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The Legend of Zelda: Die Kammer der Wahrheit

von

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Prolog

Willkommen, liebe Leser... sicherlich haben schon viele von euch von einem fernen Lande namens ‚ Hyrule’ gehört. Ein Land voller Wunder, Sagen und Legenden. Nun stelle man sich einen großen Schreibtisch voller Schubladen vor, die alle Geheimnisse, Legenden, Mythen, Erzählungen und überhaupt alle Geschichten enthalten. Wir könnten nun lange stöbern, zu lange für ein Menschenleben, so öffnen wir eine vom Schicksal bestimmte Schublade... die Schublade mit dem Buchstaben ‚ K’... K wie... Kammer der Wahrheit. Und hier... beginnt unsere Geschichte...

Chapter 1: Hyrule
 

Es war ein gemütlicher Tag im Schlosse des Landes. Zur Zeit gab es weder Krieg noch Protest nur die üblichen Diebstähle. Es schien, als seien alle sorgen und Nöte größtenteils vergessen oder nie geschehen. Es herrschte heitere Stimmung von der auch nicht zwei sehr wichtige Gestalten in der Geschichte unberührt blieben. Es handelte sich dabei um einen mehr oder weniger einfachen Jungen, dem am Hofe eine momentan nicht wirklich wichtige Aufgabe zugeteilt worden war. Eigentlich sollte er die zweite wichtige Person, welche die Prinzessin des Landes war, vor allen Gefahren beschützen, doch ohne Gefahr gab es da nicht viel zu tun. Jedoch wich er tagein tagaus kaum von ihrer Seite, was sie kein bisschen störte. Denn die beiden waren ein junges Pärchen. Am ganzen Hofe hatte es sich bereits herumgesprochen und viele der Wachen konnten ihr Grinsen kaum unterdrücken, wenn die beiden an ihnen vorbeizogen. Doch auch das machte dem jungen Marius und der Prinzessin Zelda recht wenig aus, an diesem sonnigen Tage, als sie weit oben auf einem Balkon standen und hinunter blickten... hinunter in die Metropole Hyrule Stadt. „ Weißt du, Marius...“ begann Zelda schließlich. „ Manchmal habe ich so das Gefühl, dass es in der Zukunft keinen Ärger mehr geben wird...“ „ Geht mir auch manchmal so“ gab Marius zurück, wand jedoch dann ein „ Aber manchmal glaube ich, dass die Zukunft noch viel schlimmer werden könnte, als es jemals war.“ Zelda blickte ihn überrascht an. Dann sagte sie „ Ach Quatsch, wie kannst du nur auf so etwas kommen...“ Zärtlich griff sie seine Hand, worauf Marius auch schon wieder rot im Gesicht wurde. „ Solange wir beide zusammen sind, dürfte alles gut sein, denkst du nicht auch so?“ fragte sie ihn dabei. „ i- ich denke du hast Recht, Zelda...“ gab er zu.
 

Später wandelte Marius gedankenverloren durch das große Schloss... Zeldas worte hatten sich in ihm eingebrannt, doch er wollte trotzdem wissen, was die Zukunft für ihn erbringen möge. UNBEDINGT wollte er es wissen. „ Was ist, wenn später alles anders wird? Wenn nichts mehr so ist wie es war?“ fragte er sich selbst. Dann bemerkte er plötzlich eine Tür... eine Tür die er noch nie zuvor gesehen hatte. Sie war groß, rot angestrichen, hatte goldene Ränder, die mit ebenfalls vergoldeten Nieten besetzt waren und zwei große Türklopfer schmückten diese Stahltür ebenfalls. Marius wusste nicht, was es war, aber ihm wurde kalt und seine Hand streckte sich unbewusst nach einem der Türklopfer aus. Er umfasste das kalte Metall und zog die Tür auf. Sofort kam ein kalter Luftschwall aus einer schier unendlichen Dunkelheit Marius entgegen und ließ ihn frösteln. Er wollte sich abwenden, doch seine Füße zerrten ihn in die Dunkelheit. Dann fiel die Tür zu und verschwand zusammen mit der Kälte.
 

Kaum war die Tür zu, verschwanden Dunkelheit und Kälte zugleich. Ein gewaltiger, komplett weißer Raum voller Säulen offenbarte sich Marius. Es gab kein Dach, stattdessen konnte man gleich einen strahlend blauen Himmel betrachten. Auf den weißen Mauern waren unzählige Motive abgebildet. Alles, was man sich nur vorstellen kann. Und ganz am Ende des Raumes... hing ein Spiegel. Ein Spiegel der genau so groß war, wie Marius. „ W- Wo bin ich hier?“ fragte er in die Leere hinein und einige Echos fragten zurück. Doch dann meldete sich eine andere Stimme. Sie war tief und Marius bekam eine Gänsehaut von ihr. „ Dies.... ist die Kammer der Wahrheit...“ sprach die Stimme und Marius fragte „ W- Wer bist du? W- wo hast d- du dich versteckt?!“ Die Stimme lachte leise, dann antwortete sie. „ Ich bin hier vor dir...ich bin die Kammer der Wahrheit, das Tor zur Wahrheit... Du wünschtest dir so sehnlichst die Zukunft sehen zu können, darum bin ich dir erschienen.“ Die Stimmung des Raumes war himmlisch, aber irgendwie auch bedrohlich. Marius wusste nicht genau, was er sagen sollte, also wartete er darauf, dass die Stimme ihm etwas erzählte. „ Nur nicht so ängstlich, ich habe nicht vor dir zu schaden... ich kann dir lediglich zeigen, was dich in deiner Zukunft erwartet... tritt an den Spiegel heran und betrachte ihn!“ Obwohl Marius weglaufen wollte, zerrten seine Füße ihn doch an den Spiegel heran. Schwarz war das Glas, doch langsam lüftete sich der Schleier. Marius sah zuerst nur karge Umrisse, die ungefähr seiner Figur entsprachen, dann wurde das bild genauer. Er sah sich selbst... jedoch trug er ganz andere Sachen im Spiegel. Ein Stirnreif mit einer weinroten Perle bedeckte sein Haupt und seine Tunika war violett. Er trug einen langen schwarzen Umhang und in seiner rechten Hand hielt er ein pulsierendes, schwarzes Schwert. Die Augen blitzen kurz rot auf und Marius wich zurück. Gegen seinen Willen hielt ihn etwas fest und ließ ihn weiter sehen, was passierte. „ Blicke in den Spiegel... deine Zukunft offenbart sich hier...“ sprach die Stimme finster und das Spiegelbild grinste Marius diabolisch an. Plötzlich sah Marius einen Mann, der blutend am Boden lag. Einfach überall hatte er Wunden davongetragen und röchelte. Er spuckte Blut auf den Boden. Marius hörte plötzlich seine eigene Stimme „ Oh ja, leide! Leide mehr, es macht mir spaß dich sterben zu sehen, hahahahahaha!! HAHAHAHAHAHAHAHA!!!!“ Marius bleib kurz das Herz stehen... das konnte nicht wahr sein. Niemals würde er so etwas tun! Dann meldete sich die Stimme wieder „ Du hast genug gesehen... nun, du wolltest es so, nun hast du es bekommen, lebe wohl... hehehehehehe.“ Als die Stimme zu Ende gesprochen hatte wurde vor Marius Augen alles schwarz...
 

Schweißgebadet schreckte Marius aus dem Schlaf och. Er keuchte und war völlig durcheinander. Was für ein schrecklicher Traum... oder war es gar kein Traum? Er wusste es nicht und versuchte wieder zu schlafen, aber es ging nicht. Er seufzte kurz und stand auf. Danach ging er zu dem Fenster in seinem Zimmer und machte es weit auf. Frische Nachtluft schlug ihm entgegen. Jedoch war kein einziger Stern am Himmel. „ E- es war nur ein Traum“ murmelte Marius immer noch etwas durcheinander und dachte an dieses grässliche Spiegelbild von ihm. Er wollte sich wieder hinlegen, doch ihm war immer noch nicht ganz wohl dabei, wenn er an die Kammer der Wahrheit dachte. War das nun alles geschehen oder nicht? Marius gähnte und legte sich dann doch wieder schlafen. Er konnte nicht wissen, welche Dinge sich offenbaren würden in naher Zukunft.
 

Am nächsten Morgen schlenderte Marius müde zusammen mit Zelda über den Marktplatz von Hyrule Stadt der Hauptstadt im Lande. Überall geschäftiges Treiben, an allen Ecken und Enden Verkäufer, die alles Nützliche und unnötige unters Volk brachten. Gähnend betrachtete Marius den Himmel, doch dann bemerkte er einen alten Mann in einer beigen Robe und mit einem langen grauen Bart. Das waren auch alle seine Haare, denn er hatte eine Glatze. Marius kannte ihn, es handelte sich um einen Weisen, genannt Hena. Respektvoll begrüßte Marius ihn „ Seid gegrüßt, Weiser Hena.“ Auch Zelda grüßte den alten Mann und dieser sprach „ Seid mir auch gegrüßt...“ Marius ging gähnend weiter und merkte deswegen gar nicht, wie Zelda stehen blieb bei dem Weisen. Irgendein inneres Gefühl sagte ihr, dass es das beste sei und das merkte sie auch, denn der Weise sprach. „ Ich sehe, ihr seid wirklich weltbewandt und wisst, wann es Zeit ist zu bleiben. Folgt mir bitte, ich muss euch etwas wichtiges zeigen!“ So verschwanden die beiden in einer Seitengasse, während Marius weiter über den Marktplatz lief. Als er so gelangweilt weiter umher sah bemerkte er einen guten Freund von sich. Es handelte sich um einen Jungen namens Marcel, der mit einem schlüsselähnlichem Schwert durch die Lande reiste und sich sehr oft in Hyrule blicken ließ. Er musste grinsen, als er dann ein blondes Mädchen in einer roten Bluse und mit einem Zopf den Marktplatz betrat. Das Mädchen hieß Tina und war früher ein mal als reisende Tänzerin unterwegs. Sie hatte Marius ein mal geholfen, als er in der klemme steckte und seitdem waren die beiden gut miteinander befreundet und seit Tina Marcel kannte, verfolgte sie ihn ständig und schon rief sie über den Marktplatz hinweg „ Da bist du ja Marcel, ich wusste doch, dass ich dir hier finde!!“ und rannte zu ihm hinüber. Sie umarmte ihn und Marcel versuchte verzweifelt sich zu befreien, was ihm mal wieder nicht gelang. Dann fiel Marius ein weiterer Bekannter von ihm auf, der etwas einsam auf einer Bank saß und nachdachte. Er hieß Dennis und kam aus einem Dorf namens Kakariko, was nahe eines Vulkanes lag. Marius gesellte sich zu ihm und Dennis grüßte ihn. „ Moin Marius“ sagte er und Marius gab nur „ Hi Dennis“ zurück, schon setzte er sich zu ihm auf die Bank. „ Ich wollte mal sehen, wie es in der Stadt so läuft, in letzter Zeit verhält sich ja alles ruhig...“ erzählte Dennis. „ Ja, momentan ist wirklich nichts los, aber vielleicht auch besser so.“ sagte Marius, doch dann hörte er eine alte Wahrsagerin „ Lassen sie sich die Zukunft voraussagen! Nur hier erfahren sie die Wahrheit!!“ Das erinnerte Marius wieder an seinen Besuch in der Kammer der Wahrheit. „ Ich will nichts mehr von Zukunft voraussagen wissen!“ dachte er. Dennis blickte zu Marcel herüber, der noch immer von Tina festgehalten wurde. „ Schau mal, Marcel, ich habe dir gestern etwas ganz tolles gekauft, nur für dich!“ jubelte sie und drückte ihm ein zugeschnürtes, kleines Päckchen in die Hand. „ nun mach es schon auf!“ rief sie aufgeregt und Marcel öffnete das Päckchen. Ein vergoldeter Armreif mit seltsamen gekringelten Mustern präsentierte sich ihm und er steckte ihn ein. „ Danke...“ sagte er still. „ Manchmal kann er einem echt leid tun...“ bemerkte Marius, was Dennis nur benickte. „ Ich habe eine Idee!“ fiel ihm ein. „ Wie wäre es, wenn wir uns Marcel schnappen und dann irgendwo abhängen?“ Dennis überlegte kurz, dann sagte er „ Meinetwegen.“ „ Prima!“ rief Marius und offenbarte Dennis seinen Plan „ Also ich lenke Tina ab und du schnappst dir Marcel! Wir treffen uns bei der Wahrsagerin da drüben wieder, dann zeig ich dir und Marcel den Platz!“ Damit war es beschlossen. Absolut „ zufällig“ rannte er in Tina, sodass beide auf dem Boden landeten. Dennis schnappte sich auch gleich Marcel und rannte los, während Tina Marius anmaulte, er solle in Zukunft besser aufpassen, wo er hin laufe. Marius entschuldigte sich und half Tina auf, doch dann zeigte er wie gebannt nach rechts und rief „ Schau mal, da ist Marcel!!“ und Tina wendete sich auch sofort nach dort. Das war die Gelegenheit für Marius schnell abzuhauen. Wie der Wind sauste er davon, während Tina verzweifelt versuchte, Marcel in der Menge zu finden.
 

Nachdem Marius sich mit Dennis und Marcel wiedergetroffen hatte, waren die drei aus der Stadt gerannt, in die Ebene von Hyrule. Bei einer sehr großen und alten Eiche machten sie Halt. „ Hier ist es.“ Sagte Marius und fing an, auf den Baum zu klettern. Dennis meinte scherzhaft „ Bist du jetzt ein Affe?“ und Marius erwiderte nur „ Das ist ganz normales Klettern, du Ochse!“ „ Nicht schlecht, dieser Baum...“ sagte Marcel und kletterte ebenfalls hinauf. Oben setzten sich alle drei auf einen dicken Ast und hatten für’s Erste nichts zu bereden. Marius gähnte noch ein mal und plötzlich fiel ihm ein kleines Taschenbuch auf den Kopf. „ Autsch!“ rief er und betrachtete das Buch. Es war sehr alt, die Seiten waren vergilbt und der Verband verstaubt. Allerdings war das Buch sehr verziert, auch ein großer, blutroter Diamant schmückte den Einband. Aus heiterem Himmel rief auf ein mal jemand „ Halt, nicht aufmachen!!“ Überrascht blickten die drei Freunde nach oben und sahen einen erwachsenen Mann mit Schlitzaugen und einem abstoßenden Grinsen. Schon an seinen Ohren war zu erkennen, dass es ein Ausländer war, denn Hylianer haben lange spitze Ohren. „ Könntest du mir das buch bitte wiedergeben?“ fragte der Mann vorsichtig. „ Wir werden anscheinend verfolgt...“ spottete Dennis. „ Ich hab nur eine Rast gemacht... bitte gebt mir das Buch wieder, es ist sehr gefährlich für Unwissende!“ erklärte der Mann und streckte seine Hand aus. „ wieso? Was ist an dem Buch denn so schlimm?“ erkundigte sich Marcel und der seltsame Mann kletterte vom Baum herunter. Er setzte sich zu den dreien und fing an zu erzählen „ Nun, in diesem Taschenbuch sind wirklich alle Zaubersprüche der schwarzen Magie verzeichnet, es ist eine ultimative Waffe für gelernte Hexer, geschrieben vom größten aller Hexer... Majora!“ „ Wer soll denn Majora sein?“ wollte Dennis wissen. „ Du weißt nicht, wer Majora ist? Majora ist einer der ersten Menschen in der Geschichte der Welt! Fangen wir doch ganz von vorne an... Vor Tausenden von Jahren gab es ein Land in dem so gut wie nichts existierte abgesehen von einem bestialischem Monster, das für sein Lebern gern Menschen fraß. Dieses Monster bekam lange Zeit auch das was es begehrte, es besaß nämlich einen großen Panzer, nach dem jeder trachtete und schließlich so tollkühn wurde, dass er dem Monster gegen übertrat. Eines Tages tauchte jedoch ein listiger Hylianer namens Majora auf. Er bezwang das Monster mit seinen eigenen Waffen und eignete sich seinen Panzer an. Daraus schnitzte er dann eine Maske, genannt... Majoras Maske. Dieser Maske wohnten seit jenem Tage die schlimmsten Kräfte der Urzeit inne und sie wurde bei vielen verfluchten Ritualen getragen... Nachdem Majora die Maske geschaffen hatte, beschloss er, sich komplett der Zerstörung zu verschreiben und wurde der erste, sowie mächtigste Hexenmeister den es jemals gab. Als er wirklich alle Methoden der schwarzen Magie kannte, schrieb er alles in diesem einen Buch nieder... Für manch Unwissenden kann die bloße Berührung tödlich sein! Das buch ist mein wertvollster Besitz als reisender Buchhändler ich hüte es schon lange...“ Nachdenklich betrachtete Marius das Buch. „ Ein Buch in dem jeglicher Zauber der schwarzen Magie verzeichnet ist...“ dachte er und sein Blick wurde leicht glasig. „ Wow, gute Geschichte, gib ihm das Buch Marius!“ sagte Dennis, doch Marius reagierte nicht. Er fühlte sich, als sage das Buch „ nimm mich mit...“. Marcel schüttelte ihn und er kehrte wieder halbwegs in die reale Welt zurück. „ Jetzt gib es ihm schon, du hast doch gehört, wie gefährlich das Buch ist!“ Marius überlegte noch kurz und sagte dann „ Also wenn das so ist... Nein!!“ „ Was?!“ brachten die anderen drei wie im Chor nur heraus, da war Marius schon vom Baum gesprungen und rannte weg. „ Ach herrje, das ist doch nicht zu fassen!!“ rief Dennis und nahm die Verfolgung auf. Der Buchhändler wollte ebenfalls hinterher und kletterte vom Baum, jedoch stolperte er unten dank einer Wurzel. „ Holt das Buch!! Schnell!!!“ rief er noch Marcel und Dennis hinterher.
 

Marius rannte so schnell wie es nur ging durch die Stadt Richtung Schloss. Von weitem sah er Dennis und Marcel hinter sich. Er legte noch einen Zahn zu und gelangte in den Schlossgarten. Er sprang blitzschnell in ein Gebüsch und versteckte sich. Keine Sekunde zu früh, denn Marcel und Dennis betraten den Garten zur gleichen Zeit. „ Marius, wo bist du? Gib uns ganz einfach das Buch zurück!“ forderte Dennis, doch erhielt keine Antwort. „ Jetzt komm schon, gib das Buch weder her!!“ rief Marcel in alle Richtungen. Wieder keine Reaktion. Dennis und Marcel blickten in alle Richtungen, da tauchte der Buchhändler wieder auf. Er rang nach Atem und brachte bloß heraus „ H- habt ihr das Buch?!“ Marcel und Dennis blickten beschämt auf den Boden und der Buchhändler konnte sich nur schwerlich beherrschen. „ Na gut...“ knirschte er voller Wut und Verzweiflung. „ Moment, vielleicht ist er doch irgendwo in der Stadt!“ fiel Marcel ein. Das reichte, damit die drei zusammen in die Stadt zurückrannten.
 

Wieder auf dem Marktplatz angekommen, stellten die drei sofort fest, dass die Idee im Prinzip nicht gut war. „ In der Menge finden wir ihn nie!“ seufzte der Buchhändler und wollte schon aufgeben. Marcel hatte vor, ein paar tröstende Worte zu sprechen, doch schon stürzte sich wieder Tina auf ihn. „ Hab ich dich endlich wieder!!“ rief sie und ließ Marcel nicht mehr los. „ auch das noch“ dachte Marcel entnervt. „ Hey, vielleicht weiß der alte Typ da drüben, wo Marius ist!“ schlug Dennis vor und zeigte auf den weisen Hena. Der buchhändler war sofort einverstanden „ Eine gute Idee, kommt mit!“ „ W- was geht hier überhaupt vor und wer ist der Kerl mit der widerlichen Fratze?“ wollte Tina empört wissen. Da Marcel etwas stärker war als sie und bereits losgesaust war, blieb ihm nichts anderes übrig, als schnell hinterherzulaufen. Der Alte war etwas überrascht, als er die seltsame Versammlung sah. „ Haben sie einen Jungen gesehen?“ fragte der buchhändler und Dennis fragte sofort weiter „ Mit so einem Taschenbuch!!“ „ Es ist ein gefährliches Buch!!“ fügte Marcel hinzu. „ bitte, wir müssen das Buch finden, sonst ist alles verloren!!“ rief der Buchhändler verzweifelt aus, doch der alte hob nur fragend eine Augenbraue. „ Handelt es sich... um ein... SEHR gefährliches Buch?“ fragte er vollkommen ruhig und sofort platzte es aus dem Buchhändler heraus „ GEFÄHRLICH?! DAS BUCH KÖNNTE DIE GANZE WELT ZERSTÖREN!!!!!!“ Einige Leute auf dem Marktplatz blickten die Truppe schon wie einen Verein von Spinnern an, doch darauf achtete nur Tina. „ Meine Güte, worum geht’s hier überhaupt?“ fragte sie zum zweiten Mal, doch keiner wollte ihr Beachtung schenken. „ Hm... wenn das so ist...“ sprach der Weise und wendete sich um „ folgt mir!“ Mit einem alten Stab in der Hand führte er die Truppe in einen nahen Wald. Der Wald hatte eine eigenartige Stimmung. Er war recht dunkel und im Schatten des Blätterwerks sah man kaum etwas. Vor einer sehr großen Felswand machte der alte Weise mit der Truppe halt. „ Um noch mal sicherzugehen... ihr sucht wirklich nach einem Jungen mit einem Buch, das zu schrecklich ist, um es weiterhin existieren zu lassen?“ fragte er skeptisch. Dennis platzte der Kragen „ Ja, meine Güte, JA!!!“ Bei den Worten ‚ zu schrecklich um es weiterhin existieren zu lassen’ hustete der Buchhändler etwas. Anscheinend passte ihm diese Tatsache nicht ganz. „ Also schön...“ Mit diesen Worten rammte der Weise seinen Stock zwei mal auf den Boden. Ein kleineres Beben begann und mitten in der Felswand verschwand ein kleines Stück des Steines. Gerade mal so groß, dass man hindurchgehen konnte. „ Folget mir!“ befahl der Weise wieder und verschwand in dem Durchgang. Marcel, Tina, Dennis und der etwas eigenartige Buchhändler gingen hinterher und gelangten in eine weite Lichtung, die vollkommen von hohen Felswänden umgeben war. Eine mystische Stimmung umgab die ganze Lichtung. Ein seltsamer Schleier lag auf dem Boden. In der Mitte der Lichtung, wo das meiste Sonnenlicht hereinbrach schien sich eine große runde Fläche aus Stein zu befinden. Der alte Weise ging ans hintere Ende des Steines und bleib stehen. Die Truppe wartete am vorderen Ende dieser. „ Willkommen im Hain der Weisen, dies ist ein heiliger Ort an dem seit langer Zeit die Weisen des Landes standen und zu den Göttern sprachen. Nicht vielen Außenstehenden war es vergönnt diese Lichtung zu betreten... vor vielen, vielen Jahren entstand hier eine Voraussagung, die sich nun erfüllen soll... Wartet, ich will euch den Schleier lüften..“ Der Alte Weise hob seinen Stab in die Höhe und ein unsichtbarer Sog verschlang die Art Nebel, die über der Steinplatte lag. Ein großer Steinkreis mit drei weiteren Kreisen darin offenbarte sich der Truppe. Verschiedene Motive waren dargestellt. Auf dem ersten war bloß ein Schatten mit Krallen, einem Umhang und einem Buch zu sehen. Das zweite Bild zeigte wie drei Personen, zwei Jungen und ein Mädchen einem großen Monster gegenüber standen und auf dem dritten Bild obsiegten die drei. „ Erkennt ihr euch selbst wieder?“ fragte der Weise Dennis, Marcel und Tina. Die drei waren sprachlos. „ Es ist überraschend, ich weiß, doch ihr seid auserwählt unserem schönen Land Frieden zu schenken... meine Vorfahren bewahrten diese Prophezeiung schon seit langen... So wird einst das Buch der verdammten, das Buch der Flüche und das Buch des Teufels, von diesem selbst in Menschengestalt, genannt Majora, geschrieben, sich einen neuen Meister suchen, der da soll nicht alt sein... Er wird zum grausigen Hexenmeister und bringt angst und Schrecken über die Welt, was mögen seine Motive auch sein... doch drei Helden sollen sich erheben, um zu vertreiben den Dämonen... sie sollen sich ihm im Kampfe stellen und seine Verschwörung beenden...“ „ Aber das heißt ja... JUHU, ich darf zusammen mit meinem Marcel auf Abenteuerreise gehen, SUPI!!!!“ schrie Tina begeistert und umarmte Marcel wieder. Dennis hingegen war nicht so begeistert „ wie bitte??? Die Welt retten mit einer Person, bei der mir beinahe das Trommelfell platzt?!“ Hena, der Weise schlichtete den Streit mit den einfachen Worten „ Ihr werdet miteinander auskommen müssen... Wenn ihr es nicht tut, ist dieses Land verloren, zusammen mit dem Rest der Welt... noch hat das Böse in dem Jungen noch keine guten Wurzeln geschlagen, meine Sinne spüren nur schwache schwarze Magie... doch soll euch das nicht zum Anlass sein, zu trödeln! Je eher ihr das Buch findet und vernichtet, desto besser!“ Damit war der Buchhändler nun wieder nicht einverstanden „ Wie bitte, mein schönes Buch vernichten?! Das ist mein wertvollster Besitz, ohne es, bin ich ein Nichts!! Ich warne euch, wehe ihr bringt mir das Buch nicht zurück... ich werde euch eine Lektion erteilen, die schlimmer ist, als jeder Hexenmeister im gesamten Kosmos!!“ „ also schön... ich bin dabei!“ sagte Dennis tatendurstig und Marcel nickte nur einstimmig. „ Eine weise Entscheidung, ich spreche aus Erfahrung... Als erstes solltet ihr euch ins Schloss vorwagen, denn dort scheint das Böse sich derzeit zu manifestieren... Mögen die Göttinnen euch behüten und euch helfen auf eurer Mission...“
 

So begann die große Reise der drei Auserwählten Marcel, Tina und Dennis. Von nun an sollten sie gegen die Mächte der Finsternis antreten und dem Lande erneut Frieden bringen... Doch was ihnen auf dieser Reise begegnen würde, war ihnen nicht bewusst...

Vor dem großen Schloss stand ein ganzer Trupp von fünfzig Leuten, als Marcel, Dennis und Tina sich dem Bauwerk näherten. „Ach du Schande, an denen kommen wir ja nie vorbei!“ bemerkte Marcel. Draufgängerisch erwiderte Dennis „Ach was... wir kämpfen einfach, immerhin sind wir beide Schwertkämpfer!“ „Zwei gegen fünfzig?!“ brachten Tina und Marcel wie im Chor heraus. Dennis blieb weiterhin ruhig. „ Wo ist das Problem?“ fragte er seine beiden Mithelden. „Ganz einfach, wir können keine Armee alleine besiegen!“ antwortete Marcel. Tina zupfte an ihrer Unterlippe, dann kam ihr eine Idee. „Wir könnten auch einfach nett fragen...“ So ging sie zu den Wachen herüber, die vor der Zugbrücke patrouillierten. Sie setzte eine nette Miene auf und fragte höflich „Guten Tag, dürfte ich vielleicht ins Schloss, ich wollte eine Bekannte von mir grüßen.“ Die Wache blickte hochnäsig auf sie herab und hob eine Augenbraue. Dann sagte er „Tut mir leid, niemand darf das Schloss betreten, ein Wahnsinniger mit einem Hexenbuch soll in der Stadt unterwegs sein, die königliche Familie benötigt den größten Schutz!“ Er symbolisierte ihr, weg zu gehen und enttäuscht lief sie wieder zu Dennis und Marcel. „Die wollen niemanden mehr reinlassen, irgendwoher wissen sie, dass ein bestimmter jemand mit dem Buch dieses Majora-Fritzen unterwegs ist.“ Dennis machte ein erstauntes Gesicht. „Haben Hena oder der irre Buchhändler vielleicht was ausgeplaudert?“ „Ist doch jetzt egal! Wir müssen in das Schloss und das Buch holen!“ unterbrach Marcel die Unterhaltung. „Wir bräuchten so etwas wie einen Geheimgang, um ins Schloss zu kommen.“ Zur Überraschung der drei kam plötzlich ein „Psst!“ aus einer dunklen Gasse. Keiner von den dreien konnte jemanden erkennen, so blieb ihnen nichts übrig, als nachzusehen, wer da war. Als sie die Gasse betraten, sahen sie ein kleines blaues Licht mit Flügeln, eine Fee. „Hallo ihr drei!“ begrüßte sie Tina, Marcel und Dennis. „Wer bist du und was willst du hier?“ wollte Dennis wissen. Er war der Fee gegenüber sehr misstrauisch, doch diese blieb vollkommen gelassen. „Ach mein Name ist Filia, ich bin vom Priester Kakarikos zu euch geschickt worden, nachdem dieser während einer seiner Zeremonien eine böse Vorahnung hatte. Er sagte, ich solle euch suchen und euch einen Geheimgang ins Schloss zeigen...“ Dennis war noch immer skeptisch, aber Tina jubelte „Hurra, man haben wir ein Glück!! Ahh, jetzt treffen wir sogar eine Fee, die uns helfen will!!“ Dennis blickte die Fee missbilligend an, doch auch Marcel entdeckte nichts, was gegen die Fee sprach. „Dann bring uns doch jetzt zu diesem Geheimgang!“ sagte Marcel. Filia entgegnete „Gut, aber es wird eine weite Reise... wir werden von hier über die Große Brücke bis nach Kakariko laufen müssen, oder habt ihr Pferde?“ Bei dieser Frage mussten die drei passen, also beschlossen sie, den Weg zu Fuß zurückzulegen. Dennis hegte nach wie vor Misstrauen gegen die Fee, doch auch er war dafür mitzugehen. So verschwanden sie aus der Gasse, ohne zu merken, dass sie beobachtet wurden. „Hehehe, also gibt es diese Auserwählten tatsächlich... nun, dann wollen wir ihnen doch einen netten Empfang bereiten!“
 

Nach einiger Zeit hatten die drei Helden mit ihrer hilfreichen Fee Filia die Große Brücke vor Kakariko erreicht. Im Sonnelicht wirkte die alte Brücke wirklich majestätisch, trotz ihrem allmählichen Verfalls. Die Tiefen des ausgetrockneten Grabens unter der Brücke ließen sich nicht erahnen, unendliche Dunkelheit schien dort unten zu hausen. Als Marcel, Dennis und Tina die Brücke betreten hatten, begann plötzlich ein Beben. „Was ist denn jetzt los?!“ fragte Dennis entsetzt, während Tina jammerte „Ich habe keine Ahnung, Marcel beschütz mich, bitte!!“ Sie klammerte sich fest an Marcel, der nur versuchte zu entkommen. Eine große Barriere sperrte die drei auf der Brücke ein. Im selben Moment schlugen insgesamt drei Blitze ein. Drei große Skelette mit Schild und Schwert standen vor unseren Freunden. „Sieht nach einem Kampf aus, also auf geht's!“ Dennis zog sein grünes blitzschwert und Marcel ließ sein Schlüsselschwert erscheinen. Tina blickte sich verwirrt um und stellte fest, dass die einzigen Waffen ihre Fäuste waren. Wie enttäuschend, Marcel und Dennis hatten so tolle Angriffswerkzeuge und sie durfte sich bloß mit ihren puren Händen begnügen. Sofort schritten die drei Skelettkrieger auf Dennis, Marcel und Tina zu. Das erste Gerippe ging sofort zu einem vertikalen Angriff über, doch wurde von Marcels Schlüsselschwert getroffen. Die anderen beiden guckten zuerst verdutzt, als eins der Skelette sofort Tinas Fäuste zu spüren bekam. Ein gekonnter Schlag ins Gesicht beförderte die mageren Knochen in den Abgrund unter der Brücke. Die beiden anderen Skelette besinnten sich und griffen gleichzeitig an, wodurch Tina eine leichte schnittwunde an der Schulter bekam. Sie wich zurück und sowie Dennis als auch Marcel mussten nun die Sache regeln. Dennis wollte die Rippen eines Gegners brechen, indem er ihm das Schwert in den nicht mehr ganz vorhanden Bauch stieß, doch sein Feind war schlau genug, um zur Seite zu springen und ihm gekonnt einen Tritt in den Allerwertesten zu verpassen. Marcel rannt auf ein Skelett zu und schlug ihm den Kopf von den Schulter, jedoch gelang es dem Monster in letzter Sekunde noch, Marcel eine Wunde am Bein zu verpassen. Da läuteten bei Tina die Alarmglocken, was sie dazu brachte dieses Vergehen zu rächen. Sie stürzte sich auf eins Skelett und packte es am Hals. Die beiden wirbelten zusammen herum, das Gerippe wollte Tina loswerden, doch sie ließ nicht nach. Dennis richtete sich wieder auf und blickte dem Schauspiel kurze Zeit zu, dann versuchte er Tina zu helfen. Einen kurzen Moment knackte es und wenig später fiel die obere Hälfte des Skelettkriegers in die Tiefe... Zusammen mit Tina!!! Knapp konnte Tina sich noch an der Kante der Brücke festhalten. Im selben Moment merkte sie, wie sie sich bei dem Kampf mit dem Skelett den Arm verrenkt hatte. Er war vorerst nicht zu gebrauchen, sie konnte sich also nur noch mit einer Hand festahlten. „H- helft mir... b- bitte...“ wimmerte sie. Vor ihrem geistigem Auge sah sie bereits ihren Tod, ein gnadenloser Sturz in den unendlich tiefen Abgrund, welcher sie das Leben kosten sollte. Sofort kamen Dennis und Marcel ihr zu Hilfe. „Los, pack schnell mit an, Marcel, wir müssen sie hochziehen!!“ Die Beiden griffen Tinas Arm und legten sich ordentlich ins Zeug. Tina war gar nicht so leicht, wie sie aussah. Schon nach wenigen Sekunden brach auf Dennis und Marcels’ Stirnen Schweiß aus. Die Beiden zogen so stark wie möglich, doch es ging nur langsam voran. Wenn die beiden jetzt aufgeben würden, würde Tina in die Tiefe rasen, das konnten sie nicht zulassen! Sie war genauso von Nöten, um dieses Abenteuer zu bestehen. Dennis und Marcel verwendeten all ihre Kraft darauf, Tina hochzuziehen und tatsächlich! Sie schafften es Tina wieder auf die Brücke zu hieven. Erschöpft saßen alle drei noch eine Weile lang auf der Brücke. Nach einigen Minuten packte Tina ein paar belegte Brote aus und bot den Anderen ein wenig an. Dankbar aßen die drei die Brote und setzten danach ihre Reise fort. Filia führte sie schnurstracks nach Kakariko, einer kleinen Stadt im Schatten eines mächtigen Vulkanes.
 

