Zum Inhalt der Seite

Chaostheorie

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Uno.

„Nick!“ Ich zuckte zusammen wie ein Kaninchen, das die Flinte vor der Nase hatte, dementsprechend guckte ich wahrscheinlich auch. Ich drehte mich um, und mein Herz blieb stehen. Fühlte sich zumindest so an. Der Kerl, der mir gerade winkend hinterherlief, war kurz gesagt der Traum meiner schlaflosen, ach was, aller meiner Nächte. Und natürlich hatte ich mir wieder den rausgesucht, den ich nie würde haben können: Schülersprecher, seit zwei Jahren mit einem unglaublich hübschen Mädchen zusammen, und so ziemlich das Beliebteste was unsere Schule zu bieten hatte. Und das Bestaussehende, meiner Meinung nach. Aber ich war da nicht so objektiv.

Als Bene bei mir ankam, grinste er sein Puddingknie-machendes Grinsen: „Ich dachte nur, ich weise dich netterweise darauf hin, dass dein Rucksack offen ist, und du seinen Inhalt auf der Straße verteilst.“ Blöd glotzte ich ihn an, dann fiel mir auf, dass er die Hälfte meiner Schulsachen dabei hatte und ich spürte, wie mir das Blut in den Kopf schoss. SCHEISSE! Warum passierte so was immer mir? WARUM? Und immer vor ihm. Letzte Woche erst war ich über meine Schnürsenkel gestolpert und hatte mich ihm quasi vor die Füße gelegt, diese Woche spielte ich ‚Hänsel und Gretel‘ mit meinen Schulsachen. Ganz großes Kino, Nick. Wirklich. Beeindruckend. „Danke…“, nuschelte ich also Richtung Asphalt und nahm ihm mit zitternden Händen meinen Kram ab. Der Junge machte mich körperlich fertig. Ich war ja schon einige Male verliebt gewesen, aber ich hatte nie das Gefühl gehabt, gleich in Ohnmacht zu fallen. Ganz zu schweigen davon, dass ich nie sicher war, wie lange meine Beine mich trugen und mir im Gegensatz dazu sehr sicher war, dass ich eines Tages an den vielen Schmetterlingen in meinem Bauch ersticken würde. Mistviecher. Das klang alles furchtbar weibisch, aber ich konnte es ja auch nicht ändern. Nachdem ich das Zeug in den Rucksack gepackt und diesen extra sorgfältig zugemacht hatte, richtete ich wieder auf und grinste verlegen. Ich wusste nicht genau was ich sagen sollte. Zwar saßen wir in einigen Kursen zusammen und verstanden uns auch recht gut, aber ich war nicht der geselligste Mensch und smalltalktechnisch eher ziemlich unbegabt. Außerdem gab ich ihm gegenüber sowieso nicht wirklich viel Sinnvolles von mir. Lag primär daran, dass er mich total aus dem Konzept brachte und ich des Öfteren in stilles Anhimmeln verfiel. Peinliche Situationen, ahoi! „Naja, dann mach ich mich mal auf den Weg, ne… Wir seh’n uns.“, schwallte ich also möglichst cool und wollte mich vom Acker machen. „Okay, tu das. Aber hey, bist du auf dem Frühlingsfest dieses Wochenende?“, fragte Bene. Frühlingsfest? Ach, er meinte das Saufgelage aller Altersgruppen, das sich als „Wir feiern den Einzug des Frühlings“ tarnte. Letztes Jahr hatte es geschneit, aber gut. Frühling, jo. Konnte man so sagen. „Weiß ich noch nicht.“, sagte ich vage, aber wohlwissend, dass ich da so was von nicht hingehen würde. „Wär‘ auf jeden Fall echt cool, dann könnten wir mal einen trinken. Wir sehen uns ja eigentlich nie außerhalb der Schule.“, lächelte er. Mein Herz schlug einen zirkusreifen Salto mortale. Zu mehr als einem Nicken war ich nicht fähig. „Okay, dann.. bis dann.“, verabschiedete er sich und ging, während ich ihm ziemlich blöd hinterherschaute. Und seinen Arsch begaffte. Aber das wusste ja keiner.
 

Zwei Tage später stand ich, mich an meine Bierflasche klammernd, neben einer Freundin auf besagtem Frühlingsfest und lachte mich selbst aus. Innerlich. Soviel zum Thema, da ginge ich nicht hin. Hatte ja wieder super geklappt. Mel war gegen jeglichen Widerstand meinerseits mehr als immun gewesen und hatte mich mitgeschleift. Hier stand ich nun und feierte den Frühling mit ekelhaftem Bier. Schmeckte einfach nur scheiße, aber echte Kerle tranken nun mal Bier und ich versuchte mich immer noch mehr oder weniger erfolgreich gegen das Image des Klischéeschwulen zu wehren. Musste ja auch nicht jeder wissen. Ging die Menschheit, und besonders meine klatschsüchtigen Mitschüler, rein gar nichts an. „Och, jetzt guck doch nicht so finster!“, riss mich Mel aus meinen Gedanken. „Ist doch voll lustig hier.“ Ja, klar. „Natürlich, hörst du mich nicht lachen? Ich amüsiere mich total hier.“, grummelte ich. Sie verdrehte die Augen. Kein Wunder, sie traf ja auch alle fünf Minuten jemanden mit dem sie quatschen konnte. Manchmal dachte ich, sie war mit der gesamten Schule befreundet. Jetzt zum Beispiel. Ich stand eigentlich nur doof daneben, schwieg, und holte mir das nächste Bier.

Einige Zeit später fiel mir meine selbst gewählte Einsamkeit nicht mehr so auf, mein Alkoholpegel war senkrecht in die Höhe gegangen und ich taumelte fröhlich durch die Gegend. Als mir jemand auf die Schulter klopfte, drehte ich mich äußerst elegant um – jede Ballerina wäre neidisch geworden, wirklich – und grinste. „Jo, Bene, was geht’n?“ So eine merkwürdige Begrüßung hatte ich noch nie hingelegt, aber gut. Alkohol machte es möglich. Wäre er nicht genauso betrunken gewesen wie ich, hätte er mich möglicherweise gefragt, ob ich noch alle Socken in der Kommode hatte, aber so fiel es ihm nicht weiter auf. „Wir wollten einen trinken, Mann. Lass‘ mal machen.“, meinte er, und so setzten wir uns kurz darauf mit einer Flasche süßem Hochprozentigem in eine ruhige Ecke und kippten einen nach dem anderen.

Wir amüsierten uns gerade prächtig über die nun leere Flasche, die ihm aus der Hand gerutscht war während er wild gestikulierend unseren Mathelehrer nachgeahmt hatte, als er plötzlich aufstand. „Muss pissen.“, grinste er. Ich kicherte blöde und nickte. Mit der Standfestigkeit eines Betrunkenen wollte er sich Richtung Wald machen – die Dixieklos waren toxisch verseucht, dessen waren wir uns einig – doch er kam nicht weit. Keine Ahnung wie es passierte, dafür war ich zu betrunken, Fakt war; er stolperte, fiel auf mich drauf und riss mich mit sich zu Boden. „Hoppla, bin ich wohl gestolpert.“, sagte Bene. Nüchtern betrachtet hätte ich ihm gern ein hochironisches „Nee, sag bloß!“ an den Kopf geworfen – der Boden war nicht sehr bequem und Bene nicht gerade federleicht – aber ich war wie gesagt ziemlich besoffen und deswegen lachte ich nur. Plötzlich beugte er seinen Kopf zu mir herunter und schnüffelte an meinem Hals. Ich quietschte überrascht, woraufhin er mir so ernsthaft wie möglich erklärte: „Ey, du riechst voll geil.“, und zu kichern begann. „Findste?“, nuschelte ich. „Wenn du darfst, will ich aber auch.“ Damit vergrub ich meine Nase in seinen Haaren. „Jaah, riechst auch gut. Riechen wir eben beide gut. Höhö.“, blubberte ich vor mich hin. Der letzte Rest meines Verstandes, der noch aktiv war, beging bei diesen Worten Suizid und erhängte sich. Bene lachte, dann sah er mir in die Augen und setzte an, etwas zu sagen. Ich wusste nicht, was in dem Moment passierte, allerdings hatte ich kurz darauf meine Arme um seinen Hals gelegt und küsste ihn. Denken konnte ich überhaupt nicht mehr, versuchte nur, so viel wie möglich von diesen weichen Lippen zu erhaschen. Leicht überrascht war ich, als er plötzlich darauf einging, da mein Gehirn aber ohnehin außer Kraft war, intensivierte ich den Kuss und zog ihn näher zu mir.

Als sich mein Verstand wieder einschaltete, lagen wir beide mit hochgeschobenen T-Shirts aufeinander, schwer atmend und mit verschleierten Augen. „Scheiße, jetzt muss ich wirklich pissen.“, murmelte Bene, erhob sich schwerfällig und wankte Richtung Wald. Ich glotzte ihm erst verständnislos hinterher, dann sackte das Geschehene. „Fuck!“, fluchte ich. Schnell setzte ich mich auf, was keine gute Idee war. Alles begann sich zu drehen, mein Magen verknotete sich und ich kotzte dessen gesamten Inhalt neben mich. Scheiße, verfickte Scheiße. Nachdem ich mein T-Shirt gerichtet hatte, stolperte ich mehr schief als sonst was nach Hause. Ich brauchte jetzt ganz dringend 12 Stunden Schlaf und danach Aspirin.
 

