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Visionen - One Shot-Sammlung

von

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Zukunft

Wieder mal eine neue Idee meinerseits. Eine OS-"Challenge" zum Thema Final Fantasy-Charaktere. Ich musste einfach mal wieder was Anständiges schreiben.

Die meisten dieser OS' werden wahrscheinlich relativ kurz sein, so sollen sie doch meist nur kurze Einblicke geben.

Der Titel "Visionen" ist ziemlich zufällig gewählt. Visionen im Sinne von Einblicke in das mögliche Leben des Charakters ;)

Bevor ich wieder zu viel schwafle; viel Spaß mit OS Nummer 1.
 

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Manchmal…wenn man einfach nicht mehr weiter weiß, wenn alles vergebens scheint…was soll man dann tun? Das Thema fallenlassen und hoffen, dass alles einfach vorbeigeht? Die Sache selbst in die Hand nehmen? Aber wie? Wie soll man die ungeweinten Tränen trocknen? Besonders dann, wenn die Person vorgibt, keine Hilfe zu wollen?

Es ist schwierig, auf ungestellte Fragen eine Antwort zu finden, die stummen Hilfeschreie wahrzunehmen, sich um andere zu kümmern und gleichzeitig nicht den Verstand zu verlieren. Dennoch sage ich mir, dass es irgendwie vielleicht nicht mehr so schwierig sein wird…vergebens. Jeder einzelne Tag, der vergeht, macht alles schlimmer. Jeder Tag bringt neues Leid, wodurch sich alles verschlimmert.

Ständig neue, trauernde Blicke. Sie zu ignorieren wäre falsch, aber…was soll man denn sonst tun?! Helfen kann man meist nicht, da man genauso verzweifelt ist. Ich starre mein Spiegelbild im Wasser an. Mein Blick ist verzweifelt, es frustriert mich umso mehr. Wind fegt von einem Moment zum anderen um meine Ohren, setzt das Wasser in Bewegung und löst ein beunruhigendes Rauschen aus. Eigentlich klingt es harmonisch, aber andererseits wie die Ruhe vor dem Sturm, dem neuen Tag.

Ich bin nicht ganz sicher, wann er anbrechen wird, also richte ich meinen Blick gen Himmel. Durch die weiß leuchtenden Baumkronen erkenne ich allerdings zu wenig. Langsam aber sicher scheint es einigermaßen hell zu werden, mehr kann ich nicht sagen. Ein neuer Tag von stummem Leid. Auch wenn ich mich insgeheim frage, ob das alles je ein Ende haben wird, und obwohl ich es fast bezweifle, kann ich nicht einfach aufgeben. Ich kann und will einfach nicht auf ewig in einer Angst leben müssen.

Natürlich ist unsere Reise ängstigend und gefährlich, was mir der gestrige Tag noch mal ganz genau vor Augen führt, aber lieber verliere ich, als überhaupt nicht zu kämpfen. Jeden von uns plagen Zweifel, doch gemeinsam können wir über unsere Schatten springen.

Ich richte mich auf, um in die Stadt zurückzukehren. In die Hütte, in der wir diese Nacht verbringen, bevor wir wieder aufbrechen. Hoffentlich können die anderen schlafen, sie verdienen es sich. Besonders Cloud würde ich es gönnen. Ich blicke einen Moment lang zurück.

Natürlich…es hat uns alle mitgenommen, aber Cloud…er gehört zu der Sorte Mensch, die sich entweder vollkommen distanziert, oder die ganze Schuld auf sich nimmt. In diesem Fall wird es Letzteres sein, was natürlich völliger Schwachsinn ist. Ich seufze, während ich meinen Weg fortsetze. Mir ist nicht ganz klar, woher er diese Eigenschaft hat, aber ändern lassen wird es sich nicht so schnell, was allerdings nicht heißt, dass ich es nicht versuchen würde. Nicht, um mich besser zu fühlen, sondern weil sie nicht wollen würde, dass er sich schuldig fühlt…Aerith…

Erst, als ich an der Hütte angekommen bin und eintrete, merke ich, dass Tränen über meine Wangen laufen. Sie ist gestorben, weil sie den Planeten und die, die ihr wichtig sind, beschützen wollte. War es alles umsonst?

