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Wir Drei

von

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Nummer eins

Wie immer klingelte der Wecker früh um 6. Zeit zum Aufstehen sagte mir eine Stimme in meinem Kopf und ich gähnte nur laut als Antwort. Schon wieder ein neuer Tag, dachte ich mir und quälte mich so wie jeden morgen aus dem Bett. Vor meiner Zimmer Tür konnte ich aufgeregtes Trampeln hören, das wahrscheinlich so wie jeden Morgen von meiner Schwester kam. Ab und zu hörte ich auch Ellens Stimme aufgeregt nach Tim rufen, der mal wieder versuchte sie zu besänftigen. Also zog ich mich mühselig an und torkelte in die Küche, wo die beiden auf mich warteten.

„Da bist du ja endlich! Es ist schon 6!“ begrüßte mich Ellen.

„Ich weiß! Mein Wecker hat geklingelt!“

Verständnislos schnaubte sie und schob mir ein Toast rüber. Ich setzte mich hin und legte wie in Routine eine Scheibe Käse und einen Klecks Marmelade auf das viereckige Ding, bevor ich es mir genüsslich zwischen die Kiemen schob. Kaum hatte ich den ersten Bissen getan stand Tim auch schon wieder auf. Verwundert schaute ich ihm nach.

„Ich hab noch ein Schülerratstreffen vor dem Unterricht!“ lächelte er mich nur mit seinem perfekten Lächeln an, schnappte sich seine Tasche und ging aus dem Haus. Ich wunderte mich immer wieder über den Knirps. Er war gerade mal 16 und schon Schülersprecher, Klassensprecher, Kommitesvorstand und was weiß ich noch alles, sowie Einserschüler und Lehrerliebling. Während ich in der Schule vor mich hin vegetierte und hoffte der Spuk hätte endlich bald ein Ende. Kaum zu glauben das wir miteinander verwandt sein sollten. Schon vom Erscheinungsbild glich ich meinem Bruder nicht ein bisschen. Während er seit seiner Geburt goldene Locken hatte und wie ein Engel aussah – ich weiß das sagt man oft, aber bei ihm trifft es wirklich zu! – sind meine blonden Babyhaare längst braun geworden und abgestumpft. Ganz zu schweigen von seinem Bübchengesicht. Ich bekomm immer zu hören mein Gesicht sei so kantig wie eine Felswand. Mal ehrlich. Ich glaub das einzige was unsere Eltern uns beiden geschenkt haben sind unsere blauen Augen, plus einem Blick dem keiner widerstehen kann. Inwieweit er damit umgehen kann ist eine andere Sache. Von mir kann ich behaupten, dass ich alle Vorzüge daraus zu ziehen weiß.

Ich lachte auf bei dem Gedanken und Ellen sah mich verwundert an. „Was lachst du so blöd! Das ist nicht lustig!“ „Hä? Was?“ Anscheinend hatte sie mir mal wieder ihr Herz ausgeschüttet und ich hatte abgeschalten. Nicht gut. Tu so als hättest du den Durchblick!

„Achso! Jaja.. Sehr traurig!“ erwiderte ich schließlich gelassen und kaute mein letztes Stück Toast runter. „Traurig? Mark, du hast mir schon wieder nicht zugehört! Wozu verschwende ich eigentlich meine Zeit mit dir!“ Mist hat wohl doch nicht geklappt. Ich zuckte mit den Schultern. „Mach hinne! In 10 Minuten kommt der Bus!“ blubberte sie energisch und räumte den Tisch ab. Dann schnappte sie ihre Tasche und stürmte nach draußen. Womit ich dann alleine war. Seufzend stand ich auf, nahm meine Schultasche, wuschelte mir vor dem Flurspiegel noch einmal durchs Haar und folgte ihr gemütlich.
 

Mein Name ist Tim. Ich bin 16 Jahre alt. Ich liebe es zu schlafen und fernzusehen. Ebenso hab ich eine Schwäche für Schokolade und Horrorfilme. Nur kommen meine Hobbys etwas zu kurz. Heute früh wurde ich schon wieder geweckt durch mein Handy, das einfach nicht aufhören wollte zu klingeln. Ich war schon kurz davor den penetranten Anrufer anzuschreien, doch meine Vernunft packe mich und ich begrüßte den Vizevorsitzenden des Schülerrates mit einem freundlichen „Guten Morgen! Was gibt’s denn?“ Mir wurde erklärt dass ich unbedingt vor dem Unterricht noch mal zu einem Meeting kommen sollte, da es irgendwelche Probleme gab. Seufzend willigte ich ein, legte auf und hievte meinen müden Körper aus dem Bett. Ich kann einfach nicht nein sagen. Mum meinte auch immer ich sei zu nett. Naja, das schient wohl mein schweres Los zu sein, dachte ich zu mir und schaute noch mal auf die Uhr. „Oh Gott.. 4 Uhr! Das macht gerade mal 3 Stunden Schlaf. Das ist bestimmt nicht mehr gesund!“ Was soll’s. Irgendeiner muss ja die Klasse, die Schule und alle Kommitees leiten, sowie den Maßstäben entsprechen, damit alle ein Vorbild hatte auf das sie aufschauen konnten. Diese Rolle fiel nun mal mir zu. Ich hatte mich damit abgefunden. Genügsam ging ich ins Bad um meine Morgendusche zu nehmen. Im Spiegel erblickte ich einen strahlendschönen Jungen, der wie frisch aus dem Ei geschlüpft aussah. „Manchmal hab ich echt Angst vor mir selbst!“ stellte ich erschreckt fest und genoss das warme Wasser das aus dem Duschhahn floss und mich an die Karibik und das Mittelmeer denken ließ. Kaum hatte ich meine Augen geschlossen um noch mehr zu entspannen, hämmerte es an der Tür. „Tim?? Bist du das? Wieso bist du schon wach! Ich hatte mir extra den Wecker auf um 4 gestellt, damit ich vor euch im Bad sein kann! Mensch!“ meckerte sie. „Hab Termine!“ entgegnete ich nur und schon war ruhe. Wenn meine wilde und aufbrausende Schwester Ellen vor einem Respekt hatte, dann waren es mein Fleiß und mein Pflichtbewusstsein. Sie ist steht’s stolz auf mich, wie eine zweite Mutter. Allgemein hat sie Züge an sich, die mich immer stark an Mum erinnern. Sie kocht sehr gut und achtet darauf das Mark und Ich immer ordentlich essen. Ebenso bemüht sie sich uns – vor allem meinen Bruder – anzutreiben und auf der rechten Bahn zu halten. Sonst ist sie selbst total chaotisch, wild und laut. Stellt man sich ihr in den Weg bekommt man schnell mal eine gezimmert. Ein unzähmbarer Wildfang eben. Obwohl sie recht hübsch und beliebt ist mit ihren langen, braunen und seidigen Haaren, hat sie bis jetzt jede Anfrage auf eine Verabredung abgesagt. Das ist schon komisch. Andere Mädchen in ihrem Alter, achja sie ist 17, würden sich um einen Freund reißen.

„Wird das heut noch was? Tim!!“ hörte ich sie wieder rufen.

„Es ist gleich um halb 6!“

„Was schon??“ bemerkte ich erstaunt. Ich schaute auf meine Finger die schon ganz schrumplig waren. Ich hatte geträumt.

