….“

Die Blondine wunderte sich über diese freudige Begrüßung.

„Du hast doch gehört was Kai gesagt hat.“, meinte sie etwas schroff, aber eher an Kai, als an Tyson gewandt.

„Hast du solange trainiert?“, mischte sich Ray nun ein.

„Sicher, oder denkt ihr etwa, dass ich mich die ganze Zeit faul am Wasser gesonnt habe?“

„Wer weiß.“

Miriam hatte genug von dem Russen, sie wollte dem Streit aus dem Weg gehen, also ging sie in die Küche um sich was zu trinken zu holen.

„Was provozierst du sie denn immer so?!“, doch Kai machte nicht die Anstalten dem Blauhaarigen zu antworten, sondern ging Miriam hinterher.

Er blieb an der offenen Küchentür stehen und beobachtete die Blondine kurz.

Mia saß am Tisch und hatte vor sich ein Glas mit kühlem Wasser stehen. Sie betrachtete ihr schwarzes Blade und schien in Gedanken zu sein.

>Über was sie wohl gerade nachdenkt?…….Was mache ich hier eigentlich?<

Doch bevor er sich die Frage beantworten konnte, merkte er, wie die Blondine ihr Glas austrank und es in die Spüle stellen wollte. Doch Mia rutschte auf einmal auf dem Boden aus und landete auf ihren vier Buchstaben. Ihr Glas ist dabei auf dem Boden gefallen und auf diesem schließlich zerbrochen.

Da die restlichen Bladebreakers gerade in einer Diskussion wegen irgendeiner Sängerin waren, bekamen sie den Knall nicht mit.

Kai hingegen ging auf Miriam zu, welche schon angefangen hatte, die Splitter aufzusammeln. Sie stoppte kurz als sie sah, dass der Russe ihr half. >Was soll das? Warum ist er immer so fies und dann hilft der mir plötzlich? Ich hätte eigentlich von ihm eher einen dummen Spruch erwartet….<

Schnell waren alle Splitter aufgesammelt und im Müll verstaut.

„Autsch!“, die Blondine betrachtete ihren Finger, „Jetzt hab ich so einen blöden Splitter im Finger stecken.“

Kai beobachtete sie, wie sie versuchte das Stück Glas aus ihrem Finger herauszuholen. Doch plötzlich hielt er ihr seine Hand entgegen.

„W-was?“

„Gib mir mal deine Hand.“, meinte er nur.

„Ich schaff das schon….ich brauch keine Hilfe von dir.“

Doch Mia merkte, dass sie doch Hilfe brauchte, aus irgendeinem Grund kam dieses Ding einfach nicht aus ihrem Finger raus.

„Jetzt gib schon.“

Sie stockte kurz und sah ihn prüfend an.

„Ich tu dir schon nicht weh….vertrau mir doch einfach.“, meinte er so sanft, dass Miriam leicht erschrak und ihm dann doch wie aus einem Reflex die Hand reichte. Er nahm sie und führte sie zu seinem Mund, so dass er den Splitter heraussaugen konnte. Schließlich gelang es ihm auch. Die Blondine stand verwirrt über sich selbst da und starrte ihre Hand an.

>Miriam was machst du hier. Du bist erst zwei Tage hier und schon lässt du jemanden so nah an dich herantreten…..So was ist dir doch noch nie passiert…<

Sie schüttelte ihren Kopf und Kai merkte wie ihr Blick von einer Sekunde auf die andere wieder eisig wurde.

Mia ging auf Kai zu und blieb neben ihm stehen. Sie schaute weiter geradeaus. Auch der Russe schaute nicht in ihre Richtung.

„Ich vertraue niemanden, außer mir selbst.“, dies sprach sie in so einem eisigen Ton, dass sich Kais Augen weiteten und es ihm kalt dem Rücken hinunterlief. Mia derweil ging zurück ins Wohnzimmer und setzte sich zu den anderen, die nun wegen eines Filmes diskutierten. Die Blondine horchte gelangweilt zu.

Kai stand immer noch da. Ihm wirbelten lauter Fragen durch den Kopf, worauf er einfach kein Antworten finden konnte.

Er beschloss sich erstmal zu den anderen zu gesellen und schaute immer wieder zu der Blondine, die seinen Blick aber nicht mitbekam, weil sie selber mit ihren Gedanken beschäftigt war.

Der Russe war sich sicher, dass sie vorhin anders war als sonst. Sie hatte nicht diese eisige Kälte um sich. Doch von einem Moment auf den anderen war er wieder da. Als würde sie irgendetwas abhalten fröhlich oder sogar glücklich gegenüber jemanden zu sein.

Je mehr er darüber nachdachte, desto sicherer war er sich, dass er sich heute Mittag am Strand nicht verguckt hatte. Jetzt war er sich wirklich sicher, dass er sah wie sie für kurze Zeit lächelte, als sie auf das Meer hinaussah…

Can I show you my true face?

Can I show you my true face?
 

Inzwischen war Miriam vier Wochen bei den Bladebreakers. Sie lebte sich immer mehr bei ihnen ein und den anderen kam es vor, als würde sie nach und nach ihre eisige Kälte verlieren.

So verstanden sich alle nun sehr gut. Selbst Kai hörte langsam auf die Blondine immer bis aufs Blut zu reizen. Sie selbst verhielt sich ihm gegenüber auch ruhiger. Nur ab und zu entstand ein kleiner Streit zwischen den beiden, weil einer von beiden es nicht lassen konnte, dem anderen eins reinzuwürgen. Die anderen betrachteten dies immer aus sicherer Entfernung, was sie für sicherer hielten und lachten innerlich über die beiden.

Heute war wieder mal ein sonniger und heißer Tag. Dies war in der letzten Woche schon der Fall und so hatten sie beschlossen, dass sie heute ins Freibad gehen würden. Mia versuchte sich zwar mit der Ausrede, dass sie kein Bikini hätte, aber so schickten die anderen sie shoppen. Sie meinten, dass sie sich gleich noch andere Klamotten kaufen könnte, nachdem sie fast alle Sachen von Hillary zerschnitten hatte. Nur widerwillig ging sie dem Befehl nach und kaufte sie sich dann doch Tütenweise neue Kleidung.

Plötzlich hörte man, wie ein schriller Wecker klingelte. Die Blondine schrak auf und drückte schnell dieses nervige Ding aus und legte sich kurz wieder hin. Sie nahm ihr Blade von der Kommode und betrachtete es.

>Ach Firebird….ich weiß nicht, aber irgendwie…..wie soll ich sagen….fühle ich mich hier wohl…Ich weiß echt nicht, wie das passieren konnte. Ich meine es ist das erste mal seit Jahren, dass ich dieses Gefühl wieder habe……Aber warum?…..Hier sind alle so freundlich zu mir und ich habe echt das Gefühl das sie mich mögen…..Du musst wissen, dass ich mich vorgestern beinahe beim lächeln erwischt hätte…….ich weiß, dass man Gefühle nicht zeigen sollte, weil sie einen schwach machen, aber…..vielleicht sollte ich die Zeit hier einfach genießen……innerlich bin ich wirklich glücklich und muss mir auch wegen Tyson immer ein lachen verkneifen…..du solltest ihn sehen…..der ist aber manchmal auch ein Tollpatsch…..ich….ich glaube fast, dass die anderen etwas traurig sind, dass ich nie ein lächeln über die Lippen bringe…..aber wie soll ich sagen….ich habe auch Angst wieder enttäuscht zu werden…….dass wenn ich glücklich bin, mir wieder alles genommen wird……es hat doch bis jetzt einigen Leuten Spaß gemacht, mir das heilige vom Himmel zu versprechen, um mir dann einen gewaltigen Tritt zu geben und sich darüber zu erfreuen, wie ich vor Trauer und Verzweifelung fast umkomme……aber vielleicht warten sie auch nur darauf, dass ich meinen Gefühlen freien Lauf lasse um dann…..nein….sie sind anders…..anders als alle anderen…..ich weiß nicht, aber das spüre ich einfach…..sie geben mir das Gefühl frei zu sein und ich kann alle schlechten Erinnerungen einfach vergessen…..es ist so ein wunderbares Gefühl…..ich glaube….ja….Firebird, weißt du was…..ich werde….<

Mia schreckte aus ihren Gedanken, als sie es an Tür klopfen hörte.

„Mia, bist du wach?“, hörte sie eine Stimme hinter der Tür rufen. Es war Ray.

„Ähm j-ja“

„Gut beeil dich! Wir wollen gleich los. Tyson drängelt schon.“

„Gut.“, rief sie noch, bevor sie hörte, wie der Chinese sich wieder von der Tür entfernte. Schnell warf die Blondine einen Blick auf ihren Wecker, um zu sehen wie spät es eigentlich war. Sie war so in Gedanken, dass sie völlig das Zeitgefühl verlor.

Schnell zog sie sich ihren Bikini an und darüber einen Armeefarbenen Minirock und ein weißes Top. Sie rannte aus der Tür und überrannte so fast Tyson, der schon sehnsüchtig auf sie wartete.

„Nun komm schon, wir wollen los.“, drängelte er sie.

Wieder musste sie innerlich grinsen, als sie sein Gesicht und diesen bettelnden Blick sah. Äußerlich ließ sie sich aber nichts anmerken. Gemeinsam gingen sie zu den anderen, die schon auf die beiden warteten.

„Kann es losgehen?“, fragte Ray an Miriam gewandt. Als Antwort bekam er ein nicken und schon gingen alle los.

Kai lief einen Meter hinter Max, Tyson und Ray. Und die Blondine ging ein Stück hinter dem Russen. Sie führte derweil ihre Gedanken von heute früh zu Ende.

Kenny war daheim geblieben, weil Dizzy vor ein paar Tagen einen Totalabsturz hatte und er meinte, dass es Ewigkeiten dauern würde, bis er alles wieder in Ordnung bringen könnte.

Es dauerte auch nicht lange und sie waren am Freibad angekommen.

Sofort suchten sie sich einen geeigneten Platz, welcher auf dem weichen Gras halb in Sonne, halb im Schatten lag. Alle breiteten erstmal ihre Decken aus und zogen sich ihre lästigen Klamotten aus.

Mia tat es ihnen gleich und zog ihren Rock und das Top aus.

Alle staunten nicht schlecht, als sie Miriam sahen. Sie trug einen sportlichen schwarzen Bikini, welcher ihr super stand. Ihre Haare trug sie offen, so dass der Wind durch ihr Haar wirbeln konnte. Sie strich sich eine störende Strähne aus dem Gesicht. Außerdem nahmen ihre Augen in dem Sonnenlicht ein wunderschönes strahlendes blau an.

Plötzlich bemerkte sie Blicke auf sich beruhen. Alle Leute um sie herum starrten sie an. Die männlichen Badegäste freuten sich über so einen Anblick. So etwas durften sie sich doch nicht durch die Lappen gehen lassen, dachten sie sich. Selbst die weiblichen Gäste schauten zu ihr, aber dies eher mit einem neidischen Blick. Wie konnte jemand nur so perfekt aussehen?

Auch die Bladebreakers konnten ihre Augen nicht von ihr nehmen, bis die Blondine sich zu ihnen drehte. „Soll ich euch ein Foto machen?“, fragte sie etwas genervt und setzte sich auf ihre Decke.

Tyson, Max und Ray hatten sich bereits entkleidet und rannten mit roten Kopf Richtung Becken und jeder sprang erstmal ins Wasser. Sie beschäftigten sich gleich damit sich gegenseitig unterzutauchen und sich voll zu spritzen.

Kai derweil stand immer noch in seinen Sachen da und schaute genervt zu seinen Freunden und murmelte ein „Kleinkinder.“ Mia nickte nur. Dann machte sich auch der Russe daran, sich von den lästigen Klamotten zu befreien und zog erst seine lästige Hose aus und dann sein Shirt, inklusive Schal, den er auch bei solchen hohen Temperaturen trug.

Die Blondine staunte nicht schlecht, als sie ihn oben ohne sah.

>Man hat der einen durchtrainierten Oberkörper….<

Kai bemerkte ihren Blick nicht, sondern setzte sich ebenfalls auf seine Decke, welche genau neben der Blondine lag. Diese fasste sich wieder und kramte in ihrer Tasche nach etwas.

„Wo ist es denn…..ach da ist es ja.“ Der Russe schaute fragend zu ihr, bis er die Sonnencreme in ihrer Hand entdeckte.

Schnell cremte sich Miriam ordentlich die Beine, dann die Arme und zum Schluss den Bauch ein.

„Hey Süße, sollen wir dir den Rücken eincremen?“

Die Angesprochene schaute in die Richtung, aus der die Stimme kam. Vor ihr standen zwei Jungs. Sie waren ungefähr in ihrem Alter und wirkten sehr attraktiv. Beide hatten einen durchtrainierten Oberkörper und waren ein Stück größer als sie selbst. Einer von beiden hatte strahlend grüne, der andere teddybärbraune Augen.

Wieder bemerkte sie neidische Blicke von anderen Mädchen.

„Nein, danke.“, gab sie nur zurück und hoffte, dass die beiden so verschwinden würden, denn sie hatte kein Interesse an solchen Lackaffen.

„Nun komm schon.“, drängelte einer der beiden und kam ihr näher.

„Haut ab.“, fauchte sie die beiden an.

„Hrhrhr bist wohl eine ganz wilde, hm? Nun lass dich schon eincremen oder wer soll das sonst machen? Du willst dir doch nicht deine wunderschöne Haut verbrennen, oder?“

Langsam reichte es der Blondine, sie musste sich wirklich beherrschen, nicht auszurasten.

„Na los.“, drängelte er weiter.

„Jetzt haut endlich ab!“, Kai reichte es und mischte sich nun ein, „Sie hat gesagt ihr sollt verschwinden!“

Mia war über Kais Reaktion sichtlich überrascht, aber war auch einerseits froh, dass er ihr hilft, denn sie glaubte nicht, dass diese Kerle sonst so einfach verschwinden würden.

„Wer bist du denn?“, fragte einer der beiden ihn etwas schroff.

„Derjenige, der ihr den Rücken eincremt.“ Und so nahm er sich Miriams Tube.

„Wollt ihr sonst noch was?“, fragte er genervt, aber konnte sich ein grinsen nicht verkneifen.

Schließlich gingen die beiden Jungs wütend von dannen, während die Blondine sich die Worte von Kai noch mal durch den Kopf gehen ließ.

>Derjenige, der ihr den Rücken eincremt?<

Doch bevor sie die Bedeutung richtig begriffen hatte, sah Kai sie fragend an.

„Na leg dich schon hin oder willst du, dass hier noch mehr von den Typen auftauchen, die dich eincremen wollen?“

Ohne noch etwas zu sagen, legte sich die Blondine auf ihren Bauch. Der Russe beugte sich über sie und ließ etwas von der kalten Sonnencreme auf ihren Körper tropfen. Sanft rieb er ihren Rücken ein, wobei sie die Augen schloss und das einreiben sichtlich genoss.

Kai bemerkte dies und konnte sich ein lächeln nicht verkneifen.

Als er fertig war, setzte er sich wieder gerade hin und legte die Tube am Rand der Decke ab. Die Blondine öffnete ihre Augen und setzte sich ebenfalls. Gerne wäre sie noch liegen geblieben und hätte sich weiter von ihm einreiben lassen.

Kai jedoch beachtete sie nicht mehr, sondern sah aufs Wasser und beobachtete seine Freunde.

Plötzlich merkte er, wie sich Miriam hinter ihn setzte. Leicht erschrocken, sah er sie nun fragend an.

„Du hast mir geholfen, also creme ich dich jetzt auch ein. Ich möchte dir schließlich nichts schuldig sein.“, doch ohne auf eine Antwort des Russen zu warten, spürte er schon die kühle Creme auf seinem Rücken, gefolgt von zwei zarten Händen. Langsam verteilte sie die weiße Flüssigkeit auf seinem Körper. Auch er genoss diese Prozedur, ließ es sich aber nichts anmerken.

Als sie fertig war setzte sie sich wieder auf ihre Decke und beobachtete nun ebenfalls Tyson, wie er gerade einen eleganten Sprung ins kühle Nass versuchte. Dies sah eher dämlich als elegant aus, fand die Blondine, als sie ihn beobachtete.

Nach einigen Minuten der Stille meinte schließlich der Russe, dass er ins Wasser gehen will und fragte die Blondine ob sie mitkommen will.

„Nee, lass mal. Ich bleib lieber hier.“

Plötzlich fing Kai an leicht fies zu grinsen, was Mia gar nicht gefiel. Sie ahnte schlimmes. Und sie hatte mit ihrer Vermutung Recht. Der Russe nahm ihr Armgelenk und zog sie auf die Beine.

Noch bevor sie wusste, wie ihr geschah, zog Kai sie mit zum Beckenrand.

„Nein, Kai ich will ni…“

„Tja, ich würde sagen Pech gehabt.“, unterbrach er sie und schon landete sie im Wasser.

>Na warte das gibt Rache…<

Da Miriam nach 15 Sekunden immer noch nicht aufgetaucht war, wunderte er sich und hockte sich auf den Beckenrand, um nach ihr zu sehen.

„Mia?“

Was er nicht wusste war, dass die Blondine genau auf diesen Moment gewartet hatte.

Ehe sich Kai versehen konnte, spürte er eine Hand auf seinem Armgelenk, welche ihn ins Wasser beförderte.

Schnell stand er wieder im Wasser und sah Miriam verdutzt an.

Diese konnte sich von diesem Anblick, der einfach zu herrlich aussah, nicht mehr halten und lachte aus vollem Herzen los.

Max, Ray und Tyson, welche die beiden beobachtet hatten, sahen Mia nun völlig verwundert an. Auch Kai blieb regungslos vor ihr stehen.

Alle dachten zu dieser Zeit das Selbe. >Mia lacht…sie lacht wirklich…<

Die Blondine musste sich schon den Bauch vor lachen halten.

„D-du…hihi…du hättest mal dein Gesicht….hihi….dein Gesicht sehen sollen…“

Jetzt erst bemerkte Miriam den Blick ihrer Freunde und schaute sie fragend an.

„Was guckt ihr denn so komisch?“, fragte sie etwas unsicher.

Schließlich rannte Tyson, soweit es das Wasser zuließ, auf die Blondine zu und umarmte sie.

„W-was?“

„Du hast gelacht….du hast zum ersten mal gelacht…“, sagte er freudig, als er sich von ihr löste.

Mia war erst erschrocken über sich selbst und schien kurz nachdenklich, dann aber lächelte sie ihre Freunde an. „Stimmt….aber ich glaube daran müsst ihr euch nun gewöhnen.“

Alle staunten nicht schlecht über ihre Worte und lächelten sie glücklich an.
 

Schließlich tobten sich alle im Wasser noch richtig aus, bis sich Mia, etwas ausgepowert, wieder auf die Decke legen wollte.

„Wo willst du denn hin?“, fragte Tyson sie irritiert.

„Ich geh mich ein bisschen sonnen….außerdem muss ja einer auf unsere Sachen aufpassen.“, sie lächelte ihn noch mal lieb an und stieg aus dem Wasser und ging in die Richtung, wo sie ihre Decken ausgebreitet hatten.

>Wenn sie lächelt sieht sie noch viel süßer als sonst aus…< dachte sich Tyson und in ihm stieg ein leichtes kribbeln auf, als er ihr nachsah.

Als Miriam fast an den Decken angekommen war, bemerkte sie, wie sie jemand verfolgte. Als sie sich umdrehte, stellte sie erleichternd fest, dass es nur Kai war, der ihr gefolgt war.

Still gingen sie nebeneinander her und legten sich auf die Decken. Mia schloss die Augen, um die warme Sonne zu genießen.

Der Russe beobachtete sie und dachte ähnlich wie der Blauhaarige. >Sie sieht so verdammt süß aus, wenn sie lächelt…….und wie sie hier so daliegt…….< Kai beobachtete sie ein Weile mit einem lächeln im Gesicht. >Halt, was mach ich hier eigentlich?> Er war leicht über sich selber erschrocken und legte sich nun auch hin. Er verschränkte die Arme hinter seinem Kopf und schloss die Augen.

Einige Minuten vergingen, wo die beiden einfach nur still nebeneinander lagen und die Sonne genossen.

Doch Kai ging eine Frage nicht aus dem Kopf.

„Warum plötzlich?“, kam es schließlich von ihm.

Mia öffnete die Augen und setzte sich gerade hin. Nun bemerkte sie, dass der Russe auch schon längst aufrecht saß.

„W-was meinst du?“

„Du bist nun schon einen Monat bei uns. Nie hast du auch nur ein einziges mal gelacht oder sonst irgendetwas. Immer hattest du diese eisige Art an dir und plötzlich…..auf einmal lachst du aus vollem Herzen und wirkst glücklich. Diese eiskalte Art ist von einer Minute auf der anderen verschwunden….warum?“

Kurz sah die Blondine Kai verwirrt an, doch dann musste Miriam lächeln, wobei dem Russen eine leichte röte ins Gesicht schoss und er außerdem ein angenehmes kribbeln in seinem Bauch fühlen konnte.

„Das kann ich dir jetzt noch nicht erklären….“, sagte sie in einem ruhigen und sanften Ton und schaute dabei in den wunderschönen strahlend blauen Himmel, „…nur, dass ich jetzt für mich entschieden habe, die wunderschöne Zeit bei euch zu genießen, weil…..weil….weil ich mich bei euch seit langem wieder zu Hause fühle…“ Plötzlich beugte sie sich zu Kai, zog ihn ein Stück zu sich und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange.

„Danke.“

„Wofür?“

„Einfach für alles.“

>Du bist der erste, dem ich mein vollstes Vertrauen schenke. Du hast es zwar nicht offen gezeigt, aber du warst immer für mich da, wenn ich mal Hilfe brauchte. Niemand konnte mich bis jetzt so gut durchschauen wie du…….Ich würde dir auch so gerne alles erzählen, aber es geht einfach nicht….ich kann und darf es nicht tun…..<

Kai wollte erst noch weiter nachfragen, aber beschloss es sein zu lassen, denn wenn sie ihm etwas erzählen wollte, dann würde sie es auch tun. In der Sache war sie ihm ähnlich. Sie schien nicht gerne über ihre Vergangenheit oder anderes reden zu wollen. Er glaubte fest daran, dass wenn sie irgendwann dazu bereit ist, sie ihm früher oder später alles erzählen würde.
 

Der restliche Tag verging wie im Flug. Alle genossen den Tag in allen Zügen und waren leicht geknickt, als sie merkten wie spät es doch schon war und somit für sie höchste Zeit nach Hause und schließlich ins Bett zu gehen, da ihr Leader für den morgigen Tag ein hartes Training angekündigt hatte.

Tyson hatte zwar versucht sich dagegen zu weigern, bekam aber nur böse Blicke entgegen, worauf er dann ganz still wurde. Er wollte den Russen lieber nicht noch weiter reizen.

Why?

Why?
 

Auch eine weitere Woche verging schneller, als sie sich umgucken konnten.

Mia verstand sich nun mit allen prächtig, da sie nun ihre kühle Art endgültig abgelegt hatte. Die ersten zwei Tage mussten sich die Bladebreakers zwar erst noch an die neue Miriam gewöhnen, weil es ungewohnt war, dass sie jetzt nicht mehr diesen gefühlslosen Ausdruck in ihren Augen hatte, aber das taten sie gerne, denn sie glücklich zu sehen, machte sie ebenfalls glücklich.

Der Tagesablauf war wie immer der selbe – Kai scheuchte die anderen früh zum trainieren aus den Federn. Dies taten sie dann fast den ganzen Tag und am Abend saßen dann alle fertig auf der Couch und gingen schließlich zeitig schlafen, denn der Russe verzichtet keines Falls auf das tägliche Training, was, wie er meinte, sie bitter nötig hätten.

Miriam saß auf ihrem Bett und horchte, ob die anderen schon schlafen würden. Als sie merkte, dass alles Totenstill war, schlich sie aus ihrem Zimmer, über die Terrasse raus in den Garten und setzte sich dort auf eine Bank.

Was sie jedoch nicht wusste, Kai beobachtete sie. Er lehnte sich an der Seitenwand des Hauses und konnte sich so sicher sein, dass sie ihn nicht sah.

Seit dem Tag im Freibad setzte sie sich jede Nacht raus und beobachtete die Sterne. Und nicht nur das. Mia sang jede Nacht dazu wunderschöne Lieder. Der Russe hielt seine Augen geschlossen und lauschte jeden Tag ihrer wunderschönen Stimme. Die Lieder waren manchmal voller Trauer, aber auch Hoffnung und Freude. Sie wirkten einfach nur beruhigend auf den Russen. Außerdem spürte er immer wieder in ihrer Nähe dieses angenehme kribbeln in seinem Bauch und eine angenehme Wärme stieg in ihm auf. Er konnte sich einfach nicht erklären, was das bedeutete und woher dieses Wohlbefinden in ihrer Nähe kam.

Aber in diesem Moment wollte er nicht darüber nachdenken, er wollte einfach nur ihrem Gesang lauschen.
 

„Was ist nur mit mir los?

Ich schau mich um und was ich seh, macht mich nervös

Das kann nicht sein

Alles strahlt wie Sonnenschein

Nur ich im Regen

Wie die eine die mir bleibt

Das kann nicht sein
 

Irgendwann irgendwie muss was passieren
 

Wenn es dich gibt, werd ich dich irgendwann finden

Wenn es dich gibt, gib mir ein Zeichen und ich find dich, wo immer du bist
 

Ich seh mein Spiegelbild und wenn ich ehrlich bin

Weiß ich, das mir was fehlt

Das wird es sein

Dann mach ich die Augen zu und trag ein Bild von dir

Und mir geht’s endlich gut

Das muss es sein
 

Irgendwann irgendwie muss was passieren
 

Wenn es dich gibt, werd ich dich irgendwann finden

Wenn es dich gibt, gib mir ein Zeichen und ich find dich, wo immer du bist
 

Was ist nur mit mir los?

Alles strahlt wie Sonnenschein
 

Wenn es dich gibt, werd ich dich irgendwann finden

Wenn es dich gibt, gib mir ein Zeichen und ich find dich, wo immer du bist
 

Wenn es dich gibt, werd ich dich irgendwann finden

Wenn es dich gibt, gib mir ein Zeichen und ich find dich, wo immer du bist
 

Wenn es dich gibt, werd ich dich irgendwann finden

Wenn es dich gibt, gib mir ein Zeichen und ich find dich, wo immer du bist“
 

„Bouar..…“, erschrocken drehte sich die Blondine zu der Stimme um.

„T-Tyson? W-Was machst du denn hier?“

Auch Kai sah den Japaner etwas erschrocken über sein plötzliches auftauchen an, versteckte sich aber trotzdem gekonnt hinter der Wand. >Was macht dieser Idiot denn jetzt hier?!<

Der Angesprochene legte seine rechte Hand auf seinen Hinterkopf und musste leicht verlegen lachen. „Naja, ich hatte plötzlich etwas Hunger bekommen und wollte mir nur schnell was zu Essen holen, als ich eine Stimme aus dem Garten hörte und mich die Neugier packte und ich einfach mal beschloss nachsehen zu gehen…..Aber sag mal, seit wann kannst du denn so gut singen? Das klang ja wirklich wunderschön…“

Miriam konnte sich nicht verkneifen etwas Rot zu werden. Eigentlich wollte sie ja nicht, dass ihr jemand zuhörte. Deswegen schlich sie sich ja auch Nachts raus.

„N-Naja….ich….“

„Singst du etwa jede Nacht hier draußen?“, fiel der Blauhaarige ihr ins Wort.

„J-Ja. Du musst wissen, dass ich als kleines Kind immer mit meiner Mutter zusammen gesungen habe…..Ich liebe die Musik genauso wie das bladen….Es ist schon lange her, als ich das letzte mal sang. Ich weiß selber nicht warum ich genau jetzt wieder damit anfange….“

Mia schaute verträumt in den Sternenhimmel. Tyson würde sie am liebsten noch weiter darüber ausfragen, doch bei ihrem Anblick stockte er.

Durch den Mondschein, es war mal wieder Vollmond, glänzte ihr Haar, welches leicht durch eine warme Briese durchwirbelt wurde. Außerdem leuchteten ihre Augen unheimlich schön.

Plötzlich unterbrach ein Magenknurren die Stille. Miriam drehte sich zu dem Blauhaarigen, welcher sich den Bauch hielt. Sie konnte sich ein grinsen nicht verkneifen und ging auf ihn zu.

„Na komm, ich mach dir schnell noch ein Sandwich….“, dann blieb sie vor ihm stehen und stupste seine Nase an, „Aber dafür verrätst du keinem, was ich hier nachts draußen treibe.“

Tyson zeigte mit einem nicken, dass er einverstanden war. Die Blondine ging schließlich an ihm vorbei, aber drehte sich zwei Meter hinter ihm noch mal um und lächelte ich lieb an.

„Und du belauschst mich nicht mehr…“ und damit ging sie weiter Richtung Küche und ließ einen rot gewordenen Tyson zurück.

Er blieb noch kurz mit einem unheimlichen kribbeln im Bauch stehen, aber ging ihr dann schnell hinterher.

Kai, der die ganze Szene beobachtet hatte, entschloss sich nun schlafen zu gehen, da Miriam sicher nicht wieder rauskommen würde.

>….Nur wegen diesem Idioten….< Und schon war er hinter seiner Tür verschwunden und zog sich schnell sein Shirt und seine Hose aus und schmiss sich schließlich auf sein Bett. Es dauerte keine 5 Minuten und dieser war eingeschlafen.
 

Mia schmierte Tyson derweil schnell ein Sandwich. Sie legte es ihm auf einen Teller und reichte ihm diesen.

„Hier, lass es dir schmecken du kleiner Vielfraß.“

Die Blondine vernahm nur ein leises „Danke.“ und machte sich nun daran, alles wieder ordentlich in den Schränken zu verstauen.

Nun wischte sie nur noch mal schnell über die benutzte Arbeitsplatte und wusch den Teller, den Tyson ihr wieder gab, auf.

„M-Mia?“

Die Blondine merkte, wie sich der Blauhaarige hinter sie stellte, aber behielt ihren Blick auf die Spüle gerichtet.

„Was denn?“

„Naja ich weiß nicht wie ich es sagen soll…..“

„Sag schon. So schlimm wird es schon nicht sein…“

„A-Also…..ich mag dich wirklich sehr Mia.“

Erschrocken über seine Worte drehte sich die Blondine zu dem Japaner um. Alles hätte sie erwartet, aber nicht das.

Doch bevor sie noch was erwidern konnte, spürte sie Tysons Lippen auf ihren.

So schnell wie der Kuss begann, so schnell hörte er auch wieder auf.

„Mia ich….“, doch weiter kam er nicht, denn beide hörten ein knacksen aus der anderen Zimmerhälfte. Sofort drehten sie sich in deren Richtung und sahen einen völlig perplexen Max an der Tür stehen.

Er bekam kein Wort über die Lippen, bis Mia die unangenehme Stille beendete.

„Max…ich…wir…“

„S-Sorry….i-ich wollte mir eigentlich nur schnell was zu trinken holen und da….naja…du…ihr….ich….“

Schnell nahm der Blondschopf sich eine Flasche mit Wasser, welche auf dem Schrank neben der Tür stand und wollte so schnell wie möglich wieder in sein Zimmer, denn ihm war die Sache einfach viel zu peinlich.

„Max!“, die Blondine rannte ihm schnell hinterher und ließ Tyson in der Küche wie bestellt und nicht abgeholt zurück.

„Warte bitte.“, rief sie etwas leiser, denn schließlich wollte sie die anderen nicht aufwecken.

Der Angesprochene blieb abrupt stehen und drehte sich zu der Blondine, welche nun nur ein Meter vor ihm stehen blieb.

„S-Sorry…..ich wollte nicht stören oder so….“, kam es nur leise von ihm.

„N-Nein…ich….es war nicht das, wonach es aussah…“, Miriam wusste nicht so recht, was sie Max jetzt sagen sollte, „…bitte sag den anderen nichts…“

Der Blondschopf nickte nur und ging dann in sein Zimmer. Mia tat es ihm gleich und ging in ihres. Sie legte sich auf ihr Bett und ließ die letzten Minuten Revue passieren.

>Was sollte das? Warum hat er das getan?…..Was soll ich jetzt nur machen?>

Noch lange dachte die Blondine über diese Fragen nach und versuchte eine Antwort zu finden, bevor sie einschlief, was nicht einfach für sie war. Schließlich kam sie noch nie in so eine Situation.

Tyson derweil machte sich auch in Gedanken auf sein Zimmer. Er fühlte schon einige Zeit mehr für die Blondine, als nur Freundschaft, doch er traute sich nie es ihr zu zeigen, geschweige denn es ihr zu sagen. Er war froh darüber ihr endlich seine Zuneigung gezeigt zu haben.

Auch er brauchte eine Weile, ehe er einschlafen konnte. Seine Gedanken drehten sich nur um eine einzige Person – Mia.

What are these feelings?

What are these feelings?
 

Am nächsten morgen trafen sich alle wie gewohnt zum Frühstück in der Küche. Kenny hämmerte nebenbei auf seiner Tastatur herum. Ray unterhielt sich mit ihm und Kai trank ganz gemütlich seinen Kaffee. Nur Miriam, Tyson und Max aßen stumm ihr Brötchen. Mia konnte dem Blauhaarigen einfach nicht in die Augen sehen und wich ihm regelrecht aus. Umgekehrt war es genauso. Dem Blondschopf war es immer noch peinlich, sodass er auch seinen Blick nicht von seinem Teller nahm. Ray und Kai bemerkten dies. Sie wunderten sich sehr darüber, dass keiner auch nur ein Wort sagte und Tyson sich nicht wie gewohnt ein Brötchen nach dem anderen in sich hineinstopfte, sondern immer noch an seinem ersten hing. Dem Chinesen gefiel die Stille nicht.

„Sagt mal, was ist denn mit euch dreien los? Ist irgendwas passiert was ich nicht mitbekommen habe?“, fragend sah er einen nach dem anderen an, doch keiner schien die Frage beantworten zu wollen.

Sie starrten alle drei weiter auf ihre Teller.

