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Our Second Chance

Das Finale [3/3] + Epilog (finished!)
von

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Dead Man Walking

Oh mein Gott ist das lange her! Aber wie ich immer wieder betone, diese Story wird auf jeden Fall beendet. Ich hoffe wirklich diesmal die restlichen 4-5 Kapitel in einem Rutsch fertig zu bekommen. Habt etwas Geduld mit mir... =) Mal sehn wer denn von der alten Riege überhaupt noch übrig ist. Ich weiß auch nicht ob es Sinn macht die alte ENS-Liste auszukramen. Hm, mal schaun. Dafür gibt's eine kurze Zusammenfassung der letzten Kapitel um sozusagen wieder etwas in die Geschichte reinzukommen.
 

ich hoffe einige lesen das hier und haben viel Spaß damit!

Euer Perro
 

~~~°~~~
 

S T O R Y S O F A R:
 

~~~°~~~
 

Seit Sasuke erfahren hat, dass sein Bruder Itachi in der Stadt ist, versucht er alles um ihn zu finden. Er wendet sich sogar an den Mafiaboss Zabuza um von ihm Informationen zu erhalten und verkauft sich dafür, indem er an dessen illegalen Kämpfen teilnimmt.
 

Ino gesteht Shikamaru auf Narutos Geburtstag, dass sie sich in ihn verliebt hat. Shikamaru will ihr nicht glauben, betrinkt sich und erwacht mit dem schlimmsten Kater seines Leben – und mit Ino in seinem Bett! Zuerst weiß er nichts mehr von der gemeinsamen Nacht, doch schließlich kehren seine Erinnerungen zurück und er begreift, dass auch er Ino liebt. Die beiden werden ein Paar. Und obwohl Shikamaru die meiste Zeit für ein Chemieprojekt in der Schule verbringen muss, schafft Ino es ihn mit ihren Besuchen auf Trab zu halten.
 

TenTen dagegen ist am Boden zerstört. Durch eine Intrige von Tayuya gibt Neji ihr die Schuld daran, dass die Children of Destiny nun doch keinen Plattenvertrag bekommen und dieser stattdessen an ihre Erzfeinde The Leafs gehen.
 

Sakura beobachtet mit wachsender Sorge wie Sasuke sich verändert und findet schließlich heraus, dass Itachi den kompletten restlichen Uchiha-Clan auf einer Hochzeit tötete. Sie spricht sich auch mit Naruto aus und gesteht ihm, dass sie Sasuke liebt. Naruto ist erleichtert sie zumindest wieder als gute Freundin zurückzuhaben.
 

Haku - Vertraute von Zabuza und den Sieben Schwertern - zieht bei Sasuke und Naruto ein und zeigt Naruto schließlich was Sasuke tut. Sie erzählt ihm außerdem, dass Itachi in Konoha ist.
 

~~~°~~~
 

Kapitel XXVII – Dead Man Walking
 

~~~°~~~
 

I'm breaking up, show me the door,

just let me pick my teeth up from the floor

burn my remains and bless my bones

sell the memories cause everything must go

'cause
 

He's a dead man walking

a dead man talking

a dead man getting in the zone
 

- Donots
 

~°~ Shikamaru ~°~
 

Shikamaru seufzte und strich sich eine Haarsträhne von der Stirn, die sich aus seinem Zopf gelöst hatte. Es war ein herrlicher Tag in Konoha und die meisten hatten sich nach der Schule verabredet um ein paar entspannte Stunden am Strand, auf dem Sportplatz oder einem klimatisierten Coffeeshop zu verbringen. Nur er saß wieder einmal in seiner Freizeit im Chemieraum der Schule fest und grübelte über Flüssigkeiten und Formeln, während die Sonne zum Fenster herein brannte. Das Projekt, das man ihm aufgedrückt hatte, hatte sich als harte Nuss herausgestellt und Shikamaru fragte sich wie lange es noch dauern würde bis er den Durchbruch schaffen würde.
 

Alles wegen seiner anstrengenden Mutter und der anstrengenden Tsunade...
 

