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Ein neuer Mittelpunkt

Sie wurde schwanger... doch ihr Traummann ist nicht der Vater?
von

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Prolog

Da bin ich wieder, mit einer neuen Geschichte am Start!
 

Hoffentlich gefällt sie euch… Viel Spaß beim Lesen!
 

Sie saß schmollend auf seinem Bett, die Hände um ihre Knie geschlungen, und sah zu, wie Heiji seine Sachen packte.
 

Er achtete nicht besonders darauf, ob die Sachen ordentlich gefaltet waren oder nicht; er warf sie einfach in seinen Koffer herein, und wenn er sie in ein paar Stunden in Tokyo auspacken würde, waren sie wahrscheinlich total zerknittert.
 

Kazuha öffnete bereits ihren Mund, um ihn darauf hinzuweisen, doch dann schloss sie ihn wieder. Nein, sie wollte ihren letzten gemeinsamen Tag bestimmt nicht mit einem Streit enden lassen. Dafür war er ihr viel zu kostbar und wertvoll.
 

Ihr letzter Tag. Nur noch ein paar Stunden, und er wäre fort, weg, aus ihrem Leben verschwunden; voller Grauen sah sie auf ihre Uhr und sah mit Entsetzen, dass wieder eine Stunde vorüber war.
 

„Du gehst also wirklich fort“, sagte sie schließlich. „Ehrlich gesagt, ich kann es noch immer nicht fassen. Ich meine, du könntest doch auch in Osaka studieren.“
 

Heiji seufzte. Er hatte diese Unterhaltung schon unzählige Male geführt, zuerst mit seinen Eltern, dann mit Kazuha- wobei die Unterhaltung mit Kazuha weitaus anstrengender gewesen war- sie hatte geradezu weh getan.
 

Er wusste, dass es ihm weh tun würde, in Tokyo zu wohnen; sein Herz tat jetzt schon bei dem Gedanken weh, dass er sie nicht mehr sehen würde, auf jeden Fall nicht mehr so oft wie früher. Es wirkte falsch, von ihr wegzugehen, und gleichzeitig hatte er das Gefühl, dass er es tun musste.
 

„Du weißt doch“, erklärte er ihr zum hundertsten Mal, „nur in Tokyo kann ich Kriminalwissenschaften mit Schwerpunkt Technik studieren. Nirgendwo sonst gibt es so gute Möglichkeiten, Kazu.“
 

Sie knabberte auf ihrer Unterlippe herum und schaute auf seine Bettdecke; sie wusste, dass er sie trösten wollte, indem er sie bei ihrem Spitznamen nannte, aber es half nicht. Kazuha konnte nur daran denken, dass er sie in den nächsten Monaten nicht mehr so nennen könnte, weil er dann ja mehrere hundert Kilometer entfernt wohnen würde.
 

Heiji ließ ein T-Shirt in die Tasche fallen und setzte sich neben sie auf das Bett. „Hör zu“, sagte er und legte einen Arm um ihre Schultern, um sie sanft hin und her zu wiegen. „Ich wünsche mir auch, es würde eine andere Lösung geben, aber die gibt es nun mal nicht. Du bist wie eine Schwester für mich, und es fühlt sich total falsch an, wegzuziehen, aber ich kann’s nun mal nicht ändern. Es tut mir wirklich Leid, Kazu.“
 

Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter und schniefte. „Kommst du mich denn wenigstens mal besuchen?“, fragte sie schließlich. „Es sind ja nur ein paar hundert Kilometer, nicht wahr?“ Heiji musste schmunzeln, als er ihren Sarkasmus erkannte, gepaart mit Hoffnung, dass er Ja sagen würde.
 

„Klar komme ich dich besuchen“, sagte er und gab ihr einen Kuss aufs Haar. „Du bist meine aller, aller, aller beste Freundin, und ich verspreche dir, ich werde dich nie vergessen.“
 

--
 

Rund drei Stunden später standen sie am Bahnhof, Heiji mit vier Taschen im Arm, seine Mutter mit einem Taschentuch bewaffnet und sein Vater mit einer Miene, die jeder als „Ich werde erst zu Hause weinen“ identifizieren würde.
 

„Hast du alles?“, fragte seine Mutter aufgeregt und guckte bereits zum dritten Mal in fünf Minuten nach, ob Heiji sein Ticket hatte, dazu sein Portemonnaie und sein Handy. „Und denk dran, pass immer gut auf deine Sachen auf“, ermahnte sie ihn. „Tokyo ist eine große Stadt, wer weiß, was da alles passieren kann!“
 

„Mom“, sagte Heiji und schüttelte den Kopf, „ich bin in Osaka aufgewachsen, ich weiß, wie man sich in einer Großstadt zu verhalten hat!“
 

Shizu öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, schloss ihn dann jedoch wieder, als eine Durchsage durch den Bahnhof schallte.
 

