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Das schöne Fest mit schrecklichen Geheimnissen

von

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Disclaimer:

Keine Figuren gehören mir und ich verdiene auf kein Geld damit. Falls Ähnlichkeiten zu anderen Story auftauchen tut es mir Leid, war nämlich nicht meine Absicht.
 

Genre:

Drama, Gewalt, Romanze, Shonen ai, OOC
 

Rating:

16- slash
 

Paaring:

GH/JW
 

Anmerkung:

Es ist der Dritte Teil meiner Serie und somit die Fortsetzung zu:

„Bei Blitz und Donner“

„Jahrestag“

Dieser Teil wird nicht ganz so romantisch sein, aber dennoch wichtig!
 

++++++ Das schöne Fest mit schrecklichen Geheimnissen ++++++
 

Weiße Flocken fielen vom dunkelgrauen Himmel, bedeckten die Straße wie eine weiße Decke. Es waren zwei Tage vor Weihnachten und eigentlich hatte er vor gehabt in Ruhe mit seinem Liebsten zu Feiern. Zusammen gemütlich essen, duschen und danach Glühwein trinken und angekuschelt etwas im Fernsehen sehen. Das hatte er geplant gehabt, doch die Einladung, die er heute Morgen erhalten hatte, machte seine ganze Planung zunichte.
 

Er kämpfte mit sich selbst, denn einerseits wollte er sich Weihnachten dieses Jahr nicht vermiesen lassen, zumal diesmal wirklich die Chance bestand, dass er zusammen mit James feiern konnte. Letztes Jahr hatten sie beide jeweils einen Patienten gehabt, sodass ihre traute Zweisamkeit gelitten hatte. Keiner hatte es bemerkt, doch seit er mit James zusammen war, war er wieder menschlicher geworden.

Aber auf der anderen Seite wollte er seine Mutter nicht vor dem Kopf stoßen. Was konnte sie auch für das Verhältnis zwischen ihm und seinem Vater?
 

Ja, sein Vater! Da war dieser eine Grund wieder, warum er eigentlich nicht mit seinen Eltern feiern wollte. Alleine das Anwesen, in welches er aufgewachsen war, würde ihm wieder wie ein goldener Käfig vorkommen.

Plötzlich schlangen sich zwei Arme um seinen Körper und er spürte wie jemand über seine Schulter mit aus dem Fenster schaute, er roch den vertrauten Geruch unter Aftershave und Shampoo und entspannte sich wieder.
 

„Worüber denkst du wieder nach? Du blickst schon den ganzen Tag irgendwie nachdenklich durch die Gegend.“

Gregory wusste nicht, ob er es James sagen sollte, denn schließlich wäre sein Liebster eindeutig dafür, dass er mit seinen Eltern feiern würde.

Er wollte grade anfangen zu erklären, da löste sich Wilson von ihm und keine halbe Minute später kamen Chase und Foreman hinein.
 

„Die Proben haben nichts ergeben und ihr Blutdruck fährt Achterbahn.“ Langsam drehte sich House um. „Mit Looping?“ fragte er scheinbar interessiert, was Wilson leicht Grinsen ließ. „Offensichtlich nicht. Wir müssen den Blutdruck Loopings fahren lassen, vielleicht gibt sie dann noch etwas Blut von sich.“
 

Chase schaute geschockt. „Sie könnte aber am Blutverlust sterben!“ House verdrehte die Augen. Nur weil Cameron mit Grippe im Bett lag, war es doch noch lange kein Grund ihre moralische Einstellung anzunehmen.

„Sie sind Ärzte, richtig?“ Foreman nickte überrumpelt. „Dann verhindern Sie das Verbluten!“
 

Kaum waren die beiden aus seinem Büro schlang James wieder seine Arme um ihn, warme Hände schlichen sich unter seinem Shirt, welches er unter dem Hemd trug. Erst als er die warmen Hände auf seinem Bauch spürte bemerkte er, wie sehr er gefroren hatte.

„Du bist heute wirklich nicht bei der Sache“, murmelte James besorgt und bettete wieder seinen Kopf auf dessen Schulter.
 

Greg seufzte leise und legte eine Hand auf die von James, schloss die Augen und lehnte sich leicht an den etwas kleineren Mann. „Meine Mutter hat mich zu Weihnachten eingeladen.“ James reagierte schneller als Greg es ihm zugetraut hatte, denn der Druck auf seinen Bauch verstärkte sich leicht. „Möchtest du dahin?“ Kraftlos zuckte er mit den Schultern und genoss einfach die Wärme von James. „Ich weiß nicht…“ er öffnete die Augen und drehte sich um, schlang nun seine Arme um James, blickte einfach in braune Augen. „Komm bitte mit.“ Es war einer der seltenen Momente, wo Gregory wirklich verletzlich wirkte. Wilson wusste nur das Gröbste von der Kindheit seines Freundes, aber das was er wusste war nicht sehr schön. Er zog den Ältern an sich und wanderte unter dem Shirt zum Rücken, strich sanft darüber. Greg drückte sein Gesicht in James Schulter und versuchte die Aufkommenden Gefühle zu unterdrücken.
 

„Ich pass auf dich auf!“ flüsterte James sanft aber vollkommen ernst. Es war ungewohnt Gregory so zu erleben, gleichzeitig war es aber ein großer Vertrauensbeweis. Und dass House ihn vertraute bedeutete ihn viel.
 

+++
 

Mit zittrigen Fingern wählte er die Nummer seiner Eltern. Seine größte Sorge war es, das sein Vater dran ging. Er konnte es nicht erklären, doch er fühlte sich bei seinem Vater wieder in die Pubertät zurückversetzt, wo er grade mal als sechszehnjähriger die erste Freundin mit nach Hause brachte.
 

Mit angespanntem Atem wartete er darauf, dass jemand abnahm. Wäre er nun religiös gewesen, hätte er gebetet, dass es nicht sein Vater sein würde, doch in seinem Fall hoffte er es nur.
 