Die Tür zum Chemieraum öffnete sich knarrend. Shikamaru schob die Schutzbrille auf seiner Nase zurecht, sah jedoch nicht auf als er ein Reagenzglas vorsichtig vor seinen Augen schüttelte. „Ino, ich habe heute wirklich keine Zeit“, murmelte er. „So gern ich unsere kleinen Rendezvous habe, wenn das so weitergeht schaffe ich die Deadline nicht...“ Schritte näherten sich unbeirrt seinem Tisch und Shikamaru rollte mit den Augen. In den letzten Tagen war Ino immer wieder bei ihm vorbeigekommen und hatte ihn... ein wenig abgelenkt. Was er dazu sagte schien ihr mehr oder weniger egal zu sein. „Ich meine es ernst, Ino!“
 

Shikamaru sah auf, doch es war nicht seine Freundin, die ihm hämisch entgegen grinste. Ein kalter Klumpen bildete sich in seiner Brust. „Was wollt ihr?“
 

Dosu und Zaku standen auf der anderen Seite des feuerfesten Tisches aus dunklen Keramikplatten. Von Zakus Armen lag nur noch einer in einer Schiene, den anderen benutzte er um mit gespieltem Interesse durch Shikamarus Aufzeichnungen zu blättern. Dosu dagegen ließ seinen Blick nicht eine Sekunde von Shikamaru. Seine dunklen Augen funkelten grausam zwischen den Bandagen hervor, die sein entstelltes Gesicht versteckten. „Auf jeden Fall kein Rendezvous mit dir...“
 

„Der Streber nutzt wohl sein Projekt um ein bisschen mit seiner Freundin zu turnen“, sagte Zaku, während er ganz langsam um den Tisch herumlief. „Das billige Miststück!“
 

„Halt den Mund!“, erwiderte Shikamaru reflexartig und gegen jede Vernunft, so wie er immer gegen jede Vernunft zu handeln schien wenn es um Ino ging. Dosu und Zaku hielten kurz inne, bevor sie in schallendes Gelächter ausbrachen. „Der war gut!“
 

„Was wollt ihr?“, wiederholte Shikamaru angespannt. „Wollt ihr mich wieder zusammentreten? Die Polizei wird euch diesmal nicht mit so einer milden Strafe wie beim letzten Mal durchkommen lassen. Außerdem sind wir mitten in der Schule. Hier kommt jeden Moment ein Lehrer herein.“
 

„Netter Bluff“, sagte Dosu. Unter seinen Bandagen schienen sich seine verbrannten Lippen zu einem Grinsen zu verziehen. „Wir wissen genauso gut wie du, dass niemand mehr in der Schule ist. Aber keine Angst. Wir wollen dir gar nicht wehtun.“
 

Shikamaru brach der Schweiß auf der Stirn aus. Die Erinnerungen an den Konzertabend von Neji und an den Schmerz, dem die beiden Mistkerle im bereitet hatten, war ihm nur zu gut im Gedächtnis geblieben. Er hatte gedacht die beiden hätten sich damals genug abreagiert, doch irgendwas an Ino schien bei ihnen einen seltsamen Nerv zu treffen. Oder es lag daran, dass er Dosu zwischen die Beine getreten hatte. Auch das war im Nachhinein gesehen vielleicht nicht Shikamarus beste Idee gewesen...
 

Zaku schlenderte immer noch um den Tisch herum und blieb schließlich genau hinter Shikamaru stehen. Bevor er sich daraus erheben konnte, packte der Schläger plötzlich seinen Arm und riss ihn ihm brutal auf den Rücken. Shikamaru keuchte, als der Schmerz durch seine Schulter zuckte. „Was zum Teufel wollt ihr?“, knurrte er und merkte dabei, dass er seine Gelassenheit verlor und es mit der Angst zu tun bekam. Dosu beugte sich ganz nahe zu ihm herab, fast so als wollte er ihm einen Kuss aufdrücken. Sein Atem stank nach Alkohol und Backfisch.
 

„Hör mir jetzt genau zu!“, zischte Dosu. „Eigentlich wollten wir dich so verdreschen, dass du in deinem ach so großen Gehirn nicht mal mehr deinen eigenen Namen speichern kannst. Wir wollten uns Verstärkung aus Oto holen...“
 

Zaku riss Shikamarus Arm wie zur Bekräftigung der Worte noch ein Stück höher und entlockte ihm ein schwaches Stöhnen. Der Schmerz ließ rote Punkte vor seinen Augen tanzen.
 