Schnell stieg ich aus der Dusche und zog mich an, packte meine Tasche während Ellen im Bad war. Schließlich konnte ich sie durch den Flur stampfen hören.

„Pennt Mark immer noch? Es gibt essen!“ rief sie. „Ich glaube schon! Bin schon unterwegs.“ Schaute noch mal auf die Uhr - 6 war es mittlerweile – und lief ihr hinterher.

Zehn Minuten später kam auch mein großer Bruder Mark mit zerknittertem Gesicht an den Frühstückstisch. Er war ein Freibeuter, einer der nur für sich selbst lebte und wie ich glaube jeden Moment genoss. Oft beneidete ich ihn dafür. Wieder schaute ich auf die Uhr. Keine Zeit. Ich verabschiedete mich und ging.
 

Was für ein toller Tagbeginn. Da stell ich mir extra den Wecker, damit ich einmal, ein einziges mal, als erste im Bad sein kann und dann steht Tim trotzdem vor mir unter der Dusche! Was zur Hölle soll das. Dabei ist heute so ein wichtiger Tag. Ich ruckelte am Türknauf und lehnte mich an die Tür. Mark war das sicherlich nicht da drin. „Tim?? Bist du das? Wieso bist du schon wach! Ich hatte mir extra den Wecker auf um 4 gestellt, damit ich vor euch im Bad sein kann! Mensch!“ Normalerweise hatte mein kleiner Bruder einen geregelten Tagesablauf. Pünktlich um fünf stand er auf ging als erster ins Bad, räumte sein Zimmer auf, kam zum Frühstück und ging pünktlich zum Bus. „Hab Termine!“ rief er aus dem kleinen Bad und ich seufzte. Typisch Tim. Wahrscheinlich hatte ihn einer seiner Untergebenen mal wieder panisch angerufen und in die Schule beordert, weil sie selbst nix ohne ihn hinbekamen. Ich war schon stolz auf meinen kleinen Bruder. Er war vorbildlich wie kein anderer. Ganz im Gegensatz zu Mark. Ich pendelte in die Küche und bereitete das Frühstück vor während ich über meine Brüder nachdachte. Ja, Mark war echt hoffnungslos. Das einzige worin Talent hatte war Mädels aufzureißen. Seine Freundinin wechselte er öfter als seine Socken. Anstatt sich auf seinen bevorstehenden Schulabschluss mit seinen 18 Jahren zu kümmern, schwänzt er sie Schule, macht Party und gammelt vor sich hin. Unmöglich! Wenn ich ihm nicht ab und zu in den hintern treten würde wäre er sicherlich schon auf der Straße gelandet. Idiot. Der Frühstückstisch strahlte. Während mein Kopf voller negativer Gedanken an Mark war hatte ich das perfekte Frühstück gezaubert. Ich schaute auf die Uhr. Oh Gott, gleich halb sechs. Ich rannte hoch zum Bad und klinkte. Verschlossen. War der immer noch da drin??

„Wird das heut noch was? Tim!“ brüllte ich. Ich musste unbedingt ins Bad. Heute musste ich einfach umwerfend aussehen, egal was kommen mochte und dafür brauchte ich auch etwas Zeit.

„Es ist gleich um halb 6!“ rief ich weiter.

„Was schon??“ kam von Tim erschrocken zurück. Ich hörte es leicht rumpeln und schließlich kam er heraus.

Im selben Moment stürmte ich hinein und sprang unter die Dusche. Sie war viel zu heiß aber das war mir egal. Ich musste mich beeilen. Waschen, Abtrocknen, Föhnen, Schminken, Stylen. Ich huschte in mein Zimmer und zog die schönsten Sachen an die ich auf die Schnelle finden konnte. Ich sah mich an. Das Mädchen im Spiegel sah irgendwie gar nicht nach mir aus. Eigentlich hasste ich Schminke und auch dieses dumme Glitzertop. Nie hatte ich mich um andere als meine Familie gekümmert. Mir war egal was andere von mir hielten. Doch seit gestern war alles anders.

Wieder blickte ich leicht gestresst auf die Uhr. Kurz vor um Sechs.

Langsam wurde es kritisch. Ich stampfte auf den Flur um meine Brüder einzusammeln. Denn wie immer war ich die jenige die unseren halbwegs familiären Tag ankurbelte. Tim kam mir mit seiner Schultasche entgegen während ich in Marks Zimmer den Wecker klingeln hörte. Es war also mittlerweile 6 Uhr. 6:25 kam unser Bus. Das würde heute ziemlich knapp werden.

„Pennt Mark immer noch? Es gibt essen!“ fragte ich Tim schließlich aufbrausend und schnappte meine Schultasche.

„Ich glaube schon! Bin schon unterwegs.“ Meine er nur und kam mir hinterher in die Küche. In der Küche angekommen schmierte ich mir wie immer mein Schinken-Käse-Brot und stopfte es mir in den Mund. Denn von Stress bekam ich Hunger. Und meine Brüder gaben mir täglich genug davon. Ich und Tim aßen wie immer still. Wir brauchten nicht viele Worte bzw. er brauchte keine von mir denn ich wusste, dass er auch ohne meine Ratschläge zurecht kam.

Ganz anders als Mark, der sich nun auch endlich zu uns bequemte.

„Da bist du ja endlich! Es ist schon 6!“ maulte ich ihn an. Wie kann man nur so träge sein.

„Ich weiß! Mein Wecker hat geklingelt!“ entgegnete er mir nur cool und setzte sich zu uns. In dem Moment stand Tim auch schon auf und ging los um einen Bus früher als wir loszufahren.

Jetzt saß ich allein mit meinem großen Bruder da, der schlaftrunken sein Marmelade-Käse-Toast aß und nicht merkte wie die Hälfte der süßen Speise herunter tropfte.

„Ähm Mark, kann ich dich mal was fragen?“ „Hm.“ „Wie findest du seh ich aus? Ist das zu übertrieben?“ Oh man was fragte ich da? Aber wen sollte ich sonst fragen. „Weißt du gestern haben wir einen neuen Schüler bekommen und naja… Ich will nicht das er mich für ein Nomalo hält.“

Plötzlich lachte Mark auf als hätte ich einen Witz gemacht.

„Was lachst du so blöd! Das ist nicht lustig!“

Er Schreckte auf als hätte er geschlafen und ich wusste, dass ich mal wieder meine Worte an ihn verschwendet hatte. Er konnte ja so ein Idiot sein.

Wütend beschimpfte ich ihn obwohl ich wusste dass es ihm eh egal war und schnappte mir meine Schultasche.

„Mach hinne! In 10 Minuten kommt der Bus!“ brüllte ich ihm noch entgegen und verließ das Haus.

Nummer zwei

So stand ich nun nach der nervigen Busfahrt mit meiner Schwester wieder vor dem Tor zur Hölle. Willkommen im Schillergymnasium. Dort wo ätzende Lehrer und Hausaufgaben warten um dich in ihrem Fegefeuer kross zu braten. Halleluja.

Gähnend ging ich durchs Schultor wo mir gleich ein Augenschmaus entgegen lief. „Mark!“ herzte mich das blonde Mädchen und hing sich an meinen Arm. Ich kannte sie. Aber woher? Ich war so schlecht darin mir Namen zu merken. Naja auch egal. Ich lächelte sie nur an und sie schlenderte mit mir in den Unterricht.

