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Höllentore

von

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Gefangennahme

„Team Gai” eröffnete Tsunade das Gespräch, „Ich habe eine Mission für euch”

Es war etwa Mittag als Tsunade das Team Gai in ihr Büro beorderte. Die drei Teenager und ihr Lehrer warteten mit Spannung darauf, dass die Hokagin fortfuhr.

„Ich möchte, dass ihr Vier in das Land der Berge geht um etwas zu überprüfen. Gerüchte erzählen von einer Kreatur, die dort in den Höhlen lebt. Es erschreckt die Dorfbewohner und ihr sollt herausfinden, ob es eine Gefahr darstellt“

„Natürlich nehmen wir diese Mission an!“ sagte Gai und machte seine Good-Guy-Pose, „Das wir ein jugendliches Training für meine Schüler“

„Dann verschwindet endlich“ grummelte Tsunade mit ungeduldiger Stimme, „Shizune wird euch all nötigen Informationen geben und ich habe noch etliche Teams zu instruieren“

Gai machte eine weitere Good-Guy-Pose und Lee tat es ihm gleich. Dann gingen sie hinaus. Neji machte eine kleine Verbeugung und ging ebenfalls, dicht gefolgt von Tenten. Tsunade seufzte.
 

Außerhalb von ihrem Büro wartete bereits Shizune, die Gai eine Akte überreichte. Aber sie sah besorgt aus.

„Shizune? Ist alles in Ordnung?“ wollte Tenten wissen.

„Ich möchte nur das ihr vorsichtig seid“

„Vorsichtig? Natürlich, aber wieso?“

„Nun, das Land der Berge ist neben dem Land des Regens...“

„Und Akatsuki verstecken sich im Land des Regens“ vollendete Neji. Shizune nickte.

„Sei unbesorgt. Wir werden vorsichtig sein“ sagte Lee heiter.

„Es ist nur ein schlechtes Bauchgefühl“ gab Shizune zu und versuchte zu lächeln, „das kommt auch vor wenn ich versuche zu kochen. Also seid unbesorgt“

„Gut jugendliche Schüler“ grinste Gai breit, „Holt euer Zeug zusammen und trefft mich in einer Stunde am Tor! Der Weg ins Land der Berge ist lang und hart“

„Ja Gai-Sensei!“ rief Lee und rannte hinaus. Neji und Tenten seufzten und folgten, langsam.

„Na dann Neji“ lächelte Tenten und lief in Richtung ihrer Wohnung. Neji murmelte etwas und ging in die entgegengesetzte Richtung.
 

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„Land der Berge?“ fragte Hinata erstaunt. Neji nickte und stopfte seine Decke in seinen Rucksack.

„Ja. Das ist ein Stück weg, also werde ich eine Weile nicht da sein“

„Ja, aber pass bitte auf dich auf, Neji-niisan“ flüsterte Hinata scheu als sie ihrem Cousin aus seinem Zimmer und in die Küche folgte.

„Solange Gai und Lee ihre ‚Dramatischen Posen’ reduzieren werde ich nicht in Gefahr sein“ grummelte Neji. „Bitte gib mir genug Essen für eine Reise ins Land der Berge“ sagte er zum Koch. Der zog die Stirn in Falten und ging um das Gewünschte zu holen.

„Tsunade hat uns ins Land der Vögel geschickt“ meinte Hinata so nebenbei. „Sie sagte, jemand hat Sasuke in der Nähe gesehen“

„Viel Glück dabei“ erwiderte Neji als er das Essen ebenfalls in seinem Rucksack verstaute. Er nickte dem Koch zu und ging mit Hinata hinaus. Sie begleitete ihn bis zum Tor wo der Rest seines Teams bereits war. Nach einer kurzen Verabschiedung gingen sie auch schon los. Hinata blieb eine Weile dort, machte dann aber kehrt und ging ins Hyuuga-Anwesen zurück. Immerhin musste sie sich ebenfalls vorbereiten.
 

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Es wurde langsam dunkel. Gai entschied anzuhalten und sich etwas ‚jugendlichen’ Schlaf zu holen. Lee stimmte seinen Sensei sofort zu und Gai verteilte die Aufgaben: Tenten sollte etwas Wasser holen, Neji und Lee suchten Feuerholz und er selbst suchte die Umgebung nach eventuellen Gefahren ab. Als er wieder zurückkam, brannte das Lagerfeuer bereits und die Schlafmatten waren drum herum gelegt.

Während des Abendessens fragte sich Lee nach was für einer Kreatur sie eigentlich suchen sollten.

„Vielleicht ein streunender Hund den ein paar Betrunkene für ein Monster hielten,“ witzelte Tenten, „Oder eine übergroße Echse“

„Oder eins dieser Onbu-Viecher“ knurrte Neji, „Vielleicht stolpern wir ja auch über eins von Orochimarus’ Laboren“

„Alles möglich“ meinte Tenten und legte sich zurück auf ihre Matte.
 

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Während der nächsten zwei Tage geschah nicht viel. Team Gai rannte die meiste Zeit um das Land der Berge zu erreichen. Am Abend des dritten Tages erreichten sie endlich eine Grenzstadt. Dort fanden sie einen warmen Empfang. Nachdem sie sich in einem Gasthaus frisch gemacht hatten, trafen sie in der Gaststube zum Essen ein.

„So, ihr seid also Ninja aus Konoha“ stellte einer ihrer Tischnachbarn fest, „Ich will euch nicht zu nahe treten, aber wieso seid ihr hier?“

„Uns wurde angetragen die Kreatur zu suchen welche hier in den Höhlen leben soll“ erklärte Lee freundlich.

Der Mann zog die Stirn kraus und fügte an: „Dann seid ihr hier fast richtig. Diese Kreatur soll im nächsten Dorf gesichtet worden sein. Man sagt, es sei groß genug die Rinder zu fressen – sollte mich nicht wundern, wenn es das bereits getan hat“

“Haben Sie es gesehen?“ fragte Tenten.

„Nein. Ich weiß nur das, was man so erzählt. Es soll nur Nachts auftauchen und sich Tagsüber verstecken“

„Vielen Dank dafür“ meinte Gai grinsend, „könnten Sie uns noch erzählen, wo es zu finden ist?“
 

Bei Sonnenaufgang erreichten die vier Ninja das besagte Dorf. Es war unheimlich still. Keine Kinder lachten, keine Hühner gackerten, keine Hunde bellten und es grunzten keine Schweine. Und es waren keine Leute zu sehen.

„Seltsam“ murmelte Neji und aktivierte Byakugan, „Die Leute sind noch in ihren Häusern“

„Vielleicht schlafen sie noch?“ fragte Lee.

„Unwahrscheinlich. Das ist ein Bauerndorf. Es sollten eigentlich schon Leute auf sein“ Der Hyuuga sah sich um und deutete auf ein Gebäude. „Dies scheint das Gemeindehaus zu sein“

Sie gingen hin. Nachdem sie eine Weile an die Tür geklopft hatten, wurde endlich von einem kleinen schmächtigen Mann geöffnet.

„Ihr müsst die Konoha-Ninja sein“ flüsterte er mit dünner, trockener Stimme. „Das ist sehr gut. Ich weiß nicht, wie lange diese Bestie noch unser Vieh verschlingen wird bis es unsere Kinder nimmt“

„Sagen Sie uns alles was Sie wissen“ sagte Gai eindringlich, „Und verratet uns, wo wir diese Kreatur finden“

„Ich habe keine Wahl. Ich muss an eure Stärke glauben“ seufzte der alte Mann.

Die Ninja folgten ihm in den Ratssaal. Sie warteten, bis er ihnen einen Sitz anbot.

„Ihr müsst wissen, ich selbst habe es nie gesehen“ fing der Mann an zu erzählen, „Aber mein Sohn und einige Dorfbewohner haben. Oder wenigstens teilweise. Sie erzählten es sei schnell und riesig. Einige behaupten, es sei gepanzert, andere meinen es habe Hörner. Fakt ist, wir fanden genügend Fußspuren um zu wissen das es da ist. Und unser Vieh verschwindet. Wir haben Angst es würde bald uns angreifen“

„Wo versteckt es sich?“ fragte Neji.

„Ich weiß nicht. Die meisten Spuren fanden wir oben bei den Höhlen im Norden des Dorfes. Vielleicht solltet ihr dort anfangen“

„Gut meine jugendlichen Schüler. Wir werden diese Kreatur finden!“ Sie verließen das Gebäude.
 

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Nachdem sie eine Weile einem kleinen Trampelpfad gefolgt waren, hörte dieser ganz plötzlich unter einem Steilhang auf. Der nackte Stein türmte sich viele hundert Meter über die Ebene auf und war mit vielen Rissen und Spalten durchsetzt. Neji aktivierte Byakugan und sah sich um. Dann deutete er auf eine etwas versteckt liegende Höhlung.

„Dort“ sagte er. Als sie näher kamen, sahen sie, das die Büsche etwas zerfleddert und zerdrückt aussahen. Als wäre etwas Großes vorbeigekommen.

„Bist du sicher?“ fragte Lee.

„Lee, stelle mich nicht in Frage“ knurrte Neji, „Dort liegen überall Knochen. Und in der Höhle ist eine Menge Chakra, zu viel um von Fledermäusen zu sein“

Team Gai kam näher. Neji hatte recht. Überall lagen Knochen herum und Spuren. Genau dieselben, die sie auch um das Dorf herum fanden.

„Diese Höhle hat nur einen Eingang“ sagte Neji. Dann fügte er an: „Allerdings sind dort seltsame Strukturen drinnen. Wie Röhren die mit Chakra gefüllt sind“

Die Ninja machten sich Fackeln und betraten die Höhle. Sie war relativ geräumig.

Tenten ging ein Stück voraus – und blieb in irgendetwas hängen.

„Eep!“ quietschte sie und versuchte sich zu befreien, aber sie schien angeklebt zu sein.

„Beweg dich nicht“ befahl Neji als er seine Teamkameradin mit Juuken befreite.

Tenten sprang zurück und bemerkte, das immer noch etwas dieser klebrigen Substanz an ihr haftete. „Eeeeeew! Was ist das für’n Zeug?“ Sie pflückte es ab um sich die weiße fadenähnliche Substanz genauer zu betrachten.

„Ist das ein Spinnenfaden?“ frage Lee überrascht.

Neji nahm es in die Hand. Es war tatsächlich ein Spinnenfaden. Aber viel zu groß um von gewöhnlichen Spinnen zu stammen.

„Das ist unmöglich“ flüsterte Neji, „Dieses Netzt ist mit Chakra gefüllt“

„Und es ist nicht das einzige!“ rief Gai und hielt seine Fackel höher. Die Decke und Wände waren fast vollständig mit Spinnennetzen bedeckt.

„Es ist alles mit Chakra gefüllt!“ knurrte Neji, „Es blockiert Byakugan. Wenn hier etwas ist, kann ich es nicht sehen!“

„Wir sollten rausgehen“ meinte Lee, „Und alles in die Luft jagen“

„Gute Idee“ Tenten nickte und machte sich sofort an die Arbeit. Plötzlich sah sie eine Bewegung und wirbelte herum. Dabei verlor sie ihre Fackel.

In der Dunkelheit wurden drei leuchtend rote Punkte sichtbar als etwas Großes sich auf die Ninja zugbewegte.

