Prolog
Warum konnte er es nicht lassen?Er schadet sich doch nur selbst damit....aber dennoch was anderes brachte ihm keinen Frieden mehr.....er wusste nicht warum er sich hasste...hätte er es gewusst wäre einiges einfacher gewesen...aber er tat es nun mal und das bekam sein Körper fast jeden Tag aufs neue zu spüren...egal wie und egal für was Jun war der überzeugung er verdiente es nicht anders als zu leiden.
Sora
So zu erst:UnsraW gehören leider nicht mehr sondern sich selbst,ich verdiene auch kein Geld mit dieser FF macht mich lieber mit kommis glücklich XD die story ist natürlich rein erfunden^^
Kapital 1.Sora
Gerade klangen die letzten Töne von Maria aus als die Leute auch schon zu Toben begannen.
Ja das war heute echt verdammt gut gelaufen dachte sich der Schwarz haarige Bassist während er noch einmal die Runde machte um fleißig Hände zu schütteln.
Die anderen waren damit beschäftigt Picks und Wasserflaschen zu schmeißen und Sho versuchte jemanden auszuwählen der seine Drum sticks fangen sollte.
Das war ein verdammt gutes Gefühl so etwas geleistet zu haben.
Es hätte wohl nie jemand gedacht das sie es so weit schaffen würden, aber sie haben es geschafft.
Und geschafft war auch Jun der sich Backstage erst einmal wie tot auf den Boden fallen ließ und inständig hoffte das eine der Wasserflaschen die noch herumstanden zu ihm laufen würden, vielleicht könnte er ja den versuch unternehmen und aufstehen? Nein zu anstrengend-im Moment zumindest.
Netterweise gab es aber gewisse Gitarristen die auf den Namen Tetsu hörten und so nett waren und ihm eine Flasche mitbrachten „Du siehst aus als ob du hoffst das die Flasche kriegt.“ lachend reichte der Gitarrist seinem Freund eine Flasche. „Naja hat sie doch jetzt auch.“ erwiderte er eh er die Flasche in einem Zug halb leer trank und sich darauf hin wieder fallen ließ.
Duschen konnte er auch später noch.
Eine Stunde später war der Raum auch so gut wie verlassen. Hier und dort wuselten noch Stuff members rum die Instrumente und Amps verstauten.
Seufzend erhob Jun sich und griff nach seinem Bass. Er verstaute seine Instrumente immer noch am liebsten selbst.
Schließlich fühlte er sich auch in der Lage duschen zu gehen und fing an sich aus seinen Klamotten zu schälen.
Als das Wasser nur so auf ihn herab rieselte und sich seine Muskeln entspannten verflog das Glücksgefühl vom Konzert und die Gedanken des Bassisten kamen wieder in Gang.
Yuuki, seit Wochen ging er ihm auf die Nerven. Dabei wollte er das doch? Oder wollte er es doch nicht? Er wusste seit einer geraumen Zeit nicht mehr was er wollte und was nicht. Und das wurde ihm immer mehr zum Verhängnis.
Aber er kam zu der Erkenntnis das der Leader ihn wirklich nervte. Es gab Dinge die niemanden etwas angehen auch einen gewissen Sänger nicht. Wenn Yuuki nicht bald aufhören würde Jun auszufragen und immer tiefer in seiner Gefühlswelt rum zu stochern würde er noch Wahnsinnig werden da war er sich sicher.
Er kriegte Yuuki ja so schon schlecht aus dem Kopf und dabei tat er alles damit der schwarz blonde gut von ihm dachte.
Aber dennoch ging es Jun da durch immer schlechter.
Er war immer für seine Freunde da. Und wenn er jemanden zum reden brauchte hatte er niemanden. Und mal wieder suchte er die Fehler bei sich.
Hass stieg in Jun auf. In erster Linie sich selbst gegenüber. Aber auch gegen die anderen. Gegen Rai, Shou, Yuuki ja sogar gegen Tetsu und der war immerhin sein bester Freund.
Den Kopf über seine Gedanken schüttelnd als ob er sie los werden wollte duschte Jun zu ende.
Streifte mit einigen Blicken seinen Körper und schauderte dabei.
Wie er ihn hasste.
Ich habe ewig nicht mehr geschrieben aber mich überkam jetzt einfach die lust dazu XD ich hoffe es ist nicht super schlecht geworden und sorry das das Kapitel so kurz ist die nächsten werden länger angenommen ihr wollt das ich weiter schreibe XD
In the fact
2. Kapitel
In the fact
Ein paar Tage nach dem Konzert gingen Jun die Gedanken über den schwarz-blonden immer noch nicht aus dem Kopf und er fragte sich allmählich was er eigentlich getan hat damit man ihn so bestraft?!
Aber anscheinend hatte er es wohl verdient....irgendeinen Grund würde es schon geben...schließlich geschehen Dinge nicht einfach so ohne Grund und vor allem solche Dinge nicht!
Oder etwa doch?
Er hätte noch ewig vor sich hin Grübeln können und wäre wohl doch nicht zu einer Antwort bekommen, was aber auch gar nicht nötig war da der Sänger ohne vorwarnung auf einmal in Juns Zimmer stand.
