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Das Märchenbuch

Kurzgeschichten, perfekt für kalte Abende
von

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Treue ist Treue, ob Freund oder Herr

Treue ist Treue, ob Freund oder Herr
 

Vor langer Zeit als die Volk noch in Strohhütten lebten geschah etwas was alles verändern sollte. Zu dieser Zeit lebte eine Familie, diese war auf den ersten Blick ganz gewöhnlich, doch hatten sie etwas was nicht ganz so alltäglich war. Hier lebte der Junge Namens Emian er hatte Flachsfarbendes Haar und Moos grüne Augen. Seine Kleider waren abgenutzt da er sechs ältere Geschwister hatte und deren Kleider auftragen mußte. Oft wurde er deswegen gehänselt, er dachte jedoch das er es noch gut hatte schließlich hatte er auch noch drei Jüngere Schwestern die noch abgenutztere Kleider tragen mußten.
 

Es war ein harter Schock für die Mutter gewesen als sie nach ihm Drillinge gebar. Emian war kein Kind von Trauer, hatte er doch durch seine Geschwister so einiges gelernt, wie man sich durchsetzte. Sein Vater war ein starker Mann und ging jeden Tag hinauf in die berge um seinem Geschäft nachzukommen, er war Holzfäller. Seine Mutter war so schön das man sie oftmals für eine der Töchtern hielt und nicht für die Mutter, die sie ja war. Seine wunderschöne Mutter konnte flink mit Nadel und Garn umgehen, sie und ihre Töchter waren als weit bekannte Schneiderinnen weit hin bekannt.
 

Somit hatten sie wohl mehr Geld als die meisten, allerdings mußten sie auch mehr Münder als die meisten durchfüttern. Seine älteste Schwester wohnte mit ihrem Manne und ihren zwei Kleinkindern ebenfalls bei ihnen. Zwar brachte sein Schwager den Kinder schreiben und lesen bei, da er bei Mönchen aufgewachsen war, aber er war zu keiner Arbeit zu gebrauchen, alles was er anfaßt ging zu Bruch. So gab er den Kindern in der Stadt gegen Bezahlung Unterricht. Emian war zufrieden mit der Welt, von ihm aus könne alles so bleiben wie es war. Doch es kam wie es kommen mußte auch er verspürte, wie so viele Burschen in seinem alter die reise Lust. So packte er seine Sachen und ging von dannen. Auf seiner reise versuchte er soviel wie möglich zu erfahren von den Gebräuchen dieses Landes.
 

Doch nirgendwo sah er ein Fest oder ein lächeln auf den Gesichtern der Menschen. Wie kam es nur das er, der in diesem Land geboren wurde von diesem Ort doch sowenig wußte. Immer wieder hielt er sich mit kleinen Aufgaben am Leben, indem er für Arbeit Geld und einen trockenen Schlafplatz verlangte. Als Emian merkte das er so nicht weiterleben konnte beschloß er einen Beruf zu erlernen. Er hatte zwar von seinem Vater gelernt wie man einen Baum am besten fällt und ihn abtransportiert, doch hatte er weder die schwellenden Muskeln seines Vaters oder seiner Bruder und glich vielmehr seiner Mutter alsdass er Holzfäller werden konnte. Auch hatte der Junge mit den grünen Augen von seiner Mutter gelernt wie man mit dem Garn umgeht, doch war er darin kaum so geschickt wie seine Schwestern. Schneider wollte er nicht werden. Viele Berufe probierte er aus, wollte Tischler, Schmied und auch Schriftgelehrter werden, doch hatte er diese Aufgaben bald satt.
 

Eines Tages als er auf einer einsamen Landstraße entlang schritt hörte er gar süße laute. Sogleich wart er gebannt. Wer konnte so schöne klänge erzeugen? Geschwind rannte er zu dem Ort von dem diese Töne wohl kamen und erkannte, als er die Zweige beiseite schob, eine Elfen gleiche Gestalt. Ein junger Bursche wohl in seinem Alter saß auf einem Stein, das schwarze Haar in der Sonne gleißend. Hart grinste Emian, war dies wohl eher eine diabolische Schönheit des Jünglings der doch eher einem Dämon glich, wenn auch einem Elfengleichen Dämon... Der Junge wohl in seinem Harfenspiel gestört blickte auf und sah Emian an. Seine Augen in markanten braun grau leuchtend.
 