„Hallo?“ Erleichtert atmete Greg aus und die Anspannung wich etwas aus ihm. Er ließ sich nun endlich hinter seinem Schreibtisch nieder und suchte für seine frei Hand auf seinem Tisch etwas zum Spielen. „Hey Mum, ich bin es, Greg.“ Seine eigene Stimme klang irgendwie belegt und so griff er nach der Kaffeetasse und genehmigte sich einen Schluck lauwarmen Kaffee, den James ihn vor einer Stunde gebracht hatte.
 

„Oh Greg, es freut mich so von dir zu hören. Wie geht es dir? Wir haben uns ja seit fast zwei Jahren nicht mehr gesehen.“ Auch wenn es kein Vorwurf sein sollte, zuckte Greg leicht zusammen und sein Blick wurde schuldbewusst. Er wusste doch wie schnell sich seine Mutter um ihn sorgte und das Letzte was er wollte, war seine geliebte Mutter, Blythe House, in Sorge zu sehen.
 

„Mir geht es gut, wirklich. Ich wollte auch nur bescheid geben, dass ich zu euch kommen werde.“ Er konnte vor seinem geistigen Auge förmlich sehen, wie seine Mutter zu Lächeln begann. „Möchtest du jemanden mitbringen? Vielleicht deine Freundin?“
 

//Pah, Freundin!// rief es in ihm höhnisch. „Ich bringe James mit.“ Sollte er ihr sagen, dass er mit ihm zusammen war? Er hielt es für besser, noch etwas zu schweigen. „Oh“, seine Mutter klang nicht sonderlich überrascht, oder spielte seine Nerven ihn einen Streich?

„Ich freu mich darauf ihn wieder zu sehen. Ich bin wirklich froh, dass du so einen Freund gefunden hast, Greg.“
 

Erst wollte er sagen, dass James auch nicht der gute Kerl war, wie er immer vorgab, aber dass hätte peinliche Fragen aufgeworfen, die er nicht beantworten konnte und wollte. „Ja, ich bin auch froh, ihn zu haben“, murmelte er leicht abwesend und es war eher draußen, als dass er es beabsichtigt hatte. Andrerseits war es die Wahrheit. Es war James, der dafür verantwortlich war, dass Gregory mittlerweile etwas umgänglicher war, menschlicher.
 

„Okay, dann richte ich alles ein. Oh Greg, du weißt gar nicht wie sehr ich mich freue dich wieder zu sehen.“

Das erste Mal an diesem Tag bildete sich ein leichtes Lächeln auf seinem Gesicht. „Ich freu mich auch, Mum.“

Mit diesen Worten legte er auf und starrte auf seine rote Tasse, sein Kaffee war mittlerweile kalt.
 

Sie würden gut einen Tag brauchen, besonders wenn das Wetter weiter weiße Weihnachten plante. Kurz entschlossen die Arbeit einfach mal Arbeit sein zu lassen stand er auf und ging zügigen Schrittes zum Lift. Er musste mit Cuddy reden.
 

Diese fand er wenige Minuten später vor der Ambulanz stehen. Er brauchte sie nur anzusehen um zu wissen, dass es gleich wieder eine Grundsatzdiskussion über ihr beider Lieblingsthema ‚Klinikstunden’ gab. Bevor es allerdings soweit kam, nahm er ihr die Akte, die sie in der Hand hielt, ab und überflog sie im Weitergehen. Vor der Tür des Untersuchungsraumes blieb er stehen und drehte sich um. Cuddy sah ihn mit gehobener Augenbraue an.
 

„Ich will für mich und Wilson zwei Wochen urlaub!“ Damit verschwand er in den Untersuchungsraum. Er würde freiwillig hier arbeiten, dafür bekam er und sein Partner ab morgen urlaub. Fairer Deal.
 

++
 

Achtlos warf er alles in den Koffer, der offen auf seinem Bett lag. Unterwäsche, Hemden, Socken, Hosen und auch drei Bücher landeten darin, sowie Sachen, von denen Greg hoffte, dass vor allem sein Vater sie nicht fanden.
 

Die Schlafzimmertür ging auf und James trat ein. Dieser warf einen amüsierten Blick auf den Koffer und dann zu Greg, der grade den Schrank wieder schloss.

„Zwei Wochen. Findest du das nicht übertrieben?“ Blaue Augen fixierten braune. „Ich werde nach mindest drei Tagen mit meinen Vater Urlaub brauchen.“
 

Gregs Stimme klang zu neutral um als Witz angesehen zu werden und so herrschte nun drückendes Schweigen zwischen ihnen.

„Pack deine Sachen. Ich mach uns drei Kannen Kaffee und unterwegs halten wir an um zu essen.“ Damit wollte House an seinem Partner vorbei, doch dieser zog ihn zu sich und beide landeten im Bett, Greg über James.
 

„Und was wird dass nun?“ James lächelte leicht, schüttelte den Kopf sachte, bevor er den Älteren zu sich runter zog und ihn küsste. Nichts war fordernd oder gar aufreizend, sondern sanft und vor allem liebevoll.

Nach einigen Minuten trennten sie sich, blieben allerdings noch etwas in dieser Position, Gregory legte sein Gesicht in James´ Halsbeuge. „Danke Jim“, flüsterte Greg und meinte es auch so. Die Gewissheit, dass sein Partner mitkam erleichterte ihn ungemein.
 

Sie lösten sich voneinander, ihre Lippen trafen sich zu einem kurzen Kuss, bevor House aufstand und Wilson mit sich hoch zog.

„Pack für zwei Wochen!“ Damit ging er in die Küche um Kaffee zu machen.
 

Er schüttete grade die dritte Kanne Kaffee um, als es an seiner Tür klingelte. Seufzend drehte die Kanne zu und ging zur Tür, hörte im Schlafzimmer seinen Partner räumen und schloss die Tür leicht.

Danach öffnete er dem nächtlichen Besucher die Tür und fand sich seinem unvollständigen Team gegenüber, beide eingeschneit.
 