„Wir bitten alle Gäste, die nach Tokyo fahren wollen, bitte an Gleis fünf zu warten, der Zug fährt in fünf Minuten ein.“
 

„Das ist es“, sagte Heiji, umarmte noch einmal seine Eltern und schulterte dann seinen Rucksack. „Ich muss los.“
 

Sein Blick begegnete dem von Kazuha, und er musste plötzlich schlucken. Sein ganzer Körper schrie danach, hier zu bleiben, hier bei Kazuha, wo er sich wohl fühlte, wo er jeden kannte.
 

Mit einem Mal flog sie in seine Arme und drückte ihn fest an sich. „Vergiss mich nicht“ murmelte sie, an seine Brust gepresst, und schloss die Augen.
 

Heiji senkte ebenfalls seinen Kopf und streichelte ihr über das Haar. „Hey“, sagte er und hob mit seinem Zeigefinger ihr Kinn an, bis er ihr Gesicht sah. Für einen Moment vergaß er, was er sagen wollte- Kazuha weinte. Wegen ihm.
 

Sein Hals wurde eng, und er musste sich räuspern. Er würde jetzt nicht ebenfalls anfangen zu weinen.
 

„Hey“, wiederholte er schließlich. „Bitte, Kazu, sieh mich an. Ich werde dich nicht vergessen, verstehst du? Du wirst immer meine beste Freundin sein, und ich komme dich so oft besuchen, wie es geht. Ich verspreche es dir.“
 

Kazuha wischte sich mit dem Handballen über ihr Gesicht. „Ich komm dich a-auch besuchen“, stammelte sie schließlich und hickste einmal kurz.
 

Heiji grinste und drückte sie noch einmal an sich. Sie würde immer seine Kazuha sein.
 

„Ich muss jetzt los“, sagte er und löste sich langsam von ihr. „Ich schreibe dir noch heute Abend eine Email, ja?“
 

Kazuha versuche zu lächeln, doch es klappte nicht. „Ich verlasse mich drauf“, sagte sie noch, winkte… und er war fort.
 

Der Bahnhof war voller Leute, und Kazuha stellte sich auf die Zehenspitzen, um noch etwas von ihm zu sehen, doch vergeblich. Heiji war verschwunden.
 

Shizu berührte Kazuha am Arm. „Fährst du mit uns zurück?“, fragte sie leise.
 

Kazuha schüttelte den Kopf. „Ich… bleibe noch ein wenig hier“, sagte sie und senkte die Augen, damit Heijis Mutter nicht ihre Tränen sah.
 

Sie stand noch eine halbe Stunde lang wie verloren auf dem Bahnhof herum und nahm Gesprächsfetzen von anderen Leuten, die um sie herum liefen, auf. Sie alle schienen glücklich zu sein, fröhlich…
 

War sie die einzige, die traurig war? Neue Tränen liefen über ihr Gesicht, aber sie wischte sie nicht weg.
 

Heiji war gegangen, ohne sie; er war nicht mehr ihr Heiji, er würde sie kaum noch besuchen können…
 

Schweren Schrittes drehte sie sich um und ging aus dem Bahnhof heraus.
 

--
 

Tadaa! Der Prolog, und ich hoffe, er hat euch gefallen!
 

Mir kam die Idee, als ich mit meinen Eltern zu IKEA fuhr, und wieso es dazu kam, kommt später- die Szene, die ich dort in meinem Kopf hatte, kommt leider, leider, leider erst zum Ende der Geschichte…
 

Wo wir grad dabei sind: besucht doch bitte www.gute-ffs.blogspot.com eine Seite, die ich eingerichtet habe für gute Fanfictions!
 

Hab euch lieb,
 

sonoko

Emails

So, das erste Kapitel… falls ihr euch fragt, ob die Geschichte immer weiter so erzählt wird- nein. Nur dieses Kapitel, damit klar wird, warum sich Heiji und Kazuha so innerlich und äußerlich immer weiter distanzieren.

Es sind auch nicht alle Emails dabei, nur ein paar ausgewählte- ihr merkt es schon selber!
 

Viel Spaß an euch alle!
 

From: heijihattori@gmail.jp

To: kazutoya@gmail.jp

Datum: 26.06.2003

Betreff: Ich bin da!
 

Hey Kazu,
 

Ja, ich bin endlich da, endlich angekommen- und sofort entsetzt. Wenn mir jemand gesagt hätte, dass mein Zimmer nicht größer ist als ein kleines Badezimmer, dann hätte ich mir eine andere WG gesucht.