Der nächste Morgen begann.. ziemlich beschissen. Meine Mutter stürmte um 9 Uhr ins Zimmer, riss die Rollläden hoch und schmiss mich aus dem Bett. Das Licht blendete mich so, dass es schon weh tat und das äußerst leise Organ meiner Mutter tat sein Übriges. „Wer abends saufen kann, kann auch morgens aufstehen.“, meckerte sie. Ich stöhnte auf. „Nicht so laut, Mama, bitte. Hab Mitleid.“ „Wovon träumst du eigentlich nachts? Auf, beweg dich. Du sollst heute auf Basti aufpassen, das weißt du ganz genau.“ Ahaha. Mein kleiner Bruder. Ja, den hatte ich irgendwie verdrängt. War auch nicht die angenehmste Erinnerung. Ganz zu schweigen von der an den gestrigen Abend. Womit wir auch bei dem Punkt angelangt waren, dass meine Mutter ziemlich sicher nicht wissen wollte wovon ich nachts träumte. Den Herzkasper wollte ich ihr dann doch ersparen.

Schwerfällig hob ich mich aus dem Bett und kroch unter die Dusche. Mein Kopf hämmerte wie sonst was, und durch das heiße Wasser wurde es nur unwesentlich besser. Meine Haare konnten mich heute lediglich einmal kreuzweise, ich würde eh den ganzen Tag im Haus bleiben – Basti sei Dank. In meiner Ultragammeljogginghose und Schlabbershirt tapste ich danach in die Küche, wo ich erstmal Kaffee aufsetzte und mir zwei Aspirin reinzog. Wenn ich etwas nicht gebrauchen konnte, dann war’s ein Kater. „Schatz, ich bin dann weg. Komm so gegen 3 wieder, also machst du Basti bitte die Nudeln warm? Darfst dir auch was nehmen.“, meinte meine Mutter. Oh, durfte ich das. War ja super. Zu freundlich, die Frau. Jaja, Sarkasmus am frühen Morgen. Ich nickte kurz und gleich darauf fiel die Haustür ins Schloss. Geil, volle sechs Stunden mit meinem Bruder. Naja, im Prinzip war er nicht so furchtbar schlimm. Nur.. laut. Und beschäftigungssüchtig. Seufzend nahm ich mir eine Tasse Kaffee und schlurfte voller Motivation ins Wohnzimmer. Auf in den Kampf!

„Niiiicki! Du bist ja auch schon wach!“, begrüßte es mich. Ja, es. Mein Bruder hatte sich auf äußerst merkwürdige Weise in seine Schmusedecke eingewickelt und sah nun mehr aus wie ein ziemlich unförmiges, sprechendes Paket. Ich ließ mich neben ihm auf der Couch nieder und strich ihm kurz durch die Haare. „Guckst du mit mir ‚Bob der Baumeister‘?“, fragte er fröhlich grinsend. Hahaha – nein. Hätte ich gern gesagt, ging aber schlecht. „Jo.“, grummelte ich also nur und fragte mich zum sicher tausendsten Mal, wie kleine Kinder nur so früh schon so voller Elan sein konnten. Ich für meinen Teil schlief prinzipiell noch. Während mir die extrem Ohren schädigende Titelmusik besagter Kindersendung entgegenschallte, verschluckte ich mich an meinem zu heißen Kaffee und vor allen Dingen an Bastis Frage: „Was hast’n du da am Hals, Nicki? Hast du dir wehgetan?“ Mir schwante Übles. Dunkel erinnerte ich mich daran, dass Bene gestern Nacht an meinem Hals zugange gewesen war. Dementsprechend suchte ich eilends den Spiegel im Flur auf. Oh, du kindliche Unschuld! Gut, dass Basti nicht wusste, was das wirklich war. Das.. sah gar nicht gut aus, geschweige denn gesund, da hatte der Kleine allerdings Recht. Mehr als hätte jemand versucht, mich zu erwürgen. Oder zu erhängen. Auf jeden Fall waren die Male groß, deutlich und schillerten regenbogenfarben. Fuck, fuck, fuck. Wie sollte ich das denn verstecken? Vor allem beim Sport? Siedend heiß fiel mir ein, dass Bene auch noch mit mir Sport hatte. Und schon waren wir bei dem Thema, das ich bis jetzt recht erfolgreich gemieden hatte. Wusste er noch was, oder hatte er einen Blackout? Und was war jetzt mit uns? Wahrscheinlich würde es kein ‚uns‘ geben. Er war vergeben, und soweit ich wusste, auch glücklich. Gestern war er einfach nur sehr betrunken gewesen und wusste nicht was er tat. Scheiße, war das deprimierend. Aber ich hatte jetzt keine Zeit meine unerwiderte Liebe zu betrauern. Solange niemand davon wusste, ließen sich die Gefühle aushalten. Aber jetzt hatte ich ein größeres Problem. Wie sollte ich Bene noch gegenübertreten? Wie würde er sich verhalten? Argh, ich hatte keine Ahnung. So verbrachte ich den Vormittag damit, zusammen mit Basti sinnlose Sendungen zu schauen, während meine Gedanken unaufhörlich um Bene kreisten. Beim Mittagessen explodierten mir die Nudeln beinahe in der Mikrowelle, und obwohl ich diese Katastrophe gerade noch rechtzeitig abwenden konnte, musste ich, nachdem Basti gegessen hatte, Großputz in der Küche starten. Kleine Kinder und Nudeln mit Tomatensoße, da war das doch irgendwie klar. Lernten Eltern eigentlich nie irgendwas? Ich war gerade dabei, die letzten hartnäckigen Flecken unter dem Tisch zu entfernen, als meine Mutter ein „Bin wieder da!“ durch’s Haus brüllte. Ich fuhr vor Schreck hoch, es machte „Klonk“ und schlagartig erinnerte ich mich wieder, dass sich über mir eine Tischplatte befand. Soviel zum Thema „Holzhammermethode“. Fluchend wünschte ich meinen Kopfschmerzen ein herzliches „Willkommen zurück“, krabbelte unter dem Tisch hervor, drückte meiner Mutter den Lappen in die Hand und verzog mich in mein Zimmer. Mein Bett hatte mich wieder.

Mau Mau.

Als ich das nächste Mal aufwachte, war es dunkel in meinem Zimmer. Desorientiert fragte ich mich, warum mein Wecker sonntags klingelte, dann sah ich auf die Uhr und stutzte. 6 Uhr morgens.

Ähm. Wollte mir dieses Mistviech gerade ernsthaft erklären, dass es bereits Montagmorgen war, ich aufstehen, in die Schule gehen und Bene begegnen musste? Ja, scheinbar wollte es das wirklich. Irgendwer hatte was gegen mich - entweder mein Wecker oder der feine Herr da oben. Wahrscheinlich eher Letzterer, denn die Sache auf der Party konnte ich meinem Wecker beim besten Willen nicht in die Schuhe schieben. Grummelnd bewegte ich meinen Hintern aus dem Bett und machte mich auf ins Bad. Eine halbe Stunde später, und wie immer zu spät, saß ich in der Küche und schaufelte mein Müsli in mich hinein. „Schlürf nicht so.“, ermahnte mich die Zeitung, Pardon, mein Vater, und ich schlürfte noch etwas lauter. Der Mann ließ sich eh nur zum Frühstück blicken, jedenfalls der Teil, der nicht hinter der Zeitung vergraben war. Wäre er zu anderen Tageszeiten anwesend, würde ich auch nicht schlürfen. War logisch, verstand er aber nicht.

Schließlich schnappte ich mir meinen Rucksack, schlüpfte in meine Schuhe, legte den mehr als nötigen Schal um und verließ das Haus.

Ich wohnte zum Glück nur fünf Minuten von der Schule entfernt, trotzdem kam ich alle Nase lang erst nach dem Klingeln an. Mittlerweile guckten mich die Lehrer nur noch böse an, wenn ich mal wieder zu spät war. Auch heute war nicht mein Tag, als ich ankam war der Schulhof wie leer gefegt. Ich hastete in meinen Chemiekurs, lächelte den guten Mann entschuldigend an und ließ mich möglichst geräuschlos auf meinem Platz nieder. Nur keine Aufmerksamkeit auf mich ziehen.

Zwei Stunden später war ich völlig in meinem Wachkoma versunken. Mel rammte mir unsanft ihren Ellbogen in die Seite als es zur Pause klingelte. „Du kannst jetzt wieder aufwachen, Dornröschen.“, flötete sie gespielt freundlich. Davon durfte man sich nicht täuschen lassen, das Mädchen war brutal. Ich machte also, dass ich Land gewann. Ehe noch andere Körperteile meinerseits in Mitleidenschaft gezogen wurden. So, wo sollte ich mich nun verstecken? Bzw., wo lief ich am wenigsten Gefahr Bene zu begegnen? Ich entschied mich kurzerhand für den hinteren Schulhof, weil dort meist nur die Unterstufe war, und so verbrachte ich meine Pause allein zwischen Fußball spielenden und Seil springenden Pimpfen. Auch den restlichen Schultag konnte ich mich erfolgreich unsichtbar machen – bis mein persönlicher Horror auf dem Plan stand. Der Sportunterricht. Im Prinzip mochte ich Sport, wirklich. Ich war auch gut. Naja, ungefähr so lange, bis Bene in meinen Sportkurs gekommen war. Seine ständige Anwesenheit brachte mich jedes Mal aufs Neue durcheinander. Beim Laufen stolperte ich, die Hälfte der mir zugeworfenen Bälle klatschten mir ins Gesicht, und mit meinem Tennisschläger hatte ich schon den ein oder anderen in ernsthafte Gefahr gebracht, darunter auch meinen Sportlehrer. Kurzum, er machte mich wahnsinnig. Aber was sollte ich tun. Heute hatte ich größere Probleme. Erstens waren die Flecken trotz des Make-ups, das ich meiner Mutter heute Morgen knallhart geklaut hatte, nicht zu übersehen, zweitens würde auch Bene sie sehen, und drittens wusste ich immer noch nicht, wie ich mich verhalten sollte. Das konnte ja nur der absolute Knaller werden. ‚Auf in den Freitod!‘, dachte ich mir mit dem Mut der Verzweiflung und betrat die Sporthalle.
 

