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Es gibt kein gutes Ende

denn es endet nie
von

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An vergangenes denken

Die Nacht zeigte sich von ihrer grausamsten Seite. Kalt, feucht und vor allem finster, ohne den geringsten Ausblick auf die sonnst so wunderschönen Sterne, oder den silbernen Mond.

Genervt über diesen Zustand, zog Luan sich seine Kapuze noch tiefer ins Gesicht, um dem Nieselregen etwas zu entkommen, trieb sein Pferd grob an, so das es vom gemütlichen Trott aufschreckte und sich bequemte etwas schneller zu laufen. Doch Trotzdem entwich Luan ein böswilliger Fluch über das Tier.

„Dummer Gaul...hät ich dich doch beim Schlachter gelassen...“ fauchte er im Flüsterton, was der alte Rappe nur mit einen fast schon gutmütigen wiehern kommentierte. Kurz musterte der Mann, der um die 20 war, das alte Tier mit seinen saphirblauen Augen, bevor ihm ein resigniertes, doch auch freundliches Lächeln über die Lippen kam und er die Schindmähre sachte am Hals tätschelte.

„Ist nicht mehr weit...“ sagte er monoton als würde das Pferd ihn wirklich verstehen und lenkte den Rappen nun in nördliche Richtung, wo man in der Ferne schon einige tanzende Lichter wahrnehmen konnte.

Zwar war es eisig und die Nässe kroch ihm allmählich durch den Stoff, bis auf die Haut, doch den Geruch, den solche Nächte mit sich brachten, berauschten ihn immer wieder. Es roch nach Frühling. Das Gras der Steppe war noch nieder und an einigen Stellen war der weiße Schnee noch nicht gänzlich weg getaut, weshalb dieser das wenige Licht wunderbar reflektierte. Alles wirkte noch so unverbraucht und frisch zu dieser Jahreszeit, gerade in der Nacht -in der er meistens reiste- fiel ihm das auf. Luan war auch aufgefallen, dass der Frühling nicht nur hier in Hyrule so eine Wirkung auf ihn hatte, sondern überall wo er bereits zu dieser Jahreszeit gewesen war.

Abgelenkt von den Gedanken, die ihn zurück zu vergangenen Abenteuern brachten, bemerkte er erst, das sie angekommen waren als das Pferd von selbst stehen blieb. Dadurch aufschreckend wanderte Luans Blick von rechts nach links.

Er war endlich angekommen. Drei Tage hatte er gebraucht um die LonLon Farm zu erreichen und jetzt da er hier war, konnte er es kaum fassen wie lange er nicht mehr hier gewesen war. Es kam ihm höchstens wie ein Monat vor, dabei waren es sicherlich zwei Jahre gewesen.

Als Luan schwungvoll ab stieg, wieherte das alte Pferd und wenn man Phantasie hatte, hörte es sich beinahe so an als würde das Tier vor Erleichterung wiehern.

Luan band den alten Rappen nirgends fest, denn er war der Überzeugung, das dieses Tier ohnehin stehen bleiben würde und freiwillig keinen Schritt tat.
 

Mit einer schnellen und routiniert wirkenden Bewegung hatte er die Satteltasche vom Rücken des Pferdes gelöst, warf sie sich lässig über die rechte Schulter und wand sich dann zum Wohnhaus. Außerhalb waren einige Laternen entzündet, doch das Haus war innen finster. Kein Wunder um diese Uhrzeit. Vorsichtig schaute Luan gen Himmel, wobei feine Tropfen auf sein Gesicht rieselten. Inzwischen war er klatschnass und die Kleidung war weder Schutz vor Kälte, noch vor Nässe. Durch eben diese Dinge, sowie Müdigkeit beflügelt klopfte er zaghaft an der Haustür. Nichts.

Anstandshalber wartete er einen Augenblick, bevor er mit mehr Kraft gegen das stabile Holz klopfte, doch scheinbar wurde er erneut nicht gehört. Luan ging einige Schritte rückwärts, betrachtete das Gebäude, in dem er schon unzählige male genächtigt, sowie gespeist hatte.

Das ihm keiner aufmachte ärgerte ihn nicht wirklich, denn immerhin wusste er das Talon einen gesegneten, tiefen Schlaf hatte, den man nur sehr schwer zu nichte machen konnte und wenn Malon nur etwas nach ihm geraten war, war das auch bei ihr der Fall. Mit einen breiten Grinsen, ließ er endgültig von der Tür und somit vom Haus ab und ging zu den Ställen, in die er ungehindert eintreten konnte. Auch hier brannte noch Licht, doch dachte Luan sich nichts dabei und schlug, nachdem er im trockenen war als aller erstes die Kapuze zurück, unter der eine zerzauste, blonde Mähne zum Vorschein kam, die schlampig, mithilfe eines Pferdeschwanzes im Zaun gehalten wurde. Man merkte das Luan schon lange unterwegs gewesen war, denn der Umhang, den er nun achtlos auf den Boden fallen ließ, stand vor Dreck und die Kleidung darunter wirkte nicht viel besser. Die eigentlich schwarzen Stiefel, waren vom Schlamm braun gefärbt, sogar die schwarze Leinenhose hatte noch einige Schlammspritzer aufzuweisen. Das einzige was noch annehmbar aussah, war die schlichte, braune Weste, unter der er ein einfaches Leinenhemd mit Stehkragen trug. Doch war diese beim näheren betrachten auch bereits eher abgetragen.

Luan setze sich auf einen Heuballen und zog sich die Stiefel aus, danach die Weste und das Hemd. Es war alles durchnässt, weshalb es sinniger war das feuchte Zeug auszuziehen und sich dann im Stroh warm zu halten. Mit gemächlicher Ruhe legte er seine Sachen auf das trockene Stroh, raffte sich dann wieder auf und wollte gerade seine Hose ausziehen als ihn ein Geräusch aufhorchen ließ. Ohne Hektik warf Luan einen kontrollierenden Blick in alle Richtungen, bis er zum Schluss kam, das es wohl die Pferde gewesen waren, die nur ein paar Meter weiter in ihren Boxen standen.

Unerwartet pfiff ein garstig kalter Wind in den Stall und Luan zuckte aufgrund der schneidenden Kälte zusammen. Durch die unangenehme Naturgewalt unterbrochen, beschloss er sich doch eine provisorische Decke zu suchen, da Stroh allein diese Kälte nicht abhalten würde. Luan ging in den hinteren Teil des Stalls, suchte dort nach einfachen Pferdedecken, die unter den Sattel gelegt wurden, doch anstatt Decken, fand er etwas anderes.
 

„Malon?!“ entwich es ihm mit halblauter Stimme und betrachtete das hübsche, rothaarige Mädchen, das neben einer der Pferdeboxen im Heu eingeschlafen war und so unglaublich unschuldig und rein wirkte, als wäre sie gerade aus dem Himmel gefallen. Mit einen verzaubert wirkenden Lächeln, ging Luan langsam auf sie zu und kniete sich neben sie.

„Malon?“ hauchte er vorsichtig und berührte sie sachte an der Schulter, damit sie aufwachte. Doch vergeblich. Noch einmal versuchte er es, diesmal etwas fester und er sagte ihren Namen etwas lauter. „MA~LON?“ Nichts...

Kein Zweifel. Sie war Talons Tochter.

Nun beugte er sich leicht über sie und rüttelte an beiden Schultern, während sein Kopf nun direkt über ihren war. Luan sah wie Malon leicht zuckte und sich ihre Lippen leicht bewegten, doch erst als sie verschlafen blinzelte, grinste Luan sie an, um sie zu begrüßen. Allerdings kam er gar nicht dazu etwas zu sagen. Malons Arme hatten sich um seinen Hals geschlungen und ihre vollen, schön geformten Lippen versiegelten die seinen mit einen -für Luan- total überraschenden Kuss.

Luan griff nach ihren Unterarmen, die um seinen Hals gelegt waren und versuchte sie behutsam zu lösen. Aber half das nur geringfügig, denn als er sich etwas aufrichtete, folgte Malon in der Bewegung und sorgte dafür das Luan auf seinen Rücken im Heu landete. Im gleichen Moment hatte sich ihr Kuss gelöst und Luan atmete mit hochroten Kopf ein. „Malon!?“ stieß er verwundert aus als sie nun reglos auf seinen Körper lag und vollkommen ruhig wirkte. „Malon?“ fragte er nun verwirrt und schaute sie genau an.

„Die schläft ja!“ dachte Luan sich entsetzt und sah wieder in das engelsgleiche Gesicht, das kein Wässerchen trüben konnte. Total Fassungslos versuchte Luan sie sachte etwas von ihm runter zuschieben, denn zum einen wollte er nicht wissen was geschah, wenn sie wirklich aufwachte, zum anderen lag sie gerade sehr ungünstig auf ihn, so das er für nichts garantieren konnte.

Wieder kam Bewegung in die Szene, als Malon sich erneut rührte und dabei in verschlafenen Ton murmelte. „Oh Link...“

Luan lief erneut rot an und diesmal war alle Vorsicht gegenüber Malon vergessen. Mit einer ruckartigen Bewegung hievte er sie von sich runter und setze sich auf.

Diesen Namen hatte er schon lange nicht mehr gehört und eigentlich wollte er ihn nie wieder hören. Starr starrte er nun auf die Gegenüberliegende Seite des Stalls und nahm nur flüchtig wahr, das Malon nun wirklich aufwachte.

„Li...LUAN!?“ rief sie ernsthaft überrascht. Erst als Luan seinen Blick wieder zu ihr zurück wandern ließ bemerkte er den dazu passenden Gesichtsausdruck. „Bei den Göttinnen! Was machst du denn hier?“ fragte sie aufgebracht, aber auch überaus besorgt. Das sie gerade über ihn hergefallen war, war wohl wirklich nur in ihren Traum abgelaufen und an ihren geröteten Gesicht und der plötzlich verlegenen Haltung konnte Luan erkennen, dass das vorhin nicht wirklich beabsichtigt war.

Luan atmete einmal tief durch, stand dann auf und warf seinen Blick auf Malon, die immer noch auf dem Boden saß. „Ich...ich habe euch alle sehr vermisst... Ich habe Hyrule vermisst...“ erklärte er sich, doch scheinbar reichte das Malon nicht aus. Sie wirkte sogar überaus unzufrieden mit dieser Antwort.

„Bist du denn Wahnsinnig, Luan? Wenn dich die falschen Leute in Hyrule sehen, dann kann dir sonnst was passieren!“ donnerte sie los und war sogleich auf den Beinen. Ihr sonnst so liebenswertes Gesicht verzog sich wütend, dennoch erkannte Luan die Sorge darin erneut und lächelte sie mild an. „Das weiß ich doch...“

Nun blickte Malon ihn irritiert an als hätte man ihr gerade die Grundlage zum schimpfen genommen, nochmals wandelten sich ihre Gesichtszuge und diesmal war sie kurz vorm heulen. Luan schüttelte verzweifelt mit den Kopf und winkte ab als würden diese Gesten verhindern, das Malon Tränen vergoss. Weit gefehlt. Einen Augenblick später war Malon ihm erneut um den Hals gefallen, diesmal allerdings nicht um ihn überraschend zu Küssen, sondern um schlagartig los zu schluchzen.

„Ich hab dich ja so vermiissst!!“ presste Malon zwischen den Schluchzern hervor und Luan legte zögerlich seine Arme um sie, um sie etwas zu beruhigen.

Oh ja, er hatte sie auch vermisst, aber nicht nur Malon, sondern jeden seiner Lieben hier in Hyrule.
 

In Gedanken und mit den schluchzen von Malon im Ohr verfluchte er das, was damals geschehen war. Er verfluchte sich selbst für seine damalige Dummheit und verfluchte die Verbannung, die ihn gezwungen hatte vor über zwei Jahren seine geliebte Heimat zu verlassen.

Aber wen er am meisten verfluchte war sie...Zelda.

Wie Hund und Katz, oder Hund und Hund

Ein Zeigefinger wanderte suchend über unzählige alte Bücherrücken. Jedes dieser Bücher sah ungemein Wertvoll aus, doch war wohl ihr Inhalt noch sehr viel mehr Wert. Wissen.

Er selbst konnte sich nicht fürs lesen und der damit verbundenen Anhäufung von überflüssigen, oder schlicht uninteressanten Weisheiten anfreunden, weshalb er auf dem schnörkeligem Sofa in mitten der Bibliothek auf dem Rücken lag und die desinteressiert wirkende Blondine dabei beobachtete wie sie ein ganz bestimmtes Buch suchte.

„Zelda?“ fragte er, doch keine Reaktion. Der schwarzhaarige junge Mann setze sich nun doch auf, ließ die Frau dabei aber keinen Moment aus den Augen, während er sich es überaus gemütlich auf dem roten Sofa machte. „Zelda!“ fauchte er diesmal mit Nachdruck. Er hasste es wenn sie ihn so überging. Wieder ignorierte sie, seinen Versuch auf sich aufmerksam zu machen. Doch weiterhin Lust zu warten, hatte er nun nicht mehr. Seine Geduld war am Ende, weshalb er mit wütenden Gesichtsausdruck aufstand und zu ihr rüber ging.

Er packte sie am Handgelenk, riss sie herum und schaute ihr in die meeresblauen Augen.

„Zeldaa!“ stieß er hinaus und wartete auf ihre Reaktion, die auch sogleich kam.

„JA!?...was willst du denn!?“ erwiderte sie in schnippischen Ton und bedachte ihn mit einen bitterbösen Blick. Genau so hatte er es gern. Dieses Feuer in ihren Augen, wenn sie wütend war, der Trotz den sie ihm dann entgegen brachte und vor allem diese niedliche kleine Zornesfalte auf ihrer Stirn, wenn sie sich aufregte.

„Nichts~...“ erklärte er vollkommen unschuldig, ließ sie los und wand sich ab zum gehen. Allerdings kam er nicht sehr weit, ohne von ihrer wütenden Stimme, die in solchen Situationen oft recht krächzig wurde, eingeholt zu werden.

„LANCE!? Du brüllst mich an, packst mich und lenkst mich von meiner Arbeit ab, wegen...NICHTS!?“ tobte sie los und an ihrer Atmung erkannte Lance sehr deutlich wie rasend sie gerade war. Vielleicht gerade deswegen weil er ihre Wut noch anheizen wollte, drehte er sich um und grinste sie an. „Ach? Hab ich dich enttäuscht? Wolltest du, das ich dich hier auf den Boden werfe, deine Kleider zerfetze und dich so nehme wie gestern im Garten, oder heute früh in deinen Badezimmer, ODER...“ weiter kam er nicht, den musste er einen dicken Buch ausweichen. „...sollte das jetzt intelligente Kritik sein?“ fragte er bestürzt, hob das Buch auf, das gegen die Wand gedonnert war und nun nahe seiner Füße zum erliegen kam.

Unbeeindruckt öffnete er die Lektüre und schmunzelte. „Zelda, also wirklich! Weißt du nicht das man diese wertvollen Exemplare, des niedergeschriebenen Wissen sorgsam behandeln sollte?“ fragte er provokant und warf das Buch gezielt auf das Sofa, wo es Tatsächlich haargenau landete und auch liegen blieb.

„VERSCHWINDE! Sonnst werfe ich mit Benimmregeln nach dir!“ zischte sie und brauste zu den entsprechenden Buchregal, wo sie stehen blieb, sich „bewaffnete“ und Lance böse an funkelte.

„Wie du willst, aber jammere mir nachher nicht die Ohren voll!“ zischte er zurück und verließ die Bibliothek mit großen Schritten. Im Flur hörte er noch ein erzürntes „ganz bestimmt nicht!“ von Zelda, doch darüber konnte er nur Grinsen.
 

„Verdammt...“ flüsterte Zelda und biss sich sogleich auf die Unterlippe. Betrübt setze sie sich in einen der großen Sessel, dessen Gemütlichkeit mit unter ein Grund für sie war, die Bibliothek so oft aufzusuchen. Außer diesen Grund hatte sie eigentlich nur den angenehmen Geruch von alten Büchern anzubringen, denn viel lesen tat sie in letzter Zeit nicht. Zelda besaß das Triforcefragment der Weisheit, weshalb das Wissen in diesen Büchern ihr auf unheimliche und überwältigende Art bereits bekannt war, doch über einige Dinge hatte sie noch nicht sonderlich viel Wissen. Über die Liebe.

Lance war ein egoistisches Aas, das sich nahm was es wollte und dabei rücksichtslos und bösartig vorging. Doch...

Zelda schoss die Röte ins Gesicht als sie daran dachte. Sie begehrte ihn in höchsten Maße. Nie würde sie ihm das direkt sagen, doch konnte sie es nicht erwarten wieder mit ihm im Bett zu liegen, oder im Garten, oder im Badezimmer. Sie kicherte leise wie ein naives Schulmädchen und zog ihre Beine an. Doch in gleichen Moment kamen die Erinnerungen zurück. Sie erinnerte sich daran, weshalb Lance hier war und nicht er...Link.

In Gedanken hauchte sie seinen Namen leise und spürte wie eine Träne über ihre Wange rollte. Erschrocken über die plötzliche Emotion, die Link in ihr auslöste, wischte sie rüde die Träne weg und seufzte wütend.

Warum war sie diejenige die ihn vermisste? Immerhin hatte sie ihn Verbannt und das nicht ohne Grund!

„Bei den Göttinnen! Er hätte den Tod verdient!“ schnaubte sie kaum hörbar und stand sogleich auf.

Sie konnte sich seine damaligen Beweggründe nicht erklären, verstand nicht was ihn zu dieser Tat des Wahnsinns getrieben hatte. Zelda ging im Zimmer auf und ab und versuchte sich zu beruhigen, fragte sich allerdings dabei ob sie anders reagieren hätte können, doch kam sie immer zum gleichen Schluss. Die Verbannung war die Harmloseste und eigentlich viel zu milde Bestrafung für seine Tat gewesen. Keiner der Adligen, oder der hohen Berater hatte diese Bestrafung gut geheißen. Doch das Volk hatte Gnade verlangt und auch ihr Herz gab dem Bitten des Volkes damals nach.

„Wie konntest du nur?“ fragte sie in den leeren Raum und spürte die Tränen aufsteigen. Einen Moment versuchte Zelda diese zurück zu halten, doch gelang es nicht und salzige, dicke Tränen kullerten stromartig ihre Wangen hinunter. Schnell verbarg sie ihr Gesicht mit ihren Händen. Lautes schluchzen entkam ihrer Kehle und sie Atmete nur noch Stoßweise ein als sie resigniert in die Knie ging. Ohne sich noch zurück zu halten weinte sie bitterlich, bis wütende Worte sich aus ihrem Kummer formten, die schlagartig aus ihr platzen.

„Wie konntest du nur!? Wie konntest du nur meinen Vater töten!? Ich habe dich geliebt! Warum hast du mir das angetan!?“ brüllte sie und sank mit lauten schluchzen zusammen.
 

Was Zelda allerdings nicht wusste war, das Lance neben dem Eingang zur Bibliothek stand und alles mit angehört hatte und was sie noch nicht wusste war, das Lance sich nun auf den Weg in die Stadt machte.
 

Er hatte es satt. Ihre ständigen Allüren gingen ihm gegen den Strich. Nicht das es ihm irgendetwas ausmachte, das sie ihn in Wahrheit nicht liebte-Nein. Immerhin liebte er sie ja auch nicht. In einem schwarzen langen Mantel gekleidet und die Kapuze tief ins Gesicht gezogen hatte er sich in die Burgstadt abgesetzt. Der Pflasterstein, der in der ganzen Stadt als Bodenbelag diente, war glitschig Nass, so das Lance sich hütete zu schnell voran zu gehen. Er ließ sich Zeit, vermissen würde ihn ohnehin keiner im Schloss, außer vielleicht Zelda wenn sie sich wieder ein gekriegt hatte.

In das erst beste Gasthaus trat er ein. Er wollte den nervigen Nieselregen entkommen und der damit verbundenen Kälte, die nach und nach in seine Knochen führ. Ohne auf die restlichen Gäste des Hauses zu achten schritt er zur Bar, wo er sich niederließ und den Wirt mit einer schlichten Handgeste deutete was er wollte.

Es dauerte keine Minute, da stand der Krug mit Bier auch schon direkt vor ihm. Lance hatte seine verschränkten Arme auf den Tresen gelegt und betrachtete wie die Schaumkrone langsam aber sicher in sich zusammenfiel. Der Wirt hatte eindeutig zu wenig eingeschenkt und für bestimmte Leute war das ein Grund herum zu stänkern, doch Lance interessierte das alles nicht. Wenn ihm dieser Krug nicht genügte, bestellte er noch einen und wenn es ihm dann immer noch nicht reichte, würde ein dritter hinterher geschüttet. Etwas zögerlich griff er zum Krug und führte diesen zum Mund als er von den seltsamen Blick des Wirtes abgelenkt wurde. Lance stellte den Krug wieder ab und konterte den verwirrten Blick, bis dieser ertappt weg schaute. Doch war Lance aufgefallen, das der Kerl, der direkt neben ihm saß es wohl genau so gehandhabt hatte. Vorsichtig schielte er aus den Augenwinkel hinüber und betrachtete einen ebenfalls Vermummten, der zu Lance Verwunderung die gleiche Haltung eingenommen hatte wie er selbst. Mit verschränkten Armen auf dem Tresen, das Bier vor ihm stehend.

Zudem kam ein Blatt Papier, ein Tintenfass und eine abgenutzte Schreibfeder, die wohl auch zu ihm gehörten. Lance Interesse war geweckt, weshalb er nun deutlicher hinüber schaute und sein Wort an den Fremden richtete. „Seid ihr ein Schreiberling?“ fragte er mit ehrlicher Neugierde und wartete auf eine Antwort.

„Nein...“ erklärte der Fremde monoton und knapp und genehmigte sich einen Schluck aus dem Krug. Gerade wegen der abweisenden Antwort wollte Lance nun mehr wissen, zeigte dies aber nicht direkt, sondern stellte weiter fragen. „Was habt ihr dann mit Papier, Tinte und Feder zu tun?“

„Ich schreibe einen Brief...“ sagte er weiterhin in ablehnenden Tonfall.

