sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr
TEIL I
„sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr“
Es fängt an … mit Zuggeflüster
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„… Psst! Alice, hast du schon gehört? …“
„… Lily … Potter … das … Winkelgasse … kannst du das glauben? … “
„… und die Haare! …“
„… und was ist mit Mel?“
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Rumpel,
rumpel,
bumms.
Schmerzensächzen.
„Scheiße, Black. Kannst du nicht ein Mal aufpassen?“
„Klappe, Evans. Zumindest bin ich schön.“
Lily stoppt, ihren schmerzenden Hintern zu reiben. Sie schaut Sirius an, als würde sie abschätzen wollen, ob er sie nur auf den Arm nimmt. Sirius holt mit seiner Rechten einen Handspiegel hervor, mit der anderen wuschelt er sich durch die Haare.
Unfassbar.
Lily verdreht die Augen: „Geh weg, bevor ich dich verhexe, Black.“
Sirius’ Blick wandert desinteressiert (und arrogant, denkt sie sich, sehr arrogant) über ihren Körper – so wie er es nun mal bei jedem Mädchen macht – und bleibt an ihrem Schülersprecherabzeichen hängen. Ein breites Grinsen glüht sich in sein Gesicht, strahlend und nervig, mit sehr hoher Marauderqualität.
(Uh-oh.)
(Das sieht nicht gut aus.)
„Viel Spaß mit deinem Schulsprecher“, flötet Black superfröhlich und bahnt sich anmutig seinen Weg durch den Hogwartsexpress. Sie schluckt. Klingt, als ob sie dieses Jahr gefährlich leben müsste.
Als sie in das Schulsprecherabteil eintritt, ist sie beinahe nicht überrascht, James Potter zu sehen, mit den langen Beinen auf ihrem Sitzplatz, Vergissmichnichtkaugummiblasen machend und im aktuellen Besenstil blätternd. Aber auch nur beinahe.
Deswegen fallen ihr vermutlich auch die Taschen aus den Händen, deswegen ist da dieses Ziehen im Bauch. Das merkwürdige Gefühl, wenn ihr Herz schneller schlägt, als gesund für sie ist, und sie nervös über den Stoff ihrer Jeans fährt.
„James.“
„Lily.“ Er lächelt sie an, irritierend (und irritiert? Sie weiß es nicht genau, kann es nicht wirklich definieren). Diese Sommerferien hat er ihr „nur noch“ (hüstel, hüstel) eine Eule pro Tag geschickt, hat er ihr nur noch kurze Notizen geschickt. Keine ellenlangen ‚Liebste-Lilyflower-ich-lieeeeeeeeeeebe-dich-so-sehr-dass-ich-versehentlich-aus-dem-Fenster-gefallen-bin-aber-keine-Sorge-meine-Mutter-kennt-ein-paar-Heilsprüche’-Briefe mehr.
Wusstest du, wie sehr Pete in dich in der zweiten Klasse verliebt war?
Danke, dass du niemandem von Remus’ Problem erzählst.
Ich hasse Lilien.
James steht auf, greift galant nach ihrem Gepäck und hievt es ins Gepäcknetz. „Dacht ich mir doch, dass du Schulsprecherin geworden bist“, sagt er nebenbei.
Lily lächelt spöttisch: „Kann ich leider nicht zurückgeben.“
„Zicke“, gibt er grinsend zurück, „da steh ich drauf.“
„Und ich hab mich schon gefragt, ob sich irgendwas geändert hat.“ Remus steht in der Tür des Zugabteils, müde aber glücklich.
„Sei nicht albern, Moony“, grinst James zufrieden. „Dachte schon, du schaffst’s nicht mehr pünktlich.“
„Ich bin auch erst vor einer Minute mit Dad vor den Bahnhof appariert.“ Sie wechseln einen bedeutungsvollen Blick. „Ja, Russland … hat sich gelohnt.“
Manchmal fragt Lily sich, ob die Marauder wirklich nur so tun, als könnten sie einander die Gedanken aus dem Gehirn aussaugen, oder ob sie vielleicht bei all der Genialität wirklich so einen krankenidiotischenblödengenialen Zauberspruch entwickelt haben können.
Meistens bleibt es beim ersten.
(Das zweite wäre ja auch zu viel des Guten, huh?)
Remus dreht sich mit seinem warmen, vorsichtigen Lächeln zu Lily um. Sie lächelt zurück und geht die paar Schritte auf ihn zu; weil er der wunderbarste, netteste Junge ist, den sie kennt, weil er sich diese Umarmung verdient hat. Unbeholfen tätschelt er ihr den Rücken (als ob sie beinahe weinen müsste) und ihr kommen Tränen in die Augen (eben weil er sich so verhält, als ob sie beinahe weinen müsste), weil er das alles nicht verdient hat (und weil sie ihre Tage hat, so ganz nebenbei).