 

„Was willst du? Der du mein Spiel störst?“ fragte der auf dem Stein sitzenden Emian „Gemach, mein Freund, was treibt dich zu einer so feindlichen rede? Gestört hast ja nur du dich an meiner Anwesenheit, ich hätte ebensogut ein Reh sein können.“ Erwiderte daraufhin der grünäugige keck. Der schwarzhaarige war wohl für einen Moment erstaunt, musterte er doch den flachfarbenden Jüngling vor ihm erst einmal genau. „Wie mir scheint weißt du nicht wen du hier vor dir hast?! Sonst würdest du höflichste um Vergebung bitten, deiner reinen Existenz her wegen. Lasse dir gesagt sein, wärest du ein Reh so hättest du dich von mir ferngehalten.“
 

Seine barschen Worte, so gegensätzlich zu seinen feinen Gesichtszügen wirkten irreal. Wäre der andere mit soetwas nicht vertraut gewesen so hätten diese paradoxen Gefühlen, vonsanftheit und doch so teuflischer Gefahr ihn wohl um den Verstand gebracht. „Nun, da ihr, wie es mich dünkt, wohl ein adeliger sein müsset, so will ich mich entschuldigen, euren freiraum gestört zu haben. Doch verlangend nicht die Entschuldigung für meine Existenz, denn diese stellt mich zufrieden und erfreuet mich.“ Eine falsche Verbeugung wurde von dem gesprochenen angedeutet, den Blick nicht vom anderen wenden blitzten in selbigen doch gerade herrlichste Schadenfreude auf. Der schwarzhaarige verstand sehr wohl diesen Wink, schnell stand er auf, so eine Demütigung konnte er nicht auf sich sitzen lassen. Ein ruf von ihm genügte, schon waren seine Wachen da, umkreisten den schlanken Jüngling. „Nun werden wir ja sehen ob dein Mundwerk immer noch so schnell ist, wenn dein Leben in Gefahr schwebt.“ Angst verspürte der grünäugige wohl, aber würde er sich eher die Zunge abbeißen als dies einzugestehen.
 

„Oh, holder Herr, vergebet mir. Doch stell ich eine so große Gefahr dar, das ihr mich ohne Hoffnung dem Tode übergebt?“ klang die spöttelnde Stimme an das Ohr des schwarzhaarigen. Dieser sah abwegig auf den am Boden knienden Jungen, einer seiner Männer hielt ihn unten, seid das letzte Wort verklungen war. Er zog ein Schwert aus der Scheide von einem seiner Männer und warf es Emian vor die Füße. „Lasset ihn um sein leben kämpfen, sodass er lernt mir nie zu widersprechen!“ Emian war frei, geschickt griff er nach dem Schwert. Obgleich er nicht zu kämpfen gelernt als die Grundzüge, die wohl ein jeder Männlich untertan kann schlug er sich wacker gegen die Zahllose Übermacht. Der schwarzhaarige hatte sich derweil wieder auf dem Stein niedergelassen. Ruhig betrachtete er das Spektakel. Für einen gewöhnlichen Bengel schlug er sich gut gegen seine Kampferprobten Mannen, doch spielten diese ja auch nur mit ihm. Nach einer endlosen Zeit, so kam es Emian vor, rief der braunäugige die Kerle von ihm weg.
 

Blut hustend versuchte er sich wenigstens etwas aufzurichten, dies gelang ihm mit unglaublicher Kraftanstrengung, doch konnte man dies kaum gerade stehen nennen, da er geschwächt wie er war nicht die kraft dazu aufwenden konnte. Die fein geschwungene Augenbraue des schwarzhaarigen ging nach oben, dieser Bengel war zäher als er aussah. „Und? Hast du nun deine Meinung geändert? Wirst du nun vor mir im staube kriechen?“ obwohl der braunäugige die Antwort schon wußte, mußte er es aus dem Munde dieses Jünglings hören, faszinierte dessen Sturheit ihn doch. „Eher richte ich mich selbst mit eurem Schwerte als das ich vor jemanden im Staube krieche. Eher beiße ich mir die Zunge ab, als das ich mich verrate.“ „Nun gut, wenn du es so willst. Du wirst bei mir bleiben bis du dir mein Schwert in den Bauch rammst. Solange will ich dich behalten, bis du dir die Zunge abbeißt.“ Schon stand der schwarzhaarige wieder und ging voraus, die Männer schleiften Emian mit sich, doch viel bekam er nicht mit, wurde er doch kurz darauf Bewußtlos.
 