„Doch unser Boss hat einen anderen Vorschlag“, erklärte Dosu weiter. „Dein Vater besitzt nämlich etwas Wertvolles, das er gerne für sich hätte. Irgendein dummes Schachspiel. Wenn du es uns besorgst und wir es ihm geben, gibt’s jede Menge Kohle.“ In Dosus Augen lag die blanke Gier. „Wir wären bereit dich vom Haken zu lassen wenn du uns das Ding besorgst...“
 

„Das Spiel ist ein Unikat. Es ist Zehntausende wert“, keuchte Shikamaru. „Und ich soll es euch einfach geben?“ Zaku kicherte und riss den Arm so hoch, dass er das Gefühl bekam ihm würde das Gelenk aus der Schulter springen. Er biss sich auf die Lippen um einen Schrei zu unterdrücken. Doch Dosu starrte ihn weiterhin ungerührt an und nahm dabei ein kleines Reagenzglas aus dem Holzständer. „Hmm, Säure“, murmelte der bandagierte Junge. „So etwas ist doch gefährlich... Man kann so leicht unaufmerksam sein und sich verletzen...“
 

Shikamarus Augen weiteten sich vor Entsetzen, als Zaku plötzlich von seinem geschundenen Arm abließ, sofort aber nach der Hand griff und sie auf die Tischplatte presste. Dosu zog währenddessen mit einer übertrieben galanten Geste den Korken aus dem Reagenzglas und ließ es über Shikamarus Hand schweben. „Ihr seid doch verrückt! Hört auf dem Unsinn!“, stieß Shikamaru aus und fing erfolglos an sich in Zakus Griff zu winden.
 

Keiner der beiden hörte auf ihn. Ungerührt kippte Dosu das Glas an und goss die Säure langsam auf seine ungeschützte Hand. Es fühlte sich an als würde flüssiges Feuer seine Haut schmelzen. Shikamaru schrie so laut er konnte, riss mit aller Kraft um seine Hand frei zu bekommen, doch Zaku war stärker als er und Dosu unerbittlich. Der Schmerz war schlimmer als alles, was Shikamaru je erlebt hatte. Er konnte nicht denken. Er konnte nichts fühlen als diese wahnsinnigen Qualen.
 

Es sollte einfach nur aufhören.
 

Warum wurde er nicht bewusstlos?
 

„Wenn du uns das Spiel nicht bringst!“, brüllte Dosu über seine anhaltenden Schreie hinweg. „Dann war das erst der Anfang! Wir nehmen dich Stück für Stück auseinander, hörst du! Stück für Stück! Und nicht nur dich!“
 

„Sondern auch deine süße kleine Ino-Schlampe“, ergänzte Zaku kichernd. Shikamaru riss sich bei der Erwähnung seiner Freundin mit letzter Kraft frei. Fast im gleichen Augenblick spürte er wie sich der ganze Raum anfing zu drehen, wie Dosus Lachen begann dumpf in seinen Ohren zu dröhnen, wie der Schmerz in seiner Hand noch einmal explodierte und ihn schließlich doch noch in die tiefen Abgründe der Bewusstlosigkeit schleuderte.
 

Wie anstrengend...
 

~°~ Sakura ~°~
 

Sasuke war wieder nicht zum Unterricht erschienen. Schon seit ein paar Tagen hatte sie ihn nicht mehr gesehen und wenn sie Naruto nach ihm fragte, hüllte dieser sich in düsteres Schweigen. Irgendetwas musste passiert sein. Doch wenn sie daran dachte was für eine schwere Vergangenheit die beiden Jungen hinter sich hatten, traute sie sich nicht weiter nachzuhaken. Vielleicht war es etwas, was nur die beiden unter sich ausmachen konnten. Sie hatte kein Recht sich in ihre Angelegenheiten einzumischen. Nachdem sie sich mit Naruto ausgesprochen hatte, war sie auch zu froh darüber, dass zwischen ihnen wieder alles in Ordnung war, als dass sie riskieren würde eine neue Krise heraufzubeschwören.
 

Trotzdem beschäftigte sie Sasukes Fehlen in jeder freien Minute. Sie schaffte es nicht einmal sich auf die Fragen zu konzentrieren, die Herr Sarutobi ihnen an die Tafel geschrieben hatte.
 

„Sakura?“, flüsterte Naruto ihr aus dem Mundwinkel zu. „Hast du Lust auf ein Eis nach der Schule? Ich habe noch ein bisschen Zeit, bevor ich auf Arbeit muss...“
 

„Klingt gut“, erwiderte sie mit einem flüchtigen Lächeln. Naruto war der beste männliche Freund, den sie jemals hatte. Mit ihm wurde ihr nie langweilig und er schaffte es meistens sogar ihre trüben Gedanken an Sasuke zu vertreiben. Vermutlich wäre es wirklich leichter gewesen Naruto zu lieben, doch man konnte sich eben nicht entscheiden wem man sein Herz schenkte...
 

