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togehter WE ARE TVXQ

TVXQ Fighting// NEW Kapi!!
von

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Die Entscheidung

„Schon früh? – dabei bin ich doch noch müde.“ ich kroch unter meiner Decke und blieb noch fünf Minuten im Bett liegen. Bis ich von meiner Mutter geweckt worden bin.
 

„Jejung? Jejung? Komm runter, das Frühstück ist fertig und du musst in die Schule.“ rief sie. Also stand ich langsam auf.
 

Ohh…Tut mir Leid ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Jaejoong, Kim Jaejoong. Ich bin 16 Jahre alt und wohne alleine mit meiner Mutter. Habe pechschwarze Haare und gehe nicht gerne in die Schule, da ich dort oft nur Probleme habe oder bekomme. Entweder mit den Professoren oder mit meinen Mitschülern. Meine Mutter hatte schon mehrmalige Gespräche mit dem Direktor, da er der Meinung war, ich wäre kein wohl erzogenes Kind, doch meine Mutter deckte mich jedes Mal und daheim ärgerte sie sich mit mir. Ich bin bereits im zweiten Semester der Oberstufe, bin nicht gerade sehr begabt in der Schule, doch in Federball bin ich unschlagbar.
 

Ich zog mir meine Uniform an und ging hinunter wo auch schon meine Mutter in der Küche stand und Frühstück vorbereitete. Sie ist eine fabelhafte Köchin. Meistens darf ich bei ihren Kochkünsten zusehen oder sogar dabei helfen. Mir macht es sehr viel Spaß zu kochen und kann es bis jetzt auch sehr gut.
 

„Jejung, das du immer so lange brauchst bist du auf den Beinen bist. Hier dein Frühstück und deine Lunch box.“

Ich setzte mich einfach hin und sagte nichts. In Ruhe aß ich mein Frühstück und nach einigen Minuten war ich auch schon fertig. Meine Lunch box packte ich in meine Tasche und zog meine Schuhe an. Immerhin war ich spät dran.
 

„Na gut, ich gehe dann mal“ mit diesen Worten verabschiedete ich mich von meiner Mutter und rannte, damit ich den Bus nicht verpasste. Jedoch war es immer wieder dasselbe. Ich kam jedes Mal zu spät und musste zu Fuß in die Schule, da der Bus nur jede halbe Stunde kam.
 

„Schon wieder…aiishhh…verdammt – nie schaffe ich es pünktlich“ ich ärgerte mich nicht lange und eilte in die Schule. Meine Schule war etwas weit von meinem Zuhause entfernt, doch den Weg zu Fuß, war ich schon gewohnt. Bestimmt werde ich wieder vor die Tür mit einem Kübel gestellt, als Strafe dafür, dass ich wieder mal zu spät gekommen bin.

Als ich dort ankam wurde ich schon vom Portier ermahnt und er schrieb mich in die Liste, der zu spät gekommenen Schüler. Danach brachte er mich in meine Klasse, wo der Unterricht schon längst begonnen hatte. Alle meine Kameraden starrten mich an und mein Professor genauso.
 

„Kim Jaejoong, wir kommen wieder einmal zu spät oder? Der Unterricht hat schon seit einer halben Stunde begonnen. Was haben Sie diesmal zu Ihrer Verteidigung zu sagen?“ ich blickte hinunter und traute mich kein Wort zu sagen. Er starrte mich mit einem ernsten Blick an und sein Ton war auch sehr streng. Ich bildete Fäuste und gab meine Antwort.
 

„Es tut mir Leid – ich habe wieder einmal verschlafen und habe somit auch meinen Bus verpasst.“ Ich verbeugte mich und bat nochmals um Entschuldigung. Die meisten Mitschüler lachten mich aus. Hier in Korea ist das Schülerleben eine Katastrophe. Es gibt zwischen den Schülern keine Regeln. Außenseiter werden ausgelacht und bespottet, so wie ich. Streber werden aus dem Weg geräumt und Mädchen werden schikaniert. So lief es hier, entweder du bist ein Gewinner und jeder sieht dich an oder du bist ein Verlierer und wirst von jedem hier ausgelacht.
 

Nach meiner Entschuldigung wurde in die Direktion gebracht wo auch meine Mutter anwesend war. Sie sah enttäuscht aus. Ich setzte mich einfach hin und sah sie mit einem unsicheren Blick an. Der Direktor verließ den Raum und ließ mich und meine Mutter allein, was sehr merkwürdig war. Im Raum war es still, ich hörte nur die Uhr ticken. Ich schwitze etwas, da ich nervös war. Plötzlich begann sie zu sprechen.
 

„Jejung, wie oft habe ich dir gesagt, du sollst früh aufstehen um deinen Bus zu erwischen? Jedes Mal dasselbe mit dir. Nie hörst du auf mich. Was soll ich bloß tun? Jetzt werden sie dich aus der Schule raus schmeißen und du stehst dann ohne Ausbildung hier.“ Sie stützte ihre Ellbogen auf ihre Oberschenkel und begann zu weinen. Ich konnte meine Mutter einfach nicht weinen sehen. Ich näherte mich zu ihr und entschuldigte mich für die Sache. Langsam versuchte ich sie zu umarmen, denn sie war die einzige die ich noch hatte. Nach einigen Minuten stand sie auf und sagte mir, dass ich meine Sachen aus dem Spint holen sollte. Ich tat dies und viele meiner Mitschüler sahen mit einen seltsamen Blick an. Ein paar davon kicherten und sprachen über mich, doch das war mir im Moment egal.

Ich holte also meine Sachen und ging hinaus, wo meine Mutter mit dem Auto wartete. Ich stieg ein und sprach kein Wort. Sie ebenfalls nicht. Es war still. Nur das Radio war zu hören, wo gerade Nachrichten liefen. Als sie bei einer Ampel stehen blieb begann sie mit mir zu sprechen:
 

„Jejung, was bedenkst du denn eigentlich zu machen, jetzt wo du keine Schule hast? In einer anderen Schule kannst du es vergessen, denn die Anmeldungszeiten sind schon vorbei.“
 

Ich war etwas verwirrt und blickte einfach nur aus dem Fenster. Mit einem leisem Ton und unsicheren Stimme antwortete ich:
 

„Ich werde ein Sänger“
 

Als meine Mutter diesen Satz hörte, blieb sie mit dem Auto stehen und sah mich mit einem bösen Blick an.
 

„Spinnst du? Wir sind nicht im Träume Land. Selbst ein Sänger hat eine Schulausbildung, du aber nicht. Denn du hast sie gerade verloren.“
 

Ich atmete tief ein und blieb einfach ruhig. Ich wollte sie nicht noch mehr kränken als sie es schon war. Die Fahrt ging weiter und endlich war Musik im Radio zu hören. Es war meine Lieblingsband, die sich vor einem Jahr getrennt hatte. Ihr Name war H.O.T – sie sind noch heute, obwohl sie getrennt sind, noch sehr berühmt. Einer davon war mein Idol. Kangta. Ich versuchte seine Lieder immer nachzusingen, jedoch ohne, dass mich meine Mutter dabei erwischte, sie sagte immer, Musik sei etwas für Leute, dumme Leute.

Ich war anderer Meinung. Ich wäre gerne ein Sänger. Auf der Bühne zu stehen und hören wie die Mädchen nach dir schreien und deinen Namen erwähnen, muss ein tolles Gefühl sein.
 

Als ich im Auto begann mitzusingen, schaltete sie das Radio ab und fuhr weiter. Nach ca. 15 Minuten Fahrt, waren wir schon daheim angekommen. Ich ging hinauf auf mein Zimmer und schmiss meinen Rucksack zu Boden, danach legte ich mich hin und umarmte meine Polster. Ich wusste selber nicht, was ich tun könnte. So verging auch der Tag und ich war, ohne dass ich es bemerkte, auf dem Bett eingeschlafen.
 

Am nächsten Tag stand ich selbstständig auf und zog mich um. Machte mich im Badezimmer frisch und ging hinunter. Meine Mutter war bereits wach und machte, wie jeden Tag, Frühstück. Doch heute gab keine Lunch box. Ich musste noch an den gestrigen Vorfall denken und fühlte mich schuldig dafür. Aus diesem Grund zog ich mir meine Jacke an und ging hinaus und erledigte den Einkauf. Im Supermarkt kannte die Verkäuferin meine Mutter und wunderte sich mich zu sehen. Ich sprach nichts und nahm nur die nötigsten Sachen, die wir brauchten. Ich sah mich aus Interesse noch etwas um. Dort traf ich auf einen guten Freund, der mich fragte ob ich heute Lust hätte in die Stadt zu fahren. Ich lehnte ab und ging zahlen. Die Verkäuferin sprach zu mir:
 

„Seit wann kommst du denn den Einkauf erledigen, junger Mann? fragte sie mich.

Ich sah sie an und gab ihr das Geld. Dabei antwortete ich:
 

„Wieso denn nicht, bin ja schließlich ihr Sohn.“ Danach ging ich aus dem Laden und machte mich auf dem Weg nach Hause. Nach einigen Minuten gehen, war ein Plakat auf der Wand wo darauf stand:
 

„S.M. auf der Suchen nach neuen Talenten.

Interesse?

Dann besucht unsere Internetseite und meldet euch dort an.“
 

S.M. galt als der berühmteste Entertainer Koreas, da er Bands wie H.O.T und Shinhwa gegründet hatte und aus ihnen große Stars wurden. Jedoch habe ich seit letztens nichtviel von S.M gehört, anscheinend, weil er eine neue Band gründen möchte. Ich fotografierte das Plakat mit meinem Handy und rannte schnell nach Hause. Zu Hause angekommen packte ich die Sachen aus und schlichtete sie ein. Meine Mutter war nicht daheim. Anscheinend bei der Nachbarin etwas Tee trinken. Nach dem ein schlichten ging ich hinauf in meinem Zimmer und schaltete meinen Laptop ein. Ich informierte mich etwas mehr über dieses Plakat und stieg in die Internetseite ein. Es war also doch war. Sie waren auf der Suche nach einer neuen Band. Die Aufgabe war ganz leicht. Man musste ein Lied singen und ihnen als Videobotschaft schicken. Bevor aber noch musste man sich registrieren, denn man würde eine Registrierungsnummer bekommen, die man auch im Video angeben musste. Ich tat dies und nahm danach mein Handy. Ich stellte es auf meinen Tisch und ich nahm etwas Abstand. Das Lied was ich sag, war mein Lieblingslied. Es hieß „Come back to me Baby“ von Seven. Ich sang das Lied, obwohl es mir etwas peinlich war. Danach verschickte ich es per E-Mail und war schon aufgeregt, ob eine Antwort zurückkommen würde.
 

Am späten Abend aß ich mein Abendessen im Zimmer und sah jedes Mal auf meinen Posteingang, jedoch keine Antwort. Meine Mutter kam hinein und ich klappte den Laptop ruckartig zu.
 

„Jejung, ich gehe mit einer Freundin weg, etwas essen. Möchtest du mitkommen oder bleibst du hier?“
 

Ich war noch im Bett liegen und antwortete ihr.
 

„Nein, ich bleibe hier. Ist schon okay. Geh ruhig. Ich kann schon auf mich aufpassen.“
 

Sie lachte dabei und machte mir die Tür leise zu. Ich setzte mich auf und musste tief durchatmen. Anscheinend war sie nicht mehr wütend auf mich und das freute mich. Nach langen warten schaltete ich den Laptop aus und versuchte zu schlafen. Ich überlegte wie ich es meiner Mutter erzählen sollte, falls ich eine Zusage bekommen würde. Sie würde bestimmt böse auf mich sein, denn sie war von meiner Idee nicht begeistert. Im meinem Zimmer war es dunkel, jedoch blickte ich hinauf auf die Decke. Da ich das Fenster gekippt hatte, hörte man draußen ein paar Hunde bellen und ein paar Leute sprechen. Ich schloss meine Augen und versuchte wieder einzuschlafen. So vergingen die Tage. Nach einer Woche kam ein Nachbar zu meiner Mutter und sagte, dass er jemand an der Tankstelle für die Kasse brauchen würde. Sie sprach mit ihm und schlug mich vor. Ich war noch oben bei den Treppen sitzen und hörte das Ganze mit. Danach rief sie mich hinunter und ich kam auch.
 

„Jejung, unser Nachbar braucht jemanden für die Tankstelle, der die Kassa übernimmt, ist das nicht toll. Das könntest du doch machen oder?“

Ich sah beide an und willigte ein. Immerhin könnte ich mir so ein wenig Geld dazuverdienen. Der Nachbar bedankte sich bei meiner Mutter und schließlich auch bei mir. Im Hochsommer, war meistens viel los an den Tankstellen, da viele mit dem Auto Länder und Städter besuchten. Ich wusste noch gar nicht was auf mich zukam, doch ich würde mein Bestes geben um meine Mutter nicht nochmal zu enttäuschen. Am Abend brachte er mir eine schwarze Latzhose, denn die war dort zu tragen, falls man beim Tanken helfen musste. Am nächsten Tag war mein erster Arbeitstag. Ich war pünktlich dort und er zeigte mir alles. Wie man tankt und wie man die Kassa bedient. Ich bekam einen Schlüssel und schon war der Vormittag vorbei. Am Nachmittag betreute ich ein paar Kunden und half beim Tanken. Es war etwas anstrengend für mich bei der Hitze, jedoch gab ich nicht auf. Als ich etwas kehrte und sauber machte, kam der Besitzer und bedankte sich bei mir. Er meinte ich machte meine Arbeit sehr gut. Ich war froh darüber, so etwas zu hören. Auch fragte mich ob ich jemals gelacht hätte. Ich war etwas verwirrt und antwortete:
 

„Das Lachen ist nicht so meines, verstehen sie.“
 

Er nickte nur und ließ mich nach Hause gehen. Ich nahm meinen Bus und war müde vom vielen Arbeiten. Als ich nach Hause ankam war auch schon meine Mutter bei Tisch und hatte bereits Abendessen gemacht.
 