Dort erwartete mich die Langeweile wie jeden Tag. Boah, Schule war einfach nur ätzend. Ich legte meinen Kopf auf die Schulbank und döste die Stunde vor mich hin. Die letzte Nacht war wieder lang gewesen. Mit wem war ich noch mal unterwegs? Ich glaube mit der hübschen Brünetten aus dem Englischkurs. Oh ja die war echt scharf. Mist mir fällt ihr Name auch nicht ein. Man, diese schlechte Eigenschaft musste ich schleunigst loswerden, sonst würde sie mir noch Probleme bringen.

Während ich friedlich vor mich hin grübelte merkte ich leider die Gefahr nicht näher kommen. Um es kurz zu halten: Der Lehrerin gefiel wohl nicht das ich ihrer Meinung nach im Unterricht schlief und schickte mich vor die Tür. Keine sehr originelle Strafe für jemanden der sich wünscht das Schule abgeschafft wird aber was soll man auch erwarten. Lehrer waren schon immer einfallslos.

Also nutzte ich meine neu gewonnene Freizeit um ein bisschen Fußball zu spielen. So der Plan. Nur zu dumm das anscheinend schon jemand vor mir diese Idee hatte und sich auf dem Fußballfeld austobte. Verwirrt kam ich näher heran um den für meine Maße sehr kleinen und schmächtigen Knaben genauer anzusehen der mit voller Wucht die Bälle ins Tor donnerte. Sein blaues Fußballtriko war völlig verdreckt und die Hose hatte Löcher. Die schwarzen Haare hingen ihm ins Gesicht sodass ich das nicht ganz erkennen konnte.

„Hey! Was wird das wenns fertig is?“ rief ich und war angepisst von der Tatsache das er echt gut war. Natürlich nicht besser als ich, aber gut.

„Sieht man doch! 11 Meterschüsse üben, du Blindschleiche!“ kam es zickig zurück und mir viel die hohe Stimme auf. Wie alt war der 13? Und schon son Schuss drauf? Apropos, ich hab den Kerl noch nie hier gesehn.

Moment, hat der mich gerade Blindschleiche genannt?

„Wart ma, welche Klasse bist du Frechdachs? Die 5.-7. sind doch auf Klassenfahrt oda so. Hast wohl den Bus verpasst und lässt den Frust raus, he? Wenn du willst spiel ich mit dir ne Runde und zeig dir wie richtiger Fußball geht. Verzeih dir auch das du mein Platz besetzt und mich Blindschleiche genannt hast.“ Sagte ich schließlich voller Ehrlichkeit und Güte die in dem Moment möglich war. Ich wollte gerade noch mein unwiderstehliches Lächeln aufsetzen um ihn ganz zu überzeugen da lag ich auch schon mit Highspeed auf dem Boden. Der Typ hatte mir doch tatsächlich volle Kanone den Ball in die Fresse geschossen und mich niedergestreckt. Mein Gesicht brannte wie Feuer. Heilige Scheiße tat das weh. Hat der nen Bums drauf. Ich hielt mein Gesicht und ignorierte die Sterne die überall blitzen. Ich stöhnte vor Schmerz und öffnete schließlich die Augen. „AU! Verdammt ey! Was sollte denn das? Arschloch!“ entfuhr es mir schließlich. Ich sah nach oben und konnte den Kerl erkennen. Er stand breitbeinig über mir und hielt den Fußball im rechten Arm.

„Ich hoffe das hat dein Gehirn ein wenig zu Recht gerückt.“ Zischte er und in mir kroch noch mehr Wut hoch.

„Wie heißt du kleine Ratte!? Ich mach dich fertig!“ murmelte ich. Ich kam mir so armselig vor weil mir immer noch schwindlig von dem Schlag war und ich nicht aufstehen konnte.

„Ich heiße Lena-Sophie Seifert, du Blindschleiche! Ab heute in der 12 B, wenns dus genau wissen willst. Und wenn du dem Ball noch nicht mal ausweichen konntest dann hast du echt nix weiter drauf außer Sprüche zu klopfen.“

Mit den Worten ging sie zurück zur Schule und ich war zum ersten Mal fassungslos.
 

6:45 Uhr kam ich in der Schule an. 10 Minuten ehr als meine Geschwister und 20 Minuten bevor der Unterricht begann. Kaum war ich aus dem Bus gestiegen lief mir auch schon Felix der Vizevorsitzende des Schülerrates entgegen.

„Tim, da bist du ja!“ Ja da war ich, viel zu früh in der Schule nur zum Wohle meiner Mitschüler, wie immer. Ich seufzte.

„Bitte sag mir das es etwas extrem wichtiges ist!“ wenn nicht würde ich meine Wut heute Nachmittag in Schokolade und Horrorfilmen ertränken müssen.

„Es ist schlimm. Da will dir jemand deinen Posten als Schülersprecher und Schülerratvorsitzenden abnehmen. Jemand hat um eine Neuwahl gebeten. Und wie es aussieht ist die Schulleitung nicht abgeneigt.“ Als ich Felix im ersten Moment zuhört dachte ich nur, dass der schönste Tag in meinem Leben gekommen sei. Jemand wollte freiwillig meinen Posten haben, sich den ganzen Stress und die Diskussionen für umsonst antun. Ich war im Himmel. Dafür hatte es sich gelohnt früher aufzustehen. Denn ich hatte eigentlich all das nur auf mich genommen, weil mich alle darum gebeten hatten. Und ich hatte einfach nicht nein sagen können. So hatte sich eine Aufgabe an die nächste geschlossen.

Als wir schließlich beim Schülerratsraum angekommen waren während Felix mir noch weitere Details erläutert hatte, sowie andere Nichtigkeiten, kam mir ein anderer Gedanke außer der Entlastung.

Ich hatte Konkurrenz. Das Wort fühlte sich seltsam an in meinem Kopf und ich schieb es unsicher hin und her. So was hatte ich noch nie gehabt. Keiner konnte mir je das Wasser reichen. Nicht was die Schulnoten betrifft und auch nicht für die Vorsitze die ich hatte. Keiner wollte sich freiwillig den Stress antun. Für mich wurde er Alltag und normal. Seit 3 Jahren ging das schon so. Und nun? Konkurrenz. Was für ein seltsames Wort.

„Hey Tim! Hast du nicht gehört?“ weckte mich Felix aus den Gedanken. Ich hatte mal wieder geträumt.

„Entschuldige, was meintest du?“ lächelte ich ihn freundlich an und wie immer strahlte ehr zurück.

„Ähm, das ist Phil. Der dich ablösen will und die Neuwahlen beantragt hat!“ Erst jetzt bemerkte ich den Kerl vor mir. Er war einen Kopf größer als ich und sein schwarzes Haar ließ ihn in Paarung mit seinen ebenso rabenschwarzen Klamotten düster und angsteinflößend wirken.

„Ich dachte der Schülerratsvorsitzende wäre ein Junge.“ Murrte er plötzlich und sah Felix verwirrt an.

„Entschuldige mal ich bin auch ein Junge!“ entgegnete ich nur verletzt. Spinnt der oda so? Ist doch wohl offensichtlich, dass ich männlich bin. Der sieht sowieso nicht ganz koscher aus. Als wäre er aus einer Gruft entflohen.

