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I Can Kill You I A Heartbeat, My Dear

von

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My Friend Of Mystery

My Friend Of Mystery
 

Sie beobachtete aus einiger Entfernung wie er zu Boden ging. Die Doll hatte auf ihn geschossen. Was für eine seltsame Strategie war das, sein Mantel war kugelsicher? Dann jedoch sah sie die schwarze Katze mit dem Glockenhalsband. Und im nächsten Moment griff der Mann an. Er erledigte den ersten, den zweiten, doch den dritten erwischte er nicht gleich. Sie erhob sich und sprang nach unten, rannte los, ehe der dritte Contractor verschwinden konnte. Ehe der Contractor verschwinden konnte war sie angekommen und sie blieb stehen.

Das rote Glühen in ihren Augen erschien und der Contractor ging zu Boden, brach zusammen, zuckte noch kurz eher er sich nicht mehr rührte. Sie lächelte, doch das war nicht zu sehen, denn bis auf ihre Augen war das Gesicht von einem schwarzen Tuch, wie es sonst nur die Beduinen trugen vermummt. Der Mann fuhr herum und rannte plötzlich auf sie zu. Er streckte die Hand aus um ihr Gesicht zu packen, doch sie packte sein Handgelenk, zog mit der freien Hand das Tuch vor ihrem Gesicht weg und drückte ihre Lippen auf seine. Sie spürte dass er erstarrte und blickte in seine dunkelblauen, emotionslosen Augen. Und er blickte zurück. Dann trat sie zurück und ließ sein Handgelenk los. „Keine Angst, das ist mein Contract-Payment.“, sagte sie gelassen.

„Wer bist du?“, fragte er kalt. „So wie du Lee Shengshun bist, bin ich Akira Hisaki und so wie du Hei bist bin ich Chi, so wie der der Black Reaper bist, bin ich Ebola.“, sagte sie gelassen. „Sie wird dich ab sofort unterstützen Hei.“, sagte Huang plötzlich. „Wieso?“, fragte Hei kalt. „Weil ich es kann.“, erwiderte sie gelassen. Hei blickte erst Huang, dann die Frau an. Chi war ihr Name. „Hier.“, sagte sie und hielt Huang etwas in, Dokumente. „Die Informationen.“, sagte sie. Huang nahm ihr die Papiere ab. Er nickte. „Na, Mao alles klar?“, fragte die Frau und kniete sich zu Mao hinunter um ihm über den Kopf zu streicheln. „Behandle mich nicht wie eine Katze.“, beschwerte sich Mao. „Aber du bist eine Katze.“, erwiderte sie grinsend, „Ein niedlicher pummeliger Kater.“ „Ihr könnt gehen.“, sagte Huang plötzlich. Chi nickte, erhob sich und ging davon. Hei blickte ihr hinterher. Ein Contractor mit ihm unbekannten Fähigkeiten. Von der er nicht wusste, wem sie früher angehört hatte. Ob er ihr trauen konnte? Dann drehte er sich um und ging davon.
 

Etwas später stand Hei bei sich in der Wohnung und kochte als jemand an seine Tür klopfte. Er zögerte einen Moment, dann öffnete er die Tür einen Spalt breit. Eine junge Frau mit Brille und ein etwas älterer Mann mit Anzug standen vor seiner Tür. „Polizei, Guten Tag, wir hätten ein paar Fragen zu Ihrer ehemaligen Nachbarin Chiaki Shinoda.“, sagte die Frau. „Entschuldigung, aber ich kannte sie kaum, ich bin eben erst eingezogen.“, sagte Hei und wollte schon die Tür schließen als er jemanden die Treppe hochkommen sah. Verdammt, was wollte sie hier? „Sind Sie Ausländer? Dann müssten Sie mir bitte Ihre Papiere zeigen.“, sagte die Polizistin, während an die Tür neben ihnen eine junge Frau trat. Hei überreichte der Polizistin seine Papiere, während die Frau die Tür öffnete. „Alles okay. Hey Sie, warten Sie einen Moment.“, sagte die Polizistin. Hei erstarrte, hatte die Polizistin etwa einen Verdacht ihr gegenüber? Chi wandte sich ihr zu. „Ja bitte?“, sagte sie betont höflich. „Sie haben diese Wohnung gemietet richtig? Kannten Sie die Vormieterin?“, fragte der Mann der die Polizistin begleitete.

