Zum Inhalt der Seite

Allein gelassen

◊FWxGWxDM◊
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Heimatlos

Hallöchen alle miteinander!

Ungewöhnliche Tage erfordern ungewöhnliche Pairings.

So war meine Ansicht zumindest einmal gewesen, als ich diese Fanfic geschrieben habe.

Ich hoffe ihr findet gefallen daran und lasst ein paar Feedbacks da? :3

Zu Beginn sollte es ein Oneshot werden, doch anstatt euch mit einem Monsterkapitel zu erschlagen, habe ich die Story in 2-3 Kapitel aufgesplittert.

Es werden also noch Kapitel folgen, wenn ihr gefallen an dieser Story findet =)
 

grüßelchen

eure _BleedForFuckinLovE_
 

.★....★....★....★....★....★....★....★....★....★.
 

1. Kapitel: Heimatlos
 

Herbstlich warme Sonnenstrahlen erhellten die Gassen Londons.

Jeder, der sich in der frischen Luft aufhielt versuchte das noch angenehme Wetter zu genießen, ehe sie von der milden Jahreszeit Abschied nehmen mussten.

Auch ein Junge mit platinblonden Haaren, sturmgrauen Augen und einem hübschen, ebenmäßigen Gesicht lehnte an einer von der Sonne aufgewärmten Hauswand und genoss die angenehmen Temperaturen.

Schon bald, das wusste er, würde sich die Natur gegen ihn wenden und jämmerlich frieren lassen.

Denn Draco Malfoy, der verstoßene Prinz der Slytherins besaß nur noch das, was er an seinem dürren Leib trug.

Fast ein Jahr war vergangen, seit Harry Potter Lord Voldemort von seinem Thron gestoßen hatte.

Sitte und Ordnung, Frieden und Wohlstand herrschten wieder in der Zaubererwelt.

Doch er, Draco, ein ehemaliger Todesser hatte nicht viel von dieser Idylle zu erwarten.

Obgleich die Hexen und Zauberer untereinander glücklich lebten… Er hatte vor sowie nach Voldemort nur Schmerz und Demut kennen gelernt.

Sämtliche Todesser waren nach dem Tod des Unaussprechlichen gefangen genommen und vor das Gericht von Askaban gestellt worden.
 

Ein dicker Kloß bildete sich in dem Hals des Blonden, als er an jenen Tag zurückdachte.

Zitternd hatte er sich an seine Eltern gepresst, umringt von den Auroren und den Ministern des Zaubereiministeriums.

„Schuldig der Beihilfe zu Mord an unzähligen Muggeln und Zauberern!“, lautete das Urteil, welches sämtliche Farbe aus den Gesichtern der Malfoys getrieben hatte.

Unbarmherzig und kalt hatte man sie mit Blicken zu erdolchen versucht, als seien sie purer Abschaum.

Dabei hatten Draco und seine Eltern doch nur aus Angst gehandelt!

Folter und Tod war ihnen angedroht worden, wenn sie sich nicht fügten.

Wer hätte nicht ebenso gehandelt?

Doch darauf hatte das Ministerium keine Rücksicht genommen.

Sein Vater, einer der aus dem inneren Kreis der Todesser warf ein zu schlechtes Licht auf ihn und seine Familie.

Schluchzend war seine Mutter auf den steinernen Boden gesunken, als das Urteil verkündet wurde: „Lucius Malfoy und Narzissa Malfoy. Hiermit legt der Ausschuss des Zaubereiministeriums folgende Strafe fest: Askaban auf Lebenszeit! Auf das ihr für eure Taten büßen werdet, die unschuldigen Menschen das Leben gekostet haben!“
 

Ihn dagegen hatten sie ‚verschont’.

Es läge kein Beweis für die Mithilfe an den Morden vor, hatte man ihm gesagt.

Dennoch wurde er geächtet und bis aufs letzte gedemütigt.

Seinen geliebten Zauberstab hatte man ihm genommen und vor seinen Augen in zwei Hälften gebrochen.

Silberne Funken stoben aus dem zerstörten Stab, welcher Malfoy sein bisheriges Leben lang beschützt und begleitet hatte. Eine einsame Träne war seine Wange hinab gelaufen, weil er sie nicht hatte aufhalten können.

Doch es sollten sich alsbald noch unzählige dazugesellen.

Draco blieb kein Moment des Abschieds von seinen Eltern.

Auroren zogen Lucius und Narzissa von ihrem Sohn hinfort, zerrissen die innerlich doch stets glücklich gewesene Familie.

Es war das erste mal, das Draco im Beisein anderer die Beherrschung verlor.

Laut aufschreiend hatte er versucht sich aus den Griffen der Männer zu befreien, die ihn von seinen Eltern wegzogen.

„MUM! DAD!“, hatte er gebrüllt, bis er das Gefühl bekam, das seine Kehle rau wie Schmirgelpapier war.

„Pass auf dich auf, mein Schatz! Vergiss uns nicht!“, hatte Narzissa mit Tränen in den Augen zu ihrem Sohn gerufen, den sie niemals wieder zu Gesicht bekommen sollte.

Lucius hingegen warf einen letzten Blick auf seinen stolzen Sohn, sein Gesicht voll Trauer und von Sorge um ihn verzerrt.
 

Wie einen räudigen Straßenköter hatte man Draco nach der Verhandlung auf die Straße gesetzt.

Ein Zauberer ohne Zauberstab. Seiner würde, seiner Kraft beraubt…

Völlig neben sich stehend war er nach Malfoy Manor zurückgekehrt und stand mit einem Schlag vor den Trümmern seines ehemaligen Heims.

„Bastarde von Todesser! Wo ist nun euer allmächtiger Lord?!“, hatte man gegen die Grundmauern des niedergebrannten Anwesens geschrieben.
 

Da stand er nun… allein gelassen und wehrlos. Ohne Mittel, ohne Zuhause, ohne Familie…

Wie lange es dauerte, bis Draco sich aufraffen konnte und Malfoy Manor verlies, konnte er im Nachhinein nicht sagen.

Die Zeit war bedeutungslos für ihn geworden.

Ziellos streifte er umher und landete schließlich in Muggel-London.

Von einfachen Menschen umgeben zu sein störte ihn nicht mehr.

Einzig und allein der Hass auf das Ministerium war geblieben.

Jenes Ministerium, welches ihn seiner Familie entrissen hatte.
 

Monate vergingen und Draco hatte sichtliche Probleme sich dem Leben auf der Straße anzupassen. Sein Körper war abgemagert und Augenringe zierten sein Gesicht, da er nachts nicht mehr ruhig schlafen konnte.

Er war ein solch hartes Leben sichtlich nicht gewöhnt, doch sein Stolz verbat es ihm zu betteln.

Hunger und Durst suchten sich jedoch ihren eigenen Weg.

Wenn einem nichts mehr bleibt verliert man irgendwann den Blick für die Realität.

Nichts scheint dann wichtiger als der Drang nach einem warmen Bett und etwas warmen zu Essen. Auch er blieb davon nicht verschont und so kam es, das Draco eines nachts von einem fremden Mann mitgenommen wurde und diesem aus purer Verzweiflung seinen Körper anbot.

Sicher, er stellte sich ungeschickt an, denn allein die Überwindung so etwas zu tun, raubte ihm beinah den Verstand, doch dem Mann schienen seine Künste zu genügen.

Allein Dracos Augen schienen den Fremden nur so in seinen Bann zu ziehen.

Stets hatte er Blickkontakt mit ihm halten müssen.

Etwas, was dem Blondschopf sichtlich schwer viel.

So viel Hass und Ekel gegen sich und den anderen empfand er in diesem Moment und er wünschte sich nichts sehnlicher als in seinem behüteten Zuhause zu sein.

Aber das Essen und das weiche Bett, welches er sich nur wenige Zeit später von dem erhaltenen Geld leisten konnte, dieser minimale Luxus, reichten aus um die düstere Zeit für wenige Stunden ungeschehen zu lassen.
 

Seufzend stieß sich Draco von der kahlen Wand ab, gegen die er sich gelehnt hatte und schritt durch die Straßen davon.

Es würde bald dunkel werden und er musste sich noch ein Dach über dem Kopf suchen.

In seinen alten und schmerzhaften Erinnerungen zu schwelgen war nicht gut für ihn.

Er spürte bereits herannahende Kopfschmerzen. Eine Reaktion seines Körpers, die er stets bekam, wenn er sich zu sehr in etwas hineinsteigerte.

„Hey, Kleiner!“, flüsterte plötzlich eine tiefe Stimme hinter seinem Rücken und lies den ehemaligen Prinzen von Slytherin heftig zusammenzucken.

Hastig drehte er sich um und blickte in das Gesicht eines jungen Mannes. Er besaß schwarze, schulterlange Haare und grüne Augen. Augen die ihn an Harry Potter erinnerten.

„W-was willst du?!“, antwortete Draco schroff und versuchte dabei möglichst angstfrei zu klingen. Etwas, was er innerlich niemals war.

Nie konnte er sicher sein, was derjenige von ihm wollte, der ihn ansprach.

Er hatte es schon oft erlebt, dass er einfach verprügelt wurde, oder man versuchte ohne Geld seinen Körper zu nehmen.

Daher blieb er auf der Hut und brachte erst einmal einige Schritte Abstand zwischen sich und den Unbekannten.

Jener setzte nun ein freundliches Lächeln auf und antwortete:

„Ich bin nur auf der Durchreise und habe mir ein Zimmer in dem Hotel dort drüben gemietet“

Mit einem Wink seiner Hand zeigte er auf das Hotel, in welchem Draco schon des öfteren ‚gearbeitet’ hatte.

„Aber es ist so bedrückend, da ich niemanden bei mir habe. Ein freundlicher Herr hat mir dich empfohlen. Wie siehts aus? Kommst du mit? Du kannst auch bei mir übernachten und duschen gehen wenn du möchtest.“
 

Draco glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. Eine warme Dusche? Wie lange war es her, seit er das letzte mal unter einer schönen, heißen Dusche gestanden hatte?

Und ein warmes, weiches Bett…

Zwei Wochen war es her, dass Draco sich diesen Luxus geleistet hatte.

Denn auch wenn er sich von Zeit zu Zeit selbst verkaufte, er hasste es jede Sekunde lang und bereute es im Nachhinein zutiefst. Doch er war Mittellos und würde elendig auf der Straße verrecken, wenn er dies nicht tat… So schmutzig und wertlos er sich auch fühlte, die Aussicht auf ein warmes Bett ließ ihn zaghaft nicken.

Zudem schien dieser Mann recht freundlich zu sein.

Zumindest noch…

„Du brauchst keine Angst haben“, beruhigte ihn der Unbekannte, als er Dracos Anspannung spürte und führte ihn in sein Zimmer.
 

//Keine Angst?//, dachte Draco sarkastisch, folgte aber stumm seinem Kunden.

NOCH war der Kerl freundlich zu ihm, aber innerhalb weniger Minuten würde sich dies sicher ändern. Dann, wenn er sich in Ekstase befand und wie ein Tier aus seinem Käfig ausbrechen und über den Blonden herfallen konnte.

So wie es bei seinen anderen Kunden auch immer der Fall gewesen war.

Niemals war es schmerzfrei für ihn über die Bühne gegangen und je nach dem welche Sonderwünsche diese Kerle hatten… nein, daran wollte er jetzt nicht denken.

Ein ängstliches Zittern unterdrückend, stand der sonst so stolze Malfoy wenige Momente später ein wenig verlassen in dem großen Zimmer.

Es war hübsch eingerichtet und lies vermuten, dass der Mann zumindest kein armer Landstreicher war.

Draco schätzte, dass er einer dieser Muggel war, die mit Flugzeugen von einem Meeting zum anderen flogen und dabei eine Menge Geld verdienten.

Er konnte stets nur den Kopf schütteln, wenn er dann sich selbst ansah. Wieso um alles in der Welt kauften ausgerechnet solche Leute sich Menschen wie ihn?

Doch die Frage war an sich schnell beantwortet:

Menschen wie er taten für etwas zu Essen und einem Dach über den Kopf fast alles. Sie konnten also über diesen Weg ganz einfach ihre perversen Fantasien ausleben.

Draco schüttelte es innerlich. Was war nur aus ihm geworden?

Wo war sein Stolz geblieben?

Sein Stolz schien mit seinen Eltern in Askaban zu verenden…
 

„Komm her, Kleiner…“, sprach der Mann plötzlich und holte Draco aus seinen düsteren Gedanken in die erbarmungslose Realität.

Er hatte sich in einen großen Sessel gesetzt und war gerade dabei sich sein blaues Hemd aufzuknöpfen.

Sein Jackett, welches er bis vor wenigen Augenblicken noch getragen hatte, hing sorgfältig an einem Kleiderständer.

Wenigstens sah er gut aus und war kein stinkender alter Sack wie seine letzten Freier, dachte Draco und versuchte sein Unbehagen zu unterdrücken.

Staubtrocken war sein Mund, sodass er nun ständig schlucken musste. Nur zögerlich setzte er einen Fuß vor den anderen und näherte sich dem Mann, der ihm ununterbrochen freundlich zulächelte.

Sollte diese Geste ihn beruhigen, dann misslang dem Kerl das aber ganz gewaltig.

Denn Draco war es nicht gewohnt, dass man freundlich mit ihm umging.

Zumindest wenn er in dieser Situationen steckte.
 

„Na komm… ich tu dir nicht weh“, erwiderte der Schwarzhaarige plötzlich, als er Dracos verschüchterte Gestik entschlüsselt hatte.

Beruhigend eine Hand nach ihm ausstreckend wartete er, bis Draco diese ergriffen hatte und zog ihn dann auf seinen Schoß.

Ein nervöses und ängstliches Aufflackern war in den wunderschönen Augen dieses Jungen zu sehen. Minuten verstrichen in denen der Unbekannte Draco einfach nur ansah.

Er schien sich jedes noch so kleine Detail genau einprägen zu wollen, so faszinierte ihn dieser hübsche Junge.

„Lass mich dich genauer anschauen…“

Mit wohl überlegten Handgriffen begann er schließlich das zerschlissene Hemd des Kleinen aufzuknöpfen und über dessen Schulter zu streifen, sodass Dracos schmächtiger Körper zum Vorschein kam.

Er hatte eine Haut wie Porzellan und sie war so weich wie feinster Samt. Nur ab und an störten einige Schrammen das bezaubernde Bild.

„Du bist wunderschön…“, hauchte der Mann und lachte leise, als er die leichte Röte und den schockierten Blick von Draco auffing.
 

Genießend wanderten die filigranen Finger des Unbekannten über den zierlichen Körper des Blonden und erforschten jede noch so kleine Unebenheit.

Schließlich fanden seine Finger einen Weg zu Dracos Brustwarzen und begannen diese sanft zu necken.

Ein leises Keuchen entfloh prompt Dracos Lippen, als ihn ein nie gekanntes Gefühl zu überrollen drohte.

Was machte dieser Mann nur mit ihm?

Verwirrt und unsicher warf er einen kurzen Blick in die warmen Augen, versuchte aus ihnen zu lesen, während er mit dem kribbelnden Gefühl zu kämpfen hatte, welches die liebkosenden Finger auf seiner Brust auslösten.

Immer wieder strichen die kühlen Fingersitzen über Dracos empfindliche Brustwarzen; Fingernägel kratzten leicht darüber oder zogen an ihnen, sodass ein minimaler Schmerz durch Dracos Körper zuckte und diesen ungewollt aufstöhnen lies.

„Wa-was machen Sie da?“, wimmerte er schon fast, weil er dieses Gefühl nicht kannte. Es war so komisch… nicht unangenehm aber seltsam… Schauer jagten über seinen Rücken und in seiner Mitte schien sich langsam die Hitze zu stauen.

Ein loderndes Feuer, welches immer mehr an Stärke und Intensität gewann.

Noch nie hatte er so jemanden gehabt… dieser Mann ängstigte und faszinierte ihn zugleich. Jener hatte sich lächelnd in seinem Sessel zurückgelehnt und genoss den allmählich erregten Jungen auf seinem Schoß in vollen Zügen.

Ohne unterlass neckten seine Finger die rosigen Knospen auf seiner weißen Haut, bis diese hart wurden und erregt abstanden.

„Ich verwöhne dich ein bisschen…“, raunte er zurück und sah zufrieden, wie die rötliche Farbe auf Dracos Wangen um einige Nuancen dunkler wurde.

Doch lange hielt der Schwarzhaarige diesen Anblick nicht mehr aus.

Zu deutlich spürte er die wachsende Erregung in seiner Hose, sodass er schließlich sein Tun kurz unterbrach und Draco von seinem Schoß schob.

Rasch hatte er seine Hose geöffnet und musste erst einmal erleichtert aufstöhnen, als seine pralle Erregung zum Vorschein kam.
 

Draco verstand, als er sich von den Beinen des Mannes erhob und entledigte auch sich seiner Hose, sodass er schließlich völlig nackt vor ihm stand.

Hart schluckte er, als er das hoch aufgerichtete Glied des Mannes sah. Gleich würde er ihn wieder spüren… den zerreißenden Schmerz in seinem Innern…

Nun doch sichtlich zitternd überwand er wieder die kurze Distanz zu dem Unbekannten und wollte sich bereits auf dessen pochender Erregung niederlassen, als er zwei starke Hände an seinem Po spürte, die ihn davon abhielten.

„Einen Moment noch, Kleiner“

Verwirrt darüber hielt Draco inne und drehte sich leicht, sodass er dem jungen Mann ins Gesicht schauen konnte.

„Ich muss dich erst überprüfen.“

„Überprüfen?“, fragte Draco irritiert und stieg nun gänzlich von dem Mann herunter.

Was wollte der denn bitte überprüfen?

War er am Ende von dieser Muggel-Polizei und wollte ihn nun festnehmen?

Doch Dracos Fragen wurden mit einem Schlag beantwortet, als der Unbekannte ein längliches Stück Holz hinter sich hervorzog.

Einen Zauberstab.

Dracos Blut schien augenblicklich in seinen Adern zu gefrieren. War er einer von denen, die sich Rache an den Malfoys geschworen hatten? Wollten sie ihn töten oder foltern?