 

Emian erwachte durch nasses Wasser das sich über ihn ergoß. Als er sich gesammelt hatte blickte er sich kurz um. Doch außer dem braunäugigen, und ihm, war keiner weiter im Raum. Neckisch schaute er zu dem anderen „Na, oh hoher Herr. Was habt ihr mit einem so abgerissenen Burschen wie mir vor?“ „Du wirst ab heute bei unserem Narr in die lehre gehen. Er ist der beste, also fühle dich geschmeichelt.“ Emian war verwirrt, wieso gab der andere ihm eine Chance einen Beruf zu erlernen, obgleich Narr zu sein nicht sein Traum war. Gerade als er sich bedanken wollte ging der andere aus dem Zimmer. Wie ein begossener Pudel saß der flachshaarige da, als er sich gerade aufgerichtet hatte trat eine Dienerin zu ihm „Herr, zieht bitte dieses hier an. Ein Bad ist für euch vorbereitet, wenn ihr mir folgen wollt.“ Emian war verwundert das man so mit ihm sprach, für wen hielt die ihn?
 

Die Sachen waren aus feinsten Stoff und das Bad tat sehr gut. Am nachmittag, als die Sonne schon recht tief stand begegnete er seinem neuen Meister. Dieser war durchtrainiert und hatte eine samtene stimme. Als erste Weisung die er ihm in den ersten tagen beibrachte war, wie man sich als Narr zu bewegen hatte, wann die Glocken richtig zur Geltung kamen und wie man es schaffte sich lautlos zu nähern. Als beide eines Tages die Schwertkunst übten bemerkte sein neuer meister das Potential des Schützlings. Emian der den anderen bisher nicht wieder gesehen hatte, nun aber wußte das er sich mit dem Prinz Adras angelegt hatte, lernte gerne dieses neue Gewerbe.
 

Er mußte so vieles wissen und wollte noch mehr wissen. Von dem Meister lernte der grünäugige wie man Gesänge vorträgt, welche Späße den König meist erheitern, wie man die Krieger bei Laune hält und auch die hohe Gunst, das Geheimnis der Narren, wie man die anderen Leute durchschaut und je nach ihren Stimmungen sie erheitern konnte. Sein Meister konnte dies schon so gut das er die Gedanken des Königs Voraus sah. Gerade das machte ihn zu einem so guten Hofnarren. Am nächsten Tag bekam Emian Unterricht von dem Schwertlehrer des Prinzen´s.
 

Als sie gerade mitten in einem Kampf waren kam der Prinz um die Ecke. „Was sehe ich da? Mein Lehrer bringt einem Narr die Fechtkunst bei? Sag bin ich etwa nicht besser als ein Narr?“ der Lehrer fiel auf die Knie „Es tut mir leid mein Herr, aber er hat wirklich viel Talent!“ der angesprochene blickte in die Richtung des blonden Jungen. „und du hältst es nicht für nötig vor mir auf die Knie zu gehen?“ „Wenn ihr nur deswegen hier seid, so will ich euch gerne Ehrerbietung sollen, oh Prinz.“ Emian deutete eine Verbeugung an „Könnte ich mich nun wieder meinem Training zuwenden?“ erbittert lies Adras dies nicht auf sich sitzen „Wie gut kannst du schon sein? Gegen mich kämest du nie heran. Last uns die Klingen kreuzen.“ Die beiden fingen an. Immer schneller wurde der Kampf, immer erbittert der Wille zu gewinnen. Nach endlosen Stunden gingen beide zu Boden, bis zu Erschöpfung hatten sie gekämpft. „Gar nicht mal so schlecht für einen Narren.“ brachte der Prinz keuchend hervor „Gar nicht so schlecht für einen Prinzen.“ meinte der Narr ebenso.
 

