Zum Inhalt der Seite

What can I do...

...to make you love me? (Shikamaru x Ino)
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

At the beginning

„Warte doch!“

Ino versuchte vergeblich dem jungen Mann nachzulaufen, doch die Entfernung wurde einfach nicht geringer. Im Gegenteil. Es schien, als würde er sich immer weiter von ihr entfernen.

Es kam ihr vor, als liefe sie schon seit einer Ewigkeit hinter ihm her. Sie sah ihn nur schemenhaft, doch sie war sich sicher ihn zu kennen, seine besondere Art sich zu bewegen, seine nachtschwarzen Haare. Dennoch konnte sie ihn nicht einordnen, ihm kein Gesicht geben.

Sie lief über eine Wiese, welche überzogen war von den verschiedensten Blumen, doch eine von ihnen stach ganz besonders hervor. Die Kosmosblume leuchtete in ihrer Pracht geradezu märchenhaft und ihre schönen pinkfarbenen Blüten wogen sich im Wind.

Doch Inos Beachtung gebührte allein ihrem vertrauten Fremden.

Sie strengte sich an ihr Tempo zu beschleunigen, aber ihre Beine wollten ihr einfach nicht gehorchen. Der geheimnisvolle Junge schien sich immer weiter von ihr zu entfernen. Einzig ihr Blick folgte ihm noch, was sich allerdings abrupt änderte, als sie bemerkte, wie sich ihr linker Fuß in einem Hindernis verfing und sie das Gleichgewicht verlor. Sie schloss die Augen, als sie vornüber kippte, und wartete darauf, unsanft auf dem Boden zu landen.

Doch sie wartete vergeblich und als sie sich dessen bewusst wurde, öffnete sie langsam die Augen.

Ino musste genauso verwirrt geschaut haben, wie der Junge, der ihren Sturz verhindert hatte und sie nun in den Armen hielt, denn seine Gesichtszüge wurden sogleich wieder gefasster und ein triumphierendes Lächeln, ein sehr schönes, wie Ino feststellen musste, zierte sein Gesicht.

Sie verharrten eine scheinbare Ewigkeit in dieser Position, als…
 

„Inooo!“

Ino öffnete verschlafen die Augen und schaute an die weiße Decke ihres Zimmers.

Ein Traum? – Hm ein Traum.

Aber was für einer! Ino setzte sich schlagartig in ihrem Bett auf und schlug sich die Hände vors Gesicht. Sie musste knallrot sein. Seit wann suchte dieser Idiot sie in ihren Träumen heim. Er hatte sie vollkommen aus der Bahn geworfen und deshalb hatte sie dummerweise schon wieder nicht herausfinden können, wer der geheimnisvolle Junge war, den sie einfach nicht einholte.

Sie träumte schon seit geraumer Zeit immer das Gleiche, immer lief sie hinter diesem Fremden her, aber noch nie hatte ihr Traum damit geendet, dass sie in Shikamarus Armen lag. Ausgerechnet Shikamaru! Sie merkte wie sich erneut die Röte in ihr Gesicht schlich. Und wie er sie angesehen hatte!? Was fiel ihm ein, einfach in ihren Träumen aufzutauchen und…

„Inooo! Bist du endlich wach!?“ Die mittlerweile leicht genervte Stimme ihres Vaters riss sie aus ihren Gedanken.

Sie schmiss wütend ein Kissen an die Wand und stand dann auf: „Ja doch! Bei deinem Geschrei kann ja keiner schlafen!“

Sie stampfte ins Badezimmer und schlug die Tür mit viel Schwung zu, sodass ihr Vater im Blumenladen in der unteren Etage zusammenzuckte. Inoichi Yamanaka seufzte. Seine Tochter hatte wohl schlecht geträumt, dass sie am frühen Morgen schon so gereizt war…

Er zuckte mit den Schultern und widmete sich dann erneut seiner Arbeit.

Wenig später kam Ino auch schon die Treppe herunter und machte Frühstück.

„Kannst du dich heute Nachmittag um den Laden kümmern, Ino? Ich treffe mich mit den anderen Jonin zu einer wichtigen Besprechung mit der Hokage.“

Ino stützte die Hände in die Hüften und sah ihren Vater prüfend an: „Du willst dich doch nur wieder mit deinen Freunden zum Trinken treffen! Und außerdem hab ich keine Zeit! Ich muss trainieren und das weißt du ganz genau.“ Der ertappte Vater seufzte. Gegen seine Tochter war wirklich kein Kraut gewachsen.

Da ihm ohnehin nichts anderes übrig blieb, schlug er ihr anerkennend auf die Schulter: „Das ist eine gute Einstellung, Ino! Triffst du dich mit Chouji und Shikamaru zum Training?“

Shikamaru.

Ino errötete erneut und wendete sich nach einem knappen „Ja“ wieder der Arbeit zu.

Inoichi schaute ihr mehr als verwirrt hinterher und kratzte sich am Kopf. Seine Tochter verhielt sich mehr als seltsam. Eine Tochter zu haben war wirklich alles andere als einfach…
 

Shikamaru konnte sich gerade noch die Hand vor den Mund halten, so unerwartet musste er niesen. Dummerweise unterbrach er damit seinen Vortrag. Wie nervig…

„Da hat bestimmt jemand an sie gedacht, Shikamaru-sensei!“, ein kleines Mädchen, dass in der ersten Reihe des Klassenzimmers saß, grinste den jungen Lehrer an.

Dieser seufzte und ließ seinen Blick nach draußen schweifen.

Die Wolken, die hatten es gut…

How could this happen to me!?

Das erste Kapitel ist endlich fertig =) Nachdem ich lange überlegt hab, wie ich das jetzt schreibe und wo ich anfange, bin ich dann ja doch noch fertig geworden^^ Ich hoffe es ist soweit okay :) Viel Spaß beim Lesen =D
 

~~~~~~
 

Chouji kam als erster an verabredeter Stelle an, das kleine Waldstück, wo ihre Ausbildung zum Ninja begonnen hatte. Hier waren sie damals das erste Mal als Team gewesen, unter der Leitung von Asuma. Das war fast 6 Jahre her.

Da weder von Shikamaru, noch von Ino etwas zu sehen oder zu hören war, setzte Chouji sich an einen Baum und griff hin und wieder in eine Chips-Tüte. Es war ziemlich schwül und nicht einmal ein kleiner Windstoss schien bereit, daran etwas zu ändern. Kein gutes Wetter um zu trainieren…

„Chouji! Entschuldige bitte die Verspätung.“, Ino rief schon von weitem und winkte ihrem Teamkameraden zu. Als sie bei ihm angekommen war, ließ sie sich erschöpft neben ihm sinken: „Was für ein bescheuertes Wetter! Das ist ja kaum zum Aushalten…“ Der Angesprochene grinste, Ino plapperte wie immer munter drauf los, das erinnerte ihn irgendwie immer wieder an die alten Zeiten. „Weißt du noch, als wir das erste Mal hier an diesem Ort waren?“ Natürlich wusste sie das, wie hätte sie das jemals vergessen können, sie nickte und zu Choujis Überraschung schwieg sie daraufhin.

„Scheint als würde Shikamaru-sensei mal wieder an der Akademie festsitzen…ich kann mir sein Gesicht schon vorstellen…“, Chouji setzte eine genervte Miene auf. „Wie nervig...“, sagte er mit verstellter Stimme und klang dabei so verblüffend echt, dass Ino in schallendes Gelächter ausbrach.

„Was gibt’s denn, was so lustig ist?“, Shikamaru stand direkt hinter Ino, an einen Baum gelehnt und schaute seine Teammitglieder fragend an.

„Nichts, nichts…“, Ino erhob sich rasch und klopfte sich ein paar Grashalme von ihrem Rock, „Fangen wir endlich an?“ Chouji stopfte sich noch den letzten Rest Chips in den Mund und stand dann ebenfalls auf: „Von mir aus kann’s losgehen.“

Sie stellten sich in der Mitte des Platzes auf und Shikamaru ergriff das Wort: „Gut. Wir sollten unsere Koordination verbessern. Wenn wir als Team agieren wollen, müssen wir auch als Team arbeiten. Wenn es ernst wird sollte jeder wissen, was zu tun ist.“ Ino und Chouji nickten. Shikamaru war wirklich ein fähiger Teamleiter, das mussten beide zugeben, er verstand es gekonnt ihre Schwächen ausfindig zu machen und an ihnen zu arbeiten. Dass er ein großartiger Taktiker war, hatte bereits Asuma früh erkannt und nun konnte Shikamaru dieses Talent hervorragend unter Beweis stellen.

„Ino, Chouji, ihr greift mich zuerst an…als Team, verstanden?“ Ino grinste siegessicher: „Verlass dich drauf! Chouji?“ Chouji stellte sich neben Ino: „Mach dich bereit Shikamaru!“

Die beiden stürmten gleichzeitig auf ihren Teamkameraden zu. Während Ino sich links hielt, nahm Chouji die rechte Seite und beinah zeitgleich schleuderten sie mehrere Kunai in Shikamarus Richtung. Als die Wurfmesser ihr Ziel trafen verwandelte sich der Junge mit einem lauten Knall in ein lebloses Stück Holz.

‚Das Jutsu des Tausches’, Ino lächelte wissend und gab Chouji dann ein Zeichen, woraufhin sie sich Rücken an Rücken stellten um einen möglichen Hinterhalt zu vermeiden. Beide beobachteten den Kampfplatz aufmerksam, doch von Shikamaru war keine Spur.

Ino verengte die Augen und ließ ihren Blick über das weitläufige Feld schweifen. Ganz plötzlich nahm sie aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr. Das musste er sein. Sie musste jetzt schnell handeln, durfte nicht zögern. Ino löste sich aus der Verteidigungsposition und stürmte los. Und tatsächlich, aus dem Schatten eines Baumes löste sich eine Gestalt, die überrascht verharrte, als die Kunoichi auf sie zuraste. Selbst als sie nur noch wenige Zentimeter trennten und Ino zum Schlag ausholte, machte der Junge keine Anstalten sich zu bewegen. Shikamaru kassierte einen ziemlich heftigen Schlag in die Magengegend. Ino grinste zufrieden, sie hatte den Überraschungsmoment geschickt ausgenutzt und den Kampf zu ihren Gunsten entschieden. Doch gerade als sie ihre Gedanken zum Ausdruck bringen wollte, wurde ihr der eigene Fehler bewusst, als der getroffene Shikamaru mit einen Knall verpuffte. ‚Ein Doppelgänger…natürlich…’ Jetzt erst wurde ihr das Ausmaß ihres Fehlers bewusst. Sie war naiv in die Falle getappt und hatte sowohl sich selbst als auch Chouji in Gefahr gebracht, da sie seine Verteidigungsposition enorm geschwächt hatte. Sie hatte keine Zeit, musste schnell zurück.

Ino drehte sich um und wollte laufen, doch es war bereits zu spät. Ihr Schatten zog sich ungewöhnlich in die Länge und endete zu Füßen ihres Gegners, dem echten Shikamaru.

Dieser seufzte: „Was sollte das denn werden, Ino? Teamwork heißt Zusammenarbeit…und nicht schlechtgeplante Einzelgänge. Du hast Chouji in eine ziemlich gefährliche Lage gebracht, indem du eure gemeinsame Verteidigungsposition einfach aufgebrochen hast. Und du bist mir, wie es scheint, hoffnungslos in die Falle gelaufen.“ Er musterte die junge Frau abschätzend und fuhr dann fort: „Wäre dies hier ein richtiger Kampf…wärt ihr wahrscheinlich beide tot!“

Ino schaute ihn betroffen an, dann jedoch wich der traurige Gesichtsausdruck einem triumphierenden Lächeln.

„Du irrst dich.“ Die Stimme klang von hinten an sein Ohr und als er sich leicht umdrehte, erblickte er Ino, lässig an einen Baum gelehnt. Mit ihren Händen formte sie das Handzeichen für das Jutsu der Übertragung des Geistes. Shikamaru sah sie erstaunt an, als sie weitersprach: „Wie es scheint bist DU derjenige, der in die Falle getappt ist. Und wäre das ein richtiger Kampf, hätte ich jetzt die Kontrolle über dich!“ Sie ließ ihre Arme sinken und grinste breit.

Shikamaru löste sein Jutsu des Schattenbesitzes auf und die Ino-Doppelgängerin verpuffte augenblicklich. Er kratze sich am Kopf und musterte sie anerkennend: „Wirklich nicht schlecht. Nicht das, was ich erwartet hatte aber wirklich nicht schlecht.“ Sie schien sich wirklich verbessert zu haben. Ino war immer eine der begabtesten Kunoichi gewesen, doch es erstaunte ihn immer wieder mit welcher Raffinesse es ihr gelang, einen Kampf in ihrem ganz eigenen Stil zu ihren Gunsten zu entscheiden. Sie war wirklich nicht zu unterschätzen. Ino merkte wie ihr ein angenehmes Kribbeln durch die Magengegend fuhr, als er sie anlächelte.

Chouji hatte sich mittlerweile auf dem Gras niedergelassen und sich einer Tüte Chips gewidmet, da seine Teammitglieder, wie es schien, sehr gut klar kamen. Zumindest als Gegner. Er musste grinsen. Als Gegner waren die beiden wirklich hervorragend, doch er bezweifelte fast, dass sie sich in einem Team ebenso gut schlugen.

Ino wollte gerade etwas sagen, als Shikamaru plötzlich rief: „Ino! Pass auf!“ Sie drehte sich nach rechts und sah die Kunai auf sich zufliegen, als sie auch schon zur Seite geschubst wurde. Sie landete ziemlich sanft, da Shikamaru ihren Sturz gekonnt abgefangen hatte und sie nun mehr schlecht als Recht in den Armen hielt. Sogleich erinnerte sie sich an ihren Traum und merkte wie sie erneut zu erröten drohte. Er durfte das bloß nicht sehen, weshalb sie sich schnell wegdrehen wollte. Doch es blieb überhaupt keine Zeit, in der er es hätte bemerken können, da Chouji bereits den nächsten Angriff startete.

Er behielt Recht, seine beiden Teammitglieder stellten sich wirklich nicht besonders gut als Team an und in den nächsten zwei Stunden war der Kampfplatz erfüllt von „Ino…wie anstrengend…“ und „Hör auf zu meckern, Shikamaru! Tu lieber mal was Nützliches!“

Als der Himmel sich langsam rötlich färbte, lagen alle drei erschöpft aber zugleich auch zufrieden im Gras. Ino grinste erfreut, sie hatte wirklich bewiesen, dass sie hart trainiert und große Fortschritte gemacht hatte. Aber auch die beiden Jungs konnten stolz sein. Beide, das musste Ino zugeben, waren harte Gegner gewesen und dabei, dessen war sie sich sicher, hatten sie noch nicht mal annähernd alles gezeigt, was sie konnten.

Shikamaru schaute wie immer abwesend in die Wolken, die ganz langsam über den orange roten Himmel zogen. Es war angenehm kühl geworden und eine abendliche Brise ließ die Gräser sanft wehen. Ebenso wie Inos blonde Haare. Er hatte es aus einem Augenwinkel heraus beobachten können. Wie der Wind mit ihnen spielte, wie sie mit dem Wind zu tanzen schienen.

„Das war echt klasse, meint ihr nicht auch.“, es war viel zu lange still geblieben, für Inos Geschmack, „Wir müssen das Training auf jeden Fall beibehalten.“ „Stimmt.“, pflichtete Chouji ihr bei. Shikamaru sagte nichts, ließ jedoch ein Seufzen verlauten.

„Lasst uns noch was essen gehen.“, Ino erhob sich und zwinkerte den anderen beiden zu, „ich lade euch ein!“ Shikamaru regte sich nicht, er blieb einfach liegen, bis Ino anfing ihn unsanft zu schütteln: „Jetzt steh schon auf Shikamaru! Du bist echt ne faule Socke!“

Da sie keine Anstalten machte ihn in Frieden zu lassen, erhob er sich schließlich auch und schaute sie genervt an: „Das ist echt anstrengend, Ino…“

Diese streckte ihm die Zunge raus: „Ach komm schon, Shikamaru! Für dich ist doch alles anstrengend!“ Chouji pflichtete ihr bei. Dann machten die drei sich auf den Weg zu ihrem Lieblingsrestaurant, welches sie in alten Zeiten oft mit Asuma besucht hatten.
 

Kurz nachdem sie das Restaurant betreten hatten, verdrehte Shikamaru erneut genervt die Augen: „Das darf doch wohl nicht wahr sein…“ Ino wollte ihm gerade eine pampige Antwort geben, als sie den Grund für seinen entnervten Kommentar vor sich sitzen sah, direkt an der Theke und fröhlich Sake trinkend: Ihre Väter!

Inoichi Yamanaka, Shikaku Nara und Choza Akimichi unterhielten sich gerade über die Schwierigkeiten, die einem Ehefrauen und Töchter machen konnten, als sie ihre Sprösslinge in der Tür stehen sahen.

„Na so eine Überraschung! Habt ihr euer Training erfolgreich beendet? Setzt euch doch zu uns!“, Choujis Vater grinste breit und klopfte auf den freien Stuhl neben sich. Auch Shikamarus Vater schien ebenfalls erfreut seinen Sohn und dessen Team zu sehen. Inos Vater jedoch versuchte sich möglichst klein zu machen, erwartete er doch schon wieder ein Donnerwetter à la Ino, aber es kam keins…zumindest vorläufig, wie er sich selbst in Gedanken schon einmal vorwarnte.

Stattdessen gesellten sich die drei Chunin zu ihren angeheiterten Vätern und ließen sich ein leckeres Abendessen schmecken. Inoichi wunderte sich zwar über Inos gute Laune, da sie am Morgen noch so schlechte hatte, hielt es aber für klüger und sicherer seine Gedanken für sich zu behalten. Allgemein verlief der Abend sehr entspannend, wenn man einmal von den nervigen Fragen und albernen Gespräche absah, wie Shikamaru feststellen musste.

Choza und Chouji verabschiedeten sich als erste, da zu Hause eine leicht zu reizende Frau auf sie wartete, wie Choza entschuldigend erklärte und allmählich wurde Ino auch müde. Der Tag war anstrengend gewesen und obwohl sie über reichlich Energie verfügte, merkte sie jetzt, wie ihr das Training auf den Knochen lastete.

„Ich denke es wird für uns langsam auch Zeit zu gehen“, sie erhob sich und schaute ihren Vater auffordernd an.

„Geh doch schon mal vor…ich bleibe noch ein bisschen.“, Inoichi grinste entschuldigend.

„Du findest einfach kein Ende, was? Es ist schon spät und wenn du noch mehr trinkst, dann bleibt morgen wieder die ganze Arbeit an mir hängen…das ist wirklich typisch! Aber wie du meinst, dann geh ich eben alleine. Denk dran morgen bist du dran mit Frühstück machen!“ Ino ging zur Tür, als Shikaku sie zurückrief: „Ino warte! Shikamaru begleitet dich nach Hause. Auch wenn Konoha an sich sicher ist, ein junge Dame sollte so spät nicht allein rumlaufen!“ Sein Sohn starrte ihn an: „Was!? Oh man wie anstrengend…muss das denn sein?“

Ino sank das Herz in die Hose. Wie konnte sie nur so blöd sein, für einen winzigen Augenblick hatte sie wirklich lächeln und sich freuen wollen. Anstrengend. Das war alles was Shikamaru von ihr hielt. Ein Wort, das sich wie ein Kunai in ihr Herz bohrte. Alles war für Shikamaru anstrengend, es war also nicht direkt eine Beleidigung. Nein. Aber sie war genauso, wie alles andere, sie bedeutete ihm nicht mehr als ein nervenaufreibender Kampf, eine verregneter Tag oder eine plappernde Nervensäge.

Sie schnaubte verächtlich: „Mach dir bloß keine Mühe! Ich gehe allein…ich bin schließlich ein großes Mädchen!“ Mit einem selbstbewussten Grinsen drehte sie sich zur Tür und verließ das Restaurant.

Draußen schlug ihr ein eisiger Wind ins Gesicht. Es war enorm abgekühlt und die angenehme Abendluft war schneidend kalt geworden. Ino seufzte und rieb sich mit den Händen über die Oberarme, als ihr plötzlich jemand eine Jacke umhängte. Shikamaru stand neben ihr und seine Weste hielt sogleich die Kälte ab. Oder war es etwas anderes, was für die plötzliche, wohlige Wärme sorgte?

„Besser so?“ Er sah sie nicht an als er sprach.

„Hmm danke.“

Sie gingen schweigend die Straße entlang.

„Alles okay?“, Shikamaru schaute seine Teamkameradin besorgt von der Seite an, diese schaute verwirrt zurück: „Ja klar…“

Er nickte: „Du sagst gar nichts…das ist so…“

„Anstrengend?“, Ino grinste breit.

Bei dieser Bemerkung konnte nicht mal er sich ein Grinsen verkneifen: „Ja irgendwie schon…immerhin muss ich mir Gedanken machen. Und das ist echt anstrengend!“

Schon bald erreichten sie das Haus der Yamanakas. Ino verabschiedete sich von Shikamaru und ging zur Haustür. Der junge Chunin wartete geduldig.

„Worauf wartest du denn?“, die Teamkameradin schaute ihn prüfend an.

„Oh man Ino…ich warte natürlich bis du drinnen bist…“, Shikamaru seufzte wieder einmal genervt, doch sein leichtes, unscheinbares Lächeln konnte er dadurch nicht verbergen.

„Vielen Dank…fürs Bringen…und…Gute Nacht!“

„Hm ja schon okay! Gute Nacht!“

Ino schloss die Tür hinter sich und ließ sich, an die Wand gelehnt auf den Boden rutschen. Sie war ganz schön verwirrt, das musste sie sich eingestehen. Auch ihre leicht geröteten Wangen sprachen Bände. Konnte es denn sein, dass…?

Jetzt erst bemerkte sie, dass sie immer noch Shikamarus Weste um die Schultern geschlungen hatte.
 

~~~
 

Sooo ich hoffe es war nicht zu langweilig oder so^^

Vielen Dank auf jeden Fall, dass ihr bis hierhin gelesen habt *freu*

Und ich hoffe bis zum nächsten Mal =)

Don't know why

Selbst als sie die Tür bereits geschlossen hatte, verharrte der junge Chunin noch für ein paar Augenblicke an Ort und Stelle. Er stand einfach da und starrte in den Himmel. Die Nacht war sternenklar, weshalb es auch so kühl war.

Shikamaru schaute noch ein letztes Mal zum Haus, in der oberen Etage brannte Licht, dann ging er langsam die Straße entlang. Kaum jemand war um diese Zeit noch unterwegs, aber das war dem jungen Mann nur Recht. Ruhe, das war genau das, was er jetzt brauchte.

Als er den Friedhof erreichte, schien es, als wäre der Wind noch eine Spur kälter geworden, doch Shikamaru ließ sich davon nicht stören. Zielsicher steuerte er auf eines der Gräber zu, er kannte den Weg auswendig, denn er kam oft hierher, wenn er nachdenken musste.

Kurenai musste wohl hier gewesen sein, denn ein wunderschöner Blumenstrauß lag auf dem kalten Stein, auf dem der Name seines Senseis eingraviert stand.

Shikamaru betrachtete die Blumen genervt. Er hatte eigentlich versuchen wollen seine Gedanken zu ordnen. Wie sollte er denn ihr Bild aus seinem Kopf verbannen, wenn er die ganze Zeit Blumen vor sich hatte!? Ausgerechnet Blumen… Er seufzte und lachte zugleich in sich hinein. Asuma hatte es schon immer verstanden, solche Späße mit ihm zu treiben.

Shikamaru schüttelte ungläubig den Kopf und grinste, als er die rosafarbenen Kosmosblumen inmitten des Straußes betrachtete.
 

Zu ihrer eigenen Überraschung erwachte Ino am nächsten Morgen sehr früh. Sie zog die Vorhänge auf und schaute aus dem Fenster. Die Sonne war noch nicht aufgegangen und es begann gerade erst zu dämmern. Graue Schlieren zogen sich über den Himmel und der Regen plätscherte regelmäßig auf die Straße.

Ino seufzte. ‚Warum muss es denn auch regnen?’

Als sie fertig angezogen war, ging sie nach unten und fand wie erwartet ein leeres Zimmer vor. Ihr Vater schlief wahrscheinlich noch den Rausch aus und das Frühstück, sowie die Arbeit blieben natürlich wieder an ihr hängen. Sie betrat die Küche und schaute auf den Kalender. Samstag.

Kurenai hatte sie für heute eingeladen, was Ino plötzlich wieder einfiel. Da sie es unhöflich fand, der Einladung zu folgen, ohne etwas mitzubringen, beschloss sie kurzerhand einen Kuchen zu backen.

Während der Ofen seine Arbeit tat, tat Ino ihre. Sie sortierte die Blumen im Laden, kehrte den Fußboden und bastelte an einem neuen Gesteck, welches sie Sakuras Mutter versprochen hatte.

Als der Kuchen fertig war, teilte sie ihn auf und packte alles sorgfältig ein. Zwei Stücke stellte sie auf den Küchentisch. Ihr Vater würde sich bestimmt freuen, wenn er ein so gutes Frühstück bekam.

Dann packte sie die restlichen Stücke, einen Blumenstrauß, sowie Shikamarus Weste in einen Korb, zog sich eine Jacke über und verließ samt Regenschirm das Haus.

Es hatte noch immer nicht zu regnen aufgehört und dem Himmel nach zu urteilen, sollte es wohl vorerst so bleiben.

Ino spannte den Schirm auf und schlenderte über die Straße. Hin und wieder musste sie ein paar Pfützen ausweichen, doch da es erst seit heute regnete, waren deren Ausmaße noch eher gering. Trotz des Regens waren viele Leute unterwegs. Konoha war so lebendig, wie jeden Morgen und Ino kam nicht aus dem Grüßen heraus.
 

Kurenai hatte sie schon erwartet. Sie hatte Tee aufgeschüttet und nun saßen beide am Küchentisch, tranken Tee und aßen Kuchen.

Der Tee war wirklich genau das Richtige bei diesem Wetter.

„Schön dass du vorbeischaust.“, Kurenai lächelte erfreut, „aber du hättest dir wirklich nicht so viel Mühe machen müssen!“ Ino erwiderte das Lächeln: „Ach was das war doch keine Arbeit! Außerdem hab ich mich über die Einladung gefreut. Wie geht’s denn deiner Tochter?“

„Gut. Sie ist so aufgeweckt und fröhlich. Und manchmal meine ich durch ihre Augen, Asuma sehen zu können. Sie erinnert mich so an ihn.“

Ino nickte schweigend. Es versetze ihr immer noch jedes Mal einen Stich, wenn sie an Asuma dachte, sie konnte Kurenai gut verstehen.