„Hey Nick, dich hab ich ja heute noch gar nicht gesehen.“, grinste mir Tom entgegen. „Jetzt siehst du mich ja. Wahnsinn.“, murrte ich. Guter Freund hin oder her, ich war mehr als angespannt, und da war mir gute Laune und Smalltalk mehr als im Weg. Sein Grinsen nahm plötzlich atomare Ausmaße an. „Was hast du denn am Hals? Oho, das sieht ja fast aus als hättest du am Wochenende ordentlich Spaß gehabt…“ Oh nein, ganz falsches Thema. Smalltalk war super,wirklich. Meinen panischen Blick offensichtlich ziemlich fehlinterpretierend, legte Tom einen Arm um mich und meinte mit dreckigem Unterton: „So, jetzt erzählst du deinem besten Freund erstmal alles, in allen Einzelheiten, auch den schmutzigen.“ Bitte? Seit wann hatte der sich zu meinem besten Freund aufgeschwungen? Ich dachte gar nicht daran, jetzt hier ein Schwätzchen zu halten, und zu meinem Glück sah das der Sportlehrer genauso. „Einlaufen, husch, husch!“, meckerte er uns an. Wir setzten uns in Bewegung und da Tom praktischerweise nicht gerade der Sportlichste war, konnte er sich die Unterhaltung fürs Erste abschminken. Problem 1 war also überstanden. In diesem Moment lief ich in irgendwas hinein. Im nächsten Moment war mir klar: Problem 2 hatte ich soeben über den Haufen gerannt. Mein Gesicht erstrahlte augenblicklich in wunderschönem Ampel-Rot, kurz sah ich ihm in die Augen, dann ergriff ich die Flucht, so schnell mich meine Puddingknie trugen. Nur weg. Sein Gesicht hatte nichts verraten, somit war ich immer noch völlig ahnungslos wie viel er noch wusste. Und jetzt gerade wollte ich das auch nicht herausfinden. Nach dem Einlaufen wurde ich losgeschickt, um irgendeinen blöden Bolzen für das Fußballtor zu suchen. Geil, wirklich. Konnte der Blödmann den nicht selbst suchen? Oder ihn gar nicht erst verlegen, wäre auch eine Möglichkeit. Auf jeden Fall latschte ich brav in die andere Halle, um dort die Garagen nach dem Dings abzusuchen. Nicht, dass ich genau wusste was das war. Aber bitte. Er hatte es so gewollt. Gut, was hatten wir hier? Turnmatten, einen Barren, irgendwelche komischen Stangen. Hm, das sah alles nicht so nach dem kleinen Teil aus, das ich finden sollte. Irritiert kratzte ich mich am Kopf. Jo. Schöner Schlamassel.

„Soll ich dir helfen?“, erklang es hinter mir. Ich zuckte zusammen. „Öhm.“, machte ich unintelligent und drehte mich zu Bene um. „Ja, wäre nicht schlecht.“ Er ging an mir vorbei, griff zielsicher nach dem Ding, das ich völlig übersehen hatte, und reichte es mir. „Danke.“, nuschelte ich und wurde schon wieder ein bisschen rot. „Kein Ding. Ach so, wegen Samstag – ich hoffe, ich hab mich nicht danebenbenommen oder so. Ich meine mich zu erinnern, dass wir uns unterhalten haben. Aber mehr auch nicht, ich hab einen ziemlich Filmriss. Also, falls, dann tut’s mir Leid.“, meinte er und grinste verlegen. „Nein, hast du nicht. Keine Sorge.“, entgegnete ich. Er nickte, lächelte, und dann ging er. Ich blieb zurück, nicht wissend, ob mich der Filmriss jetzt freute oder eher nicht.
 

Nachdem ich vom Sportunterricht so gut wie gar nichts mitbekommen hatte, konnte ich endlich nach Hause. Ich brauchte jetzt erst einmal Ruhe, um nachzudenken. Das Gute war, dass Bene nichts mehr wusste, was wiederum bedeutete: Keine Auseinandersetzung mit dem Geschehenen, keine möglichen Hasstiraden seinerseits, dass ich ihn geküsst hatte, etc. Das Schlechte daran war, dass ich weiterhin nicht den Hauch einer Chance bei ihm hatte. Null, Zero, nichts. Und das stellte sich, jetzt wo ich wusste wie es war ihn zu küssen, als ziemlich beschissen raus. Es war okay gewesen, solange wir einfach nur in der Schule nebeneinander gesessen hatten. Ich hatte mich damit abgefunden, dass ich nie mehr bekommen würde, und es war okay gewesen. Nur jetzt.. ging das einfach nicht mehr. Ich wollte ihn wieder küssen. Immer und immer wieder. Ständig hatte ich das Bild vor Augen, spürte ihn fast auf meinen Lippen, und jedes Mal aufs Neue liefen die Schmetterlinge in meinem Bauch Amok. Wäre ich nur nicht auf dieses blöde Fest gegangen. Dann müsste ich mich jetzt nicht damit rumschlagen. Ganz davon abgesehen, dass ich sowieso nicht hingewollt hatte. Tja, hinterher war man bekanntlich immer schlauer. Und da ich für meinen Teil wieder absolut ratlos war, griff ich zu meiner ultimativen Waffe: dem Telefon. Seit mein bester Freund – der nicht Tom war – vor zwei Jahren in eine andere Stadt gezogen war, hatte ich mich zu einem regelrechten Telefonjunkie entwickelt. Was vor allem daran lag, dass ich bei jeglichen Problemen meinerseits sofort hysterisch wurde und allein auch selten was auf die Reihe bekam. Aber gut, dazu gab es Daniel. Der musste das wieder hinbekommen. So trompetete ich, nachdem er abgehoben hatte, ohne jegliche Begrüßung: „Der Weltuntergang steht bevor!“ ins Telefon. Ich hörte ihn seufzen. „Was hast du diesmal? Fingernagel abgebrochen, Pussy?“, fragte Daniel trocken. Man, wurde ich hier wieder ernst genommen. „Du bist gemein. Ich hab wirklich ein Problem. Und zwar ein schlimmes. Pff, Ignorant.“ Nur weil ich hin und wieder ein bisschen überreagierte. „Ja, halt dich nicht lange mit Vorreden auf. Du platzt doch sowieso, wenn du mir das jetzt nicht gleich erzählen kannst.“ Ich konnte sein Grinsen fast sehen, aber darauf konnte ich keine Rücksicht nehmen. Sollte er halt lachen, das würde ihm schon noch vergehen. „Gut, die Kurzversion: Ich war am Wochenende auf dem Frühlingsfest, hab mich zusammen mit Bene ziemlich betrunken, wir haben rumgemacht und er hat einen Filmriss. Die 1-Million-Euro-Frage: WAS SOLL ICH TUN? Du hast fünf Minuten Zeit.“, sprudelte ich hervor. Ein Husten erklang am anderen Ende der Leitung. „Das klingt ja wirklich wie ein Problem.“, stellte Daniel intelligent fest. „NEIN, wie kommst du denn darauf?“, entgegnete ich sarkastisch. Er hatte mir ja nicht geglaubt. Bitte, selbst Schuld. „Öh. Lass mich nachdenken. Das muss ich jetzt mal kurz verarbeiten.“ Ja, sollte er mal mich fragen. Ich musste das verarbeiten, nicht er. „Die Uhr tickt.“, erinnerte ich ihn ungeduldig. „Hm. Also, im Prinzip kannste da jetzt nichts machen. Also, er hat ja ‘ne Freundin. Und wenn er sich nicht mehr dran erinnert, ist das doch eigentlich gut. Passiert ja nichts. Lass es einfach darauf beruhen.“ Hahaha. Witzbold. „Aber ich muss ständig daran denken, wie sich seine Küsse anfühlen, und wie weich seine Lippen sind, und…“ – „Klappe! Nick, ich habe überhaupt kein Problem damit, dass du schwul bist. Und du bist mein bester Freund. Aber BITTE, setz‘ mir nicht solche Bilder in den Kopf. Das verfolgt mich sonst.“, unterbrach er mein Schmachten. „‘Tschuldigung.“, nuschelte ich. „Also du meinst wirklich, dass Vergessen die einzige Möglichkeit ist?“ War nicht unbedingt das Einfachste. „Ja, ich denke schon. Es würde euer Verhältnis nur total kompliziert machen, zumal wir nicht wissen, wie er reagieren würde wenn er es wüsste. Weißte?“, meinte Daniel. Ich seufzte. „Ja, wahrscheinlich hast du Recht.“
 

Und so ließ ich die Sache auf sich beruhen, wie Daniel gesagt hatte. Ein Monat verging ohne nennenswerte Zwischenfälle, ich ging Bene so gut wie möglich aus dem Weg und versuchte, mir niemandem gegenüber anmerken zu lassen wie beschissen es mir ging. So oft ich mir auch einreden wollte, dass ja quasi nichts passiert sei, dass das nur ein kleines unbedeutendes Ereignis war und dass ich eigentlich genau so weitermachen konnte wie vorher, es ging einfach nicht. Immer wenn ich ihn mit seiner Freundin sah, wie sie Händchen hielten, sich küssten und glücklich miteinander waren, wollte ich mich am Liebsten in Luft auflösen. Ich entwickelte einen regelrechten Hass auf sie, obwohl ich sie nicht einmal näher kannte. Eigentlich war ich nie sonderlich besitzergreifend gewesen, aber jetzt brachte mich meine Eifersucht fast um den Verstand. Ich fing an, entweder alles zu lesen was mir in die Finger kam, sogar das Kochbuch meiner Mutter, nur damit ich nicht nachdenken konnte, oder Musik in einer mehr als ungesunden Lautstärke zu hören, sodass sie meine Gedanken übertönte. Ich schlief nur noch wenig und war vor allem immer sehr früh wach.
 

