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The Lord of the Rings

New Adventure
von

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Prolog

Vor einem wärmenden Karminfeuer auf einem gemütlichen Stuhl saß ein alter Mann.

Um das Feuer herum war es so dunkel, das man nur die Umrisse von den Dingen, die in der Nähe standen, erkennen konnte.Auch die des alten Mannes und des Buches auf seinem Schoß konnte man sehen.

Mit tiefer, aber ruhiger Stimme sprach der Mann:" Nun werde ich eine Geschichte vorlesen, wie sie sich vor vielen Jahren tatsächlich zugetragen hat."

So schlug er sein Buch auf und begann zu lesen...

Böse Träume sind Vorboten böser Ereignisse

1
 

Langsam sank die Sonne herab und überzog dabei alles mit einem goldfarbenen Schimmer. Möwen flogen dicht über die Wasseroberfläche hinweg, immer auf der Suche nach etwas Fressbarem. Wenn sie sich in das Meer stürzten spritzen tausende goldene Wasserperlen in die Luft. Und hatten sie einen Fisch gefangen, dann sah es so aus, als hätten sie silberne Blätter in ihren Schnäbeln.

In das Geschrei der Möwen mischte sich das Rauschen des Meeres, Wellen schwappten an die Hafenmauer und manchmal auch darüber.

Dabei rissen sie alles mit sich, was zu leicht war und keinen Halt fand, ins Wasser.Zur Hälfte schon war die Sonne am Horizont verschwunden.

Das Schiff der Elben war schon soweit entfernt, dass man es hinter einer Hand verstecken könnte, würde man einen Arm danach ausstrecken.
 

Lange schon standen sie da, sahen ihren Freunden nach. Klare Umrisse konnte keiner mehr von den Dreien erkennen, denn die Hobbits hatten Tränen in ihren Augen.

Niemand von ihnen hätte jemals gedacht, das so etwas jemals geschehen würde.

Ein Wasserfall aus Tränen lief an Sams Wangen herunter und fielen auf sein Hemd.Er umklammerte das Buch, was Frodo ihm vor seiner letzten Reise zum Geschenk machte.Den Wind in seinem Haar, das kalte Wasser an seinen Füßen und das Kreischen der Möwen, sein ganzes Umfeld nahm er kaum wahr. Alles was Sam hörte war sein Herz, das heftig schlug, und alles was er spürte, war, wie es sich vor Schmerzen krümmte. Noch immer war sein Blick auf das Schiff gerichtet, noch immer mit der Hoffnung, es würde doch noch umkehren.

Erst als es am Horizont verschwand, schwand auch seine Hoffnung.
 

Sam konnte nicht glauben, das er die Beutlins, Gandalf sowie Ellrond und Galadriel nie wieder sehen sollte!

Plötzlich erinnerte er sich an die Waldelben, die er damals mit Frodo sah. Sie waren auf dem Weg zu diesem Hafen, um Mittelerde genauso zu verlassen wie heute Frodo und die Anderen.

Nun begriff er, warum es ihn damals traurig machte. Tief in seinem Inneren ahnte Sam wohl damals schon, das ihm so eine Trennung irgendwann bevorstehen sollte.

‚Aber ist das Schicksal wirklich schon voraus bestimmt? Gibt es so was wie Schicksal überhaupt? Und wenn ja, war es Samweis Gamshee’s Schicksal einen seiner besten Freunde

zu verlieren?’

Die Frage nach dem Warum schien sich in seiner Gedankenwelt verirrt zu haben und sie fand keinen Weg heraus.

‚Vielleicht ist das ja alles nur ein böser Traum?’

„Komm zurück Frodo!“

Das schon lange zurückliegende Abenteuer hatte aus ihnen noch engere Freunde gemacht.
 

.................+))~♥~((*-*-*-*))~♥~((+.................
 

"Komm Sam, lass uns nsch Hause gehen!"

Genau im richtigen Moment riss ihn Merry aus seiner Gedankenwelt, denn gerade wollten sich Mutlosigkeit und Verzweiflung in ihr breit machen.

Auch Merry war tief traurig, auch seine Augen waren mit Tränen gefüllt, doch bemühte er sich um ein Lächeln, um Sam seine Trauer etwas zu nehmen.

"Pip! Lass uns gehen!"

Dieser hockte neben Sam und schluchzte vor sich hin. Ihn nahm das Ganze natürlich ebenso schwer mit, lud er doch all die Schuld auf sich! Merry wußte das, und so half er seinem Freund auf die Beine.

Es ist schön jemandem an seiner zu haben, der immer wieder Mut macht.