„Wie läufts denn mit dem Training? Kommt ihr gut voran?“ Kurenai hatte wohl das Schweigen durchbrechen wollen, sie musterte Ino interessiert. Diese nickte: „Ja, Shikamaru ist ein ziemlich guter Teamleiter und wir werden von Tag zu Tag ein kleines bisschen besser. Es würde mich nicht wundern, wenn er es bald zum Jonin schaffen würde!“

Kurenai schaute die junge Frau anerkennend an: „Das hört sich doch gut an! Asuma wäre sehr stolz auf euch, da bin ich mir sicher.“

„Ich glaube aus diesem Grund strengt sich Shikamaru auch so an.“
 

Sie redeten noch ein bisschen weiter, bis Ino sich verabschieden musste, da sie noch etwas vorhatte.

„Grüß deinen Vater von mir!“, Kurenai winkte und schaute der jungen Kunoichi hinterher. Ein wissendes Lächeln umspielte ihre Lippen…

Ino lief ziemlich schnell, da sie sich länger aufgehalten hatte, als geplant, dabei war sie doch mit der Hokage zum Training verabredet. Geschickt wich sie Pfützen und anderen Passanten aus, während der etwas schwächer gewordene Regen sich wie ein Schleier über ihre blonden Haare legte.

Als sie endlich vor dem großen, alten Gebäude angekommen war, war sie völlig aus der Puste und japste nach Luft.

„Oh hallo Ino, keine Sorge du bist noch pünktlich!“

Die Angesprochene schaute auf und sah Shizune mit einem Klemmbrett unterm Arm. Sie lächelte freundlich und reichte der Kunoichi ein Taschentuch, damit sie sich das vom Regen genässte Gesicht abtrocknen konnte. Ino nahm es dankbar entgegen und begleitete Shizune nach drinnen. Es war wirklich eine Wohltat endlich aus dem kühlen Nass herauszukommen.

„Ist Tsunade-sama in ihrem Büro?“, Ino schaute die ständige Begleiterin der Hokage fragend an. Diese nickte und sagte, dass sie ebenfalls dorthin auf dem Weg sei.

An der Bürotür angekommen klopfte Shizune an die schwere Holztür und öffnete diese, nachdem ein „Herein!“ sie dazu aufgefordert hatte.

Tsunade saß an ihrem Schreibtisch und hatte gerade mit Sakura gesprochen, welche ihr gegenüber saß. Beide schauten neugierig zur Tür, als sich diese öffnete.

„Tsunade-sama, Sakura…“, Shizune verbeugte sich höflich und trat dann etwas zur Seite, damit Ino ebenfalls eintreten konnte.

„Oh guten Morgen Shizune und hallo Ino!“, die Hokage lächelte den Besuchern fröhlich zu.

„Guten Morgen, Tsunade-sama. Ich hoffe ich bin nicht zu spät?“

„Nein, nein ich habe mit Sakura etwas die Zeit überzogen. Aber es ist gut, dass ich euch jetzt beide hier habe! Nur noch einen Moment…“, Tsunade wendete sich erneut Shizune zu, welche ihr eine paar Unterlagen reichte und sich dann von den drei Frauen verabschiedete.

Währenddessen hatte sich Ino auf einen Stuhl, neben ihre beste Freundin und manchmal auch größte Konkurrentin gesetzt.

„Lang nicht gesehen.“

Sakura nickte lächelnd: „Stimmt.“

Nachdem Shizune das Büro der Hokage verlassen hatte, wendete sich diese ihren beiden Schülerinnen zu: „Ich bin wirklich beeindruckt. Ihr habt enorme Fortschritte gemacht und bald hab ich euch alles gelehrt, was ich weiß. Ich bin wirklich froh, dass es allmählich mehr Ninjas gibt, die sich für den Weg des Arztes entscheiden. Es ist eine wichtige Aufgabe und eine große Verantwortung lastet auf euren Schultern.“ Sie seufzte: „Leider ist es immer noch nicht möglich einen Arzt pro Team zu realisieren, aber vielleicht sind wir auf dem richtigen Weg. Nein ich bin mir sogar sicher, dass wir das sind! Ihr müsst eure Fähigkeiten schulen, von ihnen hängt möglicherweise einmal Leben oder Tod ab. Deshalb solltet ihr hart arbeiten. Vielleicht könnt ihr zusammen einen Trainingsplan aufstellen. Sakura, du könntest Ino bei den letzten Schritten eine vollwertige Medical-Nin zu werden behilflich sein.“

Ino und Sakura schauten sich an und nickten dann fast gleichzeitig.

Die Hokage lächelte erfreut und begann dann das Training mit den jungen Schülerinnen. Beide schlugen sich wirklich gut und hatten seit dem Beginn ihrer Ausbildung große Fortschritte gemacht. Sie befanden sich in ihrem Element, das erkannte Tsunade an ihren angestrengt konzentrierten aber zugleich ehrgeizig lächelnden Gesichtern.

Nach zwei Stunden Training war sie sichtlich zufrieden mit den beiden Kunoichi und lobte sie in höchsten Tönen: „Das war gute Arbeit! Ich bin wirklich überrascht.“

Ino und Sakura lächelten fröhlich und verabschiedeten sich bis zum nächsten Training.

Als sie das Gebäude verlassen hatten, hatte der Regen tatsächlich aufgehört, doch der Himmel war immer noch finster und es sah so aus, als würde es jeden Moment erneut anfangen.

„Gehen wir was essen?“, Sakura schaute ihre Freundin fragend an. Diese lächelte entschuldigend und zeigte auf die Blumen in ihrem Korb: „Ich wollte zum Friedhof…Sensei Asuma ein paar Blumen vorbeibringen.“ „Dann begleite ich dich…wenn das okay ist für dich?“ Ino nickte, dankbar nicht allein gehen zu müssen. Obwohl es mittlerweile schon so lange her war und es ja allgemein bekannt ist, dass die Zeit alle Wunden heilt, fiel es ihr immer noch sehr schwer, den Namen auf dem Grabstein zu lesen und zu verstehen.

„Und wie geht es dir so? Du hast wirklich tolle Fortschritte gemacht!“ Sie gingen nebeneinander über die schlammigen Straßen.

Ino ließ sich etwas Zeit mit der Antwort: „Danke. Eigentlich geht’s mir gut, soweit! Und wie sieht’s bei dir aus?“

„Auch. Ich finde Tsunade-sama hat Recht, wir sollten zusammen an unseren Fähigkeiten arbeiten. Aber glaub nicht, dass ich Rücksicht nehmen werde, Ino!“, Sakura lächelte ihre Freundin herausfordernd an, diese ging natürlich darauf ein: „Warts nur ab, Sakura!“

Beide schauten sich abschätzig an und brachen dann in schallendes Gelächter aus.

„Fast wie früher!“

„Ja. Wie früher.“

Der Besuch am Friedhof dauerte nicht allzu lange. Ino war sehr froh darüber, dass Sakura einfach da war. Es tat wirklich gut zu wissen, dass sie hinter ihr stand und geduldig wartete. Es fiel ihr viel leichter, die Blumen abzulegen und sich lächelnd zum Gehen umzuwenden und das, dessen war sich die blonde Kunoichi sicher, wäre das gewesen, was Asuma gewollt hätte. Den Blick nach vorn. Nicht verharren aber auch nicht vergessen.

Die Zeit heilte nicht alle Wunden, das wusste sie, aber sie lehrte einem mit ihnen umzugehen.

Sakura hatte mit etwas Abstand gewartet. Sie wollte ihrer Freundin alle Zeit geben, die sie brauchte. Als sich diese lächelnd zu ihr umdrehte, sah sie wieder die starke, selbstbewusste Ino, die jeder in Konoha nur zu gut kannte.

„Lass uns zurückgehen!“, Ino hakte Sakura unter und gemeinsam machten sie sich auf den Rückweg.

„Danke, dass du mitgekommen bist!“

„Dafür sind Freunde doch da!“, die rosahaarige Kunoichi zwinkerte ihrer Freundin zu.
 

Als sich die beiden jungen Frauen bei Sakuras Haus verabschiedet hatten, war es bereits früher Nachmittag und Ino beeilte sich zur Akademie zu kommen. Shikamaru arbeitete heute und er würde sicher froh sein seine Weste zurückzubekommen.

Sie betrat die Akademie durch den Haupteingang und sofort kamen die alten Erinnerungen hoch. Es hatte sich seit damals nichts verändert. Noch immer schmückten die gleichen Bilder und Schrifttafeln die Wände. Ino wanderte mit den Augen an ihnen entlang, nahm den allzu bekannten Geruch in sich auf, sie hatte ihn schon damals nicht einordnen können, doch er war ihr vertraut, wie alles andere in dieser Schule auch. Sie bewegte sich sehr langsam und vorsichtig, denn von überall her drangen Stimmen an ihr Ohr, die Stimmen von Lehrern, die Vorträge hielten, Schüler, die versuchten sich leise zu unterhalten…

Hörte sie tatsächlich diese Stimmen, die eigentlich viel zu leise sein mussten um sie vernehmen zu können? Oder war es der Widerhall ihrer Erinnerungen an ihre eigene Schulzeit? Wie oft hatte sie mit einem der anderen Mädchen leise geflüstert, statt den Ausführungn Iruka-senseis zu folgen und wie oft hatte sie von ihrem Platz aus den allseits beliebten Sasuke Uchiha beobachtet, seine Bewegungen und seine Mimik zu deuten versucht?

Sie musste lachen, leise, um den laufenden Unterricht nicht zu stören.

Sie hatte lange keinen Gedanken mehr an Sasuke verschwendet, zu komisch, dass sie gerade jetzt und hier an ihn dachte. Aber es passte. Er gehörte zu ihren alten Erinnerungen und die Wände, die Geräusche ihrer Schritte auf dem Fußboden, alles hier war voll davon.

Ino hatte gar nicht bemerkt, dass sie in Gedanken versunken, dem Gang gefolgt war. Sie schaute sich um, um sich an bekannten Wandtafeln zu orientieren. Zu ihrer eigenen Überraschung kam ihr alles so bekannt vor, als wäre sie viele Male hier gewesen und dann fiel ihr auf, dass sie damit Recht hatte.

Ino stand nur wenige Meter entfernt von ihrem eigenen ehemaligen Klassenzimmer. Sie ging langsam darauf zu, die Tür stand offen, und warf einen vorsichtigen Blick hinein.

Shikamaru stand an der Tafel und schrieb etwas an. Einundzwanzig Augenpaare waren auf den jungen Lehrer gerichtet, zählte man Ino dazu, waren es zweiundzwanzig.

Sie folgte mit den Augen seiner Handbewegung und war erstaunt, wie behände er das kleine Stück Kreide über die Tafel zog. Er sprach ruhig und sehr klar, sodass man seinen Erklärungen ohne Probleme folgen konnte.

Er schien die unangemeldete Beobachterin gespürt zu haben, denn sein Blick schweifte, während er weiter sprach, einmal kurz zur Tür. Doch er konnte niemanden sehen.

Ino hatte sich neben der Tür an die Wand gedrückt. Sie lauschte seiner Stimme und drückte ihren Korb fest an sich.

Die Klasse war mucksmäuschenstill als Shikamaru sprach. Sie hatten wohl großen Respekt vor dem jungen Mann, der es wirklich verstand etwas anschaulich und interessant darzulegen.

Ino verstand jedes Wort, nahm alles in sich auf und seine Stimme klang in ihren Ohren wider. Nie zuvor hatte sie ihn so sprechen gehört, nie zuvor hatte seine Stimme so ein Gefühl ausgelöst. Ihr wurde heiß und kalt. Sie versuchte ihre Gefühle unter Kontrolle zu bringen, die Gedanken, die sich heimtückisch in ihren Kopf schlichen zu unterdrücken und sich zu beherrschen. Doch das war alles andere als einfach, denn seine Stimme zerschlug ihre Beherrschung immer wieder, als bestünde sie aus dünnem Glas.

Die Gedanken überschlugen sich in ihrem Kopf und sie versuchte mühsam, sie zu ordnen.

Sie dachte an ihren Traum und an den Jungen, dem sie immer und immer wieder hinterher gelaufen war, sie richtete all ihre Konzentration auf sein verschwommenes Abbild, nur um Shikamaru auszublenden, sein Gesicht aus ihren Gedanken zu bekommen und die Ohren vor seiner Stimme zu verschließen.
 

„Shikamaru-sensei, vor ihrem Klassenzimmer schläft ein schönes Mädchen!“

Die Worte drangen, wie von fern an Inos Ohr. Sie öffnete die Augen, blinzelte und erblickte zwei große braune Augen, die sie anstarrten.

Sie war eingeschlafen, saß an die Wand gelehnt und hatte es nicht bemerkt.

Die braunen Augen gehörten einem sehr jungen Mädchen und zu ihm gesellte sich allmählich auch der Rest der angehenden Genin aus Shikamarus Klasse.

Dieser stand nun in der Tür und schaute Ino verwundert über die Köpfe seiner Sprösslinge an: „Ino? Was machst du denn da?“

Die Angesprochene stand blitzschnell auf und richtete ihre Haare und Klamotten: „Shikamaru, kuck mich nicht so an! Ich wollte deinen Unterricht einfach nicht stören und ich wollte dir eigentlich nur etwas vorbeibringen…“

Einundzwanzig Augenpaare schauten nun neugierig von ihrem Sensei zu der jungen Frau und wieder zurück. Die Mädchen lächelten alle verträumt, wobei die Jungen sich grinsende Blicke zuwarfen.

Shikamaru räusperte sich merklich: „Habt ihr es nicht sonst immer besonders eilig? Oder wollt ihr noch länger hier bleiben? Ich hab da bestimmt noch was zu tun für euch…“

Das war Drohung genug. Die Knirpse griffen schneller als der Wind ihre Taschen und Jacken und liefen den Gang entlang Richtung Ausgang.

Der junge Sensei fasste sich an den Kopf: „Das kann echt ganz schön anstrengend sein…“ Damit verschwand er wieder im Klassenzimmer und fing an, seine Sachen zusammenzupacken. Ino folgte ihm und legte seine Weste auf sein Pult: „Ich glaube die gehört dir!“ Sie grinste, als er aufschaute und legte ein sorgsam eingepacktes Kuchenstück neben die Weste. Man konnte deutlich sehen, welche Mühe sie sich bei der aufwendigen Verpackung gemacht hatte…

„Fü-für mich?“, die Überraschung stand dem Chunin deutlich ins Gesicht geschrieben, was Ino mit Freude feststellte.

„Ich hab zu viel gemacht…und außerdem, wollte ich mich revanchieren! Für die Jacke und fürs Nachhausebringen…“, Ino zwinkerte und versuchte so selbstbewusst wie nur möglich zu wirken und zu ihrem eigenen Erstaunen gelang es ihr relativ gut.

Shikamaru war noch immer ganz verwirrt und brachte nur ein: „Eeh wow…vielen Dank!“ heraus.

Schon wieder spürte Ino ein seltsam angenehmes Kribbeln im Bauch.

„Ich muss gehen…ich hab Vater versprochen, dass ich die Nachmittagsschicht im Laden übernehme!“, Ino schnappte sich ihren Korb und verließ ohne sich noch einmal umzudrehen den Raum, sie lief durch den Gang und blieb erst stehen als sie den Haupteingang erreicht hatte. Gerade als sie das Gebäude verlassen wollte, sah sie den Regen, der nun in heftigen Ausmaßen vom Himmel fiel. Gut, dass sie einen Schirm mitgenommen hatte, doch der war weg…

Die junge Kunoichi dachte angestrengt nach und kam zu dem Schluss, dass sie ihn wohl heute Morgen bei Kurenai hatte liegen lassen. So ein Mist! Bei dem Regen wäre sie bereits auf halbem Weg nass bis auf die Knochen. Doch es nützte nichts…

Genervt ging sie nach draußen und sogleich prasselte der Regen auf sie nieder.

Doch nicht für lange. Gerade als sie hatte loslaufen wollen, war ein schwarzer Regenschirm über ihr aufgetaucht und Shikamaru seufzte, so wie er es immer tat: „Du bist echt anstrengend Ino…ohne Schirm unterwegs bei so einem Wetter…typisch!“

Sie schaute ihn an wie einen Geist. Wie kam es, dass er immer genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort war!?

Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als hätte er ihre Gedanken gelesen.

„Na los, wir wollen deinen Vater doch nicht länger als nötig warten lassen.“

Ino nickte und musste lachen, was ihr Begleiter mit seinem typischen Blick beantwortete.

Der Regen prasselte auf den Schirm, als sie sich auf den Weg machten.
 

~~~
 

So das ist also das 2. Kapitel =) Ich hoffe es hat euch gefallen...

Bald kann Ino es nicht mehr leugnen *g*

Auf jeden Fall vielen Dank für eure ganzen lieben Kommis und dass ihr euch auch dieses Kapitel wieder durchgelesen habt!

*verbeug*

Bis zum nächsten Kapi =D

What you don't know

Hallo liebe Leser =)

Zuerst mal vielen Dank für die lieben Kommis! Ich hab mich sooo riesig gefreut^^

Entschuldigung, dass es dieses Mal was länger gedauert hat...ich hoffe beim nächsten Mal krieg ich es wieder etwas schneller hin!

So jetzt aber erstmal viel Spaß ;)
 

~~~~
 

“Shikamaru!”

Der Chunin lag auf seinem Bett und starrte in Gedanken an die Zimmerdecke.

Es war Sonntag und die Regentropfen pochten im Takt an die Fensterscheibe. Der Himmel war fast noch finsterer als gestern. Das perfekte Wetter um einfach im Bett liegen zu bleiben, zu dösen und keine Gedanken an jegliche Anstrengung zu vergeuden.

„Shikamaru!!!“

Er ließ seine Gedanken schweifen. Hin und wieder steckte er sich ein kleines Stück Kuchen in den Mund und versuchte sich Inos seltsamen Gesichtsausdruck in Erinnerung zu rufen. Sie hatte ihm noch nie Kuchen gebacken. Sie wollte sich revanchieren, hatte sie gesagt. Es passte zusammen und trotzdem, Shikamaru runzelte die Stirn, es war einfach nicht ihre Art oder doch? Hatte er sie vielleicht falsch eingeschätzt? Unmöglich! Er täuschte sich nie und außerdem…

„SHIKAMARU NARA!!!“

Er schaute zur Tür und sah geradewegs in das verärgerte Gesicht seiner Mutter. Sie wippte ungeduldig mit dem Fuß, so wie sie es ständig tat, wenn sie mal wieder etwas auszusetzen hatte.

Der junge Chunin sah sie genervt an und wartete auf die Standpauke.

„Das gibt’s doch nicht! Ich hab dich schon dreimal gerufen und du liegst hier faul rum!? Was soll denn aus dir werden, wenn du deine Zeit so vertrödelst? Genau wie dein Vater!“, Yoshino Nara seufzte verzweifelt und als ihr Sohn, wie immer, keine Anstalten machte für sich Partei zu ergreifen fuhr sie fort: „Tsunade-sama hat eine Nachricht geschickt. Sie möchte dich gegen Nachmittag sprechen, mehr weiß ich leider auch nicht.“

Shikamaru setzte sich auf und stieß einen gequälten Laut aus: „Es ist Sonntag…wie anstrengend! Ich habe gerade gestern eine Extraschicht in der Akademie geschoben…an einem Samstag. Für die Sonntagsschicht soll sie sich einen anderen Idioten suchen…“

„Jetzt reiß dich mal zusammen du Faulpelz! Die Hokage erwartet dich gegen Nachmittag, denk dran!“ Damit war die Diskussion beendet und Yoshino ließ ihren Sohn genervt zurück. Dieser verdrehte die Augen und fragte sich ernsthaft ob er jemals eine Frau finden würde, die ihn nicht herumkommandieren oder ständig aufscheuchen würde.

Shikamaru schaute auf die Uhr und zu seiner Enttäuschung blieb ihm gerade noch genug Zeit um sich auf den Weg zu machen.

Er ließ sich alle Zeit der Welt und ging langsam und fast gemütlich durch den Regen. Was konnte denn so dringend sein, dass dafür ein Sonntag draufgehen musste?
 

Inoichi beobachtete seine Tochter mit Verwunderung. Sie band die Blumen mit soviel Sorgfalt und Kreativität zusammen, dass der perplexe Vater seine eigene Arbeit kritisch musterte. Ino war immer sehr ordentlich und auch gut in ihrer Arbeit gewesen, aber noch nie hatte sie ihn derart erstaunt. Ihre Augen leuchteten und ihre Hände knoteten geschickt die kleinen Bänder um die Blumensträuße. Wenn ihr die Materialien ausgingen erhob sie sich gutgelaunt von ihrem Platz an dem kleinen Tisch und tanzte beinah durch den Raum, wobei sie hin und wieder eine schöne Melodie summte.

Inoichi runzelte die Stirn. Er fragte sich, ob ein Junge an diesem, für seine Tochter völlig untypischen Zustand Schuld hatte. Seine Tochter hatte doch nicht etwa ihr Herz an so einen furchtbaren Kerl verloren, der ihr ohne mit der Wimper zu zucken, genau dieses brechen würde…

„Es tut mir Leid, dass ich dich heute so in die Arbeit eingespannt habe, Ino. Du hättest bestimmt etwas Besseres vorgehabt.“, tastete er sich vorsichtig an das Thema heran.

Ino blickte erstaunt von ihrer Arbeit, einem bunten Frühlingsstrauß, auf und lächelte ihren Vater kopfschüttelnd an: „Ich helfe gern. Ich hab heute sowieso nichts mehr vor, also mach dir keine Gedanken.“

Er nickte: „Du bist mir wie immer eine große Hilfe!“

„Ich gebe mir Mühe!“

„Du bist heute so gut gelaunt.“

Ino schaute erneut auf: „Ja es ist ein guter Tag!“

Da sie nichts weiter zu sagen hatte, widmeten sich beide erneut ihrer Arbeit, bis Inoichi etwas Wichtiges plötzlich wieder einfiel: „Verdammt ich habe ganz vergessen dir von der Hokage auszurichten, dass sie dich heute Nachmittag sehen möchte. Es geht wohl um ein äußerst Wichtiges Anliegen.“

„Oh…kommst du denn allein zurecht?“

Er lächelte und machte eine wegwerfende Handbewegung: „Geh ruhig! Ich komm klar! Du hast mir schon genug geholfen.“
 

Als Shikamaru das Büro der Hokage endlich erreicht hatte, klopfte er an die schwere Tür und musste nicht lange darauf warten, hereingebeten zu werden. Zu seiner Überraschung saß nicht bloß Tsunade, wie üblich alleine an ihrem Schreibtisch, sondern eine ganze Menge ihm sehr bekannter Gesichter starrte ihn nun grinsend an.

„Shikamaru du bist ja schlimmer als Sensei Kakashi! Echt jetzt!“, Naruto lachte und die übrigen Chunin, die meisten aus Shikamarus alter Klasse, schlossen sich ihm an.

Der Angesprochene schaute sich verwirrt in dem kleinen, überfüllten Zimmer um: „Ist das hier ein Klassentreffen?“, er seufzte und warf der Hokage, die ihn sichtlich amüsiert angrinste einen genervten Blick zu, „das ist echt anstrengend…“

„Ein Klassentreffen wäre doch mal eine schöne Idee.“, Tsunade schaute die jungen Schützlinge fröhlich einen nach dem Anderen an, dann wurde ihr Blick abrupt ernst und sie faltete die Hände auf ihrem Schreibtisch: „Ganz so schön ist mein Anliegen leider nicht. Um ehrlich zu sein habe ich eine Aufgabe von äußerster Wichtigkeit für euch.“

Auch die letzten, leisen Gespräche waren augenblicklich verebbt, als die Hokage ihre wahren Absichten für dieses Treffen preisgab und die Augen der Chunin ruhten nun gespannt und ein wenig beklommen auf dem ernsten Gesicht ihrer Anführerin.

„Seit kurzem sind die Grenzen immer unsicherer geworden. Viele unserer Wachen außerhalb des Dorfes wurden von unbekannten Ninja verletzt und auch die Todesfälle häufen sich, zwar langsam aber trotzdem erschreckend, wo es zurzeit eigentlich friedlich zu sein schien. Wir wissen wenig über die Vorfälle. Das einzige was wir sicher sagen können, ist das unsere Feinde äußerst raffiniert und zielstrebig vorgehen. Sie folgen einem perfekt ausgetüftelten Plan. Allerdings, wie gesagt, bewegen wir uns im Dunklen. Solange wir nicht wissen, was sie beabsichtigen oder wie sie dabei vorzugehen gedenken, können wir nichts tun.“

„Sie wollen also, dass wir das herausfinden?“, fragte Tenten, als Tsunade nicht weitersprach.

Ein leichtes Lächeln umspielte die rot geschminkten Lippen der Hokage. Sie stützte den Kopf auf ihre gefalteten Hände und schloss die Augen: „So ist es. Diese Mission erfordert, anders als eure bisherigen eine große, gut aufeinander abgestimmte Gruppe. Ihr seid alle ungefähr gleich alt und habt einen Großteil eurer Ausbildung gemeinsam gemeistert. Ihr erfüllt also durchaus die Bedingungen.“

Naruto war breit grinsend aufgesprungen und sein Tatendrang schien sich förmlich im Raum zu verteilen, denn die anfängliche Beklemmung war aus den Gesichtern der Anwesenden verschwunden und einer Selbstsicherheit gewichen, die der Hokage nicht verborgen blieb und die dem Feuer Konohas alle Ehre machte.

„Sie können sich auf uns verlassen! Das wird ein Kinderspiel! Echt jetzt!“

„Stimmt! Die Aufgabe ist wir für uns gemacht! Diese widerlichen Kerle haben keine Chance gegen die Kraft der Jugend!“, Rock Lee nahm eine Siegerpose ein und beobachtete dabei Sakura aus den Augenwinkeln, diese sah ebenfalls mehr als entschlossen aus.

Die Hokage musterte ihre Schützlinge voller Stolz. Sie würden das Feuer Konohas am Leben erhalten und die Flamme zu einem strahlenden Leuchten bringen. Solange es Menschen gab, die so tatkräftig und mutig für das Dorf einstanden, würde es auch noch so starken Feinden widerstehen können.