Der Russe beobachtete die Situation stillschweigend, aber überlegte innerlich ob nicht vielleicht gestern Nacht etwas passiert sei, nachdem er schlafen gegangen war. >Verdammt. Wäre ich doch gestern nicht gleich auf meinem Zimmer verschwunden.<

Ray wurde es langsam zu bunt. Nicht nur das keiner auf seine Frage antwortete, sie schienen ihn regelrecht zu ignorieren.

„Tyson, Max, Mia jetzt sagt endlich was los ist! Ist gestern Abend noch irgendwas passiert?“, man konnte leichte Wut aus seiner Stimme heraushören, denn wie es aussah machte immer noch keiner der Angesprochenen die Anstalt zu antworten. Schließlich versuchte Miriam sich ein lächeln aufzuzwingen und sah den Chinesen an. „Nichts ist passiert. Rein gar nichts. Ich glaub die Nacht war einfach zu warm, deswegen konnte man auch nicht richtig einschlafen…..Wir sind einfach noch müde.“, versuchte die Blondine sich rauszureden.

„Und ich soll dir die Geschichte jetzt abkaufen? Ich meine guck dir die beiden doch mal an…“, dabei zeigte er auf Max und Tyson, die nun beide Ray ansahen, „müde sehen die nicht gerade aus. Was hast du denn mit den beiden angestellt?“, nun musste er sie frech angrinsen.

„I-Ich? Ich hab gar nichts mit denen gemacht…..“, kurz unterbrach sie und sah dem Blauhaarigen direkt in die Augen, „Ich schlafe nachts und außerdem hab ich doch gar nichts mit den beiden zu tun und ich….“, wieder stockte sie, als sie bemerkte was sie gesagt hatte. Miriam bereute ihre Worte sofort, als sie Tysons Gesicht sah, in welchem sich leichte Traurigkeit widerspiegelte.

„T-Tyson….ich….komm mal bitte schnell mit.“

Da es nicht so aussah, als hätte er wirklich Lust mitzukommen, nahm die Blondine sein Armgelenk und zog ihn mit sich in das Wohnzimmer.

Kenny bekam das ganze nicht mit. Er war mit Dizzy viel zu beschäftigt, als das er irgendetwas mitbekam. Kai hatte seine Arme vor der Brust verschränkt und die Augen geschlossen. Er überlegte krampfhaft was passiert sein könnte. Nur der Chinese hatte jetzt endgültig genug, nicht zu wissen was hier vor sich ging.

„Max?!“, dieser schreckte auf, als er seinen Namen hörte und Blickte in Rays fragende Augen.

„W-Was ist denn Ray?“

„Ich glaube…nein, ich bin mir sicher, dass du weißt was hier los ist. Also raus mit der Sprache.“

„I-Ich…..ich…..ich kann es euch nicht sagen….“, gab er nur leise von sich.

„So schlimm wird es schon nicht sein.“

„Ich hab aber versprochen, dass ich es euch nicht sagen werde.“

„Sie müssen auch nicht wissen, dass wir es wissen. Bloß diese Unwissenheit macht mich noch fertig.“

„I-Ihr dürft ihr aber nicht sagen, dass ich es euch gesagt habe, okay?“, fragte er leicht unsicher und sah Ray und Kai abwechselnd an. Der Chinese nickte zögernd, während der Russe nun seine Augen öffnete, was der Blondschopf mal als ein „Ja.“ deutete.

„N-Naja ich hab gestern gesehen…..also….wie sich die beiden….na ja, wie sich die beiden geküsst haben, obwohl es eher so aussah, dass Tys…“

„Was?!“, unterbrach Kai Max fast schon schreiend, wobei letzterer zusammenzuckte.

„I-Ich wollte doch nur….K-Kai?“

Doch dieser gab nichts von. Er knallte seine Faust auf den Tisch und ging schnellen Schrittes Richtung Wohnzimmer.

„Was hab ich da nur wieder angerichtet?“, fragte der Blondschopf eher an sich selber gewandt. Der Chinese sah Kai nur fragend nach. Langsam verstand er gar nichts mehr.
 

Währendessen in Wohnzimmer….

Miriam und Tyson standen sich gegenüber. Eine kurze Stille herrschte bis Mia sie unterbrach. „Aber bitte sei mir jetzt nicht böse deswegen….“

Der Blauhaarige hatte leichte Wut im Bauch, denn er ahnte was los war und dies gefiel ihm ganz und gar nicht. Er bekam kein Wort raus, besser gesagt wusste er nicht so recht, was er ihr nun noch antworten sollte. Schließlich nickte er.

„Tyson!“, hörte man eine wütende Stimme rufen, welche sich dem Wohnzimmer immer weiter näherte. >D-Das ist doch Kai….Aber was…< Bevor sie noch weiter darüber nachdenken konnte, stand der Russe im Türrahmen und warf dem Blauhaarigen eiskalte Blicke zu.

„Tyson du….“, Fäuste geballt ging er auf den Japaner zu, doch Mia stellte sich vor letzterem.

„Kai, was ist denn los?“

Doch der Russe beachtete ihre Frage nicht, sondern versuchte lieber an der Blondine vorbeizukommen.

„Lass mich vorbei!“, fauchte er sie schließlich an, doch Miriam blieb standhaft. Sie wusste zwar nicht, was in Kai gefahren war, aber sie wusste, dass es besser ist, ihn von dem Blauhaarigen fernzuhalten, denn Kais Blicke waren echt tödlich.

Es viel ihr zwar schwer den Russen zurückzuhalten, weil er sichtlich einiges stärker war als sie, aber dennoch gelang es ihr einigermaßen.

Kai wandte sich nun aber wieder lieber dem Japaner zu.

„Was fällt dir eigentlich ein!“

„Was meinst du?“, fragte Tyson ihn leicht sauer und spürte, wie auch seine Fäuste zuckten. So wie Kai sich benahm, bestätigte sich seine Vermutung immer mehr und mehr.

„Frag nicht so unscheinheilig! Wieso hast du Mia geküsst?!“

Miriam erstarrte, auch Kai schien langsam ruhiger zu werden, als er Mias verdutzten Blick sah.

„Woher….“, doch ihre Frage beantwortete sich von alleine, als sie Max im Türrahmen sah, welcher betrübt auf den Boden starrte. „Sorry….das wollte ich nicht.“

„Schon gut.“, gab die Blondine von sich und sah Kai nun etwas irritiert an.

>Deswegen ist Kai also so wütend….Aber warum eigentlich? Wieso stört ihn das so dermaßen?<

„Das geht dich nen feuchten Scheißdreck an, was ich mit wem mache!“, keifte nun Tyson zurück.

„Das werden wir noch sehen!“ und so begab sich Kai in Kampfstellung. Auch der Blauhaarige ballte seine Fäuste, doch bevor noch etwas passieren konnte hielt Ray den Japaner am Arm fest.

„Beruhig dich.“

Bevor Tyson sich wehren konnte, zog der Chinese ihn in die Küche. Doch vorher nickte er der Blondinen noch mal zu, welche sofort verstand und den Russen am Arm nach draußen, in den Garten, zerrte.

Dieser wehrte sich jedoch, er hatte viel lieber Lust Tyson eine reinzudonnern.

„Jetzt komm mit oder ich werde richtig ungemütlich.“

Ohne einen Mucks ließ er sich nun von ihr mitziehen.
 

„Jetzt lass mich endlich los verdammt“, fauchte der Japaner seinen Freund an. „Dann beruhig dich endlich!“ und somit ließ er den Blauhaarigen wieder seinen freien Lauf.

„Sorry Tyson.“, entschuldigte sich Max noch mal und stellte sich neben Ray.

„Nein Max, ist schon okay. Dich trifft keine Schuld. Der einzige dem die Schuld trifft ist Kai.“

Max und Ray verstanden nicht richtig. „Kai?“, kam es von beiden zeitgleich.

„Ja, denn..….wo ist der eigentlich?“

„Mia ist mit ihm raus in den Garten, wieso?“, der Chinese kam sich langsam wirklich etwas verarscht vor. Keiner rückte so richtig mit der Sprache raus. Doch bevor er ihn noch weiter dazu ausfragen konnte, sah er, wie der Japaner schnellen Schrittes Richtung Garten ging.

Max und Ray hörten nur noch ein „Der kann was erleben!“ und schauten sich fragend an.

„Max, hast du eine Ahnung, was hier eigentlich läuft?“

„Nicht wirklich. Ich bin genauso fraglos wie du.“
 

Zeitgleich im Garten…

Als sie schließlich draußen angekommen waren, stellte sie sich dem Russen gegenüber und blickte ihm direkt in seine Augen.

„Was sollte das gerade eben?“, fragte Mia ihn nun im ruhigen Ton.

Als sie merkte, dass er ihr nicht antwortete fragte sie weiter.

„Wieso bist du denn so sauer, dass er mich geküsst hat?“

Nun schaute auch Kai ihr in die Augen.

Er wusste es selber nicht. Warum ist er eigentlich so ausgerastet? Er stellte sich die Frage immer wieder, bis er schließlich nur auf eine Lösung kam.

>Ich…ich hab mich doch nicht etwa….na klar…deswegen habe ich in ihrer Nähe immer so ein kribbeln im Bauch und diese angenehme Wärme….aber das kann doch nicht sein…..ich hab mich in Mia verliebt…aber wie konnte mir das nur passieren….<

Er fühlte sich hingezogen zu ihr, das konnte er nicht verbergen und schon gar nicht leugnen.

Ihre schönen Augen, ihr verzauberndes lächeln, ihre zerbrechliche Erscheinung, ihr schwache, aber auch ihre starke Art, all das zog ihn magisch an.

Ohne ihr zu antworten, nahm er ihr Handgelenk und zog sie zu sich ran. Zudem hob er ihr Kinn mit seiner rechten Hand leicht an, da sie etwas kleiner als er war.

Doch bevor Miriam noch irgendetwas sagen konnte, spürte sie seine Lippen auf der ihren.

>W-Was…a-aber…erst Tyson und jetzt Kai….….aber irgendwie ist es bei ihm anders….was ist das für ein komisches Gefühl….<

Die Blondine konnte nicht mehr klar denken, als sie dann noch seine andere Hand auf ihrer Taille spüren konnte. Sie ließ es einfach passieren und ohne das sie es richtig mitbekam, legte sie ihre Hände auf Kais Brust.

Als sie sich schließlich lösten, blickten sich beide in die Augen des jeweils anderen. Die Blondine wusste einfach nicht, was sie nun sagen oder tun sollte. So entschloss sie sich erst einmal wieder rein zu gehen. Doch als sie die ersten Schritte gelaufen war, blieb sie abrupt stehen.

„T-Tyson…“

Dieser ignorierte die Blondine und rannte zielstrebig auf den Russen los.

„Ich hab es doch gewusst!“

Und schon passierte, was passieren musste. Der Blauhaarige sprang auf Kai zu und schon waren beide in einem heftigen Kampf verwickelt.

Jeder schlug auf den anderen ein. Sie schenkten sich nichts, ob sie nun mit den Fäusten gegeneinander kämpften oder sich mit den Beinen traten.

Mia stand für einen kurzen Moment regungslos da.

>W-Was soll ich nun machen…..Ich muss die beiden auseinander bringen und das so schnell wie möglich, bevor noch etwas schlimmeres passiert…<

Sie rannte auf die beiden zu, aber so richtig wusste sie noch nicht, wie sie die beiden aufhalten konnte.

„Nun hört schon auf!“, schrie sie so laut sie konnte, „Bitte….hört auf….Ray! Max! Helft mir!“

Die beiden Angesprochenen hörten in der Küche ihre verzweifelten Schreie und rannten so schnell sie konnten in den Garten.

Doch der Blondine dauerte das zu lange.

Tyson und Kai standen sich nun gegenüber und waren für ein neues Gefecht bereit.

>Das ist meine Chance.< dachte sich Miriam. Kai ging schnellen Schrittes auf Tyson zu. Dieser holte mit seinem Fuß aus, um den Russen mit aller Kraft in den Magen zu treten. Doch was keiner ahnen konnte, Mia stellte sich plötzlich zwischen die beiden. Der Blauhaarige bemerkte sie zu spät und so bekam sie den vollen Tritt in den Magen ab.

Zur selben Zeit waren Ray und Max am Garten angelangt und sahen nur noch, wie die Blondine durch den harten Treffer ein paar Schritte zurückging und schließlich sich vor Schmerzen auf ihre Knie fallen ließ.

Die Schmerzen waren so stark, dass sie mit der linken Hand ihren Bauch halten und sich mit der anderen auf den Boden abstützen musste, damit sie nicht ganz flachliegt.

Tyson und Kai standen geschockt da. Sie mussten mit ansehen, wie sich Miriam mit den Schmerzen quälte.

Der Blauhaarige wollte nach der ersten Schocksekunde ihr zu Hilfe eilen, doch die Blondine brachte nur ein „Komm mir ja nicht zu nahe!“ raus.

Schließlich kam der Chinese und der Blondschopf auf die drei zu gerannt. Ray ging sofort zu Miriam.

„Was habt ihr da nur wieder angestellt….“, kopfschüttelnd kniete er sich zu dem verletzten Mädchen. „Alles okay?“, doch er wusste wie überflüssig die Frage in diesem Moment war, denn er konnte ja sehen, dass sie sich vor Schmerzen kaum bewegen konnte.

Ray half Mia so gut wie es ging auf und sie stützte sich mit ihrem Arm auf seiner Schulter. Mit der anderen Hand hielt sie immer noch krampfhaft ihren Bauch.

„Ich bring Mia rein. Kümmerst du dich um die Wunden der beiden Max?“

Dieser nickte und somit verschwand der Chinese mit der Blondine.

Max wandte sich nun an die beiden Jungs, welche etwas niedergeschlagen auf den Boden schauten.

„Los kommt mit rein, ich versorge eure Wunden.“

Alle beide folgten Max ins Haus, bis Kai plötzlich eine andere Richtung, als die anderen beiden einschlug.

Sie konnten nur noch ein „Ich versorg mich schon selber.“ hören.

Kopfschüttelnd ging Max mit Tyson im Schlepptau Richtung Trainingsraum.
 

Ray derweil legte Miriam vorsichtig auf der Couch ab.

„Warte, ich hol dir schnell eine Schmerztablette.“ Und schon war der Chinese verschwunden und kam kurze Zeit später mit einer kleinen weißen Tablette und einem Glas Wasser in der Hand wieder zurück.

„Hier schluck das. Das wird sicher helfen.“

Brav setzte sich die Blondine hin und tat wie ihr befohlen.

Tatsächlich milderte die Tablette ihre Schmerzen. Nur einen leichten Krampf konnte sie noch vernehmen. Schließlich setzte sich Ray neben Miriam, welche ihm ein „Danke.“ zuhauchte.

„Warum bist du auch dazwischen gegangen?“

„Naja, ich wusste nicht was ich machen sollte und da hielt ich es für die beste Idee….“

„Dich dazwischen zu stellen und so hast du den vollen Tritt von Tyson abbekommen…..funktioniert hat es ja.“, Ray konnte sich ein grinsen nicht verkneifen. Auch Mia musste leicht lächeln.

„Ja, das hat es. Da hab ich doch mein Ziel erreicht.“

„Stimmt….“, damit stand Ray auf und wollte gehen, „Ich werde dich dann mal alleine lassen, dann kannst du dich noch ein bisschen ausruhen.“ Der Chinese drehte sich um und war im Begriff zu gehen, doch konnte er plötzlich eine Hand auf seiner spüren. Etwas verdutzt drehte er sich wieder zu der Blondine.

„R-Ray….kannst du vielleicht noch mal kurz hier bleiben….ich würde gerne mal mit jemanden reden…“

Sofort setzte sich der Schwarzhaarige wieder hin und lächelte sie lieb an.

„Klar doch. Schieß los.“

Dankend lächelte sie zurück und legte sich seitlich hin, wobei sie ihren Kopf auf Rays Schoss legte und somit den Couchtisch im Blickfeld hatte.

„Darf ich?“

„Klar.“, doch er konnte sich nicht verkneifen Rot zu werden, „Würdest du mir aber erstmal erklären, warum die beiden jetzt aufeinander losgegangen sind?“

„Also..“, fing die Blondine an, „es fing alles damit an, dass Tyson mich letzte Nacht geküsst hatte, aber das weißt du ja schon. Ich war total verwirrt und ich wusste nicht was ich machen sollte. Ich hab mir die halbe Nacht den Kopf darüber zerbrochen und ich kam schließlich zu einem Ergebnis.“

„Und das wäre?“, unterbrach der Chinese sie.

„Ich empfinde nur Freundschaft für ihn und mehr nicht. Als ich heute mit ihm im Wohnzimmer war, wollte ich es ihm sofort erklären. Doch plötzlich meinte er, ob da nicht noch etwas anderes dahinterstecke. Anfangs wusste ich nicht was er meinte, doch dann warf er Kais Namen in den Raum. Ich erklärte ihm, dass er für mich auch nur ein normaler Freund sei, doch das wollte er mir nicht so recht glauben….und na ja als er dann gesehen hat, wie Kai mich küsste, ging er auf ihn los….“

„Kai hat dich geküsst?!“, Ray schaute die Blondine verwirrt an, wobei Mia sich ein grinsen nicht verkneifen konnte. Kai hatte sie geküsst? Kai? Der Kai?

„Ja hat er…“, nun wurde sie wieder ernst, „aber ich weiß nicht….es war irgendwie anders als bei Tyson….“

„Wie meinst du das?“

„I-Ich weiß nicht so genau…..in mir kam so ein komisches Gefühl hoch, welches aber sehr angenehm war….“

Nun konnte Ray sich ein lachen nicht verkneifen.

„W-Was gibt es denn da zu lachen?“, etwas irritiert drehte sie ihren Kopf so, dass sie dem Schwarzhaarigen nun in die Augen schauen konnte.

Langsam beruhigte sich dieser nun wieder und schaute sie mit einem breiten grinsen an.

„Ich glaub du kommst darauf noch selber, ich meine, was das bedeutet….Aber nicht das du es erst merkst wenn es schon zu spät ist….“

„Hä? Jetzt versteh ich gar nichts mehr. Wenn du weißt was das ist, dann erklär mir das doch einfach….“

„Nein. Es ist besser, wenn….“, plötzlich stand Kai im Türrahmen und schaute erst auf Ray und dann auf die Miriam, die ihren Kopf immer noch auf dem Schoss des Chinesen hatte. Auch Mia bemerkte den Russen und setzte sich sofort aufrecht hin. So stand der Schwarzhaarige auf und ging Richtung Trainigsraum. „Du wirst es schon noch herausfinden, da bin ich mir sicher.“, meinte Ray im gehen.

„Danke!“, rief die Blondine ihm noch nach, doch dieser war schon aus dem Wohnzimmer verschwunden.

Kai derweil setzte sich neben Mia auf die Couch, die Arme vor der Brust verschränkt und die Augen geschlossen.

Er sagte kein Wort und auch Miriam blieb still, denn sie hatte keine Ahnung was sie ihm jetzt sagen oder über was sie mit ihm reden sollte. Sie starrte etwas geknickt den Glastisch vor ihr an.

„Hast du immer noch starke Schmerzen?“

Die Blondine drehte sich zu dem Russen, welcher sie nun mit seinen eisigen Augen betrachtete.

Miriam mochte zwar seinen eisigen Blick nicht, aber könnte dennoch jedes Mal in seinen wunderschönen Augen versinken. Sie starrte ihn eine Weile an, bis sie bemerkte, dass eine Verletzung an seiner linken Wange noch leicht blutete. Dies konnte sie vorher nicht sehen, da sie rechts neben ihm saß.

„Nein, aber deine Wange blutet noch leicht. Warte mal…“ Und schon stand sie auf, was nicht leicht war, da ihr Bauch sich vor Schmerzen noch leicht zusammenzog. Auch Kai bemerkte dies.

Es dauerte keine Minute, da war die Blondine mit einem leicht feuchtem Lappen, einem kleinen Tuch und einem Pflaster wieder zurück.

Sofort stellte sich Miriam vor Kai und musste sich leicht bücken, um an seine Wange zu kommen. Wieder überkam sie ein kleiner Krampf und sie musste das Gesicht leicht vor Schmerzen verzieren.

Plötzlich konnte die Blondine die Hände von Kai an ihrer Taille spüren und wie er sie auf seinen Schoss hob. Als Kai ihren verwirrten Blick sah, meinte er nur, dass sie dann keine Schmerzen mehr haben würde.

Und er hatte recht. Da sie sich so nicht mehr bücken musste und gerade sitzen konnte, fiel der Schmerz aus. Dennoch wurde sie Rot im Gesicht, denn sie musste die ganze Zeit daran denken, wo sie sitzt, besser gesagt auf wem. Der Russe konnte sich ein grinsen nicht verkneifen, als er ihr Gesicht, das nun einer Tomate ähnelte, sah.

„Weißt du, dass du richtig süß aussiehst, wenn du so Rot wirst.“, hauchte er ihr entgegen. Die Blondine ging auf seine Worte nicht ein, sondern tupfte nun vorsichtig das Blut an seiner Wange ab, um anschließend die feuchte Wunde mit dem Tuch abzutrocknen. Zum Schluss klebte die noch ein kleines Pflaster darauf.

„So, fertig.“, lächelte sie zufrieden und wollte somit wieder von Kais Schoss herunterklettern, doch letzterer hielt sie an ihrer Taille fest.

„Kai….warum….warum machst du das?“, doch dieser ersparte sich die Worte und zeigte es ihr lieber. Wieder nahm er vorsichtig ihr Kinn und kam ihrem Gesicht immer näher. Miriam wusste, was gleich passieren würde, doch aus irgendeinem Grund wollte sie sich auch nicht dagegen wehen. Schließlich spürte sie zum 2. Mal seine Lippen auf der ihren.

>Da ist es wieder….dieses eigenartig angenehme Gefühl….< Die Blondine war am verzweifeln. Noch nie in ihrem Leben hatte sie so etwas gespürt und wusste deshalb auch nicht, wie sich nun verhalten sollte.

Als der Russe sich schließlich von ihr löste, zog er sie noch ein Stückchen zu sich ran. „Das wegen vorhin tut mir Leid.“, hauchte er ihr ins Ohr. Sie konnte seinen warmen Atem spüren. Außerdem streichelte er sanft Miriams Bauch, wobei sie nun wusste, was er meinte, was sie aber auch schlagartig wieder Rot werden ließ.

Kai musste erneut grinsen.

Mia gefiel das streicheln irgendwie, es fühlte sich sehr angenehm und beruhigend an. Doch langsam war sie mit der Situation überfordert. Erst setzte er sie auf seinen Schoss, dann küsste er sie und dann streichelte er noch ihren Bauch.

Schließlich riss sich die Blondine von ihm los und sprang auf. Sofort wollte sie aus dem Zimmer verschwinden, doch Kai hielt sie am Armgelenk fest.

Mia drehte sich wieder um und blickte ihm in die Augen. Jetzt waren sie nicht so eisig und gefühllos. Sie steckten voller Wärme und Sehnsucht.

„Was empfindest du für Tyson?“

>W-Was?! Wie kommt er denn jetzt auf ihn…..aber es scheint ihm wirklich wichtig zu sein…<

„E-Er….er ist ein ganz normaler Freund, wie Max und Ray auch. Das habe ich ihm auch gesagt…..deswegen war er heute bestimmt auch so wütend, als er uns sah…“, die letzten Wörter gab sie jedoch nur noch leise von sich.

Irgendwie tat er ihr Leid, dass sie seine Gefühle nicht erwidern kann und es ihn so fertig macht. Sie nahm sich vor, dass sie heute Abend unbedingt mit ihm darüber reden muss.

Kai derweil ließ sie los und setzte ein siegessicheres lächeln auf. Damit verschwand er nach draußen und ließ die Blondine einfach im Wohnzimmer stehen.

Letztere ließ sich wieder auf der Couch fallen und dachte darüber nach, was sie Tyson heute Abend sagen würde.
 

Schließlich brach der Abend an. Alle saßen gemeinsam im Wohnzimmer.

Kenny beschäftigte sich mit Dizzy. Max, Ray, Tyson und Mia diskutierten über einen Film, welcher gerade im TV lief, wobei sich die Blondine und der Blauhaarige etwas zurückhielten. Kai saß stumm auf einem der Sessel und hatte sein desinteressiertes und abweisendes Gesicht aufgelegt, wie so oft. Miriam bemerkte dies.

>Oft hat er diesen Gefühlslosen Ausdruck, aber wenn er mit mir alleine ist, dann strahlt er so viel Wärme aus….Wieso versteckt er sich immer hinter so einer Maske?<

Die Blondine musste bei diesen Gedanken grinsen. Hatte sie das nicht auch immer getan? Aber sie wollte sich nicht weiter mit solchen Kleinigkeiten beschäftigen. Schließlich hatte sie ja heute noch etwas vor.

„Tyson?“

Als dieser nicht reagierte, stupste sie ihn leicht an. „He Tyson!“

„Was denn?“, drehte sich dieser verwirrt zu ihr um.

„Komm mal bitte mit und frag jetzt ja nicht warum.“, grinse sie ihn etwas frech an. Dieser verstand nicht so richtig, aber folgte ihr dennoch mit in den Trainigsraum.

Als beide verschwunden waren, beschloss Kai den beiden nachzugehen. Der Chinese bekam dies mit.

„Wo willst du denn hin?“

„Geht dich nichts an.“

„Ich glaube schon.“, etwas irritiert blickte der Russe nun zu Ray, „Du solltest ihr einfach vertrauen, meinst du nicht?“

Kai dachte noch kurz nach und setzte sich schließlich wieder hin, was dem Chinesen ein grinsen entlockte, weil dies die Bestätigung war, dass er den beiden heimlich folgen wollte.
 

„Tyson also es…“, fing die Blondine nun an, als sie sich in dem Trainingsraum gegenüber standen, doch wurde sie von dem Blauhaarigen unterbrochen.

„E-Es tut mir Leid.“

„W-Was?“

„N-Naja, dass mit dem Tritt und so….“, der Japaner konnte der Blondinen nicht in die Augen blicken, er fixierte deshalb einen Punkt auf dem Boden.

„Ist schon gut, habe ich glatt schon wieder vergessen.“

Etwas erleichtert schaute er nun auf.

„Ich kann dich schon etwas verstehen. Außerdem hätte ich mich ja nicht dazwischenstellen dürfen. Vergessen wir das einfach, deswegen wollte ich ja auch nicht mit dir reden.“

„Weswegen denn dann?“

Nun war es Miriam, die leicht auf den Boden starrte.

„Ich wollte dich fragen, ob wir trotzdem gute Freunde bleiben?“

Tyson musste erleichtert aufatmen, als er hörte, dass es nur so etwas Belangloses war und fing an kurz aufzulachen.

„Na klar! Wieso sollte sich das denn ändern?“

„N-Naja….ich wusste ja nicht…“, gab sie leise von sich.

„Ach quatsch, wir sind und bleiben Freunde.“

Diesmal atmete die Blondine erleichtert auf und lächelte ihn zufrieden an.

„Danke.“, rief sie freudig.

„Außerdem kann ich ja nichts gegen deine Gefühle machen, wenn du dich für einen anderen Entschieden hast.“, und schon drehte er ihr den Rücken zu und ging Richtung Tür, „Aber wenn Kai dich traurig macht oder dir wehtut, dann nehme ich dich mir.“, schon verließ Tyson das Zimmer mit einem frechen grinsen auf dem Gesicht.

Und schon wieder stand sie da wie bestellt und nicht abgeholt.

>Wie meint der das denn?<, doch noch ohne weiter darüber nachzudenken, rannte sie in das Wohnzimmer. Leicht keuchend lehnte sie sich an die Couchlehne.

„Tyson wie meinst du das?“

Nun konnte sie alle Blicke, einschließlich die Kennys, welcher seinen Blick von Dizzy nahm, auf sich spüren.

„Na so wie ich es meine. Aber trotzdem viel Glück!“

Sie bekam von allen ein lächeln zugeworfen, sogar Kai hatte ein grinsen auf seinem Gesicht.

>Hä? Ich versteh langsam gar nichts mehr……Irgendwie habe ich das Gefühl, dass alle etwas wissen, was ich nicht weiß….<
 

~Flashback~
 

„Heh Tyson, da bist du ja wieder. Wo hast du denn Mia gelassen?“

Doch ohne auf die Frage des Chinesen zu reagieren, ging der Blauhaarige Richtung Kai. Dieser Blickte den Japaner nur eisig an, was Tyson aber nicht die Bohne interessierte.

Max und Ray ahnten schon wieder schlimmes.

„Kai, ausnahmsweise überlasse ich dir Mia, aber glaub mir, wenn du ihr in irgendeiner Art wehtust oder sie zum weinen bringst, dann werde ich sie mir, ohne Rücksicht auf dich, nehmen.“

Alle konnten sich ein grinsen nicht verkneifen.

„Versuch es doch.“, gab der Russe nur frech grinsend zurück.

Der Blauhaarige setzte sich zufrieden wieder auf die Couch und stieg in die Unterhaltung von Ray und Max ein, welche sich nun um einen anderen Film drehte.

Doch plötzlich konnten sie schnelle Schritte auf sich zukommen hören und Schwupps wurde die Tür aufgerissen….
 

~Flashback ende~

I hate all things of my life

I hate all things of my life
 

Der nächste Tag begann wie jeder andere. Alle frühstückten gemeinsam, relaxten den halben Tag und gingen dann am späten Nachmittag trainieren, da jetzt die Sonne nicht mehr so auf sie herabprallte. Nur Miriam beschloss zu Hause zu bleiben und später nachzukommen.

Sie machten sich einen Treffpunkt und eine Uhrzeit aus, damit sie sich nicht verfehlen würden.

Als die Bladebreakers aus der Sichtweite der Blondinen verschwunden waren, beschloss sie wieder ins Haus zu gehen, denn ihr Blade hatte beim letzten Training einige Schrammen bekommen, die sie nun ausbessern wollte.

Kurz vor der Terrassentür kam plötzlich und wie aus dem Nichts ein Beyblade auf sie zugeschossen und kreiselte wie wild vor ihren Füßen.

Mia erkannte diesen sofort an seiner schwarzen Farbe und drehte sich blitzschnell Richtung Garten.

Ihre Vermutung bestätigte sich. Vor ihr stand ein etwas älterer und größerer Junge in einem schwarzen Umhang. Seine Kapuze hatte er bis ins Gesicht gezogen, so dass man dieses kaum erkennen konnte. Er nickte ihr zu, rief sein Blade zurück und verschwand so schnell, wie er erschienen war.

>Nein….< die Blondine sank auf ihre Knie und konnte nur schwer ihre Tränen zurückhalten. >Jetzt ist alles vorbei…..<

Schließlich stand die Blondine wieder auf und drückte fest ihre linke Hand, in der sie ihren Beyblade hielt. Kurz wischte sie sich mit dem Handrücken über die Augen und ging dann fest Entschlossen die Straßen entlang. Plötzlich blieb sie stehen und schaute auf einen Fleck am Straßenrand.

>Hier habe ich Max und Ray das erste mal getroffen…>

Kurz schaute sie sich um, ob irgendwelche Fußgänger in der Nähe waren. Als sie schließlich keine weiteren Menschen entdecken konnte, ging sie auf einen schwarzen Mercedes mit abgedunkelten Scheiben, welcher auf der anderen Straßenseite geparkt hatte, zu und stieg hinten ein.

Außer ihr war nur noch ein etwas älterer Herr im Auto, welcher am Steuer saß. Er trug ebenfalls einen schwarzen Mantel, wobei er die Kapuze abgesetzt hatte. Somit konnte man gut erkennen, dass dieser kurze braune Haare hatte, welche aber schon einen leichten Grauschimmer hatten. Außerdem trug dieser eine dunkle Sonnenbrille, sodass man seine Augenfarbe nicht erkennen konnte.

Fast eine Stunden fuhr das Auto mitsamt der Blondine, bis es schließlich in einer eher verlassenen Gegend am Standrand anhielt.

„Wir sind da. Der Boss erwartet Sie schon.“

Ohne sich die Mühe machen ihm zu antworten, stieg sie aus und betrachtete das Gebäude, welches von außen einer alten Fabrik ähnelte. Miriam wusste nur zu gut, dass der äußere Schein trug. Innen war es recht modern ausgestattet. Jedoch war dies nur in den obersten Stockwerken der Fall. Im Erdgeschoss fand man die Trainingshallen und der Keller ähnelte eher einem Gefängnis inklusive Folterkammern, welche die Blondine nur zu gut kannte.

Langsam betrat Mia das Gebäude und ging zielstrebig auf die Treppen zu, um in das oberste Stockwerk zu gelangen. Dabei musste sie unweigerlich an vielen Bladern vorbei, wobei einige gerade hart am trainieren waren und einige ihr mit einem hasserfüllten Blick hinterher sahen. Die Blondine ignorierte diese und ging weiter ihren Weg.

Oben angekommen klopfte sie schließlich zweimal an eine hölzerne Tür, bevor sie diese betrat.

Ein Mann Mitte dreißig ging auf sie zu. Er war relativ groß und hatte kurze schwarze Haare. Außerdem trug er eine schwarze Hose und ein weißes Hemd.

Mit eiskalten grünen Augen betrachtete er die Blondine, welche ihm mit den selben eisigen Blick ihre Aufmerksamkeit schenkte.

„Da ist ja meine beste Bladerin wieder.“, ein fieses grinsen schmückte sein Gesicht, als er vor ihr stand.

Plötzlich spürte sie, wie seine Hand auf ihr Gesicht schellte. Ein großer Schmerz durchfuhr ihre linke Wange.

„Hast du es nicht mal nötig mich zu begrüßen?!“, schrie er sie an.

„Verzeihen Sie mir. Schön Sie wieder zu sehen Boss.“

„Hm gut.“, er hob ihr Kinn leicht an, damit sie ihm unweigerlich in die Augen schauen musste, „Ich hab dir doch gesagt, dass du mich nicht siezen brauchst und mich Mamouro nennen darfst, mein kleiner Engel…….du hast dich verändert…“

„W-Was meinen Sie, ähm was meinst du damit?“

„Du hast zwar immer noch deinen eiskalten Blick behalten, aber er ist nicht mehr so wie vorher…..in ihm stecken plötzlich Gefühle…“, somit ließ er sie los und ging ein paar Schritte zurück.