Ihre Blicke begegneten sich, grün traf braun, ein Handschlag folgte. Von nun an übten sie jeden Tag zusammen. Bald verband sie eine tiefe Freundschaft. Emian wurde immer besser im Fechten und überholte Adras schon bald. Ihre Körper verwandelten sich und sie wurden zu Männern. Doch ihre Seelen blieben die gleichen. Emian und Adras Größe war identisch, Sodas man nie wußte welchen von beiden man nun anfeuern sollte wenn beide beim Fechten die Masken und uniform trugen. Gezielt nutzten sie dies aus. Doch hatten Adras Gesichtszüge eine härteren Ausdruck als die feinen Emian´s. Bald war der grünäugige für Adras mehr als nun Narr, er wurde auch zu seinem Leibwächter, Vertrauten und besten Freund.
 

Alle Wege beschritten sie gemeinsam und das Band zwischen ihnen wurde fester. So wurden sie eines Tages zum Hofe des Königs der Nordwälder eingeladen. Nach einem langen Ritt kamen sie dort an und wurden vom König sogleich empfangen. Die beiden Männer traten vor den dicklichen Mann und verbeugten sich tief. „Es ist uns eine ehre an eurem Hofe geladen zu sein.“ Meinte Adras und lies das kostbare Geschenk bringen das dem König überreicht wurde. „Es freut mich ebenfalls Prinz Adras doch wie mir dünkt scheint ihr mir nicht zutrauen. Oder saget mir den Grund das ihr euren Leibwächter mit in den Palast bringt?“ die Stirn des angesprochenen legte sich kurz in falten wieso wollte der andere ihn unbedingt alleine sehen? „Verzeiht, aber ich hatte vergessen euch meinen Narren vorzustellen. Denn keinesfalls mißtraue ich euch. Dieser Narr ist nur kommt immer mit mir, ein anderer vermag es nicht mich zu erheitern. Vergebt das ich diesen falschen Eindruck machte.“
 

Der dicke König schien sich zu entspannen, dies wunderte den grauäugigen aufs neue, wieso wollte der andere ihn so dringend unbewacht sehen? „Nun gut, wir haben zwar auch einen Narren, doch jeder hat so seine Angewohnheiten. Ich werde ihm ein Zimmer in den Dienstboten Häusern zuweisen lassen.“ „Nein!“ der Widerspruch von Adras kam wohl etwas zu schnell, dies lies den König aufhorchen. Er selbst Biß sich auf die Lippe hatte er doch gerade einen Fatalen Fehler begangen. Konnte er es doch nicht zulassen das der König es schaffte und er unbewacht war. Emian horchte auf, warum war sein Herr denn so emotional? Er hatte nicht viel vom Gespräch mitbekommen viel interessanter war doch die Einrichtung des Thronsaales. Und so ein formelles Gespräch bekam Adras immer viel besser hin als er, also warum sollte er da auch noch zuhören? Doch nun sah er seinen Freund zum ersten mal anders, so kannte er ihn kaum. Nur er sah wohl die kleinen Anzeichen dafür das der andere in Bedrängnis war, er kannte ihn schließlich ziemlich gut. Seine Stirn wirkte feucht und seine Hände ruhten nicht mehr auf dem Schwert sondern waren an den Mantel gewandert, auch schaute er viel zu oft in seine Richtung. Was hatte er nur mit seinem Ausruf angestellt. Mit einem mal wirkte der sonst so sichere ziemlich steif.
 