„Cuddy hat uns erzählt dass Sie in Urlaub fahren“, begann Chase, sein von Kälte gerötetes Gesicht wurde noch röter. „Wir dachten, also wir und Cameron, dass wir Ihnen was zu Weihnachten schenken.“ Foreman nicke bestätigend und reichte eine Tüte an House, der sehr verwundert dreinblickte, doch als er die Tüte in der Hand hielt, bildete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht.
 

„Danke. Auch an Cameron.“ Er hatte eine Schwester beauftragt am 24. Chase, Foreman, Cameron und Cuddy was in ihren Kitteln zu legen, jeder bekam was Persönliches von ihm. „Und für Dr. Wilson haben wir auch…“ Foreman unterbrach sich und wechselte einen Blick mit Chase, der noch röter wurde.
 

„Bitte, auch wenn Sie nicht religiös sind, machen Sie die Geschenke erst Heiligabend auf.“

Verwundert hob House eine Augenbraue. Hinter ihm tauchte James auf, er erschauderte unmerklich bei der warmen Hand, die genauso unmerklich auf seinem Rücken lag.
 

„Keine Sorge, ich passe schon darauf auf“, lächelte Wilson beruhigend. Dankbar nickend verabschiedeten sich Foreman und Chase, ließen ihren Chef und dessen Partner alleine. Gregory wollte die Tüte öffnen als sie ihm auch schon aus der Hand genommen wurde.
 

„Übermorgen ist erst Heiligabend, Greg.“ Mit einem leichten Lächeln und der Tüte in der Hand verschwand der Onkologe zurück ins Schlafzimmer, während House in die Küche ging und die Kannen Kaffee einpackte.

Ratlos, weil nichts mehr zu tun gab, auf jeden Fall nichts mehr, was sich lohnen würde, jetzt noch anzufangen, tigerte er durch seine Wohnung.
 

Würde man ihn fragen ob er nervös sei, würde er es abstreiten, wie immer eigentlich. Er war nicht nervös, nur ein ungutes Gefühl machte sich in ihm breit, ein Gefühl zwischen bösen Vorahnungen und leichter Vorfreude. Er freute sich seine Mutter wieder zu sehen und er freute sich auch, dass James mitkam, aber ab da kam nur noch ein bitterer Beigeschmack.
 

„Wollen wir dann los?“ Wilson blickte ihn an, stumme Sorge lag in diesen warmen braunen Augen, die er so sehr liebte und nun mehr brauchte als alles andere. Seit er kein Vicodin mehr schluckt ist James zu seiner Droge geworden, eine Droge ohne Nachwirkungen. „Ja wir können los.“ Er zog sich seinen Wintermantel an und schnappte sich den Rucksack mit den Kaffee, sowie seinen Koffer und seine Autoschlüssel.
 

Nachdem sein Auto wieder frei gekratzt war, Wilson war so gütig es zu übernehmen, dafür hatte House den Wagen schon mal vorgewärmt, passende Musik rausgesucht und den Kaffee so platziert, damit sie beide leicht dran kamen, stieg Wilson ein und schüttelte sich, weiße Flocken lösten sich aus seinem braunen Haar. „Wer wollte denn unbedingt weiße Weihnachten?“ bemerkte Greg spöttisch und startete den Motor und fuhr los.
 

„Woher hätte ich wissen sollen, dass du mir solch einen Wunsch erfüllst?“ Da war sie wieder, diese freundschaftliche Art in ihrer Beziehung. Es war bestimmt ganz gut so, dass sie sich so unterhielten, wo sie den anderen nicht allzu ernst nahmen.
 

„Unmögliches wird sofort erledigt. Wunder dauern etwas länger, “ gab House trocken zurück und brachte Wilson zum Lachen.

Sie fuhren aus der Stadt, da es schon spät war und die meisten Leute wohl erst morgen ihre letzten Einkäufe erledigen würden, hatten sie die Straße für sich.
 

Kaum hatten sie das letzte Wohnhaus hinter sich drehte House das Radio auf, der Bass der Musik bestimmte den Herzschlag und nahm Wilson, der damit nicht gerechnet hatte, kurzzeitig die Luft.

„Sag mal, spinnst du?“ schrie er gegen die Musik und blickte zu seinem Freund. Dieser sang zwar mit, doch seine Hände verrieten ihn, denn sie klammerten sich am Lenkrad.
 

Wilson seufzte traurig und wandte sein Blick wieder zur Straße. Er konnte ihm nicht helfen, er konnte nur auf ihn aufpassen und hoffen, dass sich Gregory die nächsten Tage nicht auch ihn gegenüber wieder verschloss.
 

„God save the Queen, but why can´t God save me? All the Flowers die tonight. Tears drops falling down my face. And all the candles lost them flames.”[1]
 

Wilson erschauderte und blickte wieder zu seinem Partner. Blaue Augen waren starr auf die Straße gerichtet, die Hände zitterten stark und klammerten noch stärker am Lenkrad als vorher. James machte einfach ein Lied weiter und war erleichtert, dass es nicht ganz so depressiv klang wie das vorige.
 

Eine kalte Hand legte sich auf seinen Oberschenkel. „Danke“, durch die laute Musik hätte er es beinah nicht gehört, aber die Hand auf seinem Bein war auch schon Reaktion genug. Sanft umschloss James die kalte Hand und wärmte sie, gab gleichzeitig Gregory etwas halt.
 

+
 

Sie hielten an einem Motel, ungefähr auf der Hälfte der Strecke. Mittlerweile war es weit nach Mitternacht und es war aus den sanften rieseln der Flocken ein Schneesturm geworden.

Gregory saß im Auto und genehmigte sich den ersten Schluck heißen Kaffee seit der gesamten Fahrt. Ihm war kalt obwohl durch die Heizung Schweiß auf seiner Stirn stand.
 

Je näher er seinem Elternhaus kam, desto mehr breitete sich eine Kälte von innen nach außen aus. Sein leerer Blick wurde klarer, als er James erkannte, der mit eingezogenem Kopf auf das Auto zugeeilt kam.

