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Hurry X mas

von

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In der Weihnachtsbäckerei

Weihnachten!
 

Eigentlich liebte Ken diese Zeit. Er liebte die bunten Lichter, den Duft nach Mandeln und frisch Gebackenen aber am meisten liebte er die Atmosphäre die sich in der Stadt ausbreitete und jeden Winkel einnahm.
 

Eigentlich!
 

Aber heute hasste er den Trubel, kam er doch so mit seinem Wagen einfach nicht vorwärts, hatte sich doch ein riesiger Stau in der Stadt gebildet. Es erschien ihm, als wollten wohl alle Welt irgendwelche Weihnachtseinkäufe tätigen. Ken sah durch die Windschutzscheibe nach oben in den Himmel. Leise, fielen unzählige Schneeflocken aus den Wolken und setzte sich auf die Dächer und Fenstersimse der Stadt. Auch auf dem Dach seines Wagens lag schon eine cm dicke Schicht der weißen Kristalle. Schnee blieb selten in Tokyo liegen, doch hatte es die ganze Nacht über schon geschneit und die Menge taute nicht so schnell weg. Auch wenn es der Gitarrist eilig hatte, konnte er seinen Blick nicht von den schwebenden, weißen Flocken abwenden, erinnerten sie ihn mit ihrer Leichtigkeit und Unbekümmertheit an eine ganz bestimmte Person, die sich eigentlich immer ernster gab, als sie in Wirklichkeit war. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er an den Braunhaarigen dachte, war er doch auf dem Weg zu ihm.
 

Unwillkürlich sah der Laruku Member auf seine Armbanduhr. Sie war einmal ein Geschenk zu seinem Geburtstag, von ihm, gewesen. Seit diesen Tag trug er sie täglich. //Fuck. Ich bin schon viel zu spät. Du wirst bestimmt schon auf mich warten//, ging es Ken durch den Kopf und Schuldgefühle machten sich in den Schwarzhaarigen breit. Hätte er bei den Jungs von MUCC nicht vorher noch vorbei gesehen, wäre er vielleicht nicht in den Stau gekommen. Aber da er für einige Projekt ihr Produzent war, hatte der L'Arc Gitarrist es sich nicht nehmen lassen ihnen einen schönen 1.Advent zu wünschen. Auch wenn das Weihnachtsfest in Japan rein kommerziell war, hatte Ken einen Hang zu solche Sachen. Es war wirklich lustig gewesen, aber so hatte der Gitarrist einfach die Zeit vergessen und war somit viel zu spät aufgebrochen.
 

Jetzt saß er also hier im Stau fest und kam nicht weiter. So begann er die Schneeflocken zu zählen, um sich die Zeit zu vertreiben, bis es endlich weiter fahren konnte, als ihm einfiel, dass er vielleicht telefonisch Bescheid geben sollte, dass es wohl noch später werden würde. Langsam griff er nach seinem Mobiltelefon und öffnete die Klappe. Erneut musste er lächeln, hatte er doch als Displayhintergrund ein Bild von L'Arc~en~Ciel. Das Foto war entstanden, kurz nachdem Yukihiro ein offizielles Mitglied der Band wurde. Der Drummer sah darauf wirklich gut aus, aber auch Tetsu und Hyde waren richtig gut in Szene gesetzt. Nur sich selbst fand Ken nicht besonders gut getroffen, aber das empfand er oft auf Fotos so, doch störte ihn das nicht wirklich. Trotzdem gab es nur wenige Fotos, auf denen er sich wirklich mochte. Zärtlich fuhr der Musiker mit dem Daumen über dass Display. //Du hast immer noch kein Ahnung, was ich für dich empfinde// Tief seufzte der Gitarrist, hatte er es doch in all den Jahren nicht gewagt ihm endlich seine Gefühle zu gestehen. Kurz schüttelte der L'Arc Member seinen Kopf, hatte er doch keine Zeit um Trübsal zu blasen. So drückte er auf die Eins, da er seine Nummer auf diese Taste gespeichert hatte, auch wenn er ihn selten anrief.
 

Es dauerte eine Ewigkeit bis er am anderem Ende der Leitung die ihm vertraute Stimme hörte. „Gomen Yuki, Ken desu. Aber es wird wohl noch etwas später. Ich stecke in dem verdammten Stau fest“, kam es gedrückt von dem Gitarristen, der jetzt viel lieber bei dem Drummer wäre. Ein leise Lachen war von dem Älteren zu hören und Ken erfüllte dieses Lachen mit einem wundervollen warmen Gefühl, dass er in der ganzen Zeit so sehr vermisst hatte. Ken schloss für einen Moment seine Augen um sich diesem Gefühl ganz hinzugeben, als er Yukihiros Stimme hörte. „Ich hab von dem Stau im Radio gehört und mir schon fast gedacht, dass du später kommst. Allerdings habe ich mir schon überlegt, ob ich ohne dich anfangen sollte, damit es nicht zu spät wird“. Der Schwarzhaarige erschauerte als er Yukis volle Stimme vernahm und eine Gänsehaut bildet sich auf seinen Rücken und Armen, doch erschrak er, als er realisierte, dass der Drummer ohne ihn anfangen wollte. „Bitte Yuki, warte auf mich. Ich habe mich schon die ganze Woche darauf gefreut“, erwiderte Ken rasch, wollte er den Spaß doch nicht verpassen. Okay, normalerweise würde er das Backen von Weihnachtsplätzchen nicht unbedingt als Spaß bezeichnen, doch er würde es mit Yuki tun und das war Grund genug für ihn.
 

Erneut erschallte das volle Lachen des Schlagzeugers. „Okay, ich werde auf dich warten. Ich bin nur gespannt, ob man das Zeug später auch essen kann“. „He, so schlecht backe ich nun auch wieder nicht“, lachte nun auch Ken. „Wir sehen uns dann später“, fügte der Schwarzhaarige noch hinzu, bevor er auflegte. Langsam steckte Ken sein kleines Telefon wieder in seine Tasche und legte die CD „Purification“ ein. Der Gitarrist liebte den Song Chill, auch wenn nicht der Drummer sonder antz den Song geschrieben hatte. Aber konnte man doch gerade bei diesem Song Yukkis wundervolle Stimme hören, sang er doch da wirklich die Lyric und presste sie nicht heraus, wie er es sonst oft tat. Ken fand das wirklich schade, dass Yukihiro nicht öfter sang, hörte er doch die Stimme des Schlagzeugers wirklich gerne. Leise summte er die Melodie mit und beobachtete weiter das Schneetreiben, dass sich draußen verdichtete.
 

Ken musste noch eine ganze Weile warten, als sich der Stau plötzlich von einer Minute auf die andere auflöste. Der Gitarrist konnte zwar nicht nachvollziehen, warum dies so war, doch war es ihm letztlich auch egal. Hauptsache er kam doch noch zu dem Drummer, bevor das Schneetreiben in erneut ein schloss und dann gar nichts mehr ging. Von Yuki aus konnte er später immer noch die U-Bahn nach Hause nehmen, falls sich der Schneefall nicht verringerte. So steuerte er seinen Wagen so schnell es ging durch die Straßen Tokyos. Das es nun schon dämmrig wurde gefiel dem Schwarzhaarigen gar nicht, verschlechterte sich doch dadurch die Sicht um ein vielfaches, da nun auch die ersten Lichterketten an gingen und den Schnee nun dessen Licht reflektierte.
 

//Ich hätte nicht das Auto nehmen sollen//, ging es ihm zum wiederholten male durch den Kopf, aber nun ließ es sich nicht mehr ändern. Auch wenn Ken versuchte zügig zu fahren, blieb immer wieder mal sein Blick an ein schön dekoriertes Fenster eines Wohnhauses oder eines Schaufenster haften und seine Augen begannen zu glänzen, erfasste ihn doch langsam die Weihnachtsstimmung. Als die CD zu ende war, fing er leise an, die ihm bekannten Weihnachtslieder, zu singen. Plötzlich schien die Zeit wie im Flug zu vergehen und Ken stand endlich vor Yukihiros Haus. Vor der Parkplatzsuche graute es dem Gitarristen, war diese in dieser Gegend doch mehr als schwierig und wie Ken es vermutet hatte kurvte er unzählige male um den Block. Irgendwann, Ken hatte es schon fast aufgegeben, hatte er Glück. Eine alte Dame fuhr gerade aus einer Parklücke und der Gitarrist war schnell genug, um in diese ein zu scheren. Zufrieden lächelte er, als er endlich aussteigen konnte um zu dem Drummer zu gelangen, auch wenn er nun eine ganze Strecke laufen musste, um zu dessen Wohnung zu kommen.
 

Auch wenn Ken es eilig hatte, musste er nun aus Vorsicht langsam gehen, war der Boden doch unter dem Schnee vereist und somit sehr glatt. Mit einem gebrochenen Bein, oder schlimmeres wollte der Schwarzhaarige nämlich nicht die Festtage verbringen. Langsamen Schrittes und mehr schlitternd als gehend verfolgte er sein Ziel, als der Schwarzhaarige stehen blieb und seinen Arm ausstreckte und die weichen Flocken versuchte mit der Hand aufzufangen, die aber sofort in dieser schmolzen. Der Gitarrist musste an seine Kindheit denken, wie er versucht hatte die Schneekristalle mit seiner Zunge aufzufangen. Erneut lächelte der Schwarzhaarige, als er seinen Kopf in den Nacken legte, seine Augen schloss und seinen Mund öffnete. Auch wenn es ihm wie damals kaum gelang die Flocken mit seinem Zunge aufzufangen, fühlte er sich in der vertrauten Situation sichtlich wohl. Eine ganze Weile stand der Gitarrist einfach so da und genoss es, wie der Schnee sich auf ihn legte, als ihm wieder Yuki einfiel. Sofort riss er sich aus der Situation und eilte zu dem Drummer.
 

Kurz vor dessen Wohnung, rutschte er aus, doch fing er sich gerade noch, bevor sein Hinterteil mit dem Bordstein Bekanntschaft schloss. Erleichtert entließ der Gitarrist geräuschvoll die Luft aus seiner Lunge, war er doch froh, dass er nicht gefallen war. Noch langsamer und vorsichtiger ging er die letzten Meter, damit er unbeschadet bei Yukihiro ankam, sollte es doch ein schöner Abend für die beiden werden und nicht im Krankenhaus enden. Als Ken endlich vor der Haustür des Drummers stand war der Schwarzhaarige erleichtert, aber das Glücksgefühl, das ihm gerade überkam, überstrahlte diese Erleichterung um ein vielfaches, schließlich, würde er bald dem Mann gegenüber stehen, der sein Herz damals im Sturm erobert hatte. Sehnsüchtig drückte Ken auf den Klingelknopf, damit er endlich den Drummer wieder sehen konnte.
 

Als Yukihiro endlich die Tür öffnete, erschien es dem Jüngeren, als hätte er eine Ewigkeit auf den Drummer warten müssen. Auf seine Lippen legte sich ein Lächeln, dass sein Glücksgefühl widerspiegelte, dass er in dem Moment empfand, als er den Kleineren sah. Am liebsten hätte er den Schlagzeuger sofort in seine Arme gezogen, doch tat er so etwas selten, hatte er doch immer die Befürchtung, dass er sich damit verriet und so konnte Ken seinen Wunsch nicht nachgeben.
 

„Da bist du ja endlich“, kam es liebevoll von dem Schlagzeuger, als er Ken vor seiner Haustür vor fand. „Du siehst ja aus wie mein kleiner Schneemi“, lachte Yuki leise, „komm erst einmal rein und wärme dich auf. Du bist ja halb erfroren.“ Das Lächeln, dass er Ken dabei schenkte, ließ dessen Herz schneller schlagen und eine heiße Welle des Glücks durchströmte ihn, allerdings zog er die Augenbrauen zusammen, bei Yukihiros Vergleich. „Hast du immer noch den kleinen Stoffschneemann?“, fragte der Jünger, als er in den Flur des Drummers trat, sich seiner Jacke entledigte und diese an die Garderobe hängte. „Natürlich habe ich ihn noch“, kam es voller Inbrunst von dem Drummer „und du siehst genauso aus wie er“. „Soll das etwa heißen, dass ich klein und dick bin?“, kam es belustigt von Ken, der gerade seine Schuhe auszog und sie auf den dafür vorgesehenen Ort stellte. In Yukihiros Augen spiegelte sich der Schalk wieder, doch erkannte dies der Gitarrist nicht, versank er doch gerade in diesem wundervollen Braun. „Nein, das nicht“, gab der Stickschwinger zu, „aber so zu geschneit wie du eben warst, sahst du genauso süß aus“, lachte Yuki. „Süß? Na, wenn du das sagst“, kam es skeptisch von dem L'Arc Gitarristen, der sich an dem Drummer vorbei drückte und schon in Richtung Küche ging. Als süß hatte ihn bisher noch Niemand bezeichnet und normalerweise mochte er den Ausdruck nicht besonders, aber bei Yuki machte es ihm erstaunlicherweise nichts aus, dass dieser ihn so nannte.
 

Yuki besaß eine große Küche. Auch wenn er selten Zeit und Muse hatte sich etwas zum Essen zu zubereiten, so besaß sie doch alles was man dafür nur brauchen konnte. Ken beneidete den Drummer um diese gut ausgestattet Küche, war seine doch relativ klein und so hatte er kaum Platz alle nötigen Utensilien die man fürs kochen und backen brauchte unter zu bekommen. „Hast du dir denn schon überlegt welche Plätzchen wir backen?“, fragte der Größere liebevoll den Mann der gerade nach ihm den Raum betrat. „Um ehrlich zu sein, nicht wirklich“, gab Yukihiro zu, zog dabei aber schon eins seiner unzähligen Koch- und Backbücher hervor. „Lass uns doch einfach mal nachsehen, was es so alles gibt“, kam es von dem Drummer, der das Buch auf den Tresen legte und es aufschlug. Gedankenverloren sah Yuki sich das Buch an. Die Abbildungen sahen alle so verlockend aus, aber schien deren Zubereitung meist sehr schwer oder sehr aufwendig zu sein.
 

Erneut musste der Gitarrist lächeln, als er das Bild eines halb über das Backbuch gebeugte Drummers sah. //Wunderschön//, ging es ihm durch den Kopf, doch riss er sich aus seinen Gedanken und stellte sich neben den Schlagzeuger um nun auch einen Blick in das Buch zu werfen. Allerdings konnte er sich nicht wirklich konzentrieren, da er gerade das Gefühl hatte, dass er in Flammen stand, ging von Yuki doch eine Hitze aus, die Ken kaum aushielt. Wenn er wollte, dass sie heute noch etwas zustande brachten, musste er etwas Distanz zwischen sie bringen. So klappte der Schwarzhaarige mit einem Lächeln das Backbuch zu, wobei sich sacht ihre Fingerspitzen berührten, da Yuki gerade seine Hand auf die Seite gelegt hatte. Ken hatte das Gefühl, dass ihm tausend kleine Blitze durch seinen Körper zuckten und obwohl er dieses Gefühl genoss, zog er seine Hand zurück, als hätte er sich gerade verbrannt.
 

Verlegen sah der Jünger kurz seinen Freund an, brauchte er doch einen Moment, bis er wieder seine Fassung zurück erlangt hatte. Kurz fuhr er mit seiner Zunge über seine vor Nervosität ausgetrockneten Lippen, um diese zu befeuchten, dass er dabei gerade ein erotisches Bild abgab, davon hatte er aber keine Ahnung. Erst als er Yukihiros samtenes Lächeln sah, beruhigte sich sein schneller Herzschlag wieder und auch sein Puls regulierte sich, gab ihm doch dieses Lächeln das Vertrauen zurück, dass der Drummer noch immer nichts von seinen Gefühlen bemerkt hatte.
 

Hart schluckte der Schwarzhaarige, bevor er zu reden anfangen konnte. „Was hältst du denn davon, dass wir etwas ganz leichtes machen? Einfach ein paar Pfefferkuchenmänner?“, fragte er dann aber in einem rauen Ton, hatte er doch seine Stimme immer noch nicht wirklich in der Gewalt. „Oder ein paar Pfefferkuchenschneemänner“, lachte der Schlagzeuger, worauf auch Ken ein kleines Grinsen auf seine Lippen gleiten ließ. „He, ich dachte ich bin dein Schneemann, da brauchst du doch keine anderen“, kam es nun frech von dem Größeren. Erneut erklang Yukis volles Lachen durch die Küche. „Nein, du bist nicht mein Schneemann, das ist schon Schneemi. Du bist für mich etwas anderes“, kam es mit einem bezaubernden Lächeln von dem Drummer. //Was anderes? Was meinst du?//, überrascht sah der Schwarzhaarige seinen Bandkollegen an. „Was bin ich denn dann für dich?“, fragte er mit einem frechen Grinsen, wollte er es doch nun genau wissen, worauf Yukis Lächeln noch sanfter wurde. „Mein Freund“, kam es liebevolle von dem Älteren. Enttäuschung machte sich in Ken breit, hatte er sich doch in diesem Moment mehr erhofft. Als er jedoch Yukis Lächeln sah, schmolz der Gitarrist und wenn er ehrlich war, was wollte er mehr? Der Freund dieses wundervollen Mannes zu sein, war mehr wert, als alles andere was sich der Gitarrist vorstellen konnte. Außer vielleicht eines, aber dies konnte Ken getrost vergessen, wie er selber sehr wohl wusste.
 

„Lass uns lieber anfangen“, kam es nun mit einem Lächeln von Ken, der schon begann die Zutaten zusammen zu suchen, auch wenn er sich nicht wirklich in der Küche aus kannte. Yuki lehnte sich an den Tresen und sah seinem Freund belustigt zu, war es doch zu unterhaltsam dem Jüngeren zuzusehen, wie er die Küche durchstöberte, anstatt ihn einfach zu fragen, wo die Dinge finden konnte, die er suchte. Nach einer ganzen Weile erbarmte sich der Ältere dann aber . „Was suchst du denn?“, fragte der Drummer mit einer Stimme die Ken tief unter die Haut ging und ihm somit erneute Schauer und eine Gänsehaut bescherte. Der Schwarzhaarige, der gerade einen der Hängeschränke durchstöberte, drehte sich schnell zu dem Drummer. „Au“, kam es mit einem schmerzverzerrten Gesicht von dem Jüngeren, der ganz vergessen hatte, dass die Tür des Schrankes noch offen stand und nun mit der Stirn dagegen gestoßen war. Kerns Hand fuhr an seine Stirn, rieb leicht die Stelle an die er sich gestoßen hatte. Das wird sicherlich eine Beule geben. Besorgt sah ihn der Braunhaarige an. „Schlimm?“, fragte Yuki, als er schon eine kalte Kompresse aus seinem Kühlschrank holte und diese fürsorglich auf Kens Stirn zu legen. Darüber, dass Yukihiro dabei seinen Arm um Kens Hüfte legte, schien sich der L'Arc Schlagzeuger keine weiteren Gedanken zu machen. In Ken spielten dagegen seine Gefühle gerade verrückt. All sein Sehnen, seine Wünsche brachen auf und doch konnte er nichts tun, als leise zu seufzen. Unwillkürlich drängte er sich näher an den Mann, der ihm gerade half. Kens Augen schlossen sich, wollte seine Seele, sein Herz und sein Körper diesen Moment doch nur noch genießen. Nur zu schnell entließ Yuki den Schwarzhaarigen wieder aus seinem Arm, besah sich aber noch einmal die Stelle, die sich schon leicht verfärbte.
 