„Gut. Team 7 unter der Leitung von Kakashi Hatake, Team 8 unter der Leitung von Kurenai Yuhi und Team Gai unter der Leitung von Maito Gai. Team 10 unter der Leitung…“, Tsunade brach ab, als hätte sie etwas äußerst unangenehmes gesagt, fasste sich jedoch dann wieder und fuhr fort: „Für Team 10 werde ich einen Jonin finden, der die Leitung übernimmt, als nächstes…“

„Das ist nicht nötig, Tsunade-sama. Team 10 hat bereits einen Anführer.“, Ino hatte sich von ihrem Stuhl erhoben und bewegte sich nun langsam auf den Schreibtisch der Hokage zu: „Die Leitung von Team 10 untersteht Shikamaru Nara. Er hat seine Aufgabe immer gewissenhaft verrichtet und ich könnte mir keinen besseren Nachfolger für Asuma-sensei vorstellen!“

Die Hokage zog eine Augenbraue hoch und musterte die junge Frau prüfend. Ihr Gesichtsausdruck ließ keinen Zweifel zu.

„Ino hat Recht! Shikamaru ist unser Teamchef!“, Chouji hatte sich nun ebenfalls von seinem Platz erhoben.

Tsunade seufzte, ihr Blick wanderte von Ino zu Chouji und blieb dann an Shikamaru heften. Er schien selbst nicht mit so viel Vertrauen vonseiten seines Teams gerechnet zu haben, denn sein sonst so beherrschtes Gesicht zeigte Spuren der Verwunderung. Er schaute zuerst Ino an, dann Chouji und wieder Ino, wobei seine Teamkameraden ihm ermunternd zuzwinkerten.

„Ich werde die Sache mit den Teamleitern besprechen und euch morgen Bescheid geben. Ansonsten habt ihr drei Tage zur Vorbereitung. Viel Erfolg!“, erneut warf die Hokage ein stolzes und zugleich zuversichtliches Lächeln in die Runde.
 

Shikamaru ging neben Chouji durch den Gang, der zum Ausgang des Gebäudes führte, in dem sich das Büro der Hokage befand.

„Wo musste Ino denn so schnell hin?“, Shikamaru versuchte beiläufig zu klingen, was ihm aber nur annähernd gelang.

„Ich glaube sie wollte sich mit Sakura zum Training treffen.“

„Sie trainiert mit Sakura?“

Chouji nickte: „Ja sie wollen an ihren medizinischen Fähigkeiten arbeiten.“

„Hm.“

Gerade als sie den Ausgang erreicht hatten, hörten sie eine bekannte Stimme: „Shikamaru!“

Iruka, ihr ehemaliger Sensei kam auf sie zu und wirkte erfreut die beiden zu sehen: „Schön euch zu sehen! Ich wünsche euch viel Erfolg für die anstehende Mission!“

„Danke, Iruka-sensei!“

„Ach ja Shikamaru, da wäre noch etwas. Für morgen war doch diese Exkursion mit deiner Klasse geplant, du weißt schon, nur leider ist die Kunoichi, die sich der Mädchen annehmen wollte kurzfristig erkrankt“, der junge Lehrer kratzte sich verlegen am Hinterkopf, „es wird sich jetzt wohl wie eine Zumutung anhören, aber wir können leider keinen Ersatz finden, der sich ebenso gut mit Blumen auskennt, wie die erkrankte Kollegin. Ich fürchte, du musst das allein übernehmen. Es sei denn, es findet sich doch noch jemand.“

Shikamaru verdrehte die Augen. Die Exkursion! Die hatte er ganz vergessen. Er war sowieso nicht begeistert davon gewesen und jetzt sollte er den Haufen ganz allein beaufsichtigen und nebenbei auch noch etwas Gescheites über Pflanzen sagen!? Das war mal wieder einer dieser Momente…

„Ich habe keine Ahnung von Blumen, Sensei und um ehrlich zu sein…das ist einfach nur anstrengend.“

Iruka hob beschwichtigend die Hände: „Es tut mir wirklich Leid, aber wir können unmöglich alles verschieben. Du schaffst das schon Shikamaru! Wie gesagt, es tut mir wirklich Leid!“

Er winkte noch einmal zum Abschied und schob sich dann an den Jungen vorbei nach draußen.

Als die beiden das Gebäude ebenfalls verlassen hatten, dachte Chouji kurz nach, bis ihm augenblicklich die Erleuchtung kam: „Warum fragst du nicht Ino? Es gibt wahrscheinlich keine Kunoichi in Konoha, die sich besser mit Blumen auskennt als sie!“

Shikamaru seufzte und schaute den Wolken zu, wie sie sich in Zeitlupe langsam über den tristen, grauen Himmel bewegten: „Daran habe ich auch schon gedacht. Aber sie wird nicht begeistert sein und ich hab wirklich keine Lust auf Ärger mit Ino…das ist echt zu anstrengend.“
 

Der Kampfplatz mit den drei Pfählen war erfüllt von Konzentration. Die beiden Kunoichi planten jede ihrer Aktionen mit Bedacht und keine bevorteilte die jeweils andere durch einen unüberlegten Angriff. Sie waren ständig in Bewegung, griffen an oder wehrten ab. Es wirkte alles mehr wie eine Choreografie, als wie ein Kampf.

Sowohl Sakura als auch Ino hatten ihr Chakra geradezu meisterhaft unter Kontrolle und somit fiel es ihnen mehr als einfach sich von Ast zu Ast zu bewegen, als würden sie spazieren gehen.

Beide fixierten sich gegenseitig, um nicht eine Aktion der jeweils Anderen zu versäumen.

Plötzlich blieb Sakura stehen und auch Ino hatte das Geräusch gehört, ein Ast war unter einer Schuhsohle gebrochen und hatte ein Knacksen verlauten lassen.

Sofort stellten sich beiden Mädchen in eine günstigere Position, ohne dabei das Gebüsch, aus welchem das Geräusch gekommen zu sein schien, aus den Augen zu lassen.

Es bewegte sich und eine düster aussehende Gestalt löste sich aus dem Blattwerk.

Ino schleuderte ein Kunai und sogleich ertönte ein empörtes „Autsch! Ino bist du verrückt geworden!?“ Shikamaru sah die Teamkameradin wütend an.

„Shikamaru!“ Ino sprang von dem Ast herunter, auf dem sie gestanden hatte und lief auf ihn zu: „Hab ich dich verletzt?“

Er seufzte, wie immer genervt: „Du schleuderst ein Kunai auf mich und fragst mich dann, ob ich verletzt bin? Oh man Ino…“

„Warum schleichst du dich auch so unprofessionell an, nachdem uns Tsunade-sama heute noch vor Gegnern in unserem Gebiet gewarnt hat!? Und dann auch noch rummeckern…“, die Kunoichi schaute ihn beleidigt an.

„Ich wollte euch nicht erschrecken…um genau das hier zu verhindern!“, Shikamaru deutete auf seinen linken Arm. Das Kunai hatte ihn gestreift. Ein sauberer Schnitt zog sich sowohl durch den Stoff seines Pullovers, als auch durch die Haut darunter.

Sakura, die nun ebenfalls vom Baum gesprungen war lächelte ihn entschuldigend an: „Wir dachten du wärst ein Feind, entschuldige bitte!“

„Zeig mal her!“, Ino schaute sich die kleine Wunde genau an und ließ dann ihre rechte Hand darüber schweben. Blaue Chakra Fäden verließen ihre Handfläche und sorgten dafür, dass die Wunde ihren Heilprozess beschleunigte und sich langsam wieder zu schließen begann.

Shikamaru sah seine Teamkameradin bewundernd an: „Ziemlich beeindruckend…“

Ino errötete leicht, versuchte dies jedoch hinter einem frechen Grinsen zu verstecken: „Bei Pullovern klappt es leider nicht! Aber ich bin froh, dass wenigstens du jetzt außer Lebensgefahr bist!“

Sakura kicherte und schaute den Jungen dann fragend an: „Aber mal ehrlich, was hattest du in dem Gebüsch zu suchen?“

Shikamaru klopfte sich ein paar Blätter von der Weste und schaute die beiden Mädchen genervt an: „Ich muss Ino um etwas bitten…“

Diese wurde augenblicklich wieder rot.

Als sie jedoch nichts sagte, fuhr der Chunin fort: „Ich muss morgen eine Exkursion mit meiner Klasse machen, wobei die Mädchen etwas über Blumen lernen sollen. Da ihre Lehrerin kurzfristig abgesprungen ist, stehe ich jetzt allein da. Ohne jegliche Ahnung von so was. Und ich kenne niemanden, der sich besser mit Pflanzen auskennt.“

Ino schien einen Moment nachzudenken nickte jedoch dann: „Dann werde ich dir helfen.“

Shikamaru blieb fast der Mund offen stehen. Sie hatte ja gesagt. Einfach so. Ganz einfach so. Ja.

Sakura war ebenfalls überrascht und sah zwischen den beiden hin und her.

„Ich werde dann Morgen früh da sein. Jetzt muss ich aber los, ich habe versprochen noch bei der Arbeit zu helfen.“, Ino winkte ihren Freunden zu und folgte dem Weg Richtung Dorf, als sie nocheinmal zurückgerufen wurde.

„Ino!“

Sie drehte sich nocheinmal um und schenkte Shikamaru ein strahlendes Lächeln: „Ja?“

„Danke!“, er lächelte nun ebenfalls. Nicht genervt, sondern aufrichtig.

Ino drehte sich schnell wieder um, damit er nicht sehen konnte wie ihr das Blut in die Wangen schoss. Dadurch blieb ihr verborgen, dass er sich mindestens ebenso schnell umgedreht hatte, um die peinliche Röte zu verstecken.

Sakura starrte den Beiden verwirrt hinterher. Was war das denn gewesen?

Sie kam nicht umhin, einen vor langer Zeit geformten Gedanken wieder aufleben zu lassen.

Lächelnd schüttelte sie den Kopf.

Typisch Ino!

Typisch Shikamaru!
 

~~~~

Vielen Dank fürs Lesen und ich hoffe bis zum nächsten Mal!

Das nächste Kapitel wird übrigens mal etwas spannender^^ Versprochen!

Kiss of a Rose

Die grauen Schlieren waren vom Antlitz des Himmels verschwunden und die dunkle Wolkenschicht war aufgebrochen. Die Sonne schickte ihre Strahlen, welche die Pfützen, die fast die gesamten Straßen Konohas eingenommen hatten, austrockneten.

Es war ein wunderschöner Tag, was von den meisten Bewohnern des Dorfes ausgenutzt wurde. Überall auf den Straßen tummelten sich Menschen. Frauen erzählten einander die neusten Geschichten, Männer widmeten sich ihrer täglichen Arbeit und Kinder liefen zur Schule.

Dorthin war Ino ebenfalls unterwegs. Ein bisschen aufgeregt war sie schon, das musste sie zugeben. Es war etwas völlig anderes ob man zwischen den Schülern saß oder ihnen gegenüber, auf sich allein gestellt. Aber sie war nicht allein. Sie ertappte sich selbst bei dem Gedanken an Shikamaru. Was empfand sie denn nun eigentlich für ihn? Sie waren seit Kindertagen befreundet gewesen und sie hatte nicht damit gerechnet, dass da noch etwas anderes sein könnte. War da noch etwas Anderes?

Da waren dieses Kribbeln im Bauch und das Blut, das ihr in die Wangen stieg, wenn er in der Nähe war. Aber das musste doch nichts heißen, oder?

Die Gedanken überschlugen sich und Ino hatte völlig die Zeit vergessen, als sie zurück in die Realität gerufen wurde.

„Hey Ino! Wo läufst du denn hin?“

Sie war schnurstracks an der Akademie vorbei gelaufen, vor deren Eingang Shikamaru mitsamt seiner Klasse wohl schon auf sie gewartet hatte.

Sie lächelte den bunten Haufen entschuldigend an: „Ich muss wohl in Gedanken gewesen sein!“

Die Kinder musterten die Ersatzlehrerin mit großen Augen und sofort wurde getuschelt und sich angestubst.

„Das ist doch das Mädchen, was vor der Tür geschlafen hat.“, murmelte ein kleines Mädchen mit schwarzen Zöpfen vor sich hin und ein anderes flüsterte seiner Nachbarin zu: „Bestimmt ist das seine Freundin!“

Shikamaru räusperte sich und bedachte seine Schützlinge mit einem abschätzigen Blick. Sofort kehrte Stille in die Reihen der Kinder ein und ihr Lehrer nickte anerkennend: „Gut. Das hier ist Ino Yamanaka. Sie vertritt heute eure eigentliche Lehrerin. Ihr benehmt euch und hört auf sie. Verstanden?“

Die Kleinen nickten artig und begrüßten ihre vorübergehende Lehrerin im Chor: „Guten Morgen, Ino-sensei!“

Ino lächelte verlegen: „Vielen Dank für eure nette Begrüßung! Ich hoffe wir werden Spaß haben!“

Sie gingen in Zweierreihen durch das belebte Dorf und von überallher wünschten die Erwachsenen den jungen Ninja Anwärtern viel Spaß und viel Erfolg. Shikamaru ging voraus, Ino bildete die Nachhut und passte auf, dass niemand verloren ging.

Immer wieder drehte sich eines der Kinder um, um Ino zu mustern und ihr zuzuwinken. Sie lächelte geduldig und winkte zurück.

Als sie die große Blumenwiese erreichten, kam es Ino vor, als würde sie der eigenen Vergangenheit einen Besuch abstatten. Es hatte sich seit damals, als sie selbst noch zur Schule gegangen war, kaum etwas verändert. Die Wiese war übersäht von Blumen in allen Farben und vor allem die Mädchen staunten nicht schlecht, als sie sich umschauten.

Inos Klassenkameradinnen war es damals nicht anders ergangen, sie selbst allerdings kannte diesen Ort nur zu gut, denn ihr Vater hatte sie oft dorthin mitgenommen und ihr alles über die verschiedenen Pflanzen erklärt. Doch obwohl sie schon zahlreiche Male über die Wiese gelaufen war, kam es ihr immer wie ein Wunder vor.

„Wie schön! So viele bunte Blumen hab ich noch nie auf einer Wiese gesehen!“, das kleine Mädchen mit den schwarzen Zöpfen lief ein Stück voraus und ließ sich dann ins Gras fallen, woraufhin es ihr viele andere Mädchen gleichtaten.

Einer der Jungen, der größte von ihnen richtete sich an seinen Sensei: „Shikamaru-sensei, das ist doch was für Mädchen. Mit Blumen kann ich doch kein starker Shinobi werden!“

Bevor der Angesprochene jedoch antworten konnte, zwinkerte Ino dem Jungen verschwörerisch zu: „Warte doch erstmal ab! Du wirst schon noch zu schätzen wissen, was auf den ersten Blick schwach wirkt…“ Dann richtete sie sich an die gesamte Klasse: „Gut, was haltet ihr davon, wenn sich jetzt jeder eine Blume aussucht, die er vielleicht schon mal gesehen hat oder sogar vom Namen her kennt und sie den Anderen kurz vorstellt?“

Die Kinder waren sofort begeistert, hatten sie doch mit einem langweiligen und eintönigen Vortrag gerechnet, den sie von vielen anderen Lehrern gewohnt waren und liefen begeistert los.

„Keine schlechte Idee. Die Kinder haben Abwechslung und wir haben keine Anstrengung!“, Shikamaru grinste leicht, woraufhin Ino lachen musste: „Du bist ein ziemlich fauler Sensei, Shika!“

Gerade wollten sie sich einen Platz im Schatten eines Baumes suchen, um die Rückkehr ihrer Schützlinge zu erwarten, als Ino ein kleines Mädchen auf einem Baum sitzen sah. Sie hatte die Knie angezogen und den Kopf auf ihre Arme gebettet.

Ino hörte Shikamaru neben sich seufzen und als sie ihn ansah, ahnte sie schon warum die Kleine ganz allein war.

„Es gibt leider immer Außenseiter, egal was man auch versucht…“, der junge Sensei schüttelte ein wenig niedergeschlagen den Kopf und zuckte leicht zusammen, als seine Begleiterin ihm die Hand auf die Schulter legte und ihm ein zuversichtliches Lächeln schenkte. Sie ließ ihn stehen und ging langsam auf den Baum zu. Sie lehnte sich an seinen Stamm und ließ ihren Blick über eine Hügelkette in der Ferne schweifen, als sie mit ruhiger Stimme zu sprechen begann: „Es ist ganz schön dumm sich auf einem Baum zu verkriechen. Die anderen werden nur wieder neue Möglichkeiten finden, um dich zu ärgern.“

Als sie keine Antwort erhielt fuhr sie fort: „Warum versteckst du dich eigentlich da oben? Möchtest du nicht runter kommen und mit mir reden. Ich wette es ist gar nicht so schlimm!“

Das Mädchen schniefte einmal laut, hob jedoch den Kopf ein bisschen und spähte nach unten. Ino schaute noch immer nicht in ihre Richtung und wartete geduldig.

Shikamaru, der das ganze etwas abseits beobachtete, verschränkte die Arme. Er erwartete nicht wirklich, dass Ino Erfolg haben würde, denn all seine Versuche waren gescheitert.

„Na komm schon runter!“, Ino drehte sich um und lächelte der Kleinen aufmunternd zu.

Diese ließ erneut ein Schniefen verlauten und schaute ihre angezogenen Knie an.

Dann sagte sie leise, fast flüsternd: „Okay“ sprang von dem Ast herunter und landete direkt neben der jungen Chunin.

Diese schaute ihren Schützling nun fragend an: „Warum versteckst du dich vor den Anderen?“

Sie musterte das junge Mädchen. Sie war normal groß und fiel auch sonst von ihrer Statur her nicht weiter auf. Ihr hübsches Gesicht mit den grünen Augen und der niedlichen Stupsnase allerdings wurde von orangefarbenen Locken umrahmt, welche ihr wirr ins Gesicht fielen.

„Wegen meiner Haare…“ Die grünen Augen sahen so traurig und verloren aus, dass es Ino ins Herz stach, denn es war nicht das erste Mal, dass sie solche Augen sah.

„Ich wollte sie schwarz färben, aber meine Mutter erlaubt es mir nicht. Keiner hat so komische Haare wie ich!“, die Kleine presste die Lippen aufeinander, um weitere Schluchzer zu unterdrücken, doch die Tränen, die ihr erneut in die Augen stiegen, sprachen Bände.

Ino hockte sich vor sie und strich ihr eine der lockigen Strähnen hinters Ohr: „Wie heißt du?“

„Lin.“

„Das ist ein hübscher Name. Er passt zu dir, wie deine Haare und alles andere auch!“

Lin hob den Kopf und suchte den Blick ihrer vorübergehenden Lehrerin. Sie verengte misstrauisch ihre grünen Kulleraugen: „Das sagen sie doch nur, um mich aufzuheitern!“

Anstatt zu antworten zwinkerte Ino verschwörerisch und kramte in ihrer Kunai Tasche. Zufrieden zog sie ein blaues Haarband heraus, welches sie als Ersatz immer dabei hatte und band ihrer verwirrten Schülerin einen Zopf.

„So ist es viel besser.“ Ino lächelte.

Lin schaute sie entgeistert an und tastete nach der blauen Schleife, die ihre Haare durch den komplementären Kontrast noch mehr leuchten ließ, als sie es ohnehin schon taten: „Aber…“

„Kein Aber!“, Ino unterbrach sie, „je mehr Wirbel du um deine Haare machst, desto mehr haben die Anderen zu reden! Du solltest zu deinen Haaren stehen. Sie sind hübsch und sie sind etwas Besonderes.“

Die kleine Schülerin schaute auf ihre Hände und schwieg.

„Weißt du, du erinnerst mich an jemanden, den ich sehr gerne habe. Sie war früher genauso wie du!“, Ino schmunzelte, als Sakuras Kindergesicht sich vor ihrem inneren Auge abbildete und sie an früher erinnerte, als sie selbst noch ein Kind war.

Lin schien kurz nachzudenken, dann fragte sie vorsichtig: „Und was ist aus ihr geworden?“

Ino grinste breit: „Sie ist eine sehr hübsche und mächtige Kunoichi geworden und sie lässt sich von niemandem was sagen. Es war nicht immer leicht für sie und manchmal brauchte sie einen Anstoss, aber dafür sind Freunde ja da! Lass dich nicht ärgern. Du hast keinen Grund dich in einem Schneckenhaus zu verkriechen.“

Lin schaute ihr Gegenüber prüfend an, dann bogen sich ihre Mundwinkel leicht nach oben und sie konnte ihr Lächeln nicht länger verstecken, was Ino mit Freude auffiel.

„Ino-sensei?“

„Ja?“, sie schaute die junge Schülerin fragend an.

Diese druckste nun herum und ihre Wangen wiesen einen leichten Rotschimmer auf.

Ino grinste und knuffte ihre Schülerin in die Seite: „Hey raus mit der Sprache! Sag bloss du bist verliebt!“

Lins Wangen wurden augenblicklich noch eine Spur röter und sie schaute starr auf ihre Finger, welche nervös mit den Grashalmen spielten.

„Und mag er dich auch?“

Sie seufzte und setzte ein gequältes Lächeln auf: „Er hat gesagt, ich sei nervig und anstrengend…“

Ino kam nicht umhin, ihr Gegenüber verblüfft anzuschauen.

Anstrengend.

Nervig.

Das kam ihr allzu bekannt vor. Beinah wie ein schlechter Scherz, denn es waren immerhin genau die gleichen Worte, die Shikamaru ihr ständig an den Kopf warf und sie musste zugeben, auch wenn es sie äußerlich völlig unberührt zu lassen schien, so verursachte es jedes Mal einen winzig kleinen Stich…

Als sie sich wieder gefasst hatte, stieg allmählich der Ärger in ihr auf. War denn kein männliches Wesen taktvoll genug seine Worte mit etwas mehr Bedacht zu wählen!?

Die Wut war ihr wohl ins Gesicht geschrieben und hatte den sonst so fröhlichen Ausdruck von Sorgenlosigkeit von ihrem Gesicht gewaschen, denn Lin schaute sie besorgt und etwas ängstlich an.

Gerade als Ino etwas sagen wollte, um sich zu erklären, wurde die angespannte Stille von einer dunklen, jedoch in Inos Ohren sehr sanft klingenden Stimme durchbrochen:

„Er meint es nicht so.“

Die beiden Mädchen drehten sich irritiert um.

„Shikamaru-sensei!“

Shikamaru ließ seinen Blick über die weißen Wolken schweifen, die sich langsam über das helle Blau des Himmels bewegten.

„Weißt du, manchmal sagt man etwas und meint es ganz anders. Er hat dich bestimmt nicht verletzen wollen.“

Lin nickte vorsichtig und Ino konnte ihre Verwunderung nicht verstecken. Die Worte, die sie eben gehört hatte, legten sich wie eine weiche Decke über sie, hüllten sie ein und ließen einen Schwall Schmetterlinge in ihrem Bauch wie wild umher flattern.

Shikamaru tätschelte vorsichtig den Kopf seiner kleinen Schülerin und lächelte ihr aufmunternd zu: „So und jetzt solltest du dich beeilen. Die anderen haben schon einen ziemlich großen Vorsprung!“

Lin erwiderte das Lächeln, winkte und lief los. Sie drehte sich noch einmal um und grinste breit: „Ich werde die schönste Blume auf der Wiese finden!“

Shikamaru winkte ihr hinterher und seufzte dann erleichtert.

„Das war wirklich eine reife Leistung, Ino! Ich hätte nicht gedacht, dass…Ino?“ Erst jetzt bemerkte er ihren leicht apathischen Gesichtsausdruck.

„Hey Ino!“

Sie zuckte zusammen und schaute ihn dann verwirrt an: „Tschuldigung.“

Er schüttelte nur den Kopf, lächelte aber dabei: „Das war wirklich nicht schlecht!“

„Warum ist sie zum Außenseiter geworden?“, die junge Chunin schaute ihren Teamkollegen fragend an.

„Ihre Mutter ist vor ein paar Jahren an einem seltsamen Fieber gestorben, nur kurze Zeit nach Lins Geburt. Sie war eine hervorragende Kunoichi und Konohagakure hat ihr viel zu verdanken. Sie und Lins Vater hatten viel für das Dorf getan, aber er konnte es den Dorfbewohnern nie vergeben, dass sie sie sterben gelassen hatten…“

„Aber du hast du gesagt, es war ein Fieber?“

Er nickte: „Ja. Ich glaube, deshalb hat er so gelitten. Seine Frau hatte etwas Besseres verdient als von einer Krankheit dahingerafft zu werden. Das passte einfach nicht zu ihrem ehrenvollen Leben. Jedenfalls versuchte er den Schmerz im Alkohol zu ersäufen und allein ein Kind großzuziehen ist wahrscheinlich auch keine leichte Aufgabe. Und wie es dann so ist, war Lin nicht länger die Tochter einer Heldin, sondern die Tochter eines Säufers…“

Shikamaru seufzte.

Ino schaute ihn gequält an: „Das ist wirklich hart. Sie hatte es wohl nie einfach. Aber ich frage mich warum…“

Der Chunin grinste wissend: „Warum deine Predigt bei ihr gewirkt hat? Ganz einfach. Es war sehr aufrichtig und ganz ehrlich, du hast ein Talent dazu Leuten Mut zu machen, ohne zu wissen, warum sie eigentlich überhaupt entmutigt sind. Sie hat dich an Sakura erinnert, oder?“

„Ja.“
 

Schon bald hörten sie die Stimmen ihrer Schüler, die sich nach und nach am Treffpunkt einfanden.

Als dann endlich alle versammelt waren, stellten sie reihum ihre Blumen vor und erzählten, was sie darüber wussten. Ino war erstaunt, wie wenig Hilfe sie leisten musste. Die meisten hatten bereits ein umfangreicheres Wissen, als sie geglaubt hatte und insgeheim schob sie diese Tatsache auf die hervorragende Arbeit ihres Senseis…

Als Lin an der Reihe war, waren sowohl die Klasse als auch die beiden jungen Lehrer verblüfft, wie selbstbewusst und mit welcher Freude Lin ihren Vortrag hielt.

„Das war gute Arbeit! Ich bin wirklich froh zu sehen, was ihr bereits alles gelernt habt. Ich werde euch jetzt etwas über die besondere Wirkung von Pflanzen erzählen.“

Ino erklärte ihnen die Wichtigkeit von Blumen und die besondere Wirkung, die so manch hübsche Blüte hatte und ließ dabei auch nicht aus zu erläutern, das Blumen immer ein tolles Geschenk seien, vor allem für Mädchen.

Die Kinder hingen ihr förmlich an den Lippen, denn wenn es eines gab, was Ino wirklich verstand, dann war es das Reden. Sie schmückte ihre Erklärungen so gekonnt aus, dass sie mehr wie spannende Geschichten, als wie sachliche Erläuterungen klangen.

Nachdem sie ihre Ausführungen beendet hatte, schaute sie auf die Kinder, die gespannt darauf warteten, dass sie weiter sprach.

Ino lächelte in die Runde: „Gut, ich glaube jetzt seid ihr bereit für die nächste Aufgabe! Ihr werdet in Dreiergruppen einen Blumenstrauß zusammenstellen.“

Ein verwundertes Raunen ging durch die Reihen der Schüler woraufhin Ino verständnisvoll kicherte: „Keinen gewöhnlichen Blumenstrauß! Er muss bestimmte Kriterien erfüllen: Drei Pflanzen zur Behandlung von Wunden, zwei zum Entgiften, vier aus denen man Tee machen kann und eine Schmerzlindernde. Vergesst aber nicht das schmückende Beiwerk und die Pflanzen müssen natürlich zueinander passen. Es ist nicht ganz einfach, aber ihr schafft das schon!“

Die Schüler bildeten mithilfe ihres Senseis Dreiergruppen, die wie die Gruppen der Genin aus zwei Jungen und einem Mädchen bestanden und machten sich, nachdem Ino ihnen noch ein paar Tipps gegeben hatte auf den Weg.
 

Die Sonne brannte mittlerweile am Himmel, doch eine sanfte Brise sorgte glücklicherweise für die nötige Abkühlung. Außerdem gab es auch vereinzelt ein paar Bäume, die Schatten spendeten. Unter einem dieser Bäume, unweit des Treffpunktes den sie mit der Klasse verabredet hatten, setzten sich Shikamaru und Ino ins Gras.

Shikamaru schaute einige Listen und andere wichtig aussehende Dokumente durch, während Ino es sich auf dem weichen Gras gemütlich gemacht hatte. Sie lag auf dem Rücken und hatte die Arme weit von sich gestreckt.

„Ich glaube ich werde dich an Iruka-sensei weiterempfehlen…du hast wirklich gute Arbeit geleistet!“, er warf ihr kurz einen anerkennenden Blick zu, wendete sich jedoch dann wieder den Listen zu.

„Ach was…ich hatte einfach Glück und es ging immerhin um Blumen, damit beschäftige ich mich zwangsläufig schon mein Leben lang.“

„Das hat doch nichts mit Glück zu tun…man Ino, du bist echt anstrengend! Da macht man dir mal ein Kompliment…“

Sie drehte den Kopf und grinste ihn an: „Ich freu mich doch. Danke!“

Shikamaru seufzte leise und legte die Dokumente beiseite, dann streckte er sich einmal und konnte nur mühsam ein Gähnen unterdrücken.

Ino grinste: „Ganz schön anstrengend, was?“

„Sehr witzig!“, er legte sich neben sie und bettete den Kopf auf seinen Armen.

Die Wolken, die gegen Mittag noch über den Himmel gezogen waren, waren nun vollständig verschwunden. Der Himmel war so klar und blau, wie schon lange nicht mehr.

Shikamaru schloss die Augen und lauschte auf die Geräusche der Wiese, das Zirpen von Grillen, das Rauschen der Gräser im Wind, ein paar Vögel…und Ino, die gerade von ihren neuen Plänen für ihr Training erzählte.

Er seufzte noch einmal, diesmal etwas lauter, woran sich seine Teamkameradin jedoch nicht störte.

„Ino…das ist wirklich anstrengend!“

Sie verstummte augenblicklich und schwieg eine Ewigkeit, wie es ihr vorkam. Sie musste zugeben, dass es wirklich schwer war nichts zu sagen, was wohl auch daran lag, das Shikamaru immer so wenig erzählte. Was blieb ihr denn anderes übrig als zu reden, wenn er immer schwieg? Sie redete in seiner Gegenwart wirklich viel und gerne, dass musste sie sich eingestehen. Er hörte immer zu und unterbrach sie nicht ständig, wie es Andere taten, dabei hatte sie nie darüber nachgedacht, dass es ihm lästig sein könnte und dass sie das Wort „anstrengend“ wohl selbst immer wieder provozierte.

Sie dachte darüber nach, wie sie sich entschuldigen könnte, als ihr plötzlich Shikamarus Worte von vorhin einfielen: „Er meint es nicht so.“

Ino setzte sich auf und zog die Knie an. Ihre Wangen hatten einen leichten Rotschimmer angenommen.

„Das, was du eben gesagt hast. Dass er es nicht so meint…war das ernst gemeint?“

Keine Antwort. Da sie das jedoch von ihrem Teamkameraden gewohnt war sprach sie weiter, ohne ihn dabei ansehen zu können: „Ich meine, bin ich vielleicht gar nicht so…anstrengend…? Es stimmt schon, manchmal rede ich ununterbrochen, dabei weiß ich doch eigentlich wie viel Wert du auf Ruhe legst…“

Da sie immer noch keine Reaktion von Seiten ihres Freundes hörte, schaute sie ihn fragend an.

Shikamaru hatte die Augen geschlossen. Er atmete so regelmäßig, wie es nur ein Schlafender tat…

Inos versöhnlicher Gesichtsausdruck wich augenblicklich einem wütenden. Das war doch einfach nicht zu fassen! Während sie ihm ihr Herz ausschüttete und auch noch bereit war sich zu entschuldigen, schlief dieser Ignorant einfach ein. Seelenruhig. Wie immer…

Ihre Gesichtszüge entspannten sich jedoch gleich wieder und ihr verschmitztes Grinsen war unverkennbar ein Zeichen dafür, dass sie ihn wohl nicht seelenruhig weiterschlafen lassen wollte.

Unweit seines Kopfes entdeckte sie seine Wasserflasche, die zumindest noch halbvoll war. Sie lehnte sich vorsichtig und darauf bedacht kein Geräusch zu erzeugen über ihn und angelte mit der rechten Hand nach der Flasche. Sie musste ihren Arm noch etwas weiter strecken, um sie zu erreichen. Dann endlich berührte sie das kühle Plastik mit den Fingerspitzen, doch genau im selben Moment rutschte ihr rechtes Knie weg.
 

Ino hatte es nur ihren guten Reflexen zu verdanken, dass sie sich mit den Händen abfing, bevor sie ziemlich unsanft auf Shikamaru gelandet wäre. Sie seufzte erleichtert und jetzt erst wurde ihr klar, wie knapp es wirklich gewesen war. Ihr Gesicht schwebte genau über dem von ihrem Teamkameraden. Nur wenige Zentimeter trennten sie voneinander, sein Atem streifte ihre Wange und trieb ihr einen kalten Schauer über den Rücken. Die Schmetterlinge in ihrem Bauch begannen erneut wie wild umherzuflattern und das Blut stieg ihr in die Wangen.

Sie konnte sich nicht erinnern, jemals so nah an seinem Gesicht gewesen zu sein. Ino musterte es eindringlich. Seine Augenlider zuckten leicht und sein Mund war zu einem unscheinbaren Lächeln gebogen. Er sah so entspannt und gelassen aus, wenn er schlief, als hätte er alle Anstrengung zurückgelassen.

Sie hielt den Atem an, als sie ihr Gesicht langsam seinem näherte. Ihre Hände und Arme zitterten, doch sie wusste nicht ob es daran lag, dass sie schon seit ein paar Minuten ihr ganzes Gewicht trugen oder…an etwas anderem.

Der Wind fuhr ihr durchs Haar und ließ ein paar vereinzelte Haarsträhnen tanzen, als sie ihn küsste.

Es war nur ein einziger Augenblick, in dem die Welt um sie herum stillzustehen schien, einer dieser Augenblicke, die einem ewig und doch zu kurz vorkamen, wenn sie erst einmal verstrichen waren.

Shikamaru bewegte sich leicht und Ino löste ihre Lippen von seinen, bevor er aufwachte.

Sie setzte sich mit dem Rücken zu ihm.

Sie hatte ihn geküsst.
 

Es dämmerte bereits, als Ino die Haustür aufschloss. Alles war dunkel, es war also niemand zu Hause.

Sie knipste das Licht an und ging nach oben in ihr Zimmer.

Erschöpft ließ sie sich auf ihr Bett fallen und starrte gedankenverloren an die Zimmerdecke.

Jetzt gab es keinen Zweifel mehr. Sie hatte sich in Shikamaru verliebt.

Mit einem Lächeln auf den Lippen schlief sie ein.
 

Tsunade sah von einem Stapel Blätter auf und legte ihren Stift beiseite, als es an der Tür klopfte. Shizune steckte den Kopf herein und lächelte der Hokage entschuldigend zu: „Ihr habt Besuch Tsunade-sama!“

Die Angesprochene nickte lächelnd und sah äußerst erfreut aus, als der Besuch, drei junge Ninja vor ihr standen. Sie erhob sich von ihrem Stuhl, ging um ihren Schreibtisch herum und verbeugte sich leicht: „Es ist schön, euch wieder einmal in Konohagakure willkommen zu heißen, Kazekage-sama, ebenso wie eure Geschwister!“

„Vielen Dank für eure Gastfreundschaft! Es ist schön wieder hier zu sein…“, Temari lächelte.
 