Wie ein aufgescheuchtes Kaninchen saß er auch gleich senkrecht im Bett und sah Yuuki erwartungsvoll an,
der auch gleich los wetterte "du hast genau zwei möglichkeiten entweder DU redest von DIR aus mit mir oder sonst wem ist mir scheiß egal mit wem aber ich seh mir das nicht länger an wie du immer dünner wirst und dich immer mehr versteckst!Wenn du sterben willst bitte aber erwarte nicht das ich dir dabei zusehe!"
so schnell wie er gekommen war, war Yuuki auch schon weg und ließ einen Perplex drein guckenden Bassisten zurück...
dieser kannte Yuukis ungezügeltes Temperament berreits, aber diesmal hat es sein wirkung nicht verfehlt.
Was war den jetzt los?
Die ganzen letzten Monate hat nie jemand etwas gesagt, was Jun nur in seinem Gedanken egal zu sein bestätigte und jetzt hielt Yuuki ihm hier so eine Predigt?
Jetzt war er entgültig verwirrt und kratzte schon fast unbewusst sein Handgelenk auf.
Das war nicht fair.... er hatte nichts gemacht, was konnte er denn dafür das er Probleme hatte?
Er hatte sich die ja nicht gewünscht, und statt das jemand mal auf ihn zuging und für ihn da war kam nur Ignoranz, dabei war er immer für seine Freunde da!
Aber wenn er jemanden braucht ist mal wieder keiner da... Typisch... verbittert sah Jun auf die stelle die er bis eben aufgekratzt hatte, es blutete schon aber so etwas merkte Jun schon lange nicht mehr.
Seufzend wischte er mit seinem Ärmel über die stelle, ließ sich wieder auf sein Bett fallen und ging Yuukis Worte in Gedanken noch einmal durch.
Sterben? Wollte er das? Er mochte sein Leben eigentlich, aber etwas in ihm das mit dem Lebensfrohen Jun diskutierte meint das Gegenteil und es fing an den Lebensfrohen Jun davon zu überzeugen.
"Scheiß Welt.... scheiß Gefühle... scheiß Leben... scheiß Yuuki..." leise fluchend fischte er sich eine seiner Zigaretten neben dem Bett hervor und atmete leise seufzend den rauch tief ein.
Yuuki wollte das er mit jemandem redet? Mit wem denn?
Er würde es aller höchstens Tetsu sagen, dann aber auch nur 50% der Wahrheit!
Mehr würde der Gitarrist wohl auch nicht verkraften, vielleicht sollte er es wirklich Yuuki sagen? Wobei der ihn ehr vermöbeln würde, naja vielleicht würde er dann ja mal wieder aufwachen, er sollte es wenigstens versuchen... Aber wie? Er konnte Yuuki ja schon kaum in die Augen schauen und vergrub sich seit dem Konzert entgültig in seinem Zimmer.
Aber vielleicht würde Yuuki ihn ja doch verstehen, er sollte es zumindest versuchen und das am besten sofort bevor er es sich doch wieder anders überlegte.
Schnell rauchte er noch die letzten Züge seiner Kippe bevor er diese auch ausdrückte und seit Tagen mal wieder aus seinem Zimmer kam.
Sichtlich nervös stand er vor Yuukis Tür und wusste nicht ob er klopfen sollte oder nicht... Immer diese verdammten Selbstzweifel!
"Hand aufs Herz Jun,er wird dich nicht umbringen..." leider zweifelte er da im Moment doch dran, klopfte dann aber so leise wie möglich an, leider wurde sein klopfen nicht überhört und vor ihm stand ein ziemlich besorgt aussehender Yuuki der wohl mit allem gerechnet hätte aber nicht mit ihm "Jun....komm rein!" überrascht aber doch erfreut ihn zu sehen trat Yuuki zur seite und ließ den schwarz haarigen rein der nur nervös an seinen Dreads rumnestelte und diese auch auf einmal furchtbar Interessant fand,
was Yuuki auch nur mit Kritischen blick Kommentierte "Was gibts?" fragte er ihn erwartungsvoll und zündete sich erstmal eine Zigarette an setzte sich auf sein Bett und musterte Jun eine Weile... die Frage war eigentlich überflüssig, jede Faser von Jun schrie danach das es ihm schlecht geht.
So dünn war selbst Shou nicht und dieser könnte schon ein paar Kilo mehr gebrauchen, aber Jun konnte man selbst unter dem weitem Sweatshirt ansehen wie Dünn er war.
Nach einer kurzen Pause die beiden wohl wie eine ewigkeit vorgekommen sein musste fand Jun seine Stimme auch wieder "Du..du meintest doch ich soll reden..."
fing Jun leise an wagte es aber nicht Yuuki anzuschauen. "Ich höre dir gerne zu..." leicht lächelnd schaute der schwarz blonde weiterhin zu Jun der sichtlich nach den richtigen Worten suchte,
"naja.... ich weiß nicht so wirklich was ist... aber ...ich möchte dir und den anderen nicht zu nah treten....aber..." nein das konnte er ihm nicht sagen!