„Und wie war dein Erster Tag?“

„Ganz okay.“

„Und was hast du heute so gemacht?“

„In der Früh zeigte er mir alles, also die ganze Tankstelle und wie man ein Auto tankt. Danach erklärte er mir Kassa und noch ein paar Kleinigkeiten, wie das Telefon. Und am Nachmittag, habe ich mich selbstständig gemacht.“

„Das ist doch schön zu hören. Geh hinauf auf dein Zimmer und zieh dich um, dass Essen wird sonst noch kalt, wenn du noch länger brauchst.“
 

Ich tat dies und zog mein weißes Shirt und meine Pyjamahose an.
 

Der Sommer dauerte noch lange, und ich arbeitete an der Tankstelle schon 4 Monate. Es war für mich eine anstrengende Arbeit, jedoch hatte ich schon einiges an Geld gespart. Nach 5 Monaten war es soweit. Ich hatte eine Antwort von S.M. bekommen mit der Nachricht:
 

„Sie sind der 339 Bewerber. Wir haben uns Ihre Videobotschaft angesehen und sie sind in der Casting-Show für Jugendliche aufgenommen. Hier senden wir Ihnen die Daten, die Soe brauchen um anzutreten. Wir wünschen Ihnen viel Glück bei den nächsten Runden.

SM Entertainment“
 

Ich konnte es nicht fassen. Das Ganze war in Seoul und würde in 2 Wochen stattfinden. Ich zählte das Geld und es reichte für die Hinfahrt nach dorthin. Jetzt müsste ich nur noch meine Mutter davon zu überzeugen.
 

Am Abend sah sich meine Mutter ihre Lieblingsserie an und ich näherte mich ihr. Sie lachte etwas und sah mich danach an.
 

„Was gibt es denn Jejung? Ist etwas?“

„Ich muss mit dir reden.“

„Über was denn? Hast du schon wieder etwas angestellt?“

„Nein das nicht, aber so was ähnliches. Ich wurde für eine Casting-Show in Seoul eingeladen. Ich habe eine Videobotschaft dorthin geschickt und anscheinend waren sie von mir begeistert von mir.“

„Jejung, ich habe dir doch gesagt…“ ich unterbrach sie und sagte.

„Ich weiß, du bist damit nicht einverstanden, jedoch geht es hier um meine Zukunft und nicht um deine oder? Ich wollte schon immer ein Sänger werden, das wird immer mein Traum bleiben und jetzt ist die Chance gekommen um sie in die Tat umzusetzen.“

„Und du bist davon überzeugt, dass du es schaffst?“

„Nein, das nicht, aber ich werde es versuchen. Wenn ich es nicht schaffe, dann komme ich zurück und suche einen Job.“

„Na gut. Aber du sollst wissen, dass ich kein Geld dafür ausgeben werde.“

„Das weiß ich, ich habe einiges Gespart.“
 

So endete das Gespräch zwischen uns und es war entschieden. Ich würde in einer Woche nach Seoul fahren und dort meinen Traum erfüllen.
 

Ende Kapitel 1

Der Weg nach Seoul

Ich wurde von S.M. Entertainment nach Seoul eingeladen. Dort würde es eine Casting-Show geben, denn sie waren auf der Suche nach einer neuen Band. Ich konnte es noch immer nicht glauben, doch es war wahr. In einer Woche würde ich nach Seoul fahren und dort meinen Traum Realität machen lassen. Meine Mutter war anfangs gar nicht davon begeistert, doch ich sprach mit ihr und sie ließ mich gehen.
 

An einem heißen Nachmittag, war ich an der Tankstelle und half beim Tanken und reinigte das Geschäft. Ich lagerte neue Waren und bediente die Kassa. Dem Besitzer erklärte ich, dass ich in einer Woche nicht mehr da sein werde, da ich nach Seoul fahre um an einer Casting-Show teilzunehmen. Er lachte anfangs und streichelte mich am Kopf. Ich glaube, er wusste gar nicht, dass ich es ernst meinte, doch das war mir egal. Mein Letztes Gehalt würde ich am Ende der Woche bekommen. Der Tag verging und ich machte mich auf dem Weg nachhause. Dort angekommen hatte meine Mutter einen Koffer im Wohnzimmer stehen. Ich ging rein und zog meine Schuhe aus und sah sie an. Sie drehte sich um und sprach mit mir:
 

„Jejung du bist schon hier?“

„Ja, es ist schon 18.00 Uhr. Der Besitzer hat mich heute etwas frühzeitig entlassen, da nicht mehr viel los war. Darf ich fragen wozu der Koffer ist?“

„Der ist für dich. Wenn ich schon nicht, dazuzahle, dann kann ich doch wenigstens einen guten Koffer kaufen.“
 

Ich war etwas beeindruckt und näherte mich ihr und umarmte sie. Einige Tränen kamen aus meinen müden Augen.
 

„Danke, Mama. Ich werde gut auf mich aufpassen.“
 

Meine Mutter nickte nur und umarmte mich ebenfalls. Sie streichelte meinen Rücken und weinte. Für mich war dies ein emotioneller Moment, denn normalerweise, weine ich nicht sehr leicht, sondern habe eher eine kalte Persönlichkeit. Jeder sagte mir, dass ich sehr kaltherzig wäre, doch in Herzen bestimmt ein guter Mensch. Ich weiß zwar nicht ob dies übereinstimmte, doch ich war einfach ich selbst.
 

Mein letzter Tag an der Tankstelle war sehr anstrengend, denn mit der Hitze hatte man es sehr schwer. Der Besitzer klopfte mir auf dem Rücken und sagte:
 

„Hier dein letztes Wochengehalt und du kannst schon nach Hause gehen, du großer Superstar.“
 

Er zwinkerte mir zu und ich nahm das Geld und bedankte mich bei ihm. Meine Sachen, die noch im Geschäft waren, holte ich mir und ging nachhause. Daheim war meine Mutter mit dem Kofferpacken beschäftigt. Ich sah auch, dass sie mir neue Kleidung gekauft hatte.
 

„Mama, das wäre doch nicht nötig gewesen.“

„Jejung…Ich habe mich im Geschäft umgesehen und dachte mir, dass dir diese Shirts und Hosen bestimmt gefallen würden. Den Koffer habe ich dir fertig gepackt und morgen bevor du fährst mache ich dir eine große Lunch box, damit du mir im Zug nicht verhungerst. „

„Danke…“
 

Ich wusste nicht wie ich meiner Mutter gegenüberstehen sollte, denn innerlich war sie bestimmt gekränkt über meine Entscheidung. Am Abend aß ich eine Kleinigkeit und legte mich zu Bett. Ich war sehr aufgeregt auf den nächsten Tag und konnte schwer einschlafen. Leise und mit geschlossenen Augen sang ich erneut das Lied „Come back to me baby“. Nach einigen Minuten schlief ich ein und träumte davon auf der Bühne zu stehen und das neue Mitglied der gesuchten Band zu sein.

Der Tag der Abreise war gekommen. Die Sonne schien und blendete auf mein Gesicht. Ich hatte am letzten Tag vergessen die Vorhänge zu schließen. Mein verschlafenes Gesicht wischte ich mir im Badezimmer und machte mir fertig. Ich zog mir meine Jeans und einen langärmliches Shirt an, wo ein Totenkopf gebildet war. Meine Kapuze zog ich mir um den Kopf und nahm den Koffer mit hinunter. Eine große Lunch box lag auf dem Tisch mit der Nachricht:
 

„Mein lieber Jejung!

Wenn du diese Nachricht liest, bedeutet es, dass du schon wach bist und dich in einigen Stunden auf dem Weg nach Seoul machst. Ich bringe es nicht über das Herz mich von dir zu verabschieden. Ich werde dich sehr vermissen und ich wünsche dir, dass du dein Traum erfüllen kannst. Vergiss nicht, du bist jedes Mal hier willkommen. Bitte ruf mich an, sobald du dort angekommen bist. Hier lasse ich dir etwas Geld für das Taxi.

Ich wünsche dir viel Glück und ich hoffe du kommst mich bald als einen Star besuchen.“
 

Ich nahm den Zettel und schüttete Tränen auf das Stück Papier. Die Lunch box steckte ich in den Rucksack und zog mir meine Schuhe an. Vor dem Haus blieb ich noch stehen und sah es an, denn vielleicht würde ich es das letzte Mal sehen. Somit begab ich mich auf den Weg zur Zugstation, die eine halbe Stunde von mir entfernt war. Das Geld, das meine Mutter mir auf dem Tisch gelassen hatte, ließ ich dort. Immerhin war ich für diesen riesen Aufwand verantwortlich. In der Zugstation angekommen, kaufte ich mein Ticket bei der Informationsstelle. Nun war warten angesagt. Der Zug würde erst in einer Stunde kommen, somit setzte ich mich auf die Bank und hörte Musik auf meinem Mp3-Player. Ich sah zu wie Züge vorbeifuhren und Mütter mit ihren Kindern bei der Hand gingen. Plötzlich hörte man über die Lautsprechern, dass der Zug nach Fahrtrichtung Seoul in kürze ankommen würde. Ich stand auf und bereitete meine Koffer vor. Der Zug nach Seoul fuhr ein und blieb für einige Minuten stehen, da er eine Rast einlegte. Ich stieg ein und suchte meinen Platz. Die Platznummer 26 war leicht zu finden. Meinen Koffer gab ich hinauf und meinen Rucksack behielt ich bei mir, denn da befanden sich meine Dokumente und mein Essen. Ich hatte das Glück neben dem Fenster zu sitzen, denn ich liebte es den Ausblick zu genießen. Im Zug befanden sich nicht viele Leute, daher war es auch nicht besonders laut. Nach einigen Minuten fuhr der Zug langsam von der Station weg und somit verließ ich meine Heimatstadt Chungnam, wo ich bis heute mit meiner Mutter alleine in einem Haus wohnte.
 

Die Fahrt würde 4 Stunden brauchen. Ich blickte nur aus dem Fenster und hörte dabei Musik. Meine Augen waren noch etwas träge und ich schlief während der Fahrt ein. Plötzlich blieb der Zug in der Station „Gwangju“ stehen. Ich wachte auf und versuchte herauszufinden wo ich mich befand. Die Station „Gwangju“ war noch etwas entfernt von Seoul, somit war ich noch nicht angekommen und lehnte mich zurück. Leute stiegen aus und neue Leute stiegen ein. Meinen Rucksack, der sich neben mir befand, gab ich zwischen meinen Beinen auf dem Boden.
 

„Nummer 27, wo ist das denn? Nummer 27… - Ah…habe ich es gefunden.“
 

Ein Typ, der etwas größer als ich war und eine ziemlich dunkle Hautfarbe hatte, gab seinen Rucksack hinauf und setzte sich neben mich. Ich blickte hinunter und versuchte keinen Blickkontakt zu halten, da es mir peinlich war. Plötzlich begann er mit mir zu sprechen.
 

„Hi, stört es dich, wenn ich mich neben dich hinsetzte?“

„ähm… Nein, wenn es deine Sitznummer ist. Ist schon okay“

„Okay, vielen Dank. Ziemlich warm angezogen, dafür das es Sommer ist.“

„Tja, man weiß nie wie das Wetter wird, besonders wenn man reist“

„Stimmt, da gebe ich dir Recht. Wie heißt du eigentlich? Ich bin Yunho, nett dich kennenzulernen“

„Ich bin Jaejoong, Kim Jaejoong.“

„Seltener Name“
 

Das Gespräch ging zu Ende und er hörte ebenfalls Musik auf seinen Mp3 Player. Ich weiß zwar nicht warum, aber ich konnte schwer meinen Blick von ihm lassen. Er hatte dunkelbraunes und festes Haar und eine braune Hautfarbe. Ich atmete tief aus und packte eine Zeitschrift aus meinen Rucksack aus. Darin waren Kreuzworträtsel dabei, um die Langeweile zu beschleunigen. Der Zug fuhr weiter und mein Sitznachbar, namens Yunho packte sein Essen aus. Es sah ziemlich lecker aus und es roch auch sehr gut. Als plötzlich mein Magen laut knurrte, starrte er mich an. Dabei wollte er doch gerade beginnen zu Essen.
 

„Dein Magen hat doch gerade geknurrt oder?“

„Was? Nein du musst dich verhört haben.“

„Nein, ich bin mir sicher, dass es deiner war. Hast du etwa hunger? Wenn du möchtest, kannst du von meinen Essen etwas abhaben.“

„Nicht notwendig. Ich habe selber etwas zum Essen.“
 

Ich packte meine große Lunch box aus und öffnete sie. Es war Reis mit Gemüse und Schrimps. Er sah zu und lachte etwas.
 