Im schwachen Licht der gefallen Fackel wurde es sichtbar. Ein riesiger Kopf mit Zähnen und zwei scherenartigen Gebilden. Eine Spinne. Eine gewaltige, Rinderfressende Spinne kam näher. Dabei trat sie auf die Fackel und löschte sie sofort.

"Sieht aus als hätten wir unsere Kreatur gefunden“ sagte Lee. Der riesige Arachnoid hatte zwei ochsenartige Hörner und eine wilde weißliche Mähne. Von der schmalen Brust aus wuchsen acht fast sechs Meter lange Beine mit zwei scharfen Krallen am Ende. Es erhob sich auf die zwei Hinterbeine und schrie auf als wolle es sie herausfordern.

„Verdammt!“ dachte Neji, „Ich konnte es nicht sehen weil sein Chakra von dem im Netz verhüllt wurde!“

Plötzlich sprang die riesige, 5 Meter lange Spinne vorwärts und hätte Neji um ein Haar zerquetscht. Doch der Ninja ließ sich einfach fallen. Damit konnte er den Hinterleib der Spinne deutlich sehen.

Und den fast einen Meter langen Stachel der herausstand.

„Oh verdammt!“ fluchte Neji. Gerade rechtzeitig rollte er zur Seite und schlug kräftig mit Juuken gegen das Monster. Die Spinne schrie auf als sie ein Stückweit hochgeschleudert wurde. Neji rollte unter ihr hervor und sprang zu seinen Kameraden. In dem Moment sprangen Lee und Gai an und traten die Spinne in eine Wand. Die Spinne brach zusammen. Aber Team Gai konnte es nicht beenden als ein ohrenbetäubender Knall durch die Höhle hallte.

„Verdammt! Es stürzt alles zusammen!“ schrie Tenten. Die Ninja rannten aus der Höhle heraus, die Schreie der Spinne hinter ihnen. Aber sie konnte ihnen nicht folgen.
 

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Dem Team gelang es gerade noch aus der Höhle zu kommen. Die ganze Felswand stürzte über ihnen zusammen, Lawinen von Staub, Dreck und Felsen rollte hinunter ins Tal.

Hustend und keuchend sammelten sie sich ein Stück weg.

„Unser Training ist sehr erfolgreich“ sagte Lee halb lachend und halb hustend, „Erfolgreicher als ich dachte“

„Freu dich nicht zu früh" meinte Tenten als sie ihre pinkes Top abklopfte, „Das war nicht euer Tritt sondern Explosionen. Aber nicht meine“

„Köpfe runter!“ rief Neji als etwas Weißes knapp über ihre Köpfe zog und im Schutt explodierte.

„Was war das?!“ schrie Tenten.

„Das war KUNST, hn!“ rief eine Stimme über ihnen. Hoch über ihnen war ein seltsamer weißer Vogel. Auf seinem Rücken saß ein junger Mann mit blonden Haaren und einem schwarzen Mantel. Einem schwarzen Mantel mit roten Wolken darauf.

„AKATSUKI!“ knurrte Neji.

„Ah, ihr seid die Typen aus dem Wald, hn“ lachte der Akatsuki. Der Vogel flog ein wenig herunter damit sie ihn besser sahen.

„Du bist dieser Deidara!“ sagte Tenten.

„Oh, ihr habt euch an meinen Namen erinnert, hn“ Er grinste, „Mal sehen ob ihr jetzt was gegen mich ausrichten könnt, jetzt wo ich beide Arme wieder habe“

„Du bist aber trotzdem allein! Wir können es mit dir aufnehmen!“ rief Lee.

„Oh nein. Ich habe ein paar Freunde mitgebracht um das ganze etwas interessanter zu machen, hn!“

„Zum Beispiel?!“ brüllte Gai als er auf Deidara lossprang. Er kam nicht sehr weit weil eine riesige Wasserfontäne ihn erwischte.

„Mich zum Beispiel!“ lachte ein anderer Akatsuki. Kisame, der Haimann und Nutzer von Samedha. „Du wunderst dich bestimmt, warum ich noch da bin, nicht wahr? Einfach. Du hast mich ziemlich fertig gemacht, aber ich konnte mich im letzten Moment mit einem Kerl aus Kirigakure austauschen und lebend entkommen“

„Grr! Dann mach ich dich eben noch mal fertig!“ schnappte Gai als er sich vom Unterholz befreite.

„Dann übernehme ich diesen Deidara!“ rief Tenten.

„Und ich dieses Augenbrauenkind“ erwiderte ein rothaariger Akatsuki. Sasori. Natürlich hatten ihn Chiyo und Sakura damals besiegt, aber einer wie er stirbt nicht so leicht, und er hatte ein Ersatzherz im Versteck zurückgelassen.

Neji runzelte die Stirn. Wieso tauchten hier plötzlich so viele Akatsuki auf? Außerdem spürte er noch zwei weitere in der Umgebung. Einer stand unter einem Baum. Er hatte weißes Haar und eine mächtige Sense mit drei Klingen.

„Hey kleiner Hyuuga. Willst du mit mir spielen?“ rief der Akatsuki als er angriff. Neji wich aus und kam zu seinem Team zurück.

„Wir müssen zusammenbleiben!“ knurrte Gai, „Allein haben wir keine Chance gegen sie“

„Gute Idee, hn!“ rief Deidara. Er entließ einen Schwarm weißer Tonvögel auf die Ninja.

Als sie auswichen stieß Deidaras weißer Vogel hinab und griff Tenten aus der Gruppe. Natürlich konnte sie sich befreien, aber jetzt war sie allein im Wald, getrennt von ihren Freunden. Und nur Deidara war noch da.

“So, lass uns anfangen, hn“ grinste er. „Du hast keine Chance“

Auch für den Rest sah es nicht besser aus. Gai wurde von Kisames Fluten förmlich weggespült. Lee wollte ihm natürlich nach, aber die neu reparierte Kazegage-Puppe von Sasori verhinderte das.

Jetzt waren nur noch Hidan und Neji da. Sein Juuken schien nichts gegen ihn zu sein. Oder eher noch, dieser Kerl genoss den Schmerz. Neji spürte sein Blut kochen als er dem Akatsuki folgte.

Irgendwann blieb Hidan stehen. „Nicht schlecht für ein Kind“ lachte er, „Aber du hast keine Chance gegen Jashin!“

In Horror musste Neji mit ansehen, wie sich der Akatsuki seine Sense in die Brust rammte. Blut spritze heraus. Aber er starb nicht. Im Gegenteil. Sein Byakugan verriet Neji, dass Hidan sogar noch stärker wurde. Seine Haut verfärbte sich an einigen Stellen schwarz und an anderen weiß. Ein Skelettartiges Muster bildete sich.

„Jetzt stirbst du, du Verfluchter!“ schrie Hidan. Er griff an.

Neji war entsetzt wie stark und schnell der Akatsuki war. So verwunderte es nicht weiter, wie heftig die Attacke ausging. Der Aufschlag selbst war nicht so schmerzhaft. Doch als Neji zur Seite blickte merkte er erschrocken, dass die gewaltige Sense tief in seinem linken Oberarm steckte. Ein brennender Schmerz durchzuckte seinen ganzen Körper, und als Hidan sich wieder zurückzog, spritze eine Menge Blut aus der klaffenden Wunde.

Nichtsdestotrotz riss er sich zusammen und griff wieder an.

Gerade rechtzeitig erkannte er einen Kunai aus der auf ihn losgeflogen kam. Neji duckte sich und der Kunai grub sich in einen Baum. Erst dann bemerkte er die Papierbombe. Sie ging sofort hoch. Die heiße Schockwelle riss ihn von den Füßen und versengte seinen Rücken.

Doch dies war keine gewöhnliche Papierbombe. Scharfe Metallsplitter flogen aus dem Zentrum der Explosion heraus und trafen die beiden Ninja. Neji brach zusammen, doch sein Gegner steckte es einfach weg. Als der Konoha Ninja versuchte wieder aufzustehen, wurde er am Hals gepackt. Doch das war nicht sein Gegner, der stand etwas weg mit einem genervten Gesichtsausdruck.

Ein Kunai wurde in seinen blinden Punkt gerammt, Nejis Byakugan sowie die meisten seiner Muskeln wurden sofort deaktiviert.

Er wusste nicht wer ihn da hatte, doch dann sah er diese blutroten Augen.

Mankenyo Sharingan.

Verloren und Gefunden

Etwa eine Woche nachdem Tsunade Team Gai ins Land der Berge schickte, schlief sie auf ihrem Schreibtisch.

Tock.

Tock. Tock.

Langsam erwachte die Hokagin. Irgendwann erkannte sie das Geräusch. Stöhnend drehte sie sich zu dem großen Fenster, ihre Augen vor der untergehenden Sonne abschirmend.

Tock. Tock.

Leise fluchend fand Tsunade endlich den Fenstergriff und öffnete es. Etwas kam hindurch und landete auf dem Tisch.

Als ihre Augen sich an das Licht gewöhnt hatten, erkannte Tsunade was es war. „Ein Botenfalke?“

Der braune Vogel sah sie mit großen bernsteinfarbenen Augen an und kreischte. Tsunade nahm ihn hoch und entfernte die Nachricht von seinem Rücken.

Sie las sie. Doch weil sie noch nicht vollkommen da war, las sie die Nachricht einige Male mehr.

Und bei jedem Mal wurde ihr Verstand schärfer und wacher.

Ihre Hände ballten sich zusammen und zerknitterten das Papier. Mit einem starren Blick rief sie nach Shizune. Ihre Assistentin eilte schnell in das Büro.

Sie bemerkte sofort, das etwas falsch war. „Tsunade?“

Ohne ein Wort zu sagen warf ihr Tsunade die Papierkugel hinüber.

Shizune entfaltete sie und las die Nachricht.

Tsunade, Neji ist verschwunden.

Wir sind in eine von Akatsuki gestellte Falle geraten und Neji wurde entführt. Wir kehren sofort zurück um Bericht zu erstatten.

Gai.
 

„Unmöglich“ sagte Hiashi, nach Luft schnappend. Nachdem Shizune fertig war, schickte Tsunade sie zum Oberhaupt der Hyuuga-Familie. Er reagierte ebenso mit Unglauben und Schock wie die beiden Frauen.

„Hiashi. Bitte halte das Geheim bis Team Gai zurück ist. Wir brauchen alle Informationen über diesen... Zwischenfall“

„Ich verstehe Hokage“ sagte Hiashi. Er versuchte keine Regung zu zeigen, doch der Unterton in seiner Stimme verriet seine Besorgnis. Er verbeugte sich und verließ das Büro.

Mit einem tiefen Seufzer sagte Tsunade: „Wir können nichts anderes tun als alle Teams nach Konoha zurück zu beordern. Ob sie ihre Missionen beendet haben oder nicht“ Shizune nickte und verließ das Büro auf der Suche nach den ANBUs, um sie zu bitten die Teams zurück zu holen.
 