Mut!... Welch wundervolle Gabe, wenn man sie denn besitzt!

Die meisten Hobbits, die etwas von Sam's Erlebnissen hörten, behaupten, dass Sam der mutigste Hobbit aller Zeiten wäre.

Aber für ihn war und ist es heute immer noch eine Selbstverständlichkeit seinen Freunden in jeder Situation zu helfen, und sei sie auch noch so aussichtslos!

'So macht das eben unter Freunden', sagte er immer.
 

Sam konnte einfach nicht aufhören zu weinen, die nassen Spuren, die die Tränen auf der Haut hinterließen, bekamen keine Gelegenheit um zu trocknen.

Merry, der das sah, legte eine Hand auf seine Schulter und versuchte tröstende Worte zu finden: "Ich weiß, das es schwer ist, aber du darfst jetzt nicht verzweifeln! In der Vergangenheit hast du schon weit aus Schlimmeres erfahren müssen, aber nichts und Niemand konnte dich je unterkriegen! Sei stark Sam, und lass es auch diesmal nicht zu!"

Merry hatte recht!" Imponiert von den Worten seines Freundes sprach Pippin weiter.

"Trage nicht auch noch diese Last! Ich meine, Frodo ist ja nicht tot, nur lebt er nicht mehr in unserer Welt. Und ich bin sicher, du wirst immer in seinen Gedanken sein." Er legte das Buch auf Sams Brust, was dieser in seinen schlaff herunterhängenden Armen hielt.

"Jedes mal, wenn wir ihn besonders vermissen, lesen wir einfach seine Geschichte, dann ist er wieder bei uns."
 

"Also gut ihr Zwei, ihr habt mal wieder recht! Zeit heilt bekanntlich alle Wunden, das Leben muss weiter gehen, und ja, es wird weitergehen!" Ein kleines Lächeln huschte über Sams Lippen. "Lasst uns gehen."

Merry und Pippin nickten ihm zu und machen sich auf den Weg.

Sam drehte sich noch ein letzes mal zum Horzont, in diesem Augenblick war auch der letzte Sonnenstrahl im Meer versunken.
 

2
 

Stille folgte. Etwas zu still! Nicht eine Möwe war noch zu hören, und auch das Rauschen des Meeres war plötzlich verschwunden. Nicht der kleinste Windhauch war zu spüren! Das alles war seltsam!

Mit einem Mal färbte sich die Welt so schwarz, als das es natürlich sein konnte. Selbst die Hand vor seinen Augen konnte er nicht sehen. Verwirrt drehte er sich zu den anderen beiden Hobbits um. Doch wo waren sie??

Waren sie schon soweit voraus?? Das konnte nicht sein!

„Merry?! Pip!?...So wartet doch!“

Plötzlich, wie aus dem Nichts, brach ein Sturm über den Hafen herein. Er war so heftig, das der kleine Hobbit sich kaum auf den Beinen halten konnte. Doch auch der Sturm vermag es nicht, die Schwärze fortzufegen. Während Sam sich die Augen wischte, in der Hoffnung danach irgendetwas sehen zu können, fiel ihm etwas noch seltsameres auf. Das Meer! Müsste es nicht , angesichts des so starken Sturmes, riesige Wellen über die Hafenmauer werfen?? Er konnte nicht den kleinsten Wasserspritzer spüren und er stand direkt neben dem Wasser!

So langsam bekam er es mit der Angst zu tun.

„Merry!!? Pippin??“, schrie er nun aus vollem Hals, „Wo seid ihr denn?“

Aber Sam bekam keine Antwort. Vielleicht konnte er sie auch nur nicht hören? Schließlich war der Sturm ohrenbetäubend laut. Er spürte das gewaltige Kräfte an ihm vorbeizogen.

Zu allem Übel brach auch noch ein Gewitter aus. Gleißende Blitze schossen aus schwarzen Wolken, die der Sturm wohl mit sich brachte. Sam versuchte die kurzen hellen Momente zu nutzen, und hielt Ausschau nach seinen Freunden. Doch die Momente waren zu kurz um was sehen zu können. Nur ein paar Umrisse der riesigen Berge, die das Ufer umsäumten, konnte er erkennen, sonst nichts. Der Donner dröhnte in seinem Kopf, alles was er wollte, war dem Sturm zu entkommen, zurück zu seiner Frau Rosie und seinen Kindern.

Fest entschlossen machte er sich auf den Weg, er konnte nur ahnen, in welche Richtung er gehen musste um Merry und Pippin zu folgen. Doch Sam kam kaum voran, zu stark war der Sturm.