„Oh, ich dachte nur“ er griff an mein Kinn und zog mein Kopf näher an sich heran „weil du so ein hübsches Gesicht hast. Richtig mädchenhaft.“

Empört riss ich mich los. Was für ein ungehobelter Typ. In mir regten sich Antisympatien wie ich sie noch nie gespürt hatte. Auch wenn er mich für hübsch fand.

„Was soll das? Bist du hier um mich zu beleidigen?“ stieß ich ärgerlich hervor. Ich soll ein Mädchengesicht haben? Wenn ich mit dem fertig war würde er schon sehen wer son uns das Mädchen ist.

Felix sah eingeschüchtert zwischen uns hin und her. Die Spannung zwischen mir und Phil war wohl nicht zu übersehen.

„Nein, ich wollte nur sehen gegen wen ich antrete. Doch du solltest keine ernsthafte Konkurrenz darstellen.“ Sein schiefes Grinsen und seine herausforderne Art schürte die Wut in mir. Die anfängliche Freude darüber, dass mir jemand die elende Arbeit der vielen Vorsitze abnahm war völlig verflogen. Niemals würde ich diesem Mistkerl auch nur einen Posten überlassen.

„Nunja!“ meinte er schließlich und schaute auf die Uhr „Ich würde mich gern noch weiter von deinem Blick durchbohren lassen, aber was ein echter vorbildlicher Schüler ist, der geht pünktlich zum Unterricht, nicht wahr?“ Er warf mir noch einen Blick zu der mir wie eine Aufforderung zu einem Duell vorkam und ging in seine Klasse. Felix sagte irgendwas zu mir und verschwand. Ich nahm es nicht war.

Denn das erste Mal in meinem Leben war ich fassungslos.
 

Ich glaube ich war noch so aufgeregt vor der Schule gewesen. Noch nicht einmal bei der ersten Theateraufführung unserer Klasse, wo ich den dummen Baum spielen musste, oder vor der letzten Geschichtsklausur. Ich blieb an der Schulmauer stehen während Mark von einer seiner Tussen abgeholt wurde.

„Ich wette er kennt noch nicht mal ihren Namen.“ Murmelte ich vor mich hin während ich verständnislos den Kopf schüttelte und ihm hinterher sah.

„Ellen Peterson.“ Flüsterte mir plötzlich eine Stimme ins Ohr. Erschrocken zuckte ich zusammen. Fast wäre ich vornüber hingefallen hätte mich besagte Person nicht festgehalten. Verwundert sah ich ihn an und erstarrte. „Ich kenn deinen Namen.“ Lächelte mich Elliot an und mir schmolz das Herz.

Er war es der meine Welt seit gestern umgedreht hatte. Elliot brachte mein Herz zum rasen. Ich war noch nie verliebt gewesen und fand Jungs immer nervig, was sicherlich an meinen Brüdern lag. Doch gegen Elliots strahlendes Lächeln und sein perfektes Gesicht kam ich einfach nicht an. Oh man, er war einfach nur heiß. Und wenn das nicht schon genug wäre um einen Teenager um den Verstand zu bringen, nein er ist auch noch unheimlich nett und hilfsbereit. Als er gestern die Tür herein kam und sich uns vorgestellt hatte glaubte ich Mr. Perfekt vor mir zu haben. Nun hatte er sich sogar meinen Namen gemerkt und hielt mich am Arm. Ich war im Himmel.

„Ellen? Hallo? Alles ok? Ähm.. du sabberst..“ sprach er mich an und ich schreckte auf. Scheiße wie peinlich! Ich wischte mir die Spucke weg und lächelte leicht benommen.

„Äh, hähähä! Alles prima Elliot! Was machst du denn hier? Auch auf dem Weg zur Schule? Ähm.. tja was fürn Zufall dich zu treffen!“ Was brabbelte ich da fürn Scheiß? Ich stand völlig neben mir.

„Haha, du bist echt witzig. Wie auch immer. Hast du Morgen Nachmittag schon was vor?“ Oh mein Gott!! Hat er gerade gesagt ich bin witzig? Und mich gefragt ob ich morgen was vor habe?? Das läuft ja besser als in jedem Teenie-film!! Mein Puls verdoppelte sich und ich starrte ihn an wie ein Auto. Ich war nur noch fähig den Kopf zu schütteln.

„Ah cool! Könntest du vielleicht mit mir morgen nach Hause kommen? Weißt schon, wir sind vor kurzem erst hierher gezogen und der Schulstoff unterscheidet sich doch etwas von dem meiner alten Schule. Naja vielleicht kannst du mir etwas helfen.“

Oh mein Gott zum Einemillionsten Mal!! Besser hätte es nicht laufen können. Ich zu ihm. Gleich einen Tag nachdem ich ihn überhaupt kennen gelernt habe. Freudig strahlte ich ihn an.

„Ja Natürlich geht das! Gerne! Ich helfe dir gern!“

Wenn ich das meinen Brüdern erzähle glauben die mir das nie. Und dann geschah etwas das ich selbst kaum glaubte. Elliot beugte sich zu mir vor und küsste mich. Seine Lippen waren warm und weich. Ehe ich es realisierte was geschehen war klopfte er mir auf die Schulter und verabschiedete sich mit einem strahlenden Lächeln.

„Danke. Bis Später Ellen.“

Schon war er verschwunden und hatte mein Herz mit sich genommen. Ich hörte die Schulglocke läuten, doch ich konnte mich nicht bewegen. Denn zum ersten Mal war ich fassungslos.

Nummer drei

Als ich nach Hause kam und die zwei paar Schuhe im Flur stehen sah dachte ich nur, Oh nein! Normalerweise war ich der Erste jeden Tag. Als Oberfaulenzer war es meine Pflicht als erster nach der Schule zu Hause zu sein und die Zeit die ich noch allein hatte zu genießen. Vor allem heute hätte ich die stark gebraucht. Angepisst trat ich ins Wohnzimmer wo Tim sich einen seiner härtesten Horrorfilme reinzog und nebenbei von einer Tafelschokolade abbiss. Ellen saß still am Tisch und starrte Löcher in die Luft. Ich Pfefferte meine Tasche in die Ecke und stemmte die Hände in die Hüfte, bereit um mein Revier zu verteidigen.

„Was zu Hölle macht ihr schon hier?“ fragte ich genervt. Tim drehte sich um sah mich noch genervter zurück an.

Sein Blick hatte etwas Bestialisches und ließ mich schaudern.

„Du störst!“ pflaumte er mich nur an und widmete sich wieder dem Fernseher. Was war denn mit dem los? Wo war der mein süßer, netter Bruder hin der alles für einen tat?

Verstört von seiner Antwort sah ich zu Ellen, die mich anscheint immer noch nicht bemerkt hatte. Wie ausgewechselt saß sie da und tat nichts. Einfach nichts. Normal war das nicht. Wieso rannte sie nicht rum und räumte auf, oder meckerte mich an?

„Man, was ist denn mit euch los? Habt ihr keine Termine oder so? Ihr stehlt mir gerade meine kostbare „Mark-allein-zu-Haus“-Zeit!“ wurde ich schließlich lauter und nahm mir die Cola die auf dem Tisch stand um einen kräftigen Schluck zu nehmen. Der heutige Tag war definitiv der schlimmste in meinem Leben.