Dann haute Yuuki ihm wirklich eine runter... Jetzt hatte er doch schon angefangen, er konnte Yuukis blick förmlich auf sich spüren,"Aber was?" kam es recht tonlos von dem anderen was Jun nur erneut schlucken ließ."aber.... ich habe das Gefühl das ich euch egal bin... " so jetzt war es raus jetzt konnte der Sänger ausrasten es war ihm fast egal, er schaute nur betreten zu Boden und wartete auf den Wutausbruch aber der bliebt auf stattdessen stand Yuuki auf einmal vor ihm und strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht,"Du weißt schon das Tetsu fast vor sorge stirbt? Aber du bist alt genug um von allein zu uns zu kommen... außerdem dachten wir du schaffst es allein... aber anscheinend haben wir uns geirrt...man wagt es ja kaum noch dich zu berühren....so dünn...bist du geworden...was ist passiert?" die Stimme des blonden wurde immer leiser er strich sachte über Jun schultern bis zu seinen Beckenknochen und erschrack sichtbar als er diese für seinen Geschmack zu stark fühlte.
Jun ließ die berührung Zitternd über sich ergehen "ich weiß es nicht..." zum ersten mal sah er Yuuki an seit er im Zimmer war,Yuuki hatte das Gefühl er schaute ihn seit Wochen das erste mal richtig an,
irgendwas war passiert, wo war den der lustige Jun hin der sie alle zum lachen brachte?
Stattdessen stand vor ihm ein fertig aussehnder Jun der jeglichen glanz in seinen Augen verloren hatte.
Gerade dieses Funkeln hatte Yuuki immer so gemocht.
Er musste irgendwas tun, aber erstmal müsste er wissen was mit Jun los war... er nahm dem Bassisten nicht ganz ab das er gar nichts weiß... Trotzdem war er glücklich das er zu ihm gekommen ist.
Mit der Zeit würde er das sicher rauskriegen... vielleicht sollte er doch Tetsu mal auf Jun ansetzen!
Oyasumi
Ein paar Tage später konnte Yuuki sich das nicht mehr länger mit ansehen und er weihte Tetsu tatsächlich ein.
Er hatte ein ganz schön schlechtes Gewissen Jun gegenüber, schließlich hatte dieser sich ihm anvertraut und nicht Tetsu...
Aber, nun ja, es musste sein! Alleine konnte er Jun nicht helfen, auch wenn er das gerne würde.
Sie hatten gerade fertig geprobt und langsam leerte sich der Raum.
Jun stellte seinen Bass weg und verabschiedete sich von den übrigen beiden, auch wenn er sich einen misstrauischen Blick nicht verkneifen konnte.
Was wollte denn jetzt Yuuki von Tetsu? Oder wollte Tetsu was von Yuuki?
Nein, lieber nicht darüber nachdenken.... Seit ihrem Gespräch benahm sich Jun zwar besser vor den Anderen, aber Yuukis Blick, als er ihm in die Augen gesehen hatte, ging ihm trotzdem nicht aus dem Kopf, was es noch schwerer machte die Anwesenheit des Sängers zu ertragen.
Seufzend lief er zu Shou, der am Auto schon auf ihn wartete, und verdrängte jeglichen Gedanken an die beiden anderen im Proberaum.
"Tetsu, warte mal bitte kurz..." Yuuki stand vor dem Kleinerem, der noch an seiner Gitarre rumnestelte und die anscheinend nicht so wie er wollte.
"Was ist denn? Ich kann grad nicht... Diese Saite lässt sich nicht weiter stimmen.... aber hängen tut sie auch nicht...." Eher mit sich selbst als mit der Person vor ihm sprechend, hing Tetsus Blick fragend auf seiner Gitarre.
"Tetsu, schaust du mich mal bitte an, wenn ich mit dir rede? Unser Bassist ist mal gerade wichtiger als deine verstimmte E-Saite..." Leicht genervt verdrehte Yuuki die Augen, der Schwarzhaarige konnte sich manchmal aber auch verdammt blöd anstellen.
"Was ist den mit Jun? Sag bloß du hast was aus ihm raus gekriegt... Lass mich raten... du hast ihn abgefüllt und dann gefesselt? Oder ihm gedroht, seinen Bass aus dem Fenster zu schmeißen?" Schmunzelnd sah der Kleinere zu Yuuki hoch. Ja, zutrauen würde er das Yuuki sogar.... In die Tat umsetzen würde er das mit dem Bass zwar nicht... aber das drohen konnte der Schwarz-Blonde wirklich überzeugend und gut.
"Nein.... Er kam von sich aus... Na ja, zumindest so halb", fügte Yuuki mit einem Lächeln hinzu. Er überlegte kurz; sollte er es Tetsu wirklich sagen? Jetzt gab es aber kein Zurück mehr, er hatte die Aufmerksamkeit des Gitarristen und der würde jetzt auch keine Ruhe mehr geben, so viel wusste Yuuki.
"Naja... ist dir ja auch aufgefallen, dass er gelinde gesagt mieserabel ausschaut und so.... und er will nicht so richtig mit mir reden... besser gesagt er weicht mir aus... und..."