Die Berge zitterten und in der Ferne konnte man hören, wie Steinlawinen donnernd herabstürzten.

Nun setzte auch der Regen ein, Sam hatte gehofft, der Sturm ließe ihn vorüberziehen.

Dicke kalte Tropfen prasselten vom Himmel, es schien als würde alles Wasser der Welt auf das kleine Geschöpf fallen. Sam, der schon nach wenigen Augenblicken völlig durchnässt war, fing darauf fürchterlich an zu frieren.

Mit zitternder Stimme rief er weiterhin nach seinen Freunden. Sie können doch nicht einfach so von hier auf jetzt verschwinden!?

Dann erfasste ihn eine Windböe, die ihn vom Boden abheben ließ und durch die Luft zu schleudern schien. Es folgte ein heftiger Aufschlag auf dem harten Steinboden des Hafens.

Sam rang nach Luft, er hatte das Gefühl, als würde ihn eine Rippe durchbohren. Sein Rücken schmerzte.

HOL IHN DIR KLEINER AUENLÄNDER

...“Was??“

Hatte er sich verhört oder hatte er tatsächlich eine Stimme gehört? Vielleicht aber war es auch nur das Heulen des Sturmes.

Er dachte nicht weiter darüber nach. Getrieben von dem Willen nach Hause zu kommen, versuchte er aufzustehen.

Sam schrie fürchterlich auf, als er sich auf die Beine rappelte. Jeder Knochen schmerzte ihm.

Zitternd vor Kälte, die Hände vor den Buch verschränkt, versuchte er sich in der Dunkelheit zu orientieren.

Niemand außer ihm schien hier zu sein.
 

KOMM
 

Wirklich niemand?

‚Diese Worte...ich kenne sie!’

Panik machte sich in Sam breit. Er war hin und her gerissen. War das alles real? War das nur ein Traum?
 

ER IST DEIN
 

Da war sie schon wieder, diese Stimme, die ihm irgendwie vertraut vorkam!

Er versuchte zu lokalisieren woher sie kam, doch das war schwierig, wie erwartet.

„W...Wer ist da?“, schrie Sam nervös. „Z..Zeig dich!“

Und plötzlich wurde er erneut durch die Luft gewirbelt, es mussten einige Meter sein.

Der folgende Aufprall schien noch heftiger als der erste zu sein. Er war der Ohnmacht nah, ein süßlicher Geschmack lag ihm auf der Zunge, er konnte mit ziemlicher Sicherheit sagen, das es Blut war. Sein Rachen füllte sich damit und er ekelte sich etwas dabei, als er es runterschluckte.

Nachdem er einige Augenblicke regungslos da lag und nach Luft rann, konnte er ein Licht ausmachen.

Er hob seinen Kopf, der kleine Funken Hoffnung war nur wenige Meter vor ihm.

Die Umrisse eines Gesichtes konnte er sehen, doch seine Augen tränten, so konnte er nicht erkennen wer es war. Hastig wischte er sich das salzige Wasser von seinen Augen und nach einem Blinzeln traute Sam seinen Augen kaum!

„H...Herr Frodo!??“

Kann das sein? Das ist doch völlig unmöglich! Total verwirrt und von Schmerz erfüllt rollte sich Sam auf die Knie.

Nun konnte er auch den Rest seines besten Freundes sehen, wenn er es denn tatsächlich war.

Doch es war so real!! Nur wenige Meter stand sein bester Freund vor ihm an dem jetzt sichtbarem Ufer, seine Augen waren weit aufgerissen und er schien nach irgendwas greifen zu wollen.

„Was machst du denn da?“, rief Sam, der gerade irgendwie selber überrascht von dieser Frage war.

Natürlich bekam er keine Antwort.

Immer weiter beugte sein Freund sich über das Wasser, von irgendwas besessen.

„Nein Frodo! Sieh dich vor!“ „Aaaahhh“, ein zuckender Schmerz fuhr durch Sams Körper, als er versuchte sich ganz aufzurichten.

Und dann plötzlich, kam es ihm wie eine Eingebung in seinen Kopf geschossen. Er glaubte plötzlich zu wissen, was Frodo vorhat.
 

FRODO KOMM
 

Was ist das für eine Stimme, die nach Frodo rief?
 

HOL IHN DIR
 

Und WARUM rief sie nach ihm?
 

ER IST DEIN
 

Was sollte er sich holen?
 

KOMM KLEINER AUENLÄNDER
 

Und warum kann Frodo mich nicht hören?
 

Die Stimme dröhnte nun gewaltig und unaufhörlich durch die schwarze Nacht, sie wechselte in eine Sprache, die er zunächst nicht verstand.