Sie hatten nicht vor in einem Motel zu übernachten sondern einfach was zu essen zu organisieren und danach weiter zu fahren.
 

House stieg aus dem Wagen und erschauderte bei dem eisigen Wind. Wortlos ging er an Wilson vorbei, sie hätten sich sowieso nicht bei dem Wind verstanden und stieg auf der Beifahrerseite wieder ein.

Da der Onkologe den Weg genauso gut kannte wie er, hatten sie abgemacht, dass die zweite Hälfte des Weges Wilson fahren würde.
 

Zurück in der Wärme schnappte sich House seinen Kaffee und trank die heiße Brühe mit einem Mal, ignorierte den Schmerz im Mund und Rachen. Er fror, die Angst ließ ihn erfrieren. Die Angst vor dem vergangenen und vor dem bekannte, Angst vor seinem Vater. Warme Hände, die ihn sanft berührten, brannten sich in seine aufkommende Eisschicht und blaue Augen blickten Hilfe suchend in braune. Es bedurfte keine Worte, denn der Jüngere zog ihn zu sich und küsste ihn.
 

Alles in ihm begann zu glühen und ihn wurde warm, je länger der Kuss anhielt. Als sich ihre Zungen berührten mischte sich etwas in seine Angst, was sich wie wage Hoffnung anfühlte.

Wegen Luftmangel trennten sie sich. „James Wilson, ich liebe dich!“ flüsterte Gregory heiser und drückte seine Lippen noch einmal kurz auf die des Jüngeren. „Und danke!“ Wilsons Blick brannte sich in ihm ein.
 

„Ich liebe dich auch“, hauchte er leise, bevor er aus seinem Mantel eine Tüte mit warmen belegten Sandwichs raus holte und sie Greg überreichte. „Thunfisch, Salami, Käse und Schinken. Dann eins mit Tomaten und eins mit Ei.“
 

Ohne wirklich überrascht zu sein, beobachteten braune Augen, wie der Ältere ein Thunfischsandwich aus der Tüte angelte und ohne zu zögern rein biss.

Er selbst genehmigte sich eins mit Käse, dazu trank er noch einen Schluck Kaffee um wieder wach zu werden, denn er hatte fast den ganzen weg hier her schlafend verbracht.
 

Nachdem sie gegessen hatten fuhren sie auch wieder los, diesmal hören sie Radio. Gregory, der nun nichts mehr zu tun hatte, blickte aus dem Fenster, unterdrückte seine Gefühle und schaffte es an nichts zu denken. Er bemerkte gar nicht, wie er langsam in den Schlaf driftete.
 

James dagegen schon und ein erleichtertes und gleichzeitig trauriges Lächeln schlich sich auf seinem Gesicht. Er wusste, dass sein Freund und Partner Thunfisch mochte und so hatte er kurzerhand das erste Sandwich mit Schlafmittel versehen. Er konnte es nicht mehr ertragen, wie House kaputt ging, Stück für Stück und dass je näher sie dem Elternhaus von House kamen.

Er wusste nicht wie House darauf reagieren würde, aber mit Schlaf war dem Älteren erstmal geholfen.
 

++
 

Gegen Mittag kamen sie endlich an, mittlerweile fuhr wieder Gregory. Sie mussten gegen den frühen Morgenstunden anhalten, da der Schneesturm zu heftig war um etwas sehen zu können.

Sie fuhren die Einfahrt zum Anwesen rauf und parkten vor dem Eingang.

Auf den zweifelnden Blick von James musste Greg lächeln, es war sein typisches Lächeln, wenn er mal wieder einen Machtkampf plante.
 

Zusammen stiegen sie aus und holten ihre Koffer und klopften an der Tür. Sie mussten nicht lange warten, denn eine ältere Frau mit blassblonden Haaren und graublauen Augen öffnete die Tür, ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. „Gregory!“ Blythe umarmte ihren Sohn herzlich, welcher die Umarmung genauso herzlich erwiderte. Sie ließ von ihm ab und musterte ihn. „Du bist deinen Stock los?!“ Freude und Verwunderung sah man ihr an, genauso wie sorge.
 

„Ist eine lange Geschichte, aber ja, ich bin ihn los“, meinte Greg kurz angebunden und lächelte leicht. Ihm war die Sorge in den Augen seiner Mutter nicht entgangen und so hielt er das Thema so kurz wie möglich.

„Ich habe wie versprochen klein James mitgebracht“, damit zog er seinen Partner in den Vordergrund. James war so taktvoll gewesen sich im Hintergrund zu halten.
 

Ehe sich der Onkologe versah, fand er sich in eine herzliche Umarmung seiner Schwiegermutter in Spee wieder. Leicht unbeholfen erwiderte er diese Geste, blickte über ihre Schultern zu Gregory, der leicht Lächelnd nickte. „Danke dass Sie auf meinen Sohn aufpassen, James.“ Blythe ließ von ihm ab und lächelte dankbar. Wilson blickte kurz zu House, der sein Elternhaus argwöhnisch musterte und blickte wieder in graublaue Augen. //Von ihr muss Gregory diese Wärme haben!// schlussfolgerte er, bevor er nickte.
 

„Ich mach das gerne, Blythe.“ Er tat es wirklich gerne und auch wenn sich Greg immer darüber beschwerte, war etwas, was ihre Beziehung so besonders machte. Sie hingen nicht wie die Glucken aneinander und auch ihr Umgangston war nicht wie bei Verliebten, aber sie passten aufeinander auf und gingen ehrlich miteinander um.

Wilson schaute wieder zu House, der etwas im ersten Stock fixierte.
 

„Kommt doch bitte rein. Gregory, dein Vater ist mit seinen Freunden ausgegangen. Wie wäre es, wenn du James erstmal sein Zimmer zeigst und dich selbst einrichtest?“

Was nun folgte verblüffte Wilson immer wieder aufs neue und doch fiel ihm diesmal was auf. Sein Partner legte eine Maske auf und beugte sich mit einem leichten Lächeln dem Willen seiner Mutter.
 