„Wow… sieht ja lecker aus. Hast du dir das gemacht?“

„Nein meine Mutter“

„Verstehe“
 

Ich nahm meine Stäbchen und begann langsam zu essen. Es waren bereits zwei Stunden vergangen und mir kam es vor als würde ich schon den ganzen Tag fahren. Meinen Mp3 Player war der Akku leer gegangen, somit hatte ich keine großartige Unterhaltung. Während mein Sitznachbar telefonierte, blickte ich erneut aus dem großen Fenster, wo eine langweilige Landschaft zu sehen war. Ich bemerkte gar nicht, dass Yunho neben mich eingeschlafen war. Anscheinend war er sehr müder. Er hatte sein Handy noch bei der Hand, jedoch nahm ich es ihn und gab es in seine Tasche bevor es runterfliegen würde oder es ihm jemand wegnehmen würde. Als ich sein Handy nahm und in die Tasche gab, setzte ich mich normal aus und richtete etwas meine schwarze Mütze. Plötzlich neigte sein Kopf näher zu mir und ich versuchte Abstand zu halten. Leider war dies nach 5 Minuten zu spät und sein Kopf war an meiner Schulter angelehnt. Er bemerkte nichts davon und schlief ungestört weiter. Ich schaffte es einfach nicht seinen Kopf von meiner Schulter zu entfernen, da sein Kopf zu schwer war. Nach einigen Versuchen gab ich es auf und ließ ihn einfach schlafen. Für mich war dies peinlich, da jeder der vorbei ging uns komisch ansah. Meinen Blick drehte ich zum Fenster und versuchte darüber wegzukommen, doch plötzlich machte er seinen Mund auf und begann laut zu schnarchen. Ich konnte meinen Ohren nicht trauen. Der Typ macht es sich zuerst gemütlich und gleichzeitig lächerlich und jetzt hat er auch noch die Unverschämtheit laut zu schnarchen. Als eine Dame kam um uns Getränke anzubieten, gab ich einfach meine Weste über sein Gesicht und sagt:
 

„Ich hätte gerne ein Glas Wasser“

„Und was darf es für den anderen jungen Herren sein?“

„Der kriegt ebenfalls ein Wasser, ein sehr kaltes Wasser“

„Kommt sofort“
 

Nach kurzer Zeit, brachte sie mir die Getränke und ich gab sie auf meinen kleinen Tisch, den ich aufklappte. Ich trank aus meinen Glas und atmete tief aus. Yunho dagegen, der es sehr bequem auf meiner Schulter hatte, näherte sich mir und gab seinen Arm auf meine Oberschenkel. Ich konnte es nicht fassen, was in diesen Typen vorging, jedoch störte es mich auch nicht. Solange uns die anderen nicht komisch ansahen, war es mir egal. Ohne zu bemerken, schlief ich ebenfalls ein. Als plötzlich der Zug eine Notbremse machen musste, wachte ich erschrocken auf und sah mich um. Durch Lautsprecher wurde berichtet, dass eine Notbremse notwendig war, da die Schienen defekt hatten. Anfangs war ich noch etwas nervös, doch als Yunho aufwachte musste ich etwas lachen, da er noch meine Weste auf seinem Gesicht hatte. Mit seiner Hand gab er sich sie runter und sah mich mit verschlafenen Augen an. Wir beide kamen ins Gespräch:
 

„Was ist passiert? Sind wir schon hier?

„Es wurde an der Notbremse gezogen, da die Schienen defekt waren. Nein wir sind noch nicht angekommen, es fehlen noch zwei Stationen, dann sind wir am Ziel. Ist mir dir alles in Ordnung?“

„Ja. Ich muss sagen ich habe sehr gut geschlafen. Wem gehört die schwarze Weste?“

„Mir. Ich habe sie dir über dein Gesicht geben müssen, da es mir peinlich war, deinen offenen Mund zu zeigen und dazu auch noch dein Schnarchen.“

„Ich habe geschnarcht?“

„Ja und das nicht gerade leise“

„Tut mir Leid. War nicht meine Absicht.“

„Ist schon okay.“
 

Er lachte etwas und gähnte dabei. Seine starken dunkelbraunen Haare richtete er und streckte sich aus. Ich nahm mein Handy und sah nach ob ich neue Nachrichten hatte. Keine neuen Nachrichten, las ich aus meinem Handy und steckte es mir wieder in meine Hosentasche. Als der Zug endlich weiter fuhr, würde es nicht mehr lange dauern. Es handelte sich nur noch um eine halbe Stunde und ich wäre am Ziel angekommen. Seoul die Stadt der Asiatischen Prominente und S.M. ´s Hauptsitz. Yunho begann seinen Rucksack vorzubereiten und machte sich fertig. Er stieg eine Station vor Seoul aus.
 

„Hey, Jaejoong“

„Hm? Was gibt’s?

„Noch eine gute weiterfahrt und ich hoffe wir sehen uns irgendeinmal wieder.“
 

Ich nickte nur und sah ihn hinterher. Er wartete vor der Tür und telefonierte erneut. Ich setzte mich aufrecht hin und aß noch eine Kleinigkeit aus meiner Lunch box. Ich sah danach, als der Zug hielt, dass Yunho ausstieg und mir zuwinkte, doch ich drehte mich stur um und ignorierte ihn. Wieso? Das weiß ich selbst nicht.

Der Zug fuhr seine Richtung weiter und die Lautsprechen meldeten, dass wir in kürze die Endstation Seoul erreichen würden. Alle wurden gebeten ihren Mist wegzuräumen und ihre Koffer bereitzuhalten. Ich tat dies und stellte mich schon vor die Tür, sowie es Yunho getan hatte. Der Zug blieb nach einigen Minuten stehen und die Türen öffneten sich. Ich stieg aus und sah mich als erster um. Das Wetter war sehr angenehm. Es war etwas bewölkt und sah nach Regen aus. Zum Glück hatte ich ein langärmliges Shirt an. Nun machte ich mich auf dem Weg zu einem Stadtplan, wo ich schnell herausfinden konnte wo es in der Nähe ein Hotel gab um zu übernachten. Ich ging die Rolltreppen hinunter und erkundigte mich über ein Hotel in der Nähe. Eine etwas ältere Dame, zeigte mir das Hotel und erklärte mir den Weg. Ich bedankte mich bei ihr und machte mich auf dem Weg.

Seoul war eine riesige Stadt. Viele Autos. Viele Menschen und vor allem viele Einkaufsgeschäfte. Dadurch, dass ich am Land gewohnt hatte, kannte ich die große Stadt nicht so gut, doch sie fing an mir zu gefallen.

Meine erste Nacht verbrachte ich in einem billigen Hotel, das sich in der Nähe der Zugstation befand. Das Geld, das ich gespart hatte, würde für 4 Nächte reichen. Im Hotel angekommen wurden mir Schlüssel und Zimmernummer vergeben. Mein Zimmer befand sich im zweiten Stock und dort die Zimmernummer 20. Sie war leicht zu finden. Als ich den Raum betrat, schaltete ich das Licht ein und sah mich um. Für die eine Nacht würde es reichen. WC und Dusche waren in einem Raum. Ich legte mich ins Bett, da ich sehr müde von der Reise war. Am nächsten Tag würde ich ins Haupthaus von S.M gehen, um dort an die Casting-Show anzutreten.
 

Ende Kapitel 2

Der Beginn der Casting-Show bei S.M. Entertainment

Ich übernachtete in einem billigen Hotel, das sich in der Nähe der Zugstation befand. Gleich nach meiner Ankunft legte ich mich hin und schlief dabei ein. Ich war müde von der Reise und freute mich auf den nächsten Tag.
 

Am nächsten Tag stand ich auf und machte mich im Badezimmer fertig. Ich duschte und zog mich gleich danach um. Bevor aber noch föhnte ich meine Haare und zog darüber meine schwarze Kapuze an. Ein schwarzer Pullover und eine schwarze Jeanhose beendeten auch mein Aussehen. Nachdem ich meine Schuhe anzog, machte ich mich auf dem Weg.

Die Adresse war leicht zu finden, jedoch musste man länger mit dem Bus fahren. Bei der Informationsstelle kaufte ich mir ein Ticket für den Bus und stieg gleich danach ein. Der Bus unterschied sich von den Bussen, die ich in meiner Heimat gewohnt war. Sie waren viel besser und sogar klimatisiert, was unüblich für mich erschien. Die Menschen sprachen und telefonierten. Es war viel los. Kaum zu glauben, ich befand mich auch in größten Stadt Koreas. Als die Station angesagt wurde wo ich aussteigen musste, beeilte ich mich zum Ausgang. Rechtzeitig stieg ich aus und sah mich um. Ich konnte es schon von weiten sehen. Ein riesiges silbernes Schild, wo darauf stand „S.M. Entertainment“. Ich fragte mich, was für ein Typ S.M. war, dass er so große Talente in die Musikindustrie brachte. Er müsste selbst sehr viel Erfahrung und Talent haben. Wie auch immer, ich würde mein alles geben um in die gesuchte Gruppe hineinzukommen.
 

Nach 15 Minuten Gehweg, betrat ich das edle Gebäude. Im Gebäude selbst, war es ziemlich kühl, da es stark klimatisiert war. Der Boden glänzte und man sah auch schon ein paar Bilder über die berühmtesten Koreanischen Bands die S.M. gegründet hatte. Selbst meine Idol gruppe H.O.T war zu sehen. Ich war beeindruckt und konnte nicht aufhören zu staunen. Alles war ziemlich elegant eingerichtet. Plötzlich kam eine Dame zu mir und fragte ich wer ich bin und ob ich Hilfe brauchen würde. Ich erklärte ihr, dass ich mir für die Casting-Show über das Internet registriert hatte und meine Videobotschaft angekommen sei und ich dafür eingeladen wurde. Anfangs wusste sie nicht worüber ich sprach, doch nachdem sie mit einem Kollegen telefonierte gab sie mir einen Zettel. Darauf stand, dass ich mich in den Raum 101 begeben sollte. Ich bedankte mich und verabschiedete mich von der Dame.

Das Gebäude war etwas verwirrend, jedoch mithilfe der Schilder, fand ich schnell zum Raum. Als ich mich in der Nähe des Raumes befand, sah ich eine Menschenmenge. Ob das genau solche Bewerber waren wie ich?

Sah ganz danach aus, denn manche probten noch oder begannen schon zu weinen, da sie nervös waren. Die meisten dort, verunsicherten mich etwas mit ihren Kommentaren. Sätze wie z.B.

„Ich schaffe es sowieso nicht“ oder „Es gibt so viele, warum die gerade mich nehmen müssen“ machten mir Angst. Ich klatsche mir selbst auf die Wange und versuchte diese Aussagen zu ignorieren. Ich hatte die Nummer 339, jedoch wusste ich nicht, nach welcher Reihenfolge es ginge. Ich setzte mich hin und wartete ab. Plötzlich kam ein etwas stärkerer Junge zu mir und fragte mich:
 

„Na, du Milchbube, was suchst denn hier?“ ich blickte hinauf und sah wie sein böses Gesicht mich ansah. Seine Muskeln stark durchtrainiert, worauf ich auch etwas angst bekam. Ich ließ mich nicht verunsichern und sprach zurück.
 

„Naja anscheinend dasselbe wie du - mich hier bewerben.“

„Du und singen. Du siehst ja aus wie ein Mädchen. Du hättest Kindermädchen oder Putzfrau werden sollen“ ich stand auf und sagte in meinem etwas verunsicherten Ton:
 

„Erstens bin ich kein Mädchen, sondern ein Junge, falls du Augen im Kopf hast. Und Zweitens kann ich entscheiden was ich mache, okay?“
 

Er lachte mich aus und stieß mich gegen die Wand, was mir etwas weh tat, doch ich gab nicht nach und versuchte aufzustehen. Während ich noch auf dem Boden lag, verschwand er und ging wieder zu seiner Clique zurück. Ich sah zu Boden und konnte mich für paar Sekunden nicht bewegen. Langsam stand ich auf, jedoch war ich noch an der Wand angelehnt. Ich richtete meinen Pullover und wartete ab was als nächster passieren würde. Nach langer Wartezeit öffnete man die Türen und alle wurden rein gelassen. Es war eine riesige Halle, wo über 500 Personen passten. Nicht einmal ein Echo war zu hören, da es sehr viele Menschen waren, die sich darin befanden. Vorne befand sich eine große Bühne und eine große Leinwand, wo „Willkommen bei S.M. Entertainment“ darauf gebeamt wurde. Ständig wurde ich rumgestoßen, was ja kein Wunder bei der Menge war. Plötzlich begann es ruhig zu werden und ein Mann auf der Bühne sprach mit einem sehr strengen Ton zu uns. Ich war nicht weit entfernt von der Bühne.
 

„Willkommen in S.M. Entertainments Casting-Show! Das Sie es bis hier geschafft haben, heiß noch lange nicht, dass Sie schon qualifiziert seid. Wir haben uns Ihre Videobotschaften erneut angesehen und werden nun ein paar aufrufen, von denen wir glauben, dass sie es in die nächste Runde schaffen. Um sicher zu gehen, bitte ich die Person, die mit ihrer Nummer aufgerufen wird, auf die kleine Bühne zu kommen und uns ein Lied vorzusingen. Ich hoffe ich konnte mich klar ausdrücken. Ich beginne nun jetzt mit der Nummernaufzählung.“
 

Dies waren seine Anweisungen und ich atmete tief aus und war jetzt schon nervös. Ich sah den anderen Bewerbern zu, wie sie weiterprobten oder die Daumen drückten. Wir alle wurden wieder raus gebeten und danach wurden ein paar von uns herein gerufen. Diejenigen, die nicht aufgerufen worden waren, für die hieß es nach Hause zu gehen und auf die nächste Chance zu warten. Nun begann das Ganze.

Nummern wie 210 oder 112 wurden aufgerufen. Die Einzelnen Personen gingen hinein und jeder brauchte ca. 10 -15 Minuten. Als sie rauskamen, hatten sie Tränen in den Augen, jedoch vor Freude, da sie weiter waren. Ich freute mich für diese Personen, allerdings zeigte ich es nicht. Die Prozedur nahm eine Stunde in Kauf und meine Nummer 339 war noch immer nicht aufgerufen. Ein Mann kam hinaus und sagte uns:
 

„Es tut mir Leid Ihnen das sagen zu müssen, aber sie dürfen nach Hause gehen. Die Wahl wurde entschieden. Danke für Ihr kommen“
 

Ich konnte meinen Ohren nicht trauen. Schockiert starrte ich den Mann und blickte ruckartig hinunter. Am liebsten würde ich weinen, doch ich konnte doch nicht, vor den ganzen Bewerbern heulen. Meine Tränen versuchte ich zurückzuhalten und es klappte auch. Die restlichen Bewerber gingen hinunter zum Ausgang. Außer ich. Ich blieb stehen. Der Mann kam zu mir und sah mich an.
 