Auch an diesem Morgen wachte ich vor meinem Wecker auf. Ich schaltete das Mistviech aus, duschte ausgiebig und machte mich langsam fertig für die Schule. Als ich in die Küche kam, hörte ich meine Mutter gerade aufstehen. Kein Wunder, es war schließlich erst 7, und ich damit eine halbe Stunde zu früh. Muffig machte ich mir meine übliche Schüssel Müsli, setzte mich an den Tisch und begann langsam zu essen. Meine Mutter traf fast der Schlag, als sie kurz darauf die Küche betrat. „Mein Gott, Nick! Was sitzt du denn hier im Dunklen?“ Jo, hatte ich eben das Licht ausgelassen. Essen konnte ich auch im Dunklen. „Hatte keine Lust das Licht anzumachen.“, sagte ich also teilnahmslos. Meine Mutter schüttelte verständnislos den Kopf. „Versteh einer den Jungen.“, seufzte sie und begann, das Frühstück zu machen. Um halb 8 verließ ich das Haus und kroch im Schneckentempo zur Schule. So früh war ich sicher seit der Grundschule nicht mehr aus dem Haus gegangen, aber was sollte ich machen. Hatte halt zu viel Zeit. Mir fiel ein, dass ich jetzt zwei Stunden Mathe hatte und mich überkam der Wunsch, mich spontan von der Bordsteinkante in den Suizid zu stürzen. Dafür war ich allerdings doch zu unmotiviert, also schlurfte ich tatsächlich zum Klassenraum und ließ mich missgelaunt auf meinem Stuhl nieder. Noch 20 Minuten Ruhe, dann musste ich wieder ein fröhliches Gesicht aufsetzen. Ich legte mich mit dem Kopf auf die Tischplatte und schloss die Augen. Vielleicht würde mich dann wenigstens niemand anquatschen.

Dass sich die Tür kurz darauf öffnete, ignorierte ich gekonnt, doch als die Schritte in meine Richtung kamen und schließlich jemand vor meinem Tisch stehen blieb, hob ich aus Gewohnheit den Kopf – soviel zum Thema Schlafend stellen.

„Oh.“, machte ich unintelligent. Genau die Person, die meinen Morgen perfekt machte. „Hey, was machst du denn schon hier?“, fragte Bene. Er klang irgendwie.. zurückhaltend. Völlig untypisch für ihn. Normalerweise sprang er Leute vor Begeisterung fast um, und jetzt nuschelte der sich hier einen zurecht? „Öhm, ja. Ich konnte nicht mehr schlafen.“, entgegnete ich perplex. Jetzt grinste er. „Und da hat dich dein erster Weg in die Schule geführt? Jetzt hab ich dich aber durchschaut, Streber.“ Sein Lachen war immer noch extrem ansteckend, sodass ich einfach zurückgrinsen musste. „Ja, sieht so aus. Steinige mich.“, hauchte ich dramatisch. Ja, ich war schon mal witziger gewesen, das wusste ich auch. Aber mehr konnte man um die Uhrzeit auch nicht von mir erwarten. Schon gar nicht in Benes Gegenwart. Plötzlich verstummte sein Lachen. Er sah mich mit einem.. mehr als merkwürdigen Blick an, irgendwie durchdringend. „Ist was?“, fragte ich verwirrt. War mir gerade ein Pickel auf der Nase gewachsen, oder was? Als er jedoch nicht antwortete, sondern mich nur weiter ansah, erwiderte ich seinen Blick und mein Herz beschleunigte seinen Rhythmus um ein Vielfaches. Wäre es nicht unmöglich, hätte ich glatt behauptet, dass man es förmlich knistern hören konnte. Dass ich dennoch Recht hatte, merkte ich in dem Moment, als er sich zu mir herunter beugte und seine Lippen auf meine presste. Weiter konnte ich darüber allerdings nicht nachdenken, mein ohnehin nur auf Sparflamme laufendes Gehirn versetzte sich in den Stand-By-Modus, ich schlag instinktiv meine Arme um seinen Nacken und küsste ihn stürmisch zurück. Scheiße, hatte ich das vermisst.
 

Als er von mir abließ, kribbelte mein ganzer Körper. Ich schüttelte kurz den Kopf, um den Weg in die Wirklichkeit wiederzufinden und war heilfroh, dass ich schon saß, denn ob meine Gummibeine mich in diesem Moment tragen würden war eine mehr als ungewisse Frage. Dann sah ich Bene an, doch ich wusste seinen Gesichtsausdruck nicht zu deuten. Also fragte ich das Nächstbeste was mir einfiel: „Wieso?“ Er seufzte abgrundtief. „Wenn ich das wüsste… Ich bin etwas .. sehr verwirrt im Moment.“ Was?! Da lachte ich ja. Aber lauthals. ER war verwirrt? „Ich weiß jetzt auch nicht genau wieso – aber IRGENDWIE kenn‘ ich das Gefühl. Achso, stimmt! Du hast mich mal eben einfach so geküsst. Und dann bist du verwirrt? Sonst biste aber noch ganz knusprig, ja?“, meckerte ich los. Das war ja wohl die Höhe. „Also es ist ja nicht so, als hätte ich dich dazu genötigt. Du hast dich doch regelrecht an mich geklammert! Warum beschwerst du dich dann?“, fragte der Idiot doch tatsächlich. „Weil ich nicht weiß warum du mich küsst? Könntest du mir diese Frage bitte mal beantworten? Und nicht mit ‚Ach, weiß ich im Prinzip auch nicht.‘ Du machst mich wahnsinnig, Junge!“ So verliebt ich auch war, jetzt war Schluss. Der Kerl konnte mich nicht immer küssen und dann verschwinden. Das ging eindeutig zu weit. „Ich.. keine Ahnung. Ach, SCHEISSE!“ Damit hastete er zur Tür, hielt aber noch einmal inne. „Es tut mir Leid, glaub’s mir. Aber ich weiß wirklich nicht was ich machen soll. Ich.. du.. Jeden Tag seh ich dich, und jeden Tag ist da dieses Gefühl. Das ich definitiv nicht haben sollte. Und ich bin so furchtbar verwirrt, weil ich seit einem Monat an nichts anderes denken kann. Sorry, dass ich dich angelogen hab, aber ich hatte keinen Filmriss. Ich erinner mich an alles. Und das macht mich echt fertig. Ich.. Es tut mir Leid. Ich kann das jetzt nicht. Tut mir Leid, wirklich.“ Dann ging er, und ich saß sprachlos auf meinem Stuhl und verstand die Welt nicht mehr.

Skat.

Es vergingen genau 35 Minuten und 21 Sekunden, bis ich mich aus meiner Starre löste. Grund war mein Mathelehrer, der wutschnaubend vor mir stand und Aufmerksamkeit suchte. „Niklas, ich verlange wirklich nicht viel. Es ist schön, dass du wenigstens still bist, aber etwas geistige Anwesenheit wäre doch wünschenswert. Ab an die Tafel und rechne die verfluchte Aufgabe, sonst passiert ein Unglück!“, fauchte er. Ups. Ich vergaß mein Bene-Drama, da konnte ich gerade eh nichts machen, und schlurfte nach vorn. Ich würde jetzt diese Funktion bezwingen müssen, wenn ich nicht als Haifischfutter enden wollte. Wahrscheinlich hielt der gute Mann die in seinem Goldfischteich daheim und verfütterte regelmäßig arme, kleine Matheluschen an sie. Gruselige Vorstellung. ‚Okay, Nick. Konzentration. Vergiss die Haie, du musst jetzt mathematisch denken.‘ Ich durchbohrte die Funktion an der Tafel mit meinem Blick, in der Hoffnung, sie möge mir verraten was der Mathemensch wissen wollte. Sie schwieg eisern, und so schlich ich nach einer totalen Blamage, inklusive Standpauke, auf meinen Platz zurück und versank erneut in meinen Gedanken.

Bene war nicht wieder aufgetaucht. Wahrscheinlich saß er daheim und jammerte sich selbst voll, wie verwirrend doch alles war. Vielleicht war ich nicht ganz fair. Es war sicher schwer für ihn, das sah ich ja auch ein. Immerhin hatte er eine Freundin, und musste sich plötzlich damit auseinandersetzen, dass er in total betrunkenem Zustand nicht nur seine Freundin betrogen, sondern gleichzeitig auch mit einem Kerl rumgemacht hatte. War hart, hatte ich Verständnis für. Aber ich hatte es ja wohl auch alles andere als leicht. Seine Anwesenheit brachte mich beinahe um den Verstand, ich bekam keine sinnvollen Sätze zustande, starrte ihn ständig an und musste gleichzeitig meinen Herzschlag auf einem menschlichen Level halten, während ich gegen den Drang ihn zu küssen ankämpfte. Dabei auch noch zu wissen, dass sich die Angelegenheit sowas von niemals wiederholen würde und ich letzten Endes ziemlich unglücklich verliebt war, machte mir ordentlich zu schaffen.

Daran dachte der feine Herr jedoch nicht. War ja nur ich, was sollte es schon machen? Nein, ich war nicht frustriert. Überhaupt nicht. Als es klingelte, packte ich meine Sachen und ging nach Hause. Das hier hatte doch keinen Sinn, ich war sowieso kein bisschen bei der Sache. Da konnte ich genauso gut daheim weiter grübeln, und fluchen, und mein Leben hassen. So sparten wenigstens meine Lehrer ein paar ihrer kostbaren Nerven.
 

