Ich träumte, ...
Ich träumte, ich wäre hart.
Ich träumte, ich wäre verliebt.
Ich träumte, ich wäre heldenhaft.
Ich träumte, ich wäre beschützt.
Ich träumte, ...
Ich träumte viel und wollte nicht wieder aufwachen,
wollte bleiben wo ich war, wo ich aussuchen konnte,
wer ich war.
Ich träumte, ...
Ich träumte so, dass ich immer im Vorteil war.
Ich träumte so, dass ich so war wie ich gerne sein wollte.
Ich träumte so, dass ich nie wieder aufwachen wollte.
Ich träumte, ...
Ich träumte, ich wäre überlegen.
Ich träumte, ich wäre dem Hinterhalt entkommen.
Ich träumte, ...
Ich träumte, doch alles geträumte hatte die Realität als Vorbild.
Und so musste ich aufwachen um wieder träumen zu können.
Und so träumte ich, dass ich wach wäre.
03.01.2007
Mondstrahlen
Was glitzert dort?
Dort, am Eingang der Seitenstraße.
Ein Schatz?
Ein Ring?
Nein.
Es ist nur eine Pfütze,
die dem Mond als Spiegel dient.
Eine klare Pfütze.
Den Lichtstrahlen folgend
wird der Blick auf den Mond gerichtet.
Der Verlauf der Straße
scheint dem Mond entgegen zu gehen.
Das Mädchen folgt der Straße.
Immer weiter, bis zum Mond.
Doch das Ziel erreicht sie nie.
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Was glitzert dort
An der Straßenecke?
Ein Schatz?
Ein Ring?
Nein,
es ist nur der Mond
in einer Pfütze.
Den Lichtstrahlen folgend
begegnen die Augen dem Mond.
Auf der Straße
die zum Mond führt
bis zum Ziel folgen.
Was ist das Ziel?
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Was glitzert dort
bei der Seitenstraße?
Ein Schatz?
Ein Ring?
Nein,
es ist nur der Mond
in einer Pfütze.
Den Lichtstrahlen folgend
begegnen die Augen dem Mond
Am Horizont.
Auf der Straße
dem Mond entgegen
gehen bis zum Ziel.
Was ist das Ziel?
Tote oder Lebende
Von wem kriegst Du bessere Antworten: von einem Lebenden oder einem Toten? 1.5.07
Von einem Toten. Ich stelle ihm nur eine Frage, bekomme aber mehrere mögliche Antworten, weil ich selbst darüber nachdenke. Auch bekomme ich keine vorgefertigte Meinung, sondern kann mir einflussfrei eine Meinung bilden und werde von niemandem abgewiesen. Einem Toten kann ich eine beliebige Frage stellen, er hilft mir mich selbst besser kennen zu lernen und die bestmögliche Antwort für mich persönlich zu finden.
Kann es sein, dass das der Grund ist, warum Menschen nach dem Verlust eines geliebten Menschen über ihre Grenzen hinauswachsen? Kann es sein, dass der Tod sie auf die Vergänglichkeit hinweist und sie sich dann ihrer selbst bewusst werden? Ihrer Seele und inneren/tiefsten Wünsche?
Mit einem Lebendem gäbe es über diese Fragen eine Kräfte zerrende Diskussion, die eine lang anhaltende Stille nach sich ziehen könnte. Mit einem Toten gäbe es einen Kräfte zerrenden Monolog, der am Ende eine Annäherung an die Antwort, wenn nicht sogar gänzliche Beantwortung zur folge hat.
Die Blase / Der Traum
Eine Blase zerplatzt...
Wie ein Traum.
Du hast ihn geträumt
Und dann ist er auch schon vorbei.
Du hast die Blase bewundert
Und dann ist sie auch schon zerplatzt.
Vorbei ist der Traum.
Vorbei ist die Kindheit.
Teufel und Dämonen
Wer ist hassenswerter: der Teufel oder die Dämonen?
Wer denkt sich nur immer diese Fragen aus, die total sinnlos sind und eigentlich keinen interessieren, aber dennoch nicht so einfach zu beantworten sind? Blöde Frage, ich natürlich!