Ich sehe, dass die anderen auf den Betten oder auf dem Boden liegen und es sich so gemütlich wie möglich machen. Sie würden es nie zugeben, aber mindestens die Hälfte von ihnen ist wach. Yuffie kann ganz sicher nicht schlafen. Sie ist schließlich noch so jung…ich möchte gar nicht so genau wissen, wie sehr ihre fröhliche Art von diesem Schock gehemmt sein wird.

Cloud schläft selbstverständlich auch nicht – und wenn doch, dann plagen ihn irgendwelche Albträume, die ich mir nicht vorstellen möchte. Selbst Barret findet wahrscheinlich keinen Schlaf. Er denkt wahrscheinlich an Elmyra und Marlene.

Da Vincent mir ein komplettes Rätsel ist, kann ich nicht sagen, ob er schläft. Cid schnarcht; na wenigstens einer. Nanaki liegt in einer Ecke, auch bei ihm kann ich nicht sicher sein, ob er wirklich Schlaf gefunden hat.

Ich trete an mein Bett, lege mich so geräuschlos wie möglich und schließe meine Augen. Egal, wie dunkel die Nacht auch ist, die Sonne wird immer aufgehen, solange dieser Planet existiert. Ich weiß zwar nicht genau, wie es jetzt weitergehen soll, aber eines weiß ich: Solange wir nicht aufgeben, besteht die Hoffnung, unsere Zukunft zu retten. Ihr Tod soll nicht umsonst gewesen sein.

Ich werfe einen letzten Blick auf die anderen, hoffend. Auch wenn man nicht alle Zweifel abschütteln kann, müssen wir nach vorne sehen, um die Zukunft selbst in die Hand zu nehmen.

Für sie, für uns, für alle.
 

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03.05.10 - 05.05.10
 

Das war's auch schon. Sehr kurz, wie ich ja bereits sagte.

OS Nummer 2 wird wohl bald folgen, da Xell einer meiner Lieblingscharakter ist ;D

Unbekannte Gefühle, unbekannte Gedanken

Yo! (Irgendwie mag ich das Wort...)

Hat zwar ewig gedauert, aber endlich lade ich auch hier das zweite Kapitel bzw den zweiten One Shot hoch.

Der Grund, warum Xell "Zell" heißt (also wie in der amerikanischen Version), ist ein ziemlich dämlicher.

Und zwar der, dass "Xell" in der Schriftart Script MT Bold (oder wie auch immer sie genau heißt) unglaublich hässlich unschön aussieht, beziehungsweise das X sieht...gewöhnungsbedürftig aus.

Und da ich in der Schrift im Worddokument die Überschrift hatte, hab ich den Namen auch im Text zu Zell gemacht (ist eh eine Art Gewohnheit, weil ich so viel auf Englisch lese >D).

Außerdem kann man damit so schöne Wortwitze machen (ZELLkern, exZELLent, ...).
 

Na ja, jedenfalls gehört mir mal wieder nichts außer dem OS ;___;

Welcher hoffentlich gefällt (:
 

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Es gibt so Situationen, in denen man sich am liebsten eigenhändig den Hals umdrehen will. In denen man sich fragt, was man sich gerade bei seiner Aktion gedacht hat. Es ist nicht leicht, sich eine Schuld einzugestehen, aber noch schwieriger ist es, sie zu begleichen; wie ich schätze, ist es in meinem Falle nicht möglich.

Ich starre aus dem Fenster des Zuges, schweigend. Dass niemand fragt, was los ist – da ich normalerweise doch die aufgedrehte Plaudertasche Nummer zwei bin –, zeigt mir schon, dass sie es genau wissen.

Wie kann man so dämlich sein?! Ich habe das Verlangen, meinen Kopf gegen die Scheibe zu schlagen, bis einer der Kontrahenten schließlich berstet. Ich unterlasse es dennoch, da ich mir dann vor lauter Kopfschmerzen keine Vorwürfe mehr machen könnte. Übrigens habe ich daran gerade ziemlichen Spaß, wenn ich das mal anmerken darf.