"...und jetzt willst du, dass ich die Drecksarbeit für dich mache", beendete der Gitarrist Yuukis Satz und blickte den anderen mit verschränkten Armen amüsiert an. "Du bist niedlich, Yu-chan. Okay ich mach's! Aber dafür krieg ich das mega Solo schlechthin!" Verspielt knuffte er Yuuki in die Seite griff sich ohne ein weiteres Wort seine Tabs und seine Gitarre und ließ einen leicht verwirrt drein blickenden Yuuki zurück.
Er und niedlich?
Kopfschüttelnd, aber lächelnd, suchte auch er seine Sachen zusammen und machte sich auch auf den Weg Richtung Auto, Tetsu schaffte es doch immer wieder ihn irgendwie zum Lächeln zu bringen, diese Fähigkeit schätzte er an dem Kleinen sehr.
Yuuki schloß gerade die Haustür auf und hätte sie am liebsten gleich wieder zu gemacht.
Denn Tetsus Geschrei hallte durch die komplette Wohnung "....HÖR AUF DAMIT!!! JUN MACH SOFORT DIE TÜR AUF!! DU TREIBST UNS ALLE IN DEN WAHNSINN! ICH MACH MIR DOCH NUR SORGEN UM DICH!"
So kannte Yuuki den Gitarristen so gut wie gar nicht. Es war selten, dass dieser mal ausrastete, aber wenn es passierte, sollte man dann doch lieber in Deckung gehen - da von dem Schlagzeuger jede Spur fehlte, hatte dieser wohl genau das getan.
Konnte nicht einfach mal ein Tag gut laufen?
Was hatte Jun denn jetzt wieder getan? Oder eher: was tat er?
Langsam lief der Schwarz-Blonde in die Richtung, wo das Geschrei her kam und stoppte vor der Badezimmertür wo Tetsu nur verzweifelt an die Decke schaute und hoffte, die Tür würde sich endlich öffnen.
Vorsichtig legte er Tetsu eine Hand auf die Schulter "Was ist denn passiert?", fragte er den anderen sichtlich besorgt leise. Drehten hier denn nun alle durch?
"Wenn ich das wüsste, wäre es erheblich einfacher...." Er sah den Sänger verzweifelt an. "Er ist da schon seit ich da bin drin und.... irgendwas stimmt nicht... Yuuki, ich fühle das... Ich hab Angst, dass er sich was antut! Oder es schon hat..." Den letzten Satz brachte er nur sehr leise hervor und Tränen bildeten sich in den großen Augen des Gitarristen. "Yuuki, ich ertrage das nicht, ihn so zu sehen... Er ist mein bester Freund, ich weiß... aber... oh Gott, es tut mir so Leid..." Ohne ein weiteres Wort lief Tetsu aus der Wohnung und ließ sich auf die Treppe sinken, abhauen würde er nicht, aber dort nur rumzustehen und zu wissen, dass alles, was er sagte oder tat, nichts half, war einfach zu viel. Außerdem heulte er nicht vor den anderen. Als er sicher gehen konnte, dass Yuuki ihm nicht nachgelaufen war, kamen die Tränen auch schon von ganz allein.
Was zur Hölle war nur mit seinem Jun los?
Verzweifelt vergrub Tetsu sein Gesicht in seinen Händen und hoffte, dass die letzten Wochen nur ein ziemlich langer böser Traum waren.
Seufzend blickte Yuuki dem Gitarristen nach. Er konnte dessen Reaktion nur zu gut verstehen, er würde ja am liebsten selbst weglaufen, aber das ging nun einmal nicht.
Vorsichtig klopfte er an der Tür. "Jun? Du musst nicht reden, aber ein Lebenszeichen wäre angebracht, sonst hol ich dich da mit Gewalt raus..." Er konnte auch ruhig seiner Stimme ordentlich Nachdruck verleihen. Wenn Schreien bei Jun nichts brachte, sollte er es wohl doch mal lieber auf die sanfte Tour versuchen, die hatte ja auch schon das letzte Mal ein bisschen was erreicht.
Aber eine wirkliche Reaktion kam trotzdem nicht. Wenn Jun nicht wollte, holte er ihn da eben raus. Es wäre nicht die erste Tür die er eingetreten hatte.
Yuuki musste sich nur drei-vier mal ordentlich gegen die Tür schmeißen, bis diese auch schon verdächtig zu knacken begann und er sie ohne Weiteres öffnen konnte.
Er sah Jun auf den ersten Blick gar nicht. Bis er einen Schatten in der Dusche wahr nahm.
Und dieser Schatten bewegte sich nicht wirklich.
Yuuki konnte sich schon ausmalen, was ihn erwartete, trotzdem saß der Schock, als er die Tür zur Seite schob, dann doch noch mal richtig.
Von der eigentlichen Farbe der Dusche war nicht mehr all zu viel zu sehen. Es war alles rot. Blutrot. Und zwar von Jun, der mit geschlossenen Augen an der Wand lehnte und offensichtlich nicht wach zu sein schien. An seinen Armen klafften jeweils zwei tiefe Wunden, aus denen hell rot Blut sickerte und sich seinen Weg Richtung Abfluss suchte.