„Du musst besser aufpassen“, kam es liebevoll von dem Älteren, der Ken die Kompresse in die Hand drückte. „Ja Papa“, erwiderte Ken grinsend darauf, versuchte aber den Blick eines schuldbewussten Kindes aufzulegen, nur war dieser nicht wirklich glaubwürdig. „Ich gebe dir gleich Papa“, lachte nun Yuki, der sich den ganzen Utensilien zuwendete. „Brauchen wir wirklich all den ganzen Kram?“, fragte er zweifelnd seinen Kumpel, der eifrig nickte. „Ich habe jetzt alles zusammen, fehlt uns nur noch das Mehl. Das habe ich nicht gefunden. Wo hast du es denn versteckt?“, wollte Ken wissen, der seine Schmerzen schon fast wieder vergessen hatte. Lächelnd ging der Drummer zu einem der Schränke, die Ken als erstes geöffnet hatte, bückte sich und holte einer der gesuchte Tüten hervor. „Bücken und suchen. Solltest du vielleicht auch einmal versuchen“, lachte Yuki, der das Mehl vor Kens Augen hin und her schwenkte.Sofort griff der Gitarrist nach der Tüte, doch verfehlte er sie. „Tse, wo ist den deine Fingerfertigkeit“, grinste der Braunhaarige. //Wenn ich dürfte wie ich wollte, würde ich dir schon zeigen, wie geschickt ich mit meinen Fingern sein kann//, ging es dem Älteren durch den Kopf, doch sagte er nichts dazu, sondern startete einen weiteren Angriff und dieses Mal hatte er Glück und die Tüte war nun in seiner Hand. Siegessicher sah Ken seinen Freund an. „Na, wer hat hier keine Fingerfertigkeiten?“, fragte er breit grinsend den Braunhaarigen, der aber die Tüte nicht los gelassen hatte und in seiner Bewegung nicht stoppen konnte.
 

So kam es, wie es kommen musste. Die Tüte riss und ein Teil des Mehls legte sich auf die beiden Musiker, während sich der Rest des gemahlenen Getreides auf dem Boden verteilte. Jetzt fühlte Ken sich wirklich schuldig, wusste er doch wie reinlich der Drummer war und er hatte das ganze Mehl verstreut. Allerdings sah Yuki einfach zu süß aus, so mit Mehl bestäubt, wie er nun war. „Da fragt man sich doch, wer nun deinem Schneemi ähnlich sieht“, grinste der Gitarrist. Mit einem zuckersüßen Lächeln, bückte sich der Drummer nahm etwas von dem Mehl, dass auf dem Boden war und warf es auf den Schwarzhaarigen. „Na du, wer sonst?“, lachte Yukihiro, als er schon selbst Mehl im Gesicht hatte, hatte Ken doch seinerseits etwas davon aufgehoben, um dieses auf den Schlagzeugers zu werfen. Das konnte sich der Braunhaarige natürlich nicht gefallen lassen, so bewarfen sich die zwei L'Arc Member mit dem Mehl, bis sie lachend auf dem Boden lagen.
 

Erst als Ken merkte, wie nahe er bei Yukihiro lag, hörte er auf zu lachen, brachte ihn dessen Nähe doch ein unbeschreibliches warmes und glückliches Gefühl. Unbewusst rückte der Schwarzhaarige näher an den Schlagzeuger, wollte er doch nur noch den Älteren spüren. Sanft strich Ken mit seinem Finger über die Wangen des Braunhaarigen um das Mehl zu entfernen. Liebevoll sah der Jüngere seinen Freund an, der seine Hand auf die des Gitarristen gelegt hatte, aber nicht dessen Bewegungen unterbrach. In Yukihiros Augen, spiegelten sich dessen Wärme wieder, aber auch etwas was Ken nicht zuordnen konnte. Wie gebannt lag er dicht an Yuki geschmiegt und sah in dessen wundervollen braunen Augen, während seine Finger sanft die Konturen von Yukis Gesicht nach fuhr. Wie lange die beiden Musiker so zusammen auf dem Fußboden lagen, konnte Ken nicht sagen, aber er fühlte sich in dieser Zeit einfach nur wohl und hatte den Wunsch, dass diese Situation sich niemals auflöste. „Lass uns endlich anfangen zu backen“, kam es irgendwann von den Lippen, die Ken so liebend gerne mit seinen eigenen verschlossen hätte. Mit diesen Worten war die Magie des Momentes für immer verloren und seufzend nickend stand der Schwarzhaarige auf.
 

Ken reichte seinem Freund seine Hand, die dieser auch ergriff um besser aufstehen zu können. „Aber zuerst räume ich das hier auf, während du dich waschen und umziehen kannst“, meinte der Saitenzupfer, doch Yuki schüttelte nur mit seinem Kopf. „Zusammen aufräumen“, erwiderte er nur auf Kens Angebot und holte schon Schaufel und Besen. Es dauert zwar eine Weile, bis die Küche endlich wieder mehlfrei war, aber auf den Musiker klebte das weiße Puder immer noch. Der Schwarzhaarige sah erst Yukihiro, dann an sich herunter, bevor sein Blick fragend wurde, wollte er doch wissen, wann sie sich nun waschen sollten. „Später“, meinte der Drummer nur dazu und das Lächeln dass er dem Gitarristen schenkte, schien diesen den Boden unter den Füßen weg zu ziehen, doch nickte er nur.
 

Statt dessen begannen sie nun gemeinsam den Teig für die Plätzchen vor zu bereiten, wobei sich der Drummer geschickter anstellte, als Ken es vermutet hatte, hatte Yukki doch zuvor erwähnt, dass er nicht wirklich backen konnte. Besonders das kneten, ging dem Schlagzeuger besser von der Hand, als dem Größeren. Anerkennend sah Ken den Schlagzeuger an, nachdem sie den Teig in Frischhaltefolie eingewickelt hatten und dieser nun im Kühlschrank eine Weile liegen musste. „Das ging ja besser als du gesagt hast. Ich glaube du hast ein Talent fürs backen“, kam es von dem Jüngeren, der nicht bemerkte, wie sich ein leichter Rotschimmer auf Yukis Nase und Wangen gelegt hatte, war er doch schon damit beschäftigt die nicht mehr benötigten Utensilien wieder auf zu räumen. „Wenn du magst, kannst du dich nun waschen. Der Teig braucht jetzt erst einmal seine Ruhe und wenn ich darf, würde ich mich gerne danach auch etwas reinigen. In der Zwischenzeit räume ich hier auf“, kam es mit einem Lächeln von dem Gitarristen, worauf Yukihiro nickte und die Küche verließ. // Am liebsten würde ich mit dir duschen//, ging es dem Schwarzhaarigen durch den Kopf. Vor seinem geistigen Auge sah er sich mit dem Mann den er liebte unter dem warmen Wasserstrahl, doch schüttelte er seinen Tagtraum schnell ab, wollte er doch dass die Küche in Ordnung war, wenn der Drummer zurück kam.
 

Ken war schon lange fertig mit dem Aufräumen, als Yukihiro endlich wieder die Küche betrat. Der Saitenzupfer, der sich auf einen Stuhl bequem gemacht hatte, stockte der Atem, als er seinen Freund sah. Yuki trug ein weißes Shirt und eine schwarze Jeans. Beides schmeichelte der Figur des Kleineren und ließ ihn einfach nur sexy aussehen. „Wow“, kam es von dem Gitarristen, der sich ohne das es ihm bewusst war über sein Kinn fuhr, sah der Schlagzeuger, seiner Meinung nach, einfach nur heiß aus. Mit einem Lächeln, dass jedes Herz höher schlagen ließ, reichte Yuki dem Schwarzhaarigen eine Hose und ein Shirt. „Beides ist mir zu groß. Ich habe es einmal über Internet bestellt und die verkehrte Größe angegeben und das Zeug nie zurück geschickt. Wenn du Glück hast passen dir die Sachen“. Mit einem dankenden Nicken nahm der Gitarrist die Sachen entgegen um nun selbst unter die Dusche zu gehen. „Handtuch habe ich dir schon hingelegt“, rief der Kleinere seinem Freund nach, der nur seine Hand hob um zu verstehen zu geben, dass er den Älteren gehört hatte.
 

Als der Gitarrist endlich unter der Dusche stand, musste er sich erst einmal anlehnen, hatte ihn doch Yukis Nähe etwas aus der Bahn geworfen. Es dauerte eine Weile bis er sich wieder unter Kontrolle hatte, als er aber das Duschgel des Drummers in seine Hand laufen ließ und Ken so den vertrauten Geruch in sich aufnahm, brach die Sehnsucht erneut in den Gitarristen auf. So musste sich Ken wieder an der Wand anlehnen, dass die Kacheln kalt waren, nahm der Schwarzhaarige dabei gar nicht wahr, zu sehr waren seine Gedanken bei dem Drummer, so dass er alles andere vergaß. Langsam rieb er sich mit dem Gel ein und stellte sich vor, dass der Schlagzeuger ihn so sanft berührte, doch wusste er, dass dieser Tagtraum immer ein Traum bleiben würde und zum ersten mal in all den Jahren liefen ihm die Tränen. Ken war nicht gewillt diesen Einhalt zu gebieten, hatte er doch keine Kraft dafür. So stand er lange zitternd und weinend unter dem warmen Wasserstrahl und sehnte sich nach dem Mann den er über alles zu lieben gelernt hatte. Erst als das Wasser kalt wurde stellte er es ab und begann sich zurecht zu machen. Die Kleidung die ihn Yuki gegeben hatte, war zwar etwas knapp, aber es ging, waren sie auf jeden Fall besser als seine eigene verschmutzen Kleidungsstücke.
 

Frisch gestylt ging der Gitarrist in das Wohnzimmer des Schlagzeugers, hatte er doch von da Geräusche gehört. Ken nahm an, dass es Yukihiro in der Küche zu langweilig geworden war und sich deshalb vor den Fernseher gesetzt hatte und wie vermutet saß der Mann den er so begehrte auf seinem Sofa und sah in die Flimmerkiste. „Hast dir aber ganz schön Zeit gelassen“, kam es von Yukihiro der ihn wieder einmal traumhaft anlächelte, bevor er aufstand, Ken an die Hand nahm und diesen in die Küche zog. Lachend folgte der Größere seinen Freund, sagte aber nichts dazu, warum er so lange im Bad gebraucht hatte, wollte es Yukihiro auch scheinbar nicht wirklich wissen.
 

Gemeinsam bearbeiten sie nun den Teig weiter. Rollten ihn aus, stachen die Männchen aus und verzierten die Plätzchen, bevor Ken sie in den heißen Ofen schob. Dass sie mehr von den Teig gegessen, als dass sie nun Plätzchen haben würden, war den beiden dabei herzlich egal, ging es ihnen doch nur um den Spaß. „Ich glaube, ich werde später Magenschmerzen bekommen, bei dem vielen Teig den ich gegessen habe“, lachte Ken. „Dann wirst du wohl über Nacht da blieben müssen, den einen kranken Ken lasse ich nicht nach Hause“, lächelte Yuki, allerdings wusste der Schwarzhaarige nun nicht, ob Yukihiro nur einen Spaß gemachte hatte, oder ob er wirklich wollte das Ken über Nacht blieb.
 

Schneller als gedacht waren die Plätzchen gebacken und lagen nun auf einen Rost, um abzukühlen. Als Ken ein zusammen gebackenes Plätzchen entdeckte, musste der Gitarrist lachen, sah es doch ganz so aus, als würden die beiden Pfefferkuchenmänner Händchen halten. „Schau mal Yuki“, kam es grinsend von dem Gitarristen, der auf das Plätzchen deutete. „Die sehen ja genauso wie du und Tetsu aus, wenn ihr mal wieder auf Shopping Tour seid“, lachte der Saitenzupfer. Auch der Schlagzeuger begann zu lachen und besah sich die anderen Plätzchen genauer, als er einen sah, der etwas auseinander gelaufen und somit dicker. als die anderen war. „Dann bist du der hier“, lachte der Drummer. „Wenn du weiter so futterst siehst du nämlich bald auch so aus“, grinste der Ältere, strich dabei aber liebevoll über Kens Bauch. Den Schauer, der Ken dabei über den Rücken fuhr, ließ ihn für einen kurzen Moment alles um sich herum vergessen, hinterließ dieser doch ein unglaubliches Glücksgefühl dass der Größere nie mehr missen wollte. Doch viel zu schnell für den Jüngeren war diese Berührung und damit auch dieses Gefühl wieder vorbei. Einen Moment brauchte Ken, bis er wieder im Hier und Jetzt war.
 

„Wollen wir mal sehen, ob wir auch Tetsu und Hideto finden?“, fragte er belustigt den Älteren und sah ihn kurz an, bevor sein Blick erneut zu den Keksen ging. „Hier“, kam es plötzlich von Yuki, „bei dem ist die Glasur etwas verschmiert, der sieht aus als ob er weint“. Ken musste erneut lachen, dann haben wir ja unseren Hyde, der heult ja auch bei jedem bisschen Herzschmerz in einem Film. Jetzt noch Tetsu“, stellte er schließlich fest. Doch dieser war nicht so einfach zu finden, doch irgendwann war auch der Leader ausgemacht. „Der hier sieht aus, als würde er seinen Zeigefinger erheben“, kam es von dem Gitarristen. „Ja, stimmt...und was hat das jetzt mit Tetsu zu tun?“, fragte der Drummer, hatte er doch keine Ahnung worauf der Jünger hinaus wollte. „Naja, so sieht Tetsu immer aus, wenn er zu dir sagt du sollst endlich zum Zahnarzt, weil du wegen deinem zu vielen Schokoladenkonsum wieder einmal Schmerzen hast“, kam es gespielt ernst von dem Gitarristen, doch sah man an seinem Grinsen, dass er den Braunhaarigen nur aufziehen wollte. „Du spinnst wohl“, erwiderte Yukihiro, der dem Größeren einen kleinen Klapps auf den Hinterkopf gab, aber sich vor Lachen kaum halten konnte, hatte Ken doch wirklich recht mit seiner Aussage. „Dann haben wir ja jetzt L'Arc~en~Ciel auch in Pfefferkuchenform zusammen“, lachte der Gitarrist immer noch, als er die Kekse vorsichtig in eine Dose packte, wollten die zwei doch ihre Kostbarkeiten, ein anders mal mit den beiden andern Laruku Members verspeisen.
 

Erst jetzt ging Kens Blick zu den Fenster, war er doch die ganze Zeit mit anderen Dingen und Gedanken beschäftigt gewesen. Noch immer stürmte es draußen und der Schnee fiel so dicht dass man kaum seine Hand vor Augen sehen würde. „Shit Wetter und da muss ich jetzt raus“, seufzte Ken, der sich das Schneetreiben eine Weile vom Fenster aus angesehen hatte. „Musst du nicht“, antwortete Yuki dem Größeren. „Du bleibst heute Nacht bei mir. Es ist eh schon zu spät, als dass ich dich alleine draußen herum laufen lassen würde“, kam es liebevoll von dem Braunhaarigen. „Glaubst du, ich schaffe das nicht. Ich bin erwachsen“, kam es belustigt von dem Gitarristen. „Keine Widerrede. Du hast mich vorhin Papa genannt und auf seinen Papa muss man hören“, noch immer klang Yukihiro weich und liebevoll, als er dem Jüngeren an sich zog. „Ich will doch nicht dass mein Kleiner krank wird“, lächelte der Schlagzeuger seinen Freund an, strich ihm dabei sanft über dessen Haar. „Okay, Papa ich bleibe“, antwortete der Schwarzhaarige, der sich nur noch wohl in den Armen seines Freundes fühlte.
 

Als Ken schließlich auf dem Sofa lag, hatten sie es doch zu einem Bett umfunktioniert, kam der Jüngere noch einmal zu dem Saitenzupfer. Yuki kniete sich vor seinen Freund. „Ich bin nur noch einmal gekommen, um dir gute Nacht zu sagen und dir schöne Träume zu wünschen“.Erneut bedachte der Braunhaarige seinen Freund mit einem Lächeln, dass den Größeren schwach werden ließ, doch versuchte er sich dies nicht anmerken zu lassen. „Schlaf du auch gut und was ich träume...nun warten wir ab“, erwiderte Ken den Gruß, doch als Yuki aufstehen wollte, hielt ihn der Gitarrist am Handgelenk fest. „Yuki, wollen wir nächstes Wochenende auf den Weihnachtsmarkt?“, fragte er den Jüngeren und in seinem Blick konnte man die Hoffnung erkennen, die Ken in sich trug. „Hai, nächstes Mal sind wir auf dem Weihnachtsmarkt“, gab Yukihiro die erhoffte Antwort, bevor er Ken einen sanften Kuss auf die Stirn drückte und das Wohnzimmer verließ.

Jingle Bells

Unendliche lange erschien Ken die Woche, wollte sie doch einfach nicht vorbei gehen und der Schwarzhaarige vermisste die Zeit, als er mit Yukihiro alleine in dessen Wohnung gewesen war. Gut, er sah ihn bei der Arbeit, wollten sie doch im Januar die neue L'Arc~en~Ciel Single „Bless“ heraus bringen. Aber im Proberaum waren natürlich auch immer Tetsu und Hyde, so dass Ken nicht wirklich die Möglichkeit hatte die Nähe des Drummers zu genießen. Noch immer konnte er den sanfte Kuss auf seiner Stirn spüren und die Sehnsucht nach mehr machte sich in den Gitarristen breit. Doch seit dieser Szene hatte Yuki ihm keinen weiteren Grund zur Hoffnung gegeben. Aber Yukihiro würde mit ihm auf den Weihnachtsmarkt gehen und Ken freute sich darauf etwas mit dem Schlagzeuger alleine unternehmen zu können.
 

Endlich war der Tag gekommen und Yuki saß neben ihm in seinem Wagen, war der Markt doch eine ganze Strecke von der Wohnung des Schlagzeugers entfernt. Kurz sah der Laruku Gitarrist zu seinem Freund, der aus der Windschutzscheibe sah und Ken keine weitere Beachtung schenkte. Es kam dem Saitenzupfer so vor, als ob Yuki in seiner ganz eigenen Welt versunken war, aus die er ihn, im Moment, nicht heraus holen wollte. Für einen Moment musste er seine Augen schließen, sah Yuki doch heute wieder verdammt gut aus. Der Drummer trug eine schwarze Jeans, ein hüftlanges bedrucktes weißes Shirt und seine schwarze Lederjacke die er darüber trug, war halb geöffnet. Daneben kam es sich richtig unscheinbar vor in seiner schwarzen Hose und seinem schwarzweißen Hemd. Den Mantel den er tragen wollte, lag hinten auf der Rückbank, wollte er doch nicht im Wagen schwitzen. Langsam erfüllte der vertraute Geruch des Drummers das Auto, so dass sich Ken einfach nur wohl in der Situation fühlen konnte.
 