~~~~~
 

Soo endlich ist es fertig :)

Vielen Dank fürs Lesen und ich hoffe natürlich, dass es euch gefallen hat^^

So langsam muss es ja auch mal etwas spannender werden...

Also ganz lieben Dank nochmal und bis zum nächsten Mal hoffe ich :D

Everything I do

Hallo ihr Lieben! Nach langer Wartezeit hab ich das Kapi jetzt endlich fertig! Es ist etwas länger geworden als geplant, aber na ja ich hoffe es gefällt euch soweit ;)

Vielen, vielen Dank für eure lieben Kommis *freu*

So jetzt wünsch ich euch viel Spaß!
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Die jungen Chunin Konohagakures waren mit sämtlichen Vorbereitungen und Sicherheitsmaßnahmen beschäftigt.

Die Hokage hatte sie in mehrere Gruppen aufgeteilt, sodass jede Gruppe bestimmte Aufgaben zu erfüllen hatten. Während Neji, Shino und Shikamaru sich um die Planung einer möglichst sicheren Strategie bemühten, sollten sich Tenten und Hinata der Versorgungsplanung widmen.

Sakura und Ino wurden zu einem persönlichen Treffen mit Tsunade bestellt, die ihre beiden Schülerinnen mit ausreichend Salben, Verbänden und anderen medizinischen Versorgungsmitteln ausstattete. Obwohl sie versuchte, sich ihre Sorge und Nervosität nicht anmerken zu lassen, konnten die beiden jungen Mädchen diese förmlich spüren. Immer wieder betonte die Hokage, dass es nicht rühmlich sei, sich einer Gefahr auszusetzen, der man nicht gewachsen war.

Naruto, Lee, Kiba und Chouji kümmerten sich um die Waffen. Sie packten Kunais und Wurfsterne, sowie viele andere Utensilien wie Schriftrollen und Taschen zusammen, in denen alles verstaut werden konnte.

Alles in allem ging die Arbeit gut voran.

Am Vorabend der Mission trafen sich noch einmal alle Beteiligten im Büro der Hokage zu einer letzten Besprechung. Tsunade schien noch nervöser und musterte ihre jungen Schützlinge mit einem sorgenvollen Blick.

„Wie ich gehört habe, sind alle Vorbereitungen getroffen worden. Ihr seid wohl bereit für diese Mission…“, sie seufzte und ließ ihren Blick erneut durch den überfüllten Raum schweifen.

„Wir sind so bereit, bereiter geht’s gar nicht mehr! Echt jetzt!“, Naruto ballte die Hände zu Fäusten und grinste zuversichtlich, ganz wie es seine Art war.

„Naruto hat Recht, Tsunade-sama, wir sind bestens ausgerüstet, alles ist geplant und durchdacht!“, fügte Tenten hinzu.

Die Hokage lächelte, wie sie es immer tat, wenn Naruto sich voller Ehrgeiz und Tatendrang einer Herausforderung stellte.

Sie nickte: „Gut. Nur noch eines: Diese Mission ist weder eine Möglichkeit sich zu profilieren noch den großen, tapferen Helden zu spielen. Es wird mit Sicherheit gefährlich und eure Feinde sind nicht zu unterschätzen. Sobald ihr euch einer Gefahr gegenüberseht, die eure Kräfte und Fähigkeiten übersteigt, zieht euch zurück! Ihr seid Chunin und dies ist eine Teammission, gefährdet ihr euer Leben, gefährdet ihr gleichzeitig euer Team, vergesst das nicht! Ihr werdet morgen früh gegen 4.30 Uhr aufbrechen, seid pünktlich am Tor! Und ihr werdet den Befehlen eurer Teamleiter folgen. Kurenai, Gai, Kakashi und Shikamaru.“

Sie wendete sich Shikamaru zu: „Du bist der Teamleiter von Team 10. Falls es Probleme geben sollte, wende dich bitte an Kakashi. Und auch von dir erwarte ich höchste Konzentration und Verantwortung! Verstanden?“

Er nickte seufzend.

Ino, die einige Schritte hinter ihm stand, musterte ihn mit einem Lächeln. Sie würde ihn beschützen, mit allen Mitteln würde sie ihn vor Gefahr schützen, dessen war sie sich sicher…
 

Ino hatte sich früh am Abend ins Bett gelegt, doch sie fand einfach keinen Schlaf. Immer wieder überlegte sie, ob sie alles eingepackt und an alles gedacht hatte. Sie war zwar mittlerweile Chunin, trotzdem war jede Mission anders und jedes Mal lag sie am Abend davor wach im Bett.

Es klopfte an ihrer Tür und sie drehte ihren Kopf.

Ihr Vater lugte vorsichtig ins Zimmer und als er sah, dass sie noch wach war fragte er vorsichtig: „Darf ich reinkommen?“

„Klar.“, Ino lächelte über die höfliche Frage.

Inoichi setzte sich auf die Bettkante und schenkte seiner Tochter einen stolzen aber zugleich sorgenvollen Blick: „Morgen geht’s dann also los, was?“

„Ja aber mach dir keine Sorgen! Wir haben uns gut vorbereitet.“

Er nickte lächelnd: „Ich weiß. Tsunade würde euch keine Mission übertragen der ihr nicht gewachsen seid. Es ist nur…es geht alles so schnell. Vor kurzem hast du das erste Mal dein Stirnband getragen und jetzt bist du schon erwachsen.“

Ino setzte sich in ihrem Bett auf: „Du hörst dich an wie ein…Vater!“

Inoichi zog eine Augenbraue hoch: „Ich bin ein Vater!“

„Entschuldige, so war das doch nicht gemeint! Du hast lange nicht so was gesagt. Aber ich freu mich!“

Er strich ihr verständnisvoll über das blonde Haar: „Ich weiß, ich bin kein allzu guter Vater. Ich sage dir viel zu selten, wie stolz ich auf dich bin.“

Ohne Vorwarnung fiel Ino ihrem Vater um den Hals, dieser lachte und sagt mit gespielt vorwurfsvoller Stimme: „Ino! Du benimmst dich wie eine Tochter!“

Sie stimmte in sein Lachen ein und beide mussten feststellen, dass sie viel zu lange nicht mehr miteinander geredet hatten.

„Du solltest jetzt schlafen, damit du Morgen fit bist.“, Inoichi küsste seine Tochter auf die Stirn und ging zur Tür, die immer noch einen Spalt weit geöffnet war, durch den das einzige Licht ins Zimmer fiel.

„Gute Nacht, Daddy!“

„Gute Nacht, Ino!“
 

Als hätte der Himmel geahnt, was den jungen Ninja Konohagakures bevorstand, legte er am frühen Morgen des nächsten Tages einen Schleier aus Nebel über das Dorf.

Die Nacht war dem Tag noch nicht vollständig gewichen, als die Ersten sich am Dorftor einfanden. Sie redeten kaum und warteten stillschweigend darauf, dass die einzelnen Gruppen sich vervollständigten. Immer wieder löste sich ein Schatten aus dem Nebel und ein weiterer Chunin erschien, ausgerüstet und startbereit.

Als endlich alle anwesend waren, teilte Neji jeder Gruppe eine andere Route zu, während Hinata und Tenten die Verpflegung und Arznei Pakete verteilten.

Naruto, der es gar nicht mehr erwarten konnte, endlich loslegen zu dürfen, bemerkte deshalb nicht, wie ihm Hinata, mit ausreichend Sicherheitsabstand ein sorgsam zusammengeschnürtes Arznei Paket entgegenhielt. Erst als Sakura ihm einen Schlag auf den Hinterkopf verpasste, sah er Hinata, die ihr gerötetes Gesicht leicht gesenkt hatte.

„Wow danke Hinata!“, er nahm das kleine Bündel an sich und schenkte der Chunin ein dankbares Lächeln. Dieses zeigte jedoch eine andere Wirkung als gewünscht, das Blut schoss Hinata ins Gesicht und ihre Wangen nahmen die Farbe von überreifen Tomaten an.

„Sch-schon…i-…in…O…o-rdnung!”, brachte sie nur mühsam durch ihre zusammengepressten Lippen hervor.

Sie beeilte sich weiterzukommen, als er sie noch mal zurückrief: „Pass gut auf dich auf, Hinata, ja?“

Sie nickte nur schnell mit hochrotem Kopf und wendete sich Sakura zu, um ihr ebenfalls ein Arznei Paket zu geben.
 

„Das ist wirklich zu dumm. Ausgerechnet jetzt!?“, Tsunade ging in ihrem kleinen Büro auf und ab, hin und wieder warf sie einen besorgten Blick nach draußen. Nur mit Mühe konnte sie die am Dorftor wartenden Gestalten ausmachen, die der Nebel in seiner Undurchschaubarkeit verhüllte.

Kurenai, die auf einem Stuhl Platz genommen hatte ließ ihren Blick durch den Raum schweifen und traf Kakashis Blick, der so unergründlich war wie immer.

Tsunade seufzte: „Ich frage mich wirklich, was dieser Übergriff an der südlichen Grenze zu bedeuten hat…es riecht doch geradezu nach einer Falle. Wir dürfen nichts riskieren. Womöglich hat ein Feind herausgefunden, dass wir eine Auskundschaftung planen und jetzt wollen sie unsere Einheiten splitten.“

„Wir können die Mission nicht verschieben, Tsunade-sama.“, bemerkte Kurenai und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie ungern sie ihre jungen Schützlinge einer Gefahr aussetzte, von der niemand genau wusste, welche Ausmaße sie annehmen würde.

Kakashi nickte bestätigend: „Dazu gibt es auch eigentlich keinen Grund. Sie sind mittlerweile erwachsen und haben allesamt die Prüfungen bestanden, die ihnen als Chunin auferlegt wurden. Außerdem habt ihr selbst Shikamaru Nara die Führung von Team 10 übertragen. Seine Fähigkeiten sind herausragend, ebenso wie die von Neji Hyuga und Shino Aburame.“

„Und die von Rock Lee sind auch nicht zu vergessen!“, fügte Gai schnell an, wobei er seinem Rivalen einen prüfenden Blick zuwarf.

Die Hokage blieb stehen, ihr Blick verharrte für einen Augenblick auf der Wand, an der die vier Hokage der Vergangenheit aus ihren Bilderrahmen auf sie hinabblickten.

‚Was hätten sie getan, Sensei Sarutobi?’ Tsunade schloss die Augen und traf ihre Entscheidung, als Nawaki und Dan vor ihrem inneren Auge auftauchten.

„Kurenai, du wirst die Teamleiter der Chunin-Teams bestimmen und ihnen mitteilen, dass sie so schnell, wie es uns möglich ist Hilfe bekommen. Kakashi, Gai, ihr bereitet alles für euren Aufbruch ins südliche Grenzgebiet vor.“

Kurenai nickte und verschwand mit einem Knall, Kakashi und Gai taten es ihr gleich.

Tsunade ließ sich auf ihren Bürostuhl fallen. Sie seufzte und dachte an Sakura und Ino. Hoffentlich hatte sie ihnen auch wirklich alles beigebracht, was nötig war. Sie selbst wusste nur zu gut, welche Verantwortung auf einem Arzt lastete und sie hoffte inständig, dass die ihre beiden Schülerinnen dieser gewachsen sein würden.

„Mach dir keinen Kopf, Tsunade. Sie werden es schon schaffen. Deine Entscheidung war richtig.“ Die Hokage musste sich nicht umdrehen, um zu wissen wem diese sanfte, dunkle Stimme gehörte, welche der Wind von ihrem geöffneten Fenster herüber trug.

Sie tat es dennoch: „Jiraiya.“
 

„Warum lassen die uns solange warten?“, Kiba kickte genervt einen Stein weg, der seinen Teamkameraden Shino am Schienbein traf.

„Allerdings, wir waren vor über einer halben Stunde verabredet.“, sagte Ino mit einen kurzen Seitenblick auf Shikamaru, der gedankenverloren in den Wald schaute, welcher sich vor dem Dorftor Konohagakures erstreckte.

Hinata hob beschwichtigend die Hände: „Bestimmt gibt es noch eine wichtige Angelegenheit und deshalb verspäten sie sich etwas. Wir müssen nur noch ein wenig Geduld haben!“

„Danke für dein Verständnis, Hinata!“, Kurenai war wie aus dem Nichts aufgetaucht und legte ihrem Schützling die Hände auf die Schultern, während sie ein aufmunterndes Lächeln in die Runde warf: „Bitte entschuldigt die Verspätung. Wir mussten tatsächlich eine dringliche Angelegenheit besprechen, die auch euch betrifft. Es gab einen Übergriff im südlichen Grenzgebiet, um den wir Jonin uns schnellstmöglich kümmern müssen. Deshalb müsst ihr eure Mission alleine durchführen.“

Ein aufgeregtes, teils besorgtes, teils erfreutes Raunen ging durch die Reihen der Jungninjas.

„Die Hokage hat größtes Vertrauen in euch. Und ich bin mir sicher ihr werdet Erfolg haben! Shino, du wirst mein Team anführen.“

Shino nickte kurz, während Kiba ihm einen beleidigten Blick zuwarf.

„Neji und Sai ihr werdet eure Teams führen. Shikamaru bleibt natürlich der Teamleiter von Team 10.“, Kurenai lächelte geduldig, während die einzelnen Teams sich zusammenstellten.

Naruto hatte die Arme verschränkt: „Warum ist Sai der Anführer? Ich kann das auch, echt jetzt!“

Sakura wollte ihren aufmüpfigen Teamkameraden gerade zurechtweisen, als Hinata sich vor Naruto stellte und ihre Sensei bittend anschaute: „Sensei Kurenai, ich finde sie sollten Naruto eine Chance geben! Er wäre bestimmt ein toller Teamleiter!“ Alle Augen ruhten auf der sonst so schüchternen Hinata, die sofort wieder rot wurde, als sie sich der vielen Blicke bewusst wurde.

Kurenai lächelte und überlegte einen Augenblick, dann nickte sie Naruto zu: „Ich verlasse mich auf dich Naruto Uzumaki!“

Der Angesprochene grinste breit und salutierte vor der Jonin: „Seien sie unbesorgt!“
 

Gleichzeitig stießen sich Shikamaru, Ino und Chouji von einem Ast ab und landeten auf dem nächsten. Immer noch waberte ein Nebelschleier durch die Baumkronen, sodass es sich als äußerst schwierig herausstellte irgendjemanden von fern ausmachen zu können. Sie mussten sehr vorsichtig sein, auch wenn der Nebel sie ebenfalls vor gegnerischen Blicken schützte, gab es genügend Ninja, die über Techniken verfügten, denen der Nebel kein Hindernis war.

Sie hatten sich bereits ein ganzes Stück von den schützenden Mauern Konohas entfernt, als Shikamaru die Hand hob und sein Team abrupt stehen blieb.

„Hast du was gehört?“, Ino sah ihn prüfend an, doch er gab ihr nur ein Zeichen ruhig zu sein, als sie eine schattenhafte Gestalt erkannte, die sich an den Stamm eines Baumes drückte.

Sie hielt den Atem an, während sie sich nahezu geräuschlos in dem Schatten eines weit ausstehenden Asts verbarg.

Die Gestalt schien sich umzusehen, dann bewegte sie sich, langsam und vorsichtig.

Shikamaru gab Ino und Chouji ein Zeichen ihm zu folgen und sie stießen sich leise von dem Ast ab.
 

„Hier ist niemand.“ Neji schaute sich mithilfe seines Byakugan um. „Wir können weiter!“

Tenten und Lee kamen hinter einem Baum hervor und stellten sich zu ihrem Teamleiter. Sie befanden sich auf einer kleinen Lichtung. Durch den Nebel konnte man den Himmel hinter den kaum sichtbaren Baumkronen nur erahnen.

Tenten griff in ihre Kunai Tasche, ein unbehagliches Gefühl beschlich sie, die ruhige Atmosphäre der Lichtung kam ihr zu unecht vor.

Plötzlich knackte ein Ast, unweit von ihr entfernt.

Reflexartig schleuderte sie das Kunai, das sie nervös in ihrer Hand gedreht hatte in Richtung des Geräuschs.

Neji und Lee reagierten blitzschnell, sie sprangen vor ihre Teamkameradin und machten sich bereit einen möglichen Gegenangriff abzuwehren. Gespannt warteten sie, ihre Augen suchten fieberhaft nach einer Regung, die ihren Gegner verraten würde, während die Sekunden schleppend langsam verstrichen.

Erneut brach ein Ast unter einem Schuh, diesmal aus entgegengesetzter Richtung. Neji packte Tenten am Handgelenk und zog sie zu sich und Lee. Gemeinsam nahmen sie eine Verteidigungsposition ein, während Neji die Umgebung geradezu abscannte.

„Das ist wirklich unheimlich, als wollten sie uns bloß Angst einjagen, mit ihrem Spielchen.“, Tenten wartete auf ein weiteres Geräusch, um ihre Theorie bestätigt zu wissen.

„Sie wollen uns einschüchtern, wie du gesagt hast, aber darauf werden sie lange warten.“, Nejis Wortwahl und der Unterton, der in seiner Stimme mitschwang ließen keinen Zweifel daran, dass er Recht behalten würde.

Wieder verstrichen einige stille Augenblicke, als plötzlich das erwartete Knacken kam.

Dann ging alles ganz schnell. Genau aus der gegenüberliegenden Richtung flog ein gutes Dutzend Wurfsterne auf die Chunin zu. Gerade noch rechtzeitig erkannte Neji die Gefahr und schubste seine beiden Teammitglieder aus der Bahn. Er selbst duckte sich geschickt unter den fliegenden Klingen weg.

Zwei Gestalten lösten sich aus dem Schatten der Bäume. Beide trugen überwiegend schwarz und waren unschwer als Ninja zu erkennen, doch Tenten konnte nirgendwo das Stirnband erkennen, welches ihre Herkunft preisgegeben hätte.

Die rechte Gestalt, eine junge Frau mit nachtschwarzen Locken verzog die schmalen Lippen zu einem Lächeln. Ihre hellgrauen Augen wanderten unruhig umher, so als würde sie nach etwas suchen.