Nach weiteren fünf endlosen Minuten verkündete die Glocke das Ende eines weiteren Schultages. Naruto war so schnell mit gepackten Sachen aus dem Klassenzimmer verschwunden, dass er sie schon während der Stunde weggesteckt haben musste. Wie immer würde er draußen auf dem Hof auf sie warten, weil er „den Schulmief nicht aushielt.“ Sakura folgte dem Chaoten etwas langsamer und bemerkte aus den Augenwinkeln, wie Hinata ihn sehnsüchtig beobachtete.
 

Sakura blieb stehen. „Willst du mitkommen, Hinata? Wir wollen zur Eisdiele.“
 

Doch ihre schüchterne Freundin schüttelte den Kopf und wurde sofort rot im Gesicht. „Ich s-sehe ihn auf der Arbeit.“ Sie lächelte verhalten und zupfte an ihrem mit kleinen Notizen vollgekritzelten Hefter herum. „Aber danke...“
 

„Na gut“, meinte Sakura mit gerunzelter Stirn. „Deine Entscheidung. Aber Hinata. Du musst mutig sein. Naruto ist ein zu großer Holzkopf um von alleine zu bemerken, dass du ihn magst...“
 

Hinata riss die Augen auf und sah sich hastig um, als hätte sie Angst belauscht zu werden. Sakura musste schmunzeln. „Das weiß eh schon jeder, Hinata. Außer Naruto eben.“ Die Gesichtsfarbe der Hyuuga nahm ein noch dunkleres Rot an und Sakura ließ sie mit einem Augenzwinkern alleine.
 

Draußen auf dem Flur herrschte der alltägliche Krieg der Schule. Jungs und Mädchen verstauten ihre Bücher in den aufgestellten Schließfächern, die etwas jüngeren Schüler rannten durch die Hallen wie kleine Düsenjäger und hier und da drückte sich ein Pärchen in die Ecke um zu beweisen wie sehr sie sich liebten. Einer von Narutos Teamkollegen aus der Fußballmannschaft tackerte an jeden freien Fleck Plakate für die anstehende Meisterschaft. Auf ihrem Weg zum Hof sah Sakura Ino aufgebracht an ihrem Schloss hantieren und dem Schrank schließlich einen kräftigen Tritt geben. Eine Delle in Form einer High-Heels-Spitze blieb im Metallrahmen zurück.
 

„Was hast du denn für ein Problem?“, fragte Sakura verwundert. „Ist dir ein Nagel abgebrochen?“
 

Ino seufzte und zog danach eine genervte Schnute. „Ich musste heute eine Doppelstunde Bio alleine absitzen. TenTen hat immer noch kein Wort mit Neji gesprochen und sitzt deswegen einfach nur apathisch an ihrem Platz. Der Herr Musiker ist schon seit Tagen nicht zum Unterricht gekommen. Chouji bekommt frei für das Abschlusstraining zur Meisterschaft. Und mein liebster Freund hat sich seit gestern nicht gemeldet und es nicht einmal für nötig befunden mir Bescheid zu geben, dass er heute nicht zur Schule kommt!“
 

„Die Jungs haben sich wohl abgesprochen“, murmelte Sakura und dachte ungewollt wieder an Sasuke. „Wer hätte je gedacht, dass Naruto der einzige sein wird, der sich tapfer durch den Unterricht quält...“
 

„Immer noch kein Lebenszeichen von Sasuke?“
 

Sakura schüttelte nur den Kopf.
 

„Männer sind allesamt Idioten“, entschied Ino wütend. „Wie kann er jemanden wie mich einfach ignorieren? Wenn ich Shika in die Finger bekomme, werde ich ihn erst richtig heiß machen und dann abblitzen lassen! Das hat er davon!“
 

„Zuviel Information, Ino“, meinte Sakura ein wenig angewidert, als sie daran dachte was zwei ihrer besten Freunde hinter verschlossenen Türen trieben. Sie verabschiedete sich schnell von Ino, grüßte auf dem weg noch flüchtig ein paar andere Gesichter und trat schließlich ins Freie hinaus.
 

Es war ein so wunderschöner Tag. Die Sonne kitzelte warm ihre Haut und der Himmel war so blau, dass es fast schon unecht wirkte. Die meisten Schüler strömten in Badeklamotten und mit Picknickkörben und Decken bewaffnet zum Strand. Manche hatten es nicht einmal so weit geschafft und lagen stattdessen im Gras des Schulhofes, um sich in der Wärme zu aalen. Sakura sah Naruto in einiger Entfernung an einen Baum gelehnt sitzen und fasziniert mit einem Gameboy der ersten Generation spielen, den er in einem An-und-Verkaufsladen so gut wie hinterher geworfen bekommen hatte. Als er kurz vom Bildschirm aufblickte, winkte sie ihm strahlend zu.
 