Aber gut, ich bin da, das ist das wichtigste überhaupt. Dabei hätte ich fast meinen Koffer verloren- aber es ist nichts passiert.

Das Wetter hier in Tokyo ist jedenfalls grauenvoll, das sage ich dir. Der ganze Himmel ist voller grauer Wolken, und es gießt wie aus Strömen. Habe mir vorhin überlegt, kurz einkaufen zu gehen, aber ich habe es mir doch wieder anders überlegt. Das Wetter ist einfach zu furchtbar.

Übermorgen fängt meine erste Stunde hier an… irgendwie seltsam, nicht mehr zur Highschool zu gehen. Habe ich schon erwähnt, dass ich dich vermisse?
 

Heiji
 


 

From: kazutoya@gmail.jp

To: heijihattori@gmail.jp

Datum: 12.08.2003

Betreff: Bewerbung abgeschickt
 

Heiji,
 

ICH HAB’S GETAN! Ich habe die Bewerbung abgeschickt, endlich, dabei dachte ich, ich würde es nie schaffen. Jetzt ist es nur noch fraglich, ob ich genommen werde.

Du weißt, dass ich gerne Grundschullehrerin werden will, und das habe ich dir gestern auch gesagt- erinnerst du dich? Ich weiß, dass du ziemlich betrunken warst, aber hey- du hast mitten in der Nacht bei mir angerufen!

Wenn du denkst, dass du damit durchkommst, hast du dich geirrt- ich stelle mir einen Wecke und werde dich in den nächsten Wochen irgendwann anrufen, MITTEN IN DER NACHT, damit du weißt, wie das ist.

Falls du es vergessen haben solltest, was du gestern gesagt hast- ich vermisse dich auch. Sogar sehr.
 


 

From: heijihattori@gmail.jp

To: kazutoya@gmail.jp

Datum: 02.12.2003

Betreff: Tut mir furchtbar Leid!
 

Liebste, allerliebste Kazu,
 

ich weiß, dass du sauer auf mich bist- du hast vorgestern immerhin einfach so aufgelegt, ohne dass ich dir die ganze Sache überhaupt erklären konnte- und ich habe dich gestern die ganze Zeit angerufen, heute auch noch mal, aber du wolltest partout nicht mit mir sprechen. Ich weiß, dass du da bist (so blöd bin ich nun wirklich nicht), also bitte lies dir erst die Email durch, bevor du dir eine Meinung über mich bildest.

Ich weiß, dass ich dir versprochen habe, dich zu besuchen, aber es ist nicht so einfach, wie du denkst. Ich muss verdammt viel arbeiten, und auf mich warten noch fünf Bücher, die ich lesen muss. Ich weiß, dass dir Weihnachten wichtig ist, und ich habe mich auch wirklich darauf gefreut, dich zu sehen, aber manchmal klappt es einfach nicht.

Es tut mir wirklich Leid, Kazu, wirklich. Bitte ruf mich an. Bitte.
 

Ich vermisse dich.
 

Heiji
 

From: kazutoya@gmail.jp

To: ran.mori@hotmail.jp

Datum: 02.12.2003

Betreff: Ich HASSE ihn!
 

Ran,
 

ich meine es ernst, ich hasse ihn wirklich. Ich habe mich so sehr darauf gefreut, Heiji wiedersehen zu können, nach einem halben Jahr, und was ist jetzt? Er kann nicht, weil er ARBEITEN muss.

Das ist nicht Heiji, der mir da antwortet. Dem Heiji, den ich kenne, wäre die Arbeit total egal- er würde herkommen, weil er Osaka vermisst. Aber nein, ihm ist ja seine Arbeit wichtiger.

Ich werde NICHT mit ihm sprechen, auf gar keinen Fall Ich gehe mich heute Abend betrinken, zusammen mit Shojo (der ist schon eine ganze Weile scharf auf mich- keinen Kommentar), und bitte sag mir nicht, dass die Reaktion kindisch ist.
 

Kazuha
 

From: heijihattori@gmail.jp

To: kazutoya@gmail.jp

Datum: 02.12.2003

Betreff: (kein Betreff)
 

Bitte, Kazu, sag doch irgendetwas. Bitte. Selbst wenn du sauer auf mich bist, irgendetwas.
 

From: heijihattori@gmail.jp

To: kazutoya@gmail.jp

Datum: 03.12.2003

Betreff: Wer hat in deiner Wohnung übernachtet???
 