Sie war so laut, das Sam seine eigene Stimme kaum verstehen konnte.

Noch immer griff Frodo wie von Sinnen ins Leere. Nur noch ein Schritt und er würde ins Meer stürzen.

„Lass ihn in Ruhe!!“, warnte Sam, auch wenn er keine Ahnung hatte, vor wem er Frodo schützen wollte.

Und erneut, wurde er von einer Windböe erfasst, doch diesmal wirbelte Sam nicht so hoch in die Luft, worauf der Aufprall auch nicht so heftig war. Er wüsste auch nicht, ob er noch mal so einen Aufschlag überleben würde. Wieder stand er auf, um seinem Freund zu helfen. Der Weg zu ihm kam ihm immer weiter vor. Natürlich war der Weg weiter, nach dem er mehrere Male zurück gestoßen wurde. ‚Weit ist in diesem Falle mit ewig zu definieren’, dachte er.

Sam kämpfte sich durch den Sturm, doch er kam immernoch kaum voran. Wie eine Mauer stellte sich ihm der Sturm entgegen.. Ein Schritt unerträglicher als der Nächste, aber voller Entschlossenheit, kämpfte er sich langsam weiter durch die wasserfallartigen Regenfälle. Sam’s Sorge galt nun einzig und allein Frodo. Zitternd setzte er einen Schritt vor den Nächsten.

Plötzlich hatte er das Gefühl, als würde der Sturm nachlassen, und auch der Regen ließ nach.

Je näher er an seinen Freund heran kam, desto wärmer wurde es.

Doch schneller als erwartet, kam er zu seinem Freund, nur noch wenige Schritte waren es, bis er ihn erreichen würde.

Trotz der immer noch dröhnenden Stimme, war die Wärme die reine Wohltat, auch sein Blick schärfte sich, weil ihm kein Regen mehr ins Gesicht peitschte.

Aber so schnell, wie er sich an der Wärme erfreute, so schnell wich die Freude der Unerträglichkeit.

Es wurde heißer und heißer. Seine Kleidung konnte nicht mal trocknen, denn Schweiß lief nun an seinem ganzen Körper hinunter.

Noch kannte Sam den Grund nicht für die nun unerträgliche Hitze die diesmal der Grund für seine Benommenheit war.

Er jappste nach Luft, die nur wenig vorhanden zu sein schien, und wenn , dann nur sehr dünn.

Nur noch wenige Schritte lagen zwischen den beiden Hobbits, umringt von der tosenden Stimme.

Sam streckte seine Arme nach ihm aus, doch bevor er ihn packen konnte, stürzte dieser ins Meer.

„Neeeeeiiiiiiiiiiiinnnnnnnnnnn.................“
 

Wieder folgte völlige Stille.
 

Mit letzter Kraft zog sich Sam an das Ende der Hafenmauer, er war bei dem Versuch Frodo zu greifen gestürzt.

Die Stimme war völlig verschwunden und statt des Meeres wand sich nun ein glühend heißer Lavastrom unter ihm vorbei, was auch die plötzliche Hitze erklärte.

Aber wie ist das möglich? Wie kann denn aus kaltem Wasser plötzlich heiße Lava werden?

Das kann nur ein Traum sein!

Und wieder stellte er sich die Frage, ob man in einem Traum alles so real wahrnehmen konnte.

Aber diese Frage verschwand wieder aus seinen Gedanken, bei dem Blick in die kochende Lava.

Sam spürte, wie der letzte Rest Mut aus ihm wich, denn ein Sturz in die Masse konnte niemand überleben!

Er schnaufte vor Erschöpfung, auf die Beine kam er nicht mehr, zu schwer waren seine Verletzungen, die ihm erst jetzt so richtig bewusst wurden. Kraftlos ließ er seinen Kopf fallen, Tränen schossen ihm in die Augen, Einsamkeit und Trauer beherrschten ihn nun.
 

3
 

Eine Sekunde, eine Minute, eine Stunde...ohne jegliches Zeitgefühl lag Sam da. Sein Atem wurde ruhiger, seine Augen schwerer, im Hintergrund der rauschende Lavastrom. Nur das Licht der Hitze hinter ihm spendete etwas Licht, sonst herrschte völlige Dunkelheit. Tausend Gedanken streiften ihm durch den Kopf. Er dachte an Frodo, an das was die beiden tatsächlich in den Schicksalsbergen erlebt hatten. Er dachte an den Abschied, der gerade erst gewesen war.