Die Landschaften fliegen am Zug vorbei; normalerweise fände ich sie vielleicht schön, aber momentan interessieren sie mich recht wenig. Ich könnte mir den Kopf abreißen! Auf der einen Seite bin ich deprimiert, und auf der anderen stinkwütend. Vielleicht würde ich mein Spiegelbild im Fenster anschreien, wenn ich nicht wüsste, dass wir den öffentlichen Zorn momentan noch weniger brauchen als den innerlichen.

Ich wende mich vom Fenster ab und Squall zu. Er sieht mich nicht an, aber ich weiß, dass er sich gerade fragt, wie dämlich ein einzelner Mensch doch sein kann. Wahrscheinlich überlegt er, wie er mich am schnellsten und unauffälligsten loswerden kann, damit ich keine Probleme mehr mache und niemand Einwände aussprechen kann.

Nicht, dass ich es ihm verübeln könnte; sie müssen sich alle wünschen, sie hätten mich nie mitgenommen.

Verdammt! Ich blicke zu Boden und scharre mit meinen Füßen, nur um etwas einigermaßen Produktives zu tun. Ob sie momentan lieber Cifer hier stehen sähen? Höchstwahrscheinlich. Selbst Selphie, nein, besonders Selphie hasst mich sicherlich. Sie war in zwei Gardens, die jetzt vernichtet werden könnten.

Ich sehe wieder aus dem Fenster. Mein Spiegelbild schaut mich deprimiert an, als wolle es mir noch mal klar machen, dass wir es verbockt haben. Ja, Spiegelbild, wir zwei haben’s wirklich verbockt, ich weiß es. Ob es jemanden kümmert, wenn ich aus dem fahrenden Zug springe? Vielleicht warten sie nur darauf. 'Vielleicht'.

Bevor ich mich zurückhalten kann, schnellt meine Faust gegen die Wände des Zuges und ich kann sehen und spüren, dass die anderen zusammenzucken – Squall ausgenommen. Der elende Eisklotz fühlt nichts, ihn schockt nichts. Sicherlich ist er viel zu sehr vertieft in seinen Gedanken darüber, wie er mich loswerden kann.

Aber hey, ich sollte die Schuld nicht bei ihm suchen; er hat nicht ausgeplaudert, dass wir vom Garden sind, sondern ich. So selten dämlich wäre Mister Eisklotz nämlich nicht. So dämlich wäre nicht mal Cifer. „Zell, alles in Ordnung?“; ich wende meinen Blick Rinoa zu, die gesprochen hat, antworte aber nicht und drehe mich wieder weg.

Zum ersten Mal lässt Selphie sich während einer Zugfahrt hier blicken; das fehlt mir gerade noch. Ich ignoriere sie alle so gut wie möglich. „Hey, es ist niiiiiiiiicht deine Schuld, okaaaaaaaaay?“; nein, nicht okay. Es ist meine Schuld. Ich unterlasse es, das noch mal auszusprechen, denn sie wissen es ja eh alle. „Zell, niemand macht dir einen Vorwurf“; genau, Quistis. Niemand, ausgenommen die Garden-Schüler, die womöglich sterben, und ihre Familien und Freunde…ach, und ich. Sonst niemand. Da bin ich echt beruhigt.

„Zell…“ – „Ist schon okay! Ich will es nicht hören. Erst recht keine Lügen! Versucht nicht, mir die Schuld abzunehmen, okay?! Ich weiß, ich habe es verbockt! Diese verdammte Scheinheiligkeit kann mir den Buckel runterrutschen.“

Schweigen.

Na bitte, geht doch. Bevor jemand zu einer Erwiderung ansetzt, schlendere ich an ihnen vorbei – gemächlich, ihnen genügend Zeit lassen. Erst als ich im Abteil des Zuges angekommen bin, entspanne ich ein wenig. Ich könnte mir die Haare ausreißen vor Wut! Und dann auch noch dieses geheuchelte Mitleid à la „Es war doch nicht deine Schuld“.