„Sie dürfen auch schon gehen“ sagte er mir und ich blickte erneut hinunter. Ich brachte kein Wort hinaus. Plötzlich kam ein schwarzhaariger Mann hinein und geb seine Hand auf meine Schulter. Ich sah ihn an und es handelte sich um S.M. persönlich. Ich konnte es nicht glauben, dass er direkt vor mir stand und seine Hand auf meine etwas verletzte Schulter geben würde. Mit seiner Hand nahm er meine Nummer, die ich auf meinem Pullover drauf gesteckt hatte.
 

„Junger Mann, wie ist denn ihr Name?“

„Jaejoong. Kim Jaejoong.“

„Meine Herren, lassen sie den jungen Mann etwas vorsingen.“
 

Die Tür ging erneut auf und sie ließen mich rein. Ich begab mich Richtung Bühne und zitterte etwas, denn damit hätte ich nicht gerechnet. S.M war Teil der Juri und sah mich an.
 

„Wenn Sie bereit sind, können Sie anfangen.“

„ähm..ja. Es ist mein Lieblingslied und heißt „Come back to me Baby““
 

Ich begann es langsam zu singen, jedoch war ich mir etwas unsicher. Je mehr ich sie ansah, desto mehr wuchs mein Verlangen ein Sänger zu sein. Also strengte ich mich an. Plötzlich unterbrach mich S.M und sagte:
 

„Das reicht. Sie werden ab heute in den nächsten Runden dabei sein. Hier haben Sie die Grüne Karte, die weiterbringen wird.“
 

Er verließ den Raum und die restlichen Jürimitglieder räumten ihre Sache weg. Ich blieb noch etwas stehen und hatte nicht einmal die Gelegenheit mich zu bedanken.
 

Als ich das Gebäude verließ konnte ich es noch immer nicht glauben, doch es war wahr. Ich bin weiter und komme meinen Traum näher.
 

Da mein Geld etwas knapp wurde musste ich mir ein Apartment mieten, wo ich jeden Tag Miete bezahlen musste. Die Dame, die es mir angeboten hatte, war sehr genau und verlangte jeden Tag ihr Geld. Das Apartment befand sich am Land. Ich musste von dort aus mit einem Bus in die Stadt fahren um mir Essen und sonstige Lebensmittel zu besorgen. Für mich war eine Pause angesagt, da die Casting-Show erst in 2 Wochen weitergehen würde. Ich bekam einen Brief mit meiner Nummer drauf und auf dem Brief wurde erklärt, dass ich in 2 Wochen zurück ins Gebäude kommen sollte.
 

Während meinem Aufenthalt in Seoul, begann ich bei drei Nebenjobs zu arbeiten, um die Miete abzubezahlen. Ich stand um 7.00 Uhr in der Früh auf und kam um 20.00 Uhr am Abend nach Hause. Samstag und Sonntag arbeite ich halbtags. In der Früh war ich als Briefträger beschäftigt, danach ging es dann gleich weiter bei einer Tankstelle, wo ich schon Erfahrung hatte und zum Schluss bediente ich die Kassa eines kleinen Geschäftes, dass sich in der Nähe meines Apartments befand. Abends, als ich nach Hause kam, war ich hungrig und kochte mir eine Kleinigkeit. Ich fragte mich jeden Abend, wie lange ich alleine Essen würde? Gerne hätte ich eine Person bei mir gehabt, die mich aufmuntert oder mit mir ein paar Worte austauscht, jedoch war ich in Sachen Freundschaft, eine kleine Niete. Freunde hatte ich keine und meine ältere Schwester, war bereits vor zwei Jahren zu ihren Freund gezogen. Zu ihr hatte ich wenig Bezug, da sie uns sehr selten besuchte.
 

Ich aß mein Abendessen fertig und ging anschließend zu Bett. Meine Augen schlossen sich von alleine und war bereits im Tiefschlaf. Meine Wohnung war sehr klein – eine Matratze, eine kleine Kommode sowie auch ein Kleiderschrank waren zu finden. WC und Dusche waren in einem Raum gleich neben der kleinen Küche zu finden. Fenster waren genau 2, die sich im Wohnzimmer befanden. Für mich reichte es.
 

Am nächsten Tag, ging ich in meiner Mittagspause, in ein Pizzarestaurant. Es war nicht all zu teuer und die Pizzen schmeckten sehr gut. Ich ging rein und bestellte eine kleine Käsepizza. Mein Hunger war nicht all zu groß, da ich mir abends noch dazu eine Kleinigkeit kochen würde. Ich setzte mich hin und las die Speisekarte, die sehr einfach gestaltet war.
 

Plötzlich kam aus der Eingangstür jemand, den ich bereits kannte. Ein dunkelbrauner Junge mit starken dunkelbraunen Haaren. Sehr kräftig und etwas größer als ich. Wisst ihr von wem ich spreche? Ja genau. Mein Sitzpartner im Zug, namens Yunho. Ich erinnerte mich noch ganz genau an ihn, doch ich war nicht der Hoffnung ihn jemals wieder zu sehen. Schnell drehte ich mich um und versuchte mein etwas schmutziges Gesicht zu verstecken. Meine Kapuze zog ich noch etwas hinunter und aß meine Pizza, sobald sie kam. Er kam rein und bestellte eine große Pizza und sprach mit einem weiteren Jungen, der anscheinend etwas jünger war als ich. Ich blickte genauer hin und es war Kim Junsu. Ein Freund, den ich gut kannte, jedoch hatten wir schon seit einem Jahr kein Kontakt mehr, da seine Eltern sehr beschäftigt waren und er seinen Abschluss machte. Junsu durfte mich auf gar keinen Fall sehen, denn er würde sich bestimmt Fragen, was ich hier in Seoul mache. Und das wollte ich mir ersparen.Mein größter Wunsch in diesem Moment, war es von hier zu so schnell wie möglich zu verschwinden, jedoch war dies unmöglich. Beide befanden sich in der Nähe der Ausgangstür und hörten nicht auf zu sprechen. Junsu war der Sohn eines Pizzalieferanten, der hier arbeitete. Yunho, der etwas von seinem Mineralwasser trank, bestellte sein Menü und unterhielt sich weiter mit ihm.
 

Noch sitzend und ruhig, versuchte ich das Gespräch mitzubekommen.
 

„Junsu ist schon in Ordnung, ich werde versuchen wo anders eine Unterkunft zu finden.“
 

„Es tut mir Leid, dir so kurzfristig Bescheid zu geben – ich wusste selber nichts davon. Aber wieso kommst du nicht mit?“
 

„Du weißt, ich habe hier noch etwas zu erledigen. Ich brauche das Geld und ein großer Traum würde in Erfüllung gehen. Diese Chance darf ich mir nicht entnehmen lassen, verstehst du?“
 

„Ja klar, ich verstehe dich. Auf jeden Fall tut es mir wirklich Leid. Aber ich hoffe wir bleiben in Kontakt, denn schließlich bist du für mich schon wie ein ältere Bruder geworden.“
 

„Danke – klar bleiben wir in Kontakt und ich gebe dir Bescheid, sobald ich etwas Neues weiß.“
 

„Ist gut. Es fehlen ja noch zwei Wochen. Lass uns in dieser Zeit noch viel Spaß haben.“
 

„Klar.“
 

Ich kapierte immer weniger. Es hörte sich an, als würde Yunho etwas sehr dringendes in Seoul erledigen müssen. Die Frage war nur was? Ich hörte mich auf zu fragen und aß meine Pizza, die frisch serviert wurde.

Als ich mit dem Essen fertig war, drehte ich mich nochmals um, um nachzusehen, ob beide noch da waren. Junsu, der ebenfalls bezahlte ging danach aus dem Restaurant. Jetzt war Yunho ganz alleine. Meine Chance um abzuhauen. Ich zahlte an der Kassa und sah hinunter, sodass man mein Gesicht nicht erkannte. Leider war das Glück nicht auf meiner Seite und Yunho stand auf, bevor ich an ihm vorbei gehen konnte. Wir beide stießen an und ich fiel zu Boden. So ein Pech konnte auch nur ich haben.
 

„Entschuldigung, hast du dich verletzt?“ fragte er mit einer sehr höflichen und angenehmen Stimme.
 

Ich lag noch auf dem Boden und versuchte Blickkontakt zu vermeiden, was etwas schwer ging. Als er meine Hand nahm, um mir aufzuhelfen, sahen wir uns beide an. Mein Herz raste wie noch nie und Yunho´s Augen sahen mich an. Ich schluckte etwas und brachte kein Wort raus. Er lächelte und kam mit mir ins Gespräch.
 

„Moment – bist du nicht der Junge vom Zug?“
 

„Ähm..Nein, du musst mich verwechselt haben“
 

„Jaejoong? Nicht war? Erkennst du mich nicht mehr?“
 

„Nein – ich habe dich noch nie gesehen.“
 

Ich stand auf und richtete meine Kapuze und als ich gehen wollte nahm er mich beim Arm.
 

„Erkennst du mich wirklich nicht mehr? Yunho ist mein Name, weißt du nicht mehr?“
 

Ich blickte zu Boden und danach sah ich ihn ins Gesicht. Meine Tarnung war aufgefallen. Nun musste ich ihm die Wahrheit sagen.
 

„Ja – ich erkenne dich, jedoch was machst du hier in Seoul?“
 

„Wusste ich es doch. Ich habe dich sofort erkannt. Ich bin hier, weil ich seit einem Jahr bei einem guten Freund wohne. Er hatte mich abgeholt und sein Vater arbeitet hier bei der Pizzeria als Lieferant. Aber jetzt muss ich Abschied nehmen, denn er fährt wieder zurück nach Hause, aber ich möchte noch in Seoul bleiben.“
 

„Achso verstehe. Und warum möchtest du noch in Seoul bleiben?“
 

„Ist nicht so wichtig. Auf jeden Fall muss ich mir jetzt eine Unterkunft suchen, wo ich bleiben kann. Weiß du vielleicht wo man hier ein billiges Apartment kriege?“
 

„Ähm…nein – ich habe selber mein Apartment per Glück gefunden. Plus eine unhöfliche Dame, die mir die Wohnung vermietet hat.“
 

„Verstehe – was machst du eigentlich hier in Seoul?“
 

Wir beide wurden von Junsu unterbrochen, der reinplatzte und mit Yunho reden wollte. Ich wollte schnell weg, doch dafür war es zu spät. Junsu merkte sich Gesichter sehr lange. Er erkannte mich schnell und nahm mich bei der Schulter.
 

„Jejung? Bist du das?“
 

Ich hatte keine Wahl, als die Wahrheit zu sagen.
 

„Ja ich bin Jejung. Lange nicht mehr gesehen.“
 

„Wie lange ist das her? Ein Jahr? Wie geht es dir und deiner Mutter?“
 

„Uns geht es gut. Und dir?“
 

„Mir geht es auch gut. Was machst du hier in Seoul?“
 

Auf diese Frage konnte ich nicht antworte, denn was würden beide denken, wenn ich sagen würde, dass ich hier bin wegen der Casting-Show.
 

„Ich arbeite hier – meine Mutter ist zu Hause geblieben. Ich wurde nämlich von der Schule geworfen, da ich immer zu spät gekommen bin.“
 

„Klingt ziemlich schlimm. Ich hoffe dir geht es hier in Seoul besser.

Ach ja, darf ich dir vorstellen, dass ist Yunho, ein sehr guter Freund von mir. Er wohnt bei mir seit wir beide keinen Kontakt mehr hatten.

Yunho darf ich dir vorstellen, das ist Jaejoong.“
 

Yunho und ich sahen uns an und schüttelten uns die Hand. Junsu hatte anscheinend noch keine Ahnung, dass wir beide uns schon kannten. Weder Yunho und ich verloren ein Wort davon. Wir gingen hinaus und setzten uns auf eine Bank, die sich in der Näher der Pizzeria befand. Junsu sah glücklich aus. Er freute sich mich wieder zu sehen. Als ich Junsu kennengelernt hatte, war er für mich ein etwas seriöser Typ, doch nach der Zeit stellte sich heraus, dass er eigentlich ein netter Kerl ist. Junsu stand auf und fragte mich wo ich wohnte. Ich erzählte ihm, dass ich im außerhalb der Stadt wohnen würde.
 

„Was? Außerhalb der Stadt?“
 

„Ja – ist ein kleines Apartment – jedoch die Vermieterin ist recht unsympathisch. Wieso fragst du mich eigentlich?“
 

„Hmmm…Yunho sucht eine Unterkunft. Jedoch dauert es bestimmt bis er eine Wohnung kriegen würde. Würdest du ihn bei dir für einige Zeit wohnen lassen?“
 

Als ich dies hörte, war ich schockiert. Ich und Yunho in einem Apartment? Ich kannte ihn nicht einmal gut und dann sollte ich ihn bei mir wohnen lassen?

Einerseits störte es mich nicht, da ich sowieso den ganzen Tag arbeiten würde.
 

Yunho stand auf und unterbrach Junsu.
 

„Junsu, du kannst ihn doch so etwas gar nicht fragen. Wir kennen uns kaum und du willst, dass ich bei ihm wohne?“
 

„Glaub mir, er ist eine nette Person. Von außen etwas kaltherzig aber innerlich ein netter Mensch. Ihr beide werdet euch bestimmt gut verstehen. Oh… mein Vater ruft mich. Danke Jaejoong.“
 

Als er verschwand stand ich auf und schrie hinter her.
 

„Es wurde doch noch nichts entschieden.“
 

Aber anscheinend doch. Yunho sah mich an und ich blickte zu Boden. Was sollte ich ihm sagen?
 

„Hör zu, du musst mich nicht unbedingt bei dir…“ ich unterbrach ihn und sagte ihm.
 