„Komm Jim“, murmelte Greg monoton als er an ihm vorbeiging und James erschauderte. Was war nur mit seinem Partner so urplötzlich los? Mit besorgtem Blick folgte er Gregory in den ersten Stock.

Gregory selbst kämpfte um jede Stufe die in den ersten Stock führte. Dort war sein altes Zimmer, welches jetzt zwar ein Gästezimmer war, aber dennoch sein Zimmer war für die nächsten drei Tage und Nächte.
 

Er erstarrte als er eine männliche Hand auf seiner Schulter spürte und er drehte sich schnell um. Er rechnete damit in fordernde eisblaue Augen zu blicken, die ihm vererbt wurden, doch stattdessen blickten ihn zwei besorgte braune Augen an.

Wortlos drehte er sich um und ging weiter, zeigte James das Zimmer neben seinem, beide Räume waren mit einer Tür miteinander verbunden. Kaum war James in seinem Zimmer, blieb Gregory schwer atmend im Flur stehen und blickte aus einem der vielen Fenster. Ein kleiner See lag vor dem Haus und eine weiße Schneedecke hatte die Landschaft bedeckt. Alles sah so friedlich aus und schien sein Gefühlschaos zu verhöhnen.
 

Er ging in sein altes Zimmer und zuckte etwas zusammen, hatte das Gefühl wieder siebzehn zu sein. Denn viel hatte sich nicht verändert. Seine Modellautos standen immer noch auf seinem Bücherregal, welches überfüllt schien mit Büchern und einigen Zeitschriften. Sein Schreibtisch war aufgeräumt und bereit benutzt zu werden. Die Bettwäsche war aus schwarzem Satin und die Vorhänge an seinem Fenstern waren frisch gewaschen.
 

Er stellte seinen Koffer vor dem offnen Kleiderschrank und ließ sich auf sein Bett fallen. Alles war so verdammt vertraut, als ob er in die Vergangenheit gereist wäre.

House genoss die Stille die um ihn lag, seine Gefühle drehten sich im Kreis und er wünschte sich nichts weiter als hier wieder raus zu kommen.
 

Es klopfte an dieser Verbindungstür und er erschrak und sein Herz blieb stehen. Es klopfte zwei Mal hintereinander kurz und fragend, so wie damals und kalter Schweiß trat auf Gregs Stirn. Er war nicht nervös, jetzt nicht mehr, jetzt hatte er Angst, verdammte Angst. Die Tür ging auf und Gregory schien in einer Art Trance zu sein, sein Blick war nämlich starr auf die Tür gerichtet.
 

+++ Flashback +++
 

ZENSIERT
 

+++ Flashback Ende +++
 

Dies war das erste aber bis zu seinem achtzehnten Lebensjahr nicht die letzte Tat von John. Gregory lag an einem warmen Oberkörper gelehnt und er bemerkte wie eine dritte Person, dass er leise schluchzte. Warme Hände strichen sanft über seinen Rücken und versuchten ihn verzweifelt Trost und Halt zu geben.
 

Langsam kehrte House in die Wirklichkeit zurück, blieb aber in den Armen seines Partners liegen. Wilson hielt ihn einfach, verlangte nichts von ihm und Greg war darüber dankbar. „Schlaf, Gregory.“ Flüsterte James sanft und strich nun durch das langsam ergrauende Haar seines Freundes. Er war erschrocken gewesen, wie er House, den beherrschten Diagnostiker, vorgefunden hatte.
 

„Ich will nicht schlafen,“ murmelte Greg rau und blickte auf, seine Augen blickten tränennass und leer hoch in braune. Eine stumme Bitte lag in seinen Augen, er konnte es nicht ertragen jetzt alleine zu sein und James verstand. Sanft wurde er hingelegt und Wilson legte sich neben ihn, hielt Sicherheitsabstand mit seinem Körper und dennoch strich er sanft über sein ungekämmtes Haar.
 

„Schlaf, Greg,“ flüsterte James erneut und wischte sanft die Tränen weg. Es tat ihm in der Seele weh, House so zu sehen. Mittlerweile fragte er sich, ob es wirklich so eine gute Idee war, hier her zu kommen.
 

+
 

Sie saßen in dem Salon mit Blythe und tranken heißen Kaffee, auf den kleinen runden Marmortisch vor ihnen stand ein Teller mit selbst gemachten Weihnachtskeksen. Gregory war unmerklich am zittern, ihn war kalt und die Erinnerung, die er sonst erfolgreich verdrängen konnte, holte ihn immer wieder ein. Doch der Schlaf hatte gut getan und dass James bei ihm geblieben war und jetzt grade neben ihn auf der kleinen Couch saß, bedeutete ihn viel.
 

„Nun erzähl mir mal, wieso du keinen Gehstock mehr brauchst.“ Blythe freute sich zwar, dass ihr Sohn offensichtlich wieder gesund war, doch zwei Jahre konnten eine Menge verändern und sie hätte sich über eine Nachricht gefreut gehabt.
 

Braune und eisblaue Augen tauschten einen Blick aus, einen Blick unter Ärzten. Sie besprachen stumm, wie weit sie Blythe in die Medizin einführen sollten. Danach blickten beide zu Gregs Mutter, die abwartend Lächelte. Sie spürte, dass es da etwas zwischen ihrem Sohn und dessen besten Freund gab, was eigentlich nicht sein dürfte. Es war wohl dieses zu vertraute miteinander.
 