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„Seltsam“ murmelte Shikamaru. Sein Team und die anderen hatten sich am Ramenstand getroffen. „Wieso hat uns Tsunade zurückgepfiffen?“

„Keine Ahnung“ grummelte Naruto, „Diese ANBU waren nicht sehr informativ“

„Yeah, und habt ihr das gehört? Team Gai ist zurück. Es wird gemunkelt sie seinen in schlechter Verfassung“ sagte Kiba. Er fügte an: „Sie müssen in eine Auseinandersetzung geraten sein“

„Wer kann Gai verletzen?“ fragte Naruto, allerdings nicht an die anderen gerichtet.

„Keine Ahnung. Aber sie wurden sofort zu Tsunade beordert“
 

Währendessen begrüßte Tsunade das Team Gai hastig: „Gai, Lee, Tenten. Bitte setzt euch. Was ist passiert?“

Gai fiel in einen Stuhl. Lee und Tenten taten es ihm gleich. Hiashi untersuchte sie genauer. Gai hatte einen tiefen Schnitt auf seiner Wange und einige Rippen waren gebrochen. Lee war erschöpft und sein Arm hing gebrochen von seiner Schulter. Tenten hatte einige Verbrennungen davon getragen. Alle drei hatten tiefe Ringe unter den Augen und ihr Chakra war fast vollständig verschwunden. Das kam daher, das sie fast drei Tage lang durchgelaufen waren.

„Ich habe versagt meine Schüler zu beschützen“ jammerte Gai, „Ich bin ein schlechter Sensei“

„Nicht Gai-Sensei“ sagte Lee, „Niemand konnte ahnen dass Akatsuki auftauchen würde“

„Ist das geschehen? Akatsuki?“ fragte Hiashi.

„Ja“ flüsterte Tenten. Tränen standen in ihren Augen. „Wir hatten gerade diese Kreatur im Land der Berge besiegt als die Höhle zusammenbrach. Wir konnten entkommen, doch dann stellte sich heraus das Akatsuki den Berg sprengten. Und dann...“ Tentens Worte erstarben im Schluchzen.

Gai fuhr fort: „Es waren vier, und sie forderten uns getrennt heraus. Ich bekämpfte Hoshigaki Kisame, Lee trat gegen einen seltsamen Rothaarigen an. Tenten traf auf denjenigen gegen den auch schon Gaara kämpfte während Neji einem Weißhaarigen verfolgte. Natürlich kämpften wir tapfer, aber wir konnten nicht gewinnen. Bis...“

„Bis was?“ fragte Tsunade ungeduldig.

„Bis ein Schrei ertönte. Ein unmenschlicher Schrei der unseren Feinden zum Rückzug zwang“ beendete Gai.

Lee fuhr fort: „So kehrten wir ins Dorf zurück und warteten auf Neji. Doch er kam nicht. Also teilten wir uns auf um ihn zu suchen“ Tenten schluchzte wieder. „Aber selbst nach Stunden haben wir nur das hier gefunden“ Er legte etwas mit einem metallischem ‚klink’ auf den Tisch. Es war Nejis Stirnband, blutig und zerkratzt. Leise fügte Lee an: „Neji blieb verschwunden“

„Verdammt“ knurrte Tsunade. Sie wandte sich um. „Hiashi? Kannst du Nejis Fluchssiegel spüren?“

Hiashi konzentrierte sich, doch dann sagte er plötzlich: „Sein Fluchsiegel... Es ist verschwunden“

„Verschwunden?“ schrie Tenten leise auf, „Ist er... tot?“

„Nein. Wenn ein Seitenhausmitglied stirbt, aktiviert sich das Siegel um Byakugan zu zerstören. Doch Nejis ist einfach nur... weg. Sie müssen es entfernt haben“

Mürrisch wandte sich Tsunade jetzt and Shizune: „Sag allen Shinobi und ANBU das ich morgen in der großen Halle eine Ansprache halten werde. Das hat oberste Priorität“ Sie adressierte Team Gai: „Und ihr lasst euch behandeln. Ihr seht schrecklich aus“
 

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Die große Halle war am nächsten Tag voll. Jeder Shinobi der alt genug war, war erschienen, jeder ANBU und selbst ein paar Dorfälteste. Alle warteten mit Spannung auf das Erscheinen von Tsunade. Hinata saß neben Tenten, doch sie konnte ihren Cousin nirgendwo entdecken. Als sie Tentens Schluchzen hörte, wusste sie, das etwas schrecklich falsch war.

Endlich erschien Tsunade. Ohne weiteres Umschweifen fing sie an: „Ich mache es kurz. Hyuuga Neji wurde sehr wahrscheinlich von Akatsuki entführt. Wir wissen nicht, wieso oder warum“

Ein lautes Stimmengewirr erhob sich. Tsunade musste einige Minuten warten bis sie fortfahren konnte: „Um sicher zu gehen das wir keine weiteren Shinobi verlieren, werden Missionen nur noch an Erfahrene gegeben. Außerdem wird immer wenigstens ein ANBU jede Mission begleiten“

„Wie konnte das passieren?“ fragte Ino dazwischen.

„Nachdem Team Gai ihre Mission beendet hat wurden sie von vier Akatsuki angegriffen. Wir haben herausgefunden wer: Hoshigaki Kisame aus Kirigakure, Deidara aus Iwagakure, Sasori aus Sunagakure und Hidan aus Yugakure“

„Sasori?!“ schrie Sakura, „Aber er ist tot! Chiyo hat ihn getötet!“

„Anscheinend kann man Akatsuki doch nicht so leicht töten“ seufzte Tsunade, „Was auch immer, es wurde nur Nejis Stirnband gefunden. Und Hyuuga Hiashi meint, sein Fluchsiegel sei entfernt worden. Wenn er wirklich ins Land des Regens gebracht wurde haben wir keine Möglichkeit ihn zurück zu bekommen. Also seid besonders aufmerksam über jede Information Akatsuki betreffend“ Sie trat einen Schritt zurück. „Das wäre dann alles. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit“
 

Als sie wieder draußen waren, diskutierten Naruto und seine Freunde über das Treffen.

„Das kann nicht sein!“ rief Naruto, „Neji kann niemals entführt worden sein!“

„Du vergisst wie stark Akatsuki ist“ sagte Shikamaru, „Wenn Neji wirklich gegen einen allein antreten musste, so hatte er keine Chance“ Shikamaru verschränkte seine Arme. „Aber ich glaube nicht das es nur diese vier waren. Wahrscheinlich war noch ein weiterer dabei“

„Noch einer?“ fragte Kiba erstaunt, „Aber wer?“

„Ich würde sagen Uchiha Itachi“ sagte Shikamaru nachdenklich, „Denkt doch mal nach, wenn sie Neji hätten umbringen wollen, dann hätten sie nicht erst soviel Aufwand betrieben um ihn zu entführen. Sie hätten ihn an Ort und Stelle erledigt. Und der einzige, der jemanden ohne viel Gegenwehr entführen kann, ist Itachi“

„Sharingan“ schloss Sakura.

Shikamaru nickte. „Aber wieso? Was haben sie an ihm?“ Er seufzte. „Tsunade sagte wir können nichts unternehmen. Also müssen wir abwarten und hoffen“
 

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Währenddessen und weit weg, erwachte Neji. Sein Kopf war schwer und sein Arm tat schrecklich weh. Mit zitternden Beinen versuchte er aufzustehen, dabei hielt er sich an der dunklen Steinwand. Doch er war zu schwach und klappte immer wieder zusammen. Doch er musste aufstehen.

„Du solltest dich nicht abmühen“ sagte ihm eine raue Stimme, „Sonst öffnen sich deine Wunden wieder“

„Wer bist du?“ zischte Neji, doch sein Hals war schmerzhaft trocken.

Der Mann kam näher. „Mein Name ist Kakuzu aus Takigakure. Ich bin dein Arzt“

„Du bist auch ein Akatsuki“ knurrte Neji.

„Natürlich. Ich habe dich nur wieder zusammengeflickt weil es der Boss befohlen hat. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich dich verrotten lassen. Ich sehe keinen Grund warum Itachi dich unbedingt am Leben erhalten wollte“

„I...Itachi?“ hustete Neji. „Warum?“ Doch Kakuzu sagte nichts. Er ging einfach hinaus.

Ein weiterer trockener Husten entkam seiner Kehle als er in die Dunkelheit starrte.

Irgendwann versuchte er erneut aufzustehen. Obwohl sein Körper schwach war, schaffte er es irgendwie. Vorsichtig erkundete er seine Zelle. Sie war etwa 3 mal 2 Meter groß.

“Juuken“ flüsterte Neji als er seine Hand gegen die Wand rammte. Schmerz durchzuckte seinen Körper.

„Ich habe Juuken blockiert“

Neji wirbelte herum. Seine Augen hatten sich inzwischen an die Dunkelheit gewöhnt, also erkannte er denjenigen, der dort stand.

Uchiha Itachi. Der Verräter aus Konoha.

Seine schlanke Gestalt war in dunkle Roben gehüllt. Seine Augen waren ebenfalls dunkel, er hatte Sharingan nicht aktiviert.

„Wieso bin ich hier?“ knurrte Neji. Er verstand es nicht.

„Ich will dir ein Angebot unterbreiten“ antwortete Itachi, „Sozusagen ein Experiment“

„Und was sollte das sein?“ rief Neji wütend.

Itachi lächelte kalt. „Dieses Jutsu hier. Ich will das du es erlernst. Nicht nur so nebenbei, nein. Es soll und wird dein ganzes Leben verändern“ Er reichte Neji eine Schriftrolle. Vom betasten her stellte der junge Ninja fest, das sie von zwei Dämonenköpfen zusammengehalten wurde.

Neji sah Itachi verwirrt und ungläubig an. „Wenn du dies freiwillig lernst, werde ich dich in eine andere Zelle verlegen lassen. Der einzige Haken ist...“ das kalte Lächeln wurde zu einem Grinsen, „... wenn du es lernst, bist du wie ich, ein Ausgestoßener“

“Und wenn ich mich weigere?“

„Dann gehe ich nach Konoha und hole deine kleine Cousine. Du kannst vielleicht der Einsamkeit und Dunkelheit hier widerstehen, aber ihr kleines Herz wird schnell brechen. Ich werde sie einfach solange quälen bis sie ihr Leben beenden will. Dann gebe ich sie liebend gerne an Hidan weiter. Er wird sich an ihr austoben und sie seinem Gott opfern“

„DAS WIRST DU NICHT WAGEN!!“ schrie Neji und sprang auf Itachi los. Er war zu schnell für den Verräter und schnappte ihn an der Kehle.

Doch Itachi zuckte nicht mal. „Interessant. Es scheint noch ein Menge Energie in dir zu stecken“

Seine Kaltschnäuzigkeit erschrak Neji. Er ließ sich nichts anmerken, doch Itachi entging nichts. Mit einer Hand ergriff er Nejis Hand die um seinen Hals lag.

Und dann veränderte sich sein Chakra. Es nahm die Gestalt einer Schlange an die sich um Itachi schlang. Dann drückte er mit unmenschlicher Kraft zu. Ein hässliches Knacken echote durch die Zelle. Mit gebrochenem Handgelenk stolperte Neji zurück. Entsetzt und mit großen Augen starrte Neji zu Itachi hinüber. Das Chakra in Schlangenform verschwand.

„Ich komme später wieder. Mal sehen, ob ich dich dann überzeugen kann“

Dann verschwand Itachi wieder.
 