Angst kroch in sämtliche Venen des Blonden.

Hastig entfernte er sich von dem ach so zärtlichen Mann. Er hätte wissen müssen, dass hier etwas nicht stimmte!

„Du… weißt was das hier ist?“, fragte der Schwarzhaarige nun doch etwas überrascht und runzelte die Stirn, als er in die verängstigten sturmgrauen Augen blickte.

„Natürlich weiß ich was das ist!... Wollen Sie mich töten?“

Hatte Draco den Mann eben noch so unbeherrscht angefahren, sprach nun deutliche Panik aus seiner Stimme.

„Nein, ich… nein! Oh Kleiner…“, murmelte der dunkelhaarige, schien er gerade zu glauben, dass Draco einer der armen Muggel gewesen war, die von einem Todesser bedroht oder gefoltert worden war.

Da noch immer Angst in Dracos Augen aufflackerte versuchte er sich zu erklären:

„Bitte hab keine Furcht vor mir. Ich wollte hiermit nur testen, ob du irgendwelche Krankheiten hast! Und dies hier…“, ein kurzer Schlenker mit seinem Zauberstab und eine kleine Tube mit Gleitgel erschien auf dem kleinen Tischchen neben dem Sessel.

„…damit du keine Schmerzen hast.“
 

Draco musterte die kleine Tube skeptisch. Keine Schmerzen? Wie sollte das denn bitte funktionieren? Es tat nun einmal weh wenn einer der Männer in ihn eindrang.

Doch andererseits… warum sollte der Kerl lügen? Er hätte Draco, wenn er gewollt hätte binnen weniger Sekunden töten können und das hatte er sichtbar nicht getan oder?

Zögerlich näherte er sich wieder dem Zauberer, welcher sogleich erleichtert dreinschaute und Draco vertrauensvoll eine Hand ausstreckte, die dieser nach einigen Momenten auch ergriff.

„Keine Angst, es tut nicht weh… es kribbelt nur ein bisschen und wird warm“, versuchte der Schwarzhaarige Draco zu beruhigen. Immerhin konnte er nicht wissen, dass Draco bereits mehr als einmal in seinem Leben einen Diagnosezauber über sich hatte ergehen lassen.

„Alles in Ordnung mit dir. Du wiegst zwar etwas zu wenig aber du hast keine Krankheiten in dir und bist ganz gesund“, verkündete der junge Mann wenig später und lächelte glücklich.

Auch Draco war über diese Neuigkeit erfreut. Konnte er doch selbst nie wissen was er sich bei den anderen einfing…
 

Den Zauberstab beiseite legend griff der Schwarzhaarige nun nach der besagten Tube und drückte etwas von der klaren Masse auf seine Hand.

Draco verfolgte das Schauspiel neugierig, blickte jedoch beschämt zur Seite, als dieser das Gel auf seinem besten Stück verteilte und es großzügig damit einrieb.

Dabei musste er nun wirklich nicht zusehen.

Die Augen fest zusammengekniffen quietschte Draco plötzlich auf, als er einen kleinen Klaps an seiner Seite spürte.

Die sturmgrauen Seen weit aufgerissen, sah er auf seinen Unbekannten herab, während dieser ihn nur frech anschmunzelte.

„Umdrehen.“, gab dieser knapp von sich und Draco kam der Aufforderung langsam nach.

Was würde jetzt passieren?

Doch der Blondschopf erhielt seine Antwort schneller als ihm lieb war.

Ein kalter, glitschiger Finger presste sich plötzlich an sein Loch und noch ehe er hätte reagieren können war dieser auch schon in ihn eingedrungen.

Heftig zuckte der junge Malfoy zusammen und versuchte diesem seltsamen Gefühl zu entkommen, indem er vor dem Mann flüchten wollte, doch dieser hielt seine Hüfte fest umschlungen und pinnte ihn regelrecht an Ort und Stelle fest.

„Shh… ist doch schon vorbei. Siehst du? Keine Schmerzen… Oder tut dir etwas weh?“

Beklommen schüttelte Draco seinen Kopf und kam sich im nächsten Moment richtig dämlich vor. Er verhielt sich gerade wie ein aufgeschrecktes Kaninchen…

„Na also… keine Angst, ich bin ganz vorsichtig…“

Und genauso vorsichtig wie der Unbekannte gesprochen hatte, genauso vorsichtig zog er Draco nun auf seinen Schoß.

Der junge Malfoy verkrampfte kurz, als er das kühle und zugleich pochende Fleisch an seinem Anus spürte.

//Gleich kommt der Schmerz, gleich kommt der Schmerz//, dachte er fast schon panisch und ein leichter Angstlaut entwich Dracos Lippen, als die harte Erregung langsam in ihn heineinglitt.

Behutsam versenkte sich der junge Zauberer in ihm und verharrte kurz, als er vollends den warmen Körper um sich spürte.

Leise stöhnte er auf, Draco war so eng… doch er wollte ihm die Möglichkeit geben sich an ihn zu gewöhnen.
 

Jener spürte, dass etwas anders war als sonst. Er verspürte keinen Schmerz… nur ein leichtes ziehen und einen großen aber angenehmen Druck.

War das, das Gefühl, das der Mann ihm versprochen hatte?

„Beweg ein bisschen deine Hüften und schließ die Augen…“, raunte die tiefe Stimme plötzlich in Dracos sensible Ohren und jagte einen Schauer durch seinen Körper.

Unsicher begann Draco seine Hüfte etwas anzuheben und wieder zu senken. Bei seinen anderen Freiern hatte er das nie machen müssen… sie hatten sich immer genommen was sie wollten. Zwei warme Hände legten sich stützend auf Dracos Hüften und halfen ihm bei seinen noch etwas holprigen Bewegungen.

Leises Stöhnen erfüllte den Raum.

Je länger sich Draco ganz auf das Gefühl in ihm konzentrierte, umso entspannter wurde er. Der starke Körper hinter ihm, welcher sich zärtlich an ihn schmiegte und leise in sein Ohr stöhnte… die warmen Finger, die sich sanft in seine Haut gruben um Halt zu finden… die heiß pochende Erregung in ihm, die seine Nerven langsam bis zum äußersten reizte…

Dracos Welt begann sich um ihn zu drehen.

Kehlige Laute verließen seine Lippen, sein Glied schwoll zu voller Größe an und liebkosende Finger, die sich nun in sein heißes Fleisch gruben und es sanft massierten, trieben ihn auf den Höhepunkt der Ekstase…
 

~~~~~~~
 

Erschöpft kuschelte sich Draco an den verschwitzten Körper vor sich.

Die Arme seines unbekannten Schönlings schlangen sich beschützend um seinen Leib und drückten ihn fest an sich.

So lange schon hatte er dieses Gefühl vermisst… Wärme und Geborgenheit… eine kleine Träne kullerte über seine Wange und tropfte auf die muskulöse Brust des Mannes.

„Was ist los? Hast du Schmerzen?“, fragte die dunkle Stimme besorgt, doch Draco schüttelte nur stumm schniefend den Kopf.

Zärtlich strichen warme Finger über seine Schläfe, als versuchten sie ihm den Schmerz, der in seinem Inneren brodelte zu nehmen.

Doch das konnte niemand… Draco konnte den Schmerz nur wieder tief in seinem Herzen verschließen.

Aber das hatte noch Zeit. Zu schön war es endlich mal wieder eine starke Schulter zu haben, an die man sich lehnen konnte.
 

~~~~~~~
 

„Du warst wundervoll. Danke!“, flüsterte der junge Zauberer und hauchte Draco einen Kuss des Abschieds auf die Stirn.

Die zarte Geste genießend schloss Draco einen Augenblick die Augen und lehnte sich gegen den muskulösen Körper.

Am liebsten würde er den Mann begleiten, doch er wusste, dass dies nicht möglich war.

Denn er wäre dafür verantwortlich, wenn man dem Mann vorwarf mit einem ehemaligen Todesser umherzuziehen.

Ihm blieb also lediglich der traurige und sehnsüchtige Blick, dem er dem Mann hinterher werfen konnte, als dieser um die Ecke bog und kurz darauf mit einem leisen Plopp verschwand.
 

~~~~~~~ Zwei Monate später ~~~~~~~
 

Winter.
 

Eine besinnliche und festliche Zeit.
 

Für Draco war sie eine Zeit der Verzweiflung.

Die Kälte der Nacht und nun auch des Tages fraß sich unbarmherzig durch seine zerschlissene Kleidung und ließ ihn elendig frieren.

Dieser Tage war es besonders schlimm.

Gestern hatte der erste Frost eingesetzt und Draco hatte die Nacht vor lauter Kälte kein Auge zu machen können.

Regelrecht verzweifelt stolperte er durch die Gassen der Stadt, auf der Suche nach einem Freier. Er brauchte Geld. Dringend! Er musste sich ein kleines Zimmer mieten, sonst würde er in wenigen Tagen erfroren sein, das wusste er.

Er spürte es.

Seine Glieder schmerzten bei jedem Schritt, protestierten laut und forderten Draco dazu auf, sich wenigstens einen Moment der Ruhe zu gönnen.

Doch die Ruhe blieb aus.

Stattdessen fand Draco einen Mann mittleren Alters, welcher ihn bereits seit geraumer Zeit mit Blicken auszuziehen versuchte.

Alles in dem Blonden schrie, sich von ihm fernzuhalten, doch der Hunger und die Müdigkeit trieben ihn in die Fänge dieses Monsters…
 

***
 

Stöhnend schleppte sich Draco an einer kalten, vom Frost gezeichneten Wand entlang.

Hatte er geglaubt sein Körper könnte seine bisherigen Schmerzen nicht mehr übertrumpfen wurde er nun eines besseren belehrt.

Wimmernd schleppte er sich mühsam weiter, versuchte verzweifelt die Augen aufzuhalten.

Sein Freier hatte erhalten was er wollte… doch gezahlt hatte er nicht.

Die höllischen Stunden, die Draco in einem kleinen Büro hatte durchmachen müssen waren umsonst! Hämisch grinsend hatte der alte Sack ihn angegrinst, ins Gesicht gespuckt und aus dem Haus geworfen.

Etliche Liebesbisse zierten nun seine Brust und auch seine Beine sahen demolierter aus denn je. Doch waren die sichtbaren Spuren nichts gegen die Schmerzen, die in seinem inneren tobten.

Diese Demütigung, die Qualen… der Hunger, der Durst… all das machte ihm zu schaffen… er ertrug es nicht mehr…
 

Doch dann kam ihm eine Idee… Hogsmeade.

Ja… er würde nach Hause zurückkehren. Nichts konnte schlimmer sein als ein Leben in der Muggelwelt. Würden ihn die Hexen und Zauberer erkennen, würden sie ihn aus Rache töten… es wäre ihm gleich.

Aber er wäre wenigstens Zuhause.
 

***
 

Stunden… es schien endlose Stunden gedauert zu haben, bis Draco jenen Hinterhof des Pubs erreicht hatte, der ihn in seine vertraute Welt zurückbringen würde.

Die seltsamen Blicke, die ihm gaffende Passanten zuwarfen spürte er nicht.

Er spürte sowieso nicht mehr viel… nur diese nie enden wollende Pein.

Draco wusste, er wusste, dass er kein guter Mensch gewesen war. Doch war sein jetziges Leben deshalb gerechtfertigt?

In seinen Augen war das Ministerium nicht ein Stück besser als Voldemort. Nur wählten sie ihre Opfer gezielter aus als er es einst getan hatte.

Er hatte niemanden mehr… keine Freunde… keine Familie zu der er gehen konnte.

Die Straßen von Hogsmeade waren sein Ziel.

Wenn er schon elendig verrecken musste, dann wenigstens an einem Ort, den er kannte.

Mit seiner stark zitternden Hand berührte er jene Backsteine, die sich nur kurze Zeit später wie von Geisterhand beiseite schoben und den Weg in das kleine Zaubererdorf eröffneten.

Ein zittriges Lächeln umspielte Dracos Lippen.

Er hatte es geschafft. Mühselig schleppte er sich durch die winzigen Straßen, betrachtete die vielen kleinen Lädchen mit regelrechten Kinderaugen.

Eulen hatten ihre Köpfe unter ihre Flügel gesteckt und schliefen seelenruhig, während das Aushängeschild des ‚Tropfenden Kessels’ leise im Wind hin und her schaukelte und dabei quietschende Geräusche von sich gab.

Stöhnend sank der Blondschopf nun an einer Hauswand hinab, beachtete gar nicht erst das Schild über seinem Kopf, welches aus der Hauswand herausragte.

//Verdammt… dieser Fettsack… es tut so weh…//

Leise wimmernd rollte sich Draco in dem Schnee zusammen, der hier in Hogsmeade bereits gefallen war. Das gefrorene Wasser machte seine Glieder langsam taub… erstickte den Schmerz und vervielfachte die Müdigkeit in ihm.

Schlaf… er wollte nur noch schlafen…
 

Draco war so geschwächt, dass er die beiden Personen nicht mehr registrierte, die plötzlich neben ihm aus der Tür traten. Kurz redeten sie miteinander, ehe einer der beiden seine Arme unter Dracos unterernährten Körper schob und ihn in das Haus verfrachtete.
 

~~~~~~~
 

Ein Flüstern…
 

Gemurmelte Worte…
 

Leise und bedacht gesprochen, als wollten sie einen Drachen daran hindern aus seinem Schlaf zu erwachen…
 

Dracos Kopf pochte schmerzhaft, als seine Sinne allmählich wieder ihre Funktionen aufnahmen und sein Gehör ihm leise, aber dennoch störende Geräusche vermittelte.

„Verasch mich nicht! Das kann er unmöglich sein! Er ist tot! Verschollen oder er verfault irgendwo bei seinen Todesserfreunden!“

„Nach dem letzten Angriff scheinst du nicht nur dein rechtes Ohr verloren zu haben! Guck ihn dir doch mal an!“
 

//Lasst mich… geht weg!//, dachte Draco und drehte sich murrend auf die Seite um den unerwünschten Geräuschpegel etwas zu dämpfen.

Es war so schön warm und weich… Sein Körper lag auf einem wunderbar weichen Bett und die Decke, die ihn bedeckte spendete so viel Wärme, dass es beinah schon zu viel war. Wären da nur nicht diese zwei Idioten, die ihn bei seinem Schlaf störten…
 

Moment…
 

Er lag in einem Bett, das nicht seines war, wie er plötzlich feststellte und hinter ihm sprachen zwei Menschen, die er nicht kannte.

Wie ein dicker Eisklumpen schlug die Gewissheit in Dracos Magen, traf ihn wie ein Faustschlag ins Gesicht.

Er war in Hogsmeade zusammengebrochen…

Lag nun in einem fremden Bett und hinter ihm standen zwei Zauberer, in deren hitziger Diskussion das Wort „Todesserfreunde“ gefallen war.

//Ich bin ihnen ausgeliefert…//, dachte der blonde Malfoy panisch und schoss binnen weniger Sekunden senkrecht nach oben in die Vertikale.

So leichtfertig er auch gesagt hatte, dass er sterben wollte… ein Tod ohne etliche Folterflüche war ihm dann doch wesentlich lieber!

Stöhnend schloss er sekundenlang die Augen, als ein heftiger Schwindelanfall sich seiner bemächtigte und seine schwachen Glieder erzittern ließen.

Hunger, Durst und die bittere Kälte hatten ihm mehr zu schaffen gemacht, als er geahnt hätte.

Nur Schemenhaft nahm er den Raum um sich herum wahr, als er es schließlich schaffte seine sturmgrauen Augen zu öffnen und sich seiner Lage nun gänzlich bewusst zu werden.

Das Gemurmel der beiden Gestalten neben seinem Bett war verstummt.

Eine eisige Kälte schien sich in das Zimmer geschlichen zu haben, senkte sich wie eine drohende Decke über den benommenen Malfoy-Erben, als versuche sie ihn zu ersticken.

Draco musste etliche male blinzeln, ehe die beiden Menschen vor ihm klarere Konturen annahmen.

Rotes, kurzes Haar... beide von großer, schlaksiger Statur und… unverkennbare Sommersprossen auf den Wangen und leuchtend grüne Augen, die ihn erst verwundert, nun feindselig und abschätzend ansahen…
 

„Weasley…“, hauchte Draco trocken und glaubte ihm nächsten Moment in einen weiteren schrecklichen Alptraum geraten zu sein.

Unbändige Wut glomm in seinem Inneren auf.

Wut über den Weg, den sein Schicksal ihm scheinbar zugeteilt hatte und mit dem er sichtlich nicht einverstanden war!

Von seiner Familie getrennt… Obdachlos geworden… von seinen ‚Freunden’ im Stich gelassen… gezwungen in der Muggelwelt auf der Straße zu leben und für etwas Essen und einem Dach über dem Kopf die Beine breit zu machen und nun… bei den Wieseln zu landen?!

Die ihn unter Garantie foltern würden?! Hatten die beiden nicht einen eigenen Laden für magische Scherzartikel oder so ein Zeug?

Super! Dann durfte er sicher bald als Versuchskaninchen für Kotzpastillen und Nasenblutnugat herhalten, ja?

Nein… nicht mit ihm! Nicht mit Draco Malfoy!
 

„Was wollt ihr?!“, zischte er zornig und stolperte Rückwärts aus dem Bett.

Von unten herab auf die Zwillinge zu schimpfen, schien ihm weniger effektiv, als ihnen (wenn auch mit einem gewissen Abstand) gegenüber zu stehen.

Auch wenn er mit Sicherheit kein imposantes Bild abgab, so abgemagert wie er war, versuchte er dennoch seine Malfoy-typische Arroganz wieder zu Tage zu fördern.

Etwas, was ihm nur schwer gelang.

//Reiß dich zusammen!//, schalt er sich selbst und straffte seine Schultern.

Er wollte sich vor den Wieseln nicht die Blöße geben.

Er wollte nicht, dass sie sahen, was aus dem ach so unnahbaren Malfoy geworden war.
 