„Oh nein, ich bin eben erst aus China angereist.“, sagte sie gelassen, „Wollen Sie meine Papiere auch überprüfen?“ Der Polizist blickte kurz zu seiner Kollegin, die nickte. „Ja bitte.“, sagte er. Chi übergab ihm sofort ihre Einreisedokumente. „Sie sind als Au-Pair hier?“, fragte er. Sie nickte, dann gab er ihr ihre Papiere zurück. „Alles in Ordnung, willkommen in Japan.“, sagte der Polizist. „Auf Wiedersehen und vielen Dank.“, sagte die Polizist und die beiden gingen davon. Chi sah ihnen nach und wandte sich dann an Hei. „Was für ein nettes Willkommensgeschenk.“, sagte sie gelassen. „Was tust du hier?“, zischte er. „Wohnen, so hab ich immer ein Auge auf dich, dass du nichts Dummes anstellst.“, gab sie zurück und klang dabei ein klein wenig arrogant. „Wer hat dir das aufgetragen? Das Syndikat?“, fragte er leise. „Das hat niemand getan. Es war meine Entscheidung. Ich hab eine Schwäche für süße Jungs.“, sagte sie, grinste und ging in ihre Wohnung. Hei sah ihr misstrauisch hinterher. Emotionen. Kein Contractor hatte Emotionen. Sehr seltsam, der Sache musste er nachgehen. Und herausfinden was der Mist sollte, von wegen er brauche eine Partnerin. Er arbeitete gut alleine. Und sie war einfach nur unprofessionell, wobei er nicht einmal wusste was genau ihre Fähigkeit war. Nur ihr Payment kannte er und auf das konnte er wirklich verzichten.

Stille der Nacht

Stille der Nacht
 

Hei war gerade dabei seine Wäsche am Fenster aufzuhängen als sich in der Wohnung nebenan das Fenster öffnete und Chi ans Fenster trat und ebenfalls Wäsche aufhängte. Unterwäsche. „Morgen.“, sagte Hei finster. Diese Frau hatte kein Benehmen, keine Scham. „Guten Morgen.“, sagte sie und lehnte sich aus dem Fenster, „Was für ein herrlicher Tag heute.“ Sie hatte gerade einmal ein Handtuch um ihren Körper gewickelt und das frisch gewaschene, nasse, schwarze Haar fiel ihr über Schultern und Rücken. „Zieh dir was an!“, zischte Hei. „Bist ja ziemlich prüde.“, sagte sie gelassen und fasste dann schnell ihr Handtuch, das zu rutschen begonnen hatte. „Wir sehen uns.“, sagte sie, schenkte ihm ein Lächeln mit ihren hübsch geschwungenen Lippen und verschwand vom Fenster.

Kurz darauf hörte er laute Musik und er begann zu kochen. So eine lästige Nachbarin. Als er mit kochen fertig war aß er und machte sich dann fertig um zu gehen. Er ging aus der Tür und sah, dass Chi auch eben das Haus verließ. Sein Blick fiel missbilligend auf sie. Sie trug eine knallenge, viel zu tief sitzende Jeans und ein weißes Top unter ihrer Lederjacke. Ihr Haar trug sie offen und ihre Augen waren dunkel geschminkt. Er trat neben sie. „Du bist viel zu auffällig.“, knurrte er. „Ich falle dir auf oder ich falle allgemein auf?“, erwiderte sie schlagfertig. „Du fällst allen auf und jetzt komm die Arbeit wartet.“, sagte er und ging mit seinem Müllbeutel nach unten während ihm Chi folgte. Sie folgte ihm, diesmal glücklicherweise ohne Widerworte.