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Hinata saß allein auf einer Schaukel. Ihre weißen Augen starrten ins Nichts. Sie konnte nicht glauben das ihr Cousin verschwunden war. Sie konnte nicht beschreiben wie viel Schmerz das Unwissen verursachte, aber es war sehr viel.

„Hinata?“ Tenten kam zu ihr herüber, „Komm schon. Sei nicht so traurig“

„Ich weiß nicht wieso ich nicht traurig sein sollte“ schluchzte Hinata, „Neji ist verschwunden und ich weiß nicht, ob er jemals wieder zurückkommen wird“

Tenten setzte sich neben sie. „Ich weiß auch nicht ob das passieren wird, ich muss einfach hoffen das er wieder zurückkommt. Und wenn ich persönlich in den Unterschlupf von Akatsuki gehen muss um ihn da persönlich rausholen muss!“ Hinata schluchzte wieder. Tenten legte ihren Arm um ihre Schultern: „Mach dir keine Sorgen. Keiner von uns hat ihn aufgegeben, und wir werden es auch nie tun“

Hinata schluckte. „Du magst ihn, nicht wahr?“

Tenten errötete. „Nun ja... als Freund. Er ist der einzige der mich bei Verstand hält... bei Gai und Lee“ Sie lächelte. „Und da er jetzt weg ist, muss ich stärker werden um nicht verrückt zu werden“

Hinata lächelte ebenfalls, schwach, „Dann werde ich auch stärker werden. Um meinen Cousin wieder zurück zu holen. Und Tenten? Danke“
 

Etwa einen halben Monat später bestellte Tsunade Hinata und Hiashi zu sich.

„Ich denke wir haben etwas“ begann Tsunade, „Jemand hat einen Jungen mit langen dunklem Haar und den Fähigkeiten eines Ninja in einem kleinem Dorf in der Nähe des Landes des Nebels gesehen. Es könnte sich um Neji handeln“

„Sind Sie sicher?“ fragte Hinata erstaunt.

„Nicht wirklich. Aber wir werden jeden Strohhalm ergreifen. Also schicke ich ein Team hin. Ich dachte dabei an...“

„Lassen Sie mich gehen!“ rief Hinata, sehr zum Erstaunen ihres Vaters und der Stadtchefin. „Ich will mit eigenen Augen sehen ob er es ist“

Tsunade schwieg überrascht. Dann lächelte sie und sagte: „Gut, aber nimm Kakashi und sein Team mit. Du kannst nie wissen was passiert“
 

Am nächsten Tag wartete Hinata bereits ungeduldig am Tor. Kaum waren Kakashi, Sakura und Naruto erschienen, gab sie das Signal zum Aufbruch. Die drei konnten kaum glauben, dass das die kleine und schüchterne Hyuuga Hinata war.

„Sie will Neji wirklich wiederhaben, nicht wahr?“ tuschelte Naruto mit Sakura.

„Stimmt. Sie ist nicht mal rot angelaufen als sie dich gesehen hat“

Kakashi grinste nur unter seiner Maske. Das könnte interessant werden.

Hinata hörte gar nicht zu. Sie wollte ihren Cousin wiederhaben. Und vielleicht, aber nur vielleicht, war er in diesem kleinen Dorf. Gestärkt von diesem Gedanken rannte sie schneller als alle anderen. So erreichten sie das genannte Dorf eher als sie dachten.

„So“ sagte Kakashi. „Und was jetzt? Hinata?“

Hinata antwortete: „Lasst uns die Dorfbewohner fragen. In einem Dorf wie diesem weiß jeder über die anderen Bescheid“

„Gut“ sagte Kakashi. „Wir trennen uns auf und befragen die Leute. In einer Stunde treffen wir uns hier wieder“
 

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Währenddessen saß Neji allein in seiner dunklen Zelle. Bis jetzt hatte er sich geweigert das von Itachi gewünschte zu unternehmen. Und bis jetzt hatte es auch keine Konsequenzen.

Aber er war nicht sicher, wie lange es noch so weitergehen würde.

Doch eines Tages stand Itachi wieder vor ihm.

„Komm“ sagte er, „Mal sehen ob ich dich mit einer kleiner Demonstration überzeugen kann“

„Niemals!“ knurrte Neji mit seiner restlichen Stärke. Er ballte seine Faust, merkte aber schnell das es sein gebrochenes Handgelenk war. Es hatte schon wieder angefangen zu verheilen, also müsste es etwa zwei bis drei Wochen hersein. Er hatte sein Zeitgefühl verloren.

Er wollte sich weigern, aber wegen der ständigen Unterversorgung mit Wasser und Essen hatte er nicht den Hauch einer Chance, als Itachis Partner Kisame ihn am Arm packte und auf die Füße riss.

Die zwei Akatsuki traten mit ihrem Gefangenen hinaus. Neji musste seine Augen schließen, das Licht war einfach zu grell für ihn.

Als er wieder sehen konnte, sah er einen Spiegel. Das erste mal konnte er sich wieder ansehen. Er sah schrecklich aus, ausgemergelt und mit tiefen Ringen unter den Augen. Seine Haare waren ungekämmt und strähnig, seine Haut war dreckig und die alten Wunden verkrustet und rau.

Und sein Fluchsiegel war verschwunden. Er hatte sich schon gewundert warum ihn die Haupthausmitglieder noch längst nicht umgebracht hatten. Sie konnten es nicht.

Doch Neji wurde weitergeschoben.

Der Weg führte durch lange und verwinkelte Flure. Schließlich endete der Weg in einem Innenhof.

Dort, zwischen Deidara und Sasori, war ein weiterer Gefangener. Neji erkannte er sofort als einen der Konoha ANBU.

„Nun schau genau her“ sagte Itachi, „Dann wirst du umdenken“

Er trat hinter den ANBU während Deidara und Sasori sich zurückzogen und zog sein Schwert. Für einen Moment schwebte sein Schwert über den Hals des Ninja.

Doch dann richtete er sein Schwert gegen sich selbst.

In Horror mussten Neji und auch die anderen Akatsuki Mitansehen wie Itachi sich seinen linken Unterarm abschlug.

„Wieso hat er das getan?!“ fragte sich Neji entsetzt. Itachi trat ein wenig zurück und rammte sein Schwert in den Boden während Blut aus seinem Arm herausschoss.

Dann fing Itachi an Handzeichen zu machen. Mit einer Hand wie Neji es auch schon von diesem Haku gehört hatte.

„Öffne das Dritte Tor“ sagte der Uchiha ruhig. Bläuliches Chakra umhüllte seinen Körper und umschlang den Stumpf seines Armes.

Die Blutung hörte sofort auf. Dann, zum Entsetzen aller, regenerierte sich sein Arm wieder.

Doch das war nicht sein Arm.

Es war überhaupt kein menschlicher Arm.

Dieser Arm war mit schwarzen Schuppen bedeckt, endete in fünf mächtigen Krallen und hatte drei lange Klingen auf der Außenseite.

Itachi beugte und streckte die Klaue. Die Schuppen glänzten blutig rot wenn sie vom Sonnenlicht getroffen wurden.

“Vollständige Regeneration durch das Dritte Tor“ erklärte Itachi.

Dann starrte er auf den ANBU. Mit einer schnellen Bewegung schlug er den Arm abwärts. Die scharfen Krallen fetzten durch den Körper des Ninja. Ob Muskeln, Sehnen oder Knochen, die Klaue des Akatsuki durchschlug alles wie dünnstes Papier. Der ANBU stieß einen kurzen gurgelnden Schrei aus bevor sein fast halbierter Körper mit einem nassen Schlag auf dem Boden aufschlug. Organe quollen aus der riesigen klaffenden Wunde.

Itachi aber lächelte nur kalt während Blut und Gewebereste von der schwarzen Klaue tropften.

“Und nun stell dir vor ich würde das mit einem deiner Freunde machen“ Zu Tode erschrocken sah Neji ihn an. Er erinnerte an ein Häufchen Elend, Itachi war sich sicher ihn jetzt überzeugt zu haben. „Also, wirst du dieses Jutsu lernen?“

“Bitte tue meinen Freunden nichts an“ flüsterte Neji, „Ich werde tun was du sagst“

„Sehr gut“ Neji ließ den Kopf hängen. „Kisame, bring ihn woanders unter. Und gib ihm zu essen. Wir wollen doch nicht das er uns vom Fleisch fällt“
 

-0-
 

Naruto, Hinata, Sakura und Kakashi trafen sich wieder.

„Und? Habt ihr irgendwas herausgefunden?“ fragte der Sensei als er sein dreckiges Buch zusammenklappte.

„Also die Frau am Fischstand sagte mir dass sie diesen Jungen häufiger sieht. Bei den Lings draußen“

„Na dann worauf warten wir? Gehen wir“ sagte Naruto breit grinsend.
 

Nach einer kurzen Weile fanden sie die kleine Farm der Lings. Ein altes Ehepaar saß vorm Haus in der Sonne.

„Entschuldigen sie bitte“ fing Hinata an, „Aber wir suchen einen Freund. Er ist verschwunden und wir haben Grund zu glauben er sei hier“

„Ah, kein Problem“ sagte Herr Ling, „Er ist draußen auf dem Feld arbeiten. Wir haben ihn vor einer Weile gefunden und aufgenommen. Er will sich bedanken in dem er uns hilft“

„Dankeschön!“ rief Naruto als er mit dem Rest des Teams in die gezeigte Richtung lief.

Als sie ein Stück wegwaren, stieß Frau Ling ihrem Mann den Ellbogen in die Rippen. „Du hättest ihnen sagen müssen dass er schon drei Jahre bei uns ist!“
 

Als Naruto und die anderen das Feld erreichten konnten sie bereits eine Person sehen. Langes braunes Haar fiel über seinen Rücken.

„NEJI!!!!“ rief Naruto so laut wie er konnte.

Überrascht drehte sich die Person um.

Die anderen blieben abrupt stehen.

Diese Person war nicht Neji.

Das war Haku.

Flucht

Mit bleicher werdendem Gesicht starrte Haku zu Kakashi hinüber. Glasklar erinnerte er sich an den Tag als Kakashi ihn fast getötet hatte. Haku hatte sich ihm in den Weg gestellt, um Zabusa zu beschützen.

„Haku?!“ fragte Naruto mehr als erstaunt, „warst du nicht irgendwie... tot?“

Haku schluckte heftig und nahm einen Schritt zurück. Dann rannte er davon.
 

„Verdammt“ stöhnte Naruto, „Ich habe ganz vergessen wie schnell der Kerl ist“

Hinata lehnte sich an einen Baum. „Kerl? Sah aus wie ein Mädchen“ Sie wartete einen Moment bevor sie anfügte: „Was auch immer, ich glaube nicht, dass er was gesehen hat. Wir sollten zu den Lings zurückgehen. Vielleicht haben Kakashi und Sakura etwas herausgefunden“
 

Als die zwei das Haus der Lings erreichten, hatten die anderen beiden schon eine Menge herausgefunden.

„Haku ist so ein guter Junge“ sagte Frau Ling, „Er hilft uns immer auf dem Feld und füttert die Tiere. Er geht einkaufen und macht die Wäsche“

„Genau“ fügte Herr Ling an, „Er sagt er müsse seine Schulden abbezahlen“

„Schulden?“ fragte Sakura neugierig.