„Ich wurde vor etwas mehr als zwei Jahren angeschossen“, begann House ruhig und bereute es sofort wieder, denn die Reaktion seiner Mutter ließ ihn zusammenzucken. Ihre Augen weiteten sich geschockt und jegliche Farbe wich aus ihrem Gesicht. „Ich wurde in ein künstliches Koma versetzt und mit dem Schmerzmittel Ketamin wurde ich behandelt, sodass ich keine Schmerzen mehr im Oberschenkel hatte.“
 

James nickte leicht. „Durch das Lauftraining, Gregory joggt immer noch sehr gerne, und durch Aufbauzellen, die ihm in regelmäßigen Abständen in den Oberschenkel gesetzt werden, bauen wir einen neuen Muskel auf.“ Eisblaue Augen warfen ihn einen Blick zu, der soviel hieß, wie: „Alles braucht sie auch nicht erfahren!“
 

Die Tür vom Salon ging auf und eine ältere Ausgabe von Gregory kam herein. John House musterte seinen Sohn, welcher zwar den Blick emotionslos erwiderte, aber sich dennoch merklich anspannte, dann Wilson, welcher die Augenbrauen zusammenzog und undefinierbar zurückblickte. Der Onkologe wusste nicht was auf einmal mit ihm los war, doch kaum hatte John den Salon betreten, kaum hatten sich ihre Blicke gekreuzt, flammte Hass in ihm auf.
 

Da er über den Schlaf seines Partners gewacht hatte, hatte er Gregory immer wieder den Namen seines Vaters und unvollständige Sätze murmeln gehört. Das was er verstanden hatte war nicht schön.

„Hallo Gregory, Mr Wilson.“
 

Gregory stand auf, ertrug die Anwesendheit seines Vaters nicht, deutlich spürte er noch dessen Hände auf seinen Körper. Er stand nun vor John, beide waren gleichgroß und konnten sich in die Augen schauen. „Hallo Vater!“ Die Stille schien jeden ersticken zu wollen und langsam wurde sie eisig. „John ist das nicht toll dass unser Sohn und James uns über Weihnachten besuchen?“ Blythe blickte ihren Mann eindringlich an, sodass der ältere House sich zu einem Lächeln bemühte.
 

„Ja, es ist wirklich schön!“ Den Blick den er dabei seinen Sohn zuwarf, entging Wilson, der John die ganze Zeit mit Adlersaugen beobachtete, keines Wegs. Auch die Reaktion von Gregory blieb ihn nicht verborgen. Hätte er doch nur die Möglichkeit jetzt eingreifen zu können ohne ihre Beziehung auffliegen zu lassen.
 

„Ich gehe spazieren!“ Damit verließ der Diagnostiker den Salon, James wollte hinterher. Blythe hielt ihn auf. Sie wusste dass Vater und Sohn sich nicht wirklich mochten und so ließ sie ihren Sohn immer die Zeit für sich, die er brauchte. „Begleiten Sie mich in die Küche, James. Ich könnte Hilfe bei der Ganz für morgen gebrauchen.“
 

Wilson folgte mit einem leichten Lächeln. Er mochte Blythe, hatte sie ihn von Anfang an in ihrer Familie herzlich aufgenommen.
 

+
 

Gregory war nur kurz in seinem Zimmer gewesen, hatte etwas aus seiner Tasche geholt. Normalerweise trug er keinen Schmuck und abergläubisch war er auch nicht, doch das kleine Kleeblatt aus reinem weißgold, welches er letztes Jahr von Stacy zum Geburtstag bekommen hatte, brachte ihn tatsächlich glück. Und Glück war etwas, was er hier brauchen würde.
 

Wie gerne würde er sich jemanden offenbaren. Seiner Mutter oder James. Aber er hatte Angst. Er blickte auf den kleinen halbzugefroren See, spürte die kalte Luft um sich herum. Seine Mutter würde ihn nicht glauben, sie liebt nun mal ihren Mann und Liebe machte bekanntlich blind. /Und James?/ fragte seine innere Stimme ruhig. Was würde sein Partner, der einzige Mensch der es fast zwanzig Jahre am einen Stück mit ihm ausgehalten hatte, sein bester Freund und gleichzeitig sein Geliebter, von ihm halten, wenn er sagen würde, dass er von seinem Vater missbraucht wurde?!
 

Im Moment fühlte er sich hilflos und dieses Gefühl hasste er. Er hatte sich seinen Mantel geschnappt und war raus aufs Grundstück gegangen. Die kalte Luft ließ ihn erschaudern und der frisch gefallene Schnee knirschte unter seinen Füßen.
 

Er kam an einer großen Eiche an, die kahlen Äste waren mit Schnee und Eis überzogen, sowie der Boden. Würde er darauf klettern, so würde er perfekt auf den See blicken können. Es war immer sein Versteck gewesen, was keiner kannte.
 

Seufzend lehnte er sich an die Eiche und schloss die Augen. Er fühlte sich alleine. /Warum kann ich James es nicht erzählen?/ fragte er sich, Verzweiflung machte sich in ihm breit. Alles kam in ihm hoch, alles was er erfolgreich hatte unterdrücken können. So wollte er Weihnachten eigentlich nicht feiern und er bereute es zutiefst hier her gekommen zu sein.
 

„Hey“, murmelte eine vertraute Stimme vorsichtig in sein Ohr und Greg schrak auf, blickte gradewegs in braune Augen. „Hey…“ James blickte sich um, schließlich war er hier noch nie gewesen. Bei anderen Personen würde es der Diagnostiker als Störung empfinden, doch Wilson störte ihn nicht in seiner Ruhe.
 

„Komm wieder rein.“ Ihre Hände verschlungen sich. Mittlerweile war es dunkel geworden und es fiel wieder Schnee. Blaue Augen sahen tief in braune. „Ich kann nicht…“ hauche Gregory kraftlos und ließ sich in die Arme seines Liebsten fallen, klammerte sich an ihm. „Ich habe Angst, “ flüsterte er heiser. James hielt ihn, wärmte ihn und etwas kehrte in sein Gedächtnis zurück, was Greg seit er seinen Vater gesehen hatte, vergessen zu haben schien. James war hier, gab ihn halt und dennoch konnte er ihm nicht bei allem helfen, dafür wusste James nicht alles.
 