Pustekuchen!

Ich lasse mich auf die Sitze fallen und seufze. So hatte ich mir die Reise nicht vorgestellt. Ich dachte, wir bringen Cifer zur Vernunft und gehen nach Hause, aber es wird alles komplizierter als nötig.

Cifer hilft einer Hexe, die uns alle auslöschen will – und ihn im Endeffekt wahrscheinlich auch.

Ich stürze alle Gardens in den Untergang – ausgenommen des Galbadia-Gardens, möglicherweise.

Könnte eigentlich kaum besser kommen.

Die Tür geht auf. Es kümmert mich nicht im Geringsten. Ich will weder mit Quistis, noch Rinoa, noch Selphie reden. Natürlich meinen sie es nur gut, aber mir ist momentan einfach nicht danach.

Es herrscht einige Minuten Stille; langsam werde ich ungeduldig. Die Luft ist wie elektrisch geladen und meine Wut steigert sich aus unerfindlichem Grunde ins Unermessliche. Was denn?! Kriege ich jetzt meine vierte „Du bist ja so unschuldig“-Predigt zu hören oder nicht?!

„…“ – „…“

ARGH! Dann halt nicht. Ich will es eh nicht –

„…Zell“.

Mein Kopf schnellt nach oben.

Ist nich wahr. Ich leide sicher unter akuten...Fata Morgana-Anfällen. Ist…nicht…wahr! Ich blinzle ein paar Mal, bis mir klar wird, was das soll.

Squall Leonheart steht vor meiner Nase – na ja, fast – und schaut mich mit diesem Möchtegernbesorgt-Blick an, als würde es ihn auch nur im Geringsten interessieren, wie es mir geht. Nicht mit mir, ich bin doch nicht dämlich.

Ich kann Eins und Eins zusammenrechnen; wahrscheinlich hat Rinoa ihn losgeschickt, mir doch zu sagen, dass ich keine Schuld trage. Denn wenn er es sagt, glaube ich es ja bestimmt.

Mitnichten!

Ich bin vielleicht nicht der Hellste, aber komplett blöde nun auch wieder nicht. Ich senke meinen Blick, kann ich nicht einfach meine Ruhe haben?! Vorwürfe kann man mir auch später machen.

„…Was ist dein Problem…?“; ich warte ein paar Sekunden, bis ich ihn ansehe. „Das ist jetzt dein Ernst?“, frage ich ungläubig, er nickt jedoch nur und sieht beinahe unbehagen aus. Haha, Witz gelungen. Squall Leonheart, unbehagen; das funktioniert einfach nicht, Ich knirsche mit den Zähnen. Was mein Problem ist…? Ich würde mich gern beherrschen, aber es funktioniert nicht.

„Was mein Problem ist?! Das kann ich dir sagen!“; ich springe auf und funkle ihn zornig an. „Mein Problem ist, dass meinetwegen hunderte von Menschen sterben werden. Es ist einzig und allein meine Schuld, weil ich meine große Klappe nicht halten kann. Im Gegensatz zu Leuten wie dir empfinde ich auch etwas, das sich Schuldgefühl nennt, aber das braucht Mister Perfect ja nicht! Dir ist es doch eh egal, was die Leute über dich denken und ob dich jemand hasst oder deinetwegen leiden muss. Verstehst du jetzt, was mein gottverdammtes scheiß Problem ist?“ – „…“ – „Das dachte ich mir!“ – „…“; Stille. Nur das Rattern des Zuges stört ein wenig.

Wie gerne würde ich noch mehr sagen – oder schreien –, aber dann vergess’ ich mich. „…Zell“ ich blicke Squall erneut an. Was denn, was?! Habe ich ein Wort falsch betont? Los, korrigier mich schon!