Ihr Partner, ein großer, schlaksiger Mann mit kurzen, dunkelblauen Haaren musterte die Chunin mit grimmiger Miene: „Konohagakure schickt neuerdings Kinder…es scheint, als wäre unser Plan aufgegangen.“

Die Frau kicherte: „Es sieht ganz danach aus!“
 

Ino ließ ihren Blick durch die dichtbelaubten Bäume schweifen, während sie Shikamaru und Chouji folgte.

Die schattenhafte Gestalt hatte sie abgehängt, eine ganze Zeit waren sie ihr gefolgt, bis sie plötzlich wie vom Erdboden verschwunden gewesen war. Es war seltsam, sie musste durch irgendetwas auf ihre Verfolger aufmerksam geworden sein, dabei waren Shikamaru, Chouji und Ino sehr darauf bedacht gewesen, sich fast vollkommen lautlos und mit ausreichend Abstand zu der Gestalt zu bewegen.

Der Nebel hatte sich geringfügig verflüchtigt, doch immer noch bot er genügend Schutz vor unbeliebsamen Blicken.

Ino wusste nicht wie viel Zeit seit ihrem Aufbruch vergangen war, es kam ihr vor als wären sie schon mehrere Stunden unterwegs, doch aufgrund der Wetterverhältnisse war kein eindeutiges Urteil möglich.

Urplötzlich zerriss ein gellender Schrei die unheimliche Stille, die sich über den Wald gelegt hatte. Sofort blieb Shikamaru stehen. Ino und Chouji taten es ihm gleich und lauschten angestrengt in die Stille.

„Was war das? War das einer von uns?“, Ino schaute ihre beiden Teamkameraden besorgt an.

Shikamaru schien einen Moment zu überlegen: „Wir sollten nachsehen. Möglicherweise braucht jemand unsere Hilfe.“

Chouji und Ino nickten gleichzeitig und gemeinsam änderten sie die Richtung und stürmten los. Vorbei an etlichen Bäumen und Sträuchern, die sie nur aus den Augenwinkeln wahrnahmen, führte ihr Weg sie zu einer kleinen Lichtung, die sehr idyllisch gewesen wäre, hätte nicht gerade dort zu ebendieser Zeit ein Kampf stattgefunden.

Neji lag vor Schmerzen gekrümmt auf dem staubigen Waldboden, Tenten hatte sich schützend über ihn gebeugt und Lee hatte vor seinen beiden Teamkameraden eine Verteidigungsposition eingenommen. Ihnen gegenüber standen ein schlaksiger Mann und eine Frau mit schwarzen Locken.

„Das war Tentens Schrei!“, Ino konnte sich nur mit Mühe zusammenreißen. Wären sie auch nur ein paar Minuten später hier gewesen…

„Ino, du kümmerst dich um Nejis Verletzungen, während Chouji und ich die beiden in Schach halten.“, Shikamaru warf seiner Teamkameradin einen besorgten Blick zu, dann legte er eine Hand auf ihre Schulter: „Mach dir keine Sorgen, wir sind ja noch rechtzeitig. Es wird alles gut gehen.“ Ino nickte stumm und gemeinsam verließen sie ihr Versteck.

Die Frau verzog angewidert den Mund, als sie die offensichtliche Verstärkung erblickte.

Shikamaru und Chouji stürmten auf sie zu, während Ino sich neben Tenten kniete und sich behutsam Nejis Verletzungen widmete. Sein Körper wirkte sehr geschwächt und an der rechten Schulter sickerte Blut durch sein T-Shirt.

Ino packte ein Kunai aus ihrer Tasche und zerschnitt das T-Shirt vorsichtig an der Schulter, die Wunde war nicht besonders groß, doch sie sah nicht normal aus.

Tenten schaute Ino besorgt an, diese biss sich auf die Unterlippe: „Gift, er wurde vergiftet. Ich werde es neutralisieren!“

Sie legte ihre Hände auf die Wunde und ließ das Chakra fließen. Es kostete sie einige Mühe. Beim Training war alles so einfach gewesen, doch wenn es wirklich um Leben und Tod ging, war es viel schwieriger sich zu konzentrieren. Immer wieder schlichen sich die Angst und die Sorge um ihre Freunde in ihren Kopf und drohten ihre Konzentration zu zerschlagen.

Sie blendete alles aus, den Kampf, der um sie herum tobte, Tenten, die nur mühsam die Tränen zurückhalten konnte und ihre eigene Angst.

Ein einziger Gedanke formte sich in ihrem Kopf: Sie war Ärztin geworden um Leben zu retten.

Ino atmete erleichtert auf, als sie spürte wie das Gift aus der Wunde herausgezogen wurde. Sie kramte eine Salbe und Verband aus ihrer Tasche und warf einen kurzen Seitenblick auf die drei jungen Männer, die tapfer kämpften, um ihr Leben zu schützen.

„Ino!“

Schnell drehte sie sich zu Shikamaru um, der sich den linken Arm hielt. Er schaute sie kurz durchdringend an, dann rief er im Laufen: „Wir werden sie verfolgen. Bringt euch in Sicherheit!“

Sie wollte ihn aufhalten. Es war doch wahnsinnig diesen Ninja hinterherzulaufen, die es geschafft hatten Neji Hyuga außer Gefecht zu setzen, doch es war bereits zu spät.

Ino unterdrückte den Schmerz, der sich in ihr ausbreitete. Das war nun mal der Weg des Ninjas, für den sie sich entschieden hatte.

Sie verband Nejis Schulter und schaute dann Tenten aufmunternd an, die sich langsam wieder zu beruhigen schien: „Keine Sorge! Es geht ihm gut. Ein bisschen Ruhe und er wird schon bald wieder der Alte sein. Alles okay bei dir? Bist du verletzt worden?“

Tenten schüttelte den Kopf: „Mir geht es gut. Es ist so furchtbar, er hat mich beschützen wollen. Es…es ging alles so schnell.“

Ino drückte Tentens Hand leicht, als sie plötzlich ein Rascheln aus einem nahe liegenden Gebüsch hörten.

Lee trat auf die Lichtung und die beiden Mädchen mussten erst einmal die Schrecksekunde verarbeiten.

Er lächelte sie entschuldigend an: „Shikamaru und Chouji verfolgen die beiden. Shikamaru hat dem komischen Typen schon ganz gut zugesetzt. Wir sollten von hier verschwinden.“

Er nahm Neji auf seinen Rücken und die drei verließen gemeinsam die Lichtung.
 

„Halt still Naruto!“, Sakura hatte Mühe die tiefen Schnittwunden auf dem Rücken ihres Teamleiters zu verarzten, während dieser die ganze Zeit versuchte Kiba möglichst anschaulisch von seinem Kampf zu berichten.

Sakura seufzte. Es war ziemlich knapp gewesen, aber zum Glück gab es bis jetzt keine ernsteren Verletzungen. Sie dachte an die anderen, die noch nicht am verabredeten Treffpunkt angekommen waren.

Sie hatten in der Nähe eines kleinen Bachs ein Zelt aufgeschlagen, um die Verletzten ausreichend behandeln zu können.

Bis jetzt waren nur ihr Team und das von Shino hier.

„Sakura?“

Sie blickte auf und sah Hinata, die ihr eine Tasse dampfenden Tee anbot.

Sakura lächelte dankbar und wärmte ihre Hände an der warmen Tasse, dann zog sie Narutos T-Shirt zurecht: „So dürfte es schnell verheilen. Ruh dich noch etwas aus Naruto und übertreibs nicht gleich wieder!“

„Vielen Dank, Sakura!“, Er sprang auf und lief direkt wieder aufgeregt im Zelt herum.

Sai stellte zwei Eimer Wasser auf dem Boden ab: „Draußen war auch noch keine Spur von irgendjemanden. Ich werde mal nachschauen.“

Sakura nickte stumm und räumte die schmutzigen Verbände weg, die auf dem provisorisch aufgebauten Krankenbett lagen.
 

Lee, Tenten und Ino liefen durch den Wald, so schnell sie konnten. Schon seit einiger Zeit hatten sie einen Verfolger an den Hacken. Immer wieder hatten sie versucht, ihn abzuhängen, doch es hatte nicht funktioniert.

Plötzlich blieb Ino einfach stehen: „Tenten, Lee bringt Neji in Sicherheit. Ich werde ihn eine Zeit lang aufhalten können.“

Lee wollte ebenfalls stehen bleiben, doch Tenten zog ihn weiter. Sie wusste, dass es kaum eine andere Möglichkeit gab ihren Verfolger abzuhängen.

„Pass auf dich auf, Ino. Und komm schnell nach!“, rief sie ihrer Freundin noch über die Schulter.

Ino erschuf eine Doppelgängerin und versteckte sich schnell im Gebüsch. Sie unterdrückte ihr Chakra und wartete ab.

Ihr Verfolger, eine ebenso schwarz gekleidete Frau, wie ihre anderen Gegner stürzte sich auf den Doppelgänger. Als ihre Gegnerin einfach verpuffte, schaute die Frau sich verwirrt um. Ino grinste zufrieden und nutzte den Überraschungsmoment.

Sie legte ihre Fingerkuppen aneinander und hob die Hände vor ihre Augen: „Jutsu der Übertragung des Geistes!“

Sie kniff die Augen zusammen. Ihr Geist löste sich aus ihrem Körper, als sie die Augen wieder öffnete und an sich herunterschaute, lächelte sie zufrieden. Sie drehte ihren Kopf ein bisschen und blickte auf ihren leblosen Körper, der zusammengesackt an einem Baumstamm lehnte. Sie ließ ihren Blick durch die Bäume schweifen. So würden Tenten und Lee genug Zeit haben von hier wegzukommen.

„Das war sehr unklug von dir!“

Ino drehte den Kopf ihres vorübergehenden Körpers und erstarrte. Ein breitschultriger Mann grinste sie fies an, während er sein Schwert, ein Katana mit schwarzer Klinge langsam ihrem richtigen Körper näherte.

Es war aus.

Sie konnte sich nicht bewegen, nicht klar denken, nur eines wusste sie mit Sicherheit. Sie würde Shikamaru nicht mehr wieder sehen, genauso wenig wie ihren Vater oder Sakura. Ihr Körper würde hier sterben und mit ihm ihre Seele.

Sie schluckte und wartete. Was sonst könnte sie tun?

Plötzlich verdrehte der Mann die Augen und röchelte. Langsam, wie in Zeitlupe sackte er in sich zusammen und gab den Blick frei auf Sai, der Inos Körper behutsam in seine Arme nahm und sie beschwörend anschaute.

Sie verstand den Blick sofort und legte ihre Finger aneinander: „Jutsu lösen!“

Der Wind trug ihren Geist zurück in ihren richtigen Körper und im gleichen Moment lief Sai los.

Erst als sie das kleine Zelt erreichten setzte er sie vorsichtig ab und schenkte ihr sein typisches, unergründliches Lächeln.

Ino zitterte immer noch ein bisschen, versuchte sich jedoch zusammenzureißen und erwiderte das Lächeln, dankbar noch am Leben zu sein: „Vielen Dank, Sai! Das wäre es beinah für mich gewesen.“

Er nickte, weiter lächelnd.
 

„Ino!“

Sakura und Tenten kamen ihr direkt entgegen, als sie das Zelt betrat.

Sie lächelte ihnen zu: „Alles in Ordnung. Sai war rechtzeitig zur Stelle!“ Sakura nahm sie bei der Hand: „Setz dich erstmal! Du zitterst wie ein Fähnchen im Wind!“

Ino ließ sich auf einem Hocker nieder und nahm dankbar den Tee entgegen, den Hinata ihr anreichte. Sie schaute sich um. Neji lag auf dem Krankenbett und wurde gerade von Sakura behandelt, während Tenten sich ebenfalls auf einen Hocker direkt neben ihn gesetzt hatte und vorsichtig an ihrem Tee nippte.

Es schien niemand sonst ernsthaft verletzt worden zu sein, stellte Ino erleichtert fest.

„Du hast gute Arbeit geleistet!“, Sakura schaute ihre beste Freundin anerkennend an, „Tenten hat mir von der Vergiftung erzählt. Du hast das Gift vollständig neutralisiert. Morgen wird Neji wieder auf den Beinen sein!“

Tenten lächelte erleichtert, als sie Sakuras Worte hörte.

„Du solltest dich auch etwas ausruhen, Tenten. Vor Morgen wird er bestimmt nicht aufwachen!“, sagte Sakura, doch die Angesprochene schüttelte den Kopf: „Ich bleib bei ihm.“

Ino und Sakura lächelten sich an.

„Wo sind eigentlich Shikamaru und Chouji? Die hab ich noch gar nicht gesehen.“

Ino sank das Herz in die Hose, verwirrt schaute sie sich um: „Ich dachte sie wären hier!“

Die rosahaarige Chunin schüttelte vorsichtig den Kopf: „Ich dachte ihr wärt gemeinsam…“

Ihre Freundin war bereits aufgesprungen und aus dem Zelt gelaufen. Sie schaute sich panisch um. Bäume, überall nur Bäume. Sie versuchte irgendeine Gestalt in der Ferne auszumachen, doch sie blieb erfolglos.

Sakura, die ihr gefolgt war, legte ihr eine Hand auf die Schulter: „Bestimmt kommen sie gleich nach. Du kennst doch Shikamaru, der lässt sich so leicht nicht aus der Ruhe bringen!“

Ino nickte und schluckte den Kloß in ihrem Hals herunter.

Gemeinsam ließen sie sich auf einem umgestürzten Baumstamm nieder und ließen ihren Blick immer wieder in der Umgebung umherschweifen.

Eine ganze Zeit verging, ohne dass etwas geschah. Sakura stand auf und zog Ino mit sich Richtung Zelt. Das Warten würde sie nur nervöser machen.

Gerade als sie es betreten wollten hörten sie Stimmen.

„Ich hab Hunger!“

„Jetzt reiß dich mal zusammen, Chouji! Das ist ja nicht zum Aushalten!“

Endlich lösten sich die lang erwarteten Teamkameraden aus dem Schatten der umstehenden Bäume und ohne nachzudenken lief Ino los und fiel den überraschten Jungen um den Hals.

Shikamaru seufzte genervt, als er seine Fassung wieder gefunden hatte: „Ino! Das ist anstrengend.“

Sie grinste und zog die beiden in das Zelt, in dem nun endlich alle Chunin versammelt waren.

Hinata brachte den beiden Neuankömmlingen sogleich Tee und etwas zu Essen während sich Sakura und Ino ihren Verletzungen widmeten.

„Verdammt Ino! Muss das jetzt sein?“, Shikamaru verdrehte die Augen, während Ino sich vor ihm aufbaute.

„Zieh das blöde Oberteil doch einfach aus, damit ich mir deine Verletzungen ansehen kann!“

Widerwillig gehorchte er, da ihm ohnehin nichts anderes übrig blieb und gab den Blick auf seinen übel zugerichteten Oberkörper frei. Ziemlich viele Striemen und Schnitte zogen sich über seinen Rücken, seine Brust und seinen Bauch. Ino biss sich auf die Unterlippe und wischte die Wunden mit einen nassen Tuch vorsichtig sauber. Sie sprach leise und schaute ihn dabei nicht an: „Ich hab mir Sorgen um euch gemacht!“

Er seufzte: „Ach was! Ist doch alles…“ Er verstummte als er ihren ernsten Blick bemerkte und fing noch einmal von vorne an: „Das tut mir Leid. Es ist nicht einfach die richtigen Entscheidungen als Teamleiter zu treffen. Ich hab versucht mir vorzustellen, was Asuma wohl getan hätte und bin zu dem Schluss gekommen, dass es das Beste sei sie möglichst von dir und den Anderen wegzujagen.“

Ino hob den Blick, schaute ihm in die Augen und lächelte. Sie öffnete den Mund und wollte etwas sagen. Dann wendete sie sich wieder stumm ihrer Arbeit zu.

„Was? Kein bissiger Kommentar?“, er schaute sie verwirrt an.

Sie grinste: „Das ist mir zu anstrengend, Shikamaru! Und jetzt halt mal still!“

Er beobachtete sie, wie sie geschickt jede seiner Verletzungen sauber wischte und sie anschließend mithilfe ihres Chakras und einer Salbe verarztete. Sogleich ließ das Brennen und Schmerzen etwas nach.