Schön,
 

dann bist du halt sauer auf mich- bitte. Damit kann ich leben, schließlich wäre das ja nicht das erste Mal. Aber wieso hast du mir nicht gesagt, dass du einen Freund hast?

Kazu, sind wir denn keine besten Freunde mehr?

Dieser Shojo klingt ein wenig… ich weiß auch nicht. Er gefällt mir jedenfalls kein bisschen, um ehrlich zu sein. Ein kleines bisschen zu… egal. Er ist ja dein Freund, nicht wahr? Wenn überhaupt.

Auch wenn ich ein bisschen geschockt war, dass er heute morgen um sieben Uhr bei dir war als ich bei dir anrief- ich werde deinem Vater nichts davon erzählen, er bekommt sonst einen Herzinfarkt.
 

From: kazutoya@gmail.jp

To: ran.mori@hotmail.jp

Datum: 03.12.2003

Betreff: Shojo
 

Ran,
 

Ist man eigentlich mit jemandem zusammen, wenn man mit ihm geschlafen hat? Wenn ja, dann…
 

From: ran.mori@hotmail.jp

To: kazutoya@gmail.jp

Datum: 04.12.2003

Betreff: Re: Shojo
 

Oh Gott, bitte sag mir, dass das alles nur ein schlechter Traum ist. Shojo? Der Shojo, dessen Foto du mir gezeigt hast, den du so furchtbar fandest und den du kaum ausstehen kannst?
 

Kazu, wenn das ein Scherz ist, solltest du es mir spätestens JETZT sagen.
 

From: kazutoya@gmail.jp

To: heijihattori@gmail.jp

Datum: 25.12.2003

Betreff: Danke!
 

Lieber Heiji,
 

Es tut mir Leid, dass wir uns den letzten Wochen nicht besonders toll verstanden haben. Umso netter finde ich es von dir, dass du mir trotzdem ein Geschenk geschickt hast… falls du es bemerkt hast, du hast auch eins von mir gekriegt.

Shojo fand das Fotoalbum von uns beiden total klasse, er denkt, dass ich damals knuffig aussah. Knuffig! So hat mich noch nie jemand genannt.

Danke für die schönen Fotos, ich habe fast angefangen zu weinen, als ich sie gesehen habe. Auch wenn du jetzt in Tokyo wohnst und wir uns so lange nicht gesehen haben, du wirst immer mein bester Freund sein- wie mein Bruder. Ich hoffe, es geht dir gut, und auch wenn ich nicht besonders nett zu dir war- bitte, lass uns wieder Freunde sein.
 

Ich vermisse dich mit jedem Tag mehr. Kannst du nicht doch noch kommen?
 

Kazuha
 

From: heijihattori@gmail.jp

To: kazutoya@gmail.jp

Datum: 25.12.2003

Betreff: Re:Danke!
 

Vielen Dank für dein tolles Geschenk- einen Glücksbringer, so einen brauche ich immer wieder. Wo hast du ihn her? Er ist wunderschön, und das Foto von uns beiden ist auch klasse.

Soso, und nun ist Shojo also dein Freund? Ich wusste es!

Irgendwie seltsam, dass ich ihn nicht kenne. Ich hoffe, ihr beiden habt ein tolles Weihnachtsfest, und vergiss nicht, deinen Eltern einen schönen Gruß auszurichten- wie gern wäre ich jetzt bei euch.
 

Heiji
 

From: heijihattori@gmail.jp

To: kaori-kiu@gmail.jp

Datum: 27.12.2003

Betreff: Date?
 

Hey Kaori,
 

bitte entschuldige, dass ich in den letzten Wochen keine Zeit hatte- tut mir Leid. Hast du Lust, dich mit mir zu verabreden?
 

Heiji
 

From: kazutoya@gmail.jp

To: ran.mori@hotmail.jp

Datum: 28.12.2003

Betreff: (kein Betreff)
 

Ran,
 

Er schreibt nicht mehr, dass er mich vermisst.

Er vermisst mich nicht mehr.

Ich habe ihn verloren.
 

From: kazutoya@gmail.jp

To: heijihattori@hotmail.jp

Datum: 18.03.2004

Betreff: HAPPY BIRTHDAY!!!
 

Hallo Geburtstagskind,
 

Na wie gehts dir? Ich hoffe, gut, jetzt wo du zwanzig Jahre alt bist. Geh dich betrinken, jetzt darfst du es schließlich, nicht wahr?

Leider kann ich heute nicht bei dir sein, (Prüfung), aber ich denke, Kaori wird mit dir um die Häuser ziehen, nicht wahr? Übrigens könntest du mir mal ruhig ein Foto von ihr schicken, ich weiß noch immer nicht, wie sie aussieht. Du hast immerhin schon welche von mir und Shojo bekommen!