Der Schnee, der noch am 1. Advent so reichlich den Tokyo Boden bedeckt hatte, war in der Zwischenzeit geschmolzen und hatte einem nasskalten Wetter Platz gemacht. Allerdings waren die Minustemperaturen verschwunden, so dass es für den Dezember relativ warm war. Dass es dafür den ganzen Morgen geregnet hatte, hatte die zwei Musiker aber nicht davon abhalten können den Weihnachtsmarkt zu besuchen, obwohl Ken schon die Befürchtung gehegt hatte, dass der Stickschwinger es bei diesem Wetter ablehnen würde. Doch nun saß er neben ihm und Ken war glücklich, auch wenn die Sehnsucht in ihm wuchs, den Drummer zu berühren. Doch dieser lächelte nur vor sich hin und der Schwarzhaarige schmolz bei dem Anblick seines Kumpels.
 

„Weißt du eigentlich wo der Markt ist und wie lange wir noch fahren müssen?“, fragte plötzlich der Schlagzeuger und unterbrach so die angenehme Stille, die in dem Wagen geherrscht hatte. Aus seinen eigenen Gedanken gerissen, schrak der Gitarrist auf, als er die volle Stimme des Schlagzeugers vernahm. Ken hatte das Gefühl, dass diese Stimme, ein Lächeln enthalten würde. Ein Lächeln, dass nur ihm galt, weshalb sich ein wohliger Schauer in dem Größen breit machte und ihm eine Gänsehaut bereitete. Nur zu gern hätte er mehr von dieser Stimme gehört, sich von ihr streicheln lassen, doch wartete Yukihiro auf eine Antwort.
 

Erneut sah der Jüngere zu dem Mann der neben ihm im Wagen saß, lächelte diesen sanft an. Doch Yukihiro sah weiter wie gebannt aus der Frontscheibe, auch wenn sein Gesicht ein Lächeln zierte bei dem jedes Fanherz höher schlagen würde. Die Wärme und Geborgenheit, in die Ken schon die ganze Fahrt über eingehüllt war, schien ihn nun ganz ein zu wickeln. //Ich liebe dich Yuki//, doch sprach er diese Worte nicht aus, würde es wahrscheinlich auch nie tun, hatte er doch die Befürchtung, das er dann als Folge den Älteren als Freund verlieren könnte.
 

„Wir sind bald da...“ //..Süßer//, antwortete der Gitarrist statt dessen auf die Frage des Drummers, auch wenn das nicht ganz der Wahrheit entsprach, musste er doch einen Umweg fahren, da die Straßen die zum Markt führte um diese Uhrzeit überfüllt sein würden. Wie lange er letztlich fahren würde, wusste er allerdings auch nicht genau, konnte er doch nur hoffen, dass der Umweg heute nicht auch voll gestopft war.
 

„Sind wir nicht etwas früh los gefahren? So ein Markt macht doch erst wirklich Spaß, wenn es dunkel ist“, kam es nun von dem Drummer, der dieses mal den Jüngeren ansah. In seinen Augen schien es zu funkeln, so dass Ken seinen Blick nicht von diesem wundervollen magischen Braun wenden konnte. Das Lächeln, dass die ganze Zeit auf den Lippen des Schlagzeugers gelegen hatte, machte nun einem breiten Grinsen breit. Yuki gab dem Größeren einen leichten Klapps auf den Hinterkopf des Gitarristen. „Du sollst auf die Fahrbahn schauen und nicht mich an stieren“, lachte der Schlagzeuger. „Tut ich doch gar nicht“, rechtfertigte sich der Laruku Gitarrist, der sich mit seiner Hand über die getroffene Stelle rieb und ein gespielt schmerzhaftes Gesicht zog, aber auch gleichzeitig seinen Blick von Yuki loseiste und ihn wieder auf die Straße richtete. „Stell dich nicht so an, oder muss ich dich jetzt trösten?“, grinste Yuki immer noch, sah aber nun selbst auf die Fahrbahn.
 

„Wie würdest du mich den trösten?“, wollte Ken nun doch wissen, verzog deshalb sein Gesicht noch etwas mehr. „Keine Ahnung, vielleicht so?“, meinte Yuki lächelnd. Sanft strich er über das schwarze Haar des Gitarristen. „Es tut mir ja so Leid“. Yukis Stimme tropfte dabei nur so wie Honig, als er ausholte und dem Jüngeren noch einen Klapps verpasste. „Und jetzt fahr ordentlich“, lachte der Drummer. Ken der die Streicheleinheiten mehr als genoss, zuckte erneut zusammen, doch begann er nun auch zu lachen. „Schon gut, schon gut. Ich werde mich bemühen dich nicht mehr an zu sabbern“. „Hast du das?“, überrascht sah der Braunhaarige seinen Kumpel an, doch Ken zuckte nur mit seinen Schultern, wollte er doch nicht zugeben, dass dies der Fall gewesen war.
 

Die restliche Fahrt verbrachten die beide Musiker im Schweigen. Jeder schien seinen eigenen Gedanken nach zu gehen und doch war es bei Ken so, dass sich alles nur um Yukihiro drehte. Immer wieder sah er verstohlen zu seinem Freund, bewunderte seine gerade Nase, diese makellose Haut und vor allem diese wundervollen, fein geschwungen, rosafarbenen Lippen, die einen regelrecht einzuladen schienen. Nur zu gerne würde er dieser unausgesprochen Einladung nachgeben und diese so samtene Lippen mit seinen verschließen. Eine warme Woge glitt bei diesem Gedanken durch den Körper des Größeren und ein leiser Seufzer entfloh unbewusst seinen Lippen. Auf Kens Nase und seinen Wangen, legte sich ein leichter Rotschimmer, auch wenn Yuki wohl nichts von seinen Gedanken und heimlichen Wünschen etwas mitbekommen hatte. Noch immer sah der Drummer auf die Fahrbahn und regte sich nicht. Erleichtert entließ der L'Arc Gitarrist möglichst geräuschlos seinen Atem aus seinen Lungen, hatte er diese doch gerade angehalten, als er Yukihiro angesehen hatte.
 

Wie lange der Gitarrist schließlich noch gefahren war, wusste er selbst nicht zu sagen, war er mit seinen Gedanken doch nicht bei der Fahrt gewesen. Allerdings war er froh, als er endlich den Eingang des Weihnachtsmarkt ausmachen konnte. Das Einzige was seine Vorfreude schmälerte, war die leidige Parkplatzsuche. Dies war auch einer der wenigen Gründe, warum Ken es manchmal hasste in Tokyo zu leben, auch wenn die Stadt sonst viele Vorzüge genoss. Doch dieses mal schien dem Gitarristen das Glück hold zu sein, fand er doch sehr schnell und auch noch ganz in der Nähe des Marktes einen freien Parkplatz.
 

Der Schwarzhaarige drehte sich zu seinem Kumpel, seinen Arm hatte er dabei auf das Lenkrad als Stütze abgelegt. „Wir sind da“, kam es leise von dem Gitarristen, der erneut in diese Augen versank, die in anzogen und in dieses sündige Lächeln, dass mehr versprach als Yukihiro jemals einlösen würde. Und doch wollte und konnte sich der Saitenzupfer nicht von diesem Anblick lösen, der sich ihm bot, lächelte der Drummer ihn doch erneut an. „Ich weiß, ich habe es gesehen“, kam es liebevoll und doch leicht verschmitzt von Yuki. „Lass uns gehen und sehen, ob wir etwas schönes finden“, lächelte der Schlagzeuger ihn immer noch an, bevor er ausstieg und neben der Wagentür auf den Gitarristen wartete.
 

Ken brauchte einen Moment um sich aus dem Zauber zu befreien, in dem er sich immer befand, wenn er in die Seelenspiegel des Älteren sah. Der Schwarzhaarige stieg aus seinen Wagen, als er sich soweit wieder unter Kontrolle hatte, dass er neben seinen Freund gehen konnte, ohne ihn die ganze Zeit über anstarren zu müssen, auch wenn Ken wusste, das dies schier unmöglich werden würde. Unwillkürlich streckte er seine Hand aus, hatte er doch den Wunsch den Mann den er liebte zu berühren und an sich zu binden, schreckte aber zurück, als er bemerkte was er zu tun im Begriff war. Zum zweiten Mal an diesem Tag wurde er rot, zog dabei seine Hand wieder an sich und wollte sie schon in seine Manteltasche stecken, hatte diesen doch zuvor angezogen, als Yukihiro sie fest mit seiner umschloss und sie etwas zu sich zog. „Sonst gehst du mir noch verloren“, kam es von dem Kleineren mit einem solch bezaubernden Lächeln, dass ein erneuter Schauer durch Kens Körper lief. „Die Leute werden denken, wir sind ein Paar“, flüsterte der Gitarrist und wollte schon seine Hand aus die des Drummers lösen, doch dieser umschloss sie nur noch fester. „Mir doch egal. Wir wissen es besser“, erwiderte Yukihiro darauf. Bevor er den Größeren einfach mit sich fort zog.
 

Kurz schmerzte es den Gitarristen, als er die Worte Yukkis vernahm, war es doch genau das was sich er sich so sehr wünschte. Aber das Glücksgefühl, dass der Braunhaarige seine Hand nicht los lassen wollte überwog schließlich, so das Ken seinem Drummer lachend folgte, während die ersten Lichter aufleuchteten, hatte sich die Dämmerung doch auf die Stadt gelegt. „Wenn wir lang genug bleiben, ist es stockdunkel und wir sehen den Markt in all seiner Pracht“, kam es auf die vorherige Anspielung des Drummers von dem L'Arc~en~Ciel Gitarristen. „Dass will ich doch hoffen, aber der Markt ist groß genug, bis wir den durch haben ist es bestimmt dunkel“, meinte nun der Schlagzeuger der einer Pfütze auf dem Boden auswich. „Ich werde solange bleiben, wie du möchtest“, liebevoll sah Ken seinen Freund an, strich dabei kurz mit seinem Daumen über Yukkis Handrücken.
 

Der Weihnachtsmarkt war typisch deutsch, hatte Ken doch extra einen besonderen ausgesucht. So gab es unzählige Stände mit Weihnachtsschmuck, Süßigkeiten aller Art und diversen Ess- und Trinkstände. Das Schönste war allerdings, nach Kens Meinung, dass ein große Tannenbaum und eine große Krippenszene in der Mitte des Marktes stehen sollte. Diese wollte er unbedingt Yuki zeigen, doch wollte er sich Zeit lassen und mit Yukihiro den gesamten Markt durchstöbern. Der Gitarrist liebte Weihnachtsschmuck, auch wenn er seine eigene Wohnung nicht dekoriert hatte, wusste er doch nicht wozu das gut sein sollte. Ken sah seine Wohnung nur als Schlafstätte an, wo er sich zurück zog, damit er nicht auf der Straße seine Zeit verbringen musste, wenn er nicht gerade arbeitete. Es war kein Zuhause für ihn, da es dort niemanden gab, der auf ihn wartete. //Mit Yuki wäre es ein Zuhause. Ein Daheim, wo ich gerne wäre, aber so...// Wehmut schleicht sich in Kens Herz, vermisste er doch den Mann der an seiner Seite war und niemals erfahren durfte wie es in seinem Herzen aussah. Etwas fester drückte der Gitarrist die Hand seines Freundes, als wollte er ihm damit bedeuten, ihn nie mehr los zu lassen, auch wenn er den Drummer nicht dabei ansah.
 

Überrascht sah dafür Yuki seinen Kumpel an, doch sagte er nichts zu dieser ungewöhnlichen Aktion. Dafür drückte er seinerseits nun leicht die Hand des Jüngeren, bevor er den Griff wieder lockerte, aber Ken dabei nicht los ließ. Sanft lächelte der Drummer ihn an, bevor er zu einem der Stände voller Weihnachtsschmuck schlenderte und davor halt machte.
 

Ken ließ seine Augen über die bunte Dekoration gleiten, als er einen kleinen samtenen Engel entdeckte. Sanft hob er die kleine Figur auf, drehte sie in seiner Hand, besah ihn sich dabei genau. „Braune Haare, genauso wie du. Einfach wunderschön“, flüsterte er leise, als er den Engel neben dem Drummer hielt und den Anblick mit dem Yukihiros verglich. „Nur, dass ich kein Engel und nicht wunderschön bin“, lachte der Schlagzeuger leise, nahm aber Ken die Figur aus der Hand um sie sich selbst anzusehen. //Für mich bist du es//, ging es dem Gitarristen durch den Kopf. „Das ist deine Ansicht, aber es gibt genug die anderer Meinung sind“, erwiderte der Schwarzhaarige. Yukihiro zog seine Augenbrauen nach oben. „Wer den?“, wollte er wissen. „Deine Fans....“, //..und ich//, antwortete Ken. In den Augen des Schwarzhaarigen spiegelten sich, bei seiner Antwort, seine Liebe und seine Sehnsucht nach dem Älteren wieder, auch wenn er sie nicht äußern würde.
 

Statt dessen sah sich der Laruku Gitarrist die bunten Glasfiguren an. „Schau mal“, mit diesen Worten hob Ken einen der vielen bunten Vögel aus einem der Körbchen. „Sind die nicht wundervoll? Die würden sich bestimmt toll an deinen Weihnachtsbaum machen“, fügte er hinzu. „Nein, würden sie nicht. Ich stelle keinen auf. Weißt du, ich denke es lohnt sich nicht, da ich alleine bin. Der Aufwand ist zu groß“, lächelte Yukihiro sanft. „Dieses Jahr wirst du einen aufstellen“, kam es von Ken, in einem Ton der keinen Widerspruch duldete. Yuki schien sich geschlagen zu geben sagte er doch nichts dazu, besah sich aber den kleinen Vogel aus Glas. „Die rote Farbe ist schön. Gibt es noch andere?“, fragte der Drummer lieber seinen Freund, der sich schon die Körbchen ansah und noch ein paar andere fand. Ken suchte die schönsten aus und zeigte sie dem Braunhaarigen. „Gefallen sie dir?“, wollte der Schwarzhaarige wissen. Yuki nickte darauf, nahm einen der Vögel erneut in die Hand und spielt an dessen Schwanz. „Der ist ganz weich“, kam es von dem Kleineren, der sichtlich Spaß an dem Spiel hatte.
 

Ken lächelte, als er den Schlagzeuger bei seinem Spiel zusah, suchte dann aber noch ein paar Kugel und ein paar Glöckchen aus, alle passend in den Farben Rot und Gold. Der Gitarrist hob jede einzelne Glocke an sein Ohr, um den Klang der Glasdekoration zu hören, bis er die gefunden hatte, die seiner Meinung nach den schönsten Klang hatten. „Hören sie sich nicht schön an?“, wollte der Größere wissen, worauf der Ältere wieder nickte. Liebevoll nahm Yuki die Hand des Gitarristen die die Glocke noch in der Hand hielt um sie an sein Ohr zu führen. Leise ließ er das Glöckchen erklingen. „Süß“, kam es von dem Drummer der in Kens Seelenspiegeln sah, der erneut erstarrte, aber gleichzeitig die ganze Situation genoss. Eine ganze Weile sahen sich die zwei Musiker einfach nur an, während der Klang der Glocke schon lange verstummt war.
 

„Lass uns was trinken gehen“, kam es plötzlich von dem Drummer, der so die Situation auflöste. Ken bezahlte den Christbaumschmuck, steckte aber den kleinen Engel nicht in die Tüte zu den anderen, sondern in seine Jackentasche, erinnerte das kleine Figürchen ihn doch an den Mann den er liebte und war dieser so wenigstens immer bei ihm. Die Tüte mit der Dekoration reichte er Yukihiro. „Dieses Jahr hast du einen Baum“, kam es von dem Jüngeren, der den Älteren zu dem nächsten Stand zog. „Was möchtest du? Einen Glühwein?“, fragte der Gitarrist, doch wartete er keine Antwort ab, sondern bestellte gleich zwei Gläser. „Brauchst du den, damit es dir warm wird?“, grinste Yuki, als er seine Finger um das heiße Glas legte um diese zu erwärmen. Gut, seine eine Hand war warm, da sie in Kens gelegen hatte, aber die andere war kalt. //Wenn du bei mir bist, ist mir nie kalt// Der Gedanke stimmte sogar, den in der Nähe des Älteren, stand der Größere immer in Flammen. Er verspürte ein Hitze die er schwer aushalten konnte und gleichzeitig sich herbei sehnte, wenn Yukihiro nicht bei ihm war. „Mir ist es nicht kalt“, kam es nur lapidar von dem Gitarristen. Der Drummer zuckte darauf nur mit seinen Schultern und sah sich um. Von hier aus hatten sie einen guten Überblick auf viele Stände und eine Menge Menschen, die sich durch die engen Gassen drängten, denn um so dunkler es wurde, umso mehr Personen waren auf dem Markt unterwegs.
 

„Es ist schön hier“, kam es von dem Schlagzeuger. „Es riecht nach Lebkuchen, Mandeln und heiße Maronen. Wie bist du denn auf diesen Weihnachtsmarkt gekommen?“, wollte der Braunhaarige wissen, der sich an den Tresen angelehnt hatte und nun zu dem L'Arc~en~Ciel Gitarristen an seiner Seite sah. Dieses Mal war es an Ken mit seinen Schultern zu zucken. „Internet“, war die einfache Antwort. Dass er stundenlang auf der Suche nach einem besonderen Markt gewesen war, wollte er aber dem Älteren nicht sagen. Für Ken war es wichtig gewesen, Yukihiro etwas besonderes zu bieten, war doch auch der Drummer etwas besonderes für ihn.
 

„Siehst du dort den Tannenbaum? Dort soll auch eine Krippe aufgebaut sein. Wollen wir da später einmal hin und uns das ansehen?“ Ken wollte das Thema ändern, da er nicht wollte, dass Yuki spürte wie wichtig es ihm war, dass es ihm hier gefiel. „Natürlich werden wir uns das ansehen“, kam es von dem Drummer, in dessen Augen sich der Glanz der Lichterketten widerspiegelten, oder war es etwas anderes? Der Größere wusste es nicht und letztlich war es auch egal. Zufrieden lächelte der Schwarzhaarige, schien es Yukihiro hier doch zu gefallen.
 

Der Braunhaarige stellte sein leeres Glas auf die Theke. Lächelnd sah der Drummer zu dem Gitarristen, als er etwas entdeckte und ganz aufgeregt wurde. „Bist du fertig? Ich möchte mit dem Karussell fahren.“ kam es hastig von Yukihiro, schien er sich doch auf die Fahrt wie ein kleines Kind zu freuen. Ken musste leise lachen, war doch genau das, was er an den Braunhaarigen damals so anziehend gefunden hatte. Seine fast schon kindliche Freude an kleine Dinge. So nickte der Jüngere nur und stellte nun selbst sein Glas auf die Theke, als er in die Richtung lief, in die der Braunhaarige sah und nun konnte er das Fahrgeschäft selbst sehen. Das Karussell hatte drei Ebene und auf jeden befanden sich hölzerner Pferde, die von bunten Lichter angestrahlt wurden. „Komm schon“, kam es von dem Größeren, der dachte, dass der Braunhaarige noch an dem Stand stand, doch dieser war schon an seiner Seite und ergriff erneut die Hand des Jüngeren.
 