Am Nachmittag klingelte mein Handy. Mel. „Wo warst du heute, du Blödmann?“ Ich verdrehte die Augen. Charmant wie immer. „Mir ging’s nicht so gut.“, sagte ich, die Beleidigung ignorierend. War ja nicht mal ganz gelogen, gut ging es mir wirklich nicht. Und eine von ihren „Du kannst nicht immer schwänzen, sei doch mal vernünftig“-Predigten brauchte ich mir jetzt auch nicht geben. „Achso. Hm, doof. Aber naja, dafür komm ich gleich bei dir vorbei und muntere dich ein bisschen auf, ja?“, plapperte sie fröhlich. Öhm, nein. Ich wollte mich in meinem Elend suhlen, da konnte ich sie nicht gebrauchen. „Ach, du musst nicht extra kommen, so schlecht geht’s mir auch gar nicht mehr..“ „Doch, doch. Ich steh nämlich schon vor deiner Tür, also mach mal auf.“ Sie legte auf, ohne meine Erwiderung zu erwarten. Mir wäre eh nichts eingefallen. Dieses Mädchen war so dreist, stellte die sich einfach vor meine Tür. Missmutig schlurfte ich nach unten. Normalerweise mochte ich sie gern, aber von Selbstmitleid hielt sie rein gar nichts, und genau das wäre meine Beschäftigung für den Rest des Tages gewesen. Ich hatte ein Pech heute, das war schon nicht mehr feierlich. Ich öffnete die Tür und versuchte mich an einem Lächeln. „Du siehst echt nicht gut aus… Naja, zum Glück ist Tante Mel jetzt da, das kriegen wir schon wieder hin.“, grinste sie und zog mich in mein Zimmer. Ich seufzte. Sie fing an, von ihrem Tag zu erzählen, von den Klamotten, die irgendwer getragen hatte und die wohl absolut schrecklich waren, und von allem Möglichen. Typischer Mädchenfehler – lästern hob meine Laune auch nicht sonderlich. Aber ich ließ sie reden, wenn es ihr Spaß machte - bitte. Plötzlich horchte ich auf. „Und dann hat sie geschrien, dass das ja wohl ein schlechter Scherz sei und dass er ein verdammtes Arschloch wäre und ist weggerannt. Ich dachte ich werd‘ nicht mehr! Dass die sich auch streiten können…“, erzählte sie gerade. „Öhm – hab ich das richtig verstanden, du redest von Bene und Luisa?“, fragte ich ungläubig nach. „Ja, kaum zu glauben. Ich bin Luisa dann nach und hab sie gefragt was denn los wäre und so… Wir sind ja so’n bisschen befreundet, da dachte ich, guckste mal. Und dann erzählt sie mir, dass Bene mit ihr Schluss gemacht hat, weil er irgendwie nur noch Freundschaft für sie empfindet oder so.. Und das an ihrem Geburtstag, so ein Wichser! Sie ist jetzt natürlich total am Ende, kam ja auch völlig aus dem Nichts. Sie meinte, ihr wäre nie irgendwas aufgefallen und überlegt jetzt die ganze Zeit, ob sie was falsch gemacht hat. Die tut mir echt voll Leid.“ Oh. Das war ein Hammer. Meine Gedanken rasten, hatte ich was mit der Sache zu tun? Oder liebte er sie wirklich nicht mehr? Ich wusste nicht, was ich denken sollte, was ich fühlen sollte. Der Gedanke, dass ich möglicherweise doch eine Chance bei ihm hatte, machte mich irgendwie glücklich, andererseits mochte ich Luisa gern und es wäre wirklich unter aller Sau, jetzt was mit Bene anzufangen. Wobei ich das im Prinzip ja auch schon hatte. Scheiße, war das alles verwirrend. Ich hatte mich geirrt heute Morgen – meine jetzige Verwirrung war noch viel größer. Ich komplimentierte Mel irgendwie aus meinem Haus, weil ich gerade einfach allein sein musste. Da musste ich erstmal drüber nachdenken, aber ganz dringend.
 

Wieder allein in meinem Zimmer kam mir leider auch nicht die große Erleuchtung. Klar wurde mir nur, dass ich im Prinzip die kleine Schlampe war, mit der Bene seine (Ex)freundin betrogen hatte. Irgendwie hatte ich da vorher gar nicht so drüber nachgedacht, aber es war ja eigentlich so. Naja, jetzt war es so oder so für alles zu spät. Es war ein merkwürdiges Gefühl zu wissen, dass ich jetzt eine potenzielle Chance bei Bene hatte, theoretisch. Nur war die Frage, ob er wirklich wegen mir Schluss gemacht hatte. Vielleicht auch einfach, weil er es nicht ertrug zu wissen, dass er sie betrogen hatte. Vielleicht stimmte seine Aussage auch und die Sache mit mir war eine parallele Nebenentwicklung. Oder was auch immer. Es gab so viele Möglichkeiten, und ich konnte nur spekulieren. Was wollte er jetzt tun? Nachdem er heute Morgen so panisch aus dem Klassenraum geflüchtet war, schien es mir eigentlich nicht so, als wäre er sich irgendeiner Sache sicher. Leider bestand die einzige Möglichkeit für mich etwas darüber herauszufinden darin, dass ich ihn fragte. Und das traute ich mich nicht wirklich. Ich würde vermutlich nicht mal die Frage rausbekommen. Und was sollte ich auch sagen? „Hey, hast du wegen mir mit deiner Freundin Schluss gemacht?“ Klar, käme sicher gut. Am Besten stände sie dabei auch noch daneben. Dann könnte ich mir sogar schon mal einen hübschen Sarg bestellen, denn wenn sie das je herausfinden würde, sähe es mehr als düster für mich aus. Und ich hing irgendwie an meinem Leben. Ich überlegte hin und her, spielte alle möglichen und unmöglichen Szenarien durch und kam zu keinem Ergebnis. Letztendlich musste ich wissen, was Bene dachte, bevor ich irgendeinen weiteren Schritt planen konnte. Deswegen ergriff ich meine absolute Notfallmaßnahme: Ich schluckte irgendwelche Pillen gegen Schlaflosigkeit, ließ die Rollläden herunter, legte mich ins Bett und wartete auf den Schlaf. Um 8 Uhr abends, wohlgemerkt. Irgendwann schlief ich tatsächlich ein und begann, mich durch wirre Träume zu kämpfen.
 

Der nächste Morgen begann mit einem lauten Schrei. Meinerseits, wohlgemerkt. Ich stand gerade unter der Dusche, als das Wasser plötzlich eiskalt wurde, und mich quasi in einen Schockzustand versetzte. Bibbernd trat ich aus der Dusche und wickelte mich in mein flauschiges Handtuch. So eine Scheiße so früh am Morgen! Da war der Tag praktisch schon gelaufen. Ich machte mich grummelnd fertig für die Schule – immerhin die versprach interessant zu werden, wenn auch nicht unbedingt auf positive Weise. Der Weg zur Schule war ebenfalls mit Steinen gepflastert – sowohl im wörtlichen, als auch im übertragenen Sinne. Mich fuhr ein offensichtlich sehgestörter Fahrradfahrer über den Haufen, was dazu führte, dass ich mein Leben verfluchte und aufgrund dieser Kriegsverletzung zu spät zum Unterricht kam. Gut, vielleicht hatte ich auch absichtlich etwas getrödelt.

Ich nuschelte meiner Deutschlehrerin also meine Entschuldigung vor und ließ mich auf meinen Platz fallen. Der Unterricht interessierte mich heute kein Stück. Normalerweise war Deutsch eines meiner Lieblingsfächer, aber manchmal musste man eben Prioritäten setzen. Und die lagen heute eindeutig auf meinem mehr als verkorksten Liebesleben. So ein Mist aber auch. Mein Masterplan bestand im Groben darin, ihn in der Pause zu verfolgen und ihn zu fragen, was das jetzt eigentlich alles werden sollte. Zweimal küssen – einmal davon sogar im nüchternen Zustand – und dann mit der Freundin Schluss machen, das gab mir schon zu denken. Und ich wollte jetzt endlich wissen, was er darüber dachte. Und was er sich überhaupt dabei gedacht hatte. War ja wohl nicht zu viel verlangt.

Als es zur Pause klingelte, setzte ich mein coolstes Gesicht auf – in Ermangelung der Kriegsbemalung, versteht sich – und machte mich auf die Suche nach meinem persönlichen, sehr verwirrenden Adonis.
 

Nachdem ich sowohl den normalen Schulhof als auch den Raucherschulhof abgesucht hatte, wurde mir klar, dass er vielleicht einfach nicht da war. Oder er konnte sich gut verstecken. Wenig überzeugt steckte ich meinen Kopf auch kurz in die Jungentoilette, wobei ich mir aufgrund der toxischen Erstickungsgefahr die Nase zuhielt. Ich war ja schon eine Pussy. Aber das Leben war hart, und ich wollte es noch lange genießen. „Jannick? Ist sie weg?“, flüsterte da jemand. „Nö.“, sagte ich knallhart, auch wenn ich vielleicht nicht Jannick hieß. Merkte ja keiner. „Halt die Klappe, mit dir redet keiner.“, kam es genervt zurück. Gut, merkte offensichtlich doch jemand. Wahrscheinlich so ein kleiner Fünftklässler, der sich extrem geil vorkam. Pff – die verspeiste ich zum Frühstück. Neugierig geworden ging ich Richtung Kabine – und bekam fast einen Herzschlag, inklusive Lachkrampf. Statt nervigem Kleinkind saß Bene auf dem Klodeckel, mit verzweifeltem Blick. Es war erstaunlich, wie schnell mein Herz trotz des mehr als unschönen Ambientes zu schlagen begann. Wie konnte jemand selbst jetzt so gut aussehen? „Was machst du denn da?“, fragte ich, nachdem ich mich von dem Schock erholt hatte. „Wonach sieht’s denn aus?“, konterte er missmutig. „Danach, dass du dich wie ein Feigling auf dem miefigen Schulklo versteckst? Sieht nicht so kompetent aus, ernsthaft.“ Warum zickte der mich hier schon wieder an? War doch nicht meine Schuld, dass er hier saß. Es sei denn, er versteckte sich vor mir. Aber ich war männlich, und er hatte vorhin nach einer Sie gefragt. In dem Moment ging mir ein Kronleuchter auf. Halleluja! „Versteckst du dich vor Luisa?“, grinste ich schadenfroh. „Richtig. Die möchte mich nämlich gern auf grausame Art und Weise töten.“ Bene seufzte tief. Mein Mitleid hielt sich in Grenzen, darauf konnte ich keine Rücksicht nehmen, jetzt wo ich ihn gefunden hatte. Genauso wenig wie auf die Tatsache, dass es sich bei unserem momentanen Aufenthaltsort um das Schulklo handelte. Wenn Gott, Satan, der Zufall, oder wer auch immer wollte, dass ich ihn hier einem Kreuzverhör unterzog, bitte. Damit konnte ich dienen. „Warum hast du Schluss gemacht?“, fragte ich also einfach drauf los. Die leichten Fragen zu Anfang, ich war mal so nett. „Weil ich sie nicht mehr liebe, ganz einfach. Warum interessiert dich das?“, entgegnete er kurz angebunden. Ich wäre fast in hysterisches Gelächter ausgebrochen. Dazu war ich dann aber doch zu sprachlos. Wie dreist war das denn bitte? Nee, ging mich nichts an. Warum auch?