Das bereits sehr alte Dorf war ein recht unbewohnter Ort, nur einige zerstreute, alte Leute verbrachten hier die letzten Jahre ihres Leben. Dennis erinnerte sich an seine einsame Kindheit in diesem Dorf im Schatten eines fast erloschenen Bulkans, des großen Todesberges, doch ihm blieb keine Zeit, an das Vergangene zu denken! Er hatte wichtigeres zu tun, nämlich das Buch von Marius wieder zu bekommen. In dem kleinen Ort gab es neben einem Pyroshop, einigen verlassenen Häusern, einem Hotel und mehreren Quellen, auch noch ein kleines Heiligtum... dorthin wurden Marcel, Tina und Dennis von ihrer guten Fee geführt. „Da drin ist es, der Priester sagte es mir so!“ „Na, da bin ich mal gespannt...“ murmelte Dennis und betrat das Haus.
 

Das Heiligtum war sehr klein, es war ein einziger, runder Raum mit einer großen Statue in der Mitte. Ein kleiner Teppich lag vor der Statue. Licht kam durch mehrere Fenster die immer in 1 Meter abstand im Raum verteilt waren. Ein großgewachsener Mann mit langem schwarzen Haar stand in einer prächtigen Robe gekleidet im Heiligtum und schien mitten im Gebet vertieft zu sein. Als Marcel die Tür hinter sich schloss beendete der Geistige seinen Anruf der Götter und drehte sich zu den Helden um. Der Priester hatte eine hohe Stirn und einen sehr kühlen Blick. Er schien etwas erzürnt zu sein, dass er sein Gebet nicht in Ruhe abhalten konnte. Filia flog zu ihm herüber und flüsterte ihm etwas zu. Der Priester horchte kurz auf und wandte sich dann Marcel, Tina und Dennis zu. „Ihr seid also die drei von denen die Göttinnen mir berichteten... Mein Name ist Franz. Vor kurzem sagten sie voraus, dass ein schreckliches unheil sich ankündige und ich die drei Helden unterstützen solle... Ihr seid diese Helden, nicht wahr?“ Dennis und Marcel nickten, während Tina sich etwas umsah. „Nun, der Geheimgang liegt genau unter dieser Statue, helft mir bitte sie zur Seite zu schieben.“ Sprach der Priester und ging zu der großen Statue aus Stein. Marcel, Dennis und Tina unterstützten ihn dabei, die Statue zur Seite zu schieben, während die Fee Filia im Raum umher flatterte. Ein tiefer Schacht führte nach unten, an einer Seite war eine Metallleiter angebracht. „Dies sind die Katakomben unseres Dorfes, sie sind direkt verbunden mit dem Schloss von Hyrule... Ich wünsche euch viel Glück, meine Freunde. Mögen die Göttinnen euch behüten!“ Die Drei erwiderten den Gruß und stiegen nacheinander hinab in die Tiefe.
 

Unten befand sich ein feuchter Höhlengang. Die Decke war mit Balken abgestützt worden und an den Wänden hingen noch die Überreste von Fackeln aus vergangenen Tagen. Es war sehr dunkel dort unten, deswegen zog Tina eine Schachtel Streichhölzer heraus und zündete eines der Streichhölzer an. Das fahle Licht von oben verging allmählich, irgendjemand schob die Statue wieder über den Geheimgang! „Hey, w- was soll denn das?!“ schrie Dennis, doch da war der Eingang bereits zu. „Na toll...“ seufzte Marcel und versuchte etwas im Licht des Streichholzes zu sehen. Eines war klar: Jetzt gab es kein Zurück mehr für unsere Freunde. Sie sahen es ein und setzten ihren Weg fort. Zerstreut lagen alte Knochen auf dem Boden, wobei Tina ein kaltes Schaudern den Rücken hinunterlief. Marcel und Dennis sahen die Sache anders, das machte es ja umso spannender. Lange schien es nichts besonderes mehr in dem Gang zu geben, doch dann stießen die drei auf ein kleines Wasserbecken. Das Wasser war richtig schmutzig, man konnte nichts von dem Grund sehen, erst recht nicht in dem spärlichen Licht des Streichholzes. Eine kleine Luftblase stieg auf. Fragend hob Tina eine Augenbraue, als ein Piranha aus dem Wasser sprang. Kreischend schrie sie auf, obwohl der fisch sofort wieder im Wasser verschwand. Dennis und Marcel machten große Augen beim Anblick dieser Biester. Wenn etwas im Wasser gefährlich war, dann ein Schwarm von fleischfressenden Fischen. „ Ein Piranha kommt selten allein“ hieß eine alte Weißheit, weswegen die drei sichergehen konnten, dass in dem Schmutzwasser noch mehr von diesen Viechern lebten. „ U- und jetzt?“ fragte Tina, während sie sich zitternd an Marcel klammerte. Dennis überlegte „ Wasser leitet Strom, oder?“ Zaghaft nickte Tina, während Marcel sich aus ihrem Griff befreien wollte. Ohne lang zu zögern, zog Dennis sein grünes Schwert, welches aus irgendeinem Grund elektrische Energie versprühen konnte und rammte es in das Wasser. Eine gewaltige entladen erhellte kurz den ganzen Gang. Kurz nachdem es wieder dunkel geworden war, wurden ungefähr fünfzehn tote Piranhas nach oben getrieben. Um auf Nummer sicher zu gehen, steckte Dennis das Schwert noch mal ins Wasser, um den Strom aus dem Wasser zu ziehen. „ So macht das ein Experte!“ prahlte Dennis und watete durch’s Wasser. Ihm passierte nichts, also schien es sicher zu sein. Umsichtig folgten ihm Tina und Marcel, bis sie zu einer alten Metallleiter kamen. Sie war unten bereits sehr verrostet, da sie sich im Wasser befand, jedoch weiter oben war sie noch in tadellosem Zustand. Ein schwaches Licht, sogar schwacher als das des zehnten Streichholzes, strahlte herab. Entschlossen bestieg Dennis die erste Sprosse der Leiter und kletterte hinauf. Tina folgte ihm und Marcel bildete das Schlusslicht.
 

Nachdem sie ungefähr zehn Meter nach oben gestiegen waren, kletterten sie durch einen steinernen Schacht. Die Steine waren überwuchert und hier und da war mal ein Stückchen Moos. Je höher Dennis, Marcel und Tina kletterten, desto weniger Grünzeug hatte sich an den Steinen gebildet. Immer weiter hinauf kletterten sie, bis sie schließlich das Ende der Leiter erreichten. Ein kleiner Durchgang war dort oben und Nacheinander krochen sie hinein. Nach einer Weile sah Dennis ein verrostetes Gitter vor sich. Er konnte einen Gang erkennen, das Gitter mitsamt dem kleinen Durchgang lagen weit oben. Der Geheimgang hatte aussehen sollen wie ein einfacher Lüftungsschacht, was auch das Gitter erklärte. Dennis fackelte nicht lange, sondern brach das Gitter aus der Halterung und krabbelte aus dem Geheimgang heraus. Tina und Marcel taten es ihm nach. Der Priester Franz hatte Recht, sie waren tatsächlich im Schloss angekommen. „ Um so was zu erahnen, hätte man in die Zukunft sehen müssen!“ sagte Tina beeindruckt. Schlagrtig wurde es ihr kalt, auch Dennis und Marcel wurden von eisiger Kälte umgeben. Fröstelnd drehte Tina sich um... eine große, rote Tür mit goldenen Rändern und Nieten, welche von zwei großen Türklopfern abgerundet wurde, befand sich vor ihr. Tina versprüte das Verlangen, die tür zu öffnen und streckte langsam ihre Hand aus. „ T- tina lass das!“ rief Dennis und Marcel wollte sie auch abhalten, doch zu spät! Die Tür ging bereits knarrend auf. Die pure Leere zeigte sich dahinter und verschlang Marcel, Dennis und Tina, danach schlug die Tür zu und verschwand.
 

Wenig später fanden sich alle drei in der Kammer der Wahrheit wieder, wo auch Marius einst gelandet war. Trotz des wundervollen Himmels verspürten alle drei eine mysteriöse Präsenz, die ihnen nichts Gutes wollte. „ Willkommen in der Kammer der Wahrheit!“, hallte eine Stimme durch den Raum. „ Mal wieder ein paar Menschen, die ihre Zukunft sehen wollen, wie ich sehe... Nun, wer der Erste sein will, trete vor den Spiegel und blicke direkt in seine Zukunft!“ Dennis rief genervt „ Keiner von uns will! Wir haben was besseres zu tun!“ Trotz Dennis’ lautem Protest gab die Stimme nicht nach „ wie wär’s mit dir, Mädchen, du scheinst es doch am meisten erfahren zu wollen, oder?“ Ängstig schüttelte Tina ihren Kopf, sie fühlte sich ausgeliefert. „ nun komm... nur ein kleiner Blick, hehehehehe...“ Vorsichtig tat Tina einen Schritt und wie von Zauberhand stand sie vor dem großen, dunklem Spiegel. Sie sah sich selbst... bisher passierte nichts, doch dann... ein schwarzes Schwert kam aus ihrem Bauch hervor und blut quoll aus ihrem Körper, bis sie schließlich regungslos zu Boden fiel. Tina verschlug es die Sprache als sie ihren Mörder erkannte. Sie war vollkommen steif und wurde wie durch Magie zurückgeschoben. Verwirrt, was mit Tina geschehen sein mochte blickten ihre Begleiter sie an. Die Stimme wartete nicht, sondern machte prompt weiter „ Jetzt du mit dem grünen Blitzschwert!“ Wie auf Kommando stand nun Dennis vor dem Spiegel. Er sah kurz etwas aufblitzen und kurz danach explodierte sein Spiegelbild. Nachdem der Rauch verschwunden war, blickte Dennis fassungslos in das Gesicht des Mörders. Er war nun auch vollkommen bewegungsunfähig und glitt wie eine Schachfigur, welche auf ein Feld bewegt wird, zurück zu Tina und Marcel. Nun gab es nur noch einen, der vor den Spiegel geführt wurde: Marcel. Auf alles vorbereitet blickte er sein Spiegelbild an. Da! Ein Schnitt! Leblos verabschiedete sich Marcels Kopf und fiel blutend zu Boden. Kurz danach sackte der Rest seines Körpers in sich zusammen. Auch Marcel konnte sehen, wer ihn im Spiegel ermordet hatte! Es war der selbe, wie auch bei Dennis und Tina! Und dann wurde alles schwarz...
 

Mit schweren Kopfschmerzen erwachten alle drei wieder in dem Gang, wo sie ursprünglich waren. Draußen gewitterte es mittlerweile und man konnte das Plätschern von Regen und das Donnern von Blitzen hören. „ Oh... mein Schädel...“ jaulte Tina leise und hielt sich den Kopf. Kaum hatte sie sich halbwegs erholt, platzte es aus ihr heraus „ Habt ihr auch gesehen, dass Marius euch umgebracht hat?!“ Sprachlos nickten die beiden anderen und in Tinas Gesicht machte sich die pure angst breit.
 

Nun waren auch die drei Auserwählten in der Kammer der Wahrheit gewesen... noch ungewiss gegenüber ihrem Schicksal hatten sie gesehen, was bald passieren sollte... oder war die Vorraussagung bloß ein Trugbild oder eine plumpe Lüge?

Noch immer verstört schritten die Drei schweigend weiter durch den Gang. Der Regen draußen peitschte gegen das Glas der Fenster, durch die nur schwaches licht hereinfiel. Nur ab und zu konnte man das licht eines Blitzes sehen und wenig später den Donner hören. Um das Erlebnis in der Kammer zu vergessen, zählte Tina leise die Augenblicke zwischen Blitz und Donner mit, um die Entfernung des Gewitters zu messen. Gedankenverloren betraten sie eine Treppe und erklimmten Stufe für Stufe. Lange, sehr lange! Nach einiger Zeit blieb Dennis schließlich stehen. „ Das dauert ja viel zu lange! Wir wären jetzt mittlerweile schon im sechsten Stock! Dennis warf einen blick aus dem Fenster. Er rieb sich die Augen, das Fenster lag gerade mal im ersten Stock. Sie hatten noch nicht mal ganz das Erdgeschoss verlassen. Marcel und Tina quetschten sich neben ihn und schauten ebenfalls hinaus. Die schöne Aussicht in den Burghof, wo die Pferde unter Strohdächern schliefen, ignorierten sie. Ihnen kam es nur darauf an, dass sie so gut wie keinen Weg zurückgelegt hatten, obwohl es ihnen vorkam wie Hunderte von Meilen. „ Das ist doch absurd!“ sagte Marcel, als er plötzlich etwas in seinem Kopf hörte. Er hörte einen schwachen Ruf, der langsam lauter wurde. Ganz leise hörte er „ Helden...“ „ Hört ihr mich?“ fragte die Stimme... ganz genau konnte Marcel sie nicht erkennen, dafür war sie zu leise. Langsam erreichten die Rufe auch Dennis und Tina. „ Hört ihr mich?“ wiederholte die Stimme. Zaghaft erwiderte Tina ein leises „ Ja“. Die Stimme wurde von Mal zu mal lauter und langsam begann Dennis, sie wiederzuerkennen. „ Hena...“ schoss es ihm durch den Kopf, da meldete sich seine Stimme vollkommen klar in den Köpfen der Drei „ Ahh... endlich... Meine Telepathie ist auch nicht mehr die Beste... Oder aber, die dunkle Macht um das Schloss wird dichter... Ich bin froh, dass ich euch erreichen konnte, ich merkte nämlich, dass etwas nicht stimmt.“ „ allerdings!“ erwiderte Tina und blickte die Treppe hinauf. „ Wir kommen nicht voran, irgendwie scheint die Treppe wie verhext!“ „ Verhext ist das richtige Wort! Es muss sich um eine magische Abgrenzung zu handeln, doch das haben wir gleich... Marcel, ich bemerke, du hast einen Armreif dabei, oder?“ „ Jo“ antwortete Marcel und holte das Schmuckstück hervor. „ Dieser Armreif besitzt magische Kräfte, die nur von ausgewählten Personen benutzt werden können...“, erklärte Hena, der Weise. „ Tina, du bist solch eine Person, lege dir den Armreif an!“ Tina gehorchte aufs Wort und legte sich den Armreif an... er passte nicht ganz zu ihrem sonstigem Outfit, aber es war erträglich. „ konzentriere dich auf seine Kraft, dann werdet ihr bald vorankommen!“ Tina schloss die Augen und dachte an Magie... in ihrem Kopf spiegelten sich viele Bilder von ihrer Vorstellung von Magie wider, darunter auch ein Mann mit Zylinder, der aus seinem Hut ein Karnickel zog. Da sah sie ein gleißendes Licht in unvorstellbar vielen Farben in ihren Gedanken. Es kam immer näher, bis schließlich ein lauter Knall ertönte. Gebannt öffnete Tina wieder ihre Augen. Sie konnte endlich das Ende der Treppe sehen. „ gut gemacht, du scheinst wirklich mit der Magie umgehen zu können. Wenn es wieder Probleme geben sollte, melde ich mich vermutlich. Mögen die Göttinnen euch auf euren Wegen behüten!“ Damit war das Gespräch beendet. Marcel wollte schon weitergehen, doch Dennis hielt ihn zurück. „ Warte!“, flüsterte er. „ DA kommt jemand!“ Die drei pressten sich gegen die Wand in den Schatten, um nicht entdeckt zu werden. Oben befand sich ein kleiner runder Raum, von dem zwei Gänge abzweigten. Gegenüber der Treppe war eine Tür. Aus dem linken Gang kamen zwei Wachen, eine von den beiden war jedoch besser gerüstet. Vermutlich der Hauptmann. „ Gut, du bleibst nun hier und hältst Wache, wir können nicht riskieren, dass der Irre mit dem Buch bis zur Prinzessin vordringt! Marius wird später als Verstärkung anrücken!“ befahl der Hauptmann und verschwand wieder. Mit einer Lampe im Gepäck stand die Wache vor der Tür und gähnte ein mal laut. Schon wieder kam jemand, dies mal aus dem rechten Gang. Es war kein anderer als Marius. Die Wache ging beiseite und ließ Marius in das Zimmer eintreten. „ Wie sollen wir an dem vorbeikommen?“ fragte Dennis. „ Frag mich was leichteres...“ erwiderte Tina. Nach einem weiterem Gähnen nickte die Wache schließlich im Stehen ein. Was für ein Glück aber auch für Tina, Marcel und Dennis. Sie konnten problemlos unbemerkt an der Wache vorbei und in den rechten Gang huschen, da Tina dort Marius’ Zimmer vermutete.
 

Tina hatte tatsächlich Recht gehabt. Dort, wo sie Marius‘ Zimmer vermutet hatte, hing ein Schild, auf dem sein Name geschrieben stand. Über der tür allerdings befand sich ein seltsames, blutrotes Symbol. Eine mischung aus vielen Dreiecken, Vierecken und einfachen Strichen, eingehüllt in einen dicken Kreis. Marcel versuhte die Tür zu öffnen, aber sie rührte sich kein Stück. Nicht mal die Türklinke ließ sich hinunterdrücken. Nachdenklich sahen sich die drei die eigenartige Abbildung über der tür an. „ Vielleicht ist es... ein Siegel?“ warf Marcel in die Runde. „ Ein Siegel, welches die tür verschließt, damit niemand her hineinkommt, der es nicht dürfen soll...“ murmelte Dennis leicht geistesabwesend. Er dachte nicht lang nach, sonern schwang sein Schwert genau auf das Stück Stein auf dem sich das Siegel befand. rote und grüne blitze schossen zwischen Schwert und Siegel umher, immer mehr kamen hinzu, beide Objekte begannen zu glühen, ein unglaubliches Licht entfaltete sich und... BUMM!!!! Ein heller Lichtblitz gefolgt von einem ohrenbetäubendem Knall hallte durch den Gang und vermutlich sogar durch das ganze Schloss bis nach außen in die Stadt. Rauchschwaden behinderten die Sicht und erschwerten ebenso das Atmen. Marcel süurte, wie ihm etwas langsam die Kehle zudrückte und Tina hatte einen starken Hustenanfall. Immer enger wurde der Griff um Marcels Hals, doch allmählich lichtete sich der Schleier des Rauches wieder. Tina blickte zu dem röchelnden Marcel. Eine Hand umfasste seine Hals und wollte ihm die Luft abdrehen. Der eiskalte und ebenso glasige Blick des Angreifers ließ sie schlottern und als sie das Gesicht des Angreifers erkennen konnte, bleib ihr fast das Herz stehen: Es war Dennis! Wie ein Zomibe blickte er Marcel an und drückte immer fester zu. Um sein Leben ringend versuchte Marcel sich zu befreien, doch es war zwecklos. Dennis‘ Griff löste sich kein Stück, im Gegenteil: Er wurde nur noch stärker. Tina konnte es nicht mit ansehen, sie fasste all ihren Mut zusammen und stürzte sich auf Dennis. Mit einem gekonnten Satz ringte sie ihn zu Boden, sodass er von Marcel ablass und stattdessen nun auf Tina losgehen wollte. Er stieß sie weg und stand auf. Ohne ein Wort hob er sein Schwert langsam nach oben. Ein kleiner Lichtpunkt war deutlich auf der spitze der Klinge zu erkennen und schon schossen Blitze durch den Raum. Nur knapp verfehlten sie Marcel und auch Tina, Dennis schien völlig von Sinnen zu sein, in seinen Augen konnte man nichts sehen! Kein Anzeichen für Wut, Angst, Trauer oder Freude. Es war wie der Blick in die vollkommene Leere, mehr nicht. Wieder flogen die Blitze im Gang umher, Schritte näherten sich, ein Keuchen! War das Marcel? Nein, er war aufgestanden, nachdem er sich erholt hatte und atmete ruhig. Die Schritte kamen näher... Dennis vielleicht? Nein, der auch nicht, der stand kerzengerade vor Tina und Marcel und hielt seine Klinge nach oben. Ohne zu zögern raste er dann aber plötzlich auf die beiden zu und jagte ihnen mehr Blitze nach. Es war ein Alptraum, die Beiden rannten, was ihre Kondition hergab. Die Schritte kamen noch näher, eine großgewachsene Gestalt in Rüstung und bewaffnet mit einem großen Zweihänder huschte an ihnen vorbei und schlug Dennis mit einem Schlag bewusstlos. Das Schwert schleifte kurz noch über den Boden und blieb schließlich liegen. Gerettet... Marcel und Tina atmeten erleichtert auf. Doch wer hatte sie überhaupt gerettet? Ein einfacher Wachposten? Nein, dafür war die Rüstung zu prachtvoll... Die dicken Schulterpolster, die Feinheit der Kanten... diese rüstung konnte nur einem wahren Hauptmann gehören! Dieser drehte sich langsam um, ein kurzer brauner Bart stach aus dem hochrotem Gesicht des Hauptmann. Seine Stirn war tief, sein Blick klar und die Schweißperlen in seinem Gesicht glänzten wie Diamanten. Es gab nur einen Mann in ganz Hyrule, wenn nciht auf der ganzen Welt, der so aussah: Hauptmann Roy, der oberste Befehlshaber der Schlosswache! „ Ist euch nichts passiert?“ brummte Roy und starrte die beiden Jugendlichen an. „ N- Nein, alles bestens!“ erwiderte Marcel. Er war noch immer ziemlich erschrocken über Dennis‘ Mordversuche, aber er hatte sich größtenteils beruhigt. „ Na dann ist ja gut...“ murmelte der Hauptmann, als sich abermals Schritte näherten. Sie waren jedoch leiser als die von Roy und näherten sich auch nur langsam. Tinas augen wurden größer, als sie sah, wie Marius um die Ecke kam. Sein Blick war freundlich, auch wenn er Spuren von Eitelkeit und Hochmut enthielt. In einem ruhigen, langsamen Ton fragte er „ Was ist denn passiert, der tumult hier war ja kaum zu überhören!“ „ Diese zwei Personen wurden von dem Burschen da drüben angegriffen, ich weiß nicht, wie sie es geschafft haben, hier einzuringen, Sir!“ Obwohl der Hauptmann mindestens drei Köpfe größer war als Marius, schien er ihm trotzdem unterlegen zu sein. Er sprach wie mit seinem Vorgesetzten, was Tina kein Stück gefiel. „ Hm... ich glaube, diesen Burschen schon mal gesehen zu haben!“ bemerkte Marius. „ Kein Zweifel, das ist der Kerl, der das Buch bei sich hatte! Ich erkenne ihn genau wieder!“ Es war nicht schwer zu erraten, welches Buch er damit meinte. Für Marcel und Tina war klar, dass er so eben Dennis beschuldigt hatte, das Buch des Majoras zu besitzen. „ Nun das würde zumindest erklären, weshalb die Beiden hier von Blitzen verfolgt worden sind, ihr selbst sagtet, das Buch besitze über magische Kräfte!“ erwiderte Roy, während er mit den Fingern durch seinen Bart fuhr. „ Worauf warten sie dann noch?“ fragte Marius leicht erzürnt. „ Werfen sie in den Kerker!!“ „ Sehr wohl, wie ihr wünscht...“ sagte Roy nur und ging kurz in die Knie. Marius wollte gerade gehen, doch da hielt er kurz inne. „ Diese beiden da drüben haben uns wirklich bei der Suche nach dem Wahnsinnigen geholfen, lasst sie hier übernachten, geben sie ihnen das Gästezimmer hier im Gang, ich schaue später noch ein mal nach ihrem Wohlbefinden!“ Mit diesen Worten verließ Marius genauso langsam dne Gang, wie er ihn betreten hatte. Roy wies Marcel und Tina derweil in das Zimmer und schleppte dennis danach ins Verließ.
 

„ Die Sache stinkt gewaltig!!“ rief Tina, sogleich, nachdem die Tür hinter ihr geschlossen wurde. „ Da hast du Recht.“ stimmte Marcel zu und betrachtete das Zimmer. Der Teppichboden war weinrot, links befand sich ein Kamin, rechts ein Doppelbett mit inem Nachttisch, auf dem ein Kerzenständer stand, direkt daneben befand sich eine Tür zu einem kleinen Badezimmer und gegenüber der Tür befanden sich zwei Fenster mitsamt einem kleinem Holztisch, sowie zwei Hockern. Zwischen den beiden Fenstern hing noch eine kleine Pendeluhr, die ruhig und gleichmäßig tickend ihr Dasein fristete. Nichts an dem _Raum war außergewöhnlich, selbst der Kamin war nichts Besonderes. Die Arme vor sich verschränkt starrte Tina wütend zum Fenster heraus. „ Dieser elende Mistkerl... er hat bestimmt nur darauf gewartet, dass einer von uns irgendwie mit diesem Siegel in Kontatk kommt und schließlich durchreht, nur damit er ihn als Sündenbock gebrauchen kann!“ dachte Tina energisch. Marcel glotzte währenddessen ebenfalls schlechter Stimmel auf die Uhr. 9 Uhr zeigte sie an, draußen war es auch bereits dunkel. Typisch für den Herbst, nicht mehr lange und unten in dem kleinen Garten, den man vom Fenster aus wunderbar sehen konnte, läge bald Schnee. Am dunklen Himmel sah man weder Sterne noch Mond, sie schienen sich hinter dicken Wolken verborgen zu haben. Marcel beschloss, ein mal nach draußen zu sehen, um vielleicht festzustellen, dass das Siegel weg sei, doch die Türe war verschlossen. Er rüttelte an der tür klinge, stemmte sich dagegen und zog wie ein Irrer, aber sie rührte sich keinen Meter. Tina wurde darauf aufmerksam und zerrte instinktiv ebenfalls an der Türklinke. Doch auch zu zweit brachten sie die Tür nicht dazu, sich zu öffnen. „ Verflucht!! Wir sidn eingesperrt!!“ schimpfte tina und trat gegen den Tisch. Marcel sachte derweil nach, wie sie vielleicht doch noch as dem Zimmer kämen. Da hörte er ein leises Klopfen. Etwas knallte leise gegen eine der Fensterscheiben. Dem Ton nach zu urteilen ein Hagelkorn oder ein Kieselstein. Er wendete sich zum Fenster, hageln tat es nicht. Er schritt an das Fenster heran, während Tina dmait beschäftigt war, die Kissen zu verdreschen. Zwei Stockwerke unter ihm in dem kleinen Garten stand eine dickliche Frau, in einem engen Kleid. Sie trug eine Art Kopftuch, sodass man ihr Haar nicht sehen konnte. Sie winkte Marcel freundlich zu. Neugierig öffnete er das Fenster. Auch Tina wendete sich nun dem Fenster zu und blickte ebenfalls hinunter. „ Wer ist das?“ wollte sie wissen, doch erhielt bloß ein einfaches „ Keine Ahnung.“. Die dicke Frau packte plötzlich ein Seil mit Haken aus und warf es zum Fenster hoch. Indem sie an dem Seil zog, stellte sie fest, ob der Haken auch wirklich saß. Sah so aus, also machte sie eine Geste, die so viel sagen sollte wie „ Klettert runter!“ Glücklich über diese Wende kletterten Marcel und Tina hinunter. „ Seid mir gegrüsst, mein Name ist Flera, ich bin die königliche Köchin!“ begrüsste die Frau die Beiden. Höflich entgegnete Tina „ Erfreut, euch kennenzulernen, ich bin Tina und das ist Marcel! Aber... woher wussten sie, dass wir in der Klemme steckten?“ „ Tja...“ begann Flera „ Ein alter Mann mit Bart und einem alten Gehstock erchien mir und teilte mir mit, ich solle zu diesem Fenster kommen und euch dabei helfen, auszubüchsen... schien eine Art Hellseher gewesen zu sein.“ „ Hena!“ schoss es Tina und Marcel gleichzeitig durch den Kopf. „ Aber das ist noch nicht alles...“, setzte Flera dann fort. „ Er sagte auch, ich müsse euch helfen, in den Kerker zu kommen, damit ihr einem Freund helfen könntet... Geht es dabei um den jungen Mann, den man verdächtigt, ein verfluchtes Buch mit sich herumzutragen?“ Wie im Chor antworteten die Beiden „ Ja, genau der!“ Flera blickte bedrückt zu Boden. Etwas schien ihr Sorgen zu bereiten. Sie schwieg einige Zeit, doch dann erklärte sie, was ihr auf dem Herzen lag „ Ich wusste doch, dass irgendetwas mit Marius nicht stimmt, normalerweise beschuldigt er niemanden grundlos, erst recht nicht Leute in seinem Alter, da ist er sehr eigen! Wisst ihr denn, was in ihn gefahren ist? Dass er auf sich aufpassen kann ist mir klar, aber ich sorge mich viel mehr um Prinzessin Zelda... Ihr müsst wissen, ich bin ihre Zofe, aber nachdem ich Marius kennengelernt habe, liegt ihr Wohl nun eher in seinen Händen... ich habe Angst, dass er seine Aufgabe vernachlässigt!“ Tina dachte kurz nach, dann flüsterte sie Marcel etwas ins Ohr „ Meinst du, wir sollten sie einweihen?“ Marcel überlegte ebenfalls kurz und antwortete ihr mit einem Kopfschütteln. Tina nickte kurz zurück, worauf sie Flera schonend sagte, sie könne ihr nicht sagen, was vorging, dafür sei es noch zu früh, meinte sie. „ Also schön...“ Flera wischte sich eine Träne aus ihrem Gesicht. „ Dann zeige ich euch nun den Eingang zum Kerker!“
 

Nur wenige Meter entfernt vom eigentlichen Garten befand sich ein verschlossener Schacht. Flink zog die dicke Hofköchin einen großen, funkelnden Schlüsselbund heraus und sperrte den Schacht auf. Nach einem letzten Gruß verschwand sie wieder in dem großen Schloss. Derweilen kletterten Marcel und Tina in den Schacht. Doch was war das?! Der Boden war glatt und schief, sie konnten sich nicht halten und rasten wie auf einer Rutschbahn hinunter.
 