„An eine Frau?“ scherzte Lance amüsiert und merkte das er ins Schwarze getroffen hatte als der Fremde plötzlich nervös wurde. „...ja...“ fügte der Fremde noch als Bestätigung hinzu, wirkte dabei aber nicht gerade glücklich.

„Und nun wollen euch nicht die richtigen Worte einfallen, um sie für euch zu gewinnen?...“ fragte Lance weiter und grinste breit, auch wenn man es unter seiner Kapuze, die er immer noch nicht abgesetzt hatte, nicht wirklich erkennen konnte. „...Wenn ihr wollt helfe ich euch gerne, ich bin überaus geschickt mit Worten“

„Das denk ich mir...“ fing der Fremde zynisch an, hob seine Hände und faltete sie einige Zentimeter vor seinem Gesicht.“...aber das wird kein Brief, den man einer Frau schickt um sie in die Kiste zu bekommen...“

Lance lehnte sich etwas zurück. Seine Worte waren -wenn man sie richtig deutete- ein richtiger Angriff gegen ihn. Der Fremde hielt ihn wohl für einen Süßholzraspler, der gerne unschuldige Mädchen abschleppte! Bei den Göttinnen...das er so leicht zu durchschauen war...

Geräuschvoll zog Lance Luft zwischen seinen Zähnen hindurch. „In Ordnung. Du durchschaust mich, doch kann ich dir trotzdem helfen, da ich Momentan selbst Probleme mit dem Weibsvolk habe und somit gut nachvollziehen kann...“ weiter kam er nicht, denn der Fremde fuhr ihm ins Wort. „Nicht solche Probleme wie ich...“

Etwas irritiert durch die Beharrlichkeit, mit der dieser Fremde ihn ab wies starrte er nun unvermittelt in seine Richtung und brachte nur noch ein kritisches „hmm...“ heraus.

„Wenn du meinst...“ ergänzte er in leicht beleidigten Ton noch, doch konnte er es einfach nicht lassen. „...wenn ich dir nicht mit meinen Rat weiterhelfen kann, werde ich mit dir gemeinsam trinken, stoß mit mir an!“ platze Lance heraus, erhob seinen Krug und hielt diesen dem Fremden zum prosten hin.

„Auf die Frauen...man kann nicht mit ihnen, aber auch nicht ohne sie...“ verkündete er melancholisch und beobachtete sein Gegenüber, wie dieser sich tatsächlich seinen Krug nahm und sich nun ihm zuwendete. Die Krüge wurden aneinander geschlagen und Lance versuchte die Gesichtszüge des anderen zu deuten, doch fiel das Licht ungünstig, weshalb er nur seine Mundpartie ausmachen konnte. Doch auch so erkannte er etwas. Seine Lippen, die zuvor in einer emotionslosen Linie nichts über seine Gefühle verraten hatten, öffneten sich leicht verwundert, dann wanderten seine Mundwinkel etwas nach unten und im gleichen Moment stand der Fremde auf. Verwirrt folgte Lance mit seinem Blick und stellte zeitgleich den Krug wieder ab.

„Was war denn mit dem los?“ fragte er sich in Geiste und verharrte kurz.
 

„Was bei den Göttinnen!?“ fragte sich Luan als er plötzlich in das Gesicht des aufdringlichen Fremden schaute. Zuvor hatte er ihn keines Blickes gewürdigt, weil er ihn schlicht genervt hatte, doch nun...

Die absolut gleichen Gesichtszüge hatte der Kerl, das einzige was sie unterschied, waren Haar- und Augenfarbe. Wo er strohblonde Haare auf den Kopf hatte, waren die seinen pechschwarz und im Gegensatz zu seinen blauen Augen, hatte der Fremde einen seltsamen Rotton, der ihn an Kastanien erinnerte.

Wie konnte das sein und vor allem WER war der Kerl?

„Wer bist du!?“ fauchte Luan bösartig als hätte der Fremde ihn tatsächlich etwas getan, außer ihn zu erschrecken.

„Öhm...Ich bin der Kerl, der gerade mit dir auf die Frauen anstoßen wollte?“ konterte der andere etwas verwirrt und schaute sich dann um. Die restlichen Gäste waren auf die beiden aufmerksam geworden und das passte seinen Doppelgänger genau so wenig wie ihm selbst.

„Weißt du was?...“ begann der Fremde schließlich und wirkte schlagartig ziemlich verärgert. „...ich hab auf das keine Lust, also werd ich mich jetzt vom Acker machen...“

Mit diesen Worten warf er einige Rubine auf den Tresen, stand auf und ging zur Tür.

„HEY WARTE!“ polterte Luan los, doch war er bereits durch die Tür verschwunden. Als Luan die Verfolgung aufnehmen wollte packte ihn der Wirt und faselte etwas von Zeche prellen. Luan fummelte schnell einige Rubine aus seinem Geldbeutel und drückte sie dem Kerl in die Hand. Zwar hätte er auch einfach so verschwinden können, doch wollte er nicht mehr Aufmerksamkeit erregen, wie es nun ohnehin schon der Fall war.

Vor dem Gasthaus, schaute er in alle möglichen Richtungen, wo er den Kerl schließlich auch auf der Hauptstraße entdeckte. „HEY!“ brüllte er nochmals hinterher, doch der Fremde Doppelgänger blieb nicht stehen. Luan rannte ihm hinterher und hatte ihn auch gleich eingeholt, da der andere es wohl nicht sonderlich eilig hatte.

„GOTTVERDAMMT bleib stehen!“ schrie er ihn von hinten an und blieb selbst kurz auf der Stelle. Der Doppelgänger blieb stehen, drehte sich um und schlug jetzt die Kapuze wutgeladen zurück. „Was hast du denn für Probleme?“ fing er leise und bedrohlich an, doch Luan hatte keine Gelegenheit um sich zu erklären, da der andere nun lospulverte und dabei wild mit den Händen gestikulierte. „...ICH will gar nicht wissen, was bei dir falsch läuft, es interessiert mich nicht! Alles was was ich von dir will, ist, das du mich in RU...!“ weiter sprach er nicht, denn gerade hatte Luan auch seine Kapuze zurückgeschlagen.

„...scheiße...warum siehst du so aus wie ich?“ entwich den Schwarzhaarigen und starrte Luan nun mit offenen Mund an, während seine Hände energielos an seinen Armen baumelten.

„DAS wollte ich dich fragen!“ sagte Luan und betrachtete den anderen nochmals genau. Er sah wirklich aus wie er. Als würde er in einen Spiegel schauen, wenn man von den farblichen Abweichungen absah. Beide standen einen langen, schier endlosen Moment nur da, bis Luan sich überwinden konnte etwas zu sagen. „Woher kommst du?“ Doch der andere erhob die Hand und schüttelte nur mit dem Kopf. „Ich brauch jetzt was zu trinken!“

Luan, über diesen Wunsch sichtlich erbost, ging nun auf den Doppelgänger zu, packte ihn grob am Kragen und fachte ihn an. „Sag endlich wer du bist!“

„Mein Name ist Lance und wenn du mich nicht gleich los lässt, sorg ich dafür das du mir gleich nicht mehr so ähnelst, das schwör ich bei Din, Farore und Nayru!“ drohte Lance in leisen Tonfall und Luan ließ ihn wirklich los, denn auf Streit war er nicht aus. Lance richtete seinen Mantel und schaute Luan mit einen misstrauischen Blick an.

„Und wer bist du?“ fragte er nun, während Luan wieder auf Abstand ging. „Man nennt mich Luan...“ erklärte er und formulierte es mit voller Absicht so, da sein Name eigentlich nicht Luan war.

„Gut...Luan, ich muss dir ganz ehrlich sagen, mein bisheriger Tag war schon scheiße und du hast ihn hiermit unerträglich gemacht...“ flüsterte Lance und rieb mit einer Hand seine linke Schläfe als hätte er Kopfweh.

„Das juckt mich kein Stück...“ gab Luan kalt zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „...mich interessiert nur, was hier läuft...“

„Was weiß ich!?“ zischte Lance und durchbohrte Luan mit seinen ratlosen Blick. Doch diese Aussage reichte Luan nicht. Mit einer schnellen, unvorhersehbaren Bewegung hatte er sein Schwert gezogen und richtete Lance die Spitze seiner Klinge unter die Kehle. „Ich bin mir SICHER, das du mehr weißt wie du hier zu gibst.“

Perplex erwiderte Lance seinen Blick, doch nicht für lange. Ohne Vorwarnung, schob Lance die Klinge mit der linken Hand nach oben, während er mit der rechten schwungvoll ausholte und mit ordentlich Dampf Luan seine Faust ins Gesicht schlug.

Benommen schwankte dieser zurück, bis er auf seinen Hosenboden landete, wo er für einen Augenblick auch regungslos sitzen blieb.

„ICH hab dich gewarnt!“ donnerte Lance und ging ein paar Schritte auf und ab. Luan blutete aus der Nase, legte seinen Kopf in den Nacken und betrachtete schweigend wie sein Doppelgänger herum wanderte. Hatte er wirklich keine Ahnung was hier passierte, oder spielte er nur seine Rolle ausgezeichnet?

„Schau mich nicht so dumm an, sondern steh lieber auf!“ sagte Lance monoton und hielt ihn schließlich die Hand hin, damit er aufstehen konnte. Luan ergriff die Hand, steckte sein Schwert wieder weg und rammte nun seine rechte in Lances Gesicht.

Lance stieß einen wütenden, fassungslosen Laut von sich, als er sich seine Nase hielt und nun vorn über gebeugt verharrte.

„Wie du mir...“ fing Luan an und grinste dabei hämisch. „...so ich dir...“

Unerwarteter weise lachte Lance darüber und auch Luan musste schmunzeln, doch sah er heute keinen Sinn mehr darin, sich weiter mit Lance auseinander zu setzen, weshalb er ihm den Rücken zuwand.

„Ich werde jetzt gehen, Lance. Ich wohne momentan auf der Lon Lon Farm. Wenn du dich also entschließt mir zu erzählen was du weißt findest du mich dort.“

Ohne eine Antwort abzuwarten, zog er seine Kapuze wieder über den Kopf und verschwand in der Dunkelheit, dieser seltsamen, klammen Nacht.
 

Lance sah nur kurz auf und sah, wie dieser Verrückte verschwand. „Gut das du weg bist...“ schnaubte er und wischte sich das Blut, das ihm aus der Nase kam, mit dem Ärmel weg. Doch insgeheim überlegte er wirklich, ob er ihn nicht die nächsten Tage aufsuchen sollte. Zwar hatte er keine Ahnung was hier wirklich los war, jedoch hatte er nicht minder das Interesse daran, die Wahrheit zu erfahren. Denn er wusste gar nichts über seine Vergangenheit und jedes Fragment davon, das er sich verschaffen konnte, war für ihn von größter Bedeutung.

Ohne sich noch einmal um zu drehen, ging er zurück ins Schloss.

Ich bin Tod!

(will mich grad ma für meine schreckliche Rechtschreibung entschuldigen XD määh aber so nen dummen Spruch wie: "wer sie findet, darf sie behalten" bring ich ned! ihr dürft mir die Fehler schon vor Augen führen XD)
 

Ein langes, gequältes Seufzen ging unter dem lauten gewieher einiger Pferde verloren. Er lag auf dem Rücken. Starrte in den aufklarenden Himmel und spürte das leicht feuchte Gras unter sich. Seine Finger wanderten über die kurzen Halme als er tief einatmete und die Klarheit dieses Tages regelrecht roch. Der gestrige Regen hatte den Gräsern gut getan, auch wenn er gestern beim heimgehen nicht sonderlich begeistert davon war.

Eins der Pferde, die auf der Koppel standen, graste gefährlich nahe an seinen blonden Schopf und Luan nervte das kauende Geräusch neben seinen Kopf, weshalb er grob den Kopf des Pferdes weg schob und dem gefleckten Pony ein mürrisches „Hau ab!“ entgegnete.

„Oh, tut mir Leid!“ kam eine helle, süße Stimme von der Seite und Luan richtete sich schnell auf, um zu erkennen, wer das gesagt hatte.

„NEIN! Malon, du warst nicht gemeint!“ erklärte Luan leicht panisch und fuchtelte wild mit seinen Armen. Schnell stand er auf und ging zu ihr hinüber. „Ich meinte das Pferd...“

Malon, die für die Arbeit ihre Haare mit einem Tuch zurück gebunden hatte, schaute an Luan vorbei, zu dem Pony, blinzelte dann ihn an und grinste breit.

„Ich habe Frühstück gemacht...“ erzählte sie und schenkte ihn wieder einmal ein berauschend schönes Lächeln. Als er gerade sagen wollte, das er keinen Hunger hatte fuhr sie ihm allerdings dazwischen. „...nachdem du Gestern so lieb warst und unsere Ware in die Stadt gebracht hast, und deswegen erst heute Früh zurückgekommen bist, dachte ich, tue ich dir was gutes!“ sagte sie begeistert und strahlte wie der reine Sonnenschein. Luan konnte unmöglich jetzt noch das Frühstück verweigern, also lächelte er sie stattdessen lieb an und schwieg. „Ich mach dir ne doppelte Portion!“ fing sie an und klopfte ihn lachend auf den Bauch. „Das schadet dir wirklich nicht!“

Luan schaute nur an sich hinunter. Er war gerade mal zwei Tage hier und schon fühlte er sich so voll und träge, wie ein Mastschwein. Er hatte sogar die Befürchtung, die kommende Nacht so etwas in der Art zu träumen, doch KONNTE er Malon nichts abschlagen. Ihre entzückende Art, ihm immer mehr essen aufs Teller zu hieven, war einmalig und ihm konnte niemand erzählen, das er diesen niedlichen Charme widerstehen konnte. Auch davon würde er vielleicht die kommenden Nächte träumen, auch wenn er sich dabei überaus schändlich vorkommen würde.

Luan blickte noch einmal auf die Koppel zurück. Er wäre lieber hier geblieben, doch Malon warten lassen wäre unhöflich.

Mit langsamen Schritten kam er beim Haus an, klopfte vorsichtshalber an der Haustür, die bereits offen stand und lugte hinein. Talon kam ebenfalls gerade und drückte sich an Luan vorbei, ohne ihn zu grüßen. Ihm war bereits gestern deutlich aufgefallen, das Talon wohl irgendein Problem mit ihm hatte.

„Morgen, Talon...“ sagte Luan zögerlich, der hingegen schenkte ihm nur einen abweisenden Blick. Das war der zweite Grund, weshalb er keine Lust hatte hier zu essen.

Jedoch trat nun Malon in den Eingangsbereich, strahlte ihn erneut an und wies ihm an, das er sich doch endlich setzen sollte. Ohne ein Wiederwort zu geben, setze er sich zu Talon an den Tisch und beobachtete, wie Malon nun in einem Tempo den Tisch deckte, das ihm schon ganz schwindlig wurde. Ob wohl jede Hausfrau das so schnell beherrschte?

Zuerst stellte sie Luan ein Teller mit Spiegelei hin, doch lag auf dem Teller nicht nur eins, sondern gleich vier, doch dessen nicht genug kam sie erneut an, fragte zuckersüß „Willst du noch etwas Speck?“ und legte OHNE die Antwort abzuwarten, den Speck zu den vier Spiegeleiern auf seinen Teller. Luan betrachtete die Masse einen langen Moment, bis er rüber zu Talon schaute und dort nur ein einziges Spiegelei sah, was darauf wartete gegessen zu werden. Doch wurde es nicht gegessen und als Luan Talon ins Gesicht sah wusste er auch warum. Er durchbohrte Luan regelrecht mit seinen Blick, der ab und an auf seinen Teller schweifte. Die beiden tauschten kurz viel sagende Blicke aus, bevor Luan sein Teller hinüber zu Talon stellte und dieser im Gegenzug seinen zu Luan. Erleichtert nahm Luan sein Besteck und begann zu essen. Als Malon wieder hinein kam, schaute Luan einmal kurz zu Talon, da er keine Lust darauf hatte bei seiner moglerei erwischt zu werden, doch Talon hatte schon alles verputzt.

„Hast du noch Hunger, Luan? Ich mach dir gern noch etwas!“ fragte sie mit einem breiten Grinsen, stellte sich neben ihn und beute sich leicht hinunter.

„Oh nein, ich bin wirklich satt, doch vielleicht mag Talon ja noch was!“ wich Luan aus und rückte etwas vom Tisch weg. „Nein, Papa darf nicht so viel essen, der ist auf Diät!“ fauchte Malon in Talons Richtung und erhob verbietend den Finger.

„DÄHMLICHER SCHLANKHEITSWAHN!“ zischte Talon laut und warf erbost seine Gabel auf den Teller, bevor er seien Arme vor der Brust verschränkte. Malon begann gerade auf ihren Vater einzureden als Luan sich unauffällig aus den Staub machte.

Wieder draußen, atmete er tief durch und ging dann zurück zur Koppel. Sein blick war gen Himmel gerichtet, der inzwischen in einem hellen, klaren blau erstrahlte. Nur noch vereinzelt wanderten weiße Wolken umher und nahmen wüste Formen an.

Luan betrachtete eine ganz genau und dachte für sich in Geheimen, das diese doch rechte Ähnlichkeit mit einem Herz hatte...
 

„Oh, schau nur, die Wolke sieht aus als wäre sie ein Herz!“ rief eine der jungen Dienerinnen, die in Zeldas Gemächern aufräumten und ihr unter anderem beim ankleiden halfen. Sie lehnte am Geländer des Balkons und Zelda wanderte langsam zu ihr hinüber, um sich auch davon zu überzeugen. „Ja, du hast recht. Das sieht wirklich hübsch aus...“ pflichtete sie der jungen -ihres Erachtens- naiven Dienerin bei und ging zurück in ihr Zimmer.

Sie hatte gerade gefrühstückt, war aber trotzdem noch missgelaunt und vor allem müde. Die ganze Nacht hatte sie damit zugebracht Lance zu suchen, der erst in aller Frühe zurückgekommen war und dann auch noch Zeichen einer Schlägerei aufwies. Sie hatte zu einer ordentlichen Predigt angesetzt, doch verstand sich Lance darauf, ihr das Wort abzuschneiden indem er sie einfach küsste. Zelda war wieder einmal dem Verlangen erlegen, das Lance in ihr auslöste und insgeheim schämte sie sich dafür. Sie würde ihn heute fragen was geschehen war und HEUTE würde es keine Ausflüchte mehr geben für ihn. Immerhin hatte er ihr versprochen nicht einfach, ohne ein Wort zu verschwinden. Noch einmal zupfte sie sich ihr Kleid zurecht und ging dann in seine Gemächer, die sie erst vor einigen Stunden verlassen hatte. Sie klopfte Grundsätzlich nicht an seine Tür, da er sich niemals darüber mokiert hatte und trat, wie immer, ungebeten ein.
 

Sie schlenderte überaus gelassen zu dem großen Bett, in dem sie selbst fast jede Nacht verbrachte und fand Lance dort schlafend vor. Wie er wieder einmal im Bett lag, war ein Bild für die Götter. Er hatte die gesamte Fläche der Matratze für sich beansprucht, in dem er alle Glieder von sich streckte. Sein linkes Bein hing halb in der Luft und sein Kopf war knapp davor über den Bettrand zu kippen. Sachte und mit größter Vorsicht, setze Zelda sich an einen freien Platz auf dem Bett und betrachtete Lance ausgiebig. Sie hatte in ihren Leben nicht viele nackte Männer gesehen und hatte daher nicht sonderlich viel Vergleichsmöglichkeiten. Doch wusste sie zu 100% das Lance einen fast perfekten Körper hatte. Der durch trainierte Oberkörper, die starken Arme, die etwas pikanteren Zonen, die gerade durch die Decke verdeckt waren und an die Zelda nicht denken konnte, ohne dabei rot zu werden...

„Lance?...“ hauchte sie und tanzte mit ihren Fingerspitzen über seinen muskulösen Bauch. Die ursprüngliche Wut aus der sie hier her gekommen war, hatte sich verflüchtigt.

Lance jedoch drehte sich weg von ihr und lag nun zusammengezogen, wie ein Baby im Bett und versuchte im Halbschlaf sich die Decke höher zu ziehen, was überaus amüsant anzusehen war.

„Lance?“ hauchte sie nochmals und verharrte ruhig am Bettrand.

„VERDAMMT!“ bekam sie als Antwort zu gezischt und ruckartig lag Lance auf den Rücken, wo er sie mit kleinen Augen anblinzelte. „Was willst du denn?“ fragte er und Zeldas Wut kochte wieder etwas auf, doch versuchte sie sich zurück zu halten, immerhin war sie niemand geringeres wie die Herrscherin dieses Landes und konnte sich von ihrer Liebschaft nicht so provozieren lassen.

„Ich will wissen wo du heute Früh warst...“ begann sie monoton, um ihre wahren Emotionen zu verbergen. Denn wenn sie ehrlich zu sich war, war sie unsagbar eifersüchtig und befürchtete das er sich wo anders vergnügt hatte.

„Heute früh war ich mit dir hier und wir hatten unseren Spaß...oder war ich so schlecht, das du das vergessen hast?“ fragte Lance verwundert und richtete sich auf. Zelda hingegen wurde wegen seiner Direktheit wieder einmal rot im Gesicht.

„N...NEIN!“ brach sie heraus und krallte sich unweigerlich etwas am Bettlacken fest. „...du warst wirklich nicht schlecht!“ fügte sie etwas Kleinlaut hinzu und vermied den Blickkontakt. Er war heute früh sogar außergewöhnlich gut gewesen, doch bei so etwas lobte man doch niemanden, oder etwa doch?

Ihre Gedankengänge wurden unterbrochen als Lance ihr von hinten näher kam und begann ihren Hals zu liebkosen. Seine Hände strichen über ihren flachen Bauch und wanderten schamlos zu ihren Brüsten.

„L...Lance!“ stieß sie protestierend hinaus, doch ließ ihn allerdings weiterhin gewähren. Seine Finger wanderten auf ihren Oberschenkel, wo sie begannen den Stoff ihres Kleides hochzuziehen. Abwesend, sowie berauscht betrachtete Zelda was er da tat, bis er etwas zu grob wurde, in dem er ihr in den Hals biss. Zelda schüttelte den Kopf, um wieder klar zu werden und stand schlagartig auf. Ihr Herz schlug extrem schnell, ihre Arme und Beine fühlten sich an, wie aus Pudding und das Kribbeln in ihren Bauch, machte sie ganz wirr. Lance hingegen legte sich, mit einer Unschuldsmiene auf den Bauch und betrachtete Zelda fragend.