Er versuchte nachzuvollziehen, wie Frodo plötzlich vor ihm stehen konnte, wenn er doch gerade mit einem Schiff der Elben Mittelerde verlassen hatte. Aber er war zu müde, um eine halbwegs plausible Erklärung dafür zu finden. Auf einmal dachte Sam an Rosie, dieses liebliche Geschöpf, seine Frau. Er hatte sie tatsächlich geheiratet, seine große Liebe. Ihm kam der Augenblick in den Sinn, wie er und Frodo damals auf diesem Felsen lagen, umschlossen von Lava, abgeschnitten von jeglichen Fluchtwegen. Sie sprachen vom Auenland, was sie alles vermissten, und Sam erzählte seinem Freund, wie sehr er Rosie lieben würde und das er sie heiraten würde, wenn er wieder heim käme.

Er kann sich noch erinnern, wie traurig er darüber war, weil er glaubte, er würde sein geliebtes Auenland nie wieder sehen. Das sein Tod bevor stand, hatte ihn gar nicht gestört.

Und nun wiederholte sich dieses Szenario, nur das er diesmal ganz allein hier war, in diesem...

Traum? Und er war verheiratet und hatte Kinder, die er im Stich lassen würde.

‚War das ein Traum?’ Diese Frage stellte er sich immer wieder.

„Das kann nur ein Traum sein“, hörte er sich ganz leise sagen. Denn wie konnte aus Steinboden, staubiger Sandboden werden, der ihm in seine Lungen kroch? Wie kann aus Wasser Lava werden, die ihm die Lippen aufrissen und seine Kehle austrockneten?

Sam verspürte unbändigen Durst, aber selbst wenn es hier irgendwo Wasser geben würde, er wäre zu schwach um aufzustehen. Und dann fielen ihm seine Augen zu...
 

„Sam?“
 

Erschrocken öffnete er sie wieder, er war sich nicht sicher, ob er sich das nur eingebildet hatte.
 

„Bitte, hilf mir!“
 

‚Aber wie ist das...!?“
 

„Hört mich jemand? Ist jemand hier? Sam!?“
 

‚Das ist Frodo!’, dachte Sam. ‚Er hat sich wahrscheinlich irgendwo festhalten können, als er hinab stürzte. Samweis du Narr!'

„Halte dich fest, ich helfe dir herauf!“ Aufrichten konnte er sich zwar immer noch nicht, aber Sam nahm all seine letzte Kraft zusammen, um seinen erschöpften Körper über das staubigen Geröll zu schleifen.

Dabei rammten sich kleine spitze Steine in seine Haut und hinterließen teilweise blutige Wunden. Der, durch sein schweres Atmen, aufwirbelnde Staub brannte in seinen Augen und trübte sein Blick. Durch mehrmaliges Zwinkern versuchte er den Staub mit Tränen auszuspülen, aber es wurde nur schlimmer. Doch er ließ sich davon natürlich nicht entmutigen, er musste seinem Freund helfen, Frodo, er kehrte doch noch zurück, auf keinen Fall wollte er ihn noch einmal verlieren.

Dann endlich erreichte er den Rand des mittlerweile entstandenen Abgrundes. Als er sich hinüber beugte, stach ihm solche Hitze entgegen, das er das Gefühl hatte, er würde ersticken.

Erschrocken wich er zurück. Sein Gesicht war brennend heiß.

„Sam, so hilf mir doch!“

Er konnte kaum atmen, die Hitze machte das fast unmöglich. Als er seinem Freund antworten wollte, konnte er nur husten, seine Kehle war staubtrocken, als er hätte er alle Flüssigkeit mit seinen Tränen ausgespült. Noch einmal beugte er sich über den Rand, diesmal vorbereitet, doch sein Blick war noch immer verschwommen.

„Frodo...hust...wo bist du?“, hustete Sam heraus. „Ich kann dich nicht sehen...hust, hust. Sprich, damit ich mich an deiner Stimme orientieren kann...“

„Hier...ich bin hier, direkt unter dir!“, rief Frodo mit etwas verstellter Stimme, sicher, weil er sich mit letzter Kraft an dem Felsen festhalten muß.

Noch immer versuchte Sam einen klaren Blick zu bekommen, aber es wurde nicht besser. Doch anhand der Stimme konnte Frodo nicht weit unter ihm sein.

„Streck deinen Arm, soweit du kannst gerade herunter.“, rief dieser. „Ich versuche ihn zu packen.“

Also lehnte Sam sich soweit wie möglich über den reißenden Strom aus Feuer und streckte ihm blind seinen Arm entgegen.