Übernächste Woche sind meine letzten Prüfungen für dieses Semester, und ich habe so große Angst. Was ist, wenn ich durchfalle? Klar, ich kann das Jahr wiederholen, aber das wäre doch sehr umständlich.

Shojo und ich wollen im Sommer nach Okinawa fahren; vielleicht hast du ja Lust, auch dorthin zu kommen?
 

Kazuha
 

From: heijihattori@gmail.jp

To: kazutoya@gmail.jp

Datum: 13.09.2004

Betreff: Stolze 20…
 

Na Kleine,
 

Wie fühlt es sich so mit zwanzig an? Ich weiß, dass du grad noch mit Shojo im Urlaub bist, aber vielleicht kannst du ja trotzdem die Email lesen.

Zwanzig… erinnerst du dich daran, dass wir, als wir klein waren, mit zwanzig unbedingt einmal die ganze Welt bereisen wollten? Wir wollten alles sehen: Europa, Afrika, Amerika, und du warst ganz scharf auf Australien- warum, weiß ich immer noch nicht.

Vielleicht schafffst du es ja jetzt, alles zu sehen- Shojo scheint das Reisen ja auch zu mögen.
 

Mit einer dicken Umarmung,
 

Heiji
 

From: heijihattori@gmail.jp

To: shinichikudo@gmail.jp

Datum: 25.12.2004

Betreff: Re: Verlobt!
 

Ich fasse es einfach nicht, dass du VERLOBT bist. Mal ganz ehrlich, Shinichi- mit gerade mal zwanzig!?

Und was deine Frage soll: ja, das an Weihnachten zu machen, fand ich auch klasse, nur hast du jetzt die Messlatte extrem hoch gehängt. In einer Woche bin ich für ein Jahr mit Kaori zusammen, und du machst deiner Freundin einen Heiratsantrag.

Warum musstest du das denn auch machen, als ich mit meiner Freundin bei euch war? Gott, so etwas peinliches will ich nie, nie, nie mehr sehen.
 

Trotzdem- ich freue mich für dich.
 

Heiji
 

PS Fährt Ran eigentlich Kazuha besuchen?
 

From: kazutoya@gmail.jp

To: heijihattori@gmail.jp

Datum: 26.06.2005

Betreff: Zwei Jahre
 

Hallo Heiji,
 

Ich weiß, dass wir uns nächsten Monat nicht sehen können- ich bin in England, Auslandssemester- und mir ist heute eingefallen, dass du vor zwei Jahren nach Tokyo gefahren bist.

Heute vor zwei Jahren war ich der unglücklichste Mensch auf Erden, weil du nicht da warst, weil du verschwunden warst… aber ich war mir so sicher, dass wir Freunde sein würden, dass ich dich immer wieder sehen könnte.

Aber so ist es nicht.

Zum letzten Mal habe ich dich heute vor zwei Jahren gesehen, als ich weinend am Bahnsteig stand, weil du fort warst… und heute stehe ich ebenfalls weinend am Bahnsteig. Auch wegen dir, aber nicht nur.

Shojo und ich waren fast anderthalb Jahre zusammen, und ich war glücklich mit ihm, richtig glücklich. Es fühlte sich so richtig an, bei ihm zu sein, so geborgen… aber es klappte nicht.

Heute fährt er zum Flughafen von Tokyo, mit dem Zug, um dann in einen Flieger zu steigen, der nach Australien geht. Wir hatten es schon seit Wochen besprochen, und nun haben wir uns dennoch getrennt… es wäre einfach zu viel.

Dabei mochte ich ihn wirklich, ich habe ihn sogar geliebt. Und jetzt bin ich fast einundzwanzig und schaffe es nicht, ihm zu sagen, dass wir zusammen bleiben sollen.

Hätte ich mit nach Australien gehen sollen? Er wird in Sydney wohnen, einer wunderbaren, tollen Stadt, die ich schon immer mal sehen wollte. Ich werde ihn besuchen, weil er auch einer meiner engsten Freunde ist, aber es wird sich seltsam anfühlen.

Wir haben in den letzten Wochen kaum geschrieben, und ich weiß, dass wir uns langsam auseinanderleben. Zwei Jahre sind eine lange Zeit, und ich war naiv zu denken, dass wir es schaffen könnten, Freunde zu bleiben.