James’ Grinsen ist ein bisschen eifersüchtig und ein bisschen verlegen und vor allem glücklich, dass seine Gattin in spe (haha) und sein Kumpel mit dem kleinen pelzigen Problem so gut klarkommen.
(„Die ersten paar Jahre mochte Padfoot dich nicht. Ich kann nicht in jemanden verliebt sein, den die Marauders nicht mögen!“)
„Lilykins, echt mal – wo bleibt meine herzliche Umarmung?“
„Die ist gerade auf dem Uranus gelandet.“
James lacht („Ha, wie witzig, Evans.“) und (aber) in seinen Augen funkelt Ernsthaftigkeit, ganz viel Ernsthaftigkeit. Hochzeitsglockenernsthaftigkeit, Marauderernsthaftigkeit. Lily sagt trocken (wie eine zerknitterte Rosine, jawohl): „Ich verabscheue dich einfach sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr. Da kann man nichts gegen machen, Potter.“
Remus verdreht die Augen auf seine ganz eigene Art und Weise und er schüttelt danach den Kopf und er sagt nichts außer: „Deppen.“
„Wer ist ein Depp?“ Melina steckt den Kopf zum Abteil herein, ihr Lächeln leise und ehrlich und schön, aber auch ein bisschen schief.
(Ich bin der größte Depp, denkt sich Lily.)
(Und – nun, vermutlich hat sie damit sogar recht.)
sehr sehr sehr sehr sehr sehr
TEIL II
„sehr sehr sehr sehr sehr sehr“
Es geht weiter … mit Geisterberührungen
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„Verzeihung, Nick!“
„Sir Nicholas de Mimsy-Porpington, wenn ich bitten darf. Sie beide sind Gryffindors – Sie sollten Ihr Hausgespenst mit Respekt behandeln.“
„Oh, sorry, Sir.“
„Wie geht’s denn Ihrer Durchlaucht?“
„Oh, nicht schlecht. Ich habe während einer meiner Wanderschaften durch das schöne Schloss ein Geistermädchen kennengelernt. Zu Lebzeiten vermutlich nicht meinem Geschmack entsprechend – … aber“, (räusper, räusper), „nun, als Geist hat man“, (n), „es nicht leicht.“
„He, Nick!“
„Sir Nicholas de Mimsy-Porpington!“ (murmel) „Die Lebendigen von heute! Respektieren die Toten einfach nicht mehr!“
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Severus’ Blick verfolgt sie während der ganzen Hutzeremonie (ihrer verdammtnochmalallerletztenohgottohgottohgott) und sie fühlt sich wie in einem pechschwarzen Loch.
Sie weiß noch, sie hat sich früher immer so gefühlt in seiner Nähe, geborgen, weil er mehr wusste als sie, weil er sie akzeptierte (und weil er sie liebte – aber daran will sie wirklich nicht denken) – aber früher war auch noch genug Farbe in ihrem Kopf, um aus dem Schwarz ein Bunt zu machen, um ihn dafür zu lieben, was er war.
Es ist eh egal.
(Vergiss ihn, vergiss ihn. Ein Wispern in ihrem rechten Ohr.)
Severus ist … Vergangenheit.
Und dann ist da noch ein paar Augen, das sie unentwegt durchbohrt. Sanfte Augen, grau, blau, Glas. Ein dunkler Wimpernkranz, ein kleines Lächeln. Blonde kurze Haare.
(„He, French Fry! Du hast meine Frisur geklaut! Man klaut einem Black nicht die Frisur, ohne ungestraft davonzukommen!“
„Beruhig dich, Sirius …“
„Außerdem, Pad, du musst zugeben – sie sieht damit besser aus als du!“
„Das ist ja mein Problem, Pete!!“ (mädchenhaftes Durch-die-Haare-Fahren)
„Sorry, Mel. Du weißt doch, wie Sirius ist.“ (resigniertes Seufzen))
Mel.
An den Händen der Geruch von rotem Leder und alten Büchern und Honig – und und und … und noch mehr.
Jetzt bemerkt sie auch noch James, aber auch nur, weil er anfängt, sie mit Erbsen zu bewerfen.