„Ja. Vor etwa drei Jahren haben wir ihn gefunden. Er war bewusstlos und schwer verletzt. Wir haben uns um ihn gekümmert und wieder gesund gepflegt. Nach einer langen Zeit war er wieder kräftig genug und half uns von da an bei der Arbeit“

„Ich frage mich wieso er überlebt hat“ fragte sich Naruto leise.

Kakashi überlegte eine Weile und sagte dann: „Vielleicht hat ihn seine Blutlinie gerettet. Ihr wisst doch, das man sich bei Nasenbluten einen kalten Lappen in den Nacken legt. Kälte wirkt auch bei größeren Wunden“

Hinata wandte sich wieder an das alte Ehepaar: „Wir haben Ihnen erzählt das wir einen Freund von uns suchen. Vielleicht haben Sie ihn gesehen? Er hat langes dunkles Haar und weiße Augen wie ich“

“Tut mir leid Schätzchen“ sagte Frau Ling und schüttelte ihren Kopf, „Aber wir haben niemanden gesehen auf den diese Beschreibung passt“

Hinata wurde still. Dann fragte sie plötzlich: „Haben Sie vielleicht Personen in Schwarzen Roben gesehen?“

„Schwarze Roben?“ fragte eine Stimme hinter ihnen. Alle drehten sich um. Haku stand im Türrahmen. „Sagtet ihr Schwarze Roben?“

„Hast du sie gesehen?!“ rief Naruto.

Überrascht von diesem plötzlichen Krach sprang Haku zurück. „N...natürlich!“ sagte er, „Als ich mein Ninjutsu trainierte, hörte ich zwei Leute sprechen. Ich sah, dass sie schwarze Roben mit roten Wolken trugen. Ihr Chakra war so stark und dunkel, dass ich es vorzog nicht gesehen zu werden. So habe ich gewartet bis sie weg waren. Anscheinend haben sie irgendwas gesucht“

„Und wann war das?“ fragte Kakashi.

„Etwa... etwa vor zwei Monaten“

„Jetzt wo du das erwähnst, erinnere ich mich an was“ fiel Herr Ling ein, „Ich erinnere mich an zwei seltsame Gestalten. Sie fragten, ob ich einen sehr mächtigen Shinobi gesehen hätte. Ich hatte Angst vor ihnen, also habe ich verneint und sie sind verschwunden“

„Könnte es sein,... das sie mich gesucht haben?“ fragte Haku vorsichtig.

„Möglich“ Hinata fasste sich ein Herz: „Du musst wissen, dass sie meine Cousin entführt haben. Den Grund dafür kennen wir nicht, aber vielleicht haben sie sich aus dem selben Grund gesucht“

„Und weil sie dich nicht bekommen haben, haben sie sich Neji geholt“ schlussfolgerte Sakura.

Kakashi fügte an: „Dann bist du hier nicht mehr sicher. Du solltest am besten mit uns kommen“

Haku war sich unsicher. Doch Herr Ling lächelt ihn mit einem fast zahnlosen Mund an: „Geh nur. Du hast uns genug geholfen, den nächsten Winter werden wir ohne weiteres überstehen“

„Aber... ich habe zwei von euch fast getötet!“ erwiderte Haku, „Erinnert ihr euch noch an den Zwischenfall vor drei Jahren?“

„Alles lange vergessen“ grinste Naruto, „Du wolltest ja nur Zabusa beschützen“

Nach einiger Überzeugung schloss Haku sich den Konoha-Ninja an.
 

-0-
 

Fünf weitere Monate waren vergangen. Außer Hinata und einigen anderen glaubte keiner mehr so richtig an Nejis Rückkehr.

Haku versuchte unterdessen ein vollwertiges Mitglied der Shinobi von Konoha zu werden. Anfänglich waren sie noch misstrauisch, doch er zeigte oft wie Ernst es ihm war. So gaben sie ihm neue Kleidung und sogar eine neue Maske. Sie sahen aus wie seine alten, lediglich die Maske hatte den Wirbel von Konoha.

Haku nahm den Platz von Neji im Team Gai ein. Gai und Lee hatten kein großes Problem damit, wohl weil Haku ebenfalls grün trug. Nur Tenten kam nicht klar damit. Und obwohl der Eisninja ein guter Freund zu sein versuchte, konnte sie sich einfach nicht an ihn gewöhnen. Es machte Nejis Abwesenheit so endgültig.

Einmal als Lee und Gai wieder mal eine ihrer ‚Dramatischen Szenen’ hatten, setzte sich Haku neben sie.

Eine Weile schwiegen sie, doch dann sagte Haku: „Ich glaube nicht das er tot ist“

Tenten sah ihn an: „Meinst du Neji?“ Haku nickte. „Und woher willst du das wissen?!“

Haku seufzte. „Weißt du, ich habe schon immer die Anwesenheit von zwei anderen gespürt, egal wo ich war. Sie waren immer da“

„Und?!“

„Dieses Gefühl wird stärker je näher ich an einem von beiden ran bin. Als diese Akatsuki nach mir suchten wurde eine Präsenz stärker. Sie wurde stärker je näher dieser Itachi bei mir war“ Er pausierte einen Moment, „Ich habe ein wenig herumgefragt. Eine der Präsenzen war eine Weile ziemlich schwach. Das war zu dem Zeitpunkt als Neji gegen diesen einen Sound-Ninja antrat. Und gerade jetzt spüre ich zwei Präsenzen ziemlich nah beieinander. Eine ist sehr schwach, aber da“

Tenten starrte ihn einen Moment an. Dann sagte sie: „Netter Versuch mich aufzumuntern. Aber es wirkt nicht“ Sie stand auf und stürmte davon.

Haku schüttelte seinen Kopf und sah in die Ferne. Er konnte das Team des verstorbenen Asuma ausrücken sehen. Anscheinend hatten sie eine Mission von Tsunade angenommen.

Während Haku sich noch wunderte wieso sie keinen erfahrenen Shinobi mitnahmen, kam Gai zu ihm: „Jugendlicher Haku! Komm und trainiere mit uns. Wir müssen das Ausweichen trainieren und deine Bewegungen können wir nicht voraussehen!“

Haku seufzte: „Ja, Gai-Sensei, ich komme“ Mit einem Stöhnen stand er auf. Diese Trainingseinheiten waren immer so Chakra-unfreundlich. Zumindest auf seiner Seite. Gai und Lee wollten immer, das er seine Eisspiegel einsetzte. Und das ging aufs Chakra.

Plötzlich blieb Haku einfach stehen. Unter seiner Maske weiteten sich seine Augen.

Etwas war seltsam. Eine der Präsenzen veränderte sich.

Sie wurde stärker. Dunkler.

Und Böser.
 

-0-
 

Neji hatte genug. Genug gelernt um zu entkommen.

Er hatte die ganze Zeit durchtrainiert, fast ohne Pause. Nun fühlte er sich bereit einen Fluchtversuch zu starten.

Einmal mehr starrte er auf die Schriftrolle mit den zwei silbernen Dämonenköpfen. Dann verstaute er sie in seinen Roben.

Weil seine Kleidung Dreckig und zerrissen war, gaben die Akatsuki ihm eine von ihren. Deidara nannte ihn deswegen nur einen ‚Kleinen Verräter Akatsuki, hn’.

Neji schlug seine Hände zusammen und atmete tief durch. Er hatte einen Punkt erreicht, von dem er wusste, dass es in einem Blutbad enden könnte. Oder er würde abbrechen und wahrscheinlich hier Sterben. Immerhin war Juuken noch immer blockiert.

Neji hatte keine Wahl. Entweder jetzt oder nie.

„Öffne das Erste Tor“

Die Siegel um ihn herum zerbrachen.

„Öffne das Zweite Tor“

Sein Chakra regenerierte sich und erreichte ein Level, welches er vor seiner Entführung hatte.

„Öffne das Dritte Tor“

Das hatte er erst einmal eingesetzt. Es war die Regenerationsfähigkeit mit der Itachi seinen Arm nachwachsen ließ. Kühles Chakra durchströmte seinen Körper und reparierte alle körperlichen Wunden.

Nun würde es sich entscheiden. Neji hob seine zweite Hand, denn bis jetzt hatte er alle Handzeichen mit nur einer Hand gemacht.

„Öffne ... das Vierte Tor...“

Und eine einsame Träne kullerte über seine Wangen.

Dann veränderte sich sein Sichtfeld. Sein Byakugan vermischte sich mit der gewaltigen Energie die durch das Vierte Tor kam und erschuf eine mächtigere Version von Byakugan.

Er konnte kein Licht mehr sehen, doch dafür durch viele Wände blicken und eine Ratte entdecken, nur wegen ihres Chakras und der Wärme, die sie abstrahlte. Er musste sich nur auf die Ratte konzentrieren um sein Chakra in sie zu schicken und damit zu töten.

Dann schrie er auf.

Es klang so unheimlich, so ... surreal, unirdisch...

Seine verbesserte Sicht zeigte ihm den schwächsten Punkt der Wand. Er schlug seine Hand dagegen.

Die Wand explodierte in einer Masse aus Staub und Geröll. Neji fuhr herum, seine Augen verrieten ihm zwei Akatsuki am Eingang des Verlieses.

Mit einem weiteren Schrei sprang Neji aus dem Loch, halb erwartend, auf dem Boden aufzuschlagen.

Doch irgendwas in ihm übernahm die Kontrolle. Seine Instinkte entfernten seinen Verstand von seinen Aktionen. Er berührte nie den Boden.

Er zog kurz über den Boden, dann stieg er auf.

Er flog.

Dann bemerkte er einige Marionetten die auf ihn losgingen. Neji gebrauchte nur eine Hand um sie alle zu zerlegen.

Er wurde wütender als sie nicht bluteten. Doch dann erblickte er Hidan.

Er ließ einen weiteren Schrei los und attackierte ihn. Seine Krallen fetzten durch seinen Körper. Das Blut schien Neji ein wenig zu beruhigen.

Er wollte gerade noch einen Angriff starten, als sein Verstand wieder die Kontrolle zu erlangen versuchte.

Neji drehte mit einem wütenden Schrei ab und verschwand.
 

„Verdammte Kacke!!!!“ fluchte Hidan als er den Zustand seines Körpers erfasste. Er war in Stücke gerissen worden, ein Arm und beide Beine lagen weiter weg. Außerdem war sein Kopf nicht mehr auf seinen Schultern. „Ich werde dieses Mistvieh kriegen! Und ich werde seinen verfluchten Hals umdrehen!“

„Nein, das wirst du nicht“ sagte ihm Itachis ruhige Stimme, „Ich bin sehr daran interessiert, was er jetzt tun wird“

„War das eine gute Idee, hn?“ fragte Deidara. Er hielt Sasoris Arm. Der Puppenspieler war gebrochen, wie etwa sechzig seiner Puppen.

„Man kann nie wissen ob ein Experiment geglückt ist wenn man nicht hin und wieder mal nachschaut“

Er drehte sich um und ging hinein. Deidara war immer noch der Meinung, es sei eine dumme Idee gewesen, doch er wusste besser als den Uchiha zu nahe zu treten. Er hatte gesehen was Neji getan hatte.

Und dabei hatte er das Vierte Tor nicht einmal komplett geöffnet.

Itachi aber hatte es geschafft.

Und das war tausendmal schlimmer als Neji.
 