Das ist nur ein Wunschtraum gewesen, einer, der nicht wahr werden konnte. Wir waren nicht realistisch genug, Heiji, und das hat uns zerstört. Ich wünsche mir so sehr, dass wir Freunde bleiben könnten, aber ich weiß, dass du es wahrscheinlich kaum noch willst. Immerhin hast du Kaori, mit der alles toll zu laufen scheint. Und sie ist jetzt vermutlich deine beste Freundin, nicht ich…

Und weil mir diese Email so weht tut, werde ich sie jetzt löschen. Du wirst sie nie bekommen, und das ist auch ganz gut so- denn obwohl du anscheinend nicht mehr so denkst wie ich… ich vermisse dich noch immer, Heiji.
 

Ich vermisse dich jeden einzelnen Tag.
 

From: shinichikudo@gmail.jp

To: heijihattori@gmail.jp

Datum: 19.07.2005

Betreff: Re: Ist Kazuha da?
 

Nein, Kazuha wird nicht da sein. Hat sie dir nicht gesagt, dass sie nach England geht, für ein ganzes Jahr? Darum haben sie und Shojo sich auch getrennt, immerhin wohnt er jetzt in Australien.
 

From: heijihattori@gmail.jp

To: kazutoya@gmail.jp

Datum: 20.07.2005

Betreff: Warum bist du nicht da???
 

Kazuha,
 

ich weiß, dass es zwischen uns in der letzten Zeit etwas still war, aber warum sagst du mir nicht, dass du für ein ganzes Jahr nach England gehst? Und dass du dich von Shojo getrennt hast? Ich habe irgendwie das Gefühl… als würdest du mir Sachen verheimlichen.
 

From: kazutoya@gmail.jp

To: ran.kudo@gmail.jp

Datum: 01.09.2005

Betreff: Glückwunsch!
 

Liebste Ran, liebster Shinichi,
 

Auch wenn ich heute nicht bei euch sein kann, alles Gute von mir. Ich vermisse euch schrecklich, und habe Heimweh nach dem guten, alten Japan. London ist zwar wunderschön, aber einfach nicht meine Heimat.

Ich hoffe, ihr habt einen tollen Tag, bitte schickt mir ganz viele Fotos. Es tut mir schrecklich Leid, dass ich nicht bei euch sein kann.
 

In Liebe,
 

eure Kazuha
 


 

From: heijihattori@gmail.jp

To: kazutoya@gmail.jp

Datum: 01.01.2006

Betreff: Schönes neues Jahr!
 

Liebe Kazuha,
 

Irgendetwas mit uns scheint falsch zu sein. Seit zweieinhalb Jahren sehen wir uns nicht, und schreiben tun wir uns immer seltener… etwas scheint unsere Freundschaft zu zerstören. Etwas scheint nicht zu klappen.

Kaori meint, ich sollte dich besuchen, aber irgendetwas scheint sich in mir zu sträuben- ich weiß noch nicht einmal, ob du das überhaupt willst. Du studierst jetzt dort, hast dort bestimmt neue Freunde, während ich ein Relikt aus der Vergangenheit bin.

Ich vermisse dich wie verrückt, aber ich kann es einfach nicht beschreiben. Es ist, als ob ein Teil von mir verloren gegangen ist, als ich damals Osaka verlassen habe. Denkst du manchmal auch so?

Als wir klein waren, haben wir uns gesagt, dass wir später heiraten würden, erinnerst du dich? Es war einfach klar für uns beide wie unser Leben aussehen würde, und dadurch, dass ich es verändert habe, dass ich gegangen bin, hat sich unser Schicksal verändert.

Ich kenne keine deiner Freunde; über die Trennung von Shojo habe ich erst von Shinichi erfahren. Kaori hast du nie kennen gelernt, dabei bin ich mir sicher, dass ihr euch gut verstehen würdet.

Ran meint, du hast jemanden in England kennen gelernt… und mir gefällt der Gedanke nicht. Nenn mich bitte nicht Blödmann, aber ich glaube, das ich weiß, was passiert ist.

Kennst du das Schicksal vom roten Faden? Die Geschichte von zwei Menschen, die miteinander verbunden sind, weil sie laut einer Legende nach einen kleinen roten Faden zwischen ihren kleinen Fingern haben?

Ich habe keine Ahnung, wie du denkst, aber ich vermute, dass wir einmal einen roten Faden hatten, der uns verband- vielleicht waren wir wirklich füreinander bestimmt, aber ich habe es kaputt gemacht.

Und nun haben wir uns so lange nicht mehr gesehen, und ich bin mir nicht sicher, ob du auch so denkst wie ich. Wir beide haben jemanden gefunden; du zuerst Shojo, jetzt diesen einen Jack; und ich habe Kaori.

Und es scheint ganz so, als wären wir glücklich- und deshalb werde ich diese Email auch nicht abschicken.

Weil sich unser Schicksal bereits viel zu sehr verändert hat, als dass wir es hätten aufhalten können.