„…Komm wieder runter…“; …runterkommen? „Bitte was? Vielleicht würde ich mich ja beruhigen, hätte ich meine Ruhe. Ich will dein geheucheltes Interesse nicht, okay? Oh, oder warte, du willst mich loswerden, hm? Mir jetzt einreden, ich könnte mir schneller verzeihen, wenn ich ein wenig alleine unterwegs bin. Pustekuchen, aber in Ordnung. Sobald wie möglich seid ihr mich los, wenn das denn euer…-„ – „Zell!“ – „…“ – „… … …niemand will dich loswerden.“ Haha! Ich lache los. „Niemand will dich loswerden heißt dann wohl Quistis will dich nicht loswerden, weil du ihr so Leid tust. Schönen Dank auch.“ Er schüttelt den Kopf und senkt den Blick. „…Wir wollen dich alle nicht loswerden“. …ob er das…

„Yo, Squall, das hätte ich dir beinahe geglaubt!“ – „…Ich meine es ernst“; ich auch…ich auch. „Klar, du sorgst dich ständig um jeden, besonders um mich…nicht.“ Stille. …

„Du gehörst auch nicht gerade zu denen, die in einer Ecke rumschmollen, anstatt ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen“ – „Du kennst mich doch gar nicht“ – „Aber du kennst mich viel besser?“ – „…“ – „…“

Zugegeben; eigentlich tue ich das nicht. Irgendwas muss ich sagen. Das ist jetzt…peinlich.

„Ich…ich habe meine Gründe!“ – „Und ich nicht…?“ – „…nein! Was für Gründe?! Sag jetzt nicht, es kümmert dich; oh bitte, dann versteckst du deine Gefühle aber echt exzellent, solltest du dann aber vielleicht ablegen, damit Menschen dich verstehen können“ – „… …“. – „Was, doch nicht?“ …

„…Squall Löwenherzlos…Mister Eisklotz. Willst du mir das damit sagen? Die Menschen, die dir so etwas erzählen, kennen mich doch gar nicht. Nicht mal Cifer würde dir etwas so dämliches auftischen.“

Cifer! CIFER! Wenn ich diesen gottverdammten Namen nur höre. „Hey, Zell“, ich blinzle ein paar Mal, bevor ich meine Aufmerksamkeit wieder Squall zuwende. „Du musst mir nicht glauben…kaum jemand tut das“; höre ich da Verbitterung in seiner Stimme? „…Niemand gibt dir vor, wie du zu sein hast…Mach dich einfach nicht selbst kaputt. Wenn nicht für andere, dann wenigstens für dich selbst. Vielleicht findest du irgendwann heraus, ob wir dir alle…Mitleid vorheucheln…“; bevor ich antworten kann, verschwindet er. Das ist zum Beispiel wieder typisch!

Ich lasse mich wieder auf die Sitze sinken und seufze theatralisch. Was soll mir das jetzt sagen? ‚So wie meine einfühlsame Art vorbeigehen wird, wird es auch deine depressive’? Oder ‚Jeder hat Eigenschaften, die er kaum jemandem zeigt oder zeigen kann, aber man sollte sich überlegen, ob es Sinn macht, alles in sich hereinzufressen’?

Mit so vielen Fragen im Kopf fühle ich mich fast besser. Ermüdet und ratlos, aber abgelenkt von der Hauptsituation. Irgendwann muss ich Squall wohl dafür danken.

Dafür, dass er ist, wie er eben ist.
 

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09.05.10 + 10.05.10
 

Fin. (:

Endet abrupt, weil Xell immer noch absolut überrascht von Squalls Aktion und Rede ist.

Bin ich eigentlich relativ zufrieden mit.

Der nächste OS wird dann der über Laguna sein ;)

Lächeln im Regen

Juhu. Endlich habe ich es vollbracht, diesen One Shot zu beenden <3

Zuerst hatte ich vor, die Szene zu nehmen, als Laguna und Squall sich das erste Mal begegnen, aaaaaaber dann fiel mir irgendwie keine passende Umsetzung ein, und auf einmal hatte ich diese Idee hier im Kopf.

Der OS ist kurz, das gebe ich zu, aber ich finde, es hätte einfach nicht gepasst, ihn künstlich in die Länge zu ziehen.

In der Kürze liegt die Würze, ich finde, hier passt das ganz gut.