Dem König viel von den Entdeckungen des Narren nichts auf. Standen die beiden Männer doch wie am Anfang des Gespräches da, nur eine Kleinigkeit lies ihn aufhorchen, der Prinz schien nicht begeistert über seinen Ausruf zu sein. Zwar hatte er gehört das der Prinz seltsam sein sollte, doch… ihm offenbarte sich gerade ein Gedanke, konnte es sein das der Prinz sich nicht für das weibliche Geschlecht interessierte? Nun wurde ihm auch klar warum er den narren immer bei sich hatte, obwohl es doch an jedem Hof einen gibt. „Nun gut.“
 

Ein breites grinsen schlich sich auf die Züge des Königs „Ich lasse euch ein Gemach mit zwei Betten herrichten. Man braucht eben seinen Spaß immer bei sich, nicht wahr…“ erst verstand Adras nicht was der andere von ihm wollte, doch hatte er die Worte bald verstanden. Er kochte vor Wut, was dachte sich der andere nur dabei ihm so etwas zu unterstellen? Sein Gesicht wurde rot, der andere dachte das dies das Zeichen wäre das er richtig lag. Adras mußte sich auf die Zunge beißen um nichts zu sagen, besser so als das der andere erfahren würde das Emian sein Leibwächter wäre.
 

Er mußte sich beruhigen. Emian hob eine seiner Augenbrauen, was hatte er verpaßt? Es war offensichtlich das der König ihn für den Gespielen des Prinzen hielt. Warum sagte der andere nichts dazu? Sah er doch das der andere vor Wut über diese Unterstellung tobte. Doch er hielt es für ratsam nichts zu sagen oder etwas zu tun das seinen Herren verraten könnte, Adras hatte doch sicher etwas geplant.
 


 

Wütend warf sich der schwarzhaarige auf das Bett „Dieser verdammte… argh!!!“ Emian hob eine Augenbraue „Warum hast du es nicht richtig gestellt? Er wird mir morgen bestimmt einen gepolsterten Stuhl geben.“ Fragend sah der graunäugige auf „Warum sollte er dir einen gepolsterten Stuhl geben?“ nach einem Blick des grünäugigen mußte er lachen. „warum dir und nicht mir?“ fragte er zwischen den Lachern „Weil du der Prinz bist. Ich bin doch nur euer Narr und habe deswegen eine untergeordnete Stellung. Oh Herr.“ Der Ärger troff förmlich aus den Worten des blonden. Während der andere sich nicht mehr einkriegte, waren diese Worte doch zu Bildlich gesprochen. Emian wartete bis sich sein Kumpan eingekriegt hatte, wenigstens war dieser nun nicht mehr so maulig.
 

„Der König plant irgend etwas, er wollte mich unbedingt ohne Wachen sehen. Ich mußte etwas tun damit ich dich nicht als meine Leibwache ausgeben muß. Sag, ist dir das nicht selbst aufgefallen?“ ernst und leise sprach Adras diese Worte und sie verfehlten ihre Wirkung bei Emian nicht, der plötzlich bleich geworden sprach mit ziemlich belegter Stimme „Ich war viel zu beschäftigt die Dienstmädchen zu bewundern… aber daraus wird ja wohl nichts…“ bei den letzten Worten grinste er den anderen an. Sie beschlossen schlafen zu gehen, zu ihrer beiden Glück standen wirklich zwei Betten in dem Räum. Emian wollte zwar wach bleiben doch waren sie, um hierher zu gelangen fast ohne Pause geritten und hatten kaum geschlafen. Er dachte sich, so früh würde der König doch nicht angreifen.
 

Doch plötzlich wurde er gepackt, grob wurden seine Arme nach hinten gerissen, der blonde war auf einmal hellwach. Gerade glitt sein Blick noch über Adras der von anderen weggebracht wurde. Ein Schlag auf den Hinterkopf benebelte ihn für einen Moment, so bekam der grünäugige erst wieder mit das er im Thronsaal war. Der König lächelte auf ihn herab. „So, wen haben wir denn da, den geliebten des Prinzen… wütend knurrte Emian „Was habt ihr mit ihm gemacht???“ wieder grinste der König und ging einen Schritt beiseite, da lag Adras auf dem Boden, gefesselt an den Armen Bewußtlos. „Adras, verdammt noch mal du elender Feigling wach gefälligst auf!!!“ schrie Emian verzweifelt.
 