„Danke, Ino…“

Sie hob den Kopf und zwinkerte ihm zu.
 

~~~
 

So ihr denkt jetzt bestimmt, was ein blödes Ende xD Es geht hier natürlich noch weiter, allerdings war ich der Meinung, dass das Kapi einfach zu lang geworden wäre. Na ja ich hoffe ihr seid trotzallem zufrieden :)

Bis bald und danke für eure Geduld und natürlich fürs Lesen!

Now that I've found you

Hier also mal das nächste Kapitel =)

Es hat wiedermal lang gedauert...tut mir Leid^^'

Ich will mich bemühen das nächste Kapitel wieder schneller fertig zu bekommen!

So also ich möchte wieder allen danken, die diese Geschichte lesen und mich damit so toll unterstützen, sei es durch Kommis, Favos oder einfach nur durchs Lesen! Vielen, vielen Dank und ich hoffe es gefällt euch! =)
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Es dämmerte bereits, als alle Chunin ausreichend versorgt waren. Sakura wusch sich gerade die Hände in einem der Wassereimer, als Shino seine Mitstreiter bat sich zusammenzufinden. Er erläuterte kurz noch einmal die Lage und versuchte dann anhand der wenigen Informationen, derer sie habhaft geworden waren eine neue Strategie auszuarbeiten.

Neji lag immer noch auf dem Krankenbett, allerdings hatten sich seine Gesichtszüge entspannt und er schien in einen erholsamen Schlaf gefallen zu sein. Hin und wieder wischte Tenten ihm mit einem nassen Tuch über die Stirn. Sie war nicht von seiner Seite gewichen.

Shino schaute in die Runde und seufzte: „Durch Nejis Verletzungen haben wir einen herben Rückschlag einstecken müssen. Ohne sein Byakugan sind wir hier nicht so sicher wie ich gehofft hatte. Wir sollten die Nachtwache unter uns aufteilen.“

Shikamaru wollte ihm gerade zustimmen, als sich Hinata schüchtern, aber doch bestimmend zu Wort meldete: „Ich bin auch eine Hyuga! Ich verfüge ebenfalls über das Byakugan und kann somit Nejis Aufgaben übernehmen. Ich…ich werde mein Bestes geben!“

Die beiden jungen Männer warfen ihr prüfende Blicke zu.

Hinata ließ ihnen keine Zeit zu widersprechen, sie zog sich ihre Jacke über und ging entschlossen Richtung Zeltausgang. Sie würde Neji vertreten so gut sie konnte, sie würde dafür sorgen, dass ihr Vater stolz auf sie war und sie würde sich selbst überwinden, ihre Angst zurücklassen und stark sein.

„Es ist wirklich erschreckend, wie viele der feindlichen Ninjas sich bereits in der Nähe des Dorfes befinden und sie tragen nicht einmal ein Stirnband!“, Sakura warf Lee einen ernsten Blick zu, der seine Begegnung mit der seltsamen Frau und ihrem Begleiter in allen Einzelheiten geschildert hatte.

Eine beklemmende Stille breitete sich in den Reihen der jungen Chunin aus. Sie hatten mit besseren Nachrichten für ihre Heimat gerechnet, mit weniger Komplikationen.

„Heeey wir sind halt über ein Hindernis gestolpert, na und? Stehen wir halt wieder auf und weiter geht’s!“; Naruto hatte sich auf einen Hocker gestellt und die rechte Hand zu einer Faust geballt. Wie immer grinste er voller Zuversicht und sogleich löste sich die Anspannung.

Shikamaru schüttelte lächelnd den Kopf, das war einfach typisch für Naruto.
 

Durch die Wolken, die gemächlich am Himmel entlang zogen war die Nacht beinah windstill. Der Nebel, der sich immer noch nicht wirklich verflüchtigt hatte ließ es unangenehm kühl wirken. Hinata zog den Reißverschluss ihrer Jacke noch etwas höher und schlang sich die Arme um die Schultern. Ihr Atem verwandelte sich an der kühlen Luft zu trüben Dampfwölkchen.

Sie hatte sich auf den umgestürzten Baumstamm gesetzt, der sich unweit des Zelts befand und ließ ihre wachsamen Augen immer wieder durch das Geäst um sie herum schweifen. Durch das Kekkei Genkai ihres Clans, das Byakugan, sollte es ihr nicht schwer fallen ungebetene Gäste rechtzeitig ausfindig machen zu können.

Hinata lächelte leicht, als sie die kleinen Leuchtpunkte am fernen Himmelszelt, jenseits der Nebelschleier zu erkennen glaubte. Die Sterne hatten etwas Magisches an sich, wie sie obgleich sie nicht größer als Glühwürmchen wirkten, der Finsternis der Nacht trotzten.

Als das Knacksen eines Astes die Stille zerriss, wurde Hinata sich des unachtsamen Augenblicks bewusst.

Blitzartig sprang die junge Chunin auf ihre Füße und wirbelte herum, bereit sich und ihre Freunde zu verteidigen.

Naruto winkte ihr breit grinsend zu.

„Na…na-ru…to…“, Hinata erstarrte und für einen Moment war sie sich nicht sicher, ob sie nicht lieber einen bis unter die Zähne bewaffneten Gegner vor sich stehen gehabt hätte.

Das Blut schoss ihr in die Wangen, als er sich langsam auf sie zu bewegte, einen knappen halben Meter blieb er vor ihr stehen und betrachtete sie besorgt: „Geht es dir gut? Du bist ja ganz rot im Gesicht!“ Er streckte seine Hand aus und wollte offensichtlich ihre Stirn befühlen, doch Hinata winkte ab und versuchte ein zuversichtliches Lächeln: „A-alles Bestens! Kein Grund zur Panik!“

Naruto musterte sie einen Augenblick lang schweigend, dann setzte er sich auf den Baumstamm und grinste die junge Kunoichi anerkennend an: „Ganz schön cool, dass du einfach ganz allein hier raus marschiert bist! Echt jetzt!“

Hinata lächelte leicht. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie ihren Kopf hob und Narutos Blick begegnete: „D-das ist mein Nindou, weißt du? Ich möchte meine Ängste überwinden und eine gute Kunoichi werden. Nicht weil ich eine Hyuga bin, sondern weil ich Hi…Hinata bin!“

Naruto nickte verstehend, dann grinste er: „Für mich bist du immer Hinata!“

Sie hatte das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren, seine Worte ließen sie beinahe schweben. Die tausend Schmetterlinge in ihrem Bauch flatterten wild umher.

Mit hochrotem Kopf ließ sie sich neben Naruto auf den Baumstamm fallen und starrte ihre Hände an. Sie konnte einfach nicht aufhören zu Lächeln.

„Hier, für dich!“

Hinata schaute auf. Naruto hielt ihr, immer noch grinsend, eine Tasse mit dampfendem Inhalt entgegen. Als er ihren verwirrten Gesichtsausdruck bemerkte, lachte er und erklärte: „Das ist Ramen. Lee hat das Wasser allein mit seinem Chakra zum Kochen gebracht. Beim ersten Versuch ist die Tasse explodiert. Ino war ganz schön sauer, darüber dass ihre Klamotten so einiges abbekommen haben.“, er zeigte auf eine Beule an seinem Hinterkopf, „Beim zweiten Versuch hat es dann aber geklappt. Schmeckt toll!“

Hinata konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, während sie dankbar die Tasse und die Essstäbchen entgegennahm. Vorsichtig wärmte sie ihre kalten Finger an dem heißen Gefäß und atmete den würzigen Geruch ein.

Naruto beobachtete sie neugierig von der Seite, als sie vorsichtig zu Essen begann.

„Mmh das sch-schmeckt toll.“, die junge Kunoichi lächelte vorsichtig. Sie hatte sich immer gewünscht, mit Naruto in die Ramen Bar in Konohagakure zu gehen und nun saß sie hier, mitten im Wald, umgeben von nichts als Bäumen und aß Nudelsuppe mit ihm.

Er schaute sie erstaunt an, als sie ihm die Tasse zögerlich entgegenhielt: „Wir können teilen, w-weil d…deine doch explodiert ist.“

Naruto strahlte über das ganze Gesicht: „Bist du dir sicher?“

Hinata lächelte: „Natürlich!“

Die Kälte hatte sich schlagartig verflüchtigt und das hatte wohl noch einen anderen Grund, als bloß eine Tasse dampfende Nudelsuppe.
 

Ino hatte gerade ihre Klamotten einigermaßen gereinigt, als Shikamaru und Shino mit den Plänen und Strategien für den nächsten Tag fertig geworden waren. Sichtlich zufrieden ordneten sie ein paar Blätter und falteten die Karte der näheren Umgebung zusammen.

Die meisten Chunin hatten sich bereits schlafen gelegt, immerhin würde ihnen Morgen noch einiges an Kraft und Geschick abverlangt werden.

Selbst Akamaru hatte sich neben dem Schlaflager seines Herrchens zusammengerollt.

Sakura packte gerade ihr Arznei Set zusammen, als Ino sie anstubste und auf Tenten zeigte, die an Nejis Schlaflager eingeschlafen war.

Die Freundinnen grinsten sich an und Sakura deckte die schlafende Kunoichi mit einer Wolldecke zu.

Danach wünschte sie Ino eine gute Nacht und legte sich ebenfalls hin. Der Tag war so anstrengend gewesen, dass sie schon nach wenigen Minuten den gewünschten Schlaf fand.

Ino sammelte noch die restlichen Scherben der explodierten Tasse ein und gesellte sich dann zu Shikamaru, Chouji, Shino und Sai, die leise miteinander flüsterten.

Sie unterhielten sich über die feindlichen Ninja und deren Techniken.

„Sie kämpfen äußerst raffiniert und vor allem eher defensiv. Es ist schwer sie zu überraschen.“, Shino erläuterte seine Entdeckungen so ruhig und gefasst wie immer.

Shikamaru seufzte: „Stimmt, es war alles andere als einfach ihre Verteidigung zu durchbrechen. Chouji und ich sind ihnen eine ganze Weile gefolgt, bis wir ihre Spur verloren haben.“

Chouji nickte nachdenklich.

„Außerdem verwenden sie Gift!“, Ino hatte sich neben ihren Teamleiter gesetzt und warf einen ernsten Blick in die Runde, „Neji hatte es übel erwischt. Wir hatten Glück, dass wir so schnell da waren. Einige der anderen Verletzungen wiesen ebenfalls Spuren von Gift auf.“

„Das bedeutet, dass wir noch vorsichtiger sein müssen. Ino, wie viel Gegengift haben wir dabei?“, Shino warf ihr einen fragenden Blick zu, woraufhin sie nicht lange nachzudenken brauchte: „Nicht genug um wirklich alle zu versorgen, wenn das nötig sein sollte. Mit Gift hatte niemand gerechnet.“

Shikamaru musterte seine Teamkameradin von der Seite. Sie wirkte erschöpft und ein wenig niedergeschlagen…kein Wunder es war ein harter Tag gewesen und als Ärztin hatte sie einiges zu tun gehabt. Vorsichtig legte er ihr eine Hand auf die Schulter und lächelte sie an: „Geh schlafen. Du hast für heute mehr als genug getan! Morgen werden wir weitersehen.“

Als sie sein Lächeln sah, schien die Sorge sich für einen Augenblick in Luft aufzulösen und ein Gefühl von Zuversicht durchströmte sie.

Ino erwiderte das Lächeln und erhob sich langsam: „Ja ich glaube das ist eine gute Idee. Gute Nacht!“

Sie legte sich auf ihr Schlaflager und zog sich die Decke bis zum Hals, da die dünnen Zeltwände die Kälte der Nacht nicht wirklich abhalten konnten.

Obwohl sie den jungen Männern den Rücken zugewandt hatte hörte sie ihre gedämpften Stimmen. Sie war wirklich erschöpft, doch es dauerte eine ganze Weile, bis sie eingeschlafen war. Immer wieder drang Shikamarus Stimme an ihr Ohr und ließ sie aufhorchen. Irgendwann siegte jedoch die Müdigkeit.
 

Der nächste Tag begann sehr früh. Während Sakura und Ino die Verletzungen ihrer Gefährten noch einmal kontrollierten, waren die Anderen damit beschäftigt ihre Ausrüstung zu vervollständigen und das Nötigste zusammenzupacken. Da die Nacht äußerst ruhig verlaufen war, mussten sie mit Allem rechnen, immerhin hatten ihre Gegner ebenfalls genug Zeit gehabt sich zu erholen und ihre Verletzten zu pflegen.

Als Neji erwachte, erblickte er Tenten, die immer noch an seiner Seite schlief. Er musste nicht lange darüber nachdenken, was sie für ihn getan hatte. Vorsichtig strich er ihr über das braune Haar und lächelte sanft. Als sie die Augen öffnete, flüsterte er ganz leise, sodass nur sie die Worte hören konnte: „Vielen Dank, Tenten.“

Sie erwiderte sein Lächeln mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen: „Schön, dass du wieder wach bist.“

„Neeejiii!“, Lee schlug seinem Teamkameraden freundschaftlich auf die Schulter, ohne an dessen Verletzung zu denken. Ein stechender Schmerz durchzuckte sein Schulterblatt, doch Neji biss sich auf die Zähne und brachte ein leicht gequältes Grinsen zustande: „Lee…hallo.“

„Sieht so aus, als wären wir wieder komplett!“, Tenten lächelte in die Runde.

Ihre Teamkameraden nickten und Lee ballte seine rechte Hand zu einer Faust: „Diesmal werde ich dafür sorgen, dass das auch so bleibt! Verlasst euch drauf!“
 

Als alle vollständig ausgerüstet und bereit waren, versammelten sie sich ein letztes Mal, diesmal an dem umgekippten Baumstamm vor ihrem Lager.

„Wir wissen nicht viel über unseren Gegner, deshalb müssen wir extrem vorsichtig sein.“, Shino schaute in die Runde, „wir sollten uns auf jeden Fall nicht allzu weit voneinander entfernen. Und gebt Acht auf deren Angriffe, die meisten sind äußerst geschickt im Umgang mit Giften.“

„Wäre es nicht besser, wenn wir alle zusammen bleiben würden?“, Sakura schaute Shino fragend an, „So wären wir jedenfalls schneller bereit uns gegenseitig zu helfen.“

„Das mag sein, allerdings hätten sie uns dann auch alle auf einmal sehr schnell umzingelt.“, erklärte Shikamaru.

Shino stimmte ihm zu: „Wir sollten in Dreiergruppen losziehen. So sind wir flexibler.“

Hinata seufzte, sie schaute zu Naruto, der bei Sai und Sakura stand und schon wieder sein siegessicheres und ehrgeiziges Grinsen aufgesetzt hatte. Er ließ keinen Zweifel daran, dass diese Mission erfolgreich sein würde. Seine blauen Augen strahlten nur so vor Zuversicht, welche Hinata ein Lächeln aufs Gesicht zauberte. Sie würde auch mutig sein und ihr Bestes geben.

„Hinata?“, Kiba rüttelte seine Teamkameradin leicht an der Schulter, „bist du soweit?“

Sie nickte, die Entschlossenheit in ihrem Gesicht schien den jungen Chunin leicht zu verwirren. Er warf Akamaru einen fragenden Blick zu, dieser legte den Kopf schief.

Kiba zuckte mit den Schultern und ging auf Shino zu, der auf ihn und Hinata wartete.

Die anderen Teams standen bereits beisammen und warteten auf ein Zeichen.

Shikamaru nickte Shino zu.
 

Beinahe geräuschlos bewegten sich die Chunin durch das Geäst der alten Bäume, die schon etliche Generationen von Ninja überdauert hatten.

Ihre Stämme waren breit und einige der kleineren Äste waren morsch und zerbrechlich und auch den robusteren Ästen hatten die Jahre Narben zugefügt, dennoch hielten sie Stand, als die jungen Konoha-Nins sie für einen winzigen Augenblick mit der Schuhsohle berührten.

„Kannst du fremdes Chakra spüren, Shikamaru?“

Der Angesprochene schüttelte den Kopf und warf einen kurzen Seitenblick auf seine Teamkameraden: „Nein, nichts.“

Schweigend sprangen sie weiter von Ast zu Ast, wachsam ließen sie ihre Blicke durch die Umgebung schweifen, doch von feindlichen Ninja war keine Spur.

Es kam Ino viel zu ruhig vor, wie die allgemein gut bekannte Ruhe vor dem Sturm. Ihre Feinde hatten genug Zeit gehabt sich ausreichend vorzubereiten. Konnte es denn sein, dass sie sich zurückgezogen hatten? Noch ehe die junge Kunoichi diesem Gedanken weitere Aufmerksamkeit schenken konnte, verfing sich ihr Fuß und ließ sie das Gleichgewicht verlieren. Unsanft landete sie auf dem unebenen Waldboden, nachdem sie sich beim vergeblichen Versuch sich irgendwo festzuhalten, die Hände aufgerissen hatte.

„Autsch!“, sie biss sich auf die Unterlippe, als ihre Handflächen nach wenigen Schrecksekunden zu brennen begannen.

„Ino? Was war das denn?“, Chouji sprang geschickt von seinem Ast herunter und musterte sie fragend, immerhin war Ino alles andere als tollpatschig.

„Ich weiß nicht. Ich muss gestolpert sein…“

Shikamaru, der immer noch auf dem Ast stand, inspizierte die Stelle, an der das vermeintliche Hindernis sich befinden sollte. Als er nichts fand, über das man hätte stolpern können, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.

„Ino, Chouji! Weg da!“

Noch ehe die beiden realisieren konnten, was ihr Teamleiter eben gesagt hatte, war dieser bereits neben ihnen und stieß sie unsanft zur Seite. Nur einen Atemzug später bohrten sich mehrere Wurfsterne in den Baumstamm, vor dem Ino sich eben noch befunden hatte.

„Shikamaru!“, Ino erstarrte, als sie den Wurfstern entdeckte, der in seiner Schulter steckte.

Der Chunin war jedoch schon wieder auf den Beinen. Ein gelassenes Lächeln umspielte seine Mundwinkel. Ohne mit der Wimper zu zucken, zog er sich den Wurfstern aus der Schulter und ließ ihn zu Boden fallen: „Wie lästig. Könnt ihr euch nicht einfach zeigen?“

Ino und Chouji hatten sich ebenfalls aufgerappelt und stellten sich nun mit ihrem Teamleiter Rücken an Rücken, so wie sie es im Training viele Male getan hatten.

„Eine Falle…ich hätte es wissen müssen.“, Shikamaru seufzte.

„Wir müssen sie aus ihrem Versteck locken!“, ohne auf die Zustimmung ihrer Teamkameraden zu warten, löste Ino sich aus der Verteidigung.

„Ino, nicht!“

Geschickt, mithilfe von etwas Chakra, welches sie in ihren Füßen bündelte, wich sie den heran fliegenden Kunai und Wurfsternen aus.

„Die kommen von dort drüben, Shikamaru!“, Chouji deutete in die Richtung, aus der ein Großteil der Kunai geflogen war. Sofort stürmten die beiden Chunin los und es dauerte nicht lange, da zerrten sie eine schmächtige Gestalt aus ihrem Versteck. Der Junge, der ungefähr in ihrem Alter sein musste wand sich heftig, doch vergebens.

Urplötzlich stürmte eine junge Frau aus einem Versteck auf der gegenüberliegenden Seite auf die jungen Männer zu. Sie hob ihr Katana über den Kopf.

Ino bemerkte sie als Erste, doch sie war bereits viel zu nah an ihren Teamkameraden dran, als dass die junge Chunin noch etwas hätte ausrichten können.

Eine Möglichkeit blieb ihr noch. Blitzschnell zog sie ein Kunai aus ihrer Tasche, doch noch bevor sie überhaupt zielen konnte, begann der Boden unter ihren Füßen zu wackeln. Ein Riss tat sich nur wenige Zentimeter neben ihrer Gegnerin auf. Diese verlor das Gleichgewicht und stürzte zu Boden.

Ino hatte Mühe sich auf den Beinen zu halten, bis das Beben so plötzlich verebbte, wie es begonnen hatte.

„Das war doch mal gutes Timing!“, Sakura zog sich ihre Handschuhe zurecht und grinste ihre Freundin an.

„Sakura!“, Ino seufzte erleichtert.

Naruto und Sai waren mittlerweile auf das Mädchen zugegangen, welches immer noch auf dem Boden lag und sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den rechten Arm hielt.

Shikamaru und Chouji hielten den schmächtigen Jungen weiterhin fest, als dieser plötzlich mit einem Knall verschwand und ein lebloses Stück Holz zurückließ.

Die beiden Chunin reagierten schnell und nahmen eine Verteidigungshaltung ein, ebenso wie Sakura und Ino.

Dann ging alles ganz schnell. Mehrere schwarzgekleidete Ninja umzingelten die Konoha-Nins, bewaffnet mit Katanas, Kunai und anderen Wurfgeschossen.

„Das sind mindestens doppelt so viele, wie wir.“, sagte Sai mit einem gelassenen Lächeln im Gesicht.

„Kein Problem!“, kam es von Naruto, der sofort auf einen der Gegner losstürmte und den ersten Angriff startete.

Sogleich war das kleine, idyllische Waldstück erfüllt von Schreien und dem Klirren von Klingen. Immer wieder ließ Sakura die Erde beben und auch die anderen Chunin gaben ihr Bestes, doch die Gegner waren ihnen zahlenmäßig einfach überlegen.

Ino heilte gerade eine Schnittwunde an Choujis Rücken, während Shikamaru ihr Deckung gab, als Shinos und Nejis Teams zu ihnen stießen.

„Genau zur richtigen Zeit!“, rief Sakura ihnen über die Schulter zu, nachdem sie einen der feindlichen Ninjas erfolgreich gegen den nächsten Baumstamm katapultiert hatte.

Nun, da sie komplett waren, würde das Kräfteverhältnis ausgeglichen sein.

Neji und Hinata kämpften Seite an Seite. Durch das Byakugan und ihre sehr ähnliche Technik, war ihre Zusammenarbeit geradezu meisterlich und schon nach kurzer Zeit hatten sie sich aus der Umzingelung der Gegner befreit.

Sakura und Ino hielten sich etwas im Hintergrund, sodass sie ihren Freunden schnellstmöglich helfen konnten, sobald sie verletzt wurden, während mindestens 20 Narutos den Gegnern das Leben schwer machten.

Shikamaru, der gerade widerwillig eine junge Frau entwaffnet hatte, ließ seinen Blick über den Kampfplatz schweifen. Auf der Suche nach dem Teamleiter der Gegner, erblickte er die Frau mit den schwarzen Locken, welche er gestern verfolgt hatte. Sie hielt sich im Schatten eines alten Baumes versteckt und grinste zufrieden.

Der junge Chunin widmete sich wieder dem Kampf, damit sie sich nicht ertappt fühlte, und warf hin und wieder einen kurzen Seitenblick in Richtung des Baumes.

Er musste sie irgendwie überraschen. Wenn sie herausfinden wollten, was ihre Gegner planten, müssten sie mit einer ziemlich großen Wahrscheinlichkeit eben jene Frau verhören.

Shikamaru warf Chouji einen Blick zu. Dieser nickte kaum merklich und verlagerte seinen Kampf etwas nach rechts, in Richtung seines Teamkameraden.

Während er seinem Teamleiter Rückendeckung gab, legte Shikamaru seine Hände zusammen. Blitzschnell reihte er ein paar Fingerzeichen aneinander: „Kagemane no jutsu!“

Noch ehe die schwarzhaarige Gegnerin bemerken konnte, dass der Angriff ihr galt war sie bereits in dem Schatten gefangen, der ihr eben noch als Schutz gedient hatte.

Ihr geschockter Gesichtsausdruck wich einem wütenden.

Shikamaru grinste gelassen, während Chouji ihm die Gegner vom Hals hielt.

Langsam bewegte er sich vorwärts, seine Gegnerin tat es ihm gleich, da ihr ohnehin nichts anderes übrig blieb.

„Was habt ihr hier zu suchen?“, Shikamaru sprach ruhig, dennoch sehr bestimmend.

Die Frau verzog ihren Mund wieder zu einem zufriedenen, triumphierenden Lächeln. Dann sprach sie mit gelassener Stimme, während der Kampf um sie herum tobte: „Das Dorf versteckt unter den Blättern wird schon bald das Dorf versteckt unter Schutt und Asche sein.“

Sie lachte, dass es einem durch Mark und Bein zu fahren schien: „Ihr solltet mit diesem lächerlichen Spiel aufhören.“

Shikamaru seufzte genervt: „Ihr seid echt ganz schön anstrengend.“

„Keine Sorge. Du hast es gleich überstanden.“, die Schwarzhaarige grinste, sie schaute geradewegs an Shikamaru vorbei. Er musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, dass er der eigentlichen Gefahr den Rücken zugewandt hatte.

Nur ganz leicht drehte er den Kopf nach links und blickte über seine Schulter. Chouji kniete auf dem Boden und hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Bauch.

Direkt neben ihm stand der schmächtige Mann, den sie ebenfalls von der Verfolgungsjagd durch den Wald kannten. Er ließ sein Katana zu Boden sinken und begann mit einer Vielzahl von Fingerzeichen.

Es schien eine komplizierte Technik zu sein und wahrscheinlich war sie sehr mächtig. Shikamaru überlegte fieberhaft, doch er wusste genau, dass er sein Kagemane no jutsu niemals rechtzeitig gelöst bekommen würde. Darauf wartete dieser Typ doch bloß.

Ino hatte ihren Teamleiter die ganze Zeit über aus dem Augenwinkel beobachtet. Vorsichtig überquerte sie den Kampfplatz, darauf bedacht den anderen Chunin nicht im Weg zu stehen. Sie versteckte sich im Schatten der Bäume, unweit von ihrem Teamkameraden entfernt und hob die Hände vor ihr Gesicht.

Immer noch überschlugen sich die Gedanken in Shikamarus Kopf. Er musste sich etwas überlegen. Noch einmal warf er einen Blick über die Schulter. Diesmal war er überrascht, denn sein vermeintlicher Gegner half Chouji auf die Beine und grinste ihn breit an.

„Sie sollten Team 10 nicht unterschätzen!“, sagte der schmächtige Mann an seine ursprüngliche Verbündete gewandt.

Shikamaru seufzte erleichtert, als er Inos Grinsen hinter dem fremden Gesicht erkannte: „Danke! Und jetzt schnell zurück, Ino!“

Chouji nickte seiner Teamkameradin ebenfalls zu: „Er hat Recht. Diesmal lass ich mich nicht so leicht überrumpeln.“

„Jutsu lösen!“

Ehe sie sich versah, war Ino schon wieder sie selbst, allerdings hatte sie dieser Schachzug einiges an Chakra gekostet.

Sie verließ ihr Versteck gerade rechtzeitig um Chouji Rückendeckung zu geben. Gemeinsam verteidigten sie ihren Teamleiter, der immer noch versuchte die schwarzhaarige Gegnerin in Schach zu halten.
 

„Shikamaru! Pass auf!“ Doch Sakuras Warnung kam zu spät.

Ino drehte sich um und sah wie ein taifunartiges Wind-Jutsu sich auf Shikamaru zu bewegte. Ohne darüber nachzudenken, was genau sie tat, stieß sie ihn mithilfe ihres Chakras zur Seite.

Er landete unsanft auf dem unebenen Waldboden, ebenso wie seine Gegnerin, welche immer noch in seinem Schatten-Jutsu gefangen war.

Der Windstoß erfasste Ino und schleuderte sie mit einer ziemlichen Wucht gegen den nächsten Baum. Die Luft blieb ihr weg, als sie mit dem Rücken aufprallte.

Sie hob ihre Hand langsam an ihren Hinterkopf, der ebenfalls aufgeschlagen war und versuchte sich zu konzentrieren um nicht dem Schwindel zu verfallen.

Doch sie merkte wie sich die Gedanken überschlugen.

Sie suchte nach ihren Teamkameraden, doch sie sah nur verschwommene Bilder.

„Chouji, Shikamaru.“, flüsterte sie leise.

Dann war alles schwarz.

Als Ino die Augen öffnete spürte sie wie Gräser ihre Beine und Arme kitzelten. Vorsichtig setzte sie sich auf und sah sich um. Sie befand sich auf einer Wiese, welche überzogen war von den verschiedensten Blumen. Doch eine von ihnen stach ganz besonders hervor. Die Kosmosblume leuchtete in ihrer Pracht geradezu märchenhaft und ihre schönen pinkfarbenen Blüten wogen sich im Wind.

„Hallo Ino!“

Verwirrt drehte sie sich zu der Stimme um und erblickte einen kleinen Jungen, der sie mit einem für ihn geradezu typischen Blick musterte. Er konnte nicht älter als 8 Jahre alt sein.

„Shikamaru?“, sie streckte ihre Hand aus, um zu ertasten, ob er auch wirklich echt war, als er sich einfach wegdrehte und loslief.

„Warte doch!“, sie sprang auf und lief ihm nach. Sie gab sich die größte Mühe ihn einzuholen, doch es schien als könnte sie die Distanz zwischen ihnen nicht überwinden.

Doch sie kannte ihn, sie hatte ihm ein Gesicht geben können und diesmal würde sie nicht über ein Zeichen stolpern müssen, denn sie hatte endlich herausgefunden, wer der Junge war.

Shikamaru blieb stehen und drehte sich um. Ino verlangsamte das Tempo, dann stand sie vor ihm. Mittlerweile war er wieder 17.

„Ich habe dich gefunden. Endlich weiß ich wer du bist.“
 

„Ino! Bist du wach?“

Die Angesprochene versuchte die Augen zu öffnen, schloss sie jedoch gleich wieder, als sie in ein helles Licht blickte. Vorsichtig blinzelte sie, um sich an die Lichtverhältnisse zu gewöhnen.

Bleeding Love

Huhuuu ihr Lieben,