"Jun..." Sein Verstand schaltete sich auch wieder ein. Mit einem Satz war er bei Jun in der Dusche und rüttelte diesen leicht "Jun...", rief er erst leiser. Keine Reaktion. "JUN, VERDAMMT WACH AUF!" Jun zuckte kurz mit seinen Augenliedern... Er war nicht tot.... Yuukis Erleichterung ließ ihn auch wieder vollständig klar denken und er suchte verzweifelt nach etwas, was er um Juns Arme wickeln konnte. Bevor er das Klopapier von der Rolle gewickelt hätte, wäre Jun vollends verblutet. Kurz entschlossen zog er sein Shirt aus und wickelte dieses fest um Juns einen Arm. Um den andere konnte er sich gleich kümmern, der Schnitt war nicht ganz so tief... Er hob Jun hoch und stellte mit Entsetzten fest, dass dieser so gut wie gar nichts mehr auf Waage brachte.
Yuuki trug Jun in das Wohnzimmer, wo er ihn auf dem Sofa ablegte und dort lag auch glücklicherweise Shous Schal herum... Die Unordnung das Drummers konnte doch zu was nütze sein...
Schnell wickelte Yuuki dem immer noch nicht wachen Bassisten den Schal um den anderen Arm und zog diesen fest zu, ohne das er aufhörte auf Jun einzureden. Er durfte ihm einfach nicht wegsterben! Wie egoistisch konnte man sein? Yuuki wurde langsam wütend auf Jun. Das hätte er ihnen doch nicht etwa wirklich antun wollen? Sich einfach so ohne ein Wort zu verpissen... So was duldete Yuuki nicht, er fand Leute, die sich umbrachten, einfach nur feige. Jun bestätigte da keine Ausnahme.
"SHOU, BEWEG DEINEN ARSCH AUS DEM ZIMMER UND RUF NEN KRANKENWAGEN, WENN DU KEINE LUST HAST, NEN MITBEWOHNER WENIGER ZU HABEN!!!!!" So laut er konnte schrie Yuuki nach dem Drummer, das hatte bestimmt auch noch Korea gehört, aber das war ihm egal. Er konnte hier jetzt nicht weg.
Under the skin
Tetsu vernahm Schritte im Treppenhaus, die sich ihm recht schnell näherten ehe er auch schon zwei Sanitäter und einen weiteren Mann, den er als Arzt identifizierte, an sich vorbei rennen sah. Direkt in die Wohnung seiner Bandkollegen.
"Scheiße...", rief er sich selbst zu und wischte sich kurz die Tränen aus dem Gesicht, was aber nicht all zu viel brachte, denn die geröteten Augen des Gitarristen sprachen Bände.
Der Schwarzhaarige kam fast gleichzeitig in der Wohnung an wie die Sanitäter und dort blickte er auch schon in Shous geschocktes Gesicht.
Es war schwer, den Drummer aus der Fassung zu bringen, was den Gedanken in Tetsus Kopf nur noch schlimmer machte. War Jun tot?
"Was ist mit ihm?", fragte er den anderen leise, Shou suchte eine Weile sichtlich nach den richtigen Worten und Tetsu kamen diese Sekunden vor wie Jahre!
"Ich weiß es nicht...", brachte er schließlich heraus, ehe Tetsu ihn einfach so stehen ließ und sich seinen Weg langsam Richtung Wohnzimmer bahnte in dem, gelinde gesagt, das totale Chaos herrschte.
Jun hing an Blutkonserven und anderen Lösungen die Tetsu nicht kannte, mehrere Kanülen steckten in seiner Hand und in seinem Hals, aber er bewegte sich.
Wenn auch kaum merklich, aber er lebte. Tetsu hätte gleich wieder los heulen können, aber diesmal vor Erleichterung. Jun lebte! Das war das Einzige, was für den kleinen Gitarristen erst mal zählte.
Die Sanitäter trugen Jun aus dem Zimmer und fragten Shou irgendetwas, woraufhin dieser nur kurz nickte und ihnen folgte.
Dann war es still in der Wohnung.
Shous Nerven hätte er gerne gehabt... aber jetzt noch im Krankenwagen mitfahren, nein... das hätte er nicht gekonnt.
Aber Moment!
Wo war Yuuki eigentlich?
Langsam ging er zu Yuukis Zimmertür und öffnete diese ein Stück.
"Yuuki?", fragte er leise in den Raum, eh er die Tür ganz aufmachte und eintrat.
Der Sänger saß in der letzten Ecke seines Betts vor einem übervollem Aschenbecher und war gut damit beschäftigt, das Zimmer in Rauchschwaden zu hüllen.
Der Gitarrist seufzte leise, während er sich auf das Bett nieder ließ und Yuuki sanft in seine Arme zog, wogegen sich dieser auch gar nicht wehrte.
Das alles schien ihn doch mehr mitzunehmen als er sich anmerken ließ.
Aber es war auch kein Wunder, wenn es mal ein Problem gab, war es immer Yuuki der sich darum kümmerte.
Dem Schwarzhaarigen wurde das jetzt erst richtig klar: das Yuuki sich wirklich immer kümmerte.
