Zum Inhalt der Seite

Beloved Assassin

Geliebter Mörder
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die gewonnene Traumreise in den Abgrund

„Alles ist durchwühlt“, sagte Sakura wütend und warf dabei noch mehr in ihren Schränken durcheinander. „Was zum Teufel wollen die von mir? Glauben die, ich hab hier irgendetwas versteckt?“

Sasuke, der aus dem Fenster sah und die Straße beobachtete, zuckte nur mit den Schultern und enthielt sich einer Antwort.

„Aber sicher, ich meine … die Wohnung einer jungen Frau zu ramponieren, gehört ja dazu. Was bringt es, sie einfach nur erledigen zu wollen – kann ja sein, dass sie geheime Papiere über geheime Projekte von geheimen Organisationen geheim hält, die so verdammt geheim sind, dass sie selbst gar nichts davon weiß!“

„Höre ich Sarkasmus in deinem Ausbruch?“ Sasuke schaffte es nicht, sich diesen Kommentar zu verkneifen.

„Sarkasmus?“, höhnte Sakura lautstark und versuchte wenigstens etwas Ordnung in ihr Wohnzimmer zubringen, in dem nicht einmal mehr eine Vase auf ihren Platz stand. „Ich habe einen Ausbruch tobender Wut und Empörung! Sieh dich doch hier um! Ganz ehrlich, was rechtfertigt es, dass die meine Einrichtung so zerlegt haben? Wie hirnverbrannt kann man sein, dass man in meinem Kleiderschrank wühlt? Was glauben die, da zu finden außer Klamotten? Ich verstecke weder illegale Einwanderer, noch Drogen oder Waffen, noch weiß der Fuchs!“

„Vielleicht verbotene Bücher?“ Sasuke grinste spottend, und diesmal war es Sakura, die genervt die Augen verdrehte.

„Sag mal, hast du letzte Nacht in einer Witzkiste geschlafen? Setz wenigstens dein Asta-La-Vista-Baby Gesicht auf, das wäre für diese Situation wesentlich passender! Ich tick hier doch aus, und … Oh Gott, siehst du das?“ Sakura griff nach ihrer Tasche, in der sie sämtliche Bücher aufbewahrte. Das Sasuke ihr dabei einen vernichtenden Blick zuwarf, ignorierte sie vollkommen. „Das kann doch nicht …“ Sie zog eines ihrer Bücher heraus, beziehungsweise was davon noch übrig war. Mehr und mehr Seiten fielen lose hinaus, und jedes weitere Buch sah nicht besser aus. „Wie kann man nur?“, rief sie und fuhr sich durch die Haare. „Warum machen die meine Bücher kaputt?“

Sasuke kniete sich neben Sakura und blätterte in einem zerrissenen Buch. Gerne hätte er seine Aussage von vorhin wiederholt, doch Sakura ging ihm mit ihren Kontersätzen zu weit. Würde sie ihn noch etwas mehr reizen – er wüsste nicht, wie lange er sich beherrschen konnte.

„Was suchen die?“, wisperte Sakura, für die die Entweihung ihrer Bücher schlimmer war als das Aufschlitzen ihrer Polstermöbel. „Können die mich denn nicht einfach anrufen und fragen? Das ist doch …“ Sakura fuhr erschrocken zusammen, als in diesem Moment auch wirklich das Telefon klingelte. Sie sprang auf, noch ehe Sasuke sie aufhalten konnte, nahm ab und brüllte kräftig in den Hörer, was sie sich alle einbildeten.

„Oh …“, entfuhr es ihr verlegen, wie sie Naruto am anderen Ende hören konnte – ebenfalls brüllend und meckernd, was sie sich denn dabei dachte, alleine mit Sasuke nach Shibuya zu fahren.

„Tut mir leid …“, entschuldigte sie sich hastig. „Wirklich. Aber … die haben alle meine Bücher zerschnitten und auseinander genommen. Sogar das über Quantenphysik, Naruto! Da waren meine ganzen Notizen zum Campton-Effekt drin, die Heisenbergsche Unschärferelation, und … Gott, ich hatte da auch die Aufzeichnungen zur Schrödingergleichung! Was mach ich denn jetzt? Das war wochenlange Arbeit und … Natürlich habe ich nichts getrunken, Naruto!“, zischte Sakura wutentbrannt, wie ihr bester Freund erneut zu schreien begann und ihr so verdeutlichen wollte, wie egal das jetzt alles wäre. „Und nein, ich gebe ihn dir nicht!“, fauchte sie hinterher, als er unverschämterweise Sasuke sprechen wollte. „Vergiss es …“