Unten jedoch stand ihre Vermieterin, sie hatte Mao am Kragen gepackt und dieser fauchte und knurrte, als würde ihm das Ganze so gar nicht passen. „Ah guten Morgen.“, sagte die alte Dame fröhlich, „Sie bringen Ihren Müll raus, sehr lobenswert, wenn sich nur alle so an die Regeln halten würden.“ „Äh…guten Morgen.“, sagte Hei. „Guten Morgen, was haben Sie denn da für ein niedliches Kätzchen?“, sagte Chi und ging auf die alte Dame zu. „Ja die schleicht seit ein paar Tagen ziemlich oft hier herum, bestimmt ist sie es, die den Müll durchwühlt.“, sagte die alte Damen, „Irgendwer hier muss sie füttern.“ „Ich kann mich um sie kümmern, wenn Sie möchten. Ich kann sie zum Tierheim bringen oder herausfinden wem sie gehört.“, bot Chi an. Die alte Lady sah sie überrascht an. „Sie sehen nicht aus als würden Sie Katzen mögen, Sie wollen sie doch nicht etwa essen? Ich hab gehört in China isst man alles mit vier Beinen, ausgenommen Tische.“, sagte sie. Chi lachte. „Nein, nein. Ich werde sie schon nicht essen.“, sagte sie und nahm Mao auf den Arm und kraulte ihm den Kopf. „Nagut, aber behalten dürfen Sie sie nicht, das ist nämlich verboten.“, sagte die alte Lady. „Schade, na ja dann muss der kleine pummelige Kater wohl ins Tierheim.“, sagte sie. Mao rieb schnurrend seinen Kopf an ihren Brüsten.

„Komm, Akira, wir müssen gehen, sonst kommen wir zu spät.“, sagte Hei schließlich mit finsterem Blick auf Mao, der hatte auch kein Benehmen. „Oh gehen Sie gemeinsam zur Schule?“, fragte die alte Lady. „Wir gehen zu unserem Job.“, sagte Hei. „Ich hoffe das ist nichts anrüchiges.“; sagte die Lady mit Blick auf Chi. „Nein nein, keine Sorge.“, sagte Hei und ging los, Chi folgte ihm einige Zeit mit Mao auf dem Arm, dann ließ sie Mao herunter. „Du perverser Mistkater!“, sagte sie finster, „Nie mehr bekommst du von mir was zu fressen, du Schwein von einer Katze!“ Mao sah sie, sofern er das als Katze konnte, feixend an und verschwand. Hei ging weiter. Mao und sie schienen sich schon länger zu kennen, so vertraut wie sie waren.

Ihre Wege hatten sich nach einiger Zeit getrennt, denn Chi hatte vor jemanden zu beobachten. Sie war auf dem Weg zu einem Hotel. Sie hatte gehört, dass dort zwei Leute von Meyer & Hilton absteigen wollten. Und diese Leute waren hinter dem Typen her, hinter dessen Tochter sie her waren. Außerdem war Meyer & Hilton kein unbeschriebenes Blatt für sie. Und diese Typen konnten gefährlich für sie werden. Sie würde also herausfinden ob ein Contractor unter ihnen war und seine Fähigkeit herausfinden um ihn wenn nötig schnell erledigen zu können. Und sie hatte auch schon einen Plan. Sie hatte sich umgezogen, ein kurzer Rock, ein tief ausgeschnittenes Oberteil, ein bisschen mehr Schmuck, und machte sich zu dem Hotelzimmer der beiden Typen von Meyer & Hilton auf. Sie klopfte an die Tür und kurz darauf öffnete ein blonder Mann um die dreißig. „Hi, sind Sie der unartige Contractor der es ordentlich besorgt braucht?“, sagte sie mit ihrem verführerischsten Lächeln und strich dem Typen mit dem Finger über die Brust. Er starrte sie nur verdattert an. „Oh…bist du das nicht? Dann ist es vermutlich dein ruhiger, belesener Freund dort in der Ecke.“, sagte sie. „Er ist ein Contractor ja…aber wer schickt dich.“, fragte er verwirrt. „Euer Boss.“, erwiderte sie gelassen. „Wir haben keinen Boss.“, sagte der sitzende Mann und stand auf. Seine Augen glühten rot. Chis Augen leuchteten ebenfalls rot auf und beide Männer sanken auf dem Boden zusammen. Sie schloss die Tür und suchte nach Ausweispapieren, fand sie und verschwand dann aus dem Hotel.