„Gebe deinen Blade ab und lass dich untersuchen. Danach wirst du die Bladebreakers anrufen, dass du heute nicht nach Hause kommst. Sie sollen ja nicht auf dumme Gedanken kommen und danach kommst du sofort wieder zu mir. Verstanden?“

„Ja.“
 

„Hey Leute, Mia ist ganz schön spät dran. Sie wollte doch schon vor einer halben Stunde hier sein.“, bemerkte Max.

Alle stimmten ihm zu und beschlossen nach Hause zu gehen, um nach Miriam zu schauen. Schließlich hätte ihr ja was passiert sein können, denn sonst ist die Blondine immer überpünktlich.

Als sie zu Hause ankamen, riefen sie überall nach der Blondinen, doch es kam keine Antwort. Es lag eine Totenstille im Haus.

Tyson setzte sich schließlich auf einen der Sessel im Wohnzimmer.

„Wo könnte sie nur sein?“

Alle zuckten nur mit der Schulter.

„Vielleicht haben wir sie ja verpasst und sie wartet gerade am Treffpunkt.“, versuchte Ray die anderen zu beruhigen, was ihm auch einigermaßen gelang. Nun setzten sich auch die anderen hin.

„Gut, dann werden wir das Training für heute lassen und hier auf Mia warten.“

Alle sahen etwas überrascht, aber auch glücklich ihren Leader an, welcher es sich nun auch auf einem Sessel bequem gemacht hatte.
 

Nach zwei Stunden war die Blondine immer noch nicht erschienen und alle machten sich nun ernsthaft Sorgen, da es schon längst dunkel geworden war. Nur Kai merkte man dies nicht an. Er saß ganz ruhig, Arme vor der Brust verschränkt und Augen geschlossen in seinem Sessel. Doch innerlich machte er sich von allen die meisten Sorgen und Gedanken, was er den anderen aber nicht zeigen wollte.

„Jetzt reicht es!“, sprang Tyson auf, „Ich geh sie suchen.“

Auch Ray und Max wollten helfen kommen, bis sie das Telefon klingeln hörten. Der Chinese ging schnellen Schrittes auf dieses zu und nahm ab.

„Hier bei den Bladebrea…Mia!“

Sofort ruhten alle Blicke auf den Schwarzhaarigen, selbst Kai schaute auf. Ray schaltete gleich die Freisprechanlage an.

„Wo bist du denn?“

„Naja ich wollte einkaufen gehen, weil ich uns etwas leckeres zum Abendbrot machen wollte. Bin dann noch etwas spazieren gegangen, hab mich aber irgendwie verlaufen…“, sprach sie so fröhlich wie immer.

„Bist du OK? Sollen wir dich abholen kommen?“, mischte sich Tyson nun ein.

„Ja mir geht es gut. Ich bin gerade in einem Hotel, werde hier auch übernachten und komme dann morgen nach Hause. Eine nette Frau an der Rezeption hat mir den Weg bereits beschrieben, wie ich wieder zurückkomme.“

„Und dir geht es wirklich gut?“

„Ja Tyson! Macht euch doch keine Sorgen um mich, bin doch morgen wieder da. Also dann, ich muss auflegen. Wir sehen uns morgen. Gute Nacht euch allen.“

Bevor noch irgendjemand etwas sagen konnte, hatte Miriam auch schon aufgelegt.

Eine kurze Stille entstand, die aber von Ray schnell wieder beendet wurde.

„Jetzt wissen wir ja, dass es ihr gut geht. Wir sollten ihr vielleicht einen Stadtplan kaufen gehen.“, belustigte er sich.

Auch die anderen, bis auf Kai, konnten sich ein grinsen nicht verkneifen.

Da ihre Sorge nun scheinbar unbegründet war, beschäftigten sich nun alle mit dem TV.

Kai fand die Sache dennoch irgendwie seltsam. >Irgendwie habe ich es im Gefühl, dass an dieser Sache irgendwas nicht stimmt…..Irgendetwas ist foul. Ich weiß nur noch nicht was…..Aber mein Gefühl hat sich noch nie getäuscht….<
 

„Da bist du ja wieder.“, Mamouro ging auf Miriam zu, welche nun wieder das Zimmer betrat.

„Hab alles ausgeführt. Die Bladebreakers denken, dass ich mich verlaufen habe und nun in einem Hotel übernachte.“, die Blondine stellte sich brav vor ihm auf und betrachtete ihn mit einem anhaltenden eiskalten Blick.

„Gut.“, wieder spürte die Blondine einen harten Schlag auf der selben Wange, wobei dieser weit aus heftiger war und sie so zu Boden beförderte.

„W-Was?“

Der Schwarzhaarige warf ihren Blade und ein paar Zettel zu ihr, wobei sich seine Miene sehr verfinsterte und er äußerst wütend erschien.

„Kannst du mir das erklären!“, schrie er sie an. Miriam steckte ihren Blade weg und betrachtete die Zettel. Auf diesem fand sie einige Daten der Bladebreakers.

„Das sind die versprochenen Daten der Bladebreakers.“, gab sie etwas Kleinlaut zurück, was dem Älterem gar nicht gefiel. Er zog sie an ihrem Kragen auf die Beine, um ihr dann wieder eine zu Scheuern. Diesmal konnte sie sich gerade noch so auf den Beinen halten.

„Willst du mich verarschen!! Die sind unvollständig! Die wichtigen Details fehlen!“, wieder schlug er sie, „Was hast du dort die ganze Zeit getrieben?!“

„I-Ich….ich hab…“

„Was hast du?! Gar nichts hast du gemacht! Du……warte mal….“, plötzlich fing er an zu lachen, „Deswegen also dieser veränderte Blick. Du hast mit ihnen Freundschaft geschlossen, nicht wahr?“

„Nein hab ich nicht!“, kam es wie aus der Pistole geschossen und sogleich konnte sie wieder eine Handfläche auf ihrer Wange spüren.

„Lüg mich nicht an! Deine Augen verraten dich!“, Mamouro ging ein paar Schritte zurück und lehnte sich gegen seinen Schreibtisch, wobei er Miriam, welche inzwischen vor Schmerzen auf dem Boden lungerte, beobachtete.

„Kannst du dich noch an diesen einen Jungen erinnern?“

Mia schaute erschrocken zu ihm hoch.

„Es ist genau 3 Jahre her. Wie hieß der noch….“

„Tim….“, nun musste der Ältere wieder kurz auflachen.

„Ja genau Tim….der gute Tim….damals warst du auch für längere Zeit bei ihm, um an wichtige Daten heranzukommen. Zum Nachteil seinerseits hast du dich auch mit ihm angefreundet. Du hast ihm alles erzählt und er wandte sich an die Polizei, um dich zu retten. So mussten wir ihn aus dem Weg räumen, damit er nicht noch auf andere Gedanken kommt….“

Die Blondine konnte sich gut an diese Zeit erinnern. Ihre Augen wurden leicht wässrig, aber auch große Wut stieg in ihr auf. Durch ihre Dummheit wurde ein Mensch getötet, den sie sehr mochte und zu dem sie das erste mal seit langer Zeit wieder richtiges Vertrauen hatte.

„Willst du, dass sich die Geschichte wiederholt?“

Schnell schüttelte sie heftig ihren Kopf. Nein, sie wollte nie wieder so etwas schreckliches erleben. Sie hatte sich damals vorgenommen sich nie wieder jemanden anzunähern oder mit irgendjemanden Freundschaft zu schließen.

„Aber in diesem Fall ist das alles nicht so tragisch, sondern bringt mir noch einen Vorteil….“

„W-Was?“, etwas irritiert schaute sie den Schwarzhaarigen an.

„W-Wie meinst du das?“

„Ganz einfach, meine Kleine. Du wirst morgen zurückgehen und dich ganz normal verhalten. Außerdem werde ich ab übermorgen Blader zu deinen Freunden schicken, damit sie mir die restlichen Daten besorgen. Und was glaubst du, was deine so genannten Freunde von dir halten werden, wenn sie wüssten, was du die ganze Zeit bei ihnen gemacht hast?“

„Das kannst du nicht machen!“

„Und ob ich das kann. Das wird dir gleich eine Lehre sein, denn denke nicht, dass sie dich dann weiterhin bei ihnen bleiben lassen werden. Ganz im Gegenteil…“, wieder lachte er kurz auf, „Sie werden dich hassen!“

Nun stand Miriam auf. Ihre Augen waren so eisig, wie nie zuvor.

„Und dadurch sind sie seelisch geschwächt und ich kann meinen Plan mit einem Bonus, dank dir, fortführen. Du wirst natürlich zu mir zurückkommen. Eine Strafe wirst du dann dennoch bekommen, denn niemand widersetzt sich mir so einfach.“

Die Blondine wusste nicht, was sie nun tun oder sagen sollte. In ihren Gedanken war ein reines Chaos. Wieder mal sollte sie alles verlieren. Wieder mal musste sie seinen Befehlen folge leisten und das zerstören, was sie sich mit den Bladebreakers aufgebaut hatte und wieder mal konnte sie sich nicht wehren oder dagegen ankämpfen.

Mamouro ging auf Miriam zu und packte sie am Arm und zog sie zu sich ran.

„Weißt du eigentlich wie sehr ich dich vermisst habe?“, hauchte er ihr ins Ohr, „Schon vor drei Jahren, als du immer älter und schöner wurdest, verlangte mein Körper nach dir….“

Mia wurde ganz schlecht und würde am liebsten so schnell es geht wegrennen. Aber er hielt sie so fest an sich gedrückt, dass es für sie unmöglich wäre. Auch so konnte sie es nicht. Wenn sie wegrennen würde, würde er sie suchen und nicht eher Ruhe geben, ehe er sie nicht gefunden hätte.

Er drückte sie leicht von sich, um ihr Kinn anzuheben und sie schließlich zu küssen.

Miriam wusste nur zu gut, was nun passieren würde. Wie oft musste sie das schon über sich ergehen lassen. Sie hatte aufgehört zu zählen.

Nun auch heute packte er sie am Arm und zog sie durch die Tür, den Gang entlang und schließlich in sein Schlafzimmer. Er schloss einmal ab, damit niemand ihn stören würde und warf die Blondine auf sein Bett.

Schnell zog er sein Hemd aus und kniete sich über den leicht zitternden Körper. Er fing an sie überall zu küssen. Erst den Mund, dann den Hals entlang. Als er am Top anlangte, zog er ihr das schnell aus, um ihren Körper weiter mit Küssen zu übersehen.

Miriam wusste, dass sich zu wehren sinnlos wäre, also blieb sie still liegen. Das einzige was sie tun konnte, war weinen. Die Tränen rollten nur so über ihr Gesicht….

Is it love?

Is it love?
 

Sie wachte schon früh am morgen auf. Ihr Peiniger lag nackt, wie auch sie und mit einer weißen Decke zugedeckt, neben ihr.

Schnell stieg sie aus dem Bett und zog sich an. Kurz betrachtete sie sich im Spiegel, welcher neben der Tür hing.

Froh darüber, dass wenigstens nichts mehr von den Schlägen zu sehen war, wollte sie aus dem Zimmer verschwinden.

„Das Auto wartet unten auf dich. Wir sehen uns morgen und wag es dir die Sache zu vermasseln!“

Erschrocken darüber, dass der Schwarzhaarige wach war, drehte sie sich kurz um, gab ein leises „Jawohl.“ von sich und verschwand schließlich aus dem Zimmer und aus dem Gebäude.

Zielstrebig lief sie auf den selben Wagen von gestern zu und stieg ein.

Eine Stunde später kamen sie an der selben Stelle an, wo sie gestern eingestiegen war und stieg dort aus dem Auto.

Keine 5 Minuten später kam sie auch bei ihren Freunden an.

Doch gerade als sie zur Tür hereinkam, wurde sie unsanft zu Boden befördert.

Es war Tyson, welcher schon die ganze Zeit auf die Blondine gewartet hatte, sie nicht sah und sie so umrannte. Auch alle anderen erschienen hinter dem Blauhaarigen.

„Kannst du nicht aufpassen!“, schrie sie ihn an. Alle sahen Mia erschrocken an, als sie den eisigen Blick sahen, von welchem sie glaubten, sie würden ihn nie wieder auf ihrem Gesicht sehen.

Miriam versuchte schnell freundlicher zu gucken, was ihr auch gelang.

„T-Tut mir L-Leid.“, kam es nur stotternd von dem Japaner.

„Ach macht doch nicht. Es ist doch nichts passiert.“, meinte die Blondine so fröhlich wie immer als sie sich wieder aufrichtete, „Ich geh erstmal schnell duschen. Bis dann.“ Und schon war sie im Bad verschwunden.

Alle schauten ihr verwirrt hinterher.

„Kann mir mal jemand sagen, was das gerade war?“, nun stand Tyson ebenfalls auf.

Alle zuckten nur mit den Schultern.

„Das hab ich mir doch gerade nicht eingebildet…..sie hatte schon wieder diesen eiskalten Blick drauf.“

„Ist auch kein Wunder, wenn man von dir so umgerannt wird.“, meinte Kai schließlich, wobei er wusste, dass das keinesfalls der Grund sein konnte.

In ihm stieg die Bestätigung für sein Gefühl von gestern auf.

Die anderen ließen sich von seinem Argument überzeugen und grinsten den Blauhaarigen frech an.

„Guckt nicht so blöd. Ich hab sie halt nicht gleich gesehen.“, verteidigte sich der Japaner.

„Lasst uns jetzt trainieren gehen.“, kam es schließlich von dem Russen und alle machten sich auf den Weg in den Garten.
 

Miriam derweil ließ sich in der Dusche nieder. Sie winkelte ihre Beine an und vergrub ihren Kopf darin, wobei sie warmes Wasser auf ihren Körper fallen ließ.

Wieder konnte sie ihre Tränen nicht unterdrücken und ließ sie einfach gewähren. Die Erinnerungen an gestern gingen ihr einfach nicht aus dem Kopf.

Nach 10 Minuten hatte sie sich etwas beruhigt und stand nun auf, nahm sich Seife und rubbelte wie wild auf ihrer nassen Haut herum.

>Geh ab……verdammt! Ich krieg diesen Dreck einfach nicht runter….<

Vergeblich versuchte sie die Erinnerungen von sich herunter zu waschen. Immer wieder schossen ihr die Gedanken von gestern durch den Kopf. Mia versuchte die erneuten Tränen, welche in ihr aufkamen, zu unterdrücken. Schaffte es aber nicht und ließ sich auf die Knie fallen.

>Warum ich?<
 

Im Garten kämpften gerade Tyson gegen Max. Es war ein harter Kampf, welchen der Blauhaarige schließlich gewann.

„Gewonnen!“, verkündete er freudig und schaute sich kurz um.

„Wen suchst du denn?“

„Wen schon Ray. Mia! Ist die immer noch im Bad?“

„Anscheinend.“

Der Japaner griff sich an seinen Kopf.

„Wie kann man nur so lange duschen?“

„Siehst du doch!“

Alle drehten sich erschrocken zu der nur allbekannten Stimme um.

„Ich hab halt nicht vor zu stinken.“, gab sie frech von sich, „Wenn es euch nicht stört, würde ich mich in mein Bett legen. Konnte letzte Nacht irgendwie nicht so gut schlafen.“

Alle nickten nur. Somit verschwand die Blondine in ihr Zimmer.

Die anderen kümmerten sich nicht weiter darum, sondern trainierten fleißig weiter. Nur Kai konnte sich nicht so recht konzentrieren. Seine Gedanken kreisten die ganze Zeit um Miriam. Er fand ihr Verhalten, seit sie hier ist, mehr als verdächtig und beschloss, wenn sie wach ist, sich darum zu kümmern.

Doch dies erwies sich als schwieriger als gedacht, denn die Blondine blieb den ganzen Tag in ihrem Zimmer. Kein einziges mal ließ sie sich blicken.

Als alle schon schliefen, ging er auf die Terrasse und lehnte sich gegen die Hauswand. Er betrachtete die Bank auf der Miriam immer saß und in die Nacht rein sang.

Eine halbe Stunde stand er einfach nur da und gerade als er sich schlafen legen wollte, hörte er Schritte von innen, welche immer näher kamen.

Schnell versteckte er sich an seinem gewohnten Platz und beobachtete die Person, welche langsam von innen zum Vorschein kam.

Es war Mia.

Zielstrebig ging sie Richtung Bank und setzte sich schließlich auf diese.

Kurz beobachtete sie den Sternenhimmel, bis der Russe ihre Stimme vernehmen konnte. Sie sang. Aber diesmal klang es anders als sonst.

Es war von viel Traurigkeit geprägt.
 

„Es ist irgendwie passiert

Ich lebe noch

Ich roll´ den Stein den Berg hinauf

halt Tag für Tag
 

Doch viel zuviele Worte

fallen auf mich ein

Viel zuviele Menschen

reden mir nur rein

Ich hör´ mich nicht

Ich seh´ mich nicht

Ich schlafe ohne Ruh'

Nur ihr seht mich

Nur ihr hört mich

Doch hört ihr mir auch zu?
 

Ich habe Angst vor jedem Tag

Ich habe Angst vor jeder Nacht

Ich habe Angst daß ich mir vertrau´

Ich habe Angst daß ich mich verlier´

Ich habe Angst vor mir

Ich habe Angst vor mir
 

Ich hab´ es einfach nie kapiert

und lebe doch

Ich mach nur meine Träume wahr

halt Stück für Stück

Doch viel zuviele Fragen

steh´n vor meiner Tür

Sie alle wollen Antwort

und das allein von mir
 

Ich weiß es nicht

Ich kenn sie nicht

Ich kenne diesen Duft

Ich lieb´ mich nicht

Ich brauch´ mich nur

Ich sehne mich nach Luft“
 

Plötzlich hörte Miriam Schritte, welche ihr immer näher kam.

>Kai?<

Letzterer setzte sich neben die Blondine und schaute still in den Himmel.

„W-Was machst du denn hier?“

Der Russe wusste selbst nicht, warum er das getan hatte. Eigentlich wollte er nicht, dass sie weiß, dass er sie immer beobachtete.

„Ich hab dich beobachtet.“, fing er schließlich an, „Nicht nur heute. Jede Nacht, wenn du einsam hier saßt und gesungen hast.“

„D-Du hast was?!“, Mia war bei seinen Worten leicht erschrocken, denn sie hatte nie jemanden bemerkt. Sie hatte gedacht, dass dies keiner mitbekommen hatte. Tyson ausgenommen.

„Was ist mit dir los?“

„Wie meinst du das?“, fragte sie vorsichtig. Kai blickte ihr nun fest Entschlossen in die blauen Augen. Er wollte nun endlich wissen, was ihr in der Vergangenheit passiert war und warum sie sich heute so seltsam benommen hatte.

„Du weißt genau was ich meine. Erzähl mir von deiner Vergangenheit und warum du heute so abweisend allen gegenüber warst.“

In Miriam kamen wieder die Erinnerungen von gestern hoch und in ihr stieg sichtbar Traurigkeit hoch. Sie konnte Kai nicht mehr in die Augen sehen, wendete so ihren Blick gegen Boden.

>Er hat es also mitbekommen…..Vor ihm kann ich einfach nichts verstecken, aber sagen kann ich es ihm auch nicht…..<

„Ich kann es dir nicht sagen….“, kam es nur kaum hörbar von ihr.

„Vertraust du mir immer noch nicht?“

„Doch, aber…“

>Ja ich vertraue dir. Du bist der erste Mensch, seit Tim, dem ich je wieder vertraut habe. Doch bei dir ist es noch etwas anderes….es ist ein stärkeres Gefühl, als bei Tim damals. Ich weiß nur nicht, was dieses Gefühl bedeutet…..Ray meinte, dass ich das selber herausfinde, aber ich weiß es immer noch nicht. Schließlich habe ich nie gelernt bekommen, was Gefühle sind…..<

Nun schaute Miriam Kai wieder fest in die Augen.

>Hab ich mich…..ist es etwa…..Liebe?…….Ja……Es ist das erste Mal, dass ich dieses Gefühl bei einem Menschen habe. Ich habe mich verliebt…..und es ist so ein wunderschönes Gefühl…….wenn ich es ihm nur zeigen könnte……dabei ist es der letzte Abend, den ich mit ihm zusammen verbringen kann, denn morgen werden mich alle, für das was ich getan habe, hassen……es ist also die letzte Gelegenheit….<

„Mia? He, alles in Ordnung?….Mi….“, bevor er noch etwas sagen konnte, spürte er die Lippen der Blondine auf den seinen.

Kai war kurz über diesen Kuss erschrocken, denn damit hätte er jetzt nicht gerechnet. Doch er überlegte nicht länger über dieses plötzliche Verhalten Miriams, sondern schloss seine Augen und erwiderte den Kuss. Erst zaghaft, dann aber leidenschaftlicher.

Als beide schließlich wieder Luft brauchten, trennten sie sich wieder. Der Russe sah, wie sich Tränen in Mias Augen bildeten und ohne noch länger darüber nachzudenken, drückte er sie fest an sich.

Die Blondine krallte sich in sein Shirt und ließ ihren Tränen freien lauf.

Kai wusste zwar nicht warum sie auf einmal weinte, aber es gefiel ihm ganz und gar nicht. Er streichelte sanft über ihren Rücken, was Mia auch dabei half, sich wieder zu beruhigen.

„Es tut mir Leid.“, gab sie nur leise von sich.

„Was tut dir Leid?“, er drückte sie leicht von sich, damit er ihr in die Augen sehen konnte.

„Einfach alles. Ich kann es dir jetzt nicht erklären, aber du musst mir glauben……Ich wollte das alles nie…..“

Doch bevor Kai noch etwas erwidern konnte, gab Miriam ihm noch einen kurzen Kuss und ging dann in ihr Zimmer.

„Danke für alles. Ich werde dich nie vergessen. Auch wenn du mich morgen hassen wirst….Ich liebe dich.“, sprach sie so leise auf dem Weg dorthin, dass Kai es nicht verstehen konnte.

I know that you will hate me

I know that you will hate me
 

Am nächsten Morgen trafen sich alle wie gewohnt in der Küche zum frühstücken. Nur eine fehlte – Miriam.

Tyson bemerkte dies und konnte sich ein freches grinsen nicht verkneifen.

„He Kai, was hast du denn gestern Nacht noch mit ihr gemacht?“

Alle lachten kurz auf, stoppten aber sofort wieder, denn er schenkte dem Blauhaarigen einen eiskalten Blick, welcher einem das Blut in den Adern gefrieren ließ.

Der Japaner jedoch grinste immer noch weiter vor sich hin und wollte gerade noch etwas sagen, sah aber wie Mia plötzlich in der Tür stand.

>Auf zum letzten gemeinsamen Frühstück.<

„Hey Mia!“

„Hab ich dir nicht schon tausend mal gesagt, dass du erst runterkauen sollst, bevor du etwas sagst?“, ermahnte sie ihn belustigt und setzte sich auf ihren gewohnten Platz.

„Morgen Mia.“

„Guten Morgen Ray.“

„Kaffee?“

„Na sicher doch – wie immer.“

Sofort schenkte ihr der Chinese etwas davon in ihre Tasse und reichte ihr diese.

„Danke.“

Insgesamt verlief das Frühstück wie jeden Tag. Alle waren gut drauf, nur die Blondine schien heute extrem super gelaunt zu sein. Sie schien so fröhlich wie noch nie.

Kai derweil erinnerte sich an die gestrige Nacht und er fragte sich immer wieder, weshalb sie sich bei ihm entschuldigt hatte. Vor allem fand er ihr Verhalten heute äußerst Merkwürdig.

Nach dem Frühstück wollten alle, inklusive Miriam, in den Garten trainieren gehen. Doch als sie im Garten ankamen, erwartete die Bladebreakers eine böse Überraschung.

Vor ihnen stand ein Junge in einen schwarzen Mantel gehüllt.

Mia erkannte sofort, dass es der selbe wie vor 2 Tagen war.

Tyson machte einen Schritt auf ihn zu. Mia stellte sich etwas abseits neben die anderen.

„Wer bist du denn?“

„Jemand der euch fertig machen wird.“, gab dieser kurz von sich.

„W-Was?!“, alle waren leicht geschockt von seinen Worten.

„Aber am besten fragt ihr doch mal eure kleine Freundin dort.“, er zeigte mit einem fiesen grinsen auf die Blondine, woraufhin sie fragende Blicke erntete.

„Mia was hat das zu bedeuten.“, mischte sich Kai nun ein.

„Ich…..“, sie stoppte.

„Wenn sie es euch nicht erklären will, dann übernehme ich das…“

Nun ruhte wieder alle Aufmerksamkeit dem unbekannten.

„Miriam ist nicht die, für die sie sich ausgibt. Sie gehört zu unserer Firma und ist die beste Bladerin, die wir haben. Unser Ziel ist es die BBA zu übernehmen und ein neues Zeitalter zu schaffen. Nur dazu müssen wir erst euch besiegen, da ihr die Weltmeister seid. Miriams Aufgabe bestand darin, sich bei euch einzuschmuggeln und euer Vertrauen zu gewinnen. Sie sammelte Daten von euch in ihrem Beyblade. Außerdem sollte sie eure Kampfstrategien ausspionieren, was man natürlich nicht machen kann, wenn man nicht rund um die Uhr bei euch ist. Also musste sie euch eine Freundschaft vorspielen. Erst tat sie so, als wäre sie ohne Gefühle und ein armes kleines Wesen, damit ihr sie bei euch behaltet und dann sollte sie so tun, als wäre sie fröhlich und glücklich. Halt als wärt ihr die besten Freunde. Außerdem sollte sie so tun, als hätte sie sich in jemanden verliebt und sollte diese Person auch dazu bekommen, sich in sie zu verlieben, damit sie auch an wirklich alle Informationen herankommt….“

>D-Das ist doch gar nicht wahr….was erzählt er denn da und wie kommt er darauf……oh nein….Mamouro muss mich beobachtet haben lassen und die müssen mich gestern mit Kai zusammen gesehen haben……<

„…Dabei solltet ihr wissen, dass Miriam absolut keine Gefühle für jemanden hegt. Sie verabscheut so was wie Freundschaft.“

Alle waren sichtlich geschockt von dem, was er ihnen gerade erzählt hatte. Sie hätten alles erwartet, doch das übertraf alles.

„Aber so war das gar nicht…..ich….“

„Du kannst mit deinem Schauspiel aufhören Miriam.“

In der Blondine stieg unendliche Wut hoch. Sie hatte sich damit abgefunden, dass alle die Wahrheit erfahren würden, aber nicht so etwas. Dies war nie geplant gewesen.

„Nun sag doch endlich die Wahrheit.“, sprach er weiter und alle schauten auf die Blondine, doch diese sah nur mit einem eiskalten Blick auf den unbekannten.

„Jetzt zeig endlich dein wahres ich.“

„Halt endlich deine Klappe!“, fauchte sie ihn an.

„Ist das wahr Mia?“, Tyson konnte immer noch nicht glauben, was er da gehört hatte.

Die Angesprochene drehte sich zu ihren Freuden und ihr Blick wurde wieder etwas wärmer.

„Ich….also…“

„Ist das wahr!“, schrie der Blauhaarige sie nun aufgebracht an.

„J-Ja, aber….“

„Wie konntest du es nur wagen!“

„T-Tyson…“

Miriam blickte von einem zum anderen. Jeder war sichtlich sauer auf die Blondine und blickten sie nur wütend an.

„I-Ich….“

„Hau ab! Wir wollen dich hier nie wieder sehen!“, kam es nun von Kai.

Mia war verzweifelt. Sie würde ihnen gerne die richtige Wahrheit sagen, aber sie würden ihr jetzt nicht zuhören wollen.

Der Blondinen war klar, dass sie sie hassen würden und hatte sich auch vorgenommen nicht zu weinen, denn sie war ja selber Schuld.

Aber ihr stiegen Tränen in die Augen, die sie nicht mehr zurückhalten konnte und weinte bitterlich los.

So wollte sie sich nicht so von ihren Freunden trennen, denn ihn wurde etwas vollkommen falsches erzählt. Sie konnte nicht mehr. Plötzlich drehte sie sich um und rannte an dem unbekannten vorbei.

Sie lief so schnell wie ihre Beine sie trugen. Wohin, dass wusste Mia noch nicht…

„Da das ja jetzt geklärt ist, können wir endlich anfangen.“

„Was meinst du?“, man konnte noch immer Wut in Tysons Stimme vernehmen.

„Na ich bin hier, um euch zu schlagen.“

„Und was ist mit Mia?“, mischte sich Ray nun ein.

„Was soll denn mit der sein? Die interessiert mich nicht die Bohne.“

„Ich denke sie gehört zu euch?“

„Das aber auch nicht mehr lange.“, er konnte sich ein fieses grinsen nicht verkneifen.

„Was hat das zu bedeuten?!“, hackte Kai nach.

„Das erklär ich euch, wenn ihr mich besiegen solltet, was ich natürlich nicht glaube. Also wer will als erstes?“

Nun trat der Blauhaarige vor und legte sein Beyblade in den Starter.

„Ich!“

„Gut, dann kann es ja losgehen.“

Max stellte sich zwischen die beiden und machte den Schiedsrichter.

„3, 2, 1 Let it rip!”

Beide Kreisel landeten zur selben Zeit in der Arena. Um keine Zeit zu verschwenden, griff Tyson sofort an. Auch sein Gegenüber schien es eilig zu haben und startete seine erste Attacke. Beide Beyblades krachten nun gegeneinander. Erst sah es so aus, als würde der unbekannte stärker sein, was sich aber schnell wieder änderte.

Der Blauhaarige holte alles aus sich raus.

Beide kämpften schon geschlagene 10 Minuten und nun startete der Japaner seinen letzten Angriff. Sein gegenüber passte kurz nicht auf und so traf ihm die volle Attacke, wobei sein Blade nun außerhalb landete und aufgehört hatte sich zu drehen.

Schnell hob dieser seinen Beyblade auf und wollte sich aus dem Staub machen, doch Kai stellte sich ihm in den Weg.

„Hast du uns nicht noch was zu sagen?“, kam es nur kühl von ihm, wobei der unbekannte kurz auflachte.

„Inzwischen dürfte es eh zu spät sein.“

„Was ist zu spät?“

„Was ich euch vorhin erzählt habe, war nicht ganz die Wahrheit. Etwas habe ich dazugedichtet und etwas habe ich weggelassen.“

„Und das wäre?!“, der Russe verlor langsam die Geduld und packte sein gegenüber am Kragen.

„Fragt sie doch selber………Wenn sie noch am Leben sein sollte.“

Alle sahen nun sichtlich geschockt zu den beiden. Auch Kais Blick veränderte sich schlagartig.

„Das wäre schließlich nicht das erste mal, dass sie versucht sich umzubringen.“, brachte dieser noch hervor, bevor der Russe ihn auf den Boden fallen ließ und losrannte.

„Kai wo willst du hin?“

„Tyson was wohl?! Sie natürlich suchen gehen. Ich will endlich die Wahrheit wissen!“

Der Blauhaarige schaute die anderen an, wobei diese nickten und sich somit getrennt, da sie Mia so vielleicht schneller finden könnten, auf die Suche nach ihr begaben.

I never let you alone because I love you

I never let you alone because I love you
 

Nach einer halben Stunde trafen sich alle wieder vor Tysons Haus.

„Hat keiner von euch eine Spur von ihr?“, fragte nun Kai in die Runde, doch bekam von jedem nur ein kopfschütteln.

>Verdammt! Wo kann sie nur stecken……bitte tu dir nichts an…..Jetzt versteh ich auch endlich, wofür du dich gestern entschuldigt hast, aber….<

Plötzlich rannte der Russe wieder los.

„Kai, wo willst du hin?“, rief Ray ihm hinterher.

„Ich glaub, ich weiß wo sie ist!“ Ohne zu zögern rannten ihm alle nach, Richtung Strand.

Als Kai von weitem einen Schatten am Meer sitzen sah, bestätigte sich seine Vermutung und lief ein wenig langsamer. Auch die anderen gingen langsameren Schrittes hinter dem Russen her. Schließlich blieben sie einige Meter hinter der Blondinen stehen. Nur Kai lief zwei Schritte näher an sie ran.

Wie ein Häufchen Elend saß sie zusammengekauert da und noch immer konnte man sehen, wie Tränen ihre Wange hinunterliefen.

„Mia…“

Diese schreckte auf, als sie ihren Namen hörte, stand auf und drehte sich blitzschnell zu dem Russen.

Jetzt erst bemerkte dieser, dass sie in ihrer rechten Hand ein großes Küchenmesser hatte, welches sie wie in Trance vom Fleischer hat mitgehen lassen, als dieser gerade beschäftigt war.

„Was willst du von mir? Mir sagen, wie sehr du mich hasst?“, kam es nur leise und schniefend von ihr.

„N-Nein, ich….was ist wirklich passiert?“

„Was spielt das jetzt für eine Rolle. Mein Leben ist jetzt überhaupt nichts mehr wert….eigentlich war es das noch nie…..es ist das beste, wenn ich einfach verschwinde und das für immer.“

Langsam führte die Blondine das Messer an ihre Kehle.

Schnell wollte Kai auf sie zugehen.

„Bleib da wo du bist!“ und somit tat der Russe auch wie ihm befohlen wurde.

„Leg das Messer weg Mia! Das bringt dir auch nichts mehr!“

„Es bringt mir nichts mehr? Doch Kai, das tut es! Du weißt gar nicht, was ich schon alles durchgemacht habe….“

„Dann erzähl es mir.“

„Du willst es wirklich wissen? Na gut, dann erzähl ich es dir.“, nun entfernte sie das Messer wieder von ihrer Kehle.