Nur wenig später landeten Beide nicht gerade sehr angenehm in einem sehr dunklem Raum. Es roch modrig und feucht schien es auch zu sein, eben so, wie man sich das vorstellt in einem typischen Kerker. Also würden die Beiden richtig liegen. Nun hieß es Ruhe bewahren und erst mal ein Streichholz anzünden! Tatsächlich, nicht weit von ihnen entfernt konnten sie Gitterstäbe erkennen, sie wraen also tatsächlich im Kerker angekommen! Ihre Freude änderte sich schlagartig in Angst, als sie eine raue, tiefe Stimme hörten. „ Ey, wo kommt das Licht her?!“ Na klasse, sie hatten es geschafft, eine der Wachen auf sich aufmerksam zu machen. Blitzschnell wurde das Streichholz ausgemacht, aber fliehen konnten sie nicht. Ihre einzige Hoffnung war, dass die Wache denke, es sei nur eine Täuschung gewesen. Aber ansonsten konnten auch sie sich bald auf gesiebte Luft einstellen. Leider trat wenig später genau das ein und die Beiden landeten unsanft in einer der Zellen. „ Denkt über eure Taten nach!“ lachte der Wachmann heißer und griff zu einer angebrochenen Flasche Wein, aus der er fast den halben Inhalt trank. „ Ihr seid also auch schon da!“ begrüsste eine bekannte Stimme Marcel und Tina. Es war Dennis!
 

Es vergingen nun ungefähr drei Stunden, in denen sich alle drei zuerst erzählten, was sie erlebt hatten, während sie getrennt waren, und sie dannach alle möglichen Ausbruchspläne ausdiskutierten, obwohl es nur Fantasievorstellungen waren. Die Wache lag mittlerweile vom Alkohol ermüdet auf dem Boden und gab ihr Schnarchen zum Besten. So langsam wurde Tina depressiv... Sie gab langsam die Hoffnung auf ein Freikommen auf und auch die auf eine weiterhin existierende Welt. Dennis begann damit, über sein Leben nachzudenken und Marcel wollte sich entschließen, erst mal zu schlafen. Dazu kam er allerdings nicht... ein unerträglich nerviges Geräusch, ähnlich wie ein Flattern störte ihn. Entnervt öffnete er die Augen, als er plötzlich einen blauen Vogel über sich fliegen sah. Dennis und Tina waren so in ihre Beschäftigungen vertieft, dass sie davon nichts mitbekamen. „ Hallo, Name mein Julius!“ krächzte der Vogel. Ein Vogel, der sprechen konnte, na so was! Doch Marcel war so was durch seine Reisen gewohnt, das Unmögliche wurde bei seinen Abenteuern immer möglich, wusste der Teufel warum... So langsam ließ das Flattern von Julius auch Tina auf merksam werden. Mit den worten „ Kannst du mal mit dem Krach aufhören, Marcel?!“ wendete sie sich zu ihm und starrte den blauen Vogel an. „ Hallo, Name mein Julius!“ wiederholte dieser und Tina bekam das Gefühl, wahnsinnig geworden zu sein. Das wurde ihr zu viel, sie fiel in Ohnmacht! Normalerweise fängt ein Gentleman eine Dame ja auf, aber Marcel dachte sich „ Wäre ja noch shcöner, dann denken die Leute auch noch, ich mag Tina auch!“ Dennis wurde durch das Geräusch von ihrem Aufprall schließlich auch aus seinen GEanken gerissen und sah ebenfalls den Vogel. Ein drittes Mal sagte Julius „ Hallo, Name mein Julius!“ und Dennis blickte das Federvieh schräg an. „ OH man oh man...“ murmelte er nur und betrachtete en Vogel misstrauisch. „ Hena mich hat geschickt Hilfe zur!“ krächzte er Dennis und Marcel entgegen. „ Wie meinen?“ ragte Dennis den Vogel, der seinen letzten Satz noch mal wiederholte. „ Veilleicht meitn er, dass Hena ihn zu unserer Hilfe geschickt hat, du Schnellmerker!“ grinste Marcel. Dennis ignorierrte Marcels Scherz und wandte sich wieder dem Vogel zu „ Dann hilf uns doch mal!“ Julius dachte kurz nach und erwiderte „ Okay, Tun ich kann das!“ Schon flatterte der kleine Piepmatz hinüber zu der WAche und entlockte ihr vorsichtig die Schlüssel. Er hielt sie im Schnabel und flog zurück in die Zelle. „ Danke Julius!“ sagte Marcel zufrieden und nahm sich die Schlüssel. Er öffnete leise die Tür, um sicherzugehen, dass die Wache weiterhin schlief. „ Moment mal, Marcel, rgendeiner von uns muss doch Tina mitnehmen!“ erinnerte Dennis Marcel. Wer die Idee hat, muss sie auch durchführen, das war Marcels Argument, also durfte letztendlich Dennis Tina auf dem Rücken tragen. „ Mein Gott, ich hätte nicht gedacht, dass die so schwer ist!“ schnaufte er. Julius krächzte noch zum Abschluss „ Glück euch viel!“ und flog danach davon, während sich Marcel und Dennis mit der bewusstlosen Tina aus dem Staub machten.
 

Durch eine Treppe gelangten die Drei in einen einfachen Saal, der scheinbar im Untergeschoss lag. Nirgends gab es ein Fenster. Über ihnen hing ein gewaltiger Kronleuchter und die Wände warem beschmückt mit eingemeißelten Triforcen. Eine düstere Stimmung lag in dem Raum, alles wirkte wie ausgestorben... Tina wurde langsam wieder wach. Sie blinzelte ein mal kurz rieb sich die Augen und sah sich dan verwundert um. „ W- Wo bin ich?“ fragte sie verschlafen. Dennis wurde es jetzt zu viel und da sie ja jetzt wach war, ließ er sie einfach fallen. „ autsch!!“ rief sie, als sie auf dem harten Marmorboden landete. „ Elender Rüpel, was fällt dir ein, mich einfach fallen zu lassen?!“ schnauzte sie den entkräfteten Dennis an. Marcel beachtete sie nicht, denn er sah etwas... eine Gestalt, die versuchte, unbemerkt in einen der angliedernden Räume zu huschen. Er zupfte Dennis am Ärmel, doch der war mittlerweile in eine weitgehende Diskussion mit Tina verwickelt. Marcel seufzte tief und überlegte, wie er die Beiden auf die Gestalt hätte aufmerksam machen können. Er musste schnell sein, denn dieser Unbeannte erschien ihm als wichtig, deswegen bleib ihm nichts anderes übrig, als Dennis eine kräftige Ohrfeige zu verpassen. Dennis drehte sich zu ihm herum und wollte ihm auch gleich seine Meinung ins Gesicht brüllen, da zeigte Marcel auf die Gestalt. Auch Tina blickte zu dem Unbekannten, der gerade durch eine der Türen verschwunden war. „ Los hinterher!“ zischte Marcel.
 

Das Zimmer, welches hinter der Tür lag, bestand aus nichts weiter als einer kleinen Treppe, die zu einem Podest führte. Von dem Unbekannten war keine Spur. Dennis schaue zum Podest. Seine Augen wurden größer, er konnte nicht fassen, waser da sah! Es war doch tatsächlich... „ Das Buch!! Da oben liegt das Buch!!!“ Dennis konnte seine Überraschung nicht verbergen, er rannte die Treppe hinauf zu dem Podest. „ Ist es tatsächlich dieses Buch?“ fragte Tina, die ebenfalls hinaufkam. „ Ja, ich erkenne es genau wieder!! Das ist das Buch!!“ Er brüllte die antwort gerade zu heraus, weswegen Marcel ihn mahnte „ Sei doch um Himmels Willen still, sonst werden wir wieder entdeckt!“ Nun standen alle drei oben vor dem Podest. Triumphierend streckte Dennis seine Hand aus. Aber... was spürte er als er das Buch berührte? Nichts. Konnte er es nehmen? Nein, es blieb unberührt liegen. Er konnte einfach durch das Buch hindurchgreifen. „ W- was soll der Scheiß?!“ fragte er entnervt. Es irritierte ihn noch mehr, als das Buch begann, sich in dunklen Rauch aufzulösen. Er stieg auf und weiter oben löste er sich auf. „ Das gefällt mir gar nicht!“ dachte Tina. Schon hörten sie ein verspottendes Lachen. Sie wussten genau, wer es war, sie kannten diese Stimme nur zu gut. Sie blickten zum unteren Ende der Treppe, o Marius lachend it em echten Buch in der Hand stand. „ Tölpel!!“ rief er ihnen entgegen. „ Ihr glaubt doch wohl nicht etwa ernsthaft, ich ließe mein kostbares Buch hier vergammeln, wo es sich jeder nach Belieben greifen kann, oder?“ Zorn machte sich in Marcel, Dennis und Tina breit. Dennis rastete aus. „ Na warte, dich zermalme ich doch mit bloßen Fäusten, du Wicht!!!“ Er wollte auf Marius losgehen, doch knallte gegen eine Barriere, welche orange-rot aufzuleuchten begann. Alle drei waren auf der kleinen Erhöhung in einem winzigen Achteck eingeschlossen. „ Ach, du willst kämpfen? Schön, aber diesen Kampf tragen wir nicht hier aus... hahahahahahaha!!“ Lachend hob Marius seine Hände, über dem Achteck in der Decke öffnete sich ein verschlingendes Loch, dunkel wie die Nacht. Die Drei merkten, wie sie langsam eingesogen wurden. Sie verschwanden spurlos in dem Loch auf ihren Gesichtern noch der Ausdruck ihres Entsetzens. Kaum waren Dennis, Tina und Marcel verschwunden, war auch das Loch weg. Marius derweil verschwand in schwarzem Rauch und der Raum war leer...
 

Tina erwachte. Ihr war schwindlig und kopfschmerzen plagten sie ebenfalls. Neben sich sah sie auch Marcel und Dennis liegen. Tina fühlte sich, als sei sie für viele Stunden ohnmächtig gewesen. Ihre Sicht war noch leicht betrübt, alles wirkte etwas verschwommen und unscharf. Als sie wieder vollstens bei Sinnen war, sah sie sich ihre Umgebung an. Es war ein einziger, achteckiger Raum ohne Fenster und Tür. In jeder Ecke stand eine Säule in die Wand hineingebaut. Die Wand war weiß, genauso wie der boden. Alles Stein... Keine einzige Verzierung, alles karg und trostlos. Dennis öffnete die Augen, ihm ging es nicht besser als Tina. „ Ahh... mir dröhnt vielleicht der Schädel!“ fluchte er und hielt sich den Kopf. „ Nanu? W- Was ist das für ein Ort?!“ Die pure Neugier und Überraschung war in seiner Stimme zu hören. „ Wenn ich das nur wüsste...“ antwortete Tina. Sie begann, sich zu erholen, die Kopfschmerzen ließen nach und schwindlig war ihr auch nicht mehr. Schließlich kam auch Marcel wieder zu Bewusstsein. Er war ebenso verwundert über die eigenartige Umgebung, wie seine Mitstreiter ebenfalls. Allerdings sagte er kein Wort, er betrachtete bloß den Raum. Nachdem alle drei von ihren Schmerzen befreit waren, lenkte bereits Marius‘ Stimme ihre Aufmerksamkeit auf sich „ Willkommen in meiner bezaubernden Illusion! Ein einfacher Trick, der für jeden Anfänger zu schaffen ist!“ „ Wo versteckst du dich?!“ brüllte Dennis in die Leere. Mit worten wurde seine Frage zwar nicht beantwortet, dafür bildete sich eine kleine schwarze Wolke vor den Dreien. Als sie verschwunden war, stand Marius in Person vor ihnen. Er schmunzelte nach wie vor, ihm machte die Sache sichtlich Spaß. Dennis stan mit wütender Miene auf. Er sah komplett rot. Marcel verzog seine Miene nur leicht und erhob sich ebenfalls, während er sein treues Schlüsselschwert erschienen ließ. Zögernd stand Tina auf, sie hatte nicht so viel Mut wie ihre Freunde... Ihre einzige Waffe war ihr Körper, sie besaß weder Schwert noch Armbrust, noch Bogen oder ähnliche Kampfwerkzeuge. Verunsichert blickte sie zwischen Marius, Dennis und Marcel und her. Sie musste schlucken, das war Alles andere als angenehm. Spottend lachte Marius über den Trupp, er war vollkommen sicher, dass er gewinnen würde. „ Was gibt‘s da zu lachen, Mistkerl?!“ schrie Dennis ihm entgegen, was nur für einen noch größeren Lachfall sorgte. Marius hatte Tränen in den Augen, er genoss es, Dennis so wütend zu sehen. Bei dem war das Maß schon lange voll, er schien fast zu platzen. Mit hochrotem Kopf rannte er auf Marius zu, schwang sein Schwert vertikal und... sein Schlag wurde abgeblockt. Mit einer Hand hielt Marius ein dünnes, schwarzes Langschwert, welches bedrohlich pulsierte. Er brauchte kaum Kraft aufzuwenden, um Dennis‘ grüne Klinge zurückzuhalten. Das Grinsen in seinem Gesicht wurde noch diabolischer als zuvor, er hatte keine angst vor Dennis, er war ihm wirklich hochhaus überlegen. Er wendete noch ein wenig mehr Kraft auf und Dennis landete sofort einen Meter weiter auf dem Boden. Tina wich erschrocken zurück, Marcel wurde nun doch etwas mulmig. Wieder lachte Marius über seine Gegner, dann sprach er „ Seht ihr? Mit wenig Kraft kann ich euch schon zu Boden werfen, ihr seid keine Gegner für mich!“ Zähneknirschend stand Dennis wieder auf. Der blanke Hass stand ihm ins Gesicht geschrieben. Langsam bekam auch Tina ihre Wut. Sie fühlte sich mehr als beleidigt von Marius‘ Worten, sie war nun auch bereit zu kämpfen. „ Na, was ist? Keine Lust mehr, mir hinterherzujagen und euch gegen das schicksal zu stellen?“ fragte Marius in abwertendem Ton. „ Zeig doch erst mal, was du wirklich drauf hats, bevor du große Töne psuckst!“ rief Marcel zu Tinas und Dennis Überraschung. Es war neu für sie, dass er einen solchen Ton annahm. Dennis musste gleich noch einen draufsetzen, als er sich aufrichtete „ Genau, ich wette du bist nichts weiter als ein jämmerlicher Angeber, der nicht mal weiß, wie die Welt überhaupt aussieht!! Was ist nun, hab ich etwa einen wunden Punkt berührt?“ Das diabolische Grinsen verwandelte sich in einen von Hass erfüllten Gesichtsausdruck. Wütend ballte Marius seine Hände zu Fäusten, worauf das Schwert noch schneller pulsierte. Tina bekam wieder etwas Angst, doch dann nahm sie ihren ganzen Mut zusammen. Sie gingen in Kampfstellung, sie waren vrobereitet und erwarteten den ersten Angriff. Mit einem lauten Schrei raste Marius mit halsbrecherischer Geschwindigkeit auf die Truppe zu. Er führte einen beachtlichen vertikalen Angriff aus, der gleichzeitig eine magische Druckwelle erzeugte. Nur knapp verfehlte er die Drei, welche die Zähne zusammenbissen. Sofort folgte ein zweiter Angriff, dies mal horizontal direkt auf Dennis gerichtet. Sein grünes Schwert und die pulsierende Hexerklinge prallten aufeinander. Dennis war noch immer unterlegen, er versuchte so lange Stand zu halten wie möglich. Während nun beide versuchten, sich zu Boden zu drücken, stürtzte Tina sich auf ihren Rivalen. Sie riss ihn zu Boden, aber er reagierte schnell genug, um sie mit einem Tritt in den Bauch zurückzuwerfen. Als er sah, dass Marcel bereits dabei war ihn anzugreifen, rappelte er sich auf und sprang zurück. Er hob seine Hand und schickt eine Flammenreihe zu den Dreien. Dennis duckte sich, ebenso wie Tina, nur Marcel wurde erwischt. Die Flammen waren nur schwach, aber trotzdem verbrannten sie Marcels linken Arm leicht. Selbst für einen Anfänger in schwarzer Magie war die Wirkung unglaublich. Erneut sprintete Marius auf seine Widersacher zu. Marcels Schwert verpasste ihm eine schwache Wunde unter seinem Auge und warf ihn zurück. Blut tropfte auf den Boden, doch es kümmerte Marius nicht. Er hob sein Schwert, um einen weiteren Zauber zu beschwören, als Tina ihm einen gezielten Kinnhacken verpasste. Er landete hart auf dem Boden, seine Miene verfinsterte sich von Mal zu Mal. Er sprang auf. Schon schoss aus Dennis‘ Schwert ein grüner Blitz in seine Richtung. Das pulsierende Schwert berührte den Blitz und adsorbierte einen gewissen Teil, doch der Rest ging kurzerhand auf Marius über, der einen lauten Schmerzensschrei ausstieß. Voller Wut raste er auf Dennis zu und schlug ihm mit der Faust direkt ins Gesicht. Dennis wurde gegen eine Wand geworfen und seine Nase blutete kräftig. Er versuchte, das Blut so weit wie möglich hochzuziehen, als Marius bereits zum nächsten Schlag ausholte. Er kam nicht dazu, denn schon traff ihn Marcels Schlüsselschwert am Rücken. Das Schwert konnte nur unter gegebenen Umständen schneiden, deswegen war es ‚ nur‘ als einfacher Schlag in den Rücken anzusehen. Die Schmerzen waren wirklich diabolisch, doch Marius verkniff sich jegliche anzeichen und raste dies mal auf Tina zu. Sie wolle ihn abfangen, aber da spürte sie bereits, wie das Schwert ihr den Arm aufschürfte. Schreiend ging Tina zu Boden, sie hielt sich den Arm. Immer mehr Blut ergoss sich über dem Boden, ein wahrhaft grausenhafter Anblick. „ Grr... na warte, dafür wirst du bezahlen!“ knirschte Dennis. Er hatte sich von dem Schlag leicht erholt und erhob sich abermals. Marcel war mit ihm einer Meinung „ Du hast lange genug Schaden angerichtet!“ Weiterhin mit der Wut im Gesicht starrte Marius die Opponenten an. Sie alle waren in der anderen Hälfte des Raumes, fast auf einem Fleck versammelt. Mit einem geschickten Zauber könnte er sie lale auf ein mal verletzen, anders konnte er sie sowieso nicht besiegen. Ihre Überzahl und Teamwork war eine bombastische Taktik. Marius wischte sich den Schweiß von der Stirn. Es war ein langer stiller Moment des bloßen Anstarrens. Keiner ließ den Gegner aus den Augen, der Blickkontakt schien schier unendlich. Auch Marcel, Tina und Dennis überlegten, wie sie noch einen Trumpf spielen könnten. Wenn Dennis es schaffen würde, ein wahres Blitzgewitter aufkommen zu lassen, hätte Marius keine chance auszuweichen, aber was würde dann aus Marcel und Tina werden? Sie bekämen ebenfalls Schaden zugefügt, was Dennis auf keinen Fall riskieren wollte. Beide Seiten hatten sich gegenseitig unterschätzt... Auch wenn es so schien, als habe das Trio die Überhand, wusste auch dieses, dass es immer noch schnell verlieren konnte... Die Totenstille wurde schließlich durch ein leises Lachen von Marius unterbrochen. „ Ihr seid stärker, als ich dachte...“ gab er schmunzelnd zu. „ Aber trotzdem werdet ihr untergehen, nach und nach!“ Tina forderte ihn gerade zu heraus „ Und weswegen bist du dir da so sicher, du einfacher Hexerlehrling?“ „ Nun...“ begann er geheimnisvoll, während er hinter seinem Rücken in seiner Hand eine Kugel aus Magie auflud, die bei Bodenkontakt in die Luft liegen würde. „ Was nun?“ bohrte Marcel nach, nachdem die antwort 5 Sekunden auf sich warten ließ. Marius blickte grinsend zu Boden, während er sprach „ Ganz einfach!“ Er hob seinen Kopf und sein Lachen wurde wieder so diabolisch wie vorher „ DESWEGEN!!!!“ Er brüllte es hinaus, als sei er geisteskrank und schleuderte die Magiekugel zu seinem gegnerischem Trio. Sie hatten sich tatsächlich austricksen lassen und jetzt mussten sie die Konsequenzen tragen. Dichte Rauchmaßen erfüllten den Raum und raubten jedem die Sicht. Der Knall der Explosion war ohrenbetäubend, die beiseite geschobenen Luftmaßen waren heftig wie Schläge eines Preisboxers, wenn man sich ihnen entgegenstellte. Der angehende Hexer konnte sein Lachen nicht unterdrücken, es freute ihn so sehr, dieses Ass im Ärmel gehabt zu haben. Triumphiernend hob er das kostbare Taschenbuch des Majoras hoch. Das war für ihn das Mittel zum Erfolg. Er lachte noch so lange, bis der Rauch verschwunden war. Dann erstarrte seine Miene. Alle drei waren unversehrt, nciht eine einzige Schramme hatten sie von der Explosion davon getragen. Sie waren ebenso verwudnert, wie ihr Feind... Nachdem auch das kleinste Wölkchen verschwunden war, sahen sie den Grund. Eine durchsichtige Barriere mit blutroden Adern hatte sich zwischen sie gestellt. An Marius‘ entsetztem Gesicht konnte man erkennen, dass die Barriere, welche den Raum in zwei Hälften getrennt hatte, nicht von ihm stammte. Eine viel tiefere Stimme als die seine meldete sich plötzlich mit einem unerträglich bösem Gelächter zu Wort. Man bekam eine Gänsehaut, es lief allen kalt dne Rücken hinunter und das Blut gefror in ihren Adern. Erschrocken ließ Marius das Buch fallen, als eine dicke violette Wolke aus dem Buch quoll. Sie schwebte vor ihm und reichte vom Boden bis zur Decke hinauf. Die Wolkenmassen wurden in das Buch gesogen und eine eigenartige Gestalt stand vor den vieren. Es war ein großer Mann um die 30 Jahre mit dunkelblonden Haaren, einer Feder im Haar und einem langen schwarzen Umhang, welcher bereits viele Fetzen besaß. Er trug einen Stirnreif, ein langes blutrotes Gewand und seine kastanienbraunen Augen funkelten Tina, Dennis und Marcel bedrohlich an. An den Füßen trug der Unbekannte leichte Stiefel, das Gewand reichte fast bis auf den Boden. Viele seiner Haare standen weit ab, das ganze bildete mit seinem unverschämten Grinsen eine irre Mischung. Immer noch verblüfft wich Marius näher zur Wand hin. Es hatte ihm und den anderen die Sprache verschlagen. „ Guten Tag, mein Name ist Majora, bekannt als größter Hexenmeister aller Zeiten!!“ begrüßte er sie mit falscher Freundlichkeit. „ Mir scheint, ihr seid überrascht von meinem Auftritt... Tja, nur die wenigsten kennen die ganze GEschichte meines schönen Buches.“ Behutsam hob er das kleine Buch auf und streichelte es wie ein Haustier. „ Nun ja, liegt vielleicht auch daran, dass jeder, der es weiß, in die ewigen Jagdgründe eingehen musste... Sicher habt ihr auch schon von meiner schönen Maske gehört... Ja, die gehört mit in den Kontext, nur durch sie war es mir möglich, mein Leben aufs Unendliche zu verlängern, indem ich meinen Geist und Körper in das buch eingehen ließ!“ Ohne eine Miene zu verziehen, drehte sich Majora zu Marius. „ Na ein Glück, dass es zumindest eine Person zu geben scheint, die wirklich würdig ist, mein Buch zu besitzen...“ Die Angst von Dennis, Tina und Marcel wurde immer größer, sie ahnten bereits, dass Majora etwas richtig Übles vorhatte. „ W- Was wollt i- ihr von mir?!“ stammelte Marius zitternd, während er näher zur Wand rückte. „ Ach, nicht viel! Hahahahahahahha! Du scheinst ein außergewöhnlches Talent zu haben, die Kunst der Schwarzmagie zu erlernen... du sollst mein Nachfolger werden und meinen Plan vollenden, ein Talent wie du muss gefördert werden!!“ Majora wendete sich noch ein mal kurz zu Marcel, Dennis und Tina, dann bildete sich in seinen Händen eine Magiekugel, die in alle möglichen Farben des Regenbogens wechselte. Er wartete, bis die Kugel ungefähr so groß war wie ein Medizinball, dann ließ er der Magie ihren Lauf. Zahlreiche schwarze Blitze schossen durch den Raum, sie alle prallten öfters an den Wänden ab, bis sie schließlich alle punktgenau Marius‘ Herz traffen. Ein unglaublicher Schmerz quälte ihn und zwang ihn dazu, laut zu schreien. ES war nervenzerfetzend und grauenhaft mit anzusehen, bis wieder ein mal eine große Menge Rauch auftauchte. Majoras irres Lachen hallte durch den Raum, während Tina, Marcel und Dennis nur noch Marius‘ Umrisse erkennen konnte. Schreiend hielt er sich die Brust, er stützte sich mit der anderen Hand auf den Boden. Er schien in die Knie gegangen sein wegen den höllischen Schmerzen. Schließlich hörte er auf zu schreien, er hustete und schien sich langsam zu erheben. Er fuchtelte eigenartig mit der rechten Hand umher und der Rauch wurde weggeschleudert. Nun konnten Dennis, Marcel und Tina sehen, was mit ihm war. Er trug eine violette Tunika mit dunklerem Brustpanzer, in dessen Mitte ein blutroter Rubin eingearbeitet worden war, seine Mütze war verschwunden, man konnte sehen, wie seine Haare ihm zu Berge standen. Er trug nun ebenfalls einen Stirnreif wie Majora, allerdings besaß dieser wie der Brustpanzer einen blutroten Edelstein. Das Hemd, das er unter der Tunika trug und dessen Ärmel noch hervorschauten, war nun silbergrau. Er hatte wieder dieses böse Lachen im Gesicht, er war nicht mehr der einfache Lehrling Marius, er war... Hexenmeister Marius! Den dreien blieb das Herz stehen, dieser Anblick war wahrlich kein schöner, es war eine riesige Ansammlung von schwarzer Magie in Form eines einzelnen Menschens. Ohne etwas zu sagen, stürmte er auf die drei zu, er wich mühelos jeder einzelnen ihrer Attacken aus und verpasste ihnen dafür eine Verletzung nach der Anderen. Die drei waren machtlos... sie konnten ihm nichts mehr entgegenbringen, sie waren schutzlos ausgeliefert! Da gab ihnen Marius den Gnadenstoss! Er zog sein pulsierendes Schwert und durchbohrte Tina. Blut spritzte aus ihrem Bauch und Rücken, dann fiel sie mit schreckensbleichem Gesicht zu Boden... sie rührte sich nicht mehr. Als nächster war Dennis dran, er griff Marius horizontal an, doch dieser verschwand und tauchte hinter ihm wieder auf. Er schoss ein kleines Licht auf Dennis und schon war dieser in tausend Teile zerfetzt worden. Der letzte war Marcel. Er wich sehr oft den Attacken aus, bis er schließlich etwas an seinem Hals spürte... Langsam rutschte sein Kopf hinunter und der Rest seines Körpers fiel um. Marius sah sich um.... Alles im Raum war blutüberströmt, es gab ur noch wenige leibliche Überreste, die schließlich wie durch ein Wunder verschwanden. Marius lachte so laut und diabolisch, dass man es wahrscheinlich außerhalb dieses erschaffenen Raumes hören konnte.
 

Waren Tina, Marcel und Dennis wirklich tot? Wenn ja, wer soll dann die große Katastrophe verhindern? Was hat Marius nun vor, ob er nun wirklich keinen Widersacher mehr hat?