„Du fährst aber auch mit. Alleine will ich nicht. Das wird ein Spaß. Weißt du eigentlich wie lange ich schon nicht mehr mit einem Karussell gefahren bin? Und dann auch noch so ein nostalgisches. Ken, das wird bestimmt lustig“, sprudelte es aus dem Älteren, der es gar nicht mehr erwarten konnte. Zielsicher zog er den Gitarristen durch die Menge, bis er endlich vor dem großen Karussell stand. Der Schwarzhaarige kam gar nicht dazu, dem Drummer zu antworten, hatte dieser doch einfach beschlossen, dass Ken mitfahren sollte und Yuki zuliebe würde er die Fahrt mitmachen. Okay, wenn er ehrlich war, war der Gitarrist noch Kind genug, um sich auf so eine Fahrt selbst zu freuen.
 

Ken stellte sich an die Kasse und kaufte die Chips, während Yukihiro mit leuchtenden Augen darauf wartete, dass die Fahrt endete und er endlich auf eines der Pferde steigen konnte. Lächelnd beobachtete der Größer seinen Freund, hatte er doch gerade das Gefühl nicht mit einem erwachsenen Mann sondern mit einem Kind hier zu sein. //Du bist so süß. Du weist gar nicht wie viel Spaß es macht dich nur zu beobachteten//. Zufrieden und glücklich, dass er dem Braunhaarige eine Freude machen konnte, drückte der Schwarzhaarige seinen Kumpel schließlich die Chips in die Hand. Sobald das Karussell still stand, zog Yuki den Jüngeren auf das Fahrgeschäft und schob ihn in Richtung eines der Pferde. Er selbst setzte sich auf das äußere, so dass Ken dass Innere bekam. Sofort setzte sich der L'Arc Gitarrist auf das ihm zugewiesenen Pferd. Aufgeregt saß der Ältere auf das Holzpferd und rutschte ungeduldig hin und her. Als der Ton erklang, der ankündigte, dass die Fahrt nun los ging, konnte man die freudige Stimme des Drummers hören, worauf Ken nur schmunzelnd konnte.
 

Die Fahrt war viel zu schnell vorbei und die Chips alle aufgebraucht. Fast etwas traurig stieg der Drummer ab, was von Ken nicht unbemerkt blieb. „Möchtest du noch einmal fahren?“, fragte er liebevoll seinen Freund, doch Yukihiro schüttelte lächelnd den Kopf. „Zuckerwatte“, kam es von dem Drummer, der erneut Ken durch das Labyrinth des Weihnachtsmarktes zog. Dem Schwarzhaarigen machte es Spaß zu sehen, mit welcher Freude der Schlagzeuger unterwegs war und er würde seinem Freund jeden Wunsch erfüllen, wenn es in seiner Macht lag. So folgte er dem Älteren, zu dem Mann der die Zuckerwatte herstellte. Ken kaufte seinem Freund eine Stange von der klebrigen Substanz und reichte sie dem Älteren, der schon begann diese auf zu essen. „Ich dachte du wolltest lieber Schokolade“, grinste der Jüngere. Auch der Braunhaarige musst nun grinsen. „Ja, ich liebe Schokolade, aber die ist nicht so klebrig wie dieses Zeug“, antwortete Yuki, der ein Stück seiner Watte abriss und sie Ken in den Mund schob.
 

„Siehst du, die klebt wirklich überall“, lachte Yukihiro, der die Spuren der Zuckerwatte an seinen Finger ableckte. Kurz war der Gitarrist versucht, die Finger des Drummers in seinen Mund aufzunehmen und sie von den Resten zu befreien. Das Gefühl dass ihn bei diesen Gedanken durch seinen Körper floss, veranlasste Ken seine Augen zu schließen, seinen Kopf etwas nach hinten zu legen und seinen Mund leicht zu öffnen. Leise seufzte er und erschrak. Hoffentlich hatte Yuki dies nicht mit bekommen. Schnell öffnete er wieder seine Augen und sah in das Gesicht des Schlagzeugers. Nichts schien darauf zu hin deuten, dass der Drummer Kens Reaktion bewusst wahr genommen hatte. Noch immer zupfte Yuki an der Watte und schob sie sich in seinen Mund, während sein Blick über den Markt streifte.
 

„Lass uns zu dem Tannenbaum und der Krippe. Ich möchte sie sehen, wenn das schon die Attraktion dieses Weihnachtsmarktes sein soll.“ Dieses mal reichte Yuki dem Schwarzhaarigen nicht seine Hand, sonder lief in die Richtung, in der er den Weihnachtsbaum ausmachen konnte. „He, ich dachte, du gibst mir die Hand, damit ich nicht verloren gehe“, lachte Ken, der seine Hand ausstreckte, wollte er diesen intimen Kontakt von vorhin doch nicht missen. Der Laruku Gitarrist wusste, dass es schmerzen würde, wenn Yukihiro ihm dieses mal seine Hand verweigern würde, auch wenn er kein Anrecht darauf hatte. Yuki drehte sich zu seinem Freund, „ich klebe und ich wollte dich nicht auch mit Zuckerwatte voll kleben. Aber wenn du möchtest“, damit hob Yukihiro seinen Arm, so dass Ken sich unter haken konnte. Dieses unausgesprochene Angebot nahm der Größere sofort an. Gemütlich schlenderten die beiden Musiker zu der Mitte des Weihnachtsmarktes, um dort sich die aufgebauten Figuren anzusehen. Allerdings blieben sie immer wieder bei dem ein oder anderen Ständchen stehen um sich die Dinge dort anzusehen, doch kauften sie nichts von dem Unmengen an Süßigkeiten und Dekorationsmaterialien.
 

Als sie vor der Krippe standen und sich die großen Plastikfiguren ansahen, schüttelte Yukihiro nur den Kopf. „Jedem Künstler dreht sich hier der Magen um, so grob gebaut wie diese Figuren sind...und schau, selbst die Farbe ist nicht einmal gleichmäßig aufgetragen“, kam es von dem Älteren, der auf den Ochsen deutete, bei dem man die schlechte Verarbeitung am besten sehen konnte. Enttäuscht drehte sich der Drummer um. „Sei doch nicht so traurig. Hier geht es nicht um die große Kunst. Hier geht es um das Gefühl, dass vermittelt werden soll und ich finde die Szene ist schön dargestellt, auch wenn die Figuren sicherlich nicht die Besten sind. Aber die Leute haben sich Mühe mit der Dekoration gegeben. Schau es sieht doch fast wie ein echter Stall aus, durch die vielen Bretter und das ganze Stroh“, versuchte Ken den Älteren aufzuheitern, hatte er doch gerade das Gefühl, dass dessen Stimmung am kippen war.
 

Lächelnd drehte sich der Schlagzeuger zu Ken. „Du hast ja Recht. Aber ich muss gestehen, dass mir der Tannenbaum sehr gut gefällt. Er verbreitet eine weihnachtliche Stimmung“. Der Schwarzhaarige sah nun selbst zu dem Tannenbaum, den er bisher noch ignoriert hatte, war er doch zu sehr von dem Anblick des Drummers gefangen gewesen. „Er ist wirklich schön“, musste Ken nun auch zugeben, war der Baum doch mit riesigen Kugeln, Glocken und Sterne behangen. Die überdimensionale Lichter, wirkten wie echte Kerzen und vermittelten so einen heimeligen Glanz. Der Gitarrist bekam plötzlich Lust zu singen. So begann er Yuki leise in dessen Ohr ein Weihnachtslied an zu stimmen. Der Schlagzeuger erschauerte, als er Ken so nahe an seinem Ohr spürte und sich der Gitarrist dadurch enger an ihn geschmiegt hatte. Warum der schmale Körper neben ihm leicht zuckte, wusste der Schwarzhaarige nicht zu sagen, doch als Yuki in den Gesang einstimmte war der Jüngere glücklich, liebte er doch die Stimme des Drummers. So sangen die zwei Musiker vor der Krippe, alle Weihnachtslieder die sie kannten und eine kleine Traube von Menschen hatte sich um sie gebildet, die den beiden zu hörten. Ken genoss die Situation, dabei bemerkte er kaum die vielen Leute, war er doch so gefangen in den Gefühl, dass sich in ihm ausgebreitet hatte, weil der Braunhaarige so dicht neben ihm stand und mit der selben Leidenschaft sang wie er selbst.
 

„Du hast eine schöne Stimme“, kam es von dem Jüngeren, nachdem sie geendet hatten. Yuki der etwas rot geworden war, lächelte und zeigte auf die Menschen, die ihnen zu gehört haben. Nun war es an Ken rot zu werden, hatte er diese doch schon längst vergessen. Leicht verbeugte sich der Musiker und bedankte sich bei den Leuten, dass sie ihnen zu gehört hatten, dass sie aber nun enden würden. Ken drehte sich zu Yuki und flüsterte ihm ein „lass uns von hier verschwinden“, ins Ohr bevor er einfach davon lief und hoffte das Yukihiro im folgte. So gerne er erneut die Hand oder zumindest den Arm des Braunhaarigen ergriffen hätte, unterließ er es doch, wollte er nicht dass sich Yuki vielleicht unwohl dabei fühlen könnte, schließlich wurden sie immer noch beobachtet. Ziellos lief er durch die schmalen Wege des Marktes, als er Yuki hinter sich hörte: „Jetzt reichte es Ken. Seit wann rennst du denn so? Ich brauche eine Pause. Außerdem...“. „Außerdem, was?“, fragte nun Ken, der sich dem Schlagzeuger zu wandte. Yuki schüttelte nur seinen Kopf, sagte aber nichts weiter dazu. „Lass uns lieber zum Abschluss mit dem Riesenrad fahren“, bat er den Jüngeren.
 

„Das Riesenrad?“, fragte Ken überrascht, zuckte dann aber mit seinen Schultern. „Warum nicht“, meinte er schließlich. Der Gitarrist sah sich um, um heraus zu finden, in welche Richtung sie gehen mussten, damit sie an dieses Fahrgeschäft ankamen. Schnell war das Riesenrad ausgemacht und Ken wendete sich dem Drummer zu. „Dann lass uns gehen“. Dass das Riesenrad aber ihr Abschluss sein sollte, stimmte den L'Arc~en~Ciel Gitarristen traurig, musste er doch dann bald den Mann den er liebte verlassen und eine weiter Nacht voller Sehnsucht durchleben. Mühsam rang sich Ken ein Lächeln ab, sollten seine Gefühle doch nicht so offensichtlich sein. Der Schwarzhaarige reichte wieder nicht Yukihiro seine Hand, wusste er doch noch immer nicht wie der Braunhaarige dazu stand. Aber auch der Drummer nahm nicht die Hand des Jüngeren. So gingen sie nebeneinander Richtung Riesenrad, schweigend, fast schon gedrückt und Ken hatte nicht den Mut die Stille zu unterbrechen, wusste er doch nicht einmal was er sagen sollte. Auch wenn sein Blick immer wieder zu seinen Freund ging, konnte er sich doch nicht satt sehen, an dessen makellose Erscheinung.
 

Nachdem sie die Chips gekauft hatten, standen sie nun vor dem Rad und warteten, bis sie in eine Gondel einsteigen konnten. Sie mussten zwar eine Weile warten, da die vorherige Fahrt erst kurz vorher begonnen hatte, doch machte es Ken nichts aus, hatte er so doch Yuki noch etwas länger an seiner Seite. Während der Schwarzhaarige seinen Freund immer wieder unauffällig beobachtete, sah sich Yukihiro die Fahrt des Riesenrades an. Ungeduldig begann der Drummer mit der Zeit mit seinen Fuß zu wippen, was bei Ken ein Lächeln hinterließ. Oh ja, Yuki konnte ungeduldig sein, auch wenn er diese Seite oft verbarg, aber der Gitarrist kannte sie. Irgendwann hielt das Riesenrad und die beiden Musiker durften einsteigen.
 

Yukihiro setzte setzte sich neben Ken, der zuerst in die Gondel eingestiegen war und sah auf den nun von vielen Lichtern hell erleuchteten Weihnachtsmarkt. Langsam begann sich das Riesenrad in Bewegung zu versetzen. Umso höher die Gondel stieg, umso kälter und windiger wurde es, so dass sich Yukihiro seine Lederjacke eng um sich zog, doch zitterte er immer noch Mit dieser Kälte schien der Drummer nicht gerechnet zu haben. Ken wusste nicht was er tun sollte, schließlich wollte er nicht dass der Schlagzeuger fror. So entschloss er sich seinen Mantel auszuziehen, um diesen über Yukis Schultern zu legen, doch hinderte der Braunhaarige ihn an seinem Vorhaben. Sanft legte er seine Hand auf die Schulter des Größeren und schüttelte leicht seinen Kopf. Erstaunt sah Ken seinen Freund an, wollte schon etwas sagen, als Yukihiro seinen Finger auf die Lippen des Schwarzhaarigen legte. Der Drummer drehte sich etwas zur Seite, so dass er sich mit den Rücken an Ken anlehnen konnte. Wohlig seufzte der Schlagzeuger auf, als er sich an den Jüngere anschmiegte. Einen Moment lang zögerte Ken noch, aber dann sprang er über seinen Schatten. Sanft legte er seinen Arm um den Mann den er liebte und begehrte, wie noch nie einen Menschen vor ihm. Zärtlich zog er Yukihiro enger an sich, strich ihm während der Fahrt immer wieder sanft über den Arm.
 

Von der Fahrt bekam der Gitarrist nichts mehr mit, spielten seine Gefühle doch gerade verrückt. Nur zu gerne hätte Ken den Älteren noch enger an sich gezogen, ihn geküsst, doch wusste der Schwarzhaarige, dass er seine Wünsche nicht nachgeben durfte. Yukihiro hatte seine Augen geschlossen, sah ab und zu auf die Lichter der Stadt, nur um sich dann wieder für kurze Zeit etwas enger an den Gitarristen zu schmiegen. Fast schon verzweifelt sah Ken den Drummer an, doch dieser schien von all den Gefühlen die Ken plagten nichts zu ahnen. Für den Laruku Gitarristen war es eine süße Qual Yukihiro so nah und doch so weit weg von sich zu wissen und doch wünschte er sich dass die Fahrt nie zu ende gehen würde.
 

//Wenn du doch nur wüsstest, wie sehr ich dich liebe. Wie sehr ich mich nach dir sehne. Yuki, warum liebst du mich nicht auch? Warum darf ich noch nicht einmal hoffen?“ Tränen glitzerten in Kens Augen, die er nur mühsam zurück halten konnte. Der Schmerz schien ihn auf zu fressen. Alles in ihm zog sich zusammen und er hatte das Gefühl, dass sein Herz in Rosen eingebunden wurde. Die Dornen der Rosen trieben sich tief in sein blutendes Herz, rissen dort kleine Wunden, die nie mehr heilen würden. Gleichzeitig spürte der Schwarzhaarige die Freude und das Glück, dass er Yuki so dicht an sich spüren durfte, dass er ihn berühren durfte. Unwillkürlich zog Ken nun doch den Drummer näher an sich, strich dem Älteren sanft über dessen Haar. //Lass mich dich küssen, nur ein einziges Mal//
 

Schon wollte Ken seinen Wunsch Folge leisten, als die Gondel anhielt und die beiden L'Arc~en~Ciel Members aussteigen musste. Wie ein Wink des Schicksals. Tief seufzte der Jüngere und entließ Yukihiro aus seinen Armen, damit dieser aus der Gondel steigen konnte. Trübsinnig folgte der Laruku Gitarrist seinen Drummer, steckte vorsorglich seine Hände in seine Manteltaschen, wusste er doch nicht, ob er es nun ertragen würde Yukis Hand in seiner zu spüren, ohne dass er seine Wünsche nachgeben durfte....niemals nachgeben durfte.
 

Wortlos gingen die beiden Musiker zu Kens Wagen zurück, wo sich Yuki neben der Beifahrertür stellte und darauf wartete, dass Ken diese öffnete. Der Gitarrist ging langsam um seinen Wagen, öffnete die Wagentür und setzte sich auf den Fahrersitz. Von da aus öffnete er die Beifahrertür, damit der Kleinere sich auch setzten konnte. Während der ganzen Heimfahrt wechselten die beide kein Wort mit einander, wusste Ken doch nicht was er sagen sollte, hing er doch immer noch zu sehr in seinen Gefühlschaos das er auf dem Riesenrad durchlebt hatte. Yuki hatte seine Augen geschlossen und für den Schwarzhaarigen war es nicht ersichtlich was der Braunhaarige dachte. Ken wollte Yukki auch nicht fragen, bestand doch die Gefahr, dass der Drummer ihn sonst mit der Situation dort oben konfrontieren würde und was sollte Ken dann dazu sagen?
 

Einerseits wollte Ken dass diese Fahrt nie endete, aber die Stille die zwischen ihnen herrschte konnte der Gitarrist auch nicht ertragen. So war er zweigeteilt in seinen Gefühlen, als er mit seinem Auto vor Yukihiros Wohnung stand. Ken war sich unschlüssig, wusste er doch nicht, ob er den Drummer ansehen konnte, ohne dass dabei seine Gefühle in ihm zu einer neuen Achterbahnfahrt ansetzen würden. Aber der Wunsch diese wundervollen Seelenspiegeln noch ein mal zu sehen, bevor er sich zu Hause, wie ein verwundetes Tier, in seine Decken verkriechen würde, überwog die Furcht, die der Jüngere in seinem Herzen trug. Vorsichtig sah er zu dem Mann den er liebte. Yuki sah ihn mit einem Lächeln an, dass seinem geschundenen Herz Heilung versprach. So versuchte auch der Schwarzhaarige zu lächeln, doch seines geriet ein wenig schief, hatte er seine Gefühle doch immer noch nicht geordnet.
 

„Arigatou, dass war wirklich ein schöner Abend“, kam es liebevoll von dem Älteren. „Magst du den 3. Advent auch mit mir verbringen?“, wollte Yukihiro wissen. Im ersten Moment wusste Ken nicht wie er reagieren sollte. Unglaube, Freude, Glück, Liebe, aber auch die Sehnsucht, bei dem Drummer sein zu dürfen, wechselten sich in einer solchen Schnelligkeit, dass der Schwarzhaarige nicht die Möglichkeit hatte seine Gefühle zu unterdrücken und sie sich so in seinem Gesicht widerspiegelten. „Dir hat es gefallen?“, fragte Ken überflüssigerweise, aber vollkommen überrascht seinen Freund, worauf Yukihiro sanft lächelnd nickte. „Sonst wollte ich dich doch nicht nächsten Sonntag sehen, oder?“, kam es weich von dem Braunhaarigen. „Was,...was möchtest du denn machen?“, stellte der Gitarrist seine Gegenfrage. Yukihiro öffnete die Beifahrertür und stieg aus. „Überrasche mich“, kam es von Yuki, bevor er die Türe hinter sich schloss und zu seine Wohnung lief.