„Es fing alles an, als ich 6 Jahre alt war. Ich war damals schon eine sehr gute Bladerin und die beste in meiner Altersklasse. Nein, eigentlich war ich sogar besser, als ältere Kinder meiner Umgebung. Mein Vater machte damals Geschäfte mit meinem jetzigen Boss und bekam heraus, was dieser plante. Schon damals hatte er vor die BBA zu stürzen. Also entschloss sich mein Vater etwas dagegen zu unternehmen und ihn heimlich zu hintergehen. Er bekam das natürlich mit und bevor er irgend etwas in der Öffentlichkeit preisgeben konnte, entschloss mein Boss sich, ihn und unsere Familie zu töten. Eines Abends kam er mit einigen Typen in unser Haus gestürmt. Einer davon nahm mich beiseite und so musste ich mit ansehen, wie sie mein Vater, meine Mutter und sogar meinen kleinen Bruder erschossen. Er war erst 4 Jahre alt, aber das störte sie nicht. Nur ich blieb am Leben, weil er mich wegen meiner Beybladekünste benutzten wollte.

Jahrelang musste ich jeden Tag trainieren. Nicht nur beybladen, sondern auch, dass ich keine Gefühle mehr zeigen konnte. Ich durfte weder lachen, noch lächeln. Selbst weinen wurde mir verboten. Wenn ich mich widersetzte bekam ich Schläge oder wurde tagelang im Keller eingesperrt.

Naja was dabei herauskam, habt ihr ja in den ersten Wochen gesehen, wo ich bei euch war……Ich habe schon einige ausspioniert, was die Daten angeht, aber dies hier sollte das größte werden. Sie sagten mir, ich solle mich bei euch einschleichen, um alle Daten aus euch herauszubekommen. Damit das auch klappte, haben sie mir vorher einige Wunden zugefügt……Was John, der Blader von vorhin, erzählt hat, war nicht die Wahrheit. Nie war davon die Rede, dass ich euch eine Freundschaft oder Liebe vorspielen sollte. Nein, ich mochte euch wirklich. Deswegen hab ich mich auch entschieden, euch meine Gefühle zu zeigen, euch zu vertrauen und die Zeit bei euch zu genießen…..“

Alle blickten geknickt zu Boden. Keiner wusste, was er sagen sollte. Niemand konnte auch damit rechnen, was für ein schweres und grausames Leben die Blondine gehabt hatte.

„Warum hast du uns das alles nicht erzählt? Vertraust du uns etwa nicht?“

„Nein Tyson. Ich vertraue euch, aber….“, wieder bildeten sich Tränen in Miriams Augen, „Ich hatte vor 3 Jahren schon einmal jemanden kennen gelernt und mit ihm Freundschaft geschlossen. So dumm wie ich war, habe ich ihm alles erzählt…….jetzt ist er tot.“

„H-Haben die ihn etwa um-umgebracht?“, stotterte der Chinese geschockt.

„Ja…..Versteht ihr jetzt, warum mein Leben kein Sinn hat? Ich könnte nie glücklich werden. Auch wenn ich fliehen würde, würden sie so lange nach mir suchen, bis sie mich gefunden haben…….außerdem habe ich nun die einzigen Freunde verloren, die ich seit langer Zeit hatte……ich hab euch wirklich gern gehabt….“

Nun nahm die Blondine das Messer in beide Hände und hielt es direkt vor ihren Bauch.

„Nein Mia!“, Kai ging langsam auf Miriam zu, „Tu das nicht…“

„Kai…..so wie die Freundschaft zu euch, so war auch der Kuss gestern ernst gemeint und keinesfalls eine Lüge oder Täuschung….“

Und so holte sie weit mit dem Messer aus und bewegte es mit rasender Geschwindigkeit auf sich zu, doch wurde sie wurde kurz vor ihrem Ziel gestoppt.

Der Russe rannte so schnell wie nur möglich auf Miriam zu und hielt das Messer an der Klinge fest, bevor es sie durchbohren konnte. Man konnte etwas Blut auf den Boden tropfen sehen.

„K-Kai?!“

„Jetzt hör mir mal ganz genau zu.“, sprach dieser mit einem strengen, aber auch sanftem Ton, „Niemand hier hasst dich oder will das zu stirbst. Ganz im Gegenteil. Wir sind deine Freunde und halten zu dir. Außerdem werden wir dir helfen, ganz egal wie, aber wir möchten das du bei uns bleibst…..Du sollst glücklich sein, denn nur wenn du es bist, dann sind wir es auch….Bitte Mia, ich möchte dich nicht verlieren…“

Kai lockerte sein Griff um das Messer, ebenso wie die Blondine, bis es ihr schließlich langsam aus der Hand glitt und in den Sand fiel.

Letztere flog in Kais Arme und ihr rollten die Tränen nur so übers Gesicht.

Der Russe legte sanft seine Arme um diese und drückte sie leicht an sich.

„Tu so etwas nie wieder.“, flüsterte er ihr ins Ohr, wobei er nur ein schluchzendes „Ja.“ bekam.

Die anderen waren sichtlich froh darüber, dass ihr nichts weiter passiert war und gingen langsam auf die beiden zu.

Die Blondine derweil beruhigte sich wieder und drückte sich leicht von Kai, welcher ihr die letzten Tränen aus dem Gesicht wischte. Nun wendete sich Mia an die anderen. „Wir bleiben weiter Freunde, obwohl ich euch verraten habe?“

Von jedem bekam sie ein „Ja.“, „Klar.“ oder ein nicken, was ihr ein glückliches lächeln auf das Gesicht zauberte.

Bevor sich jedoch alle gemeinsam auf den Weg nach Hause machten, hob Miriam das Messer noch mal auf. Kurz schaute sie auf dieses und dann aufs weite unendliche Meer. Voller Entschlossenheit warf sie es so weit sie konnte auf dieses und ging dann auf die anderen zu.

„Lass uns nach Hause gehen.“
 

Klopf klopf

„Herein.“

„Boss, ich melde mich zurück.“

„Oh John, hat alles, wie abgesprochen, geklappt?“

„Nicht ganz. Ich konnte nur die Daten von Tyson bekommen. Er hat mich besiegt und ich musste flüchten.“

Der Ältere stand nun von seinem Schreibtisch auf.

„Was?! Wie konnte das passieren?“

„Wir haben sie eindeutig unterschätzt. Es tut mir Leid. Dies wird natürlich nicht noch einmal vorkommen.“

Mamouro ging einige Schritte auf den jüngeren zu.

„Das will ich auch gehofft haben.“, meinte er im strengen Ton, „Und nun schick Miriam zu mir.“

„Das geht leider nicht.“

„Wie bitte?!“

„Sie ist mir davongelaufen und hat davon gesprochen, dass sie sich umbringen will.“

Klatsch

John fiel bei dem Schlag unweigerlich zu Boden.

„Und wieso hast du sie nicht aufgehalten?!“

„I-Ich habe lange nach ihr gesucht, aber konnte sie nicht mehr finden.“

„Du wirst sofort den anderen bescheid sagen, dass Mia unbedingt gefunden werden muss! Sie ist die wichtigste Person in unserer Firma und wehe hier kommt jemand ohne brauchbare Informationen zurück!!“

„Jawohl.“

Somit verließ der junge Blader den Raum wieder und ging Richtung Trainingshalle.

>Ich hasse diese Miriam! Hoffentlich lebt dieses Miststück nicht mehr, dann werde ich endlich der beste von allen sein.<
 

Die Bladebreakers, inklusive Mia, waren inzwischen wieder zu Hause angekommen. Alle machten es sich im Wohnzimmer bequem. Schließlich mussten sie erst einmal die ganze Sache verdauen. Die Blondine ging derweil in das Bad und kam einige Zeit später mit einem Tuch und einer Mullbinde zurück.

„Wo ist denn Kai?“

„Der ist raus in den Garten gegangen.“, Ray zeigte Richtung Terrasse.

„Gut danke. Und Leute?“ Alle drehten sich zu ihr um.

„Mir tut wirklich Leid, was ich getan habe. Ich verspreche so etwas nie wieder zu tun.“

„Schon vergeben und vergessen. Schließlich bist du ja nicht wirklich daran Schuld. Ich hätte nicht gewusst, was ich in deiner Situation gemacht hätte.“

Ein glückliches lächeln machte sich auf Miriams Gesicht breit.

„Danke Ray und euch allen natürlich auch.“

„Und jetzt mach dich raus zu Kai.“, befahl der Chinese und die Blondine machte sich sogleich auf den Weg.

Sie brauchte auch nicht lange nach ihm suchen, denn er saß am Rand der Terrasse und lehnte gleichzeitig an einer Säule, die hinter ihm stand. Langsam ging sie auf ihn zu und setzte sich schließlich neben ihn. Mia nahm seine verletzte Hand und sah sich die Wunde an.

Kai sah sie nur fragend an, bis sie schließlich das Blut mit dem Tuch abwischte.

„Es tut mir Leid.“, gab sie nur leise von sich.

„Es brauch dir nicht Leid zu tun.“

Wieder brach eine Stille ein. Die Blondine wickelte nun sorgfältig die Mullbinde um seine Hand. Als sie damit fertig war, saßen beide nur noch still nebeneinander. Der Russe blickte geradeaus, während die Blondine geknickt zu Boden starrte.

Plötzlich legte Kai sein Arm um ihre Taille, um sie an sich heranzuziehen. Erst schaute Miriam ihn etwas verwirrt an, lehnte sich aber dann glücklich an seine Schulter und legte ihre rechte Hand auf seine Brust. So saßen sie nun aneinandergekuschelt im Garten.

„Ich will nicht, dass dir irgendetwas passiert. Ich bin froh, dass du wieder hier bist, denn ich brauche dich…“

„Kai…“

Plötzlich fing Mia an leise zu singen. Beide schlossen dabei ihre Augen und genossen einfach nur den Moment.
 

„Nah bei dir, mein Herz schlägt grad so laut

Wie nie zuvor

Nah bei dir, ich weiß ganz genau

Ich brauch dich sehr

Nur mit dir öffnet sich die Tür in ein neues land

Nur mit dir strahlt die ganze Welt im hellen Glanz

Wir haben uns in die Augen geschaut

Und du hast kein Wort gesagt

Ich hab dir schon immer vertraut

Mit dir ändert sich jeder Tag
 

Nah bei dir

Fühl ich mich am Ziel, nur so ein Gefühl

Schwerelos und leicht, so geht’s mir

Immer wenn du da bist - weiß ich das man mit dir jeden Traum erreicht

du bist mein zweites Ich

Ich bin immer nah bei dir
 

Ich sag ja, wenn du mal allein bist und nach mir rufst

Ich bin da, wenn du in der Dunkelheit den Ausweg suchst

Flieg mit mir, wir sind unsern Träumen hinterher gejagt

Nah bei dir - auch der Schatten und auch das Licht an einen Sommertag

Du hast Glück, wenn dir so was passiert

Es raubt dir fast den Verstand

Plötzlich öffnet sich eine Tür und du stehst im Wunderland
 

Nah bei dir

Fühl ich mich am Ziel, nur so ein Gefühl

Schwerelos und leicht, so geht’s mir

Immer wenn du da bist - weiß ich das man mit dir jeden Traum erreicht

du bist mein zweites Ich

Ich bin immer nah bei dir
 

Nah bei dir

Beginnt ein neues Leben

Ich will einfach Schweben, endlich vogelfrei

So geht’s mir; Wünsche wollen fliegen, wollen unterwegs sein

Flieg nicht an mir vorbei

du bist mein zweites Ich

Ich bin immer nah bei dir“
 

Nun hob Mia ihren Kopf, so dass sie Kai in die Augen schauen konnte.

„Ich werde immer bei dir bleiben…“

Beide spürten wieder dieses kribbeln in ihrem Bauch und eine angenehme Wärme machten sich in ihnen breit.

„Mia ich….ich liebe dich.“

„Ich liebe dich auch.“

Beide näherten sich dem anderen und schlossen die Augen, bis sich schließlich ihre Lippen trafen.

Erst küssten sie sich Vorsichtig, doch dann vertieften sie sich in einen langen leidenschaftlichen Kuss. Als beiden schließlich langsam die Luft ausging, trennten sie sich wieder.

Nach kurzem Schweigen standen beide auf und gingen Hand in Hand zu den anderen ins Wohnzimmer. Als sie dort ankamen, ging der Russe mit ihr zu „seinem“ Sessel, setzte sich hin und zog sie auf seinen Schoss. Nach dem heutigen Tag wollte er sie nicht mehr loslassen. Zu groß war die Angst, sie zu verlieren. Ihm waren die anderen in diesem Moment völlig egal.

Diesen fielen fast die Augen aus, als sie die beiden beobachteten. Sie konnten einfach nicht glauben, was sie da sahen. Eigentlich wussten sie ja, dass sie bestimmt irgendwann zusammenkommen würden, aber dieser Anblick war einfach noch zu gewöhnungsbedürftig.

„Ist was?!“, Kai bemerkte die irritierten Gesichter.

„Naja…..ihr….ich kann es einfach nicht glauben, dass unser Eisschrank und lasst mich doch einfach alle in Ruhe Kai Gefühle hat.“, belustigte sich Tyson nun.

Ray und Max konnten sich nur schwer ein lachen verkneifen.

„Schlimmer als im Kindergarten….“

„Ach lass ihn doch Kai, der ist doch nur neidisch.“, somit küsste sie den Russen, wobei den anderen die Kinnlade bis auf den Boden fiel, denn er erwiderte den Kuss.

Nie im Leben hätte jemand daran gedacht, dass Kai sich mal für ein Mädchen interessieren würde. Selbst ein lächeln in seinem Gesicht war wie ein siebentes Weltwunder. Aber Wunder soll es ja geben….

Now I show you my power

Now I show you my power
 

Der restliche Tag verging sehr schnell. Max, Ray und Tyson konnten nur schwer die Augen von Miriam und Kai nehmen, weil diese immer fest aneinandergekuschelt dasaßen. Außerdem unterhielten sie sich darüber, wie sie Mia am besten aus der Firma herausholen könnten. Eine brauchbare Idee fiel ihnen aber nicht wirklich ein.

Plötzlich konnten sie mehrere Beyblades kreiseln hören. Es klang so, als würden sie aus dem Garten kommen. Sie ahnten schon schlimmes, beschlossen aber nachzusehen. Die Blondine fing leicht an zu zittern, wobei Kai ihre Hand nicht losließ, was Miriam ein bisschen beruhigte.

Als sie schließlich im Garten ankamen, sahen sie, wie drei Blader vor ihnen standen. Jeder ließ sein Blade vor seinen Füßen kreiseln.

„Sind das auch welche von denen?“, Ray sah die Blondine an, welche ihm ein nicken schenkte.

„Miriam schön dich zu sehen.“

Die Angesprochene zuckte leicht zusammen, als sie die Stimme erkannte. Schließlich trat Mamouro hinter seinen Bladern hervor.

„Ich hab mir Sorgen um dich gemacht.“

„Was willst du?“, fragte sie schroff und sah sie ihn mit einem eiskalten Blick an.

Alle bemerkten dies natürlich und begriffen sofort, dass es ihr Boss sein musste.

„Du bist nicht zurückgekommen, so wie du es solltest. Deswegen hole ich dich jetzt ab.“

„Erzähl keinen Mist! Hättest du wirklich nur das vor, dann hättest du einen geschickt, der mich holt.“

„Du bist wirklich nicht auf den Kopf gefallen. Aber ja, du hast recht. John hat wirklich großen Mist gebaut, aber er hatte echt geglaubt, dass ich das nicht mitbekomme. Natürlich hat er gleich seine gerechte Strafe dafür bekommen, dass ich beinahe mein bestes Mädchen verloren hätte. Außerdem wäre es nur halb so schön ins Bett zu gehen, wenn du nicht da wärst.“, nun verzierte ein fieses grinsen sein Gesicht.

„Was meinst du damit?“

„Kai…..er meint damit….er hat…mich fast jede Nacht vergewaltigt….“, ihr Blick war wieder gegen Boden gerichtet und einzelne Tränen liefen über ihr Gesicht.

„W-Was hat er?“, jetzt erst begriff der Russe ihre Worte und eine unheimliche Wut machte sich in ihm breit.

„Das wirst du büßen!“, sogleich wollte er auf ihn losgehen, wurde aber von den anderen zurückgehalten.

„Was willst du von uns?“, mischte sich Tyson nun ein.

„Da Miriam euch bestimmt alles erzählt habt, ist mein Plan nun gefährdet. Das einfachste wäre es natürlich, euch gleich hier und jetzt zu töten, aber das ist nicht möglich. Immerhin seid ihr die Weltmeister und das würde mir dann große Probleme bereiten. Also gibt es nur eine Möglichkeit: Wir bladen in einem Turnier.“

„Turnier?“, kam es von fast allen gleichzeitig.

„Ja ein Turnier. Es findet in 3 Wochen statt und der Gewinner bekommt alles, das heißt wenn ich gewinne, werde ich die BBA übernehmen und wenn ihr mich schlagen solltet, dann könnt ihr mich ruhig ins Gefängnis stecken.“

„Wer wird für dich bladen?“, Mia schaute ihn durchdringend an, „Du wirst kaum freiwillig so einen Deal eingehen, ohne einen Ass im Ärmel zu haben.“

„Lass dich doch einfach überraschen.“

>Da stimmt irgendetwas nicht. Gibt es etwa irgendwelche Blader, die ich nicht kenne und die vielleicht sogar besser, als ich sein könnten…<

„Ach und da wäre noch etwas….“, wieder schmückte ein fieses grinsen sein Gesicht, „Miriam nehme ich natürlich mit.“

Kai stellte sich schützend vor seiner Freundin auf. „Niemals!“

„Das dachte ich mir schon und deswegen sind diese drei Blader hier. Wenn es einer von euch schafft, die drei zu besiegen, dann lass ich sie in Ruhe. Natürlich nehme ich sie mir dann zurück, wenn ich das Turnier gewonnen habe. Also wer möchte antreten?“

Alle schauten sich gegenseitig an, bis Kai meinte, dass er kämpfen würde.

„Nein warte.“, Mia stellte sich vor die anderen, „Ich werde selber bladen. Die sind sehr gut und ich werde euch zeigen, auf was ihr euch zum Turnier vorbereiten müsst.“

Kai wollte erst widersprechen, aber die Blondine bat um sein Vertrauen und bekam so seine Erlaubnis.

Jetzt erst fiel ihnen ein, dass sie Miriam noch nie bladen sahen, obwohl sie schon so lange bei ihnen lebte.

Alle nickten sich zu.

„Ich bin gespannt, was Mia draufhat.“

„Ja Tyson, ich glaub, dass sind wir alle.“ Und so machte sich Dizzy bereit, die Kämpfe aufzunehmen.

„Na los Mamouro, schick deine Blader vor, aber ich möchte gegen alle gleichzeitig antreten.“

“Wie du wünschst.“

Alle sahen die Blondine geschockt an und fragten sie, ob sie zu lange in der Sonne stand und dass sie das niemals schaffen kann.

Doch diese reagierte nicht auf ihre Worte, sondern starrte ihren Beyblade in ihrer Hand an.

>Firebird….ich möchte mich nun auch bei dir entschuldigen. Nie wieder werden wir unschuldige Blader angreifen oder so ein Schmerztreibendes Training machen. Bitte verzeih und helfe mir. Wir sollten ihnen unsere wahre Stärke zeigen, damit wir endlich glücklich sein können….<

Für einen kurzen Moment sah es so aus, als ob ihr Blade aufgeleuchtet hätte und so legte sie dieses glücklich darüber, dass Firebird ihre Entschuldigung akzeptiert hatte, in den Starter.

Mamouro stellte sich hinter seine drei Blader. „3, 2, 1, Let it Rip!“, rief dieser nun.

Alle 4 Beyblades erreichten die Arena gleichzeitig. Sofort begann ein harter Kampf. Miriams Blade kreiselte in der Mitte, wobei die anderen es die ganze Zeit umkreiselten. Die Blondine stand locker, ruhig und mit den Armen vor der Brust verschränkt da. Keinen Mucks gab sie von sich, als würde sie das Match überhaupt nicht interessieren. Dennoch war sie so ernst, wie nie zuvor. Die 3 Blader gaben sich ein Zeichen und griffen sofort Mias Blade gleichzeitig und mit voller Kraft an. Die Blondine ließ die Angriffe über sich ergehen, tat aber immer noch nichts.

>Wieso schickt er die drei in den Kampf? Es war im vorhinein klar, dass die keine Chance gegen mich haben. Aber wen setzt er zu dem Turnier ein? Wenn er so eine riskante Wette eingeht, muss es jemand sehr gutes sein…….wer könnten die Blader nur sein…..na klar, es geht gar nicht anders……das Projekt X….<

Nun sah sie Mamouros fieses grinsen und ihr wurde klar, dass sie nur getestet wird. Er war sich im klaren, dass sie die Blader besiegen würde und bei den Bladebreakers bleiben könnte. Aber er war sich genauso sicher, dass er das Turnier gewinnen würde, die BBA übernehmen und sie zurückbekommen würde. Schon die Vorstellung allein, was er mit ihr machen wird, wenn sie wieder bei ihm ist, ließ sie leicht zusammenzucken. Miriam wollte es keinesfalls so weit kommen lassen. Egal was sie tun müsste, sie würde alles dafür geben ihn aufzuhalten, selbst wenn sie das nicht überleben sollte.

Sie kannte Mamouro nur zu gut und wusste, dass er die Bladebreakers heimlich töten lassen würde, wenn es erstmal die BBA nicht mehr geben würde, denn schließlich waren sie es, die Mia zu dem gemacht haben, was sie nun ist. Eine glückliche Person, welche endlich Freude und Liebe zeigen konnte.

Nachdem sie weitere harte Schläge eingesteckt hatte und ihre Freunde schon am verzweifeln war, weil sie sich absolut nicht wehrte und keinen Mucks von sich gab, fing sie nun an zu kämpfen.

Ohne, dass sie etwas sagen musste, fing ihr Blade an sich schneller zu drehen und raste durch die Arena. Firebird griff seine Gegner mit kurzen, aber harten Schlägen an.

„Jetzt zeig ich euch meine wirkliche Macht. Los Firebird!“ Sofort leuchtete ihr Beyblade auf und ein großer Phönix ähnlicher Vogel stieg empor. Er flog zu Miriam und umkreiste sie einmal, um dann neben ihr zu schweben.

Alle bestaunten ihr Bitbeast und was es da tat.

Die Blondine lächelte Firebird kurz an und strich ihm kurz über den Schnabel. Genüsslich schloss dieses kurz die Augen, um dann gleich seine drei Gegner anzugreifen.

Mia sagte kein Wort, dennoch griff Firebird mit einer seiner mächtigsten Attacken an und schleuderte so alle drei Blades raus, welche in tausend Einzelteile zersprangen.

Allen Bladebreakers klappte die Kinnlade herunter, als sie die Kraft von ihr und ihrem Blade sahen. Sie dachten sich zwar, dass Miriam gut sein musste, aber das sie so gut war, konnte sich keiner vorstellen.

Mia schaute sich kurz um, doch Mamouro war nicht mehr da. Auch die drei unbekannten Blader verschwanden sofort.

Die Blondine fing ihren Blade wieder auf und schaute diesen fröhlich an, bis ihr plötzlich leicht schwindelig wurde und sie auf ihren Knien landete.

Alle rannten sofort zu ihr. Kai war natürlich als erster bei ihr angekommen und stützte sie ab.

„Alles okay?“

Sie nickte nur. Der Russe nahm sie auf seine Arme und trug sie schließlich ins Wohnzimmer, um sie dann auf die Couch zu legen.

Alle anderen setzten sich ebenfalls hin und betrachteten sie mit einem fragenden Blick, was Mia sofort auffiel.

„Keine Angst, mir geht es gut. War heute nur ein bisschen unkonzentriert und habe deshalb eine Menge Energie verloren.“

Nun sahen sie Miriam noch fragender an.

„Ich sollte euch die ganze Sache vielleicht einmal erklären.“

Alle nickten stumm.

„Bei mir und Firebird ist es anders, als bei euch und euren Bitbeasts. Ich bin mit ihm eng verbunden und kann mit ihm per Gedanken kommunizieren. So brauche ich keine Befehle erteilen und der Gegner kann nicht wissen, welche Attacke ich als nächstes starte. Das ist aber noch nicht alles…..“, erklärte sie weiter, „Durch unsere enge Verbindung muss ich mich sehr konzentrieren und verliere etwas an Energie…..Aber wenn ich mich zu sehr konzentriere und unsere Verbindung noch enger wird, dann ist er zwar doppelt so stark und schnell, aber ich spüre jeden Schlag den er abbekommt. Das heißt: Wird er verletzt, werde auch ich verletzt und es kann soweit gehen, dass ich….“

„Dass du?“, wollte Kai nun wissen.

„Dass ich sterben könnte.“

Mia schaute in geschockte Gesichter, aber erklärte ihnen, dass sie es niemals soweit kommen lassen würde, was alle wieder etwas beruhigte.

„Und die Blader gegen die wir beim Turnier kämpfen müssen sind genauso stark?“, wollte Tyson nun wissen.

„Nein, sie sind stärker. Ich kenne sie selbst kaum und kann euch deshalb nichts genaueres über sie erzählen. Mamouro nannte es nur Projekt X und redete kein Wort mit mir darüber. Ich hatte auch nie die Gelegenheit einmal gegen sie zu kämpfen.“

Plötzlich stand Kai auf.

„Wenn das so ist, dann haben wir noch eine Menge Training vor uns, denn ich habe keine Lust zu verlieren.“

Alle anderen stimmten ihm zu und gingen in den Garten, um schon mal fleißig zu üben. Der Russe derweil ging auf seine Freundin zu und setzte sich an den Rand der Couch zu ihr.

Erst sagte keiner etwas, bis schließlich Kai anfing.

„Er wird dafür büßen, was er dir angetan hat. Ich lasse nicht zu, dass er dich auch nur noch einmal anfasst…“

„Kai….“, gab sie nur flüsternd von sich und fixierte die Couch. Miriam konnte ihm einfach nicht in die Augen sehen. Ihr war das alles so unangenehm und peinlich. Wieder konnte man einzelne Tränen auf ihren Wangen herunter laufen sehen, welche aber gleich von dem Russen sanft weggewischt worden. Er beugte sich leicht vor, um ihr einen kurzen Kuss zu geben. Schließlich sah er ihr in ihre wunderschönen blauen Augen.

„Ich bin immer für dich da und werde dich niemals alleine lassen.“, hauchte er ihr leise entgegen, wobei Mia nun wieder lächeln musste.

Diesmal war sie es, die Kai einen Kuss aufdrückte, welchen er gleich erwiderte. Wieder küssten sie sich erst vorsichtig, dann leidenschaftlicher, bis sie sich schließlich wieder voneinander lösen mussten. Nun stand die Blondine auf und nahm die Hand von ihrem Freund.

„Lass uns zu den anderen gehen und trainieren. Ich werde euch auch helfen.“

Time to relax

Time to relax
 

Nun waren es nur noch 3 Tage bis zu dem alles entscheidenden Turnier. Überall in den Nachrichten wurde davon gesprochen. Viele Teams aus der ganzen Welt würden daran teilnehmen, wie die White Tigers, die Blitzkrieg Boys oder die PBB Allstars.

Die Bladebreakers trainierten jeden Tag. Miriam brachte ihnen vieles bei und war stolz auf die Leistung, die sie brachten.

Es schien, als ob alles in Ordnung war. Nur gab es ein kleines Problem, was Mia immer wieder dazu brachte, dass sie unkonzentriert war - Kai.

Dieser trainierte die letzten 2 Wochen nur noch für sich alleine. Früh morgens war er immer gleich verschwunden und tauchte erst abends wieder auf. Er schnappte sich immer schnell etwas zu Essen aus der Küche und verschwand dann in sein Zimmer, um zu schlafen. Er beachtete weder seine Freunde, noch die Blondine.

Eines abends versuchte sie zwar mal mit ihm zu reden, wurde aber von ihm ignoriert oder bekam die typisch eiskalte „Lass mich in Ruhe.“ Antwort.

Dies machte sie natürlich sehr traurig, denn von jemanden so behandelt zu werden, den man liebt, ist nicht so einfach wegzustecken. Jedoch zeigte sie ihre Trauer nicht den anderen. Sie fand, dass es wichtiger war, dass Turnier zu gewinnen, statt jetzt irgendwelche Gefühlsprobleme dazwischen zu schieben.

Tyson und die anderen bemerkten aber, dass Kais Verhalten ihr, wie sie meinten zurecht, nahe ging.

Wieder war es 20:00 Uhr als alle Schritte hören konnten. Der Russe war nach Hause gekommen. Kurz ging dieser zu Kenny, welcher ebenfalls im Wohnzimmer saß und gab ihm sein Beyblade.

Als der Braunhaarige Dranzer sah, bekam Kai nur einen irritierten Blick von ihm.

„Was hast du denn mit deinem Blade gemacht?“

„Kannst du ihn mir reparieren?“, gab Kai nur kühl zurück.

„J-Ja klar, aber das könnte dauern, so wie der aussieht.“

“Beeil dich damit.“

Ausnahmsweise verschwand der Russe diesmal nicht gleich in seinem Zimmer, sondern setzte sich auf einen Sessel, verschränkte die Arme vor der Brust und schloss die Augen.

So konnte er nicht sehen, wie Miriam ihn traurig beobachtete.

Den anderen entging dies aber keinesfalls. Tyson spürte, wie große Wut in ihm hochstieg.

Plötzlich stand der Blauhaarige auf.

„Kannst du mir mal sagen, was bei dir los ist?!“, schrie er Kai schon fast an.

„Nicht Tyson!“

„Nein Mia. Ich hab mir das schon ganze 2 Wochen angeguckt, aber langsam ist mal Schluss!“

Nun blickte Kai zu dem Blauhaarigen, wobei die anderen auf den Russen schauten.

„Was willst du?“, kam es nur kalt von Kai.

Der Japaner musste sich wirklich beherrschen nicht gleich auf ihn loszugehen.

„Hör auf Tyson. Das geht uns nichts an.“, mischte sich Ray nun ein und wendete sich an Kai.

„Mr. Dickenson meinte, dass wir uns nach diesem harten Training einen Tag ausruhen sollten, da wir sonst nicht genug Kräfte für das Turnier hätten. Deswegen hat er uns für morgen einen Bus bereitgestellt mit dem wir zu See fahren sollen. Dort werden wir den ganzen Tag verbringen und dann am nächsten Tag fahren wir direkt zum Turnier.“

„Für so was hab ich keine Zeit und schon gar keine Lust. Ihr könnt ruhig ohne mich fahren.“ Und schon war Kai im Begriff aufzustehen und einfach zu verschwinden.

Das war Tyson zu viel. Er wollte auf Kai losgehen, hätte Ray ihn nicht festgehalten.

„Hatte ich dir nicht gesagt, dass wenn du Mia unglücklich machst, du es mit mir zu tun bekommen würdest?!“

>Mia unglücklich machst?< Etwas erschrocken blickte er zu seiner Freundin, welche mit gesenktem Blick auf der Couch saß.

„Siehst du, was du angerichtet hast?! Seit 2 Wochen ignorierst du sie vollkommen. Wenn man euch beide sieht, könnte man nie denken, dass ihr glücklich zusammen wärt! Man sieht euch nicht einmal an, dass ihr überhaupt zusammen seid!“

„Mia?“, die Angesprochene sah nun zu Kai. Ihr Blick war immer noch voller Trauer.

„Wenn ich mich mal einmischen dürfte…“, alle Augen ruhte nun auf Kenny, „Also Kai, so wie dein Beyblade aussieht, brauche ich einen ganzen Tag, um ihn zu reparieren. Ich beeil mich natürlich.“

„Gut, dann komm ich halt morgen mit.“, der Russe setzte sich wieder auf den Sessel.

Der Blauhaarige ging derweil in sein Zimmer. Er hatte genug von seinem Leader und beschloss sich dort abzureagieren.

Kurze Zeit später folgte ihm Max. Er wollte sichergehen, dass Tyson nicht noch aus Wut etwas kaputt machen würde. Miriam saß immer noch, ohne ein Wort zu sagen da. Sie versuchte sich abzulenken, indem sie ein bisschen Fernsehen guckte. Doch geholfen hatte es ihr kein Stück.

„Ich geh jetzt auch schlafen.“, Ray stand auf und blickte zu Mia.

„Ich glaube, dass solltest du auch tun. Schließlich hast du die letzten Nächte kaum geschlafen.“

„A-Aber woher…“

„Das sieht man dir an.“, lächelte er sie an.

Nun stand auch Miriam auf, drehte sich zu Kai und versuchte zu lächeln, was ihr aber nicht so richtig gelang.

„Gute Nacht Kai.“

Und schon gingen Ray und die Blondine Richtung Schlafzimmer.

>Was soll das? Was wollen die denn von mir? Was soll ich denn mit Mia gemacht haben?<

Kai versuchte eine Antwort zu finden, was sich aber als schwieriger als Gedacht herausstellte. Da er auch ziemlich müde vom ganzen trainieren war, beschloss er schlafen zu gehen. Er hoffte morgen vielleicht eine Antwort darauf zu finden.
 

„Endlich mal kein Training. Heute wird so richtig schön entspannt.“, freute sich Tyson wie ein kleines Kind, als er in den Bus stieg. Da der Blauhaarige ewig nicht vorankam, schupste Max ihn durch den Bus.

„Nun mach schon, sonst kommen wir ja nie an.“

Schnell setzte sich der Japaner auf einen der Sitze. Er nahm sich ein Fensterplatz. Der Blondhaarige setzte sich neben ihm. Kenny setzte sich nach ganz hinten, um seine Ruhe zu haben, damit er weiter an seinem Computer „herumbasteln“ konnte.

Ray setzte sich hinter Tyson und Max, ebenfalls an einen Fensterplatz. Kai fand auf der Nebenreihe, neben dem Chinesen seinen Platz. Auch dieser wollte die Landschaft genießen und setzte sich so nach außen.

Miriam stieg jetzt erst in den Bus ein. Sie hätte beinahe ihren Picknickkorb vergessen, den sie extra heute früh noch zubereitet hatte. Mia ging zielstrebig auf ihren Freund zu. Letzterer jedoch hatte seine Augen geschlossen und schien nicht gerade sehr interessiert daran zu sein, dass die Blondine sich neben ihm setzten sollte. Die Blondine blickte ihn wieder etwas traurig an.

„Hey Mia.“, sie schaute zu dem Chinesen. Dieser zeigte mit einer Handbewegung, dass sie sich neben ihn setzten sollte. Das tat sie schließlich auch.