„Und was soll das jetzt mit uns werden? Ich mein, planst du, mich öfter überraschend zu küssen und dich danach merkwürdig zu verhalten?“, überging ich seine Frage einfach. „Denkst du, wir wären jetzt zusammen? Dass ich wegen dir Schluss gemacht hab? Nein, ganz sicher nicht. Meine Fresse, wach mal aus deiner Barbietraumhauswelt auf! Du bist ein Kerl, ich bin ein Kerl, was sollte das schon werden. Hak es unter „Jugendsünden“ ab und vergiss es, Mann.“ Er lachte spöttisch, drängte sich dann an mir vorbei und ging. Ich schüttelte den Kopf. Das war gerade nicht wirklich passiert, oder? So ein Wichser! Was dachte der sich eigentlich? Einen Tag so, den anderen so. Der Gute litt offensichtlich unter starker Schizophrenie. Anders konnte ich mir dieses Verhalten wirklich nicht erklären. Das war doch einfach nicht möglich. Musste ich mir das alles einfach gefallen lassen? Er behandelte mich wie ein Spielzeug, er machte was er wollte, und ich musste damit leben. Ich wusste wirklich nicht, ob ich eher wütend oder eher am Boden zerstört sein sollte. Ich entschied mich für’s Erste für wütend, ansonsten wäre ich heulend wie ein Mädchen im Klo zusammengebrochen, und ein bisschen Würde besaß ich dann doch noch. Dementsprechend riss ich die Tür ruckartig auf, erschreckte irgendjemanden zu Tode, und machte mich auf zu meiner nächsten Stunde, um über einem guten Plan zu brüten.
 

Wie sollte man aus dem Kerl bitte schlau werden? Der wechselte sein Verhalten schneller als manch Diskoschlampe ihr Oberteil auszog. Und ich konnte dann sehen, wie ich klar kam. Oh ja, einfach wunderbar. Jetzt gerade saß er zwei Plätze weiter und starrte mich fast ununterbrochen an. Öhm, ja, wie sollte ich das jetzt verstehen? Irgendwas war mit dem Jungen nicht in Ordnung, ganz sicher. Ich legte meinen Kopf auf meine Arme und unterdrückte ein Seufzen. Ich konnte das nicht die ganze Zeit mit mir machen lassen. Dumm war, dass mein Herz sowieso mit jeglicher Logik auf Kriegsfuß stand und sich deswegen trotzdem bereitwillig in seine Hände begeben hatte. Nur weil er damit Squash spielte, war das ja kein Grund, weniger in ihn verliebt zu sein, neiiin. Nur nicht.

Herr Gott im Himmel, wenn der Junge mich weiter mit diesem intensiven Blick ansah, konnte ich für nichts mehr garantieren. Wenn ich dann über ihn herfallen würde, vor dem ganzen Kurs, hatte er sich das definitiv selbst zuzuschreiben. Irgendwann war auch meine Selbstbeherrschung am Ende.

Kurz bevor ich endgültig den Verstand verlor, rettete mich zum Glück die Klingel. Ich machte mich schnellstens vom Schulgelände, nahm mein Handy aus der Tasche und rief Daniel an. War mir egal, dass er Schule hatte. Gerade war auch bei ihm Pause, und ich brauchte jetzt ganz dringend fachkundigen Rat, weil ich die Sache heute noch klären wollte. Verwundert ging er dran und ich schilderte ihm im Eiltempo und ohne Rücksicht auf Dinge wie „Hallo“ meine Lage. „Hilf mir!“, jammerte ich abschließend. „Erstmal, auch dir einen wunderschönen guten Morgen. Und dann, äh, versuch’s mal mit Klapse. Also für ihn. Der hat wirklich nicht mehr alle beisammen.“, entgegnete er. „Ja, ich weiß. Aber Klapse ist jetzt nicht so der realistische Plan. Was soll ich tun, ich brauch jetzt einen Plan. Auf!“, drängelte ich ihn. Immerhin hatten wir nur noch 15 Minuten Pause, und ich musste Bene erstmal finden. „Ach, du machst das schon. So spontan fällt mir da auch nichts ein. Stell dich ihm einfach in den Weg und improvisier. Das wird schon.“ Daniel hatte gut reden. Sicher, war alles cool. Alles super. „Du bist keine große Hilfe heute.“, meckerte ich und legte resigniert auf. Dann musste ich wohl wirklich improvisieren. War alles andere als mein Ding, aber okay. Schlimmer konnte es eh nicht mehr werden.
 

Dass es das sehr wohl werden konnte, merkte ich, als ich vor ihm stand und keinen Ton raus bekam. War im Prinzip klar gewesen, aber vor lauter Tatendrang hatte ich diesen Fakt glatt vergessen. Ich hatte ihn in einer absolut menschenleeren Ecke des Schulhofs gefunden, und wünschte mir gerade, ich hätte es nicht getan. Warum musste ich da auch nachgucken? Aber jetzt war es zu spät, ich stand vor ihm, klappte unintelligent den Mund auf und zu und sah wahrscheinlich aus wie ein geistesgestörter Goldfisch. Na super. Egal, was ich hatte sagen wollen, es war weg. Ich sah in seine Augen, die mich fragend ansahen und schmiss meinen Verstand zum wiederholten Mal über Bord. Langsam trat ich einen Schritt auf ihn zu, nur um ihm anschließend um den Hals zu fallen und ihn zu küssen. Die Idiotie meines Plans wäre mir vielleicht aufgegangen, wenn er mich nicht zurückgeküsst hätte. So aber verwandelte ich mich innerlich in einen Haufen grünen Wackelpudding und glibberte fröhlich vor mich hin. Als er mich seinerseits näher an sich zog, seufzte ich zufrieden in den Kuss. Ich konnte seinen Herzschlag spüren, so nah war er mir. Ich löste mich kurz von ihm, doch zu mehr als einem „Also..“ kam ich nicht. Ungeduldig haschte er nach meinen Lippen und begann erneut mich um den Verstand zu küssen.

Atemlos trennten wir uns schließlich doch. „Es tut mir Leid.“, sagte er plötzlich und sah mich mit einem Dackelblick an, dem ich einfach nicht widerstehen konnte. Nicht, dass ich irgendeinem anderen Blick hätte widerstehen können, aber das stand nicht zur Debatte. „Was tut dir Leid?“, fragte ich trotzdem. Zu leicht musste ich es ihm ja auch nicht machen. „Alles. Mein ganzes Verhalten. Also, nicht mein ganzes. Ich wollte nicht so gemein zu dir sein, das war nicht richtig.“ Noch immer hielt Bene meine Hand und strich wie zur Bestätigung mit dem Daumen über meinen Handrücken. „Allerdings nicht. Aber ich denke, du schuldest mir eine Erklärung, ja?“, entgegnete ich. „Die hab ich nach dem ganzen Stress mehr als verdient. Das war nicht gut für meine Nerven, wirklich nicht.“ Er lächelte entschuldigend. „Du kriegst deine Erklärung. Nur vielleicht nicht hier. Magst du nach der Schule mit zu mir kommen?“ Das klang doch schon viel besser. „Gern.“, grinste ich. Die Klingel beendete unser Gespräch. „Bis nachher dann.“, verabschiedete er sich und küsste mich noch einmal. Als ich die Augen wieder öffnete und mich zum Gehen wand, erstarrte ich plötzlich. Luisa stand vor mir, mit der Kinnlade fast auf dem Boden und weit aufgerissenen Augen.

Poker.

Hallo, Menschen! Ich melde mich an dieser Stelle kurz zu Wort. ;D

Erstens: normalerweise verwende ich solche Kraftausdrücke wie hier selbstverständlich nicht. XD

Und zweitens bin ich von diesem Kapitel irgendwie nicht ganz überzeugt, teilt mir also ruhig mit, wenn es kompletter Müll ist. xD

Ansonsten bedanke ich mich für eure lieben Kommentare, und wünsche, wenn möglich, viel Spaß beim Lesen! :)
 

„Scheiße.“, murmelte Bene neben mir. „Sag mir, dass das nicht wahr ist. Bitte, sag mir, dass ich mich geirrt habe.“, sagte Luisa ausdruckslos. „Ich… ach, scheiße, Lu, was soll ich sagen? Ausflüchte bringen eh nichts mehr.“, meinte er niedergeschlagen. Ich war immer noch völlig geschockt. Das konnte doch nur wieder mein Glück sein. Da lief EINMAL was richtig und ich war kurz davor, endlich meine ersehnte Erklärung zu bekommen, da mussten wir natürlich in flagranti erwischt werden. Und das auch noch von seiner Exfreundin. Die erst seit gestern seine Exfreundin war, nebenbei bemerkt.