Nach seinem großen Triumph hatte Marius beschlossen, seine Kräfte weiter auszudehnen, indem er sich weiter mit seinem Buch befasste. Er saß oben auf einem Balkon des Schlosses und las, während er neben sich auf einem kleinen Tisch ein Glas voll Limonade stehen hatte. Er überlegte, ob es vielleicht doch falsch war, den Morthus-Zauber anzuwenden, doch andererseits... da gab es ja nichts dran auszusetzen für ihn. Marius wurde mitten im Lesen unterbrochen, als er eine vertraute Stimme hörte. „ Also bist du tatsächlich der Widerling mit diesem Buch!“ Marius wendete seinen Kopf um und blickte direkt in Zeldas wütendes Gesicht. „ Ach du bist‘s...“ sagt er gleichgültig und wendet sich wieder seinem Buch zu. Zelda konnte es nicht fassen, ihm schien es völlig egal zu sein, dass sie ihn erwischt hatte. „ Ach ja, falls ud vorhast, irgendwem das zu verraten, kannste dich schon mal von deinem Leben verabschieden und jetzt lass mich in Ruhe lesen!“ erwähnte er noch und las danach weiter. Völlig fassungslos blieb Zelda noch etwas stehen und verließ den Balkon wieder. Ihre Gedanken fuhren Achterbahn, ihr war das alles zu viel, sie musste sich erst wieder sammeln, bevor sie nachdenken konnte, was sie tun könnte.
 

Überall Steine... Eine gigantische Klippe, die über ein widerlich grünes Meer ragte. Hier und da mal ein kleiner Vulkan, aus dem zähflüssige Lava floss. Öfters lag auch mal ein Stück Holz herum... ein steiler Weg führte von der Klippe hinunter zu einem Steinstrand an dem eine gewaltige Stadt lag. All die Häuser waren aus Metallresten, zersplittertem Holz und sonstigen Überresten gebaut. Bis auf einen viereckigen gigantischen Turm aus Steinen. An jeder Seite befand sich ganz oben ein gigantisches Ziffernblatt, auf dem die Zeiger langsam zurück zur Zwölf liefen. Die Luft war stickig und von Gestank erfüllt. Kein einziger Sonnenstrahl drang durch die dicken, grauen Wolken, die über das Ödland zogen. Keinerlei fruchtbarer Boden, überall dunkles Gestein... Selbst im Meer erhoben sich zahlreiche Felsen, die größere Schiffe sofort in den Tod ziehen würden. Vereinzelte Piere an der Stadt bildeten einen Hafen. Einige Fischerboote waren mit Zeilen daran befestigt und trieben ruhig auf den kleinen Wellen, die gegen die Felsen schlugen. Oben auf der Klippe fanden sich Tina, Marcel und Dennis wieder, als sie aus einem schlechten Schlaf erwachten. Vollkommen ausgelaugt von dem Kampf, aber seltsamerweise unversehrt, lagen die Drei dort oben. Sie waren müde und ihre Glieder waren schwer. „ I- ist das das... Totenreich?“ fragte Dennis erschöpft und stand langsam auf. Er zitterte am ganzen Leib und seine Kraft war fast verbraucht. „ K- Keine Ahnung...“ stammelte Tina. Marcel erwiderte nichts, er sparte sich etwas Kraft. Mit einem Teil ihrer letzten Kraft erhoben sich auch Tina und Marcel. Sie alle sahen diese traurige Landschaft... Was für ein schrecklicher Ort. Sie waren sich nicht sicher, ob das vielleicht der grausame Hades war, in welchem all die vielen Dämonen, Hexer, Monster und ihresgleichen nach ihrem Ableben eingeschlossen wurden. Wenn dies der Fall war, gab es für die Drei kein Entkommen mehr... Das Siegel des Hades mochten nur wenige, wenn nicht dann keiner zu zerbrechen. Das Hadessiegel übersteigte jede mögliche Kraft, selbst die des heiligen Triforces, wenn all seine drei Teile zu einem wurden. Allerdings sagte man auch vom Hades, dass es keinerlei Wasser gab, sondern nur karge Felsen, Lava und unerträgliche Hitze, die einen ewig leiden ließ, da man im Hades nicht sterben konnte. Unterbrochen in ihren Gedanken, empfingen Tina, Dennis und Marcel plötzlich schwache Telepathiesignale, die von Hena zu stammen schien. „ H... Hört ihr... mich?“ fragte Henas schwache Stimme. „ J- ja...“ stöhnte Dennis und hielt sich die Brust. „ Ein Glück... immerhin... eine... g.... ute Nachricht.“ Die Übertragung ließ wirklich zu wünschen übrig, jedoch war sie noch da. „ Das heißt... ihr... n... och nicht tot!“ tönte in den Köpfen der Drei. „ W- wie? Wir... leben... n- noch?“ keuchte Tina. „ J... ihr befin... det euch auf der...G... ze zwisch...en Leben und... T...od“ Die Qualität der Übertragung war mehr als miserabel, anscheinend waren sie wirklich nicht mehr in der Welt der Lebendigen. Dennis stieß einen erleichterten Seufzer aus. Dass sie nicht tot waren, war ein gutes Zeichen. Fragte sich nur, ob sie auch noch lebten. „ W- wo genau... sind wir h... hier?“ fragte Dennis durch Telepathie. Er erhielt lange Zeit keine Antwort und glaubte shcon daran, dass das signal völlig zusammengebrochen wäre, doch da meldete sich Henas Stimme wieder. „ In... Mor...thufa, dem La...d des... G... rauens.“ „ Morthufa?“ wiederholten alle drei verwirrt.
 

Während Marcel, Dennis und Tina in Morthufa gelandet waren, spielten sich auf dem großen Schloss ganz andere Dinge ab. Marius saß noch immer mit dem Buch des Majoras auf dem Balkon und las... Zelda beobachtete ihn weiterhin, doch dies mal schien er nichts zu merken. „ Ich muss einen Weg finden, um ihm dieses Buch abzunehmen, ansonsten brechen düstere Zeiten an!“ dachte die Prinzessin und versuchte, sich einen Plan zu überlegen. Dann fiel ihr etwas ein, womit sie bestimmt an seinen Schwachpunkt käme, falls er nicht vollkommen kaltherzig geworden war. Zelda beschloss, so zu tun, als sei sie ab sofort auf der Seite des Hexenmeisters, um dann irgendwie das Buch in ihre Finger zu bekommen. „ Die Idee ist genial!“ schoss es ihr noch schnell durch den Kopf und dann musste sie sich nur noch überwinden, sich in Marius’ Nähe zu wagen. Es dauerte fünf Minuten voller Gewissensbisse und Horrorvorstellungen bei Fehlschlägen, dann setzte Zelda erst einen Fuß auf den Balkon. Ohne sich umzuwenden fragte Marius kühl „ Was willst du? Schon wieder an mir rumnörgeln?“ „ Äh... n- nein... i- ich...“ brachte Zelda anfangs nur heraus. Es war nicht ihre Art, jemanden wie Marius zu belügen. „ A- also... ich wollte... du weißt... äh... also...“ stotterte sie weiter. Marius streckte den Kopf über die Stuhllehne und hob eine Augenbraue. Sein Blick schien Zelda von innen zu zerfressen, doch sie konnte sich noch zusammenreißen, nicht schreiend davon zu laufen. „ I- ich hab... n- nachgedacht, also... äh... über deine W- Worte... von vorhin, du weißt schon... also... äh... ich wollte...“ Sie schaffte es nicht... sie brachte diese kleine Lüge nicht über die Lippen. Warum bloß? Konnte sie es wirklich nicht übers Herz bringen, ihren besten Freund und persönlichen Beschützer, anzulügen, nur um ihm später vielleicht noch mehr Schaden zuzufügen? Das Gewissen zehrte an Zelda... es redete ihr ein „ tu es nicht, es ist Unrecht!“ und es schien Wirkung zu haben. Sie blickte ihn verloren an, während er weiterhin kühl in ihr Gesicht blickte. „ E- es ist so... i- ich...“ kam aus ihrem Mund. So konnte es nicht klappen, sie musste mit aller Kraft zusehen, ihn anzulügen, bevor er möglicherweise das ganze Land in Brand setzte. „ Also, wenn du nicht langsam zur Sache kommst, kann ich nichts mehr für dich tun...“ hauchte er kaltherzig und da geschah es... „ Ich bin der Ansicht, deine Taten sind berechtigt und ich wollte dich bitten... mich dich unterstützen zu lassen in allem!“ Sie konnte es nicht glauben, es hatte funktioniert. Sie hatte es geschafft! Plötzlich breitete sich ein sanftes Lächeln in dem Gesicht des Hexenmeisters aus. Er stand auf und ging zu ihr hinüber. „ Ich wusste doch, dass du es verstehen würdest... irgendwann müssen wir alle Umwege gehen... ich war von Anfang an der Meinung, du würdest dich irgendwann mir anschließen...“ sagte er zu ihr in einem sanften Ton. Zelda wusste nicht, wie ihr geschah, doch irgendwie spiegelte sich doch noch immer ihr Freund in diesem Meister der dunklen Künste wieder... sehr sogar. Überglücklich fiel sie ihm um den Hals und küsste ihn. Es war für beide etwas überraschend, doch sie wehrten sich nicht. Danach sagte Marius. „ Du weißt nicht, wie froh ich über deinen Entschluss bin... und ich brauche wirklich deine Hilfe, komm mit, ich erzähl dir, worum es geht!“ sagte er noch, danach führte er sie fort.
 

Marcel, Dennis und Tina waren gar nicht erfreut, nachdem sie gehört hatten, dass Morthufa eine seltsame Zwischenwelt war, die der Hölle ähnlich jedoch laut alten Sagen und Erzählungen noch schlimmer war. Hier spielte die Zeit verrückt, erklärte Hena, angeblich war in dieser Welt alles mögliche anders als an jedem anderen Ort. „ Dann könnten wir uns ja praktisch gleich von der Klippe hier stürzen, Chancen hier weg zu kommen, gibt‘s eh nicht!“ sagte Dennis und blickte die Felsen hinab ins Meer. „ Bitte sag nicht so was.“ murmelte Tina. Sie machte sich sehr große Sorgen, angeblich hinge ja von ihnen das Schicksal Hyrules, wenn nicht der ganzen Welt ab! „ Können wir nicht vielleicht irgendwas unternehmen?“ fragte Marcel, doch Hena sagte „ Laut mei... nes Wissens nicht... Schau... t doch.... mal... ob... i.... vielleicht in... der St... t.... etwas.... erfahrt.“ Dann hörten sie nichts mehr. „ Hena hat Recht. Wir sollten alles versuchen... bloß hab ich nicht verstanden, was er am Ende genau gesagt hat...“ sagte Tina zu ihren Freunden. Langsam schlurften sie los, sie hatten wieder etwas Energie für den Weg. hin und wieder sah man am Rande des „Weges“ kleine Krater, aus denen zischend Dampf aufstieg. Weiter weg quoll aus einem größeren zähflßige Lava, die nur langsam die Öffnung hinabfloß. Ein trostloser Anblick, so stellte man sich eine Einöde vor. Außer ein paar vertrockneten Bäumen gab es hier auch keine Pflanzen, es war alles karg. Schon bald hätten die drei den Weg hinunter zur stadt erreicht, wenn nicht plötzlich ein lautes Schreien ertönt wäre. Die Freunde blickten sich und Marcel zeigte gebannt zum Meer. „ D- Da!! Da kommt was hoch!“ Tatsächlich... In Kilometer-weiter Entfernung erhob sich eine Art Tentakel langsam aus dem Wasser. Sofort erblickte Dennis aus Richtung Stadt eine gewaltige Menschenhorde, die schreiend aus der Stadt flüchtete. Viele von ihnen schrieen „ Nein, der Kraken!!!!“ oder „ Das Untier kommt, bringt euch in Sicherheit!!!“. „ Los, kommt!“ forderte Dennis Marcel und tina auf und die drei rannten der Menschenmenge entgegen. In dem selben Moment, als sie aufeinandertrafen, erhoben sich noch 14 weitere Fangarme aus dem Wasser und sie alle steuerten langsam auf sie Stadt zu. Die Freunde schafften es nicht, durch die Menge zu stürmen, sie wurden nicht nur mitgerissen, manche schleiften sie sogar mit, indem sie sie an den Händen packten. Es erklangen ermahnende rufe wie „ Geh nicht da lang!“, „ Komm sofort mit, das ist zu gefährlich!“ oder auch „ Bist du des Wahnsinns knusprige Beute?!“. Dennis vor allem wherte sich gegen den harten Griff der Menschen, besonders als er sah, wie die Tentakel, die mittlerweile schon einen Kilometerlang zu sein schienen, begannen Häuser zu packen und sie gegen die Klippen oder ins Wasser schleuderten. „ Das hat keinen Sinn, Dennis!“ rief Tina so laut sie konnte. „ aber wir müssen den Menschen helfen!!!“ Es half alles nihts, kein Kämpfen und kein Schreien, alle drei wurden mitgerissen mit der Meute, die immer weiter ins Innenland rannte. Das war auch gar nicht mal so dumm, denn die Tentakel waren bereits damit fertig, die Stadt in Schutt und Asche zu legen. Nur den gigantischen Turm hatten sie in Ruhe gelassen, jetzt steuerten sie direkt auf die Klippe zu, um sich vermutlich die Leute zu greifen, lang genug waren diese Monsterfangarme schließlich. Für Marcel, Tina und Dennis ging alles viel zu schnell, sie waren mitten in einer schreienden Menschenmenge, die sich schnell bewegte, um nicht Opfer eines merkwürdigen Monsters zu werden, das in kurzer Zeit eine ganze Stadt zerstört hatte. Die Menge hatte sich schon zwei Kilometer von der Klippe entfernt, als sie plötzlich stehen blieb. Nun erst recht verwirrt blickten die Freunde um sich, bis sie den großen Turm sahen. Er fing an zu rütteln und zu beben, langsam schien er anfangen, sich zu bewegen wie ein Bär, der gerade aus dem Winterschlaf erwachte. Die Bewegung wurde schneller und endlich konnte man genau sehen, wie der viereckige Turm sich plötzlich drehte. Kaum war das geschehen, verschwanden die Tentakel sofort wieder im abstoßend-farbigen Wasser. Als ob das nicht schon krass genug war, begann nun auch noch der turm wieder zu rütteln, dies mal fing er aber an, sich in die andere Richtung zu drehen. Und das in unglaublicher Geschwidnigkeit. Man konnte die schnellen Umdrehungen des Turms nicht zählen, auch deswegen, weil gleichzeitig plötzlich die ganzen Trümmer sich wieder zusammensetzten und die Häuser wieder genau so zusammengefügt wurden, wie sie vorher aussahen. „ Was geht hier bloß vor sich?“ dachte Tina komplett vernebelt, während die Menge erleichtert aufatmete. Marcel und Dennis waren ebenfalls nicht mehr sicher, ob sie nicht vielleicht doch den Verstand verloren hätten. Marcel fasste den Entschluss einen Mann im Vorbeigehen anzuhalten und zu fragen, was hier los sei. Nicht verwundert sah der Mann ihn an und fragte „ Ihr seid wohl neu hier?“, was Dennis und tina bejahten, woraufhin der Mann sie in die Stadt hinunterführte durch etliche Straßen und Gassen an tausenden von Häusern aus rostigem Metall und Holzresten vorbei bis zu seinem eigenem Haus, das nicht minder schäbig aussah. „ Tretet ein!“ forderte er die drei auf, welche langsam in die Stube schritten. Das Haus bestand aus einem einzigen etwas größeren Raum, in dem in der Mitte ein runder Tisch mit ein paar Stühlen stand. In der Ecke links neben der tür stand eine Art Herd aus Stein und ein wenig Metall. Rechts befand sich ein großer Kleiderschrank, der bereits sehr zerkratzt war und an manchen Stellen Löcher hatte. Desweiteren gab es im gegenüberliegendem Teil des Zimmers noch eine alte Matratze mit einer notdürftig zusammengeflickten Decke darauf. Fenster hatte dieses Haus nicht, das einzige Licht kam durch kleine Löcher in der Decke oder wurde von kleinen Kerzen in einem metallernen Kerzenständer erzeugt. Der Lehmboden war fast größtenteils von einem großen Teppich bedeckt, welcher ähnlich wie de Decke gefertigt worden war. Der Mann bot den dreien Stühle an, aber Dennis bevorzugte es lieber zu stehen, da es erstens einen Stuhl zu wenig für alle vier gab und er zweitens bald wieder gehen wollte, was er allerdings für sich behielt, um keinen der Anwesenden zu verärgern. „ Nun...“ begann der Mann, als er sich an den kleinen Tisch setzte. „ Ihr seid also erst vor kurzem hier angekommen, richtig?“ „ Richtig.“ antwortete Tina. „ Also... Diese Welt hier wird im Allgemeinen ‚ Morthufa‘ genannt, hier kommen all jene hin, die mit dem Morthus-Zauber besiegt wurden und...“ Sofort unterbrach Dennis den Mann „ Was ist denn bitte ein Morthus-Zauber?“ „ Es ist ein Zauber, den nur qualifizierte Hexenmeister anwenden können, mit ihm werden Menschen hierher gebracht, damit sie mehr leiden als durch den normalen Tod, deswegen gibt es hier auch diesen schrecklichen Kraken. Diese Welt ist nicht mit der der Lebenden oder Toten vergleichbar, sie spielt verrückt, ihre Zeit ist anders als die uns bekannte! Jedes Mal, nachdem der Krake unsere Stadt kurz und klein gehauen hat, dreht sich die Zeit zurück und der Krake verschwindet wieder, wobei er oft genug mindestens ein neues Opfer gefunden hat, dass er töten konnte!“ „ Das mit dem Kraken passiert hier regelmässig?!“ fragte Tina verblüfft. Ein Nicken des Mannes beantwortete ihre Frage. „ Wir sind hier alle zusammen gefangen und wir haben die Hoffnung, jemals zurückzukommen bereits aufgegeben, obwohl es weit draußen auf dem Meer inmitten von zahlreichen Riffen, wo der Krake lebt, ein Tor gibt, das zurückführt. Der einzige Sturkopf, der nicht begreifen will, dass es unmöglich ist, die Hexenmeister und ihr nettes Haustier zu übertrumpfen, ist der alte Sack, der diesen riesigen Uhrturm gebaut hat, der sich jede Viertelstunde dreht. Er dachte, es gäbe keine Zeit, deswegen hat er eine ‚ geschaffen‘, aber ständig, wenn der Krake angegriffen hat, dreht sich sein Turm sofort zurück. Na ja, ich hoffe, ihr wisst jetzt genug, ich werde mich jetzt zur Ruhe begeben, das viele Rennen hat mich Kraft gekostet.“
 

Wenig später standen Marcel, Tina und Dennis wieder draußen auf der Straße, wo sie sich berieten. „ Klasse, jetzt hocken wir hier und Marius kann die Welt vernichten, super!“ fluchte dennis und trat wütend gegen eine herumliegende Flasche. Marcel meinte dazu bloß „ Vermutlich.“, während Tina den beiden offenlegte, dass sie es für richtig hielt, den alten Kerl in dem Turm aufzusuchen. „ Er ist unsere einzige Hoffnung, die Leute hier sind inzwischen so sehr von ihrem Schicksal überzeugt, dass wir von ihnen kaum Hilfe erwarten können und so schnell gebe ich nicht auf, wir haben mit Marius noch eine Rechnung offen!“ Tinas Rede überzeugte Dennis, auch er war der Meinung, dass er Marius noch ein mal die Meinung geigen sollte und Marcel schloss sich den beiden einfach an, ohne viel zu reden. So gingen sie also hin zu dem großen Turm, den man perfekt sehen konnte, er ragte ja über alle Häuser extrem weit hinaus. Die Spitze war nur noch zu erahnen.
 

Ehrfürchtig standen die drei nach einem langen Weg durch die halbe Stadt, die so unübersichtlich gebaut war, dass nicht mal ein guter Stadtplan geholfen hätte, vor dem Uhrturm, wie es der Mann genannt hatte. Das riesige Gebilde war komplett aus dunklen Ziegeln gebaut worden. Die eine Tür, die an jeder der vier Seiten des gigantischen Gebildes angebracht worden waren, waren ein wahres Meisterwerk, sie waren prachtvoll verziert, gegossen aus feinstem Stahl und die Türknaufe waren sogar vergoldet. Was man für eine Türschwelle hielt war in Wirklichkeit ein gigantisches Zahnrad, welches dazu zu dienen schien, den Turm zu drehen, wann immer eine Viertelstunde vorbei war. Etwas verunsichert standen Marcel, Tina und Dennis vor dem großen Bauwerk, da wurden sie von einem etwas jüngerem Mann angesprochen. „ Liege ich falsch, oder wollt ihr da rauf zu dem alten Irren?“ „ Ja, wollen wir.“ entgegnete Marcel, was den Kerl kurz auflachen ließ. „ Na, dnan hoffe ich für euch doch mal, dass ihr auch eine kleine Uhr für ihn dabeihat, ansonsten wird der euch kein Sterbenswörtchen sagen!“ Tina erkundigte sich sofort bei ihren Gefährten, ob sie Uhren hätten, doch die mussten beide verneinen, was das Mädchen dazu veranlasste den Mann zu fragen, ob er vielleicht eine Uhr übrig hätte. „ Nee, sorry, aber ich spar mir meine auf, falls ich mal Hilfe von dem alten brauchen könnte!“ Er steckte die Hände in die Hosentaschen und verschwand in einer Seitengasse. Dennis war von den Entwicklungen alles andere als begeistert, was ihn wieder zum Fluchen brachte. „ Prima, bloß weil wir keine popelige Uhr haben, können wir die Zukunft der Welt in den Wind schreiben!“ „ Beruhige dich doch mal, Dennis.“ sagte Marcel, welchem Tina sofort wieder in verehrerischem Ton zustimmte. „ Klasse, jetzt zieht die wieder ihre Beziehungsknüpfversuche durch...“ dachte Dennis und rollte mit den Augen, als plötzlich etwas gegen seinen Schuh steß. Er sah einen kleinen, runden Gegenstand mit einer Kette. Er war golden gefärbt und man konnte den oberen Teil wegklappen. Dennis hob ihn auf und als er den Gegenstand aufmachte, machte sich ein Grinsen in seinem Gesicht breit. „ Das ist... eine Uhr!“ rief er fröhlich und seine Freunde schauten ihn ungläubig an. Tina riss ihm das Kleinod aus der Hand, um es genauer zu betrachten. Es war wirklich eine Uhr... ein kleines Meisterwerk und hübsch zugleich. Marcel rückter näher, um ebenfalls den unscheinbaren Gegenstand zu betrachten. Es mochte nur eine Uhr sein, aber für die drei konnte es der Schlüssel zum Erfolg sein!
 

Der große Turm liegt vor ihnen, die Rückkehr scheint zum Greifen nah, doch was wird sich in diesem Bauwerk alles verbergen? Können sie nach Hyrule zurück und was hat Marius überhaupt mit Zelda vor?

Gespannt betraten die drei den großen Uhrturm von Morthufa. Eine riesige, dunkle Vorhalle zeigte sich den Freunden. Der Boden war aus glatten Fliesen gelegt, während an der Wand in 1 Meter Abstand immer wieder ein steinerner Drachenkopf hing, der sein von Zähnen besetztes Maul aufgesperrt hatte. Das einzige Licht in der Halle kaum aus dünnen Spalten in der Wand, wo nicht ganz sauber gearbeitet worden war. Vor einer weiteren großen Tür, die noch weiter in den Turm führte standen auf zwei großen Steinsockeln noch zwei ganze gemeiselte Drachen, die ebenfalls ihr Maul aufgerissen hatten. Tina fröstelte... Ihr war der Saal nicht geheuer, er wirkte alt und verlassen. Dennis war bisher noch nicht verstört, ein dunkler Raum, wieso sollte er davor Angst haben. Marcel schaute nachdenklich von einer Seite zur anderen, dann entschloss er sich, rasch zur Tür zu gehen. Dennis und Tina folgten ihm still. Marcel öffnete die schwere Tür und betrat das nächste Zimmer. Die anderen beiden kamen wieder nach uns sahen sich um. Der Raum war nicht sonderlich groß, es war ein schlichter, kastenförmiger Raum. Hier gab es weder Fenster noch Ritzen, durch die Licht hätte dringen können. Dafür waren in der Wand mehrere Kerzenständer verankert mit brennenden Kerzen. Es war etwa heller als im Raum davor, dafür aber warfen die Flammen der Kerzen ungewöhnliche Schatten an die Wand.Das einzig spekatkuläre an dem Raum war ein weiterer Drachenkopf aus Stein, dies mal jedoch um einiges größer, außerdem war sein Maul nicht aufgesperrt. Jedoch schien es, als ob dieser Drache aus Stein auch sein Fresswerkzeug hätte öffnen können, dort wo Ober- und Unterkiefer zusammenkamen, konnte man duetlich zwei riesige schrauben erkennen, die offenbar die beiden Bestandteile zusammenhielten. Dennis lehnte sich gelangweilt gegen den Kopf des Drachens. Er wich schnell zurück, als plötzlich Dampf aus dessen Nüstern drang und seine zuvor leer erscheinenden Augen bedrohlich rot aufleuchten. Tina schrie auf. „ Wer seid ihr, dass ihr euch hierher wagt?!“ fragte der Drachenkopf, während sein Unterkiefer sich nach unten und oben bewegte. „ W- Wir sind hier, um... um etwas zu fragen.“ antwortete Dennis und fasste etwas Mut. „ Wer einen Rat will, der muss beweisen, dass es ihm nicht an Verstand fehlt, jeder andere soll am eigenen Leibe seine Dummheit spüren!!“ rief der Drache warnend. „ W- wir... wir sind uns sicher, das... dass wir klug genug sind!“ erwderte Tina und schluckte kurz. Während die Augen des Drachens weiterhin leuchteten, stieg noch ein mal kurz Dampf aus dessen Nüstern, als habe Tina ihn verärgert, dann sprach er „ Um zu beweisen, dass ihr würdig seid, auf eure Frage Antwort zu erhalten, möget ihr zahlreiche Prüfungen bestehen! Seid ihr weise genug, um die Rätsel zu lösen, bleibt ihr unversehrt, fehlt es euch jedoch an Intelligenz...“ Der Drache stoppte, sperrte sein Maul auf und spuckte einen großen Feuerschwall. Tina sprang sofort zurück und versteckte sich hinter Marcel.Auch Dennis erschrack. „ Fühlt ihr euch wirklich imstande, lebendig die Spitze des großen Zeitturms zu erklimmen?!“ „ Ja!“ antworte Marcel bereit, sich den Gefahren entgegenzustellen. „ So soll es sein...“ sprach der Drache, bevor seine Augen erloschen und er noch ein mal sehr weit das Maul aufsperrte. Im Rachen der Steinbestie befanden sich ein Rohr, aus dem das Feuer vermutlich gekommen war, und ganz hinten eine schwere Stahltür. Die drei nickten sich noch ein mal gegenseitig an und stiegen schließlich in das Maul des Drachens. Sie öffneten gemeinsam die Tür und traten ins nächste Zimmer ein.
 

Kaum waren sie dort angekommen, spürten sie, wie der ganze Turm zu beben anfing und Dennis, Marcel und Tina spürten genau, wie das Bauwerk sich langsam drehte. Eine viertelstunde war wieder vorrüber. Direkt neben der tür befand sich eine Treppe, die zur Mitte des Turms nach oben führte. Unten befand sich ansonsten nichts, weswegen die Helden sofort Stufe für Stufe emporstiegen. Die Treppe endete an einer runden kleinen Plattform, in deren Mitte eine Leiter weiter nach oben führte. Entschlossen stiegen zuerst Tina, dann Marcel und zum Schluss Dennis nach oben, bis sie ein Loch ausmachten, durch dass sie sich zwängen mussten. Das Loch führte in einen riesigen, achteckigen Raum, an dessen Wand eine lange Wendeltreppe entlangführte, die wohl bis ganz nach oben führte. Doch in gebührendem Abstand befanden sich in der Wand immer Rohre, aus denen pausenlos Feuer spuckte, dass ein Weiterkommen auf der langen Treppe verhinderte. Direkt vor dem Loch sahen Marcel, Dennis und Tina eine Statue, die wiederum Drachen darstellte. Es waren insgesamt drei, von denen zwei sich ineinander verknotet hatten, während einer der verknoteten den Schweif des dritten Drachen frass, wobei der dritte den Schweif dieses frass. Es war nicht gerade sehr nachvollziehbar, was der Künstler sich bei diesem Werk wohl gedacht hatte. „ Wie makaber...“ bemerkte Tina, während Marcel kurz und knapp „ Jo.“ sagte. Dennis war der erste, der bemerkte, dass neben der Treppe noch vor der Feuerwand eine Tür war. „ Ich denke, wir sollten uns dort umsehen, vielleicht können wir diese Flammen ausschalten.“ meinte er und drückte die Türklinke hinunter.
 

Eine Art Gemäldegallerie lag hinter der Tür, es waren alles - was hätte man sonst erwartet - Gemälde von Drachen. Es waren insgesamt acht Stück, vier links und vier rechts. Gegenüber der Tür hing eine Steinplatte an der Wand, in die etwas eingemeiselt worden war. Die drei schauten sich die geschwungenen Buchstaben an, in denen geschrieben stand „ Hinter jedem Bild befindet sich ein Schalter, doch nur zwei führen euch ans ziel, der falsche Schalter wird euch bestrafen.“ an. Auf den einzelnen Bildern waren folgende dinge abgebildet: Zwei Drachen, die sich küssten, zwei Drachen, die nebeneinander flogen, zwei Drachen, die sich ineinander verschlungen hatten, zwei Drachen, die tot am Boden lagen, ein einzelner Drache, der durch die Luft flog, zwei Drachen, die sich gegenseitig essen wollten, ein Drache, der schlief, und dann noch drei Drachen, die durch die Luft flogen. Das Rätsel erschien zu einfach, deswegen vermutete Dennis eine Falle. Er ging zu dem Bild mit den zwei fliegenden Drachen, nahm es von der Wand und drückte den Knopf dahinter. Das hätte er nicht getan, denn sofort öffnete sich eine Klappe in der Decke und große Steine fielen von oben nach unten. Marcel reagierte grade noch rechtzeitig und riss Dennis beiseite, sonst wäre er von den Felsen erschlagen geworden. „ D- Danke Marcel...“ keuchte Dennis noch immer schreckensbleich. „ Alles klar Dennis?“ erkundigte sich Tina, was Dennis bejahte. Bis auf den Schreck sei alles okay, meinte er. „ Ich denke, wir sollten ein anderes Bild nehmen, das war anscheinend nicht das richtige.“ sagte Marcel, womit Tina und Dennis einverstanden waren. Sie entschieden sich nun doch dafür, eines der Bilder zu nehmen, auf denen scheinbar die Drachen der Statue im großen Treppenhaus abgebildet waren. Vorsichtig drückte Marcel den Schalter hinter dem Bild der verknoteten Drachen... nichts geschah. Erleichtert atmete er auf, sie hatten wirklich um die Ecke gedacht beim Lösen dieses Rätsels. Nun war noch ein Bild an der Reihe, nämlich das, auf welchem sich zwei dieser Monster-Reptilien gegenseitig auffrassen. Kaum hatte Tina den Schalter betätigt, glaubte sie, es widerfahre ihr nun schlimmes, denn ein lautes Rumsen ließ den Raum leicht erzittern. Jedoch kam weder ein Stein von oben, noch flogen Pfeile aus dne wänden oder irgendetwas ähnliches. „ Das scheinen die zwei richtigen Schalter gewesen zu sein...“ dachte Dennis und ging zurück ins Treppenhaus, wo er tatsächlich merkte, dass die erste Feuerwand erloschen war. Schnell holte er seine Freunde herbei und gemeinsam gingen sie einige Stufen höher, bis sie abermals eine Feuerwand vorfanden, während eine Tür neben der Treppe in ein Nebenzimmer führte.
 