„Nun mach mal halblang, Malfoy! Dafür, dass wir deinen erbärmlichen Arsch vor dem Schockfrosten gerettet haben, könntest du mal ein bisschen dankbarer sein!“, meldete sich George nun zu Wort, dem die Tonart, mit der Draco zu ihnen sprach, nun mal ganz und gar nicht schmeckte.

Auch Fred verzog, verärgert über so viel Undankbarkeit, sein Gesicht. Immerhin war er es gewesen, der Malfoy in ihr Haus getragen hatte und seinem Bruder erklärt hatte, dass sie hier den verschollenen Slyterhin-Prinzen auf dem Bett liegen hatten.

Jetzt, wo er jedoch genauer darüber nachdachte, wäre es mit Sicherheit klüger gewesen, den Eisprinzen auch dort zu lassen wo dieser sich am wohlsten fühlte. Im Schnee.

Jener funkelte sie an, als hätten sie ihn in ein Becken mit Knallrümpfigen Krötern geworfen (was, wenn er so daran dachte, sicher ganz lustig wäre).

„Dankbar? Wieso sollte ich zwei Wieseln dankbar sein? Lieber wäre ich draußen elendig verreckt, als mir von euch Schlammblutfreunden helfen zu lassen!“
 

Malfoys überhebliches Grinsen verschwand binnen weniger Sekunden. Schockiert schrie er auf, als sich plötzlich eine Rote Mähne auf ihn warf und er hart am Kragen gepackt und gegen die nächste Wand gepinnt wurde.

Schmerz schoss seine Nerven entlang, als sein magerer Rücken umbarmherzig mit der Härte einer Gipswand Bekanntschaft machte. Tränen sammelten sich in seinen Augen, die er jedoch noch unterdrücken konnte während er verzweifelt nach Atem rang, da der Kragen seines Hemdes ihm durch den Griff allmählich die Luft abschnürte.

Wutentbrannte Jadeaugen bohrten sich in seine und Georges bösartig klingende Stimme zischte: „Pass auf was du sagst, Malfoy! Alle die dieses Wort nach dem Sturz von Voldemort in dem Mund genommen haben, hatten einen recht qualvollen Tod! Ich an deiner Stelle würde besonders aufpassen… deine Eltern sitzen in Askaban und ein kleiner Todesser wie du, lebt hier sehr gefährlich. Mummy und Daddy können nämlich nicht mehr länger auf dich aufpassen und deinen verwöhnten Arsch retten!“

Um die Worte seines Bruders tatkräftig zu unterstützen knackte Fred im Hintergrund bedrohlich mit seinen Fingern, die er zu Fäusten geformt hatte.

Draco blickte entsetzt von einem Zwilling zum anderen.

Die Starre, die sich seines Körpers bemächtigt hatte, lies langsam nach und erlaubte es dem blonden Malfoy seine Hände zittrig auf die starken Arme Georges zu legen.

Doch wirkungsvoll war diese Geste nicht.

Die Worte, die George ihm so gnadenlos an den Kopf geworfen hatte, spukten noch immer in ihm und verhallten in der Leere seiner Hoffnung auf Gnade.

Ein erstes Flackern, das Dracos unterschwellige Angst verdeutlichte bildete sich in seinen glitzernden sturmgrauen Augen.

Mum und Dad waren fort.

Er war allein.

Er war ein ehemaliger Todesser.

Er wurde gehasst.

Er konnte sich nicht verteidigen, sein Zauberstab war zerstört.

Er war bei jenen gelandet, die Potter nach Leibeskräften geholfen haben Voldemort zu stürzen.

Sie würden auch bei ihm keine Gnade kennen.
 

//“und deinen verwöhnten Arsch retten!“//

Verwöhnt?

Er war verwöhnt? Noch immer spürte er die Kälte, den Hunger und den Durst… die Pranken seiner Freier… ihr Stöhnen, roch den Geruch des Schweißes… spürte den zerreißenden Schmerz und die Demut… das Gefühl weniger Wert zu sein als ein Hauself…

„Ihr- ihr habt ja keine Ahnung!“, fauchte Draco aufgebracht über die leichtfertigen Worte des Weasley-Jungen und begann sich heftig gegen dessen groben Griff zu wehren.

„Ihr habt keine Ahnung! KEINE! Und jetzt lass mich los! LOSLASSEN!“

Immer heftiger riss Draco an dem Griff der ihn so eisern hielt. Und je länger er die kräftigen, brutalen Hände an sich spürte, umso lebhafter wurden die Erinnerungen an den letzten Mann, der ihn so unbarmherzig gefoltert hatte.

Bildfetzen zogen an seinem inneren Auge vorbei, das widerwärtige Stöhnen hallte in seinen Ohren wieder und jagte eine Gänsehaut über seinen Rücken.

Wiederkehrende Angst vermischte sich mit der angestauten Wut in seinem Bauch, als er George einen vernichtend, verzweifelten Blick zuwarf, der dem Weasley sichtlich einen kleinen Schock verpasste.

„LASS MICH LOS DU BASTARD!“, schrie er so laut es seine Stimme zuließ.

Die Hände in die Ärmel des Rothaarigen klammernd, riss und zerrte er wie von Sinnen an Georges Griff, ehe plötzlich ein ratschendes Geräusch von zerreißendem Stoff an die Ohren der Anwesenden drang.

George, der plötzlich Fetzen des zerrissenen Hemdes Dracos in der Hand hielt schien wie erstarrt, als er den nackten Oberkörper des Blonden zu Gesicht bekam.

Die nächste Schimpftirade, die Malfoy gerade loswerden wollte, blieb ihm schlagartig im Hals stecken, als er den kalten Luftzug um seine Brust wahrnahm.

Ohne wirklich bewusst zu reagieren, stieß er den Zwilling beiseite und entfernte sich einige Schritte von den beiden, versuchte dabei regelrecht panisch die Schrammen und Liebesbisse mit den Resten seines Hemdes zu bedecken.
 

Sie durften es nicht sehen!

Sie durften nicht sehen, was aus ihm geworden war!

Sein Stolz in der Zaubererwelt war alles, was ihm noch geblieben war!
 

Den Kopf wie leergefegt klammerten sich Dracos dünne Finger in den zerschlissenen Stoff und versuchten verzweifelt die verräterischen Spuren für die beiden Weasleys zu verstecken.

Sie durften ihn so nicht sehen! Nie!

Auch wenn er Tief in seinem Inneren bereits wusste, dass es zu spät war, hielt er sich wie ein Ertrinkender an den Fetzen seines Hemdes fest, kehrte den Zwillingen schließlich den Rücken, um sich nicht noch mehr die Blöße zu geben.

Ein Zittern, welches er nicht unterdrücken konnte bemächtigte sich seiner, als die Stimme Freds an sein Ohr drang.
 

***
 

Jener war nicht minder erschrocken als sein Bruder.

Das Bild welches sich ihnen bot, hätten sie sich niemals erträumen lassen.

Malfoy war abgemagert bis auf die Knochen.

Gut, Fred war schon etwas über das geringe Gewicht verwundert gewesen, als er den bis dato noch unbekannten Jungen in ihr Haus geschleppt hatte.

Doch dass dies solche Ausmaße annahm, hätte er nie erwartet. Besonders nicht bei Malfoy!

Deutlich sahen die Zwillinge die durchscheinenden Rippen, über die sich eine viel zu blasse und ramponierte Haut gespannt hatte.

Blaue, unförmige Flecken, Schrammen und dünne Schnitte zierten seine Brust.

Bei Merlins Unterhose! Wo hatte sich Malfoy nur rumgetrieben?

Er sah aus, als hätte er sich mit Hagrids beißenden Büchern angelegt und nebenbei beschlossen einer Mumie Konkurrenz zu machen!

Mitleid regte sich in ihm, als er sah, wie der junge Blondschopf verzweifelt damit abmühte seinen Zustand vor ihnen zu verbergen.

Angst, Unsicherheit und deutliche Scham standen in seinen Augen.

Charakterzüge, die sie wohl noch nie bei einem Malfoy gesehen hatten.

George warf nun einen deutlich hilflos wirkenden Blick zu seinem Bruder.

Fred hingegen schien nicht minder davon verwirrt.

War ihre Wut über den rotzfrechen Malfoy eben noch so präsent, schien sie nun so unwirklich wie ein Osterhase an Weihnachten.

Legten sie jedoch mal kühlen Kopfes die Fakten auf den Tisch, sah die Situation gerade wie folgt aus:

Malfoy war verletzt.

Malfoy war abgemagert.

Malfoy sah aus, als hätte er einen Hungerstreik hinter sich.

Seine Klamotten waren abgenutzt und dreckig und er trug noch immer die Schuluniform von Hogwarts. Und das obwohl er bereits seit einem Jahr nicht mehr gesehen worden war.

Fasste man diese Punkte zusammen schien es nur eine Option für dessen verschwinden zu geben: Draco Malfoy, der stolze Slytherin lebte auf der Straße!

Niemand hatte den Blonden nach der Verurteilung seiner Eltern gesehen und da Malfoy Manor abgebrannt war… war es durchaus möglich, dass Draco sich in die Muggelwelt verzogen hatte. Dort kannte ihn schließlich niemand.
 

Fred schluckte hart und auch George schien dessen Gedankengänge mitverfolgt zu haben.

Alles in allem sah Draco ziemlich mitgenommen aus. Tiefe Augenringe hoben sich deutlich von seiner aschfahlen Miene ab und einen ausgewogenen Schlaf schien er bereits seit längerem nicht bekommen zu haben.
 

Die Zwillinge warfen sich einen seltsam ernsten Blick zu, ehe George leise aufseufzte und seinem Bruder schließlich zunickte.
 

***
 

Auch wenn Draco den beiden den Rücken zugekehrt hatte, entgingen diesem doch keinesfalls die argwöhnischen und seltsamen Blicke, die Fred und George sich zuwarfen.

Sofort regte sich etwas in dem kleinen Ex-Todesser.

Misstrauisch beobachtete er die beiden, während sich ein dicker Kloß in seinem Hals bildete. Er war ihnen hier ausgeliefert, dessen wurde er sich nun immer deutlicher Bewusst. Auch konnte Draco die beiden Zauberstäbe sehen, die die Zwillinge an ihren Gürteln befestigt hatten…

Wenn sie wollten, konnten sie ihn einfach so foltern… niemand würde sich um einen ehemaligen Todesser kümmern.
 

„Du bist verletzt.“

Wie ein Peitschenhieb schien dieses kurze Statement die Stille zu durchbrechen.

Als hätte man Draco geschlagen zuckte dieser zusammen und starrte danach mit weit aufgerissenen Augen in die des rothaarigen Weasleys.

Sie hatten es also gesehen… sie hatten seinen Zustand bemerkt… wie schwach und elend er war…

„Komm her, wir versorgen das.“
 

Bitte?

Hatte er sich da gerade verhört?

Hatten ihm da gerade zwei Weasleys Hilfe angeboten?

Dracos Welt schien gerade in tausend Scherben zu zerbrechen.

Kalkweiß im Gesicht starrte er zu den beiden hinüber und schien an seinem eigenen Verstand zu zweifeln.

Niemals konnte ihm der Feind seine Hilfe anbieten!

Er war geächtet! Weniger wert als ein stinkender Elf und von der Zaubererwelt mehr gehasst als die Pest!

Es war also nur wieder ein Trick!

Was würde passieren wenn er darauf einginge? Würden sie ihn in Sicherheit wiegen und dann mit einem Crucio oder ähnlichem Foltern?
 

„V-verzieht euch! Ich lass mich von euch nicht anfassen!“, fauchte Draco barsch zurück, versuchte dabei seiner ängstlich klingenden Stimme etwas mehr Festigkeit zu verleihen.

Doch den Zwillingen entging dieses wichtige Detail keinesfalls.

„Freiwillig oder mit Gewalt. Suchs dir aus! Wir wollen jedenfalls nicht dran schuld sein, wenn unsere Kunden irgendwann eine mumifizierte Leiche in unserem Laden finden. Das schädigt das Geschäft. Auch wenn du so nem Teil jetzt schon ziemlich ähnlich siehst.“

„Richtig“, entgegnete George „Und wenn wir dich rauswerfen und nen zweiten Ötzi schaffen, findet das genauso wenig Begeisterung. Wir sind ja keine Unmenschen, wie du! Wie du siehst stecken wir in einer kleinen Zwickmühle. Also beweg dich jetzt aufs Bett!“

Zum Ende hin, war Georges Ton recht scharf und unerbittlich geworden, doch Draco blieb trotzig, wenn auch ziemlich verschüchtert an Ort und Stelle.

„Ihr könnt mich mal!“, knurrte er und zog sein ‚Hemd’ noch etwas enger um seine Brust.
 

Die pulsierende Ader an Georges Stirn hatte sichtlich wieder an Intensität zugenommen.

Einen liebevollen Blick auf seinen Bruder werfend, fragte er zuckersüß Lächelnd:

„Fred?“

„Ja, George?“

„Darf ich?“

„Klar. Aber sei nicht zu grob, sonst hab ich nachher noch mehr arbeit.“

Noch ehe Draco den Sinn dieses komischen Wortwechsels verstanden hatte, schlangen sich bereits zwei kräftige Arme um seine Brust und hoben ihn an, sodass er den Boden unter den Füßen verlor.

Kreischend begann Draco zu strampeln, versuchte seine Arme zu befreien und um sich zu treten, doch George zerrte den entkräfteten, jungen Malfoy schier mühelos auf das Bett.

„DU SCHEIß WIESEL! LASS MICH LOS! HÖRST DU NICHT?! IHR ELENDEN FREUNDE VON SCHLAMMBLÜTERN, PFOTEN WEG! FASST MICH NICHT AN!“

Draco reagierte immer hysterischer und schimpfte wie ein Buchmarder, doch schaffte er es einfach nicht, sich von George zu befreien, der ihn mittlerweile fest auf das Bett drückte und seine Hände über seinem Kopf fixierte.

Fred hingegen pfiff zwischen einigen Schimpftiraden immer wieder anerkennend auf.

„Wow, Malfoy! Für dein Mundwerk könntest du echt nen Waffenschein gebrauchen!“

„LASST MICH IN RUHE!“

So sehr Draco sich auch gegen den Griff des Weasley Zwillings wehrte, seine schwindenden Kräfte raubten ihm bald sämtliche Hoffnung.

Keuchend gab er seine Gegenwehr schließlich auf und legte trotzig den Kopf beiseite. Die einzige Geste des Widerstandes, die er noch aufbringen konnte.

„Keine Panik Alter, wir ziehen dir schon nicht die Haut von den Knochen“, scherzte Fred nun breit zu seinem Bruder grinsend und zog seinen Zauberstab, welchen er einige Zentimeter über Dracos Brust hielt.

Schockiert riss der Blonde die Augen auf, als er die Waffe der Zaubererwelt auf sich gerichtet spürte.

Pure Angst kroch durch seine Adern, sein Atem beschleunigte sich ungewollt und ein heftiges Zittern befiel seinen schmächtigen Leib.

In Panik getränkte Augen richteten sich zuerst auf George, dann auf Fred, welcher nach einigem ungewollten Stottern schließlich den Zauber aussprach, der Dracos Hemd im Nichts verschwinden lies.

Der Blick des Blonden hatte Fred derart unvorbereitet getroffen, dass dieser sich beim aussprechen des Zaubers verhaspelt hatte.
 

Augenblicklich verfiel Draco in eine Art Starre, als er zuerst das Kribbeln des Zaubers und dann die kühle Luft auf seiner geschundenen Haut spürte.

Als dann warme Hände über seine Haut strichen, er die Demütigung der letzten Male durchleben musste, sammelten sich die ersten Tränen in seinen Augenwinkeln, die unbemerkt auf das Bettlaken tropften.

„Hör auf damit…“, flehte Draco nun fast. Ihm war egal wie weinerlich er klang, ihm war egal, was die beiden dachten. Er wollte nur, dass dieses widerliche Gefühl aufhörte.
 

Die beiden unterbrachen tatsächlich ihr Tun für einen Moment.

Still sahen sich die beiden Brüder an.

Kein Lächeln zierte mehr ihre Lippen.

Kein Schalk stand ihnen ins Gesicht geschrieben.
 

Fred betastete vorsichtig die zahllosen Schrammen und… Liebesbisse, die er soeben als solche erkannt hatte.

Er schluckte hart und arbeitete sich Stück um Stück vor, fluchte innerlich als er sah, dass die Verletzungen nicht an Dracos Hosenbund aufhörten.

„Sorry, Kleiner“, murmelte er nach einigem Zögern, ehe er zu Dracos entsetzen auch noch dessen Hose verschwinden lies, sodass nur noch die schwarzen Shorts seine Blöße bedeckten.

Es wunderte die Zwillinge nicht, dass sie auch dort noch etliche Verletzungen fanden, die den viel zu dürren Körper des Slyterhins bedeckten.

Schürfwunden an Dracos Fesseln, ließen Fred und George besonders hart schlucken.

Konnten sie sich schon denken von was diese stammten.

Aber auch die bläulichen Liebesbisse, die in dessen Shorts verschwanden sprachen für sich. Als beide das Ausmaß von Dracos Zustand erfasst hatten, konnte George nicht umhin den Griff um die Handgelenke des Blonden etwas zu lockern.

Draco hatte die Augen geschlossen und sichtbare Tränen rannen nun über seine Wangen, während sein klägliches Schluchzen den Raum erfüllte.

Diese Demütigung vor ihnen… er war nichts mehr Wert… nichts… könnte er doch nur auf der Stelle sterben…

Seine Kehle brannte unerbittlich und auch die Blicke der Zwillinge konnte er auf seinem zitternden Körper spüren.

Dass George den Griff um seine Hände gelockert hatte, bemerkte er nicht mehr.

Zu sehr war er in seiner Schmach gefangen.
 

Stumm zauberte Fred eine Heilsalbe herbei und begann vorsichtig die Wunden Dracos damit einzureiben.

Kaum hatte die Salbe die verletzte Haut berührt, heilte diese schon ab und hinterließ keine sichtbaren Spuren mehr.