-0-
 

Choji, Ino und Shikamaru erreichten ein Goldminendorf.

„Die Ninja aus Konoha“ sagte der Bürgermeister überglücklich, „Gut das ihr da seid. Diese Diebe werden alles ruinieren!“

„Diebe, aha“ sagte Shikamaru in seiner gewöhnlichen monotonen Stimme, „Sagen sie was passiert ist“

„Die Diebe stehlen das Gold das wir nach Konoha bringen sollten. Ohne das können wir keine Nahrung kaufen“

„Und was machen sie mit ihrem Gold?“ fragte Ino.

„Keine Ahnung. Gerüchte behaupten sie würden das Gold in eine andere Stadt bringen, die.... uhmm.... die Stadt im Regen“

„Amegakure?!“ rief Shikamaru, „Das ist schlecht. Dann sind das Handlanger von Akatsuki“

„Dann sollten wir nicht rumalbern! Lasst sie uns suchen!“ sagte Ino. „Und ein paar Antworten von ihnen holen“

Shikamaru nickte und das Team sprang weg.
 

Sie erreichten ein altes Warenlager das von Fallen und Wächtern umgeben war.

„Das Versteck der Diebe“ stellte Shikamaru fest.

„Was machen wir jetzt?“ fragte Choji, „Reingehen und den Leuten ins Gesicht schlagen, sehen wie weit wir kommen?“

„Das wäre dumm“ grummelte Shikamaru, „Wir brauchen einen Plan, sonst laufen wir schnurstracks in eine Falle. Diese Kerle sind verdammt stark. Wir sollten...“

Weiter kam er nicht. Ein lauter und unheimlicher Schrei unterbrach ihn.

„Was war das?“ fragte Ino nervös, „Das klang wie ein Vogel!“

“Kein Vogel schreit so“ meinte Shikamaru, den Blick auf den dunklen Wald gerichtet.

„Das war... kein Vogel“ stotterte Choji und deutete Richtung Himmel. „Das war... ein... Dämon“

Wie auf ein Stichwort hin landete ein großer schwarzer Schatten auf dem Dach des Warenlagers. Sein Oberkörper war ähnlich dem einer Krähe. Der siebenäugige Kopf war dominiert von einem gezackten Schnabel aus dem Speichel tropfte. Ein zweiter Schnabel klickte aufgeregt zusammen, doch dieser war 90° um den anderen gedreht und ließ den Dämon wie eine schreckliche Kreuzung aus Insekt und Vogel aussehen. Hals und Schultern waren mit sehr langen schwarzen Federn bedeckt, aus den Ärmelartigen Federn um seine Oberarme ragten graubeschuppte Unterarme heraus; diese endeten in fünf sichelförmigen Krallen. Gewaltige Schwarze Flügel legten sich um die Schultern.

Doch der restliche Körper war wie der eines Menschen. Der Dämon trug eine Art von schwarzer Robe, doch diese war verdeckt von Federn und Flügeln und nicht eindeutig zu erkennen.

Auch den Dieben war er nicht entgangen.

„Was zur Hölle ist das?!“ schrie einer der Diebe.

Der Dämon griff an. Der Dieb wandte sich um und wollte fliehen, doch der Dämon hatte ihn bereits erreicht und riss ihm die Schädeldecke ab, was den Dieb sofort tötete. Versteckte Papierbomben gingen hoch, doch sie hinterließen nicht die geringste Spur auf seinem Körper.

Der Dämon drehte sich zu den anderen Dieben um, die sich bereits in die Hosen machten. Unter fürchterlichen Kreischen und Schreien wurden auch sie dahin gemetzelt.

Doch damit hörte es nicht auf, denn der Dämon sprang ins Warenlager. Schreie und Kampfgeräusche waren zu hören bis alles in einem Gurgeln unterging. Dann brach der Dämon wieder aus dem Haus aus und flatterte aufs Dach zurück. Er knabberte an einem Stück Fleisch.

Doch dann entdeckte er Shikamaru und die anderen.

Mit einem Aufschrei ließ er das Fleisch fallen und sprang in ihre Richtung.

Paralysiert durch Angst konnten sich die Ninja nicht bewegen. Der Dämon stand jetzt vor ihnen, seine sieben rotglühenden Augen musterten sie als ob er eine Methode suchte, sie zu töten.

Ino sah die Blutflecken auf seiner Kleidung und das Blut, welches von seinen Krallen tropfte.

„Ich will nicht so sterben“ dachte sie.

Dann sprang der Dämon an, bereit, die Ninja in kleine Stücke zu reißen.

Doch irgendetwas hielt ihn auf. Seine Krallen packten seinen Kopf als er mit sich selbst zu kämpfen schien. Für einen Augenblick wurden seine Augen weiß. Dann sprang er in die Luft und entschwand in die Nacht.
 

Shikamaru überkam seinen Schock als Erster und sprang zum Lagerhaus. Er sah hinein, musste aber sofort wieder zurück. Er kämpfte damit, sein Essen unten zu behalten.

„Sie sind alle tot“ würgte er hervor, „Unser Job ist beendet. Der Dämon hat sie in Stücke gerissen“

“Wir müssen ins Dorf zurück und Bericht erstatten“ sagte Choji. Shikamaru nickte und die drei wandten sich von dem Schlachtfeld ab.

„Was war das für ein Vieh?“ fragte Ino entsetzt als sie Richtung Dorf unterwegs waren.

„Ein wildgewordenes Experiment von Orochimaru?“ fragte Choji.

„Keine Ahnung“ sagte Shikamaru leise. Er war immer noch grün um seine Nase.

Als die Truppe aber um einen Baum lief, sahen sie Blut auf einigen der Blätter. Sie folgten der Blutspur, vorsichtig.

Auf einer kleinen Lichtung lag ein Körper in schwarzen Roben.

Rote Wolken waren auf dem schwarzen Stoff.

„Akatsuki“ knurrte Shikamaru.

„Sieht aus als hätte ihn sein Haustier gefressen“ schnaubte Ino. Sie kam näher und trat dem Körper in die Seite um ihn herum zu drehen.

Doch dann sprang sie erschrocken zurück.

Das war kein gewöhnlicher Akatsuki.

Das war Neji.

Die Rolle

Ich bin noch nicht Tot!!!! >.<
 

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„Gelangweilt, gelangweilt, gelangweilt. Dattebayo“ jammerte Naruto. Sai hob eine Augenbraue, aber widmete sich dann wieder seiner Kunst.

„Du hättest Tsunade nicht ärgern sollen“ zischte Sakura sarkastisch, „Dann hätte sie vielleicht uns die Mission gegeben“

„Sei nicht so sauer“ meinte Kiba grinsend, „Es war halt nur eine Mission vorhanden. Und die haben halt Shikamaru und die anderen bekommen“

„Sich darüber zu ärgern bringt doch nichts“ sagte Shino ruhig. In solchen Fällen war er wie der stoische Sai.

Als Tenten erschien, ging Hinata zu ihr um mit ihr zu sprechen. Später kamen auch noch Gai und Lee dazu, gefolgt von einem ziemlich fertigen Haku.

„Hey Haku. Wie war das Training?“

„Frag nicht“ stöhnte Haku und ließ sich auf einen Baumstumpf fallen. „Sie erkennen nicht, dass meine Blutlinie zuviel Chakra aufbraucht“

Naruto grinste sein berühmtes Fuchsartiges Grinsen und wandte sich dann wieder Kiba zu. Sie quatschten über alles mögliche, insbesondere über Hinata.

Haku stöhnte wieder als er seine Maske abnahm und einen tiefen Atemzug einsog. Dann sah er hinüber zum Tor.

„Hey Leute. Da drüben kommt Ino angelaufen“ sagte er plötzlich. Die Aufmerksamkeit der anderen war ihm damit gewiss.

Sie sahen ebenfalls zum Tor hinüber, woher Ino wie wild hergerannt kam.

„Leute!!“ schrie Ino so laut sie konnte, „Leute! Wir haben ihn gefunden!“

„Gefunden?“ rief Naruto zurück, „Wen?“

Ino antwortete nicht. Sie grinste nur sehr breit und voller überschwänglicher Freude. Sie deutete zum Tor.

Dort kamen gerade Shikamaru und Choji heran. Und Choji trug jemanden auf seinem Rücken.

Neji.
 

„OMG! Neji!!!“ schrie Naruto als er loslief. Dann wurde er aber von Tenten überrannt.

„Neji! Ich war soooooooooooo besorgt!“ schnüffelte sie, ihre Augen voller Freudentränen.

Aber als sie und die anderen sich um Choji und Neji sammelten, bemerkte sie etwas eigenartiges.

Neji reagierte überhaupt nicht.

Er starrte nur ins Nichts, sagte Nichts und zeigte auch sonst überhaupt keine Reaktionen. Nicht mal als Gai ihn mit ‚jugendlicher Schüler!’ ansprach.

“Was ist passiert?“ wollte Hinata wissen. Sie erhielt keine Antwort von ihrem Cousin.

„Lass ihn“ sagte Shikamaru, „Er ist gerade erst aus einem halben Jahr Gefangenschaft entkommen. Ich kann verstehen, dass nichts darüber sagen will“

„Wir wollten ihn gerade ins Krankenhaus bringen“ fügte Choji an, „Aber wir dachten, dass ihr vielleicht diese Nachricht aus erster Hand erfahren wollt“

„Ich erzähle Vater davon!“ rief Hinata und rannte los.

Die anderen folgten dem Team Asuma. Zumindest fast alle. Sai verstand die ganze Aufregung nicht und Haku war immer noch erschöpft.

Tenten war von allen – abgesehen von Choji – am Nächsten an Neji ran.

Es war wie ein Traum, ihr Kamerad war so plötzlich wieder da. Doch seine Mentale und Körperliche Verfassung beunruhigten sie. Neji war ziemlich abgemagert, sein Gesicht war ausgemergelt. Auf der unnatürlich bleichen Haut standen die tiefen Ringe unter seinen glasigen Augen klar hervor. Sein Haar war verschmutzt und aus dem Zopf gefallen, den er gewöhnlich trug. Außerdem hatte er eine Robe von Akatsuki an. Seine Hände waren mit Blut bedeckt und er hatte überall Blutspritzer im Gesicht.

„Was haben sie mit dir gemacht?“ schluckte Tenten leise.
 

Tsunade konnte es nicht fassen. Da stand ein Haufen von jugendlichen Shinobi in ihrem Büro und alle sagten etwas. Nur alle durcheinander.

„RUHE!“ brüllte Tsunade. Alle wurden still. Erst dann konnte sie mit Shikamaru reden.

„Tsunade-sama. Wir haben Neji in der Nähe des Goldgräberdorfes entdeckt“ erzählte Shikamaru.

Tsunade machte große Augen: „Was? Neji? Wirklich? Oder bin ich nur Betrunken?“

„Nein“ sagte Tenten, als sie Naruto und Kiba zur Seite schob um Choji einen Weg zu bahnen.

Tsunade starrte Neji an. Dann klatschte sie in die Hände. „Okay. Choji! Bring Neji in das Behandlungszimmer. Tenten, geh und hole ein paar Schwestern. Sakura und Ino, ihr kommt mit mir. Und der Rest von euch verschwindet!“

Tsunade stürmte mit Choji, Ino und Sakura hinaus. Tenten rannte ebenfalls hinaus, nur in die andere Richtung. Und der Rest musste gehorchen.