Er flüsterte ihr ein „Kopfhoch.“ zu, wobei sich Miriam ein lächeln aufzwängte. Ray versuchte sie etwas abzulenken und verwickelte sie so in ein Gespräch. Dies gelang ihm auch. Kai konnte ab und zu ein leises lachen vernehmen, welches von seiner Freundin kam. Hin und wieder schaute der Russe zu den beiden rüber. Er fragte sich innerlich, warum sie nicht neben ihm, sondern neben Ray saß und worüber sie sich unterhielten. Ihm gefiel die ganze Sache überhaupt nicht.
 

Schließlich fuhren die Bladebreakers insgesamt eine Stunde, bis sie an dem See ankamen. Sie hielten vor einem kleinen Hotel, in welchem sie die heutige Nacht verbringen würden.

Alle nahmen ihren Koffer und gingen hinein. Innen angekommen, sahen sie sich erst einmal um. Von außen schien es nicht besonders zu sein, aber innen war alles sehr modern eingerichtet. Außerdem standen überall Grünpflanzen, welche das Haus noch gemütlicher machten. Zudem konnte man an einer Seite der Empfangshalle ein riesiges Aquarium entdecken, welches dem Raum den krönenden Abschluss gab.

Gemeinsam gingen sie nun an die Rezeption. Freundlich wurden sie von den Hotelangestellten begrüßt und bekamen sofort die Schlüssel, für ihre Zimmer. Insgesamt hatten sie 3 Zimmer zur Verfügung, welches jeweils ein Doppelzimmer war.

Alle gingen die Treppen hoch und stellten sich vor die Zimmer.

„42, 43 und 44. Das sind unsere.“, stellte Ray fest, der die Schlüssel entgegengenommen hatte. „Also, wer will mit wem in ein Zimmer?“

Alle schauten sich fragend an, bis sich Max Kenny krallte und Ray den Schlüssel für das Zimmer 42 abnahm.

„Wir treffen uns dann am See!“, hörten sie den Blondschopf noch rufen, bevor er mit dem Braunhaarigen in ihrem Zimmer verschwand.

Tyson schaute von einem zum anderen.

„Dann schnapp ich mir jetzt Mia.“, grinste er frech die anderen an.

„Vergiss es!“, ging Kai den Blauhaarigen an. Er schnappte sich die etwas irritierte Miriam, den Schlüssel für das Zimmer mit der Nummer 44 und zog sie schließlich mit hinein.

„Das war doch Absicht, oder Tyson?“

„Vielleicht…“, immer noch mit einem grinsen im Gesicht, ging der Japaner, gefolgt von Ray, in das noch übrig gebliebene Zimmer 43.
 

Im Zimmer angekommen, ließ der Russe seine Freundin wieder los und beide betrachteten erstmal das Zimmer. Es war schön eingerichtet. Die Wände waren in einem hellen orange. An einer Wand stand das Bett, welches sich als Ehebett herausstellte, wobei an jeder Seite ein kleines Nachschränkchen mit Lampe stand. Auf der anderen Seite war ein Schreibtisch und daneben ein Kleiderschrank. Außerdem befand sich neben diesem eine Tür, welche ins ebenfalls gut ausgestatte Bad führte.

Kai ließ sich erst einmal auf der kleinen Couch nieder, welche am anderen Ende des Raumes stand. Gegenüber fand ein Fernseher seinen Platz.

Miriam legte ihren Koffer neben dem Bett ab, schnappte sich ihren Bikini und ging ins Bad, um sich umzuziehen.

Keine 5 Minuten später stand sie vor dem Russen.

„Willst du nicht mitkommen?“

„Nein.“, gab er nur kurz zurück.

Mia kniete sich vor ihn.

„Ich geh mit den anderen zum See. Ich würde mich sehr freuen, wenn du auch kommen würdest, denn ich…..ich vermisse dich Kai.“

Ohne noch auf eine Antwort zu warten, verließ die Blondine das Zimmer und ließ einen verwirrten Kai zurück.

Draußen traf sie gleich auf die anderen. Zusammen, außer Kenny, welcher Kais Beyblade reparieren musste, gingen sie zum See, welcher keine 2 Minuten vom Hotel entfernt lag.

Alle breiteten ihre Decken aus und zogen ihre Klamotten aus. Sofort rannten Max und Tyson zum See und verschwanden gleich in diesem.

„Willst du nicht mitkommen?“

„Nein. Mir ist jetzt nicht danach.“

„Nun komm Mia. Kai wird sicher noch kommen. Es bringt dir außerdem nichts jetzt Trübsal zu blasen.“, versuchte Ray sie etwas aufzumuntern.

Schließlich entschied sie sich doch mitzugehen. Gemeinsam gingen sie zu den anderen beiden ins Wasser.

Erst schwammen alle ruhig darin, doch dann machte es ihnen mehr Spaß sich gegenseitig nass zu spritzen, oder sich gegenseitig unterzutauchen.

Gerade als Miriam wieder auftauchte, wurde sie auch schon von Tyson heruntergedrückt.

„Das bekommst du zurück!“, und schon bespritzte sie den Blauhaarigen, welcher sie etwas verdutzt ansah, worauf die Blondine in einen Lachkrampf verfiel. Alle freuten sich darüber, dass Mia endlich wieder fröhlich war. Doch von einen auf den anderen Moment hielt sie inne. Alle blickten in die selbe Richtung wie Miriam.

„Kai…“

Der Russe saß auf einem Steg, die Beine im Wasser und schaute auf den See.

Ray ging zu der Blondinen und stupste sie leicht an.

„Nun geh schon.“

Ohne ihm eine Antwort zu geben, schwamm sie zu Kai, welcher nun in ihre Richtung sah. Als sie bei ihm ankam, half er ihr hoch. Sie setzte sich neben ihren Freund und schaute nun ebenfalls auf den See. Er glitzerte in einem wunderschönen Blau.

„Schön, dass du gekommen bist.“

„Was hast du vorhin gemeint mit Ich vermisse dich?“

Ihre Fröhlichkeit schwank in Traurigkeit um. Sie schaute Kai in die Augen.

„So wie ich es gesagt habe. Seit 2 Wochen sehe ich dich nur noch höchstens 2 Minuten am Tag und wenn dann ignorierst du mich. Seit du den ganzen Tag alleine trainierst, scheinst du mich vergessen zu haben….“, die letzten Worte flüsterte sie nur noch, wobei Kai jedoch jedes Wort genau verstand.

Er dachte über ihre Worte und sein Verhalten in den letzten Wochen nach. Jetzt war ihm klar, was sie meinte.

„Ich habe dich nicht vergessen.“, meinte er nun sanft, „Ich habe einfach nur nicht gemerkt, dass ich dich so traurig gemacht habe….Du hast gesagt, dass die Blader von Mamouro stark sein würden und ich wollte auf keinen Fall gegen ihn verlieren. Dich verlieren. Also beschloss ich so hart zu trainieren, wie es geht, damit ich gewinne und dich so vor ihm beschützen kann. Ich will nicht, dass du ihm wieder in die Hände fällst….“

„Aber wir hätten doch zusammen trainieren können.“

„Ich weiß. Es war reine Gewohnheitssache.“

Nun bekam Kai einen fragenden Blick von Mia. „Gewohnheitssache?“

„Bei solchen wichtigen Sachen, war ich immer lieber alleine für mich, da ich früher schon immer ein Einzelgänger war.“

„Jetzt hast du aber mich und ich werde für immer bei dir bleiben. Das nächste Mal machst du so etwas nicht noch einmal.“, ermahnte sie ihn.

„Okay.“, lächelte er sie an. Auch Miriam schenkte ihm ein zuckersüßes lächeln, worauf er sie zu sich heranzog und sie küsste.

Die anderen beobachteten die beiden und waren froh, dass sie die Sache nun anscheinend geklärt hatten.

„Jetzt bekomm ich Mia doch nicht.“

„Tyson!“, kam es von Ray und Max gleichzeitig.

„War doch nur Spaß!“, und schon bespritzte er die beiden mit Wasser, was die anderen sich aber nicht gefallen ließen, sondern ihn nun untertauchten.

Als sich Miriam und Kai lösten, schmiegte sich die Blondine glücklich an ihren Freund.

„Auf der Rückfahrt setzt du dich aber nicht wieder neben Ray.“

„Eifersüchtig?“, grinste Mia ihn frech an, worauf sich ein roter Schimmer auf Kais Nase bildete.

„Nein.“, und schon schupste er seine Freundin ins Wasser. Letztere tauchte schnell wieder auf.

„Klar bist du das….aber keine Angst. Den einzigen den ich will bist du.“ Nun sprang auch der Russe ins kühle Nass. „Das will ich doch hoffen.“, und schon tauchte er Miriam unter. Als sie wieder auftauchte, schwamm Kai zu den anderen.

„Na warte. Das bekommst du zehnfach zurück!“

„Versuch es doch.“

Mia versuchte ihn einzuholen, schaffte es aber nicht. Kai war einfach zu schnell. Als er am Rand des Sees angekommen war, stieg er aus diesem und lief zu den Decken. Inzwischen war auch Miriam wieder auf festem Boden und rannte ihm hinterher. Kurz vor ihren Liegeplätzen hatte sie ihn eingeholt und stürzte sich auf ihn, wobei beide auf den Decken landeten.

Die Blondine versuchte die Oberhand aus dem kleinen Gerangel zu gewinnen, doch Kai war deutlich stärker als sie.

So drehte er sie auf den Rücken und drückte sanft ihre Hände neben ihrem Kopf auf den Boden, während er über ihr kniete.

„Ich dachte, du wolltest mir etwas zehnfach zurückgeben?“, grinste er sie frech an und wollte ihr einen Kuss geben. Doch die Blondine drehte ihren Kopf zur Seite.

„Wenn es nicht anders geht, bekommst du halt Kussentzug.“, steckte sie ihm die Zunge raus. „Wenn das so ist, dann entschuldige ich mich lieber.“, nun drehte er ihren Kopf wieder in seine Richtung und ihre Lippen trafen sich für einen kurzen Moment.

„Entschuldigung angenommen.“

„Hey ihr beiden!“, die anderen kam auf sie zu. Schnell setzten sie sich in eine aufrechte Position.

„Gibt es hier irgendwo etwas zu essen? Schwimmen macht wirklich hungrig.“

„Klar.“, die Blondine griff nach ihrem Picknickkorb und stellte das Essen in die Mitte.

„Du bist echt die Beste!“ und schon fing Tyson an, wie als wäre er kurz vorm Verhungern gewesen, das Essen in sich hinein zu stopfen.

Nachdem dann alle etwas zu sich genommen hatten, gingen sie gemeinsam wieder ins Wasser. Sie verbrachten schließlich den ganzen Tag am See. Erst gegen Abend gingen sie ins Hotel zurück und aßen dort zu Abendbrot. Nachdem auch dies erledigt war, beschlossen sie schlafen zu gehen, da ja morgen das Turnier anstände.

Kenny hatte inzwischen Kai sein Beyblade vollständig repariert und ihn ihm zurückgegeben.

Er, Tyson, Max und Ray schliefen schnell ein. Nur zwei lagen noch wach im Bett – Mia und Kai. Beide mussten die ganze Zeit an den morgigen Tag denken.

„Kai?“

„Ja?“

„Glaubst du ihr könnt sie morgen besiegen?“ Nun drehte sich Kai zu Miriam um und sah sie fragend an.

„Wie meinst du das?“

„Ich weiß nicht wie stark Mamouros Team ist. Nicht mal mir hat er etwas von ihnen erzählt, dabei war ich die beste Bladerin, die er hatte. Findest du das nicht auch seltsam?“ Auch die Blondine drehte sich nun zu dem Russen um.

„Mach dir keine Sorgen. Wir werden sie besiegen und ihn für seine Taten büßen lassen. Ich lasse nicht zu, dass er dir je wieder etwas antut.“

„Danke Kai.“, flüsterte sie und kuschelte sich an ihren Freund, „Ich bin so froh, euch getroffen zu haben. Aber ich habe auch Angst……Angst, dass er euch etwas antut und dass ich dich verliere.“

„Keine Angst. Nichts und Niemand wird uns je wieder trennen.“

Diese Worte beruhigten die Blondine ganz und gar. Sie drückte sich weiter an Kai. Fünf Minuten lagen sie nun still aneinander. Genossen einfach die Gegenwart des Anderen.

„Kai?“

„Ja?“

„Ich liebe dich.“

Ohne etwas darauf zu sagen, drückte er sie leicht von sich und küsste sie. Sofort wurde der Kuss von ihr erwidert. Nach kurzer Zeit wandelten sie diesen in einen leidenschaftlichen Zungenkuss um. Kai drückte sie währenddessen leicht in das Bett, wobei er sich über sie lehnte. Nun fing er an, ihren Hals mit Küssen zu übersehen. Langsam wanderte er immer weiter abwärts. Die Blondine genoss dies sichtlich, bis ihr auf einmal das Bild von Mamouro in den Sinn kam, wie er sie immer vergewaltigt hatte. Ihr Körper versteifte sich, was Kai natürlich nicht entging. Er stoppte und sah ihr fest in die Augen, in welchen sich einige Tränen gesammelt hatten.

„E-Es tut mir Leid.“

Kai wischte sanft die Tränen weg und gab ihr einen kurzen Kuss, bevor er sich neben sie legte und sie an sich heranzog. Er wusste genau, was mit ihr los war. >Das wird mir dieser Kerl büßen.<

Wieder kuschelte sich Miriam an den Russen. Letzterer streichelte ihr sanft durch die Haare.

„Ich liebe dich auch.“

Gemeinsam gingen sie kurze Zeit später ins Land der Träume ein.

The last battle

The last battle
 

Heute war er. Heute war der Tag, welcher über Miriams Zukunft entscheiden sollte. Allen war die Anspannung nur so ins Gesicht geschrieben, als sie mit dem Bus zum Turnier fuhren. Es dauerte keine halbe Stunde und sie waren angekommen. Einer nach dem Anderen stieg aus und wurde sogleich von einer Horde Fans freudig begrüßt. Um jeden sammelten sich eine Traube von Mädchen. Schließlich waren sie ja sehr berühmt und wurden von den Mädchen verehrt. Nur Mia stand etwas abseits von ihren Freunden und beobachtete das Schauspiel. Jeder von ihnen Tat wie immer, da sie ihre Fans nicht beunruhigen wollten.

Plötzlich kam ein Junge auf sie zu und blieb mit einem fragenden Blick vor ihr stehen.

„Gehörst du zu den Bladebreakers?“

„J-Ja.“

„Cool! Hey Leute, kommt mal schnell her!“

Alle schauten in seine Richtung und gingen auf ihn zu.

„Sie gehört zu den Bladebreakers!“, rief er allen zu.

Die Blondine wusste gar nicht wie ihr geschah, als sich plötzlich eine Traube von Jungen um sie sammelte. Alle redeten auf sie ein. Sie waren über die neue Schönheit begeistert. Plötzlich spürte sie, wie sich ein Arm um ihre Hüfte legte. Es war Tyson.

„Richtig. Sie gehört jetzt zu uns. Ihr Name ist Mia.“

Und schon zog er sie zu den Rest der Bladebreakers, welche sich nun freigekämpft hatten.

„Die Jungs scheinen auf dich zu stehen.“, belustigte sich Ray, welcher flüchtig zu Kai schaute.

„Die Mädchen aber auch auf euch.“, stellte die Blondine fest.

Alle wollten sich sogleich auf den Weg nach drinnen machen.

„Hey Mia!“, drei Jungs liefen auf sie zu, wobei sich die Angesprochene überrascht umdrehte.

„Hast du vielleicht Lust nach dem Turnier etwas mit uns zu unternehmen?“

„Äh….ich?“

„Sie hat keine Zeit.“, zog Kai sie an sich.

Die Jungs, aber auch die Mädchen schauten etwas geschockt zu den beiden.

„S-Seid ihr etwa zusammen?!“

„Was dagegen?“, brachte er ihnen nur kühl entgegen, wobei Miriam sich ein grinsen nicht verkneifen konnte.

„N-Nein.“ Alle starrten die beiden an. Die Jungs waren leicht geknickt, dass die hübsche Blondine schon vergeben war. Die Mädchen derweil waren erst schockiert, aber beschlossen dann es weiter bei Kai zu versuchen. Immerhin hatte es Miriam ja auch geschafft mit ihm zusammenzukommen. Der Kai, der immer nur so kühl ihnen gegenüber war, schien sich also doch für Mädchen zu interessieren und das gab ihnen neue Hoffnung, ihn doch noch für sich zu gewinnen. Auch die Jungs wollten Mia nicht so leicht aufgeben.

Schließlich gingen die Bladebreakers, inklusive Miriam, zu ihrer Kabine.

Nachdem sie sich kurz ausgeruht hatten, wurden sie abgeholt und zur Halle befördert, wo die Auslosung für die Kämpfe war. Die Teams stellten sich alle nebeneinander auf. Tyson schaute sich kurz um und entdeckte viele bekannte Gesichter. Er konnte aber auch neue Mannschaften ausfindig machen. Unter anderem auch ein Team, welche, wie die Blader die sie angegriffen haben, schwarze Mäntel trugen. Ein kalter Schauer lief ihm den Rücken herunter.

„Herzlich Willkommen zu unserem neuen Beybladeturnier!“, fing Mr. Dickenson, welcher sich in die Mitte der Halle gestellt hatte, an zu sprechen, „Heute ist es wieder einmal soweit, herauszufinden, welche Mannschaft den Titel als Weltmeister verdient hat.“

Man konnte ein lautes Klatschen und Freudenrufe vernehmen.

„Es gibt insgesamt zwei Gruppen. Die Teams in einer Gruppe treten gegeneinander an, wobei immer nur der Gewinner in einem Kampf weiterkommt. Außerdem werden immer vier Kämpfe bestritten. Die Mannschaft, die alle Kämpfe innerhalb ihrer Gruppe gewonnen haben und somit Gruppensieger sind, kämpfen gegen den Sieger der anderen Gruppe im Finale. Nun bitte ich jeweils einen aus jeder Mannschaft ein Loos zu ziehen, damit wir die Kampfreihenfolge feststellen können.“

Nun ging immer einer nach dem anderen auf die Loostrommel zu und zog schließlich einen kleinen Zettel darin raus und übergab ihn Mr. Dickenson.

„Gut. Die Blitzkrieg Boys sind in der Gruppe A. Zum Schluss noch jemanden von den Bladebreakers bitte.“

Kai trat vor und ging ebenfalls auf die kleine Schüssel los. Das Publikum, vor allem die Mädchen, kreischten wie wild. Sie jubelten ihren geliebten Kai zu. Doch ihm ließ das alles kalt und er ging weiter seinen Weg.

„Kai ist aber ganz schön beliebt bei den Mädchen.“, flüsterte Miriam Ray zu.

„Ja, das ist immer so. Aber keine Angst, die sind ihm völlig egal.“, lächelte er sie an. Mia nickte ihm nur kurz zu, denn plötzlich spürte sie Blicke auf sich. Durch den langen Aufenthalt bei Mamouro wurde ihr auch beigebracht zu merken, wenn sie beobachtet wird. Dies sollte ihr in wichtigen Situationen helfen. Ihre Vermutung bestätigte sich.

>Mamouro…< Dieser trug zwar auch einen schwarzen Umhang und hatte die Kapuze bis weit ins Gesicht gezogen, aber Miriam würde ihn unter tausenden erkennen.

„Die Bladebreakers kämpfen in der Gruppe B.“ Schnell schenkte sie Mr. Dickenson ihre Aufmerksamkeit.

„Damit sind alle Teams aufgeteilt. Der erste Kampf beginnt in einer halben Stunde. Die Kampfpaarungen werden immer erst kurz vor dem jeweiligen Kampf bekannt gegeben. Dann wünsche ich allen Mannschaften viel Glück und möge der bessere gewinnen.“

Wieder konnte man lauten Beifall vernehmen. Alle Teams machten sich auf den Weg in ihre Kabinen, um sich auf den Kampf vorzubereiten. Auch die Bladebreakers gingen nach einem kurzen Gespräch mit Mr. Dickenson den selben Weg, wie die anderen.

„Sag mal Mia…“, fing Ray an, „Sind diese Black X etwa die Mannschaft von Mamouro?“

„Ja.“

„Zum Glück sind die in einer anderen Gruppe. So brauchen wir erst im Finale gegen sie kämpfen, wenn sie wirklich so gut sind. Aber sag mal, ist Mamouro auch hier?“

Ihr Blick senkte sich. „Ja. Er trägt zwar auch einen schwarzen Umhang, aber ihn würde ich immer erkennen.“

Schweigen trat ein, bis man einen kurzes leises brummen vernehmen konnte. Alle schauten zu Tyson, welcher sich seinen Bauch hielt.

„Sag bloß du hast schon wieder Hunger?“

„Ich kann auch nichts dafür Max. Aber wenn ich nicht bald etwas zu Essen bekomme, überstehe ich die Kämpfe nicht….“

Alle schüttelten den Kopf.

„Ich geh dir schnell etwas holen. Hab vorhin einen Automaten gesehen, wo es bestimmt was leckeres für dich gibt.“ Und schon wollte sich die Blondine aus dem Staub machen.

„Warte. Ich begleite dich.“

„Brauchst du nicht Kai. Ich kann schon auf mich alleine aufpassen.“

„Aber…“

Ohne auf eine Antwort zu warten, ging Miriam ihren Weg. Sie lief einige Gänge entlang und versuchte sich zu erinnern, wo sie das Teil gesehen hatte.

>Wo ist denn…..ah, hab ich dich…<

Schnell warf sie eine Münze ein und drückte auf einen Knopf. Es dauerte keine 10 Sekunden und ein Sandwich wurde durch den Schlitz geschoben. Miriam nahm dieses und wollte sich auf den Weg zu den anderen machen, bis sie eine Person hinter sich spürte. Schnell drehte sie sich zu dieser um.

„Hallo Miriam. Lange nicht gesehen.“

„Mamouro….“, ihr Blick wurde von einem auf dem anderen Moment eiskalt. „Was willst du?“, fragte sie nun im scharfen Ton.

„Warum so abweisend?“, er ging einige Schritte auf sie zu und blieb nur kurz vor ihr stehen. „Ich habe dich vermisst und wollte dich einfach nur mal begrüßen kommen.“

„Das glaubst du doch selber nicht. Also, was willst du?“

„Ich möchte nur wissen, ob du auch bladen wirst.“

„Nein.“

„Sie setzen das Beste, was sie haben, nicht ein?“

„Sie wissen, dass es gefährlich für mich ist und ich sterben könnte, wenn ich mich zu sehr in einen Kampf hereinsteigere. Genau das wäre hier der Fall und deswegen wollen sie mich nicht kämpfen lassen.“

„Sie haben ganz Recht.“, er nahm ihr Kinn und hob es leicht an, so dass sie ihm in die Augen schauen musste, „Die Black X sind genauso, vielleicht auch stärker als du und wenn du gegen sie kämpfen würdest, könntest du verletzt werden. Warum kommst du nicht wieder in mein Team, dann kannst du dich nach Herzens Lust austoben, ohne dass dir etwas passieren würde, denn du bist den anderen weit überlegen.“

„Vergiss es!“

Mamouro wollte sich ihre Tonart nicht einfach so gefallen lassen und drückte sie grob gegen die Wand. „Du bist ganz schön frech geworden. Wenn du wieder bei mir bist, werde ich dir das austreiben müssen.“

„Ich werde nie wieder zu dir zurückkommen. Lieber sterbe ich.“

„Wenn es das ist, was du willst…“

Er legte beide Hände um ihren Hals und drückte fest zu. Da er größer war als sie, hob er sie gleichzeitig hoch, so dass sie den Boden unter ihren Füßen nicht mehr spüren konnte. Mia bekam langsam aber sicher keine Luft mehr und wollte sich befreien, was aber für sie unmöglich war, da er weit aus stärker als sie war.

„Hey was machen Sie da!“

Erschrocken über das plötzliche auftauchen jemandes, ließ er die Blondine los, welche gleich zu Boden ging und nach Luft schnappte.

„Wir sehen uns später Mia.“ Und schon rannte Mamouro davon.

Währenddessen ging der unbekannte Retter auf sie zu und kniete sich zu ihr.

„Alles okay?“

„Ja, dank dir.“, nun blickte sie zu dem Rothaarigen.

„Was wollte der von dir?“

„Ist nicht weiter wichtig.“ Und schon stand die Blondine, gefolgt von dem Rothaarigen, wieder auf.

„Nicht weiter wichtig? Der hat versucht dich zu erwürgen!…..Aber sag mal, warst du nicht vorhin bei den Bladebreakers?“

Sie nickte stumm.

„Gut, dann bringe ich dich zurück. Nicht, dass der noch mal auf dich losgehen will.“

„Okay.“

Kurz gingen sie stumm nebeneinander her.

„Wie heißt du eigentlich?“

„Miriam, aber alle nennen mich nur Mia.“

„Mia also. Ich bin Tala.“

„Gehörst du nicht zu den Blitzkrieg Boys?“

„Ja…..Stimmt eigentlich das Gerücht, dass du mit Kai zusammen bist.“

Blitzartig wurde Miriam Rot und schaute etwas verlegen zu Seite, wobei Tala kurz lachen musste. Mia schaute ihn fragend an.

„Was ist denn daran so lustig?“

„Nichts. Aber es ist sehr interessant, denn Kai hat sich noch nie für Mädchen interessiert. Sie ließen ihn immer völlig kalt. Nie im Leben würde er sich jemanden so anvertrauen. Du scheinst da eine Ausnahme zu sein…“

„Du scheinst ihn aber gut zu kennen, oder sehe ich das falsch?“

„Wir waren mal zusammen in einem Team…..so wir sind da.“, und schon öffnete er die Tür und ging zusammen mit Miriam rein, welche Tyson gleich das Sandwich reichte.

„Danke!“, und schon machte er sich daran dieses zu verspeisen.

„Was machst du denn hier Tala?“, ging Kai auf den Rothaarigen zu.

„Nicht so unfreundlich, schließlich hab ich deine kleine Freundin hier gerettet.“

„Gerettet? Mia?“

Leicht geschockt starrte er seine Freundin an, war aber sichtlich erleichtert, als er keine sichtbaren Wunden an ihr vernehmen konnte.

„Was ist passiert?“

„N-Naja….ich hab unterwegs Mamouro getroffen…..“

„Hat er dir wieder irgendetwas angetan?“, mischte sich nun Ray ein.

Sie schüttelte ihren Kopf. „Tala kam mir ja zur Hilfe.“

„Wieder? Heißt das dieser Typ hat schon öfters versucht sie umzubringen?“

„Umzubringen?!“, kam es von allen gleichzeitig.

„Ja, als ich mir die Beine vertreten wollte, sah ich plötzlich, wie ein Kerl in einem schwarzen Umhang die Kleine hier erwürgen wollte und bin dazwischen gegangen. Aber sagt mir jetzt einer mal, was hier los ist?“

Schließlich erzählte Kai seinem altem Teamkamerad die Geschichte. Natürlich ließ er Mias Vergangenheit weg, da es Tala ja nichts anging.

„Klingt echt übel….Wir werden euch aber auf jedenfall helfen. Aber jetzt sollten wir erstmal zur Halle, denn in 5 Minuten beginnen die ersten Kämpfe.“, stellte Tala fest. Alle nickten ihm zu.

Gemeinsam begaben sie sich auf den Weg dorthin. Kai derweil lief die ganze Zeit neben seiner Freundin. Er wollte sie keine Minute mehr aus den Augen lassen, damit so etwas wie vorhin nicht noch einmal passieren konnte.
 

Im ersten Match traten in der Gruppe A die PBB Allstars gegen die Green Hops an, welches die letzteren haushoch verloren. In der Gruppe B trafen die White Tigers gegen die Angelst, welches hier die White Tigers gewannen. In der nächsten Runde gewannen die Black X gegen die Majestics und in der anderen Gruppe gewannen die Bladebreakers haushoch gegen die Hobits. Danach kamen noch die Blitzkrieg Boys und die Noobs aus der Gruppe A eine Runde weiter, sowie die Rabins und die Blue Dogs von der anderen Gruppe. Die nächste Kampfpaare waren die folgenden:

PBB Allstars – Black X

Blitzkrieg Boys – Noobs

und

Bladebreakers – Rabins

White Tigers – Blue Dogs

Hierbei zogen die jeweils erstgenannten ins Halbfinale ein, so dass die Paarung nun so aussah:

Die Blitzkrieg Boys gegen die Black X und die Bladebreakers gegen die White Tigers.

Da beide Kämpfe nacheinander und nicht wie bei den anderen Zeitgleich ausgeführt wurden, konnten die Teams, die gerade nicht kämpften, sich den anderen Kampf anschauen. Als erstes traten die Bladebreakers gegen die White Tigers an. Mia schaute sich alles mit Kenny zusammen vom Rand aus an.

Es war ein recht ausgeglichener Kampf, doch konnten die Bladebreakers sich gegen die White Tigers behaupten und zogen somit ins Finale ein.

„Wir sind im Finale!“, freute sich Tyson.

„Zum freuen ist jetzt keine Zeit. Wir sollten uns den nächsten Kampf angucken, damit wir wissen, wie stark die Black X wirklich sind.“

„Mia hat Recht.“, stimmte Kai seiner Freundin zu. Schließlich gingen alle Richtung Tribüne und setzten sich auf ihre Plätze, die ihnen zugewiesen wurden. Es dauerte keine Minute und der Kampf begann. Den Bladebreakers stand der Schock ins Gesicht geschrieben, als sie sahen, mit welcher Leichtigkeit sie die Blitzkrieg Boys besiegten.

„H-Habt i-ihr d-das ge-gesehen?“, stotterte Tyson, der immer noch nicht glaubte, was er da sah.

„Mach dir nicht gleich in die Hosen Tyson!“

„Hast du das nicht gesehen Kai?! Gegen die haben wir doch nie eine Chance!“

„Doch habt ihr.“

Alle schauten etwas irritiert zu der Blondine.

„Wisst ihr noch was ich euch beigebracht habe? Ihr müsst euch fest konzentrieren und eins mit eurem Bitbeast werden. Durch eure Liebe zum Spiel und Vertrauen zu eurem Bitbeast könnt ihr gewinnen, denn die Black X haben so etwas nicht und sind euch dadurch klar im Nachteil.“

Alle versuchten ihren Worten zu glauben, waren sich dennoch noch nicht so sicher, dass sie gewinnen würden. Aber sie mussten es, denn immerhin stand die Zukunft der BBA und der von Miriam auf den Spiel.

„Liebe Beybladefreunde. Nun steht die Paarung für das Finale fest. Es werden die amtierenden Weltmeister, die Bladebreakers, gegen die, bis vor kurzen noch unbekannten, Black X antreten. Doch davor machen wir noch eine kurze Pause von 10 Minuten.“

Die Bladebreakers verließen die Tribüne wieder, um zu Mr. Dickenson zu gehen. Dieser machte sich ziemliche Sorgen um die Zukunft der BBA. Er machte ihnen noch einmal klar, dass sie unbedingt gewinnen müssen. Kai versuchte ihn zu beruhigen und machte ihm deutlich, dass sie es schon schaffen würden. Schließlich versuchte Mr. Dickenson seinen Worten glauben zu schenken und wünschte allen nochmals viel Glück.

„Nun ist es soweit. Wieder einmal beginnt das heiß ersehnte Finale. Ich bitte nun, dass die ersten Spieler vortreten.“

Die Bladebreakers entschlossen sich, dass Max als Erster antreten sollte. Sein Gegenüber war Fred. Zur Überraschung aller, hatten die Black X, außer Mamouro, ihre Kapuzen abgenommen und man konnte nun ihre Gesichter erkennen.

Miriam schaute sich einen nach den anderen an. >Irgendwoher kenne ich die doch….<

Doch zu weiteren Überlegungen kam sie nicht mehr, denn der Kampf begann.

„Seit ihr bereit? Dann 3, 2, 1 let it rip!“

Zeitgleich flogen die beiden Blades in die runde Schüssel. Draciel ging erst einmal in Abwehr, während der Beyblade von Fred ihn attackierte. Schließlich entschloss sich auch Max ihn anzugreifen. Beide lieferten sich alles, bis plötzlich beide Beyblades durch eine Attacke von Fred außerhalb des Tablos landeten. Etwas irritiert, aber auch enttäuscht darüber nicht gewonnen zu haben, ging der Blondschopf zurück zu seinem Team.

„Ein Unentschieden ist doch auch gut.“, klopfte ihm Ray aufmunternd auf die Schulter, bevor er zur Arena ging. Sein Gegner war Felix. Der Kampf verlief ähnlich wie bei Max. Auch hier landeten beide Blades durch eine Attacke von Felix außerhalb des Tablos.

Miriam versuchte die ganze Zeit eine Erklärung für das Verhalten der Black X zu finden. >Was soll das? Sie sind viel stärker, als sie tun. Warum also belassen sie es auf ein Unentschieden? Was wollen sie damit bezwecken? Was ist, wenn…..wenn sie wollen, dass ich kämpfe. Mamouro möchte bestimmt seine neuen Blader an mir testen. Bis jetzt weiß ich aber immer noch nicht, wie stark sie wirklich sind…..<

Nun war Kai an der Reihe sein bestes zu geben. Sein Gegner hieß Tom. Wieder attackierten sich beide Beyblades, ohne Rücksicht auf Verluste. Tom wiegte sich schon in Sicherheit und achtete für einen kurzen Moment nicht auf den Russen. Dieser nutzte dies natürlich gleich aus und rief sein Dranzer. Ehe sich sein Gegner versehen konnte, flog sein Blade aus dem Stadium und landete vor seinen Füßen. Mit einem grinsen im Gesicht fing Kai sein Beyblade wieder auf und ging zu seinem Team, welches ihn jubelnd empfing.

„Gut, dann brauche ich jetzt nur noch gewinnen und wir sind aus dem Schneider.“ Schnellen Schrittes ging der Blauhaarige auf seinen Gegner mit dem Namen Marc zu.