„Lance...wo warst du gestern?“ fragte sie nun genauer, strich sich ihr Kleid wieder glatt und machte einen Schmollmund.
 

Er seufzte und schaute Zelda missbilligend an. „Ich war gestern etwas trinken...“ erklärte er spitzfindig und gähnte einmal. Das er eine Begegnung der besonderen Art hatte, verheimlichte er ihr allerdings. Als er sah, wie sich ihr Gesicht beleidigt verzog, richtete er sich wieder ein Stück auf. „Was? Du bist mir jetzt nicht ernsthaft beleidigt, oder?“ fragte er etwas gereizt und bekam ein kaltes „Doch!“ zur Antwort. Ohne ein weiteres Wort stand er auf, ging an Zelda vorbei und zog sich seine Kleidung wieder an. „Und warum, wenn ich fragen darf`?“ fauchte er und fummelte an den Knöpfen seines Hemdes herum. Zelda setze bereits an, doch hatte Lance doch keine Lust auf eine Standpauke, die er immer bekam wenn er das Schloss verließ. „NEIN!“ sagte er unerwartete laut, hatte sich umgedreht und stand nun vor Zelda, die ihn perplex musterte. „...ich will es doch nicht wissen...“ erklärte er und ging erneut an Zelda vorbei, hinaus auf den Flur.

Wie erwartet folgte sie ihm mit geröteten Gesicht. Sie war wütend und sagte ermahnend seinen Namen, doch er hörte nicht und ging weiter. Als sie jedoch an seinem Hemd zog und sie so vom weitergehen hinderte, wand er sich seufzend um. Er machte sich auf Rüge bereit, doch kam nichts dergleichen.

„Sei nicht...immer so unsagbar gemein zu mir...“ hauchte sie und blickte beklommen auf den wertvollen Marmorboden. Lance zögerte. Es war selten, das sie so etwas sagte und genau diese Art, machte ihn betroffener, als hätte sie ihn angebrüllt. „Ich bin doch nicht gemein...“ meinte er und schaute zur Seite, wo er einen Punkt an der Wand fixierte.

„Doch und ich bin mir sicher, das du etwas angestellt hast, sonnst würdest du mir sagen, woher deine Verletzungen kommen...“ sagte Zelda, wobei sie sich mit einen triumphierenden Lächeln an ihn lehnte und sein Gesicht musterte. Lance verdrehte die Augen und schaute sie dann mit kalten Blick an. „Ich habe rein gar nichts angestellt...“ wollte er ausweichen, doch merkte er schnell, das Zelda ihn durchschaute.

„Hast du die Zeche geprellt?“ fragte sie. Lance schüttelte nur den Kopf.

„Hast du dich an ein Weib ran gemacht und ärger mit ihrem Mann bekommen?“ fragte sie weiter und Lance reagierte genauso wie zuvor mit einen Kopfschütteln.

„Du hast was geklaut!“ meinte sie nun und zeigte mit dem Zeigefinger direkt in sein Gesicht. Ihre Mimik zeigte deutlich, das sie ihm das wirklich zutraute.

„NEEEIN!“ entgegnete Lance und rückte nun etwas von ihr zurück, um seine Arme vor der Brust zu verschränken. „Was du mir alles zutraust! Echt...man sollte glauben, dass die Königin von Hyrule sich einen Liebhaber aussucht, dem sie so etwas nicht unterstellen würde!“ fauchte er, drehte sich um und ging weiter. Das die beiden des öfteren Lauthals stritten, war im Schloss nichts neues, doch war Zelda immer diejenige, die ihre Streitigkeiten nicht gerne an die Öffentlichkeit trug, weshalb sie ihre Lautstärke nun senkte.

„Als ob du es nicht schon mal gemacht hättest!“ meinte Zelda leise zu ihm und verdrehte leicht die Augen, als ob sie dieses Thema schon etliche male durchgekaut und davon genug hatte.

Von Lance kam nur ein wütendes zischen zurück. Natürlich hatte sie recht, aber zugeben würde er das nie.

Er würde jetzt nicht davon kommen, das wusste er zu gut, also musste schnell eine glaubhafte Story her, die ihn nicht als den Bösewicht da stehen ließ.

„Ich habe jemanden kennen gelernt...“ begann er und Zeldas Gesicht wurde sogleich eisig, weshalb eingelenkt wurde, denn er dachte sich sofort, das sie an eine Frau dachte. „...einen jungen Mann...“ meinte er weiter und Zeldas Mimik wurde von einen irritierten Ausdruck heimgesucht.

'BEI DENN GÖTTINNEN! Was dachte sie denn nun!?' fragte sich Lance insgeheim und sein Geist rotierte wie er fortführen konnte. „Der...der hatte ärger mit ein paar Kneipenschlägern...und ich hab ihn etwas...geholfen...“ erklärte er etwas stockend und monoton, wobei er ihr in die Augen sah, um sie davon zu überzeugen, das er die Wahrheit sagte. Manchmal klappte es, manchmal auch nicht. Eigentlich hatte er ja fast die Wahrheit gesagt...fast...

Seine Hoffnung keimte weiter auf, als sie ein resigniertes Gesicht aufsetze. Wenn sie das machte, hatte er sie meist so weit, dass sie ihn glaubte, obwohl sie ihm gar nicht glaubte. Diesmal war es aber wirklich leicht gegangen, weshalb Lance auch etwas stutzig wurde.

„Ich will einfach nicht, das du ohne ein Wort zu sagen das Schloss verlässt...“ meinte Zelda nun ziemlich kühl.

„Tz...“ brachte Lance nun nur wütend heraus. „Dir ist klar, das ich mir nichts von dir befehlen lasse? Ich bin nicht...“ fing er wütend an, doch beendete den Satz nicht. Es kam ihn dumm und vor allem weibisch vor, nun etwas zu sagen wie: 'Ich bin nicht den Spielzeug!'

„...Du bist zwar die Königin dieses Landes, aber du kannst nicht jeden herum scheuchen wie du grad Lustig bist...mein Herz~“ fauchte er mit stolzen Unterton und wand sich zum gehen. Er hatte eigentlich fürs erste nicht vorgehabt, diesen seltsamen Kerl, der ihm selbst so ähnlich sah aufzusuchen, da es ihm irgendwie seltsam vor kam, doch die Situation war gerade passend. Schon aus Protest würde er nun gehen!

„Du wirst verzeihen, aber ich gehe jetzt...ich weiß auch nicht wann ich zurück komme...“ zischte er und tat die ersten Schritte, als an sein Ohr Zeldas Stimme drang.

„Ach Lance...“ hauchte sie und irgendwie hörte es sich etwas mitleidig an, was Lance verwirrte. Doch er ging weiter, allerdings fühlte er sich schlagartig seltsam. Als wäre er extrem müde, als wären seine Glieder aus Blei...

Wie ein Kartoffelsack ging er zuerst in die Knie und kippte dann vollends nach vorne, auf den kalten Boden.

Unterbewusst hörte er noch eine Stimme...ihre Stimme...

„Ach Lance...Link...“

Dann wurde alles Schwarz und still...
 

Es wurde langsam dunkler, der Tag neigte sich seinem Ende, was von gleichmäßigen Grillengezirpen begleitet wurde und doch war Luan nicht Müde. Er kam sich recht nutzlos vor, besonders, da Malon ihn bei fast nichts Helfen ließ, obgleich er hier wohnen und -viel zu viel- essen konnte. Zudem ließ ihn der Vorfall des gestrigen Abends einfach nicht los.

Auf sich selbst wütend, schlug er sich gegen die Stirn und knurrte. Warum war er so dumm gewesen und hatte diesen Kerl nicht gefragt, wo er ihn finden konnte, anstatt ihm nur zu sagen, wo er selbst zu finden war!?

Und dann war da auch noch der Brief den er aufgesetzt hatte, oder besser gesagt, das leere Blatt Papier...

Was sollte er ihr auch groß schreiben?

'Liebe Zelda, mein Hass wird dir ewig hinterher schleichen!'

Luan schüttelte den Kopf und stellte seinen rechten Fuß auf den Holzzaun der Koppel, wobei er seine Arme auf der obersten Holzplanke verschränkte und seinen Kopf darauf sinken ließ.

Seine klaren, blauen Augen wurden zu schmalen Schlitzen, während er das Abendrot betrachtete, das hinterm Haus auf glimmte. In Gegensatz zu den vergangenen zwei Jahren, in denen er viel herum gekommen war und viel erlebt hatte, hatte er hier nun enorm viel Zeit zum nachdenken. Zudem kam das so bekannte Umfeld, die alten Freunde...

Es war viel zu leicht hier ins grübeln zu kommen, ob es anders laufen hätte können. Ob ein anderes handeln den lauf der Dinge geändert hätte...

Was wäre wohl gewesen, wenn er nicht verbannt worden wäre?

Hätte er Zelda so geliebt, wie ein Besessener?

Sicherlich! Bestimmt sogar...

Luan seufzte und schloss die Augen. War es nicht genau diese Tatsache, die ihn so wütend machte? Das er sie so geliebt hatte und dann so enttäuscht wurde? Das sie ihm nicht glaubte, obwohl sie viel gemeinsam durchgemacht hatten?

Je mehr er darüber nachdachte, desto mehr fühlte er sich gekränkt.

„Miststück!“ fauchte er und ballte die Fäuste.

„hä?!“ stammelte eine feine Stimme erschrocken hinter ihm und Luan zuckte zusammen.

Mit einer Ruckartigen Bewegung schnellte Luan herum und wurde sogleich aus seinen Gedanken gerissen...Malon...

„Ich hab nicht dich gemeint!“ meinte er sogleich und erhob seine Hände in eine beschwichtigenden Geste. Irgendwie kam Luan es vor, als hätte er das schon einmal erlebt...

„Ach Malon...schleich dich doch nicht immer so an...“ sagte er mit weicher Stimme und lächelte matt, da er zu mehr gerade einfach nicht fähig war. Kurz lächelte auch Malon, bevor sie sich neben ihn gegen den Zaun lehnte.

„Hm...du hast dich sehr verändert, weißt du das?“ hauchte sie und schaute auf den Boden, wo die Grashalme durch eine milde Brise hin und her wippten. Luan antwortete nicht sofort. Eigentlich hatte er gedacht, das er sich gut genug verstellt hatte. „Ach...findest du?“ fragte er scheinheilig und lehnte sich auch gegen den Zaun, wobei er Malon allerdings nicht aus den Augen ließ. Sie nickte und schloss die Augen.

„Ja...es erschreckt mich was zwei Jahre ausmachen...aber ich verstehe es. Das was damals passiert ist...“ weiter kam sie gar nicht, da ihr Luan dazwischen fuhr. „Ich...will eigentlich nicht drüber reden...“ meinte er entschieden und blickte weg.

„...das dachte ich mir schon, aber...“ sie suchte nach Worten, was man deutlich merkte. „...manchmal hilft es einem, zu reden, anstatt sich den Kopf darüber zu zerbrechen...“ hauchte Malon Kleinlaut und lächelte ihn dann an, was Luan nur aus den Augenwinkel wahrnahm.

„Wer sagt denn, das ich mir den Kopf darüber zerbreche?“ fragte er sogleich und und lächelte sie an, obwohl ihm nicht danach zu mute war. Allerdings verschwand das Lächeln sogleich, als Malon auf seine Stirn tippte.

„Diese Falte sagt es mir. Wenn du so konzentriert bist und tief in Gedanken, da erscheint sie und lässt dich böse gucken...“ meinte sie ein wenig betrübt als sie ihre Hand wieder zurück zog. Luan schwieg und rieb sich über die Stirn. Ihm selbst war das noch nie aufgefallen.

„Ich weiß nicht was damals genau passiert ist...ich Maße mir auch nicht an über dich zu urteilen, denn du hast mir mehr als einmal geholfen, weshalb ich nicht glaube was sie damals erzählt haben. Doch wenn du so schaust...wenn da dieser Zorn in deinen Blick ist...dann...dann habe ich Angst vor dir...“ sagte sie fast schon flüsternd und senkte ihren Blick beschämt.

Luan war gelinde gesagt Fassungslos über ihre Worte. Das war nie seine Absicht gewesen und doch spürte er deutlich, das sie es vollkommen erst meinte. „Es...es tut mir Leid...“ hauchte er schwach, wobei ihm fast die Stimme versagte.

„Entschuldige dich nicht. Ich will dich damit auch nicht kränken, oder dergleichen, doch...wir sind doch Freunde...und gerade deswegen wollte ich ehrlich zu dir sein!“ meinte sie nun wieder munterer und versuchte ihn an zu strahlen. Auf Luans Gesicht breitete sich auch ein Lächeln aus. Bei weiten nicht so fröhlich wie das ihre, doch trotzdem sehr warm. Ja, Freunde. Etwas was er die letzte Zeit vermisst hatte. Zwar hatte er viele Bekannte, aber wahre Freunde hatte er nur hier in seiner Heimat gefunden.

„Ich kann dir nur danken, Malon...du bist immer so gut. Allein die Tatsache das ich hier sein darf, obwohl mein Aufenthalt hier euch Probleme bereiten könnte...“ sagte er ruhig und bekam sogleich ein entsetzlich schlechtes Gewissen.

„Probleme, pff...“ meinte Malon nur abwinkend und lachte. „...was sollte denn passieren?“ fragte Malon gleichgültig.

Luan hielt inne. Es konnte viel passieren und gerade ging ihm auf, in was für eine Gefahr er Malon und die gesamte Farm brachte.

„Malon...ist dir nicht klar das ich verbannt wurde? Ich dürfte gar nicht hier sein...“ meinte er verständnislos und schüttelte leicht den Kopf. „Der Herr der Zeit, Link wurde hingerichtet, weil er den König von Hyrule getötet hat...“ wiederholte er die Nachricht, die vor etwa zwei Jahren durch das ganze Land ging. Sogleich wurde sein Blick kälter, verbitterter.

„Und Luan...ein Niemand, den niemand kennt, wurde verbannt, weil er ihm dabei geholfen hat...“ hauchte er abwesend. „Das ist die Offizielle Geschichte. Link ist Tod und Luan hatte Glück, das man ihn leben ließ.“ erklärte er und sah Malon dann wieder an.

„Aber das war doch nur Tarnung, Link...du lebst...“ hauchte sie zögerlich und wollte ihn damit wohl aufheitern. Link hingegen wurde leicht wütend und zeigte das deutlich durch seine Mimik.

„Malon! Verstehst du denn nicht? Link ist Tod! Ihn gibt es nicht mehr, denn sonnst verliert das Königshaus das Gesicht, weil sie so eine Freveltat nicht gesühnt hat...“ fauchte er und hielt inne, als er Malons etwas verstörten Blick entgegnete.

„Warum...warum bist du dann so wütend...ich meine...“ wieder suchte sie nach Worten und wurde beim sprechen immer leiser. „...sie haben dich leben lassen...ich meine...ich!...“ nun fehlten ihr die Worte, da sie wohl mit so etwas nicht gerechnet hatte und nun mit entschuldigenden Blick ihre Schultern hochzog vor Anspannung.

„Ich bin nicht wegen meiner Verbannung wütend...“ erklärte Luan nun und nahm ihr so die Bürde ab, ihre Frage zu beenden. Er wusste durchaus was sie meinte, oder besser gesagt, auf was sie hinaus wollte.

„Ich bin wütend, weil sie mir nicht geglaubt hat...ich habe ihren Vater nicht getötet...“ bei seinen Worten, blickte er in den nun vollkommen dunklen Himmel. Nur noch ein paar Fackeln erhellten die Umgebung und er konnte nur noch schwer Malons Mimik erahnen, doch war sie eindeutig nicht mehr so angespannt wie kurz zuvor.

Als sie nicht nach einen Moment der Stille das Wort ergriff, nahm das Luan als erster in die Hand.

„Du hast es selbst gesagt, wenn die falschen Leute mitbekommen, das ich wieder hier bin, dann gibt es ärger und ich will euch nicht mit hinein ziehen...“ meinte er und versuchte nun wieder milde zu Lächeln.

Malon antwortete nicht, sondern nickte sachte, bevor sie näher trat und Luan wortlos umarmte.

Kurz kam es Luan so vor als würde sein Herz aussetzen. Diese Umarmung war wohl mehr Balsam für seine Seele, wie tausend Worte, doch wusste er nicht, das Malon nichts sagte, da sie ahnte, was er immer noch für die Prinzessin, die ihn so misstraut hatte, empfand. Denn Liebe und Hass lagen schon immer nahe beieinander.

„Es ist wohl besser das ich aufbreche...“ meinte Luan leise an Malons Ohr.

„Ich weiß...“ hauchte sie als Antwort zurück. „...sonnst wird Talon nie abnehmen...“ scherzte sie und boxte ihre Faust in seinen Magen.

gejagt und gefangen

Ein leises knistern huschte kaum hörbar durch den großen, dunklen Raum. Es erinnerte ein wenig an zarte Äste, die in einem glühenden Feuer verbrannt wurden und deren letzte Feuchtigkeit für ein leises knacken in der Hitze sorgte. Allerdings war es nichts dergleichen...

Aus der Finsternis des Raumes formte sich eine Gestalt, glitt sozusagen aus den Schatten und zog immer wieder gierig die Luft in die Lungen, was eben dieses Geräusch verursachte. Es wirkte fast, als hätte man der Gestalt eine schwarze Decke über den Kopf geworfen und ein Loch hinein geschnitten, dort, wo man ein Gesicht vermuteten konnte.

Als sich das schwer fällig wirkende Etwas, in Bewegung setzte, erahnte man durch den bloßen Anblick, das dieses Wesen gewiss weder Mensch, noch Hylianer war. Zuerst meinte man, es würde humpeln, doch bei längeren und vor allem genaueren betrachten sah man, das diese Bewegung natürlich, sogar in sich geschmeidig wirkte. Wie die rhythmische Muskelkontraktion einer Schlange, um sich fort zu bewegen.

Schlagartig blieb das Wesen stehen, bewegte sich kein Stück als wäre es zur Salzsäule erstarrt.

„Was machst du hier?“ fragte eine Stimme. Sie war weder wütend, noch laut, doch konnte man deutlich ein etwas drohendes, gefährliches darin wahrnehmen.

Erst jetzt, da die Stimme erklang, bemerkte man eine schwache Bewegung im dunklen Raum. Es war eine schlichte Handbewegung und sogleich entzündeten sich einige Kerzen, sowie Fackeln im Raum.

Das plötzliche Aufflackern des Lichts, ließ das Wesen zurückweichen, sogar ein zischendes, schmerzendes Geräusch entwich ihm und es beugte sich nach vorn, als ob es sich verbeugen wollte.

„Ich habe dich nicht gerufen!“ sagte die Stimme, deren Quelle man nun durch das Licht des Feuers gut sehen konnte.

Ein junger Mann mit markanten, sehr harten Gesichtszügen, die in ihrer Härte durch ein paar sehr dunkle, braune Augen gekrönt wurden saß auf der Bettkante eines großzügig geschmückten Bettes, woran man deutlich erkennen konnte, das er wohl höheren Standes war. Er hatte wohl gerade genächtigt, da sein kastanienbraunes Haar, was ihm knapp über die Schultern reichte recht zerzaust war und einzelne Strähnen seine Sicht erschwerten. Sogleich pustete er ohne den Rest seines Körpers zu bewegen diese nach oben und wanderte dann mit seinen Augen zu dem scheinbar ungebetenen Gast.

Seine Zunge befeuchtete seine Lippen und seine Augenlider senkten sich ein wenig, so das nur noch dunkle Schlitze das Wesen betrachteten.

„Nun?“ meinte er mit fordernder, kalter Stimme und erhob sich von der sichtlich bequemen Matratze, um Barfuß auf das vermummte Etwas zu zugehen und nur wenige Meter vor ihm inne zu halten. Trotz des schlichten, weißen Schlafhemds und der schmucklosen, schwarzen Leinenhose, konnte man erahnen, was für ein maskuliner Körper darunter steckte.

Ein zucken ging durch den wuchtig wirkenden Körper, bevor es sich leicht aufrichtete. Statt Worte hörte man Säuseln, als wollte der Wind etwas in sein Ohr flüstern. Darunter mischten sich wieder die knisternden Geräusche von zuvor, doch nun wurden sie lauter, eindringlicher, als würde die kleine Flamme zu einem großen Feuer ausbrechen und alles in seiner nähe verzehren.

Der Geräuschpegel senkte sich wieder, bis es schließlich gänzlich Still wurde. Allerdings hielt dieser zustand nicht lange an, denn der junge Mann fing leise an zu lachen.

„Amüsant...ist er also wieder da!“ meinte er mit höhnischem Grinsen im Gesicht und die Finger seiner rechten Hand strichen über sein Kinn.

„Das war zu erwarten, auch wenn ich nicht so schnell damit gerechnet habe...“ erklärte er und machte nun mit der rechten Hand eine abwinkende Bewegung. Er öffnete den Mund und wollte gerade fortfahren, als ein klopfen ihn unterbrach. Sein Blick wanderte genervt über die Schulter zu der schweren Holztür, in die zahlreiche, kunstvolle Muster geschnitzt worden war.

„Was ist?!“ polterte er geladen los und betrachtete genau, wie die Tür langsam geöffnet wurde und ein junges Mädchen eintrat, das sogleich einen tiefen Knicks machte und ihr Haupt gesenkt ließ, als sie zu sprechen begann.

„Sir Morten...eurer Vater fragt, ob ihr ihn auf die Jagd begleiten wollt...“ hauchte das zarte Mädchen, das im Licht der Fackel, die direkt neben der Tür befestigt war, fast wie eine Puppe wirkte.

„Mein Vater will also jagen gehen?... Na dann...mich hat eben eh die Jagdlust gepackt~“ sagte er belustigt, als er sich nun voll zu ihr umdrehte, um sie genauer zu mustern.