Überall trug Fred die Salbe auf, hob bei seinem Tun nicht ein einziges Mal den Blick, oder sah seinem Bruder in die Augen.

Lediglich die Stellen, die sich unterhalb von Dracos Shorts befanden lies er aus.

Wimmernd ergab sich Draco seinem Schicksal und musste hilflos mit ansehen, wie Fred Weasley ihn an Stellen berührte, die noch nie jemand vor ihm berührt hatte.
 

Draco wusste nicht wie lange sie ihn so gequält hatten (denn in seinen Augen war dies nichts anderes gewesen), doch irgendwann zogen sich die Hände der beiden Brüder zurück. Diesen Moment wusste der Blonde auch gleich auszunutzen, indem er sich auf dem Bett zusammenrollte und wimmernd den Kopf in seinem Kissen vergrub.
 

Wie mechanisch hatte sich George von dem Bett erhoben und stand nun vor seinem Kleiderschrank, indem er kurz darauf auch eifrig zu suchen begann.

Wenige Augenblicke später schien er gefunden zu haben, was er suchte und zog ein dunkelblaues Hemd hervor, welches er Draco neben das Kopfkissen legte.

„Hier, das dürfte dir einigermaßen passen“, meinte er leise, griff dann nach der Bettdecke, breitete sie etwas zögerlich über dem bebenden Leib des Blonden aus und kehrte schließlich zu Fred zurück, welcher bereits wartend an der Tür stand.

„Wir sind unten im Laden, falls etwas ist.“

Und mit diesen letzten Worten kehrten die Zwillinge ihm den Rücken zu und verschwanden aus dem Zimmer.
 

Zurück blieb ein elendig winselnder Draco.

Erst jetzt schien die enorme Last von seinen Schultern zu fallen, sodass er hemmungslos weinend in das Kissen schluchzte, welches den Duft der beiden Brüder trug.

Nicht wissend, wie er mit der Situation umzugehen hatte, weinte er sich in den Schlaf, hoffte verzweifelt, die Geschehnisse im Traum verarbeiten zu können und endlich etwas Ruhe zu finden.
 

.★....★....★....★....★....★....★....★....★....★.
 

Fortsetzung folgt!

Verborgener Trost

Huiuiui... lange ist es her.... seeeehr lange um genau zu sein xDDDD

Ich halte mich mal möglichst kurz, ihr habt ja lange genug auf eine Fortsetzung warten müssen.

Der Grund dafür ist übrigens der, dass ich das Interesse am HP-Genre über lange Zeit verloren habe (was mitunter daran lag, dass in diesem Fandom wohl der meiste Schrott fabriziert wird und es einfach keinen Spaß mehr macht etwas darüber zu lesen... vor allem wenn man unter 100 Fanfics vielleicht gerade mal 2 annehmbare Storys aus dem ganzen restlichen Smok rauspickt X___X").

Durch ein paar glückliche Umstände habe ich jedoch wieder gefallen an Dray und den Zwillingen gefunden [gibt es eigentlich noch andere FFs über die drei? Ich habe hier gerade mal eine entdeckt, die auch noch abgebrochen wurde Y.Y"] und micht kurzerhand dazu entschlossen die Geschichte hier weiterzuführen, ehe sie offen bleibt. Ich hasse nicht beendete Projekte... grr...

Kapitel 3 wird demnächst folgen, es ist bereits in Bearbeitung :D

Ich bitte um ein wenig Geduld (es wird nun kein Jahr mehr dauern, bis diese FF ihr Ende findet xDD)

Ich hoffe es sind noch einige Leser übrig geblieben, ich empfehle das vorige Kapitel aufgrund der langen Wartezeit noch einmal zu lesen (überflüssiges Geschwafel von mir, jaja...)
 

Und nun viel Spaß mit Kapitel 2!
 

_BleedForFuckinLovE_
 


 

.★....★....★....★....★....★....★....★....★....★.
 


 


 

2.Kapitel: Verborgener Trost
 


 


 

Es war kalt… so eisig kalt…

Kleine Eiswolken bildeten sich vor seinem Mund, als er den warmen Atem aus den Lungen blies, ehe dieser kondensierte und in die Lüfte schwebte; in der Dunkelheit verschwand.

Fröstelnd schlang er die Arme um den dürren Leib und rieb sich die Schultern, in Hoffnung, so ein bisschen Wärme zu erhaschen.

Alles was er trug war seine Uniform. Das weiße Hemd, die grüne Krawatte und die dunkle Hose, welche nach seinem Leben auf der Straße nicht einmal mehr ansatzweise so schick aussah, wie zu beginn.
 

Was war das für ein Ort?
 

Zitternd sahen sich die sturmgrauen Augen um, konnten außer der bodenlosen Schwärze des Nichts jedoch keine festen Konturen einer Landschaft oder ähnlichem erkennen.
 

Er war allein…
 

Vollkommen allein.
 

Verloren in der Kälte, die ihn umschlang wie ein trügerisch sanfter Mantel aus Zuversicht.
 

Draco schluchzte leise. Es war nichts Neues für ihn, das er sich einsam durch das Leben kämpfen musste, doch dass er selbst im Traum von der Einsamkeit heimgesucht wurde, ließ ihn hoffnungslos verzweifelt zurück.
 

„…Draco…“
 

Eine Stimme… seicht und sanft…
 

„…Draco…“
 

„Mum?... Dad?...“, rief er ungläubig wispernd den wispernden Stimmen entgegen, die plötzlich über ihn hereinbrachen und himmlisch leicht zu locken versuchten.

Seine Eltern… sie waren hier?
 

„MUM! DAD!“
 

Woher kamen ihre Stimmen? Wo? Wo waren sie?
 

„Mum!...Dad? Wo seit ihr?!!“, schrie Draco der Hysterie nah. Seine Lungen brannten, als er wie von Sinnen in die Dunkelheit lief, die Stimmen seiner Familie als Licht vor Augen tragend. Schien er doch vielleicht wenigstens im Traum mit ihnen vereint sein zu dürfen.
 

Doch egal wie sehr er sich auch bemühte… Draco schien der Unendlichkeit entgegenlaufen zu wollen… sein Weg nahm kein Ende… die Stimmen kamen nicht näher, entfernten sich jedoch auch nicht.
 

„Bitte… Mum… Dad… ich bin doch hier!“
 

Heiße Tränen rannen seine geröteten Wangen hinab, als er schließlich nach Luft schnappend auf die Knie fiel und zu Boden sank.
 

Glatt und hart… schwarzes Glas schien das Fundament zu sein, auf dem er kauerte… doch kein Spiegelbild zeigte sich ihm… er war allein in der Dunkelheit…
 

„Du weinst…?“
 

Ruckartig flog Dracos Kopf nach oben, als die markante Stimme seine Ohren erreichte.
 

„Sie?!“, keuchte er entsetzt und stürzte strauchelnd vor Schreck auf den Rücken.
 

Vor ihm stand sie plötzlich… die blasse Gestalt… sie schien dem Boden zu entspringen… war verbunden mit ihm…
 

„Warum weinst du, Draco Malfoy… Slytherin… nicht du bist es, der leiden musste…“
 

Fahle, aschgraue Hände griffen nach ihm… schlossen sich unnachgiebig um seinen Hals, ohne dass Draco es hätte verhindern können.

Weiße Haut spannte sich über das Antlitz des verstorbenen Direktors von Hogwarts, getrübte Augen starrten abartig leuchtend in sein Gesicht und ein kleines Rinnsal roten Blutes sickerte ihm aus den Augenwinkeln… vergossen Tränen des Schmerzes und des Zorns..

„Sieh, was du aus mir gemacht hast… Mörder…“, hauchte er mit leiser Stimme auf den völlig verängstigten Jungen ein, blies ihm seinen faulig riechenden Atem ins Gesicht.
 

„I-ich… es tut mir leid… ich… Sir, ich wollte das nicht… ich hab nicht… ich…“

Dracos panische Stimme überschlug sich fast, als er sich hilflos gegen den harten Griff um seine Kehle zu wehren versuchte. Kälte griff nach seinem Herzen… schien ihn ersticken zu wollen… und über allem schwebte der hasserfüllte Blick des ehemaligen Schuldirektors.
 

„Oh, du hast nicht?!“, zischte er höhnisch lachend und Draco glaubte dessen nassen Speichel auf seinen Wangen fühlen zu können.

„Du hast sie in unsere Schule gebracht… Greyback… ihn zu uns gelassen… Menschen getötet… ihr Blut vergossen…“
 

„Nein… ich… ich wollte das nicht… ich… Voldemort hat mich gezwungen!“, schluchzte Draco verzweifelt und keuchte erstickt, als sich die knorrigen Finger fester in seinen Hals gruben und ihn würgen ließen.
 

„Du hast uns getötet… tot… wir sind alle tot… kannst du sie hören…? Die Schreie… den Schmerz in ihrer Stimme?“
 

„Aufhören! Bitte!“, schrie Draco der Welle aus Pein entgegen, welche gnadenlos über sie hinwegfegte. Qualvolle Laute schwollen zu einem unwirklich erscheinendem Singsang an, ließen Arien des Leids auf den geschwächten Körper herabregnen und seine Seele zu verätzen.
 

Regen setzte ein, fiel von einem nicht vorhandenen Himmel…

Rot… ein roter Schauer… Blut welches sich auf Dracos Kleidung und Haare setzte… sein Gesicht hinabperlte und die Fratze Dumbledores unmenschlich erscheinen ließ.
 

„Du bist Schuld… du bist Schuld… Mörder… Mörder… MÖRDER!“
 

*******
 

„Nein… nein… bitte… AUFHÖÖÖÖÖÖREN!“
 

Laut schreiend erwachte Draco schweißgebadet aus seinem Traum. Die Augen ruckartig aufreißend bäumte er sich blitzartig auf und fegte in seiner blinden Panik die Bettdecke beiseite, ehe er wacklig auf die Beine kam und hektisch nach Luft schnappte.

Die Pranke der Angst hielt ihn noch immer fest umschlungen, schien sich in jeder Zelle seines Körpers eingenistet zu haben und ihn am atmen hindern zu wollen.

Wimmernd strich er sich über die Stirn und schüttelte immer wieder schluchzend den Kopf.
 

„Scheiße…“
 

//Es war nur ein Traum… nur ein Traum…//, versuchte er sich selbst zu beruhigen, doch das Zittern seines Körpers schien einfach nicht nachlassen zu wollen.

Unkontrolliert zuckten seine Muskeln, seine Beine schlotterten wie bei einem verängstigten Kind. Und über alledem schwebte in seinem Geiste noch immer der leblose Blick Dumbledores, der ihn anklagend und hasserfüllt zu vernichten versuchte.
 

„Hey… ganz ruhig… Ist… alles okay?“, erklang plötzlich die leise geflüsterte Frage und ließ Draco verängstigt zusammenzucken. Schockiert fuhr er herum, starrte mit weit aufgerissenen Augen in die Dunkelheit des Raumes in welchem er sich befand.

Es war augenscheinlich mitten in der Nacht.

Düsternis herrschte in dem kleinen Zimmer unter dem Dach, lediglich das milchig scheinende Fenster erlaubte einen Blick auf die schmalen Gassen von Hogsmeade.

Fahles Mondlicht warf seine Strahlen wie ein Fächer auf das Bett, aus welchem er soeben geflüchtet war und dort sah er sie…

Die Umrisse der Zwillinge, welche sich aus der Decke gekämpft hatten, nachdem Draco diese in seiner Panik von sich geschmissen hatte.
 

Was zum…?

„Was macht ihr hier?!“, entfuhr es Draco aufgebracht, der blonde Slytherin hatte sichtlich mühe, seine bebende Stimme unter Kontrolle zu halten. Zu seinem Ärger konnte er jedoch nicht verhindern, dass diese einen kleinen Höhensprung machte. Ein peinlicher Reflex, den er seit seiner Kindheit besaß.
 

Hatte er etwa mit den beiden in einem Bett geschlafen?!

Wann waren sie zu ihm ins Zimmer gekommen?
 

Vor allem nachdem-
 

Oh Gott…
 

Draco wurde blass, als ihm die Erinnerungen an die letzten Stunden in den Sinn kamen.

Sie hatten alles gesehen! Sie… oh nein!

Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er halb nackt vor den beiden stand. Lediglich die schwarzen Boxershorts schützten seinen abgemagerten Körper vor neugierigen Blicken.

Augenblicklich schlang Draco beschämt die Arme um seine flache Brust und wandte ihnen den Rücken zu. Sie sollten ihn nicht sehen… den Schmutz, der auf seinen Knochen haftete wie Teer an einem gebrandmarkten Verbrecher. Er sah erst wieder zögernd auf, als ein kleiner Lichtkegel helle Schatten auf ihn warf und die verärgerte Stimme eines Weasley die Stille zeriss.
 


 

„Hier wohnen, vielleicht?!“, gab Fred angesäuert durch die Dunkelheit zurück, wühlte sich durch das große Bett und griff nach seinem Zauberstab, der seelenruhig auf dem kleinen Nachttischchen ruhte. „Lumos…“ Ein kurzer Schlenker und sanft gedimmtes Licht erhellte den Raum.

„Aua! Fred! Pass gefälligst auf oder seh ich aus wie eins von Rons Knuddelmuffs?!“

Stöhnend rieb sich George den Bauch, als sein Bruder ihn (in seinen Augen) rücksichtslos als Stütze für seinen Arm gebrauchte und dreist über ihm nach seinem Zauberstab griff.

„Naja, der Speck an deinem Bauch fühlt sich jedenfalls so an“, erwiderte Fred im blassen Licht des Stabes schelmisch grinsend und stupste seinen Finger erneut provozierend frech in die weiche Haut.

„Das sind alles Kraftreserven, die da oben bei dir nicht mehr vorhanden sind!“, empörte sich George mit beleidigter Schnute und gab Fred kurzerhand einen kleinen Klaps auf den Kopf, ehe er sich murrend aufrichtete und müde gähnte.

„Es ist drei Uhr morgens, man… Komm zurück ins Bett, du Spinner…“, wandte er sich nun seufzend an Dray, welcher noch immer völlig verstört in der Mitte des Zimmers auf dem Teppich stand und die Szenerie der beiden Zwillinge verständnislos mitverfolgte.
 

Nicht minder erschrocken als der blonde Slytherin selbst, waren die beiden aus ihrem wohlverdienten Schlaf geschreckt, als dessen markerschütternde Schreie die Nacht durchbrachen. Die Decke, welche plötzlich auf ihnen gelandet war, hatte auch nicht gerade zu einem entspannten Aufwachen beigetragen.

Malfoy war derart erschöpft gewesen, das er zuvor nicht einmal mehr mitbekommen hatte, wie die beiden Zwillinge ihn vorsichtig auf die linke Seite des Bettes bugsiert und sich selbst dazugelegt hatten. Immerhin war das ihr Bett!

Nur ein großes zwar, doch es bot genügend Platz für beide.

Gut… in diesem Fall sogar für drei, wie sich gerade zeigte.

Vorausgesetzt ihr blondes Prinzchen begab sich in jenes auch zurück.
 

Freds Augen wanderten akribisch über die schlanke Gestalt, welche sich mehr in den Schatten des Raumes zu verstecken versuchte, als diesem wirklich gelang.

Egal wie sehr George die Situation gerade runterspielte… Das Malfoy kreischend und mit offensichtlichen Tränen auf den Wangen aus dem Bett gestürzt war, ging an keinem der beiden Rotschöpfe spurlos vorbei.

Nicht nach dem, was sie gesehen hatten.

So auch nicht die Tatsache, dass Draco noch immer zitterte und leichenblass zu ihnen herüberstarrte. Blankes Entsetzen spiegelte sich in den grauen Seen wider und ohne dass er es hätte verhindern können, verpuffte Freds Wut über das arrogante Verhalten des Jüngeren wie eine Seifenblase in der Luft.

„Los komm“, forderte er stattdessen leise und winkte den Blonden in einer harmlosen Geste zu sich. „Normale Leute müssen morgen arbeiten und brauchen ihren Schönheitsschlaf. Sonst gibt’s Falten. Und mit Schlauchbootringen um die Augen verkauft sich unser neustes Produkt ganz schlecht: Anti-Schlaf-Konfekt. Hält dich drei Tage am Stück wach, ohne dass du beschissen aussiehst oder schlafen musst. Besonders praktisch in der Prüfungszeit. Nur die blauen Eiter-Pusteln müssen wir irgendwie noch beseitigen… dummer Nebeneffekt ist das… ob das am Tintenkraut liegt, dass du beigemischt hast, George?“

„Keine Ahnung, die Probe köchelt ja noch bis morgen. Boah, Fred! Muss das jetzt sein? Mitten in der Nacht? Jetzt is ma gut, Alter! Ich will schlafen, man… Von mir aus kann Malfoy auch auf dem Teppich pennen, wenn er sich für uns zu fein ist.“
 


 

Draco’s Herz durchzog aufgrund von Georges schier ach so lapidar gesprochenen Worten ein heftiger Stich. Als ob er sich noch zu fein sein könnte für irgendetwas… nachdem er seinen Körper für ein Bett und Essen jedem x-beliebigen Muggel angeboten hatte…

Aber diese Wiesel wussten es ja nicht besser. Wer wusste schon, was sie überhaupt über seine Male dachten… Wenn Draco genauer darüber nachdachte, wollte er das gar nicht wissen. Es war schon demütigend genug sich von ihnen ausziehen und betatschen zu lassen. Wo er doch bereits beschmutzt war…

Wieso hatten sie das überhaupt getan? Warum halfen zwei Weasley einem Malfoy?

War er binnen einen Jahres so jämmerlich geworden, dass er ihren Hass nicht mehr Wert war?
 

Ungläubig sah er auf, als einer der beiden (war es nun dieser Fred oder George?) ihn dazu aufforderte, zurück in das große Bett zu krabbeln.

Aber sonst waren noch alle Fugen dicht, ja?

Allein bei dem Gedanken daran erschauderte er… warme Körper die sich gierig an ihn schmiegen würden… heißer Atem der seine Wangen streifte… kehliges Stöhnen und der Geruch von Schweiß…
 

Wie lange hatten sie wohl schon hinter ihm gelegen, ehe er aufgewacht war?