Hei befand sich in einem Musikladen und beobachtete die Tochter des Forschers. Mai hieß sie. Sie sah sich gerade eine CD an, als jemand neben ihn trat. „Hi. Die beiden Typen von Meyer & Hilton nennen sich Luco und Kenneth. Luco ist der Contractor, er ist in der Lage Wind zu manipulieren und als Waffe zu benutzen.“, sagte sie. Er nickte. Dann wandte er sich wieder dem Mädchen zu, die sich gerade umsah um herauszufinden, ob sie beobachtet wurde. Als sie sah, dass dem nicht so war nahm sie eine CD aus dem Regal und steckte sie in ihre Tasche. Chi ging los nach draußen und beobachtete wie dem Mädchen die CD herunterfiel, Hei sie kurz darauf aufhob und scheinbar angab sie zu bezahlen.

Das Mädchen jedoch ging nach draußen und in die Stadt hinein. Chi folgte ihr und nur wenig später lief das Mädchen zwei Polizisten in die Arme, die sie fragten was sie zu so später Stunde noch hier machte. Chi reagierte sofort ging auf die Polizisten zu, doch Hei war schneller und sagte er sei ihr Bruder, bat um Verzeihung und schob Mai davon, die nun versuchte zu entkommen. Chi und Hei folgten ihr hingegen wortlos. Dann plötzlich drehte sich das Mädchen um und sah sie hasserfüllt an. „Verschwindet endlich! Solche wie euch kann ich nicht ausstehen! Ich hasse euch!“, rief sie, drehte sich um und begann zu weinen.

Chi trat vor und nahm das Mädchen in die Arme ehe es weglaufen konnte. Mai erstarrte erst, dann hielt sie still und weinte an Chi gelehnt. „Wollen wir heimgehen, oder die Nacht durchmachen?“, fragte Chi grinsend, „Ich hätte da nämlich ein paar gute Ideen.“ Mai sah zu ihr auf. „Du bist ja richtig cool.“, sagte sie. Hei setzte ein Lächeln auf, auch wenn er Chi am liebsten grillen würde, er musste das Vertrauen des Mädchens gewinnen.

Und so machten sie sich auf den Weg zum Jahrmarkt. Sie standen jedoch vor geschlossenen Toren. Chi zögerte einen Moment, dann kletterte sie über das Tor. „Na los, kommt schon, keine Müdigkeit vorschützen.“, sagte sie und sprang auf der anderen Seite herunter. Hei und Mai folgten ihr schließlich, wenn auch widerwillig. Sie liefen in den Rummelplatz hinein doch sie mussten nur Minuten darauf fliehen, da sie von einem Wachmann entdeckt worden waren und nun davonliefen hin zu einem Essensstand.

Hei saß zwischen Chi und Mai an dem Rahmenstand und aßen. Hei war inzwischen schon bei der siebten Schüssel angekommen, wobei ihn Mai und Chi ungläubig anstarrten. „Spätestens mit dreißig nimmst du zu.“, sagte Chi während sie an ihrem Sake nippte. „Und du solltest nicht trinken als Frau.“, erwiderte Hei bissig, unterbrach nur kurz sein Essen. „Ich trinke sogar sehr gern.“, sagte sie und zündete sich eine Zigarette an. Hei warf ihr einen unwirschen Blick zu, während der Koch vor Mai gerade einen riesigen Eisbecher hinstellte. „Warum isst du nicht wie sie ein Eis?“, fragte Hei mit möglichst nettem Blick. „Weil ich auf meine Figur achten muss.“, sagte sie gelassen, „Mein Körper ist mein Kapital.“ Hei schnaubte unwirsch. „Seid ihr denn kein Paar?“, fragte Mai. „Nein.“, sagte Chi, „Doch.“, sagte Hei im gleichen Moment. Mai sah sie an. „Doch.“, meinte Chi, „Nein.“, sagte Hei. Mai lachte. „Ihr habt wirklich noch einiges zu klären.“, sagte sie grinsend, während sie ihren Eisbecher aß.