„Ich habe dir einen Vorschlag zu machen. Komm zu mir, ich verspreche dir wird es bei mir gut ergehen. Dein Herr wird allerdings nicht mehr bei uns bleiben. Aber eine Beschäftigung wirst du auch hier bekommen.“ Der blonde schaute angeekelt zu dem König „Eines solltet ihr euch merken, sehr geehrter König, diese Beschäftigung wie ihr es nennt haben weder der Prinz noch ich von Nöten. Außerdem werde ich nicht vor euch im staube kriechen, habe ich dies doch noch nicht einmal vor Adras getan.“ Emian wurde grob nach unten gedrückt. „Nun gut, dann will ich es dulden das du ein unbelehrbares Luchs junges bist. Dann verrate ihn, da dich nichts mit deinem Herren verbindet, und schwöre mir deine Treue.“
 

Emian traute seinen Ohren nicht, doch hatte er genug gehört, seine Fesseln lösten sich endlich hatte er es geschafft die fesseln mit dem versteckten Dolch aufzuritzen. „Eher würde ich mir die Zunge abbeißen als das ich ihn verrate! Miene treue gilt einzig und allein Adras, niemals werde und kann ich einen anderen dienen! Allein für diesen Vorschlag muß ich euch töten.“ Der König wollte gerade etwas zu dem harmlosen Narren sagen als dieser auf einmal vor ihm stand. Seine Augen weiteten sich, das Blut rauschte in seinen Ohren, dies War kein Luchs junges, er hatte den Luchs geärgert und gereizt.
 

Kein Ausweg war mehr in Sicht. Die beiden Wachen lagen tot am Boden, sie hatten ihn für eine harmlose Hauskatze gehalten. „Ich gebe dir alles was du willst, du kannst reich werden, ich gebe dir meine Tochter zur Frau, alles was du willst nur töte mich nicht.“ Die gestammelten Worte des Königs nahmen ein abruptes Ende als Emian vor ihm stand. Sein Gesicht war so nahe dem des anderen das sich die Nasen der beiden fast berührten

„Ihr habt gar keine Tochter. Das einzige was ich von euch will, oh König, ist euer Leben.“ Der Dolch bohrte sich den Weg durch die reich verzierte Kleidung in das Fleisch des Mannes. Blutend brach dieser zusammen. Beschmutzte somit seinen eigenen Thronsaal und taufte ihm mit dem eigenen Blut. Niemals würde hier jemand wieder regieren. Emian beugte sich über seinen Herrn und doch Freund. „Adras sag doch was, hey wach auf.“ Verzweifelt ob der andere nicht doch tot ist nahm er ihn an den Schultern.
 

„Sag wolltest du nicht nur deine Zunge abbeißen ehe du dich verrätst?“ fragte der immer noch am Boden liegende und öffnete die Augen „Wie? Du hast alles mitbekommen, du hast dich nur bewußtlos gestellt?“ wütend sprang der Emian auf, Gefühle stritten miteinander er war erleichtert und doch wütend. „Ach jetzt hab dich doch nicht so. Aber so eine sanfte Stimme Kenn ich sonst gar nicht von dir, Emian.“ meinte der Prinz lächelnd. „Ach sein doch ruhig.“ Schulter an Schulter gingen die beiden aus dem Saal, bald darauf waren sie wieder in ihrem Land. Man könnte jetzt sagen das sie glücklich und zufrieden bis zu ihrem Lebensende Lebten, doch dies wäre gelogen.
 

Sie stritten sich, und fauchten sich wo es ging nur an. Doch halfen sie sich immer wieder aus der Patsche in die einer von beiden immer wieder reinrasselte. Selbst als Adras sich seine Prinzessin holen mußte war Emian immer an seiner Seite. Ihr Lebensende war auch nicht ruhig wie man es ihnen wohl gewünscht hätte. Sie starben Seite an Seite in der Schlacht.

Es war für beide so besser, wäre ein tot im Bett ein jämmerlicher für sie gewesen und wäre jemand früher als der andere gestorben so hätte der übrig gebliebene keine Freude mehr gehabt, konnte er sich doch dann mit keinem mehr streiten.
 

Wer streitet sich schon mit einem König, oder mit einem Narren?
 