Es war ein so wunderschöner Tag.
 

Dann erschien Sasuke.
 

Er stand ganz plötzlich am Tor der Schule, eine Sporttasche lässig über die Schulter geworfen, eine verbundene Hand in der Hosentasche. Selbst aus der Entfernung konnte Sakura erkennen, dass sein Gesicht aussah, als hätte er an einem Amateur-Boxkampf teilgenommen und verloren. Oder als hätte ihr Kunstlehrer Deidara aus seinem Gesicht eine Mischpalette aus Gelb-, Grün-, und Blautönen gemacht. Sakura winkte ihm und tat dies mit einem noch breiteren Lächeln als vorher. Auch wenn Sasuke mitgenommen aussah, war sie doch froh ihn überhaupt zu sehen.
 

Der Uchiha zeigte mit keiner Reaktion, dass er sie registriert hatte, doch nach ein paar Sekunden bewegte er sich in ihre Richtung. Ihr Herz fing sofort an schneller zu schlagen. Was sollte sie sagen? Sie hatte keine Zeit gehabt sich auf ein Treffen mit ihm vorzubereiten! Und jetzt lief er plötzlich auf sie zu, fixierte mit seinen dunklen Augen ihr Gesicht, als wäre er derjenige, der etwas zu sagen hatte. Plötzlich kam sich Sakura vor wie ein kleines Mädchen und unterdrückte mit aller Macht den Impuls, ähnlich wie Hinata am Saum ihres Oberteils zu zupfen.
 

Sie vermisste Sasuke so sehr. Sie erinnerte sich an ihre gemeinsamen Küsse, an die heimlichen Treffen. Seitdem waren einige Wochen vergangen und er hatte sich verändert, doch tief in ihm musste irgendwo noch der alte Sasuke sein. Ob sie ihm sagen sollte, dass sie mit Naruto alles geklärt hatte, dass sie nur noch ihn wollte?
 

Inzwischen war er bereits genau vor ihr, aber hielt nicht inne. Erst als er schon neben ihr war, begriff sie, dass er nicht vorhatte mit ihr zu reden oder auch nur für sie stehen zu bleiben. „Lass mich in Ruhe, Sakura...“, murmelte er nur im Vorbeigehen und mit stur geradeaus gerichtetem Blick. Als wäre nichts zwischen ihnen. Als wären sie Fremde.
 

„Sasuke!“ Es war nicht Sakura, die seinen Namen rief, auch wenn sie sich nichts sehnlicher gewünscht hatte als den Mut dazu aufzubringen. Sie drehte sich um und bemerkte, dass Sasuke in einiger Entfernung stehen geblieben war. Seine unergründlichen dunklen Augen waren auf Naruto gerichtet, der von seinem Platz am Baum aufgesprungen war und eine vernichtende Wut auf dem Gesicht trug, wie sie Sakura noch nie bei ihm gesehen hatte. Auch die Hälfte der Schüler auf dem Hof hatten Narutos Brüllen gehört und wandten verwundert ihre Köpfe in seine Richtung.
 

„Was willst du, Naruto?“, knurrte Sasuke. Sakura war unfähig sich zu rühren. Die beiden besten Freunde schauten sich mit einem derartigen Hass an, dass sie glaubte die Luft zwischen ihnen flimmern zu sehen. „Sasuke...“, flüsterte sie. „Was-“
 

„Halt dich da raus, Sakura!“, fuhr er sie an.
 

Naruto ballte die Hände zu Fäusten und kam mit energischen Schritten auf seinen Freund zu. „Sasuke! Es reicht! Ich weiß alles von Haku! Alles!
 