„Potter, du Idiot.“
„Hallelujah, sie redet mit mir!“
„Weißt du, wie sehr sehr sehr sehr sehr sehr ich dich nicht leiden kann?“
Er grinst nonchalant. „Du weißt, liebste Lily, das ich gar nicht anders kann als es zu wissen, wenn du es mir stündlich ins Gesicht speist.“
„Ich hatte mal einen coolen Onkel“, beginnt Sirius, „der war Drachenbändiger. Und ich hab einen der Drachen mal reiten dürfen – und Mann, der war genauso wie du, Evans!“
Lily verdreht die Augen: „Und weiter?“
„Nun, er hat mich abgeworfen und ich hab mir beide Beine mehrfach gebrochen.“
„Aha. Was ist aus deinem Onkel geworden?“
Sirius zuckt die Schultern: „Weißt ja, wie das ist. Er hatte Pech, wurde auf seinem fliegenden Bike vom Ministerium erwischt, musste fliehen, wurde von den Muggeln in ein Gefängnis gesteckt.“ Er machte eine nachdenkliche Miene. „Ich frag mich, wie’s ihm wohl heute geht.“
James sieht aus, als müsse er jedem Moment seinen Kürbissaft aus der Nase prusten.
„Und mit so was“, sie spuckt die Wörter aus als wären sie Dreckbatzen, „bist du befreundet?“
Als Antwort macht er eine Guck-mich-nicht-so-an-Geste und zieht eine Grimasse. Sie verkneift sich ein Grinsen.
Neben ihr vibriert James beinahe vor Lachen, als Sirius und Peter weiter irgendwelche Späße treiben, Remus wird noch blasser als er sowieso ist, nachdem eine hübsche Ravenclaw ihm im Vorbeigehen einen Zettel zusteckt hat, und lächelt, Amanda und Alice, das doppelte A, das sich nicht mal durch getrennte Häuser trennen lässt, kichern und Alice gibt ihrem Langzeitfreund Frank einen Kuss.
Das Treiben ist bunt und lustig und fröhlich – Löwen sind tapfer genug, für eine ganze Schule gute Laune zu lachen (obwohl sie manchmal davon Muskelkater im Gesicht bekommen).
Dann, auf der anderen Seite des Gryffindortisches sitzen die übrigen Siebtklässler. Fabian und Trevor und Mick und Xinthia und Melina.
Grau. Blau. Glas.
Diese Augen können so schrecklich sein.
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Ein herzliches Danke für die lieben Kommentare zum letzten Kapitel! Ich hatte ein bisschen Stress, deswegen konnt ich sie noch nicht beantworten, aber das kommt noch, keine Sorge.
Ich hab ganz vergessen, zu sagen, dass dies eine KURZFANFICTION bleiben wird, wie viele Teile sie hat, könnt ihr euch selbst denken x)
Wie sagt man so schön: Read & Review! :D
bells-mannequin
sehr sehr sehr sehr sehr
TEIL III
„sehr sehr sehr sehr sehr“
Es nimmt seinen Lauf … mit Gemeinschaftsraumgeplapper
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„Ich lieeeeeeeeeeeebe Kamine! Du nicht auch?“
„Klar.“
„Hach, die sind einfach so wunderbar gemütlich und romantisch und – weißt du was, Lily? Meinen allerbesten Kuss, den will ich hier haben! Vor genau diesem Kamin, in genau diesem Sessel!“
„Du weißt schon, dass damit die Jungsauswahl um fünfundsiebzig Prozent sinkt, Mel?“
„Mach dir keine Sorgen, ich werde mich nur in jemanden verlieben, der fähig genug ist, mich genau vor diesem Kamin zu küssen!“
„Klar, Mel. Alles was du sagst …“
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„Ehrlich, Fräulein Schulsprecherin. Wenn du nachts mit mir in ’ner Besenkammer rummachen willst, musst du das doch nur sagen …“
„Halt die Fresse, James.“ Lily zieht James weiter den leeren Korridor entlang, schaut sich vorsichtig um, bis sie an einer … Wand (einer 0/8/15-Wand, um genau zu sein) stehen bleiben. Sie zückt ihren Zauberstab, tippt dreimal gegen den Stein und murmelt etwas, was James nicht versteht. Plötzlich erscheint eine Tür aus dunklem Holz und Lily öffnet die Tür, zieht James herein, schließt sie wieder hinter sich ab.