Irgendwer, Gott, Satan, Mickey Maus, oder sonst wer, musste mich wirklich hassen. Soviel Scheiße konnte einem doch gar nicht passieren. Wahrscheinlich lachte sich dieser Jemand gerade ins Fäustchen und freute sich über seinen gelungenen Plan. DANKE, Arschlochwelt. Wirklich.

Luisa schüttelte den Kopf. „Ich kann’s nicht fassen. Du hast mich wegen einem Kerl verlassen. EINEM KERL! Und dann macht ihr hier auch noch öffentlich rum! Kannst du dir auch nur ansatzweise vorstellen, wie ich mich gerade fühle? Erst verlässt du mich nach zwei Jahren mit dem beschissenen Grund, dass du nur noch Freundschaft für mich empfindest und jetzt das! Weißt du was? Du kannst dir deine Freundschaft sonst wo hin stecken! Am Besten in den Arsch, das passt doch! Genau das bist du ja geworden, ein mieser kleiner Arschficker. Ich würde dich gerade wirklich gern erwürgen, glaub’s mir. Und ich heul mir noch die Augen aus und frag mich was ich falsch gemacht habe! Jetzt ist mir das natürlich klar – ich hab keinen Schwanz. SCHEISSE ABER AUCH! Du beschissener Wichser, wag es nicht, mich noch einmal anzusprechen! Ich hoffe, ihr werdet glücklich miteinander, Schwuchteln!“, fauchte sie. Ich hatte wirklich Angst vor ihr. Sie verströmte puren Hass, und ich war mir fast sicher, dass sie mich zu Tode foltern wollte. Stattdessen ging sie einfach. Ratlos blickte ich zu Bene, doch der sah Luisa nach. Verständlich, denn selbst mich hatte sie getroffen, obwohl ich nichts mit ihr zu tun hatte. Doch ich konnte ihr keinen Vorwurf machen – wie verletzend musste das sein für ein Mädchen, wegen eines anderen Kerls verlassen zu werden? Mein schlechtes Gewissen meldete sich. Es war meine Schuld, dass die Beiden nicht mehr zusammen waren. Hätte ich ihn nicht geküsst damals, wäre nie etwas passiert. Aber ich konnte es jetzt nicht mehr rückgängig machen, wollte es ehrlich gesagt auch nicht. Egal wie gemein und egoistisch das war, an meinen Gefühlen für ihn konnte ich nichts ändern. Und wenn er auch etwas für mich empfand, war es dann falsch? War es nicht besser, wenn wenigstens wir beide dann glücklich wären, anstatt auch zu leiden? Moralisch war es vielleicht falsch. Aber wenn ich tat, was mein Herz mir sagte, würde ich die Moral ignorieren müssen. Ich seufzte. Die Sache wurde immer komplizierter, und das Einzige, was mir weiterhelfen konnte, war Benes Sichtweise. Ich überlegte, was ich ihm sagen sollte, doch letztendlich fiel mir nichts Passendes ein. „Bleibt es trotzdem bei heute Mittag?“, fragte ich vorsichtig. Er nickte bloß. Schweigend gingen wir zum Unterricht, beide in Gedanken versunken.
 

Da ich nicht wusste, wo er zuletzt Unterricht hatte, stellte ich mich nach Schulschluss einfach ans Tor und hoffte, dass er dort auftauchte. Als er aus der Tür trat, sah er sich zunächst um, dann entdeckte er mich, lächelte kurz und kam zu mir. „Wollen wir los?“, fragte er. Ich nickte nur, unsicher wie man sich in so einer Situation zu verhalten hatte. Er wirkte gefasst, sagte aber kein Wort mehr, was ich ihm einfach gleich tat. Ich wollte es ihm nicht noch schwerer machen, obwohl mich das krampfhafte Schweigen nervös machte. Bei ihm angekommen, musste er das Schweigen zwangsweise brechen. „Ich bin allein daheim, also.. wenn du was essen willst, musst du’s sagen. Aber ich warne dich, ich ernähre mich fast ausschließlich von Tiefkühlpizza. Ich lasse sogar Spiegeleier anbrennen, das will ich dir wirklich nicht zumuten..“ Bene grinste. Ich musste lachen, einerseits weil mich die Vorstellung von ihm am Herd beim Spiegeleier machen amüsierte, andererseits weil ich erleichtert war, dass er trotz der Sache mit Luisa noch scherzen konnte. „Lass mal, ich brauch nichts. Nicht, dass ich nichts für Tiefkühlpizza übrig hätte, aber ich bin ja nicht zum Essen gekommen.“, antwortete ich ihm. „Ich dachte mir, dass du das sagen würdest..“, murmelte er. „Gehen wir in mein Zimmer.“ Ich folgte ihm eine Treppe hoch. Sein Zimmer war klein, zumindest kam es mir so vor, weil ein riesiges Bett den Großteil des Raumes einnahm. In der Ecke stand ein Schreibtisch, der nicht aussah, als würde er für Schreibarbeiten benutzt, er war voller Bücher, Blätter und allem möglichen anderen Krimskrams. Auf dem Boden vor seinem offenen Kleiderschrank lagen Klamotten, sein Schrankinneres hatte wahrscheinlich auch schon mal ordentlichere Tage gesehen und ich stolperte fast über einen Tennisschläger, der sich heimtückisch halb unter dem Bett versteckt hatte. „Ich hab nicht aufgeräumt, sorry.“, gab Bene ohne jede Scham zu und schmiss ein paar Bücher und Klamotten vom Bett in die Ecke, damit wir Platz zum Sitzen hatten. Irgendwie passte dieses Chaos zu ihm. Ich ließ mich also auf seinem Bett nieder, er setzte sich mir gegenüber.
 