„Ich habe auch angst“, murmelte der Jüngere leise. Sie trennten sich etwas voneinander, schauten sich wieder in die Augen. „Ich habe Angst dich zu verlieren, Greg.“

Sie sahen sich einfach an, weitere Worte schienen überflüssig zu sein. „Ich liebe dich zu sehr um dich leiden zu sehen“, murmelte James sanft. Gregory schluckte trocken. Sie waren in ihrer Beziehung noch nie so miteinander umgegangen und es schien ein neues Kapitel in ihrer Beziehung zu geben, welches für beide Neuland war.
 

Sanft berührten sich ihre kalten Lippen und eine Wärme floss in beide ein. Dass sie von eisblauen Augen beobachtet wurden, bemerkten sie nicht. Aber auch zwei blaue warme Augen beobachten die beiden Ärzte und auf dem Gesicht von Blythe schlich sich ein Lächeln.
 

++
 

Zwei sanfte aber kalte Lippen weckten Wilson am nächsten Morgen. „Fröhliche Weihnachten, Jim“, flüsterte Greg leise und strich sanft durch das braune Haar des Onkologen.

Dieser öffnete gähnend die Augen und blickte seinen Partner prüfend an. Dieser hatte dunkle Ringe unter den Augen und wirkte sonst richtig blass. Aus Erfahrung, dass Meckern bei Gregorys Sturkopf eh nichts bringen würde, umarmte Wilson ihn einfach.

„Dir auch fröhliche Weihnachten.“
 

Für kurze Zeit waren sie wieder auf diesem Neuland, doch dann klopfte es an der Tür und schnell lösten sich die beiden voneinander, Blythe kam mit einem Tablett und einem Lächeln herein. „Guten Morgen Greg, James. Habt ihr gut geschlafen?“ Sie stellte das Tablett ab und reichte den beiden Ärzten je eine Tasse Kaffee.
 

Gregory nickte in seinen Kaffee und James lächelte leicht. Doch beide Ärzte wussten, dass es nicht das einzige war, was Blythe mit ihnen besprechen wollte. Man sah ihr förmlich an, dass sie über etwas reden wollte, aber keinen passenden Anfang fand.
 

„Greg, wie gut verstehst du dich mit James eigentlich?“ Diese scheinbar harmlose Frage ließ beide Männer blass werden und einen schnellen Blick tauschen. „Jim ist mein bester Freund, Mum“, antwortete der Diagnostiker ruhig und vorsichtig, schielte zu seinem Partner, der den Kaffee interessant fand.
 

„Ich habe euch gestern Abend gesehen“, begann Blythe ruhig und ertappt blickten sie beide Männer an, hatten den Anstand rot zu werden und dann wieder verlegen weg zu blicken. Sie nahm jeweils eine Hand von James und Greg und legte beide aufeinander. „Ich bin natürlich überrascht, dass ihr so zueinander steht, aber ich sehe auch, wie glücklich ihr zwei seid. Greg, seit du von Stacy getrennt bist habe ich dich nicht mehr so glücklich gesehen. Deine Augen strahlen und du wirkst wesendlich entspannter. James, du sahst auch nicht grade Glücklich aus in deinen Ehen. Es schien mir so, als ob du vor deinen Exfrauen geflüchtet bist. Aber an der Seite meines Sohnes… ich habe mich immer gefragt gehabt, was Gregory an dir finden mag, ganz ehrlich James. Doch in den vergangen Stunden, gestern in der Küche, habe ich wohl dich erst richtig kennen gelernt.“
 

Beide starrten ungläubig zu Blythe und dann zu ihrem Partner. Sollte es wirklich das heißen, was die beiden da annahmen? „Ihr beiden tut euch gut und auch wenn es für mich ungewohnt ist, daran zu denken, wohl doch keine Enkelkinder zu bekommen, so bin ich doch froh, dass mein einziger Sohn und auch sein bester Freund glücklich sind. Ich wünsche euch ein frohes Weihnachten, meine Lieben.“
 

Immer noch erstaunt, aber durchaus erleichtert umarmten sie Blythe. Greg hielt seine Mutter verständlicherweise etwas länger. „Danke Mum“, murmelte er rau, bevor er sich von ihr löste um seinen Partner leicht grinsend in den Arm zu nehmen.
 

Ruckartig ging die Tür auf und John kam reingestampft, seine eisblauen Augen blickten mörderisch zwischen James und seinen Sohn hin und her. „Ihr seit so widerlich!“ spie er aus und wollte sich schon auf Gregory stürzen, doch Blythe stellte sich schützend vor beiden hin. „Lass sie in ruhe, John!“

James blickte auf und bemerkte, wie sein Partner seinen Vater anstarrte, völlig emotionslos. Beinahe schmerzhaft hielt er James fest.
 

„Unser Sohn ist…“ John wagte es nicht die Tatsache offen darzustellen, obwohl er in Rage war. Plötzlich starrte er James feindselig an. „Sie sind daran schuld, dass mein Sohn…! Ich werde…“ Greg stand auf, er bebte vor Wut und James schluckte trocken auf. Er wusste aus eigener Erfahrung wie es war, wenn der jüngere House richtig wütend war.
 

„Wenn du James auch nur ein einziges Haar krümmst, Vater, bringe ich dich persönlich um. Der einzige der widerlich ist, bist du! Denn es ist nicht das Handeln eines Vaters, seinen Sohn zu vergewaltigen!“ Gregory sprach mit eiskalter und Hassdurchtränkter Stimme, seine Hände hatten sich zu Fäusten geballt. Hätte er nicht so eine Selbstkontrolle über sich und wären nicht zwei ihm wichtige Menschen im Raum gewesen, so hätte er seinen Vater sicherlich auseinandergelegt.
 

Blythe keuchte erschrocken auf und auch Wilson war geschockt. Sie blickten ungläubig zu John, welcher bei dieser Aussage blass geworden war. „John, ist das wahr?“ Blythes Stimme flehte schon regelrecht, dass es nicht wahr war, doch sie sackte kraftlos zusammen, als John bestätigend nickte. Er machte nicht den Anschein, dass es ihm Leid täte, was nun James wütend machte.
 