„Ist schon okay. Du kannst bei mir bleiben. Sag mir einfach Bescheid damit du deine Sachen bringen kannst. Hier meine Nummer.“
 

Yunho bedankte sich bei mir und ich wusste nicht wieso ich eingewilligt hatte. Normalerweise würde ich auf so etwas nicht eingehen, aber anscheinend hatte es einen Grund. Yunho war für mich eine spezielle Person, jedoch kannte ich den Grund dafür nicht. Sein Lächeln, seine Persönlichkeit und seine Art anderen gegenüber – beeindruckten mich sehr.
 

Also war es entschieden. Yunho würde in wenigen Tagen bei mir einziehen. Ich selbst war mir noch etwas unsicher, aber ich ging darauf ein. Bald würde er und ich uns besser kennenlernen.
 

Ende Kapitel 3

Ein neuer Mitbewohner

Ich hatte bei einem Pizzarestaurant Mittaggegessen und bin dabei auf zwei „Bekanntschaften“ gestoßen. Einer davon war Junsu, den ich schon in meiner Schulzeit kennengelernt hatte. Der andere war Yunho, von dem ich nie dachte ihn jemals wieder zu sehen. Ihn hatte ich auf meiner Reise nach Seoul kennengelernt. Erinnert ihr euch noch?

Yunho wohnte seit einem Jahr bei Junsu und brauchte jetzt eine Unterkunft, da Junsu zurück in seine Heimat fahren würde. Jedoch Yunho wollte noch in Seoul bleiben, da er meinte er müsste noch etwas erledigen. Ich fragte mich was der Grund sein könnte, aber dies fand ich nicht heraus. Junsu schlug vor, dadurch, dass ich bereits ein Apartment hatte, dass Yunho bei mir bleiben könnte. Ich willigte ein und von nun an würden er und ich unter einem Dach wohnen.
 

Nach dem Nummerntausch verabschiedete ich mich von Yunho und machte mich auf den Weg in die Arbeit. Es war viel zu tun, sodass ich Überstunden machen musste. Der Nachmittag verging recht schnell und am Abend nahm ich den Bus, Richtung Heimfahrt. Als ich einstieg, waren nur noch wenige Leute im Bus. Ich setzte mich hin und sah aus dem Fenster hinaus und genoss die Klimaanlage im Bus. Mir war heiß, denn ich hatte heute einen schweren Tag hinter mir gehabt. Nach einer halben Stunde Fahrt, wurde auch schon die Station angesagt, wo ich aussteigen musste. Ich stand auf und pulsierte den Knopf um auszusteigen. Draußen war es bereits dunkel und keine Menschenseele war auf meinem Heimweg zu sehen. Von der Busstation waren es nur noch wenige Minuten bis nach Hause. Ich musste ständig an die Situation danken, die mir Junsu angehängt hatte. Yunho würde am Wochenende zu mir einziehen, da er in so einer kurzen Zeit keine Unterkunft kriegen würde. Einerseits war ich glücklich darüber endlich jemanden zu haben, der sich mit mir unterhält, doch anderseits kannte ich Yunho nicht so gut. Vielleicht ist er gar nicht so ein Mensch, der gerne mit anderen Leuten redet. Oder was würde passieren, wenn ich ihm unsympathisch bin? All diese Fragen und Spekulationen gingen in meinem Kopf durch.
 

Ich kam nach Hause an und zog mich um. Ein Shirt und eine schwarze Jogginghose – damit war ich auch schon bereit um ins Bett zu gehen. Da ich sehr müde war, schlief ich schnell ein. Meine Decke zog ich über meinen Kopf und versuchte nicht mehr über die Situation nachzudenken. Ohne es zu bemerken schlief ich ein.
 

Am nächten Morgen stand ich schweißgebadet auf, da ich einen Alptraum hatte. Ich atmete tief aus und ging unter die Dusche. Nach der Abkühlung zog ich mich an und richtete meine Haare fertig. Schnell machte ich mich auf dem Weg zur Busstation. Dort kaufte ich mir erneut ein Ticket und so begann auch mein letzter Arbeitstag vor dem Wochenende. Ich hatte das Glück, dass ich am Wochenende nicht arbeiten musste, da Feiertage waren.
 

In der Tankstelle war nicht viel los und deshalb hatte ich dementsprechend auch nicht viel zu tun. Plötzlich rief mich jemand an. Es war Yunho. Was um alles in der Welt wollte er jetzt von mir? Ich wusste nicht genau ob ich abheben sollte, da ich etwas nervös war mit ihm zu sprechen.
 

„Ja hallo- hier Jejung“
 

„Hi, ich bin´s Yunho.“
 

„Hi, was gibt es denn?“
 

„Ich wollte fragen wie es dir geht, da du dich nicht bei mir meldest.“
 

„Oh..ja mir geht es gut, danke der Nachfrage.“
 

Wir beide unterhielten uns eine Weile und sprachen über den Tag. Ich sprach einfach vor mich hin und dachte nicht großartig darüber nach. Es war schön mit ihm zu sprechen, denn er hatte eine angenehme Stimme sowie auch einen sehr höfflichen Ton. Nach einer Weile musste ich schon auflegen, da neue Kunden kamen. Bevor ich aber auflegte, sagte er.
 

„Ich rufe dich am Abend an okay?“
 

Ich kam leider nicht zum antworten. Aber er würde es sowieso machen, egal ob ich einverstanden wäre oder nicht. Nachdem ich aufgelegt hatte, betreute ich die Kunden, die zu mir kamen um Kleinigkeiten zu kaufen oder ihren Tank zu bezahlen. Für mich war diese Tätigkeit eine Routine. Am späten Nachmittag, sagte mir der Besitzer, dass ich schon gehen konnte, da nicht mehr viel los war. Ich akzeptierte und packte mein Sachen. Auf meinem Rückweg aß ich meine Jause, die ich mir in der Früh vorbereitet hatte. Ein Sandwich und eine Flasche Wasser. Im Bus waren diesmal mehr Leute drinnen und ich beobachtete sie wie sie sprachen und telefonierten. Seoul unterschied sich stark von meiner Heimat – und das bewunderte ich so.
 

Als ich nach Hause ankam klingelte erneut mein Handy. Man könnte glauben, er wüsste wo ich mich befinde. Ich hob ab und sprach mit Yunho, der mich anrief.
 

„Hi“
 

„Hi, Jejung. Schon daheim?“
 

„Ja – hatte heute früher aus, da nicht sehr viel los war.“
 

„Ach so, verstehe. Wollte fragen ob ich morgen vorbeikommen könnte um meine Sachen zu bringen?“
 

„Klar – ich bin morgen eh zuhause. Also kannst du ruhig vorbeikommen.“
 

„Danke.“
 

Wir beide hatten nicht viel zu reden, deswegen beendeten wir das Gespräch. Nach dem ich aufgelegt hatte, freute ich mich auf den nächsten Tag. Der Grund war mir unklar, aber das wunderte mich nicht. Ich beschloss die Wohnung etwas aufzuräumen, da Yunho am nächten Tag kommen würde.
 

Bei der Küche war nicht viel sauber zu machen, da sie recht klein war und ich nicht viel kochen konnte. Als ich im Schlafzimmer begann aufzuräumen, kam ich auf blöde Gedanken. Schließlich hatte ich nur eine Matratze. Also müsste entweder ich oder Yunho auf das Sofa schlafen, das sich im Wohnzimmer befand. Bettwäsche sowie auch schmutzige Kleidung gab ich in die Waschmaschine. Ich brauchte ca. drei Stunden um die ganze Wohnung sauber zu machen, danach nahm ich noch eine kalte Dusche und wartete auf Yunho, der in kürze kommen müsste. Nachdem ich mich umzog und meine Haare föhnte, klingelte es bei meiner Tür. Mein Herz pochte etwas und meine Nervosität war noch nicht anzumerken. Ich machte die Tür auf und Yunho stand davor. Er hatte einen Koffer und einen Rucksack, den er bei sich trug, mit. Schwer brachte ich ein Wort raus, aber als er begann zu sprechen, war es leichter für mich. Ich war nicht mehr so nervös und ließ einfach alles auf mich zukommen.
 

„Hi.“ sagte ich mit einer etwas leichten Stimme. Er sah mich an und sprach zurück.
 

„Hi – ich hoffe ich störe dich nicht?“
 

„Nein – ich habe ja gesagt, dass du mich nicht störst.“
 

„Gut – ähm..wo kann ich denn meine Sachen lassen?“
 

„Am besten hier im Zimmer. Du kannst wenn du möchtest das Bett haben. Ich werde ich im Wohnzimmer schlafen.“
 

„Nein, auf keinen Fall, das ist deine Wohnung also auch dein Bett. Ich werde auf dem Sofa schlafen.“
 

Er war sturer als ich dachte. Ich antwortete nichts darauf und zeigte ihm das Zimmer. Das Zimmer schien ihn zu gefallen und er freute sich darüber. Wir beide trauten uns nicht viel miteinander zu reden, da wir uns noch nicht allzu lange kannten. Nachdem ich ihm die Wohnung zeigte, kochte ich eine Kleinigkeit zu Essen. Schließlich wollte ich nicht, dass er mit leeren Magen zu Bett ginge. Als ich kochte, fühlte ich mich seltsam – ich freute mich darüber, dass er da war, doch irgendwas beunruhigte mich. Yunho sah sich im Wohnzimmer um und sah sich Bilder an, die ich auf der Kommode hatte. Es waren Kindheitsfotos mit meiner Mutter. Er zögerte nicht lange und fragte mich wer die Frau auf dem Bild ist. Ich erklärte ihm, dass dies meine Mutter sei. Wir beide kamen ins Gespräch.
 

„Sie ist sehr hübsch muss ich sagen.“
 

„Danke – sie ist zwar manchmal etwas stressig aber ich verstehe sie. Immerhin bin ich nicht gerade ein Sohn auf dem man stolz sein könnte.“
 

„Sag so etwas doch nicht. Jeder ist etwas Besonders und jeder hat etwas auf das man stolz sein kann. Allein die Tatsache, dass du ihr Sohn bist, macht sie bestimmt glücklich.“
 

Mit einem Lächeln im Gesicht sah er mich an und mir war ganz warm ums Herz. Die Wörter die er sagte machten mich glücklich. Letztendlich aßen wir gemeinsam und langsam näherte sich die Nacht und ich bereitete das Bett für Yunho vor. Er dagegen war im Sofa sitzen und sagte mir, dass ich im Bett schlafen sollte. Dieser Typ war einfach sturer als ich geharnt hatte. Ich verschränkte die Arme und lehnte mich an die Wand an.
 

„Na gut – aber mir ist es unangenehm, wenn der Gast auf der Couch schläft. Aber bitte – du willst ja nicht anders.“
 

Ich drehte mich und zog mich im Zimmer um. Danach legte ich mich hin und drehte das Licht ab. Meinen großen Kissen hatte ich Yunho gegeben, da es mir unangenehm war, ihn den kleinen zu geben. Am nächsten Tag würde ich noch frei haben. Da würde ich ein paar Sachen einkaufen gehen und versuchen für die nächsten Proben bei S.M Entertainment zu üben. Schließlich dauerte es nicht mehr lange, bis ich wieder dort mein Können unter Beweis stellen müsste. Nachdem ich meine Augen schloss hörte ich Geräusche aus dem Fenster. Anfangs dachte ich es wäre vielleicht eine streunende Katze, aber so war es nicht. Es regnete stark und weder Autos noch Menschen waren draußen zu sehen. Nur die dicken Regentropfen waren es, die Geräusche verursachten. Ich schluckte fest und hatte ein wenig Angst bei dem Wetter. Langsam ging in zur Tür und öffnete einen kleinen Spalt, sodass ich Yunho sehen konnte. Er lag bereits und gab kein Wort von sich. Meine Augen schloss ich, sobald es blitzte. Fest umarmte ich meinen kleinen Kissen und begab mich zu Yunho, der sich in der Couch breit gemacht hatte. Er schlief friedlich, da er bestimmt sehr müde gewesen sein muss. Ich sah ihn länger an und gleichzeitig schüttelte ich ihn ein wenig. Wenige Minuten später noch immer keine Reaktion von ihm. Der Regen vermehrte sich und immer stärkere Regentropfen vielen auf meinem Fensterbrett. Man hätte glauben können, dass das Ende der Welt vor der Tür stand. Als unerwartet ein Blitz donnerte, fiel ich vor Schreck auf Yunho. Ich hatte dabei meine Augen geschlossen und leichten Schweiß auf der Stirn. Fest umarmte ich meinen kleinen Kissen und zitterte etwas. Ich bemerkte anfangs gar nicht, dass ich auf Yunho drauf lag, da ich durch den Donner abgelenkt war. Plötzlich öffnete er langsam seine Augen und seine Arme hoben sich. Ich war etwas erstarrt, was hätte ich ihm sagen sollen. Die ganze Sache war mir äußerst peinlich. Er sah mich an und ich sah ihn an. Wir brauchten etwas bis wir miteinander sprachen. Was würde er bloß von mir denken?
 

Ende Kapitel 4

Aller Anfang ist schwer

Yunho und ich wohnten nun unter einem Dach, da mich Junsu, ein damaliger Freund von mir, mich darum gebeten hatte. Ich konnte schwer „Nein“ dazu sagen und ging darauf ein. Als er nun bei mir einzog, fühlte ich mich komisch. Nervös und jedoch glücklich zur selben Zeit. Ich machte mit ihm einen Rundgang um die Wohnung und erklärte ihm, dass er auf meinem Bett schlafen dürfte. Er lehnte ab und war schwer davon zu überreden, dass er es doch tun sollte. Nun schliefen ich auf meinem Bett und er auf der Couch im Wohnzimmer. Plötzlich begann es stark zu regnen und ich hatte ein wenig angst, so alleine im Zimmer. Als ich nach Yunho sehen wollte, viel ich vor Schreck auf ihn. Anfangs bemerkte ich es gar nicht, doch als er die Augen öffnete war es für mich das peinlichste in meinem Leben, was mir je passiert ist. Unsere Augen sahen sich an und keiner von uns brachte ein Wort zusammen. Mir fielen kleine Schweißtropfen von der Stirn und dabei begann mein Körper starr zu werden. Noch nie ist mir so etwas Peinliches passiert. Wie sollte ich mich da am besten rausreden?