„Gibt her“, sagte es hinter ihr mürrisch, und ehe Sakura überhaupt reagieren konnte, hatte Sasuke das Telefon genommen. Während den ganzen drei Minuten, die Naruto offenbar ohne Pause auf ihn einredete, sagte er nur zwei Worte: Ein genervtes „hmm“, und kurz bevor er auflegte ein verachtendes „Verrecke!“

„Wir gehen“, sagte er kurz angebunden, und Sakura, deren Nerven ein weiteres Mal wankten, nickte nur. Sie klaubte eiligst das wenige zusammen, das von ihren teuren Universitätsbüchern übrig war, doch als sie Sasuke hinaus folgen wollte, klingelte das Telefon ein zweites Mal.

„Jetzt aber!“, sagte sie giftig und schnappte den Hörer, in den sie abermals die fluchenden Worte von vorhin rief. Es folgte eine längere Pause, und als Sakura die Farbe aus dem Gesicht wich, griff Sasuke instinktiv in seine Tasche und ging zu ihr zurück.

„Danke“, war das einzige, was sie dem Anrufer entgegnete, ehe sie auflegte. Als könne sie keine Sekunde länger stehen, ließ sie sich auf das zerstörte Sofa fallen und sah starr aus dem Fenster.

„Wer war das, Sakura?“, fragte Sasuke sofort, griff sie am Arm und zog sie mit sich aus der Wohnung. „Sag schon!“

„Kaito“, erwiderte Sakura abwesend. „Das war Kaito …“

„Wer soll das sein? Reiß dich zusammen, verdammt!“ Er zerrte sie die Treppe hinunter, blieb dann aber im Aufgang stehen. Unsanft drückte er sie gegen die Wand und sah zuerst mit geschultem Blick auf die Straße, ob er irgendeine feindliche Handlung erkennen konnte. „Sag's mir endlich!“

„Ein … ein Freund, aus Kyoto.“ Sakura schloss die Augen und ihre Lippen bebten, als sie weiter sprach. „Er hat … er hat’s herausgefunden und … er musste abhauen, hat er gesagt … sie wären ihm auf die Schliche gekommen …“

„Was hat er raus gefunden?“, fragte Sasuke scharf.

„Warum …“, wisperte Sakura, ließ sich an der Wand zu Boden gleiten und vergrub ihr Gesicht in den Händen. „Scheiße“, sagte sie. „Scheiße, scheiße, scheiße!“ Sie fing an zu schluchzen, krallte sich in die eigenen Haare und hoffte, sich durch den Schmerz ablenken zu können. „Diese Dreckskerle, diese verdammten Wichser! Das ist meine Schuld! Alles ist meine beschissene Schuld!“

„Hör auf auszuticken!“ Sasuke zog Sakura grob auf die Beine. „Was hat er gesagt? Red endlich!“

„Er will nach Südkorea, aber er weiß nicht, ob sie ihn vorher kriegen. Was, wenn sie ihn erwischen? Sie werden ihn töten, Sasuke!“

„Sag mir, was er gesagt hat, Sakura! Was hat er raus gefunden? Warum sind sie hinter dir her? Ist es doch wegen deinem Vater, oder …“

„Nein“, sagte Sakura, befreite sich aus Sasukes Griff und ging ein Stück rückwärts. Sie begann unerwartet zu lächeln, und dann, einfach so, kicherte sie leicht. „Es ist … es ist absurd. Es ist total … Naruto wird sich hinschmeißen, er wird … er wird sich kaputtlachen und …“ Sie schüttelte den Kopf und Sasuke nahm an, sie hätte nun völlig den Verstand verloren. Er war nicht einfach nur überrascht, wie sie grinsend vor ihm stand, obwohl sie eindeutig vor Anspannung zu zittern schien – er war fassungslos.

„Was hat er gesagt“, wiederholte Sasuke seine Frage, und er klang dabei so bedrohlich, dass Sakura sich auf die Lippen biss, um nicht weiter zu grinsen.