Ihre roten, langen Haare hatte sie zu zwei sorgfältigen Zöpfen geflochten, die ihr wie weicher Stoff über die Schultern hingen und ihr dunkles Arbeitskleid, mit der weißen Schürze zeigte ihren Rang als Dienstmagd, ließ sie dazu noch blasser erscheinen, wie sie eh schon war.

Das Wesen war wie vom Erdboden verschluckt, als wäre es niemals da gewesen und genau so verhielt sich Morten auch. Langsam schritt er auf sie zu, schob seine rechte Hand über ihren Rücken auf ihre rechte Schulter und drehte sie dann mit einer führenden Bewegung um, so das beide in Richtung Tür blickten, wobei Mortens Augenmerk eher auf dem Mädchen lag, das schüchtern zu Boden schaute.

„Wo ist denn das andere Mädchen ab geblieben, das mich sonnst immer weckt?...“ fragte er scheinheilig, öffnete die Tür weiter und führte die Magd nun langsam hinaus, bevor er über seine linke Schulter in den Raum blickte und böse grinste. „...Wurde das etwa gefressen?“ fragte er in scherzenden Ton weiter als die Tür zu viel und er nur noch kurz ein rot glühendes Augenpaar in einer dunklen Ecke wahrnahm. Es war klar, das er nicht das Mädchen gefragt hatte.
 

„So ein...verdammter...Dreck!“ fauchte eine bekannte Stimme durch ein dichtes Wäldchen. Es war Luan, was man aber fast nicht erkannte unter der Schicht aus Schmutz, die ihn überzog. Mit einen schweren Rucksack bepackt und einen grimmigen Ausdruck im Gesicht ging er einen recht schmalen Waldweg entlang und fluchte still vor sich hin.

Vor ein paar Metern hatte sein Pferd sozusagen die Lust verloren weiter zu gehen und sich wie ein bockiger Esel nicht mehr von Fleck gerührt. Luan sehnte sich nach seiner treuen Epona zurück. So ein Pferd gab es halt nur einmal und ihr Verlust war noch immer ein schrecklicher, bitterer Gedanke, den ihn zu seiner schlechten Laune nun auch traurig stimmte.

Ein tiefes, bedrücktes Seufzen entkam seiner Kehle, als er sich wie auf Knopfdruck daran erinnerte und dabei langsamer voran schritt.

Er war gerade mal ein halbes Jahr her, das er als Söldner über die runden gekommen war und für ihn selbst -musste er mit etwas Hochmut sagen- war es keine schwere Arbeit gewesen.

Hauptsächlich stellten ihn Bauern ein, die ihr Vieh vor Räubern, oder Bestien geschützt haben wollten.

Hier und da ein paar kleine Monster bezwingen, oder Dieben vertreiben, wobei Luan hier keinen wirklichen Sinn darin sah, denn egal ob Gerudo, Hyruler oder einfacher Mensch, wenn man sie nur davon jagte, würden sie irgendwann wieder kommen...wieder rauben. Doch das war Luan in Endeffekt egal, denn wenn es keine Gauner gab, würden auch keine Söldner gebraucht, die damit ihr Geld verdienten, eben diese Gaunern in den Arsch zu treten.

Doch sein letzter Auftrag als Söldner hatte ihn zu viel gekostet...

Der Auftrag hatte sich leicht angehört. Eine große Herde Kühe von einer höher gelegenen Weide zurück ins Tal begleiten. Mehr nicht. Mit ihm waren noch zwei junge Männer unterwegs, die wohl sogar jünger waren als er selbst, die die Herde gemächlich die üblichen Wege entlang scheuchten.

Er war zu unvorsichtig gewesen und hatte zu spät gemerkt, wie ein riesiges bärenähnliches Wesen, das hier in der Gegend für Angst und Schrecken sorgte, aus den angrenzenden Wald preschte. Anstatt auf die Kühe los zu gehen, hatte das Vieh sogleich ihn und Epona angegriffen. Zwar konnte Luan noch einen direkten Angriff verhindern, doch die gefährliche Klaue des Monsters erwischte Epona und durch die Wucht, war Link hinunter geschleudert worden.

Als er sich wieder aufgerafft hatte, sein Schwert zog und die Bestie in ihre Schranken wies, waren seine Gedanken im Kampf und nicht bei der verletzten Stute, was er heute noch bereute....

Er hatte zwar seinen Auftrag erfüllt und sogar die Leute des Ortes von diesem Monster befreit, doch Epona war so schwer verwundet worden, das man sie nicht mehr retten konnte. In ihren letzten Momenten hatte Luan neben ihr gekniet und den Hals, der zusammen gesackten Stute getätschelt, während er immer wieder wie von Sinnen sagte: „Alles wird gut, alles wird gut...“ Wenigstens so lange, bis einer der zwei jungen Männer, die ihn begleitetet hatten, meinte das es klüger wäre, sie von ihren Leiden zu erlösen. Luan wusste noch ganz genau wie geschockt der Bauernjunge geschaut hatte, als er ihn anbrüllte, das er sein Maul halten sollte.

Er hatte genau gewusst, das sie es nicht schafft, doch er wollte es nicht wahr haben. Nicht die Hoffnung verlieren, das es doch noch Rettung gab, weshalb er die klaffende Wunde, die die Tatze des Monsters in Eponas Fleisch gerissen hatte irgendwie notdürftig zu versorgen. Er ließ sich von seinen sinnlosen tun nicht abhalten, weshalb auch die beiden jungen Männer die Herde wieder zusammen trieben und ihren Weg fortsetzten, um vor Nachteinbruch wieder daheim zu sein.

Zusammen mit der Sonne senkte sich auch der Atem der Stute. Ihr Körper kippte langsam zur Seite und die Atembewegungen waren kaum noch sichtbar, bis sie schließlich ganz aufhörten.

In der sternenlosen Nacht die anbrach, verharrte Luan neben dem leblosen Körper seiner treuen Gefährtin. Wagte selbst kaum mehr zu Atmen und rang nach Fassung.

Blutverschmiert und mit fahlen Gesicht, starrte er weiter auf den Punkt wo Epona lag, auch wenn er durch die Dunkelheit fast nichts sah.

Damals in der Dunkelheit war ihm Bewusst geworden, wie einsam er war.

Damals in der Dunkelheit erkannte er, das es nicht mehr so weiter ging.

Damals in der Dunkelheit vergoss er lautlos Tränen über den Verlust.

Tränen...

Luan hatte fast noch nie geweint, doch da übermannte es ihn. Zu viel war geschehen, zu viel, als das er es noch ohne ein Zeichen der Regung hinnehmen konnte.
 

„Epona...“ hauchte Luan tonlos als er wieder aus der schlimmen Erinnerung auftauchte. In seiner Kehle fühlte er einen Klos und in seinen Magen ein aufkeimendes Gefühl, des Schmerzes. Er keuchte leise und senkte den Blick auf den holprigen Weg vor sich.

Jetzt war er wieder an einen Punkt angekommen, wo er überlegen musste, wie es weiter ging. In die Hauptstadt konnte er schlecht, da ihn dort einfach zu viele erkennen würden. Nach Kakariko vielleicht?

Auch dort kannte man ihn, doch in der kleinen Stadt würde er wohl leichter fürs erste unter kommen, da die meisten Leute dort ihm gegenüber wohlgesonnen waren. Für ewig konnte er eh nicht dort bleiben...

Was wollte er eigentlich? Er war mit dem Ziel nach Hyrule zurück gekehrt, Zelda die Meinung zu sagen, was sich schwieriger gestaltete wie eigentlich gedacht. Zwar hatte er keine Furcht im Schloss entdeckt zu werden, doch wenn man wusste, das er hier war, würde er vielleicht keine Ruhe mehr finden, oder besser gesagt keinen Ort, an den er bleiben konnte.

Plötzlich aus heiteren Himmel schoss ein Pfeil haarscharf an seinem Kopf vorbei und bohrte sich mit bestialischer Gewalt in den Baumstumpf neben sich.

Mit einen naiven Blick beäugte Luan den schmalen Pfeil, der direkt vor seinem Gesicht noch leicht vibrierte. Durch den enormen Schreck war er einen Augenblick wie benebelt, doch dann machte er einen Satz zurück, ließ seine Last vom Rücken leiten und zog sein Schwert, das er sogleich in die Richtung richtete aus der, der fast tödliche Pfeil gekommen war.

Gerade wollte er den Feind auffordern zum Vorschein zu kommen, als eine Stimme erklang.

„Ist ihnen etwas passiert!?“ fragte eine merkwürdig ruhige, aber auch sehr sachliche Stimme und Luans Augen wurden zu schmalen Schlitzen, die sein Misstrauen offen nach außen hin zeigten. Erst als ein junger Mann mit braunen Haar und schlichter, in brauntönen gehaltener edlen Kleidung zwischen den Bäumen zum Vorschein kam, legte sich Luans Vorsicht leicht. Seine angespannte Haltung lockerte sich und er ließ die Spitze seines Schwertes sinken.

„Verzeiht, das war keine böse Absicht...“ meinte er Fremde, obgleich Luan meinte darin eine gewisse Art von Überheblichkeit mitschwingen zu hören.

„Ach ja?“ fauchte Luan mit monotoner Stimme.

Der Fremde schüttelte den Kopf minimal und näherte sich, bis nur noch wenige Meter zwischen ihnen waren.

„Ich schoss auf ein Reh, doch verfehlte mein Ziel, was euch beinahe das Leben gekostet hätte. Ich bitte nochmals um Entschuldigung...“ sagte der Braunhaarige und ein schmales, entschuldigendes Lächeln umspielte seine Lippen, wobei er zugleich seine rechte Hand freundschaftlich hob, um sie Luan anzubieten.

Luan sah auf die Hand, war unschlüssig und hatte ein schlechtes Gefühl, da die Worte dieses Kerls zwar aufrichtig klangen, doch da noch etwas war, was ihn irritierte. Nach einer Sekunde Bedenkzeit, steckte er Schwert zurück und ergriff die Hand.

„Es ist nichts passiert, also braucht ihr euch auch nicht bei mir entschuldigen...“ meinte Luan und löste seine Hand sogleich wieder.

Bevor der junge Mann Einwände bringen konnte, kamen noch drei weitere Männer aus dem Wald. Einer hatte zwei Hasen über der Schulter, der nächste sah recht jung aus und wirkte überaus skeptisch, während der letzte der hinzu kam sich vom Rest deutlich unterschied.

Er war älter. Luan schätzte ihn auf die 55 Jahre, doch sein Körper war noch recht sportlich, strahlte eine gewisse Stärke aus, die manch ein junger Mann nicht ausstrahlen konnte. Doch als Luans Blick sein Gesicht musterte, war er erstaunt, da dieses nicht zum Rest passte. Das erste was ihm zu diesen Gesicht einfiel, um es zu umschreiben war das Wort 'dämlich', allerdings verwarf Luan diese Umschreibung sogleich wieder, denn so unhöfliche Dinge wollte er nicht einmal denken, bevor er nicht von der Richtigkeit überzeugt war.

„Sir Morten?“ fragte der jüngere unsicher. Wahrscheinlich dachte dieser, das etwas vorgefallen war und wollte sich so erkundigen, ob es seinen Herren, der wohl der Braunhaarige zu sein schien, gut ging.

Sogleich lächelte der Braunhaarige wieder sehr selbstsicher und überheblich. „So...nun erübrigt es sich, mich vorzustellen...“ fing er an, lachte leise auf und stellte sich neben den älteren Mann.. „...Das hier ist mein Vater, Baron Garret von Karneol und diese beiden hier...“ meinte er und deutete auf die beiden anderen. „...sind unsere Knappen, Cecil und Hein...“

Luan musterte alle überaus misstrauisch...hoher Adel...und ihre Schoßhunde...

Diese Leute waren für ihn wohl mehr Bedrohung als der Pfeil von vorhin. Vielleicht hatte einer von ihnen, ihn schon einmal gesehen, oder von ihm gehört...vor seiner Verbannung und Links angeblicher Hinrichtung...

Noch bevor er seine Gedanken zu ende brachte, redete Morten ihn wieder an. „Und wie nennt man euch?“

Verdammt...diese Frage hatte ja kommen müssen, weshalb Luan nun scharf die Luft einzog und Morten fixierte. „Ich trage weder Titel noch bin ich wohlhabend, also ist mein Name für euch wohl nicht gerade von großer Bedeutung...“ sagte er entschieden, wobei er sich für diese Aussage selber auf die Schulter klopfte. Gut ausgewichen!

„Einen Namen hat man, wenn man keinen Wert auf einen Titel legt...“ meinte nun der ältere munter und grinste ihn mit väterlicher Güte an, die Luan kalt erwischte.

„...also sprich mein Junge, wie ist dein Name?“ fragte er weiter und Luan schämte sich, das er ihn vorhin nur ansatzweise für dämlich gehalten hatte. Doch was sollte er nun machen? Link konnte er nicht sagen...Luan erst recht nicht! Seine Augen bewegten sich nervös hin und her, während er versuchte sich schnell etwas einfallen zu lassen. Allerdings hatte er nicht gerade große Phantasie, um sich einen Namen auszudenken. „L...“ ja toll...irgendwas mit L! VERDAMMT!

Dann kam ihm ein Gedanke...ein Einfall...eine Lösung!

„Lance!“ stieß er heraus und hätte sich im selben Augenblick gerne geohrfeigt.

„Lance also...“ meinte Morten, mit einen seltsamen Lächeln. „Vater, was hältst du davon, wenn wir Lance zum Essen einladen...immerhin habe ich ihm beinahe umgebracht...“ sagte Morten mit einer kaltschnäuzigkeit, die ihn für Luan immer unsympathischer machte. Unfälle passierten, doch musste man sich auf so eine Art darüber lustig machen?

Luan wollte gerade 'dankend' ablehnen, als wieder der Ältere sprach und ihm auf die Schulter klopfte. „Das würde mich sehr freuen!“ meinte er und Luan verzog das Gesicht. Das konnte er schlecht ohne Ausrede ablehnen. Aber halt...er hatte ja eine Ausrede!

„Tut mir Leid, doch ich habe eine Lieferung von der Lon Lon Farm, die schnellstmöglich zum Anwesen hinterm Wald gebracht werden muss...“ erklärte er entschuldigend und konnte sich dann aber ein mattes grinsen nicht verkneifen.

„Das Anwesen auf den Hügel?“ fragte der Jüngste, von dem er nicht wirklich mitbekommen hatte ob er nun Cecil oder Hein war und stellte wohl somit als erstes die Frage, die jeder der anderen drei Fremden gerade stellen wollte, da sie ihn nun alle gespannt musterten.

„öhm...ja...“ meinte Luan und sogleich überkam ihn eine böse Vorahnung.

„Das trifft sich doch ausgezeichnet! Du belieferst mein Anwesen!“ meinte Garret freudig und schob Luan nun den Weg entlang. Luan schaute über seine Schulter hinweg. Der wo die Hasen herumschleppte, packte sich nun auch noch seinen Rucksack...

In diesem Moment kam sich Luan genau so vor, wie einer dieser Hasen...

Flucht

Modrig...

Ja genau! So roch es hier. Es war feucht, kalt, entsetzlich stickig, was den modrigen Gestank noch schlimmer machte und das atmen erschwerte. Trotz der Feuchtigkeit war sein Mund strohtrocken, seine Lippen spröde und aufgerissen. Die Gestalt lag auf einer Holzpritschen, regte sich nicht als wäre sie tot. Doch bei genaueren hinsehen, erkannte man ruhige, flache Atemzüge, die ein Garant für Leben waren. Sein Arm hing lasch an der Seite hinunter, wobei seine Finger fast den moosbewachsenen Steinboden berührten. Blass und krank erschien das Gesicht im fahlen Licht, das durch ein winziges -mit Gittern versperrtes- Fenster herein drang und die grauen Steine, aus denen die zwei mal zwei Meter große Zelle an Wänden und Boden gebaut war, silbern schillern ließ.

Noch immer waren die Augen des jungen Mannes geschlossen, doch plötzlich durch fuhr ihn ein zucken. Ein schwaches blinzeln, dann ein scharfes, geräuschvolles einatmen.

Die Hand, die zuvor schlaff herunter baumelte, formte sich zu einer Faust, riss sich nach oben und packte dann die dicke Kette, an der die Holzpritsche befestigt war, um sich etwas hoch zu ziehen.

Ein gequältes keuchen und zischen entkam seiner Kehle, bis er wieder einen Moment reglos verharrte.

Man sah sofort, das er schwer mitgenommen war.

Als er seinen Kopf leicht anhob und die Augen öffnete, um sich umzusehen, bemerkte man allerdings das in seinen Augen ein wütendes Feuer loderte.

Seine Lippen formten sich zu einer schmalen Linie und er schluckte hart. Jetzt konnte er nachvollziehen was manche Leute meinten, wenn sie sagten „Durst ist schlimmer wie Heimweh!“

Ein leises lachen drang aus seiner Kehle.

Heimweh...dieses Wort amüsierte ihn, denn wenn man es genau nahm...war er Zuhause. Er war im Schloss Hyrule!

Jeder kannte die wunderschönen, weißen Zinnen des Schlosses, doch nur wenige hatten das zweifelhafte 'Vergnügen' auch noch die Kerker kennen zu lernen. Hier wurden keine gewöhnlichen Verbrecher untergebracht. Dafür gab es in Hyrule ein richtiges Gefängnis.

Hier wurden meist Staatsgefangene, oder Verräter an der Krone fest gehalten, wobei das in letzter Zeit nicht unbedingt von Nöten war.

Lance sinnierte immer noch, weshalb ausgerechnet er hier gelandet war. Das letzte an das er sich erinnern konnte, war das Zelda und er sich gestritten hatten und das ihn plötzlich eine wahnsinnige Müdigkeit eingenommen hatte. Dann war er hier aufgewacht. Wie lange er geschlafen hatte, wusste er nicht. Zuerst fassungslos, dann wütend, hatte er mit aller Gewalt gegen die schwere Eisentür gedonnert. Nicht nur mit Fäusten und Füßen, sondern auch mit sämtlichen Schimpfworten die in seinen Vokabular integriert waren. Und bei den Göttinnen...das waren nicht wenige.

Zähneknirschend hatte er aufgegeben und beschlossen zu warten, bis jemand kommen würde. Als dann jemand kam und ihm trocken Brot, sowie einen Becher mit Wasser brachte, wollte er natürlich wissen, weshalb er hier war, doch auf eine Antwort hatte er umsonst gewartet.

Das war nun drei Tage her...heute war der vierte Tag und durch den Lichteinfall hatte er sich ausgerechnet, das gleich jemand kommen würde, wie auch die letzten Tage. Immer nur einmal. Immer zur gleichen Zeit.

Das er hier niemanden zum reden hatte, machte ihn nicht sonderlich viel aus. Er redete sowieso nicht unbedingt viel und die Einsamkeit gefiel ihm sogar irgendwie, aber die Tatsache so eingeengt zu sein, das Tageslicht nur wage wahrnehmen zu können und ihm gleichen Raum zu schlafen indem auch...na ja...seine Geschäfte erledigte, war wortwörtlich Scheiße!

Lance schniefte leicht, während seine Füße auf den moosigen Boden aufkamen und er nun genug halt hatte, um die Kette los zu lassen. Vorsichtig ließ er seinen Kopf einmal auf die rechte, dann auf die linke Seite wandern. Er war total verspannt und hatte in den wenigen Tagen die Vorzüge einer weichen Matratze lieben gelernt. Wobei er auch nicht abgeneigt wäre auf einer Wiese zu schlafen. Alles war besser, wie ein schmales Holzbrett!

Das er noch immer so ruhig war und das alles so über sich ergehen ließ, ohne großartig zu toben, verwunderte ihn selbst ein wenig. Allerdings...was würde es ihm denn auch bringen zu toben? Ihm war durchaus klar, das sein brüllen eh nicht durch die dicken Wände kommen würde und es somit sinnlos war einen großen Aufstand zu üben.

Resigniert strich er sich übers Gesicht und versuchte das leere, fast schon schmerzhafte Gefühl im Bauch zu ignorieren. Krampfend forderte sein Magen etwas zum verdauen, etwas zum entwerten. Doch dieser Forderung konnte Lance nicht nachgehen. Wieder dachte er daran, wie gut er es eigentlich hatte, wenn er nicht gerade in so einer Situation steckte.

Lance Gedanken schweiften ab, suchte er doch Ablenkung von eben dieser Situation. Die Frage 'Warum und Wieso' brauchte er sich jetzt nicht stellen. Darauf hatte er die vergangenen Tage keine anständige Antwort gefunden und würde es jetzt auch nicht. Natürlich hatte er daran gedacht, das es wegen dem Streit zwischen ihm und Zelda war, doch dieser Streit war nichts im Vergleich zu manch anderen Auseinandersetzungen die sie allein in den letzten Monaten hatten.

Nein...das konnte einfach nicht der Grund dafür sein, das sie ihm DAS HIER antat...

Lance schüttelte leicht den Kopf, um wieder klar denken zu können. Das Warum würde er später in Erfahrung bringen. Nun war wichtig hier raus zu kommen!

Zwar war er nicht zimperlich und das alles nagte nicht all zu sehr an seinen Nerven, doch langsam aber sicher spürte er die ersten körperlichen Defizite. Zudem entsprach es einfach nicht seiner Natur still abzuwarten, was da auf ihn zu kommen würde.

Nun musste fix ein Plan her, um endlich von hier abhauen zu können.

Den täglichen Besucher, der ihm seine Verpflegung brachte, freundlich darum zu bitten ihn heraus zu lassen, war wohl vergebene liebesmüh. Schon die vergangenen Tage hatte der, oder die Fremde nicht auf seine Rufe, seine Beleidigungen und aus Wut heraus gestoßenen Drohungen reagiert. Vielleicht war genau darin ja die Lösung... Nicht reagieren...

Wenn man ihn töten wollte, würde man ihn hier noch verpflegen? Wohl eher nicht! Normalen Verbrechern wurde für gewöhnlich innerhalb von drei Tagen der Prozess gemacht, also lief hier gar nichts normal!

Lance behielt die schwere Eisentür im Blick, lauschte auf die minimalsten Geräusche, die von draußen herein drangen und beschloss einfach etwas auszuprobieren. Zu verlieren hatte er ohnehin nichts!