Winter in den Bergen

Unwillig saß Yukihiro neben Ken in dessen Wagen. „Warum musste ich den so früh aufstehen? Es ist Wochenende und eigentlich wollte ich ausschlafen“, murrte der Braunhaarige. Yuki zog seinen Mantel enger um sich und schmiegte sich in den Beifahrersitz. „Du wolltest doch, dass ich dich überrasche! Wir müssen ein Stückchen fahren, bis wir dort ankommen, wo ich mit dir hin wollte. Deshalb musstest du so früh aufstehen“, antwortete Ken mit einem Lächeln auf den Lippen. Der Schwarzhaarige nahm sich eine Zigarette aus der Schachtel und zündete sie sich an. Wortlos reichte er die Packung seinem Kumpel, doch dieser lehnte, mit einem leichten Kopfschütteln, dankend ab. „Wenn die Fahrt noch dauert, dann werde ich noch etwas schlafen. Ich war gestern noch lange im Studio. Ich hatte da eine Idee, die ich unbedingt umsetzten wollte“, kam es von dem Drummer, der schon seine Augen schloss. „Mache das. Ich werde dich wecken wenn wir da sind“, lächelte der Größere, der seinen Wagen vorsichtig durch die Gassen Tokyos lenkte, hatte es doch wieder zu schneien angefangen. Ken war froh darüber, denn was war ein Besuch in Nagano ohne Schnee?
 

Der Jüngere schaltete das Radio an, um die Stille im Wagen etwas erträglicher zu machen, auch wenn er viel lieber einfach nur Yukihiro beim schlafen zu gesehen hätte. Leise ertönte „Snow Drop“ aus dem Lautsprecher. Erneut musste Ken lächeln, war es doch immer etwas eigenartig für ihn, wenn er sich selbst im Radio spielen hörte. Aber dieses Mal konzentrierte er sich, wie so oft, auf das Drumspiel. Der Schwarzhaarige liebte Yukis Spiel. Auch wenn er selbst dieses Instrument etwas spielen konnte, übernahm er doch bei Punk diesen Part, wusste er nur zu gut, dass er an Yukihiros Spiel niemals heran kommen würde und wenn er ehrlich war, wollte er das auch gar nicht. Zu sehr liebte er seine Gitarre.
 

Auch wenn Ken sich auf die Straße konzentrieren musste, hatte sich auch noch zusätzlich der Schneefall vermehrt, drehten sich seine Gedanken, wieder einmal nur um den Mann der neben ihm saß und der Wunsch diesen Mann zu besitzen, endlich „sein“ nenne zu dürfen, wuchs erneut in ihm. Immer wieder musste der Schwarzhaarige seinen inneren Drang nachgeben und in das makellose Gesicht des Drummers sehen. Yuki sah im Schlaf fast noch schöner aus, als wenn er wach war. Der Braunhaarige sah so ausgeglichen und ruhig aus, dass der Laruku Gitarrist nicht anders handeln konnte. Langsam streckte Ken seine Hand aus, berührte sacht die Wange des Schlafenden. Yuki zuckte kurz zusammen, doch war er scheinbar nicht durch die Berührung aufgewacht. Erneut legte sich ein Lächeln auf die Lippen des Größeren, als er dem Drummer zärtlich über die Wange strich.
 

Hatte sich der L'Arc Gitarrist das eben eingebildet, oder hatte Yukihiro wirklich kurz gelächelt? Unwillig schüttelte Ken den Kopf, musste es doch Einbildung gewesen sein, da der Braunhaarige immer noch tief und fest zu schlafen schien. So wendete sich Ken wieder der Straße zu, damit sie ohne einen Unfall und damit sicher, in Nagano ankommen würden. Auf den Spaß den sie dort heute bestimmt haben werden, freute sich der Schwarzhaarige schon die ganze Woche, doch hätte beinahe das Wetter ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht. Da es aber wieder zu schneien angefangen hatte, war es einfach nur perfekt.
 

So in Gedanken und weitab von der Realität, war Ken selbst überrascht, als sie, für ihn so schnell, an ihrem Ankunftsort angekommen waren. Nachdem der Schwarzhaarige seinen Wagen geparkt hatte, drehte er sich zu seinem Kumpel, der immer noch schlief. //Zu süß...nur einen//, ging es dem Jüngeren durch den Kopf, konnte er seine Wünsche und Begierden doch nicht mehr länger Einhalt gebieten. Langsam näherte er sich den Lippen des Schlafenden, spürte schon Yukihiros Atem auf seiner Haut. Kurz stoppte der Gitarrist, um den Drummer noch einmal anzusehen, bevor seine Augen schloss um die letzten cm zu überbrücken.
 

„Sind wir schon da“, konnte der Größere vernehmen, bevor er seine Lippen auf die des Drummers legen konnte und öffnete erneut seine Augen. Yukihiro sah ihn so liebevoll und zärtlich an, dass Ken versucht war, den Kleineren in seine Arme zu schließen und ihn endlich um dessen Verstand zu küssen. Doch sein eigener Verstand zwang ihn dazu sich zurück zu ziehen, bevor er dem Schlagzeuger kurz zunickte, wusste er doch dass seine Stimme jetzt bestimmt versagen würde. Der Schwarzhaarige räusperte sich, um sie wieder unter Kontrolle zu bekommen. Trotzdem war seine Antwort „Nagano“, nicht mehr als nur ein Krächzen.
 

Yukihiro runzelte die Stirn. „Nagano? Wintersport?“, überlegte der Ältere laut, als er dann Ken ansah. „Willst du mit mir Ski fahren?“, fragte er dann den Laruku Gitarristen. Ken schüttelte mit dem Kopf. „Nein, Schlitten fahren. Das ist viel lustiger“, erwiderte der Schwarzhaarige, der schon im Begriff war aus zu steigen. Yukihiro musste lachen. „Das letzte mal als ich auf einen Schlitten saß, war mit Tetsu. Nur konnte unser Leader nicht besonders gut lenken. Ich lag mehr im Schnee, als dass wir den Abhang hinunter gefahren waren“. Noch immer lachte der Drummer bei der Erinnerung, stieg dann aber selbst aus dem Wagen. „Das wird bestimmt lustig. Hast du denn auch an einen Schlitten gedacht?“, fragte der Ältere nach, worauf Ken den Kofferraum öffnete und eine großen Schlitten, auf dem sie beide Platz hätten, hervor holte. „Na, wenn du dich schon über Tetsus Fahrkünste beschwerst, solltest du vielleicht der Lenker sein. Schließlich ließ mich unser Leader früher nie fahren, weil ich mich doch angeblich immer verfahren hatte“, schlug der Gitarrist grinsend vor, worauf Yuki energisch mit dem Kopf schüttelte. „Wen soll ich den dann dafür verantwortlich machen, wenn wir im Schnee liegen?“, fragte er lachen nach. //Mit dir würde ich überall liegen wollen und wenn es im tiefsten Schnee wäre//, blitze es durch Kens Kopf, bevor auch er lachte, den Schlitten in seine Hand nahm und den Kofferraum verschloss.
 

Ken hatte sich vorher schon informiert, wo die beiden Musiker mit dem Schlitten fahren durften, deshalb übernahm er die Führung. Allerdings drehte er sich mitten im laufen zu dem Drummer. „Sollen wir gleich zu dem Abhang, oder möchtest du vielleicht erst einmal was trinken?“, fragte der Jüngere, worauf Yukihiro breit lächelte. „Heiße Schokolade“, kam es mit einem fast schon seligen Gesichtsausdruck von dem Schlagzeuger. Unwillkürlich ging Kens Hand in seine Manteltasche, worin sich der kleine Engel vom Weihnachtsmarkt befand, trug er ihn doch seit diesem Tag ständig mit sich herum und ein Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Dann lass uns dort drüben in das kleine Restaurant gehen. Dort bekommst du sicher deine Schokolade“, kam es von Ken, der mit seinem Finger auf eines der Gebäude deutete. Yuki sah in die Richtung, in die der Gitarrist deutete. Strahlend sah der Braunhaarige seinen Freund an, nahm ihn an der Hand und zog ihn zu dem besagten Restaurant.
 

„Lass uns draußen sitzen“. Mit diesen Worten zog der Drummer den nun überraschten Gitarristen an einen der Tische. „Wenn du unbedingt möchtest. Aber drinnen wäre es sicher gemütlicher“, kam es von Ken, der sich eine Zigarette aus seiner Tasche zog und sie anzündete. Das Päckchen legte er so auf den Tisch, dass sich auch Yukihiro davon bedienen konnte, was dieser auch sofort an nahm. „Dann könnten wir aber nicht die Menschen ansehen und die klare Luft einatmen“, erwiderte der Drummer, worauf Ken lachen musste. „Klare Luft?...Du rauchst“, stellte er grinsend fest. Der Drummer antwortete darauf nichts, sondern zuckte nur mit seinen Schultern, bevor er die Karte zur Hand nahm. Schnell überflog er die Seiten und stellte dann zufrieden fest, dass die Gaststätte wirklich heiße Schokolade führte. „Was möchtest du denn?“, fragte der Drummer und schob die Karte zu dem Gitarristen, der diese aber zu klappte. „Kaffee“, war die einfache Antwort auf die Frage des Schlagzeugers.
 

Die beiden Musiker mussten nicht lange warten, bis ihre Getränke vor ihnen dampfend auf dem kleinen Tisch stand. Ken nahm vorsichtig die warme Tasse mit beiden Hände und führte sie zu seinem Mund, blies über die heiße schwarze Flüssigkeit, als er Yukis Blick bemerkte. „Ist etwas?“, fragte er seinen Freund, verstand er diesen Blick im Moment doch überhaupt nicht. Yukihiro schüttelte seinen Kopf und zuckte mit seine Schultern, bevor er sich an seinem eigenen Getränk gütlich tat. Der Drummer schloss seine Augen und in seinem Gesicht spiegelte sich der Genuss, den der Schlagzeuger gerade empfand. Eine heiße Welle der Lust überrollte den Gitarristen, als er Yukihiro so sah und musste nun selbst seine Augen schließen. //So will ich dich sehen, wenn ich dich küsse. Ich will dich endlich spüren und dich stöhnen hören, wenn ich dich berühre. Ich will deine Leidenschaft und deine Liebe....Yuki ich will dich//. Schwer atmend, öffnete der Gitarrist seine Augen, war sein Verlangen, dass er nun schon all die Jahre in sich trug, kaum noch zu bändigen.
 

„Yuki...“, flüsterte der Schwarzhaarige, streckte schon seine Hand aus, um den anderen Mann zu berühren, der sich nun ihm zuwendete. „Ja?“, fragte der Schlagzeuger, während er dabei den Jüngeren mit einem undefinierbaren Blick ansah. „Nichts“, flüsterte der Schwarzhaarige, der nun seinen Arm wieder sinken ließ. //Nichts, außer dass ich dich liebe und begehre//, ging es Ken traurig durch den Kopf. Erneut trank der Größere einen Schluck von seinem heißen Gebräu, bevor er seinen Blick auf die Straße richtete. „Es ist schön hier. Vielleicht sollten wir öfter her kommen“, meinte er dann schließlich leise, worauf Yuki eifrig nickte „Wir könnten ja einmal mit Tetsu, Ayana und mit Hideto und seiner Familie hierher kommen. Ich glaube das könnte richtig lustig werden.“ „Ich weiß nicht“, zweifelte der Gitarrist, war er sich doch nicht so sicher ob das so eine gute Idee wäre, wenn die Familien der beiden anderen L'Arc~en~Ciel Mitglieder dabei waren. Sie als Freunde, hätten sicher ihren Spaß, aber wenn die Familien dabei waren, waren sowohl Hyde, als auch Tetsu nicht mehr so, wie er sie von früher her kannte.
 

„Trinke lieber aus. Ich möchte endlich rodeln“, versuchte Ken fröhlich zu klingen, doch zitterte seine Stimme etwas, hatte ihn seine Leidenschaft doch immer noch in ihrem Griff. Der Braunhaarige nickte und trank die fast abgekühlte Schokolade in einem Zug leer. Ken nahm eine Servierte zur Hand, beugte sich zu dem Kleineren und nahm dessen Kinn vorsichtig in seiner Hand. Tief sah der Schwarzhaarige in die Seelenspiegel seines Kumpels, in die er wieder einmal zu ertrinken drohte. Erneut war er versucht den Älteren in einen verlangenden Kuss zu ziehen, die all seine Leidenschaft und Lust dem anderen übermittelten würde, aber auch seine Liebe und Sehnsucht nach dem Kleineren.
 

„Schokolade?“, fragte der Braunhaarige, worauf Ken nur nickte und die Überreste des Getränkes vorsichtig von der Oberlippe des Schlagzeugers wischte, der sich dies ohne Widerrede gefallen ließ. „Jetzt kannst du dich wieder sehen lassen und mit deinem Lächeln die Fans verrückt machen“, kam es liebevoll von dem Größeren, der nicht zugab dass er genauso verrückt nach Yukihiros Lächeln war, wie dessen Fans. „Ich möchte meine Fans nur nach meinem Spiel verrückt machen“, erwiderte der Drummer. Yuki sah aus, als wollte er noch etwas hinzufügen. Aber der Schlagzeuger blieb stumm, sah den Gitarristen weiterhin nur an, der ihn aber nicht darauf ansprach, war er mit seinen eigenen Gefühlen doch gerade viel zu beschäftigt, um die des Braunhaarigen bewusst wahr zu nehmen. Nur mühsam konnte Ken seinen Blick von den zart rosafarbenen Lippen lösen, versprachen sie doch so viel. Als Yukihiros Lippen auch noch leicht zuckten, wurde Kens Atem schon zu einem leisen Keuchen. Wenn er sich jetzt nicht abwenden würde, dann würde der Gitarrist alles über Bord werfen und den Drummer mit all seiner Liebe, seinem Verlangen und seiner Lust küssen. Er würde sich das nehmen, wonach er sich seit Jahren so sehnsüchtig verzehrte. Hart schluckte der Schwarzhaarige, riss sich dann aber zusammen und ließ Yukihiros Kinn los. „Lass uns rodeln gehen“, kam es erneut von Ken, der eilig aufstand und den Schlitten in seine Hand nahm.
 

Langsam stand nun auch der Braunhaarige auf. „Ich werde dir wohl folgen müssen. Ich kenne mich hier nicht aus und wie es scheint, warst du schon einmal hier. So gut wie du dich hier auskennst“, schlussfolgerte der Laruku Drummer lächelnd. „Internet“, brummte Ken, der zuvor auch noch nie hier gewesen war, aber sich genau informiert hatte, wollte er doch nicht einfach so ins Blaue fahren. Langsam stapfte der Größere durch den Schnee, hinterließ dabei tiefe Spuren in den neu gefallenen Schnee, während die Kristalle noch immer leise vom Himmel rieselten und so die Welt verzauberten. Diese Ruhe, die von dem verschneiten Ort ausging, weckte die Sehnsucht nach der Nähe des Älteren in den Gitarristen. Seine Gedanken wanderten an den letzten Adventssonntag zurück, als Yukihiro seine Hand gehalten hatte, dem Gefühl dass er dabei empfunden hatte und das er jetzt so sehr vermisste.
 

Aber Yuki lief hinter ihm her, versuchte in seine Fußstapfen zu treten, was aber scheinbar nicht so einfach war. „Du machst zu große Schritte. Ich schaffe das nicht wirklich“, lachte der Braunhaarige, der sich wie ein Kind an dem Spiel erfreute. Ein warmes Lächeln legte sich auf Kens Lippen, beobachtete er den Kleineren doch gerne in dessen Freude. „Gegen meinen Schritt kann ich nichts tun. Ich bin halt größer als du, mein Kleiner“, grinste der Gitarrist frech, während er ihm sanft seinen Kopf tätschelte. „Klein aber oho“, kam es von Yuki. „Wie meinst du das jetzt“, fragte Ken erstaunt. „Das willst du wohl gerne wissen“, lachte Yuki. „Eines Tages vielleicht“, fügte er dann hinzu, bevor er pfeifend voraus lief. Verwirrt sah Ken ihm nach, doch wischte er schnell das Rätsel zur Seite und lief dem Drummer hinter her. „Du kennst doch gar nicht den Weg“, lachte der Schwarzhaarige. Auch Yuki lachte nun, zeigte dann auf einen etwas weiter entfernten Hügel auf den man Menschen ausfindig machen konnte. Nur war es nicht sicher, ob sie Schlitten, Snowboard oder Ski fuhren. „Ich vermute, wir müssen dort hin“, antwortete der Braunhaarige. Ken musste zugeben, dass der Ältere recht hatte, war dieser Hügel doch genau sein Ziel gewesen.
 

„Ich glaube du bist zu schlau für mich“, grinste der Jüngere. „Nein, ich verschließe nur nicht meine Augen, wenn ich mit dir unterwegs bin“, erwiderte Yukihiro, der seinen Weg weiterhin verfolgte. //Soll das etwa heißen, dass ich meine Augen verschließe? Ist es so offensichtlich, dass wenn ich bei dir bin, ich nur noch dich sehe, an dich denken kann? Habe ich mich verraten? Du darfst es nicht wissen. Wenigstens als Freund will ich dich behalten, auch wenn ich dich nie so spüren darf wie ich es mir wünsche. Bitte...entziehe dich mir nicht. Bitte Yuki, geh nicht// Die Angst Yukihiro zu verlieren war plötzlich wie ein riesiger Albtraum hinter ihm, ließ den Jüngeren erzittern. Sein geschundenes Herz schrie förmlich auf, konnte der Schwarzhaarige diesen Gedanken doch kaum ertragen. Voller Angst sah der Gitarrist seinem immer noch pfeifenden Freund nach, der keinerlei Anstalten machte, ihm die Freundschaft zu kündigen. Langsam beruhigte sich der L'Arc Gitarrist wieder, war anscheinend Yukis Antwort nur einer seiner vielen unlösbaren Anspielungen, die wie so oft nur er selbst verstand.
 

Ken lief seinem Bandkollegen hinter her, unschlüssig wie er nun reagieren sollte, als Yukihiro sich zu ihm drehte. „Lass uns einen Wettlauf machen. Wer zuerst am Ziel ist hat gewonnen“, lachte der Braunhaarige, der schon versuchte los zu rennen. Was allerdings sehr lustig aussah, war es doch schwer in dieser Schneetiefe schnell vorwärts zu kommen. Geschlagen, wollte sich der Gitarrist aber dennoch nicht geben. So beeilte er sich dem Kleineren zu folgen. Allerdings kam er ihm kaum nach, behinderte ihn doch zusätzlich der Schlitten, den er immer noch trug. Außer Atem, kam Ken schließlich an dem Ziel an, wo Yuki schon grinsend auf ihn wartete. „...und dabei bist du jünger“, kam es belustigt von dem Älteren. Kens Unterkiefer klappte tiefer, als er Yukihiros Äußerung hörte, hatte er doch damit gar nicht gerechnet. „Aber..“, begann er. „Aber...ich hatte doch noch den Schlitten. Das war nicht fair. Schließlich musste ich das Ding tragen.“ Der Drummer begann zu lachen. „Warum hast du ihn den nicht hinter dir hergezogen? Dann hätte er dich nicht gehindert zu rennen“. Darauf konnte der Schwarzhaarige nichts mehr erwidern, auch wenn er die Situation etwas anders sah. Schmollend sah er seinen Kumpel an. „So hatte ich keine Chance“, kam es dann aber doch noch trotzig von dem Größeren.
 