Nur Shikamaru blieb zurück. Er musste Tsunade etwas zeigen.
 

Es dauerte nicht lange bis Tsunade wieder zurückkehrte. Sakura, Ino und Choji waren schon wieder zu ihren Teams gegangen.

„Neji war nicht sehr verletzt, nur erschöpft“ sagte Tsunade zu Shikamaru, „Seltsam, nicht wahr? Akatsuki entführen ihn aber schaden ihm nicht körperlich“ Shikamaru nickte wortlos.

Dann sagte er ihr, dass er etwas Wichtiges hätte. Als die zwei das Büro betraten, warteten Hiashi und Hinata bereits.

„Shikamaru? Was wolltest du mir zeigen?“ fragte Tsunade als sie sich hinter ihren Tisch setzte.

„Nur diese Schriftrolle hier“ sagte Shikamaru als er etwas aus seinem Rucksack zog. „Neji hat sie verloren. Ich dachte, dass Sie das sehen sollten“

Tsunades Augen wurden riesig als sie die Schriftrolle sah. Silberne Dämonenköpfe hielten sie zusammen.

Mit bebender Stimme sagte sie: „Hinata. Hol Kakashi, Jiraya und Kurenai. Es gibt eine unerwartete Wendung“

Hinata verstand nicht ganz, doch sie ging los.

„Tsunade? Was ist los?“ fragte Shikamaru.

„Das wirst du sehen wenn die andern da sind“
 

„So, was ist mit Neji passiert?“ fragte Naruto. Er und die anderen standen vorm Krankenhaus und belagerten Ino und Sakura. Sai und Haku waren ebenfalls dabei.

Sakura zog die Stirn in Falten. „Also es gab einige Wunden, aber die waren nur oberflächlich und können niemals das viele Blut erklären. Sein Handgelenk war gebrochen, doch es ist wieder verheilt. Sieht allerdings nicht so aus als sei es ordentlich versorgt worden. Und er hat Anzeichen von Unterernährung“

„Keine Verwundungen? Du kannst mir nicht erzählen, dass Akatsuki Neji mit Vorsicht behandelten“ unterbrach Shino.

„Vielleicht wurde er geheilt?“ warf Haku ein.

„Wahrscheinlich haben die Akatsuki einen Medizin-Ninja unter ihren Leuten“

„Ich frage mich, wieso sie ihn einfach so gehen ließen? Er muss doch ihre Verstecke und Geheimnisse kennen“ meinte Kiba, „In dem Zustand hätten sie ihn schneller erwischt als Akamaru einen Ball“

„Keine Ahnung“ gab Sakura zu, „Doch sein Chakra war fast vollständig aufgebraucht“

„Also hat er alles aufgebraucht um zu entkommen?“

„Wahrscheinlich. Aber das werden wir von ihm selbst hören, wenn er bereit ist“

„Dann gehen wir morgen alle zum Besuch!“ sagte Naruto breit grinsend.

„Das werden wir nicht tun“ schnappte Tenten, „Der Ärmste kriegt noch einen Herzinfarkt“

„Sie hat Recht“ warf Shino ein, „Wenn wir Neji besuchen, dann einer nach dem Anderen“
 

-0-
 

Kakashi starrte mit einem ernsten Gesicht auf die Rolle, Jiraya war tief in Gedanken und Kurenai zitterte vor Angst.

„Und du sagst Neji hätte sie verloren?“ fragte Hiashi ernst.

„Ja. Aber warum regt euch das so auf?“ wollte Shikamaru wissen.

„Naja...“ fing Kakashi an. Er warf einen Blick zu Tsunade die nur mit den Achseln zuckte, „Du musst wissen“ fuhr er fort, „dass diese Schriftrolle ein altes und sehr mächtiges Jutsu enthält. Sehr alt und Verboten, einfach nur das Lesen kann in Verbannung resultieren“

„Was ist schon dabei?“ fragte Shikamaru gelangweilt. Er schnappte sich die Schriftrolle und öffnete sie. „Sie ist ohnehin leer“

Tsunade schüttelte ihren Kopf. „Nicht wirklich. Ein besonderes Henge-Jutsu liegt darauf. Nur diejenigen, die diese Macht auch überleben, können es überhaupt lesen“

“Nicht einmal Byakugan kann durch dieses Henge blicken“ fügte Hiashi an.

Shikamaru sah sie verwirrt an.

Jetzt übernahm Jiraya. „Dieses Jutsu wird die ‚Neun Tore der Hölle’ genannt. Und jeder, der diese Schriftrolle lesen kann, stellt eine Gefahr für alle Anderen dar“

„Wieso hatte Neji solch eine Schriftrolle mit?“ fragte Shikamaru.

„Ich weiß es nicht“ sagte Jiraya, „Doch ich habe gesehen, wozu es fähig ist“

„Genau“ fügte Tsunade an. „Wir Sannin, das heißt, Jiraya, Orochimaru und Ich, hatten vor ziemlich langer Zeit eine Mission. Wir sollten Gerüchten über einen Dämon nachgehen. Als wir ankamen, war eine ganze Stadt vollkommen verwüstet und dem Erdboden gleichgemacht. Keiner der Bewohner wurde jemals wiedergesehen. Und dann trafen wir einen Überlebenden. Doch er griff uns an. Wir waren zwar in der Oberhand, doch dann öffnete er das Vierte Tor der Hölle“ sagte Tsunade. Nach einer langen Pause fuhr sie leise fort. „Er verwandelte sich in eine schreckliche Bestie aus der Hölle, in einen Dämon. Der Kampf war sehr lange und blutig, aber irgendwann konnten wir ihn besiegen“

„Die meisten ANBU, die uns begleitet hatten, wurde dahingemetzelt. Als wir ihn besiegten, fiel er in die Hölle zurück. Orochimaru wollte zurückbleiben und nach Überlebenden suchen“

„Aber er tat es nicht, nicht wahr?“ fragte Shikamaru.

Tsunade nickte. „Das tat er nicht. Er sammelte Gewebe des Dämons ein. Daraus machte er das Siegel mit denen er seine Gefolgsleute verstärkte. Deswegen sehen sie aus wie Dämonen“

„Weil er es nicht selber lernen konnte, oder?“

„Genau“ sagte Jiraya. „Wer nicht auserwählt ist, die Neun Tore zu erlernen, stirbt beim Versuch sie zu aktivieren“

„Wir sahen einen unserer ANBU die Handzeichen kopieren die der Mann nutzte. Er war nicht mal in der Lage zu schreien, als ihn die Macht der Tore zerfetzte“

„Und die Schriftrolle?“

„Verschwunden. Wir haben sie nie wieder gefunden. Bis jetzt“

„Wir müssen Neji fragen, woher er solch ein mächtiges Jutsu hat“ sagte Hiashi.

„Ja. Aber nicht heute. Er braucht Ruhe“ Tsunade wandte sich an Shikamaru: „Bitte erzähle niemanden etwas davon“
 

Als Shikamaru wieder zu seinen Freunden kam, wollten sie natürlich alles wissen. Doch Shikamaru sagte nur: „Das ist so eine Art von Ich-würde-es-euch-gerne-erzählen-doch-dann-müsste-ich-euch-alle-töten-Geschichte“ Damit fragten sie nicht weiter.
 

Am nächsten Tag besuchten Hinata und Tenten Neji. Sie mussten aber feststellen, dass Neji immer noch nicht bereit war zu reden.

Nicht mal als ihm Hinata erzählte, das Hiashi glücklich war ihn wieder zu haben.

Die beiden Mädchen blieben noch eine Weile, doch gingen irgendwann.

Neji blieb in seinem Zimmer zurück.

Noch einer?

„In alten Zeiten gab es das Land der Schatten. Seine Bewohner lebten friedlich mit der Natur zusammen, beschützt von einer Gruppe mächtiger Ninja, die das Land kontrollierten. Doch als die Zeit verging wurden die Ninja immer gelangweilter und korrupter. Sie wurden mit jeder Generation tyrannischer. Ihre Untertanen behandelten sie wie Dreck und quälten sie ständig.

Niemand konnte sie aufhalten. Nicht einmal die Götter.

Bis der Teufel in Person erschien und den Menschen eine Waffe schenkte. Die ‚Neun Tore der Hölle’ konnten nur von Auserwählten gelernt werden. Damit wurden sie selbst zu Kreaturen der Hölle, unglaublich stark und nahezu unbesiegbar. Damit traten sie gegen die Ninja an. Ihre Mächte waren etwa gleich, doch am Ende war die Macht der Hölle größer. Die Ninja wurden alle vernichtet. Doch auch die Dämonen starben irgendwann. Nicht wegen der Wunden von den Kämpfen, sondern weil die Hölle ihnen ihr Leben nahm.

Weil so viele innerhalb kürzester Zeit starben, wurde das Land der Schatten entvölkert und ging unter. Die ‚Neun Tore der Hölle’ gingen für Jahrhunderte verloren. Bis ein Mann sie zufällig erhielt und an Akatsuki verlor. So bin ich dazu gekommen. Und so bist du daran gekommen“ schloss Itachi. Er sah Neji an. „Sie diese Chance als Geschenk an, Neji. Ein Jutsu das nicht aufgehalten werden kann, das kannst du lernen“
 

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Mit einem Ruck erwachte Neji. Er hatte sich an die Geschichte der Neun Tore erinnert, welche ihm Itachi erzählte. Erst hatte er es als Spinnerei abgetan, doch als er sah, wie sich Itachi seinen Arm einfach nachwachsen ließ, musste er erkennen, dass es wahr war.

Das war das einzige woran er sich noch erinnerte. Alles andere verdrängte er im tiefsten Winkel seines Gehirns.

Sein Körper begann zu schmerzen. Obwohl Tsunade ihm Schmerzmittel gab, war dieser tiefe Schmerz immer da.

„Hey Neji!“

Neji reagierte nicht.

„Neji! Jugendlicher Rivale!“

Langsam wandte sich Neji zu den lauten Eindringlingen um. Dummer orange gefärbter und grüner Strampelanzug. Naruto Uzumaki und Rock Lee.

„Hey Kumpel! Wir haben gehört du würdest morgen entlassen werden“ sagte Naruto, breit grinsend und unnötig laut, „Das wollten wir nur sagen!“

Neji drehte sich weg ohne auch nur das Geringste zu sagen.

Lee zuckte mit den Schultern. Es war unnütz mit Neji zu sprechen und so gingen die zwei wieder. Bis jetzt hatte er noch kein Wort gesagt. Zu niemandem.
 

„Ich kann ihn verstehen“ sagte Shino draußen. „Er wurde lange von Akatsuki gefangen gehalten. Niemand weiß – oder will wissen – was ihm angetan wurde. Lasst ihm einfach etwas Zeit“

„Hey! Ich weiß wie wir ihn aufmuntern!“ rief Naruto. Er hatte offensichtlich nicht zugehört. „Wir veranstalten eine Party für ihn!“

Sakura wurde sauer und schlug ihn. Stark genug um ihn durch die Luft fliegen zu lassen.

“Wir sollten ihm mit seinen Problemen helfen, aber nicht mit so was“ schnaubte sie.
 