„Nein! Hab alle abgesagt.“ Hörte ich von Tim nur mit einem Knurren, welches das ‚verschwinde endlich’ gut auch ohne Worte ausdrückte.

Der war heut echt unheimlich. Also wandte ich mich meiner Schwester zu.

„Hey! Ellen! Und wer hat dir dein Gehirn geklaut?“ schnipste ich vor ihrem Gesicht herum in der Hoffnung sie aus der Trance zu erwecken.

Es funktionierte, doch ich hätte es lieber lassen sollen. Denn eines war noch schlimmer als eine rumrasende und bemutternde Schwester, eine kreischende Teenie-Schweser.

„Mark! Du glaubst nicht was heute passiert ist! Elliot!! Oh man, er ist so süß! Er hat mich geküsst! Morgen geh ich auch noch zu ihm! Man das ist so wunderbar! Ahhhh! Ich könnte schreien vor Glück!“ quiekte sie mir sofort ins Ohr und zog an meinem Arm als sie aufgesprungen war.

Ok. Irgendwas lief hier mächtig schief. Das war mehr als unnormal. Dagegen war Tims Horrorfilm nichts gegenüber dem Horror den ich gerade erlebte.

„Man! Könnt ihr nicht mal die Klappe halten? Ich will den Film sehn! Wenn ihr euch Unterhalten wollt geht raus.“

Meine Welt schien auf den Kopf gestellt. Normalerweise würde ich das sagen, weil Tim mal wieder herumtelefonieren würde und Ellen uns irgendwelche Hausarbeiten versuchen würde aufzudrängen. Jetzt meckerte mein kleiner Bruder mich an und ich verstand die Welt nicht mehr.

Zuerst werde ich von einem Mädchen fertig gemacht und dann spielt auch noch meine Familie verrückt. Schlimmer konnte der Tag nicht werden.

Ellen zog mich nach draußen.

„Hey Mark! Kannst du mir einen Gefallen tun? Morgen musst du mich unbedingt von Elliot abholen, ja? So gegen 20 Uhr, ok?“

Ich hab keine Ahnung was ich geantwortet habe aber ihr schien es in Kram zu passen. Zombiemäßig schlich ich mich schließlich auf mein Zimmer.

Ich warf mich gestresst und völlig durch den Wind aufs Bett. Es war noch nicht mal um 8, aber ich konnte nicht mehr. Ausgelaugt ratze ich nach 10 Minuten weg. In dieser Nacht hatte ich die schlimmsten Alpträume in meinem ganzen Leben.
 

Punkt 14 Uhr war ich zu Hause. So früh wie noch nie. Nach der Begegnung mit Phil war ich zu nichts mehr in der Lage gewesen. Im Unterricht hatte ich anscheinend so böse vor mich hingeguckt das keiner es wagte mich anzusprechen. Und ohne dass ich zu allen Komitees rennen musste um abzusagen, sprachen mich die meisten von selbst an und meinten dass ich lieber nach Hause gehen sollte um mich auszuruhen. Ich würde ja so fertig aussehen. Als ob ich jemals im Leben fertig gewesen wäre. Ich war noch nicht mal erschöpft gewesen als wir letztes Jahr den Tag der offenen Tür vorbereitet hatten. Eine Woche lang schlief ich jede Nacht unter 5 Stunden, schrieb nebenbei 3 Klausuren und 2 LKs und half meiner Schwester beim Frühjahrsputz den sie angezettelt hatte.

Und nun sollte mich ein Kerl aus der Bahn werfen? Mein erster und einziger Konkurrent? Als ich das Wort dachte brodelte es in mir. Wieder kam mir sein herausfordernder Blick in den Sinn und ich knallte meine Schultasche in mein Zimmer. Ich ging ins Bad und sah in den Spiegel.

Mein Gesicht war völlig zerknittert von den Denkfalten und dem bösen Blick der sich eingemeißelt hatte. Das sah gar nicht nach mir aus.

„Scheiße! Der Typ macht mir alles kaputt!“ meckerte ich und wusste nur eine Möglichkeit meine Laune zu bessern.

Blutmassaker 3 und Milkaschokolade! Die perfekte Kombination. Schnell kramte ich die DVD hervor und schnappte mir drei Tafeln Schokolade aus dem Vorratsschrank. Freude machte sich breit. Doch kaum saß ich vorm Fernseher und hatte das erste Stück Schokolade mir auf der Zunge zergehen lassen, kam auch schon meine Schwester nach Hause. Na toll, dachte ich. Das war’s mit der Ruhe. Wahrscheinlich würde sie ausflippen, wenn sie erfährt, dass ich die Komitees hatte sausen lassen.

Als sie ins Zimmer trat wollte ich gerade zu meiner perfekten Ausrede ausholen als sie schon auf mich zugestürmt kam.

„Tiiiim!! Heute ist der schönste Tag in meinem Leben! Oh Gott!! Elliot, er ist neu und heute vor der Schule… Sooo süß! Seine Augen und seine Lippen! Kneif mich Tim! Das ist doch kein Traum oder? Ich bin so glücklich!“ kreischte sie während sie mich umarmte und fast erwürgte. Was war denn in die gefahren? Oh man, sie war doch nicht etwa verliebt? Meine Schwester und verliebt? Das ist wie Himmel und Hölle!

„Ellen… Luft!“ stöhnte ich als sie noch fester drückte.

„Oh Verzeih! Ich bin nur so happy!“ Hat sie grad happy gesagt? Aus ihrem Mund klang das irgendwie albern. Kaum auszuhalten. Ich mochte meine Schwester und freute mich für sie, aber im Moment hatte ich andere Probleme und fand sie seit langem mal wieder richtig ätzend.

„Ok, Schwesterherz! Am besten du Setzt dich jetzt erst ma hier hin und denkst noch einmal ganz fest an diesen Emmet!“ meinet ich und schob sie zum Tisch.

„Elliot heißt er!“ schwärmte sie und sprach den Namen so schmalzig wie nur möglich aus. Danach versank sie in einer Traumwelt. Ihr Blick verschwamm und sie fing an zu sabbern. Man könnte meinen sie stände unter Drogen.

Naja egal! Endlich Ruhe! Zurück zu Blutmassaker 3 und meiner süßen Schokolade. Gerade kam meine Lieblingsstelle! Der Bösewicht zerfetzt den schüchternen Jungen mit der Brille! Zum Totlachen!

Doch bevor ich mich weiter drüber Freuen konnte wie das Blut aus seinen Venen strömte trat auch schon Störenfried Nummer 2 auf. Mein Bruder Mark! Kaum war er da meckerte er irgendwas vor sich hin. Er strapazierte meine Nerven aufs Äußerste. In mir brodelte es.

„Du störst!“ fuhr ich ihn an und sah jetzt zu wie die Blondine starb. Ich weiß nicht wieso aber alle Figuren in dem Film sahen plötzlich diesem Phil so ähnlich und ich kam mir langsam leicht wahnsinnig vor.

Wieder murrte mein Bruder etwas von Terminen wohingegen ich nur „Nein! Hab alle abgesagt.“ Brummte. Ich hoffte endlich meine Ruhe zu haben. Doch falsch gedacht. Wie von meinem primitiven Bruder zu erwarten musste er Ellen aus ihrer Trance holen um endlich Aufmerksamkeit zu bekommen. Diese fing sofort wieder an zu quasseln und rumzukreischen.