Ich schluckte ganz fest und versuchte zu reden. Doch plötzlich begann Yunho zu grinsen und setzte sich etwas auf – dagegen ich blieb noch auf ihm liegen und bewegte mich nicht. Er sah mich mit einem lächelnden Gesicht an und kam mit mir ins Gespräch:
 

„Jaejoong, was ist denn los mit dir? Hattest du Angst vor dem Gewitter?“ fragte er mich mit einer ruhigen und sanften Stimme. Ich fühlte mich richtig wohl ober ihm. Langsam bewegten sich meine Lippen und ich versuchte zu antworten.

„Nein, es ist nicht, nachdem es aussieht. Ich…ich..wollte nur nachsehen ob du schon schläfst, das ist alles…“
 

„Wirklich? Naja ich habe geschlafen. Jetzt bin ich ja wach. Brauchst du etwas?“

„Nein – nur da es stark regnet, dachte ich, du brauchst vielleicht noch eine Decke oder so…“

„Hmmm…eigentlich nicht, aber danke.“

„Kein Problem…“

„Jaejoong?“

„Ja?“

„Eine Frage?“

„Die wäre?“

„Wie lange bedenkst du ober mir zu bleiben? Wenn du dich so sehr fürchtest, kannst du auch neben mir schlafen. Das bin ich schon gewohnt von meiner kleinen Schwester.“
 

Mein Gesicht wurde von oben bis unten ganz rot vor Aufregung und Nervosität. Blitzartig stieg ich von ihm runter und setzte mich auf dem Boden, jedoch war ich bei der Couch angelehnt. Ich schämte mich für die ganze Situation und wusste nicht genau, was ich sagen sollte. Yunho setzte sich neben mich und umarmte mich plötzlich. Seine starken Arme umkreisten meine Schulter und sein Oberkörper war fest gegen mein Gesicht angelehnt. Seinen Duft und seine wärme ließen mich wohl fühlen. Noch nie wurde ich von einer Person so in den Arm genommen. Yunho´s Hände streichelten meinen Kopf und langsam sprach er zu mir, dass ich keine Angst haben bräuchte, da er da wäre und mich beschützen würde. Ich konnte meinen Körper nicht bewegen, da ich erstarrt war und mich sehr wohl an Yunho´s Seite fühlte. Am liebsten wäre ich mein ganzes Leben lang bei ihm. Doch plötzlich öffnete ich meine Augen und realisierte alles. Yunho und ich waren Männer – so etwas tun Männer nicht und schon gar nicht, wenn man sich noch nicht lange kennt.
 

Ich stieß ihn leicht auf die Seite und ging in mein Zimmer. Yunho wunderte sich über meine Reaktion und blieb noch sitzen. In meinem Zimmer ließ ich mich zu Bett fallen und umarmte meinen Kissen. Innerlich ärgerte ich mich über die Situation und auch wusste ich nicht was in mir vorging. Ich war verwirrt. Yunho setzte sich auf die Couch und überlegte, was er falsch gemacht hatte. Obwohl es nicht seine Schuld war, fühlte er sich dennoch schuldig für meine Reaktion.
 

Am nächsten Tag stand ich sehr früh auf und sah nach Yunho, der bereits wach war und sich im Badezimmer frisch machte. Ich wusste nicht wie ich ihm gegenüberstehen sollte. Ihn anzusprechen traute ich mich nicht – also blieb ich ruhig in der Küche stehen und wartete bis er zu Wort käme. Yunho wusste noch gar nicht, das ich drei Nebenjobs hatte, jedoch wollte ich ihn auch damit nicht belästigen, schließlich hat auch er eigene Probleme. Meine würden ihn bestimmt nur zur Last fallen.

Schon kam er aus dem Badezimmer und setzte sich zum Küchentisch, wo auch schon Frühstück wartete. Cornflakes und Brotscheiben befanden sich auf dem Tisch. Noch bevor ich mich hinsetzte holte ich die Milch aus dem Kühlschrank. Schon begann das Gespräch zwischen Yunho und mir.
 

„Guten Morgen.“

„Guten Morgen…“

„Gut geschlafen?“

„Klar – und du?“

„Auch – aber was war gestern mit dir los? Hattest du wirklich Angst?“

„ähm.. Nein ich hatte keine Angst. Wie schon gesagt, ich wollte nur nach dir sehen, ob du gut versorgt bist.“

„Achso, verstehe. Und warum bist du dann plötzlich weggegangen? Hat es dich gestört, dass ich dich umarmt habe?“

„Also…das ist so – gestört hat es mich nicht, aber ich bin so etwas nicht gewohnt.“
 

Yunho verstand meine Antwort und nickte nur. Wir beide ließen das Gespräch auch dabei und versuchten auf ein anders Thema zu sprechen.
 

Der Tag nahm seinen Ablauf. Yunho telefoniert mit Junsu und danach ging er außer Haus. Wo er ging, sagte er mir nicht. Ich nutzte die Zeit und stellte mich vor dem Fernseher und begann Lieder zu singen. Meine Stimme war noch etwas außer Übung aber ich trainierte fleißig weiter. Schließlich hatte ich meinen Traum noch nicht erreicht. Lieder wie „Come back to me Baby“ von meinem Lieblingssänger „Se7en“ – waren immer sehr angenehm für mich, da ich den Text schon kannte und ich mich richtig in das Lied hineinversetzten konnte. Auch H.O.T Lieder waren für mich erste Klasse und ich fühlte mich wie auf der Bühne. Meine Bürste benutzte ich als Mikrofon und gleichzeitig tanzte ich dazu. In tanzen war ich eine kleine Niete, da ich darin wenig Erfahrung hatte – aber wie sagt man so schön, Übung macht den Meister. Nach ca. 4 Stunden Üben brauchte ich etwas zu trinken. Meine Wasserflasche hatte ich auf dem Boden und das Handtuch auf meinem Nacken, wie ein Star eben. Sowie auch verschwitze Haare und ein Lächeln im Gesicht, was mir gar nicht passte. Plötzlich kam Yunho aus heiterem Himmel ins Wohnzimmer herein. Er sah mich wie ich auf der Couch stand und mein Körper still stand. Wieder einmal eine peinliche Situation. Das kann doch nicht wahr sein. Wieso passieren mir immer solche Dinge, seit ich mit diesem Kerl unter einem Dach wohne?
 

Wie auch immer. Ich sah ihn an und aus meinem Lächeln wurde ein ersteres Gesicht. Mit meinem Blick sah ich zu Boden und setzte mich normal auf die Couch hin. Yunho zog sich seine Schuhe und Jacke aus und setzte sich zu Boden hin und sah mein verzweifeltes Gesicht an. Er musste etwas lachen, da ich wie eine Witzfigur auf der Couch tanzte.
 

„Jaejoong, ich wusste ja gar nicht, das du so gut tanzen kannst.“
 

Ich dachte mein Schwein pfeift. Wie war das? „Gut tanzen?“ Der Typ tickt nicht richtig. Ich sah ihn an und antwortete ihn.
 

„Das nanntest du tanzen? Das war doch nicht tanzen. Ich habe ausgesehen wie eine Witzfigur auf der Bühne. Oder nicht?“
 

Yunho lachte nochmals und lag bereits auf dem Boden vor lauter lachen. Ich verstand zwar den Witz nicht, aber so lange es ihm Spaß machte, war es ja in Ordnung. Plötzlich stand er auf und sagte mir.
 

„Ich zeige dir wie man richtig tanzt okay?“
 

Dieser Satz wunderte mich ein wenig, jedoch war ich sehr gespannt auf seinen Tanz. Ich machte es mir auf der Couch bequem und trank meine Wasserflasche fertig. Als er die Musik abspielen ließ, begann er unglaubliche Tanzschritte zu machen. Für mich war dies professionell. Man hätte glauben können, dass er bereits ein Star war und mir Übungsstunden geben würde. Als er fertig war sah er mich erneut an. Ich konnte nur staunen und machte mir große Sorgen über meinen Traum. Wie würde ich ebenfalls so etwas Tolles zu Stande bringen?
 

„Was ist los Jaejoong? Hat es dich die Sprache verschlagen?“

„So ziemlich. Woher hast du das gelernt, wenn ich fragen darf?“

„Ich habe mit meiner kleinen Schwester damals gespielt und habe auch meistens für sie getanzt. Ihr hat es gefallen und ich habe einfach weiter gemacht. Danach war ich bei einer Musikindustrie und tanzte dort für eine Sängerin namens „DIANA“ aber ich war dafür nur ihr Rapper und Backgroundtänzer. Mehr ist da nicht drinnen gewesen.“

„Echt? Du warst schon einmal bei einer Musikindustrie? Wie bist du dort reingekommen?“

„Wusstest du das nicht? Naja es gab einen Wettbewerb für den besten Tänzer. Meine Eltern hatten Geld gebraucht um die Schule von meiner kleinen Schwester zu bezahlen. Da ich öfters tanzte, versuchte ich es dort. Verlieren dabei würde ich nichts. Und somit gewann ich den Preis und das Geld, was angeboten wurde.“

„Wow…das klingt wie ein Märchen. Du erreichst wohl ziemlich viele deiner Ziele. Ich dagegen…“
 

Yunho sah mich fragend an und setzte sich neben mich. Seinen linken Arm hatte er hinter der Couch um meine Schultern. Schon wieder hatte ich ein seltsames Gefühl im Magen und konnte wieder schwer sprechen. Er fragte mich nochmals, warum ich auf der Couch getanzt hatte. Ich antwortete ihn, dass ich gerne ein Star wäre, aber ich leider dafür noch viel zu wenig Talent hätte. Während ich sprach, blickte ich zu Boden und biss leicht auf meine Lippen. Yunho hörte anfangs nur zu und streichelte mich danach auf der Schulter. Ich hatte das Gefühl, das wir beide uns sehr gut verstehen würden. Zwar bin ich kein so kommunikativer und lebhafter Mensch wie er, aber ich gebe mir Mühe.

So verging der Abend und der nächste Tag war gekommen. Nun musste ich wieder hart arbeiten um meine Miete zu bezahlen. Ich verließ die Wohnung noch bevor Yunho aufwachte. Er musste nicht wissen, dass ich arbeiten ginge um diese Zeit. Auf einem Zettel schrieb ich, dass ich heute später nach Hause kommen würde, da ich noch etwas zu erledigen hatte. Frühstück war nur zum aufwärmen.

In der Arbeit war jede Menge zu tun. Kunden kamen und gingen und die Lieferungen begannen auch schon ziemlich früh. Auch half ich beim Tanken, da manche Leute Hilfe dabei brauchten. Nach der Tankstelle ging es zur Pizzeria, wo ich Pizzen auslieferte. Mit einem Fahrrad und Helm, war das Ganze nicht so schwer.

Als ich nach der anstrengenden Arbeit mich auf dem Weg nach Hause machte, überlegte ich mir eine Ausrede, was ich Yunho sagen könnte. Er würde bestimmt fragen, wo ich war – dazu auch noch so spät am Abend. Aus meinen Rucksack, nahm ich meinen Wohnungsschlüssel und sperrte die Wohnung auf. Ich betrat die Wohnung, jedoch war es dunkel. Ob Yunho schon schlief? Das Licht im Vorzimmer schaltete ich ein und zog meine Schuhe aus. Danach sah ich mich um. Im Wohnzimmer war er nicht. Meinen Rucksack hatte ich auf die Couch geschmissen und machte mich auf dem Weg ins Schlafzimmer. Als ich reinging, war Yunho auf dem Boden liegen und war bewusstlos. Schnell rannte ich zu ihm und versuchte ihn zu helfen.
 

„Yunho? Yunho? Hey, wach auf…“
 

Ich rief seinen Namen öfters, doch er antwortet bzw. reagierte nicht. Ich rannte zur Nachbarin um Hilfe zu holen, doch sie schloss mir die Tür entgegen und sagte mir, ich solle mich um meinen Dreck kümmern. Draußen waren nicht viele Leute. Ich hatte keine Ahnung was ich tun sollte. Wieder ging ich zu ihm und legte ihn auf mein Bett. Er atmete noch und plötzlich machte er auch langsam die Augen auf. Mit seinen schönen braunen Augen, sah er mich an und sagte meinen Namen in einen sehr angenehmen Ton.
 

„Jejung? Bist du das?“
 

Ich kniete im Bett und sah ihn an. Aus meinen Augen waren Tränen zu sehen da ich mich freute, dass er wieder wach war. Seine Hand gab er auf mein Gesicht und fragte mich warum ich weinte.
 

„Du Dummkopf, ich weine gar nicht. Ich habe mir nur Sorgen gemacht. Was ist überhaupt passiert?“

„Naja ich wollte die Wohnung ein bisschen aufräumen, doch als ich in dein Zimmer rein kam, war mir schwindelig und sah es nur schwarz vor meinen Augen. Danach weiß ich nicht mehr was passiert ist.“
 

Ich war überglücklich, dass es ihm besser ging. Den restlichen Abend, kümmerte ich mich um ihn, bis er einschlief. Schlafen konnte ich nicht, dafür war ich viel zu geschockt. Sitzend verbrachte ich die Nacht neben Yunho. Während er schlief, sah ich ihn nur an und fragte ich mich, wie es meiner Mutter ginge. Schließlich ist schon einige Zeit vergangen, seit dem ich sie das letzte Mal gesehen hatte. Bestimmt ging es ihr gut, immerhin hatte sie eine große Last aus ihrem Leben. Ich brachte ihr nur stress und Unglück. Als ich nach langem Überlegen einschlief, verging die Nacht sehr schnell und ich bemerkte es nicht einmal.
 