Sam hörte, wie sehr sich Frodo bemühte, an seine Hand heran zu kommen. Er streckte sich soweit es ging. „Du schaffst das!“

Und tatsächlich, Frodo packte seine Hand. Doch er rutschte bis zu seinen Fingern ab.

„Wehe...wenn du loslässt!“, hustete Sam.

Das darf auf keinen Fall passieren, er könnte es sich nie verzeihen, wo sie es doch schon soweit geschafft hatten.

Sam gab alles was er konnte, er streckte sich, bis es ihm schmerzte. „Na los, halte dich an meinem Arm fest!“ Und tatsächlich, nun kann Frodo seinen Arm packen und er hielt ihn fest. So sehr, das sich seine Nägel in Sams Fleisch bohrten. Aber das spürte Sam kaum, er wollte nur seinen besten Freund retten.

Er zog Frodo langsam herauf, er war sich sicher, das nichts mehr passieren konnte. Voller Freude schossenen ihm wieder Tränen in die Augen, und die Freudentränen schafften es endlich, den Staub heraus zu spülen. Sein Blick schärfte sich wieder, und die verschwommenen Umrisse bildetenn endlich ein Gesicht.
 

4
 

Und jetzt sah Sam, wem er tatsächlich dabei war zu helfen!

Nicht Frodo krallte sich an seinem Arm, sondern jemand, von dem er hoffte, er würde dieses böse Geschöpf nie wieder sehen. Es war Gollum!

Doch es war keine Zeit zu rätseln, wie Gollum dahin kam.

„Du widerliches Scheusal!“, schrie Sam wütend. „Was hast du mit Frodo gemacht?!!“

Sam versuchte das Monster abzuschütteln, doch es hielt sich fest.

Also zog er ihn etwas herauf, ballte seine andere Hand zur Faust und verpasste ihm einen Schlag zwischen seine Augen, noch ehe Gollum ihn mit seiner zweiten Hand packen konnte.

Darauf hin ließ Gollum los und fiel mit einen Schrei in die Tiefe.

Erleichtert ließ Sam wieder den Kopf fallen, er spürte nun die Wunden, die Gollums Nägel in seinem Arm hinterließen. Sam war immer noch völlig ausser Atem, doch plötzlich stockte dieser, denn er konnte ein Schnaufen vernehmen, das wieder von unten nach oben drang.

War Gollum doch nicht abgestürzt? Hatte er sich festhalten können?

‚Aber ich hab doch gesehen, wie er hinab stürzte!’
 

„Warum hast du das getan!?“

Abermals erschreckt riß Sam seinen Kopf hoch. Die Stimme kam ihm wieder bekannt vor. Aber es war nicht die von Frodo oder Gollum, dessen war er sich sicher. Er versuchte sie einzuordnen.

„Warum tust du so was?“

Es machte plötzlich klack, so als würde sich ein Schalter in seinem Kopf umlegen.

„Pip!??“, rief Sam erstaunt, sich sicher, das er es sein musste.

Und wirklich, als er nach unten sah, konnte er ihn sehen. Er hielt sich an einem kleinen Felsvorsprung fest.

„Oh Gott Sam ! So hilf mir doch!“

Verwirrt starrte Sam Pippin an. Er konnte sehen, wie ihm Blut aus seiner Stirn floss.

‚Oh nein’, dachte Sam. ‚Ich habe nicht Gollum, sondern Pippin geschlagen!’

Noch während Sam mit der Frage beschäftigt war, ob man sich so täuschen konnte, oder ob er halluzinierte, rutschte Pippin mit einer Hand ab.

Wie ein Reflex streckte Sam seinen Arm nach unten, auch wenn Angst mit sich schwang, es könnte doch wieder Gollum sein.

In diesem Augenblick wurde es still. Der heiße Strom floss geräuschlos unter ihnen hinweg.

Nur das Schnaufen der beiden Hobbits war zu hören. Sam sah in Pippins Augen, die den aussahen, das sie aufgeben zu wollen.

„Verzeih mir Sam!“, sprach Pip leise. Sam sah zu wie sich Finger für Finger vom Felsen löste. Fassungslos und völlig hilflos muß Sam sich anschauen, wie Pippin fiel, auf dem Lavastrom aufprallte und schließlich versamk. Die ganze Zeit lächelte Pippin dabei, so als wolle er sagen, das es schon in Ordnung wäre.

„Neeiiiiin....“
 

5
 

Ein Weinen hallt durch die Nacht, Sams Weinen.

Stille stellte sich wieder ein. Nichts geschah. Er lag da und schluchzte vor sich hin, wie lange das konnte er nicht sagen. Vielmehr beschäftigten ihn viele Fragen. Zum Beispiel warum FRodo wieder da war oder wie Gollum überleben konnte oder ob Pippin wirklich in die heiße Glut gestürzt war?