Zögerlich, stand er vom Holzbrett auf und blickte einen Moment zu Boden. Er musste sich überwinden das folgende zu tun. Langsam ging er in die Knie, legte sich dann auf den Bauch, wobei er sich noch mit den Händen abstützte, um nicht sofort Kontakt mit den widerlich feuchten, bemoosten Boden zu haben.

„Währg!“ kam es gepresst aus seinem Mund, während er sich nun ganz hinlegte. Nicht die Beschaffenheit des Bodens ekelte ihn, sondern der Geruch, der hier unten noch schlimmer war.

Reglos verharrte er und wartete ab. Jetzt hieß es durchhalten und hoffen, das er recht behielt und das er noch lebend gebraucht wurde, so das man nachsehen würde, ob er denn noch lebte.

Noch einmal konnte er nicht anders, als das Gesicht zu verziehen und zu schaudern.
 

„Wooah!“ kam es polternd und zischend aus seiner Kehle. „D-Das ist hart...“ brachte er ein wenig keuchend hervor und hustete dezent in die geballte Hand.

„Jaaahaa...den hab ich selbst gemacht!“ meinte eine ältere Stimme mit stolzen Unterton.

Über ihren Köpfen hing eine Öllampe, die durch einen leichten Luftzug in Schwingung geraten war und nun leicht hin und her wippte. Dadurch tanzten die Schatten im Raum, der deutlich als Küche zu erkennen war. Überall hingen getrocknete Gewürze, schwere gusseiserne Pfannen, sowie Töpfe, mit denen man leicht jemanden erschlagen konnte und ihren Platz an Wänden montierte Gestelle hatten. Große Körbe, die mit allen möglichen Lebensmitteln gefüllt waren, standen in einer Ecke und auf den überaus prägnanten Hackstock, steckte noch das Hackbeil im Holz.

In der Mitte war der große Tisch, an dem die Dienerschaft meist speiste, oder die Küchenleute arbeiten, wie Kartoffel schälen, oder Hühner rupfen verrichtete.

Der schwere, aber doch angenehme Geruch von den unzähligen Speisen, die hier schon zubereitet wurden hin förmlich noch im Mauerwerk und machte es noch gemütlicher. Die Küche und die Speisekammer waren in einen separaten Haus untergebracht, um bei einen eventuellen Brand in der Küche, das Wohnhaus zu schützen.

Luan konnte es nicht glauben, das er hier schon mehr als drei Tage verbracht hatte und jetzt auch noch den selbstgebrannten Schnaps von Hein runter kippte, der wirklich extrem stark war.

Noch immer leicht nach Luft und Fassung ringend klopfte Luan sich auf die Brust und stellte das Glas mit Wucht zurück auf den Holztisch.

„Den nehmt ihr sicher auch zum desinfizieren her, oder?“ fragte Luan mit schiefen Grinsen und suchte Heins Blick.

„Freilich! Das ist mein Wundermittel für alle Beschwerden!“ gab dieser belustigt zurück und schenkte ohne nachzufragen noch einmal in Luans Glas ein. Dieser wollte gerade ansetzen zu protestieren, doch zu spät. Das Glas war randvoll und Hein schaute ihn erwartungsvoll an. Seine Finger wanderten zu eben diesen Glas, obgleich er genau wusste, das -wenn er JETZT dieses Glas leeren würde- noch weitere folgten und er irgendwann halbtot in irgendeiner Ecke landen würde.

Egal!

Luan ergriff das Glas und trank es auf ex, was Hein nicht schlecht staunen ließ. Aber auch Luan staunte nicht schlecht über sich. Nicht nur, das er hier den Schnaps runter kippte wie nichts, sondern auch die Tatsache, das es ihm hier wirklich gefiel.

Als Baron Garret von Karneol ihn sozusagen zum mitkommen gezwungen hatte (auch wenn diese Ansicht der Dinge etwas übertrieben war), glaubte Luan noch, das er gerade zum Schafott geführt wurde und das in erster Linie wegen dem komischen Verhalten von Morten.

Allerdings war es ganz anders gekommen. Garret, Morten und er hatten zusammen im Wohnhaus gegessen, wobei Garret 'Lance' angeboten hatte für ihn eine Zeit zu arbeiten, da vor kurzen einer seiner Knechte und eine Magd zusammen durch gebrannt waren und sich nun die Arbeit anhäufte. Morten hatte sich sofort nach den Angebot seines Vaters gegenüber Lance, mit einen breiten Lächeln im Gesicht entschuldigen lassen. Auch die folgenden Tage war der Sohn des Barons ihm nur wenige male aus der Ferne aufgefallen, wie er in den Wald ging, oder eben zurück und danach in sein Zimmer.

Luan dachte sich nichts dabei, dazu hatte er die letzten Tage zu viel Arbeit gehabt und nach seiner Ansicht nach, hatte der durchgebrannte Knecht gut daran getan mit einen hübschen Mädchen abzuhauen. Ihm kam es fast schon so vor, als wäre hier Wochen nichts gemacht worden.

Allein das Holz hacken nahm einen ganzen Tag ein, um den fast gänzlich leeren Holzschuppen wieder aufzufüllen! Und Luan war wahrhaftig nicht langsam. Immerhin hatte er Übung darin, Sachen auseinander zu hacken...

Am nächsten Tag wechselte er kaputte Fensterläden aus und machte sonstige Arbeiten am Haus, die offensichtlich gemacht gehörten. Luan war kein Handwerker und ein überaus großen Geschick darin hatte er auch nicht wirklich, doch es reichte um wenigstens Oberflächlich alle Makel und Fehlerchen auszumerzen. Am dritten Tag war er mit Hein und Cecil, sowie dem Baron selbst auf die Jagd gegangen. Garret liebte die Jagd, traf allerdings nie etwas.

Luan war fast hingerissen etwas zu sagen wie, „Wie der Vater so der Sohn!“ doch verkniff er es sich aus Respekt gegenüber Baron Garret, der zwar in der Jagd eine glatte Null war, doch dafür überaus herzlich und wortgewandt. Hein war wohl der beste Jäger, den Luan je gesehen hatte. Es war fast so, als würde Hein einfach beim vorbeigehen die Tiere mit einen einzigen Schuss erlegen. Hein war ruhig, vorausschauend und überaus geduldig. Er wusste einfach, wann er stillschweigen bewahren musste, um sein Ziel zu erreichen, was Luan auf eine gewisse Art imponierte. Cecil hingegen war eher jemand der viel und gut reden konnte und die Tiere damit verscheuchte, was aber hier keinen wirklich zu stören schien. Mit einen amüsierten Blick ging Luan neben Hein her, der inzwischen schon seinen dritten Hasen erlegt hatte und sich mit murriger Stimme darüber aufregte, das sich die Wildschweine und Rehe bei Cecils gelaber nicht blicken ließen. Natürlich war diese -sehr leise ausgesprochene- Kritik nicht bis Cecil vorgedrungen, was Luan noch mehr amüsierte. Der Baron und Cecil unterhielten sich gerade überaus energisch über Politik. Ein Thema, das Luan mehr ein Dorn im Auge war, da es ihn wieder daran erinnerte, weshalb er hier in Hyrule war, obgleich es nicht unbedingt etwas damit zu tun hatte.

„Der Rat reist morgen aus der Hauptstadt ab...“ erklärte Garret besonnen, worauf Cecil gleich einhakte.

„Sie hätten schon länger bleiben können! Meiner Meinung kann man einer Frau nicht allein die Verantwortung über ein ganzes Land übertragen, ohne ihr dabei auf die Finger zu sehen!“ brach er hinaus, worauf Luan zusammen zuckte.

Über wen sie da redeten war ganz klar und sogleich verschlechterte sich sein Gemütszustand enorm. Allerdings konnte er nicht anders, als dem Gespräch weiter zu folgen, als Garret ein herzliches Lachen entkam und er weiter sprach.

„Die neue Königin sollte man nicht unterschätzen. Schon als ihr Vater noch herrschte, sagte man, das sie ihm mit Rat und Tat zur Seite stand. Zudem darfst du -mein lieber Cecil- nicht vergessen, das dieses Mädchen eine Auserwählte der Göttinnen ist. Wenn SIE nicht fähig ist ein Land zu führen, wer ist es denn?“ meinte Garret mit einen feinen Grinsen im Gesicht.

Kurz herrschte Stille, wobei nur das rascheln zu hören war, das die Vier auslösten, als sie durch das Unterholz streiften.

„Euer Sohn meint auch, das sie einige Fehlentscheidungen getroffen hat...“ gab Cecil Kleinlaut zurück und blickte nun überwiegend zu Boden. Gerade wollte der Baron darauf Antwort geben, als Hein dazwischen fuhr. „Ein Hirsch!“ brach er heraus mit einer Mischung aus Begeisterung und Warnung, um daraufhin sorgsam zu zielen. Sofort herrschte Stille in der kleinen Gruppe und Garret, sowie Cecil starrten gebannt auf das geschehen.

Auch Luan hatte seinen Bogen gespannt und zielte auf den Hals des Tiers. Er war froh, dass das Thema so forsch unterbrochen wurde und er sofort etwas hatte, um sich abzulenken.

Luan hörte wie Heins Pfeil los sauste und ließ sogleich seinen los, falls der von Hein verfehlte. Allerdings war diese Befürchtung unbegründet. Der erste Pfeil traf das Ziel und der Hirsch machte noch ein paar Sätze ins dichte Unterholz, doch war klar, das er nicht weit kommen würde.

„Guter Schuss...“ lobte der Baron und klatschte enthusiastisch in die Hände, während er sich an Hein und Luan vorbei mogelte, um das verletzte Tier im Dickicht zu suchen. Die anderen drei folgten, wobei Luan etwas zurück blieb und froh war, als sie sich mit ihrer Beute auf den Rückweg machten.

Es war schon Nachmittag als sie endlich ankamen und die schwere Last, die überwiegend Luan und Hein getragen hatten, in der Küche abgaben.

Bis zum Essen waren noch ein paar Stunden. Immerhin war die Hauptzutat eben erst eingetroffen. Luan spielte mit dem Gedanken bis dahin sozusagen blau zu machen, doch schon hatte Hein ihn am Wickel.

„Der Stall gehört noch ausgemistet...“ meinte dieser mit seiner typischen ruhigen, doch recht monotonen Stimme. In diesen Augenblick bereute Luan noch mehr, zu diesen Arbeitsangebot nicht Nein gesagt zu haben. Doch Garret konnte man wirklich schwer etwas abschlagen!

Ungewollt entkam ein Seufzen aus seiner Kehle, den er lieber hinuntergeschluckt hätte. Luan wollte nicht, das irgendjemand meinte, das er seine Arbeit nicht machen wollte und entsprechend betreten sah er nun auch drein. Dann jedoch blickte er verwundert auf, denn Hein lachte munter und klopfte Luan dann auf die Schulter.

„Das musst du nicht alleine machen, ich helfe dir!“ meinte er heiter und wollte sich gerade abwenden.

„Du brauchst mir nicht helfen, ich schaff das schon allein!“ entgegnete Luan beschwichtigend, da er wirklich dachte, das Hein den Eindruck gewonnen hatte, das er seine Arbeit nur ungern machte. Natürlich war ausmisten eine Arbeit die niemand sonderlich gern machte, doch Luan gehörte nicht zu den Leuten, die über so etwas motzten und besonders Hein sollte nicht diese Vorstellung von ihm haben.

„Nein Lance. Dabei brauchst du Hilfe...“ sagte Hein, der Luan über seine Schulter hinweg musterte mit geheimnisvollen Tonfall und grinste schief. Als er sein Augenmerk abgewendet hatte, deutete er Luan ihm zu folgen, was dieser selbstredend auch tat.

Erst als sie den Stall betraten, wagte Luan die Frage zu stellen, die ihn den ganzen Weg auf der Zunge lag.

„Und weshalb glaubst du, das ich Hilfe brauche?“ fragte er misstrauisch und zog eine Augenbraue skeptisch nach oben. Irgendwie kam Luan das alles ziemlich seltsam vor.

Hein antwortete nicht sofort, sondern ging in den hinteren Teil des Stalls, wo er sich umdrehte und scheinbar auf Luan wartete, der nur langsam näher kam. Plötzlich krachte es neben ihm heftig. Ein wildes wiehern durch schallte den Stall und aus Schreck hüpfte Luan automatisch einige Schritte zur Seite. Das Pferd, das diesen Terz verursachte, schnaubte verächtlich und dunkle, fast schon bösartige Augen funkelten Luan an.

„Das ist der Grund, weshalb du den Stall nicht allein ausmisten kannst...“ kam es überraschend, aber auch recht amüsiert von Hein und Luans fragender Blick wanderte vom wilden, schwarzen Pferd zu Hein hinüber.

„...Das ist Synon. Der Hengst von Sir Morten. Er hasst Fremde und lässt sich von fast niemanden anfassen...“ erklärte Hein weiter und grinste leicht. „Wir hatten vor längeren einen wahnwitzigen Kerl hier bei uns, der meinte Synon reiten zu können, doch er hat für diese Torheit schwer büßen müssen...“ schilderte er weiter und näherte sich der Box in der, der schwarze Hengst immer noch aufgebracht schnaubte.

„...Ein paar gebrochene Rippen...die Hand regelrecht zertrümmert. Als ich ihn kurz nach dem 'Vorfall' sah, war sein Gesicht so zugerichtet, als hätten fünf große Kerle auf ihn ein geprügelt!“ erzählte er und wartete scheinbar auf Luans Reaktion.

Luan wirkte wirklich etwas entsetzt und betrachtete das Pferd nun genauer. „Gefährliches Tier, hm?“ entgegnete er nur matt und zuckte mit den Schultern.

„Gefährlich ist nett ausgedrückt und wir beide dürfen ihn jetzt irgendwie aus dieser Box heraus bewegen, um sie sauber zu machen...“ sagte Hein Bedeutungsschwager und legte die Hand auf den Nüstern des Tiers, die aber sofort nach oben geschleudert wurde, als Synon seinen Kopf wuchtig nach oben riss. Wütendes getrampel und wiehern zeigten deutlich, was er davon hielt.

Luan schluckte unweigerlich, verzog aber keine Miene. Er hatte schon ganz andere 'Monster' klein gekriegt. Was sollte so ein Pferdchen ihn da schon antun?

„Nun gut...wollen wir?“ fragte Luan, wurde aber von Heins Kopfschütteln von einen besseren belehrt.

„Wir machen erst die anderen Boxen...dann brauchen wir ihn später nur in eine der fertigen zu bewegen.“ erklärte Hein und man merkte, das er diese Prozedur wohl schon des öfteren hinter sich gebracht hatte. Ohne ein weiteres Wort, ging Luan zur ersten Box und führte eine zierliche, gefleckte Stute auf den Hof, wo er sie fest band. Als er zurück kam, hatte Hein bereits mit der Arbeit angefangen und beide verrichteten ihren dienst recht schweigsam. Luan dachte darüber nach, was vorhin bei der jagt gesagt wurde. Der Rat reiste morgen ab? Soviel Luan wusste, war der Rat nichts anderes wie die alten Berater des Königs. Viele erzählten auch, das der Rat gegen Zelda als Königin war und ihr deswegen aus den kleinsten Fehlern gerne einen Strick drehen würden, was Zelda bis jetzt wohl immer zu verhindern gewusst hatte. Luan erkannte, das für ihn Hyrule selbst auf politischer Ebene nicht mehr das war, was es einst war. Es drohte gespalten zu werden, wenn Zelda nichts unternahm. Aber was machte er sich Gedanken darüber? Vielleicht weil er dieses Land einfach zu sehr liebte, als einfach dabei zu zusehen, wenn es wegen der Uneinigkeit der Führung zerrissen wurde! Vielleicht auch...wegen Zelda?

Während er das zweite Pferd herausführte, schüttelte er immer noch in Gedanken den Kopf. Es war gewiss noch lange nicht so weit, dass das Land in Gefahr war. Seine Gedanken diesbezüglich waren sicherlich übertrieben und gesponnen!

Gerade als er neues Stroh in der zweiten Box verteilte, knallte etwas wuchtig gegen eine der Seitenwände. In der nächsten Box war Synon, der wohl genau wusste was hier los war und sich schon mal warm machte für den bevorstehenden 'Kampf'. Luan grinste verschlagen und klopfte gegen die Holzwand, hinter der der schwarze Hengst, mit den weißen Fleck auf der Stirn abwartete.

„Du wirst schon ungeduldig, oder? Keine Sorge...wir sind gleich bei dir...“ zischte er leise und freute sich insgeheim auf ein klein wenig Aktion.

Nachdem die dritte Box erst einmal umgangen wurde, waren die zwei letzteren dran und dann...war nur doch eine übrig. Zu zweit standen sie vor der Box und betrachteten das unruhige, tobende Pferd.

„Wie gehen wirs an?“ fragte Luan amüsiert und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Wir legen ihm ne Schlinge um den Hals, versperren den Weg nach draußen, so das er nur in eine der anderen Boxen kann...“ begann Hein, wurde durch ein lautes krachen unterbrochen. Synon hatte gerade mit seinen Hinterbeinen und voller Wucht gegen die Tür seiner Box getreten, wodurch die gesamte Holzfront kurz bebte. „...und hoffen auf das beste...“ beendete Hein nun seinen Satz und holte ein Seil, in das er eine Schlinge knotete.

Ohne eine weitere Aufforderung, holte Luan einige Balken, die er zwischen Boxen und Stallwand etwas schräg einspannte, so das ein Pferd sicherlich nicht hindurch kam. Dann beugte er sich unter seiner Konstruktion hindurch und stellte sich neben Synons Box.

Als Hein ihm zunickte, machte Luan sich auf fast alles gefasst.

Aber nicht auf das! Noch bevor Hein überhaupt versuchen konnte, Synon die Schlinge um den Hals zu legen, krachte es erneut auf Grund eines gewaltigen Tritts und dieses mal gab der Verschluss an der Tür nach! Die Tür sprang auf und keine Sekunde später sprang der schwarze Hengst hinaus. Hein konnte sich gerade noch zur Seite stürzen, um nicht unter die Hufe des Pferdes zu kommen, als Luan einen leicht wahnwitzigen Blick aufsetzte und ohne jede Vorwarnung auf den Rücken, des Pferdes sprang. Was für ein dummer Einfall...was ihm allerdings erst kam, als er schon oben auf saß.

Durch den unerwünschten Gast auf den Rücken nun vollends in Rage, sprang Synon durch die Balken, die unter seinen Gewicht zerbrachen und hetzte -mit Luan auf den Rücken- hinaus auf den Hof. Luan hielt sich an der Mähne fest, doch die Geschwindigkeit, die dieser Gaul drauf hatte, machte es ihm extrem schwer sich wirklich fest zu halten. Ohne nur einen Anflug davon, etwas langsamer zu werden, raste Synon in Richtung Wald und Luan zog nur noch schnell den Kopf ein, als der Hengst ohne zu zögern ins Unterholz preschte. Luan höre nur noch das Rauschen der vorbeiziehenden Hölzer, gemischt mit den zornigen Atemzügen des Pferdes, sowie die wuchtigen Hufe, die in weichen Untergrund donnerten und das aufschrecken eines Vogelschwarms. Als er versuchte nun endlich wieder die Augen richtig zu öffnen und die Situation unter Kontrolle zu bekommen, schleuderte es ihn plötzlich nach vorne. Dieses Mistvieh hatte eine Vollbremsung gemacht, womit Luan nun gar nicht gerechnet hatte. Entsprechend lernte er nun fliegen, doch hatte er wahnsinniges Glück im Unglück.

Er landete auf weichen, saftigen Gras, wo er einen Augenblick auf den Rücken liegen blieb und keuchte. Sein Blick war für Sekunden getrübt. Als er dann wieder klarer wurde und automatisch in den Himmel sah, bewunderte er einen tiefblauen, klaren Himmel, ohne jede Wolke. Langsam setzte er sich auf, wobei er mit schmerzverzerrten Gesicht seinen Rücken hielt. Dann erst nahm er wahr, wo er gelandet war. Eine kleine, von Sonnenschein durchflutete Lichtung. Wenn er mit den Schwung gegen einen Baum geflogen wäre, dann währen sicherlich Knochen zu Bruch gegangen...

Erst jetzt blickte Luan sich nach dem Teufel in Pferdegestalt um und schlagartig klappte ihm die Kinnlade runter.

Der Grund für das plötzliche Anhalten von Synon war nichts anderes wie SEIN blöder Gaul!

Gelangweilt sah der treulose, alte Rappe, der ihn vor ein paar Tagen einfach nicht mehr tragen wollte, zu ihn hinunter. Direkt neben ihm stand Synon und warf seinen Kopf zurück, so das seine lange, dunkle Mähne wild herum flog. Wie ausgewechselt wieherte der schwarze Hengst freundlich und knabberte am Ohr des alten Rappen, der an manchen stellen schon grau war. Dieser schien von so viel Zuwendung genervt und ging ein paar Schritte, um dem zu entkommen.

Fassungslos saß Luan im Gras. Immer noch war sein Mund weit geöffnet, doch zusammen mit einen Kopfschütteln gewann er seine Fassung, sowie einen geschlossenen Mund zurück.

Langsam und bedächtig raffte Luan sich auf und näherte sich seinem Gaul, den er sogleich etwas am Hals tätschelte.

„Es...war doch gut, das ich dich vorm Schlachter gerettet habe...“ meinte er nur leise und bedachte das Tier mit einen freundlichen Blick, was aber nur mit verächtlichen Schnauben entgegnet wurde.

„Wenn du ein Mensch wärst, würde ich fast denken, du hältst mich für einen Dummkopf...“ zischte Luan und verengte die Augen. Er nahm die Zügel seines Gauls und führte ihn einige Schritte, wobei er bemerkte, das Synon wie ein kleiner Hund folgte. Belustigt setzte sich Luan auf sein Pferd und tätschelte erneut seinen Hals. „Darf ich jetzt wieder auf dir reiten?“ fragte er übertrieben nett, doch kam weder eine Reaktion, noch irgendeine Bewegung. Vorsichtig trieb Luan den alten Rappen an doch kam nichts!