Ende Kapitel 5

Nächste Runde bei S.M Entertainment

Letzte Nacht als ich nach Hause ankam, sah ich Yunho im Schlafzimmer auf dem Boden liegen. Ich geriet in Panik und versuchte so schnell wie möglich Hilfe zu holen. Meine Nachbarin knallte mir die Tür zu und auf der Straße war keine Menschenseele zu sehen. Als ich kurz darauf wieder bei Yunho war, machte er die Augen auf. Er erklärte mir, dass ihm Schwindelig gewesen ist, während er aufräumen wollte. Ich war überglücklich ihn wieder gesund und munter zu sehen. Ohne dass ich es bemerkte schlief ich neben ihn ein und die Sonne schien bereits ins Zimmer. Der nächste Tag stand vor der Tür.
 

Noch etwas verschlafen, öffnete ich meine Augen und sah Yunho noch im Bett liegen. Schnell stand ich auf und richtete mich her. Ich hatte gar nicht auf die Uhr gesehen, dabei musste ich schon seit einer Stunde in der Arbeit sein. Im Badezimmer richtete ich meine Haare und wischte mir mein verschlafenes Gesicht ab. Noch bevor ich ging, hatte ich für Yunho das Frühstück in der Küche vorbereitet. Ich war mit der Hoffnung, dass es ihm wieder gut ginge. In Eile zog ich mir meine Schuhe sowie Jacke an und rannte schnell zum Bus, den ich nicht verpassen durfte. Ich hatte noch Glück gehabt, der Bus war gerade gekommen und ich stieg sofort ein. In der letzten Reihe nahm ich Platz und wartete bis meine Station angesagt wurde. So verlief mein Arbeitsweg und als ich dort ankam wurde ich schon von meinen Vorgesetzten angebrüllt, da ich spät dran war. Ich erklärte ihm die Situation, doch er hatte kein Verständnis dafür. Ich verzweifelte nicht lange und machte mich an die Arbeit ran, schließlich war viel zu tun. Wie immer blieb ich bis zum Schluss und danach machte ich mich auf dem Weg nach Hause. Mein Heimweg brachte mich in Gedanken und zwar fragte ich mich die ganze Zeit wie es Yunho ginge. Ob er bereits auf den Beinen war? Tja, das würde ich in kürze erfahren.
 

Nach einer Stunde Heimfahrt kam ich in die Wohnung und sah Yunho in der Küche. Ich traute meinen Augen nicht, er kochte und hatte ein Lächeln im Gesicht. Ich war etwas perplex und sagte ihn erst einmal „Hallo“. Langsam gab ich meinen Rucksack zu Boden und zog meine Schuhe sowie meine Jacke aus. Die Wohnung war bereits sauber. Ich betrat die Küche und roch an Yunho´s Essen. Es roch sehr gut und sah auch sehr gut aus.

Er und ich kamen ins Gespräch:
 

„Und? Sieht doch gut aus oder?“

„ähm..ja sehr gut sogar. Wie geht es dir?“

„Schon besser, danke der Nachfrage. Und du wo bist du gewesen?“

„Ich war bei einem Freund ihm etwas bei seiner Wohnung helfen, da er neu eingezogen ist. Dann bin ich gleich eine Weile dort geblieben.“

„Achso verstehe. Was ich dir sagen wollte – Junsu wird mit seinem Bruder Junho nach Seoul kommen und beide haben mich gefragt, ob ich mit ihnen was unternehmen kann. Ich habe dem zugestimmt und werde vielleicht nicht so oft hier sein, nur damit du Bescheid weißt.“

„Oh…verstehe. Klar, danke für die Information.“
 

Wir beide aßen bei Tisch und ich war etwas traurig über seine Aussage. Junsu und er schienen ja echt gute Freunde zu sein, dagegen ich…

Naja ich deprimierte mich nicht darüber sondern konzentrierte mich auf meine Stunden bei S.M. Schließlich würden bald die nächsten Runden stattfinden.

Am nächsten Tag erhielt ich einen Brief von S.M Entertainment. Es war eine Einladung zu „S.M Town“ – das Herz des Entertainments. Dort würden die Finalisten für einige Monate bleiben um ihre musikalischen Talente unter Beweis zu stellen. Ich konnte es nicht glaube, dass ich dafür auch auserwählt wurde. Auf der Einladung standen alle möglichen Informationen drinnen.
 

„Lieber Kandidat Nr. 339!

Sie haben es ins S.M Town geschafft, dies bedeutet, dass sie ein Stück näher ihres Zieles gekommen sind. Hier werden alle Kandidaten vorgestellt und auf verschiedensten Situationen auf die Probe gestellt. Natürlich erwarten wir von Ihnen ihr Bestes, damit das Entertainment, seine Entscheidungen besser und leichter treffen kann. Bei uns wird Ihnen ein Zimmer zur Verfügung gestellt, dass sie jedoch mit andern teilen müssen. Bitte nehmen sie die rote Karte mit Ihrer Nummer und Unterschrift umgehend mit, damit wir bei der „Willkommens Feier“ sie leichter identifizieren können.

Anmeldungen bitte bis Ende des Monats.

Wir wünschen Ihnen bis dahin einen schönen Tag und freuen uns auf Ihr Casting.

Ihr S.M Entertainment“
 

Ich las den Brief zu Ende und konnte es kaum erwarten. Schon bald würde ich dort stehen und mein Können unter Beweis stellen. Schnell packte ich den Brief wieder zu und ging unter die Dusche. Als ich fertig war hatte ich nur ein Handtuch und eine Bürste, da ich im Badezimmer vor dem Spiegel sang. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass sich Yunho in der Wohnung befand und sang leise vor mich hin. Yunho war in meinem Zimmer und hörte mich wie ich sag. Das Lied war „I believe i can fly“ und als er dies hörte, platze er in das Badezimmer hinein. Ich drehte mich ruckartig um und sah ihn. Meine Bürste ließ ich fallen, jedoch mein Badetuch blieb noch dran. Wieder einmal eine peinliche Situation. Was ist wohl in diesen Typen eingefallen? Er sah mich an und fragte mich:

„Hast du eben gerade gesungen?“

„ähm..Nein, das war bestimmt der Nachbar. Außerdem was suchst du hier, stell dir vor ich wäre noch unter der Dusche…“

„Ach was, wir beide sind doch Männer, da kann dir das nicht so peinlich sein.“

„Wie bitte, wir kennen uns doch kaum.“

„Sorry tut mir wirklich leid.“

„Schon gut, sieh nur zu, das du da wieder die Tür zu machst, denn ich erfriere gerade.“
 

Schnell schloss er die Tür und war auch schon weg von der Bildfläche. Im Zimmer zog ich mich um und föhnte mir meine Haare. Die ganze Sache war mir peinlich gewesen und konnte einfach nicht aufhören daran zu denken. Als ich vom Badezimmer raus kam und schon bereits angezogen war, sah ich nach Yunho, der sich gerade hergerichtet hatte. Ob er noch wohin gehen würde?

Langsam schlich ich etwas näher und schon kamen wir beide wieder ins Gespräch.
 

„Ist was?“

„Nein, ich wollte nur wissen, ob du noch wohin gehst?“

„Ja – ich gehe ein paar Freunde besuchen, die heute mit den Zug angekommen sind.“

„Oh verstehe. Na dann wünsche ich dir viel Spaß dabei.“

„Danke – und was wirst du machen?“

„Ich werde etwas aufräumen und mich vorbereiten für morgen…“

„Für morgen? Was ist denn morgen?“

„Ähm…gar nichts, für die Arbeit…“

„Ach so verstehe.“
 

Ich konnte es nicht glauben, beinahe hätte ich mich verraten. Das nächste Mal müsste ich besser aufpassen.

Als er sich fertig hergerichtet hatte, zog er sich die Schuhe und seine Jacke an, danach verabschiedete er sich von mir und ging. Nun war ich alleine in der Wohnung, was für mich schon etwas ungewohnt war, da Yunho bis jetzt immer da war und mir Gesellschaft geleistet hatte. Für mich war die Zeit gekommen um mich für mein Casting vorzubereiten, immerhin würde mir nicht viel Zeit bleiben. Also begann ich meine Stimme mit leichten Tönen zu trainieren. So verging für mich der Abend und ich landete müde und mit leichten Halsschmerzen im Bett. Yunho war bis jetzt noch nicht zurückgekommen, aber darüber bräuchte ich mir keine Sorgen zu machen. Seine Freunde würden bestimmt auf ihn aufpassen. Meine Augen warnen schlapp vor Müdigkeit schon langsam schlief ich im Wohnzimmer ein.
 

Am nächsten Tag hörte ich eine angenehme Stimme meinen Namen sagen. Ich begann etwas zu lachen, da sie mich am Ohr kitzelte.
 

„Jejung…aufwachen, komm schon!“
 

Ich drehte mich um und öffnete langsam die Augen. Es war Yunho der auf der Couch saß und seine Arme um mich hatte. Schnell und etwas erschrocken stand ich auf und schüttelte mein Gesicht. Jetzt wusste ich auch wer diese Stimme war. Er lächelte mich an und wünschte mir einen guten Morgen. Ich antwortete ihm das gleiche zurück und sah etwas hinunter. Er fragte mich, was ich an meinen gestrigen Abend unternommen hatte. Ich erzählte ihm, dass ich ein wenig aufgeräumt hätte und danach auf der Couch eingeschlafen bin. Dagegen er hatte bestimmt mit seinen Freunden viel Spaß gehabt. Wie ich es mir erwartet hatte, begann er zu erzählen wie amüsant und unterhaltsam es war. Ich hörte ihn sehr gerne zu, doch etwas störte mich dabei, nur wusste ich nicht was. Ich konnte es nicht einmal erklären. Wie auch immer, ich freute mich Yunho wieder zu sehen. Langsam begann ich mich herzurichten und danach sah ich nach meinen Kalender. Ich hatte ganz vergessen, dass heute der Laden, wegen Umbauarbeiten, geschlossen hatte. Yunho sah mich an und lächelte zu mir. Mir war ganz warm ums Herz und war auch etwas nervös. Plötzlich nahm er mich bei der Hand und fragte mich, ob ich nicht mit ihm Einkaufen gehen möchte. Schwer konnte ich ablehnen, da er mitbekommen hatte, dass ich heute einen freien Tag hatte. Also war es für heute beschlossen, dass wir Einkaufen gehen würden. Ich zog meine Jacke an und ging mit Yunho einkaufen. Die Straßen waren voller Leute und man konnte kaum an ihnen vorbeigehen. Jedes Mal stieß ich gegen eine Person an. Solche Menschenmaßen hatte ich gar nicht gerne. Auch Yunho konnte sich schwer durchdrängeln.
 

„Wieso sind so viele Leute hier?“ fragte er sich und ging weiter. Ich sah von hinten, nach ihm und antwortete.

„Ist doch klar, wir sind im Einkaufszentrum, da sind nun mal sehr viele Leute.“
 

Yunho sprach nicht mehr weiter und auch schon bemerkte ich, dass er etwas genervt war. Als wir das Zentrum betraten, waren die Menschenmaßen mehr geworden und ich verlor Yunho aus den Augen. Wie konnte mir so etwas nur passieren. Etwas erschrocken und ahnungslos, suchte ich nach Yunho, von dem keine Spur zu sehen war. Mist, was nun?

Als die Menschenmaße etwas abnahm, suchte ich weiter.
 

„Yunho? – Oh, tut mir Leid, habe ich wohl verwechselt.“
 

Nach längerem Suchen blieb ich stehen und gleich danach setzte mich auf eine Bank, die in der Nähe einer kleinen Parfümerie war. Alle Mädchen sowie Jungs hatten einen Partner an der Hand. Es muss schön sein, sich in jemanden zu verlieben, aber für mich würde sowas im Moment gar nicht in Frage kommen. Ich würde meinen Traum verwirklichen wollen. Aber das würde noch eine Weile dauern. Plötzlich hörte ich aus heiterem Himmel eine starke Stimme, die meinen Namen rief. Ich stand auf und suchte nach dieser Person. Es nahm mich jemand bei der Hand, sodass ich mich umdrehen musste. Es war Yunho, der mich umarmt hatte und meinen Kopf streichelte. Mein Kopf war an seiner Schulter gedrückt und meine Hände hielten sich an seiner Jacke fest.
 

„Yunho?“

„Jejung – tut mir Leid, dass ich dich aus den Augen verloren habe. Es waren auf einmal so viele Menschen und ich glaubte du wärst hinter mir. Tut mir schrecklich leid.“

„ähm…schon okay – mir ist ja nichts passiert. Habe dich eben aus den Augen verloren.“

„Okay ist gut – weißt du was, am besten du gibt’s mir deine Hand, so kann uns das nicht noch einmal passieren.“

„Die Hand? – aber das machen doch nur…“ er unterbrach mich und nahm mich bei der Hand.
 

Ich fühlte mich wieder einmal seltsam und wusste nicht wohin ich hinsehen sollte. Seine Hand war sehr warm und er hielt sie ganz fest. Meine Hand dagegen, war kälter als ein Eis stiel. Wir gingen durch viele Geschäfte durch und Yunho kaufte sich einen Pullover, einen grünen Pullover, der ihm sehr gut stand. Nach dem ganzen hin und her, tranken wir einen Tee in einer kleinen Bar, die sich direkt im Zentrum befand. Das Lokal war nicht stark besetzt, somit etwas ruhiger als auf der Straße. Yunho begann über Junsu zu sprechen und fragte mich woher ich ihn genau kenne. Ich erklärte ihm, dass er ein Schulkollege war, jedoch nicht in derselben Klasse. Manchmal sahen wir uns und oft half er mir beim Schuldienst z.B. Mistkübel ausleeren oder Bibliothek aufräumen. Nach Öfteren sehen, waren irgendwie Freunde. Zwar sprachen wir nicht viel aber er und ich grüßten uns jedes Mal beim vorbei gehen. Aber privat getroffen, haben wir uns nur einmal und das war auch nur für Nachhilfe Unterricht. Während er seinen Tee trank, nickte er und ich sah ihn an und rührte meinen Tee etwas um.
 