„Dann weißt du auch, dass es dich nichts angeht...“
 

„Es geht mich sehr wohl etwas an! Wir haben hier ein neues Leben! Wir haben alles hinter uns gelassen!“ Inzwischen starrte der ganze Hof die beiden an. Rock Lee und Ino kamen gerade aus dem Schulgebäude und blieben im Türrahmen stehen um den wachsenden Streit mit großen Augen zu verfolgen. Sasuke warf seine Sporttasche von der Schulter und schnitt mit einer wilden Geste seiner Hand den Raum zwischen ihnen in zwei Hälften. „Halt die Klappe, Naruto! Das geht niemanden etwas an!“
 

„Das ist mir scheißegal!“, knurrte Naruto, während er mit immer größeren Schritten auf ihn zukam. „Endlich habe ich alles, was ich will! Und du schmeißt alles weg! Unsere Chance, unsere Freunde , sogar Sakura!“ sie zuckte zusammen, als sie ihren Namen hörte. Es schien also nicht nur sie getroffen zu haben, dass Sasuke sie einfach ignoriert hatte... Ino stürmte an ihre Seite und zischte ihr eindringlich ins Ohr: „Was geht denn hier ab?“
 

„Ich habe keine Ahnung“, flüsterte sie mit zitternder Stimme. Naruto hatte Sasuke erreicht, die Augen blaues Feuer. Für einen Moment starrten sich die beiden Jungen nur schweigend an, dann hob Naruto plötzlich seine Faust und stieß sie Sasuke mit aller Kraft ins Gesicht. Die Wucht riss ihn sofort zu Boden. Sakura und Ino schrien auf, Rock Lee hüpfte sofort von den Stufen des Eingangsportals um sich zwischen die Beiden zu werfen und Kiba, der bislang faul auf dem Boden gelegen und an einem Grashalm gekaut hatte, sprang auf die Füße.
 

„Was tust du für diesen Zabuza?“, schrie Naruto Sasuke an, während er sich auf ihn stürzte und noch einmal auf ihn einschlug. „Was verlangt er von dir? Hast du völlig den Verstand verloren?“
 

„Das ist meine Sache“, knurrte Sasuke. In einem unachtsamen Moment riss er sein Knie in die Höhe und trieb es Naruto in den Magen. Dieser stöhnte auf und rollte von ihm ab. Sasuke war sofort wieder auf den Beinen, doch Naruto setzte ihm hinterher und riss ihn mit einem Hechtsprung erneut zu Boden. Sakura sah nur noch ein Knäuel aus Armen und Beinen und Schlägen. „War dir Orochimaru nicht genug?“, brüllte Naruto. „Musst du dich wieder mit einem Mafiakerl einlassen?“
 

Die Ereignisse überstürzten sich schneller als Sakura sie wahrnehmen konnte. Lee zerrte Naruto von Sasuke weg, doch dieser war so in Rage, dass er den trainierten Kampfkünstler einfach von sich abschüttelte und seine Stirn gegen Sasukes Nase krachen ließ. Sakura sah Blut. Neji kam ein paar Meter entfernt aus den Gewölben seines Proberaums und erfasste die Situation in Bruchteilen von Sekunden. Auch er warf sich ins Getümmel.
 

„Hört auf, ihr Idioten! Ihr bringt euch noch um!“, donnerte der Sänger der Children of Destiny.
 

Ino kreischte: „Bringt die beiden auseinander!“
 

„Lasst mich! Lasst mich!“, keuchte Naruto. „Der Idiot verdient eine Lektion! Er macht alles kaputt! Er zerstört einfach alles!“
 

„Was geht es dich an, Naruto?“, murmelte Sasuke. „Du bist doch schon achtzehn, du bist aus dem Schneider! Du kannst machen was du willst! Es ist mein Leben! Du hast damit nichts zu tun!“
 

„Du bist mein Freund, Sasuke! Mein Bruder!“
 

Sasuke schüttelte Nejis Griff von seinem Arm, nahm Abstand von Naruto und wischte sich das Blut von der Nase. Sein Shirt war am Ärmel zerrissen, eine Platzwunde an der Stirn hatte rote Flecken auf seiner Kleidung hinterlassen. „Du bist nicht mein Bruder...“, wisperte er mit eisiger Kälte.
 

„Siehst du das wirklich so?“, fragte Naruto traurig. Der ganze Hof war totenstill. Sakura konnte nicht verstehen, was passiert war. Und ein Blick in die Gesichter von Neji, Lee, Ino und Kiba zeigte, dass es ihnen genauso ging. Naruto kramte in den Hosentaschen seiner verdreckten Jeans nach etwas und zog schließlich das kleine Taschenmesser, dass er von Sasuke zu seinem Geburtstag geschenkt bekommen hatte, hervor. Wortlos warf er es seinem alten Freund vor die Füße. „Wenn du das wirklich so siehst... Wenn du wirklich wie bisher weitermachst und alles wegschmeißen willst...“ Er schien um Worte zu ringen.
 

Sakura stockte der Atem, als sie hörte was er sagte.
 