Nun verstand er auch, warum Greg zeitweise so verschlossen zu ihm war, was diese Blicke bedeuteten, die er ihm zuwarf, immer dann, wenn Greg sich sicher fühlte und meinte James würde es nicht bemerken. Diese Blicke waren zweifelnd, abwartend und teilweise sogar ängstlich.
 

„Es war nur zu deinem Besten!“ verteidigte sich John und durchbrach die Stille. „Ich wollte nie dass du zu dem bist, was du nun bist!“ Sein Sohn schnaubte und ehe jemand reagieren können, verpasste er seinem Vater einen Kinnharken, der John taumeln ließ. Ungläubig schaute er zu seiner Familie, zu seinem Sohn, der von Wilson gehalten wurde, damit er nicht noch mal zuhauen konnte, dann zu seiner Frau Blythe, die ihn mit tränennassen Augen ungläubig und doch hasserfüllt ansah.
 

„Wäre James nicht gewesen, wäre ich irgendwann daran kaputt gegangen. Wäre James nicht mein Partner sonder jemand anderes, stände ich nicht hier….“ Greg wurde immer leise, Tränen schnürten ihn die Kehle zu und seine Wut war Trauer und gleichzeitig Erleichterung gewichen. Er hatte es geschafft seinen Vater bloßzustellen und konnte somit seine Kindheit ruhen lassen.
 

Er spürte zwei Arme um sich und er drehte sich um, blickte in braune Augen, die genauso voller unterdrückten Gefühlen schimmerten, wie seine. „Ich liebe dich, Greg.“ Sanft strich James durch das ungekämmte Haar seines Freundes und zog ihn dann in seine Arme. Wilson war zwar kein Diagnostiker, aber er kannte seinen Freund lange genug um zu wissen, wie sich Angst in seinen Augen widerspiegelte. Er würde den Diagnostiker für nichts auf dieser Welt hergeben.
 

Die Zeit schien für die beide still zu stehen und als sie sich lösten, waren Blythe und John aus dem Zimmer gegangen, doch deutlich hörte man Blythe aufgebracht durch die Fluren schreien.
 

„Fröhliche Weihnachten…“ murmelte House sarkastisch.
 

+ drei Tage später +
 

Obwohl es diesen Streit gegeben hatte, war das Fest noch so geworden, wie es sein sollte. Die Geschenke wurden ausgetauscht und offen gemacht und so bekamen Gregory und James von ihren Freunden aus der Klinik eine gute Flasche Wein und eine Flasche herben Whisky, teures Aftershave und Duschgel was besonders Wilson hat grimmig Schnauben lassen, sowie Süßigkeiten und zwei teure Bücher. Für House gab es einen französischen Krimiroman, der von Cuddy gestiftet wurde, sowie Wilson ein dickes Backbuch bekam.
 

James fuhr grade die Einfahrt runter, sein Partner saß lesend neben ihn. Vor fünf Minuten hatten sie sich von Blythe verabschiedet. John war am Weihnachtsmorgen mit zwei gepackten Taschen gegangen. „Und wohin jetzt?“ House blickte mit einem kleinen Lächeln auf. Seit dieser Auseinandersetzung schien er tatsächlich ein anderer zu sein, obwohl er immer noch seinen schwarzen Humor und zynischen Sarkasmus hatte.
 

„Wir fahren nach New York und können den nächsten Flug nach Hawaii nehmen.“ Obwohl diese Idee lächerlich klang, meinte es der Ältere durchaus ernst.

„Aber wir haben keine Flugtickets“, warf Wilson ein und schielte zu seinem Partner, der wieder auf sein Buch starrte. „Stacy schickte uns zwei letzte Woche zwei Flugtickets und wünschte uns somit frohe Weihnachten“, erwähnte House so nebenbei.
 

Stacy wusste nichts von der Beziehung zwischen ihnen, so wie die anderen auch nicht, doch sie wusste durchaus um das gute Verhältnis zwischen den beiden Ärzten.

„Was hast du ihr geschenkt?“ Eifersucht war deutlich in seiner Stimme zu hören auch wenn von Stacy keine große Gefahr mehr ausging.
 

Eine warme Hand legte sich auf seinen Oberschenkel, wanderte unschuldig etwas höher, brachte James zum erschaudern. „Sie hat von mir diese große Plüschfigur von mir bekommen, Hello Kitty.“

Sie standen nun vor einer roten Ampel und Greg sah auf, seine Hand lag nur noch wenige Millimeter von James Körpermitte entfernt. „Ich liebe dich“, damit küsste er hauchzart den Hals des Jüngeren, welcher kurz die Augen schloss um ruhig zu bleiben. Jegliche bemühen wurde allerdings von der Hand auf seinen Schritt zunichte gemacht.
 

„Ich… Greg…“ murmelte James schwach und war erstaunt als sein Partner von ihm abließ und weiter las als ob nichts wäre. Erst jetzt bemerkte der Onkologe, dass es grün war und so fuhr er weiter, doch so wirklich konnte er sich auf den Verkehr nicht mehr konzentrieren.
 

+++++++++
 

Der dritte Teil ist fertig!! *freu*
 

Ich hoffe es hat euch gefallen… ^^
 

[1] = Negative - Lost Soul
 


 

LG

Kassy

Flashback

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  miji
2009-09-03T06:31:23+00:00 03.09.2009 08:31
Ich fand deine Fanfic supper!!! Auch deine beiden anderen teile sind dir wicklich gelungen! Schreib Bitte weiter, ich möchte mehr!!!!!!!!!
Von:  Himeka
2009-01-27T10:43:24+00:00 27.01.2009 11:43
Hey^^ Ich find die FF toll... Die beiden sind so knuffig und sogar John und Blythe haben mir sehr gefallen^^
Ansonsten... es sind ein paar wirklich schlimme Rechtschreibfehler drin, die das Lesen irgendwie schwer machen, aber es hält sich irgendwie noch in Grenzen.
Auf jeden Fall gefällt sie mir^^ Du solltest dir vielleicht wirklich nur nen Beta suchen^^

Liebe Grüße und ich freu mich auf mehr^^
Himeka


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