„Seltsam, dass du mich dann nicht kennengelernt hast. Weil Junsu und ich in derselben Klasse waren, jedoch er immer sehr viele Freunde um sich hatte und für sein Lächeln berühmt war. Ich wechselte nach einem Jahr die Schule, da mein Vater unbedingt wollte, dass ich eines Tages Anwalt werde. Aber ich wiedersprach ihn jedes Mal dabei.“

Yunho sah etwas bedrückt aus und ich sah ihn weiter an.
 

„Oh…seltsam, dass wir uns nicht begegnet sind. Aber bezüglich Eltern, geht es mir nicht besser. Meiner Mutter wollte unbedingt, dass ich einen Abschluss habe. Was leider nicht möglich war. Wurde aus der Schule geschmissen und somit bleibt mir nicht viel übrig.“

„Das ist natürlich schlimm – aber ich verstehe dich.“
 

Ich konnte es nicht glauben. Yunho verstand mich? Ich fühlte mich sehr wohl und war erleichtert, dass es eine Person in der Welt gab, die mich verstand. Er hatte auch nicht gerade eine angenehme Vergangenheit. Nach einigen Minuten bezahlten wir und machten uns auf dem Weg nach Hause. Auf dem Heimweg, waren viel weniger los auf den Straßen. Komischerweise hielten wir beiden uns noch immer die Hände. Als wir dann in der Station auf den Bus warteten, versuchte ich die Hand loszulassen, er jedoch hielt sie fest. Ich konnte ihm doch nicht sagen, dass er loslassen sollte, da uns schon einige Menschen deswegen anstarrten. Ich ließ es dabei und wir stiegen in den Bus hinein. Ganz hinten waren noch Plätze frei, wo wir uns auch hinsetzten. Während der Fahrt sprachen wir über Sachen wie Hobbies und Freizeit. Yunho erzählte mir, dass er einmal eine Freundin hatte, die mit ihm nach einem Monat Schluss gemacht hatte. Auch erzählte er mir, dass er eines Tages ein Tänzer oder ein Rapper werden wollte. Ich hörte ihm zu und war begeistert. Teilten er und ich etwa denselben Traum?

Der Bus blieb danach stehen und wir mussten schon aussteigen. Die lange Gasse, die wir entlang gehen mussten, war stockfinster. Wir beide hielten uns noch immer die Hände und ich näherte mich Yunho, da mir ein wenig kalt war. Letztendlich kamen wir an und als ich die Tür aufsperrte, trennten sich unsere Hände.

Nach dem wir hineingingen machte sich Yunho in der Küche eine Kleinigkeit zu essen. Ich dagegen setzte mich auf die Couch und umarmte ein großes Kissen. Ich sah ihm zu und es war still in der Wohnung. Nachdem er fertig gegessen hatte war der Tag so gut wie vorbei. Ich hatte heute Spaß dabei, mit ihm einkaufen zu gehen.
 

Am nächsten Tag hatte Yunho bereits in aller Früh mit seinen guten Freund Junsu telefoniert. Er war wieder in Seoul und würde sich in Kürze mit Yunho treffen wollen. Natürlich stimmte er zu und legte auf. Ich dagegen blieb noch in meinem Bett liegen und verkroch mich unter der Decke. Yunho kam rein und fragte mich ob ich mitkommen wollte. Schnell gab ich die Decke weg und willigte ein.

Wieso? Wieso willigte ein? Wollte ich etwa nicht, dass Yunho geht? Ich überlegte nicht weiter und zog mich schnell um. Meine Haare richtete ich etwas und schon war ich fertig. Auf dem Weg dorthin schrieb Yunho eine Nachricht auf seinem Handy. Ich versuchte zu sehen was er schrieb, jedoch wollte ich nicht neugierig wirken. Auch fragte ich mich, wann und wie ich Yunho erklären, dass ich in zwei Wochen nicht mehr hier wohnen würde, da ich bei S.M. Entertainment sein werde. Wir fuhren mit dem Bus, der uns direkt im Zentrum ließ. Dort wartete Junsu und winkte uns schon zu, als er uns sah. Yunho und er klatschten sich ein und begrüßten sich. Ich grinste nur ein wenig und grüßte Junsu ebenfalls. Ich war nicht der Typ von vielen Worten. Junsu erzählte uns, dass seine Eltern ihn einen Hund gekauft hatten, den er „Xiahky“ genannt hatte. Er war nur ein paar Monate alt. Yunho und ich freuten uns für ihn und gingen in das riesige Kaufhaus, dass wir in wenigen Minuten erreicht hatten. Da ich nicht wirklich ein Stadtmensch war, kam mir das Kaufhaus so megariesig vor. Viele Leute, viele Geschäfte und vor allem viele Lichter. Ich hörte nicht auf zu staunen und wir hielten bei einer Pizzeria an. Dort lud uns Junsu zum Essen ein, was ich ja ganz nett fand, aber ich mochte es nicht eingeladen zu werden. Wir setzten uns bei einem gemütlichen Platz hin uns bestellten uns erstmal was zu trinken. Ich bestellte mir nur ein Glas Wasser. Yunho und Junsu bestellten sich ein Orangensaft. Nach wenigen Minuten kamen wir schon ins Gespräch.
 

„Und wie läuft es mit dem zusammen wohnen?“ fragte Junsu ganz neugierig und sah mich dabei an. Ich kaute an meinem Strohhalm und sah ihn ebenfalls an.
 

„Ähm...naja bis jetzt eigentlich ganz gut – oder nicht Yunho?“ Unsere beiden Blicke kreuzten sich und danach sah ich wieder ruckartig weg. Yunho stimmte dem zu und fügte noch was hinzu.
 

„Es ist sehr gemütlich und er ist sehr gastfreundlich. Was ich gar nicht wusste, dass er so gut singen kann.“ Er kicherte ein wenig und Junsu sah mich mit großen Augen an. Schnell reagierte ich und erklärte das Ganze.
 

„Nein, also ich kann doch überhaupt nicht singen – ich singe eben gerne während ich mir meine Haare frisiere oder imitiere Werbungen – sonst nichts, wirklich.“
 

Beide sahen mich mit großen Augen an – anscheinend glaubten sie mir nicht. Junsu trank aus seinem Glas und wollte, dass ich etwas vorsinge. Ich war nicht gerade sehr beeindruckt davon und weigerte mich anfangs.
 

„Jejung – komm schon – sing uns etwas vor.“ Jammerte Junsu und hörte nicht auf mich durchzustechen.

„Also gut – aber nur kurz.“ Antwortete ich und machte dabei die Augen zu. Das Lied, das ich sang, war von Se7en und nannte sich „Come back to me“ – es war mein Lieblingslied. Ich sang eine Strophe und öffnete langsam meine Augen. Das einzige was ich vor mir sah, waren Junsus große Augen. Yunho begann plötzlich zu klatschen und danach schloss sich auch Junsu an. Beide applaudierten und fanden es toll. Ich bedankte mich und hielt meine Hand vor dem Mund, da ich ein wenig lachten musste. Mir war das ganze peinlich gewesen. Nachdem wir uns noch etwas unterhielten, zahlten wir unsere Getränke und verließen das Einkaufszentrum der Stadt. Wir gingen zu Fuß zur Busstation, wo Yunho und ich wartete müssten. Währenddessen fragte mich Junsu über meine Geschwister. Was ich euch gar nicht erzählt habe. Ich habe sechs Schwestern, jedoch leben die gemeinsam mit meinen Vater. Insgesamt sind wir sieben Geschwister, wobei ich der jüngste bin. Meine Eltern sind zwar nicht geschieden, jedoch leben sie nicht zusammen, aus Beruflichen Gründen. Da meine Mutter mich nicht bei meinem Vater lassen wollte, nahm sie mich und meine 2 älteren Geschwister mit, die heute schon von uns ausgezogen sind. Beide haben ihr eigenes Leben, jedoch kommen sie uns sehr oft besuchen. Ich verstehe mich mit allen meiner Geschwister. Jedes zweite Wachende gab es ein Familientreffen, wo entweder meine Mutter und ich zum Haus meines Vaters gefahren sind oder umgekehrt. Meine Geschwister sind sehr lieb und kümmern sich gerne um mich. Ich hoffe es geht ihnen gut, und dass sie eines Tages auf mich stolz sein können, wenn ich meinen Traum erreicht habe.
 

Als Junsu mich nach meiner älteren Schwester fragte, antwortete ich, dass es ihr gut geht. Sie lebt bereits 1 Jahr mit ihrem Freund, den sie vor 3 Jahren kennengelernt hatte, zusammen und ist sehr glücklich. Yunho war erstarrt und fragte mich.
 

„Du hast Geschwister?“

„Ja – hab ich es dir denn nicht erzählt?“

„Nein – wusste ich gar nicht – ich habe nur eine kleine Schwester.“

„Oh – nur eine? – Ich habe sechs Schwestern.“
 

Yunho konnte es nicht glaube und fragte Junsu noch einmal nach. Junsu bestätigte dies mit einem nicken.
 

„Sechs Schwestern? – Unglaublich.“

„Wieso? Ist das denn so untypisch?“

„Nein, aber ich kennen niemanden, der so viele Schwestern hat. Und sind alle älter als du?“

„Ja – Ich bin der Jüngste.“
 

Er fand das ganze sehr interessant und fragte mich nach meiner Familie nach. Ich erklärte ihm, dass meine Eltern getrennt leben und dass es Wöchentliche Familientreffen gibt. Auch erzählte ich ihm, dass ich mit allen meiner Geschwister sehr gut verstehe und sie auch mit mir. Yunho freute sich für mich und Junsu kicherte ein wenig.
 

Letztendlich erreichten wir die Busstation, wo sich Junsu von uns verabschiedete. Er wurde von seinem Zwillingsbruder, bei der Zugstation abgeholt. Wir winkten ihm zu und während der Bus noch nicht da war, setzten wir uns auf die Bank. Yunho sah ziemlich müde aus. Ich überlegte die ganze Zeit, wie ich ihm erzählen sollte, dass ich in den nächsten zwei Wochen aus der Wohnung ausziehen müsste, dass mich das Entertainment zu sich eingeladen hat. Ob ich ihm vielleicht die Wahrheit erzählen sollte? Aber was würde er dann von mir denken?
 

Plötzlich begann zu leicht zu Regnen und der Himmel färbte sich von Blau auf ein hässliches Grau. Ich starrte nur hinauf und ließ die Regentropfen auf mich fallen. Das fehlte mir noch. Regen.

Yunho begann sich seine Jacke auszuziehen und hob sie so, dass er und ich unter ihr waren.
 

„Ähm…nein, ist schon okay. Du solltest dir die Jacke wieder anziehen. Dir wird bestimmt kalt werden.“ Sagte ich und versuchte ihn die Jacke wieder zu geben. Er blieb stur und sah mich an.
 

„Nein – ich will ja nicht, dass du dich verkühlst.“
 

Als er diesen Satz sagte, begann mein Herz an zu klopfen und mir wurde ganz warm im Körper. Ich weiß zwar nicht wieso, aber mir gefiel es, wie Yunho sich um mich Sorgen machte. Ich blieb noch sitzen und gab nur ein leises „okay“ von mir. Yunho grinste ein wenig und sagte: „So ist es gut.“ Ich nickte nur und genießte diesen kurzen Augenblick mit ihm. Bald würden sich unsere Wege trennen und wer weiß, wann wir uns das nächste Mal sehen würden. Ich kann mir schwer erklären wieso, aber ich wollte ihn aus irgendeinen Grund nicht verlassen. Wie soll ich ihm das bloß erklären…
 

Fortsetzung folgt…



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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  PeachChan
2010-11-25T22:40:37+00:00 25.11.2010 23:40
omgSUN
ich liebe YunJae und du beschreibst deren Verhalten einfach total niedlich!! Kyaa~^^ ich freu mich auf die folgenden Kapitel^^
ich mag auch diese FF total!!! Good Job ;)


aber ich warte immer noch sehensüchtig darauf das es bei Doushitte Kimi Wo Suki Ni Natte Shimattandarou weitergeht!! :D

kussal
Peachi <3
Von:  PeachChan
2010-11-14T00:42:14+00:00 14.11.2010 01:42
oh man, jaejoong ist so mutig!
ich wünschte ich wäre so mutig wie er :( Jaejoong-Loveee <3
Von: abgemeldet
2009-11-22T08:05:51+00:00 22.11.2009 09:05
Hey echt klasse Kapi ^^
Ich fands richtig toll
und die Beiden sind sowas von süß ^^
Ich hoffe es geht bald weiter ^^

glg Tsunade28
Von:  -HyukJae-
2009-09-29T14:43:55+00:00 29.09.2009 16:43
wahhhhh...ich hab ein tvxq ff gefunden XDD
ich LIEBE diese band!! <3
dein ff ist wirklich klasse
freu mich schon auf die Fortsetzung
mach schnell weiter ^___________________^
Von: abgemeldet
2009-09-23T12:01:33+00:00 23.09.2009 14:01
Ich finde deine FF echt klasse^^
kapier gar nicht das du so wenig kommis hast ^^
naja ich hoffe aufjedenfal du schreibst bald weiter ^^
lg Tsunade28
ach ja ud kannst du mir bitte ne ENS schicken?
Von:  AoiShin
2009-09-04T19:22:22+00:00 04.09.2009 21:22
wie wai
die story ist voll süß,
ich bin schon unheimlich gespannt wie es weiter geht^^
glg ran


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