Irgendwann als es Morgen wurde trennten sich ihre Wege dann doch, als sie von Leuten von Meyer & Hilton angegriffen wurden. Mai lief davon und in ihrer Angst entzündete sich eine ganze Baustelle.

Chi und Hei standen auf einer Anhöhe neben einem Baum und betrachteten die Baustelle. Mao trat gerade neben sie. „Was denkst du darüber, warum gerade Taharas Tochter? Weißt du inzwischen irgendetwas Genaueres über das Mädchen?“, fragte Mao. Hei antwortete nicht. „Meyer & Hilton.“, sagte Chi. Mao und Hei wandten sich ihr zu. „Was meinst du damit?“, fragte Hei. „Meyer & Hilton arbeiteten in der Vergangenheit daran Contractors mit multiplen Fähigkeiten zu züchten. Sei es durch Inzucht oder irgendwelche genetischen Veränderungen. Soviel ich weiß, hat Tahara, Mais Vater, mal für sie gearbeitet. Vielleicht wollen sie, dass er seine Arbeit wieder aufnimmt.“, sagte Chi und betrachtete die Polizisten, die dort unten die Leichen begutachteten. „Woher weißt du das?“, fragte Mao. „Der blonde Polizist da unten hat es mir erzählt.“, sagte sie. „Du hast mit der Polizei gesprochen?!“, sagte Mao aufgebracht. „Unsinn, er hat es mir gestern beim Abendessen erzählt.“, gab sie zurück. „Du gehst mit einem Polizisten aus? Chi du musst verdammt vorsichtig sein!“, erwiderte Mao warnend. „Ich geh nicht mit ihm aus. Wir gehen nur hin und wieder essen und dann zu ihm…“, erwiderte sie.

„Ssscht! Sowas will ich nicht wissen! Meyer & Hilton haben ihre Finger also im Spiel. Kannst du mehr über sie rauskriegen?“, fragte Mao. „Hab ich schon. Es sind zwei Vertreter. Der eine ist ein Mensch, der andere ein Contractor, seine Fähigkeiten ist es Luft zu manipulieren, aber das habe ich Hei schon gesagt. Der Contractor nennt sich Luco. Der Mensch Kenneth. Ich denke sie sind keine große Sache.“, sagte Chi gelassen. „Du bist gut informiert.“, sagte Mao. „Ich mache keine halben Sachen.“, gab sie zurück und sah Mao an. „Wir sollten die Kleine im Auge behalten, ein Moratorium ist nichts, das man unterschätzen sollte.“, sagte sie und drehte sich um, um zu gehen. „Woher weißt du so viel über Meyer & Hilton?“, fragte plötzlich Hei in einem misstrauischen Ton. „Ich weiß soviel über sie, weil ich selbst Teil ihrer Experimente war. Ich bin ihr einziges erfolgreiches Experiment. Meine Gene wurden so verändert, dass ich über multiple Fähigkeiten verfüge. Ihre Überwachungsmaßnahmen haben damals allerdings nicht ausgereicht um mich einzusperren. Ich bin vor einigen Jahren geflohen. Deswegen habe ich noch eine Rechnung mit ihnen offen, deswegen weiß ich soviel über sie, deswegen weiß ich wie ich sie ausschalten kann.“, sagte sie finster, „Habe ich nun jeden Anlass für dein Misstrauen ausgelöscht? Wenn ja kümmere ich mich jetzt nämlich um diese Typen.“ Ehe Mao oder Hei etwas sagen konnten gingen sie davon.