Hatten sie ihn am Ende…?

Einen ängstlichen Blick über Bauch und Beine werfend schluckte Draco hart.

Nein. Das hätte er gemerkt. So abgestumpft war er doch noch nicht.

„Was ist denn jetzt, Malfoy? Komm endlich!“

Freds Stimme wurde eindringlicher. Auch er schien sehr erschöpft und gierte nach Schlaf.

„Vergiss es! Ich schlaf doch nicht mit euch Kerlen in einem Bett!“

Krampfhaft legte Dray sämtliche Willenstärke in diese Worte. Immerhin mussten sie überzeugend wirken. Das er eben nicht mit Männern ins Bett ging… sie durften das nicht erfahren… nein… niemals.
 

„Siehst du?! Lass ihn doch, Fred! Soll er aufm Boden schlafen, unser Prinzlein ist eben ein sturer Esel. Du spielst hier keinen Butler und ich auch nicht. Basta. Und jetzt wird geschlafen!“, murrte George sichtlich genervt, umschlang kurzerhand Freds Hüfte, zog diesen zu sich und entriss ihm fast schon rabiat den Zauberstab.

„George! Hör auf! Nicht jetzt!“

Verzweifelt versuchte Fred den Klammergriff um seine Taille zu lockern, doch zu seinem Entsetzen verstärkte sein Bruder diesen nur umso mehr und presste sich bäuchlings an dessen Rücken, sodass er sein Kinn bequem auf Freds Schulter ablegen konnte.

„Lass ihn…“, hörte er George plötzlich leise flüstern und hielt augenblicklich inne.

„So wie der drauf ist, lässt er niemanden an sich ran. Uns schon gar nicht. Wenn er sich beruhigt hat und ihm kalt wird, wird er schon von allein zurück kommen. Gib ihm Zeit…“

Fred nickte ergeben und seufzte leise. Bei Merlin, war das anstrengend. Warum war Malfoy nicht einfach woanders zusammengeklappt? Wo kam er so plötzlich her? Wo hatte er sich herumgetrieben, dass er derart fertig war?

Fred und George waren nicht bescheuert. Natürlich hatten sie die verräterischen Spuren auf seiner Haut zuordnen können. Und –da war sich Fred sicher- Malfoy würde sich niemals von einer Frau derart zeichnen lassen. Diese Male hatten eine andere Sprache gesprochen. Und verbunden mit dem ausgemergelten Körper brauchte man nur eins und eins zusammenzuzählen… so tief konnte also selbst ein Malfoy sinken…
 


 

„Wie du willst, Malfoy. George und ich werden uns jedenfalls nicht die Nacht um die Ohren schlagen. Gute Nacht.“

Den Zauberstab löschend lehnten sich die Zwillinge aufseufzend in die Kissen zurück.

Draco beobachtete das Geschehen mit offenem Mund.

Hatten seinen Augen schaden genommen oder hatten sich die beiden gerade wirklich allen ernstes aneinandergekuschelt?!

Was… das war doch… das war doch krank!

Der letzte Beweis, dass die Familie Weasley ein Fall für St.Mungo war!

Brüder, nein Zwillinge, die sich derart intim gaben?!

Da stimmte doch was nicht! Männer, die sich freiwillig… und dazu noch Brüder…

Und mit ihnen sollte er sich auch noch ins Bett legen?!

Wer wusste schon was sie mit ihm taten, wenn er wirklich…
 

//Nein, denk nicht mal dran!//, schalt sich Draco in Gedanken und schüttelte heftig den Kopf. Ekel überkam ihn. Die negativen Erfahrungen mit Männern überwiegten schlicht und einfach, als dass er sich in jenem Moment an die Zärtlichkeit eines Einzelnen erinnern konnte.

Auch wenn es schön gewesen war… der Unbekannte so sanft und vorsichtig, allzu oft hatte er zuvor Schmerzen verspüren müssen, die fast jenseits des Erträglichen waren.

Er konnte sie fast schon wieder spüren… die gierigen Hände seiner Freier… die Brutalität mit der sie ihn genommen hatten… einzig und allein um ihre Lust an ihm ausleben zu können, während das verlockende Essen und eine weiche Matratze der karge Lohn für diese Qualen waren. Das widerwärtige Stöhnen in seinen Ohren und das Gefühl weniger Wert zu sein, als die abgenutzte Unterwäsche, die er trug… verbunden mit der Kälte und der Einsamkeit in seinem Herzen…

All das schien einmal mehr unerträglich.
 

Tränen bahnten sich langsam aber sicher einen Weg über Dracos Wangen hinab.

Er verkniff sich die verräterischen Schluchzer, als er das friedliche Bild der Zwillinge im Schein des Mondes betrachten konnte. So widerlich die Nähe zu seinen Freiern war, umso deutlicher spürte Draco nun die Sehnsucht nach Geborgenheit in sich. Geborgenheit, die ihm nur seine Familie geben konnte… und die er nicht mehr besaß… weil man sie ihr brutal entrissen hatte. Grausam und ohne Erbarmen…

George hatte seine Arme um Fred geschlungen, den Kopf entspannt an dessen Halsbeuge ruhend. Der Arm des anderen hingegen lag ausgesteckt an jener Stelle, an der Draco zuvor noch geschlafen hatte…
 

Der junge Ex-Todesser schüttelte leise seufzend den Kopf, wischte sich vergebens die immer wieder kehrenden Zeugen der Pein von den Wangen. Eben noch ekelte es ihn an, die beiden so sehen zu müssen, nun jedoch plagte ihn der Schmerz der Einsamkeit mehr denn je. Die beiden Weasley hatten ihre Familie… hatten sich… und er? Er war allein…
 

//Ich schaff das… ich hab es so lange geschafft…//

Draco rief zu Willensstärke. Die Straße war hart gewesen und er hatte durchgehalten oder? Naja… fast… wenn er nicht in Hogsmeade… scheiße, okay! Er hatte aufgeben wollen und diese Idioten da hatten ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht!

Hätten sie ihn doch liegen lassen… dann müsste er sich jetzt nicht den Kopf über derart bescheuerte Themen zerbrechen.

… Und jetzt?

Der Schock des Alptraums war bereits wieder so weit vergessen, dass Draco sich nun mit zusammengekniffenen Augen vorsichtig in dem kleinen Zimmer umsah. Er würde den Zwillingen sicher nicht die Genugtuung geben und zu ihnen ins Bett kriechen wie ein geschlagener Hund. Aber auf dem Boden schlafen war auch keine Option.

Relativ schnell hatten sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt, sodass er nach kurzer Suche eine kleine, freie Nische ausmachen konnte, die von zwei großen Kartons flankiert wurde. Pergamentrollen quollen aus ihnen hervor, doch genau dazwischen… lagen einige kleinere Kissen, die die Zwillinge sicher nutzten, wenn sie über den Pergamenten brüteten.

Vorsichtig, um ja keinen Laut zu erzeugen, tapste Draco auf das kleine Eckchen zu und hatte alsbald schon eine recht angenehme Schlafposition gefunden.

Auf der Seite liegend rollte er sich zu einer kleinen Kugel zusammen und versuchte seinen aufgewühlten Geist zu beruhigen.

Alles war besser als bei den beiden im Bett zu liegen… und jetzt angekrochen kommen, nur um den Luxus einer weichen und flauschigen Matratze mit warmer Decke zu genießen, kam für Draco Malfoy nicht in Frage. Niemals.

Dann schlief er lieber auf dem Boden. War er ja mittlerweile ohnehin schon gewohnt…

Die salzige Flüssigkeit auf seinem Gesicht ignorierend sank Draco allmählich wieder in einen tiefen Schlaf. Sein Körper war einfach zu geschwächt um mit derart stressigen Momenten umgehen zu können. Immer weiter kühlte dieser aus, begann schließlich zu frieren, doch die Erschöpfung war größer als die Kraft aufzuwachen zu wollen.

So bemerkte er auch nicht, wie zwei Augenpaare ihn all die Zeit über heimlich beobachteten…
 

***
 

„So viel zum Thema: er kommt von allein“, wisperte Fred neckend, als er sich sicher war, dass der Kleine schlief.

„Kann ich doch nicht riechen oder? Er ist eben Malfoy durch und durch…“, gab George schulterzuckend zurück und knabberte liebevoll an der frei liegenden Halsbeuge seines Bruders.

Fred erschauderte augenblicklich und seufzte genießerisch auf. Es war lange her, dass sie…

„Und was jetzt? Wir können ihn doch nicht so da liegen lassen…“, unterbrach er seine nicht ganz jugendfreien Gedanken und drehte sich kurzerhand in den Armen seines Zwillings, bis er diesem in die liebevoll leuchtenden Augen blicken konnte.

„Warum nicht? Wenn er wirklich auf der Straße geschlafen hat, ist das hier doch reinster Luxus für ihn“

„George!“, entrüstete sich Fred wütend und sah seinem Bruder todernst ins Gesicht.

„Tu nicht so als hättest du nicht gesehen, was ich gesehen habe!“

„Er ist ein verurteilter Todesser…“, warf George plötzlich in den Raum, Fred dabei ebenso ernst anblickend. „Hast du schon vergessen was er in Hogwarts alles angestellt hat? Was er Harry und Ron angetan hat? Er war dabei als Dumbledore ermordet wurde!“

„Ich bin nicht blöd. Aber du kennst die Methoden von Voldemort. Der Kleine wurde genauso gezwungen zu kämpfen, wie alle anderen die nicht qualvoll sterben wollten. Wer weiß wie wir reagiert hätten, wenn Mum und Dad übergelaufen wären…“

Georges Augen weiteten sich. Ungläubig starrte er seinem geliebten Zwilling in die schimmernden Iriden.

„Sag mal nimmst du gerade allen ernstes Todesser in Schutz?!“, flüsterte er sichtlich schockiert und schob Fred ein Stück weit von sich.

„So war das nicht gemeint“, gab dieser abweisend von sich und kratzte sich seufzend am Kopf. „Ach man, ich weiß auch nicht… lag vielleicht daran, dass ich Malfoy noch nie hab heulen sehen… und so verängstigt wie er eben war… Hast du gesehen wie er gezittert hat? Ich hab gedacht der klappt gleich zusammen... Wer wissen nicht, was er alles durchmachen musste und-“

„Hey!“, unterbrach ihn George schroff und griff bestimmt nach Freds Kinn, zog es mit sanfter Gewalt zu sich.

„Komm mal runter. Wir reden hier immerhin über Draco Malfoy. Den »Prinz« der Slytherins. Sein Name nützt dem Kleinen auch nichts mehr. Aber so wie ich das sehe, ist es ja eh schon beschlossene Sache, dass er vorerst hier bleibt, nicht wahr?“

„Du wirst ihn ja wohl nicht rauswerfen wollen oder?!“

„Hab ich das gesagt? Ne. Also.“, gab George kurz angebunden zurück und schüttelte den Kopf.

„Seit wann bist du so eine Glucke? Hat Mum dich mit nem Zauber geschockt oder was?“

Fred zuckte ratlos mit den Schultern.

„Ich weiß ja auch nicht… Versteh mich jetzt nicht falsch… Liegt vielleicht nur an der Uhrzeit, aber… Irgendwie find ich ihn jetzt ganz niedlich so… er wirkt ganz anders als noch vor einem Jahr. Ich hab ihn eben ja kaum erkannt. Er ist so verwahrlost und dünn geworden... sieht schlimmer aus als Kreacher. Der hat wenigstens ein Dach über der Birne.“

„Aber die große Klappe hat er immer noch.“, meinte George kichernd und richtete sich vorsichtig auf. Fred folgte ihm mit fragendem Blick.

„Was ist?“

„Nichts… ich wollte nur nachsehen ob er noch schläft. Er muss ja nicht unbedingt wissen, dass wir hier über ihn reden, findest du nicht? Zumal ich nicht glaube, dass er sich das gefallen lassen würde.“

Fred seufzte. „Wir sind halt zu gut für diese Welt, Bruder. Vielleicht beruhigt er sich ja noch, war sicher auch für ihn ein fetter Schock uns zu sehen. Wir könnten- hey was machst du denn?“
 

Fred sah irritiert auf, als George sich nun gänzlich erhob, die Decke beiseite streifte und durch den nachterhellten Raum schritt. „George! Was soll denn das?!“, zischte er eindringlich aber leise, als er sah, dass sein Bruder sich dem schlafenden Blondschopf näherte und vor diesem auf die Knie ging.

Stumm legte jener sich den Zeigefinger auf die Lippen und deutete seinem Bruder so still zu sein.

Fred beobachtete gespannt wie George zunächst durch die blonde Mähne Dracos strich, ehe er seine Hände vorsichtig unter den dünnen Leib schob und ihn schließlich in seine Arme zog. Schockiert über das viel zu geringe Gewicht des Kleinen trug der Rotschopf Draco zu ihrem Bett, auf welchem er bereits grinsend von Fred erwartet wurde.

Dieser schlug die Decke zurück und rutschte etwas zur Seite, sodass George Draco ohne Schwierigkeiten zwischen ihnen platzieren konnte.

„Scheiße man, er ist ja ganz kalt!“, entfuhr es Fred fröstelnd, als er und sein Bruder sich an den völlig unterkühlten Körper schmiegten. Sorgfältig deckten sie sich zu, während George vorsichtig die Arme des schlafenden Draco rieb um ein bisschen zusätzliche Wärme zu erzeugen. Erschrocken hielt er die Luft an, als der Blondschopf sich plötzlich leicht zu regen begann und wimmernde Laute seine Lippen verließen, er sich versuchte in der Umarmung der Zwillinge noch kleiner zu machen.

„Mum… Dad…“

Die ersten Tränen sickerten bereits wieder auf den Stoff der Matratze und verschwanden geräuschlos in den Tiefen des Bettes.

„Oh man, Kleiner…“, flüsterte Fred betroffen und hauchte Dray einen kurzen Kuss des Trostes auf die Stirn. So viel Elend auf einem Haufen war ja kaum zu ertragen!

Und Draco sah wirklich schrecklich aus. Die Wangen eingefallen und die Haut aschfahl im Licht der Nacht... benetzt von den Tränen, die George nun vorsichtig beiseite strich, ehe er seine Hand zu Freds Kinn führte und es leicht anhob.

„Und was ist mit mir?“, murmelte er frustriert und linste seinen Bruder über die Blonden Haare des Slytherin hinweg gespielt enttäuscht an.

Freds Augen blitzten amüsiert, als er sich behutsam aufrichtete und über Draco zu seinem Zwilling lehnte. „Seit wann gibst du dich denn mit einem Kuss auf die Stirn zufrieden?“, wollte er - nur Millimeter von den Lippen seines Liebsten getrennt- wissen.
 

George erschauderte, als er den heißen Atem Freds auf seinem Gesicht spürte.

Oh wie sehr liebte er diesen neckischen Blick, den dieser stets inne hatte, wenn er ihn künstlich auf die Palme zu bringen versuchte.

Wenn ihr kleines Findelkind nicht so unschuldig in seinen Armen liegen würde… Fred hätte die nächste Zeit nicht mehr richtig sitzen können.

Kommentarlos überwand er kurzerhand die geringe Distanz ihrer Lippen und küsste ihn verlangend. Fred hatte Recht. Mit einem lapidaren Küsschen auf die Stirn gab er sich wirklich nicht zufrieden!

Zärtlich strich er mit seiner Zunge über die samtig weiche Haut seines zweiten Ichs und seufzte wohlig auf, als Fred ihm ohne zu zögern und einem spürbaren Grinsen auf den Lippen einlass gewährte.

Schauer der Verzückung jagten sein Rückgrat entlang, als Fred ihn zu einem kleinen Duell der Münder herausforderte und er nach kurzer Zeit des liebevollen Kampfes die Oberhand gewann. Ausgiebig erforschte er die ihm doch sehr vertraute Höhle, strich kundig über die glatten Zähne seines Liebsten und keuchte leise.

Nur ungern trennte er sich schließlich von ihm, sog den so dringend benötigten Sauerstoff in seine Lungen, die er im Eifer des Gefechts verloren hatte.

Er lächelte zufrieden, als er die dunkle Wangenröte auf Freds Gesicht erblickte.

Die Lippen von ihrem Kuss noch leicht geschwollen und einen Spalt breit geöffnet war er fast unwiderstehlich…
 

„Das… war keine gute Idee…“, keuchte Fred noch leicht benommen und warf einen prüfenden Blick auf den schlafenden Jungen zwischen ihnen.

„Verdammt ist das mies…“, schmollte er kläglich und biss sich hart auf die Lippen.

Der Kleine störte… aber gewaltig!

„Tja… selbst Schuld“, konterte George amüsiert und ließ sich einfach in die Kissen zurückfallen. Beinahe provokant schlang er die Arme um Draco und zog diesen dicht zu sich. „Da du ja sooo Selbstlos bist, wirst du dich gedulden müssen, bis wir alleine sind…“

Wenn wir wieder alleine sind…“
 

George hob fragend eine Augenbraue.

Die Betonung in Freds Worten war ihm keinesfalls entgangen.

„Wenn?“

„Ja. Wenn…“

„Du glaubst er will bleiben?“ George lachte leise.

„Du brauchst echt noch ne Mütze schlaf. Als ob Malfoy das tun würde…“

„Hättest du denn was dagegen?“, wollte Fred plötzlich leise wissen und sank nun ebenfalls langsam in die Kissen zurück. Nachdenklich betrachtete er sich das schlafende Gesicht Dracos, welches ihm all die Zeit über zugewandt war. Als bestünde der Kleine aus Glas, strich er nur allzu vorsichtig die feinen Konturen seiner Augenbrauen nach, glitt mit der Spitze seines Zeigefingers zärtlich über die kleine Nase und stoppte schließlich an den süßen kleinen Lippen.

Jetzt wo Draco schlief… die Arroganz aus seinem sonst so überheblich wirkenden Gesicht verschwunden war… glich er einem Engel… einem gestürzten Engel, welchem man auf brutalste Weise die Flügel gebrochen hatte.