Ich möchte es dir jeden Tag sagen, bis du es nicht mehr hören willst, aber selbst dann würde ich nicht aufhören: Kazu, ich vermisse dich.
 

From: kazutoya@gmail.jp

To: ran.kudo@gmail.jp

Datum: 27.06.2007

Betreff: Nein
 

Nein, Ran, ich werde mich nicht bei ihm melden. Wir haben so lange nicht mehr miteinander geschrieben, wir reden nicht einmal mehr miteinander… ich bekomme nur noch Karten zu Weihnachten und zum Geburtstag, mehr nicht. Er hat sein Leben, und ich meines.

Und was den Umzug angeht… ich bin ab dem ersten August 2007 in Kyoto und studiere dort, zeitgleich kann ich dort ein Praktikum an einer Grundschule machen an der ich später wahrscheinlich eine Stelle bekommen werde.
 

From: hattori-heizo@gmail.jp

To: heijihattori@gmail.jp

Datum: 23.04.2009

Betreff: Abendessen
 

Heiji,
 

Deine Mutter und ich sind in der übernächsten Woche in Tokyo- hast du mit Kaori denn nicht Lust, dass wir uns treffen? Ein Abendessen in einem Restaurant wäre bestimmt schön.
 

From: kazutoya@gmail.jp

To: ran.kudo@gmail.jp

Datum: 01.02.2010

Betreff: Habe Arbeit!
 

So, wer hat gesagt, ich schaffe es nicht? Hatte heute meinen ersten Arbeitstag, und es war super! Kann es kaum erwarten, bis ich dir die ersten Fotos zeigen kann, die Kinder sind so süß. Hast du nicht mal Lust, vorbeizukommen? Kyoto ist so schön!
 

From: heijihattori@gmail.jp

To: shinichikudo@gmail.jp

Datum: 05.03.2010

Betreff: Nicht möglich
 

Tut mir Leid, Kudo, aber da kann ich nicht. Ich bin ab Ende der Woche für drei Wochen in Kyoto, neuer Auftrag. Sorry, ich wird’s wohl nicht schaffen, bei euch zum Abendessen vorbei zu kommen.

Aber vielleicht schaffe ich es ja, in Kyoto nicht einzuschlafen- es soll eine total langweilige Stadt sein…
 

Tja, so lange war noch nie ein Kapitel von einer meiner FFs… nur die von Star Wars, aber das ist was anderes.
 

Danke an alle, die letztes Mal einen Kommentar hinterlassen haben- ich hoffe, es hat euch jetzt auch gefallen.
 

Ich werde versuchen, so regelmäßig wie möglich hochzuladen, aber ob ich das schaffe… auf jeden Fall werde ich mein bestes geben, das verspreche ich euch!
 

xoxo,

sonoko



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Kommentare zu dieser Fanfic (14)
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Von: abgemeldet
2010-08-05T23:46:12+00:00 06.08.2010 01:46
Yaai,das Kapitel hat mir gefallen. *.*
Doch trotzdem hab ich ein wenig geheult. 0////0
Das ist mir ein wenig peinlich aber als Kazu diese E-mail nicht geschickt hatte und Heiji mit der Geschichte vom roten Faden anfing fand ich das sooo traurug auf eine Art. o///O
Und das Kazu einen Jungen gefunden hat, hat mir besonders gefallen. xP
Naja... Im innerlichsten hoffte ich schon das sie irgendwie zusammen kommen aber wenn Kazu schon mal einen Jungen findet soll sie ihn nehmen. (Am Schluss sollen sie schon zusammenkommen.)
Und als Kazu Ran geschrieben hat das sie mit dem Jungen geschlafen hätte musste ich grinsen. xD (Hätte das Heiji erfahren xD)
Also hoffe das es ganz schnell weita geht. Fremdgehen und so ist ja erwünscht xD.

LG Aisha *__*
Von: abgemeldet
2010-08-05T23:23:13+00:00 06.08.2010 01:23
Wuhuuu *.*
Der Prolog war klassö. :)
Freu mich schon jetzt dieses FF mitzuverfolgen. *_______*
Und dieser Blog,muss man sich dort Registrien?

LG Aisha ^^*¥
Von:  Schmusemaus
2010-04-27T06:26:11+00:00 27.04.2010 08:26
Hey!!!! Echt großes Lob!!! Sehr interessant geschrieben!!! Echt gute Idee, dass mit den E-Mail's!!!! Freu mich schon echt auf die nächsten Kapitel. Bin schon total gespannt. Diese Art von FF's mag ich am liebsten!!!! ;-) Besonders wenn sie so gut in Worte gefasst werden!!!! Also mach weiter so!!!