Mao sah Hei an. „Sie hat also multiple Fähigkeiten. Ob das Syndikat darüber Bescheid weiß?“, fragte er an Hei gewandt. „Sicher nicht. Trotzdem ist sie leichtsinnig. Ein Polizist…wenn sie schon mit Männern ausgehen muss, wieso niemand vom Syndikat Huang zum Beispiel?“, erwiderte Hei missmutig. „Ja, darüber sollten wir vielleicht noch mit ihr reden.“, sagte Mao, ehe er davon sprang.

Chi war einige Schritte gegangen ehe sie stehen blieb. Meyer & Hilton. Sie hasste sie. Sie hasste sie für all das was sie ihr angetan hatten, für ihre grausame Kindheit, für all diese Tests. Wütend sah sie sich um. Sie würde diese Typen finden und ihnen den Garaus bereiten. Sie lehnte sich mit einer Hand gegen einen Baum und ihre Augen leuchteten rot auf, ehe vor ihrem Inneren Auge sich ein Weg zeigte, der sie direkt zu den beiden Typen von Meyer & Hilton führte. Eine alte Lagerhalle in der Nähe des Hafens. Und sie hatten das Mädchen. Sie zog ihr Handy hervor und wählte Heis Nummer. Es dauerte einige Zeit bis er abnahm. „Sie haben das Mädchen. Eine Lagerhalle im Hafen. Geh und frag den Vater nach diesem seltsamen Leuchten in ihrem Handgelenk.“, wies sie ihn an, ehe sie auflegte und losrannte.

Sie machte sich auf den Weg zur Lagerhalle und erreichten sie ziemlich schnell, im rennen zog sie sich ihr Beduinentuch über, dann schlich sie sich in die Halle hinauf auf die dort gestapelten Container um einen Überblick zu bekommen. Sie betrachtete das Mädchen. Sie war nicht bei sich. In diesem Augenblick fielen ihr auch die Wachen auf. Ihre Augen glühten rot auf und die Wachen stürzten zu Boden, im gleichen Moment ging das Licht aus. Hei. Was wollte der Vollidiot hier? Sie hörte ein lautes Krachen. Luco war verschwunden. Sie rannte los dem Lärm entgegen und sah wie der Typ Hei gegenüberstand, dessen Maske zerbrochen war. Sie rannte die Treppe hoch und Luco wandte sich kurz zu ihr um. „Noch ein Contractor?“, sagte er. „Hey, Black Reaper der Typ gehört mir. Kümmer du dich lieber um die anderen.“, sagte sie und griff im selben Moment an, sie rannte auf den Typen zu, und ihre Augen leuchteten rot auf. Der Typ konnte sich nicht mehr bewegen.

Multiple Fähigkeiten, schoss es Hei durch den Kopf ehe er sich hinter einen Container schwang. Nun stand ihm jedoch der andere Typ gegenüber, eine Waffe an die Schläfe des Mädchens gerichtet. „Schluss damit, oder macht es dir nichts aus, was mit Taharas Tochter passiert.“, sagte der Typ. Im selben Moment, landete Chi neben ihm auf dem Rücken, Luco stand über ihnen auf einem Container. Chi richtete sich auf. „Tja, ihr hättet euch eben gleich um das Mädchen kümmern sollen.“, sagte Luco. Chi sah wütend zu ihm nach oben, ehe sie Hei packte, zu sich zog und ihn küsste, ehe er sich grob von ihr losriss. „Musste nur mein Payment erfüllen bevor ich diesem Bastard ordentlich in den Arsch trete.“, sagte sie finster. „Merkwürdig, sie haben da wirklich einen sehr seltsamen Contractor angestellt, Doktor Tahara.“, sagte Kenneth, der Blonde, und blickte zum Eingang, in dem der Wissenschaftler stand. „Gibt mir sofort meine Tochter zurück!“, forderte dieser. Doch Kenneth juckte das nicht einmal. „Dafür stellen sie uns doch sicher ihre Fähigkeiten zur Verfügung.“, sagte er. „Nein, ich werde niemals mehr zu euch zurückkehren, ich habe euch dafür meine Forschungsunterlagen mitgebracht.“, sagte Tahara. „Na dann her damit.“, erwiderte Kenneth fordernd. „Erst will ich meine Tochter.“, erwiderte Tahara fordernd.