Lächelnd ging der Drummer auf den Gitarristen zu, zog diesen in seine Arme. „Nicht schmollen, das steht dir gar nicht“, kam es liebevoll von dem Schlagzeuger, der sanft über den Rücken des Gitarristen strich. Diese Berührungen, entfachten in Ken erneut das Feuer, dass er gleichzeitig zu lieben und zu hassen gelernt hatte. Dieses Feuer ließ ihn ein Glücksgefühl erleben, dass er nicht hätte beschreiben können, aber es schürte auch seine fast schon unbezähmbare Leidenschaft. Ken hatte das Gefühl, dass seine Knochen bald nachgeben würde. Aus diesem Grund klammerte er sich an den Kleineren, wollte das Gefühl und die Nähe nicht missen. „Yuki“, flüsterte der Gitarrist, „bitte...sieh mich an“. Der Drummer zog seine Augenbrauen zusammen und seine Verwirrtheit konnte man deutlich in seinem Gesicht ablesen, doch tat er seinem Freund den Gefallen. Ken liebte dieses Braun, liebte den Glanz, der von Yukis Seelenspiegel ausging, dessen Wärme und das Gefühl der Geborgenheit, die sie vermittelten. Er wollte in diesen Augen ertrinken und nie mehr auftauchen. „Wie die Sterne...nur viel wärmer“, flüsterte Ken, worauf Yuki leise zu lachen anfing. „Jetzt übertreibe mal nicht“, kam es von dem Drummer, der den Schwarzhaarigen von sich schob.
 

„Wir sind zum Schlitten fahren hier. Dann lass uns das jetzt auch tun“. Yukihiro nahm Ken den Schlitten ab und ging zum Start. Der Schlagzeuger stellte den Schlitten ab und winkte Ken zu. „Du bist der Lenker und ich schiebe an“, kam es von dem Braunhaarigen. Der Gitarrist ließ sich nicht lange bitten und setzte sich auf das Gefährt, wartete darauf, dass Yuki dem Schlitten Schwung gab. Wie in Kindertagen schob der Älter das Gefährt an und sprang auf den Schlitten. Mit dem plötzlichen zusätzlichen Gewicht und der Bewegung die durch das Aufspringen des Braunhaarige zustande kam, war der Schwarzhaarige erst einmal überfordert und hatte Mühe den Schlitten unter Kontrolle zu bringen. Aber schließlich gelang es dem Ältere und er fuhr den Abhang mit einer Geschwindigkeit herunter, die er gar nicht mehr kannte. Der Wind sauste an seinem Gesicht vorbei und der Schnee klatschte ihm regelrecht in das Gesicht, so dass Ken Mühe hatte zu erkenne, wohin er überhaupt fuhr, aber es machte einen unglaublichen Spaß die Zugluft und die Geschwindigkeit zu spüren. Dass Yuki hinter ihm saß und sich eng an ihn geschmiegt hatte, hatte seinen zusätzlichen Reiz. Wenn es nach dem Laruku Gitarristen gegangen wäre, hätte die Fahrt ewig gedauert, aber schneller als gewollt, waren sie am Fuß des Hügels angelangt.
 

„Wow, das hat wirklich Spaß gemacht“, meinte Ken lachend, drehte dabei seinen Oberkörper etwas nach hinten um den Drummer anzusehen, der gerade in diesem Moment sich nach vorne beugen wollten. Nur ein paar cm waren ihre Lippen von einander getrennt und Ken verstummte, als er dies bemerkte. Erneut musste er mit sich kämpfen, damit er seinen Wünschen, den Kleineren zu berühren und zu küssen, nicht nach gab, aber den Blick konnte er nicht von Yukihiro loseisen. Auch Yuki löste nicht den Blick, ganz im Gegenteil, schien er den Schlagzeuger doch mit seinem Blick regelrecht an sich binden zu wollen. Als der Schwarzhaarigen die Bedeutung seiner Gedanken verstand, schüttelte er sich leicht, war ihm doch klar, dass diese Gedanken nichts weiter als Spinnereien und Wunschträume von ihm waren. „Lass uns das wiederholen“, kam es statt dessen rau von dem L'Arc Gitarristen. Yukis Nicken, war ihm Antwort genug, so das er aufstand und dem Drummer seine Hand reicht damit auch dieser vom Schlitten steigen konnte. Der Braunhaarige ergriff die ihm dargebotene Hand, ließ sie aber nicht los.
 

Gemeinsam kletterten sie den Abhang erneut nach oben, um die Fahrt zu wiederholen. Yukis Hand, auch wenn sie mit Schwielen übersät war, die durch sein Drumspiel entstanden waren, hatte etwas weiches an sich. In Ken wuchs der Wunsch Yukis Hand auf seiner nackten Haut zu spüren, von ihr gestreichelt zu werden. Immer wieder musste sich der Gitarrist sagen, dass er dies niemals erleben würde. Dass er mit dem zufrieden sein musste, was Yuki ihm gab, Freundschaft und etwas Nähe. Das ihn diese Nähe aber immer zunehmender um den Verstand brachte, schien der Drummer nicht zu sehen. Ken war dies auf der einen Seite ganz recht, da so der Schlagzeuger mit den wenigen Berührungen nicht aufhörte, was er sicherlich tun würde, wenn er wüsste, was diese in dem Schwarzhaarigen auslösten.
 

Der Gitarrist genoss die Fahrten, bei denen er den Drummer so eng wie sonst nie an sich spürte. Genoss es, dass Yukihiro bei jeden neuen Aufstieg seine Hand nahm. Genoss dass volle Lachen des Braunhaarigen zu hören, dass er so sehr liebte und so verflog die Zeit, doch wollten die beide nicht aufhören, machte es den beiden doch einfach zu viel Spaß. Als es dann bei einer Fahrt passierte. Ken verlor die Kontrolle über den Schlitten und die beiden Musiker landeten im Schnee. Allerdings hatte der Gitarrist es noch geschafft die Fahrt zu verlangsamen, so dass sie sich bei dem Sturz nicht wirklich weh tun konnten. Trotzdem war er besorgt, als Yuki im Schnee liegen blieb und sich nicht mehr bewegte. So schnell er konnte, rutschte der Schwarzhaarige auf seine Knie zu dem Drummer. „Hast du dir weh getan?“, fragte er besorgt, sah dabei dem Älteren, der seine Augen geschlossen hatte, ins Gesicht.
 

Völlig unerwartet, hatte Ken plötzlich eine Ladung Schnee im Gesicht. Ein erschrockener Laut war von dem Gitarristen zu hören, der sich von dem Drummer abwendete. Schnell versuchte der Schwarzhaarige den Schnee aus seinem Gesicht zu wischen. „Was soll das?“, kam es verärgert von dem Größeren, der gar nicht verstand warum Yukihiro das so lustig fand, hörte er doch dessen Lachen. Noch immer war der Gitarrist damit beschäftigt sich von dem Schnee zu befreien, als er spürte, wie seinen Mantel mitsamt dem Hemd, das er darunter trug, etwas nach hinten gezogen wurde und plötzlich etwas Kaltes seinen Rücken herunter lief. Wäre das nicht schon genug, musste Yukihiro mit seiner Hand den Schnee auch noch auf seinem Rücken zerreiben. Erschrocken zog Ken die Luft scharf ein. Einen Moment brauchte er, doch dann drehte sich der Schwarzhaarige zu seinem Kumpel und nahm ihn in den Schwitzkasten. „Das bekommst du zurück“, lachte nun auch Ken, bückte sich dann schnell, um etwas von dem Schnee aufzuheben und es nun seinerseits dem Drummer in dessen Gesicht zu reiben. So sehr Yukihiro auch versuchte aus der Umklammerung seines Freundes zu entkommen, hatte er doch solange keine Chance, bis ihn der Gitarrist wieder frei ließ.
 

Das schrie regelrecht nach einer Revanche. Der Braunhaarige bückte sich erneut um einen Schneeball zu formen, sah dabei den Jüngeren herausfordernd an. Auch Ken formte nun einen Ball aus Schnee, worauf sich schnell eine wilde Schneeballschlacht einstellte. Wie die Kinder, lachten sie und bewarfen sich mit dem Schnee, bis sie sich beide vor Erschöpfung auf den Schlitten setzten. Immer noch lachend legte Yukihiro seinen Arm um die Schulter des Älteren, hatte er doch schon lange nicht mehr so viel Spaß gehabt. Ihre Haare waren feucht, ihre Kleidung voller Schnee und ihre Gesichter, vor Anstrengung und Lachen gerötet und doch konnte man den Spaß den die beiden gehabt hatten an ihren Gesichtern ablesen.
 

Schwer atmete der Jüngere ein und aus, war er doch immer noch mit seinen Kräften ziemlich am Ende, auch wenn er weiterhin lachen musste. Leicht lehnte er sich an den Kleineren, beruhigte sich langsam in dessen Arm, auch wenn sein Körper immer noch unter seinem immer leiser werdenden Lachen zuckte. So saßen die zwei Musiker noch eine Weile auf dem Schlitten, als sie bemerkten, dass sich die Dämmerung über den Ort legte. „Ich glaube wir sollten aufbrechen“, kam es von Ken, der seine Hand Yukihiro reichte. Auch dieses Mal ergriff der Drummer die ihm dargebotene Hand, zog sich an ihr auf seine Füße. „Ich habe Hunger. Lass uns etwas essen gehen“, bittend sah Yukihiro den Jüngeren an. Ken erwiderte den Blick und lächelte den Kleineren an. „Ich habe da eine Idee“, kam es liebevoll von dem Älteren. „Welche den?“, wollte nun der Schlagzeuger wissen. „Das wirst du schon noch sehen“, antwortete der Gitarrist geheimnisvoll. Ken hatte nicht vor dem Drummer zu verraten, was er vor hatte, freute er sich doch zu sehr auf das glückliche Gesicht, wenn sie erst einmal dort wären.
 

Yuki zuckte mit seinen Schultern, schien Ken aber seine Vorfreude nicht nehmen zu wollen. Jedenfalls kam kein weiteres Wort diesbezüglich über seine Lippen. Das Einzige was der Braunhaarige wissen wollte war, ob sie lange gehen mussten, worauf Ken nur mit seinem Kopf schüttelte. So führte der Gitarrist wortlos seinen Freund zurück in den Ort, aber sein Gesicht strahlte vor Freude, bis sie endlich vor einem für den Schlagzeuger wohl bekannten Fast Food Restaurant standen.
 

Jetzt war es an Yukihiro zu strahlen. Schnell zog er den Größeren hinter sich her, hatte der Kleinere in letzter Zeit nicht die Möglichkeit gehabt in eines dieser Restaurants in Tokyo zu gehen. Lachend ließ sich der L'Arc Gitarrist von seinem Freund ziehen. Als sie vor dem Eingang standen, musste er aber den Drummer stoppen, wollte er den Schlitten doch nicht mit in das Restaurant nehmen. So stellte er diesen neben den Eingang ab und schob dann Yuki in das Restaurant. „Suchst du für uns einen Platz?“, bat Ken seinen Kumpel, der nickend zustimmte. „Fish Mäc und Cola?“, wollte Ken sicher gehen, obwohl er wusste, wie sehr Yuki dieses Essen liebte. „Du kennst mich einfach zu gut“, grinste der Ältere. //Nicht so, wie ich dich gerne kennen möchte//. Mit einem Lächeln ging Ken zu der Theke, um das Gewünschte zu holen. Er selbst nahm das Gleiche wie der Drummer.
 

Mit einem voll beladenen Tablett kam der Schwarzhaarige an den Tisch, der Yukihiro für sie ausgesucht hatte. Sie saßen direkt an der Fensterfront, so dass sie den immer noch leise fallenden Schnee zusehen konnte. Ken stellte das Tablett auf den Tisch ab und setzte sich dem Schlagzeuger gegenüber. Mit einem Lächeln sah er zu wie heißhungrig der Drummer sich über das Mitgebrachte her machte. Langsam packte er seinen eigenen Burger aus und biss in das warme Brötchen, als ihm etwas einfiel.
 

„Wollen wir ein Wettessen veranstalten? Wer am meisten von diesen Teilen essen kann hat gewonnen?“, fragte er mit einem Glitzern in den Augen seinen Freund, worauf dieser ihn überrascht ansah, doch schließlich nickend zustimmte. „Aber du weißt schon, dass du gnadenlos gegen mich verlieren wirst“, lachte Yukihiro. „Das wollen wir erst einmal sehen“, konterte Ken kampflustig. „Mit Wetteinsatz, oder ohne“, wollte der Kleinere mit einem bezaubernden Lächeln wissen . //Wenn wir mit Einsatz spielen würden, wollte ich nur einen Kuss von dir. Einen Kuss der mich erschauern ließe und mich ein einziges mal deine Leidenschaft spüren lassen würde. Yuki, ich will dich doch so sehr. Ich würde mich nicht beherrschen können// Unwillkürlich schloss der Größere seine Augen und legte seine Finger auf seine Lippen, doch hatte er sich schnell wieder im Griff. Traurig schüttelte der Jüngere den Kopf. „Ohne“, antwortete er, wusste er doch, dass dies Besser war.
 

Als er wieder in Yukis Gesicht sah, bemerkte er, wie dessen Lippen leicht zuckten und sich dessen Mimik kurzzeitig verändert hatte, bevor es wieder ein Lächeln zierte. Ken war sich nicht sicher, was er gesehen hatte, doch erinnerte es ihn an... eine Art von Traurigkeit, oder war es Enttäuschung? Der Schwarzhaarige wusste es wirklich nicht, so schob er diesen Gedanken beiseite, hatte es doch sowieso keinen Sinn darüber nachzudenken. Statt dessen stand er auf um einige dieser leckere Burger zu besorgen. Es dauerte gar nicht lange, da saß der Größere wieder bei seinem Freund und sie begannen mit ihrem Wettessen.
 

Obwohl der Gitarrist ein guter Esser war, hatte er, bei dieser Essensauswahl, keine Chance. Yukihiro war immer noch am essen, als er schon aufgeben musste und sich nach hinten lehnte. Ken strich sich über seinen Bauch, tat dieser doch etwas weh, hatte er seinem Organ doch etwas zu viel zugemutet. „Du hast gewonnen, Yuki Du kannst jetzt aufhören“, kam es von dem Schwarzhaarigen, der seinen Freund zusah, wie er sich gerade einen weiteren Burger auspackte und herzhaft hinein biss. „Ich will doch nur noch den Einen essen“, kam es schmollend und mit vollem Mund von dem Kleineren. „Du kannst soviel essen, wie du willst“, erwiderte lächelnd der Gitarrist darauf, worauf sich auch Yukis Gesicht wieder erhellte. „Wir hätten doch wetten sollen, dann hätte ich mir jetzt etwas von dir wünschen können“, grinste der Ältere. „Was hättest du denn von mir gefordert?“, wollte Ken wissen, worauf Yukis Lächeln zu einem breiten Grinsen wurde. „Das sage ich dir nicht. Aber ich weiß, es hätte dir gefallen....irgendwann Ken...irgendwann“, versprach der Braunhaarige. Fragend sah der Angesprochene den Mann den er liebte an, doch konnte er mit dieser mysteriösen Antwort überhaupt nichts anfangen. Allerdings wusste er auch, dass Yukihiro ihm nichts sagen würde, so fragte er nicht nach, auch wenn ihn die Neugierde gerade auffressen wollte.
 

So beobachtete er nur noch, wie Yuki seinen Burger fertig auf aß und sich dann auch zufrieden nach hinten lehnte. „Jetzt noch eine Zigarette und ich bin glücklich“, seufzte der Kleinere, während er sich sanft über seinen Bauch strich. Vor Kens geistigem Auge, sah er sich selbst, wie er Yukihiros Bauch sanft berührte, als er diese Geste des Drummers sah. Ein weiterer Schauer lief durch seinen Körper, bei dieser Vorstellung und der Wunsch den Anderen zu berühren wuchs ins Unermessliche. Der Gitarrist wusste, wenn er nicht die Situation auflöste, einfach aufstand und ging...könnte er sich nicht länger zurück halten, bei dem Anblick dem sich ihm gerade bot. „Dann lass uns gehen, damit du rauchen kannst“, kam es rau von dem Größeren, dem eine Zigarette jetzt selbst gut tun würde, um sein in Wallung geratenes Blut zu beruhigen. Ken stand auf und brachte die Tabletts zu dem dafür vorgesehenen Platz, bevor er wieder zu Yukihiro ging, dessen Blick auf die tanzende Kristalle vor dem Fenster gerichtet hatte. „Lass uns gehen“, bat ihn der Ältere, worauf Yuki seufzend aufstand.
 

„Lass uns nach Hause. Es ist spät und wir müssen Morgen wieder ins Studio“, kam es mit einem Gähnen von dem Älteren, als sie vor der Türe standen und er sich eine Zigarette anzündete. Unwillig sah Ken auf seine Armbanduhr. Yuki hatte Recht. Sie mussten langsam los, wenn sie noch vor Mitternacht nach Hause wollten. Auch Ken nahm sich nun eine Zigarette aus seiner Packung, zündete sie an und nahm schließlich den Schlitten zur Hand. „Dann sollten wir das tun“, antwortete der Jüngere darauf und lief schweren Herzens zu dem Parkplatz, damit sie losfahren konnten. Wenn Ken aber ehrlich wäre, wollte er nicht Heim. Er wollte bei dem Drummer sein. Nur wenn sie nach Hause fuhren, würden sie sich erneut trennen müssen und er wäre wieder allein.
 

Als sie an Kens Wagen ankamen, öffnete er für Yuki die Beifahrertür, bevor er den Schlitten wieder in den Kofferraum verstaute. Der Schwarzhaarige klemmte sich hinter das Steuer und sah seinen Freund an. Eigentlich sollte er etwas sagen, etwas tun, oder zumindest einfach los fahren, doch war er zu nichts davon im Stande. Statt dessen sah er Yuki wie gebannt an, brannte sich jede Kontur dessen Gesichtes in sein Gedächtnis ein. Diese Augen die ihn einfingen, regelrecht einkerkerten und nicht mehr los lassen wollten. Die Wangen und seine Stirn die von einer makellosen Haut umschlossen waren und diese Lippen....diese rosaroten Lippen, die er mehr als alles andere berühren und schmecken wollte, waren einfach nur ein Traum. Ken konnte sich von Yuki nicht loseisen, zu schön war der Mann, den er begehrte.
 

„Erde an Ken....Wir wollten nach Hause“, lächelte der Drummer, der langsam seine Hand vor den Augen des Gitarristen hin und her bewegte. Verwirrt sah der Größere Yukihiro an, bis er realisierte, wo er sich befand. Erschrocken wendete er seinen Blick von dem Schlagzeuger ab und der Straße zu, startete dann den Wagen. „Ist es dir Recht, wenn ich etwas schlafe? Ich bin wirklich müde“, kam es von dem Drummer, während er sich schon bequem in den Beifahrersitz zurecht setzte. „Da merkt man dein Alter. Viel zu schnell müde. Du kannst wohl mit mir junges Gemüse nicht mehr mithalten“, grinste Ken frech. „Die vier Tage. Du bist genauso altes Gemüse wie ich“, konterte der Ältere mit einem leisen Lachen, indem auch der Gitarrist einstimmte, musste er seinem Freund doch Recht geben.
 