Wann hatte er seinen Leader eigentlich das letzte Mal gefragt wie es ihm ging?
Er wusste es nicht mehr. Hatte er echt erwartet, dass alles ohne Spuren an Yuuki vorbeiziehen würde?
Sanft strich er dem anderen über den Rücken, worauf Yuuki nur kurz zusammen zuckte.
"Wie geht es dir?" Die Frage war an sich überflüssig, sonst würde Yuuki hier jetzt nicht so sitzen, dennoch wollte Tetsu, das Yuuki wusste, dass er mit ihm reden konnte, falls es ihm doch zu viel werden sollte.
Es reichte ja vollkommen, dass Jun psychisch so instabil war.
Zwei Problemkinder mussten ja dann doch nicht sein.
"Tetsu, hat dir mal jemand gesagt, dass du extrem dumme Fragen stellen kannst?"
Yuuki blickte zu dem anderen hoch und sah diesen sogar leicht lächelnd an.
"Ja... du. Des öfteren bereits."
Tetsu zog gespielt beleidigt an einer von Yuukis Haarsträhnen und stand ohne Vorwarnung wieder vom Bett auf, sodass Yuuki unsanft zur Seite kippte und einen unnatürlich hohen Fiepton ausstieß.
"Du bist merkwürdig, man! Wollen wir nicht auch... na ja, du weißt schon, zu Shou und Jun fahren? Und Rai sollten wir auch mal anrufen..."
Yuuki stand ebenfalls auf und boxte dem Gitarristen noch etwas unsanft in die Seite; wenn Tetsu etwas "merkwürdig" fand, war das meistens die Yuuki-freundliche Umschreibung für "niedlich".
Er überlegte einen Moment, ehe er nickte. "Sollten wir... außerdem hat Shou seine Kippen vergessen, nicht, dass der auch noch an die Decke geht und Rai geht mir gerade mal ziemlich am Arsch vorbei. Das können wir machen wenn ich... eh wenn wir wissen, wie es Jun geht oder besser: wenn wir wissen was er hat."
Den Sarkasmus im letzten Satz konnte er sich nicht verkneifen, aber er war halt sauer.
Er konnte es immer noch nicht glauben, dass Jun sich ohne ein Wort verpissen wollte. Was bildete der sich überhaupt ein?
Sie planten eine Europa-Tour! Und was hätten sie dann bitte sagen sollen? Je mehr er darüber nachdachte, desto größer wurde seine Wut.
kai du bis toll <3 danke <3
Rose of sorrow
"Warum dauert das so lange?" Genervt schaute Yuuki wohl schon zum tausendsten Mal auf die Uhr vor sich und trieb Tetsu damit langsam in den Wahnsinn.
"Ich-weiß-es-nicht." Der Schwarzhaarige betonte jedes Wort und pustete sich eine Haarsträhne aus der Stirn.
Rai saß ihnen schweigend gegenüber und schaute ziemlich gedankenverloren aus dem Fenster im Warteraum. Shou hatte ihn anscheinend schon angerufen.
Dieser kam auch gerade mit einem Arzt um die Ecke und die drei sprangen fast synchron auf. "Und? Was ist mit ihm?" Eine leichte Hysterie konnte Tetsu dann doch nicht unterdrücken, aber er begriff auch erst langsam, was sich da heute in der Wohnung abgespielt hatte.
"Ich habe übrigens gesagt, dass du mit Jun verheiratet bist...", flüsterte der Drummer Yuuki ins Ohr.
"Das klären wir später!" fauchte ihn Yuuki leise an. Wie stand er denn jetzt bitte da? Selbst wenn er mit Jun verheiratet wäre, würde es so aussehen, als ob er zu blöd sei, auf seinen Partner aufzupassen. Aber was sollte es, wahrscheinlich hatte sein bester Freund es nur gut gemeint.
Der Arzt würdigte Tetsu keinen Blickes und wendete sich überrascht Yuuki zu, wahrscheinlich hatte er doch eine Frau erwartet, aber Yuuki ignorierte seinen Blick und schaute den Arzt genervt an "Sagen Sie uns nun endlich was los ist?"
Der Arzt zog Yuuki ein Stück zur Seite "Sicher. Sie hatten großes Glück. Er hat eine Menge Blut verloren, was seinem ohnehin geschwächten Körper noch mehr geschadet hat. Soweit wir das bis jetzt sagen können, leidet er unter einer atypischen Anorexie. Sprich, er ist magersüchtig. Wir müssen ihn auf jeden Fall da behalten. Jeder weitere Tag in seiner normalen Umgebung würde ihm nur zusätzlich schaden. Sie können zu ihm, wenn sie wollen, er ist wach."
Das saß jetzt richtig. Aber wenn der Schwarzblonde so darüber nachdachte... Wann aß Jun überhaupt mal? Eigentlich nie. Außer wenn er ihn dazu zwang. Aber wann hatte das angefangen? Warum war ihnen das nicht aufgefallen?
Er war so verflucht blind.
Stumm nickte er und warf den anderen noch einen Blick zu, ehe er dem Mann vor sich folgte.