„Wow“, zieht James das Wort lang. Das Zimmer ist klein und gemütlich und voller Bücher. „Wow“, wiederholt er. „Nicht schlecht. Wann hast du den gefunden? Von dem wussten ja noch nicht mal die Marauders!“
Lily schaut ihn abschätzig an. „Ihr seid glücklicherweise nicht der Maßstab der Welt. Mel und ich haben im zweiten Jahr gesehen, wie die beiden Schulsprecher da dauernd reingegangen sind. Jetzt gibt es die Schulsprecherwohnung für die Meetings, deswegen steht das hier wohl leer.“
„Und wozu die Geheimniskrämerei?“
Lily grinst (James hat schon immer gefunden, wenn sie lächelt, ja, dann sieht es so aus, als würde ein Licht angehen, vielleicht eine Schreibtischlampe. Ja, das passt. Wie die, die sie im Muggelunterricht durchnehmen.): „Na, einfach aus Spaß.“
Dann wird sie wieder ernst (und ihr Licht geht immer so schrecklich schnell aus). James runzelt die Stirn, fährt sich einmal durch die Haare, in einer Art, die sie persönlich abstoßend - und trotzdem irgendwie anziehend – findet (und der Rest der Schule: haaaaaaaach).
Sie holt tief Luft und sagt dann mit Ruhe: „Ich wollte mir dir reden. Wegen letztem Jahr. Wegen … uns.“
Abrupt steht James von seinem Sessel auf, aber sie kann in dem Licht, das sich in seiner Brille reflektiert, nicht erkennen, was seine Augen sagen. Diese Augen, die immerzu reden. „Sorry, Evans. Ich muss los.“
Sie starrt noch lange die Tür an, die er leise hinter sich geschlossen. Manchmal, da ist er einfach nur sehr sehr sehr sehr sehr dumm.
-
„Mel hat die Quidditch-tryouts angesetzt, Prongs.“
„Hm-hm“, nickt James, während er in Moonys Kräuterkundenotizen blättert, beiläufig etwas in seinen eigenen wegstreicht. Das Kratzen der Feder auf dem Pergament ist das einzige Geräusch, das James macht.
„Alter, was ist mit dir los?“
„Hm-hm …“
„James.“
„Hm-hm.“
„Die Hollyhead Harpies haben die Quidditchweltmeisterschaft gewonnen.“
„Hmmmm.“
„Potter!“
„Evans?“ Prongs schreckt aus seinen Gedanken auf und runzelt die Stirn: „Was ist denn, Padfoot?“
Für einen Moment weiß Padfoot nicht, wie er darauf reagieren soll.
Dann schlägt er Prongs.
„Mann, das kann doch nicht angehen! Du denkst sogar auf kräuterkundisch an Lily! Kann ja sein, dass sie toll ist und heiß und wunderbar – aber hör auf, an sie zu denken, wenn ich versuche, mit dir zu sprechen.“ Er lässt die Worte wirken. „So, und jetzt zum Mitschreiben, Prongs: Ich soll dir von French Fry ausrichten, dass am Samstag Try-outs sind.“
„Fry?“ Schon wieder! Er driftet schon wieder ab!
In Momenten wie diesen will Sirius seinen besten Kumpel am liebsten hart in die Eier treten. Ehrlich, wie krank kann man denn sein? Mit Mädchen ist man entweder befreundet oder man fickt sie (liebt sie) oder gar nichts davon, aber man macht sich bei Merlins Zauberstab nicht so verdammt viele Gedanken über sie.
„Ehrlich, James, du hast mir nie erzählt, was da letztes Jahr wirklich abging. Du hast dich sonst auch nicht drum gekümmert, wenn irgendeine Pussy in dich verknallt ist – du hattest immer nur Augen für Evans. Was war mit French Fry so anders?“
In diesem Moment kommt French Fry durch das Portraitloch herein und als sie einen Blick auf James wirft, wird sie aschfahl. Sirius (der einfach das richtige Gespür für Klatsch und Tratsch hat, wie Remus jetzt einwerfen würde) dreht sich automatisch in Richtung Mädchenräume, wo (achherrje) eine wunderschöne Lily herunterschreitet.
(Das ist Sirius Black schon früh aufgefallen. Wie schön sie ist. Was für eine gerade, anmutige Haltung sie hat. Selbst, wenn Lils nur dasteht, selbst, wenn sie Prongs anfaucht, er soll aufhören, sie anzusehen, als wäre sie eine perfekte Kürbispastete, hat sie die Grazie, mit auch er selbst geboren ist.)
(Nein, er ist natürlich nicht arrogant.)
Ihre Haare liegen in Locken auf ihren Schultern und ihre Augen leuchten und ihr Mund ist ein ganz kleines bisschen geöffnet, als wolle sie etwas sagen, und … und …
… und (!)…
… es kommt nie dazu.
Einen Moment flackert das Licht und dann, für einen winzig kleinen Augenblick, da spürt Sirius plötzlich das Gewicht der Welt, ganz romantisch gesagt. Er hört sein Herz schlagen und er spürt, dass er auf der Welt ist, aber dass es auch ein oh-so-viel-größeres Universum gibt, das ihm sagt, du bist nichts wert (aber hey, das haben seine Eltern auch schon gesagt, das ist in Ordnung).