Doch egal wie ihr Ende aussah, egal wie ihr Leben aussah. Für sie gab es nichts zu bereuen. Emian hielt Adras die Treue und starb durch dessen Schwert, wie er es versprach, geführt von einem Feind, er schützte ihn. Als er vor ihm im Staube lag meinte er noch lachend „Siehst du? Ich krieche vor dir im Staub. Laß mich nicht zu lange warten. Du hast doch keinen Beschützer mehr, was willst du ohne mich denn machen?“ Kurz darauf bohrte sich ein Schwert durch den Leib des, nunmehr, Königs. Manche behaupten er wäre dem Schwerte entgegen gekommen. Zurück lies er seinen Sohn der von nun an weise regierte.
 

Lebe so das du mit einem lachen sterben kannst. Krieche vor niemanden im staub und bleibe nur dir Treu aufdass du dich im Spiegel wieder erkennst. Das war ihre einzige Regel.

Der Himmelsmaler

Ihr müßt wissen das früher die Welt ganz anders aussah. Der Himmel bestand nur aus drei Farben, weiß und blau am tage, und schwarz in der Nacht. Kein Bewohner dieser Erde störte es, so war es nun einmal. Die Wesen vermissen dinge nicht die sie nicht kennen. Im Himmelreich war auch in der damaligen Zeit reger Betrieb.
 

Die Leute liefen hin und her. Keiner kümmerte sich um die kleinen Dinge, die doch so wichtig waren. Der Streß nahm jeden Gefangen. Das Leben war zu schnell geworden. Die Ausbildung war so stressig das manche nicht genügend schlaf bekamen. Immer mehr schufteten sie, gönnten sich nicht die kleinste Pause. Ich bedauern das sehr, hätten sie doch nur auf sich gehört, durch diesen Druck erkrankten viele von ihnen und im nachhinein erging es ihnen so schlechter als wenn sie mal eine Pause gemacht hätten.
 

Zu jener Zeit wurde ein Junge geboren der mit seiner Gabe die Welt verändern sollte. Phil war schon von klein auf begeistert durch all die Sachen um ihn herum. Er nahm sich Zeit alles genau zu betrachten. Als er ein Kleinkind war saß er einmal stundenlang an einem Teich, ohne sich auch nur einmal zu bewegen, er wollte einfach die Schönheit dieses Teiches in sich aufnehmen. Seine Eltern waren bald am verzweifeln, so ein Junge war in ihrer schnellebigen Welt doch nicht überleben fähig, so dachten sie.
 

Schon in frühen Jahren lernte er zu sprechen… und trieb damit seine Eltern weiter in die Verzweiflung. Wollte er doch jede Farbe wissen und gab sich nicht mit der Bezeichnung grün für Moos und Tannennadel zufrieden. Er konnte einfach nicht verstehen wie zwei so unterschiedliche Farben die gleiche Bezeichnung haben konnten, wie kann man denn dann einen anderen seine Beobachtungen beschreiben? Gerade damit hatte er unrecht, wollte er über die schillernden Farben reden, drehten sich alle weg… für so etwas hatten sie keine Zeit. Phil blieb alleine, hatte nur die Farben.
 

Als die Zeit kam für ihn in die Schule zu gehen, wurde er da auch nicht verstanden. Die Kinder wußten nicht was sie von dem komischen Kerl halten sollten der nur über irgendwelche Farben redete. Vielleicht hätten sie sich angefreundet, doch die Erwachsenen betrachteten Phil immer mit einem Kopfschütteln ob seiner abstrusen Ideen, Kinder imitieren immer das Verhalten der Erwachsenen und so blieb der rothaarige allein in seiner Welt der Farben. Er sah alles mit anderen Augen.
 

Wie oft kam er zu spät in die Schule weil er einen Käfer beobachtete oder er einen Schmetterling sah? Diese kleinen Momente brachte ihm eine Ausgewogenheit die ihn vollkommen ausfüllte. Hätte er dies allein zum Leben gebraucht, so würde er wohl immer noch auf seinem Lieblingsberg sitzen und nach unten schauen. Phil hatte ein Grund gutes Herz, immer wirkte er fröhlich half jedem und grüßte brav.
 