Das zweite Rätselzimmer war sehr lang. Das Ende dieses Gangs war kaum noch zu sehen. Nach einem Meter waren in der Wand jede Menge Löcher, die nicht aussahen, als seien sie unbeabsichtigt. Auch hier befand sich wieder eine Steintafel, dies mal stand auf ihr „ Betätigt den Schalter neben euch und gelangt rechtzeitig am anderen Ende des Raumes an, um den Schalter zu betätigen, der euch den Weg öffnen wird.“ Tina machte bereits ein Gesicht wie drei-tage-regenwetter, das klang überhaupt nicht gut. Vor Allem die Löcher in den Wänden machten ihr Angst und auch Dennis und Marcel war die Sache nicht geheuer. „ Das wird sicher nicht einfach werden!“ meinte Marcel, wozu Dennis nur entgegnete „ Wrd schon schief gehen.“ „ W- wenn du das... so siehst...“ begann Tina beunruhigt. „ D- Dann mach du es doch!“ Dennis blickte sie kurz an. Sofort platzte es aus ihm ruhig heraus „ Okay, wo liegt das Problem?“ Tina war etwas überrascht, Marcel jedoch weniger. Er war es gewohnt, dass Dennis die Sachen meistens lockerer sah, auch wenn das nicht gerade eine lobenswerte Eigenschaft von Dennis war, denn sie brachte ihn ständig in Schwierigkeiten. Marcel dachte „ hoffentlich geht das gut...“, während Dennis zu dem großen Knopf stapfte, um ihn zu drücken. Bereit für alles mögliche betätigte er den Schalter und schon sausten durch die zahlreichen Löcher in den Wänden jede Menge Pfeile, während sich ganz am Ende des Raumes ein Stück der Wand verschob, sodass man einen weiteren großen Knopf dahinter erblickte. Doch sofort begann diese Wand, langsam wieder zurückzufahren, das hieß, Dennis musste sich um jeden Preis sputen. Sofort legte er einen rasanten Sprint durch die Massen von Pfeilen hin, er sprang und rannte gebückt, oder schwang sich durch die Lücken. Tina konnte gar nicht hinsehen, wie er so draufgängerisch zum Schalter rannte und Marcel drückte ihm kräftig die Daumen, während er sich angespannt auf die Lippe biss. Dennis wurde allmählich doch leicht nervös, je näher er dem Schalter kam. Würde er rechtzeitig da sein? Würde er unversehrt durch den Pfeilhagel gelangen? Oder würde er entweder zu spät kommen, oder sogar getötet durch einen Pfeil im Herz? All diese Fragen brauten sich in seinem Kopf zusammen, aber er verdrängte sie schnell, um nicht abgelenkt zu werden, er war schon fast da, der Schalter verschwand schon langsam, doch Dennis musste nur noch einen Meter rennen, um ans Ziel zu gelangen. Und da! endlich hat er ihn erreicht, fröhlich drückt er den Knopf in die Wand, es rumpelt kurz und... wider allen Erwartens fliegen noch immer Pfeile durch den Gang. „ Oh nein, nicht noch mal das ganze!“ stöhnte Dennis und rannte schnell los. Erneut kämpfte er sich durch die Schwärme an Pfeilen, als es laut krachte. Tina und Marcel blieb die Spucke weg, als sie einen schweren, großen und kugelrunden Stein sahen, der bereits anfing, hinter Dennis herzurollen. Dennis blickte nach hinten und bekam es mit der Angst zu tun. „ V- Verdammt, wo... wo kommt der denn her?!“ fragte er schnaufend. Das Rennen und Springen machte ihm schwer zu schaffen und nun war seine konzentration gestört. Da verschpürte er plötzlich einen großen Schmerz in seinem linken Fuß. Geistesabwesend blickte er dorthin, wo er gerade sah, wie ein Pfeil ihn erwischt hatte. Noch bevor er reagieren konnte, war es geschehen, er stürzte, dabei kam der riesige Felsen doch immer näher! „ Schnell Marcel, wir müssen ihm irgendwie helfen!!!“ kreischte Tina, fasste all ihren Mut zusammen und rannte zu Dennis durch den Pfeilhagel, als hätte sie jahrelang nichts anderen getan. Marcel kam nur langsam voran, es war nicht sehr leicht für ihn, mal kurz unversehrt durch Hunderte von Pfeile zu rasen. Er schlängelte sich langsam voran, während Tina nur so flitze. Sie musste unbedingt vor dem Brocken Gestein bei Dennis sein, denn der war schon bedrohlich nahe, während Dennis sich langsam weiterzerrte. Er schaffte es nicht, mit dem so schmerzenden und auch blutenden Fuß aufzustehen und weiter zu rennen. Tina kam endlich bei ihm an und packte ihn am Arm, denn gleich würde der Stein angerollt kommen und sie beide zerquetschen, wenn sie zu langsam wären. Schnell zog Tina Dennis hoch, während sie immer noch den Pfeilen aus dem Weg gehen musste. inzwischen kam auch Marcel bei den beiden an, er packte kräftig mit an und so zerrten die beiden Dennis durch den Pfeilsturm, doch sie waren zu langsam. Der Felsen kam immer näher, bald hätte er sie endügltig erreicht und getötet. Marcel sah keinen anderen Weg, er ließ sein Schlüsselschwert erscheinen, blickte nach hinten und wendete eine seiner speziellen Techniken an. Mit viel Kraft schleuderte er sein Schlüsselschwert auf den Stein zu, um ihn mindestens zu verlangsamen. Pfeile traffen im Flug das Schwert, dass schließlich gegen den Stein prallte. Das Schwert fiel zu Boden und wurde von dem Brocken überrollt, doch dieser war wirklich langsamer geworden! Das war ihre Chance, sie kämpften sich die letzten paar Meter wahrlich durch, bis sie es endlich geschafft hatten. Bis auf Dennis hatten sie bloß leichte Kratzer abbekommen, doch sie alle waren mächtig außer Puste. Sie ruhten sich ein paar Minuten aus und gingen anschließend weiter die Treppe nach oben.
 

Noch viele solcher Rätsel folgten, mal mussten Steine verschoben werden, oder Wasser zu einem Wasserrad geleitet werden oder sie mussten sich durch weitere dieser Wettläufe schlagen. Nach einem sehr langem Weg nach oben und vielen Umdrehungen des Turmes waren sie endlich vor der letzten Feuerwand angekommen. Hinter der glut konnte man noch leicht eine Leiter sehen, die weiter nach oben führte, vermutlich bis zur Spitze des Turmes. Sie waren vollkommen ermüdet, zerkratzt, bluteten hier und da noch und fühlten sich, als hätten sie sich jeden einzelnen Knochen in ihrem gesamten Körper gebrochen. „ I- ich... kann nicht mehr...“ keuchte Tina und lehnte sich gegen eine Wand. Dennis schwitzte wie verrückt und musste sich setzen, während Marcel sich gradenoch auf sein Schlüsselschwert stützen konnte. „ Ich... ich g- glaube nicht... dass ich es noch lang aushalte...“ meinte Dennis entkräftigt, während er sich den Schweiß von der Stirn wischte. Als hätte das Leben ein Einsehen mit den dreien, schimmerte Tinas Armreif. Er hüllte für einen kurzen Moment alles in Licht und alle drei spürten, wie sie sich imemr besser fühlten. Es dauerte nur wenige Sekunden an, bis das Licht erloschen war und sie wieder komplett geheilt waren. „ Nicht schlecht, dieser Armreif...“ staunte Marcel, welchem Tina und Dennis nur zustimmen konnten. Verwegen rief Dennis „ Und nun auf zur letzten Prüfung, die werden wir nun auch noch hinter uns bringen!“
 

Das Zimmer hinter der Türe war schön eingerichtet, es gab einen weiten, dunkelroten Teppichboden, die Wände des sechseckigen Raumes waren aus glattem, weißen Marmor gefertigt und die Decke bestand aus einer großen, schönen Kuppel. Die Mitte bestand aus einem Kreis, den man vermutlich öffnen könnte, in der Mitte sah man eindeutig einen dünnen Schlitz. Unter ihm in der Mitte des Raumes stand ein Podest mit einem Stein, in den wieder ein mal Text eingemeiselt war. „ Besteht die letzte Prüfung gegen euren Opponenten, so werdet ihr die Spitze des turmes erklimmen. Seid ihr bereit, nehmt den Stein vom Podest.“ „ Pff, das wird bestimtm ganz leicht!“ Dennis wra wie immer sehr zuersichtlich und versuchte, den Stein hinunterzuheben, doch er war schwer wie Blei. „ Helft mir mal Leute!“ sagte er zu den anderen, die sofort mit anpackten. „ D- Das ding wiegt ja fast einen Zentner!“ stöhnte Tina und half, während Marcel der Schweiß auf der Stirn stand. Kaum hatten sie den Stein auch nur ein kleines bisschen hochgehoben, konnten sie sehen, wie ein Stein aus dem Podest kam, ein Faden sich im Raum spannte und der Kreis schnell aufging. Sofort ließen die drei den Stein auf den Boden fallen, wo er mit dumpfen Knall liegen blieb. Ein furchterregendes Knurren drang aus der runden Öffnung und plötzlich steckte ein lebendiger Drache seinen kopf daraus hervor. Tina kreischte sofort los und hüpfte hinter Marcel, während der und Dennis schon mal ihre Waffen griffbereit hielten. Der große Drache stemmte sich mit seinen Krallen in den Raum hinein, er war mindestens 5 Meter lang und besaß einen dürren, langen Schweif komplett in rot. „ Das gefällt mir ganz und gar nicht...“ dachte Marcel, während Dennis schon auf den Drachen losstürmte. Der fackelte nicht lange, sondern sperrte bereits seinen Rachen auf und was tat Dennis? Er rannte direkt in den Schlund hinein! „ Dennis, du Wahnsinniger!!!“ rief Tina wütend und trauernd zugleich. Marcel wurde das zu viel, er war bereit dem Drachen eins mit seiner Schlüsselklinge zu verpassen. Zack! Sofort prallte das harte Metall gegen den großen Drachenkopf, doch sofort darauf spuckte das Ungetüm eine mächtige elektrische Ladung auf Marcel. Tina riss ihn zur Seite und gleichzeitig zu Boden, während die elektrische Ladung direkt ein Loch in die Wand schlug. Tina griff zu ihrem Armreif, um den Drachen mit ein wenig Magie dazuzubringen, Dennis gefälligst unverdaut wieder auszuspucken. Ein dünner Strahl in weiß zischte durch das Zimmer, allerdings ohne Wirkung zu zeigen, weil der Drache bereits ausgewichen war und versuchte, sich nun auch das junge Mädchen zu krallen, was allerdings von Marcel verhindert wurde, auch wenn es ihm nicht ganz passte, denn er wusste bereits, dass Tina dann nur noch mehr für ihn schwärmen würde, welches ihm überhaupt nicht recht wäre. Das Schlüsselschwert verpasste dem Drachen ordentlich eine und dies mal traf Tinas Angriff. Der Strahl erwischte das Biest mitten am Bauch - falls man das bei einem Drachen so bezeichnen darf - und das biest fing bereits an zu würgen. Es war ein extrem ekliges Schauspiel, wie der Drache diese magenumdrehenden Geräusche ausstieß und den vollkommen zugeschleimten Dennis durch den Raum schleuderte. Während der Drache sich erst mal von seinem Erbrechen erholen musste, liefen Marcel und Tina zu Dennis, um zu sehen, ob er auch wirklich wohlauf war. „ G- Geht es idr gut?“ keuchte Tina, während sie nachsah, ob er auch nicht verletzt war. „ Ja... ich glaube schon...“ stöhnte Dennis, während er zu dem Drachen schaute, der halbwegs seine Probleme wieder im Griff hatte. Er startet einen erneuten Angriffsversuch, indem es Feuer aus seinem Rachen spuckte in der hoffnung, die Heranwachsenden, damit zu erledigen. Tina zerrte Dennis schnell aus der Gefahrenzone , während Marcel zur Seite sprang, jedoch kokelte das Biest leicht seine Schuhe an. „ Na danke, du Mistvieh...“ Marcel rollte genervt mit den Augen und setzte zu einer Attacke an. Er sprintete auf das Ungetüm zu, um ihn das Schlüsselschwert auf den Kopf zu hauen. Er hatte Glück, seine treue Waffe bereitete dem Drachen wirklich einige Kopfschmerzen, fauchend flog er wild durch den Raum und setzte an immer mehr Stellen den Teppichboden in Brand. Der Raum würde bald in einem einzigen Inferno enden, das wussten die drei Freunde. „ Wir müssen uns beeilen!“ rief Marcel. Nach einem kurzen Nicken rannten siene Freunde zu ihm, um ihm beizustehen gegen den Drachen. Dennis schwang sein Green L Thunder Schwert, woraufhin ein großer Blitz die Bestie traf, die schreiend in grelles Licht getaucht wurde. Tina gab dem Drachen schließlich den endgültigen Stoß, eine kleine, gelbe Kugel raste aus dem Armreif auf den Drachenzu und hüllte ihn in eine große Explosion Der Raum bebte und Steine stürzten von oben herab, die Decke bekam bereits gefährliche risse und auch die Flammen auf dme boden breiteten sich aus. „ Es hat keinen Zweck, wir müssen hier raus, Freunde!“ sagte Dennis. Keinen hielt mehr etwas in diesem Raum, deswegen rannten sie schnell los, um unbeschadet aus dem Raum zu flüchten. Der Drache stieß einen quallvolen Schrei aus, als Tina, Dennis und Marcel die Tür hinter sich zugeknallt hatten. Sie japsten nach Luft und sackten zusammen, während neben ihnen die letzte Feuerwand erlosch und den Weg zu einer langen Stahlleiter freigab, die weit nach oben führte... zur Spitze des großen Uhrturms. Bevor die drei Abenteurer ihren Weg fortsetzen, drehte sich noch ein mal der Turm.
 

„ Frische Luft!“ rief Tina erfreut, als sie auf dem flachen Dach des monumentalen Bauwerks stand und breitete ihre Arme aus. Sie zog die Luft gierig ein und blickte sich dnan genauer um. Das Dach bestand aus einem weiten Platz mit einer mannhohen Mauer rumherum und im Zentrum des ganzen stand ein pitoreskes kleines Häuschen mit winzigem Vorgarten, in dem ein paar Blümchen sich im Winde wiegten. Ein kurzer, gepflasterter Weg führte an der Wiese vorbei zum Haus, das aussah, als sei Morthufa einer der schönsten Orte der Welt. aus einemdünnen, steinernen Kamin rauchte es. „ Oh, vielleicht wird da gekocht!“ Dennis lief das Wasser im Mund zusammen und sein Schritt zu dem kleinen Haus verschnellerte sich. Marcel ermahnte ihn „ Hey, warte auf uns!“ und lief hinterher, während tina etwas langsamer nachzog. Ausgelaugt und hungrig klopfte Dennis ungeguldig gegen die rot angestrichene Holztür, im Moment dachte er nicht daran, weswegen sie eigentlich dieses malerische Fleckchen aufgesucht hatten. Als die Tür aufgemacht wurde und auch Tina nun bei den anderen war, konnten sie einen kleinen, alten Mann mit einem Zwicker auf der Nase sehen, der sie aus kleinen, von Tränensacken untersetzten Augen anblickte. „ Oh, ihr seid also diejenigen, die meine Prüfungen gelöst haben?“ fragte er mit einer noch recht fitten Stimme. „ Äh... ja...“ erwiderte Tina leicht überrascht, von diesem alten Mann hätte sie mehr erwartet, eher so etwas wie Hena den Weisen hatte sie erwartet. „ Nun, dann kommt herein, ich koche gerade eine nahrhafte Suppe.“ Danach verschwand er im Haus, woraufhin Marcel, Tina und Dennis ihm folgten.
 

Der Raum war nur schwach beleuchtet, nicht allzu viel Licht drang durch die Fenster. Ein schön geknüpfter Teppich lag im Raum und ein einer Ecke befand sich eine große Kochstelle. Über dem Feuer brodelte in einem dicken Topf gerade die Suppe. Ansonstne standen in dem Raum noch ein Tisch und eine Truhe, während eine Treppe weiter hinten im Raum nach oben führte. Was jedoch viel auffälliger war, war das ununterbrochene Ticken und Klacken, das das Zimmer ununterbrochen erfüllte. Was war leicht nervig, besonders Dennis empfand es störend und suchte nach der Quelle dieser Geräusche, fand aber nichts vor. „ Die Suppe dürfte gleich fertig sein, setzt euch doch schon mal.“ sagte der Alte freundlich und rührte mit einem großen Holzlöffel in der Speise herum. „ Anstatt bloß ans Futter zu denken, erinner dich mal daran, dass wir zurück nach Hyrule müssen!“ flüsterte Tina zu Dennis hinüber, der gierig auf den Kessel glotzte. Marcel versuchte noch immer, herauszufinden, woher das Ticken und Tacken herkam, vielleicht aus der alten Holztruhe im Zimmer? Der alte Mann stellte den großen Kessel mit einem Rumsen auf den Tisch und holte Teller mit Besteck herbei. auch wenn Tina schnell auf das eigentliche Thema zu sprechen kommen wollte, langte sie auch kräftig zu, die Suppe war wirklich köstlich und sehr sättigend. Nach dem Essen fragte der alte schließlich „ also, ich denke mal, ihr seid hier, um etwas wichtiges in Erfahrung zu bringen oder? Sonst wärt ihr kaum bis ganz nach oben gewandert, stimmt‘s?“ Da kurz Stille herrschte, trat Tina Marcel heimlich unter dem Tisch auf den Fuß, damit er etwas sagen würde. „ Also wir sind hier, weil wir von dem Hexenmeister Marius, der Majoras Nachfol...“ Weiter kam Marcel nicht, denn sofort schrie der alte Mann auf und verschwand unter dem Tisch. „ Au weia...“ dachte Dennis und schaute unter den Tisch, wo der alte zitternd sich zusammengekauert hatte. „ Was soll denn so schlimm sein?“ fragte er unwissend. „ N- Niemand... der sich mit M- Majora... a- an- angelegt hat... i- ist je le- lebend... zu- zurückge- gekehrt... N- Nein, mit M- Majora will ich ni- nichts am... am Hut haben!“ die Freunde blickten sich an. „ Majora ist das... was man den Teufel in Person nennt! T- Tausende von... von Dörfern sind wegen ihm nie- niedergebrannt, g- ganze Länder.. durch i- ihn vernichtet u- und beinahe die halbe Welt zer- zerstört w- worden!“ Der alte Mann war wirklich durcheinander, er zitterte am ganzen Leib wie ein kleines Kind bei Gewitter. „ Keine Sorge, Majora wird niemals erfahren, dass ihr uns geholfen habt. Wir wollen ihn, oder besser gesagt seinen Lehrling aufhalten und wir dachten nur ihr könntet uns helfen! Wir haben auch extra eine Uhr mitgebracht.“ sprach Tina den armen alten Mann unter dem Tisch an und ließ sich die Uhr geben. Der alte Mann hörte auf zu zucken und griff sich das kleine Werk der Feinmechanik. Ihm stiegen schon die Tränen in die augen. „ Genau die hat mir noch gefehlt!“ jubelte er, kam unter dem Tisch hervor und lief zu der großen Holztruhe. Marcel, Dennis und Tina verstanden nicht ganz, aber sie konnten nicht fassen, was sie sahen, als der Greis die Truhe öffnete. Tausende von Uhren, Taschenuhren, Armbanduhren, kleine Standuhren, Kuckucksuhren einfach alle erdenklichen Uhren tickten hier munter vor sich hin und nun, da der Deckel der Kiste geöffnet war, war der Raum noch erfüllter vom ganzen Rattern dieser Zeitanzeiger. Behutam legte er Mann die Uhr, die er gerade in den Händen hielt, zu all den anderen und erfreute sich an dem Anblick. „ Hat der eine Schraube locker, oder warum hat der so viele Uhren?“ fragte Dennis sich in Gedanken. „ Also gut... vielleicht kann ich euch helfen... aber nur vielleicht, die Sache ist sehr kritisch...“ Nervös spielte der Alte mit seinen Händen. „ Alles, was wir wissen wollen...“ begann Dennis „ ist, wie man aus Morthufa entkommen kann, wir müssen dringend zurück nach Hyrule!“ Der alte Mann sah die drei verblüfft an, dann sprach er ruhig „ Ihr seid neu hier, oder? Jeder weiß, wo der Ausgang ist, aber...“ „ aber er wird von diesem Kraken bewacht?“ versuchte Marcel zu ergänzen, was der Alte nur seufzend benickte. „ Heißt das... wir stecken hier auf ewig fest?“ fragte Tina enttäuscht. Sie blickte zu Boden und musste sich zusammenreißen, keine Tränen fließen zu lassen. Auch Dennis und Marcel wollten die Hoffnung aufgeben, und starrten bereits hinab. Der Mann setzte sich hin und schimpfe „ Ich suche schon seit über hunderten von Jahren nach einer Lösung, dieses Biest zu überrumpeln, aber anscheinend habe ich ihm mit dem Uhrturm nur geholfen! Die Magie der Hexenmeister ist so stark, dass die Zeit ständig sich hier zurückdreht, weswegen der Krake immer wieder angreift! Auch all meine anderen Uhren drehen sich pormpt zurück, wenn er die Stat verwüstet hat...“ Tina dachte nach. Man musste doch einen Weg finden, diesen Leviatan in seine Schranken weisen zu können, vielleicht gab es einen Punkt, von dme die Magie aus immer nach Morthufa strömte und die zeit manupulierte oder etwas. Auch Dennis überlegte angestrengt, wobei er sich ans Kinn fast und ungeduldig mit dem fuß auf dem Boden tappte. Er hoffte, die entscheidende Idee zu haben, doch da kam nichts, bloß sehr gewagte Vermutungen und nutzlose Hirngespinste. „ Vielleicht... wenn alle Uhren stehen blieben?“ warf Tina in den Raum. Alle starrten sie mit offenen Mündern an. „ Du meinst.. aber natürlich!!“ rief der Alte. „ all diese Uhren laufen bereits, seit die ersten Menschen hierher verbannt worden sind, die Bestie könnte sich nach jeder von ihnen richten, das heißt, man kann den Kraken kontrollieren und damit auch anhalten!“ Dennis war dies mal eher skeptisch gegenüber dieser Idee. „ Und was ist, wenn wir uns täuschen? Dann frisst uns dieses Biest doch bei lebendigem Leibe mit Haut und Haaren auf!“ „ Wo ist denn dein Wagemut?“ fragte Marcel scherzhaft, woraufhin Dennis ein wenig die Wut bekam. Tina stand natürlich sofort auf Marcels Seite, doch nicht nur, weil sie ihn so gern hatte. Dennis ließ sich schließlich auch halbwegs überzeugen, dann sagte Tina zum Alten „ Wir müssen bloß die ganzen Uhren an die Bewohner verteilen, alleine können wir nie an denen gleichzeitig rumschrauben.“ „ W- Was? Meine... meine schönen Uhren hergeben?!“ Er rannte zur Kiste, knallte den Deckel zu, stellte sich schützend davor und schrie „ nur über meine Leiche!!“ „ Bitte, es ist doch für einen guten Zweck, ich denke, die Leute sind auch so ehrlich, euch die Uhren zurückzugeben und wir können euch auch mit nach Hyrule nehmen, ihr wollt doch sicher auch zurück, oder?“ Tina wollte ihn überzeugen, denn sie wusste, dass ihr, Dennis und Marcel die Zeit davon rannte, Marius konnte in der Zwischenzeit seine finsteren Pläne fortführen, nur weil sie noch immer in Morthufa hockten. Schließlich gab der Greis nach und verteilte schließlich mit Tina und ihren Freunden die Uhren in der Stadt. Die Arbeit war mühseelig, lang und vor allem sehr abwechslungsarm.
 

Nach Stunden des Uhrenverteilens standen alle Bewohner von Morthufa, bis auf den alten Herren am steinigen Strand, denn dieser blieb oben auf seinem Turm, er hatte das Angebot abgelehnt, zurückzukehren, er habe sich eingelebt in Morthufa, hatte er gesagt. Jeder aus der gewaltigen Menschenmenge hielt mindestens eien Uhr in der Hand, manche sogar zwei. Die drei Freunde hätten sich nie träumen lassen, dass die Hexenmeister so fleißig Morthus-Zauber angewandt hatten. Am ganzen Steinstrand entlang waren Boote bereitgemacht, tausende der Morthufaner wollten mit den Freunden nach Hause zurückkehren, doch fast drei-viertel wollten dort bleiben, um Morthufa in einen besseren Ort zu verwandeln. Dennis brüllte „ Seid ihr alle bereit?!“, woraufhin ein einstimmiges und lautes „ JA!!“ zurückkam. „ Sehr gut.“ murmelte Tina. „ Marcel, gib das Signal, sobald ich ‚ Jetzt‘‘ rufe!“ wies sie ihn an und schrie daraufhin „ JETZT!!!“ Marcel hatte einen kleinen Spiegel, mit dem er dem alten Mann leuchtete, dass es nun losginge. Der Plan war einfach. Alle Uhren sollten auf ein mal so weit nach vorne gedreht werden, dass der Krake komme und kurz bevor er die Küste erreichen würde, sollten alle Uhren auf einen Schlag angehalten werden. Dann stände der Krake still und die Leute konnten gemeinsam aufs offene Meer fahren. Dort sollte sich inmitten einer gefährlichen Ansammlung von Felsen, die aus dem Wasser ragten, ein Portal befinden, dass jeden zurückbrächte. Es klang leichter, als es wirklich sein sollte. Schlecht organisiert war es auf jeden Fall nicht, dank mehrerer Pauker drehten alle gleichzeitig die Uhrzeiger, auch die großen Zeiger des gigantischen Uhrturms bewegten sich und seine umdrehungen folgten schnell aufeinander. Nach einigen Minuten blickte die Menge erwartungsvoll ins Wasser. Da kam er auch schon, der riesige Krake mit seinen kilometerlangen Fangarmen. Doch die Menschen warteten. Noch durften sie die Uhren nicht stoppen, sie mussten sich so viel Vorsprung wie möglich verschaffen für ihre Flucht, falls er Krake vielleicht doch wieder in Bewegung käme. Er kam immer näher, manche kauten nervös an ihren Fingernägeln, andere bissen die Zähne fest zusammen und wieder andere hatten die Hände zu Fäusten geballt, sofern das ging. Der abscheuliche Meeresmutant trieb durch das graugrüne Wasser, er war nicht mehr weit entfernt, seine Tentakel reichten fast bis zum Strand. Gleich wäre er da... „ LOS!!!!!“ brüllten Marcel, Dennis und Tina wie im Chor und sofort tat es ein lautes Klicken von allen Seiten her und die großen Zeiger des Uhrturms blieben sofort stehen. Der Krake... er war vollkommen reglos, es dauerte nur 5 Sekunden, bis sich die Menschen schreiend in die Boote schwangen, und begannen kräftig zu rudenr. Andere rannten auf die Klippen, um den Flüchtlingen nachzuwinken von dort oben aus. Auch Marcel, Tina und Dennis griffen sich Ruder und ein Bott. Sie paddelten gemeinsam los, wie wild, so schnell sie nur konnten. Es war ein atemberaubender Anblick, wie all die Boote sich doch recht schnell vom Strand wegbewegten, weg von Morthufa, zurück zur Welt der Lebenden. Die Freude der drei war unvorstellbar groß, balld würden sie ihre Heimat wiedersehen, sie könnten endlich wieder ihre Heimat Hyrule bestaunen und dann auch Majora und Marius das Handwerk legen. Dennis glaubte, wahrnehmen zu können, wie der alte Herr von seinem Turm aus ihnen lachend nachwinkte. Es war, als ob die wolken über Morthufa sich lüfteten und die sonne herabschien in das öde Land. Marcel konnte bereits die Felsen ausmachen und die schweren Strömungen dort, es würde kein leichtes werden, durch diese Felsen zu manövrieren, auch wnen das Boot klein und wendig war. Doch dann kam etwas, was sich keiner gewünscht hatte. Der Krake regte sich wieder, er blickte hinter sich und sah die Kolonie Schiffe, die drohte zu fliehen. Er wendete sofort und schwamm der Menschenmenge hinterher. „ Sch- Schneller!“ rief Tina und die Freunde legten sich noch mehr in die Riemen, jetzt ging es um alles oder nichts! Auch die anderen Menschen ruderten was das Zeug hielt, Männer, Frauen, Kinder... sie alle halfen zusammen und bewegten ihre Transportmittel dadurch vorwärts. Doch der Krake holte langsam aber klar auf, er war kräftiger, ein Geschöpf, das wusste, wie man sich im Wasser fortbewegte und vor allem hatte er einen starken Ehrgeiz - falls eine Bestie so etwas haben kann -, der ihn dazu antreibte, alles zu geben und diese Menschen dem Untergang zu weihen. Dennis, Tina und Marcel legten noch einen Zahn zu, ihr kleines Boot gewann noch ein mal an Geschwindigkeit, aber sie konnten den Kraken schon sehr gut sehen, bald hätte er sie erreicht. „ Verdammt, wir müssen schneller werden!“ Das schoss allen dreien gleichzeitig durch den Kopf, aber es ging nicht schneller, sie bekamen Muskelkater, die Arme schmerzten und waren schwer wie Blei, doch trotzdem ruderten sie weiter, es ging um Leben und Tod für sie und tausende andere Menschen, nicht nur in Morthufa, sondern auch in Hyrule, vielleicht sogar auf der ganzen Welt! Das trieb sie an, das gab ihnen Mut und auch Hoffnung, dennoch holte der Krake sie ein. Er hätte sie gleich und sperrte bereits gierig sein ekelerregendes, von zähnen besetztes Maul auf. Kleiderfetzen, Körperteile und Schleim befanden sich darin, es war einfach widerlich. Tina hatte genug, dieses Monster hatte lang genug seinen Spaß gehabt, irgendwnan musste Schluß sein mit den Morden dieses Ungeheuers. Sie stand auf, nahm ihren Armreif, mobilisierte all dessen Magiereserven, sodass er bereits anfing zu leuchten und schleuderte ihn mit all ihrer Kraft dem Kraken entgegen. „ Friss das!!!!!!!!“ brüllte sie dem Armreif hinterher, der in dem dunklen Schlund des Kraken verschwand. Dieser blieb stehen, er zappelte aufgeregt und stieß einen trommelfellzerreißenden Schrei aus, während er in gleisend goldenem Licht aufging, das anschließend sofort erlosch. Ein riesiger Fels in Form des Kraken ragte aus dem Wasser und zerfiel zu vielen, tausenden kleinen Kieseln, die ihm Meer versanken. Die Boote hatten angehalten, sofern sie nicht schon in den wilden Strömungen zwischen den Felsen steckten. Jubelnd warfen die Leute ihre Hüte in die Luft, viele von ihnen umarmten und küssten sich, sie tanzten in ihren kleinen Booten und mussten aufpassen, nicht ins Wasser zu fallen, es war ein glorreicher Augenblick, der Wendepunkt in der Geschichte Morthufas. Immer noch gröhlend ruderten die Mernschen schließlich weiter. Auch Tina, Dennis und Marcle machten sich wieder auf ihren Weg und zwar so schnell wie nur möglich, sie waren auch alle sehr froh, bloß Tina war ein bisschen mies gestimmt. Das hätte die ganze Zeit ausgereicht, um diesen Kraken aufzuhalten? Dieser Armreif? Sie schüttelte sich kurz und ruderte schnell weiter, da Dennis und Marcel sie bereits anmahnten, mitzurudern. Es war ein wirklich hartes Manöver, zwischen den Felsen zu navigieren, ohne, dass das Boot an einem der Steine zerschellte, die Wellen peitschten gegen das Holz und man wurde ordentlich nass. Doch da... endlich... inmitten eines großen Steinkreises befand sich ein helles Licht, in Form eines großen Kreises, der im Wasser verschwand. Das war das Portal zurück... Wieder jubelten alle Menschen andächtig und machten sich auf, nun auch den letzten Schritt zu tun. Aufgeregt und wie die gänse schnatterten die Leute durcheinander, ein Mann sagte „ Ha, ich bin mal gespannt, ob meine Frau mich überhaupt vermisst hat!“ und hielt sich beim Lachen seinen Bauch, während andere still Tränen der Freuse vergossen. „ Zusammen sind wir hierhergekommen und zusammen werden wir auch hier rauskommen!“ sagte Dennis fröhlich zu seinen Freunden. Marcel musste richtig grinsen, weil Tina leicht rot wurde vor Scham. Dann packten sie ihre Paddel und fuhren mit ihrem Boot zusammen mit all den anderen in das grelle Licht.
 