nach einer Ewigkeit hab ich es endlich geschafft ein neues Kapitel fertig zu stellen! Ich weiß, es hat mal wieder viel zu lange gedauert, aber als Entschädigung ist es dafür das bisher längste Kapitel dieser Fanfic :) Und ich hoffe wirklich, dass es euch gefällt!

Zunächst möchte ich mich natürlich wieder ganz doll für eure lieben Rückmeldungen bedanken ^///^ Ihr seid wirklich suuuper! *verbeug*

Dann möchte ich mich auch für mittlerweile 31 Favoriteneinträge bedanken! Wow, es freut mich wirklich total, dass so viele Leute lesen, was ich mir hier immer zusammenschreibe!

Dieses Kapitel widme ich natürlich allen meinen Lesern, sowie  MissLunatic, die netteste Temari, die ich kenne :P, Yumeko-chan, ein ganz toller Shikamaru mit dem ganz besonderen "faulen Charme" :) und der lieben kleinen Hinata MoonlightWhisper, die mir so ein süßes OS zu meinem Lieblingspairing geschrieben hat!

Soo jetzt aber Schluss mit der langen Vorrede! Viel Spaaaß! :) *Ramen für alle verteil*
 

Kapitel 7 ~Bleeding love
 

‚Was war bloß geschehen?’

Ino öffnete langsam die Augen und blickte an eine strahlend weiße Decke, die das kalt wirkende Licht der Deckenlampe noch intensivierte.

Vorsichtig drehte sie den Kopf nach links und erblickte Sakura, die mehr als erfreut schien, die Freundin endlich wieder unter den Lebenden zu wissen.

„Sakura?“, Inos Stimme war nur ein mattes Flüstern.

Sakura lächelte: „Schön, dass du wach bist? Wie fühlst du dich?“

„Wie bin ich hierher gekommen? Was ist denn passiert?“

Die rosahaarige Kunoichi reichte ihr ein Glas Wasser. Ino setzte sich auf und nahm es dankbar entgegen, dann schaute sie die Freundin fragend an.

Diese setzte sich wieder auf ihren Stuhl und begann zu erzählen: „Nachdem du das Bewusstsein verloren hattest, herrschte ein ziemliches Chaos. Ich meine, wer hätte schon damit rechnen können, dass du dich mitten in die Attacke schmeißt? Shikamaru hat jedenfalls den kurzen Augenblick der Überraschung genutzt und diese seltsame Frau außer Gefecht gesetzt. Es ging alles ziemlich schnell. Dann plötzlich tauchten Sensei Kakashi, Sensei Gai und Sensei Kurenai auf, damit hatten wir natürlich einen klaren Vorteil und unsere Gegner ergriffen die Flucht. Einen von ihnen haben wir in Gewahrsam nehmen können, doch er ist bewusstlos und es scheint, als würde sich das sobald nicht ändern. Tsunade-sama tippt auf ein Jutsu der Geheimhaltung.“

Ino nickte vorsichtig, sie hatte Mühe, die Informationen ordentlich zu verarbeiten, denn immer noch schmerzte ihr der Kopf.

„Ist irgendwer verletzt worden?“

Sakura schüttelte den Kopf und lächelte aufmunternd: „Außer dir nicht. Es sind alle mit ein paar harmlosen Verletzungen davon gekommen. Chouji hatte eine gute Ladung Gift abbekommen, doch Tsunade hat ihn bereits behandelt und gerade müsste er schlafen.“

Ino seufzte erleichtert und lächelte nun ebenfalls wieder: „Das ist gut. Glaubst du ich kann zu ihm und Shikamaru?“

„Wie gesagt, Chouji wird wahrscheinlich schlafen, aber Shikamaru freut sich bestimmt über Besuch. Er war alles Andere als begeistert darüber, dass er die Nacht im Krankenhaus verbringen musste, nachdem er dich hierher gebracht hatte. Aber du kennst ja die Hokage, stur wie ein Ochse.“

„Na das scheint wohl an der Luft in Konohagakure zu liegen, immerhin scheinen einige Andere hier ebenfalls eine Überdosis Sturheit zu besitzen.“, Tsunade lehnte lässig im Türrahmen des kleinen Krankenzimmers und schaute Sakura gespielt empört an.

Diese drehte sich um und hob beschwichtigend die Hände: „Hokage-sama…ähem…das war natürlich ein Kompliment.“

Tsunade lächelte und betrat langsam das Zimmer. „Natürlich!“, sagte sie im Vorbeigehen zu ihrer Schülerin, dann wandte sie sich an Ino: „Wie fühlst du dich? Du hast eine gute Portion gebündeltes Chakra abbekommen, den Spaß solltest du dir nicht allzu oft gönnen.“

Die Angesprochene grinste leicht und antwortete: „Es ging mir schon mal besser, aber ich werd’s wohl überleben. Darf ich schon aufstehen?“

Die Hokage legte ihr prüfend eine Hand auf die Stirn, dann nickte sie lächelnd: „Aber übertreib es nicht.“

Mit einem letzten Winken verließ sie den Raum wieder und ließ ihre beiden Schülerinnen allein zurück.

„Ich werde dann mal nach Shikamaru und Chouji sehen.“, sagte Ino, während sie sich einen Morgenmantel überwarf. Sakura nickte und erhob sich von ihrem Stuhl: „Ich werde Naruto besuchen gehen. Falls er nicht schon längst wieder draußen ist.“

Gemeinsam verließen sie das Krankenzimmer und schritten durch den Flur. Hin und wieder begegneten sie einer der Krankenschwestern auf deren Rundgängen durch die verschiedenen Zimmer, ansonsten jedoch waren die Gänge wie ausgestorben.

Als sie die Eingangshalle erreichten, ließen sie sich an der Rezeption die Zimmernummern ihrer Teamkameraden geben und trennten sich dann.

„Ich schaue später noch mal bei dir vorbei, ja?“

„Na klar, mach das!“, Ino winkte ihrer Freundin noch einmal zu, dann bog sie um die Ecke des nächsten Ganges.
 

Sakura warf noch einen letzten Blick auf die Wanduhr, dann machte sie sich ebenfalls auf den Weg. Die Gänge waren immer noch recht leer, was wohl daran lag, dass mittlerweile Mittagszeit war und die meisten Angestellten eine Pause machten.

Die junge Kunoichi ließ ihren Blick an den kühlen, weißen Wänden entlang schweifen. Wie auch in der Schule wurden sie von zahlreichen Bildern und Schrifttafeln geschmückt, auf denen das Wissen von etlichen Jahren festgehalten wurde.

Bald schon erreichte sie den Flur, auf dem sich Narutos Zimmer befand. Auf irgendeine, ihr unerklärliche Weise, kam ihr dieser Gang besonders bekannt vor. Doch sie kümmerte sich nicht weiter darum, als sie Hinata erblickte, die unschlüssig eine Hand auf die Türklinke gelegt hatte, jedoch keine Anstalten machte, diese zu öffnen.

Sakura lächelte leicht und ging langsam auf sie zu: „Hallo Hinata! Möchtest du auch zu Naruto?“

Die Angesprochene drehte sich erschrocken um und wurde sogleich leicht rot: „Ähem…also…eigentlich schon…und…“

„Wenn du möchtest, können wir ihn ja zusammen besuchen.“

Hinata nickte erleichtert und trat einen Schritt von der Tür zurück.

Sakura legte nun ebenfalls eine Hand auf die Türklinke und wollte sie gerade herunterdrücken, als sie die Erkenntnis so plötzlich und unvorbereitet wie ein Blitz traf.

Sie zuckte zusammen, dann erstarrte sie und verlor sich in einem Wirbel aus Gedanken, die sich in ihrem Kopf überschlugen. In diesem kurzen Augenblick schlugen die schmerzlichen Erinnerungen der Vergangenheit über ihr ein, wie eine Flutwelle.

Dies war das Zimmer, das Sasuke bewohnt hatte, kurz bevor er Konohagakure für immer den Rücken gekehrt hatte.

Zu einer Zeit, als sie noch glaubte, dass alles gut war. Doch sie war naiv gewesen, das wusste sie nun. Sie hatte versucht sich dieser Erinnerungen zu entledigen, Vergangenes vergangen sein zu lassen, doch tief in ihrem Inneren hatte sie gewusst, dass es unmöglich sein würde. Die Zeit heilte keine Wunden.

„Sakura? A-alles in Ordnung?“, Hinata hatte der Freundin vorsichtig eine Hand auf die Schulter gelegt, ihre Stimme durchbrach die Stille und ließ die finsteren Erinnerungen zerspringen, als bestünden sie aus Glas.

Sakura schaute sie an, sie brachte jedoch nicht mehr als ein kurzes Nicken und ein gequältes Lächeln zu Stande: „Alles okay.“

Dieses Mal drückte sie die Türklinke direkt herunter.

Die Zeit heilte keine Wunden, doch sie lehrte mit ihnen umzugehen.

Vorsichtig öffnete sie die Tür einen Spalt breit und lugte in das kleine Krankenzimmer.

Naruto war natürlich schon wieder in bester Verfassung. Er unterhielt sich lebhaft mit Kiba und auch Akamaru gab bellend seinen Senf dazu.

Sakura betrat grinsend das Zimmer und stemmte die Hände in die Hüften: „Das hätte ich mir ja denken können!“

„Sakura! Hinata!“, Naruto winkte den beiden erfreut zu und auch Kiba schien sich über den unerwarteten Besuch zu freuen.

Hinata lächelte Naruto schüchtern an und ging langsam auf dessen Bett zu. Sie hielt den Kopf gesenkt und starrte gebannt auf den Fußboden, als sie ihm eine Pappschachtel mit der Aufschrift „Ichiraku Ramen“ entgegenhielt.

„Für dich. Werd schnell weder gesund, ja?“, flüsterte sie so leise, dass man es nur schwer verstehen konnte. Als keine Antwort kam, hob sie verwirrt ihr Gesicht und blickte in blaue Augen, die so vor Freude und Dankbarkeit strahlten, dass sie einer Sternschnuppe Konkurrenz gemacht hätten.
 

Ino folgte dem Gang und schaute hin und wieder nach rechts und links, um sich an den Zimmernummern zu orientieren. Als sie in den nächsten Flur abbog, hörte sie bereits ein ihr allzu bekanntes „Das nervt.“

Grinsend zog sie sich noch einmal den Morgenmantel zurecht, über ihre Frisur wollte sie lieber gar nicht erst nachdenken, dann erreichte sie das Zimmer.

Die Tür war einen Spalt breit geöffnet, sodass ein dünner Lichtstrahl auf den sauberen Fußboden fiel.

„Stell dich nicht immer so an, Shikamaru! Sei doch froh, dass du gesund bist und nachher schon wieder gehen kannst.“

Ino hielt inne und starrte wie gebannt auf den Lichtstrahl, der sich vor ihr wie eine Barriere über den Boden zog und sie von ihrem Teamkameraden trennte.

„Ach das nervt einfach.“

„Du bist echt unverbesserlich.“, zischte Temari, „Und da mache ich mir noch die Mühe, ins Krankenhaus zu kommen.“

Vor der Tür ging Ino vorsichtig einen Schritt zurück und lehnte sich gegen die kalte, weiße Wand. Was machte diese Temari aus Sunagakure hier? Tsunade hatte überhaupt nicht erwähnt, dass sie Besuch aus einem anderen Ninjadorf erwartete.

„Jaa, es ist doch schön, dass deine Brüder und du mal wieder in Konohagakure seid.“, antwortete Shikamaru so gleichmütig wie immer.

Obwohl es vielleicht nur eine einfache Geste der Höflichkeit war, stach es. Er hatte ‚schön’ gesagt, etwas, dass er nicht allzu oft tat. Dieses kleine so bedeutungsvolle Wort hallte in ihrem Kopf wieder und ließ ihr kaum Zeit, über dessen Bedeutung nachzudenken. Sie hielt den Atem an, als im Zimmer wieder gesprochen wurde.

Temari konnte es wohl ebenso wenig fassen, denn sie fragte verwirrt: „Schön?“

Ino stieß sich mit Schwung von der Wand ab, lief los, den Gang entlang zurück und bog um die nächste Ecke. Sie wollte die Antwort lieber nicht hören, nicht weiter darüber nachdenken. Doch natürlich konnte sie nicht verhindern, dass die Gedanken nur so auf sie einströmten. Warum warf sie diese lächerliche Aussage bloß so aus der Bahn? Früher hätte sie sich darüber aufgeregt, nichts weiter. Sie seufzte, während sie langsam weiterging.

„Hallo Ino!“

Sie hob den Kopf und erblickte Choujis Vater, der wohl gerade seinen Sohn besucht hatte.

Ino versuchte ein freundliches Lächeln, welches ihr hervorragend gelang: „Guten Tag, Herr Akimichi. Waren sie bei Chouji? Geht’s ihm gut?“

Er nickte gutgelaunt: „Jaa du kennst doch Chouji. Wenn der erstmal gut gegessen hat sind alle Schmerzen vergessen. Wie geht es dir denn, Ino? Ich hab von deinem Vater gehört, dass es dich ziemlich übel getroffen hat.“

Die junge Kunoichi lächelte erleichtert: „Mir geht es schon wieder viel besser. Mein Vater übertreibt eben gern. Ich werde mal nach Chouji sehen.“

Choza Akimichi lachte und wünschte Ino noch eine gute Besserung, dann verabschiedete er sich und auch Ino ging weiter.

Als sie endlich das Zimmer ihres Teamkameraden erreichte klopfte sie an und wartete erst gar nicht darauf hereingebeten zu werden.

Chouji saß in seinem Bett und ließ sich gerade das Mittagessen schmecken. Er sah überrascht auf, als sich die Tür öffnete und Ino grinsend hereinkam.

„Hallo Chouji! Ich störe doch nicht, oder?“

Er lächelte erfreut und rutschte direkt ein Stück beiseite, sodass Ino sich ans Fußende des Bettes setzen konnte: „Hey Ino! Natürlich nicht. Setz dich doch!“

Dankend folgte sie seinem Angebot und ließ sich auf das Bett fallen. „Wie geht’s dir?“, fragte sie.

Ihr Teamkamerad nickte kauend: „Könnte kaum besser sein! Ein ruhiger Tag mit gutem Essen und Besuch von einem hübschen Mädchen!“

Die blonde Kunoichi schaute ihr Gegenüber verwirrt an. Als sie sein breites Grinsen sah, knuffte sie ihn freundschaftlich: „Hey, mach dich nicht über mich lustig!“

Chouji lachte und hob beschwichtigend die Hände: „Glaub mir, das würde ich mich nicht wagen. Du weißt doch, vor dir habe ich Respekt.“

Ino musste nun ebenfalls lachen, doch bevor sie ihm etwas erwidern konnte fuhr er bereits fort, diesmal mit einem ernsteren Unterton: „Ich wollte dich bloß zum Lachen bringen, so ein deprimiertes Gesicht passt doch gar nicht zu dir.“

Sie schaute ihn erstaunt an. Obwohl sie sich wirklich große Mühe gegeben hatte ihre finsteren Gedanken hinter einem fröhlichen Lächeln zu verstecken, hatte Chouji sie durchschaut. Er hatte geradewegs hinter ihre perfekt geglaubte Maske geblickt.

Ino lächelte, diesmal aufrichtig und seufzte: „Du warst schon immer aufmerksamer, als die meisten anderen Menschen und hast dich nicht an der Oberfläche der Dinge aufgehalten.“

Chouji lauschte ihr gespannt, als sie nach einer kurzen Pause weiter sprach: „Ich hab ziemlich lange gebraucht um das zu verstehen.“

Sie wollte noch etwas hinzufügen, doch er schüttelte den Kopf und lächelte. „Ach was, wir waren doch nicht umsonst das Team mit dem unübertrefflichen Mannschaftsgeist. Mach dir nicht so viele Gedanken, das ist doch viel zu anstrengend.“, sagte er, während er sein Tablett weg schob und eine Tüte Chips öffnete.

Er hielt sie ihr entgegen, doch Ino lehnte entschuldigend ab: „Ich bin auf Diät.“

Chouji zuckte mit den Schultern und griff selbst in die Tüte.

„Shikamaru hat mal gesagt, dass Mädchen gar nicht unbedingt so dünn sein müssen.“, sagte er so beiläufig, als würde er über das Wetter sprechen.

Ino sprang sofort auf und schaute ihren Teamkameraden entgeistert an. Ihre Wangen nahmen einen blassen Rotschimmer an, während sie mit großen Gesten abwinkte: „Wie kommst du denn jetzt auf Shikamaru? Der hat doch wirklich überhaupt nichts damit zu tun!“

„Ach, es war einfach ein spontaner Gedanke.“, antwortete der Angesprochene mit einem leichten Grinsen.

Die Kunoichi setzte sich wieder und grinste nun ebenfalls.

Erneut hielt Chouji ihr die Chipstüte entgegen und Ino nahm sich etwas.

Es tat gut, hier zu sitzen. Es war so unbeschwert, dass sie beinahe völlig vergaß, warum sie eigentlich traurig war. Sie erinnerte sich noch zu gut an den Tag, an dem sie in einem Team gelandet waren. Sie war alles andere als begeistert gewesen, dass sie mit Chouji im selben Team sein sollte. Heute, fast 5 Jahre später kamen ihr diese vergangenen Vorurteile furchtbar oberflächlich vor, denn sie hätte sich keinen besseren Teamkameraden als Chouji Akimichi vorstellen können.

„Na, das sieht man ja auch nicht alle Tage.“, kam es von der Tür.

Die beiden Teamkameraden drehten die Köpfe und erblickten ihren Teamleiter. Shikamaru lehnte lässig in der Tür und betrachtete die Szene ein wenig ungläubig.

„Hey Shikamaru! Was willst du denn hier?“, fragte sein bester Freund.

Der Angesprochene seufzte, wie immer: „Was für ne Frage. Nach euch sehen, natürlich! Ich mache mir Sorgen um euch und ihr sitzt hier gemütlich und esst Chips.“

Ino und Chouji schauten sich kurz an und hatten Mühe, nicht laut loszulachen. Sie rückten noch ein Stück zusammen, damit ihr Teamkamerad auch noch Platz hatte sich zu setzen.

Dieser ließ sich neben Ino nieder und griff ebenfalls in die Chipstüte, die Chouji ihm entgegenhielt.

Es wurde nicht viel gesprochen, denn Team 10 verstand sich nach fünf gemeinsamen Jahren fast ohne Worte und auch Ino, die sonst selten schwieg, genoss die stille Kommunikation.

Unüblicherweise war es dieses Mal Shikamaru, der die Stille durchbrach: „Mach so etwas nie wieder, Ino Yamanaka! Hast du verstanden?“

Sie brauchte einen kurzen Augenblick, um zu begreifen, wovon er sprach, dann sah sie ihn mit einem frechen Grinsen auf den Lippen an: „Sag bloß, du hast dir Sorgen gemacht?“

Er seufzte genervt und fasste sich an die Stirn: „Eine Ärztin wirft sich nicht in die Attacke. Im Gegenteil, eigentlich hätte ich besser auf dich Acht geben müssen und nicht du auf mich.“

„Ach was, es ist doch alles gut gegangen. Außerdem hattest du schon genug zu tun, mit dieser Anführerin.“, Ino erhob sich langsam und strich ein paar Chipskrümel von ihrem Morgenmantel, dann ging sie zur Tür.

„Ich werde mich noch etwas ausruhen, Jungs. Bis später!“ Sie winkte noch einmal und wollte gerade die Tür öffnen, als Shikamaru sie noch einmal zurückrief: „Ino!“

Sie drehte sich um und sah ihren Teamkameraden fragend an: „Ja?“

„Danke! Schon wieder.“

„Immer wieder gern!“, antwortete sie augenzwinkernd, bevor sie das Zimmer verließ und die Tür ins Schloss fiel.
 

Am nächsten Morgen durften alle Chunin das Krankenhaus verlassen. Tsunade hatte zwar immer wieder betont, dass die Entlassung auf Eigenverantwortung geschah, da einigen noch etwas Ruhe mit Sicherheit gut tun würde, doch selbst Ino hatte sich letztlich durchsetzen können.

Sie schlenderte nun in Begleitung ihres Vaters durch die Straßen Konohagakures und genoss die Herbstsonnenstrahlen, die noch immer eine angenehme Wärme ausstrahlten.

„Bist du sicher, dass du nicht lieber noch einen Tag zur Beobachtung geblieben wärst?“, Inoichi war nicht sonderlich begeistert über die Entscheidung seiner Tochter, das Krankenhaus früher als empfohlen zu verlassen.

Ino verdrehte bloß die Augen, da er sie nun bereits zum fünften Mal fragte: „Es geht mir schon viel besser! Außerdem brauchst du doch meine Hilfe im Laden oder?“

Ein Argument, dem er nichts entgegenzusetzen hatte, immerhin hatte er von der Hokage einen größeren Auftrag erhalten.

„Morgen finden die Feierlichkeiten zu Ehren des Dorfes statt und Tsunade-sama hat mich gebeten mich um die Blumendekorationen zu kümmern.“, er seufzte, als er an den Berg Arbeit dachte, der auf ihn wartete.

„Haben wir deshalb Besuch aus Sunagakure?“

Inoichi nickte: „Ja, deshalb hat die Hokage den Kazekage zu uns eingeladen. Immerhin verbindet Sunagakure und Konohagakure ein freundschaftliches Bündnis. So ein Fest ist eine hervorragende Gelegenheit, um die Einigkeit der Ninjadörfer zu stärken.“

Ino freute sich schon jetzt auf den nächsten Tag, denn das Fest zu Ehren Konohagakures, welches jedes Jahr zu Beginn des Herbstes stattfand war ein ganz besonderer Tag.

Alles wurde herrlich mit Blumen und Lampions/ Laternen geschmückt und überall im Dorf wurden Stände aufgebaut, die die verrücktesten und schönsten Sachen anboten, die sie je gesehen hatte.

Außerdem trugen alle Menschen wunderschöne, bunte Kimonos und vergaßen für diesen Tag all ihre Alltagssorgen und Probleme.

Nachdem Ino den kleinen Blumenladen betreten hatte, musste sie wieder einmal feststellen, dass es ihrem Vater einfach nicht gelang Ordnung zu halten. Die Blumenvasen standen ziemlich durcheinander und auch die anderen Spuren seiner Arbeit, sprich Blumendraht und Styroporformen, hatte er nicht beseitigt.

Doch anstatt ihm eine Standpauke zu halten, wie sie es sonst immer tat, ließ sie lieber Taten sprechen und gab sich selbst ans Aufräumen.

Inoichi machte sich sogleich an die Arbeit. Er war seiner Tochter mehr als dankbar, dass sie ihm die Unordnung nicht allzu übel zu nehmen schien.

Die Zeit verging wie im Flug und als Ino und ihr Vater mit der Arbeit fertig waren, dämmerte es draußen bereits.

Die junge Kunoichi hängte ihre Arbeitsschürze an einen Haken an der Wand und verließ den Laden, nachdem sie ihrem Vater noch einen Tee aufgebrüht hatte.

Die Straßen waren recht belebt, da es für die Herbstzeit noch erstaunlich warm war. Das ideale Wetter für das diesjährige Herbstfest, hoffentlich würde es bis Morgen noch so bleiben.

Ino spazierte gemütlich und grüßte hin und wieder ein paar der Leute, die ebenfalls noch unterwegs waren.

Nach gerade mal fünf Minuten erreichte sie das Haus der Harunos. Sakura saß auf der kleinen Gartenmauer und winkte ihrer besten Freundin schon von weitem zu.

„Entschuldige bitte, dass es so spät geworden ist, wir haben für die Dekoration doch länger gebraucht, als ich gedacht hatte.“

Die rosahaarige Kunoichi winkte lächelnd ab: „Kein Problem. Gehen wir ein Stück?“

Ino nickte, froh darüber, noch etwas Zeit an der frischen Luft verbringen zu können.

Sakura sprang geschickt von der Gartenmauer und gemeinsam schlenderten sie die Straße entlang.

„Schön, dass es dir schon wieder so gut geht.“

„Ja, Konohagakures Medic-Nins sind eben nicht zu unterschätzen!“

Sie schauten sich kurz an, dann lachten sie gemeinsam. Eine Weile gingen sie schweigend nebeneinander her, bis Ino die ungewohnte Stille zwischen Sakura und sich nicht mehr aushielt: „Was ist los? Du benimmst dich ganz schön komisch, wenn du mich fragst!“ Sie hatte es absichtlich mit einem stichelnden Unterton gesagt, da sie genau wusste, dass Sakura genau auf diese Art Gespräch immer einging und es meistens damit endete, dass beide in Lachen ausbrachen.

Die rosahaarige Kunoichi musste tatsächlich lächeln, doch es war nur ein schwacher Schatten von dem, was sich Ino erhofft hatte: „Es ist wegen…“

„Sasuke Uchiha“, setzte die blonde Kunoichi den Satz fort.

Sakura hob erstaunt den Kopf: „Woher weißt du…?“

„Sakura, ich kenne dich schon etwas länger. Außerdem ist es der gleiche traurige Blick wie damals. Du kannst dir nicht ewig Vorwürfe machen.“

„Ja, ich weiß. Du hast Recht. Aber morgen…“

„Nichts da! Du gehst auf jeden Fall mit zum Herbstfest. Du hast doch mich!“, Ino zwinkerte ihrer besten Freundin zu. Sie wusste nur zu gut, wie sehr Sakura unter Sasukes Verschwinden gelitten hatte und dass so ein Schmerz nicht mehr so einfach verheilte. Es blieb immer eine kleine Narbe zurück, die bisweilen an die längst verschlossen geglaubte Wunde erinnerte. Doch Ino wusste auch, dass es wenig brachte zurückzuschauen.

Sakura schien kurz nachzudenken, nickte dann jedoch lächelnd, da sie wusste, dass ihr ohnehin nichts anderes übrig bleiben würde. Doch es fiel ihr plötzlich gar nicht mehr so schwer, sich auf den morgigen Tag zu freuen. „Danke, Ino.“

„Dafür sind Freunde doch da!“
 

Als Ino nach Hause kam, war es bereits später, als sie angenommen hatte. Der Blumenladen war längst schon abgedunkelt worden und auch im Haus brannte nur noch ein schwaches Licht. Ihr Vater saß gähnend über einem sehr aufwendigen Blumengesteck, welches wohl für den Hokage Turm gedacht war. Wahrscheinlich war es Shizunes Idee gewesen, denn Ino konnte sich nur schwer vorstellen, das Tsunade sich ein derart hübsches Gesteck selbst ausgesucht hatte.

Sie setzte sich ihrem Vater schweigend gegenüber und sah ihm eine Weile zu. Immer wieder faszinierte sie die Präzision und gleichzeitig die Ruhe und Kreativität, die ihr Vater in seinem Beruf an den Tag legte. Man konnte kaum glauben, dass er einer der besten Jonin Konohagakures war.

„Ino?“

Seine Stimme riss sie aus den Gedanken. Sie sah ihn fragend an.

Wortlos hielt er das Gesteck hoch und sah sie nun seinerseits fragend an.

Die Blüten waren vor allem in herbstlichen Farbtönen gehalten, goldgelb, orange und ein sehr kräftiges rot. Ein paar grüne Blätter ließen sie noch etwas mehr strahlen.

Ino nickte begeistert: „Das ist wirklich wunderschön. Damit hast du dich selbst übertroffen!“

Inoichi lachte glücklich und küsste seine Tochter auf die Stirn, bevor er ihr eine gute Nacht wünschte.
 

Schon am frühen Morgen des nächsten Tages war das Wetter sehr angenehm. Die Sonne strahlte eine angenehme Wärme aus und ein leichter Wind ließ die Blätter an den Bäumen flattern. Hin und wieder segelte vereinzelt ein Blatt in orange-rot oder gelb-grün zu Boden.

„Shizune, warum hab ich denn nichtmal an einem Tag wie diesem frei?“, Tsunade saß an ihrem Schreibtisch und hatte den Kopf auf die Hände gestützt. Ein wenig pikiert schaute sie ihre Vertraute an.

Diese schüttelte den Kopf: „Tsunade, als Hokage hast du nun einmal eine Verantwortung zu tragen. Außerdem beginnt das Fest erst gegen Nachmittag und dafür muss noch einiges organisiert werden. Die Mission bezüglich der Grenzüberfälle muss übrigens auch noch ausgewertet werden und…“

„Ja, ja ich habs verstanden.“, maulte die Hokage und zog einen der Papierstapel zu sich.

Shizune lächelte zufrieden und legte noch einen Zettel dazu, wofür sie einen bösen Blick erntete.

„Ich organisiere dir erstmal einen Becher Sake, Tsunade! Na wie wäre das?“

Darauf bekam sie zwar keine Antwort, doch sie kannte die Hokage mittlerweile lange genug, um zu wissen, dass das die Wogen glätten würde.

Sie verließ das Büro und schritt zügig durch die Gänge. Zu so früher Stunde war noch nicht allzu viel los, weder im Hokage Turm, noch in den Straßen Konohagakures.

Seit Tsunade das Amt der Hokage übernommen hatte, war es zum Glück ein Leichtes geworden, schon so früh Sake bestellen zu können.

Die Besitzerin der Bar, eine ältere Frau, begrüßte Shizune sogleich sehr freundlich: „Guten Morgen Shizune! Die Hokage fängt aber heute schon früh an.“

Die Angesprochene lachte etwas verlegen: „Ach ja, du kennst doch Tsunade!“

„Allerdings“, antwortete die Frau nickend, „schon als kleines Mädchen habe ich sie gekannt. Früher war sie allerdings vernünftiger. Nun ja, Shizune hier ist der Sake. Und könntest du ihr bitte dieses Paket mitnehmen? Sie weiß schon Bescheid.“ Sie stellte eine recht große, vor allem sehr unhandliche Kiste auf den Tresen.

Die junge Frau lächelte freundlich: „Natürlich! Haben sie vielen Dank für den Sake!“

Sie legte ein paar Münzen hin, nahm den Sake in die eine Hand und überlegte gerade, wie sie das Paket mit nur einer freien Hand tragen könnte, als ihr jemand zuvorkam.

„Ich nehme das schon, wenn sie gestatten, Shizune-san.“

Leicht verwirrt schaute sie den jungen Mann an, der wie immer ein enormes Maß an Höflichkeit ausstrahlte und der jungen Frau nun sein üblich freundliches Lächeln schenkte.

„Iruka-san? Vielen Dank.“