Das alles schien ihm so absurd. Auf all diese Fragen fand er keine Antwort. 'Natürlich gab es keine Antworten darauf', dachte Sam, 'niemand überlebte einen Sturz in flüssiges Feuer und niemand, der mit dem Schiff Mittelerde verlassen hatte, ist jemals zurück gekehrt! Das muss ein Traum sein!'
 

Es ist dunkel und immernoch still, nur Sams Atem war zu hören.

'Ein Traum! Natürlich!! Ich muss träumen! Das ist die Antwort auf alle Fragen!'

Plötzlich bemerkte er, das er seine Augen geschlossen hatte und er war etwas verwundert, weil es ihm nicht aufgefallen war. Er öffnete sie langsam und war froh, das er die Deckenbalken seines Schlafzimmers erkennen konnte. Eine steinschwere Last fiel ihm von der Brust und er atmete tief durch. Sam roch zwar nichts, aber er merkte, das seine Kleidung schweißdurchtränkt war und an

seiner Haut klebte. Er fühlte sich schlapp und ausgelaugt, und obwohl er sich nicht wegen der nassen Kleidung bewegen wollte mußte er aufstehen. Rosi sollte nichts von all dem mitbekommen,schon vor langer Zeit hatte er ihr versichert, das es ihm gut ging und das es nicht mehr all zu sehr schmerzte.

Sie durfte sich keine Sorgen machen, durfte nicht erfahren, das er jede Nacht schlecht träumte. Jede Nacht der gleiche böse Traum, immer fingen sie mit dem Kreischen der Möwen an, doch das Ende war zum ersten mal anders. Diesmal war es nicht Frodo, der in die Tiefe stürzte, sondern Pippin.

Das Lächeln, welches Pip bis zum Versinken begleitete ging ihm nicht mehr aus dem

Sinn. 'Ich muss mich ablenken.' Beim Aufrichten drehte er sich zu Rosis Bettseite , sie lag mit dem Rücken zu ihm. Am liebsten würde er sich jetzt an sie kuscheln und sie in die Arme nehmen, so wie sie es abends immer mit ihm tat, doch er musste jetzt seine Sachen wechseln, wenn der Alptraum unbemerkt bleiben sollte.
 

Als er seine Füße auf den kalten Holzboden stellte, kam ihm plötzlich die Begenung mit einem alten Mann in den Sinn, die er gestern gehabt hatte. Sam war gerade dabei, das Unkraut aus seinem Garten zu entfernen, als der merkwürdige Alte an seinem Zaun eine Verschnaufspause einlegte. Er hatte einen sichtbar abgenutzten Wanderstock in der rechten und ein kleines Bündel in der linken Hand.

Der seltsame Fremde trug einen abgetragenen Mantel dessen Kapuze tief in sein Gesicht gezogen war.

Jetzt, wo Sam dran dachte, kam ihm das sehr merkwürdig vor.

Als Sam ihm etwas frisches Wasser anbot, kamen sie ins Gespräch. Der Alte bemerkte, das der Hobbit blass sei, worauf hin Sam ihm erzählte, das er in letzter Zeit nicht gut schlief.

"Ahh, ich verstehe mein junger Herr, " sprach der Alte "die Gedanken in der Nacht verwandeln sich zu bösen Träumen! Ist es nicht so?"

Sam überlegte wie verdutzt er geschaut haben musste, wo er doch nichts von bösen Träumen erwähnt hatte.

"Seien sie auf der Hut junger Herr, böse Träume sind Vorboten für böse Ereignisse, die sich zutragen werden!"

Und bevor Sam darauf antworten konnte ging der seltsame Alte ohne Worte des Abschieds wieder seiner Wege.
 

Gab es vielleicht einen Zusammenhang ? Mit den Worten des alten Mannes und dem vergangenen Traum?

Je länger Sam darüber nachdachte, desto mehr bekam er es mit der Angst zu tun. Er ließ den Kopf in seine Hände fallen und suchte erneut nach Antworten.

Während dessen bahnten sich die ersten Sonnenstrahlen eine Weg durch das Schlafzimmer. Ein Blick zum Fenster bestätigte ihm den Tagesanbruch. Er sah eine ganze Weile hin und beobachtete wie sich einer der Strahlen in Richtung Wäschetruhe bewegte.Ein weiterer traf sein Gesicht, der sich unwahrscheinlich heiß anfühlte. Dennoch genoß er die Wärme, nachdem er aufgrund der nassen Kleidung ausgekühlt war.