Eines Tages grüßte er eine ältere Dame, diese war dies wohl nicht gewohnt und die Fröhlichkeit über diesen Gruß strahlte ihm in dem lächeln der Dame entgegen. Sein Herz erwärmte sich, niemals zuvor hatte er sich so frei, so froh gefühlt wie an diesem Tag. Einem Menschen durch ein einzelnes Lächeln so viel Freude zu geben, niemals hätte er dies für möglich gehalten. Was, so dachte er, ist mit dieser Welt nur los das das größte Glück eines Menschen`s ist, lächelt jemand zurück?
 


 

Doch dachte er, dies war der schönste Tag in seinem Leben und der könne nicht übertroffen werden, so täuschte er sich. Eine seiner Lehrerinnen war von dem kleinen begeistert, der so fasziniert von allem war. Als er früh morgens in die Schule kam wartete sie auf ihn.
 

Seine Augen wurden immer größer als er die Staffelei sah. Sogleich setzte er sich daran. Er lies die Bilder in seinem Kopf Gestalt annehmen. Phil wurde älter und seine Bilder immer besser, was früher wie ein Tintenklecks aussah ähnelte heute dem Gesicht der alten Dame, was früher ein blauer Fleck war war heute der Teich mit all seinen Schwänen darauf. Der Junge der einst ausgelacht wurde war nun groß gefeiert. Alle wollten seine Bilder, strahlten sie doch eine Ruhe aus die nicht von dieser Welt stammen konnte.
 

Phil versuchte erst ihnen zu sagen das sie doch einfach nur nach draußen gehen mußten um all seine Bilder in echt zu sehen, wo es in echt doch so viel schöner war, konnte man bei seinen Bildern doch nicht den Wind in den haaren fühlen, konnte man doch nicht die Reinheit der Luft in sich aufnehmen. Die Leute hörten ihn nicht, dachten dies wäre eine Beschreibung der Bilder. Mit der Zeit wurde Phil reich, hatte er doch so viele Bilder verkauft das er sie nicht mehr zählen konnte. Er wurde müde, fand er doch nichts neues, und schaffte er es auch nicht das die Leute inne hielten in ihrem Tun. Warum konnten sie denn die Wunder nicht sehen. Mit der Zeit verliebte er sich, und heiratete.
 

Dies brachte ihn ein neues Wunder dar, seine Kinder, nie wurden Kinder so oft abgelichtet wie die seinen. Glücklich war er, seine Kinder konnten sich an den kleinen Dingen erfreuen, doch Wustes sie auch was wichtig ist. Dennoch, etwas wurmte ihn. Er wollte etwas erschaffen das alle Leute dazu bringt einen Moment nur zu schweigen, einen Moment stehen zu bleiben. Er wollte die Leute daran erinnern das das Leben mehr war als die Summe der Arbeitsstunden.
 

Bis zu seinem Lebensende malte er die großartigsten Gemälde, die mit der Zeit immer größer wurden. Doch alle diese Bilder brachten nicht den erwarteten Erfolg. Als er im sterben lag wollte er nach draußen. Denn er hatte etwas vergessen, sein ganzes Leben hatte er seinen Blick auf die kleinen Dinge gerichtet, hat alles gesehen was es zu sehen gab, so dachte er. Aber er hatte etwas wichtiges vergessen. Den Himmel. Phils Blick war nur an den kleinen Dingen, nie bei den großen gewesen.
 

Tränen schimmerten in seinen Augen. „Die Antwort.“ Meinte er „Sie lag doch immer vor meinen Augen, vor meinen wo ich mir doch anmaßte alles zu sehen.“ Freudentränen rannen sein Gesicht herunter. Leise flüsterte er „Die größte Leinwand der Welt, laß mich dich bemalen. Mit dir könnte ich es schaffen, laß mich dieser Welt zeigen das es mehr gibt als nur ihr Leben. Hilf mir das sie mehr sehen als nur ihr kleines Dasein.“ Daraufhin starb er mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
 

Er ist dort oben angekommen, seine Bitte wurde erhört. Nun malt er jeden Abend und jeden Morgen die Farben an den Himmel immer mit einer Leidenschaft die kein Maler nach ihm je erreichte, erreichen konnte.
 

Haltet an und schaut auch auf die kleinen Dinge. Gebt euch nicht zufrieden damit was ihr habt. Schaut auch mal aus dem Fenster eurer Welt. Es gibt soviel was ihr verpaßt.



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