LG

PS: Und natürlich auch herzlichste Glückwünsche dass von dir auch schon was veröffentlicht wurde!!!! Würde ich echt gerne mal lesen!!!!
Von: abgemeldet
2010-04-17T13:59:00+00:00 17.04.2010 15:59
Das hört sich nicht sehr viel versprechend an für die zwei, aber die Idee mit der Mailversion ist genial. Hoffentlich geht es bald weiter.
Von:  IchBinLiebe
2010-04-12T18:21:39+00:00 12.04.2010 20:21
Ich finde das mit den E-Mails auch einfach klasse! Das ist wirklich mal etwas total anderes.
Oj, die beiden sind so panne! Aber Kiyoto... ich hör es klingeln. Deren Gesichter will ich sehen, wenn sie einander zu fällig begegenen und das wird die zwei, so wie ich die Sache sehe, in ein größeres Gefühlschaos stürzen. Ich freu mich drauf! Auch wenn es schon weh tut... ich weiß für meinen Teil zumindest, wie die beiden sich fühlen müssen.
Noch zum Schluss: Am Schreibstil oder ähnlichem ist natürlich nichts zu markeln.
Von: abgemeldet
2010-04-12T16:20:57+00:00 12.04.2010 18:20
Ah, ich finde die Idee mit den Emails klasse. *_* Aber ich bin irgendwie auch froh, dass es nur dieses Kapitel angewendet wird. Ist zwar interessant was sie alles so schreiben und denken, aber ich brauch auch etwas Interaktion. xD Soso, Heiji hat einen hübschen Feger, vermisst aber auch Kazuha - man beachte den roten Faden - und Kazuha hingegen hat 'die Schnauze voll von ihm'. (Nach sieben Jahren knappen Email-Wechsel und Enttäuschung auch kein Wunder) ô_o Und beide sind in naher Zukunft in Kyoto.. da ist man doch gespannt wie ein Flitzebogen. :D Wie die sich wohl über den Weg laufen? Und was noch viel interessanter ist: Wie Beide auf den jeweis anderen reagieren? Verdammt, ich wünschte ich könnte das nächste Kapitel schon lesen. >D

Übrigens, bin ich der einzige, der bei dem Namen Shojo an ein Mädchen denken muss? XD
Von:  Monny
2010-04-12T15:19:52+00:00 12.04.2010 17:19
Hey. Echt cool^^. Freu mich schon auf das nächste Kap^^. Schreib bitte schnell weiter^^.

gez.Monny^^.
Von:  silbersternchen
2010-04-12T11:29:53+00:00 12.04.2010 13:29
heyho!
gut gemacht, ich hätte wahrscheinlich diese Pharse - inder sich für die Beiden alles geändert hat - auch in Briefform bearbeitet. Ist dafür wirklich die beste Möglichkeit, die du fantastisch erfüllt hast, muss ich sagen.
freu mich aber jetzt auch voll auf die nächsten Kapitel.
lg
silbersternchen
Von:  JuriKudo
2010-04-11T22:17:08+00:00 12.04.2010 00:17
Hallo...
ersteinmal ein "Toll gemacht"!
Die FF gefällt mir! Es ist mal was anderes und auch erfrischendes nur die Mails zu lesen.
Man kann richtig gut das leben der 4 mitverfolgen.
Bin echt mal gespannt, was jetzt passiert, wenn kazu auf Heiji trifft.
Was machen denn Shinichi und Ran beruflich?

LG Juri
Von:  IchBinLiebe
2010-04-07T19:22:23+00:00 07.04.2010 21:22
Äh, ist ja ein grauenhafter Anfang. Ich hätte ja mit vielem gerechnet. Als ich das am Anfang mit dem schmollenden Mund gelesen habe, dachte ich erst die beiden wären bestimmt in Streit geraten und er würde gerade gehen und dann erfahre ich das er drekt die Stadt verlässt. Das war ja direkt ne größere Nummer.
Arme Kazuha. Ich kann sie total gut verstehen. Es ist einfach nur schrecklich...
Aber die Idee und der bisher geschriebene Prolog gefallen mir gut. troz der bedrückenden Situation musste ich dann doch lachen. Nähmlich an der Stelle an der Heizo mit dem heulen warten wollte. Tpypisch, der geht bestimmt zum weinen in den Keller!

Hier bei dem Satz stimmt was nicht so ganz: Kazuha versuche zu lächeln
Versuche? XD

Ansonsten wäre noch zu sagen, dass es schön ist, dass du wieder da bist. Du bist einige der wenigen Autorinnen, die mir noch im Gedächnis geblieben ist.


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