Gemeinsam verließen sie die Bar. Sie schritten eine Weile schweigend nebenher. Hin und wieder warf Shizune kurze Blicke zu ihrem Begleiter.

„Arbeiten sie heute gar nicht, Iruka-san?“, fragte sie vorsichtig.

Er schaute sie kurz an, als hätte sie ihn gerade aus seinen Gedanken gerissen, dann schüttelte er lächelnd den Kopf: „Wegen des Festes ist der Unterricht heute ausgefallen. Wie ich sehe, sind sie trotzdem noch fleißig.“

„Ach was“, sie winkte mit der freien Hand ab, „die Hokage hat mich lediglich um einen kleinen Gefallen gebeten. Sie hat wirklich viel zu tun.“

„Ja, das denke ich mir. Im Moment läuft hier auch alles drunter und drüber.“, Irukas Gesichtsausdruck verfinsterte sich etwas. Er war natürlich ebenso besorgt, über die Vorfälle an den Grenzen, wie auch die anderen.

Doch nur einen Augenblick später war das sanfte Lächeln auf sein Gesicht zurückgekehrt: „Aber der Wille des Feuers ist nicht so einfach zu bezwingen.“, er tippte sein Stirnband an, „schließlich tragen wir das hier nicht nur zur Zierde.“

Shizune erwiderte sein Lächeln und nickte. Sie konnte gut verstehen, warum Iruka sich um die angehenden Shinobi Konohagakures kümmerte. Er wusste, was essentiell war, um ein guter Ninja zu werden und er vermittelte dies sowohl mit Verstand als auch mit Herz.

Als sie das Büro der Hokage endlich erreichten, unterhielt diese sich gerade mit ihren beiden Schülerinnen Sakura und Ino.

Tsunade schien mittlerweile wieder besserer Laune zu sein, denn sie winkte Shizune und ihrem Begleiter erfreut zu.

Nachdem sich die beiden verabschiedet hatten, wendete die Hokage sich erneut ihren Schülerinnen zu: „Durch das Fest heute haben wir leider nicht so viel Zeit für das Training, aber ich mache mir da, um ganz ehrlich zu sein, überhaupt keine Sorgen um euch.“

Sie stellte ihnen ein paar Aufgaben, welche beide sehr zufrieden stellend lösen konnten.

Plötzlich klopfte es an der Tür.

Tsunade sah erstaunt auf: „Ja?“

Die Tür öffnete sich und Shikamaru betrat das Büro. Er schien ebenso überrascht seine Teamkameradin hier zu sehen, wie sie ihn. Doch bevor sie auch nur ein Wort wechseln konnten, war die Hokage von ihrem Platz aufgestanden: „Ah Shikamaru, danke, dass du gekommen bist. Aufgrund des Festes werden wir die Besprechung allerdings auf Morgen verlegen. Könntest du bitte dieses Schreiben hier deinem Vater mitnehmen?“

Er schien alles andere als begeistert darüber zu sein, dass er nun sozusagen völlig umsonst hergekommen war. Ino sah ihm deutlich an, dass er sich ein „Wie nervig“ nur mit Mühe verkneifen konnte. Gleichzeitig fragte sie sich, um was für eine Besprechung es sich wohl handeln mochte.

„Gut, dann werden wir das Training an einem anderen Tag fortsetzen. Ihr könnt gehen, Ino und Sakura. Viel Spaß heute Abend und wir werden uns mit Sicherheit sehen.“, Tsunade legte ihre Akten zusammen und schenkte ihren Schülerinnen noch ein fröhliches Lächeln.

Diese verabschiedeten sich und verließen gemeinsam mit Shikamaru das Büro.
 

Es war bereits später Nachmittag, als Inoichi das letzte Blumengesteck an einem der Stände befestigte. Sichtlich zufrieden betrachtete er sein Werk.

„Es ist toll geworden, Papa!“, Ino sah sich all die wunderschön verzierten Häuser und Stände an, die den Dorfplatz säumten. Ein herrlicher Duft lag in der Luft und wurde von einer sanften Brise durch die Straßen Konohagakures geweht. Die Bäume hatten bereits herbstliche Farbtöne angenommen. Nur vereinzelt konnte man noch grüne Kleckse zwischen all dem orangefarbenen und roten Blattwerk erkennen.

„So, jetzt wird es aber höchste Zeit, dass wir nach Hause kommen.“, Inoichi packte seine Sachen zusammen und wartete geduldig auf seine Tochter, die Mühe hatte, sich von dem atemberaubenden Anblick loszureißen.

Sie lächelte ihren Vater an und gemeinsam beeilten sie sich, nach Hause zu kommen. Unterwegs begegneten ihnen einige Leute, die sich so langsam bereits auf den Weg machten.

Als sie endlich zu Hause angekommen waren, wollte Ino sich gerade ans Aufräumen geben, als ihr Vater sie zur Treppe schob: „Du musst dich doch noch umziehen. Ich mach das schon.“

Sie wollte widersprechen, doch ungewöhnlicherweise ließ Inoichi keine Widerrede zu und da Ino sehr froh darüber war, etwas mehr Zeit zur Verfügung zu haben gab sie sich geschlagen.

„Gut, wie du meinst! Und danke.“, sie lächelte ihren Vater an, dann ging sie die Treppe nach oben und überlegte dabei, was sie an diesem besonderen Tag anziehen könnte. All die Jahre zuvor hatte sie sich noch etwas ganz Neues gekauft, doch in diesem Jahr hatte sie das Fest vollkommen vergessen. Nun würde sie wohl mit dem Kimono von letztem Jahr Vorlieb nehmen müssen.

Seufzend betrat sie ihr Zimmer. In der Tür blieb sie abrupt stehen.

Sie glaubte ihren Augen nicht zu trauen, als sie den wunderschönen Kimono an ihrem Kleiderschrank hängen sah.

Er war in einem zarten rosé gehalten und mit rosa- und pinkfarbenen Herbstkirschblüten und grünen und goldgelben Blättern verziert.

Sie schüttelte etwas ungläubig den Kopf und konnte den Blick kaum von dem schönen Kleidungsstück wenden, als sich plötzlich eine Hand auf ihre Schulter legte.

„Er gehörte deiner Mutter.“

Ino drehte sich um und sah ihren Vater fassungslos an, sie wollte etwas sagen, doch sie fand einfach keine Worte.

„Schon in Ordnung, Ino. Ich finde, es ist Zeit, dass du ihn bekommst. Außerdem hast du doch nichts zum Anziehen, oder?“, sanft schob er sie vor den Kleiderschrank, „ich warte unten auf dich.“
 

Als sie die letzte Treppenstufe hinter sich gelassen hatte, sah Inoichi gespannt auf und musste sogleich lächeln. Ino sah wirklich hübsch aus. Der Kimono passte farblich perfekt zu ihren Haaren und den blauen Augen, die vor Freude nur so strahlten.

„Vielen Dank Papa!“

„Hm, irgendetwas fehlt da noch.“, fachmännisch legte er eine Hand an sein Kinn und musterte sie nachdenklich, dann nickte er, „ah ich weiß es!“

Ino blickte ihm fragend hinterher, als er das Zimmer verließ. Nur einige Augenblicke später betrat er es auch schon wieder und steckte seiner Tochter eine Cosmea Blüte ins Haar.

„So ist es perfekt!“, er lächelte sie an und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Viel Spaß und pass auf dich auf!“

„Versprochen!“, sie zwinkerte ihrem Vater noch einmal zu, dann lief sie zur Tür.

Als sie das Haus verließ, wurde Ino bereits erwartet.

„Na endlich, Ino! Wenn du so weiter machst, dann bekommt Sensei Kakashi noch ernstlich Konkurrenz im zu spät kommen.“, Sakura saß auf der kleinen Bank, auf der sich an normalen Werktagen immer die Blumenauslagen befanden. Nun stand sie auf und betrachtete Ino lächelnd: „Wunderschön, der Kimono!“

Die blonde Kunoichi lächelte ihre Freundin dankbar an.

„Deiner ist aber auch schön. Er passt zu deinen Haaren!“

Sakura drehte sich einmal um die eigene Achse, dann grinste sie und zog Ino ohne Vorwarnung mit.

Gemeinsam liefen sie durch die Straßen, des Dorfes die bereits ziemlich leer waren. Die meisten Dorfbewohner würden wahrscheinlich schon längst auf dem Fest sein.

Ino dachte an ihren Vater, der immer noch zu Hause mit Aufräumen beschäftigt war. Vielleicht hätte sie ihm doch mehr widersprechen sollen. Immerhin hätten sie die Arbeit gemeinsam viel schneller fertig gehabt.

Sakuras Stimme riss sie aus ihren Gedanken: „Oh wow! Das sieht unglaublich aus.“

Sie hatten den großen Dorfplatz erreicht und schauten sich fasziniert um. Ino hatte zwar alles schon vorher gesehen, doch das war kein Vergleich zu dem Anblick, der sich ihr nun bot.

Da es bereits dämmerte, leuchteten die Lampions und ließen den Platz in einem warmen Licht erstrahlen. Die Blüten, die an den Häusern und Ständen hingen wogen sich im Wind und die Äste der Bäume schienen im Hintergrund der lachenden und fröhlich plappernden Menschen zu flüstern, während sie ihre Blätter auf die Reise schickten.

Diesmal war es Ino, die ihre Freundin mitzog. Sie schlenderten an den unterschiedlichen Ständen vorbei und betrachteten alles ganz genau. Sie sahen etliche wunderschöne Stoffe, Kerzen, Räucherstäbchen und Gewürze, sowie hübsche Armbänder und Talismane.

Die Besucher des Festes drängten sich mit leuchtenden Augen von einem Stand zum nächsten und hatten Schwierigkeiten sich für ein einziges Andenken zu entscheiden.

Auch vor den Essensständen, welche zur Feier des Tages ganz besondere Delikatessen anboten, tummelten sich die Menschen begeistert, doch Ino und Sakura steuerten ein ganz anderes Ziel an.

Nachdem sie den Dorfplatz überquert und die Stände hinter sich gelassen hatten, erreichten sie den kleinen Vorhof der Ninjaakademie. Hier war ebenfalls alles mit Lampions dekoriert worden, sodass der kleine Platz und das angrenzende Gebäude in ein warmes Licht getaucht wurde.

Schon von weitem sahen Sakura und Ino ihre Teamkameraden, die sich wie jedes Jahr, um der alten Zeiten Willen hier trafen. Sie hatten sich auf die Wiese, direkt unter dem großen Baum gesetzt. Die kleine Schaukel, auf der im Laufe ihrer Schulzeit wohl jeder schon einmal gesessen hatte um nachzudenken, wurde vom Wind leicht bewegt, als wollte sie die Bilder aus der Vergangenheit noch einmal aufleben lassen.

„Sakuraa!“, Naruto winkte seiner Teamkameradin fröhlich zu. Diese kicherte und winkte ihm zurück.

„Da seid ihr ja endlich! Wir dachten schon, ihr hättet es vergessen!“, Lee war direkt aufgesprungen, damit Sakura noch etwas Platz im Gras hatte.

„Wie könnten wir das vergessen!?“, antwortete sie ihm lachend, während sie sich dankbar hinsetzte. Ino gesellte sich zu Chouji, der ihr extra einen Platz freigehalten hatte.

In den nächsten Augenblicken sprach niemand ein Wort. Die Grillen zirpten in den Gebüschen, die Blätter rauschten im Wind und der sanfte Klang einer fernen Melodie erfüllte die Luft. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach, erinnerte sich daran, wie alles an diesem Ort begonnen hatte und wie viel sie bis jetzt schon erreicht hatten.

Sie waren den Weg gemeinsam gegangen und dennoch hatte jeder seine eigenen Ziele, Träume und Ideale. Ein paar sehr lang wirkende Minuten verstrichen.

„Schluss jetzt mit der Grübelei!“, Naruto durchbrach das Schweigen wie jedes Jahr als erster und sprang mit einem breiten Grinsen auf seine Füße, „sonst verpassen wir noch das Beste und Ichiraku-san hat kein Ramen mehr!“

Ino ließ sich von dem Lachen ihrer Freunde anstecken und erwartete bereits Shikamarus typischen Kommentar, der eigentlich immer auf Narutos Ruhestörung folgte.

Sie sah sich um und erst jetzt fiel ihr auf, dass ihr Teamkamerad wohl überhaupt nicht da gewesen ist.

„Wo ist denn Shikamaru schon wieder?“, fragte sie Chouji mit vorwurfsvollem Unterton. Sie hatten sich bis jetzt in jedem Jahr hier getroffen und eigentlich war ihr Teamkamerad alles andere als vergesslich.

„Der gute Shikamaru hat doch heute ein Date!“, antworte ihr Kiba lachend.

„Kiba…“, Chouji verdrehte die Augen, dann wendete er sich Ino mit einem entschuldigenden Lächeln zu: „Es ist so…“

„Schon okay!“, die blonde Kunoichi lachte nun ebenfalls, „lasst uns endlich losgehen! Immerhin haben wir einen tollen Abend vor uns.“

Gemeinsam machten sie sich auf den Weg Richtung Dorfplatz. Sakura warf ihrer Freundin immer wieder kurze Blicke zu, doch Ino lächelte die meiste Zeit sehr fröhlich.

Es fiel ihr nicht besonders schwer zu lächeln, obwohl ihr eher zum Weinen zumute war. Sie war eben eine gute Schauspielerin und ließ sich nur selten etwas anmerken.

Ohne, dass sie etwas dagegen tun konnte, musste sie immer wieder an das kurze Gespräch denken, welches sie im Krankenhaus belauscht hatte. Also hatte es doch mehr bedeutet, als sie gehofft hatte…

Erst, als sie den Dorfplatz erreichten, gelang es ihr sich auf etwas Anderes zu konzentrieren. Mittlerweile war es richtig dunkel geworden, sodass das Licht der Lampions noch etwas schöner wirkte. Eine fröhliche und ausgelassene Melodie erfüllte den Festplatz und von überall her hörte man glückliches Lachen.

„Wer kommt mit zu Ichiraku-sans Ramen Stand?“, Naruto schaute fragend in die Runde und sogleich schlossen sich Chouji, Lee und Kiba an.

„Komm doch auch mit Hinata!“, Naruto hatte bereits ihre Hand genommen um sie mitziehen zu können, „dann kann ich mich noch für das Essen im Krankenhaus bedanken!“

Das Blut schoss ihr in die Wangen, schüchtern suchte sie auf dem Boden nach einer passenden Antwort, als Ino und Sakura ihr fast gleichzeitig einen leichten Stoß verpassten.

„Hoppla!“, Naruto grinste, als Hinata ihm entgegenstolperte und er sie auffing, „das deute ich mal als ein ‚Ja’!“

Die anderen Kunoichi warfen sich eindeutige Blicke zu und kicherten leise.

„Kommst du auch mit, Sakura?“, Lee sah Sakura fragend an, diese warf ihrer besten Freundin einen kurzen Blick zu und schien einen Moment zu überlegen.

„Natürlich gehst du mit!“, Ino knuffte sie leicht und zwinkerte ihr zu.

„Aber…“

„Kein aber! Geh schon! Ich komme klar. Wir sehen uns später, Sakura.“

Lee strahlte und hielt der jungen Kunoichi seinen Arm hin, sodass sie sich bei ihm einhaken konnte. Ino winkte ihr noch hinterher, dann wünschte sie Neji und Tenten viel Spaß und ließ die beiden allein.

In ihren Gedanken versunken, schlenderte sie am Rand des Dorfplatzes entlang. Das sanfte Licht der Lampions ließ ihren Schatten ins Unermessliche wachsen, während sie die Bäume musterte, welche den Dorfplatz säumten. Etwas abseits des Trubels ließ sie sich auf einer kleinen Bank nieder.

Sie ließ ihren Blick zu den Ständen des Festplatzes schweifen und sah all die fröhlich lachenden Menschen, hörte die ausgelassene Musik.

Sie seufzte leise und dachte an Shikamaru, hatte sein Gesicht vor Augen, hörte seine Stimme und sein genervtes Seufzen. Verzweifelt versuchte sie den Gedanken an ihn zu verbannen, doch es wollte ihr einfach nicht gelingen. Warum bloß nahm sie diese Sache so mit? Nicht einmal damals, als Sasuke das Dorf verlassen hatte war sie so traurig gewesen, so verwirrt und aufgewühlt. Doch es war nicht das Gleiche. Sie kannte Shikamaru schon immer, sie hatten die Schule gemeinsam besucht und den Weg des Shinobi zusammen beschritten. Sie wusste vieles über ihn, doch immer noch war er für sie ein Buch mit sieben Siegeln.

Sie hatte ihn so oft um sich gehabt, dass sie in all der Zeit nicht einmal gemerkt hatte, wie viel er ihr eigentlich bedeutete. Und nun, wo sie es endlich zu verstehen glaubte, empfand er etwas für ein anderes Mädchen.

Ino bemerkte nur am Rande, dass sich ein junger, braunhaariger Mann neben sie gesetzt hatte. Sie warf ihm einen kurzen Blick zu, musste jedoch feststellen, dass sie ihn nicht kannte.

Er musterte sie ebenfalls kurz, widmete sich dann jedoch wieder seinen Reißklößchen.

Seltsamerweise kam er ihr bekannt vor, seine Bewegungen und sein prüfender, nachdenklicher Blick ließen sie grübeln.

„Du solltest hier nicht so allein rumsitzen. Das ist doch langweilig.“, er nahm sich ein neues Stäbchen mit Reisklößchen und hielt es ihr hin.

„Nein, danke.“

Er zuckte mit den Schultern und zupfte die kleinen Bällchen selbst von dem Stäbchen.

„Ino Yamanaka, richtig?“

Woher kannte dieser Typ ihren Namen? Sie musste ihm wohl wirklich schon einmal begegnet sein. „Ja stimmt. Sag mal, woher kennst du meinen Namen?“

Er schob sich das letzte Reisklößchen in den Mund und schaute sie prüfend an, wieder kam er ihr schrecklich bekannt vor, doch woher kannte sie ihn bloß?

„Du weißt wirklich nicht, wer ich bin?“, er verzog das Gesicht leicht, grinste dann jedoch schelmisch und fuhr mit einem belustigten Unterton fort: „Ich bin Gaaras Bruder, Kankuro Sabakuno.“

Ino klappte fast der Unterkiefer herunter, als sie seinen Namen hörte. Völlig perplex musterte sie den jungen Mann, der ohne seine Ninja Kleidung vollkommen anders aussah.

„Ich hätte mich von meiner Schwester nicht zu diesem Aufzug überreden lassen sollen.“

Die junge Kunoichi wollte sich gerade entschuldigen und noch etwas sagen, als die Stimmung auf dem Fest sich schlagartig veränderte. Die Musik war verklungen und es herrschte eine allgemeine Aufregung.

„Was ist denn jetzt los?“, fragte Kankuro etwas verwirrt.

„Gleich beginnt das Feuerwerk!“, Ino ließ ihren Blick zum Himmel schweifen. Die Nacht war sternenklar, ideale Vorraussetzungen für ein Feuerwerk.

Sie erhob sich langsam und drehte sich noch einmal zu dem jungen Mann um: „Du solltest es dir auf der großen Wiese anschauen. Es ist wirklich wunderschön.“

Er stand nun ebenfalls auf und klopfte sich ein paar Krümel von seiner Hose: „Dann werde ich mal nach meinen Geschwistern schauen. Man sieht sich!“

Sie winkte ihn noch einmal zum Abschied, dann verließ sie den Festplatz und schritt durch die verlassenen Straßen des Dorfes.

Schon bald ließ sie das Zentrum Konohagakures hinter sich und erreichte die grasbewachsenen Ebenen und den großen Park außerhalb der Wohngegend des Dorfes.

Auf einem leicht abfallenden Hang hatten sich bereits viele junge und alte Menschen niedergelassen und hatten ihren Blick erwartungsvoll zum Himmel gerichtet.

Ino schaute sich suchend um, doch von Sakura oder einem der anderen war weit und breit keine Spur. Bevor sie die Zeit hatte, noch ein Stück weiter zu gehen, wurde die Nacht hell erleuchtet. Die erste Feuerwerksrakete war in den Himmel geschossen worden und tausend rote und grüne Funken stoben auseinander.

Ino ließ sich ins Gras fallen und richtete ihren Blick nach oben, wo bereits das nächste Lichterspiel die Nacht zum Strahlen brachte.

Es war ein unglaublicher Anblick. Die kleinen Leuchtpunkte entlockten der jungen Kunoichi ein Lächeln und ließen sie die trüben Gedanken vergessen.

Der nächste Schwall bunt leuchtender Raketen sauste zum Himmel, als sich jemand neben sie setzte. Sie drehte den Kopf leicht und erblickte ihren Teamkameraden.

Shikamaru schaute lächelnd zum Himmel und die goldgelben Lichter spiegelten sich in seinen Augen.

Ino wandte ihren Blick nun ebenfalls wieder dem Feuerwerk zu. Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Mundwinkel, während der Himmel in allen Farben erstrahlte.

Stille hatte sich über dem großen Feld ausgebreitet, nur das Krachen der Feuerwerksraketen war zu hören, wenn sie im nächtlichen Himmel zerbarsten.

Erst nachdem die letzten Funken zu Boden fielen und verloschen, noch bevor sie ihn erreichen konnten, sah Ino ihn wieder an: „Was machst du eigentlich hier?“

Shikamaru seufzte, doch anstatt die Augen zu verdrehen, wie sie es von ihm gewohnt war grinste er leicht und antwortete: „Ich hab nach den Anderen gesucht, nach Chouji und nach dir. Wir schauen uns das Feuerwerk doch jedes Jahr gemeinsam an.“

Die junge Kunoichi nickte lächelnd: „Ich hab sie auch nicht finden können.“ Erst jetzt fiel ihr der ungewöhnliche Aufzug ihres Teamkameraden auf. Er trug einen dunkelgrünen Kimono.

„Der steht dir echt gut.“, sagte sie immer noch mit einem Lächeln um die Lippen und wies dabei auf sein Kleidungsstück.

Shikamaru seufzte: „Das fand meine Mutter dummerweise auch“

Ino erhob sich kichernd und klopfte sich ein paar Grashalme von ihren Klamotten: „Manchmal solltest du ihrem Urteil wirklich vertrauen.“

Er stand nun ebenfalls auf und gähnte. „Entschuldigung, aber dieser Tag war wirklich anstrengend. Gehen wir zurück?“

Sie nickte: „Okay!“

Gemeinsam verließen sie den grasbewachsenen Hang und begaben sich in Richtung des kleinen Weges, der sie zurück ins Dorfzentrum führen würde.

„Dein Kimono, Ino…“

Sie schaute ihn fragend an.

„Du siehst hübsch darin aus.“

Sie merkte sogleich, wie ihr das Blut in die Wangen schoss und sie erröten ließ, während sie ihn verwirrt anschaute.

Doch noch bevor sie ihre Worte wieder fand, hörte sie eine ihr sehr bekannte Stimme nach ihnen rufen: „Ino! Shikamaru!“

Die Angesprochenen drehten sich um und erblickten Sakura, die ihnen wohl nachgelaufen war. „Wo wart ihr denn? Wir haben euch überall gesucht!“, sagte sie und schaute ihre beiden Freunde fragend an.

Doch sie wartete erst gar nicht auf eine Antwort, stattdessen zog sie die beiden ohne Vorwarnung einfach mit, zurück auf die Wiese, wo die Anderen schon warteten.

Shikamaru seufzte wieder einmal genervt. Sein leichtes, unscheinbares Lächeln konnte er jedoch vor Ino nicht verbergen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (46)
[1] [2] [3] [4] [5]
/ 5

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2010-03-21T15:35:02+00:00 21.03.2010 16:35
was soll ich sagen ?
ich habe deine ff eine halbe ewigkeit nach dem letzten upload gefunden.
ich finde sie einfach genial!
es gibt viel zu wenig gute shikaino ff und deine ist eine von von denen. also von den guten ^^
ich hoffe nur das es nochmal weitergeht...?
lg aziza
Von:  Silencer
2009-01-05T17:23:34+00:00 05.01.2009 18:23
Wow, also die FF ist so wunderschön!!!
Ich habe erst heute deine FF entdeckt und hab mir die ganzen Kappis auf einmal reingezogen *mir schwindlig davon ist*
Du schreibst echt toll! Die Gefühle bringst du super zum Ausdruck und die Situationen beschreibst du auch genau. Dein Schreibstil gefällt mir sehr!
Ich mag dieses Pairing sehr gern und ich bin froh, dass ich eine super Story dazu gefunden habe! ;) Die FF gehört natürlich zu meinen Favos!
Ich finde die Geschichte echt spannend und ich hoffe, sie geht bald weiter!?

Lg GoddessSherry

Von: abgemeldet
2009-01-05T00:25:49+00:00 05.01.2009 01:25
Wahnsinn!!!
Obwohl,eigentlich passt der Ausdruck nicht ganz....dieses FF ist einfach unbeschreiblich schön!!!
Alle stellen sind Perfekt!*o*
Es ist fast so,als würde es sich vor den eigenen Augen abspielen,so wie du es in denn ganze Kapis geschrieben hast.Es ist so,als ob man Hautnah dabei wäre & die Gefühle,die hast du,genau so wie die ganze FF,wirklich wahsinnig gut geschildert!*Wahnsinn!Großes Lob an dich!*

Ich finde diese FF so klasse!!!Die kommt auf jeden Fall zu meinen Favos!^^-

So süß,wie du es zwischen den einezelnen Charas bzw. Couples geschrieben hast,einfach klasse!!!
Besonders zwischen Shika & Ino!>////<(Kyaaaah!!!!! >/////////////////<)
Ich kann mich daran nicht satt lesen!
Natürlich auch an der ganzen FF!!!
Allerdings,muss ich doch ein Kirterium da lassen:
Es ist noch nicht wirklich groß was zwischen den beiden passiert!
Sicher,Ino hat schon einiges für Shika getann,aber was ist mit Shika???D:
Natürlich weiß ich,dass er nichts bzw. noch nichts,oder versteckt seine Gefühle für sie hat(Blöder Satz!!DX),aber irgentwie wünsch ich mir,dass da mehr kommt...
musst du aber net so ernst nehmen!:D
Ich wollte es nur mal sagen...
Auf jedenfall nochmal...WAHNSINN!!!Du bist wirklich eine tolle Schreiberin & ich freue mich schon auf weitere Kapitel von dir!!!
*Sich schon halb wegs ausmall,was in den nächsten Kapis folgt*
=D
Naja,auf jedenfall bin ich schon riesig gespannt wie es weiter geht!^^-
Hoffentlich nichts,was Ino ernsthaft treffen würde...Q________________Q
Und irgentwie auch hoff,das Shika & Tema kein Paar werden bzw. sind.

Ich freue mich auf jedenfall riesig,wenn das neue Kapi On ist!!!-^o^-
~+~ LG NejiTen_Freak01 ~+~

PS:Tut mir Leid,wenn dieses Kommi sich an einigen Stellen aufs Negative abweichen lässt...ist wirklich net böse gemeint!!!!!T_______________T
*höfflich verbeug*
Von:  MoonlightWhisper
2008-11-13T19:48:52+00:00 13.11.2008 20:48
Ich fühle mich richtig schuldig wenn ich dir kein Kommi schreib, weißt du das?
Okai du hast gesagt ich brauche nich, aber es muss einfach sein!
Das Kapi war natürlich wieder mal wunderschön und an alle die das bei dem Kapi gedacht haben, nein Temari ist keine Schlampe...
Seit wann werden Kibas Aussagen ernst genommen?!
Der wollt doch nur Ino ergern!
Also lasst Temari da raus!!!!
Ich freu mich wenns weiter geht und nein ich bin grade nicht hysterich geworden..
*mit linken Auge zuck*
lg
Suki
Von:  _Natsumi_Ann_
2008-10-15T17:55:24+00:00 15.10.2008 19:55
i like it <3
Von:  Sandi-chan
2008-10-08T12:20:54+00:00 08.10.2008 14:20
...ich hätte mir so gewünscht einen Kuss oder eine umarmung oder etwas dergleichen über Ino& Shika zu lesen...aber er eine DATE? -.- uff...arme INo!
Ich hoffe es geht rasch weiter XD?!

Sandi-chan
Von: abgemeldet
2008-10-07T13:37:46+00:00 07.10.2008 15:37
Hallo! ^____^

Danke für die ENS.^^

Das Kapitel war sehr schön und authentisch geschrieben.
Ich fand es toll, dass Inos Vater ihr den Kimono ihrer Mutter schenkte außerdem waren Inos Gedanken auch sehr realistisch geschrieben.
Temari ist da, na das kann ja was werden. O.O
Also ein sehr gutes Kapitel und ich freue mich auf das nächste.

LG Akari-hana
Von:  Yumeko-chan
2008-10-07T00:23:04+00:00 07.10.2008 02:23
Ö_Ö

du hast dieses Kapitel u.a. mir gewidmet #^^#

Danke, dass ist total lieb von dir!!!
*knufff*

Das Warten hat sich aber echt gelohnt, mal wieder eine Glanzleistung deinerseits! *applaus*
Ich fand das Kapitel sehr schön -nicht nur weil es das "siebte" war-(meine Glücks-und Lieblingszahl XD~~~

Aber...was macht Temari dort...*grummel*
*Tema wegkick*
XDDDD

Mach weiter so, meine Ino-chaaan!

...der Kommentar hier war echt anstrengend *seufz*
;D

Liebe Grüße
dein Shika :D
Von: abgemeldet
2008-10-06T19:45:19+00:00 06.10.2008 21:45
hey die FF ist einfach suuppperrrr!!!
dein schreibstil ist echt toll!!
gefällt mir wirklich sehr ...
ich bin eher sakuXsasu fan aber die ff hat mich interessiert :)
ich hab mir erst eine temariXshika FF gelesen und dann diese weil ich mich nicht so entscheiden konnte wer eher passen würde hehe aber jetzt hab ich aufjedenfall meine entscheidung!! deine FF hat mich echt zu einem inoXshika fan gemacht ;)
die FF ist echt toll!! schreib bitte schnell weiter!!
liebe grüße
likethat
PS: wäre nett wenn du mir eine ENS schicken könntest wenns weiter geht ;)
Von:  -Anni-
2008-10-06T17:02:39+00:00 06.10.2008 19:02
juhu enbdlcih wiedxer ein neues Kappi ^^
Ich finde Shika in dem Kappi voll niedlich XD
Ich hoffe ja die anderen Kappi kommen schneller XD ich bin voll gespannt wie es weitergeht also bis zum nächsten Kappi

GLG
INo_Yamanaka15


Zurück