„Wenn das wirklich dein Wunsch ist... Dann bist du für mich gestorben...“
 

~°~ Shikamaru ~°~
 

Er hatte den Tumult auf dem Hof schon von Weitem gehört, doch er hatte ihn nicht auf das Bild, das sich ihm bot, vorbereitet. Eine Ansammlung von Menschen stand um Naruto und Sasuke, die aussahen als hätten sie sich heftig geprügelt. Sasuke starrte auf etwas, dass vor ihm auf dem Boden lag und das Sonnenlicht reflektierte.
 

Shikamaru runzelte die Stirn und ging langsam zu Sakura und Ino, die ihn erst bemerkten, als er schon direkt neben ihnen stand. „Was ist denn hier passiert?“, fragte er leise. Die Mädchen waren weiß im Gesicht und gaben ihm im ersten Augenblick keine Antwort. Erst als er seine gesunde Hand vorsichtig auf die Schulter seiner Freundin legte, schien sie ihn überhaupt richtig wahrzunehmen. „Ich verstehe es auch nicht“, murmelte Ino verwirrt. „Die beiden haben sich gestritten...“ Im gleichen Moment setzte sich Naruto in Bewegung, bahnte sich einen Weg durch die Leute, die ihn umgaben, und trottete zum Ausgang des Hofes. Als er dabei genau an ihnen vorbeikam, schien Sakura etwas sagen zu wollen, überlegte es sich dann jedoch anders.
 

Als Naruto aus ihrem Sichtfeld verschwunden war, schien sich Ino gefasst zu haben. Obwohl sie so durch den Wind war, fand Shikamaru, dass sie unglaublich schön aussah. Dann dachte er an seine Begegnung mit Dosu und Zaku und sein Körper wurde ganz kalt. Wenn sie ihr auch nur ein Haar krümmten... „Was machst du überhaupt hier? Wo warst du heute?“, fragte Ino schließlich. Ihre eisblauen Augen suchten seine und er hatte Schwierigkeiten ihnen standzuhalten.
 

„Ich muss zu Tsunade“, erklärte er. „Ich hatte gestern einen kleinen Unfall bei meinem Projekt und muss bei ihr einen Bericht ablegen.“
 

„Was ist passiert?“, fragte sie besorgt. Ihre Augen wanderten langsam auf seine dick bandagierte Hand, doch er stopfte sie schnell in seine Hosentasche. Er dachte daran, wie die Säure seine Haut zerfressen hatte und der grässliche Schmerz ihn hatte ohnmächtig werden lassen. Der Hausmeister hatte ihn so gefunden und dafür gesorgt, dass er ins Krankenhaus kam, wo man ihn mit Antibiotika und Schmerzmitteln vollgestopft hatte. Er dachte an das Schachspiel, dass er stehlen sollte.
 

„Nichts“, antwortete er nur. Seine Hand tat höllisch weh. Er hatte eine Packung Schmerztabletten bei sich und überlegte wann er sie am besten nehmen konnte ohne dass jemand etwas merkte. „Es war nichts...“
 

Er war dankbar, dass die Szene mit Naruto und Sasuke seine Freundin offenbar immer noch beschäftigte, denn sie hakte nicht weiter nach.
 

~°~ Sasuke ~°~
 

Er hob das Taschenmesser auf und drehte es nachdenklich in seinen Händen. Auch wenn er wusste, dass er Naruto vielleicht für immer verloren hatte, versuchte er sich einzureden, dass es so besser war. Früher oder später hatte es zu dieser Konfrontation kommen müssen, dass war ihm schon in dem Moment klar gewesen, als er in Zabuzas Kampfring gestanden und seinen besten Freund an der Außenlinie gesehen hatte. Trotzdem fühlte er sich so ausgebrannt und einsam wie lange nicht mehr. Doch er musste einsam sein und alle Verbindungen zu seinen Freunden kappen für das, was noch auf ihn zukam.
 

Selbst zu Sakura... Selbst wenn sie es nicht versteht und anfängt mich zu hassen...
 

Sasuke bemerkte die Blicke der Meute überdeutlich auf seiner Haut und steckte das Taschenmesser zwischen seinen Gürtel. „Was glotzt ihr denn so?“, fuhr er sie alle an, während er sich seine Sporttasche schnappte und aus dem Staub machte. Er bemühte sich Sakura nicht anzusehen. Er bemühte sich sie alle hinter sich zu lassen, den Kampf mit Naruto hinter sich zu lassen.
 