Ich hielt mir die Ohren zu. War denn das die Möglichkeit? Waren die zwei schon immer so nervtötend gewesen? Mir platzte der Kragen.

„Man! Könnt ihr nicht mal die Klappe halten? Ich will den Film sehn! Wenn ihr euch Unterhalten wollt geht raus.“ Brüllte ich und verkneifte mir das verf**** noch mal!

Endlich gaben sie Ruhe und verschwanden. Ich genoss den Film und aß zum Abendessen nur die drei Tafeln Schokolade die ich mir geholt hatte. Ich sah noch zwei weitere Thriller bis in die Nacht hinein.

Während ich die alptraumbereitenden Filme sah schwor ich mir alles daran zu setzten die Nummer ein zu bleiben die ich war. Nie würde dieser Typ mir eine Konkurrenz sein. Niemals.
 

So glücklich war ich mein Leben lang noch nie gewesen. Ich schwebte den restlichen Tag auf Wolke 7. Als ich zu Hause ankam war Tim bereits da. Ich konnte nicht anders als ihm sofort von meinem Glück zu berichten.

„Tiiiim!! Heute ist der schönste Tag in meinem Leben! Oh Gott!! Elliot, er ist neu und heute vor der Schule… Sooo süß! Seine Augen und seine Lippen! Kneif mich Tim! Das ist doch kein Traum oder? Ich bin so glücklich!“ erzählte ich überschwänglich, nicht in der Lage alles geordnet rüber zu bringen was mir auf der Zunge brannte. In mir drehte sich alles. War das Liebe? Wenn ja dann war es ein wunderschönes Gefühl.

Ich umarmte meinen Bruder voller Herzlichkeit. Ich wollte dieses Gefühl mit der ganzen Welt teilen. Bis Tim plötzlich nach Luft rang. Ich war wohl etwas zu überschwänglich gewesen.

„Oh Verzeih! Ich bin nur so happy!“ entschuldigte ich mich und grinste wie ein Honigkuchenpferd. Er sah mich nur entgeistert an was ich gar nicht verstand. Wie kann man an so einem schönen Tag nur so mies gelaunt sein?

„Ok, Schwesterherz! Am besten du Setzt dich jetzt erst ma hier hin und denkst noch einmal ganz fest an diesen Emmet!“ meinte er und setzte mich an den Tisch.

„Elliot heißt er!“ korrigierte ich und hatte wieder sein wunderschönes Gesicht vor meinen Augen. Diese goldblonden Haare die lässig abstanden, seine wunderschönen Augen und hach seine Lippen. Wie er heute meinen Namen ausgesprochen hatte so voller Liebe. Ich sah uns zwei schon zusammen Hand in Hand über die Wiese springen. Die Blumen blühten und die Vögel schnipsten. Und.. Moment. Schnipsen? Ich erwachte aus meinem Traum. Mark stand plötzlich vor mir und sah mich an als hätte er erfahren dass ich nun doch endlich seine Playboysammlung verbrannt habe (was ich schon mehrmals vorhatte!). Doch kaum hatte ich sein geschocktes Gesicht erblickt konnte ich mich nicht zurückhalten.

„Mark! Du glaubst nicht was heute passiert ist! Elliot!! Oh man, er ist so süß! Er hat mich geküsst! Morgen geh ich auch noch zu ihm! Man das ist so wunderbar! Ahhhh! Ich könnte schreien vor Glück!“ rief ich wieder und zupfte aufgeregt an seinem Arm. In Hoffnung wenigstens von ihm eine freudige Antwort zu bekommen meldete sich Tim, der wie von Sinnen herumbrüllte. Oh Gott, welche Laus ist den dem über die Leber gelaufen?

Ich zerrte Mark nach draußen, denn eine Bitte hatte ich noch an meinen lieben großen Lieblingsbruder.

„Hey Mark! Kannst du mir einen Gefallen tun? Morgen musst du mich unbedingt von Elliot abholen, ja? So gegen 20 Uhr, ok?“

Er war der einzige mit einem Führerschein unter uns dreien. Ab 19 Uhr fuhren keine Busse mehr, also war Mark meine einzige Rettung, damit morgen alles glatt ging.

„Hm, geht klar!“ meinte er nur leicht geistesabwesend, aber das reichte mir. Meinem Glück stand nichts mehr im Wege.

Ich machte mir freudestrahlend Abendbrot, während Mark total entkräftet in sein Zimmer torkelte und Tim mit den Monstern im Fernseher einen Pakt schloss. Aber im Moment war mir das alles egal.

Mein Alptraum hatte endlich ein Ende und das wahre Leben konnte beginnen.

Nummer vier

Ok, ich nehme alles zurück. Als ich sagte der gestrige Tag sei der schlimmste meines Lebens gewesen, wusste ich noch nicht, dass es noch schlimmer ging. Der Morgen hatte schon schlimm angefangen. Als ich aufstand schien alles noch normal. Ich trottete ins Bad für meine morgendliche Katzenwäsche und dann in die Küche zum Frühstück. Nur zu dumm das da nix war. Keine Teller, kein Messer, kein Toast, kein Käse und keine Marmelade! Allgemein war es ziemlich leise im Haus. Verdutzt sah ich auf die Uhr. Es war erst kurz nach 6. Aber wo waren Ellen und Tim? Und wo zum Henker war mein Frühstück?

„Tim? Ellen? Hey! Das ist nicht witzig!“ rief ich durchs Haus. Keine Antwort. Die beiden waren doch wohl nicht schon mit dem 5:50 Uhr Bus gefahren?! Bei Tim verständlich, aber Ellen? Nie würde sie vergessen Frühstück zu machen. Und Auf jeden Fall niemals würde Ellen ohne dass sie wusste, dass alle ordentlich gegessen hatten aus dem Haus gehen.

Sie liebte unser familiäres Morgenchaos, auch wenn sie immer meckerte. Wir alle liebten es. Ja sogar ich, weshalb sich wohl auch gerade ein Gefühl aus Verrat und Einsamkeit einschlich.

„Na toll. Jetzt muss ich auch noch ohne Frühstück in die Schule.“ Murrte ich und ging zum Bus.

Ihr könnt euch nicht vorstellen wie sehr ich den Tag gelitten habe. So völlig mit leerem Magen. Noch nicht mal das Lunchpaket hatte Ellen vorbereitet. Normalerweise machte sie es immer einen Tag vorher und steckte es uns noch abends in die Taschen. Man! Kann man sich denn heutzutage auf niemanden mehr verlassen, ging es mir durch den Kopf als ich zur Essenspause in die leere Tasche sah. Mein Magen knurrte traurig als Bestätigung.

„Yo Mark! Was los?“ kam Dennis an. Einer meiner besten Kumpels. Der Typ war einfach nur krank, aber geil! Als ich ihn ankommen sah grinste ich und begrüßte ihn mit unserem Faustschlag.

„Dennis, kranke Socke! Man ey, nix is los! Ich verhungere nur!“ erzählte ich genervt.

„Hä? Sag nich du hast nix zu essen mit. Ich wollt grade bei dir schnorren komm.“ Schockiert sah er mich an und ich wusste er meinte es ernst.