„Hat dich Sakura wieder geschlagen?“ fragte Haku den am Boden liegenden Naruto. Ein gedämpftes ‚Ja’ folgte. Haku seufzte und ging weiter. „Tsunade erwartet mich in ihren Büro“ erklärte er.

„Dann geh schon“ grummelte Naruto. Haku kicherte leicht und ging weg.
 

Shizune führte den Eis-Shinobi in das Büro. „Bitte warte hier“ sagte sie. „Ich werde mal nach Tsunade suchen. Einfach dem Geschrei nach, denke ich mal…“

Haku setzte sich auf einen Stuhl. Doch irgendwas ließ ihm keine Ruhe. Nervös stand er auf und ging durch das Büro.

Dann entdeckte er eine Schriftrolle auf dem Schreibtisch. Sie war ausgerollt.

Feine rote Linien waren auf dem alten Papier.

Interessiert trat Haku näher.
 

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„Dumme Leute mit ihrer Dummen ‚Frauen können keine Anführer sein’ -Auffassung“ schnaubte Tsunade wütend.

Shizune fand sie vorm Konferenzzimmer. Die Tür war zerbrochen und ein Tisch steckte in einer Wand.

„Sie wollten nicht bezahlen, oder?“ fragte Shizune.

„Die haben behauptet nur Männer könnten Anführer sein. Sie wollen nicht bezahlen bis ich durch einen Mann ersetzt werde“ knurrte Tsunade.

Shizune schwitzte. Insgeheim fragte sie sich, ob Tsunade das ‚Wie ich mit meiner Wut umgehe’ –Buch gelesen hatte, welches sie zu Weihnachten erhalten hatte. Sie beobachtete zwei Shinobi, die gerade den Tisch aus der Wand zu ziehen suchten. Offensichtlich war er zu tief hineingerammt.

„Wo ist Haku?“ fragte Tsunade ungeduldig.

„Er wartet in Ihrem Büro“

„Gut“

Die beiden Frauen machten sich auf. Doch als sie dort hinkamen, war irgendwas komisch. Tonton quiekte angsterfüllt. Und das wegen Haku.

Der junge Shinobi war über den Tisch gekrümmt und las etwas.

Die ‚Neun Tore der Hölle’.

„HAKU!!!!!“ schrie Tsunade auf. Haku sprang förmlich an die Decke. Tsunade riss die Schriftrolle an sich „WAS HAST DU GETAN?!“

Haku machte sich ganz klein und sagte kleinlaut: „Ich habe es nur kurz durchgelesen. Ist das schlecht?“

Tsunade sah aus, als wolle sie Haku den Kopf abreißen und als Stifthalter nutzen. „UND WIE!!! SELBST DAS LESEN…. Warte. Sagtest du ‚lesen’?“ Haku nickte verstört. Nach einer unangenehm langen Pause sagte Tsunade: „Shizune. Hol Jiraya, Hiashi und Kakashi her. Es gibt eine unerwartete… Wendung“

Shizune schluckte und rannte hinaus.

„Was ist los?“ fragte Haku weinerlich.

„DU setzt dich hin und bist still!“ schnauzte Tsunade ihn an. „Du hast einen gewaltigen Fehler begangen“
 

Einige Minuten später standen die drei Shinobi in Tsunades Büro. Haku stand etwas abseits und fühlte sich überhaupt nicht wohl. Und Tsunade hatte noch nichts gesagt.

„Jiraya“ fing Tsunade an, „Ich will nicht um den heißen Brei herum reden. Haku kann die ‚Neun Tore der Hölle’ lesen und daher auch lernen“

Jiraya holte entsetzt Luft und die anderen beiden starrten entsetzt zwischen Haku und der Schriftrolle hin und her.

„Was geht hier vor?“ fragte Haku leicht verstört als nach einigen Minuten noch kein Wort gefallen war.

„Ich weiß nicht wie ich anfangen soll…“ sagte Jiraya, „Aber du bist in der Lage das hier zu lesen, oder?“

Haku nickte vorsichtig. Er hatte keinen blassen Schimmer von den Vorgängen.

Jiraya seufzte. „Das ist sehr schlecht, mein Junge. Du musst wissen, dass dieses Wissen verboten ist. Jeder, der das hier lesen und lernen kann, muss bestenfalls ausgestoßen werden“

„Und schlimmstenfalls?“

Jiraya warf Tsunade einen kurzen Blick zu und zog dann mit einem röchelnden Geräusch seinen Daumen quer über seinen Hals. Haku schrak zurück.

„Aber… das ist unmöglich“ flüsterte er jammervoll, „Ich wusste nicht, dass es verboten ist. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich es niemals gelesen! Bitte! Ihr müsst mir glauben!“

„Es ist zu gefährlich für Konoha jemanden wie dich hier zu haben“ sagte Tsunade ernst, „eigentlich müssten wir dich verbannen. Du könntest dich in ein Monster verwandeln und alles zerstören“

Haku sah sie mit leeren Augen an. Er konnte nicht glauben was sie gesagt hatte.

„Wir haben gesehen wozu das hier in der Lage ist“ fügte Jiraya an. „Einer hat ein komplettes Dorf zerstört und viele umgebracht. Wir können nicht zulassen, dass das noch mal passiert“

„Ich verstehe“ schluckte Haku heftig, „Dann muss ich gehen“

Er wollte sich gerade umdrehen und verschwinden als Kakashi ihn zurückhielt.

„Warte Haku. Wir wissen immer noch nicht wie Neji an diese Schriftrolle gekommen ist“

Alle sahen ihn verwundert an. „Ich hoffe inständig, ich liege falsch“ sagte der Sensei des Team Siebens, „doch wenn es wirklich so ist, wie ich denke, werden wir das einfach herausfinden können“

Verwundert ließen sich alle Vier von Kakashi hinausführen. Was meinte er nur?
 

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Währendessen standen in einer kleinen Stadt zwei Leute auf dem Markt. „Karashi? Denkst du wirklich, es ist eine gute Idee unser ‚Curry des Lebens’ hier zu verkaufen?“ fragte Ranmaru. Der Junge hatte sich prächtig erholt seitdem Lee und Naruto das letzte Mal gesehen hatten.

Karashi grunzte: „Wieso sollte das keine gute Idee sein? Wir wollen unseren Laden erweitern und dazu brauchen wir etwas Werbung“

„Aber doch nicht mir dem ‚Curry des Lebens’!“ warf Ranmaru ein.

“Und wieso nicht?“

“Weil etwa 80% unserer bisherigen Kunden hier liegen und um Luft ringen und der Rest dort drüben am Brunnen steht!“

Karashi sah sich um. Verdammt. Wieso haben sie kein anderes Curry mitgebracht? Während er sich noch eine Ausrede einfallen ließ, sah sich Ranmaru mit seiner Blutlinie um.

Eine dunkle Aura hatte sich bemerkt gemacht. Er sah ihre Quelle: Ein Mann mit schwarzen Roben. Darauf waren rote Wolken.

Er war Furcht einflößend.

Irgendetwas machte den Jungen nervös und er packte Karashis Arm. „Karashi. Lass uns gehen. Ich habe ein schlechtes Gefühl“

„Aber wieso denn?“ fragte Karashi. Als er aber Ranmarus Angst spürte, willigte er ein. Hastig packten sie ihre Sachen zusammen und verließen das Dorf.

Ranmaru lief eilig vorweg.

Gerade als sie den Dorfrand erreichten, schallte ein lautes Gebrüll über die Berge. Sie liefen jetzt etwas schneller als eine schreckliche und heiße Druckwelle sie von ihren Füßen riss. Staubwolken rasten über das Land, gefolgt von Lawinen von Schutt und Trümmern.

Nachdem sich der Staub gelegt hatte, standen die beiden wieder auf und sahen sich um.

Doch die Gegend um sie hatte sich vollkommen verändert. Bäume waren abgeknickt und entlaubt, Dreck und Staub bedeckten sämtliche Vegetation. Doch das schlimmste war das Dorf.

Es war verschwunden. An seiner Stelle klaffte ein riesiger Krater im Boden. Er rauchte und war mit Trümmern und Fleischfetzen übersät.

Und über seinem Zentrum flog ein schrecklicher Dämon.
 

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Naruto und Lee hatten im Versuch, Nejis altes Ich zurück zu holen, es tatsächlich geschafft, eine kleine Party im Hyuuga-Anwesen zu organisieren. Bis jetzt hatten die Hyuuga Ältesten kein Problem damit, und selbst Sakura und Tenten waren einverstanden.

Selbst Hinata schien jetzt etwas entspannter zu sein.

Sie waren alle entspannter und lockerer an diesem Nachmittag.

Alle außer Neji.

Düster starrte er das Glas Limonade und die Schüssel mit Nudeln an, die ihm Tenten gebracht hatte. Er war einfach nicht mehr derselbe.

Shino stand an der Tür und überprüfte die Anwesenden.

Doch dann wurde die Tür aufgerissen und Kakashi trat herein, gefolgt von Tsunade, Hiashi, Jiraya und einem sehr erschütterten Haku.

„Wo ist Neji?“ fragte Kakashi. Shino fand das sehr komisch, aber zeigte ihnen den Hyuuga. Die Shinobi bahnten sich einen Weg durch die Menge der Gäste.

Die Partygäste hörten mit allem auf und blickten neugierig herüber. Nach einigen Augenblicken hatte sich eine Traube um die Shinobi und Neji gebildet. Alle wollte wissen was geschah.

„Hiashi. Um meinen Verdacht zu prüfen musst du etwas für mich tun“ sagte Kakashi, „Bitte bring das Fluchsiegel wieder an Neji an. Ich will sehen was passiert… Hoffentlich nichts“

Hiashi zog die Stirn in Falten. „Ich weiß nicht, was du damit bewirken willst, aber ich muss das Siegel eh früher oder später wieder reaktivieren“ Er ging zu Neji hinüber und kniete sich hin. Das Hyuuga-Oberhaupt ignorierte die Proteste von Nejis Freunden, insbesondere von Tenten und Hinata, und sagte mit einer festen, ernsten Stimme: „Neji. Ich muss dein Fluchsiegel wieder reaktivieren. Immerhin bist du ein Seitenhausmitglied. Keine Angst. Das wird nicht wehtun“

Als seine Fingerspitzen Nejis Stirn leicht berührten, reagierte Neji endlich.

Seine Augen wurden noch weißer als vorher und wandelten sich von Leere zu Gewalttätigkeit. Mit unglaublicher Stärke stand Neji auf und ergriff Hiashi am Kragen, und hob ihn damit fast hoch.

Und er zischte.

Nicht länger menschlich.

Sein Chakra fing an um ihn herum zu wirbeln. Doch es veränderte sich in eine Art von schwarzem Nebel, welches seinen Körper fast vollständig umhüllte.

Mit einem hässlichen Knurren sagte Neji Hiashi, ihn in Ruhe zu lassen und dies nie wieder zu versuchen. Dann ließ er ihn fallen und stürmte hinaus, den schwarzen Nebel um ihn herum.

Hiashi starrte in Terror seinem Neffen hinterher, doch auch die anderen waren entsetzt.

„Das darf doch nicht sein“ schluckte Kakashi, „Es ist schlimmer als ich dachte. Neji hat bereits das Vierte Tor geöffnet…“



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