„Tyson wird verlieren…“, flüsterte Miriam leise vor sich hin. Die anderen verstanden dennoch ihre Worte und schauten von ihr zu Tyson und zurück. Und wie, als könnte sie hellsehen, besiegte Marc den Japaner ohne große Mühe. Dieser kam mit einem gesenkten Blick zu seinem Team zurück. „Es tut mir Leid…“

>Warum will er unbedingt, dass ich kämpfe? Was verspricht er sich davon? Aber wenn ich nicht gegen sie antrete, dann machen sie uns ohne mit der Wimper zu zucken fertig. Gut, Tyson und die anderen sind wirklich sehr stark und ich glaube, dass sie es bei Kai sehr schwer hätten zu gewinnen, aber trotzdem würden sie uns schlagen…..Das darf nicht passieren. Ich muss sie unbedingt besiegen, koste es was es wolle.<

„Meine lieben Beybladefans.“, fing nun Mr. Dickenson an, „Da wir nach dem 4. Kampf ein Unentschieden haben, wird ein 5. Kampf stattfinden, der alles entscheidet. Jedes Team wird nun einen auswählen, welcher diesen bestreiten wird.“

Die Bladebreakers waren sich gleich einig, dass sie Kai schicken würden. Dieser nickte ihnen zu und wollte sich schon auf den Weg machen, als er plötzlich eine Hand an seinem Armgelenk spüren konnte. Es war Miriam, die nun hinter ihm stand.

„Ich weiß, dass ihr es nicht wollt, aber ich werde den 5. Kampf bestreiten.“

„Du weißt, dass du das nicht darfst. Was ist, wenn du dich in Lebensgefahr begibst?“

„Darüber bin ich mir im Klaren Kai. Mamouro wollte schon die ganze Zeit, dass ich gegen sie antrete. Nur ich kann sie jetzt besiegen. Bitte lass mich gehen….“

„….Nur, wenn du mir versprichst hier in ganzen Stücken wieder anzukommen.“

Freudig über seine Antwort lächelte sie ihn lieb an und gab ihm einen kurzen Kuss. Sie hauchte ihm noch ein „Versprochen.“ ins Ohr und ging dann schnellen Schrittes auf das Tablo zu.

Als sie dort ankam änderte sich ihr fröhlicher Blick sofort in einen eiskalten um. Wie sie es sich dachte, hatte sie Marc als Gegner.

„Lange nicht gesehen Miriam.“

„Ja es ist lange her. Damals warst du neu und wolltest immer unbedingt gegen mich antreten. Nur hast du jedes mal verloren. Glaubst du etwa, dass sich heute etwas daran ändern wird?“

Marc konnte sich ein fieses grinsen nicht verkneifen. „Ich bin viel besser geworden und das werde ich dir gleich demonstrieren. Nur dann wird von dir und deinem Blade nichts mehr übrig bleiben.“

„Das werden wir noch sehen…“

Beide legten ihre Beyblades in die ihre Starter.

„Seid ihr bereit? Dann 3, 2, 1 let it rip!“

Die Beyblades landeten zur selben Zeit in der Arena und verwickelten sich sofort, ohne Rücksicht auf Verluste, in einen harten Schlagaustausch. Dabei entstand eine Druckwelle, welche beide ein Stück zurückstieß. Sofort standen sie wieder an Ort und Stelle. Miriams Blade kreiselte nun ruhig in der Mitte, wobei Marc seinen Evil Runden um ihren kreiseln ließ. Keine zehn Sekunden später griff er sie auch schon an. Mia versuchte zwar auszuweichen, aber Marcs Beyblade war einfach zu schnell. Nun holte sie zum Gegenschlag aus. Firebird holte Evil ein und attackierte ihn heftig. Letzteren störte dies aber nur wenig. Er griff sie nun wieder an.

Dies ging nun schon 15 Minuten so. Sie attackierten sich die ganze Zeit, wobei Marc eindeutig besser war und Miriam sich nur schwer gegen ihn behaupten konnte.

Keiner der Zuschauer traute sich auch nur einen Mucks zu machen. Sie waren so von dem Kampf gefesselt, dass sie einfach nur still und mit offenen Mündern auf ihren Plätzen saßen. Auch Max, Ray, Tyson und Kenny ging es nicht anders. Sie hätten nie geahnt, dass die Blondine so stark sein würde. Nur Kai saß still auf der Bank und beobachtete das Geschehen ruhig. So sah es jedenfalls äußerlich aus. Innerlich bangte er um seine Freundin und hoffte, dass sie die ganze Sache heil überstehen würde.

Mamouro derweil konnte sich ein fieses grinsen nicht verkneifen. Er konnte sich nicht an dem Anblick satt sehen, wie Mia regelrecht fertig gemacht wurde.

>Mist, was mach ich jetzt nur…..Er ist viel stärker als ich dachte. Besser gesagt, viel stärker als ich. Ich muss sofort irgendetwas unternehmen, sonst hält das Firebird nicht mehr länger aus und ich verliere dieses Match.<

„Was hast du denn Miriam? Geht es etwa deinem Firebird nicht gut?“, riss Marc sie aus ihren Gedanken, „……Was wirst du nun machen?“

>Es gibt nur eine Chance, wie ich diesen Kampf gewinnen kann und wenn ich dabei draufgehe…..ich habe einfach keine Wahl…..nun kann ich mein Versprechen doch nicht einhalten….<

„Es tut mir Leid Kai.“

Plötzlich drehte sich Mias Beyblade schneller und bekam einen heftigen Powerstoß.

Schnell war Kai aufgestanden. „Nein Mia!“

Firebird griff nun Evil ohne Pause an. Nur diesmal machte ihm die starken Attacken sehr zu schaffen und er konnte auch nicht mehr ausweichen, da sie nun gleich schnell waren. Dies wollte Marc nicht auf sich sitzen lassen und holte zum Gegenschlag aus. Heftig traf er Firebird, wobei Miriam sich plötzlich den Arm hielt. Man konnte Blut an diesem herunter laufen sehen.

Noch einmal attackierte er die Blondine und diesmal traf es ihre Beine, wobei sie nun große Mühe hatte zu stehen.

Die Zuschauer waren geschockt über ihren Anblick. Plötzlich fing sie an aus allen Körperteilen an zu bluten.

„Hör auf Mia!“, Kai wusste nicht was er machen sollte. Die Blondine war wie weggetreten und reagierte auf nichts und niemanden mehr. Durch die starke Konzentration war sie wie in Trance und bemerkte nicht mehr, was um sie herum geschah. Das einzige was sie sah, war der Kampf.

Wieder trafen sich beide Blades und es entstand eine Druckwelle, von welcher diesmal Marc stark zurückgeworfen wurde. Miriam stand weiter einfach nur da. Inzwischen war ihr ganzer Körper von Blut überseht. Normalerweise hatte sie nie solche schlimmen Verletzungen davon getragen, aber Marc war fast genauso stark wie sie und das war der entscheidende Unterscheid zu allen anderen Kämpfen, die sie bis jetzt bestritten hatte. Aber auch bei diesem Match war sie stärker, als ihr Gegner.

Mamouro bemerkte dies und wurde sichtlich nervös.

„Jetzt mach sie endlich fertig!“

Der Angesprochene wollte ja, wenn er könnte. Er konnte nur hoffen, dass Miriams Körper dies nicht mehr lange aushalten würde und sie zusammenbrechen würde. Das war die einzige Chance, die er hatte. Aber hielt er noch solange durch? Er überlegte nicht lange, sondern griff sie nun mit seiner stärksten und mächtigsten Attacke an.

„Los Evil!“

Gerade als sein Blade Mias angreifen wollte, leuchtete Firebird auf und das Bitbeast kam aus seinem Blade. Die Blondine wusste, dass sie Marcs Angriff sicherlich nicht überleben würde, also griff sie nun auch mit ihrer mächtigsten Attacke an.

Der Phönix ähnliche Vogel breitete seine Flügel aus, welche in Flammen getaucht waren. Man konnte nur noch einen schrillen Schrei von Firebird vernehmen, bis plötzlich die ganze Halle in einem dunklen Nebel getaucht war.

Alle hielten sich schützend die Hände vors Gesicht und warteten darauf, dass sich der dichte Rauch wieder verzog.

Kai, gefolgt von den restlichen Bladebreakers, gingen einige Schritte auf die Arena zu.

Schließlich verzog sich langsam der Nebel. Man konnte deutlich sehen, wie nur noch eine Person dastand. Die andere lag am Boden. Es kreiselte auch nur noch ein Beyblade. Nur welcher war es? Alle schauten etwas genauer hin und erkannten ihn. Es war Firebird. Evil war in tausend Teile zersprungen.

Kai ging weiter auf die Arena zu. Nun erkannte er, dass es Miriam war, welche als einzige noch stand. Langsam drehte sie sich zu ihm um.

„Kai…..ich hab gewonnen.“, konnte man nur noch leise von ihr vernehmen, bis ihre Füße nachgaben und sie zu Boden ging. Schnell war der Russe bei ihr und nahm sie in seine Arme.

„Mia?!“ Die Angesprochene konnte nur Mühsam ihre Augen leicht öffnen. Ihre Sicht war vollkommen verschwommen.

„E-Es tut…..tut mir Leid…..I-Ich konnte…..konnte mein Versprechen…..nicht halten…..“, ihr Kopf kippte zur Seite. Sie hatte das Bewusstsein verloren.

„Mia?….Mia!!“

Er nahm sie auf seine Arme. „Schnell wie brauchen einen Krankenwagen!“

Doch seine Freunde waren wie gelähmt und konnten sich keinen Schritt rühren. Der Anblick der Blondinen war für sie einfach zu grausam, als das es war sein könnte.

„Nun macht schon!“

„Er ist gleich da.“

„Mr. Dickenson?“

Der kleine dicke Mann kam auf sie zu. „Der Krankenwagen wird gleich hier sein. Am besten schafft ihr sie schon mal nach draußen.“

Ohne ihm noch zu antworten, liefen die Bladebreakers mit Miriam im Gepäck Richtung Ausgang.

Währenddessen gingen mehrere Männer auf Mamouro und sein Team zu.

„Mamouro Hidashi. Hiermit sind sie verhaftet. Ihre Rechte werden Ihnen später noch erläutert.“ Somit wurde allen Handschellen um die Handgelenke gelegt. Der Schwarzhaarige wehrte sich zwar vehement dagegen, kam aber nicht gegen sie an und wurde so vor den Augen aller Zuschauer abgeführt.

„Meine lieben Beybladefans…“, richtete sich Mr. Dickenson nun an das schockierte Publikum, „Hiermit stehen die neuen und alten Weltmeister fest. Es sind die Bladebreakers!….Durch einen tragischen Zwischenfall werden die Feierlichkeiten erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Ich bitte um euer Verständnis. Alles genauere wird noch bekannt gegeben.“

Trotz aller Verwirrung klatschten alle Beifall und verließen nach und nach die Halle. Sie wollten schnell nach Hause, um die Nachrichten wegen dieser ganzen Sache zu verfolgen.

I don`t wanna lose you

I don`t wanna lose you
 

„Schnell, wir müssen sie in die Notaufnahme schaffen!“

Die Bladebreakers hatten die Blondine mit ins Krankenhaus begleitet. Kai, welcher keine Sekunde von ihrer Seite wich, musste wie die anderen vor dem OP-Saal warten. Jeder von ihnen hatte riesige Angst um Miriam. Selbst Kai konnte seine Angst nicht vor den anderen verstecken. Er blieb die ganze Zeit vor der Tür, wo Mia gerade operiert wurde, stehen.

„Setzt dich Kai.“, beruhigend klopfte Ray ihm auf die Schulter. Wie in Trance folgte er Rays Anweisungen.

>Wieso…..wieso hat sie das getan….bitte, du musst durchhalten…..bitte Mia….<

Plötzlich sprang Tyson auf. Er wollte nicht länger warten. Er wollte endlich wissen, was mit ihrer Freundin war.

„Ich halt das nicht mehr aus. Wieso kommen die denn nicht endlich wieder raus?!“

„Beruhig dich Tyson. Sie sind doch erst eine halbe Stunde da drinnen. Ich bin mir sicher, dass die Ärzte ihr bestes geben.“

„Ich weiß Ray. Aber ich halte diese Unwissenheit einfach nicht mehr aus.“

„Da bist du nicht der Einzige…..“

Inzwischen warteten sie nun schon 3 geschlagene Stunden. Zwischendurch holte Max und Ray allen etwas zu trinken. Auch mussten sie ab und zu den Blauhaarigen beruhigen, da er immer irgendwelche Ärzte und Krankenschwestern regelrecht anschrie, wie lange sie den noch warten müssten und wie es Mia ging.

Dennoch machten sich alle ebenso Sorgen um Kai. Dieser saß geistesabwesend auf seinem Stuhl und rührte sich keinen Millimeter. Er sagte nichts, wollte nichts zu trinken und reagierte eigentlich auf nichts und niemanden. Bis zu dem Moment, als endlich die Ärzte aus dem OP-Saal herauskamen. Alle sprangen auf und liefen auf ihn zu.

Tyson wollte ihn sogleich mit Fragen überschütten, was Ray aber verhindern konnte.

„Seit ihr Freunde von der Patientin?“

„Ja.“, antwortete der Chinese für alle.

„Es tut mir Leid, aber ich kann nur Auskünfte an Familienmitglieder geben.“

„Mia hat aber keine Verwandten mehr. Sie lebt bei uns. Wir sind sozusagen ihre neue Familie.“

„Hm….Na gut, wenn das so ist, dann muss ich wohl eine Ausnahme machen….“

„Wie geht es ihr?“, mischte sich nun Kai, welcher seit 3 Stunden das erste Mal wieder ein Wort über die Lippen brachte, ein.

„Sehr kritisch. Wir konnten die Wunden gut schließen und die Blutungen stoppen. Dennoch hat sie viel Blut verloren. Ob sie durchkommt und aufwacht können wir erst in den nächsten Stunden feststellen. Alles hängt jetzt von ihr ab. Nämlich ob sie selbst genug Lebenswillen und Kraft besitzt.“

„Kann ich zu ihr?“

„Ja, aber sie brauch viel Ruhe.“

“Okay. Danke.“

Und schon wurden sie von der Krankenschwester zu einer Intensivstation geführt. Durch die Glasscheibe konnten sie Miriam im Bett liegen sehen. Wenn man sie so sah und von den Geräten absah, könnte man denken, dass sie nur in aller Ruhe schlief und jeden Moment aufwachen könnte und alle lieb anlächeln würde. Doch sie tat alles andere, als ruhig schlafen. Im Inneren rang sie um ihr Leben. Oder tat sie das vielleicht doch nicht? Hatte sie vielleicht keine Kraft und keinen Willen mehr zu kämpfen und würde sich einfach ihrem Schicksal ergeben? Über solche Sachen wollten die Bladebreakers lieber nicht weiter nachdenken.

Schließlich trat Kai zur Tür und öffnete sie vorsichtig, um danach hinter ihr zu verschwinden.

Tyson wollte ihm hinterher, doch wurde sogleich von Max festgehalten.

„Ich glaube es ist besser, wenn er alleine geht. Wir können ihr nicht helfen. Kai ist der Einzige, der das kann.“

Der Blauhaarige nickte zögernd und schaute noch einmal kurz durch die große Glasscheibe. Gemeinsam gingen sie nun zum Speisesaal, um eine Kleinigkeit zu sich zu nehmen. Im Moment konnten sie eh nichts anderes tun, als warten.

Kai derweil nahm sich einen Stuhl und setzte sich neben das Bett der Blondinen. Vorsichtig nahm er ihre Hand und drückte sie leicht.

„Mia…“

Sanft strich er ihr eine Strähne aus dem Gesicht.

„Bitte, du musst wieder aufwachen…..du hast mir doch versprochen in ganzen Stücken zu mir zurück zu kommen. Hast du das etwa vergessen?…..bitte….lass mich nicht alleine…..“
 

Langsam öffnete Miriam ihre Augen. Schnell setzte sie sich aufrecht hin und musste durch das helle Licht leicht blinzeln.

„Wo bin ich hier?“

Kurz sah sie sich um und merkte, dass sie mitten in einem riesigen Blumenfeld saß. Außer Blumen aller Art konnte sie nichts weiter entdecken. Vorsichtig stand sie auf und ging einige Schritte.

>Was ist das hier? Wo bin ich nur gelandet? Bin ich etwa….tot….<

„Ist hier jemand?!“, Verzweifelung spiegelte sich in ihren Schreien wieder, „Hallo?! Ist hier jemand?! Bitte…..sagt mir doch endlich mal, wo ich hier bin….“

Die Blondine ließ sich mit Tränen in den Augen auf ihre Knie sinken und stützte sich mit ihren Händen auf den Boden ab. „….bitte….“

„Mia….“

„W-Was?!“, erschrocken, aber auch erleichtert darüber, dass sie doch nicht alleine zu sein schien, schaute sie in jede Richtung. Nun stand sie auf und suchte verzweifelt die Gegend ab. Doch sie fand niemanden.

„Bitte, du musst wieder aufwachen…..du hast mir doch versprochen in ganzen Stücken zu mir zurück zu kommen. Hast du das etwa vergessen?…..bitte….lass mich nicht alleine…..“

Wieder hörte sie diese Stimme, konnte aber keine Person entdecken.

„W-Wer ist da?“

>Ich soll aufwachen? Schlaf ich denn nur? Aber was meint er mit versprochen….was soll ich denn vergessen haben…..verdammt, ich kann mich einfach nicht daran erinnern…..wer ruft denn da nach mir?<

Der Blondine kam die Stimme, die nach ihr rief, so bekannt vor. Ein angenehmes Gefühl breitete sich bei ihr aus, als sie die Rufe vernahm. Sie fragte sich immer wieder woher die Stimme kam, wer da rief und woher sie diese Person nur kannte.

Plötzlich konnte sie ein rauschen vernehmen. Es war das Rauschen eines Baches. Schnellen Schrittes ging sie in diese Richtung. Das Blumenfeld schien unendlich zu sein und man glaubte, dass es nie enden würde. Aber da man den Bach immer deutlicher hören konnte, war sie sich sicher, in die richtige Richtung zu laufen.

Nach einigen Minuten war sie endlich am Ziel. Von fernen konnte sie den Bach sehen. Eine kleine Brücke führte über diesen. Außerdem konnte sie davor 3 Personen ausfindig machen.

Nun rannte sie auf diese Gestalten zu und blieb nur einige Meter vor ihnen zum stehen.

Mia erkannte eine Frau um die 30. Diese hatte lange Blonde Haare und wunderschöne grüne Augen. Sie trug ein luftiges kurzes weißes Kleid. Neben ihr stand ein Mann, ebenfalls um die 30. Er hatte kurze zerzauste schwarze Haare und strahlend blaue Augen. Dieser trug eine blaue Jeans und ein schwarzes Shirt. Die dritte Person, welche zwischen den beiden stand, stellte sich als Kind raus. Es war ein Junge mit kurzen blonden Haaren und grünen Augen.

Vorsichtig ging Mia auf die 3 zu.

„S-Seid ihr es wirklich?“, als antwort bekam sie ein nicken aller. Ohne noch weiter zu zögern rannte sie in die Arme der beiden Erwachsenen.

„Mama, Papa, ich hab euch so vermisst…“, wieder rollten Tränen über ihr Gesicht, welche sofort sanft von ihrer Mutter weggewischt wurden. Der Schwarzhaarige streichelte ihr beruhigend über den Kopf.

„Wie erwachsen du geworden bist Miriam.“

„Ich bin so froh….endlich sehe ich euch wieder….und auch dich..“, drückte Mia ihren kleinen Bruder fest.

„Erdrück mich nicht gleich.“

„Entschuldige.“, lächelte sie ihn an.

„Bitte mach die Augen wieder auf….“

Wieder schaute sich die Angesproche um, konnte aber nicht ausmachen von woher die Stimme kam.

„Wer ist das?“, fragte sie nun an ihre Eltern gewandt.

Ihre Mutter ging einen Schritt auf sie zu. „Erkennst du ihn denn nicht?“

„N-Nein.“

„Es tut mir Leid. Ich bin an allem Schuld…..hätte ich dich nur beschützen können….“

„A-Aber was meint er denn damit…..vor was denn beschützen….Mama, wo bin ich eigentlich hier?“

„Schau dort…“, Mia folgte dem Finger, welcher auf die Brücke zeigte, „Wenn du über diese Brücke gehst, landest du im Jenseits.“

„H-Heißt das, dass ich…..bin ich etwa t-tot?“

„Nein. Es gehen nur Menschen über die Brücke, die keinen Grund mehr haben und keinen Sinn sehen weiterzuleben. Oder diejenigen die keine Kraft mehr haben, werden über die Brücke gebracht und sterben dann. Nun muss du entscheiden, was du machen willst.“

„W-Was ich machen will?“

Die Blondine stand ratlos da. Was sollte sie jetzt tun? Jetzt wo sie ihre Eltern endlich wieder gefunden hatte, wollte Miriam sie doch nicht gleich wieder verlassen. Am liebsten würde sie mit ihnen gehen. Aber etwas beschäftigte sie noch. Diese Stimme, die sie hörte, schien sie zu kennen und war anscheinend sehr traurig.

Miriam kannte ihn. Nur woher? Wer ist dieser Junge, welcher ständig nach ihr rief?

>Soll ich mit meinem Eltern mitgehen?<

Nun ging ihr Vater einen Schritt auf sie zu.

„Wir würden uns sehr freuen, dich endlich wieder bei uns zu haben, aber ich glaube nicht, dass das okay ist.“

„Wie meinst du das?“

„Es gibt da jemanden, der auf dich wartet.“

„Meinst du denjenigen, der die ganze Zeit nach mir ruft?“, er nickte ihr lächelnd zu.

„Aber wer ist das?“

„Du kennst ihn, sogar sehr gut. Erinnere dich Miriam. Erinnere dich an das was geschah.“

>Erinnern? Was ist denn mit mir passiert? Warum bin ich hier?<

„Mia….ich liebe dich.“

Plötzlich durchfuhr sie ein kurzer stichähnlicher Schmerz in ihrem Kopf. Vor ihrem geistigen Auge spielte sich ihr ganzen Leben ab. Schließlich sah sie das Bild einer Person. Es war die Person, welche die ganze Zeit nach ihr rief. Die Person, die immer für sie da war und ihr zeigte, was wirkliches Glück ist. Die Person, die sie mehr als alles andere liebte. „Kai!“

Gedankenverloren rannte sie los. Nur wohin? Wie kann sie wieder zurück? Zurück zu ihm und ihren Freunden?

Abrupt blieb sie stehen und drehte sich zu ihrer Familie um.

„Folge deinem Herzen.“

Die Blondine nickte ihrer Mutter zu.

„Tut mir Leid, dass ich jetzt noch nicht bei euch bleiben kann.“

„Keine Sorge Miriam. Wir werden hier auf dich warten. Außerdem wollen wir dich hier erst wieder sehen, wenn du Alt und Grau bist. Jetzt geh endlich und werde glücklich mit ihm. Lebe Miriam.“

Die Blondine winkte noch mal allen zu und rannte mit gläsernen Augen von dannen.

>Danke Mama, danke Papa.<

Happy End?

Happy End?
 

Kai derweil saß immer noch neben seiner Freundin. Die ganzen Stunden lang hatte sie sich keinen Millimeter bewegt. Aber auch der Russe wollte sie keinen einzigen Augenblick aus den Augen lassen. Noch immer hielt er fest ihre Hand.

Die restlichen Bladebreakers waren ab und zu mal gucken gekommen, ob sich irgendetwas an Mias Zustand geändert hatte. Aber sie wollten auch nach ihrem Freund schauen. Langsam machten sie sich Sorgen um ihn. Er sprach kein Wort mit ihnen. Kai saß wie in Trance vor seiner Freundin.

Ray beschloss deshalb, dass sie in der Nähe des Zimmers warten sollten. Wenn irgendetwas passieren würde, wären sie in der Nähe.

„Mia…“

Kai schloss seine Augen, um für einen kurzen Moment zu entspannen.

Plötzlich spürte er, wie seine Hand leicht gedrückt wurde. Blitzschnell waren seine Augen wieder auf die Blondine gerichtet. Diese öffnete langsam ihre.

„K-Kai…“, kam es nur kaum hörbar von ihr.

„M-Mia…“, sofort drückte er sie fest an sich. „Ich bin so froh. Ich dachte schon, dass….“

Miriam drückte ihn leicht von sich und legte ihm einen Finger auf den Mund. „Ich hatte dir doch versprochen zu dir zurückzukehren.“

Plötzlich riss jemand die Tür auf und stürmte ins Zimmer.

„Mia!“ Lächelnd begrüßte sie ihre Freunde. Diese glaubten schon, dass sie sich verhört hatten, als sie Miriams Stimme vernahmen.

Tyson rannte sofort zu der Blondine und umarmte sie. Kai ging derweil einige Schritte zurück und beobachtete das Geschehen.

„Endlich bist du wieder wach.“ Einige Freudentränen bahnten sich Tysons Gesicht entlang.

„Ach Tyson. Nun heul doch nicht gleich. Mir geht es doch gut.“

Der Blauhaarige entfernte sich wieder von Miriam.

„Ich heul doch gar nicht.“ Alle konnten sich ein grinsen nicht verkneifen.

„Er hat sich halt, genauso wie wir, große Sorgen um dich gemacht, da wir die ganze Zeit nicht wussten, ob du es schaffen wirst oder nicht.“, Ray ging nun auch einige Schritte auf die Blondine zu. „Und dabei sah es so aus, als würdest du nur schlafen.“

„In Gewisserweise habe ich das ja auch getan.“ Mia erntete von ihren Freunden verwirrte Blicke. „Ich meine, ich war wie in einem Traum. Es war aber ein wunderschöner Traum. Ich war auf einer Blumenwiese. Dort traf ich meine Eltern. Ich war so glücklich sie wieder zu sehen. Am liebsten wäre ich bei ihnen geblieben, aber hätte ich das getan, hätte ich nie mehr zu euch zurückkehren können….fast wäre es soweit gekommen, aber etwas hat mich zurückgehalten. Jemand rief nach mir. Jemand, dessen Stimme mir so vertraut vorkam. Immer wieder drang seine Stimme zu mir durch und holte mich so zurück. Er bewegte mich dazu weiterzuleben.“

Während Mia die letzten Worte sprach, schaute sie zu Kai. Er lächelte sie lieb an und erntete dafür ein ebenso zuckersüßes lächeln von ihr.

Die anderen konnten sich ein grinsen nicht verkneifen.

„Aber sagt mal..“, ihr Gesicht wurde wieder ernster, „Was ist nun mit Mamouro passiert?“

Ray erzählte ihr, dass er gleich nachdem sie Ohnmächtig wurde, verhaftet wurde. Was aber mit seiner ganzen Organisation passiert war, wussten sie noch nicht. Sie warteten immer noch auf die Polizei und deren Bericht.

Kurz unterhielten sich noch, bis der Arzt meinte, dass er Mia nun untersuchen muss und die anderen somit bat herauszugehen.

„Kai?“, der Angesprochene drehte sich noch mal kurz zu ihr um.

„Ich liebe dich auch.“
 

Zwei Tage lag die Blondine nun schon im Krankenhaus. Die Bladebreakers blieben immer den ganzen Tag bei ihr, damit sie nicht so alleine war. Der Arzt meinte, dass sie auch schon heute Nachmittag entlassen werden könnte, aber nur unter der Bedingung, dass sie sich zu Hause noch etwas ausruht. Schließlich waren ihre Wunden noch nicht ganz verheilt, aber ihr Zustand war so gut, dass sie nicht weiter im Krankenhaus bleiben müsste.

Plötzlich konnte Mia ein Klopfen vernehmen. In ihr stieg große Freude auf, denn sie dachte, dass es wie immer ihre Freunde wären.

„Herein.“

Zwei etwas ältere Männer betraten den Raum. Beide trugen einen langen dunklen Mantel und einen Hut.

„Miriam Naoe?“

„Ja?“

Die zwei Unbekannten stellten sich an ihr Bett.

„Ich bin Kommissar Uesugi und das ist Inspektor Kawashi. Es geht um Mamouro Toshi und seine Organisation….“
 

„Endlich wieder zu Hause.“, kurz streckte sich Miriam und sah sich kurz um. Nichts hatte sich geändert. Alles stand an seinem gewohnten Platz.

„Gott sei Dank. Warum muss man auch immer so viele Bögen ausfüllen?“, beschwerte sich Tyson während er sich auf die Couch schmiss. „Inzwischen ist es schon Abend und so können wir gar nicht richtig feiern, dass Miriam nun endgültig bei uns bleiben kann.“

Max gesellte sich zu dem Blauhaarigen auf die Couch und versuchte ihn etwas zu beruhigen. Schließlich war morgen ja auch noch ein Tag dazu.

Auch die anderen setzten sich hin. Ray machte es sich auf einen der Sessel bequem und Kai zog seine Freundin auf seinen Schoss, wobei sie sich an ihn kuschelte.

Nun vertieften sich alle in eine Diskussion über die letzten Tage, wobei sie sich schließlich über die morgige Feier für Miriam unterhielten.

Diese stand nach einigen Minuten auf und ging sich in der Küche etwas zu trinken holen. Keine zwei Minuten stand sie wieder im Wohnzimmer. Doch statt sich wieder zu Kai zu kuscheln, stellte sie sich neben ihn.

„Ich muss mit euch reden.“

Alle schauten sie fragend an.

„Der Kommissar und der Inspektor waren heute bei mir. Sie haben mir erzählt, dass Mamouro Jahrelang ins Gefängnis gesteckt wird. Auch die anderen wurden verhaftet. Nur gab es ein kleines Problem…“, kurz holte sie tief Luft, „Einige Mitglieder seiner Organisation sind entkommen und haben Rache für ihren Boss geschworen. Die Polizei hat keine Ahnung, wo sie stecken könnten und somit stehe ich in Lebensgefahr, da sie es wahrscheinlich auf mich abgesehen haben. Deshalb muss ich für einige Zeit von hier verschwinden.“

Sie konnte in geschockte Gesichter blicken. Die Bladebreakers hatten Miriam doch gerade erst zurückbekommen und hofften, dass alles nun vorbei sei. Doch auch jetzt wurde sie weiter verfolgt und müsste nun verschwinden.

„Ich komme in ein Zeugenschutzprogramm und werde somit zur Sicherheit in ein anderes Land gebracht. Den Aufenthaltsort wird niemand wissen, außer dem Kommissar und dem Inspektor. Nicht mal ich weiß jetzt, wo ich morgen hingeflogen werde.“

„Morgen?!“, kam es von allen gleichzeitig.

„Ja, aber keine Angst. Die Polizei hat schon eine Spur und so bin ich in vielleicht ein paar Wochen wieder hier.“, versuchte sie ihre Freunde zu beruhigen und es schien zu wirken. Sie wollten sie zwar nicht gehen lassen, aber sie wollten auch, dass ihr nichts passiert und wenn sie nur ein paar Wochen nicht da ist, können sie das, zwar auch nur schmerzhaft, ertragen.

„Jetzt schaut doch nicht so traurig. Ihr habt mich doch dann bald wieder und dann können wir für immer zusammenleben.“, strahlte sie in die Runde.

„Sie hat Recht Leute.“

„A-Aber Ray!“

„Du willst ihr doch nicht den erstmal letzten Abend bei uns vermiesen, oder Tyson?“

„Nein…“

Nun nahm Kai wie in Trance das Armgelenk seiner Freundin und zog sie auf seinen Schoss zurück. Er drückte sie fest an sich. Der Russe schien in Gedanken zu sein, denn er merkte nicht, wie Mia den Griff von ihm etwas lockern wollte.

„Erde an Kai….“, fuchtelte sie mit ihrer Hand vor seinem Gesicht herum.

„Äh w-was?“

„Willst du mich erdrücken?“

Sofort lockerte er seinen Druck wieder und schaute ihr fest in die Augen. Er wollte nicht richtig wahrhaben, dass sie nun für, auch wenn es nur ein paar Wochen waren, die für ihn auch schon die Hölle sein werden, weg sein sollte.

Miriam gab ihm auf seinem Blick hin einen kurzen Kuss und schmiegte sich nun fest an Kai. Sie genoss die letzten Stunden, die sie mit ihm verbringen kann, denn sie hatte keine Ahnung, wann sie dies das nächste mal tun kann…..
 

Am nächsten Tag lag eine bedrückende Stimmung in der Luft. Alle waren ruhig und saßen stumm am Frühstückstisch. Die Polizei, inklusive Kommissar Uesugi und Inspektor Kawashi, waren schon bei den Bladebreakers. Nach dem Frühstück sollte Miriam sofort zum Flughafen gefahren werden. Sie hatte wenig Zeit, da der Flieger bereits in einer Stunde gehen sollte.

Als alle schließlich fertig waren, holte Mia ihre Sachen und brachte sie zum Auto. Ihre Freunde standen alle im Garten und beobachteten die Szene mit einem dicken Klos im Hals. Die Blondine ging zu ihnen, lächelte sie lieb an und umarmte noch mal jeden. Zum Schluss war Kai an der Reihe. Nach einem kurzen Kuss und einer langen Umarmung ging sie Richtung Auto, drehte sich aber noch mal zu den Bladebreakers um.

„Wenn ihr noch länger depressiv seid, dann überleg ich es mir noch einmal zurück zu kommen.“

Alle quälten sich ein lächeln aufs Gesicht.

„Wag es dir.“, ermahnte Ray sie.

„Geht doch.“

Kurz winkte sie noch mal allen zu, bevor sie ins Auto stieg und mit dem Kommissar und Inspektor von dannen fuhr.

Tyson konnte es immer noch nicht glauben, dass sie jetzt für ein paar Wochen, vielleicht auch Monate nicht mehr bei ihnen sein würde. Er konnte die aufkommenden Tränen nicht mehr zurückhalten. Auch den anderen fiel es schwer diese zu unterdrücken.

„Armes Mädel.“

„Ja, es muss bestimmt sehr schwer für sie sein.“

„Glaub ich auch. Ich würde auf keinen Fall an ihrer Stelle sein.“

„Ist doch verständlich. Bei so einer Unwissenheit.“

Die Bladebreakers beobachteten zwei Polizisten, die noch auf der Straße standen und sich über die Blondine unterhielten. Schließlich gingen sie auf die beiden zu.