Was ist überhaupt der Unterschied zwischen dem Teufel und den Dämonen? Ich denke, es ist gemeinhin verbreitet, dass der Teufel das Gegenstück zu Gott bildet und somit derjenige ist, der Unten auf einem Thron sitzt und Anweisungen gibt. Tut er das wirklich? Ich meine, gibt er wirklich die Anweisungen und die Dämonen, seine vermeintlichen Untergebenen führe diese ohne Widerrede aus? Es ist für mich schwer vorstellbar, dass sich Dämonen etwas sagen lassen. Auf mich wirken sie wie Wesen, die einfach dem Bösen angehörten. Diejenigen, die sich irgendeinem anderen Willen außer ihrem eigenen beugen, wären doch die schwarzen Schafe in der „Familie“.
Andererseits, wenn die Dämonen völlig unkontrolliert handeln könnten, hätten wir doch schon längst das absolute Chaos herrschen.
Also wenn dürfen wir für das Böse auf der Erde verantwortlich machen und wenn dürfen wir dafür hassen? Theoretisch kann ich es mir ganz einfach machen und sagen:
- Wenn der Teufel den Dämonen Anweisungen gibt und die Dämonen diese nur ausführen würden, wäre der Teufel hassenswerter,
- wenn aber die Dämonen ihre Schandtaten für die Menschen selber ausdenken und ausführen würden, wären die Dämonen hassenswerter.
Im Endeffekt wäre das aber keine Lösung. Sind die Dämonen nun treu ergeben oder selbstständige Wesen?
Solange ich darüber auch nachdenke, ich komme zu keinem befriedigendem Ergebnis. Um eine endgültige Antwort auf diese Frage zu erhalten, die nicht einmal eine Zeile in Anspruch nimmt, müsste ich mir die Entstehung sowie die Hierarchie der Hölle genauer anschauen.
Werden die Dämonen, so wie wir sie kenne, in der Hölle geboren? Dann könne sie doch nichts dafür, dass sie als Dämonen geboren werden. Sie würden nie etwas anderes als das Dämonische kennen lernen. Für sie ist es dann unausweichlich, das zu werden, was wir unter Dämonen verstehen.
Im Gegensatz dazu stellt sich dann die Frage, gibt es einen Weg, ein Dämon zu werden? Wenn ja, ist dies selbst gewählt und somit kann der auf diesem Weg entstandene Dämon für sein Tun und Handeln sehr wohl verantwortlich gemacht werden.
Dann ist immer noch die Frage der Loyalität nicht geklärt. Der selbst entstandene Dämon müsste sich aus eigenem Antrieb unterwerfen. Das ist eigentlich nicht undenkbar. Kleiner Handel mit dem Teufel: Teufel gibt dämonische Fähigkeiten, fordert dafür Loyalität. Deal! Aber ist so ein Handel immer vonnöten? Kann ein Wesen nicht auch aus eigener Kraft ohne zutun des Teufel oder eines hochrangigen Dämons zum Dämon werden? Wenn ja, wie verhält es sich mit der Loyalität?
Bei den als Dämonen geborenen ist es natürlich schon durch die Erziehung fest verankert, dass sie dem Teufel zu dienen haben. Aber diese „freiwilligen“ Dämonen machen mir kopfzerbrechen...
Ach, das ist mir alles viel zu kompliziert! Es gibt viel zu viele Ansätze dafür! Darüber könne sich ja die Gedanken machen, die das interessiert. Ich wollte doch auf etwas ganz anderes hinaus. Wenn darf ich jetzt für das Elend verantwortlich machen?! Auf wenn darf ich all meinen Hass abladen? Ist es im Endeffekt doch wieder Gott, weil die Hölle die Erde ist und somit die Dämonen in den Menschen stecken? Oder darf ich meinen menschlichen Hass nur auf Menschen loslassen, weil es weder Teufel noch Gott gibt?
Ich glaube, das letzte gefällt mir ganz gut. Menschlicher Hass sollte bei den Menschen bleiben. Und wenn es diese Wesen wirklich nicht gibt, wäre der ganze Hass verschwendet, denn er käme ja bei niemandem an. Und so wäre er von Menschen für Menschen vielleicht zu irgendwas nutze. Vielleicht auch nicht, aber es besteht immer noch die Möglichkeit, denn schließlich kann auch aus etwas Schlechtem etwas Gutes entstehen.
Wie gut, dass ich mir schon einen Menschen ausgesucht habe, der all meinen Hass ertragen muss.