Sie gingen durch viele Türen und Yuuki war sich sicher, dass er den Weg zurück nicht mehr richtig finden würde. Der Arzt blieb vor einer Glastür stehen und schloß diese mit einer Karte auf; was hatte Jun sich da nur eingebrockt?
Schließlich standen sie vor der Zimmertür der Arzt wandte sich schon zum Gehen. "Piepen sie am Bett eine Schwester an, die lässt sie dann wieder raus", erklärte er, um Yuukis stumme Frage zu beantworten.
Yuuki nickte wieder und öffnete leise die Tür.
Der Anblick, der sich ihm bot, war herzzerreißend.
Jun hing an mehreren Lösungen und eine dieser Lösungen floß durch einen Schlauch der durch seine Nase führte. Das musste wohl die Magensonde sein. Dem Leader lief ein kalter Schauer über den Rücken.
Die Arme seines Bassisten waren in dicke Verbände eingepackt und Jun starrte nur an die Decke und setzte sich leise auf, als Yuuki den Raum betrat. Er wagte es nicht einmal, den Sänger anzusehen.
Stumm stahlen sich zwei Tränen aus Juns Augen. Er wollte gerade den Mund aufmachen, als Yuuki ihn ungewöhnlich sanft unterbrach: "Ich will dir keinen Vorwurf machen...", begann er leise, "Ich mache eher mir selbst welche, dass mir nichts aufgefallen ist. Du wolltest, dass wir merken, dass etwas nicht stimmt oder? Es tut mir leid. Wir schaffen das schon Jun, aber dazu musst du mit uns oder erst einmal mit mir reden. Möchtest du das?"
Jun schaute weiter auf seine bandagierten Arme, ehe er leise zum Reden ansetzte. Das Sprechen tat ihm wahnsinnig weh wegen dieses dummen Schlauches in seiner Nase, der durch seinen Rachen führte.
"Wir schaffen das? Yuuki mach dir nichts vor, ich bin zu kaputt. Ich bin einfach nur noch müde. Ich möchte gerne reden. Es ist nur so, am Anfang war es ja nicht schlimm. Shou ist ja auch so dünn." Er machte eine kurze Pause und räusperte sich kurz, ehe er fort fuhr.
"Ich weiß nicht wann, aber ich konnte nicht mehr aufhören. Und ihr fandet es ja am Anfang auch gut. Und irgendwann war das Nicht-Essen so etwas wie Schutz und Sicherheit. Ich brauche das. Sicherheit, etwas das mich hält und das konntet ihr mir - warum weiß ich nicht - nicht geben. Aber es war auch so kein Leben. Ich mag einfach nicht mehr, Yuuki." Jun schluchzte leise auf und erneut stahlen sich Tränen aus den schönen Augen.
Geschockt sah der Sänger ihn an. Es tat weh so etwas zu hören. Er hatte Jun immer so lebenslustig gefunden, das war er ja auch gewesen und er vermisste das.
"Sag sowas nicht. Wenn du es willst, schaffst du es auch. Das war schon immer so: wenn du dir etwas in den Kopf gesetzt hast, hast du das auch durchgezogen. Und wenn du gesund werden willst, kannst du das auch."
Sachte hob Yuuki das Kinn des Bassisten an und wischte mit seinen Daumen die Tränen weg.
"Yuuki, ich will nach Hause!" Flehend sah der Schwarzhaarige ihn an.
Der Sänger seufzte leise. "Das geht leider nicht. Erstens, weil die dich nach dem Suizidversuch gar nicht laufen lassen dürfen und zweitens, weil wir dir... eher schaden würden als helfen."
Jun schwieg kurz. "Sind die anderen auch da? Und was ist mit der Tour? Mit der Band?" Angst ergriff ihn. Musste er aussteigen?
Darüber hatte sich der Leader auch schon Gedanken gemacht, aber wenn Jun schon fragte, sollte er auch die Wahrheit erfahren.
"Ja, sind sie. Wir können sie nachher holen. Also pass auf. Wir könnten die Tour absagen und verschieben, aber da du, denke ich, nicht in ein, zwei Monaten wieder fit bist, wäre das kontraproduktiv. Ich dachte eher an einen Session-Bassisten so lange, bis du wieder fit bist. Ist das okay für dich?
Du würdest natürlich mit aussuchen. Vielleicht kriegen wir dich ja mal ein, zwei Tage hier raus." Yuukis Stimme hatte wieder die gewohnte Festigkeit und er hoffte, dass Jun den Vorschlag annehmen würde, er wollte ihn ja gar nicht durch jemand anders ersetzen.
Das konnte auch niemand. Dennoch, eine Lösung musste her. Es waren schließlich nur noch 4 Monate bis zum Start der Tour.
Jun nickte langsam. "Session-Bassist... Ich hab keine andere Wahl. Yuuki?"
"Ja?"
"Danke..."
Fragend hob Yuuki eine Augenbraue "Wofür?"
"Na ja, du hast mir das Leben gerettet." Jun lächelte leicht. Vielleicht hatte Yuuki ja Recht und sie konnten das wirklich schaffen! Er würde es sich so sehr wünschen und sich ab sofort viel Mühe geben, um all die Probleme, die er der Band gemacht hatte, wieder gut zu machen.