Mit abwesendem Blick griff Fred nach der Decke, die sie umschlang und zog sie abermals ein Stück herunter. Draco hatte sein Hemd nicht angezogen… Rippen, Schlüsselbein und selbst die Wirbel seines Rückens stachen nun deutlich sichtbar hervor. Wenigstens das heftige Zittern war aus dem dürren Leib gewichen.

„Ich weiß nicht warum aber ich kann es nicht ertragen ihn so zu sehen…“, wisperte er leise und sah seinem Bruder seufzend in die grünen Augen. Jene Saphire, die die gleiche Kraft ausstrahlten wie die Seinen… und das gleiche Mitleid in sich trugen.

„Er soll uns lieber anfauchen und das verwöhnte Prinzchen sein, für das er sich immer gehalten hat… dann würde es mir auch leichter fallen ihn aus dem Haus zu schmeißen, damit ich dich wieder für mich allein habe. Aber so…“
 

George betrachtete sich seinen Bruder eindringlich, als dieser über Dracos Gesicht fuhr. Sorge stand in den Zügen seines geliebten Zwillings geschrieben. Sorge, die er nur allzu gut nachempfinden konnte.

Malfoy sah wirklich schlecht aus.

Abgemagert bis auf die Knochen und derart verstört, dass von dem ehemaligen Slytherin nicht mehr viel übrig schien.

Doch musste sein Leid ihnen überhaupt etwas bedeuten?

Was verband sie mit diesem Jungen?

Frust.

Wut.

Ärger.

Wie oft hatte Malfoy sie schon in Schwierigkeiten gebracht? Der Kleine war ein durchtriebener kleiner Giftzwerg, ständig verbal um sich schlagend und Unschuldige terrorisierend. Nur auf den eigenen Vorzug aus. Eine kleine Ratte, die man am liebsten im Klo ertränken wollte.

So oder so ähnlich hatten sie gedacht. Früher…

Nicht jetzt.

Nicht mehr…

Das Häufchen Elend zwischen ihnen war gestraft genug.

Den Eltern entrissen… sein Zuhause von Racheengeln zerstört… den Zauberstab zerbrochen und von angeblichen Freunden fallen und im Stich gelassen…
 

Sollten die beiden Weasley eine helfende Hand ausstrecken und dem Jungen die Möglichkeit bieten, sich wieder auf die Beine zu ziehen?

Was für eine Frage.

Denn dafür war es doch längst zu spät.

Ihre Hilfe hatten sie ihm doch bereits gegeben… als sie ihn bewusstlos geworden im kalten Schnee des Winters aufgelesen und in ihren Laden gebracht hatten.

Sie konnten ihn noch fallen lassen… den letzten Rest seiner Seele zerstören, wenn sie es denn wollten.

Ihn aussetzen wie einen kleinen Hund… das sichere Todesurteil für Malfoy.
 

„Er hatte Glück, dass ihn niemand erkannt hat… und dass die Gassen leer waren… stell dir vor, was die Leute aus dem Pub mit ihm gemacht hätten…“

„Ich verstehe sowieso nicht, weshalb er ausgerechnet in die Winkelgasse zurückgekehrt ist. Das ist doch reiner Selbstmord… wenn er die Nacht nicht erfroren wäre, hätte man ihn spätestens morgen an die nächste Wand genagelt…“

Fred seufzte verständnislos und bedeckte den kleineren Körper wieder mit der schützenden Decke. „Du hast nicht geantwortet“, flüsterte er leise auf seine letzte Frage hindeutend.

„Würde es dich stören, wenn er bleibt?“

George schwieg eine Weile.

Gedankenversunken betrachtete er sich den blonden Haarschopf und die sich langsam aber regelmäßig hebende Brust des jungen Malfoy-Erben.

„Ich könnte mich mit dem Gedanken anfreunden, denke ich… aber viel wichtiger ist, ob unser Prinzlein hier das auch will… und ich habe da meine Zweifel.“

„Ich kann immer noch nicht glauben, was ich gesehen habe…“, warf Fred dazwischen und fuhr mit einem seiner Finger über den schlanken Hals Draco’s, welcher bis vor kurzem noch mit dunklen Liebesbissen geziert war. „Denkst du er hat es freiwillig getan?“, brachte er kaum hörbar hervor und schloss für einen Augenblick von Ekel ergriffen die Augen. Georges Hand fand zögernd ihren Weg in Draco’s Blondes Haar, streichelte sanft hindurch. „Ich weiß es nicht… aber weder das eine noch das andere hätte ihm zustoßen dürfen. Die Methoden des Ministeriums erscheinen mir manchmal nicht besser als die Voldemorts… immerhin ist er noch immer mehr Kind als Ma-“

Der rothaarige Weasley stockte.

Erneut regte sich die schlanke Gestalt in ihren Armen, begann unruhig mit den Beinen zu strampeln und verkrallte ihre Hände in dem weichen Stoff des Lakens.

Draco murmelte etwas… unverständliche Worte, die weder Fred noch George verstanden. Doch die Pein in seiner Stimme reichte aus, um den Zwillingen eine Gänsehaut über den Rücken zu jagen.

Umso erstaunter waren beide, als Draco’s Arme urplötzlich nach vorn schossen und dieser sich regelrecht an Freds Pyjama klammerte. George reagierte dabei instinktiv und entließ den Blondschopf aus seiner Umarmung.

„Was zum..?“
 

Fred blinzelte irritiert, sah fragend zu seinem Bruder auf und zuckte erschrocken zusammen, als Dracos Griff sich noch einmal verstärkte, der Kleine regelrecht mit ihm zu verschmelzen versuchte.

George schüttelte ratlos den Kopf und seufzte tief.

„Er mag dich wohl mehr als mich“, gab er etwas missglückt grinsend von sich und rutschte etwas zu den beiden auf. „Lass uns schlafen… morgen geht nämlich die Welt unter und dann will ich bei Kräften sein…“

„Sei stolz auf dich! Es hat eben nicht jeder die Ehre mit der Apokalypse im Bett zu liegen“, kicherte Fred lächelnd und nickte zustimmend.

Es dauerte nicht lange, bis die beiden ergeben dem Schlafe nachgaben und sich mental auf den kommenden Morgen vorbereiteten…
 


 

.★....★....★....★....★....★....★....★....★....★.
 

Fortsetzung folgt!
 

Feedback ist natürlich gern gesehen ;D

Und nicht vergessen: Kapitel 3 kommt bald! (Versprochen! xD)

Wut

Hallöchen, liebe Leser!

Ausnahmsweise ein kurzes Vorwort:

Und weiter gehts mit Kapitel 3!

Ich hoffe es gefällt ;)

(Im übrigen kann ich den neuen HP-Film nur empfehlen. Endlich mal eine einigermaßen gelungene Verfilmung der Bücher)
 

eure Silverdarshan
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

3.Kapitel: Wut
 

Die ersten Sonnenstrahlen kitzelten Dracos Nase, wohlig schnurrend sog er die frische Luft in seine Lungen, die durch den kleinen Fensterspalt in das innere des Zimmers gelangte.

Es roch nach frisch gefallenem Schnee und Frost… der Tag war noch jung.

Doch das war nichts Ungewöhnliches.

Draco war niemand der sonderlich lange schlief. Er war stets vor seinen Eltern wach. Vor allem jetzt… im Winter... da stand er besonders gern früh auf.

Von seinem Zimmer aus hatte er nämlich den schönsten Ausblick, den die Zaubererwelt in seinen Augen bieten konnte. Sein Zimmer zeigte hinaus auf eine Lichtung an deren Ende ein kleiner Wald begann… beißend rot erhellte der Morgengrauen dann die Wipfel der vielen Tannen, welche selbst an den kühlsten Tagen ihre grünen Nadelkleider trugen.

Draco liebte es, dem Spiel der Sonne zuzusehen, wenn sie sich mühsam zwischen den Bäumen hervorkämpfte und ihr schwaches Licht gegen die vereisten Scheiben seines Fensters schlug. Die kleinen Schneeblumen an den Ecken glitzerten dann besonders schön…
 

Gähnend streckte er sich und schmatzte leise. Seltsam… so gut hatte er schon lange nicht mehr geschlafen…

Er fühlte sich völlig entspannt und ausgeruht… aber… war er das nicht immer, wenn er Zuhause schlief?

….

Zuhause…?

… Moment…welchem Zuhause…?
 

Nur mühsam gelang es Draco die Augen zu öffnen. Ob aus Angst oder dem unguten Gefühl im Magen vermochte er nicht zu sagen. Er blinzelte einige male, ehe sich sein Sichtfeld klärte und er… auf einen blauen Pyjama starrte?!

Augenblicklich hielt er den Atem an. Sein Herz begann zu rasen und schien seinen Brustkorb binnen Sekunden regelrecht sprengen zu wollen.

Warmer Atem schlug in seinen Nacken, eine breite Brust berührte seinen Rücken… Und vor sich… Zögernd hob er den Blick und sah sie: eine Flut aus roten Haaren… unzählige Sommersprossen die ein schmales Gesicht zierten und grün funkelnde Saphire.

Saphire, die ihn vorsichtig, beinahe überrascht musterten.

„Morgen du Schnarchnase…“
 

Ruckartig schoss Draco in die Höhe, schlug panisch die vielen Arme beiseite, die sich aus ihm unerfindlichen Gründen um ihn geschlungen hatten und schrie laut auf.

„DU SCHWEIN! WAS SOLL DAS?! FASS MICH NICHT AN!“

Panisch und zugleich wutentbrannt krabbelte er rittlings aus dem Bett, stürzte, als er den Rand des Bettes übersah und schlug schmerzhaft keuchend auf dem Boden auf.

Rasch sammelte er sich jedoch wieder, nur um festzustellen, dass gleich zwei rote Mähnen sich über die Bettkante lehnten und besorgt nach seinem befinden fragten.
 

„Alles okay?“, wollte George gähnend wissen, konnte sich ein kleines Grinsen jedoch nicht verkneifen. Dracos Haar war niedlich zerzaust und der Schlaf noch nicht völlig aus seinen Augen gewichen.

Der kleine Prinz hatte die Nacht über seelenruhig in ihren Armen geschlafen, sich sogar wimmernd an Fred geklammert, als dieser versucht hatte etwas näher an George zu rutschen. Aus war es nun mit der Ruhe und dem Seelenfrieden… bei dem Gesicht, das der Malfoy-Erbe gerade zog, mussten die beiden sich rasch ein dickes Fell wachsen lassen.
 


 

„Was fällt euch ein, ihr Schweine?! Was habt ihr mit mir gemacht?!“, zischte Draco derart zornig fauchend, dass die Zwillinge sich einen mahnenden Blick zuwarfen.

„Halt mal die Füße still… wir haben gar nichts gemacht. Außer dich vor nem steifen Hals und ner fetten Erkältung gerettet.“
 

Das konnte doch nicht sein!

Warum hatte er nichts bemerkt?

Wie war er in das Bett gekommen? Und verdammte Scheiße, warum musste es sich auch noch gut anfühlen?!

So etwas war abartig! An so was konnte, nein… durfte man kein Gefallen finden!

Und sie durften das nicht erfahren!
 

„Ihr seid abartig! Bastarde! Scheiß Wiesel!“, schrie Draco außer sich und rappelte sich mühevoll auf. Seine Beine zitterten, schienen sämtliche Kraft verloren zu haben, doch der Zorn mit dem er seine Angst zu überspielen versuchte, gab ihm den nötigen Halt.

„Was fällt euch ein mich anzufassen?! Niemand fasst mich an! NIEMAND! Kein Homo und erst recht kein Weasley!“
 

„Fred…“, knurrte George mit eiserner Beherrschung. Egal wie hilflos Malfoy vor wenigen Stunden noch gewesen war, das ging gerade definitiv zu weit!

„Jetzt krieg dich mal wieder ein!“, versuchte Fred den völlig hysterischen Jungen zu beruhigen und warf diesem kurzerhand das blaue Hemd vor die Füße.

„Ich soll was?! Du hast sie ja nicht mehr alle! Ihr seid doch krank! Verschwindet gefälligst und lasst mich in Ruhe!!“

„Du vergisst wohl wessen Haus das hier ist!“, zischte nun George zornig und begab sich aus dem Bett. Die Arme vor der Brust verschränkt baute er sich bedrohlich knurrend vor dem schmächtigen Draco auf, starrte ihm hart und unerbittlich in die Augen.

„Wie unverschämt bist du eigentlich? Ist dir überhaupt klar, dass du ohne uns da draußen verreckt wärst?! Fred und ich haben deinen erbärmlichen Arsch gerettet und alles was dir dazu einfällt ist, dass du uns als Homos beschimpfst? Gerade du?!“

„George!“, fuhr Fred alarmiert dazwischen, stellte sich neben seinen Bruder und legte ihm warnend seine Hand auf den Arm.

„Tu das nicht…“, wisperte er ihm eindringlich zu, doch das Temperament seines Zwillings schien einmal mehr überhand zu gewinnen.

„Was?! Ist doch wahr! Du hast es doch auch gesehen! Als hätten wir es nicht schon schwer genug!“

„George, bitte! Nicht jetzt! Wir-“

„Nicht jetzt? Wie oft willst du dich denn noch von ihm beleidigen lassen?!“
 


 

„… Ihr… habt ja… keine… Ahnung…“
 


 

Nur leise hallten Draco’s Worte an den Wänden des Raumes wider.

Seine dürren Hände hatte er verbissen zu Fäusten geballt, als filterten sie den Schmerz in seinem Herzen zu kleinen Körnchen, die er zwischen den Fingern zerquetschen konnte.

Sie glaubten also sie wussten alles?

Welche Ängste er ausgestanden hatte? Unter Voldemort… im Ministerium… auf der Straße?

Draco’s Blässe schien gerade ihren Höhepunkt zu erreichen. Sämtliche Farbe war aus seinem Gesicht gewichen und mit ihr die Kraft, die seine wacklige Maskerade am Leben hielt. //“Gerade du?!“//

Diese Worte… die Art und Weise mit der sie betont worden waren… Sie wussten es!

»Du bist Abschaum!«

Genau das bedeuteten sie.

Sie hielten ihn für Abschaum! Abschaum den man vielleicht noch gerade so benutzen konnte. Hatten sie ihn deswegen zu sich ins Bett geholt?
 

„Ihr… ihr scheiß Idioten!… Ihr wisst überhaupt nichts!... Ich hab gesagt ihr sollt mich nicht anfassen! Warum habt ihr mich nicht einfach liegen gelassen?!“

„Du hättest dir den Tod geholt du Affe! Wie blöd kann man denn sein?!“

George schien außer sich.

Die Hand seines Bruders grob beiseite schlagend stapfte er wütend auf Draco zu, hob das am Boden liegende Hemd auf und packte den aufkreischenden Eisprinz bestimmt am Arm. Das darauffolgende Gezeter konsequent übergehend, zog er Malfoy mit unglaublicher Ausdauer im Griff das Hemd über die Schultern und ließ diesen erst wieder los, als lediglich noch die Knöpfe geschlossen werden mussten.
 

Malfoy keuchte. Schweißperlen zierten nun sein leichenblasses Gesicht und die matten, sturmgrauen Augen waren vor Schreck und Unglauben stark geweitet. Am ganzen Körper bebend stolperte er aus Reflex heraus instinktiv einige Schritte zurück, nachdem der ungestüme Weasley von ihm abgelassen hatte und mehr denn je völlig verwirrt zurückließ.

Vorsichtig… ja beinahe ängstlich wanderten nach Sekunden des Zögerns seine scheuen Blicke an sich herunter, ganz so, als befürchte Draco irgendwelche abartigen Überreste auf seiner malträtierten Haut zu finden.

Was… was sollte das?

Warum hatte dieses Wiesel das getan?

Er hätte ihn locker ungespitzt in den Boden rammen können, doch stattdessen hatte er…
 

„Komm runter, wenn du Hunger und dich beruhigt hast. Die Küche ist im zweiten Stock, die erste Tür auf der linken Seite“, vernahm er Georges ungewohnt ruhige Stimme wie aus weiter Ferne und verfolgte aus dem Augenwinkel, wie dieser seinen ebenso verblüfften Bruder am Arm packte und sanft aus dem Zimmer schob. Einen letzten Blick auf den verstörten Malfoy werfend, schloss der Zwilling die Tür und ließ den Jungen in seinem Elend allein.
 

„George… verdammt, jetzt lass mich endlich los!“

Unwirsch riss Fred an seinem Arm, bis sein Bruder endlich nachgab und diesen aus seinem festen Griff entließ. „Was bei Percys Unterhose sollte das?! Weißt du, was du da angerichtet hast?!“, empörte er sich wutentbrannt und stieß zornig die kleine Küchentür auf. „Ich würde sagen, ich habe ihm ein paar Manieren beigebracht“, entgegnete George gelassen und ließ sich belanglos auf einem der vier Küchenstühle nieder, die um einen kleinen Holztisch in der Mitte des Raumes postiert waren. Eine aus hellbraunem Eichenholz bestehende Küchenzeile zierte die Nordseite des Raumes, enthielt allerlei Gegenstände, die dem Haushaltsstand eines Muggels ohne große Umschweife Konkurrenz machen konnte. Alles in allem erinnerte die Küche sehr an die des Fuchsbaus. Die Decke war nicht sonderlich hoch, Fred und George begrüßten daher die Umstände, dass sie beide nicht das Wachstumspotenzial wie Charly geerbt hatten.