„Boah Alter! Mach dir selbst n Lunchpaket wenn du was zum Mittag essen willst.“

„Sagt der richtige! Das hat doch auch nur deine Schwester gemacht!“

Stelle er fest und ich zischte ihn an. „Psst! Nich so laut! Das müssen nicht gerade alle wissen.“ Man, is doch peinlich wenn die kleine Schwester einem die Schnitten schmiert. Das muss man nicht so an die Glocke hängen.

„Jaja hab’s kapiert! Achja weeste was? Da hat sich sone Tussi für die Fußball AG eingeschrieben! Haha! Sone übelst Kleene, ey! Der Couch hat se wohl glei wieder Heme geschickt. Voll geil! Musst so lachen als ich das gehört hab!“

Mir stockte der Atem. Ich wusste wen er meinte. Es konnte nur sie gewesen sein. Lena-Sophie Seifert, 12 B! Das Mädchen von gestern. Ich erinnerte mich nur zu gut an sie. Wieso hatte ich mir überhaupt ihren Namen gemerkt, wenn ich es noch nicht mal schaffte mir den von meinen Freundinin einzuprägen? Wasn Scheiß.
 

„Ähm Mark.. Haste gehört was ich erzählt hab? Is doch voll geil oda?“

Stocherte Dennis nach.

„Haha ja klar! Das blöde Weib!“ stimmte ich ein, obwohl mir nicht so ganz zum lachen zu Mute war. Ich musste mich ablenken. Ich glaubte dass Dennis genau der Richtige dafür war.

„Hey, hast du Bock heut Nachmittag rum zu komm? Paar Spiele Zocken und so.“

„Ja ey! Hab mir nämlich ‚Haloblade 2’ von meinem Cousin gekrallt! Ich sag dir das geht ab!“ verfiel er sofort in Euphorie. Das würde schon reichen um mich auf andere Gedanken zu bringen. Ich ignorierte einfach den stechenden Schmerz in meiner Magengrube, sowie den Gedanken an Lena und scherzte mit Dennis weiter.

Ich hatte die Hoffnung das Ruder noch rumzureißen.
 

Als ich früh wach wurde brummte mir der Kopf. Ich sah mich um und lag auf dem Sofa, eingekreist von DVD-Hüllen und Schokoladenpapier. Es kam mir vor als hätte ich mir gestern wortwörtlich zu sehr den Kopf zerbrochen. Doch ich fühlte mich gestärkt, als nun langsam die Morgenmüdigkeit verschwand. In mir hatte sich neuer Ergeiz entwickelt, der zu neuem Tatendrang aufrief. Blitzschnell war ich auf den Beinen. Ein Blick auf die Uhr – die 5 strahlte mich förmlich an. Ich ging meinem geregelten Tagesablauf nach. Ab ins Bad, schließlich das Zimmer aufräumen und lang und ausgiebig Frühstücken bevor der Bus kam. Doch eines fehlte. Wo war das Frühstück? Wo war Ellen? Verwirrt sah ich mich um. In ihrem Zimmer war sie nicht. Ihre Schultasche lag noch rum und auch sonst war keine Spur von ihr. Plötzlich klingelte mein Handy.

„Ja? Hier ist Tim.“ Ging ich ran.

„Tim, ich bin’s Ellen! Ich wollte nur Bescheid sagen, das ich schon in der Schule bin.“

Ich sah auf die Uhr.

„Um 5:35 Uhr?? Ohne Schultasche?“

„Ja ähm, Elliot hat mich abgeholt und die Tasche... äh brauchen wir heute nicht... naja ich muss ihm noch bei etwas helfen!“

Das klang stark nach einer Ausrede. Im lügen war sie noch nie gut gewesen.

Was machte dieser Typ mit meiner Schwester? Er brachte sie völlig um den Verstand. Und zwar im negativen Sinn.

„Achja Felix hab ich vorhin gesehen, deswegen ruf ich auch noch an. Er meinte du solltest ehr kommen. Er brabbelte irgendwas von Gefahr und Wahlen. Keine Ahnung. Am besten fährst du mit dem 5:50 Uhr Bus gleich hierher!“ erklärte sie mir. Oh, oh! Das klang nicht gut. Ich hatte so eine Ahnung, dass dieser Phil etwas mit der Sache zu tun hatte.

„Ok, Ich bin unterwegs!“ antwortete ich ihr und legte auf. Schnell schnappte ich mir noch einen Apfel und etwas Geld. Denn ich hatte schon bemerkt das Ellen wohl auch zu gedankenverloren gewesen war um unsere Lunchpakete fertig zu machen.

Ich schaute noch einmal in den Flurspiegel. Das perfekte und selbstbewusste Lächeln strahlte mich an und ich wusste ich war bereit ihm gegenüber zu treten.

Als ich in der Schule angekommen war und in den Schülerratsraum eintrat saß Felix schon völlig fertig am Schreibtisch. Mein neuer Kampfgeist überstrahlte alles und ich hoffte ihm etwas davon abgeben zu können.

„Na wo klemmt denn der Schuh?“ meinte ich nur gelassen und kam zu ihm herüber.

„Du hast gut reden. Mensch, Tim. Dieser Phil, ey. Ich hab mal bisschen rescherschiert. Der ist wie ein Clon von dir. In seiner alten Schule war er Jahrgangsbester, sowie Klassensprecher, Schülersprecher, Schülerratsversitzender und ehrenamtliches Mitglied im Jugendstadtrat.“

Ich nickte als er mir das vorlas. Ich hatte kaum etwas anderes erwartet. Mich schüchterte diese Nachricht nicht ein.

„Naja. Die Schulleitung hat auch zu den Neuwahlen zugesagt. Heute wird es ausgehangen. Und um ehrlich zu sein sieht es ziemlich schlecht für dich aus. Phil ist sehr flink. Viele finden es gut, dass mal jemand anderes die Fäden zieht.“

Felix schien das sehr zu verletzten. Ich konnte in seinen Augen sehn das er keinen anderen außer mich in all den Positionen sehen wollte. Er war ein echter Freund.

Mein Ergeiz hingegen und meine Vernunft kamen langsam zusammen und ich wusste, dass ich nicht nur gewinnen konnte. Mein Kopf war plötzlich so klar wie noch nie. Ebenso wurde mir in dem Moment bewusst das mein Verhalten den letzten Tag über total albern war. Ich hatte mich benommen wie ein 10 Jähriger der bockig in der Ecke hockte, weil er nicht das bekam was er wollte.

Ich musste über mich selbst lachen und Felix sah mich verwirrt an.

„Da ist aber jemand ziemlich gut gelaunt für einen Verlierer.“ Sagte plötzlich jemand an der Tür. Ich drehte mich um und sah Phil. Ich weiß nicht wieso aber ich sah ihn plötzlich mit ganz andern Augen. Auch wenn er ein Ekelpaket war. Wahrscheinlich weil mir plötzlich klar wurde, das er genauso hart arbeiteten musste wie mich. Doch er hatte sich als diese Posten erkämpft weil er sie wollte. Ich hatte sie angenommen weil mich alle drum gebeten hatten und mich durchgerungen das Beste zu geben.

Ich stand auf und ging zu ihm.