„Du kannst ruhig schlafen. Ich werde dich wecken, wenn wir bei dir zu Hause sind“, liebevoll sah der Gitarrist noch einmal zu dem Kleineren, der schon seine Augen geschlossen hatte und bald eingeschlafen war. Während der ganzen knapp 3stündigen Fahrt gingen die Gedanken des Gitarristen immer wieder zu Yukihiro und der Wunsch, ihm endlich seine Gefühle zu offenbaren wuchs in ihm und doch wusste er, dass er dies nicht durfte, wen er die Freundschaft nicht gefährden wollte. So entschloss er sich weiterhin still zu sein und mit den süßen Qualen zu leben, wenn er in seiner Nähe war.
 

„Wir sind da“, kam es leise von dem Gitarristen, der sanft seinen Freund schüttelte, damit dieser erwachte. Müde streckte sich der Drummer, als er schließlich seine Augen öffnete und Ken in die braunen Seelenspiegeln des Kleineren sehen konnte. „Sind wir schon da?“, fragte Yuki immer noch im Halbschlaf und strich sich durch sein Haar. Der Schwarzhaarige nickte darauf nur. Der Trennungsschmerz machte sich schon in ihm breit und alles in ihm schrie danach von hier weg zu kommen, damit er den Schmerz nicht mehr spüren müsste und doch wollte er nicht gehen. Wollte er doch viel lieber Yuki in seine Arme ziehen und ihn sanft streicheln.
 

Einen Moment schien der Drummer noch zu brauchen, bevor er Ken an sich zog. „Arigatou für den schönen Tag.“ Sanft strich der Schlagzeuger über den Rücken des Gitarristen, bevor er sich, etwas von dem Jüngeren löste, ihn aber noch nicht ganz aus seinen Armen entließ. „Möchtest du...den 4. Advent auch mit mir verbringen? Es macht soviel Spaß mit dir und ich würde mich wirklich freuen“, bat Yuki schließlich seinen Freund. Ken spürte, wie schwer es dem Älteren gerade gefallen war diese Bitte zu äußern und wenn er auch gerade nicht verstand warum, schob er, wie so oft bei scheinbar unlösbare Fragen, den Gedanken beiseite, nahm doch die Freude in ihm überhand. //Ich liebe dich Yuki....ich liebe dich doch. Natürlich will ich. Ich will doch immer bei dir sein//, blitze es durch seinen Kopf. Langsam nickte der Gitarrist. „Ich finde es auch schön mit dir die Tage zu verbringen“, kam es liebevoll von dem Größeren, der sofort wieder fester in die Armen des Kleineren gezogen wurde. „Überrascht du mich wieder?“, fragte Yukihiro freudig seinen Freund, erwartete aber wohl keine Antwort von dem Gitarristen, hauchte er doch einen Kuss auf die Wange des Größeren und sprang regelrecht aus dem Wagen. „Wir sehen uns Morgen“, kam es noch von dem Drummer, der schon die Tür des Wagens in das Schloss fallen ließ, zu seiner Wohnung ging und einen verdutzend aber überglücklichen Gitarristen zurück ließ.

Sind die Lichter angezündet

Ken hatte lange überlegt und stundenlang vor dem Internet gesessen, um etwas zu finden, womit er den Drummer überraschen konnte, bis er auf die richtige Idee kam. Damit würde Yukihiro niemals rechnen. Vorfreude machte sich in dem Gitarristen breit, als er mit seinem Wagen auf den Weg zu dem Drummer war. In den letzten Tage hatte es wieder geschneit und Tokyo wie mit Puderzucker bestäubt, doch machte die dünne Schneeschicht die Stadt weihnachtlicher.
 

Aus dem Radio erklang leise „Silent Night“, als die ersten Schneeflocken des Tages leise zur Erde schwebten. Schnee, wie sehr er ihn doch liebte, fast genauso wie Yukihiro, der den Winter zu seiner Lieblingsjahreszeit auserkoren hatte. So gerne der Gitarrist auch die Schneekristalle mit seinen Augen verfolgt hätte, konnte er dies nicht tun, musste er sich doch auf die Straße konzentrieren. Ken war erstaunt, wie wenige Menschen heute am 4. Advent unterwegs zu sein schienen, oder nahm er sie bloß nicht wahr, weil seine Gedanken bei seinem Freund warnen? Doch war dies nicht wirklich von Bedeutung.
 

So fuhr der Schwarzhaarige vorsichtig durch die Straßen der Großstadtmetropole um sicher zu dem Haus Awaji zu kommen, um Yuki abholen zu können. Mit einem Lächeln auf den Lippen, musste Ken erneut an den Braunhaarigen denken, hatte diesen doch die Neugierde die ganze Woche regelrecht aufgefressen. Nur zu gerne erinnerte er sich an die kleinen Zwischenszenen, wenn die beiden einmal kurz Zeit im Studio hatten, um sich miteinander zu unterhalten. Immer wieder hatte ihn der Kleinere gefragt, was sich der Laruku Gitarrist für den Sonntag überlegt hatte. Doch Ken hatte daraus ein Geheimnis gemacht, obwohl er lange Zeit selbst nicht wusste, was sie genau unternehmen sollten. Als ihm rettende Idee kam, musste alles schnell gehen und er dachte schon, dass es zu spät wäre für eine Reservierung, doch hatte er Glück gehabt. Ken gluckste leise, als er daran dachte, was wohl Yuki sagen würde, wenn er ihm erzählte in welche Stadt sie fahren würden. Der Schlagzeuger, würde bestimmt auf die falsche Fährte geraten. Auf Yukihiros Gesicht freute sich der Schwarzhaarige schon, wenn er ihm erzählte, dass er auf dem Holzweg wäre.
 

Fröhlich vor sich hin summend, hatte ihn die Weihnachtsstimmung doch ergriffen, kam er schließlich vor Yukihiros Haus an. Der Drummer schien schon auf ihn gewartet zu haben, stand er doch wartend auf den Gehweg vor seiner Wohnungstüre. Der Schlagzeuger war in schwarzen Hosen, warme Stiefel und einem langen Mantel gehüllt. Seine Hände, hatte er in ein paar Handschuhe versteckt und um seinen Hals lag ein dicker Schal. Das I-Tüpfelchen war aber seine schwarze Strickmütze, auf der ein Totenkopf prangte. Ken liebte es, wenn Yuki diese Mützen oder Tücher trug, machten sie sein Gesicht so um einiges weicher und ließen dessen Augen noch mehr zur Geltung kommen. Ken fuhr sich mit seiner Zunge über seine Lippen, als er Yukihiro so vor dessen Haustür stehen sah, sah der Drummer doch einfach zum anbeißen und unwiderstehlich aus. In seinem Kopf manifestierte sich ein ganz besonderes Bild, sah er sich doch selbst, wie er Yukihiro, von all diesen Sachen befreite um dann sanft mit seiner Zunge an dessen Muskelstränge entlang zu streichen. Leise stöhnte der Gitarrist auf, machte ihn dieser Gedanke doch rasend. Blut stieg in seinen Kopf und in seinen Unterleib und die ihm so bekannte Hitze machte sich in ihm breit. Kurz schüttelte sich der Gitarrist, durfte er jetzt nicht seinen Tagträumen nachgeben.
 

Mit einem Lächeln öffnete er die Beifahrertür, wobei er sich strecken musste, so dass sich sein Hemd, dass er nur teilweise zugeknöpft hatte, weiter aufklappte und mehr von seiner Haut frei legte. Allerdings war dies dem Gitarristen nicht wirklich bewusst, waren seine Sinne doch auf seinen Freund gerichtet. Ken ließ sich auf seinen Sitz zurück sinken, um den Braunhaarigen einsteigen zu lassen. Der L'Arc Gitarrist konnte seinen Blick nicht von dem wundervollen Mann abwenden und wollte das auch gar nicht, machte ihn dessen Anblick doch mehr als glücklich. Ken sah sich seinen Freund genauer an und blieb wie so oft an dessen tiefgründige Seelenspiegeln hängen, in denen in diesem Moment etwas war, dass er nicht einordnen konnte. „Süß siehst du aus“, lachte der Jünger, wollte er doch die Stimmung etwas auflockern, worauf er ein wundervolles Lächeln, als Antwort erhielt, was den Gitarristen erstaunte, hatte er doch mit einer ganz anderen Reaktion gerechnet. Es schien fast so, als bräuchte Yuki einen Moment, um sich wieder in die Realität zurück zu holen. Ken musste innerlich lachen. Wie kam er nur auf solche dummen Gedanken? So wollte er das Gespräch auf etwas unverfängliches richten, als er dabei den Wagen startete.
 

„Willst du gar nicht mehr wissen wo wir hin fahren?“, fragte er den Kleineren. Ein breites Grinsen hatte sich dabei auf sein Gesicht gelegt, ahnte er doch jetzt schon was der Drummer gleich denken würde und er freute sich über dessen Gesicht wenn er falsch raten würde. Überrascht sah der Schlagzeuger zu seinem Freund. „Ich dachte es wird eine Überraschung. Schließlich wolltest du es mir die ganze Woche nicht erzählen. Aber wenn ich ehrlich bin will ich es immer noch wissen“, gab er schließlich zu. Kens Grinsen wurde immer breiter, als er „Urayasu“, sagte. Ein Strahlen machte sich auf Yukis Gesicht breit. „Disney Resort“, sprudelte es aus dem Drummer. „Woher wusstest du...“. Ken unterbrach Yukihiro. „Falsch geraten“, lachte der Größere. „Aber ich verspreche dir, dass es dir trotzdem gefallen wird“. „Was dann?“, wollte Yuki wissen, doch Ken machte wieder ein geheimnisvolles Gesicht. „Wenn ich es dir verrate, ist die Freude dahin. Lass dich überraschen...bitte“, kam es von dem Schwarzhaarigen. Seufzend lehnte sich Yukihiro zurück, „Echt nett. Erst neugierig machen und einen dann wie einen Fisch auf dem Trockenen lassen. Wenigstens fahren wir heute nicht so lange“.
 

Der Schwarzhaarige lachte leise, als er das enttäuschte Gesicht des Laruku Drummers sah, doch würde er das Glitzern in seinen Augen vermissen, wenn er ihn nicht überraschen dürfte. Aus diesem Grund wollte er ihm noch nicht verraten, was er genau geplant hatte. „Stimmt, heute fahren wir etwa nur eine Dreiviertelstunde. Deshalb durftest du heute ausschlafen“, grinste Ken der froh war der Stadt bald den Rücken kehren zu können. „Und ich dachte, dass wäre, weil du mich magst und nicht willst, dass ich Morgen mit tiefen Augenränder ins Studio komme. Ich will nicht schon wieder Tetsu erklären, was ich an einem ach so beschaulichen Advent getrieben habe“, seufzte der Drummer gespielt auf. //Ich mag dich nicht, ich liebe dich//, ging es Ken durch den Kopf. „Getrieben? Das hört sich ja richtig versaut an“, lachte Ken. Kurz blitze ein Bild in seinen Gedanken. Leise stöhnte er auf, als er Yuki winden und stöhnend unter sich sah. Er wollte ihn. Alles in ihm schrie nach dem Mann der neben ihm saß und nichts davon ahnte, was in dem Gitarristen vor sich ging. Durch einen Klapps von Yuki auf seinem Hinterkopf, wurde der Schwarzhaarige unsanft aus seinen Tagträumen gerissen. „Ich bin nicht versaut...okay ein kleines bisschen“, lachte nun auch Yukihiro, was in Wahrheit aber mehr als untertrieben war, hatte Ken ihn doch schon ganz anders erlebt und er liebte diese Seite seines Drummers genauso wie all die anderen, war Yukihiro doch sehr facettenreich und nicht wirklich in eine Schublade zu stecken. „Aber jetzt fahr mal etwas schneller du fährst ja im Schneckentempo. Du weißt doch dass ich das Gekrieche nicht mag und außerdem will ich bald ankommen“, fügte er dann aber lächelnd hinzu. „Ja klar. Du brauchst dir ja auch keine Gedanken um deinen Führerschein machen“, lachte nun auch der Gitarrist. „Du weißt doch, dass ich deshalb immer auf dem Beifahrersitz sitze“, grinste der Drummer, hatte er dies doch schon öfter zugegeben.
 

„Kannst du dich noch an Tetsu erinnern, als er vor der Toilettentür stand und da unzählige male auf den Kopf gedrückt hatte damit diese aufging?“, fragte Yuki plötzlich seinen Freund. „Da wo dann der Einer vom Staff drauf gesessen hatte?“, wollte Ken wissen. Eifrig nickte der Drummer. „Ja genau. Den Anblick unseres Leaders, wie der sich gefreut hatte, als die Tür aufging war zum Schießen“, lachte der Braunhaarige auch der Gitarrist fiel in dessen Lachen ein, war die Erinnerung doch einfach zu köstlich. „Das ist noch gar nichts“, kam es unter Prusten von dem Schwarzhaarigen. „Du hättest im Hounded House dabei sein sollen. So schreckhaft wie Hyde ist. Ich hab mich gekringelt vor Lachen“, kam es unter Lachtränen von dem Gitarristen. „Meinst du das, wo man auf der are you ready? 2007 Tourdoku sieht?“, fragte der Drummer nach, worauf Ken immer noch lachend nickte. So verging die Zeit, in denen sich die beiden Musiker lachend Anekdoten erzählten, wobei sie besonders ihre Freunde durch den Kakao zogen, bis sie schließlich überrascht waren, als sie in Urayasu ankamen.
 

„Wir sind da“, kam es leise von dem Drummer, der sich noch einmal in seinem Sitz zurecht setzte. Yuki sah dabei aus, als würde er sich regelrecht in dem Sitz räkeln, was Kens Kehle und Lippen trocken machte. Yukihiro hatte keine Ahnung wie verführerisch er aussah, als er genussvoll seinen Kopf nach hinten sacken ließ und seinen Mund leicht öffnete. Diese sündigen Lippen, die Ken nur noch schmecken wollte und nun auch noch feucht schimmerten, hatte der Schlagzeuger diese doch gerade mit seiner Zunge befeuchtet, ließ sein Blut kochen. Für den L'Arc~en~Ciel Gitarristen war der Mann an seiner Seite, die Sünde pur und sein Körper verlangte nach dieser Sünde. Hastig wendete Ken seinen Blick ab, um sich wieder auf die Straße zu konzentrieren. „Noch nicht ganz“, antwortete rau der Gitarrist. „Ein kleines Stück müssen wir noch fahren. Aber wir sind gleich dort, wo ich zuerst mit dir hin wollte. Aber das ist noch nicht die große Überraschung“. Das eigentliche warum sie überhaupt hier raus gefahren waren, konnten sie erst machen, wenn es dunkel war, wäre es dann doch um so vieles schöner. Yuki zog eine Augenbraue nach oben. „Was hast du vor?“, fragte er argwöhnisch, doch Ken lachte nur. „Hat es bisher dir nicht immer gefallen, wenn wir etwas zusammen unternommen haben? Vertrau mir Yuki.“ „Ich vertraue dir mehr, als sonst einem Menschen Ken-chan“, kam es liebevoll von dem Drummer. Ein Schauer lief über den Rücken des Schwarzhaarigen, als er den Kosename hörte, den Yukihiro nur sehr selten nutze und dann auch nur, wenn er eine Aussage unterstreichen wollte. Irgendetwas wollte er darauf erwidern, doch fiel ihm nichts ein, um seine Gefühle zu beschreiben, so lächelte er den andern Mann nur an, der seine Augen geschlossen und sich entspannt in seinen Sitz zurück gelehnt hatte.
 

Nach ein paar Minuten parkte der Schwarzhaarige seinen Wagen, waren sie doch bei ihrem ersten Etappenziel. „Wir sind da Yuki. Ich hoffe es gefällt dir“, liebevoll strich der Gitarrist dabei durch Yukihiros volles Haar. Erneut erschauerte der Laruku Gitarrist, hatte er doch das Gefühl gehabt, dass sich der Schlagzeuger an seine Hand geschmiegt hatte. Doch war diese Zuwendung so schnell wieder vorbei gewesen, dass sich Ken geirrt haben musste. Tief seufzte er wollte er doch nichts lieber, als dass sich der Braunhaarige ihm zuwendete.
 

Langsam öffnete Yukihiro wieder seine Augen und sah sich überrascht um, bevor seine Seelenspiegeln an Ken hängen blieben. „Der Strand? Du willst mit mir einen Standspaziergang machen?“, wollte der Ältere wissen und in seinen Augen glitzerte es. Ken nickte, wusste er doch gerade nicht , ob er das Richtige getroffen hatte, doch ein Blick in Yukis Augen verrieten ihm, dass die Idee dem anderen Mann gefiel. Erleichterung machte sich in ihm breit, war er sich bis zu diesem Zeitpunkt doch nicht sicher gewesen, ob es dem Kleineren gefallen würde, war dies doch seiner Meinung nach sehr romantisch. Aber genau nach so einer Erfahrung lechzte er. Ken wollte die Romantik. Er wollte mit dem Mann den er liebte den Sonnenuntergang sehen und das am liebsten, wenn ihre Hände ineinander verschlungen wären. Vielleicht würde dann der Drummer sehen, was in seinem Herzen war und vielleicht...nein, diesen Gedanken, durfte Ken nicht weiter spinnen, wusste er doch nur zu genau, dass er für den Schlagzeuger nie mehr, als ein guter Freund sein würde. „Wollen wir gehen?“, fragte er Yukihiro und er selbst hörte seine Melancholie und Traurigkeit heraus, doch schien es der Drummer nicht wahr zu nehmen.
 

„Nur wenn du mir verspricht den Sonnenuntergang hier mit mir anzusehen“, lächelte der Drummer, als hätte er Kens Gedanken erraten. Sofort nickte dieser, konnte er doch sein Glück kaum fassen. „Wenn du es dir wünschst“, antwortete der Schwarzhaarige mit einem Lächeln, dass seine Fans zum schmelzen gebracht hätte, doch war dieses nur für seinen Geliebten bestimmt. „Du bist süß Ken-chan“, erwiderte dieser mit einem schelmischen Lächeln, während er gleichzeitig sacht mit seinem Zeigefinger über Kens Wange strich. Der Schwarzhaarige wollte schon nach der Hand greifen, Yukihiro an sich ziehen und dessen volle sinnliche Lippen solange mit seinen verschließen, bis Yuki in seinen Armen erschauerte, doch der Drummer war schon aus dem Wagen gesprungen und sah nun den Jüngeren herausfordernd an. „Wo bleibst du denn?“, schmollte der Kleiner wie ein kleines Kind und Ken konnte nichts anderes tun, als ihn liebevoll anzusehen und auch aus dem Wagen zu steigen. Schnell zog sich der Gitarrist seinen Mantel, Schal und Mütze an. Nur an Handschuhe hatte er nicht gedacht. Dann müsste er sie eben in die Jackentasche stecken, überlegte sich der Laruku Gitarrist. Nachdem er den Wagen verschlossen hatte, sah er kurz Yuki an, bevor er seine Hände in seine Manteltaschen vergrub. „Dann wollen wir mal“, kam es sanft von dem Schwarzhaarigen.
 