Für diesen winzig kleinen Augenblick sieht er etwas, das er nie ganz verstehen wird.
Da sind Melina Frys graue, graue Augen.
Lily Evans’ Kräuterkundebuch, zu Boden fallend.
James Potters Hände.
Er wird es nie verstehen.
(Aber das ist okay, weil, schließlich ist er nicht Moony oder so.)
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Und das nächste Kapitel ist online. Wiedermal bedanke ich mich herzlich bei meinen Reviewern und hinterlasse euch ... hm, Cookies und Pancakes C:
Wie immer würde ich mich über Feedback freuen <3
bells-mannequin
sehr sehr sehr sehr
Teil IV
„sehr sehr sehr sehr“
Die Lösung nimmt Anlauf … mit Zauberstabbewegungen
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„Nun, vergesst nicht die nette Bewegung aus dem Handgelenk, dir wir geübt haben! Wedeln und flicken, vergesst das nicht, wedeln und flicken. Und das Wort ordentlich auszusprechen, ist auch sehr wichtig – vergesst niemals den Zauberer Baruffio, der anstatt „s“ „f“ gesagt hat und plötzlich mit einem Buffalo auf seiner Brust auf dem Boden lag.“
„Wetten, Flitwick sagt das auch noch zu unseren Kindern und deren Kindern und deren Kindern und –“
„– wir haben den Punkt verstanden, Alice.“
„Oh. Cool.“
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James sieht, wie Lily den Rest der Treppe heruntergleitet, wie ein anmutiges Gespenst (so blass wie sie gerade geworden ist) (aber sie sieht trotzdem so schrecklich, schrecklich schön aus), und dann sieht er Mel, deren Blick glassplitterig und gehetzt ist. Sie ist nervös. (Wenn sie nervös ist, holt sie automatisch ihren Zauberstab hervor und spielt mit ihm herum und wenn sie ganz nervös ist, sprühen sogar noch grüne Funken, als wäre sogar ihre Panik mit Zauberei ausgefüllt.)
Mels Blick huscht zwischen Lily und ihm und Sirius umher, dieser gläserne Blick, grau, grau, grau.
„James“, sagt sie irgendwann.
Die Entscheidung.
„Ich möchte mit dir reden“, sagt sie. Mel. Melina Fry. French Fry.
(Es sind so viele Namen für ein Herz.)
Er nickt und steht auf und er hoffthoffthofft, dass Sirius vielleicht ein Mal in seinem merlinverdammten Leben zur richtigen Zeit ein Spast sein kann. Aber Sirius ist leise und er starrt Lily an, die schöne Lily, die auf der letzten Treppenstufe verharrt (denn egal, wie sehr er sich auf Mel konzentrieren möchte, aus diesem einen Winkel seines Herzens, der mit seinen kurzsichtigen Augen verbunden ist, da sieht er immer Lily. Wird er immer Lily sehen.) Mel holt tief Luft und James denkt beinahe, sie saugt ihm seinen Atem aus dem Mund, so hohl fühlt es sich gerade an.
In Mels Augen stehen Tränen, die Licht zerbrechen könnten, wenn sie wollten.
Und dann seufzt und weint und lacht und grinst und schreit und sagt sie: „Ich liebe dich, James.“ Und (aber) sie lächelt, obwohl sie weiß, dass sie gerade eine Entscheidung getroffen hat.
Entscheidedichentscheidedichentscheidedichentscheidedich.
Er ist froh, dass er das nicht mehr denken muss. Er weiß, er hat noch die einfachste Stellung in diesem Etwas, von dem er nicht genau weiß, wie er es sonst nennen soll.
Mel fährt mit der Hand über ihren Zauberstab, als wäre es ihr zögerndes Herz. „Kommst du, James?“
Er nickt nur, obwohl er weiß, dass er Lily damit wehtut, aber etwas anderes könnte vielleicht noch mehr wehtun, und deswegen entscheidet er sich für das kleinere Übel. Sie gehen aus dem Gemeinschaftsraum, Mel zwei Schritte vor James.
Sehr sehr sehr sehr selten gibt es Momente, in denen James Lily sieht, aber nicht sieht. Für solche Momente gibt es meistens einen serious Sirius, einen sanften Werwolf, Einfach-nur-Peter und das doppelte A.
Für diesen einen besondersten Moment, da gibt es nur Sirius’ Blick.