Übrigens in die Geschichte so zu verstehen, dass Laguna mehr oder weniger immer in Winhill ist. Ja, ja, AU oder so, aber ich find's passend so.

Muss man aber auch nicht so verstehen.

Und bevor die Einleitung länger ist als der OS, höre ich auf mit der Quatscherei und wünsche viel Spaß. ;)
 

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Es regnet.

Diese Tatsache an sich ist vielleicht nicht gerade faszinierend, aber für mich selbst doch bedeutsam. Es hat seit genau einem Jahr nicht mehr so stark geregnet wie heute. Genau ein Jahr…

Das Gras zu meinen Füßen ist schon durchtränkt und die Erde darunter wird langsamer aber sicher matschig. Dennoch setze ich meinen Weg fort, den steilen Hügel bergauf, ignorierend, dass das Wasser meine Schuhe durchnässt. Niemand außer mir ist draußen, alle verstecken sich vor dem aufkommenden Sturm.

Obwohl es erst rund 16 Uhr ist, hat sich der Himmel schon vollkommen verdunkelt, tiefgraue Gewitterwolken überall.

Ich setze meinen Weg fort und kann es gerade so verhindern, in eine Pfütze zu treten, was allerdings auch egal gewesen wäre; durchnässt ist meine Hose sowieso.

Mein Blick ist stur geradeaus gerichtet und ich muss schlucken, als ich meinem Ziel näher komme. Ich setze ein falsches Lächeln auf, ohne stehenzubleiben. Nur noch ein paar Meter.

Ich richte meinen Blick zu Boden, als ich stehen bleibe. Die Erde verwandelt sich mehr und mehr in eine Matschgrube, und ich bin froh, bisher nicht ausgerutscht zu sein. Vielleicht hatte ich einfach Glück…

Ich schlucke und zwinge mich selbst, aufzublicken. Ich bereue es zwar nicht, doch versetzt mir der Anblick des Grabsteins einen Stich im Herzen.

Raine…

Immer noch liegt ein Lächeln auf meinem Gesicht, doch es fällt mir schwer, es aufrecht zu erhalten, als ich spüre, dass mehr und mehr Tränen meine Wangen entlangzulaufen beginnen. Ich könnte mich selbst belügen und sie als Regen interpretieren, aber sollte ich doch zumindest zu mir selbst ehrlich sein.

Auch wenn ich beinahe jeden Tag hier bin, fällt es mir nur an genau diesem Tag des Jahres so schwer, mich zu beherrschen. Weil es erneut ein Jahr her ist. Schlagartig wird mir kalt, obwohl es eher schwül ist und mein Körper beinahe schwitzt.

Raine…

Ich kann es gerade so vermeiden, mich wie ein kleines Kind zu benehmen und mich trotzig auf den Boden fallenzulassen, obwohl ich das jetzt gerade sehr gern tun würde.

Eventuell wäre es befreiend. Vielleicht würde ich mich dann besser fühlen.

Aber ich will zumindest versuchen, es nicht zu tun. Will versuchen, stark zu wirken. Denn möglicherweise schaut sie gerade zu mir herunter und will nicht, dass ich ihretwegen trauere. Zumindest nicht sichtbar.

Abrupt hellt sich die Umgebung auf, als die Sonne zum Vorschein kommt. Zwar nicht übermäßig, aber doch merklich. Am Horizont bildet sich ein Regenbogen und wie von selbst fällt es mir nur noch halb so schwer, mein Lächeln aufrecht zu erhalten.

Sie hat mir einen Regenbogen geschickt.

„Danke, Raine“, höre ich mich selbst murmeln, und klinge dabei gar nicht mal so frustriert, wie ich mich gerade noch gefühlt habe. Manchmal ist es fast, als seie sie noch da. Nicht nur unsichtbar, sondern auch durch unverkennbare Gesten.

Ich lasse mich schließlich doch auf den Boden sinken und beginne, ihr Geschichten zu erzählen. Ich weiß nicht genau, ob sie daran interessiert ist, aber ich schätze, wenn nicht, dann hätte sie längst einen Blitz einschlagen lassen. Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergeht, aber ich merke erst, dass es spät geworden ist, als Mond und Sterne langsam aber sicher erstrahlen und meinen Blick gefangen nehmen.