Kenneth sah Mai an, dann schubste er sie vorwärts. „Sieh nur Mai, dein dich alles liebender Vater ist gekommen um dich abzuholen.“, sagte er. „Mein Papa? Diesen Mann kenne ich nicht.“; sagte Mai abwesend. Sie klang seltsam, als wäre sie in ihre Kindheit zurückgekehrt. Es herrschte ein kurzes Schweigen, dann ging der Wissenschaftler auf seine Tochter zu und packte sie am Handgelenk, das Mädchen begann los zu schreien und Flammen schossen aus dem Boden hervor. Chi bemerkte, wie Hei neben ihr zurückwich. Sie jedoch blieb stehen. „Gib uns sofort die verdammten Unterlagen, los!“, brüllte Kenneth den Wissenschaftler an. Dieser begann in seiner Tasche zu kramen und warf dann eine vertrocknete Pflanze auf den Boden. „Was ist das?“, sagte Kenneth und starrte gebannt auf die Pflanzen. „Das ist das Ergebnis meiner Forschungen.“, erwiderte Tahara, der noch immer mit Mai kämpfte, die sich gegen seinen Griff wehrte und brüllte, sie wollte losgelassen werden. Doch er tat nichts dergleichen, zog sie enger an sich heran, während um sie herum Flammen aufstiegen. „Lass mich! Mein Papa ist viel toller als du! Er ist immer für mich da und kümmert sich immer um mich. Ich liebe ihn!“, schrie sie. Tahara sah sie erstaunt an.

„Dein Papa liebt dich auch.“, sagte er schließlich bevor er plötzlich erstarrte. Etwas hatte sich durch seinen Körper gebohrt. Hei blickte zu Chi, doch sie war verschwunden, er sah nach oben zu Luco, er grinste, einen unsichtbaren Luftspeer in der Hand. Doch plötzlich stand Chi hinter ihm, packte ihn am Kragen und sah ihn wütend an. „Du hast kein Recht zu grinsen, Widerling.“, sagte sie, bevor ihre Augen zu leuchten begannen und der Contractor mehrmals zuckte ehe er zu Boden sank. Hei spürte auf einmal wie die Flammen um ihn intensiver wurden, Mai hatte sich umgedreht, blickte nun Kenneth an. „Ihr habt meinen Daddy umgebracht.“, schrie sie und die Flammen begannen wild zu züngeln. Kenneth wich zurück, bekam es mit der Angst zu tun. „Nicht, Mai!“, warnte Hei sie, doch es war zu spät, die Flammen schlugen bereits um den Blonden und begannen ihn zu verbrennen, bis irgendwann die Deckensprinkler angingen und die Flammen löschten. Mai stand nun bewegungslos da, bis sie plötzlich zu singen begann. „Was tut sie da?“, sagte Hei. „Contract-Payment.“, erwiderte Chi mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck.

„Was? Die Chancen, dass ein Moratorium zu einem Contractor wird stehen bei Null!“, sagte Mao, der dazugekommen war. „Ich verstehe euch Contractors nicht.“, sagte Huang, der ebenfalls dazu trat. Dann verstummte auf einmal das Mädchen. „Ich fühle mich, als hätte ich viele Menschen getötet.“, sagte sie leise. „Keine Angst, das macht euch Contractors doch nichts aus.“, sagte Huang. „Und jetzt?“, erwiderte Mai. „Jetzt zeige ich dir einen wunderschönen Ort.“, sagte Huang grinsend. Hei wandte sich zu Chi. Sie merkte es erst nicht und sah ihn dann fragend an. „Dein Contract-Payment nun mach schon.“, sagte er mit finsterem Blick. „Nein, diesmal nehm ich Huang.“, erwiderte sie gelassen. „Was?“, sagte er verdutzt. Chi grinste. „Ich wusste doch, dass es dir gefällt von mir geküsst zu werden.“ Sie lachte, ehe sie ihn kurz küsste. So eine Gelegenheit würde sie sich doch nicht entgehen lassen. So ein gestohlener Kuss in der Stille der Nacht.