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„Willst du uns nicht erzählen, was letztes Jahr passiert ist, Lily?“ Remus’ Blick ist besorgt. „Wir sind deine Freunde, Lily. Und wir sind James’ Freunde. Und Mels. Es tut einer Freundschaft nicht gut, so viele Geheimnisse zu haben.“
Dabei wandert sein Blick zu Peter, der neben ihm in seinem Lieblingssessel sitzt und mit Sirius auf der Maurauder’s Map beobachtet, wo Mel und James sind.
„Ehrlich, Lils“, mischt sich jetzt Sirius ein (sein Grinsen ist nur ein Dreiviertelgrinsen. Das letzte Viertel ist immer bei James.), „wir haben euch beschissen viel Zeit gegeben, euch irgendwie auszusprechen.“
Peter bringt es auf den Punkt: „Lils, was wir alle wissen wollen, ist: Warum seid ihr, du und James, noch nicht zusammen? Was ist mit Mel und euch beiden passiert?“
Lily seufzt tief.
„Zwei beste Freundinnen haben sich in den gleichen Jungen verliebt. So einfach ist das.“
Sirius runzelt die Stirn, als ob er nicht versteht, was Lily gesagt hat, und Peter schaut konzentriert aus dem Fenster, auf den Teppich, zu Remus und Sirius und vor allem nicht ihr ins Gesicht.
„Oh“, sagt Remus dann stellvertretend für sie zusammen. „Mel … Melina ist in Prongs verliebt?“
„So ziemlich“, antwortet Lily nonchalant (als würde das etwas an ihren Augen ändern, die grün sind, grün vor Wut und Neid und Herzschmerz – MelJamesMelJamesMelJamesMelJames – und Liebe – MelJamesMelJamesMelJamesMelJamesMelJamesMelJamesMelJamesMelJamesMel – und Angst: „Wo bleibe ich?“).
Remus und Peter seufzen gleichzeitig.
„So eine Scheiße“, fügt Sirius hinzu, erklärend (als wäre ihr Seufzen eine Aussage gewesen, als würden die drei einander verstehen).
(Als würden sie ihr sagen wollen, dass Mel und sie selbst sich nie so verstanden haben.)
(Es tut weh.)
Irgendwann, als die Stille angenehm geworden ist, gewöhnt, kramt Sirius seinen Zauberstab hervor (haha, du Perversling) und beginnt seine Magie. Es ist nicht das erste Mal, dass ihr bewusst ist, wie attraktiv und talentiert und gut er ist – aber es ist das erste Mal, dass sie es akzeptiert, vielleicht (!) sogar genießt. Er führt kleine Tricks vor, die er mit witzigen Sprüchen und einer tollen Frisur bespickt, aber auch Zauberei, von der sie weiß, dass sie wochenlang brauchen würde, die Komplexität, die oh-so-sehr wie Simplexität scheint, dahinter zu demaskieren.
Wenn Lily ganz genau hinschaut, ist da das erste kleine Fünkchen Wahnsinn in der Haltung seines Zauberstabs, in der Farbe der Iris seines linken Auges (sie kann das akzeptieren, schließlich hat sie selbst nicht alle Frösche im Teich.)
Peter starrt Sirius fasziniert (und/oder neidisch) an und sie erkennt, dass er sieht, wie schön Sirius ist.
(Das, beschließt Lily, wird das erste und letzte Mal sein, dass sie das auch nur im Ansatz gedacht hat.)
„Ich liebe dich, Sirius“, sagt Lily plötzlich, mittendrin, während des einen Tricks, den James und Peter zusammen entwickelt haben (sie mag Sirius, seit er in der dritten Klasse angefangen hat, Remus diesen Blick zuzuwerfen, sie liebt ihn, seit er ihr zum letzten Geburtstag eine Wassermelone geschenkt hat – und vor allem ist sie genervt von ihm, seit sie ihn das erste Mal gesehen hat).
Sirius schaut sie verblüfft an, aber nach einer Weile nickt er langsam (ein Mal, zwei Mal).
Peter sagt (manchmal ist er so furchtbar schlau): „Du hast jetzt jedem der Marauders gesagt, dass du ihn liebst – außer Prongs.“ (Und manchmal so furchtbar gemein.) „Ziemlich asozial, Lily, wenn man bedenkt, wen du von uns allen am meisten liebst.“
„Stimmt eigentlich“, fügt Remus zu, „es ist nicht nur sehr sehr sehr sehr fies und biestig gegenüber James, sondern auch noch sehr sehr sehr sehr unhöflich uns gegenüber. Wie viel soll denn deine Liebe wert sein, wenn du nicht sagst, dass du James liebst?“
„Wir wissen, dass Mel und James beide sehr wichtig sind. Aber wir wissen auch, dass Mel keine Bitch ist und dass James so viel wert ist wie ein sabbernder Hund, wenn er dich ansieht.“
Remus und Peter schauen Lily aufmunternd an (sie weiß, sie hat gar keine andere Chance außer zu kapitulieren, sie ist schließlich nicht umsonst Jahrgangsbeste. Sie weiß, was sie tun sollte.)