Der Krake von Morthufa war besiegt, das Portal gefunden und zusammen sahen die Menschen wohl einer besseren Zukunft entgegen, doch würden sie auch wirklich wieder nach hause kommen? Und was würden Tina, Marcel und Dennis überhaupt in Hyrule vorfinden? Ob sie rechtzeitig auftauchten, um Hexenmeister Marius aufzuhalten?

Der Hain der Waisen war nur schwach von wenigen Fackeln beleuchtet, als Hena in den dunklen Nachthimmel blickte. Der Mond und die Sterne waren von Wolken verhüllt, das war kein gutes Zeichen. Der Waise stützte sich auf seinen alten Stock und blickte auf die Steine vor ihm. Er war sich nicht mehr sicher, ob die drei es wirklich schaffen würden, den Jungen mit dem Buch zu besiegen. Er woltle gerade die Lichtung verlassen als ein grelles Licht den ganzen Platz erleuchtete. Er blieb gebannt stehen, bis schließlich wieder die normalen Lichtverhältnisse eingekehrt waren. Und da waren sie. Tina, Dennis und Marcel auf einem Haufen inmitten des Platzes. Die drei waren zuerst leicht verwirrt, doch dann waren sie überglücklich. Sie waren endlich wieder in Hyrtule und damit zuhause! Tina sprang vor Freude auf und jubelte, während sie Marcel fest an sich drückte. Dennis war auch glücklich, doch er lächelte bloß. „Ihr habt es also tatsächlich geschafft zurückzukehren! Ich hatte die Hoffnung fast aufgegeben.“ sprach Hena zu ihnen und sie sahen zu ihm. „Doch wir können uns nicht lange freuen! Der Hexenmeister Marius scheint seine Schatten auszuweiten! Während eurer Abwesenheit hat er alles getan, euch auch wirklich in Morthufa zu halten. Er hat ein hohes Kopfgeld auf euch aussetzen lassen. Gleichzeitig ist unser verehrter König verschwunden... ich wage zu behaupten, dass nur er es gewesen sein kann!“ Dennis Gesicht wurde ernst. „Dieser elende Mistkerl! Wird Zeit, dass wir ihn uns vorknöpfen!“ Hena beschwichtigte Dennis. „Nicht so hastig, Junge! Ihr werdet landesweit gesucht, außerdem beraten die Minister zusammen mit Prinzessin Zelda noch, was jetzt getan werde. Solange sie noch da ist, kann nichts passieren. “Tina warf sofort eine Frage ein. „Aber was ist, wenn Marius auch sie verschwinden lässt?“ „Keine Sorge, Prinzessin Zelda ist in Sicherheit, denn ich habe sie mit einem Schutzzauber belegt, kurz bevor diese schweren Zeiten begonnen haben. Wir müssen aber morgen auf jeden Fall in die Stadt. Dort wird verkündet, wie nun auf das Verschwinden des Königs reagiert wird.“ „Und wie sollen wir da unentdeckt hin?“ fragte Marcel. „Keine Sorge. Ich habe Verkleidungen in meinem Haus vorbereitet, niemand wird euch erkennen. Ach ja... Was ist aus dem Armreif geworden, Tina? Du trägst ihn ja gar nicht mehr.“ Tina durchfuhr ein Schreck. Sie hatte den Armreif doch an den Kraken verfüttert, ohne daran zu denken, dass es ein altes Artefakt war. Dennis bemerkte aus den Augenwinkeln, dass Tina bedrückt war. Nach all dem, was sie jetzt schon durchgemacht hatten, fühlte er sich verpflichtet, ihr einen Gefallen zu tun. Sofort sagte Dennis. „Ich bin schuld... ich habe ihn versehentlich verloren.“ Der Weise sah ihn kurz an, dann sah er zu Marcel und Tina. „Junge, lass dir eins gesagt sein: Man nennt mich nicht umsonst einen Weisen, also versuch nicht, mich anzulügen!“ „Was heißt ‚anlügen‘? Es ist so!“ Tina stellte sich vor Dennis und stieß ihn leicht zurück. „Ach lass gut sein. Ich hab den Armreif verloren, weil ich damit den Kraken von Morthufa vernichtet habe. Ich hab nicht lange nachgedacht.“ sprach sie. Hena der Weise war kurz still. Er strich in seinem Bart, bis er schließlich entgegnete „Also... ich muss da euch etwas gestehen. Der Armreif... der war gar nicht magisch. Ich hatte ihn lediglich mit Magie versorgt, als ihr nicht hingeschaut habt. Die Idee kam mir nur wegen eines wirklichen magischen Armreifes, der irgendwo in den Wäldern versteckt sei.“ Tina atmete auf. Dann war er Verlust gar nicht mal so groß. „Nun sollten wir uns aber zu Bett begeben, morgen liegt ein vermutlich ereignisreicher Tag vor uns! Ich bringe euch in mein Haus, dort könnt ihr euch erholen. “So verließen sie zu viert den Hain der Waisen und legten sich schlafen.
 

Der Marktplatz war bereits gerammelt voll, als die vier ihn betraten. Vertreter aller verschiedenen hylianischen Daseinsformen waren anwesend. Marcel, Tina und Dennis hatten sich, um unentdeckt zu bleiben, Kutten übergestriffen, sodass man ihr Gesicht nicht sah. Sie schoben sich durch die Menge, um weit vorne zu sein. Oben auf dem Balkon des Schlosses, der zum Marktplatz der Stadt zeigte, standen bereits zwei Wachen und der königliche Minister. Er wechselte ein kurzes Wort mit den beiden Soldaten, dann nickte er kurz und drehte sich zum Tor. Mehrere Trompetenspieler stimmten den Anfang der hylianischen Heimatshymne an, als Prinzessin Zelda und ihre persönliche Leibgarde den Balkon betraten. Bei der Wache handelte es sich um keinen anderen als Marius, der mit ernstem Blick das Volk musterte. „Da ist der Mistkerl ja...“ dachte Dennis und blickte nicht viel freundlicher zurück. „Seid gegrüßt, edles Volk von Hyrule!“ begrüßte die Prinzessin alle Anwesenden, dann fuhr sie fort mit „Ich spreche zu euch, da sich unser Land in einer misslichen Lage befindet! Noch immer soll ein Buch, welches vor schwarzer Magie nur so strömt, sich hier in unserer Heimat befinden! Dies betrübt uns nur zusehr, doch desweiteren ist uns das Herz schwer, seit unser weiser und gerechter Herrscher, mein Vater, König Gustav IV, unter mysteriösen Umständen verschwunden ist. Niemand weiß etwas über den Aufenthalt unseres Königs und so blieb uns nichts, als gemeinsam zu tagen, was nun zu tun sei, solange unser Herrscher entschwunden bleibt. Ich erteile nun das Wort unserem edlen, königlichen Minister, welcher so gleich vorzubringen hat, wie nun gehandelt werde!“ Zelda trat zurück. Marius blickte kurz zu ihr, dann zum Minister, der vortrat. Mit lauter Stimme erläuterte er „Nun, da unser König nicht mehr hier zu weilen scheint, sahen die höchsten Minister und ich keine andere Wahl, als die Macht über das Volk Hyrules an jemand anderen weiterzugeben, der ebenso weise wie gerrecht ist! König Gustav IV hätte es vermutlich ebenso gewollt!“ Bevor der Minister fortfuhr, dachten Marcel, Dennis und Tina alle gleichzeitig „Bitte nicht Marius!“ „ Und so darf ich ehrenvoll euch, dem Volke unseres Heimatlandes Hyrules, verkünden, dass Prinzessin Zelda XVII nun zur Königin von Hyrule gekrönt werden möge!“ Ein allgemeines Tuscheln und Flüstern machte die Runde, die Leute sahen sich gegenseitig an, dann blickten sie wieder hinauf zu Zelda, Marius und dem Minister. Zelda trat vor und beugte sich nieder vor dem Minister. Ein weiterer Minister kam. Auf einem roten Kissen trug er eine vergoldete Krone, in deren Mitte das Triforce eingeprägt war. Der Minister nahm sie und hielt die Krone über Zeldas kopf. „Prinzessin Zelda XVII,“ fing er an. „Seht ihr euch dazu bereit, als Oberhaupt über dieses Volk mit Weisheit und Gerechtigkeit zu herrschen, so wie es auch euer Vater, unser ehemaliger Herrscher, König Gustav IV, einst tat?“ Zelda nickte und sprach „O ja, die Göttinnen von Hyrule mögen meine Zeugen sein.“ Der Minister fuhr fort „Und schwört ihr, euer Volk nie im Stich zu lassen, sondern ihm mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, auf dass dieses Land weiterhin erblühen möge bis in alle Ewigkeit?“ Erneut antwortete die Prinzessin „ O ja, die Göttinnen von Hyrule mögen meine Zeugen sein.“ „ Und so fühlt ihr euch bereit, als Königin dieses Land zu regieren, solange ihr lebt, um den Frieden dieser Welt zu erhalten?“ Zum dritten mal antwortete Zelda mit dem einen Satz. Feierlich hob der Minister an „So möget ihr, Prinzessin Zelda XVII, unserem Land Frieden und Wolhstand bieten, es gedeihen lassen und es dem Volk an nichts mangeln lassen, um dem Namen der königlichen Familie gerecht zu werden, auf dass er nie in Verruf gerät. Hiermit kröne ich euch zu Königin Zelda XVII! Erhebt euch!“ Er setzte ihr die Krone auf den Kopf und sie stand auf. Der Minister, die Wachen, Marius und all die Untertanen verbeugten sich, um ihre Treue gegenüber der neuen Königin zu zeigen. Sie blickte zu all den Menschen, Zoras, Dekus und Goronen unten auf dem großen Platz, die schließlich begannen zu jubeln. Den drei Helden und auch Hena fehlte die Sprache, als sie hörten, dass Zelda zur Königin gekrönt wurde, jedoch ließen sie sich nichts anmerken. „Ich danke euch allen!“ rief sie hinunter. „Ich schwöre feierlich, dass dieses Land nie untergehen möge! Seine Blütezeit soll ewig andauern und ich werde dafür sorgen, dass dies so gescheht, so wahr ich hier stehe! Doch ich habe auch gleich meine erste Amtshandlung zu tätigen. Unser treuer, alter Minister hat nun schon lange dem Königshaus gedient! Es wird Zeit, dass er nun in Ruhe und Frieden seinen Lebensabend verbringen kann und so wird er abgelöst.“ Der Minister verneigte sich vor der Königin. „So möchte ich nun einem anderen die Ehre erweisen, mir mit treuem und weisem Rate beiseite zu stehen! Jemanden, der sich schon oft bewiesen hat und mein Vertrauen auf ewig gewonnen hat! Er wird wie ein guter Freund neben mir stehen und auf ewig in meinem Dienste stehen!“ Die drei Freunde wurden aufgeregt, als Marius vortrat und sich vor Zelda niederkniete. „Königsritter Marius, aus dem Geschlechte der edlen Familie der Merier. Ich frage euch, meine bisherige persönliche Leibwache: Schwört ihr mir die ewige Treue und schwört ihr mir, stets mir in misslichen Lagen, politische wie auch sonstige, zu helfen, solange ich eurer Hilfe bedarf?“ „Wie ihr es befehlt, so soll es geschehen, Königin Zelda. Ich verpflichte mich, euch auf ewig als Berater beiseite zu stehen und meinen letzten Tropfen Blut für euer Wohl zu geben!“ Zelda blieb kurz still und alle Blicke hafteten an ihr und Marius. Letztendlich sprach sie „So erkläre ich, Königin Zelda XVII, euch, Königsritter Marius von den Merieren, zu meinem engsten Vertrauten und Berater, auf dass ihr eure Aufgabe erfüllen mögt! Nun erhebt euch!“ Marius stand auf und sah zum Volk. Erneut brach ein heiteres Jubeln aus und fast alle zusammen schrieen „Lang lebe Königin Zelda! Lang lebe Marius, der Merier!“ und das mehrere Male. Tina sah Dennis und Marcel an. „Verdammt, das ist alles andere als gut...“ murmelte sie und auch Dennis war alles andere als begeistert. Marcel bewahrte einen kühlen Kopf. Er versuchte, sich zu überlegen, was er tun könnte. Da hallte plötzlich wieder Marius‘ Stimme durch die Stadt. „Oh wertes Volk von Hyrule! Selbst jetzt, da wir nun eine Königin haben, sind wir noch nicht sicher! Noch immer treiben sich drei Übeltäter mit einem verfluchten Buch herum und wie wir vermuten handelt es sich bei ihnen auch um die Entführer unseres ehemaligen Herrschers, König Gustavs IV! Daher biete ich euch alle die Augen nach ihnen offenzuhalten, wer sie uns bringt, bekommt eine stattliche Summe von Rubinen von uns! Doch nun sollten wir die Göttinnen um unsere Königin wissen lassen, indem wir ein großes Fest feiern!“ Das große Tor des Schlosses öffnete sich knarrend und ein langer Festzug angeführt von einer großen Blaskapelle kam aus dem großen Vorhof der befestigten Anlage. Auch mehrere Feuerspucker und Tänzer traten auf den Plan ebenso wie ein paar Glücksspieler, die sich einige Dumme zum Ausnehmen suchten. Während das Fest in vollem Gange war, besahen sich Marius und der Minister das Volk, während Zelda ab und zu immer einigen Leuten zuwinkte. „Was machen wir eigentlich... wenn diese drei Kinder sich unters Volk gemischt haben? Und wo sind all unsere Soldaten abgeblieben?“ fragte der Ex-Minister seinen Nachfolger, der erstmal lachen musste. „Hahaha! Keine Sorge, was niemand weiß ist, dass all unsere Parademitglieder in Wirklichkeit verkleidete und natürlich auch bewaffnete Soldaten sind. Die drei haben keine Chance zu entkommen, falls sie hier auftauchen.“ Zufrieden dachte der Hexenmeister „Aber die werden hier wohl eher nicht auftauchen... aus Morthufa ist noch keiner entkommen.“ Vorsichtig schieben sich die drei Freunde durch die Menge und suchen nach Hena. Was sie gehört hatten, war genug für sie. Doch dann liefen sie der Parade über den Weg. Fetzige Musik wurde gespielt und einige Tänzer ließen es krachen. Tina fühlte sich an ihr früheres Leben erinnert, als sie ebenfalls ihren Lebensunterhalt mit Tanzen verdient hatte. Marcel rüttelt esie. „Komm, wir müssen zu Hena.“ Doch da hob Tina bereits einen Fuß und passte sich in den Rythmus an. Dennis‘ Herz begann zu rasen. Er dachte nur „Um Himmels Willen, hör auf Tina!“ und wollte sie packen, als all die Tänzer ihre Hüte in die Luft werfen. Für Dennis und Marcel wurde ein Alptraum wahr, als auch schon alle Blicke sich auf die drei richteten. Auch Marius, Zelda und der restliche Hofstaat auf dem Balkon starrten fassungslos hinunter. Marius Hände verkrampften sich und er verstärkte seinen Griff am Geländer. „Wie können diese verdammten Bastarde hier sein?!“ fragte er sich aufgewühlt in Gedanken. Doch die ersten Wachmänner hatten bereits ihre Verkleidungen weggeschmissen und Marcel, Dennis und Tina umzingelt. „Keine Bewegung, ihr drei! Ihr seid umstellt!“ „Das könnte euch so passen!“ rief Dennis und zog seine Klinge, doch Tina sagte zu ihm „Nein, Dennis! Das ist sinnlos, es sind viel zu viele!“ „Schlaues Mädchen!“ rief einer der Soldaten. Dennis blickte Marcel an, der kurz den Kopf schüttelte. Sofort ließen die beiden ihre Waffen fallen und wurden inhaftiert.
 

Natürlich konnte man den dreien nichts beweisen. Sie wurden einer Leibesvisitation unterzogen, jedoch ohne Buch war da nicht zu rütteln. Aber man entschied in einer langen Sitzung einstimmig, dass Marcel, Tina und Dennis vorerst nur auf Bewährung frei waren, ihre Waffen wurden währenddessen konfisziert. Und so fanden sich die drei nach einer Nacht im Kerker wieder vor der Burg... in der Begleitung eines ernsten, jungen Mannes, ein kräftiger Soldat voller Elan und mit einer Menge Pflichtbewusstsein. Dennis passte es gar nicht, dass er ab sofort von diesem Typen überwacht werden sollte. Missmutig verließ er das Schloss, als plötzlich etwas auf seiner Nase landete. Auch in Tinas Gesicht flog etwas. Sie tastete dannach und stellte fest, dass es nass war. Marcel blickte zum Himmel. Es schneite... „Der erste Schnee dieses Jahres...“ murmelt Tina. „Hm...“ brummte der Soldat zustimmend. „Das heißt, der Winter bricht bald ein. Ts, die in Termina dürfen sich freuen. Bei denen wird‘s jetzt Sommer!“ Nach einer kurzen Schweigeminute sagte er schließlich. „Übrigens, ich würde euch raten, mit der Sprache herauszurücken, falls ihr doch nicht ganz unschuldig seid! Das gibt mildernde Umstände...“ „Wir haben es schon gesagt: Wir haben nichts getan.“ erwiderte Marcel und ging weiter, als Tina plötzlich von jemanden angerempelt wurde. „Hey, passen sie doch auf!“ rief sie und wollte weitergehen, als ihr etwas aus der Tasche fiel. Sie wollte nachsehen, was es war, als Dennis und Marcel erschracken und ihr Begleiter nur „Aha!“ rief. Tina wurde stocksteif, als der Soldat das verfluchte Buch des Majoras hochhielt. „Was haben wir denn da... ich wüsste zu gerne, wie ihr das vorhin versteckt habt...“ „Nein, ich wette, das war Marius!“ schoss es Tina durch den Kopf, während Dennis dachte „Verdammt, jetzt sind wir erledigt!“ „Nun...“ begann der Soldat. „Ich fürchte, ihr müsst noch mal mitkommen!“ Und so schleppte er die drei zurück ins Schloss.
 

Schon eine Stunde später fanden sich die drei vor dem Gericht wieder. Sie rutschten unruhig auf ihren Stühlen umher und hofften, irgendwie ihre Unschuld beweisen zu können. Es sah nicht gut aus, der Richter war von ihren Aussagen keineswegs überzeugt, doch dann fanden sie einen Hoffnungsschimmer, als sie gefragt wurden „Möchten die Angeklagten einen beliebigen Zeugen holen lassen, um ihre unschuld vielleicht doch noch zu beweisen? Wenn dem so sei, mögen sie nun sprechen!“ „Wir verlangen nach Hena, dem Weisen!“ rief Tina sofort. Der Richter nickte zwei Wachen zu, die sofort den Raum verließen. Nur wenige Minuten später brachten sie Hena herein. Er setzte sich auf einen Stuhl und fragte „Weswegen holen sie mich mitten am Tag bitte hierher, Herr Richter?“ Marcel und Dennis dachten, sie würden spinnen. Hatte er sie nicht gesehen? „Die drei Angeklagten, Tina, Marcel und ein gewisser Dennis, behaupten, ihre Unschuld durch eine Aussage von euch beweisen zu können, weiser Hena. Kennen sie die drei anwesenden Angeklagten?“ Die drei fuhren fast aus der Haut, als der Weise die Frage mit „Nein.“ beantwortete. „Darf ich nun wieder gehen, Herr Richter? Ich habe im Moment viel zu tun.“ „Sicher, sicher, geht nur. Entschuldigt, dass wir euch belästigt haben mit diesen drei Hochstaplern!“ Tina, Dennis und Marcel waren am Boden zerstört. Scheinbar hatte sich alles gegen sie verschworen. Aber wieso nun auch Hena?
 

Kaum hatte Hena den Saal verlassen und die Tür geschlossen, lachte er laut auf. Er schnippte kurz mit den Fingern, murmelte unverständliche Worte und seine Gestalt veränderte sich. Kaum war der Zauber abgeschlossen stand Hexenmeister Marius in voller Montur wieder da. „Nun habe ich sie endgültig aus dem Verkehr gezogen! Nun, wo niemand ihnen mehr helfen kann, werden sie endlich aus dem Weg geräumt und Hyrule wird mir gehören! Hahahahaha!!“ Er rieb sich die Hände und verließ den Gang, während über die drei Helden die Todesstrafe verhängt wurde. Am nächsten Tag sollten sie auf dem Exerzierplatz der Stadt hingerichtet werden. Vorher wurden sie ins Gefängnis gesperrt, allerdings wurde Dennis in Kakariko eingesperrt, während Tina und Marcel erneut eine Nacht im Schlosskerker verbringen durften.
 

Wütend trat Tina gegen die Wand der Zelle, nachdem sie dort hineingeworfen worden waren. Marcel setzte sich still auf eine Pritsche und überlegte, was mit Hena los gewesen sei. Er fand einfach keine antwort, da betrat jemand den Kerker. „ Ich möchte alleine mit ihnen reden..“ sagte der Besucher. Sofort verließ die Wache den Kerker und Marius stellte sich grinsend vor die Zelle. „Na, gefällt es euch da drinnen?“ „Du elender Schuft!!“ fauchte Tina und rannte an die Gitterstäbe. „Wie kannst du nur so etwas tun?! Du elender Mistkerl!!“ Marius lachte sie diabolisch an. „Nun aber nicht so stürmisch, Tina! du wirst ja schon morgen von den Qualen hier elöst! Die Vorstellung auf dem Exerzierplatz werde ich mir nicht entgehen lassen. Wenn ich euch endlich ausgeschalten habe, ist‘s aus mit dem friedlichen Hyrule!“ „Wach auf, Marius!!“ schrie Tina ihn an. „Hör endlich auf damit und sei wieder du selbst! Erinnerst du dich nicht mehr an früher?!“ Der Hexenmeister winkte ab und machte eine verachtende Geste. „Ich bin so wach wie nie zuvor! Wen interessiert die Vergangenheit? Die Gegenwart ist, was zählt! Ich wünsche euch beiden dann noch eine gute Nacht, hahahahahahahahaha!!“ Lachend verließ er wieder die Kerker. Tina sackte zusammen und brach in Tränen aus. Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und schluchzte. Marcel sah sie mitleidig an und starrte zu Boden. Dies mal sah es wirklich nicht gut aus.
 

Auch Dennis war alles andere als wohl zumute. Er war getrennt von seinen Freunden und in seiner Heimatsstadt eingesperrt worden. Er blickte durch das vergitterte Fenster der Zelle und betrachte den Schnee, wie er sanft auf die Erde herabfiel. So frei wäre Dennis auch gerne wieder, doch wie sollte er hinauskommen? Sein Schwert hatte man ihm entwendet und auch ansonsten besaß er nichts, was ihm hätte helfen können. Er hörte plötzlich, wie jemand das Gefägnis betrat. Dennis‘ Gesicht erhellte sich, als er den Priester Franz sah. Er sah nervös aus, als er vor seine Zelle trat. „Priester! Seid das wirklich ihr?“ freute Dennis sich, ein bekanntes Gesicht zu sehen. „J- ja, Dennis. Hör zu, ich habe nicht viel Zeit, meine Besuchszeit ist begrenzt. Ich habe gehört, was man mit euch anstellen will... ich will versuchen, euch zu helfen.“ „Und wie das?“ fragte Dennis neugierig, doch die Antwort war nicht sehr vielversprechend. „Ich werde für euch beten!“ „Ah... gut, das können wir sicher gebrauchen... was ist eigentlich passiert, als wir in den Geheimgang hinabgestiegen sind?“ Der Priester sah sich ängstlich um. „E- Ein seltsamer Schatten... er bedrohte uns, fesselte uns und schloss den Eingang. Ich kann ihn nur schwer beschreiben, seine Aura schützte ihn davor, erkannt zu werden. Es muss ein Hexer gewesen sein, da bin ich mir sicher...“ Der Priester wollte weitersprechen, doch eine rauhe Stimme rief „Die Besuchszeit ist zu ende, los geht jetzt!!“ Schnell machte sich Franz von dannen. „Keine Sorge, Dennis, du kommst schon raus!“ rief er noch, bevor er durch die Ausgangstür verschwand. Dennis setzte sich in eine Ecke der Zelle und überlegte. Irgendwie müsste er doch hinauskommen. Er musste Tina und Marcel finden, um Marius‘ Pläne zu vereiteln, doch wie sollte er aus dieser Zelle fliehen können? Gerade als Dennis aufgeben wollte, hörte er ein Flattern. Dennis staunte nicht schlecht als plötzlich ein kleiner, runder Gegenstand mit brennender Lunte vor dem Gitter der Zelle landete. Dennis warf sich auf den Boden und hielt sich die Ohren zu, als es auch schon krachte. Metall wurde durch die Luft geschleudert und das Gitter war komplett zerfetzt. Henas kleiner blauer Vogel kam in Dennis‘ Blickfeld und krächzte „Raus! Schnell! Ich helfe! Hena es wollte!“ Dennis rannte sofort aus der Zelle. Sein Schwert lag glücklicherweise in einer Kiste, wo all die beschlagnahmten Schwerter, Messer und ähnliches gelagert wurden, als auch schon einige Wachmänner hereintraten. „Was war das?!“ fragte einer wütend und sah die gesprengte Zelle. „Schnell, wir müssen ihn fassen! Einer von euch soll sofort Königin Zelda informieren!“ Einer der Soldaten stürmte wieder hinaus, während die anderen beiden Dennis aufhalten wollten. Er dachte nicht daran, gegen sie zu kämpfen. Er rannt auf sie zu, stieß die Männer in ihren schweren Rüstungen beiseite und rannte schnell hinaus.
 