Als er den Hof verließ, lehnte Haku wie zufällig mit verschränkten Armen am schmiedeeisernen Tor. Wegen der Hitze hatte sie ihre schwarzen Haare zu einem Zopf zusammengebunden und ihren weißen Hals entblößt. Ihre kurze Hose ließ ein Stück der Sieben Schwerter Tätowierung an ihrem Oberschenkel erkennen. „Du hast ihm also alles erzählt“, sagte er sobald sie sich gegenüber standen. Es war keine Frage.
 

„Ich wollte dir helfen“, rechtfertigte sich Haku.
 

Sasuke ließ ein verächtliches Schnauben hören. „Lustig wie alle immer wieder versuchen mir zu helfen. Aber keiner versteht, was für mich wirklich wichtig ist...“
 

„So ist es nicht. Ich-“
 

„Bis du nur hierher gekommen, um zu sehen wie Naruto auf mich losgeht?“
 

„Nein“, erwiderte sie ernst. Ein wenig zögerlich fischte sie einen kleinen Umschlag aus ihrer Umhängetasche und hielt ihn ihm hin. Das Symbol der Sieben Schwerter war darauf abgebildet. „Ich habe eine Nachricht von Zabuza. Euer Abkommen ist erfüllt. Er hat Itachi gefunden.“
 

~~~°~~~
 

T O B E C O N T I N U E D
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von:  Carameldream
2011-02-25T18:40:42+00:00 25.02.2011 19:40
wow..das war mal so eine richtiges mega-kapitel.
Es ist so viel passiert. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll und außerdem bin cih gerade so dfurchtbar müde, also werd eich mich kurz fassen.
Ich finde das KApitel ist schon einmal vom Inhalts ehr gut gelungen, außerdem hast du diesena uch sehr gut an den leser gebracht. man konnte förmlich die emotionend es jeweiligen Charakters spüren, obwohl es mir bei Shikamaru andersherum lieber gewesen wäre. Der Arme...das muss echt hart sein. Und jetzt muss er eien Uhr stehle...Was aber die Frage dazu aufwirft. Wraum zeigt er die ´beiden nicht an?? Fingerabdrück egibt es ja bereits als Berweis ;) (Problem gelöst. Dosu und Zaku im Knast. :D)
Und zu Naruto und Sasuke. Das wra irgendwie klar gewesen. Dennoch iste s ziemlichs hcade,d ass es so weit gekommen ist. Aber das ist im Gegenteil wirklich ein positive reffekt,d a du deien Charaktere ziemlich Charaktergetreu veranschaulichst und das fidne ich gut.
Allgemein kann ich noch sagen,d ass diese KApitel trotzd e retwas längeren Wartezeit eingeschlagen hat wie eien Bombe :D
Ich bin wirklich gespannt auf die Fortsetzung.^^

LG AleTheSunshine
Von:  saku-ne-chan
2011-02-25T18:07:25+00:00 25.02.2011 19:07
das war wirklich ein super kapi
ich mag deine ff richtig gerne und finde es schade das ich sie erst jetzt gefunden habe
freu mich schon aufs nächste kapi ^^
glg saku
Von:  Myobie
2011-02-25T15:19:47+00:00 25.02.2011 16:19
Das war mal wieder gewohnte Leistung.
Super gut geschrieben und vor allem spannend. Auch das du es jetzt noch (nach etwa 1 Jahr Wartezeit) immer noch schaffst, die Leser in deinen Bann zu ziehen finde ich echt klasse. Das ist nicht leicht. Vor allem merkt man nicht, das du dich so lange Zeit nicht mit dieser Fanfic beschäftigt hast. Der Storiefluss ist gegeben, obwohl ich den Rückblick zum letzten Kapitel doch ganz gut fand. Hatte nämlich die Hälfte davon vergessen, aber kam alles wieder, als ich angefangen habe zu lesen ;)

Negativ war eigentlich nichts, wie immer eben, nur sind in diesem Kapitel ein paar Rechtschreibfehler zu finden, die in den vorherigen Kapiteln nicht da waren.

Du kannst wirklich klasse Gefühle beschreiben, vor allem bleibst du den Charakteren treu und veränderst sie nicht. Man kann so schön mit ihnen mitleiden.

Mir bleibt im Endeffekt nur zu sagen, mach weiter so und verkürze die Wartezeit auf das nächste Kapitel etwas ;)

lg
myo
Von:  Sakura-Jeanne
2011-02-25T13:30:06+00:00 25.02.2011 14:30
hammer kpitel freue mich wenne sweiter geht


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