„Ich nehm’s zurück“, gibt sie letztendlich auf, „ich hasse euch alle.“
Die drei grinsen, als wären sie ein Synonym für den jeweils anderen: „Wir lieben dich auch.“
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SORRY! T_T Ich hatte keine Zeit zum Schreiben und so, deswegen hat's über nen Monat gedauert. Schande über mein Haupt.
Trotzdem. Danke für die Reviews, die kommen und noch folgen werden *smile*
Eure,
bells-mannequin
Anmerkung:
(1) Das was Flitwick da am Anfang sagt, hab ich aus dem Englischen und frei übersetzt. Wer mir die Originalübersetzung oder eine bessere Fanübersetzung liefert kann, kriegt ein virtuelles Gummibärchen.
(2) Sirius sagt irgendwann in dem Kapitel "bitch". Mann. Es gibt einfach kein Equivalent im Deutschen dazu, das gepasst hat. Man vergebe mir.
(3) serious Sirius. Superlahmer pun aus dem Englischen:
"Oh, be serious!"
"I am serious."
"Are not. I'm Sirius."
Haha. Ha.
sehr sehr sehr
TEIL V
„sehr sehr sehr“
Das Herz lachtweintschreit … mit blauem Briefpapier
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„Blau, blau, blau sind alle meine Freunde!“ – rot.
„Geht das Lied nicht anders?“ – grün.
„Ja, schon, aber meine Freunde sind nicht alle schlau. Oder rau. Oder … äh, miau.“ – rot.
„… Das war nicht das, was ich meine.“ – grün.
„Ich weiß.“ – ein rotes Lächeln, rot von Herz, von Blut.
Ich wünschte … – ein grüner Gedanke, grün vor Neid und Eifersucht und Liebe, die berührt, berührt und nicht berührt, die nicht loslassen kann und niemals stirbt.
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Lily läuft zielgerichtet auf das Quidditchfeld zu, wissend, dass James und Mel dort sein werden, wenn sie ankommt.
Falls sie ankommt, korrigiert sie sich selbst in Gedanken, als da eine hochgewachsene Gestalt auf sie zukommt. Sie versucht, sich nichts anmerken zu lassen, und will einfach an Severus vorbeilaufen, aber irgendwie … wie er sie ansieht, wie er zwei Meter vor ihr stehen bleibt (als würde er sie respektieren, als hätte er sie niemals Schlammblut genannt).
Ihre Füße bleiben stehen.
(Bleibt ihr Herz auch stehen?)
(Sie weiß es nicht.)
„Lily …“ Sein Wort ist ein Nuscheln, aber sie war nicht umsonst jahrelang seine beste Freundin, also ist es ganz einfach, zu verstehen, was er wirklich sagt. Nicht Lily, sondern Lily (Lily wie in der Lilie, nicht Lily wie in Lily Evans).
(Dies ist ein himmelweiter Unterschied.)
„Severus.“ Irgendwann, zwischen Freundschaft aus der Kindheit und seinem Blick, der Liebe war, irgendwann dann hatte sie sich abgewöhnt, ihn Sev zu nennen, denn lieben, ja, aber lieben?
(Es ist wie die Lily-Lily-Sache und keine Person, der sie es jemals erklärt hat, hat wirklich verstanden, was sie damit meint. In solchen Momenten vermisst sie ihren besten Freund sehr sehr sehr.)
„Was willst du, Severus?“
Severus geht einen kleinen, winzigkleinen Schritt auf sie zu (aber sieht er sie nicht?) „Ich liebe dich, Lily, und ich –“ (Sieht er nicht die Scherben, in die er tritt?) „– will … ich möchte mich entschuldigen.“ (Das hast du mir angetan, Sev, allein du.) (Er soll nicht näher kommen, bitte, bitte.) „Bitte verzeih mir.“ Er geht noch einen Schritt näher und streckt die Hände aus, wie er es getan hat, als sie damals von der Schaukel gefallen ist und sich die Hände aufgeschürft hat.
(Tränen fallen auf die Glassplitter auf dem Boden.)