Dennis hatte keine Zeit, sich umzudrehen. Er musste schnell wegrennen, sonst würden die Soldaten ihn schnappen. Er verließ Kakariko in richtung Norden, er wollte zur Eldin-Brücke, um dann durch die Ebene zu flüchten und zum Schloss zu gehen, um Tina und Marcel zu befreien. Nachdem er bereits länger durch die Ebene gerannt war, kann er bereits sehen, wie ein großer Trupp Reiter nahte. an ihrer Spitze reitet Marius. Dennis hatte keine Zeit zum Ausruhen, er rannte gleich weiter, sonst würden sie ihn erwischen. Der blaue Piepmatz flatterte neben ihm Heer. In seinen Krallen hielt er eine weitere Bombe. Dennis bemerkte, dass es begann zu regnen, doch er rannte weiter. Die ersten Soldaten schossen bereits Pfeile nach ihm. Er entkam ihnen zum Glück und kam endlich an der Brücke an. Die Armee war nicht mehr weit entfernt, also blieb Dennis nur kurz stehen und lief sofort weiter. „Schnell! Schnell!“ krächzte Henas kleiner, blauer Vogel. „Schnappt ihn endlich!“ schrie Marius wütend, als er sah, dass Dennis bereits über die lange Brücke rannte. Die Pferde scheuten sich vorerst vor der Brücke, als sie den Abgrund sahen, doch dann nahmen sie unter kräftigen Hieben doch die verfolgung wieder auf. Dennis hatte fast die Hälfte der Brücke überwunden. Julius senkte sich kurz, ließ die Lunte des Sprengstoffes auf dem Boden reiben, bis sie seltsamerweise Feuer fing, und warf sie schnell hinter sich. Dennis beschleunigte seinen Schritt. Es krachte hinter ihm und Steine prasselten hinunter in die Tiefe. Aufgeregt wieherten die Rösser und manche rannten bereits zurück. Der Regen behinderte die Sicht für Dennis, genauso wie all der Rauch. Doch er blieb nicht lange stehen, sondern lief wieder weiter. Allerdings langsamer. Vorerst brauchte er sich nicht zu fürchten. Auf der anderen Seite der Brücke ärgerte sich Marius deutlich. „Na warte... du bist mir vielleicht jetzt entwischt... aber das ändert sich, mein Freund...“ sagte er wütend zu sich selbst, dann wandte er sich den Soldaten zu. „Los, Männer! Wir versuchen, über die südliche Ebene ihm den Weg abzuschneiden! Einheit Kehrt!“ Das Heer gehorchte sofort. Zusammen ritten sie wieder zurück. Der Regen prasselte nur so hernieder und Dennis war wenig später bereits klatschnass. „So ein Mistwetter...“ fluchte er, doch dann fiel ihm etwas ein. „Sag mal, Julius... wieso hat Hena vor Gericht behauptet, er kenne uns nicht? Hat er sich gegen uns gewendet?!“ Der Vogel legte fragend den Kopf schief. „Hena vor Gericht nicht war! Hena ganze Zeit in Hain war!“ antwortete er Dennis in seiner krächzenden Stimme. „Seltsam...“ murmelte Dennis. „Vermutlich war das wieder ein Werk von Hexenmeister Marius!“ Dennis ging weiter durch die leere, dunkle Ebene. Doch dann sah er jemanden. Jemanden in einem schwarzen Regenmantel. Dennis horchte. Er vernahm ein leises Schluchzen. Er überlegte, ob er es sich leisten könne, zu ihr zu gehen, wo er doch landesweit als Königsentführer verschrieen war. Doch er fasste sich ein Herz und ging auf die schwach gebaute Gestalt zu. Als er kam, drehte sie sich um. Er sah fast nichts unter dem Regenmantel. Nur blasse, schier durchsichtige Haut konnte er im Gesicht dieser Person erkennen. „Ähm... hallo...“ grüßte Dennis zaghaft. „W- wer bist du?“ fragte eine klägliche Stimme ihn. Das war scheinbar ein Mädchen. „Ich heiße Dennis. Warum weinst du denn?“ Dennis‘ Zunge war sehr gelöst, er wusste selbst nicht warum. Das Mädchen sah zu ihm hinüber. Dennis konnte ein graues Augenpaar ausmachen. „Ich... ich habe mein zuhause verloren... zusammen mit vielen anderen Dingen. Und was ist mit dir? Bist du nicht auch traurig?“ Dennis wurde ganz anders, als dieses Mädchen ihn dies fragte. woher wusste sie, dass es ihm auch nicht sehr gut ging. Doch er wartete nur kurz mit der Antwort. „Ein guter Freund von mir ist der Grund... er hat sich plötzlich total verändert. Es geht dabei um so ein Buch...“ Das Mädchen horchte auf. „Etwa ein... verfluchtes Buch?“ fragte sie. „Ja, aber woher weißt du das?!“ Dennis wurde unbehaglich. Konnte dieses Mädchen denn seine Gedanken lesen? „Ich weiß viel über das Buch, das angeblich von Majoras Geist besessen ist... ich musste selbst Erfahrungen damit machen. Ich hoffe, es ist für deinen Freund noch nicht zu spät.“ „W- Wieso?“ wollte Dennis wissen. Das Mädchen sah weg von ihm. „Wenn man erstmal von dem Fluch heimgesucht wurde... gibt es nur wenig Hoffnung auf Überleben. Der Hexenmeister, der das Buch besitzt, wird nach und nach energiereserven verlieren, bis er schließlich... stirbt.“ Dennis bekam es mit der Angst zu tun, dieses Mädchen umgab etwas, was nicht von dieser Welt war. Es war unheimlich und interessant zugleich. „Wer bist du?“ fragte Dennis entschlossen. Sie schaute wieder zu ihm und antwortete mit „Meinen wirklichen Namen darf ich dir nicht verraten. Nenn mich einfach X... Weißt du, Dennis... eigentlich gehöre ich nicht hierher... ich sollte jetzt an einem völlig anderen Ort sein...“ „Weißt du... so geht es mir manchmal auch...“ erwiderte Dennis. Er war ein normaler Mensch, kein Hylianer und so stieß er oft auf Abweisung und Verachtung in diesem Land. X sah ihn lange still an, dann lüftete sie die Kapuze ihres schwarzen Regenmantels. Dennis sah, wie hübsch sie war, doch... er könnte tatsächlich durch die hindurchsehen, wenn auch nur schlecht. „Siehst du es? Ich bin kein richtiger Mensch mehr... mir fehlt etwas. Deswegen bin ich so blass. aber nun, fürchte ich... muss ich gehen. Ich hoffe das beste für deinen Freund! Mach‘s gut, vielleicht werden wir uns wiedersehen.“ X verschwand langsam im Regen. Dennis wollte ihr nachlaufen, doch er verlor sie im Regen schnell aus dem Blick. War er gerade einem Geist über den Weg gelaufen, oder was war das? Dennis schüttelte sich erstmal, ihm war kalt und die Begegnung mit X machte ihm zu schaffen. Julius krächzte einmal kurz und Dennis erinnerte sich wieder an Tina und Marcel, die noch immer im Kerker saßen. Er lief sofort weiter Richtung Schloss, nachdem er sich noch von Julius verabschiedet hatte, der schnell zu Hena fliegen wollte.
 

Tina betrachtete gedankenverloren den Regen. Was mochte Dennis nur gerade machen? Ob er genauso unter der Gefangenschaft litt, wie sie und Marcel? In ihrer schweren Lage, versuchte sie, sich an Marcel zu kuscheln, doch er erwiderte nur „Bitte lass das...“ und setzte sich woanders hin. Tina dachte an Marius... wie war es nur geschehen, dass er so bösartig geworden war? Und was hatte es mit dieser Kammer der Wahrheit auf sich? Was war das Geheimnis hinter dieser eigenartigen Stimme und diesem Spiegel? Fragen über Fragen, auf die sie sich nichts zusammenreimen konnte. Ihre spitzen Ohren zuckten kurz, als sie ein Geräusch vernahm. Es klang wie etwas, das auf Metall gelandet war. Tina blickte hinauf zum Fenster. Ein Stiefel trat fest gegen das Eisengitter. Auch Marcel wurde aufmerksam und wunderte sich. Schließlich löste sich das Gitter und landete scheppernd auf dem steinigen Boden der Zelle. Dennis streckte seinen Kopf durch das Fenster. Tina und Marcel waren überglücklich und auch Dennis schmunzelte. „Schnell Leute, wir haben nicht viel Zeit!“ Dennis streckte seine Hand durch das Fenster. Marcel stellte sich auf die Pritsche und Dennis zog ihn hoch, bis er sich selbst durch das Fenster zwängen konnte. Gemeinsam halfen die beiden nun auch noch Tina aus der Zelle. „Endlich wieder in Freiheit...“ schwärmte sie und atmete die frische Luft gierig ein. „Aber jetzt müssen wir zu Hena! Eine Rechnung begleichen!“ sprach sie tatendurstig, doch Dennis erzählte ihr davon, was Julius getan und gesagt hatte. X verschwieg Dennis den anderen vorerst, da er selbst noch nicht wusste, ob er sich das nicht nur eingebildet hatte. „Also ist Hena doch kein Verräter... wir hätten ihn gar nicht verdächtigen dürfen, so sehr, wie er uns bisher geholfen hatte. Also dann schnell zu ihm!“ Marcel und Dennis waren vollstens einverstanden und so machten sich die drei auf zu Henas kleiner Hütte am Rande der Stadt, nicht, ohne immer auf der Hut vor Soldaten oder Marius selbst zu sein.
 

Hena war sehr glücklich, als die Marcel, Dennis und Tina zu ihm kamen. „Ein Glück, Julius hat mir bereits erzählt, dass er euch geholfen hat. Nun können wir endlich planen, was wir nun tun wollen. Dass der Hexenmeister Zeldas Berater ist, gefällt mir überhaupt nicht, er wird sicher seine Stellung ausnutzen wollen für seine Pläne! Ich kann spüren, dass die Barriere um das Schloss fester wird! Wir haben nicht mehr viel Zeit.“ Hena blickte bedrückt zum Fenster hinaus. Regen peitschte gegen die Scheiben. „Hena... habt ihr uns nicht erst kürzlich von diesem Armreif in den Verlorenen Wäldern erzählt?“ Hena blickte Tina an. „Ja, das habe ich. Was ist damit?“ „Wieso benutzen wir nicht den echten, magischen Armreif und besiegen damit Marius?“ Hena strich sich mit Daumen und Zeigefinger durch seinen Bart und dachte über Tinas Plan nach. Marcel hatte allerdings etwas einzuwenden „Und wie sollen wir den Armreif denn finden?“ „Vielleicht...“ überlegte Dennis. „Können wir Marius‘ magische Kräfte nutzen, um den Armreif zu finden.“ Er wurde von den anderen fragend angesehen und erklärte, was ihm vorschwob „Vielleicht hat Marius neben seinen ganzen Schadenszaubern auch die Fähigkeit, andere magische Objekte auszumachen. Wenn wir ihn nur irgendwie darauf bringen, den Armreif zu suchen, könnten wir ihn verfolgen.“ „Ich hab‘s! Wir schreiben ihm einen Brief, in dem wir uns über ihn lustig machen und ihm sogar verraten, dass wir den Armreif gegen ihn einsetzen wollen. Marius wird sich das nicht gefallen lassen, wenn wir ihn beim Stolz packen!“ schlug Tina vor. „Dann sollten wir uns beeilen, die letzte Postlieferung findet bald statt. Wartet, ich hole Feder, Tinte und Papier!“ Kaum hatte Hena das Schreibmaterial herbeigebracht, setzten sie auch sofort einen unverschämt dreisten und beleidigenden Brief auf, den Hena auch sofort in einen Briefumschlag steckte und in den nächsten Briefkasten warf. Nun mussten sie warten und sich bereithalten, Marius zu folgen, sobald er das Schloss verließe.
 

Der Regen hatte inzwischen aufgehört und vieles von dem Schnee war bereits geschmolzen. Die Straßen waren noch immer nass und eine kalte Windböe zog durch die Stadt. Es war nicht mehr viel los in der Stadt, der Marktplatz war wie leergefegt. Das einzige Licht kam von vereinzelten Fackeln an den Häusern, denn der Mond war von dicken Wolken verdeckt. Marcel, Tina und Dennis warteten lauernd hinter einer kunstvollen Hervorhebung an der Schlossmauer. Knarzend wurde das Tor geöffnet. „Seid vorsichtig, wenn ihr versucht, die drei zu schnappen, Marius!“ erklang eine Stimme. „Ich werde mich hüten, darauf könnt ihr Gift nehmen.“ entgegnete Marius und das Tor schloss sich wieder. Die drei rutschten noch mehr zusammen, um im Schatten zu sein, um nicht entdeckt zu werden. Gemütlich ging Marius über den Marktplatz an dem plätschernden Brunnen vorbei. Er schien direkt Richtung Haupttor zu gehen. Er hatte hundert Meter vorsprung, als zuerst Marcel, dann Dennis und zuletzt Tina aus ihrem Versteck kamen und ihm folgten. Sie suchten immer wieder Sichtschutz hinter zahlreichen Marktständen, kleinen Erkern oder in einer Seitengasse. So tasteten sie sich immer weiter vor, bis sie schließlich die Stadt verlassen hatten. Marius überquerte langsam die große Zugbrücke, die nur zu Kriegszeiten hochgezogen wurde. Das war nun ein schweiriges Unterfangen, denn nirgends auf der Brücke befand sich irgendetwas, wohinter man sich hätte verstecken können. So versuchten die drei wagemutig, Marius einfach unbemerkt zu folgen. Langsam setzten sie einen Fuß vor den anderen und achteten darauf, nicht auf irgendein morsches, knarrendes Brett zu treten. Marcel beäugte misstrauisch die Brücke und fuhr zusammen, als er doch ein Brett erwischt hatte, dass unter seinen Füßen laute Geräusche von sich gab. Marius wendete sich sofort um. Für einen Sekundenbruchteil hatten er und seine ehemaligen Freunde Blickkontakt, doch sofort machte er sich daran, die Beine in die Hand zu nehmen. „Schnell, hinterher!“ rief Dennis und auch er und die anderen rannten los. Es wurde eine wilde Jagd durch die ganze Ebene. Immer wieder musste Marius kurz anhalten und pausieren, doch als er wieder nach hinten sah, rannte er instinktiv wieder weiter.
 

Der Abstand verringerte sich während dieser Verfolungsjagd nur minimal und so kam Marius als erster an den Wäldern an. Er rannte direkt hinein in das dunkle Gehölz in die Richtung, aus der die magischen Schwingungen kamen. Tina und ihre Freunde hatten es schwer, Marius weiterhin zu folgen, ständig behinderten Bäume die Sicht, wobei das wenige Licht im Wald auch nicht sehr behilflich war. Schließlich kam der selbsternannte Hexenmeister an einer seichten Quelle an. Hier war es. Er blickte direkt auf den massiven Fels vor ihm, in dem das Artefakt ruhte. Er fackelte nicht lange, sondern wandte sofort Telekinese auf, um einen großen Stein, der neben ihm lag in die Luft zu heben. Er schleuderte ihn direkt in das Gestein. Staub wurde zu Mass aufgewühlt und kleinerer kies flog Marius entgegen. Schützend hielt er sich die Hände vor‘s Gesicht und rannte in die Wolke aus Dreck. Seine Verfolger hätten ihn fast verloren, doch als sie das Krachen hörten, rannten sie sofort dem Geräusch nach. Als sie an der Wasserstelle ankamen, lichtete sich der Staub. Inmitten einer großen Gesteinsformation befand sich ein großes Loch, durch das man scheinbar hineingehen konnte.
 

Kurz nachdem Marius in dem riesigen Loch im Fels verschwunden war, betraten auch Dennis, Marcel und Tina die Höhle. Sie waren erstaunt, als sie plötzlich in einer vollkommen überwucherten Kaverne landeten, in deren Mitte ein großer Fels sich aus einem schier unendlich tiefen Loch aufbaute. Wasser plätscherte unter ihm, das war zu hören. Und auf ihm stand X. Dennis wusste nicht wieso, aber sie wirkte hier nicht so durchsichtig, wie damals in der Steppe. „Oh, Dennis, so sehen wir uns also wieder...“ begrüßte sie ihn. Tina und Marcel sahen ihn fragend an. „Du kennst sie?“ wollte Tina wissen. „Äh... ja, flüchtig. Das erkläre ich euch später ein mal.“ „Ein schöner Ort hier nicht? Hier strömt solch eine Lebensenergie... es ist unglaublich. Genießt euren Aufenthalt hier, doch wehe jedem, der diesen Ort schändigt! Er wird bestraft werden, wie es ihm gebührt!“ Nach diesen barschen Worten, verschwand X wieder. Dennis wollte sie noch etwas fragen, doch sie war bereits verschwunden. Nun ließen Marcel und Tina sich aber nicht länger zurückhalten und löcherten Dennis über das eigenartige Mädchen. Er ezählte ihnen, wie er ihr in der ebene begegnet war und sie ihm von ihren Vorahnungen erzählt hatte. „Ehrlich gesagt, traue ich diesem Mädchen nicht über den Weg!“ bemerkte Tina daraufhin, während Marcel nur mit „Aha.“ die Erzählung beurteilte. Nun erst wandten sie sich der Tür auf der anderen Seite des Höhlenraumes zu. Sie war alt und von Moos bewachsen, doch es war inzwischen zerrissen worden, wahrscheinlich von Marius. Marcel ergriff die Türklinke und öffnete die Türe.
 

Die drei betraten zaghaft die Grotte hinter der Tür. Durch ein Loch in der Decke schien das Mondlicht herein und beleuchtete einen kleinen See inmitten der Grotte. Aus der Mitte des Sees ragte ein kleines Podest. Ein vergoldeter Armreif funkelte dort oben im Mondschein von Ranken umwickelt. Das musste er sein. Der Armreif von dem Hena gesprochen hatte! Tina entfuhr ein Schrei, als sie weiter nach hinten sah, wo weniger Licht hineinfiel. Auch Dennis und Marcel wichen beängstigt zurück. An eine Wand gelehnt ohne jegliche Bewegung und mit starrem Blick lag Marius schwer blutend dort hinten. X‘ Worte über den, der das Buch besäße, hallten in Dennis‘ Kopf wieder. Er sprang sofort ins Wasser und schwamm hinüber zu dem Jungen. Er kletterte aus dem Wasser und schüttelte ihn. „Wach auf! Los, wach schon auf!!“ schrie er Marius an. Er sah in ihm keine Gefahr mehr, sondern wieder seinen guten Freund, der erst kürzlich vom Bösen befallen wurde. Er röchelte und Dennis horchte auf. Alles starrte erwartungsvoll auf Majoras Schüler. Dennis zuckte leicht zusammen, als eine Hand ihn plötzlich am Arm packte. Er blickte zu Marius und sah wieder das rote Funkeln. Wenig später zuckte eine dunkle Welle durch ihn und beförderte ihn mehrere Meter weg ins Wasser. Lachen hallte von den steinernen Wänden wieder und vollkommen okay richtete sich Hexenmeister Marius auf. Tina und Marcel rannten zum Wasser, um Dennis zu helfen. „Ihr Trottel! Seid ihr wirklich auf meinen Trick reingefallen? Habt ihr wirklich gedacht, ich sei tot?!“ Marcel wurde wütend. „Du hast uns schon wieder einen Bären aufgebunden, Marius! Aber wir werden dich besiegen!“ Erneut lachte der Hexer und erhob sich plötzlich in die Luft. Er flog zu dem runden Podest. Mit einem Blick der Boshaftigkeit packte er den Armreif. Kurz leuchteten das Schmuckstück und die Ranken violett auf, dann riss Marius das Artefakt aus den Pflanzen heraus. „Ohne das hier werdet ihr mich nicht mal ansatzweise besiegen können! Ich wünsche euch noch viel Spaß hier! Hahahahaha!!“ Wieder mit einem höhnischen Lachen auf den Lippen verschwand er durch das kreisrunde Loch der Grotte. Tina und Marcel zogen Dennis aus dem Wasser. Sorgend fragte Tina „Geht es dir gut, Dennis?“ „I- ich habe versagt...“ entgegnete er. „Ich hab mich schon wieder reinlegen lassen... ich bin zu schlecht...“ Marcel blickte misstrauisch zum Wasser, während Tina sagte „Nein! Sag nicht so was! Das ist nicht wa...“ Ein Rauschen unterbrach sie. Sie drehte sich um und ein mächtiges Monster erhob sich aus dem Wasser. Es war eine riesige Pflanze bewaffnet mit tentakelähnlichen Ranken. Ihr dicker Stengel pulsierte stetig und zwei blutunterlaufene Augen saßen an der großen Knospe, aus der grüner Speichel tropfte. Brüllend machte dieses Untier klar, dass es garantiert nicht nett war. Sofort schnappte es nach den Helden, doch die brachten sich schnell in Sicherheit. Eine der Ranken der Pflanze schnappte nach Tinas Fußgelenk. Tina fiel unsacht auf den Boden und wurde urplötzlich hochgerissen. Sie schrie vor Angst, während Dennis und Marcel sofort ihre Schwerter auspackten. Gemeinsam schafften sie es rechtzeitig, die Ranke abzutrennen. Die Pflanze stieß ein wütendes Gurgeln aus, während Dennis und Marcel schnell Tina auffingen. Ein Säurestrahl schoss durch das Zimmer, als die Knospe der Pflanze sich öffnete. Dennis hielt sich die Schulter, als er von der ätzenden Flüßigkeit erwischt wurde. Marcel schleuderte sein Schlüsselschwert nach der übergroßen Geranie. Der Versuch, es mit Ranken aufzuhalten, erwies sich als Fehler für die Pflanze, denn sofort fielen drei zappelnde Spitzen zu Boden. Die Pflanze selbst entkam allerdings Marcels Angriff. Tina wollte sich um Dennis kümmern, doch da wurde dieser gepackt, während Marcel bereits von zwei weiteren Ranken in der Luft gehalten wurde. Tina blickte hilflos zu dem Monstergewächs, da schlangen sich bereits die „Arme“ des Monstrums um ihre Füße. Sie wurde hinaufgerissen und die Pflanze starrte sie aus ihren zwei Glubschern aufdringlich an. Tina wusste sich nicht anders zu helfen und setzte ihrem Feind mit einem gekonnten Tritt in eines der Augen kräftig zu. Sofort wurde Tina fallen gelassen, kam aber nicht allzu hart im Wasser auf. Dennis nutzte die Chance und zerfetzt Marcels Ranken mit seinem Schwert. Marcel schnitt noch schnell Dennis pflanzliche Fesseln durch, dann kamen die beiden sicher auf dem Boden wieder auf. Die Pflanze zappelte mit all ihren vielen Gliedmaßen, bis sie sich beruhigte. Das Auge, das Tina zuvor attackiert hatte, war bereits blau angeschwollen und zitterte leicht. Die Pflanze beugte sich vor, um Dennis mit Säure zu übergießen, doch er stieß gekonnt sein Schwert ins Auge des Mutanten und ließ auch gleich eine kräftige Ladung Elektrizität durch den Körper des Gewäches fließen. Dennis wich angewidert dem Schleim und Blut aus, die aus dem Auge spritzten, während die Pflanze wild ihren Kopf durch die Luft riss. Sie beruhigte scih langsam wieder, doch sofort schoss Marcels Schlüsselschwert wieder durch die Luft und traf die Pflanze am Kopf. Sie brüllte wütend und ließ ihre Ranken nach Marcel schnappen. Dennis und Tina halfen ihrem Freund aber, indem sie diese durchteilten oder feste drauftraten. Jedoch ließ die Pflanze kontinuierlich ihre Arme nachwachsen, weswegen sie auf kurz oder lang gewänne. Dennis war der Erste, der sich dem Stengel des Monsters zuwendete, doch aus dem einen Auge erkannte es das und warf Dennis zurück. Erneut sprühte ein Säureschwall durch den Raum. Tina entkam nur knapp einem tödlichen Treffer. Die Pflanze schlug wild um sich und erzielte damit auch einige Treffer. Die drei wurden wie Bälle umhergeschleudert in der Grotte, bis Marcel es endlich schaffte, mit seiner Waffe der Pflanze noch ein blaues Auge zu verpassen. Ohne lange nachzudenken, machte Tina erneut von ihrem Fuß gebrauch und das Auge schwoll weiter an. Während Marcel dem Sehorgan endgültig ein Ende bereitete, schaffte Dennis es endlich, der Pflanze den Stängel tief einzuschneiden. Säure quoll aus diesem und langsam nachm sein Durchmesser immer weiter ab. Dennis suchte Schutz hinter den Ranken, die schwac umher zappelten, während Tina und Marcel hinter der Pflanze standen. Ein gequältes Gurgeln erfüllte die Grotte, bis die Pflanze schließlich vollkommen ausgelaugt war. Die Knospe schlug hart auf dem Boden auf, dann regte sich die Pflanze nicht mehr. Ihr gesamter Körper wurde kurz violett, bis sie sich auflöste.
 

In der Zwischenzeit spielten sich oben andere Ereignisse ab. Marius blickte zuerst verärgert hinunter, dann hörte er eine Stimme. „Also hast du das Heiligtum geschändet!“ Marius drehte sich um. Nicht weit weg stand X, wieder genauso blass wie damals im Regen. Sie blickte Marius mit einer Mischung aus Trauer und Wut an. „Wer bist du und was willst du?!“ fragte Marius genervt. X sprach „Ach hör doch auf, du weißt genau, wer ich bin! Hör endlich auf, die Katastrophe auch noch in die Länge zu zeihen, es reicht!!“ Marius konnte nicht ganz folgen, also sagte er „Ich hab keine Ahnung, wovon du redest, also verschwinde, ich habe zu tun!“ Tränen bildeten sich in X’ Augen, sie fing an zu weinen. „Du bist so widerwärtig... ich hasse dich...“ wimmerte sie, doch Marius ließ das kalt. „Mir egal, was du von mir hältst.“, sagte er „Ich verfolge meine Ziele und basta, also halt mich nicht länger auf, Unbekannte!“ Marius wollte gehen, doch plötzlich spürte er so ein Stechen. Schmerzgepeinigt schrie er auf und ließ den Armreif fallen. Der Armreif sprang noch ein mal auf und landete dann im Loch. Marius hielt sich die Brust, irgendwas stimmte nicht. X blickte ihn erschrocken an. „N- nein, bitte nicht! Lass das!!“ schrie sie und rannte zu Marius hinüber, welcher fast zusammenbrach. Doch dann hörten die Schmerzen auf und blitzschnell wendete Marius einen Zauber an und schlug X einige Meter zurück. Sie fiel anschließend hin und erneut flossen Tränen über ihre Wangen. „Ts, ich habe keine Zeit für dich!“ sprach Marius zum Abschied und verschwand anschließend, den Verlust des Armreifes hatte er nicht bemerkt.
 

Erneut hatten unsere drei Helden einen glorreichen Kampf geschlagen, doch der Armreif schien bisher verloren. Was hatte es mit dem eigenartigen Mädchen X auf sich und woher wusste sie soviel über das Buch? Gab es eine Erklärung für Marius‘ Herzattacke und was würden Tina, Dennis und Marcel nun unternehmen?

Erschöpft lehnten sich Tina, Marcel und Dennis an die Wand. „V- verdammt... er hat... er hat den Armreif mitgenommen...“ stöhnte Tina und versuchte, Kraft zu schöpfen. Dennis schimpfte in Gedanken mit sich selbst, er hatte das Gefühl, alles verdorben zu haben. Marcel blickte niedergeschlagen zu Boden, als er plötzlich etwas platschen hörte. Er sah als erstes, dass da etwas im Wasser schwamm. Doch was war es? Er watete durch das klare Wasser der Grotte, bis er etwas am Grunde des Sees liegen sah. Er krempelte die Arme hoch und tastete danach. Er hob es aus dem Wasser auf und rief „ Seht mal her!“ Tina und Dennis sahen auf und erblickten den Armreif in Marcels Händen. Sie sprangen auf und rannten zu ihrem Mitstreiter. „Wo hast du plötzlich den Armreif her?!“ fragte Tina fassungslos. „Ich glaube, er ist von da oben ins Wasser gefallen...“ Marcel zeigte nach oben zu der Öffnung in der Decke. Dennis starrte nachdenklich nach oben, während Tina sich den Armreif umlegte. Grenzenlose Magie schien von ihm auszugehen und als kleines „Willkommensgeschenk“ heilte er die Wunden der drei. „Und jetzt werden wir ‚Hexenmeister‘ Marius zeigen, was eine Harke ist!“ rief Dennis, bevor die drei sich daran machten, den Wald zu verlassen.
 

Es hatte lange gedauert, aus dem Wald wieder herauszufinden. Die drei hatten sich auf ihrer wilden Jagd kein einziges Merkmal gemerkt und auch sonst hatten sie wenig Ahnung gehabt, wolang es ginge. Doch schließlich hatten sie es doch geschafft und standen nun nach einer gemütlicheren Reise vor dem großen Tor des Schlosses. Man konnte die Präsenz der magischen Barriere regelrecht wahrnehmen. „Leute...“ sagte Dennis. „Ich denke, ich sollte mich noch mal bedanken, wie ihr mir immer geholfen habt auf unseren Reisen...“ Tina winkte ab „Ach was, du hast uns doch genauso geholfen! Mir zum Beispiel auf der Brücker oder Marcel und mir im Kerker!“ „Stimmt.“ bemerkte Marcel. „Ja, aber... solche Freunde wie euch findet man nur einmal im Leben, das wollte ich eigentlich damit sagen. Im Gegensatz zu Marius seid ihr wirklich zuverlässig!“ „Nun hör aber damit auf!“ meinte Tina gereizt. „Schon vergessen, dass Marius nur unter dem Fluch des Buches steht?! Tu nicht so, als habe er uns verraten!“ Tina konnte immer leicht eingeschnappt sein, wenn jemand schlecht über Freunde redete. „Okay, okay, tut mir leid... ich hätte mehr nachdenken müssen...“ gab Dennis beschämt zu. „Gehen wir jetzt endlich rein?“ fragte Marcel ungeduldig. Die drei sahen noch ein mal zurück. Dannach hob Tina ihren linken Arm, an dem sie den Armreif trug und kurze Zeit später erklang ein langes, schrilles Pfeifen. Zur selben Zeit tauchte rund um das Schloss eine blutrote, schimmernde Wand auf, die schließlich geräuschlos zerbrach. Zielsicher gingen die drei auf das Tor zu.
 

Dunkel und verlassen wirkte die Eingangshalle. Marcel, Tina und Dennis waren schon oft hier gewesen, doch nie war ihnen dieser Ort so unbehaglich vorgekommen wie jetzt. Links und rechts führte jeweils eine Tür tiefer in das Schloss. „Wo sollten wir zuerst nach Marius oder der Prinzessin suchen?“ fragte Tina. Während Dennis vorschlug, den linken Weg zu nehmen, wollte Marcel rechts weitergehen. „Ich bin dafür, dass wir uns aufteilen!“ meinte Dennis daraufhin. „Aber wenn einer alleine geht, könnte ihm alles mögliche zustoßen!“ ermahnte Tina ihn, doch Dennis war nicht von seinem Gedanken abzubringen. Seufzend gingen Tina und Macel nach rechts, während Dennis links weiterzog. Ein langer Gang erstreckte sich vor ihm. Nur wenig Licht fiel duch die vielen Fenster hinein, doch davon ließ er sich nicht beirren, sondern ging zielstrebig weiter. doch plötzlich hörte er schwere Schritte. Metall kam immer und immer wieder auf dem Boden auf. Dennis kapierte es erst, als es zu spät war. Vier große, schwer gerüstete Wachen patroullierten in dem Gang und jetzt hatten sie Dennis entdeckt. Gegen die schweren Streitäxte hätte er wohl kaum eine Chance gehabt und so rannte er sofort wieder zurück zur Eingangshalle. Die Wachen nahmen auch gleich die Verfolgung auf, doch ihre schweren Rüstungen behinderten sie dabei, sodass Dennis einen großen Vorsprung hatte.
 

Dennis rannte nun den Weg entlang, den wohl auch Tina und Dennis gegangen waren, bis er sie schließlich auf einer kleinen Wendeltreppe einholen konnte. Kaum hatte er sie erreicht, drngte er auch schon „Schnell, wir müssen sofort weg, vier Wachposten sind hinter mir her!“ Während die drei einen Zahn zulegten, schimpfte Tina bloß „Wieder mal toll gemacht, Dennis!“ Die Wendeltreppe führte in einen weiteren Gang. Zahlreiche große Blumenvasen schmückten ihn und als Marcel, Dennis und Tina hörten, dass die Wachen letztendlich doch aufholten, versteckten sie sich prompt hinter einer, schließlich war es ziemlich dunkel. Mit schweren Schritten hasteten die vier Soldaten an ihnen vorbei. Erleichtert atmeten die drei Freunde auf und gingen langsam weiter, bis sie an einer abzweigenden Treppe ankamen, die nach unten führte. Wenn die drei sich richtig erinnerten führte die Treppe hinunter zum inneren Schlossgarten und damit weiter ins Innere, wo sie wahrscheinlich das, was sie suchten, fänden. So stiegen sie langsam hinab.
 