„Das nennst du Manieren beibringen?! Herrgott, George! Du hast doch selbst gesehen in was für einem Zustand er ist! Ich dachte eben, wir können ihn ins St.Mungo einliefern!“

„Jetzt wo du es erwähnst, wäre das vielleicht gar keine schlechte Idee.“, gab George trocken zurück und zauberte mithilfe eines kleinen Schlenkers seines Zauberstabs drei große Tassen heißen Kakao auf den Tisch. Noch bevor Fred reagieren konnte, maß er ihn mit einem warnenden Blick. „Ich weiß was du sagen willst, Fred! Aber jetzt sag ich dir mal was: Ich werde mich von einem dahergelaufenen Malfoy-Prinzlein nicht länger beleidigen lassen! Auch ohne diese kleine Kröte haben wir genug zu tun, unser Verhältnis vor den anderen zu verstecken und das weißt du! Und ich werde nicht zulassen, dass jemand wie er das alles zerstört! Wir haben ihn hier aufgenommen und seinen dürren Arsch von der Straße geholt aber egal wie sehr Malfoy unsere Hilfe braucht, wenn er im Begriff ist unsere Zukunft zu zerstören, werde ich ihn rausschmeißen und wenn nötig selbst ins St.Mungo einliefern lassen!“

Eiserne Stille legte sich für einige Minuten auf die erhitzten Gemüter der beiden Weasley-Zwillinge. George nippte nachhaltig an seinem heißen Morgengetränk und mied den Blick seines Bruders, während Fred –die Arme auf der Brust verschränkend- hart auf seiner Unterlippe herumkaute.

Es war Jahre her, dass sie sich gestritten hatten… Malfoy war gerade einmal einen Tag lang bei ihnen und schon hatte er geschafft, was die beiden zuletzt vor acht Jahren erreicht hatten…

„Ich weiß, dass du das Gute in dem Kleinen sehen willst, Fred… Aber Malfoy ist wie eine hinterhältige Schlange! Sieh ihm in die Augen und doch weißt du nie, wann er zuschlägt!“, begann nun George zögerlich und erhob sich. Die Tasse auf dem Tisch abstellend schritt er auf seinen geliebten Zwilling zu und legte beschwichtigend seine Hände auf dessen Schultern. „Ich will doch nur verhindern, dass er das Zerstört, war wir uns Jahrelang mühevoll aufgebaut haben…“ Fred starrte weiterhin Stumm zu Boden, schaffte es jedoch nicht lange, dem sorgenvollen Blick seines Bruders standzuhalten. Seufzend sah er schließlich auf und nickte schwach. „Vielleicht hast du Recht… wenn… wenn es nicht anders geht, wird es wohl das Beste sein.“ Die Hand vorsichtig hebend, strich Fred zärtlich über die weiche Mähne von George. Jene Stelle, an der sich bis vor wenigen Monaten noch sein Ohr befunden hatte… Er seufzte aufgebend. George hatte Recht. Sein Misstrauen war begründet…

„Er ist noch immer ein Todesser…“

„Ja…“, bestätigte George leise und lehnte seine Stirn vorsichtig an die seines Bruders.
 

So verharrten sie schier unendliche Augenblicke lang, bis sie das Zeitgefühl verloren und nur noch die Präsenz des jeweils anderen wahrnahmen. Niemand konnte und durfte sie trennen. Nicht die Gesellschaft, nicht ihre Familie, nicht Malfoy… nicht einmal der Tod.

Würden Fred und George vor einer Entscheidung stehen müssen, würde diese klar ausfallen.
 

„Wir… sollten das Frühstück machen, meinst du nicht? Ich habe Hunger und er kann sicher auch etwas auf den Rippen gebrauchen“, begann Fred nach einer gefühlten Ewigkeit und schob seinen Bruder vorsichtig von sich, ließ es sich jedoch nicht nehmen ihm einen liebevollen aber kurzen Kuss auf die Lippen zu hauchen.

„Seit er hier ist, bist du total auf Sparflamme… das stinkt mir gewaltig, weißt du das?“, beschwerte sich George und leckte sich –nach mehr sehnend- genüsslich über die noch feuchten Lippen.

Gespielt genervt rollte Fred mit den Augen und stützte sich provokant an der Kante des Tisches ab. „Ein wenig Enthaltsamkeit dürfte dir nicht schaden, mein Lieber. Vielleicht kommen wir dann schneller mit unserem Projekt voran… du weißt ja… Schlaf fördert bekanntlich das Konzentrationsvermögen und seit einigen Wochen habe ich dank dir kaum noch welchen…“

Ein lüsternes Grinsen schlich sich auf Georges Züge, welches nur allzu zuckersüß erwidert wurde. „Als hätte sich da jemand jemals drüber beschwert“, sinnierte er leichtfüßig und tippte sich mit der Spitze seines Zauberstabes bedeutungsvoll an die Schläfe.

„Wenn ich dazu nicht einmal mehr in der Lage bin, ist das ja wohl kaum verwunderlich. Also sei so gut und mach unser Frühstück. Ausgleichende Gerechtigkeit, nennt man das im Fachchargon.“

„Warum immer ich? Du könntest zur Abwechslung auch mal unser Frühstück zaubern oder hat der Gedächtniskünstler etwa den Spruch vergessen?“

„Nein, habe ich nicht, ich muss dich enttäuschen. Mein Zauberstab liegt noch oben im Zimmer. Hab ihn liegen gelassen.“

„Du hast was?!“, entfuhr es George augenblicklich entsetzt.

„Was wenn die kleine Ratte ihn in die Finger bekommt?!“
 

„Ich fürchte… dafür ist es bereits zu spät, Weasley“, erklang die bebende Stimme des Malfoy-Erben, welcher nun mit erhobenem Zauberstab drohend im Türrahmen stand.
 

*******
 

Das leise Klacken der sich schließenden Tür, erschien Draco wie ein ohrenbetäubender Knall, der sein Trommelfell fast zum bersten brachte.

Mit dem verschwinden der Weasley-Zwillinge schwand auch die eiserne Kraft, die den zitternden Malfoy auf den wackligen Beinen hielt. Unendlich langsam sank der erschöpfte Körper in sich zusammen, bis seine blanken Knie den Boden küssten. Die Arme in einer sich selbstumarmenden Geste um sich schlingend kniff Draco seine brennenden Augen fest zusammen und konnte nur mit größter Mühe einen lauten Schluchzer unterdrücken. Alles hier schien ihm so abstrus… so… unglaubwürdig, dass die innerliche Verzweiflung in ihm Oberhand gewann und sein Stolz in den tosenden Wellen der Verwirrung wie ein Stein zu sinken begann.

Das konnte doch unmöglich sein… sie konnten das doch nicht ernst meinen… warum warfen sie ihn nicht einfach aus dem Haus, präsentierten ihm dem Ministerium und kassierten das Kopfgeld, dass auf ihn ausgesetzt worden war, sollte er jemals in die Zaubererwelt zurückkehren?

Nein… sie planten doch etwas… Irgendwas… Vielleicht hielten sie ihn hier fest, bis das Ministerium zu ihnen kam… oder sie missbrauchten ihn wirklich als Versuchskaninchen für ihre kranken Erfindungen, sobald er wieder bei Kräften war?!
 

Einmal mehr wurde Draco schmerzlich bewusst, dass es niemanden mehr gab, dem er vertrauen konnte. Er war seit seiner Verbannung auf sich alleingestellt und würde es von nun an immer sein müssen. Selbst von diesen vertrottelten Zwillingen konnte er wohl keine Hilfe erwarten. Hilfe, die er im Grunde ja nicht einmal gewollt hatte. Immerhin war er zum sterben in die Winkelgasse gekommen. Heute morgen hätte man ihn erfroren im Schnee gefunden… die Leiche des Malfoy-Prinzen, den man gnadenlos von seinem Thron gestürzt hatte. Er hatte sie schon hören können… die Jubelschreie der Passanten, die seinen leblosen Körper im Schnee fanden und seinen Tod feierten… ein weiterer Anhänger des toten Lords, der in den Untiefen der Hölle schmoren würde und dort seine gerechte Strafe für seine Vergehen bekam.

Nein… er war allein.

Und aus diesem Grunde musste er stark sein. Er hatte nicht all die Zeit auf der Straße überlebt um nun zwei dahergelaufenen Weasleys zum Opfer zu fallen.
 

„Komm schon, Draco… streng dich an!“, schallt er sich selbst, als er sich mühevoll auf die Beine kämpfte und hart um sein Gleichgewicht kämpfen musste. Stöhnend klammerte er sich an der Kante eines kleinen Tisches fest und hielt verbissen die Augen geschlossen, bis die drohende Übelkeit und der heftige Schwindel allmählich nachließen. In seinem Zustand würde er keine drei Stunden dort draußen Überleben können, doch war ihm alles lieber, als hier zu Enden. Die Augen öffnend fiel sein Blick fast augenblicklich auf den einsamen Zauberstab, den Fred dort vergessen hatte.

Heiß glühte der Keim der Hoffnung in Draco auf und ließ diesen erneut heftig mit der Übelkeit kämpfen. Ein Zauberstab!

Wie dumm mussten diese Zwillinge eigentlich sein?! Sie ließen ihren Zauberstab einfach so herumliegen? Draco konnte das Glück, welches augenscheinlich auch ihn einmal bedacht hatte, kaum fassen. Dort auf dem Tisch lag der Schlüssel zu seiner Freiheit. Die Chance zu einem besseren Leben! Er konnte erneut in die Muggelwelt zurückkehren, doch diesmal ohne wie ein Penner auf der Straße leben zu müssen.

Mit zittrigen Händen tastete der Slytherin nach dem magischen Holz und presste es schließlich fest an seine Brust, wie ein Rettungsseil, das ihn vor dem ertrinken würde bewahren können.

Nach einigen Versuchen gelang es dem erschöpften Jungen einen stillen Zauber auszusprechen, der ihm zu dem Hemd passende Schuhe und eine Hose bescherte.

Erleichtert seufzte er auf, als er den weichen Stoff auf seiner Haut spürte. So fühlte er sich gleich viel sicherer… war nicht mehr den Blicken der anderen ausgeliefert, die auf seinen missbrauchten Körper starrten.

Seine nun einzig wirkungsvolle Waffe sicher an seine Brust drückend, öffnete Draco leise die knarrende Tür und schlich beinah geräuschlos durch den engen Flur.

Er würde an der Küche vorbei müssen, wenn er dieses Haus verlassen wollte… Er konnte bereits den dünnen Lichtkegel ausmachen, der durch den unteren Türschlitz austrat und die Spitzen seiner Schuhe beleuchtete. Dracos Herz raste, sein Herz schlug ihm bis zum Hals… nur noch zwei kleine Schritte und er wäre daran vorbei… der Freiheit ein Stück näher…
 

Doch die dumpf klingenden Stimmen ließen ihn abrupt inne halten. Er musste sich zwar anstrengen… doch vernahm er die Worte der Zwillinge genau…
 

*******
 

„Mach keinen Scheiß, Kleiner… nimm den Zauberstab runter…“, knurrte George, der sich aufgrund der bedrohlichen Geste sofort schützend vor seinen Bruder stellte.

„Hör auf ihn, Draco… mach es dir nicht unnötig schwer“, versuchte es Fred nun im Guten und scheiterte kläglich daran seinen Bruder ein wenig zur Seite zu schieben.

„Ich soll es mir nicht unnötig schwer machen?!!“, kreischte Draco hysterisch und begann derart zu zittern, dass seine Hand, die den Stab hielt, gefährlich bebte.

Ungehindert perlten unzählige Tränen über seine Wangen, tropften nach Vergeltung schreiend berstend auf den Boden.
 

Das war er also… reif für St.Mungo und eine Schlange, die jeden Moment über Unschuldige herfallen konnte, ja?!

Er war der Todesser, der Kinder abschlachtete und jeden ins Verderben stürzen konnte… eine Bestie, die man unschädlich machen musste…
 

„Ihr habt keine Ahnung! Ihr scheiß Wiesel könnt euch nicht einmal vorstellen, was ich tun musste, um zu überleben! Ihr… ihr habt ja keine Ahnung wie es ist, vom dunklen Lord bis in die Träume verfolgt zu werden… wie… wie schmerzhaft der C-Crucio ist… als würde man eure Innereien bei lebendigem Leibe zum kochen bringen… die Knochen zermalmen und die Haut von euren Körpern ziehen, während ihr… schreit dass er… auf-aufhören soll… aber ihr werdet nur… ausgelacht…“

Kalter Schweiß rann Draco über die Schläfe, die schockierten Blicke der Zwillinge durch den Tränenschleier kaum noch wahrnehmend, umklammerte er den Zauberstab in seiner Hand so hart, dass die Fingernägel bereits blutende Sicheln in seiner Handfläche hinterließen.

„Malfoy… Draco… beruhig dich… wir-“

„IHR HABT JA KEINE AHNUNG! KEINE! GLAUBT IHR ICH TRAGE DAS FREIWILLIG?!“
 

Laut schreiend riss Draco den linken Arm seines blauen Hemdes ab, entblößte nach einem widerlich ratschenden Geräusch das dunkle Mal auf seinem Unterarm.

„George…!“, wisperte Fred keuchend, starrte voller Entsetzen auf das magische Tattoo, welches über und über mit rot-verkrusteten Kratzern geziert war. Es schien als habe Draco verzweifelt versucht das Mal zu entfernen… als habe er mit den bloßen Händen über das Zeichen gekratzt, bis seine Haut blutig in Fetzen hing… Leuchtend hob sich der Totenschädel, aus dessen Mund eine Schlange kroch, von der bleichen Haut des Jungen ab und wirkte wie ein drohendes Abbild des toten Lords.
 

Den Arm krampfhaft ausgestreckt vor die Zwillinge haltend wandte Draco verbissen den Blick ab und kniff die Augen beinah schmerzhaft fest zusammen. Wie sehr er versucht hatte dieses Brandzeichen loszuwerden…

Vergeblich… selbst nun, da Voldemort tot war… selbst jetzt ließ er ihn nicht in Ruhe.

„Er hat mich gefunden… immer… er wollte meine Eltern… wollte mich töten wenn… wenn ich ihn nicht… ich musste ihn… aber ich konnte nicht… meinetwegen sind sie alle tot… Severus… D-Dumbledore… alle… ich habe sie zu ihnen gebracht… aber es hat nichts genutzt! Meine Eltern sind weg! Ich… ich bin allein, ich habe kein Zuhause mehr… darf nicht mehr in die Zaubererwelt zurück… UND IHR WOLLT MIR SAGEN, DASS ICH ES MIR NICHT UNNÖTIG SCHWER MACHEN SOLL?!“
 

Dracos Stimme wurde zu einem heiseren Krächzen. Seine Stimme brach… ebenso wie sein Stolz in den Tiefen seiner Seele starb und nur noch einen Scherbenhaufen zurückließ. Die tränengetränkten Augen wurden matt, schienen eine seelenlose Hülle wiederzuspiegeln, ehe ein bedrohliches Glimmen binnen Sekunden in ihnen aufloderte.

„Draco… lass uns dir helfen… wir-“

„Nicht!“, hielt George Fred zurück und hob langsam seinen eigenen Zauberstab.

„George, was soll das?!“, giftete Fred wütend und wand sich unwirsch in dem schützenden Griff seines geliebten Bruders, ehe er die gebrochen klingende Stimme des Slytherinprinzen vernahm.

Und was er hörte, jage ihm einen eiskalten Schauer über den Rücken…
 

„W-wollt ihr es mal fühlen…? Diese Schmerzen…? Soll ich sie euch zeigen?“, flüsterte Draco erstickt und richtete seine zitternde Hand erneut bedrohlich auf die Zwillinge.

Ein irres Funkeln, gepaart mit der innerlichen Verzweiflung schlug hohe Wellen gegen die Spiegel seiner Seele.

„I-ich zeig es euch… dann wisst ihr… wie es mir geht…“

„Hör auf damit, Draco! Wir glauben dir… nimm den Zauberstab runter… komm schon… nimm ihn runter…“, versuchte es nun George und ging vorsichtig einige Schritte auf den völlig dem Wahn verfallenen Jungen zu. Malfoy war kaum noch ansprechbar, zitterte am ganzen Leib und schien jeden Augenblick in sich zusammenzufallen.
 

Doch entgegen aller Hoffnungen schüttelte Draco heftig den Kopf. „Nein… ich zeige es euch… sonst versteht ihr es nicht… ich muss es euch zeigen… Cruc-“

„LOCOMOTOR MORTIS!“
 

Ein spitzer Schrei… ein dumpfer Aufschlag… entsetzte Gesichter auf beiden Seiten und die pure Verzweiflung, die jedem ins Gesicht geschrieben stand….
 

Langsam ließ George seinen Zauberstab sinken, sah betroffen auf die leise wimmernde Gestalt am Boden. Malfoys Beine wurden durch den Beinklammerfluch fest aneinandergedrückt, hatten dem geschwächten Jungen das ohnehin geringe Gleichgewicht geraubt, sodass dieser schmerzhaft auf dem Boden aufgeschlagen war.
 

Bestürzt stieß Fred seinen Bruder kurzerhand zur Seite und eilte auf den am Boden liegenden Jungen zu. Draco hatte sich –soweit es seine gelähmten Beine zuließen- zu einer kleinen Kugel zusammengerollt und den Kopf fest in seinen Händen vergraben. Den Zauberstab noch immer fest umklammernd schluchzte er leise.

Egal was er tat… alles ging schief!
 

„Draco…“

Besorgt ging Fred vor dem Jungen in die Knie und drehte ihn behutsam auf den Rücken. Vorsichtig griff er nach der Hand, die den Zauberstab eisern gefangen hielt und strich sanft über die eiskalten Finger. „Lass ihn los, Kleiner… Es ist okay…“

Es dauerte einige Zeit, bis die bleiche Hand sich lockerte und Draco durch gutes zureden seine einzige Waffe freigab. Mit tränenden Augen folgte er der Bewegung, die Freds Zauberstab aus seiner Reichweite brachte.
 

Fred seufzte erleichtert auf, als die krampfenden Finger sich lösten und er seinen Zauberstab endlich wieder an sich nehmen konnte. „Es ist alles okay…“

„Ja… wir glauben dir, Draco.“

Fred sah überrascht auf und lächelte dankbar, als George sich neben ihn setzte, mit der Spitze des Stabes dreimal auf die Beine des Jungen tippte und die Erstarrung somit wieder entfernte.

Dennoch blieb Draco reglos liegen, wandte den Blick von den beiden Zwillingen und zitterte am ganzen Körper.