„Es ist verrückt“, sagte sie mit hoher Stimme. „Total verrückt. Das glaubt … das glaubt niemand. Du wirst es auch nicht, man … man würde dich ja auch für verrückt erklären!“

„Sakura!“ Sasuke schnappte das Mädchen an den Schultern und schüttelte sie. „Sag es sofort!“

„Ein Rätsel“, presste sie zwischen den Lippen hervor, ehe sie wieder lachen musste. „Wegen einem dummen Rätsel des Nihon Ki-in.“

„Nihon Ki-in?“

„Ein Verlag“, erklärte Sakura, die nach wie vor amüsiert wirkte. Doch Sasuke stand ihr nah genug, um die Tränen in ihren Augen zu sehen. „Er veröffentlicht Zeitschriften über das Go-Spiel. Er verkauft auch Artikel, eigentlich ist es ein Verein, aber … ich les die Zeitschrift manchmal. Ich hab früher viel gespielt und ich war auch gar nicht schlecht, doch eigentlich …“

„Komm zum Punkt, wir haben keine Zeit!“

Sakura grinste, schüttelte wieder den Kopf und zuckte mit den Schultern. „Ich hab an einer Verlosung teilgenommen. Man sollte ein Rätsel lösen, mehr nicht. Der Hauptgewinn war eine Reise nach New York. Ich habe … mitgemacht, ich hab meine Lösung an die Adresse geschickt und … anscheinend den absoluten Gewinn erzielt. Peng!“, machte Sakura und plötzlich verebbte ihr Lächeln. „Da war ein Code drin … Ich hab den Code gelöst, anstelle des Rätsels. Vielleicht kam so etwas wie ‚Traumreise’ raus, aber ich bin immer wieder auf ein paar Zahlen gekommen – ich dachte, das wäre was ganz Kniffliges, obwohl ich es sehr simpel fand, aber … Ich hab statt des gesuchten Lösungswort das Datum eingeschickt, an dem das nächste Schiff in Yokohama einläuft. Beladen mit zig Kisten reinem Ecstasy!“ Sie schauderte heftig. „Kaito sagt, im Verlag wäre einer von ihnen gewesen, der das heimlich überwachen sollte – eigentlich war das Datum in dem Rätsel versteckt, damit die Käufer nur Bescheid wussten. Aber ich … ich musste die Scheiße ja lösen, und als die raus fanden, wer mein Vater ist … die dachten natürlich, es wäre eine Drohung aus Kyoto, die ich diesen Leuten unterbreiten sollte. Das mein Vater auch Bescheid wüsste eben, und … Ist das nicht …“ Sakura liefen längst Tränen die Wangen hinunter, doch versuchte sie wieder zu lächeln. „Ist das nicht irre? Ist das nicht … bescheuert? Die sind doch dumm! Die sind so dumm und machen einen Fehler, weil alle Welt ihren Code hätte knacken können, und mich wollen sie dafür …“ Ihre Stimme versagte, und sie schaffte es nicht einmal mehr zu stehen. Sie griff nach der Tür im Aufgang und hielt sich verkrampft daran fest, derweil sie die Augen zusammenkniff und einfach weiter weinte.

Für Sakura war die Wahrheit am Ende zuviel geworden. Sie zu begreifen war das eine; um sie aber zu akzeptieren, bedurfte es weit mehr Nerven, als sie in diesem Moment noch aufzubieten hatte. Sie verlor sich in ihren Tränen, und niemand war bei ihr, der sie hätte trösten können.

Naruto war im Anwesen und konnte von alledem nichts ahnen. Kaito flüchtete, bemüht sein eigenes Leben zu retten. Und Sasuke war dort, wo ihn seine Wut beherrschte.

In seinem tiefsten Innern, in dem es außer Hass und Bitterkeit nur die todbringende Dunkelheit gab. Doch galt sie seit langem nicht mehr Sakura, deren Augen für ihn zum ersten Mal zu ihren eigenen, traurigen Augen geworden waren.

Sie galt den Menschen, die ihre Augen so traurig haben werden lassen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (13)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Saika_a
2010-01-05T18:39:37+00:00 05.01.2010 19:39
Sasuke macht sich ja richtig gut°°)
aber sag mal ehrlich. Wie kommst du auf solche Ideen? ich wäre niiiiie darauf gekommen, wie du ihre Vergangenheit auflösen würdest. Du schreibst einfach völlig undurchschaubar... atemberaubend!!!
°><°
Von:  Sakura-Jeanne
2010-01-05T17:30:58+00:00 05.01.2010 18:30
hammer kapitel
freue mich wenn es weiter geht

man wenn sakura gewusthätte für was der code/lösungswort wahr dann hätte sie s nie gelöst, aber dass deswegen sakura umgebrachtwerden soll und sasuke taut entlich auf
Von: abgemeldet
2010-01-05T17:23:42+00:00 05.01.2010 18:23
Ach du scheiße
das is ja mal n krasser grund warum sie hinter sakura her sind
aber das was sasuke zum schluss denkt is schon i-wie süß!!
schreib schnell weiter
war wieder ein klasse kappi<33333
gglg
nami ^-^


Zurück