Yuuki erwiederte das Lächeln sanft. "So, da Shou mich ja als deinen Ehemann ausgeben hat, denke ich mal, dass ich die anderen auch zu dir kriege." Leise lachend erhob er sich wieder und drückte auf den Schwesternruf-Knopf, wie der Arzt es ihm gesagt hatte.
"Bitte, was hat er?" Der Bassist betrachtete Yuuki mit einem ungläubigen Blick
"Na ja, du bist jetzt erstmal meine Ehefrau." Nüchtern sah Yuuki den anderen an, der nicht wusste, ob er lachen oder heulen sollte, ihn mit offenem Mund Yuuki anstarrte.
Aber Jun entschied sich wohl, so gut es mit der Sonde ging, für lachen. "Warum muss ich die Frau sein?" Gespielt schmollend blickten zwei Kulleraugen zu Yuuki hoch.
"Du glaubst doch wohl nicht allen Ernstes, dass ICH unten liege." Ja so mochte er das mit Jun herumzualbern.
In diesem Moment ging auch die Tür auf und eine nett aussehende Schwester betrat das Zimmer. "Kann ich Ihnen helfen?"
"Eh ja... Ist es vielleicht möglich, dass meine Bandkollegen ihn auch zu Gesicht kriegen?"
Die Schwester lachte kurz auf. "Ich denke schon, dass wir das hinkriegen. Folgen Sie mir bitte." Lachend drehte sich die Schwester um und ging auf den Gang, Yuuki folgte ihr rasch.
Den Weg hätte er wirklich nicht zurück gefunden, aber er versuchte auch gar nicht, sich den Weg zu merken, wenn der Arsch der Schwester vor ihm ohnehin viel interessanter war. Man durfte ja wohl noch einmal gucken...
Im Warteberreich angekommen, standen drei angespannte Gestalten an der Wand wie bestellt und nicht abgeholt. "Sind das Ihre Kollegen?", fragte die Schwester.
"Na was glauben Sie denn?" Yuuki schenkte ihr noch ein Lächeln, ehe er sich zu seinem chaotischem Haufen wandte. "Ihr dürft mit. Er freut sich auf euch. Aber lasst ihn mir jetzt bloß am Leben. Und Shou... hier her!" Sarkastisch drohend winkte der Sänger Shou zu sich heran. "Noch einmal so eine Aktion und ich lass Tetsu eine Woche kochen und du isst das."
Shou grinste nur. "Nur weil du kein Ramen mehr sehen kannst, heißt das nicht, dass das für mich auch gilt." Lachend folgten die vier der Schwester. Nur Tetsu konnte man seine Sorgen noch merklich ansehen. Der kleine Gitarrist würde erst beruhigt sein, wenn er Jun gesehen hatte.
Wieder in Juns Zimmer angekommen, verabschiedete sich die Schwester und die übrigen drei wuselten erst einmal um Jun herum und keine halbe Stunde später fühlten sie sich auch schon heimisch. Mit dem Rauchen wechselten sie sich ab, damit Jun nicht allein war und somit war das Ganze auch gar nicht mehr so schlimm.
Yuuki erklärte den übrigen drei noch einmal die Idee mit dem Session-Bassisten, die dazu auch zustimmend nickten. Jun betrachtete das alles stumm lächelnd. Er fühlte sich endlich einmal wieder geborgen. Das Ganze zeigte ihm, dass er seiner Band nicht egal war und das war Balsam für seine Seele.
"Was starrst du Yuuki eigentlich die ganze Zeit so an?" Shou grinste Jun an, der schlagartig rot wurde. "Ach davon wird er auch nicht hübscher!" Shou und Rai kringelten sich darauf hin halb auf dem Boden und gaben sich ein high five und kassierten noch einen Ellenbogenstoß von Yuuki. "Schnauze ihr beiden!"
Nun musste Jun auch lachen, aber hörte augenblicklich auf. Das tat weh! Sofort war Tetsu an seiner Seite. "Ist alles okay?", fragte er panisch. Jun blickte zu dem Gitarristen hoch und lächelte. "Ja, aber die Sonde tut weh." Tetsu warf ihm noch einen mitleidigen Blick zu, ehe er sich beruhigt wieder setzte.
Und kopfschüttelnd seine drei Spielkinder betrachtete.
Die Zeit verging wie im Flug, bis die Schwester an der Tür klopfte und ihnen mitteilte, dass die Besuchszeit vorbei war.
Yuuki seufzte leise. "Ich komme morgen wieder ja?"
"Ich auch", meldete sich Tetsu dazwischen und die anderen beiden nickten zustimmend. "Das wäre schön. Ich mag nicht allein sein. Danke, dass ihr da wart. Und es tut mir wirklich leid..."
"Mann, jetzt hör endlich auf, dich zu entschuldigen und lern draus!" Rai verdrehte gespielt genervt die Augen und winkte Jun zum Abschied.
Morgen würde Yuuki erst einmal durch sein Adressbuch telefonieren. Denn gute Bassisten waren selten...