Gerade, als ich meinen Blick weder abwenden will, sehe ich, etwas weiter weg, eine Sternschnuppe vorüberziehen. Erst der Regenbogen, jetzt die Sternschnuppe. Mir fällt ein, dass ich mir etwas wünschen muss.

Ich richte mich auf, überlege kurz und nicke mir dann selbst zu. Ganz besonders heute gibt es nur eine Sache, die ich mir von tiefstem Herzen wünsche, und von der ich hoffe, dass sie in Erfüllung geht.

Ich verabschiede mich, grinse und wende mich von Raines Grabstein ab, um nach Hause zu gelangen, damit ich nicht aus Versehen mit meinem Wunsch herausplatze, denn sonst erfüllt er sich schließlich nicht. Kleines Kind, würde sie mich jetzt rufen, aber es nicht ernst meinen. Sie würde kichern und dann ihr Lächeln aufsetzen, dass jede Situation aufhellt.
 

Ich wünsche mir, dass Raines Lächeln, wo auch immer sie nun ist, die Menschen um sie herum glücklich macht…so, wie es mich immer glücklich machen konnte.
 

Und wenn mich nicht alles täuscht, blinken die Sterne kurz einen Tick heller, als stimmten sie mir zu.

Sie ist immer noch da.



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Von: abgemeldet
2011-05-29T21:42:27+00:00 29.05.2011 23:42
Wow...
Also ich find das sehr gut gelungen.
Ich konnte ganz genau ihren besorgten Charakter wiedersehen in den ganzen Worten. Wie sie sich um alles und jenden sorgt außer wirklich um sich selbst.
Außerdem konnte man richtig diese angespannte Atmosphäre beim Lesen spüren. Man fühlte sich selbst so ungemütlich dabei, als könne man die ganzen Gesichter und das ganze Leid der VIIer spüren.
Also gefällt mir richtig gut
lg
abgemeldet
Von:  -Yui_Hirasawa-
2010-08-15T14:01:39+00:00 15.08.2010 16:01
Wahh, ich hab eine Gänsehaut bekommen.
Sehr schön :).
Find die Idee Raine zum Thema zu machen ganz schön... mich persönlich hatte es total traurig gemacht das sie starb und so Laguna und sie so schnell wieder entzweit wurden.
Schön mal etwas über die 2 zu lesen.

:) freu mich aufs nächste kapi
Von:  -Yui_Hirasawa-
2010-06-13T16:14:58+00:00 13.06.2010 18:14
Hehe sehr cool. :)
Xells Unkontrolliertheit gut rübergebracht lol.
Und Squalls Charakter ebenfalls gut dargestellt.
Alles sehr denkbar und ich find die Szene die du wähltest sehr gut, es war wirklich was Xell angeht so ein extrem 'emotionaler' Zeitpunkt bzw Tiefpunkt.
Auf Laguna freu ich persönlich mich besonders ;)
Von:  Midmike
2010-06-06T20:23:52+00:00 06.06.2010 22:23
Ich trau mich eigentlich gar nicht einen Kommentar bei einer Fanfic zu schreiben, weil ich nicht weiß was daran gut und schlecht sein könnte... xD
Aber ich muss sagen das diese Fanfic mir sowas von zuspricht ^^
Ich finde es genial geschrieben!
Du kannst dich unglaublich gut in die Personen hineinversetzen!
Also ich find die Fanfic einfach nur geil...
Hoffe du schreibst so bald wie möglich den nächsten One Shot! xP
Von:  -Yui_Hirasawa-
2010-05-17T18:11:22+00:00 17.05.2010 20:11
Also mir hat das Kapitel mit Tifa schon mal richtig gut gefallen.
Es ist sehr gut vorstellbar, dass sie sich genau diese Gedanken machte, es passt zu ihr.
Du hast das alles wirklich gut beschrieben und ich bin gespannt auf das nächste Kapitel, den nächsten Einblick - zu wem auch immer;P.


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