Ein kleiner Raum lag unterhalb der Treppe, außer zwei dunklen Ritterrüstungen befand sich in dem Raum nichts als ein großes Tor, hinter dem der Schlossgarten lag. Tina wollte die Tür öffnen, als sie schnell zur Seite gestoßen wurde. Eine schwere, dunkle Axt krachte direkt dort, wo sie gerade noch gestanden war. Die schwere Rüstung hatte sich in Bewegung gesetzt und wollte scheinbar Kleinholz aus den unerwünschten Gästen machen. Nur eine Sekunde später rüttelte die zweite Rüstung los. Sofort zogen Marcel und Dennis ihre Klingen, während Tina ihren Armreif bereithielt. Dennis hatte dem schweren Schlag der Axt wenig entgegenzusetzen, die Rüstung würde ihn niederdrücken, doch Tina ließ bereits einen Strahl auf das Monster los. Sofort wurde es zurückgeschleudert, als der zweite sich an Marcel erprobte. „Finger weg von meinem Marcel!“ rief Tina wütend, doch Dennis nahm ihr schon die Arbeit ab. Mit seinem Schwert verpasste er der Rüstung ordentlich einen Stromschlag. Es schepperte laut, als sie zappelte und schließlich in sich zusammenfiel. Tina schoss eine kräftige Energiekugel gegen den Leib der anderen Rüstung. Sie prallte direkt an die Wand und verlor ihren Helm. Ein schwarzes, seltsames Gas schoss aus dem Haufen Metall, der schließlich zusammenbrach. Die schwarze Wolke blieb kurze Zeit einfach in der Luft stehen, doch dann fiel sie plötzlich über Tina her. Das arme Mädchen hatte keine Chance, als die Wolke in ihren Atemwegen verschwand. Sie kniete sich auf den Boden und hustete stark. Besorgt fragte Dennis „ Alles in Ordnung mit dir?“. Er bereute es im nächsten Moment, ihr nahe gekommen zu sein, denn sogleich wurde er von einer Faust auf den Boden befördert. Er hielt sich seinen Kiefer, als Tina mit einem schwarzen Blick aufstand. Marcel wich ihren Attacken aus, bisher waren es nur einfache Fausttritte und Kicks. Er dachte nicht daran, Tina anzugreifen, da er sonst sie verletzen könnte statt dem schwarzen Gas. Als sie ihn schließlich doch erwischte und gegen eine Wand warf, packte Dennis sie von hinten und schleuderte sie zu Boden. Sie kam hart auf und blieb vorerst liegen, da strömte das schwarze Gas wieder aus ihr heraus. Schnell verschwand es die Treppe hinauf. Dennis wollte ihm folgen, doch Marcel hielt ihn zurück. Sie blickten zu der schweren Türe. Durch den dünnen Spalt strömte eisige Luft hinein. Gemeinsam öffneten sie die Pforte und betraten anschließend den Schlossgarten.
 

Der Garten war ringsum von den Mauern und Türmen des Schlosses umgeben, bot aber dennoch viel Platz. Schneeflocken rieselten hinab und bedeckten das Gras und die Heckenpflanzen. Ein kerzengerader Kiesweg führte durch den Garten zum größten aller Türme, wo sich die Königliche Familie aufhielt. Genau da mussten die drei jetzt hin, doch erneut stellte sich ihnen ein Monster entgegen. Es war ein Eisenprinz, ein massiges und langsames Geschöpf der dunklen Magie. Es dauerte nicht lange, da war es auch schon niedergestreckt. All die Kämpfe verbrauchten aber viel Energie und so rangen die Freunde schon etwas nach Luft. „U- und nun zu Zelda...“ sagte Tina. „Ich fürchte, die Königin empfängt heute keine Besucher, oder habt ihr etwa eine Sonderaudienz?“ lachte da ihr ehemaliger Freund, der gerade den Turm verlassen hatte und auf die anderen zukam. „Der hat uns noch gefehlt...“ dachte Marcel. „Hey Marius!“ rief Dennis. „Wir sind hier, um dir eine Abreibung zu verpassen, also pass auf was du sagst!“ „Du bist ein Idiot! Glaubst du, ich habe vor einem Dummkopf wie dir Angst, nur weil ihr vielleicht Morthufa und dem Kerker entronnen seid?“ Er hielt bereits seine Schwertscheide bereit und schien nur auf einen Angriff zu warten. Tina meldete sich nun zu Wort „Wenn du nicht freiwillig mit diesem Wahnsinn aufhörst und den König freilässt, brauchst du keine Gnade von uns zu erwarten!“ „Nur zu! Ich werde mich auch keinesfalls zurückhalten!“ Genau als er das sagte, sah man es wieder - das rote Schimmern in seinen Augen. Er zog sein Schwert und stürmte auch gleich auf Marcel, Tina und Dennis zu, die ebenfalls ihre Waffen ergriffen. Kaum schlug Marius nach Dennis, schoss bereits eine Magiekugel aus der Klinge. Dennis blockte den Schlag und wich schnell der Kugel aus, die sofort einen tiefen Krater in die Erde riss. Die Wucht der Explosion fegte alle vier weg, doch Marius kam wie eine Katze perfekt auf den Hinterbeinen auf. Schnell rappelten sich die drei Freunde wieder auf. Marcel schlug sofort nach Marius, doch dieser blockte seinen Angriff geschickt ab. Im selben Moment schleuderte Tina einen magischen Ball auf den Hexenmeister, doch dieser blockte ihn mit einem seiner eigenen. Erneut kam es zu einer Explosion, diesmal ließen sich Marius‘ Gegner aber nicht so leicht zu Boden werfen. Blitzschnell raste er dann jedoch zwischen ihnen umher und wirbelte gleichzwitig mit seinem Schwert um sich. Dennis konnte durch ausweichen den Schaden auf eine lechte Schnittwunde in der Bauchgegend verringern, während Marcel einen Schnitt im linken Arm hatte. Er hielt sich die Wunde, sie schmerzte stark. Tina selbst schützte sich schnell durch einen Strahl, der den Hexenmeister davonschleuderte. Er richtete sich sofort auf und machte sich für die nächsten Angriffe bereit. Dennis ließ eine Schar von Blitzen auf ihn los, während ihn Marcel vertikal angriff. Schnell sprang er in die Höhe und warf noch einen Energieball nach unten, bevor er einige Meter weiter wieder auf dem Boden landete. Marcel rannte noch schnell davon, als die Blitze die Kugel schließlich zur Detonation brachten. Dennis stand zum Glcük weit genug weg und konnte sofort wieder angreifen. Diesmal benutzte er sein Schwert allerdings auf gewöhnliche Weise. Er kreuzte mit Marius die Klingen, als Tina ihn bereits mit einer Sprungattacke zu Boden warf. Er stützte sich mit den Armen hinten ab, hob die Beine und kickte seine Widersacher schnell weg, bevor er aufstand, sich in die Luft erhob und von dort aus mit mehreren Strahlen feuerte. Marcel wurde direkt von einem erwischt. Verschrammt und mit Kratzern übersäht wurde er durch die Luft geschleudert, bevor er in dem frischgefallenen Schnee landete. Dennis blockte einen der Strahlen, sodass er zurückgeschleudert wurde. Tina feuerte noch schnell selbst einen Strahl. Mitten in der Luft tat sich eine Explosion auf, die die Freunde zu Boden drückte. Der von Dennis gekonterte Strahl flog währenddessen weit an ihr vorbei. Marius besah sich das ganze und raste hinunter, um wenigstens einen seiner Feinde töten zu können. Er suchte sich Tina aus, doch blitzschnell stand Dennis vor ihr und parierte das Schwert. Doch gleich darauf sprang die schwarze Magie von Marius‘ Schwert über auf das von Dennis, der Höllenqualen erlitt. Tina war vor Schreck gelähmt, aber Marcel konnte seinem Freund noch helfen. Er verpasste Marius einen ordentlichen Schnitt im Rücken, sodass dieser schmerzgepeinigt aufschrie und schnell mit einem Rückwärtssalto aus der Masse seiner Feinde sprang. Er hinterließ eine dünne Blutspur im Schnee und konnte kaum noch stehen. Doch er gab nicht auf, sondern schoss wieder eine Armee von Strahlen auf seine Feinde ab. Zahlreiche Explosionen verunstalteten den Garten und ließen ihn letztendlich wie ein Schlachtfeld aussehen. Tina, Marcel und Dennis trugen alle Brandwunden von diesem Angriff davon und wurden schließlich auch noch gegen die Mauer gedrückt. Keuchend stützten sie sich am Boden ab, während Marius sich ebenfalls schnaufend wieder aufrichtete. Dennis‘ Wut stieg ins Unermessliche und er mobilisierte all seine Kräfte, um seinem Gegner den Rest zu geben. Mit einer Vielzahl von Angriffen ging er auf den Hexer los, der nur wenige Attacken blocken konnte und so viel Schaden davontrug. Er schlug Dennis gerade in den Bauch und wollte sein Leben mit einem Strahl nun beenden, als auch schon eine goldene Magiekugel ihn traf und das Zentrum einer Explosion werden ließ. Dennis wurde von dannen geschleudert, doch Marcel fing ihn auf, bevor er auf dem Boden auftreffen konnte. „D- danke, Kumpel...“ stotterte er, während Marius‘ Schmerzensschreie durch das ganze Schloss, wenn nicht durch die ganze Stadt hallten. Als all der Staub verschwunden war, kniete er blutend und mit Tränen in den Augen in einem großen Krater. Er rang nach Atem und spuckte Blut auf den Boden, auf seinem Rücken prangte die Wunde von Marcel, nur war sie inzwischen größer geworden. „G- geben wir ihm den Rest...“ schlug Dennis vor und näherte sich Marius. „Halt, sofort aufhören!!“ Er hielt inne, als plötzlich Zelda sich vor ihn stellte. „Wo kommt die denn her?“ fragte sich Marcel, während er und Tina zu Dennis liefen. „Tut ihm nichts, das ganze ist ein schweres Missverständnis!“ Marius blickte zu ihr, in seinen Augen war all sein Leiden deutlich sichtbar. „Prinzes-, äh, ich meine, Königin! Er hat einen Pakt mit einer dunklen Macht geschlossen, er ist sicherlich der Entführer von eurem Vater!“ protestierte Tina. „Das stimmt nicht... er hat König Gustav nicht entführt!“ entgegnte Zelda energisch, setzte dann jedoch wieder die betroffene Miene auf. „Bitte... könnt ihr ihm nicht verzeihen? Ihr wart doch früher Freunde... sicher können wir uns irgendwie gütlich einigen, bloß bitte verschont ihn...“ Die drei dachten nach. Marcel willigte nach aeglnr Stille ein „Okay...“ Auch Dennis war einverstanden, wenn auch skeptisch. „Na gut... weil er unser Freund war.“ Und auch Tina wollte über seine Fehler hinwegsehen, wenn so wieder alles wie früher werden könnte. Erschöpft richtete Marius sich auf und humpelte zu Zelda. „ D- danke... ich will euch danken, d- dass ihr mir... verzeiht.“ Beim letzten Wort blitzten seine Augen wieder kurz rot auf. „Und zwar... HIERMIT!!!!“ Er riss die Hand in die Höhe und schleuderte einen großen, blutroten Energieball auf den großen Turm des Schlosses. Sofort wurde dieser in tausende von Teilen zerrissen und Steine und Dreck regneten vom Himmel. Das ganze Schloss begann bereits zu beben. Die drei konnten Marius und Zelda nur noch als Schatten wahrnehmen. „Entschuldigt mich, aber auf mich wartet eine Welt, die regiert werden muss!“ Lachend packte er Zelda und verließ das Schloss schnellstens. Auch Marcel, Dennis und Tina flohen wie alle Wachen aus dem einstürzenden Gebäude. Sie konnten noch rechtzeitig entfliehen, bevor es schließlich nur noch ein Schutthaufen war, der vom Mond beschienen wurde.
 

Hexenmeister Marius war entkommen, das Schloss zerstört, aber Hyrule schien sicher dank den Taten der drei Helden. Doch war die Welt nicht noch immer in Gefahr? War das verfluchte Buch nicht noch immer in Marius‘ Besitz? Und was war überhaupt mit dem seltsamen Mädchen X?

Chapter 2: Termina
 

Ein großes Fest herrschte in einer ebenso großen Stadt. Die Häuser waren mit Bändern, Schleifen und sonstigen Schmuckgegenständen beschmückt, eine gewaltige Menschenmasse versammelte sich auf den Straßen und jubelte, so viel es nur ging. Eine große Kapelle zog der Parade voran und spielte ein Lied nach dem anderen. Da! Endlich, der Augenblick auf den alle gewartet hatten! Vier Träger trugen einen großen, goldenen Thron durch die Stadt. Lächelnd winkte der neue Kaiser der Stadt den Einwohnern zu. Einige Mädchen und Frauen am Straßenrand fielen vor Begeisterung fast in Ohnmacht, was dem Herrscher nur schmeichelte. Mit einem langen Umhang, einer schicken Krone auf dem Kopf, dem ehrwürdigem Zepter in der Hand und einem kostbar verziertem Schwert neben sich genoss Marius seinen Triumphzug. Endlich gehörte die Welt ihm, niemand konnte sich mehr über ihn stellen, er herrschte vollkommen allein, was ihm niemand übel zu nehmen schien. Doch plötzlich... drei Beobachter des Festes stellen sich den Trägern in den Weg. „ Was soll das, aus dem Weg, Unwürdige, der Kaiser befiehlt es!!“ rief Marius erzürnt. Er sammelte bereits Kraft für einen magischen Angriff, doch da steckte schon ein großes Messer in seinem Bauch und ließ ihn zu Boden sinken. In seinem letzten Atemzug blickte der Kaiser in das Angesicht seiner Mörder... Tina, Dennis und Marcel.
 

„ NEIN!!!!“ Mit einem lauten Schrei wachte Marius auf. Er atmete schwer und sah sich um... es war Nacht und er befand sich im Bett eines einfachen Zimmers, wie das eines Gasthofes. Wo war er bloß gelandet, fragte er sich. Jedoch fiel ihm dann ein, dass er mitten auf der Flucht vom Schloss in sich zusammen gebrochen war... Vermutlich war Zelda es, die ihn hierher gebracht hatte. „ Ach ja... die gute alte Zelda“ schwärmte Marius und sah prompt wieder das hübsche Bild der ehemaligen Prinzessin und späteren Königin von Hyrule vor sich. Marius besinnte sich wieder und schritt zum Fenster hinüber. Er stieß die Läden weit auf und konnte im hellen Mondschein einen großen Turm mit einem Zifferblatt erkennen... Es war... der Uhrturm von Unruhstadt, der Hauptstadt des Landes Termina. Jenes Land, in welchem der grausame Majora einst seinen schlimmsten Einfluss ausgeübt hatte. Hatte das Schicksal so vorgesehen, dass der Nachfolger des größten und ersten Hexenmeisters hierher gebracht worden war? Marius überlegte... In Hyrule hatte er es nicht geschafft, die Macht an sich zu reißen... wieso sollte man es nicht hier versuchen? Marius kletterte von seinem Fenster aus auf das Dach des Hauses. Er konnte von hier aus die ganze Stadt gut betrachten... „ Nimm dich in Acht, Termina, dein neuer Herrscher ist hier!“ Ein lautes, diabolisches Lachen hallte durch die ganze Stadt und verkündete die Ankunft von Hexenmeister Marius...
 

Es waren gerade mal zwei Tage vergangen, als Marcel, Dennis und Tina wieder bei Hena in der Lichtung der Weisen waren. „Nun, wart ihr erfolgreich?“ fragte der alte Hena und stützte sich mit beiden Händen auf seinen Stock. Alle drei blickten beschämt zu Boden und Hena konnte bereits erahnen, was passiert war. „I- ihr habt es also ... nicht geschafft?“ fragte er vorsichtig und näherte sich ihnen ein Stück. Keiner der drei blickte ihn an und er stieß einen tiefen Seufzer aus. Er zupfte an seinem langem Bart. „Was genau... ist denn schiefgegangen?“ wollte er wissen und langsam rückte Marcel mit den Worten heraus. Er schilderte, was passiert war und gespannt hörte Hena zu. Nachdem die Geschichte zu Ende war, blickte er nachdenkend nach oben zum Himmel. „Nun...“ sagte er, ohne sein Haupt herabzusenken „Dann bleibt euch wohl nichts anderes übrig, als irgendeine Spur von ihm zu finden... Vielleicht solltet ihr den Buchhändler fragen, er müsste wissen, wie man das Buch und seinen Besitzer finden kann!“ „ wo finden wir ihn?“ erkundigte Tina sich. „Ich habe gehört, er sei nach Termina, einem unserer Nachbarländer, zurückgekehrt... Es gibt einen Weg durch die Wüste nach Termina! Mögen die Göttinnen euch behüten auf euren Wegen!“
 

So standen die drei einen halben Tag später vor der Wüste. Sie hatten sich gestärkt und zwei Flaschen Wasser, sowie ein Pfund Fleisch als Proviant dabei. „Wir müssen uns in Acht nehmen, in der Wüste lebt ein kriegerischer Stamm, genannt Gerudo. Es kommt dort nur alle hundert Jahre vor, dass ein Mann geboren wird, deswegen entführen die Gerudo regelmäßig junge Leute und setzen sie wenig später aus.“´, erklärte Tina. Ein warmer Wind zog über das Sandmeer und die Drei machten sich auf nach Termina, wo sie den Buchhändler suchen wollten.
 

Nach weniger als 3 Stunden sah Marcel eine große Staubwolke, die sich ihnen näherte. „Hey, schaut mal!“ rief er. Eine ganze Armee von Gerudo bewaffnet mit Säbeln kam direkt auf sie zu. Mit lautem Kampfgeschrei näherten sie sich auf Dromedaren. Kampfbereit zogen Dennis und Marcel ihre Waffen, schon wurden sie umkreist. Gegen die riesige Zahl von Angreifern hatten sie keine Chance. Tina wurde brutal niedergeschlagen und sowie Marcel als auch Dennis verschleppt. Ihre Waffen wurden in den Sand geschmissen und blieben zusammen mit Tina dort liegen.
 

Tina erwachte langsam wieder... sie war vollkommen verkrampft und müde auch. Sie fühlte sich wie gerädert und sah sich um. Sie befand sich auf einer Liege in einem kleinen Zelt. Verschiedene Töpfe in allen variierenden Größen standen in einer Ecke, in einer anderen ein kleiner Arbeitstisch. Draußen waren Stimmen zu hören. Tina stand auf, ihr Hals tat weh, er war trocken und vor Durst klebte ihre Zunge am Gaumen. Vorsichtig warf sie einen Blick nach draußen. Sie konnte mehrere Zelte und viele Männer in weißer Wüstenkleidung. Sie hatten sich vemrummt und trugen allesamt einen Turban. Einer von ihnen stand mit dem Rücken zum Zelt und gestikulierte wild, während er mit lauter Stimme den anderen etwas erklärte. „... also was meint ihr? Wir können uns nicht ewig verstecken! Sie müssen für ihre Verbrechen büssen, oder?!“ Die Leute tuschelten miteinander und redeten wild durcheinander. „Was sind das für Leute?“ fragte sich Tina in Gedanken. Der Mann, welcher gerade vor den anderen stand, drehte sich plötzlich um und ging zum Zelt. Tina huschte sofort wieder auf die Liege. Der Mann trat in das Zelt ein. „Steh auf, ich weiß, dass du wach bist. Hab keine Angst, wir werden dir nichts tun, sonst hätten wir dich auch nicht ín der Wüste aufgesammelt...“ Tina fand, dass diese Argumente recht logisch klangen, also ließ sie sich überreden, nach draußen zu kommen. sie erzählte, was in der Wüste passiert war, verschwieg jedoch das ganze Abenteuer vorher mit Marius, dem Buch, der Kammer der Wahrheit, dem Mädchen X und dem Weisen Hena. Alle hörten Tina interessant zu und wieder flüsterten sie alle untereinander, nur einer von ihnen redete mit Tina. Es war der, der vorher Tina aus dem Zelt geholt hatte. „Mein Name lautet Maduragoliofroduliogaramaliordschimadril, aber nenn mich einfach Madril, falls du dir den Namen nicht merken kannst. Ich bin der Anführer dieses Nomadenstammes und ziehe schon lange durch diese Wüste mit den anderen. Wir kennen uns hier so gut aus wie kein anderer!“, erklärte Madril Tina. „Und was genau ist mit meinen Freunden nun passiert?“ Madril verschränkte seine Arme. „Mit höchster Wahrscheinlichkeit halten die Gerudokriegerinnen sie jetzt in der Gerudofestung fest... wenn du die da rausholen willst, brauchst du eine Menge Glück und Kampferfahrung. Wir fürchten die Gerudokriegerinnen, deswegen halten wir uns von der Festung fern.“ Tina ließ den Kopf hängen und setzte sich auf die Liege. Sie vergrub ihr Gesicht in den Händen und wusste kaum weiter. Sie sollte alleine Dennis und Marcel aus der Gewalt eines Stammes von lauter Säbelkämpferinnen befreien? Für sie sah das nach einer Chance von 1 zu einer Millionen aus. Aber ohne Marcel und Dennis konnte sie ja unmöglich Hexenmeister Marius aufspüren und zur Strecke bringen. Es hing jetzt alles von ihrer Entscheidung ab. „Ich... ich werde es versuchen! Ohne die beiden bin ich hilflos!“ Madril hob fragend eine Augenbraue. „Wenn das so ist... meinst du nicht, dass es ein unmögliches Verfangen ist, wenn du so sehr auf die beiden angewiesen bist?“, fragte er. Tina ließ sich nicht beirren. „Wenn ich es nicht wenigstens versuche, werde ich vor Scham untergehen! Bitte, wir müssen dringend nach Termina, dazu brauche ich die beiden!“ „Also gut... wenn es dein Wunsch ist, halten wir dich nicht auf. Gehören die seltsamen Schwerter eigentlich deinen Freunden?“ Tina nickte. Madril holte einen anderen Mann herbei und beauftragte ihn, die beiden Schwerter herbeizubringen. Danach überreichte er sie Tina. „Hier. Hoffe, das hilft dir. Zur Gerudofestung musst du nich nur weiter nach Norden richten, weiter weg befindet sich auch die Passage nach Termina.“ „Vielen Dank, Madril, ohne euch wäre ich verloren gewesen! Macht es gut, wir sehen uns hoffentlich wieder!“ Danach machte sie sich auch sofort auf zur Gerudofestung. Madril blickte ihr nach. „Mögen die Göttinnen mit diesem Mädchen sein...“, murmelte er, bevor er sich wieder den anderen zuwendete.
 

Marius war noch immer sehr müde von seiner Flucht, als Zelda in sein Zimmer kam. Er schenkte ihr ein Lächeln und sie schmunzelte ebenfalls. Doch dann sagte sie zu ihrem Freund „Hör mal... ich habe nachgedacht. Ich denke, wir sollten aufhören mit diesen Intrigen. wir können uns für Ewigkeiten nicht mehr nach Hyrule wagen, da dachte ich, wir beginnen hier ein neues Leben.“ Marius stutzte. Es war nicht in seinem Sinne, seine Eroberungspläne abzubrechen, doch er widersprach voerst nicht. „ Wie wäre es, wenn wir ein Gasthaus eröffnen? Ich habe dieses Haus gekauft, nachdem wir hier ankamen. Das Geld hatte ich in weiser Vorraussicht mitgenommen.“ Marius empörte sich „Ich soll den Kellner spielen, anstatt uns eine Position zu erarbeiten, in der wir verehrt werden?!“ Zelda runzelte die Stirn. „Hör mal! Wir haben ein absolute Pleite in Hyrule gelandet! Ich will wieder ruhig schlafen können... bitte, Marius. Tu es für mich...“ Marius versuchte dagegen anzukämpfen, aber schließlich war er einverstanden. „ Wie du willst... machen wir ein Gasthaus auf.“ Zelda sah sehr zufrieden aus. „Gut, ich habe auch bereits einen Namen: Zum violetten Hexenmeister!“ „Klingt ja sehr einladend...“ murmelte Marius. Ein Gasthaus eröffnen. Das hatte ihm gerade noch gefehlt!
 

Die Abenddämmerung hatte bereits begonnen. Tina war endlich an der Gerudo-Festung angekommen. Überall über den schlichten Bau aus Sandstein waren Gerudokriegerinnen verteilt. Sie hielten ihre Säbel für jeden bereit, der es wagen würde, sich der Festung zu nähern. Tina dachte angespannt nach, wie sie da reinkommen sollte... sie kam zu dem Schluss, dass sie sich vorerst im Schatten halten sollte, anders könnte sie wirklich nicht hineinkommen. Sie suchte sich eine nicht bewachte Stelle und presste sich gegen die Wand. Danach ging sie langsam weiter, immer eng an der Wand entlang. Dann konnte sie sich endlich in das alte Gemäuer hineinschmuggeln. Dort war es noch dunkler, aber das war ihr nur recht. Tina tastete sich langsam vorwärts, hoffentlich würde sie bald den Kerker finden. Als sie gerade um die Ecke spähen wollte, kam von dort bereits ein junges Gerudomädchen. Zu Tinas Überraschung war es unbewaffnet. Ohne lange zu zögern, packte Tina das Mädchen von hinten, hielt ihr den Mund zu und schickte sie vorerst in den Schlaf. Als sie im Begriff war, weiterzulaufen, überlegte sie sich das ganze nochmal und packte sich die sachen des Mädchens, um sich zu verkleiden. „Perfekt, jetzt kann ich mich etwas freier bewegen!“, dachte sie. Aber sie war trotzdem der Meinung, dass sie sich weiter im Schatten halten musste, sonst würde noch jemand ihre helle Haut und die blonden Haare erkennen. Schleunigst setzte sie ihren Weg fort. Nachdem sie mehreren Gerudo über den Weg gelaufen und unerkannt geblieben war, fand sie endlich den Kerker. Hier hielten sich noch viel mehr dieses kriegerischen Volkes auf. Und in einer Zelle sah sie Dennis und Marcel. Als Dennis Tina sah, erkannte er sie nicht und ließ weiter den Kopf hängen. Tina ging näher zu der Zelle, als plötzlich jemand von draußen rief „Wir werden angegriffen!! Macht euch alle bereit!!“ Fast alle stürmten sofort aus dem Raum und zückten ihre Säbel. Nur Tina und eine weitere Gerudo blieben zurück. Tina schlich an ihrem Rücken vorbei und erkannte den Schlüsselbund an ihrer Pluderhose baumeln. Tina schämte sich dafür, aber dank ihrer guten Diebeskünste, wenn es um sie und die anderen im Artistentrupp schlecht stand, konnte sie kinderleicht die Schlüssel klauen. Die Gerudo rührte sich nicht, sie starrte die ganze Zeit bloß die Zelle an. Von draußen tönte Kampfgeschrei. Einmal drehte die Wächterin ihren Kopf weg und blitzschnell sprang Tina zur Zelle und kramte schnell den Schlüssel heraus. Dennis und Marcel sahen verblüfft auf. Aber kaum hatte Tina den Schlüssel im Schloss umgedreht wurde sie von der Wächterin gepackt. Bevor diese allerdings etwas tun konnte, warf Tina ihren Freunden ihre Waffen zu. Die beiden stießen die Tür auf, packten sich ihre Schwerter und befreiten Tina schnell, bevor sie alle gemeinsam wegrannten. Immer wieder begegneten ihnen auf den Gängen weitere Wächterinnen, aber auch um diese kamen sie leicht herum.
 

Tina dachte, sie träumte, als sie mit Marcel und Dennis nach draußen kam. Dort draußen tobte eine Schlacht, das war ihr klar, aber sie hätte nicht gedacht, dass es die Männer waren, die ihr geholfen hatten. Sie ritten auf Kamele und kreuzten mit den Gerudo ihre Klingen. Dennis wollte sofort abhauen, doch Tina rief „Wir müssen ihnen helfen! Das sind die Leute, die mich in der Wüste gerettet haben!“ Marcel war einverstanden und sagte „Okay.“ Dennis äußerte sich nciht, sondenr startete sofort eine Blitzattacke auf die Gerudo. Der Kampf wurde immer unübersichtlicher, es herrschte heilloses durcheinander, bis das feindliche Heer der Gerudo sich schnellstens in die Festung zurückzog. Madril saß stark verwundet auf seinem Kamel an der Spitze seiner Männer und rief „Lasst euch das eine Lehre sein, Volk der Gerudo! Jahrelang haben wir uns Rache an euch geschworen und nun haben wir sie bekommen! Wer glaubt, es mit uns aufnehmen zu können, soll rauskommen! Aber sagt nicht, wir hätten euch nicht gewarnt!!“ Danach stieg er von seinem Kamel ab und ging zu Tina und ihren Freunden. Tina war höchsterfreut, ihn zu sehen. „Madril, ich hätte nie gedacht, dass ihr hier auftaucht! Was hat euch dazu bewogen?“ „Wir haben in Angst vor den Gerudo gelebt, nachdem sie uns vor vielen Jahren entführt und später in der Wüste ausgesetzt haben. Aber mit etwas Glück konnten wir zu Wüstennomaden werden und haben uns Rache geschworen. Aber niemand von uns war sich sicher, ob wir wirklich gewnnen könnten, vielleicht hast du vorhin mitbekommen, wie ich die anderne überzeugen wollte.“ Tina erinnete sich... Madril war es, der vor allen anderen mit lauter Stimme gesprochen hatte, bloß hatte sie damals nicht gewusst, um was es ging. „Und jetzt konntet ihr sie überzeugen?“, fragte Dennis. Madril zögerte etwas mit der Antwort. „Nun... es war nur möglich, weil eure Freundin sich hingegen meiner Warnung alleine hierher getraut hatte. Wir wollten nicht, dass ihr etwas passiert, aber da ihr ja alleine zurechtkamt, konnten wir nebenbei auch endlich den Gerudos zeigen, wo der Hämmer hängt!“ Marcel hörte gespannt zu. Dann fragte er Dennis und Tina „Und was nun?“ Tina lachte „Na was wohl? Wir reisen jetzt endlich nach Termina! Und dann suchen wir den Buchhändler, finden mit seiner Hilfe Marius und entreißen ihm Majoras Buch!“ „Dann bringen wir euch durch die Passage, dort ist es sehr gefährlich, ständig drohen Steinschläge und eine Menge Monster sollen sich dort rumtreiben.“ Die drei bedankten sich und stiegen zu dritt auf ein Kamel.
 

Langsam ging die Sonne auf, als die Freunde endlich das Ende des Weges erkannten. Termina lag vor ihnen in all seiner Pracht. Weit oben am Horizont sah man auch schon Unruhstadt, die Hauptstadt von Termina. Sie stiegen von dem Kamel ab, verabschiedeten sich von Madril und seinen Nomaden und genossen noch eine Weile lang den Ausblick auf das idyllische Land.
 

Endlich waren die drei Freunde in Termina angekommen. Sie waren bereit, alles zu tun, um Hexenmeister Marius ausfindig zu machen und zu besiegen. Doch würden sie dne Buchhändler aufspüren können? Wussten sie, was sie in dem fremden Lande erwarten würde?



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