„Also“, begann ich, „warum erzählst du mir nicht einfach die ganze Sache aus deiner Perspektive? Du warst ganz schön verwirrend, das kannst du mir glauben.“ Er lächelte entschuldigend. „Ich sagte doch, dass es mir Leid tut. Das war nicht meine glorreichste Aktion. Aber gut. Fangen wir mit dem skurrilen Abend vom Frühlingsfest an. Ich glaube, wir waren beide doch recht betrunken..“ Ich hustete kurz. „Ja, gut. Wir waren stockbesoffen. Aber da wir uns beide noch daran erinnern, kann’s so furchtbar auch nicht gewesen sein. Naja, ich war ziemlich baff, dass du mich geküsst hast. Nicht währenddessen, im Suff wundert einem bekanntlich gar nichts, aber als ich wieder ausgenüchtert war. Nur… weit schockierender war es natürlich, dass ich darauf eingegangen bin. Ich mein, ich hatte nie auch nur darüber nachgedacht einen Kerl zu küssen, bis dahin jedenfalls. Glaub mir, als ich am nächsten Morgen aufgewacht bin, dachte ich erst, ich hätte schlecht geträumt.“ Ich verzog das Gesicht. Ja, diesen Gedanken hatte ich auch gehabt. Nur dass ich das nicht als Albtraum interpretiert hatte. „Nicht, dass es schlecht gewesen wäre, dich zu küssen.“, beeilte Bene sich zu sagen. „Im Gegenteil. Nur, weißt du, ich war in einer Beziehung, und bis zu diesem Zeitpunkt stockhetero. Das hatte nichts mit dir zu tun.“ „Ja, ich weiß doch. Das war kein Vorwurf oder so.“, entgegnete ich. „Gut. Naja, auf jeden Fall schob ich erstmal Panik. Ich hatte keine Ahnung was ich machen sollte. War schon irgendwie… beängstigend. Ich wollte die ganze Sache einfach nur vergessen, mich ganz normal verhalten dir gegenüber. Du glaubst nicht, wie schwer mir das fiel, als ich dich während Sport mit diesen wirklich auffälligen Knutschflecken gesehen hab. Ich war so kurz vor’m Herzkasper. Das war mir total peinlich.“ Passend dazu lief er rot an und ich aus Gruppenzwang gleich mit. Allerdings, das war ein mehr als peinlicher Tag gewesen. „Äh, ja. Auf jeden Fall hab ich dir ja dann gesagt, ich hätte einen Filmriss. Ich bin so ein schlechter Lügner, ich dachte, du durchschaust mich sofort.“ Was? Schlechter Lügner? Ich lachte. „Ich hab dir das voll abgekauft. Soviel zum Thema. Du warst ziemlich überzeugend, find ich.“ Bene legte den Kopf schief. „Wirklich? Hm, damit hatte ich nicht gerechnet. Aber okay, das freut mich jetzt im Nachhinein. Naja, ich dachte, damit hätte sich die Sache erledigt. Mein Plan war, einfach so wie vorher mit dir umzugehen. Nur wurde das irgendwie nichts. Ich hab dich immer öfter angestarrt, hab mich bei dem Gedanken erwischt, dich .. küssen zu wollen.. und..“ Er brach ab. „Das ist ziemlich komisch für mich, darüber zu reden, meine ich. Ziemlich peinlich. Oh Gott!“ Er seufzte tief, dann nahm er den Faden wieder auf. „Ich.. es hat mich wirklich fertig gemacht. Mich damit auseinanderzusetzen, dass ich mich offensichtlich irgendwie zu dir.. hingezogen fühlte. Und so. War nicht gerade toll. Auch wenn’s für dich sicher auch hart war. Aber, ich mein, ich hatte nie was gegen Schwule. Nur hatte ich nicht damit gerechnet, selbst mal einen Kerl zu küssen, und das auch noch zu mögen. Irgendwie ist es doch immer was anderes, wenn es dich selbst betrifft. Ich hab mich also bemüht, dich zu meiden, hab mich möglichst viel mit Luisa getroffen, um mich abzulenken. Klingt gemein, aber ich wollte dich einfach nur vergessen. Ich hatte ja eine Freundin, und ich hab sie auch geliebt, wirklich. Nur wurde es immer weniger, und für dich empfand ich irgendwie immer mehr, obwohl wir uns so gut ja auch nicht kennen. Du weißt nicht, wie oft ich fast über dich hergefallen wäre, nur weil du dieses Lächeln drauf hattest. Ich wollte mich schon für geistesgestört erklären lassen.“ Er schüttelte den Kopf. Ich war unfähig irgendwas von mir zu geben, einfach zu baff, dass er tatsächlich zugab, etwas für mich zu empfinden. „Naja, und vor Mathe den einen Morgen.. ich weiß nicht was mich da geritten hat. Meine Selbstbeherrschung ist einfach den Bach runtergegangen. Ich hatte definitiv nicht geplant, dich zu küssen, aber es ist halt passiert. Und danach hab ich ja ziemlich unelegant die Flucht ergriffen. Aber ich konnte es nicht fassen, dass ich dich tatsächlich einfach geküsst hatte. Und dass es sich schon wieder so gut angefühlt hat. Es sollte sich falsch anfühlen, fand ich. Aber naja, ich hab ziemlich viel Mist gelabert danach, das war nicht fair dir gegenüber, aber ich war einfach total überfordert. Das tut mir übrigens auch Leid. Und dann hab ich mit Luisa Schluss gemacht. Als ich sie geküsst habe, und da nichts mehr zu spüren war, nicht mal ein Bruchteil von dem was ich morgens bei dir gefühlt habe, ging’s einfach nicht mehr. Es tat mir so Leid, aber ich konnte das nicht mehr machen. Auch aus Rücksicht auf sie, ich wollte sie nicht noch länger betrügen. Nur konnte ich ihr nicht auch noch sagen, dass ich sie mit einem Kerl betrogen hatte. Ich weiß, das hätte ich gleich tun sollen, aber.. keine Ahnung, ich wollte sie nicht noch mehr verletzen. Ist das irgendwie verständlich?“ Er blickte mich fragend an. Ich wusste nicht so recht was ich sagen sollte. „Ich weiß nicht, ich denke man kann es nachvollziehen. Ich habe keinen Schimmer wie ich das gemacht hätte.“, sagte ich also möglichst vage. Im Prinzip konnte man das nicht richtig machen. Die ganze Situation war so schwierig, es gab keine gute Lösung. „Hm. Naja, jetzt ist es eh zu spät. Weiter im Text. Für heute muss ich mich auch noch mal entschuldigen. Das war ganz klar unter der Gürtellinie. Ich wollte nicht so gemein zu dir sein, in der ersten Pause. Ich war einfach so sauer, auf mich, auf die ganze Situation, und hab es an dir ausgelassen, weil du im Prinzip der Auslöser warst. Also, du bist natürlich nicht Schuld daran – nur, hätten wir uns nicht geküsst, wäre das alles nie passiert. Aber es ist passiert, und ich weiß eigentlich, dass ich es nicht bereue. Ich war nur so wütend in dem Moment, dass ich alles an dir ausgelassen habe. Weil du der Grund für meine Gefühle bist, und meine Verwirrung, und alles. Kannst du mir das verzeihen?“ Ein Blick in seine Augen, und ich hatte ihm verziehen. Daran, dass er es ernst meinte, bestand für mich kein Zweifel. Auch wenn ich wirklich an mir arbeiten musste, ich war ja quasi Wachs in seinen Händen. Trotzdem nickte ich brav, und er fuhr fort. „Ich hab jetzt beschlossen, dass ich keine Lust mehr habe, mich gegen meine Gefühle, die ich nun mal für dich habe, zu sträuben. Ich will mit dir zusammen sein, Nick. Das ist alles neu und merkwürdig für mich, und ich erwarte nicht, dass es leicht wird, vor allem nicht wenn die Leute das rausfinden, aber ich will es wirklich versuchen. Wenn du mich denn willst, nach dem ganzen Mist den ich verbrochen habe.“

Ich war sprachlos. Dass er so klar sagen würde was er wollte, und vor allem, dass er DAS wollte, hatte ich nicht erwartet. Er wollte mit mir zusammen sein. Er wollte wirklich mit mir zusammen sein. Ein weites Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus. Bevor er reagieren konnte, hatte ich mich auf ihn geschmissen und küsste ihn stürmisch. „Ich nehme an, das heißt ja?“, fragte Bene schelmisch, nachdem wir uns schwer atmend gelöst hatten. „Durchaus möglich.“, meinte ich und haschte erneut nach seinen Lippen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (19)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2009-10-05T21:25:54+00:00 05.10.2009 23:25
heey =)

hach einfach niedliche geschichte!
endlich sind die beiden auch wirklich zusammengekommen!

dein schreibstil hat mir richtig gut gefallen. du schreibst schön flüssig und ich konnte mich wirklich in deine geschichte fallen lassen.

das ende hat mir auch sehr gefallen, nur hat es mich doch ziemlich verwundert, dass bene nick überhaupt nicht nach seinen gefühlen gefragt hat und so. weil nick hat ja im eigentlichen sinne gar nichts darüber gesagt. na klar hat er am ende gesagt bzw gezeigt dass er mit ihm zusammen sein will, aber davor war nichts ... er hat nie seine gefühle ausgesprochen.

naja aber überwiegend hat mir deine geschichte natürlich total gut gefallen, wie gesagt *lach*
würd mich über andere geschichten von dir auch freuen :D

GLG mizuki
Von:  Tshioni
2009-08-28T21:22:57+00:00 28.08.2009 23:22
echt süüüß!!
Ich find das Ende ist echt passend!!! ... obwohl ich gerne wüste wies wseitergeht ... *-*
glg Tshioni
Von: abgemeldet
2009-08-28T20:40:44+00:00 28.08.2009 22:40
huhu.:]
deine ff is echt total super, ich mag deinen schreibstil :D
man hört dich übrigens auch raus, aber ich denke, das hörst du nicht zum ersten mal^^
und ich muss mich den anderen anschließen, da darf noch nich ende sein! :O
ich hoffe ich bekomm' noch mehr von dir zu lesen! =)
hab dich lieb <3
Von:  snowwhitedoll
2009-08-28T08:54:11+00:00 28.08.2009 10:54
ENDLICH!
Ja!
Schön!

Hätte nicht gedacht, dass Bene so offen reden kann!
Toll!
Schönes Ende!
<3

hugs
Von: abgemeldet
2009-08-27T18:55:16+00:00 27.08.2009 20:55
Woah, das war mal eine gute Shonen-Ai-FF! Versteh mich jetzt bitte nicht falsch, aber ich bin letzter Zeit extrem pingelig wenn es um dieses Genre geht, weil ich oft die Handlungen der Charaktere nicht nachvollziehen konnte. Vielleicht liegt es daran, dass du aus der Ich-Perspektive geschrieben hast, aber diese Fanfic war wirklich um einiges niveauvoller, als das letzte was ich so gelesen habe!^^
Ich kann mich den anderen Lesern aber nur anschließen: ENDE??? Nein, du musst weitermachen! LOS! xD
Hoffentlich gibt es bald noch mehr von dir zu lesen, sei es jetzt bei dieser Geschichte oder einer anderen :)
Von:  MaiRaike
2009-08-26T19:54:11+00:00 26.08.2009 21:54
Abgeschlossen?
Neeeeeeeeeeeeeeeeeeeeein!

*will einen Epilog*

Wirklich eine großartige Fanfic.
Ich liebe sie.

um nochmal auf den Epilog zurückzukommen..........

*bettel*

*Bestechungskekse hinstell*
Von:  Wolkenfee
2009-08-26T18:51:02+00:00 26.08.2009 20:51
Hi!
Wow, ich bin begeistert.
Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll, außer: genial!
Dein Schreibstil ist großartig, diese Ironie hat mich sehr oft zum Lachen gebracht, gefällt mir sehr gut!
Nicks ganzer Charakter ist toll!
Luisa kann einem ja schon Leid tun, aber ich freu mich, dass Nick und Bene glücklich geworden sind!
LG, Fee
Von: abgemeldet
2009-08-26T18:38:18+00:00 26.08.2009 20:38
Ende? *schnief*
Das geht doch nicht!
Ich mein, also... mich würde es brennend interessieren wie ihre Umgebung darauf reagiert, die Freunde etc, und ob die Beiden mit der neuen Situation so klarkommen und so...hach Mensch...

Das Kapi war supi, ich fand es klasse das Bene so offen darüber geprochen hat wie er sich gefühlt hat...

lg Rhiska
Von: abgemeldet
2009-08-26T17:55:15+00:00 26.08.2009 19:55
Ja! Endlich sind die beiden zusammen, wurde aber auch Zeit. Erst hatte ich mir ganz schön Sorgen gemacht wegen Luise, aber am Ende ist ja doch alles wieder gut geworden. Ein wundervolles Happy-End! Schöner hätte es gar nicht kommen können! Hoffentlich bleiben Nick und Bene auch weiterhin zusammen...
Die beiden haben es verdient, glücklich zu werden...!<3
Ich finde es auch gut von Bene, das er alles aufgeklärt hat. Im Nachhinein kann ich mich auch sehr gut in seine Situation hineinversetzten. Leicht hatte er es auf keinen Fall...

Es was wieder ein sehr schönes Kapitel, aber es ist traurig zu erfahren das sie nun schon zu Ende ist...

GLG _midnightkiss_
Von:  Tshioni
2009-08-25T19:45:10+00:00 25.08.2009 21:45
is jo goil!!!
schreib unbedingt BALD weiter!
der FF ist einfach nur der hammer!
glg
Tshioni


Zurück