„Na Kleiner? Hast du dich schon mit deiner Niederlage abgefunden?“ fragte er so überzeugt wie eh und je. Ich lächelte nur erleichtert. Denn ich wusste, auch wenn er mir mehr als unsympathisch war, er würde seinen Job auf jeden fall gut machen.

„Hallo Phil. Ich weiß wir hatten gestern keinen guten Start, aber… Ich hoffe auf gute Zusammenarbeit.“ Mit dem ehrlichsten Lächeln was ich hatte hielt ich ihm meine Hand hin. Ich meinte ernst was ich sagte.

Mein Gegenüber zuckte leicht verschreckt zurück. So eine Reaktion hatte er wohl nicht erwartet und ehrlich gesagt war ich von mir selbst überrascht. Doch ich wusste dass er es verstehen würde. Er grinste mich an und nahm meine Hand.

„Auf deine Verantwortung“ murmelte er höhnisch und ich hatte das Gefühl einen guten Kameraden gefunden zu haben.

Meine Hoffnung dass nun endlich alles seinen geregelten Gang ging, sollte dieser Handschlag allerdings nicht besiegeln.
 

Ich wurde heute früh durch ein lästiges Klopfen und Gemurmel geweckt. Als ich die Augen aufschlug war noch alles dunkel. Wie spät war es nur?

Ich stand auf um dem nervigen Geräuschen ein Ende zu machen. Ich folgte blind meinen Ohren und torkelte Richtung Fenster. Als ich es öffnete um lautstark um Ruhe zu beten kam mir auch schon ein Stein an die Stirn geflogen.

„Autsch!“

„Hups! Ellen! Entschuldige!“ rief eine mir bekannte Stimme und ich öffnete nun endlich die Augen und erkannte den Krachmacher und Steinewerfer. Es war Elliot! Träumte ich noch? Verdutzt rieb ich meine Augen.

„Was.. Was machst du denn hier?“ fragte ich verwirrt. Es war Mitten in der Nacht!

„Ich dachte ich entführ dich kurz!“ meinte er nur cool und traf mal wieder mitten in mein Herz. In was für einer Liebesschnulze war ich nur gefangen? Und warum fand ich es nur so außerordentlich supertoll?

Freudig erklärte ich ihm ich sei dabei und zog mich an.

Nach ein paar Minuten ging ich vor die Haustür wo er wie ein Gentleman auf mich wartete und mir seine Hand hinhielt.

„Lass uns etwas Spaß haben, ja?!“ flüsterte er und nahm mich mit in sein Auto. Es blitze rot, wie meine Liebe und ich fand es zum dahin schmelzen. Autofahren konnte er also auch noch. Er war ja so perfekt. Elliot lächelte stolz und wir fuhren los. Ich war noch nie um diese Uhrzeit in der Stadt gewesen. Es war unglaublich. Nur wir zwei durch die Hände wie aneinander gekettet. Wir stürmten einige Bars und Diskotheken bis mir von den bunten Lichtern ganz schwindelig wurde. Die schönste Nacht in meinem Leben ging viel zu früh vorbei wie ich fand.

Irgendwann als die Sonne aufging trudelten wir bei ihm zu Hause noch einmal ein, bevor wir gemeinsam in die Schule fahren wollten.

„Haha Das war das Beste was ich in meine ganzen Leben gemacht habe!“ lachte ich ausgelassen als wir uns in der großen Küche seines Hauses niederließen.

„Du warst noch nie abends weg?“ fragte er mich ungläubig. Ohje. Die Wahrheit war es, aber das konnte ich ihm nicht sagen. Das wäre voll uncool.

„Ach quatsch. So meinte ich das nicht. Ehr das es eine wunderschöne Nacht war.“ Korrigierte ich und lächelte vergnügt.

„Ja mit dir hat man echt Spaß!“ grinste er zurück und sah mir tief in die Augen. Ich konnte die Herzchen förmlich durch die Gegend fliegen sehen.

„Is ja eklig!“ hörte ich plötzlich jemanden hinter mir sagen und ich drehte mich um. Ein kleines Mädchen starrte uns (besonders mich) angewidert an während sie aus einer Coladose trank.

„Hmpf. Meine Schwester!“ stellte Elliot sie mir vor. „Wieso bist du schon wach?“ fragte er die Kleine schließlich.

„Weil es 5:15 Uhr ist. Mein Wecker hat geklingelt!“ stellte sie nur kühl fest. Ich wusste nicht wieso aber sie erinnerte mich an Mark.

„Na toll. Ellen? Lass uns schon in die Schule! In den nächsten 10 Minuten kann es hier ziemlich laut werden.“ Sprach Elliot mich mit seiner wunderschönen Stimme an. Ich nickte verliebt.

Kaum waren wir in der Schule rannte mir Felix entgegen. Er war einer von Tims Untergebenen. Einer der treusten und auch trotteligsten.

„Hey! Du bist doch Tims Schwester oder? Super das ich dich treffe! Mein Handy ist mir ins Klo gefallen… naja lange Geschichte, jedenfalls muss Tim sofort hierher! Du musst ihn anrufen! Die Wahlen sind in Gefahr!“

Plapperte er mich zu und ich tat einfach was er verlangte. Als ich die Nummer in meinem Handy suchte fiel mir auch plötzlich noch etwas anderes ein. Meinen Brüdern wussten gar nicht wo ich war. Oh, und das Frühstück! Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte ging Tim ans Handy.

„Ja? Hier ist Tim.“ Sagte er so diplomatisch wie immer.

„Tim, ich bin’s Ellen! Ich wollte nur Bescheid sagen, das ich schon in der Schule bin.“ Sagte ich schnell und hoffte dass er sich nicht allzu sehr wunderte. Er stockte kurz und ich wusste mein hoffen war vergebens.

„Um 5:35 Uhr?? Ohne Schultasche?“ kam es schließlich von ihm. Mist! Die hatte ich ganz vergessen.

„Ja ähm, Elliot hat mich abgeholt und die Tasche... äh brauchen wir heute nicht... naja ich muss ihm noch bei etwas helfen!“ log ich einfach so gut es ging. Ich musste schnell das Thema wechseln, bevor er weiter nachhackte.

„Achja Felix hab ich vorhin gesehen, deswegen ruf ich auch noch an. Er meinte du solltest ehr kommen. Er brabbelte irgendwas von Gefahr und Wahlen. Keine Ahnung. Am besten fährst du mit dem 5:50 Uhr Bus gleich hierher!“ Das würde von mir ablenken. Achja, wenn er schon mal am Telefon war, konnte er Mark auch noch daran erinnern mich heute abzuholen. Außerdem musste jemand Frühstück machen.

„Ok, Ich bin unterwegs!“ antwortete er ernst und gerade als ich zum Wort ansetzten wollte legte er auch schon auf.

Tut tut tut… Danke, für deine Aufmerksamkeit, Tim! Dachte ich nur sarkastisch und legte auch auf. Naja, Mark kriegt das schon hin. Beruhigte ich mich schließlich. Meine Brüder waren alt genug um sich selbst zu kümmern.

„Ist alles ok?“ fragte Elliot besorgt, anscheinend sprach mein Gesicht eine andere Sprache als meine Gedanken.

„Ja sicher!“ lächelte ich „Lass uns beim Bäcker frühstücken gehen!“ Ich nahm seine Hand und wir spazierten los.

Ich hoffte einfach dass alles ein gutes Ende nehmen würde.



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