„Aber ich habe gehört, dass sie keine Familie mehr haben soll. Vielleicht kann sie ja dort ein neues Leben beginnen.“

„Entschuldigung?“, mischte sich Ray in das Gespräch der beiden ein.

„Seid ihr nicht die Freunde von dieser Miriam?“

„J-Ja, aber was meinten Sie gerade mit ein neues Leben beginnen?“

„Dazu hat sie doch genug Zeit, oder? Ich meine die Jahre die sie jetzt dort sein wird, da wäre es doch schlimm, wenn sie keine neuen Freunde finden würde.“

Die Bladebreakers glaubten sich verhört zu haben. >Jahre?< schoss es allen gleichzeitig durch den Kopf. Schließlich ging Kai auf den einen von den beiden Polizisten zu und stellte sich vor ihm auf.

„Was heißt hier Jahre?! Ich denke Sie haben eine Spur von denen?“

„H-Habt ihr das gar nicht gewusst?“

Alle schüttelten energisch mit dem Kopf.

„Die Mitglieder, die uns entkommen sind, haben alle Spuren beseitigt und wir haben keine Ahnung wo sie stecken könnten. Die Ermittlungen müssen noch mal von ganz von vorne begonnen werden. Das alles kann Jahre dauern, ehe wir sie festnehmen können. Deswegen mussten wir diese Miriam ja auch in ein Zeugenschutzprogramm nehmen. Sie weiß, dass sie vielleicht sogar nie wieder hier her zurückkommen kann. Hat sie euch das denn nicht erzählt?“

Den Bladebreakers war nun der Schock ins Gesicht geschrieben. Sie konnten und wollten es einfach nicht glauben Mia vielleicht nie wieder zu sehen. Ihr lachen, ihr lächeln, ihre Fröhlichkeit, einfach ihre ganze Art. Tyson ging auf die Knie und starrte wie in Trance auf den Boden. Auch die anderen starrten ins Nichts. Nur Kai versuchte sich zu beherrschen. Er ging zu einem Polizisten und packte ihm am Kragen.

„Wann geht ihr Flieger?!“

Der Angesprochene versuchte sich aus Kais Griff zu befreien und ihn zu beruhigen.

„Jetzt beruhig dich doch erstmal.“

„Wann geht ihr Flieger?!“, schrie er ihn nun fast schon an.

„In 20 Minuten glaube ich.“

„Bring mich sofort zu ihr!“

Etwas verwirrt schauten sich die beiden Beamten an, bevor sie ihm mit einer Handbewegung zeigten, dass er ins Auto einsteigen sollte. Er ließ keine Sekunde verstreichen und sprang auf die Rückbank. Die beiden noch etwas verwirrten Polizisten stiegen vorne ein und fuhren schließlich los.

„Könnt ihr nicht mal schneller fahren?!“

„Wir sind hier aber nicht auf der Autobahn!“, langsam wurden beide über seinen Tonfall etwas wütend.

„Bitte…“

Der Fahrer schaute in den Rückspiegel und sah sich Kai genauer an. Ihm war seine Verzweifelung und Trauer ins Gesicht geschrieben.

„Du musst sie wirklich sehr gerne haben…“ und schon machte er seine Sirene an, damit er ohne Probleme durch den Verkehr kommen konnte und gab Vollgas. Die beiden Beamten konnten ein leises „Danke.“ Vernehmen und lächelten sich zufrieden an.

Keine 8 Minuten später kamen sie am Flughafen an.

„Soviel ich weiß fliegt der Privatjet vom Terminal 8 los.“

Ohne noch irgendetwas zu sagen, rannte der Russe in das riesige Gebäude.
 

>Ach Leute…ich werde euch so vermissen. Besonders dich Kai. Deswegen konnte ich euch auch nicht sagen, dass ich vielleicht nie wieder kommen kann. Mir und auch euch wäre der Abschied viel zu schwer gefallen und ihr hättet mich vielleicht auch nicht gehen lassen. Dabei ist es besser wenn ich gehe. So bringe ich euch nicht unnötig in Gefahr. Es ist besser für euch, wenn ich so gehe und ihr mich einfach vergesst. Auch du Kai wirst dich neu verlieben und glücklich werden können. Wir hatten wirklich eine schöne Zeit zusammen, die ich auch nie vergessen werde, aber….<

„Miriam, wir müssen los.“

„O-Okay.“

Und so gingen der Kommissar, dicht gefolgt von Mia, Richtung Shuttle.

„Mia!!“

Etwas erschrocken, drehte sich die Blondine langsam um.

>Das kann doch nicht….<

„K-Kai….“

Er hatte es gerade noch geschafft sie zu finden. Zwar konnte er nicht zu ihr, da ein Glas die beiden trennten, aber wenigstens konnte er sie noch einmal sehen und noch mal kurz mit ihr reden.

Die Blondine ging ein paar Schritte auf ihn zu, wurde aber von dem Kommissar aufgehalten, welcher meinte, dass sie endlich los müssten.

„Wehe du wagst dir nicht wieder zurück zu kommen!“

„A-Aber…“

„Mia….ich liebe dich und ich werde warten. Und wenn es eine Ewigkeit dauert….ich werde auf deine Rückkehr warten….“

„….Kai….ich liebe dich auch und ich verspreche dir, dass ich zurückkommen werde…..“, Miriam konnte ihr Tränen nicht mehr zurückhalten. Die salzige Flüssigkeit floss an ihren Wangen herunter und tropfte schließlich auf den Boden. Dennoch wurde sie gleich von dem Beamten ins Flugzeug gebracht, da sie eh schon einige Minuten Verspätung hatten.

Kai konnte nun seine Traurigkeit nicht mehr unterdrücken und sank an der Glasscheibe herunter. Auch er konnte seine Tränen nicht mehr zurückhalten. Er saß noch lange einfach so da und starrte wie in Trance auf die Tür, durch die Mia gebracht wurde. Er hoffte, dass sie vielleicht wieder zurückkommen würde. Dass sie mit ihrem wunderschönen lächeln vor ihm auftaucht und sie gemeinsam nach Hause zurückgehen könnten. Doch sie kam nicht. Er hatte den wichtigsten Menschen in seinem Leben auf unbestimmte Zeit verloren….

Miriam saß derweil im Flugzeug und hatte ihre Tränen einigermaßen unter Kontrolle gebracht.

>Ich war so dumm. Wie konnte ich nur glauben, dass ich das alles einfach so hinter mir lassen könnte. Ich hing viel zu sehr in der Vergangenheit, denn ich hatte nie an die Liebe geglaubt…….hatte geglaubt, dass Liebe ein Irrtum sei. Dass Liebe nie wirklich existieren würde….Aber nun weiß ich, dass ich mich irre. Es gibt Liebe…..man muss sie nur finden……Ich hätte nie gedacht, dass mir nach meinem Leid, soviel Glück widerfährt. Das Glück, Firebird zu haben. Das Glück, Ray und Tyson getroffen zu haben. Das Glück, bei den Bladebreakers zu wohnen. Das Glück, Kai zu haben. Das Glück, geliebt zu werden……<

I miss you

I miss you
 

Inzwischen waren 4 Jahre vergangen. Ray, Max, Kenny und Kai wohnten immer noch bei Tyson und gewannen die letzten 3 Weltmeisterschaften. Seit der Sache damals mit Miriam passierten auch keine weiteren Zwischenfälle. Nur ab und zu tauchten Blader auf, welche meinten die Bladebreakers unbedingt schlagen zu müssen, hatten aber keine wirkliche Chance gegen sie.

Tysons Großvater hatte auf einer Reise eine neue Frau kennen gelernt und war schließlich zu ihr gezogen. Auch Hillary und ihre Familie sind nach Italien gezogen. Alle waren sehr traurig, als sie vor 2 Jahren voneinander Abschied nehmen mussten. Doch das Leben aller ging kurze Zeit später wieder seinen gewohnten Ablauf. Nur eines hatte sich geändert. Etwas hatte das ganze Leben der Bladebreakers auf den Kopf gestellt….

„He Kai, Lust mit uns ein bisschen zu trainieren?“

Ohne sich die Mühe zu machen ihm zu antworten, ging er in sein Zimmer.

„Aua!“, Ray hatte dem Blauhaarigen den Ellebogen in die Seite gerammt.

„Was soll denn das?“, rieb sich der Japaner die Seite.

„Das müsstest du eigentlich genau wissen. Überleg mal, was heute für ein Tag ist, oder hast du das etwa schon vergessen?“

Tyson musste nicht lange überlegen. Nein, er hatte den Tag ganz bestimmt nicht vergessen. Im Innern wollte er es nur noch nicht wahrhaben und verdrängte es immer wieder.

Stumm schüttelte er mit dem Kopf und er senkte traurig seinen Kopf. Auch die anderen schienen nun geknickt zu sein. Alle starrten auf den Boden und keiner sagte mehr ein Wort.

„Hallo meine Freunde.“, ein kleiner dicklicher Mann betrat den Garten.

„Hallo Mr. Dickenson. Was gibt es denn?“, wandte sich der Blauhaarige an ihn.

„Ich würde gerne etwas mit euch besprechen….Wo ist denn Kai?“

„In seinem Zimmer, schätze ich.“

„Ray kannst du ihn bitte holen gehen?“

„Ich kann es versuchen.“

„Sag ihm einfach, dass es wichtig ist.“

Mit einem stummen Nicken betrat der Chinese nun das Haus und machte sich auf zu Kais Zimmer.
 

Kai derweil saß auf seinem Bett. In der Hand hielt er einen kleinen Zettel. Es war ein Zeitungsartikel von vor genau einem Jahr. Er las ihn sich genau durch. Wort für Wort. Wie oft er schon einfach nur dasaß und ihn las, weiß er nicht. Er wollte die Worte, die auf ihm geschrieben stand, nicht glauben. Immer wieder schoss ihm nur eine Frage durch den Kopf. >Warum sie?<

Das tragische Ende von Miriam Naoe

Bei der Weltmeisterschaft im beybladen vor 3 Jahren wurde die gefürchtete Organisation von Mamouro Hidashi endlich aufgelöst und die meisten Anhänger verhaftet. Jedoch entkamen einige Mitglieder und schwuren Rache an Miriam Naoe. Diese wurde durch ein Zeugenschutzprogramm nach Russland gebracht. Man weiß noch nicht wie sie es herausbekamen, wo die Polizei Miriam hingebracht hatten, aber die restlichen Mitglieder tauchten unverhofft vor 2 Tagen in Russland auf. Bei einem Schlagaustausch starb der Inspektor Kawashi und ein weiterer Polizist wurde leicht verwundet. Miriam versuchte sich zu retten und floh mit Kommissar Uesugi in die verschneiten Berge. Durch die Unterstützung der russischen Polizei konnten sie zwar auch noch die restlichen Mitglieder der Organisation festnehmen, doch für das junge Mädchen kam es zu spät. Bei einem Schuss des 18-jährigen Ron wurde Miriam verletzt und stürzte den Berg hinunter. 2 Tage lang wurde sie gesucht. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie überlebt haben sollte war durch Anbetracht der Höhe, aus der sie fiel und dem Schneesturm, der gerade über diesem Gebiet tobte, zwar nicht besonders groß, aber man wollte sie nicht aufgeben. Schließlich fand man am 2. Tag nur noch ein Kleidungsstück des Mädchens. Die Polizei spekulierte, dass sie von einem sibirischen Wolf getötet sein musste, wenn sie nicht schon vorher tot war. Somit wurde der heutige als ihr offizieller Todestag bekannt gegeben. Es ist wirklich eine traurige Geschichte, welche die ganze Welt erschütterte. Möge sie nun in Frieden ruhen…..

Noch immer starrte er auf den Zettel. Nur schwer konnte er die aufkommenden Tränen unterdrücken.

„Ich werde immer bei dir bleiben…“

„M-Mia.“, erschrocken blickte auf. Da stand sie. Sie lächelte ihn einfach nur an. So wie sie es früher immer getan hatte. Doch immer wenn er nach ihr greifen wollte, verschwand sie wieder.

„Du hast mir doch versprochen zu mir zurückzukommen….“

Durch seine Gedanken bemerkte Kai nicht, wie Ray die ganze Zeit an seiner Tür klopfte und nach ihm rief. Langsam reichte es dem Chinesen und er trat einfach herein.

„Wie lange wolltest du mich noch ignorieren?“

„Was willst du?“, kam es nur scharf von ihm.

Ray erschrak jedes Mal aufs neue über ihn. Seid er von Mias Tod erfahren hatte, war er nicht mehr derselbe. Er war wieder genauso kühl und abweisend, wie wo sie ihn kennen gelernt hatten. Er sprach mit allen kaum noch ein Wort, nur die wirklich nötigsten Dinge. Vor Miriams tragischen Tod war er noch so offen, wie nie zuvor. Durch die Blondine hatte er mehr Vertrauen zu seinen Freunden und er lächelte auch mehr als sonst.

„Mr. Dickenson ist da und möchte mit uns allen etwas besprechen. Er meinte, dass es wichtig sei.“

„Kein Interesse.“

„Glaubst du Mia hätte gewollt, dass du dich jetzt so gehen lässt?“

„W-Was…“

„Jetzt komm schon. Außerdem ist es für uns auch nicht leicht….“, Ray verließ sein Zimmer wieder und ging zu den anderen ins Wohnzimmer. Alle schauten gespannt auf Mr. Dickenson, welcher aber immer noch nach Kai Ausschau hielt. Gerade als er nach ihm fragen wollte, erschien dieser auch schon und setzte sich Wortlos auf einen Sessel. Wie immer verschränkte er die Arme vor der Brust, schloss die Augen und setzte sein typischen „Kai-Face“ auf.

Kurz wischte sich der kleine dicke Mann einen Schweißtropfen von der Stirn. „N-Nagut, da ihr jetzt alle da seid, kann ich ja anfangen…..Wie ihr wisst, beginnt in ein paar Tagen die nächste Weltmeisterschaft. Die Reihenfolge für die Kämpfe werden dieses Mal schon morgen ausgelost, wie ihr wisst. Normalerweise braucht ihr da nicht zu erscheinen, da ihr sowieso nur im Finale antreten werdet, aber die BBA hat entschieden, dass es besser wäre, die Weltmeister auch dabei zu haben. Außerdem tritt morgen eine neue Sängerin bei uns auf. Sie ist in ihrem Land schon ein kleiner Star und möchte dies nun auch in Japan werden. Sie selbst nennt sich „The crying wolf“ und wird 4 ihrer neuesten Songs vor der Auslosung präsentieren. Ich hoffe doch, dass ihr alle kommen werdet?“

„Keine Lust.“

„Mir war klar, dass du das sagen würdest Kai, aber die BBA und auch die Zuschauer würden sich sehr über eure Anwesenheit freuen. Außerdem habt ihr als Weltmeister auch Pflichten.“

„Hm.“ Nur widerwillig gab Kai nach. Die Auslosung hätte er ja einfach über sich ergehen lassen können, aber dass dort noch jemand singen sollte, störte ihn sehr. Er wollte nichts mit Musik zu tun haben. Dies erinnerte ihn immer nur an seine Freundin und die Erinnerung schmerzte einfach viel zu sehr. Oft saß er Nachts im Garten und schaute auf die Bank, auf der die Blondine immer saß und sang.

„Außerdem bekommt ihr morgen ein neues Teammitglied.“, fügte der kleine dicke Mann noch hinzu. Alle schauten ihn etwas irritiert und geschockt an.

„A-Aber wieso das denn?“, wandte sich nun Tyson an Mr. Dickenson.

„Das erklär ich euch alles morgen. Auch um wen es sich handelt, werdet ihr erst morgen erfahren.“

Bevor die Bladebreakers ihn noch weiter löchern konnten, verabschiedete sich der Ältere und verschwand auch so schnell, wie er gekommen war.

Alle, außer Kai, welcher wieder in seinem Zimmer verschwand, überlegten noch lange, wer in ihr Team kommen sollte. Als sie schließlich keine Antwort darauf fanden, beschlossen sie lieber weiter für die Weltmeisterschaft zu trainieren.

Is it really you?

Is it really you?
 

Am nächsten Tag wurden die Bladebreakers mit ihrem Bus zum Stadium gebracht. Wieder mal mussten sie viele Autogramme unterschreiben, ehe sie sich in der Halle in Sicherheit bringen konnten. Alle Teams setzten sich zu den Zuschauern, um von dort aus den Auftritt der neuen Sängerin zu begutachten. Nur die Bladebreakers blieben in ihrer Kabine. Ray, Max, Kenny und Tyson ging es in dieser Sache ähnlich wie Kai. Jemand anderes beim singen zu beobachten schmerzte sie einfach nur. Trotzdem ließ es sich nicht vermeiden die Unbekannte von ihrer Kabine aus zu hören, da überall Lautsprecher angebracht waren.

Ein unangenehmes Schweigen herrschte bei ihnen, bis sie schließlich Mr. Dickenson sprechen hören konnten.

„Herzlich Willkommen zu der neuen Weltmeisterschaft im beybladen.“

Selbst durch die Lautsprecher konnte man die Beifallrufe und das laute Geklatsche deutlich vernehmen.

„Heute werden nicht nur die Kämpfe ausgelost, nein, ich darf euch nun eine neue begnadete Sängerin vorstellen. Sie wird für uns die Weltmeisterschaft gesanglich eröffnen. Ich wünsche euch viel Spaß mit The crying wolf!“

Wieder erfolgte ein lauter Beifall, welcher nach einigen Sekunden endete. Nach einer kurzen Stille konnte man schließlich eine Melodie vernehmen.
 

“tatta hitosu kawaranai mono

zutto egaiteta yume
 

Die Bladebreakers schauten sich gegenseitig geschockt an. Auch Kai hatte seine Augen geöffnet und sprang auf.
 

ima no jibun ha dou utsuru no

ano koro no chiisana hitomi ni
 

Ohne noch etwas zu sagen, rannte er los. Die anderen folgten ihm wortlos.

>Das kann doch nicht sein…oder doch?…..bist du es wirklich?<
 

nee miagete konna ni hiroi yozora dakara sou sugu ni wakaru you ni
 

Als sie endlich an der Halle ankamen, rissen sie die Tür auf und starrten auf die Sängerin, die nur 20 Meter von ihnen entfernt auf einer kleinen Bühne stand.
 

seiippai kagayaku kara hayaku
 

„Mia!“, schrie Tyson wie aus der Pistole geschossen. Diese bemerkte ihre Freunde und lächelte ihnen zu.
 

FULL MOON (FU-RU MU-N) wo sagashite
 

let's sing a song

itsudemo issho kimi no tame ima no watashi ni dekiru subete

day by day

kyou made no unmei ashita kara no kibou kono mune ni kakae

let's sing a song

itsudemo issho kimi to nara tsurai koto nori koerareru yo

more and more

motto motto motto chikazukitai ima koko ni ite kurete

many thanks for you
 

Alle standen wie versteinert da. Die von ihnen tot geglaubte Miriam stand nun vor ihnen und sang. So, als wäre sie nie weggewesen. Immernoch hatte sie ihre wunderschönen langen blonden Haare und ihren lieblichen Ausdruck. Ihr Körper zierte ein wunderschönes kurzes weißes Sommerkleid mit Spaghettiträgern.

In Kai stieg unendliche Freude auf. Am liebsten wäre er sofort zu ihr gerannt und hätte sie umarmt und ihr gesagt, wie sehr er sie doch vermisst hatte. Doch er wollte den Augenblick jetzt einfach nur genießen. Ihrer wunderschönen Stimme zuzuhören, so wie er es immer getan hatte.
 

fushigi na deai

kurikaesu uchi

taisetsu na mono ga suete

guuzen to iu itazura na hibi

ima de ha waratte aiseru

sou itsumo hiroi STAGE (SUTE-JI) ni akogareteta

mou watashi hitori janai

minna no egao ga afureteru

koko ga ibasho nano kara
 

let's sing a song

konya ha SPOTLIGHT (SUPO-TOLAITO) yori ima watashi no kagayakaseru

day by day

atsui manazashi to seien ga nagareru ase wo terashiteru

let's sing a song

konya ha eien ni kawaranai atsui omoi aru to shinjitai

more and more

motto motto motto sakebitai kono utau kono yume ha owaranai
 

let's sing a song (let's sing a song wooo)repeat and repeat (repeat yea yea yea)

let's sing a song (oh let's sing a song yea yea yea yea yea)

repeat and repeat (come on on yea)
 

this is song for you”
 

Als sie ihren Song beendet hatte, schaute sie sich etwas unsicher und verwirrt um. Alle Zuschauer saßen einfach nur da und rührten sich kein Stück. Sie waren so überrascht, was für eine wunderschöne Stimme die Blondine hatte und wie toll sie singen konnte.

Miriam überlegte, ob es ihnen nicht gefallen haben könnte, bis plötzlich alle anfingen laut zu klatschen. Sie pfiffen nach ihr und wollten noch mehr hören. Zufrieden und glücklich machte sie sich für ihr nächstes Lied bereit. Erst als die Melodie für das nächste Lied begann, hörten sie wieder auf zu klatschen.
 

“anata no kawari ni sora naite ita nara

watashi wa umi ni natte dakishimeru kara

arashi ni nomikomarete chizu nakushita to shite mo

anata no senaka ga ima no watashi no michishirube yo
 

tsuki to taiyou mitai hanarete ite mo

chikazuite ite mo hikari wo uketomeru

kyori de ite ne
 

smile smile

itsumo mite ite zutto mite ite donna toki mo

smile smile

shinjite itai kanjite itai itsumade mo

smile smile

ureshii asa mo kanashii yoru mo wakachi aeru

egao wasurenai yo

I cannot live without you forever (Ich kann nicht ohne dich Leben.)
 

Bei letzterem Satz zeigte sie unauffällig zu Kai und zwinckerte ihm zu. Dieser schenkte ihr ein glückliches lächeln.
 

N to S jishaku mitai itsuka kizukeba

hikare ai atarimae no you na sonzai

tomaranai dare mo shiranai himitsu no tokei no you

onnaji mojiban no ue futari susunde yuku yo
 

se no takai anata no hari watashi yume miru

chiisana hari ga nandomo kasanatte

ai wo kizamu
 

smile smile

itsumo mite ite zutto mite ite donna toki mo

smile smile

shinjite itai kanjite itai itsumade mo

smile smile

ureshii asa mo kanashii yoru mo wakachi aeru

egao wasurenai yo

I cannot live without you forever
 

smile smile

itsumo mite ite zutto mite ite donna toki mo

smile smile

shinjite itai kanjite itai itsumade mo

smile smile

ureshii asa mo kanashii yoru mo wakachi aeru

egao wasurenai yo

I cannot live without you forever”
 

Wieder erntete sie viel Beifall und einige Pfiffe. Als sie ihr nächstes Lied begann, schloss Kai und auch die anderen ihre Augen. Ihnen kam das Lied bekannt vor. Sie musste so ein ähnliches schon einmal früher gesungen haben.
 

“doushite doushite suki nan darou

(„Wieso, wieso liebe ich dich so sehr?)

konna ni namida afureteru

(Meine Tränen belasten mich so sehr.)
 

kimi no hitomi no oku ni ano hi samishisa wo mitsuketa

(Zurück in dieser jenen Zeit, dort wo so sehr verloren ging,)

futari niteru no kana?

(dass ich nicht mehr singen konnte.)

kitsukeba itsu mo tonari ni ite kureta

(Noch ein kleines Bisschen bis zu diesem Ort – dort wo ich war.
 

doushite konna ni suki nan darou

(Wieso liebe ich dich so sehr?)

kimi no koe kanshii hodo hibiiteru yo

ima made nani ga sasae datta ka

(Deine Stimme schallt so sehr in mir, dass sie mich traurig macht.)

tooku hanarete wakatta yo

(Ich erkenne es nun von weitem.)
 

nakinagara sagashi tsuduketa maigo no kodomo no you ni

(Wie ein verlorenes Kind, weinte und suchte ich.)

kedo soko ni ha eien nante aru wake nakute

(Aber dort wo ich war, blieb ich nicht für immer.)
 

"dare ni mo shinjinakereba iin da yo" tsubuyaita ne

(“Es ist Ok, wenn du an niemanden glaubst” hast du mir zu geflüstert.)

futari niteru no kana?

(Waren wir zwei wirklich gleich?)

ano toki kimi wo mamoru to kimeta no ni

(Ich entschied irgendwann, dass ich dich beschützen möchte.)
 

doushite konna ni suki nan darou

(Wieso konnte ich mich nicht zu den Erinnerungen wenden.)

toosugite chikasugite todokanai yo

(Du bist zu weit weg, doch zu nah für mich zum erreichen.)

"wasureyou" tte omoeba omou hodo

(Öfters sagte ich zu mir selbst “Ich möchte vergessen”)

kimi ga ookiku natteku yo

(Doch du umfasst meine Gedanken.)
 

doushite konna ni suki nan darou

(Wieso liebe ich dich so sehr?)

kimi no koe kanshii hodo hibiiteru yo

(Deine Stimme schallt so sehr in mir, dass sie mich traurig macht.)

ima made nani ga sasae datta ka

(Das was es war, dass mir so sehr half

tooku hanarete wakatta yo

(erkenne ich nun von weitem.)
 

doushite konna ni suki nan darou

(Wieso liebe ich dich so sehr?)

kantan sugite kotae ni naranai”

(Es ist so einfach, aber ich kann es nicht beantworten.“)
 

Wieder folgte ein lautes geklatschte.

„Ich danke euch allen vielmals.“, verbeugte sich die Blondine kurz, „Ich möchte euch noch meinen letzten Song präsentieren. Diesen habe ich für eine ganz bestimmte Person in dieser Halle geschrieben. Viel Spaß mit „Eternal Snow““

Kurz nickte sie Mr. Dickenson zu, welcher oben auf der Tribüne in seinem Kontrollraum saß. Sofort gingen alle Lichter aus. Erst als man eine Melodie vernehmen konnte, gingen 2 Scheinwerfer an. Einer leuchtete auf Miriam und der andere auf Kai. Dieser sah etwas verwirrt zu seiner Freundin, ging dann aber einige Schritte auf sie zu. Auch sie stieg von ihrer kleinen Bühne und so standen sich beide nun gegenüber. Trotz alledem waren sie immer noch gute 15 Meter voneinander entfernt.

Das Publikum betrachtete dies alles mit einem fragenden Ausdruck im Gesicht. Kannten sich die beiden? Stellten sich alle die Frage. Doch dann fiel es allen wie die Schuppen vor das Auge. Es musste Miriam sein. Das schien das einzig logischste. Dennoch wunderten sich alle darüber, dass sie hier stand und sang. Schließlich wurde sie ja für tot erklärt. Aber sie waren sich sicher, dass die Sache bestimmt bald aufgeklärt werden würde und warteten so geduldig ab. Die restlichen Bladebreakers sahen glücklich zu Mia und Kai. Still beobachteten sie die beiden, als Miriam ihr Lied sang.
 

“Kimi wo suki ni natte Dorekurai tatsu no kana?

(„Ich habe mich in dich verliebt, doch welche Hürden werden ich noch überspringen müssen?)

Kimochi Fukurande yuku bakari de

(Wird es bei diesem Gefühl bleiben, wird es heranwachsen oder)

Kimi wa Kono omoi kidzuiteiru no kana?

(Wirst du es bemerken)

Ichido mo kotoba ni wa Shitenai kedo

(Auch wenn ich nichts sage?)
 

Yuki no youni Tada shizukani

(Wie Schnee, aber leise)

Furitsumori Tsudzukete yuku

(Es wird immer stärker)
 

Hold me tight Konna omoi nara

(Wenn ich an dich denke, halt mich ganz fest an dich gedrückt)

Dareka wo suki ni naru kimochi

(Ich wollte es nicht wissen)

Shiritaku Nakatta yo

(Wie es ist sich in jemanden zu verlieben)

I love you Namida tomaranai

Konnan ja Kimi no koto

(Ich liebe dich; ich kann nicht aufhören zu weinen)

Shirazuni ireba Yokatta yo

(Darum möchte ich von dir loslassen)
 

Kimi wo itsumade omotteiru no kana?

(Wie lange werde ich diesen Gedanken an dich behalten?)

Tameiki ga mado GARASU Kumoraseta

(Meine Seufzer beschlagen das Glas meines Fensters)
 

Hold me tight Oreru hodo tsuyoku

(Halt mich ganz fest an dich gedrückt, so stark, dass du mich zerbrechen könntest)

Kogarashi Fubuki ni deatte mo

(Falls wir uns in einem beißend kalten Schneesturm treffen)

Samukunai youni to

(Wird mir nicht kalt sein und)

I miss you Kimi wo omou tabi

(Ich vermisse dich, immer wenn ich an dich denke)

Amikake no Kono MAFURAA

(Diesen Schal, den ich für dich gestrickt habe)

Konya mo hitori Dakishimeru yo

(Halte ich in dieser Nacht ganz allein in meinen Händen)
 

Eien ni furu yukiga aru nara

(Wenn da ein ewiglich fallender Schnee wäre)

Kimi he to tsudzuku kono omoi Kakuseru no kaNA?

(Dieses Gefühl, das ich für dich empfinde, könnte ich es verstecken?)
 

Hold me tight Konna omoi nara

(Wenn ich an dich denke, halt mich ganz fest an dich gedrückt)

Dareka wo suki ni naru kimochi

(Ich wollte es nicht wissen)

Shiritaku Nakatta yo

(Wie es ist sich in jemanden zu verlieben)

I love you Mune ni komiageru

(Ich liebe dich; meine Brust füllt sich)

Fuyuzora ni sakebitai

(Ich will es in den Winterhimmel hinausschreien)

Ima sugu kimi ni Aitai yo”

(Ich möchte dich sehen, jetzt“)
 

Nun war alles stumm. Keiner der Zuschauer gab irgendeinen Ton von sich. Niemand jubelte oder klatschte. Auch die Bladebreakers sagten keinen Ton und sahen zu Miriam und Kai. Letztere standen immer noch am gleichen Platz und starrten den jeweils anderen einfach nur an.

Etwas verwirrt ging der Kommentator, DJ, auf die Blondine zu. Er sah abwechselnd von Mia zu Kai und zurück.

„Ich kann es nicht glauben….“, rief er schließlich in die Zuschauermenge, welche sich immer noch nicht rührte. „Das ist die tot geglaubte Miriam Naoe!“

Langsam ging er auf sie zu du blieb neben ihr stehen. „Miriam, alle dachten, dass du vor einem Jahr ums Leben gekommen wärst. Wo hast du denn die ganze Zeit gesteckt?“, erwartungsvoll hielt er ihr sein Mikrofon hin und wartete auf eine Antwort. Doch die Blondine bemerkte ihn gar nicht wirklich. Sie und Kai bekamen nichts mehr um sich herum mit. Beide waren einfach nur glücklich, sich endlich wieder getroffen zu haben.

„Mia?“

Wie als hätten sie auf bestimmtes Zeichen gewartet, gingen nun beide aufeinander zu, wobei Miriam eher zu ihrem Freund rannte und ihr Mikrofon auf dem Weg fallen ließ. Überglücklich sprang sie ihm in die Arme. Kai drückte sie fest an sich.

„Ich hab dich so vermisst….“

„Wo hast du nur so lange gesteckt, Mia? Ich dachte, dass ich dich für immer verloren hätte.“

Die Blondine drückte sich leicht von ihrem Freund und blickte ihm nun fest in seine Augen.

„Ich hab dir doch versprochen, dass ich zu dir zurückkomme…“

Beide versanken nun in einen sehnsüchtigem Kuss.

Plötzlich fing auch das Publikum an, sich zu regen. Alle klatschten laut in die Hände und pfiffen den beiden zu. Auch die restlichen Bladebreakers rannten nun auf die beiden zu. Als sich Miriam von Kai löste, sprang ihr Tyson gleich in die Arme. Sie drückte jeden von den Bladebreakers einmal fest. Wieder liefen einige Tränen ihren Wangen herunter. Nur dieses mal waren es Freudentränen.

Jeder ihrer Freunde stellte ihr nun tausend Fragen, wo sie denn die ganze Zeit war, was sie all die Zeit gemacht hatte und was nun eigentlich passiert war.

Gerade als sie ihnen antworten wollte, sah sie, wie eine Person auf sie zukam. Freudig rannte sie auf ihn zu und umarmte auch diese.

Die anderen schauten sie nur verwirrt an.

„Tala? Was machst du denn hier?“, sprach nun Ray die Frage aller aus.

„Er hat mir mein Leben gerettet.“, lächelte sie ihre Freunde an.

„A-Aber wie…“

„Das erklären wir euch später, wenn wir zu Hause sind.“, winkte die Blondine schnell ab und kniete sich nun neben den Rothaarigen.

„W-Was ist denn d-das?“, zeigte Tyson auf das Wesen, zu welchem sich Mia hinkniete und es zärtlich streichelte. Es hatte wunderschönes glänzendes graues Fell und strahlend gelbe Augen.

„I-Ist d-das e-ein W-Wolf?“

Lächelnd drehte sie sich wieder zu ihren Freunden um.

„Ja. Der gehört zu mir. Sein Name ist Inuki und er hat mir ebenfalls das Leben gerettet. Aber auch das erklär ich euch später.“

Glücklich ging sie auf Kai zu und klammerte sich an seinen Arm.

„Gehen wir jetzt nach Hause?“

Überglücklich nickte er ihr zu. Am liebsten würde er sie die ganze Zeit einfach nur im Arm halten wollen. Er schwor sich, egal was auch immer passieren würde, sich nie wieder von ihr zu trennen. Nach 3 Jahren Sehnsucht und einem Jahr voller Trauer und Schmerz hatte er endlich seine Mia zurück.

Who am I?

Who am I?
 

Gemeinsam fuhren sie nun zu dem Haus der Bladebreakers. Tala begleitete sie. Er meinte, dass einer seiner Teamkameraden das Loos für seine Mannschaft ziehen würde.

Auch Inuki blieb treu neben seinem Frauchen sitzen.