„Ken-chan“, konnte der Gitarrist von seinem Freund leise vernehmen. Überrascht über den samtweichen Tonfall seines Freundes sah der Gitarrist auf. Yuki hielt ihm seine Hand entgegen, sagte aber kein Wort nur in seinen Augen konnte man die Bitte erkennen. So ergriff der Größere die Hand des Älteren und zog diesen näher an sich.Ihre Augen trafen sich und in diesem Moment blieb für Ken die Zeit stehen. Diesen Blick der soviel Vertrauen, Freude und Zuneigung offenbarten, zog ihn magisch in seinen Bann. Erneut strich der Größere durch das weiche Haar seines Freundes hatte er die Mütze doch immer noch nicht angezogen. Yuki schloss seine Augen und öffnete seine Lippen zu einem kleinen Spalt. Kurz schnellte seine Zungenspitze über seine Lippen, bevor sie wieder in Yukihiros Mundhöhle verschwand und doch schloss der Musiker nicht seinen Mund, was ihn unglaublich erotisch machte. Hart schluckte der Gitarrist, würde er doch am liebsten seine Lippen auf die des Schlagzeugers legen und dessen Mundhöhle für sich in Anspruch nehmen. Wusste der Braunhaarige denn nicht was er mit seiner Handlung in Ken auslöste? Wie sehr er sich beherrschen musste, um nicht seinen Wünschen nachzugeben? Ken legte seine Hand in den Nacken des Mannes den er so begehrte und zog den Anderen zu sich, so dass dessen Kopf nun an seiner Brust ruhte. Sein Herz schlug um so viele Takte schneller und sein Puls raste, aber das Gefühl dass ihn durchströmte machte ihn glücklich, bis ihm bewusst wurde was er tat, wer der Mann war, denn er an sich gedrückt hielt, als gäbe es kein Morgen. „Du bist mein Freund Yuki“, kam es gepresst von dem Gitarristen der mit diesen Worten den Zauber auflöste und Yukihiro wieder entließ.
 

Der Braunhaarige schenkte Ken ein Lächeln, das dessen Knie weich wurden und er am liebsten den Drummer erneut in seine Arme ziehen würde. So sehr es sich der Schwarzhaarige auch wünschte, so wenig gab er auch seinem Wunsch nach. Statt dessen umschloss er die Hand des Älteren fester und ging Richtung Strand, um an diesen entlang zu laufen, bis die Sonne unter gehen würde.
 

Schweigsam, gingen die beiden Musiker am Strand entlang, genossen die kalte Luft. Ken hatte das Gefühl, dass er freier atmen konnte, war die Luft hier doch so viel klarer als in Tokyo, was seine Lunge freudig wahrnahm. Kälte spürte der Größere keine, auch wenn der Wind um seine Ohren sauste und in sein Gesicht zu schneiden versuchte. Aber die Hitze, die durch die Hand Yukihiros spürte, lag doch seine in die des Kleineren, zog durch seinen ganzen Körper und ließ sein Blut in Wallung bringen. Trotzdem wollte er keine Sekunde lang die Hand des Kleineren los lassen, waren die Gefühle, die Yuki ihm unbewusst schenkte einfach zu schön. Ab und zu flog eine einsame Möwe vorbei, die mit ihren Ruf die Ruhe störte, die nur durch das Plätschern des Wasser, das an den Strand gespült unterbrochen wurde. Ken hatte nicht das Bedürfnis zu reden und auch Yuki schien dies nicht zu vermissen. Auch wenn es für viele vielleicht trist war an einem Strand im Winter entlang zu gehen, war gerade die Stille, die sie umgab genau das was er mehr als genoss, hatte die Großstadt nun einmal seinen Lärmpegel.
 

„Schade, dass hier kein Schnee liegen bleibt, das wäre ein wundervolles Bild“, kam es unerwartet von dem Drummer der so die Ruhe unterbrach. Ken schmunzelte über diese Aussage auch wenn er dem Schlagzeuger Recht geben musste. „Dazu hätte es viel kälter sein müssen, damit alles gefriert. So kann der Schnee nicht auf der Salzdecke der Steine und dem Sand liegen bleiben und der Wind trägt die Schicht davon. Aber es wäre bestimmt ein schönes Bild da hast du Recht“, stimmte der Größere zu. „Wird es dir nicht langsam kalt?“, wollte Ken wissen, hatte er doch das Gefühl, dass sein Freund zu zittern angefangen hatte, doch Yukihiro schüttelte nur den Kopf. „Ich will mit dir den Sonnenuntergang sehen“, kam es fast schon trotzig von dem Kleineren. „Es dauert doch auch nicht mehr lange. Schau mal es dämmert schon richtig. Bitte Ken, ich will hier bleiben“, bat der Schlagzeuger und sah seinen Freund mit einem Lächeln an, dass dieser nicht nein sagen konnte. „Dann komm aber näher Yuki, damit ich dich wärmen kann“, bat ihn der Gitarrist, wobei er seine Arme ausbreitete. Erneut schenkte Yuki dem Schwarzhaarigen ein Lächeln dass ihn weich werden ließ und er sich nur wünschte, dass die Zeit still stehen bleiben würde. Yuki schmiegte sich eng an den Größeren und löste damit ein Feuerwerk an Gefühlen in dem Älteren aus. Es tat so gut den Älteren in seinen Armen zu spüren, sanft über dessen Rücken zu streichen, auch wenn das der Drummer kaum spüren würde durch die dicken Sachen die er trug.
 

So standen die beiden Musiker am Strand und sahen der Sonne zu, die sich langsam am Horizont verabschiedete. Die Gefühle die den Schwarzhaarigen durchlebte waren so unterschiedlich und doch überwog schließlich das Gefühl der Geborgenheit und der Vertrautheit. In diesem Moment gab es für Ken nichts schöneres, als Yukis Kopf an seiner Brust zu wissen, seinen gleichmäßiges heben und senken seine Brustkorbes und weiche Haut zu spüren, hatte er seine Hand doch unwillkürlich in dessen Nacken gelegt. Langsam spielte Ken mit den Haarsträhnen, die unter der Mütze herausragten, hatte der Gitarrist dessen Mütze doch etwas nach oben geschoben. Allerdings beließ er es nicht lange bei dem Spiel, begann er doch sanft Yukihiros Nacken zu kraulen, während seine andere Hand zärtlich über den Rücken des Schlagzeugers glitt. Ken genoss es mit seiner großen Liebe hier zu stehen und die Welt um sich herum vergessen zu können, auch wenn ihm seine Handlungen nicht wirklich bewusst waren.
 

Erst als der Horizont die Sonne verschluckt hatte, löste sich der Kleinere von seinem Freund. Liebevoll sah er den Größeren an. „Jetzt können wir gehen“, kam es mit einem Lächeln von dem Drummer, worauf Ken nickte. „Hast du Hunger?“, fragte der Gitarrist, wollte er doch noch mit Yuki ins Asuka, wenn man schon so nah am Meer war, sollte man seiner Meinung nach auch Sushi essen. Kurz überlegte der Schlagzeuger, so als wüsste er nicht, ob er Hunger hätte, oder nicht, bis er lächelnd nickte. „Ich glaube schon, auch wenn ich nicht unbedingt hier weg will“, antwortete der Kleinere. „Du bist süß, Yuki“, kam es von dem Gitarristen, der mit seinem Zeigefinger auf die Nasenspitze des Älteren tippte. „Aber wenn du Hunger hast, sollten wir essen gehen. Ich habe uns einen Tisch im Asuka reserviert. Ich dachte an Sushi. Hast du Lust dazu?“, wollte der Größere wissen, war er doch schon aufgeregt, würden sie nach dem Essen doch zu seiner eigentlichen Überraschung gehen. Das Restaurant war nicht besonders groß und auch wenn es relativ günstig war, war das Sushi das es dort gab, wirklich sehr gut. „Warum nicht? Du hast den Tag geplant und wenn du Sushi essen möchtest, sollten wir Sushi essen gehen“, stimmte der Drummer seinen Freund zu.
 

Wie selbstverständlich ergriff Yukihiro die Hand des Gitarristen, sah ihn dann mit einem seiner wundervollen Lächeln an, bevor er einfach los ging. So liefen die beiden L'Arc~en~Ciel Member zurück um in das kleine Restaurant zu gehen. Ken der bei dieser Geste heiße und kalte Schauer durch seinen Körper fließen fühlte, genoss es gleichzeitig, wie selbstverständlich es der Schlagzeuger nun empfinden musste, ihn zu berühren und sei es nur seine Hand. Ken wollte aber mehr, viel mehr, so begann er darüber nachzudenken, ob er Yukihiro seine Liebe gestehen sollte, oder ob es nicht doch besser war, wie in all den Jahren zu schweigen, wenn er die Freundschaft nicht riskieren wollte. So schwieg der Schwarzhaarige den ganzen Weg über und war dem Drummer dankbar, dass dieser ihn in seiner Gedankenwelt ließ. Der Jüngere hatte ein klein wenig das Gefühl, dass Yuki wusste, worüber er nachdachte, schien sein Lächeln doch so wissend zu sein. Fast hätte er bitter aufgelacht. Woher sollte Yuki wissen mit welchen Gedanken er sich wieder plagte, hatte er diesen Wunsch doch so oft in sich gehegt und es dann doch nie getan. Statt dessen hatte er sich ein Abenteuer gesucht, um seine Sehnsucht zu stillen, die bald darauf immer zerbrochen waren, war der Schwarzhaarige doch mit seinen Gedanken immer bei dem Schlagzeuger gewesen und so nie wirklich glücklich. So kam er schnell zu dem Ruf, den er nun hatte und letztendlich hatte er alles getan, um sich diesen Ruf aufzubauen, wollte er doch nicht das Yukihiro spürte, dass er alles tat um seine Gefühle die er für ihn hegte zu verstecken.
 

Schneller als Ken gedacht hatte, waren sie an dem Restaurant und der Gitarrist löste sich von seinen Gedanken, die ihn traurig stimmten, wollte er doch seinem Freund einen schönen Tag bescheren. Mit einem gequältem Lächeln sah er seinen Freund an, hoffte dabei dass der Braunhaarige noch immer nichts merkte, von dem was in ihm vorging. Aber der Ältere schien keine Anstalten zu machen, zu fragen, was der Größere hatte, strich nur immer wieder sanft mit seinem Daumen über Kens Handrücken, was ihn zusätzlich irritierte. Wollte Yuki ihn etwa beruhigen? Wenn ja, wovor? Wusste er etwa doch mehr, als Ken vermutete? Aber wie, hatte er sich doch immer vorgesehen damit seine Gefühle unentdeckt blieben. „Ich weiß zwar nicht, worüber du nachdenkst, aber lass uns den Rest des Tages genießen. Denken kannst du noch, wenn ich nicht mehr bei dir bin“, kam es so zärtlich von dem Drummer, dass die Stimme des Älteren ihm einen wohligen Schauer über den Rücken jagte. Darauf konnte der Jüngere nur nicken, drückte aber Yukihiros Hand kurz etwas fester, bevor er den Griff wieder lockerte und eins seiner berühmten Lächeln auflegte und zustimmend nickte. „Dann lass uns jetzt mal essen gehen. Ich habe einen Bärenhunger“, kam es von dem Gitarristen, wollte er sich doch an den Rat halten und die wenigen Stunden, die er mit seiner Liebe heute noch verbringen durfte in allen Zügen genießen.
 

Als die beiden Laruku Mitglieder an einem kleinen Tisch etwas abseits saßen, sah sich Ken kurz in den Räumlichkeiten um. Er liebte die japanische Küche und er liebte es, wie die japanische Restaurants eingerichtete waren. Einfach aber stilvoll. Ken zog sein Feuerzeug aus der Tasche und zündete die Kerze an, die auf dem Tisch stand. „Romantisch“, flüsterte Yuki, worauf Ken nur grinste, wollte er doch nicht zugeben, dass dies seine Intention gewesen war, als er das kleine Wachsgebilde entflammt hatte. „Sake?“, wollte Ken wissen und Yuki stimmte mit einem Nicken zu, passte es doch einfach zu dem reichhaltigen Sushibuffet, von denen sie sich bedienten, bevor sie beide mit vollen Bäuchen sich etwas nach hinten lehnte. „Das war wirklich gut“, kam es von dem Braunhaarigen mit einem zufriedenen Seufzen, bevor er sich wieder zurecht setzte. „Fahren wir jetzt wieder nach Hause?“, fragte Yuki nach, „dann können wir bei mir vielleicht noch einen Film ansehen“. „So verlockend dein Angebot auch ist, aber eine kleine Überraschung habe ich doch noch für dich. Danach können wir ja weiter sehen“, lächelte Ken. „Wenn du soweit bist“, mit diesen Worten stand Ken auf und reichte wie so oft in letzter Zeit seine Hand dem Mann den er liebte, die dieser auch ohne Zögern erneut an nahm.
 

Ken führte seinen Freund zum Heliport der Stadt, wo schon ein Helikopter auf die beiden wartete. „Du bist verrückt“, strahlte Yuki. „Du willst wirklich mit mir fliegen? Wie kommst du nur immer auf solche Ideen“, lachte der Brünette, zog aber Ken schon hinter sich her, bevor dieser antworten konnte. Dem Schwarzhaarige machte es Freude zu sehen wie sich der Ältere schon in den Helikopter setzte und auf seinen Freund wartete, der noch mit dem Piloten die Route besprach, auch wenn er dies schon alles telefonisch geklärt hatte. „Komm schon Ken-chan, ich will endlich los“, kam es ungeduldig von Yukihiro, der seine Hand ausstreckte, um den Gitarristen in das Fluggefährt zu ziehen. Ken lachte darauf nur und setzte sich schließlich neben den Kleineren. „Hauptsache, du fängst nicht zu beten an und machst so ein Gesicht wie Tetsu und Hyde, wenn wir starten“, grinste der Jüngere. „Ich bin doch kein Angsthase“, empörte sich der Kleinere und sah aus dem Fenster. „Schon gut, war doch nur ein Spaß“, erwiderte der Gitarrist, der Yuki sanft in seinen Arm zog und über dessen Haare strich. Sofort schmiegte sich der Schlagzeuger an den größeren Körper und drehte sich so, dass er in Kens Armen bleiben und trotzdem aus dem Fenster sehen konnte. Yuki legte seine Hände auf Kens Arm und ein leises Seufzen war von ihm zu hören, was den Schwarzhaarigen erneut irritierte, doch wollte er nicht darüber nachdenken, war es doch zu schön Yuki so eng an sich zu spüren. Zärtlich strich er über den Arm des Älteren, als der Helikopter startete und durch den Lärm jegliche Unterhaltung unmöglich machte. Doch der Ausblick machte dies allemal wett.
 

Langsam flogen sie über die Bucht von Tokyo, bevor sie Kurs auf die Stadt nahmen. Sie flogen über das Zentrum Tokyos, dem Bahnhof, Ginza und dem Tokyo Tower, bis sie einen weiteren etwas weiteren Kreis bis nach Roppongi. Dieses Jahr, war dort die Weihnachtsbeleuchtung in weiß und blau gehalten, was in Verbindung mit der kleine Schneeschicht wunderschön aussah. Ken liebte die Roppongi, da dort immer die schönste Straßenbeleuchtung zu Weihnachten gab und auch dieses Jahr wurde er nicht enttäuscht, als er das blau weiße Lichtermeer unter sich sah. Tokyo sah aus, als wäre es in Schnee und Eis erstarrt und nur das Aufleuchten einer Scheinwerfer vermittelte das pulsierende Leben der Stadt. Im Gegensatz dazu verbreitet die orangefarbene Beleuchtung des Haupteingangs des Einkaufszentrums „Plaza 66“ einen herrlich warmen Glanz. Doch zu schnell waren sie schon darüber geflogen und um nun das Metropolitan Government Building in Shinjuku zu umfliegen, einem der höchsten Gebäude der Stadt, bevor sich der Helikopter zurück zu dem Heliport nach Urayasu flogen.
 

Erst als der Helikopter wieder auf festen Boden stand, löste sich Yuki aus der Umarmung des Größeren. „Hat es dir gefallen?“, wollte Ken wissen, worauf Yuki nickte. „Tokyo ist wunderschön“, kam es von dem Schlagzeuger. //Du bist wunderschön//, ging es Ken durch den Kopf, der wie unzählige Male seine Hand in seinen Mantel gleiten ließ um den Engel in seine Hand zu nehmen. Ein zärtliches Lächeln legte sich auf seine Lippen, war der Musiker doch froh seinen Geliebten erneut überrascht und eine Freude gemacht zu haben. Ein leises Gähnen war von dem Schlagzeuger zu hören, dass er wohl zu unterdrücken versucht hatte, doch ließ sich nichts gegen die Natur ausrichten. „Lass uns nach Hause“, lächelte der Gitarrist, ergriff Yukis Hand, ohne sich weiter darüber Gedanken zu machen und führte den Älteren zu seinem Auto.
 

Yukihiro schmiegte sich in den Beifahrersitz und schloss seine Augen, als Ken sich hinter das Lenkrad klemmte, um zurück nach Tokyo zu fahren. Der Gitarrist sah kurz zu seinen Freund, wollte er diesen doch in ein Gespräch verwickeln, doch bemerkte er, dass der Schlagzeuger eingeschlafen war. Erneut lächelte der Jüngere, konzentrierte sich dann aber auf die Fahrbahn und doch gingen seine Gedanken immer wieder zu seinem Freund. Er hatte jahrelang darauf gewartet, gehofft und sich danach gesehnt den Drummer seine Gefühle zu offenbaren und nur die Angst vor Ablehnung hatte ihn sich zurück gehalten. Doch er wollte das alles nicht mehr. Er wollte das Yuki ihm gehörte. Er wollte ihn küssen und streicheln dürfen. Er wollte endlich seine Wünsche nachgeben dürfen. Yuki hatte seine Hand gehalten, sich an ihn gelehnt und der sanfte Kuss auf seiner Stirn und seiner Wange hatte er auch nicht vergessen. In diesem Moment erschien es dem L'Arc Gitarristen, als ob vielleicht auch Yukihiro etwas für ihm empfand...oder war es nur Freundschaft? Ken war hin und her gerissen. Er wollte endlich Gewissheit und so beschloss er über seinen Schatten zu springen und dem Schlagzeuger seine Gefühle zu offenbaren.
 

Mit diesem Entschluss, parkte er schließlich vor Yukihiros Haus. Sanft weckte er den Mann den er so liebte und den er jetzt vielleicht als Freund verlieren sollte, doch die Ungewissheit war so quälend dass es Ken nicht mehr aushielt. Als er die sternenklaren, warmen und doch so magisch alles verschlingende Seelenspiegeln des Älteren sah, schluckte er hart. „Bin ich schon wieder eingeschlafen?“, fragte Yuki mit einem seiner Lächeln, die Ken so verrückt machten. Seine Lippen waren so trocken, seine Kehle so ausgedörrt und sein Herz raste und doch wollte er es endlich los werden. „Yuki...“. Fragend wurde er von dem Drummer angesehen. Hart schluckte Ken, bevor er erneut ansetzte. „Yuki...ich muss dir etwas sagen“, kam es schließlich von dem Jüngeren, doch bevor er weiter reden konnte legte Yukihiro seine Finger auf seinen Mund, brachte ihn somit zum schweigen. „Ich weiß Ken-chan“, flüsterte der Brünette, der sanft mit seinen Fingerspitzen über seine Wange strich. Erneut lächelte Yukihiro den Gitarristen an, als er die Wagentür öffnete und in der Dunkelheit verschwand und einen völlig verwirrten Gitarristen zurück ließ.

Du bist die schönste aller Gaben

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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