„Das ist jetzt nicht dein ernst, oder?“ fauchte Luan zwischen zusammen gepressten Zähnen hervor und ballte die Fäuste um den Zügel etwas mehr. Noch einmal wollte er ihn antreiben, doch kam wieder keine Reaktion.

„Na gut...wie du willst...“ zischte er, stieg ab und führte ihn an den Zügel direkt durch den Wald in Richtung Anwesen. Hin und wieder wanderte sein Blick über die Schulter, um sicher zu gehen, ob das Monster Synon noch so brav hinter ihnen her tippelte. Wieder auf den Hof angekommen, fand er einen kleinen Auflauf an Menschen vor.

Hein, Cecil, zwei junge Frauen aus der Küche und sogar Morten standen da und als Cecil als erster Luan erblickte, sah man ihm die Verwunderung deutlich ins Gesicht geschrieben. Schnell wanderten alle Blicke in Luans Richtung und als erster ergriff Hein das Wort.

„Bei den Göttinnen...ich dachte ehrlich das Synon allein zurück kommen würde und du irgendwo im Wald in ner Grube liegst...“ meinte dieser, wobei in seinen Tonfall ein leichter Vorwurf versteckt war.

„Und statt in einer Grube zu liegen, bringt er uns nicht nur mein Pferd zurück, sondern ein anderes gleich mit dazu...“ lachte Morten und musterte Luan kurz ausgiebig. „...du scheinst nicht einmal verletzt zu sein. Ich muss gestehen, das ich beeindruckt bin~“ gab er mit etwas überheblicher Stimme zu und ging an Luan vorbei. Luans Lippen formten sich zu einer schmalen Linie. Er hatte nicht groß Lust zu erzählen was genau passiert war, zumal Mortens Kommentar ihn irgendwie provozierte und er nichts verkehrtes sagen wollte. Die beiden Frauen gingen zurück in die Küche und Cecil folgte Morten, der gerade Synon in den Stall zurück brachte.

Hein hingegen schüttelte nur den Kopf und betrachtete Luan ernst.

„Wie hast du das gemacht? Synon folgt normal niemanden...“ hauchte Hein Tonlos, wohl um zu verhindern, das Morten etwas von diesen Gespräch mitbekam.

„Ich kann halt gut mit Monstern...äh...Pferden!“ erklärte Luan und ein wiehern seines Gauls, das sich wie eine gemeine Lache anhörte, kommentierte das ganze.

Hein legte einen verwirrten Ausdruck auf, bevor er resigniert erkannte, das es wohl jetzt keine genaue Erklärung zu dem ganzen bekommen würde. Er Seufzte bevor er anfing zu reden. „Wasch dich erst mal...danach gibt’s Essen und dann machen wir den Stall fertig...“ sagte er matt und ging in Richtung Küche.

Nachdem Luan sich gewaschen und zusammen mit den anderen aus der Dienerschaft in der Küche gegessen hatte, wartete er nicht auf Hein, sondern machte die letzte Box alleine sauber. Sein Pferd band er nur an einen Pfosten im Stall, sattelte es ab und stellte frisches Wasser und Heu hin. Das gewieher von Synon überhörte er einfach. Er wollte gerade einfach nur noch schlafen, doch wieder hatte Hein ihn bevor er sein Vorhaben in die Tat umsetzen konnte abgefangen.

„Komm, lass uns noch was trinken!“ eröffnete Hein, wobei klar wurde, das keine Widerrede anklang finden würde.

Und jetzt...jetzt saß er zusammen mit Hein in der Küche und kippte inzwischen seinen vierten Schnaps hinunter.

„Ist das bei euch normal?“ fragte Luan mit leichten lallen in der Stimme. „Ich meine, das der Baron und sein Sohn so...freundschaftlich mit euch umgehen? Ich kenne so etwas von Adligen nicht...“

Hein, der sich gerade ein Glas einschenkte, blickte Luan etwas schief an.

„Garret ist ein guter Mann...bodenständig und solide. Er bekam den Titel nicht wegen seiner Abstammung, sondern wegen seinen verdienst im Kampf fürs Vaterland. Er kam selbst wohl nicht aus den besten Verhältnissen, weshalb er sich auch nicht am Königshof wohl fühlt...“ Hein machte eine kleine Pause und trank einen Schluck. „...Unserm Herr sind manche Förmlichkeiten sehr wichtig, aber im allgemeinen hast du selbst gemerkt, das er überaus umgänglich ist und bei weiten nicht so abgehoben ist, wie manch anderer Adlige.“ kurz herrschte Stille.

„Und Morten?“ fragte Luan mit etwas ernsteren Unterton.

„Sir Morten ist ein Kapitel für sich...seinen Charakter kann man nicht gut beschreiben, da seine -unter uns bekannten- Stimmungswechsel enorm häufig vorkommen, wobei ich auch nicht sagen kann, das er je wirklich ungerecht gegenüber einen von uns war. Doch man merkt das er...“ Hein hielt wieder inne, doch diesmal schwieg er, wand den Blick an und stellte sein Glas auf den Tisch. Luan merkte sofort, das er sich wohl fast verplappert hätte.

„Das er was?“ stocherte Luan und beugte sich leicht über den Tisch zu Hein.

Hein verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf. „Er...er ist nicht der leibliche Sohn des Barons.“ rückte Hein heraus, als wäre das Gesagte ein großes Geheimnis.

Luan zog die Augenbrauen leicht nach oben. „Ich habe mich schon gewundert, wo die Baronin ist, aber das erklärt einiges...“ meinte er, doch wieder schüttelte Hein nur den Kopf.

„Eben nicht...Garret hatte eine Frau. Sie brachte einen Jungen zur Welt, starb aber im Kindsbett. Der Junge hieß Morten, doch er war recht schwach und wurde keine zwei Jahre alt. Doch was dann geschah...es lässt mich heute noch schaudern. Ich bin jetzt 42 Jahre, doch so etwas habe ich noch nie erlebt!“ meinte Hein und machte eine kurze Pause, die Luans Neugierde nur noch mehr entfesselte. Er wagte es nicht einmal weiter zu fragen, da er befürchtete, Hein ins Wort zu fallen.

„Kurz nachdem der Junge unter der Erde war, tauchte plötzlich ein fremder Junge auf. Nicht viel älter als zwei Jahre und als man ihn fragte, wer er denn sei, antwortete er damit, das sein Name Morten ist, aber das ist noch nicht das verrückte daran! Der Junge...ich schwöre dir! Er hatte so eine Ähnlichkeit mit dem Sohn des Barons! Nur sah dieser viel...rosiger...gesünder und stärker aus...“

Luan wich etwas zurück und musterte Hein, dessen Mimik deutlich zeigte, was er von dem ganzen hielt.

„Das...das Grab war zu?“ fragte Luan nun doch leicht zögerlich und bekam sogleich einen konfusen Blick von Hein entgegen geworfen.

„Ja...das Grab des Jungen war zu und der Morten, der heute als Sohn des Barons lebt...ist auch gewiss nicht der gleiche. Doch...das es solche Zufälle gibt? Ich bezweifele es heute noch, aber vielleicht war es Schicksal und die Göttinnen wollten, das Garret Ersatz für seinen Verlust bekommt...“

Luan nickte leicht. „Vielleicht...“ stimmte er mit sinnierender Stimme zu und leerte sein Glas.

Diese Geschichte ließ Luan nur noch bewusster werden, das Morten seltsam war und das ihn sein Gefühl nicht getäuscht hatte.

Langsam rückte er den Stuhl zurück und erhob sich etwas schwer fällig. „Ich sollte besser schlafen gehen...ich vertrage nichts und spüre schon den Rausch. Bevor ich hier versumpfe, leg ich mich doch besser auf mein Bett, sonnst motzen die Küchenmädchen morgen, wenn sie über mich drüber steigen müssen...“ meinte er nur grinsend und ging bedächtig zur Tür.

„Schlaf gut Hein...“ meinte er nur leise und erhob die Hand, als er die Küche verließ. Aus der Küche hörte man nur ein in Gedanken versunkenes „Nacht...“, bevor die Tür sich schloss und Luan von der frischen Luft regelrecht geohrfeigt wurde.

Er rieb sich müde übers Gesicht und blickte dann hinauf zum klaren Himmel, an dem man wunderbar die Sterne abzählen konnte. Der Mond schien unheimlich hell und eine Fackel war in dieser Nacht überflüssig, um sicher sein Ziel zu erreichen.

Ein lautes Seufzen entkam ihn und anstatt in Richtung Schlafkammer zu gehen, wanderte er noch etwas umher. Mit müden Schritten setzte er sich schließlich direkt vor den Stall und dachte nach.

Wieder kam die Frage auf, was ihn hier überhaupt noch hielt. Warum er nicht schon lange Hyrule verlassen und seine Vergangenheit hinter sich gelassen hatte. Und wieder kam er zu keiner Antwort, die ihm selbst befriedigte. Die alles klar stellte...

Immer wieder kamen nur die Bilder von einem hübschen Mädchen, das ihn anlächelte. Das er auf die Wange küsste, weshalb sie beide leicht rot wurden. Mit der er tanzte und sie wegen seinen Fehlschritten beide heiter lachen mussten.

Luan spürte wie sein Herz etwas fester klopfte und fasste sogleich mit seiner rechten Hand an seine Brust. Dieses Mädchen bereitete ihm Herzschmerz, obwohl sie nicht einmal in der nähe war. Obwohl das ganze jetzt schon gute zwei Jahre her war und obwohl sie ihn nicht glaubte und ihn somit in die Verbannung geschickt hatte.

Er wusste nicht was er fühlen sollte. Das einzige was für ihn fest stand war, das dieser Zwiespalt ihm nicht gut bekam!

Vielleicht war es der Alkohol, vielleicht auch sein Herz, das Luan in diesen Augenblick befahl auf zu stehen, seine Sachen zu holen und sofort nach Hyrule zu reiten.

Keine Flucht mehr! Keine Briefe, die seine Gemütslage erklären sollten! Ein Gespräch...von Angesicht zu Angesicht! Ja genau das musste es sein!

Voller Elan -aber doch etwas wackelig- sprang er auf. Ging in das Schlafzimmer der Knechte, die allesamt schon schliefen, wobei Heins Bett noch leer war, und packte seine sieben Sachen.

Wieder draußen, warf er sich seinen Mantel um und zog die Kapuze tief ins Gesicht. Das ganze erinnerte ihn daran, wie er das erste mal mit diesen Vorhaben los gezogen war.

Schließlich betrat er den Stall und trat neben seinen alten Rappen.

„Hey mein Alter...hör gut zu. Ich weiß du hasst es mich zu tragen, doch ich muss schnell nach Hyrule und trotz deines Alters...du bist der schnellere von uns beiden...“ meinte er scherzhaft und beobachtete das Tier, das seinen Kopf leicht hob und ihn mit seinen dunklen Augen musterte.

Luan bezweifelte das der Gaul ihn tragen würde, doch trotzdem wollte er es probieren. Immerhin konnte er morgen Nachmittag schon in der Burgstadt sein, wenn er ritt. Zu Fuß dauerte es fast doppelt so lang.

Vorsichtig führte er das Pferd hinaus, sattelte es und befestigte die Satteltaschen. Daran gedacht, das er etwas zu essen und zu trinken mitnehmen sollte, hatte er nicht. Spätestens wenn er Durst bekam, würde er es schon merken.

Sachte stieg Luan aufs Pferd und klopfte dessen Hals, bevor er es antrieb und es sich tatsächlich bewegte. Überrascht beäugte Luan das Tier und grinste dann breit, als sie allmählich in Richtung Wälder ritten und ihnen nur ein dunkles Augenpaar hinterher blickte.

Morten lächelte sachte, bevor er zurück ins Haus ging und die Tür ins Schloss viel.
 

Ein Schauder ging durch seinen Körper. Allmählich wurde es ganz schön kühl auf den kalten Steinen. Doch Lance würde aushalten und den toten Mann weiter spielen, auch wenn es erniedrigend und vielleicht umsonst war...

Er biss die Zähne zusammen, als er endlich etwas von draußen hörte.

Schritte die näher kamen und leises scheppern. Als die Geräusche direkt vor seiner Zellentüre erstarben, spannte Lance sich an. Bereit innerhalb einer Sekunde beim Ausgang zu sein und jemanden zu überwältigen. Vorsichtig wurde die Klappe hoch gehoben, durch die das Tablett mit Essen geschoben wurde und wieder schepperte es leise. Es war der Metallbecher, der auf den Tablett leicht hin und her wippte.

Die Klappte ging wieder zu und Lance spürte, das die Person noch vor der Tür stand. Wieder nahm er ein Geräusch wahr. Diesmal ein quietschendes, das von den Sichtspalt rührte, der gerade zur Seite geschoben wurde.

Keine Bewegung ging in diesen Augenblick durch seinen Körper. Selbst die Luft hatte er angehalten, um mit seinen Atemzügen sein Schauspiel nicht zu verraten. Sogleich hörte er einen erschrockenen Ton, den die Person vor der Tür ausstieß und als junges Mädchen enttarnte. Man konnte nun förmlich die Nervosität, die von ihr ausging spüren. Schnellerer Atem, schnelles hin und her getippel vor der Tür.

Lance grinste in sich hinein. Besser konnte es doch nicht laufen!

'Komm schon...mach die Tür auf!' dachte er ungeduldig und als hätte sie seine Anordnung gehört, schob sich ein Riegel von der Tür. Als Lance den leichten Luftzug spürte, der durch das öffnen, der schweren Eisentür verursacht wurde, entlud sich seine Anspannung mit einen mal. Blitzschnell war er auf den Beinen und noch bevor, die Tür ganz geöffnet war, riss er diese voll auf und stand vor einem Mädchen, das gut einen Kopf kleiner war wie er. Geschockt sah sie ihn an. Immer größer wurden ihre Augen, als sich zugleich ihr Mund öffnete, doch bevor ein Ton aus diesen entweichen konnte, hatte Lance seine Hand über ihn gelegt und schob das Mädchen an die gegenüberliegende Wand.

„Verzeih meine Grobheit, doch so lange in einer winzigen Zelle eingesperrt zu sein, macht irgendwie etwas aggressiv...“ meinte er mit belustigten Unterton und erst jetzt erkannte er das Mädchen als eine Zofe von Zelda. War es etwa wirklich Zelda gewesen, die ihn hier eingesperrt hatte!? Kurz knirschte er mit den Zähnen und wand seinen Blick von dem Mädchen ab.

„Kannst du mir den Grund nennen, weshalb ich hier eingesperrt war?“ fragte er direkt und blickte sie einschüchternd an, bevor sich seine Hand langsam löste. Allerdings blieb seine Hand immer noch so positioniert, um ihren Mund wieder versiegeln zu können, falls nötig.

„I...Ich weiß nicht! Wirklich nicht!“ stieß sie ängstlich hervor und Lance erkannte an ihren ausweichenden Blick, sowie ihrer Stimme, das sie log.

Er näherte sich ihrem Gesicht und verengte seine Augen, zu schmalen Schlitzen.

„Wir spielen jetzt ein Spiel. Ich stelle eine Frage und du beantwortest sie mir...wahrheitsgemäß, klar?“ zischte er leise.

„Hat Zelda veranlasst, dass ich hier unten eingesperrt werde?“ fragte er deutlich und wartete auf Antwort.

„Ich weiß nichts! Ich schwö...“ weiter kam sie nicht, da Lance seine Hand wieder über ihren Mund presste und sie böse musterte.

„Du verstehst die Spielregeln nicht...also noch einmal! War es Zelda? Ja, oder Nein?“ zischte er und nun nickte das Mädchen leicht, wobei ihr Tränen in die Augen stiegen.

Lance seufzte und schloss für einen Moment die Augen. Er hatte es geahnt, doch bis zu dieser Bestätigung nicht wahr haben wollen.

„Also...geht doch...“ meinte er lobend und löste erneut seine Hand von ihren Mund.

„Und jetzt sag mir, wo ist Zelda jetzt?“

Das Mädchen verzog den Mund, setzte einen bittenden Blick auf und schüttelte leicht den Kopf, wobei sie leicht zitterte. Sichtlich hatte sie wirklich angst, wobei Lance das gar nicht wirklich bemerkte aus der Wut heraus, die sich während der ganzen Zeit in ihm aufgestaut hatte.

„SAG!“ befahl er ihr nun etwas lauter und blickte sich schnell nach allen Seiten um. Zwar hatte er die letzten Tage bemerkt, das hier außer ihm, wohl nie jemand war, doch vielleicht wurde ja durch den Lärm jemand von den oberen Etagen aufmerksam und von ein paar Wachen wieder zurück in den Kerker gesteckt zu werden, war nicht das Ziel seines etwas aggressiven Verhörs.

„Sie verabschiedet den Rat! Ich weiß nicht, wo genau sie jetzt ist!“ brach das Mädchen heraus und kniff die Augen zusammen. Schlagartig zog Lance die kleine Braunhaarige, von der Wand weg und schob sie in die Zelle, in der er gerade noch gesteckt hatte. Bevor er die Tür schloss, suchte er noch einmal ihren Blick.

„Hast du mir das Essen jeden Tag gebracht?“ fragte er nun freundlicher und bekam nur ein zögerliches nicken als Antwort.

Schnell beugte er sich zu ihr und küsste sie auf die Wange, was ihren Blick nur noch verstörter werden ließ.

„Danke...ich hoffe dir selbst schmeckt es genau so gut wie mir~“ meinte er süffisant und verriegelte die Tür. Das Risiko, dass das Mädchen zur nächsten Wache rannte und ihn 'verpetzte' war für ihn einfach zu groß.

Mit großer Vorsicht schlich er sich durch das Schloss, worin er überaus geübt war, da er schon des öfteren kleinere Ausflüge unternommen hatte, von denen Zelda nichts mit bekommen sollte.

In ihren Zimmer angelangt, fand er dieses nur leer vor. Bedächtig ging er auf den Balkon und blickte hinunter. Vor dem Schloss waren einige Kutschen, in die gerade einige dickliche, in protzigen Roben gekleidete Leute einstiegen. Und auf der Zugbrücke stand sie...

„Zelda...“ hauchte er und in seine Stimme mischte sich ein Funken Missachtung.

Das was sie ihm da angetan hatte, brauchte wirklich einen guten Grund...

Lance beobachtete, wie Zelda sich umwand und zurück ins Schloss ging. Es gab nur drei Orte, an die sie jetzt gehen würde.

Der eine war ihr Gemach, in den er sich gerade befand. Der nächste der Thronsaal und der letzte der Innenhof. Für Lance war es am wahrscheinlichsten, das sie den Innenhof aufsuchen würde. Das Wetter war schön und, wenn er den Blick zur Sonne hob, war es gerade mal Nachmittag. Wieder wanderte er durchs Schloss, dieses mal wieder nach unten. Allerdings nicht mehr so besonnen wie zuvor.

Langsam näherte er sich seinen Ziel, doch bevor er durch den Steinbogen schritt, der zu den Ort führte, wo Zelda sonnst bevorzugt war, eröffnete sich ihm eine Szenerie, die er nicht erwartet hatte. Ohne es wirklich zu wollen hielt er in den Schatten, die der Bogen warf inne.
 

Auf den steinernen Treppen, vor einen Fenster, das Licht in den Thronsaal warf, stand ein junger Mann. Blondes Haar und blaue Augen. Sein Körper war in einen staubigen, hellbraunen Mantel gehüllt und sein Blick ruhte auf einer schönen jungen Frau die im gepflegten Garten stand. Blondes Haar und blaue Augen...eine Königin.
 

„Zelda...“ grüßte der junge Mann mit ernster Stimme und nickte ihr leicht zu.
 

„Link...“ hauchte die junge Königin fassungslos.

Dum spiro, spero.

(ja es geht weiter...in altgewohnter fehlerhafter Qualität XD)
 

Es war bereits später Nachmittag und eine geradezu unnatürliche Hitze für die frühe Jahreszeit hatte sich über die Stadt gelegt. In den angelegten Gärten und Parks Hyrules hörte man monotones Zirpen. Hingegen den Vögeln wohl die große Lust am Singen vergangen war, obgleich der Frühling Einzug nahm.
 

Überall wurde es ruhiger, gemächlicher je näher der Abend heran rückte. Überall, außer im Schlosshof, unter dem schon seit Jahrhunderten bestehenden Steinbogen, der an den Lieblingsplatz der Königin führte. Lance Finger der linken Hand, die auf der kühlen Mauer lagen, verkrampften sich und bildeten eine vor Zorn bebende Faust.

Immer noch stand er wie gelähmt im Schatten, betrachtete das Bild, das sich ihm bot. Eine brutale Gewissheit bohrte sich in seinen Kopf, brachte ihn beinahe dazu vor Ekel über die Skrupellosigkeit dieser Frau zu würgen. Sie war diejenige gewesen, die ihn bei jeder Kleinigkeit an moralischen Verfehlungen mit Fassungslosigkeit begegnete. Sie war die, wo tobte sobald er nicht einem Ideal entsprach. SIE war sein Gewissen! Und nun? Nun musste er feststellen, dass sein so reines, mahnendes Gewissen ihn betrog. Doch viel schlimmer als dieser Verrat, schmerzte die Tatsache das es dieser Kerl war! Luan! Nur einmal waren sie sich begegnet. Einmal waren beide geschockt von ihrer Ähnlichkeit und dieses eine mal war wenigstens sofort für Lance klar, dass sie Feinde waren.
 

Wie zwei Hunde, die um ein Revier stierten, aber sich erst drohend an knurrten, bevor sie zuschnappten. Und nun stellte Lance mit bitteren Beigeschmack fest, dass er diesen Kampf verloren hatte. Weshalb sollte Zelda ihn sonst in den Kerker sperren und ihn somit los werden wollen? Egal wie seltsam und nicht real es doch wirkte, dass es jemanden gab, der ihm so ähnlich sah. Es war so. Er wurde ausgetauscht! Gegen jemanden der vielleicht nicht so viel ärger machte?

Es war kein Kummer den er empfand. Es war brodelnde Wut, die selbst den Schmerz seines gebrochenen Herzens verschlang. Er hatte sie wahrhaftig auf seine ganz eigene Art geliebt und nun war alles vorbei. Vernichtet. Zertrümmert.