Keine halbe Stunde später kamen sie auch zu Hause an. Freude strahlend rannte Miriam in den Garten. Kurz schaute sie sich um. Nichts hatte sich verändert. Alles schien noch am gleichen Platz zu stehen. Selbst die Bank war noch an dem selben Platz, wie vor 4 Jahren. Inuki stellte sich neben die Blondine und schaute zu ihr hoch. Kurz wuschelte sie ihm durchs Fell. „Ich bin wieder da….“

Ihre Freunde betrachteten sie mit einem lächeln im Gesicht. Man konnte sehen, wie ihr wieder einige Freudentränen die Wangen herunter liefen.

„Herzlich Willkommen Zuhause.“

Schnell wischte die Angesproche sich mit dem Handrücken über die Augen und wandte sich mit einem glücklichen nicken an ihren Freund.

Nun gingen alle gemeinsam ins Wohnzimmer. Tala und Ray machten es sich je auf einen der Sessel bequem. Max und Tyson setzten sich auf die eine Couch und Kai und Mia teilten sich die andere, wobei der Russe seine Freundin zu sich heranzog und sie sich an ihn kuschelte. Inuki legte sich zu den Füßen der Blondine.

„Es ist wirklich ein schönes Gefühl wieder hier zu sein.“

„Du glaubst gar nicht, wie wir dich alle vermisst haben.“

„Ach Tyson. Ich euch doch auch. Ich weiß gar nicht, wie lange ich es ohne euch aushalten konnte.“

„Aber was ist denn nun passiert?“, mischte sich der Schwarzhaarige ein.

„Also gut. Am besten fange ich mal mit dem Tag an, als plötzlich die Mitglieder von Mamouro bei uns aufgetaucht waren….“

Nun setzte sie ich wieder aufrecht hin und holte noch mal tief Luft.

„Wir waren alle total geschockt, als sie uns angriffen. Der Kommissar und der Inspektor waren gerade, Gott sei Dank, bei mir zu Besuch und konnten mich so beschützen. Doch leider hatten sie uns so überrascht, dass es der Inspektor nicht überlebte. Der Kommissar schnappte mich und rannte mit mir in die Berge. Durch sein Handy rief er noch schnell die örtliche Polizei an. Am Gipfel hatten uns aber unsere Verfolger schon eingeholt. Ich weiß gar nicht mehr wie viele Schüsse fielen, aber einer davon traf mich. Da ich ziemlich nahe am Abgrund stand, stürzte ich diesen so hinunter….Als ich wieder zu Bewusstsein kam, konnte ich mich kaum bewegen. Meine Wunde schmerzte viel zu sehr. Doch plötzlich sah ich etwas auf mich zukommen. Es war Inuki. Ich weiß nicht warum, aber in diesem Moment hatte ich einfach keine Angst vor ihm.“

Da Inuki seinen Namen hörte, saß er nun vor ihr und wurde sogleich lieb von Miriam gestreichelt.

„Schließlich verlor ich wieder das Bewusstsein und als ich aufwachte befand ich mich in einer Höhle. Inuki hatte mich dorthin gebracht. Ich musste einige Monate dort verbracht haben, wie viele kann ich gar nicht genau sagen. In der ganzen Zeit kümmerte sich Inuki sehr lieb um mich, bis meine Wunden verheilt waren. Aber ich hatte nicht nur äußerliche Wunden gehabt….Ich konnte mich an nichts mehr erinnern. Weder an meinen eigenen Namen, noch an irgendwelche anderen Dinge. Es war einfach schrecklich, nicht zu wissen, wer man eigentlich ist. Schließlich machte ich mich auf den Weg zu irgendeinem nächstgelegenen Dorf, denn einer musste mich doch kennen, glaubte ich zumindest. Doch das war schwerer als gedacht. In der Nähe war nichts. Weder ein Dorf, noch eine Stadt, oder irgendwelche Menschen traf ich unterwegs auch nicht. Hinzu kam noch, dass gerade tiefster Winter war. Hätte mich Inuki nicht begleitet, wäre ich vielleicht schon recht zeitig erfroren. Ich war so glücklich ihn zu haben. Ich weiß auch nicht genau warum er mich begleitet hatte, aber ich weiß, dass ich ihn in der Zeit sehr lieb gewonnen hatte und er mich anscheinend auch. Jedenfalls lief ich immer weiter und weiter, doch irgendwann konnte ich einfach nicht mehr. Mir wurde immer schwindeliger. Außerdem konnte ich durch die Kälte kaum noch irgendein Körperteil von mir spüren. Schließlich brach ich wieder zusammen…..“
 

~Flashback~

„Jetzt beeil dich doch mal Bryan! Und wer hat eigentlich den ganzen Kühlschrank leer gegessen?!“, beschwerte sich ein Rothaariger Junge, welcher 2 Tüten in der Hand hielt. Der Angesprochene trug ebenfalls 2.

„Spencer konnte sich mal wieder nicht beherrschen.“, belustigte sich Bryan.

„Na super……Wann hört das endlich mal auf zu stürmen? Draußen hält man es echt keine 10 Minuten aus.“

Beide waren gerade auf dem Weg zu ihrer kleinen Hütte, in der sie gerade wohnten. Eigentlich hatten sie ja vor, so weit ins Nichts zu fahren, damit sie in Ruhe trainieren konnten. Doch leider kam ihnen der schon tagelang anhaltende Schneesturm dazwischen. Nun konnten sie nicht nur nicht weitertrainieren, sondern auch nicht zurück in ihre Heimatstadt, denn das Wetter sollte sich in nächster Zeit nicht bessern. Sie waren nur heil froh, dass das winzige Dorf einen kleinen Laden hatte, wo sie Essen und sonstige wichtige Dinge kaufen konnten.

Plötzlich blieb Bryan wie angewurzelt stehen. Fragend schaute ihn der Rothaarige an, doch dieser zeigte nur mit einem Finger auf einen Punkt mitten im Schnee.

„Was ist denn dort?“

„Tala, das sieht aus wie ein Mensch.“

„Ach komm. Bei diesem Wetter geht doch hier keine Menschenseele spazieren. Die sind doch nicht verrückt.“

Doch als letzterer genauer hinguckte, konnte er nun auch Konturen eines Menschen und eines Tieres, genauer gesagt die eines Wolfes, erkennen.

„Oh mein Gott…“, sofort lies er seine Tüten fallen und rannte auf den im Schnee liegenden Menschen zu. Nun erkannte er, dass es ein Mädchen war. Als er näher herantreten wollte, stellte sich der Wolf dazwischen.

„Keine Angst…“, ging er langsam auf ihn zu. Auch Bryan lief nur kurz hinter ihm. „Ich will ihr nichts tun. Ich will ihr nur helfen.“

Kurz betrachtete der Wolf noch den Rothaarigen, ehe er ihm den Weg freimachte. Schnell kniete er sich zu dem blonden Mädchen und hob sie leicht an.

„Verdammt, sie ist schon ganz blass und kalt. Wir müssen sie sofort an einen warmen Ort bringen.“ Das blonde Mädchen sah sehr zerzaust aus. Ihre Hosen waren überall zerrissen, wobei ihr Pulli auch nicht gerade besser aussah. Außerdem wiesen ihre Schuhe an mehreren Stellen Löcher auf.

Sofort nahm er sie auf seine Arme und stapfte mit ihr im Gepäck zu seiner Hütte. Bryan nahm derweil die Tüten seines Freundes und ging ihm schnellen Schrittes hinterher.

Als sie endlich in der Hütte ankamen, legte Tala sie vorsichtig im Bett ab. Eigentlich müsste sie ja ins Krankenhaus gebracht werden, oder wenigstens zu einem Arzt, aber dieses Dorf hatte weder das eine noch das andere. Dort gab es nicht einmal ein Telefon, so dass man hätte einen Arzt aus einer anderen Stadt rufen können. Selbst das Handy hatte dort kein Netz.

Tala versuchte sein bestes, um ihr zu helfen. Nun war er froh, dass er durch die Abtei einige lebenswichtige Dinge über Krankheiten oder Verletzungen gelernt hatte.

Als er schließlich alles getan hatte, wozu er im Moment im Stande war, ging er zu seinen Freunden, um zu beratschlagen, was sie noch tun könnten.

Einige Tage waren nun vergangen. Tala glaubte, dass wenn sie genug Kraft hätte, alles gut überstehen würde. Jedoch war sie immer noch nicht aufgewacht.

Der Rothaarige war gerade in ihrem Zimmer, um zu sehen, wie es ihr ging. Wieder saß der Wolf neben dem Bett und bewachte das blonde Mädchen. Tala setzte sich an die Bettkante und betrachtete sie eine Weile.

>Irgendwie sieht sie Kais Freundin ähnlich…..ach quatsch, was denk ich da wieder. Mia ist vor 9 Monaten gestorben, doch sie habe ich erst vor ein paar Tagen gefunden. Wird bestimmt nur Zufall sein….<

Plötzlich sah er, wie ihre Hand zuckte. Nur schwer konnte sie ihre Augen öffnen und sah nur sehr verschwommen, dass eine Person vor ihr saß. Erst nach einigen Sekunden erkannte sie einen rothaarigen Jungen, welcher sie erleichternd ansah.

„Gott sei Dank bist du wieder aufgewacht. Ich dachte schon, dass du es nicht schaffen würdest.“

Etwas ängstlich setzte sie sich sofort senkrecht auf und rutschte weiter von ihm weg.

„W-Wer bist du?“

„Du brauchst keine Angst haben. Ich habe dich vor einigen Tagen im Schnee gefunden und hierher gebracht. Mein Name ist Tala.“

Sie nickte kurz und schaute sich in dem relativ kleinen Raum um. Sofort sah sie ihren Wolf vor dem Bett sitzen. Er hechelte ihr glücklich zu. Sie rutschte wieder weiter zur Bettkante und streichelte ihn. Dann sah sie von ihm zu dem Rothaarigen und zurück.

>Wenn er nichts gegen ihn hat, dann scheint er mir nichts tun zu wollen.<

„Ist das dein Wolf?“

„J-Ja. Sein Name ist Inuki.“

„Schöner Name….und wie ist deiner?“

„Hm?“

„Na dein Name. Wie heißt du?“

Etwas traurig blickte sie zu Boden.

„Ich weiß nicht.“

Nun erntete sie einen fragenden Blick von ihrem Gegenüber.

„Ich weiß nichts mehr. Ich kann mich an absolut nichts mehr erinnern. Weder an meinen Namen, noch woher ich komme oder wo ich hingehöre….“, die letzten Worte flüsterte sie nur noch, doch Tala verstand jedes Wort ganz genau.

„Hast du dir vielleicht irgendwo den Kopf gestoßen, als du mit deinem Wolf spazieren warst?“

„N-Nein. Ich war nicht mit ihm spazieren. Er hat mir mein Leben gerettet. Danach hat er sich um mich gekümmert und nun waren wir seit einiger Zeit unterwegs, um heraus zu bekommen, wer ich eigentlich bin. Doch leider hatte ich es nicht zum nächsten Dorf geschafft und bin zusammengebrochen.“

„Was ist dir denn passiert?“

„Keine Ahnung. Als ich das erste mal aufwachte, lag ich an irgendeinem Berg oder so etwas ähnlichem. Dort hat mich Inuki auch gefunden.“

„W-Wie lange ist das denn schon her?“

„Keine Ahnung. Ich hab irgendwie mein Zeitgefühl verloren. Aber es könnte schon gute 7, 8 oder 9 Monate her sein, als ich Inuki das erste Mal traf.“

Tala saß wie gelähmt da. Er konnte nicht glauben, was er da hörte. Erst dachte er, dass es nur ein Zufall sein müsste, dass sie Miriam so ähnlich sah, doch langsam glaubte er, dass es wirklich Mia war, welche ihm genau gegenüber saß. Die Mia, welche für tot erklärt worden war. Konnte sie es wirklich sein? Es sprach so vieles dafür. Nicht nur, dass sie ihr so ähnlich sah. Auch der Zeitraum passte und das sie vor einem Berg wieder zu Bewusstsein kam. Schließlich war Miriam ja von einem Berg gestürzt. Hätte sie so etwas überhaupt überleben können? Doch Wunder gibt es ja immer wieder.

„Sag mal, kennen wir uns vielleicht irgendwoher. Dein Gesicht kommt mir so bekannt vor…..Ich weiß nur nicht woher und warum.“

Plötzlich zog der Rothaarige sie zu sich und drückte sie fest an sich.

„Ich kann es einfach nicht glauben…..du lebst noch. Weißt du wie viel Kummer und Sorgen du deinen Freunden gemacht hast?“

Miriam versuchte sich aus seiner Umarmung zu befreien. Dieses plötzliche Verhalten von ihm machte ihr etwas Angst.

Schließlich ließ er wieder von ihr ab und lächelte sie lieb an.

„H-Heißt das etwa, dass du mich kennst?“, fragte sie nun vorsichtig.

Tala nickte ihr freudig zu. Er konnte sich auch denken, warum er ihr bekannt vorkam. Es gab schon einmal eine Situation, in der er ihr das Leben gerettet hatte. Damals als Mamouro sie erwürgen wollte.

Schnell krabbelte die Blondine näher an den Russen heran.

„Wie ist denn mein Name? Wo komme ich her? Was war mit mir passiert? Wo bin ich hier eigentlich? Woher kennst du mich denn?…“ tausende von Fragen gingen ihr durch den Kopf, die sie natürlich alle beantwortet haben wollte.

„Dein Name ist Mia. Du kommst aus Japan und bist mit den Bladebreakers befreundet.“

„Bladebreakers?“

„H-Hast du etwa auch die vergessen? S-Sogar Kai?“

Traurig über ihre Unwissenheit nickte sie ihm zu.

„Wer ist denn dieser Kai? Ist das ein Freund von mir?“

Tala erzählte er ihr alles, was er von ihr wusste. Doch es half nichts. Die Blondine wusste zwar nun einiges über sich, konnte sich jedoch immer noch an nichts erinnern.
 

Inzwischen war über ein Monat vergangen. Der Schneesturm hatte sich nach einigen Wochen gelegt und so sind die Blitzkriegboys, inklusive Miriam, wieder nach Moskau zurückgekehrt. Die Blondine verstand sich nun mit allen sehr gut, dennoch wollten ihre Erinnerungen einfach nicht zurückkommen.

Tala wollte gleich nachdem sie zu Hause angekommen waren, Kai anrufen und ihm sagen, dass seine Freundin noch lebte, doch Mia wollte dies nicht. Schließlich kann sie sich ja nicht an ihn oder irgendetwas anderes erinnern. Sie wollte es ihm nicht unnötig schwer machen und auch zu niemanden anderem, oder auch für ihr in diesem Zustand „Fremden“ gehen. Der Rothaarige wollte dies eigentlich nicht, da er wusste, wie es Kai ging, ließ sich dennoch überreden.

Wieder einmal stand die Blondine auf dem Balkon. Dies tat sie fast jede Nacht. Sie schaute in die tiefe dunkle Nacht. Neben ihr stand Inuki. In der Hand hielt sie einen kleinen Kreisel. Es war ihr Blade Firebird. Miriam hatte ihn in ihrer Hosentasche gefunden, konnte sich aber selbst nicht an den Namen ihres Bitbeast erinnern. Tala hatte ihn ihr auch nicht verraten. Er hoffte, dass sie sich vielleicht an ihn erinnern würde. Wenigstens an den Freund, der sie schon das ganze Leben begleitete.

Sie ließ von der dunklen Nacht ab und schaute auf ihren Beyblade. Sollte sie ihn vielleicht einfach mal ausprobieren? Schließlich hatte sie seit einer Ewigkeit nicht mehr gebladet.

Langsamen Schrittes ging sie wieder rein und zielstrebig auf den Trainingsraum zu. Dabei bemerkte sie nicht, wie Tala sie ansprach. Etwas irritiert lief er ihr nach, ohne dass sie es merken konnte.

Sie bleib vor dem Tablo stehen und schaute nun wieder ihren Blade an. Sollte sie es wirklich tun? Kurz strich sie Inuki durchs Fell und legte dann Firebird an den Starter. Ja, sie musste es einfach versuchen, beschloss sie für sich selbst.

Sie startete ihn und er landete sauber im Tablo. Mia ließ ihn einige Runden kreiseln, bis plötzlich ein weiterer Beyblade im Stadium landete. Erschrocken drehte sie sich um und sah, wie Tala auf sie zukam und sich dann ihr gegenüber hinstellte. Sofort wandte sie sich wieder zum Match. Der Rothaarige fackelte nicht lange, sondern griff sie gleich an. Miriam ließ sich das natürlich nicht gefallen und attackierte ihn nun auch. Da die Blondine weit aus stärker als er war, beschloss er sein Bitbeast zu rufen.

Als Mia es betrachtete, sah sie plötzlich einige Szenen aus der Vergangenheit vor ihrem inneren Auge. Es war die Zeit, wo ihre Familie umgebracht wurde und Mamouro sie mit in seine Firma schleppte. Danach endete der kleine „Film“ auch schon wieder. Geistesabwesend blickte sie auf das Match. Ihr Beyblade wurde von Tala regelrecht fertig gemacht. Inuki bemerkte ihren Zustand und stupste sie mit seiner kleinen feuchten Nase an. Schnell erwachte sie aus ihrem Trancezustand.

„Los Firebird!“

Sofort erschien ein Phönix ähnlicher Vogel aus ihrem Blade. Der Rothaarige beobachtete das Geschehen mit einem lächeln im Gesicht.

Der Kampf dauerte auch nicht mehr lange und Tala verlor das Match.

Freudig beglückwünschte er sie. Miriam umarmte ihn kurz und dankte ihm für seine Hilfe. Sie erzählte ihm, dass sie sich an eine Kleinigkeit wieder erinnern kann. Es war zwar wirklich nicht viel, aber besser als nichts.
 

Wieder waren 2 Wochen vergangen. Inzwischen konnte sich Miriam an viele Dinge erinnern. Dennoch fehlte immer noch die Zeit, wo sie die Bladebreakers getroffen hatte und mit dem Namen Kai konnte sie auch noch nicht viel anfangen. Außerdem tat sie wieder das, was sie damals schon bei ihren Freunden gemacht hatte. Sie sang. Immer nachts ging sie auf den Balkon und ihr schossen irgendwelche Lieder durch den Kopf. Irgendwie kam ihr die Situation bekannt vor.

Auch diese Nacht saß sie wieder mit Inuki auf dem Balkon. Die anderen schliefen schon längst, da es schon nach Mitternacht war.
 

„Ich bat mich selber um Asyl

Und nahm mich bei mir auf

Doch wurde ich mir schnell zuviel

Und warf mich wieder raus

Jetzt steh ich hier ganz ohne Haus

Und friere mich halb tot

Ich schau zu meinem Fenster rauf

Und alles in mir tobt
 

Dieses Flugzeug stürzt ab

Dieser Zug ist entgleist

Dieser Albtraum wird wahr

Bin auf ewig verweist

Hab mein Kennwort verlorn

Jeder zugriff verwehrt

Hab mich zuweit entfernt

Und mich selbst augesperrt
 

Wenn ich mich

Irgendwann treff

Geb ich mich

Wieder bei mir ab

Und wenn ich

Noch mal vor mir flieh

Geb ich mich

Nie wieder auf

Geb mich Nie wieder auf

Geb mich Nie wieder auf
 

In der Zeitung suchen sie nach mir

Mit meinem Steckbrief wird gewarnt

Und jedes mal

Wenn ich mein Foto seh

Bin ich mir völlig unbekannt

Und fragst du mich was ich so fühl

Fällt die Antwort leider aus

Schau nur stumm

Zu meinem fenster rauf

Will zurück in mein Haus
 

Dieses Flugzeug stürzt ab

Dieser Zug ist entgleist

Dieser Albtraum wird wahr

Bin auf ewig verweist

Hab mein Kennwort verlorn

Jeder zugriff verwehrt

Hab mich zuweit entfernt

Und mich selbst augesperrt
 

Wenn ich mich

Irgendwann treff

Geb ich mich

Wieder bei mir ab

Und wenn ich

Noch mal vor mir flieh

Geb ich mich

Nie wieder auf

Wenn ich mich

Irgendwann treff

wenn ich mich

Irgendwann treff

Geb mich Nie wieder auf

Geb mich Nie wieder auf

Geb mich Nie wieder auf

Geb mich Nie wieder auf........
 

Wenn ich mich

Irgendwann treff

Geb ich mich

Wieder bei mir ab

Und wenn ich

Noch mal vor mir flieh

Geb ich mich

Nie wieder auf

Wenn ich mich

Irgendwann treff

Wenn ich mich

Irgendwann treff“
 

Plötzlich verspürte sie starke Kopfschmerzen. Es fühlte sich an, als würde ihr Kopf zerplatzen. Auf einmal sah sie unendlich viele Bilder. Es waren traurige, schmerzhafte, aber auch schöne.

Nach einigen Minuten hörten die Schmerzen wieder auf und sie stellte sich an die Balkonbrüstung. Tränen liefen ihre Wangen hinunter.

Mia konnte sich wieder erinnern. Sie erinnerte sich an die Zeit bei Mamouro, an die Zeit, wo sie bei den Bladebreakers war und auch daran, dass sie nach Russland gebracht wurde. Auch wieder an die wichtigste Person in ihrem Leben.

„Kai….“

Sie sah die Szene vom Flughafen, damals vor fast 4 Jahren, genau vor sich. Miriam wusste, was sie nun zu tun hatte. Sie musste ein Versprechen einhalten.

„Ich verspreche dir, dass ich zurückkommen werde….“
 

Schließlich erzählte sie am nächsten Tag ihren neuen Freunden, dass sie sich nun an alles erinnern kann. Alle freuten sich sehr für die Blondine, aber dennoch wollte Miriam immer noch nicht zurück nach Japan. Sie wollte ihren Freund mit etwas besonderem überraschen. Sie wusste ganz genau, wie gerne er ihr beim singen zuhörte. Da Mia schon immer, neben beybladen, Sängerin werden wollte, meldete sie sich zu einem Wettbewerb an.

Sie versuchte einen Plattenvertrag zu bekommen, um somit Songs aufnehmen zu können.

Schließlich gewann sie den Wettbewerb ohne Probleme. Sie nahm den Vertrag aber nur an, wenn ihre Lieder niemals außerhalb Russlands verkauft werden würden und auch noch keine Bilder von ihr in der Presse auftauchen würden. Etwas irritiert über diese Bitte willigten ihre neuen Arbeitgeber dennoch ein.

Außerdem beschlossen die Blitzkriegboys und Mia zu dem nächsten Turnier in ein paar Wochen nach Japan zurückzukehren und dort würde Miriam ihre Freunde endlich wieder sehen können. Am liebsten würde sie gleich dorthin fliegen und Kai einfach nur in den Arm nehmen und ihm sagen, wie sehr sie ihn liebt. Nur für einen kurzen Moment überlegte sie, ob er sie vielleicht gar nicht mehr lieben würde, aber dieses Gedanken verbannte sie gleich wieder. Sie kannte Kai. Er würde sie nie vergessen, genauso wenig wie sie ihn nie vergessen könnte.

Schließlich wurde sie immer berühmter in Russland. Die Fans liebten ihre Musik, obwohl sie die Blondine noch nie gesehen hatten. Außerdem wunderten sie sich über den Namen „The crying wolf“. Miriam fiel der Name eines Abend ein, als sie mit Inuki eine Runde spazieren war. Sie musste an ihre Vergangenheit denken und auch an die Zeit, wo sie ihren treuen Freund traf. Er war ihr inzwischen genauso wichtig, wie Kai.

Aber auch der Wolf hing sehr an seinem Frauchen. Nie ließ er sie aus dem Auge und begleitete sie überall hin.
 

Zwei Tage vor dem Turnier, der Tag an dem die Blitzkriegboys und Miriam nach Japan fliegen wollten, hatte die Blondine aber noch etwas zu erledigen.

Schnell wählte sie die Nummer von Mr. Dickenson. Total aus den Socken, konnte er sich gar nicht mehr beruhigen, als er Mia am Telefon vernahm. Sofort erzählte sie ihm was passiert war, natürlich in Kurzform. Sie bat ihn schließlich dafür zu sorgen, dass ihre Freunde bei der Eröffnung dabei sein würden. Egal wie, er musste sie einfach dazu kriegen. Außerdem musste er ihr versprechen, den Bladebreakers nichts von ihr zu erzählen.

Dann erklärte sie ihm noch, dass sie die Sängerin sei, die sich für die Eröffnungsfeier als neuer Star angemeldet hatte und sie dort singen würde. Zudem bat sie ihn noch, dass er für sie die Scheinwerferverhältnisse für den letzten Song regelt.

Dieser Song war ihr eines Abend eingefallen, als sie im Bett lag und über die Zeit mit ihrem Freund nachdachte. Mia vermisste ihn so sehr. Aber auch die anderen Lieder fielen ihr spontan ein. Sie wollte die Songs nicht in Russland veröffentlichen. Ihre Freunde sollten die Ersten sein, die diese Lieder hören….

~Flashback Ende~

Together forever

Together forever
 

„…und Mr. Dickenson konnte euch zum Glück überreden zur Eröffnung zu kommen.“, beendete die Blondine ihre Erzählung.

„Leute wir haben was vergessen!“, sprang Tyson plötzlich auf, wobei er nun fragende Blicke aller erntete.

„Mr. Dickenson hat doch gesagt, dass wir einen neuen in unser Team bekommen und wir sind einfach abgehauen.“

„Das haben wir ganz vergessen. Am besten rufen wir ihn gleich an.“

„Nicht nötig Ray.“, mischte sich nun Tala ein.

„Wie meinst du das?“

„Ganz einfach.“, stand nun Miriam auf, „Ich bin der Neue. Wenn ihr nichts dagegen habt, dann möchte ich in euer Team kommen.“

Hoffnungsvoll blickte sie jeden ihrer Freunde an. Alle sprangen auf und stellten sich um Mia herum. Natürlich hatten sie nichts dagegen. Ganz im Gegenteil, sie hätten sich keine bessere Unterstützung wünschen können. Zur Feier des Tages beschlossen alle eine kleine Party zu feiern. Ganz ausgelassen verbrachten die Bladebreakers, Mia und Tala den Abend. Letzterer verabschiedete sich aber bald, da er zu seiner Mannschaft zurück musste. Da die anderen auch sehr müde waren, beschlossen sie nun auch ins Bett zu gehen. Immerhin war es schon weit nach Mitternacht. Nur zwei Personen waren noch wach. Gemeinsam gingen sie auf die Terrasse und schließlich zu einer Bank im Garten. Beide genossen den Augenblick der Zweisamkeit. Viele schöne Erinnerungen hingen an diesem Ort.
 

„Is this a dream

(„Ist das ein Traum?)

If it is

(Wenn es einer ist,)

Please don't wake me from this high

(Wecke mich bitte nicht von diesem Hochpunkt.)
 

I'd become

(Ich wurde)

Comfortably numb

(leicht kalt,)

Until you opened up my eyes

(bis du meine Augen geöffnet hast.)
 

To what it's like

(Wie es ist,)

When everything's right

(wenn alles in Ordnung ist.)

I can't believe

(Oh, ich kann es nicht glauben.)
 

You found me

(Du hast mich gefunden,)

When no one else was looking

(als niemand anderes geguckt hat.)

How did you know just where I would be

(Woher wusstest du nur, wo ich war?)

you broke through all of my confusion

(du bist durch alle meine Verwirrungen.)

The ups and the downs and you still didn't leave

(Die Höhen und die Tiefen und du bist immer noch nicht gegangen.

I guess that you saw what nobody could see

(Ich nehme an, dass du das gesehen hast, was niemand sehen konnte.)

You found me

(Du hast mich gefunden.)
 

So here we are

(So, hier sind wir,)

And that's pretty far

(und das ist schön weit,)

When you think of where we've been

(wenn du daran denkst, wie wir gewesen sind.)
 

No going back

(Nicht zurückgehen)

I'm fading out

(Ich blende alles das aus,)

All that has faded me within

(was mich im Inneren ausgeblendet hatte.)
 

You're by my side

(Du bist an meiner Seite,)

Now everything's fine

(nun ist alles gut,)

I can't believe

(ich kann es nicht glauben.)
 

You found me

(Du hast mich gefunden,)

When no one else was looking

(als niemand anderes geguckt hat.)

How did you know just where I would be

(Woher wusstest du nur, wo ich war?)

you broke through all of my confusion

(du bist durch alle meine Verwirrungen.)

The ups and the downs and you still didn't leave

(Die Höhen und die Tiefen und du bist immer noch nicht gegangen.

I guess that you saw what nobody could see

(Ich nehme an, dass du das gesehen hast, was niemand sehen konnte.)

You found me

(Du hast mich gefunden.)
 

And I was hiding

(Ich habe mich versteckt,)

Till you came along

(bist du vorbeikamst)

And showed me where I belong

(und mir zeigtest, wo ich hingehöre.)
 

You found me

(Du hast mich gefunden,)

When no one else was looking

(als niemand anderes geguckt hat.)

How did you know, how did you know

(Woher wusstest du nur, woher wusstest du nur,)
 

You found me

(Du hast mich gefunden,)

When no one else was looking

(als niemand anderes geguckt hat.)

How did you know just where I would be

(Woher wusstest du nur, wo ich war?

you broke through all of my confusion

(du bist durch alle meine Verwirrungen.)

The ups and the downs and you still didn't leave

(Die Tiefs und die Hochs und du bist immer noch nicht gegangen.)

I guess that you saw what nobody could see

(Ich nehme an, dass du das gesehen hast, was niemand sehen konnte,)

The good and the bad and the things (everything) in between

(das Gute und das Schlechte und die Dinge, die dazwischen waren.)

You found me”

(Du hast mich gefunden.“)
 

Während des Liedes ruhte Miriams Kopf an Kais Schulter. Beide hielten bis zum Ende des Songs die Augen geschlossen.

Die Blondine erzählte ihm dann noch, dass sie neben beybladen weiterhin als Sängerin arbeiten würde. Schließlich hatte sie viele Fans gewonnen und das Singen machte ihr außerdem auch noch sehr viel Spaß. Kai versprach ihr sie zu unterstützen, wenn sie mal Hilfe bräuchte. Dankend nahm sie das Angebot an und kuschelte sich nun an ihren Freund, da ihr langsam etwas kalt wurde.

Dieser fackelte nicht lange, hob ihr Kinn leicht hoch und küsste sie nun. Miriam erwiderte den Kuss leidenschaftlich.

Wie lange hatten beide dieses Gefühl vermisst? Immerhin ist es schon eine Ewigkeit her, wo sie das letzte Mal einfach zusammen sein konnten. Nie wieder wollten sie dieses unendliche Wohlgefühl missen.

Inzwischen war ihr leidenschaftlicher in einen verspielten Zungenkuss übergegangen.

Kai nahm nun seine Freundin auf seine Arme und trug sie Richtung Haus. Keiner von beiden wollte den Kuss unterbrechen und so schaffte der Russe es nur schwer sich auf den Weg zu konzentrieren. Schließlich schaffte er es noch heil in seinem Zimmer anzukommen. Vorsichtig, aber immer noch im Kuss vertieft, legte er nun seine Freundin auf sein Bett und beugte sich über sie.

Erst jetzt beendeten sie ihr kleines Zungenspielchen, da ihnen langsam die Luft ausging. Leicht außer Atem, blickten sich beide nun in die Augen. Mia schlug ihre Arme um seinen Hals und zog ihn zu sich herunter, um ihn in einen neuen Kuss zu verwickeln. Dieser jedoch wollte sich lieber an Miriams Hals zu schaffen machen. Langsam zog er ihre Träger vom Kleid über ihre Schultern herunter, hielt aber plötzlich inne. Diese Situation erinnerte ihn an vor 4 Jahren. Er blickte nun seiner Freundin fest in die Augen. Mia verstand sofort und lächelte ihn lieb an. Schnell gab sie ihm einen Kuss und übersah dann schließlich seinen Hals mit Küssen. Nun streifte sie ihm sein Shirt über dem Kopf, um langsam seinen Oberkörper zu betasten. Die Blondine hatte zwar schon immer gewusst, dass Kai wirklich sehr muskulös war, dennoch begutachtete sie seinen Körper haargenau und musste leicht grinsen. Aber nicht nur er hatte einen guten Körperbau, auch Miriam sah nicht schlecht aus. Sie war schlank, hatte einen gut geformten Po, wie Kai fand und ihre Oberweite passte wunderbar zur gesamten Körpergröße. Im Gesamtbild war sie einfach wunderschön und super sexy.

Nun zog Kai seiner Freundin endgültig das Kleid aus und übersah ihren Bauch mit Küssen. Nur noch mal kurz ließ er von ihr ab und hauchte ihr ein „Ich liebe dich.“ ins Ohr.

„Ich liebe dich auch Kai. Und das in alle Ewigkeit.“
 


 

- Ende –
 

So das war meine FF. Ich hoffe sie hat euch wenigstens ein bisschen gefallen. Freue ich jetzt schon auf eure Kommis. Eure man-chan ^^



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2012-03-16T19:28:27+00:00 16.03.2012 20:28
Das sie zu Tala und so kommt habe ich mir irgendwie gedacht... intuition!
Von: abgemeldet
2012-03-15T19:58:08+00:00 15.03.2012 20:58
Denkst du dir die Lieder selbst aus? Ich finde sie so schön!
Von:  Sylwette
2008-07-16T18:47:05+00:00 16.07.2008 20:47
coole geschichte, wenn ich zeit hab werd ich auf jedenfall weiterlesen.^^
Von:  VampirLea
2008-07-12T21:47:20+00:00 12.07.2008 23:47
So,
erstmal ein großes Lob an dich für diese Fanfiction. Ich lese am allerliebsten KaixOC Fanfics und sie sind wirklich selten. Obwohl ich Animexx normal systematisch absuche ist mir deine wohl entgangen aber egal, jetzt habe ich sie gelesen.
Ich muss sagen, dass ich es ziemlich schade finde, dass ich gerade dein erstes Review schreibe und ich persönlich würde mich auch über eine Fortsetzung freuen. Während dem lesen ist mir allerdings aufgefallen, dass sich ab und zu Fehler im Satzbau eingeschlichen haben die man noch verbessern könnte. Wenn du Lust hast, setze ich mich da mal rann und verbessere sie dir.

Viele Grüße
VampirLea


Zurück