Immer weiter wanderte der Sonnenstrahl durchs Zimmer. Die Truhe war bereits in goldenes Licht gehüllt und auf das alte Schränkchen neben ihr wurde bereits ebenfalls erleuchtet.

Samweis' Blick schweifte zu dem Glaskasten auf dem Schrank, welcher Frodos Buch sicher vor Staub und Zerfall verwahrte.

Noch einen Fingerbreit lag zwischen dem Strahl und dem Glas, als sich der Strahl in eine goldene Wolke verwandelte. Diese hüllte nun die Glasschatulle vollkommen ein.

"Ist das ein Zauber?" hörte Sam sich sagen.

Die Neugier zwang ihn endlich aufzustehen, um sich das ganze aus der Nähe anzuschauen. Nach einigen Schritten konnte er feine Risse auf der gläsernen Oberfläche erkennen. Immer mehr kamen dazu und ein leises Knirschen war zu hören.

Der Hobbit wagte es nicht, den Glaskasten zu berühren. Und er tat gut daran, denn es folgte ein Knacken und ein größerer Riss bildete sich an der linken Seite.

Und noch bevor er realisieren konnte, was da geschah, zersprang das Glas in tausende kleiner Splitter,die durch den ganzen Raum flogen. Schützend hielt er seine Hände vors Gesicht und ging ein paar Schritte zurück.

Dabei fiel er wieder aufs Bett. Im gleichen Moment erhellte sich das Zimmer so sehr, als wären tausend Kerzen gleichzeitig angezündet worden. Mit zusammengekniffenen Augen richtete sich Sam erneut auf um das Buch in Sicherheit zu bringen. Gleißendes Licht, eine unglaubliche Hitze und ein plötzlich auftretener Wind erschwerten ihm die Suche. Ohne jeden Gedanken daran zu verschwenden, das dies immernoch ein Traum sein könnte, versuchte er es zu erblicken. Und tatsächlich, als sich seine Augen an die ungewöhnliche Helligkeit gewöhnt hatten, konnte er die flatternden Seiten erkennen.
 

Der Weg zum Buch kam ihm wieder ungewöhnlich lang vor, er merkte die vielen kleinen Glassplitter, die sich überall in seine Haut gebohrt hatten, es fühlte sich an, wie damals, als er als Kind mal beim Fangen-Spiel versehentlich in eine Dornenhecke gefallen war.

Es hat Stunden gedauert, bis alle Dornen gezogen waren.

Als Sam dabei war, seine Grdanken zu sortieren, meinte er wider eine Stimme gehört zu haben. 'Das kann nicht schon wieder sein!', dachte er. 'Oder doch?'

Warum eigentlich nicht? Wenn Wind in einem geschlossenen Raum auftritt und Glas

einfach so zerspringt, warum sollten nicht auch Geister hier in Samweis Gamshees

Schlifzimmer herumirren? 'Ich werde verrückt', witzelte er über sich selbst.

Er hatte keine Zeit sich um Geister oder Stimmen zu kümmern, denn er beobachtete,

wie sich plötzlich einzelne Seiten aus dem Buch lösten. Eine Seite nach der

anderen wirbelte kurz darauf in die Luft und kreisten über dem Buch. Aus dem anfänglichem Wind war inzwischen ein mittelstarker Sturm geworden.

'Nein, nicht das Buch', dachte er, 'nicht Frodos Geschichte!!'

Immer mehr Seiten lösten sich, Sam musste hilflos mit ansehen, wie Frodos

Buch langsam aber sicher auseinander genommen wurde.

"Aufhören", schrie er nun, "was soll denn das?"

Wieder konnte er eine leise Stimme hören, doch hörte er nicht, was sie sagte.

Er wischte sich die Augen und hielt sie einen Moment geschlossen, in der Hoffnung, es würde alles verschwinden, wenn er sie wieder öffnete.

Und genau in diesem Moment schoss es ihm ein. Die Stimme, sie musste Rosies

gewesen sein! Natürlich! Dieser ganze Lärm weckte sogar einen schlafenden Hobbit!
 


 


 

BITTE HABT ETWAS GEDULD; DAS KAPITEL WIRD IN DEN NÄCHSTEN TAGEN WEITER GESCHRIEBEN!



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  Yanara126
2015-02-01T16:56:03+00:00 01.02.2015 17:56
Geht das hier noch weiter? Das wäre echt super. Ich finde die Geschichte nämlich echt toll, wenn auch ein bisschen verwirrend bis jetzt. ^^ Ganz besonders freue ich mich wenn Legolas auftaucht. ^^
LG Yanara


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