Ein scharfes Zischen entwich ihm durch die zusammengepressten Zähne und der blonde Hylianer, der auf der Treppe stand und gerade ansetzen wollte etwas zu sagen, schreckte leicht auf, starrte in seine Richtung. Helle blaue Augen. So als würde man in einen klaren Bergsee starren.

Diese blauen Augen würde er auf ewig hassen!
 

Luans Herz klopfte so heftig gegen seine Brust, dass es ihm den Atem raubte. Unter einer Maske von völliger Ruhe, die er vor Zelda aufrecht erhalten wollte, war er drauf und dran erneut zu fliehen vor dem, was genau vor ihm lag. Er hatte noch gar nicht realisiert, dass er hier war. HIER wo doch alles angefangen hatte und nun sollte es hier enden? Ein letztes mal sollte er in diese Augen sehen und danach nie wieder?

Es ging nicht...

Er bekam kein Wort heraus. Alles was er sagen wollte, was ihn nun über zwei Jahre quälte, war wie weggeblasen.

Das sie ihm unrecht getan hatte!

Das sie ihm damals zuhören hätte sollen!

Warum sie ihm nicht einfach vertraut hatte!?

Sie sollte doch einsehen, dass sie damals falsch lag! Er wollte es ihr erklären. Das erzählen, was wirklich geschehen war, doch hatte sie ihm nie eine Chance gegeben...

In diesem Augenblick wo er endlich den Mut dazu aufgebracht hatte, sich ihr zu stellen, Antworten zu fordern, war er nicht mehr dazu im Stande ein Wort zu sagen!
 

Fast schon verzweifelt öffnete er leicht den Mund, wollte es erzwingen. Doch das einzige was seine Gedanken beherrschte war die konfuse Idee, Zelda in den Arm zu nehmen. Seine Stirn an ihre Schulter zu lehnen und mit seinen Händen über ihren Rücken zu streichen, wobei ihr goldenes Haar seine Handrücken streifte. Ein inneres Verlangen verbrannte ihn förmlich. Ließ den Hass, der durch diesen Vertrauensbruch entstanden war kurz in Vergessenheit geraten, obgleich er diesen irgendwo tief in ihm noch spürte.

Es hatte wenig mit der vergangenen Liebe zwischen ihnen zu tun. Was diesen Wunsch auslöste, war vielmehr die Erinnerung daran, wie viel sie schon gemeinsam durchgestanden hatten.
 

Ein weicher Ausdruck kam auf seinem Gesicht zum Vorschein, während er ihr tief in ihre Augen blickte. Dieses tiefe Blau. So intensiv wie ein wolkenloser Himmel im Sommer, was ihn in den schlimmsten Zeiten aus der Dunkelheit geführt hatte, wenn er dachte es nicht mehr auszuhalten.

Sie hatten seine Seele so oft geheilt ohne es zu wissen!

Sie hatten seine Seele so oft gequält ohne es zu ahnen!

Egal was nun zwischen ihnen war. Diese Augen konnte er nicht hassen. Diese blauen Augen würde er auf ewig lieben!

Luan ging einen kleinen Schritt auf sie zu und sog die aufgeheizte Luft in seine Lunge ein. Jetzt fühlte er sich dazu in der Lage mit ihr zu reden. Doch gerade als er seine Stimme erheben wollte, nahm er ein Geräusch war und wand seinen Blick in Richtung des Steinbogens, wo er zwei rot glühende Augen im Schatten bemerkte.
 

Zelda betrachtete Links Gesicht. Es schien für ihn zu sprechen. Zuerst die Härte, die ihr Herz zerriss, dann der Zwiespalt, der ihr fast Tränen in die Augen trieb und dann eine so wohl bekannte Wärme, die ihr Herz flattern ließ. Sie wusste selbst nicht, weshalb sie eine Art Hoffnung verspürte. Immerhin war sie diejenige gewesen, die ihn fort geschickt hatte. Doch insgeheim hoffte sie wirklich, dass er ihr etwas sagte, was die vergangenen zwei Jahre zu einem bösen Traum degradierten. Sie auslöschten und statt ihrer die Gewissheit da ließen, dass alles so werden würde wie früher. Eine so naive Vorstellung!

Sie konnte nicht mit dem Mann zusammen sein, der ihren Vater getötet hatte. Unter keinen Umständen. Doch vielleicht konnte sie ihm jetzt die Frage stellen, die sie ihm damals nicht stellen konnte, da sich die Ereignisse überschlagen hatten.

Warum?
 

Ein so schlichtes Wort, dessen Bedeutung doch so groß war. Diese Frage quälte sie seit dem Tag als sich dieser ganze Albtraum abgespielt hatte. Allerdings unterbrach ein Zischen abrupt die Stille zwischen ihr und Link.

Nachdem Link über ihre Schulter schaute, wand nun auch sie ihren Blick zurück und erschrak bei dem Anblick von einem gefährlich glühenden Augenpaar. So viel Hass lag in ihnen und Zelda erkannte erst bei genauem betrachten, dass diese wütenden Augen keinem Monster gehörten.

„Lance...“, hauchte sie und nun schlug ihr Herz noch heftiger. Nun nicht mehr wegen dem Hochgefühl, dass sie kurz zuvor gefühlt hatte, sondern weil sie nicht fassen konnte, dass Lance wirklich hier war.
 

Wegen dem Besuch des Rats hatte sie Lance durch ihre Magie eingeschläfert und in den Kerker verfrachten lassen. Natürlich war diese Vorgehensweise nicht in Ordnung, doch dachte sie, keine andere Wahl zu haben. Lance sah Link zu ähnlich und den Zauber, den sie verwendete, um zu verhindern das er versehentlich als Link erkannt, oder vielmehr verwechselt wurde, wirkte nur bei der Dienerschaft des Schlosses. Der Rat war nicht so leicht zu täuschen und dieser Zauber wirkte nur in einen bestimmten Radius, weshalb sie stets in Panik geriet wenn Lance das Schloss verließ.
 

Eher in einer Kurzschlussreaktion, weil Lance erneut das Schloss verlassen wollte und das ausgerechnet zu so einem ungünstigen Zeitpunkt, fühlte sie sich dazu gezwungen, ihn so zu behandeln. Trotzdem war ihr durchaus bewusst, dass er sie nun zur Rechenschaft ziehen würde...

Ihre Lippen wurden kurz zu einer schmalen Linie, was sie wie ein schuldbewusstes Kind wirken ließ. Sie machte einen Schritt auf ihn zu und erschrak erneut als er nun gänzlich aus den Schatten trat und sie sein Gesicht sah.

Eiskalt.

Mit einen herablassenden Blick streifte er sie und ging dann direkt an ihr vorbei. Ihre Hände, die sie leicht angehoben hatte, falteten sich ineinander und verharrten vor ihrer Brust. Ihr ratloser Blick wanderte zu Boden und sie stand regungslos da. Geschockt über Lance. So hatte er sie nie zuvor angesehen. Scheinbar ohne jedes Interesse, ohne jedes Gefühl außer Abneigung!

Zelda schluckte hart und wagte erst dann sich langsam nach Lance um zuschauen, der gerade Link provozierend ansah.
 

Ein verwirrendes Bild für Zelda. Sie sahen sich so ähnlich und für beide fühlte sie so viel. Trotzdem waren sie verschieden wie Tag und Nacht. Auch das war ihre Schuld. Alles war ihre Schuld und das was geschehen würde, wäre genau so ihr Fehler...

Sie hätten sich nie begegnen sollen und doch standen sich beide nun gegenüber. Eine unbehagliche Stille herrschte im Schlosshof. Es verzehrte sie fast, doch wagte sie es nicht, nur ein Wort zu sagen.

Wie hatte sie das alles nur tun können!?

Langsam übermannte sie ein unfassbar schlechtes Gewissen, das ihr Tränen in die Augen trieb, doch selbst das verhinderte nicht, was nun geschehen würde. Sie konnte nichts mehr daran ändern und es kam ihr so vor als würde ihr Herz stehen bleiben.
 

„Luan...wie schnell man sich doch wieder begegnet, nicht wahr?“ zischte Lance seinem Gegenüber entgegen und Zelda wurde bleich.

Wieder begegnet!? Das konnte doch nicht sein!

„Stimmt. Es ist nicht all zulange her...“, gab Link gepresst zurück.

Zeldas perplexer Gesichtsausdruck blieb von den beiden Männern unentdeckt, da diese mit sich selbst und mit giftigen Blicken des jeweils anderen beschäftigt waren.

„...was tust du hier?“, setzte Link nun an und in Lance Gesicht zuckte es als hätte man ihn geschlagen. „Die bessere Frage ist wohl, was machst du hier!?“

Zelda hörte dem Anfang des Streitgesprächs gar nicht wirklich zu. Sie konnte nicht glauben, was hier vorging. Die Stimmen der beiden wurde immer lauter, wütender, doch Zelda konnte sie gar nicht mehr hören.

„Wie kann das sein...“, hauchte sie, was allerdings unter ging, da Link und Lance sich inzwischen noch rabiater in die Haare bekommen hatten.

Ihre Hand wanderte über ihren Mund, um das leise Schluchzen verstummen zu lassen. Sie erinnerte sich zurück an die Zeit, nachdem Link verbannt und sie durch ihre Trauer halb wahnsinnig wurde. Was sie getan hatte, um ihren Verstand zu behalten!

Es war das einzige mal, dass sie ihre Magie nur für sich eingesetzt hatte. Aus reinem Eigennutz und es hatte Folgen, die sie damals nicht erahnen konnte.

Damals hatte sie sich nichts sehnlicher gewünscht als das Link wieder bei ihr sei. Sie brauchte Halt, da ihr alles zu viel wurde. Nicht nur, dass ihr Vater tot war, sondern musste sie seinen Platz einnehmen. Sie musste Stärke zeigen, obwohl sie diese nicht aufbringen konnte. Nicht für ein ganzes Königreich. Impas Trost half wenig und Zelda ließ auch nicht mehr zu. Ihre Angst verraten zu werden von denen, die ihr am nächsten standen war zu groß, zu furchteinflößend.

Sie wusste noch wie heute, wie sie damals jeden Abend in ihrem Gemach vor dem Spiegel ihrer Schminkkommode saß. In diesen hinein starrte und sich nichts sehnlicher wünschte, dass Link hinter ihr stand, seine Arme um sie legte und sanft lächelte. Doch zugleich wünschte sie es sich nicht. Wollte nicht den Mann bei sich haben, der ihren Vater getötet hatte!

Dieser verzehrende, zwiespältige Wunsch wurde immer intensiver, bis es eines Tages geschah!

Wieder saß sie vor dem Spiegel und an diesen Tag war es besonders schwer gewesen nicht zusammen zu brechen. Tränen wanderten über die blasse Haut ihrer Wangen und in Gedanken wiederholte sie den Wunsch ihres Herzes immer und immer wieder. So flehend so bitterlich und so unsagbar ehrlich.
 

Das plötzliche leuchten ihres Triforcefragments blendete sie selbst und als sie wieder sehen konnte, stand da ein junger Mann hinter ihr, den sie zuerst nur in der Reflexion des Spiegels betrachtete. Pechschwarzes Haar, glühende rote Augen und ein Lächeln, das ihr so unglaublich bekannt vor kam, obgleich es nicht das selbe war.

„Zelda, hör auf zu weinen...“, sagte er damals, beugte sich vor und legte seine Arme von hinten um sie, wobei er seine Wange an ihre legte und sich ihre Blicke im Spiegel trafen. „...das steht dir nicht...“, ergänzte er auf seine typische freche Art, die sie bald kennen lernen würde und küsste ihren Hals.
 

Damals dachte sie immer, dass sich Lance - wie sie ihn nannte- sobald er Link begegnete, einfach verschwinden würde. Wie ein Schatten der erlosch, sobald das Licht darauf traf. Sie hatte so viele Bücher über Magie gelesen. Versucht sich das alles zu erklären und kam nur zu dem Schluss, dass ihr heftiger Wunsch wohl die Magie ihres Triforce aktivierte, ohne dass sie es bewusst gesteuert hatte. Was sie allerdings bewusst tat war, das sie verhinderte, dass andere seine Ähnlichkeit zu Link erkannten indem sie ihre Magie einsetzte. Obwohl es so verwerflich war... Obwohl es keine Entschuldigung dafür gab, was sie diesem Wesen antat, indem sie es als 'Heilmittel' für ihren Schmerz missbrauchte...

Sie konnte nicht anders! Egoismus, denn sie gar nicht zu rechtfertigen versuchte, sondern sich selbst dafür verdammte.
 

Und nun stand Lance Link gegenüber. Sie brüllten sich an und Lance verschwand nicht. Er war noch da. Er war kein Schatten, der verschwand! Sie spürte so viele widersprüchliche Gefühle in sich aufsteigen, dass ihr schwindlig wurde. Zelda war dankbar und zugleich entsetzt darüber.

Allerdings verschwand der Schwindel schlagartig als Zelda Lance Faust in Richtung Link fliegen sah. Ein Schreckenslaut entkam ihrer Kehle und sie riss ihre zu Fäusten geballten, zarten Hände an ihre Brust.

Link wich aus. Er hatte wohl damit gerechnet und beugte sich unter Lance Faust hinweg, umschlang seinen Oberkörper und riss ihn so mit Wucht zu Boden. Zelda stand da, betrachtete kurz mit offenen Mund wie die beiden sich prügelten, bis ihr Verstand wieder voll einsetzte.

„Hört auf! Hört sofort auf!“, rief sie den beiden zu und als diese nicht reagierten zögerte sie keinen weiteren Augenblick Lance, der gerade obenauf war, weg zu zerren. Er wehrte sich im ersten Moment, stand dann aber selbstständig auf. Eine feine Blutspur lief von der rechten, aufgeplatzten Augenbraue hinab, hingegen Link es nur an der Lippe erwischt hatte. Mit einen wütenden Ausdruck wendete Lance nun ihr seinen Blick zu, packte sie grob an den Oberarmen, so dass sie regelrecht dazu gezwungen war, ihn anzusehen. Sein Blick sagte eigentlich schon alles. Zelda verzog ihren Mund schuldbewusst, obgleich sie nicht ahnen konnte, was genau Lance ihr vorwarf. Er hingegen schloss aus ihrem Blick ein Geständnis.

„Lance...lass es mich erklären!“, bettelte sie und ihre Hände wanderten an seine Arme.
 

Lance schluckte hart. Was gab es da zu erklären!? Mit einer fast schon angewidert wirkenden Bewegung ließ er sie los, um zu verhindern, dass ihre Hände ihn berührten.

Was bildete sie sich überhaupt ein!?

Erst hinterging sie ihn auf widerlichste Weise und nun wollte sie auf heile Welt machen, indem sie ihn betatschte!? Er wusste sehr wohl, dass er gerade übertrieb, doch sein Zorn und besonders sein Stolz untergruben jeden klaren Gedanken der Vernunft.

„Ich will es nicht hören!“, zischte er, wobei er sich bemühte nicht laut zu werden. Lance sah im Augenwinkel, wie Luan sich aufrichtete und sich mit dem Handrücken das Blut wegwischte. Unweigerlich musste er befriedigt Lächeln. Das hatte er verdient. Eigentlich war das ohnehin zu wenig! Viel zu wenig...

Plötzlich fühlte er Hände an seinen Wangen. „Lance!

„Bitte...“, hauchte sie ihm entgegen, worauf er förmlich spürte, wie seine Seele und sein Körper nachgeben wollten.

Er schloss die Augen. Lance wollte sie nicht ansehen. Wollte nicht weich werden!
 

~fünf Minuten zuvor an der Schlossmauer~
 

„Cecil, du bist so lahm wie ein alter seniler Greis, der seinen Gehstock vergessen hat...“

„Aber Herr! Ich beeile mich bereits. Doch ihr sagtet doch selbst, dass ich achtsam damit umgehen soll!“

„Achtsam heißt nicht im Schneckentempo! Noch etwas langsamer und mein ganzer Zeitplan gerät ins wanken!“

Morten betrachtete seine Fingernägel, während er kurz davon ab ließ, Cecil weiterhin nervös zu machen. Synon schnaubte verächtlich und tänzelte einen halben Meter zur Seite, was Morten allerdings nicht tangierte und weiterhin in regloser Position auf seinem Pferd verharrte.

„Herr! Sagt...für was soll das überhaupt gut sein?“, fragte Cecil und man hörte in seiner Stimme deutlich, wie abgeneigt er der körperlichen Arbeit war, die ihm aufgetragen wurde. Er verstreute gerade ein pechschwarzes Pulver so, dass ein schmaler Streifen zur hohen Mauer des Schlosses Hyrule reichte. Vielleicht fünf Meter lang und keine zehn Zentimeter breit.

„Das siehst du gleich. Jetzt schütte den Rest direkt an die Mauer.“ In den Befehlston von Morten, mischte sich garstige Ungeduld. Nachdem Cecil den Leinensack entleert hatte, schritt er zu seinen Herrn zurück, der nunmehr in Bewegung geriet. Langsam griff Morten in seine Satteltasche und holte zum einen ein kleines Fläschen heraus, das merkwürdig leuchtete, zum anderen ein Päckchen. Unscheinbar in dreckigen Stoff eingeschlagen. Ohne ein weiteres Wort, drückte er Cecil das Fläschchen in die Hand und ritt zur Mauer, wo das schwarze Pulver zu einen kleinen Berg aufgeschüttet worden war. Scheinbar achtlos, ließ er das Päckchen genau darauf fallen und wand sich seinem Diener zu.

„In fünf Minuten öffnest du das Glas, während du es an den Anfang der Pulverspur hältst. Hast du das verstanden?“, fragte Morten nun vollkommen ernst und zeigte für einen Moment an das Ende der Spur, die sich in der Wiese verlor.

Cecil blieb verwirrt zurück, während Morten sich entfernte und schließlich außer der Sichtweite seines Dieners vom Pferd stieg.

„Komm heraus...“, forderte er in die scheinbare Einsamkeit und ging einige Schritte als sich ein alter Bekannter rührte und mit röchelnden Atemzügen aus den Schatten einer alten Buche trat. Das unförmige Wesen wirkte fast schon so als würde es immer schon dort stehen, bis Morten sich mit überaus gelassenem Schritt näherte und es auf einmal kleiner wirkte wie zuvor.

„Es wird gemacht, wie ich es von dir verlangt habe...“

Dürre, schwarze Finger schoben sich über das Holz der Buche und verschwanden unter dem Stoff, der das Wesen verbarg. Durch den Körper ging eine Bewegung, die wie ein Nicken anmutete.

Morten lächelte milde und nickte zufrieden.

„Gut...mehr verlange ich heute nicht...“
 

Cecil betrachtete das harmlose Fläschchen und drehte es im Licht hin und her. Immer wieder schaute er sich um, da seine Angst von Wachen aufgegriffen zu werden seiner Neugierde überwog. Sein Herr hatte ihm zwar versichert, dass keine Wache hier her finden würde, doch wirklich vertrauen wollte er ihm da doch nicht.
 

Ein leises Seufzen entkam ihm und als er grob schätzte, dass fünf Minuten vorüber waren, löste er schwungvoll den Korken von der Flasche und begab sich zum Anfang der Pulverspur. Etwas unschlüssig beugte er sich hinab und erst jetzt spürte er, wie seine Hand -in der er die Flasche hielt- langsam warm wurde. Als nun sein Blick auf die warf, schrie er erschrocken auf. Rote Flüssigkeit tropfte über seine Hand, doch das war nicht das Schlimme!

Rote Flecken breiteten sich auf der beträufelten Haut aus und begannen entsetzlich zu brennen. Cecil ließ die Flasche fallen. Direkt in die Pulverspur. Schlagartig donnerte es und helle Flammen schlugen in alle möglichen Richtungen. Mit getose entflammte das Pulver, bildete dabei eine Feuerspur, die auch Cecil erfasste, der unter Schock und Schmerz versuchte die Flammen, die seine Kleidung hinauf krochen aus zu schlagen.

Das Feuer arbeite sich innerhalb von Sekunden seinen Weg zur Mauer. Zum Päckchen...

Cecil schrie Lauthals vor Schmerz, doch ging der Schrei in der darauf folgenden Explosion vollkommen unter, die seinen Körper, sowie einen Teil der Schlossmauer in tausend Stücke riss.
 

~jetzt, im Schlosshof~
 

Eine gigantische Erschütterung sorgte dafür, dass Lance zu Boden gerissen wurde. Nach einem Moment vollkommener Verwirrung war er wieder mit vollem Geist da und sah, wie Zelda, die gerade noch vor ihm gestanden hatte, ebenfalls auf dem Boden verharrte und sich mit schmerzverzerrten Gesicht ihre Ohren zu hielt. Der viel zu Laute knall, der sein Denken kurz durcheinander gebracht hatte, dröhnte in seinem Kopf. Löste dazu auch noch ein grausames Pfeifen in den Ohren aus.

Dicke, nebelartige Schwaden waberten umher und erschwerten die Sicht. Es brannte in den Augen und biss bei jedem Atemzug. Er hustete, doch hörte er das Geräusch nur dumpf, wie durch eine dicke Mauer. Lance wollte sich aufrichten, doch erst jetzt Bemerkte er den großen Steinbrocken, der auf seinem linken Bein lag. Geschockt versuchte er den Brocken zu bewegen und spürte nun einen dumpfen Schmerz aufkommen. Nichts rührte sich und er keuchte aufgrund des Schwindels, der ihn nun langsam überkam.
 

Mit verengten Augen schaute er sich um. Überall lag Geröll. Der Torbogen, in dem er zuvor noch gestanden hatte, war vollkommen zusammen gebrochen und dort, wo sich zuvor die Schlossmauer in die Höhe streckte, klaffte ein riesiges Loch.

Wieder hörte er dumpfe Hustgeräusche. Diesmal allerdings nicht von sich selbst. Sein Kopf drehte sich wie ferngesteuert zur Seite und sogleich erblickte er Luan, der sich gerade aus einer Schicht Dreck frei kämpfte. Durch den Anblick angespornt, drückte er erneut gegen den Steinbrocken, der erst nach erheblicher Anstrengung zur Seite rutschte. Lance unterdrückte den Schmerzensschrei und atmete stattdessen gepresst. Wieder wurde ihm schummrig und er konnte nur mit Müh und Not verhindern, dass er umkippte.
 