Ein wenig hilflos sahen sich Fred und George an, ehe George Wort und Tat ergriff und Draco unter leisem Protest in eine aufrechte Position zog. Schmerzvoll stöhnte dieser auf und schloss die Augen, als schwarze Blitze durch sein Sichtfeld zogen und widerliche Kopfschmerzen mit sich brachten. Fred wurde sich der Quelle für Malfoys Schmerzen schnell bewusst. Die Haare des Jungen vorsichtig aus seiner Stirn streichend, konnte er dort eine drei Zentimeter lange Platzwunde ausmachen, die stark blutete.

„Entschuldige, Kleiner…“, murmelte George reumütig und zog erneut seinen Zauberstab.

„Episkey“
 

Schmerzerfüllt verzog Draco das Gesicht. Der Zauber brannte in der Wunde, er konnte regelrecht fühlen, wie sich die Wunde wieder zusammenzog und heilte. Relativ rasch ließ der Schmerz wieder nach, sodass sich Malfoy ein wenig ruhiger geworden wieder gegen die Brust des Weaselys sinken ließ. Eines musste man den beiden lassen… sie wussten, wie sie ihn fertig machten.

Draco hatte das Gefühl nicht einmal mehr den kleinen Finger krümmen zu können, so erschöpft war er. Ein wenig ängstlich weiteten sich seine Augen, als er sich bewusst wurde, dass er den beiden völlig ausgeliefert war… was hielt sie jetzt also noch davon ab, ihn ins St.Mungo zu stecken? Gar nichts!
 

Fred, der vor den beiden hockte, schien die panischen Gedanken des Jungen als erster zu erfassen. Beruhigend strich er über den weißblonden Haarschopf und lächelte Müde. „Keine Sorge, Kleiner… wir schicken dich nicht weg. Nicht, wenn du nicht willst…“
 

Ein mahnender Blick seitens George traf Fred, den dieser jedoch eiskalt mit einem bedrohlichen Rückschlag quittierte. Grummelnd nachgebend nickte George. Sie würden ja noch sehen, ob Freds Versprechen eingehalten werden konnte…
 

Unentwegt sah Draco Fred in die saphirgrünen Augen. Er suchte die Wahrheit in ihnen…

Doch so sehr er sich auch bemühte, er konnte in dem kleinen Lächeln, das über das Gesicht des Weasleys huschte, nichts Falsches erkennen.

Vielleicht… vielleicht machte er einen Fehler… doch jetzt gerade war es Draco egal, ob er eines Tages dafür büßen musste.

Denn zum ersten Mal seit langer Zeit genoss er die Umarmung die ein anderer ihm gab. Sein Innerstes war aufgewühlt… ein einziger Scherbenhaufen… umso mehr stürzte er sich in diese haltende Umarmung, die die einzige feste Komponente in seinem jetzigen Leben darstellte. Ungeachtet von wem sie kam.

Dracos Augen schlossen sich leicht. Benebelt vor Angst, Wut und innerlicher Verzweiflung hieß er die streichelnden Hände nun willkommen, die seine geschundene Seele tief berührten.
 

Fred und George wussten nicht, wie sie diese zahme Seite an Draco deuten sollten. Regelrecht erschlagen lag der junge Malfoy in George’s Armen und rührte sich nicht, atmete jedoch angestrengt ein und aus. Nur zögerlich fanden Freds Finger einen Weg durch das silbrig-blonde Haar und streichelten sanft hindurch.

„Wir wollen dir helfen, Draco… du musst es nur zulassen… Lass zu, dass wir dir helfen“, appellierte Fred eindringlich und hoffte, dass die Worte zu dem Jungen durchdrangen.
 

Die Zeit würde zeigen, ob die beiden Zwillinge dem Malfoy-Erben wieder zu einem normalen Leben verhelfen konnten. Und je länger Fred und George das Häufchen Elend betrachteten, umso mehr wünschten sie sich, dass sie so schnell wie möglich Erfolg darin hatten…
 


 

Fortsetzung folgt ^^

Frühstück

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (64)
[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7]
/ 7

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Alexxx50
2020-06-18T17:23:44+00:00 18.06.2020 19:23
Als ich die Geschichte gefunden habe dachte ich mir so mal sehen ob das wieder so eine langweilige und schlecht beschriebene ist wie sonst. ABER. Ich hab sie gelesen und sie war SEHR GUT. Wirklich ein kompliment du hast die Geschichte sehr gut geschrieben sie hat mich regelrecht gefesselt.
'Seufz' schade das sie so kurz war
Von: abgemeldet
2015-11-22T02:00:21+00:00 22.11.2015 03:00
Ahje... mitten in der Nacht kam mir die Idee, dass ich doch glatt mal schauen könnte, ob du noch andere Fanfiktions hochgeladen hast und bin nun hier gelandet.
Eigentlich wollt ich nur mal reinschauen, aber bei deinem Talent hätte ich es wohl besser wissen müssen.
Ich staune immer wieder, wie du es schaffst, Emotionen in Worte zu fassen.
Draco ist generell ein spannender Charakter und ich freue mich riesig, dass du ihn aufgegriffen hast.
Ebenso die Zwillinge, auf deren Auftritt ich mich jedes Mal tierisch gefreut habe, ihre liebevollen Zankereien und dann der letzte Band...
Umso besser gefällt mir deine Version der Ereignisse.
Ich hab in so ziemlich jedem Absatz mit Draco mitgelitten, weil du einfach so toll mit den Worten jonglierst.
Allein schon: "Er kam sich vor wie ein Kiesel, der zwischen zwei perfekt aufeinander abgestimmten Fließen steckte und das Gesamtbild zerstörte." hat mir unglaublich gut gefallen! Vermutlich total dämlich, aber trotzdem... wunderschön formuliert.

Je tiefer ich mich bei Draco eingefühlt haben, waren Fred und George anfangs beinahe kleine Störfaktoren, aber der Eindruck war mehr als schnell wieder verschwunden, weil du sie einfach so liebenswert gestaltet hast.
Fred hat hier definitiv die Hosen an, aber da ergänzt er sich - oh Wunder - eben mit seiner besseren Hälfte.
Das Pairing... wow.
Ich bin komplett vorurteilsfrei an die Geschichte rangegangen, nicht zuletzt, weil ich vollstes Vertrauen in dich habe und trotzdem fluche ich gerade ein wenig vor mich hin, dass hierzu wohl generell eher weniger zu finden sein wird.
Draco's Einsatz bei dem kleinen Minimuff war ebenfalls passend gewählt. Endlich wurde er wieder gebraucht. Und das sinnvoll, ohne jemand anderen Schmerzen zufügen zu müssen.
Das war wohl ein wichtiger Schritt in Richtung Seelenheil.

Wie so oft kam das Ende beinahe ein wenig zu plötzlich. Da hätte ich gern noch mehr gelesen, da es plötzlich so schnell ging. Da Draco aber so munter vor sich hinschimpft, scheint das wohl in Ordnung zu sein und ich kann die Zwillinge gut verstehen, dass sie das Lachen dabei kaum zurückhalten können.

So... drei Uhr morgens... ich glaub, ich hab genug Stuss geschrieben.
Zusammenfassend wieder mal ein dickes Lob an dich ♥
Antwort von:  Silverdarshan
23.11.2015 09:13
Hallo Redgrave_!
Vielen lieben Dank für das dicke Lob! :)
Es freut mich unheimlich, dass dir die Geschichte gefallen hat, zumal das Fandom in Bezug auf diese Konstellation leider mehr als Mau ist ^^"
Ich selbst bin damals über eine leider abgebrochene Geschichte der drei auf dieses Pairing gestoßen und konnte danach einfach nicht mehr umhin, selbst etwas über sie zu schreiben.
Dankeschön für dein liebes Feedback! Zu lesen, dass vor allem der Schreibstil gefällt, ist für einen Autor natürlich das ultimative Lob. Danke dafür! ^///^

LG Silverdarshan
Von:  Ribka-is-Mori
2013-05-04T00:16:32+00:00 04.05.2013 02:16
hey mein liebster erdbeerloli :*

woooooooooow~ iwi hab ich völlig verpennt das diese geniale ff endlich ein ende bekommen hat (wobei nach meinem geschmack kannst du sie liebend gerne fortsetzen *-*)
oh man, einfach nur zuckersüß, dramatisch und sooooo~ schön!! ♥
draco hat mir so leid getan, wie er sich da selber so fertig macht, obwohl das völlig unnötig war und wie du es mal wieder schaffst die gefühle glaubhaft wieder zu geben... du bist doch wirklich ein genie!! und wieder diese fremdwörter die nur eine silver-sama schreiben kann und wie ich es liebe *schwärm*
und du kannst dich so genial in die 3 hieinfühlen und in henri auch, der sollte ja net vergessen werden der süße ;3

und das limönchen... *dahinschmelz* wie zucker war das denn?? erst das zwischen den twins und dann auch noch zusammen mit draco und wie er sich gedanken um seine geliebten gemacht hat *hach mach*
er ist gar kein solches arschloch, allein die angst vor voldemort und seine erziehung, reinblüter wären die geilsten ect. ist dran schuld das er so geworden ist!! dabei ist er eig ein sanftes und unschuldiges, ja ich möchte fast sagen reines kind...

er hat seine strafe definitv erhalten das reicht auch so dass er sich diese belohnung, mit fred und georg zusammen zu leben und lieben, redlich verdient hat!! :3

aber wie du ihn hast ausflippen, die sache mit dem schimpfenden, rot angelaufenen rohrspatz... übelst göttlich, selbst für deine verhältnisse und das hat was zu sagen, wie du dir denken kannst!! *Q*

danke liebes für diese wundertollige ff und ich hoffe du bleibst diesem pair treu und schreibst zu den 3en noch etwas und sei es auch nur einen OS (wobei ich kenne dich, du bist nicht imstande dich kurz zu fassen!! xD *an DS-OS denk-hust*) und ja, ich weiß ich wünsche mir hier eine fortsetzung obwohl du alle hände voll zu tun hast mit BM, DS, deinem maunskript & RL >_________<

ich böseartiges fangirl!! Q_______Q
aber wenn du iwi trotzdem dazu kommen könntest... ich würde mich so wahnsinnig drüber freuen <3

deine 'kleine' Nervensäge Alew
Von:  FluffyFox
2013-01-03T17:50:57+00:00 03.01.2013 18:50
Mein Gott, so ein süßes Ende, da weiß man ja garnicht ob man weinen oder lachen soll!^^ Draco als schimpfender rotwangiger Rohrspatz ist einfach zu niedlich und den Charakter der Zwillinge hast du wunderbar eingefangen <3
Von:  DBZ-Fan1986
2012-09-13T20:26:07+00:00 13.09.2012 22:26
Super schönes FF, auch wenn es nur kurz ist. ich liebe das Pairing! leider gibt es von Fred und george viel zu wneige gute Fanfic's, dabei sind die Beiden so knuffig. Und wenn dann noch eine dritte Person dazukommt... *ggg*

Vielen Dank dafür!
Von:  Nikolaus
2012-08-24T19:49:33+00:00 24.08.2012 21:49
Als ebenfalls jemand, der öfters die Geschichten etwas schleifen lässt, kann ich nur sagen: es sei dir vergeben ;) Ob du es glaubst oder nicht, mir kam es gar nicht wie drei Jahre vor. Vielleicht, weil ich auch über lange Strecken überhaupt keinen Fuß auf diese Seite gesetzt und generell jegliche Geschichten hier zum Lesen vernachlässigt habe. Aber diese Geschichte ist mir die ganze Zeit im Gedächtnis geblieben.

Die letzten Monate habe ich mich viel auf englischen Seiten rumgetrieben und da habe ich dann letztendlich und offiziell zu meinem neuen Harry Potter Traumpairing gefunden Charlie/Bill/Fred/George/Fred&GeorgexDraco. Das ist einfach... unbeschreiblich. Und natürlich (!) ist mir da deine Geschichte wieder eingefallen. Du bist für mich momentan die Einzige, die noch eine Faszination für mich darstellt im deutschen Fanfiction-bereich. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass ich bei einer anderen deutschsprachigen Geschichte doch irgendwie so auf eine Vorsetzung gewartet habe. Die Story ist einfach anders, das Pairing ist ein Traum und... aw, ich liebe es, dass Draco so süß ist :3

Obwohl ich mich noch mal ein bisschen einlesen musste (allerdings sehr viel weniger, als ich angenommen hatte. An das meiste konnte ich mich noch erschreckend gut erinnern), damit noch mehr Zeit gebraucht habe und anfangs sogar vor dem winzigen grauen Balken am Seitenrand zum Runterscrollen ein bisschen zurück geschreckt bin, kann ich nicht leugnen, dass ich am Ende sogar betrübt darüber war, dass doch nicht mehr da war... ich hätte so gern noch mehr von den drei Süßen gelesen ); Vor allem hätte ich zu gerne gewusst, wie der erste Sex zwischen den beiden aussieht ;D (hahaha, englische Stories machen versaut). Es ist einfach zu niedlich, wie Draco sich anstellt. Als ob das alles komplettes Neugebiet für ihn wäre... na ja, Sex/Fummeln/Frottage + Liebe ist wahrscheinlich auch noch Neugebiet. Es heißt ja immer, mit Gefühl ist das alles anders. Das wird jetzt Draco auch noch heraus finden :)

Das Kapitel war dann aber doch sehr bedrückend. Nicht nur, weil Draco fast ständig weinte (arme Heulsuse... aber so süße Heulsuse! -lach-) und seinen Alpträumen... Gott, auch die Stelle mit dem Minimuff war so traurig-herzergreifend, dass ich wirklich mit Tränen in den Augen vor dem Laptop saß. Solche Dinge machen's immer für mich; eigentlich schöne Dinge, wie ein Minimuff, zusammen mit Draco, dem armen, verstörten, einsamen Jungen... Alllerdings muss ich doch sagen, dass es auch Passagen gab, die mich wirklich zum Lachen gebracht haben.

Zuerst die Stelle, wo George sagt, dass er sich auch in die "kleine Kröte" verliebt hat. -lach- typisch George! Allein dieser Ausdruck! Darauf muss man auch erst einmal kommmen. Irgendwie liebevoll, aber gleichzeitig neckend und, wie es für mich durchkommt, auch noch ein bisschen ungläubig... wie als wäre er selber überrascht davon, dass nicht nur sein Zwilling dem Malfoy-Charme zum Opfer gefallen ist.

Das zweite Mal leider bei seinem Alptraum. Der war verstörend und traurig, keine Frage, aber als George Draco eine Ohrfeige verpasst hat und Fred so empört war und dann das Wort "vermöbelt" darin vorkam, konnte ich einfach nicht mehr ;) Ich weiß nicht wieso, aber "vermöbelt" hat es gleich für mich in ein ganz anderes, viel positiveres Licht gerückt. Zum Glück, sonst wär das noch einmal ein Moment für Tränen gewesen ;_;

Ich kann zwar nicht sagen, dass ich von Anfang an dabei war (weil ich mich nicht daran erinnern kann und ich glaube, ich bin erst da eingestiegen, wo du das zwei Kapitel hochgeladen hast. Ungefähr da bin ich auf die Idee gekommen, die Figuren aus HP zu verkuppeln), aber ich fühle mich wie ein Seit-Anfang-An-Fan :) Und deswegen ist es irgendwie rührend traurig, dass es jetzt schon vorbei ist....

Falls du vorhast ein Sequel zu schreiben oder auch nur einen OneShot mit diesem herzallerliebsten Pairing (weil, ganz ehrlich, für mich ist es das beste HP-Pairing [mit Ausnahme von JamesxScorpius, aber das ist NextGeneration und wieder ein ganz anderer Schuh]), dann sag mir Bescheid, ich werde es bestimmt lesen! Vielleicht mit ein paar Wochen (Monaten? ^^') Verspätung, aber bestimmt.

Ach, und was mir noch super gefällt: Fred ist nicht tot! ;___; Ja, das hat alles noch schöner gemacht.

Liebe Grüße, Nikolaus
Von:  Xai
2012-08-21T18:32:35+00:00 21.08.2012 20:32
Also 1. freue ich mich, dass die Geschichte jetzt noch ein Ende gefunden hat.
Aber ich finde, dass Draco sich ein wenig schnell ändert. Sicher, du hast da nen Zeitsprung drin, aber trotzdem finde ich es etwas abrupt, wie er sich vor und nach seinem Traum verhält..
Ansonsten ist es gut geschrieben und ich mag das Ende :D
Von:  Tesla
2012-08-20T21:15:01+00:00 20.08.2012 23:15
lol was für ein ende!
Die Twins sind so süß zu Draco... ich weiß nicht ob ich so geduldig und lieb wäre. Aber sie sind einfach alle dreie zum Knuddeln und der Minimuff war so toll ich will auch einen *meld und bettel*

Also gnaz großes Kino. Jetzt bin ich noch auf deine neue FF gespannt^.^
Von:  SakuraxChazz
2012-08-20T18:07:02+00:00 20.08.2012 20:07
JUHU!
Hach heute ist ein toller Tag ♪♫♪
Ich bin wirklich glücklich. Das ist so wundertoll, das die story jetzt doch noch zu einem richtigen Abschluss gekommen ist. Ich liebe es *.* Das letzte Kapitel ist das beste! richtig cool.
Ich finde es wundervoll beschrieben wie die Zwillingem it Draco umgeht. Was für Ängste er ausstehen muss.
Ja.. und das mit dem Minimuff ist einfach klasse gewesen. So hatte Draco etwas womit er sich beschäftigen konnte und er fühlte sich nicht mehr so alleine.
Ich weiß nicht, was ich sonst noch dazu sagen soll. Ich bin einfach zu begeistert^^

LG Saku^^
Von:  Tesla
2012-02-29T21:44:30+00:00 29.02.2012 22:44
hmm. es ist ja nun schon zihmlich lange her das du hier geschreiben hast. schreibst du noch das letzte Kapi? ich nehme stark an das es nur noch eines gibt, oder?
Ich würde zu gerne lesen wie du das gnaze auflöst. Bitte brich die story nicht ab. ich nem sie jetzt in die favs in der hoffnung bald das letzte kapi lesen zu dürfen.

LG Tesla


Zurück