„Warum hast du so lange gebraucht, Severus?“ Lily lächelt und plötzlich, sie weiß nicht wie, macht sie die Metamorphose zu einer echten Lilie. Mit dem süßen, schweren Duft einer Tigerlilie, von dem sie schon seit ihrer Kindheit Kopfschmerzen und Magenkrämpfe bekommt. Auf ihrer Zunge setzt sich Bitterkeit ab.
Er zögert nicht (denn in solchen Dingen ist Severus geradeheraus, wie ein Pfeil, den man nicht mehr aufhalten kann): „Du bist mir aus dem Weg gegangen. Ich konnte nie mit dir allein sprechen. Es tut mir leid.“
(Schiebt er gerade die verdammte Scheißschuld auf mich?)
(Ja, sagt ihre Wut.)
(Nein, sagt ihre Liebe.)
„Erwartest du etwa von mir, dass ich dir sofort verzeihe? Du hast mich Schlammblut genannt. Du hast unsere Freundschaft wie Dreck behandelt.“(, sagt eine Mischung aus Wut und Liebe – und Müdigkeit, sie ist sehr sehr sehr müde.) „Severus, ich versteh dich nicht mehr.“
Er starrt sie an, seine bestebestebeste Freundin, das Mädchen, das er liebt, und er sieht in ihre grünen Augen, in ein Grün, das ihn immer an zu Hause erinnert, an Schlangen und Frühlingsgras.
(Siehst du etwas, was ich noch nicht gesehen habe, Sev?)
„Ich verstehe dich auch nicht mehr, Lily.“ Er nimmt ihre Hände in seine, und sie sind so warm wie immer, sie in Vergangenheit und Geborgensein einlullend. „Du hängst mit diesen Idioten ab. Pettigrew, Black, Potter. Du lachst über seine Witze. Du …benimmst dich, als wärst du …“ Seine Stimme wird immer leiser und wütender.
Sie zuckt nonchalant mit den Schultern und schaut zur Seite, vermeidet seine Augen.
(Es vor den Maraudern zugeben ist eine ganz andere Sache als es Severus zu sagen.)
„Als wäre ich in ihn verliebt, huh?“
(Sie sagt es trotzdem, trotzdem, trotzdem.)
Severus’ Mund wird zu einer dünnen weißen Linie und sie würde ihn gerne umarmen, dass er wieder ihr bester Freund ist und kein eifersüchtiger, dummer Junge. (Sie tut es nicht.)
(Sie hat sich verändert.)
„Hast du … bist du … ich meine …“ Er weiß nicht, was er sagen soll, und sie sieht in seinen kohlschwarzen Augen, dass er auch nicht weiß, was er fühlen soll – und sie würde ihm wirklich gerne helfen, wenn sie nicht gerade mit ihrem eigenen Chaos zu tun hätte. Er starrt sie an, mit diesen Augen, die einmal gefährlich für ihr Herz waren, und es jetzt auch noch sind, aber anders, ganz merkwürdig anders.
Lily versteht sich selbst nicht und sie hat einen Kloß im Hals davon, und Panik.
Dann verändert sich etwas (in der Anzahl an Stickstoffmolekülen in der Luft, um genau zu sein, um mal ganz wissenschaftlich zu bleiben), etwas wird leichter und einfacher, nimmt ihr das Gewicht von der Brust, lässt sie atmen.
„Lily“, sagt er ihren Namen. Und dann: „Es tut mir leid.“ (Als würde et es wirklich meinen, wirklich.)
Er reicht ihr einen Briefumschlag – sie wundert sich nicht, dass er Briefumschläge hat, egal, wie sehr er sagt, wie sehr er es denkt, Scheißmuggel, Schlammblut, was für Abschaum. Letztendlich weiß sie, dass er es nie gemeint hat – aber es geht nicht um die Bedeutung, es geht um das, was er gesagt hat (sie redet es sich ein, weil sie einen Grund haben muss, sauer zu sein, um nicht vor Trauer um ihren besten Freund zu zerbrechen). Der Briefumschlag ist von einem jungfräulichen (sie weiß nicht, woher das Wort kommt, aber plötzlich ist es vor ihr, und sie pflückt es aus der Luft und setzt es in ihre Gedanken) Weiß und nicht verschlossen. Sie sieht blassblaues Papier hervorblitzen.
„Es tut mir leid“, sagt Severus erneut und dann geht er und lässt sie zurück.
Der Brief in ihrer Linken brennt sich in ihre Haut.
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Good? Bad? Tell me!
oÔ
Ich lese einfach zu viele englische Fanfictions xD
Also, ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen. Eigentlich wollte ich nen richtig fiesen Cliffhänger machen, aber es hat sich leider nicht so richtig angeboten, und so ists auch okay xD
Liebe Grüße,
bells-mannequin