Luan stand inzwischen neben Lance, wobei er ihn gar nicht wirklich wahr nahm. Ein unangenehmes, unaufhörliches Surren nahm ihn jede Orientierung. Er konnte nur fassungslos über das Chaos starren, bis er Zelda am Boden erblickte. Gerade wollte er sich zu ihr hinunter beugen, als sich plötzlich eine formlose Gestalt hinter Zelda manifestierte.

Er blinzelte, da er schlicht meinte, dass der Staub in seinen Augen dieses Bild verursachte. Doch als selbst das nichts half, überkam Luan die Gewissheit.

Eine schemenhafte Hand ohne jede Kontur griff nach Zelda, umschlang ihr schmales Handgelenk. Gerade wollte Luan seine Klinge ziehen, da stürzte ein Schatten von der Seite heran, den er als Lance erkannte. Der Anblick irritierte ihn, weshalb er zögerte und als ob das Wesen ihn aufgrund dessen verhöhnen wollte, grinste es ihn an.
 

Es war kein Grinsen, wie man es von einer anderen Person kannte...es hatte keine Form. Nichts was man als Mimik betiteln würde. Eher war es wie ein Wort, das breit auf die Stirn des Geschöpfes geschrieben stand und dessen Bedeutung so klar war, wie das Wasser in einem Brunnen.

Nur wenige Sekunden waren vergangen und trotzdem kam es Luan wie in Zeitlupe vor, was sich vor seinen Augen abspielte.

Lance rechte Hand streckte sich und wollte Zelda erfassen, doch bevor er sie überhaupt berührte, verpuffte sie samt der undefinierbaren Gestalt. Dunkle Schwaden erhoben sich und vermengten sich mit dem, noch immer herumschwirrenden, aufgewirbelten Staub der Explosion.

In diesem Augenblick bewegte sich die Zeit wieder normal und Luan wurde bewusst, was geschehen war.

Stumm starrten beide Männer auf die leere Stelle vor ihnen. Keiner rührte sich.
 

„Sichert alles ab!“, rief eine hektische Frauenstimme und deren Besitzerin ging durch die Reihen von Wächtern, die sich nun in alle Richtungen verteilten. Eine Einheit von gut zwanzig Leute folgte ihr unauffällig, während sich die großgewachsene Frau, mit der gebräunten Haut und den schlohweißen Haar, sofort in den Hof begab.

Noch war nicht klar, was geschehen war, weshalb Impa in heller Aufregung erst mal alles sichern wollte, auch wenn sie wusste, dass Zelda mit Gewissheit im Hof gewesen war.

Der Torbogen, der in den Innenhof führte war verschüttet, weshalb Impa den Weg von außen wählen musste. Weitere Zeit verschwendet...

Nachdem sie die zerstörte Mauer nun vor sich sah, schauderte sie. Innere Unruhe packte sie und bohrten ihr Ängste in den Kopf.
 

Zelda war gewiss nichts zu gestoßen!, redete sich Impa wenigstens ein und beschleunigte ihren Schritt noch einmal. Als sie über einige Trümmer stieg und dabei die folgenden Wachen hinter sich ließ, erblickte sie zwei Personen, die definitiv nicht Zelda waren. Angespannt zog sie ihr Kurzschwert und verengte ihre Augen zu schmalen Schlitzen, um besser durch den herumwirbelnden Staub zu sehen.

Blone Haare, sitze Nase...dieses Gesicht...

Impa stockte in der Bewegung, starrte den Blonden schockiert an.

„Link!?“, brach ihre Stimme durch die fast unheimliche Stille, die nur durch das leise rascheln von Steinchen, die auf den Boden kullerten gestört wurde.

Sein Kopf wand sich ihr zu und seine Mimik wirkte ausdruckslos. Ihr Blick huschte umher, bevor sie sich weiter wagte. Den zweiten Mann – mit dem schwarzen Haar- hatte sie wahr genommen, doch dessen Gesicht konnte sie noch nicht sehen.
 

Nirgends war Zelda zu sehen. Die Befürchtung, dass sie unter den Geröll lag, wurde immer wahrscheinlicher. Doch wie konnte das sein? So eine Explosion konnte doch nur mit Hilfe von Magie zu Stande kommen und Zelda hätte so eine Macht gewiss gespürt!

Es sei denn...

Impas misstrauischer Blick richtete sich auf den verbannten Helden der Zeit.

Es sei denn... jemand mit ähnlichen Kräften wie Zelda war dafür verantwortlich...

Wer konnte schon ahnen, was Link in der Zeit seiner Verbannung an Kräften erlangt hatte?

Warst du das!?, fragte sie sich im Geiste, während sich ihre Leute um sie scharrten und ebenfalls entsetzt in den verwüsteten Innenhof starrten.

Plötzlich wand sich der Schwarzhaarige um und Impas ernster, respekteinflößender Blick schrumpfte kurz in schlichte Verwunderte zusammen.
 

Er sah aus wie Link...

„Was bei den Göttinnen...“, entkam ihr unsicher und kaum hörbar, bevor sie sich wieder fing.

„Was wird hier gespielt!?“, fegte ihre erboste Frage über den Schutt. Beide Männer richteten sich vollends auf und blickten zu ihr, wobei der Schwarzhaarige Link sie mit einen Blick musterte, der ihr erschreckend vertraut vor kam.
 

Lance atmete tief ein. Es war eine gewisse Erleichterung Impa zu sehen, auch wenn er und sie kein gutes Verhältnis zueinander hatten. Als er sich ihr zuwendete, durchzog ein brennender Schmerz sein Bein. Davon abgelenkt, registrierte er zuerst gar nicht was geschah. Er und Luan waren umzingelt und Lance dämmerte so langsam, dass das Ganze hier nicht gut für ihn enden konnte.

In seinen Gedankengang wurde er schnell unterbrochen, als Impa Luan ihre Klinge an die Kehle hielt. Lance unterdrückte ein schiefes Grinsen. Viel zu sehr gefiel ihm dieses Bild.
 

„Warum bist du zurück gekehrt? Wo ist Zelda!?“, fragte die Shiekah fordernd und Lance unterdrückte das verlangen den Mund aufzumachen. Immerhin war da eine Klinge an der Kehle von Luan und mit der Wahrheit wäre Impa sicherlich nicht glücklich, was ihr vielleicht eine sehr unruhige Hand verlieh. Wobei...

Wie Lance schon festgestellt hatte...

Luan hatte ja die Klinge an der Kehle!

„Zelda wurde entführt...und ich bin mir sicher das der da schuld dran hat...“, meinte er auf Luan zeigend und mit einem inbrünstigen Vorwurf in der Stimme, obwohl Lance ja wusste, dass den Blonden keine Schuld traf.
 

Im nächsten Moment trafen sich Luans und Lance blicke.

„Trottel...“, zischte Luan verächtlich.

„Penner...“, gab Lance im gleichen Tonfall zurück, bevor er das blitzen von Stahl vor sich sah und etwas spitzes an der Brust spürte.
 

„Antwortet auf meine Fragen!“, verlangte Impa drohend und in ihren Augen sah man den aufflammenden Hass. Es war nicht so, dass Lance nicht geantwortet hätte, doch war Impa wohl nicht sonderlich zufrieden mit seiner Antwort.

„Ich sagte dir bereits, dass Zelda entführt wurde, Impa! Also mach hinne und find sie!“, gab Lance langsam, aber gewohnt provozierend zurück. Im Gegenzug bekam er einen Tritt in die Magengrube, taumelte zurück und keuchte erstickend aus.

„Festsetzen!“, befall Impa knapp und die Wächter packten Luan und Lance.



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Kommentare zu dieser Fanfic (26)
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Von:  Risa
2015-06-12T22:39:13+00:00 13.06.2015 00:39
Mit Büchern werfen nennt sich intelligente Kritik! Das muss ich mir merken! XDDD
Von:  ViGaMi
2014-11-11T19:27:57+00:00 11.11.2014 20:27
Als sich das schwer fällig wirkende Etwas, in Bewegung setzte, erahnte man durch den bloßen Anblick, das dieses Wesen gewiss weder Mensch, noch Hylianer war. Heisst das, hylianer sind keine Menschen?
Von:  zuckermaus2707
2014-02-10T04:39:12+00:00 10.02.2014 05:39
Bitte bitte! Schreib weiter! Die Geschichte ist echt cool. Ich will unbedingt wissen wer den König damals ermordet hat, obwohl ich ja iwie glaub dieser Morton war das. Sag mal ist der Morton der Schatten von Garrets verstorbenen Sohn? Das würde nämlich seine starke magische Kraft erklären.
Antwort von:  Tisiphone
10.02.2014 16:49
schön wenn sie dir trotz der ganzen Fehlerchen gefällt^^ ich hatte lange keine Zeit zum schreiben und wollte eigentlich endlich mal weiter machen/ überarbeiten, aber das könnte leider noch dauern :/
Antwort von:  ViGaMi
11.11.2014 21:27
Wie lange denn noch?
Von: abgemeldet
2011-05-19T09:27:46+00:00 19.05.2011 11:27
ahhh ist das geil es geht weiter ich liebe es !!! Bin schon gespannt wie es weiter geht ???

Grüßle
Von:  Maeglin-Elensar
2010-12-21T16:00:00+00:00 21.12.2010 17:00
Ich hab alles auf einmal verschlungen, die Story ist wirklich interessant, mal Luan (also den guten Link xD) als 'bösen' zu sehen, ich bin sehr gespannt, wie es weiter geht, bitte nicht zu lange warten lassen ;)
Ausführlichere Kommentare folgen ;)
Von:  Fresh_Ju
2010-06-12T20:10:28+00:00 12.06.2010 22:10
Duhuu? *pieks* Schreibst du eigentlich noch weiter? =D
Also jetzt ned aus der Pistole geschossen, aber i-wann später mal XD
Von:  Fresh_Ju
2009-09-21T13:42:56+00:00 21.09.2009 15:42
Den täglichen Besucher, der ihm seine Verpflegung brachte, freundlich darum zu bitten ihn heraus zu lassen, war wohl vergebene liebesmüh.
Du weißt, dass ich den Satz 2- deutig seh. ;D 'Hallo, Herr Wächter...' 'Ohhh.. Lance!' (wie gesagt: er hatte ja einen 'jungen Mann' kennen gelernt xD) DÜDÜM
Mal überlegen.. was würde wohl einer meiner Figuren in so einer Situation machen (ausm gefängnis ausbrechen)?! Hrhrhrh... bei Weibern könnte ich mir schon was vorstellen. xD (Schwein!)
Bei Männern allerdings.. oO kA. Ich frag mich, wie lange du gebraucht hast, um drauf zu kommen, dass Lance sich aufn Boden legt und totstellt...
Und um nochmal auf die Frauen zurückzukommen... du kennst doch sicherlich 'Trouble' von Pink. (wo die im Gefängnis festsitzt) Wenn, dann brauch ichs net weiter erlätern. ;D
wenn er JETZT dieses Glas leeren würde- noch weitere folgten und er irgendwann halbtot in irgendeiner Ecke landen würde.

Egal!
*lach* Sehr gut, Luan! *anfeuer*
'der durchgebrannte Knecht' (es sich bildlich vorstell) FEUER! OMG! Seine Haare brennen! *feuerwehr: tatüü tatata...
'Halt! Momeeent mal! Zu der Zeit gibts doch überhaupt keine Feurwehrautos!'
Feuerwehr: 'Ehm... öhm.... tatüüü.. taaa...ta... '*wieder umdreh* ^^° *sich davonschleich*
'Hey, hier geblieben! 'XD
Immerhin hatte er Übung darin, Sachen auseinander zu hacken...
OMG! XD der (arme) schniddel!
Am nächsten Tag wechselte er kaputte Fensterläden aus und machte sonstige Arbeiten am Haus
Das erinnert mich i-wie an OBI! :D 'Wie, wo, was, weiß Luuuuan!' (dü dü dü düüüdü düüü düüü düm!)
http://www.youtube.com/watch?v=TC8WKrTnIVk
Luan war kein Handwerker
oh.. ok XD dann vergiss das wieder. Dann ist er halt... Steuererklärer/beauftragter (oder wie auch immer das heißen mag)! 'Morten, wie möchtest du denn deine 100 Mark anlegen?" "Wir haben jetzt Euros." *mit Lächeln erwidert* Luan: 'ooh....' *stille* 'wie möchtest du denn deine 100 Mark anlegen?" *wiederhol* Morten: 'Vergiss es...'
Garret liebte die Jagd, traf allerdings nie etwas - HAHA! *auslach*
Es war fast so, als würde Hein einfach beim vorbeigehen die Tiere mit einen einzigen Schuss erlegen.
Omg! Ich habe Angst.. wenn ich dann mal vorbeigeh und der mich mit 'nem Tier verwechselt.. na dann, Gute Nacht! Vielleicht war er es auch, der auf Luan geschossen hat *___* aber nee.. dann wär er ja schon tot! xP
Cecil hingegen war eher jemand der viel und gut reden konnte und die Tiere damit verscheuchte, was aber hier keinen wirklich zu stören schien.
Ich fühle mich i-wie angesprochen XD
seinen dritten Hasen erlegt
WÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄH! Das arme Karnickel! Is Karnickel eig dabbelbe wie Hase? O__o glaub net XD
„Sie hätten schon länger bleiben können! Meiner Meinung kann man einer Frau nicht allein die Verantwortung über ein ganzes Land übertragen, ohne ihr dabei auf die Finger zu sehen!“ brach er hinaus, worauf Luan zusammen zuckte.
Frauenfeindlicher Idiot <.< Aber wo er Recht hat.. wobei ich nicht weiß, seit wann (wie lange) Zelda schon regiert. Bei Unerfahrenheit würd ich es ja noch nachvollziehen. Aber net, weil sie 'ne Frau ist >__<
„Und weshalb glaubst du, das ich Hilfe brauche?“ fragte er misstrauisch und zog eine Augenbraue skeptisch nach oben. Irgendwie kam Luan das alles ziemlich seltsam vor.
Hein antwortete nicht sofort, sondern ging in den hinteren Teil des Stalls, wo er sich umdrehte und scheinbar auf Luan wartete, der nur langsam näher kam.
Och menno! Und ich dachte, Luan wird jetzt vermöbbelt und niedergeschlagen -.- aber war ja nur sir mortens Pferd!
Irgendwie erinnert mich das Pferd an das aus Herr der Ringe. (die schwarzen Ritter/Reiter, kA was, aber vor allem schwarz xD)
Der Grund für das plötzliche Anhalten von Synon war nichts anderes wie SEIN blöder Gaul!
Hahaha XD wie geil! Ich mag Luans Pferd!
das Synon wie ein kleiner Hund folgte - wie füüühf ^^
Keine Flucht mehr! Keine Briefe, die seine Gemütslage erklären sollten! - keine Steruererklärungen mehr! xD
Wir spielen jetzt ein Spiel.- omg! SAW! Gleich kommt der Clown um die Ecke, wäääh. >____< 'you wanna play a littler game?' *auf dreirad* Bäääm! *dreirad zusammenbricht*
*Lance und Zoffe 'nen Lachanfall bekommen
oder :Wahrheit oder Pflicht :D Nee.. nacher sitzen die noch in der Ecke und spielen Strip poker XD oder UNO! *lance durchs gefängnis ruft und karten hinschmeiss*
Hmm.. Sir Morten. xD Egal! Jeder hat sein dunkles Geheimnis. Und wenn ich ehrlich bin, interessiert es mich net besonders. xD (meine behauptungen wären eh net richtig, da du ja als Einzige weißt, was bei dem so abgeht :P)

„Zelda...“ grüßte der junge Mann mit ernster Stimme und nickte ihr leicht zu.

„Link...“ hauchte die junge Königin fassungslos.

Schöne Beendung eines Kapitels. Gerade beim Höhepunkt einen Schlussstrich ziehen. Das ärgert die meisten Leser ;D aber so behälst du sie auch bei deiner FF. :D
Ich finde, das ist der bisher beste Schluss aller Kapitel deiner Zelda-FF.
Wobei ich aber auch einen Kritikpunkt hab. Ich finde die Waldszene (wo die jagen)... irgendwie langweilig. Zumindest empfinde ich das. Ja, was kann denn schon so spektakuläres beim Jagen passieren? xD
Aber ich fands trotzdem langweilig. Wobei es wirklich nur diese eine Szene war. (und manche können mir jetzt auch gern widersprechen und sagen: von anfang bis zum ende toll geschrieben)
aber naja.. um ehrlich zu sein hatte ich nach der Jagdszene überlegt aufzuhören weiterzulesen... und das mache ich des öfteren, wenn ich etwas als langweilig empfinde.
Wie gesagt, du kannst die Szene sehen, wie du willst. Ist ja auch deine FF.
Aber endlich hab ich mal einen Kritikpunkt gefunden! xP Wobei ich nicht gedacht hätte, dass er so groß wäre oO aus meinen Augen. Und auch so schwerwiegend.
(wie gesagt, dass ich überlegt hatte, nicht mehr weiterzulesen) Aber das erst... nachdem die Personen vorgestellt worden waren (beim Jagen)- also quasi danach. (dass die szene langweilig war) (als klar war, wer wie gut schiesst und wer wie viel labbert xD)
liebe Grüße
Fresh_Ju
Von:  Jareda
2009-09-13T14:59:49+00:00 13.09.2009 16:59
wieder ein tolles kapitel!

du hast alle situationen, orte und gefühle sehr gut beschrieben ohne das es irgendwie zu langatmig geworden ist.

ich bin super gespannt auf das gespräch zwischen link und zelda - falls es denn überhaupt so weit kommt ^^

ich kann nur sagen tippi toppi und weiter so!
Von:  theDraco
2009-09-12T23:25:08+00:00 13.09.2009 01:25
Ich hab in der ENS gesagt, ich lese heute noch das Kapitel ....... Ich habe noch nicht geschlafen! Technisch gesehen ist für mich immer noch "heute" ;_;

Es gibt endlich Neuigkeiten von Lance! ^^ *Jubelschreie*
Aw, die Situation in dieser Gefängniszelle ist wahnsinnig geil beschrieben. Ich leide ja so mit ihm...
Einen guten Plan hat er sich ausgedacht, um da fliehen zu können!

Luan (oder Pseudo-Lance XD) führt ja doch ein beinahe schon friedliches Leben. Was auch immer ich nach den letzten Kapiteln erwartet haben mag - DAS war es eher nicht. XDDDDD Aber gut. Ich kann ihn mir als "Hausmeister" eigentlich ganz gut vorstellen. ^^ Passt irgendwo zu ihm, finde ich. Und dass er in Hein und Cecil recht gute Gefährten gefunden hat ist auch ne tolle Sache. Mal sehen, wohin das noch führt. :)

Das Abenteuer im Stall und hinterher der wilde Ritt durch den Wald hatte was. XDDDD Fragt sich nur, wieso sich Synon vom Monster zum Dackel verwandelt, sowie der olle Gaul in der Nähe ist. Ziemlich komische Angelegenheit... Sind die verwandt? ;3

Ach ja, Luan abgefüllt zu erleben ist auch so eine Sache für sich. Irgendwie möchte man es ihm mit einem väterlichen Lächeln ausreden. Aber er is ja alt genug und kann auf sich aufpassen. *lol*

Die Geschichte um Mortens Kindheit ist ... seltsam. O_O Sehr mysteriös.
Da mag man nicht an einen Zufall glauben.

Und nun steht er da ... Luan ... oder Link ...
Ich möchte einfach mal hoffen, dass Link/Luan nicht in die Zelle gestopft wird, die Lance nun lange genug bewohnt hat. ö.ö
Ist mal wieder ein fieser Cliffhanger... XDDD
Man ist gespannt, wie es weiter geht! *Daumen hoch* ^^ô

Wunderbares Kapitel, und mal ein wenig länger geraten, was einem aufgrund der Spannung und des super Stils nicht ZU lange vorkommt.
Von:  Fresh_Ju
2009-09-08T19:08:39+00:00 08.09.2009 21:08
‘Es erinnerte ein wenig an zarte Ärzte…’ WTF?! XD *verlesn
Aus der Finsternis des Raumes formte sich eine Gestalt, glitt sozusagen aus den Schatten und zog immer wieder gierig die Luft in die Lungen, was eben dieses Geräusch verursachte.
‘kkkh… khhhh….khhh…khhhh…’ OMG! XD Dark Vader!
Ein junger Mann mit markanten, sehr harten Gesichtszügen, die in ihrer Härte durch ein paar sehr dunkle, braune Augen gekrönt wurden saß auf der Bettkante eines großzügig geschmückten Bettes, woran man deutlich erkennen konnte, das er wohl höheren Standes war.
Hat der grad gefickt? XD lol.. Tut mir leid. Ich bin heut so pervers. Er hat ja nur ‘genächtigt’ (grad les) hrhrhrh….
„...Wurde das etwa gefressen?“ fragte er in scherzenden Ton weiter als die Tür zu viel und er nur noch kurz ein rot glühendes Augenpaar in einer dunklen Ecke wahrnahm. Es war klar, das er nicht das Mädchen gefragt hatte.
Woooow… XD gruselig. Hrhrhrhr.. .DÜDÜM
Epona- ‘n Pferd! *____*
Eine große Herde Kühe von einer höher gelegenen Weide zurück ins Tal begleiten…. Huuuui XD lustig! (da hätt ich mitgemacht)
Sehr rührende Szene mit dem Pferd. T____T wäääh…. WARUM?! >____<
Und Luan sitzt allein in der Dunkelheit. Mit Epona… V____V
War doch klar, dass der Typ Luan treffen wollte! Von wegn Reh..! Ja,ja! Luan sollte das Reh darstellen! *___* Da will jmd. Luan beseitigen.. Lalalala XD *hrhrhrhr
Mal sehn, wie viele Mordanschläge Morten noch vorhat ;D oder ob er.. Marlon was tut.. *hrhrhr
schnappt der sich ausgerechnet Lances Namen! Nacher wird(vl) noch versucht, Lance umzubringen xD (also den echten)
und sehr unweise zu nennen, von wo der kommt *___* (lon lon farm) ha XD da habn die den hasen wohl eingefangen >___^
Ich behalt Morten im Auge *___* Luan ist nicht sicher xD


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