Eiszeit

Hei saß in seiner Wohnung am Fenster und für Samstagabend war es ungewöhnlich still in Chis Apartment. Normalerweise war jeden Samstag dieses Monats dieser Polizist bei ihr gewesen und hatte erst mit ihr gegessen, dann scheinbar getrunken und dann hatten sie Sex und er durfte sich jedes Mal deren Geräuschkulisse anhören. Nur heute war es schon den ganzen Abend ruhig, nicht einmal nachmittags hatte sie Musik gehört oder ähnliches. Vielleicht war sie ja nicht zu Hause, sondern bei dem Polizisten. Er sah auf die von Straßenlaternen beleuchtete Straße hinunter und folgte mit seinem Blick ihrem Verlauf.

Am Ende der Straße konnte er eine Person erkennen, die stark hin und her schwankte. Hei beobachtete die Person wie sie langsam die Straße hoch schwankte und schließlich erkannte er sie, als sie durch den Schein einer Laterne ging. Chi. Na klasse, jetzt strauchelte sie auch noch besoffen in der Gegend rum und plauderte am Ende Geheimnisse aus. Schließlich war sie auf Höhe des Hauses und sah zu Hei nach oben. „Hey Lee, siehst du dir die Sterne an? Ist ja total romantisch.“, sagte sie und kicherte. „Ja, du solltest sie dir mit mir ansehen.“, sagte er betont höflich, „Komm hoch.“

Er würde ihr jetzt ins Gewissen reden. So ein Verhalten war vollkommen unverantwortlich. Er ging zur Tür und machte sie auf, nach etwa fünf Minuten kam Chi rein. „Was wird das denn jetzt? Willste mich flachlegen oder was?“, sagte sie spöttisch. Er schlug die Tür zu. „Du bist betrunken! Das ist vollkommen verantwortungslos! Du könntest dich jederzeit verplappern!“, warf er ihr vor. Sie antwortet nichts, stellte ihre Handtasche ab und zog ihre Schuhe aus, warf ihren Mantel über eine Stuhllehne. Unter dem Mantel trug sie nur ein ziemlich kurzes schwarzes Kleid, das ziemlich tief ausgeschnitten war. „Und so wie du schon wieder aussiehst erinnert sich auch jeder an dich.“, fuhr er genervt fort, während sie sich in seiner Wohnung umsah. „Ist ja ziemlich spartanisch.“, sagte sie und ging zum Fenster. „Hörst du mir überhaupt zu?“, fragte er finster. Sie setzte sich an das Fenster und lehnte sich gegen die Wand, sah hinaus zum Himmel. „Du lädst mich zu dir ein um mir Vorwürfe zu machen. Nicht sehr freundlich einer Dame gegenüber.“, sagte sie und betrachtete die Sterne. „Eine Dame trinkt nicht.“, gab er zurück und ging auf sie zu. „Ich habe jeden erdenklichen Grund heute zu trinken.“, sagte sie und wandte sich ihm zu. Erst jetzt fiel ihm auf, dass sie gar nicht fröhlich war, sie wirkte traurig, deprimiert. „Was ist passiert?“, fragte er. Sie seufzte. „Es ist der Jahrestag. Heute vor sieben Jahren ist You gestorben.“, sagte sie und spielte mit einer ihrer Haarsträhnen. „Ein verflossener Liebhaber?“, schoss es Hei hervor, ehe er sich besann, dass dies nicht angemessen war.

„Er war mein Bruder. Um genau zu sein mein Zwillingsbruder. Wir waren mehr als nur Geschwister, wir waren eine Seele in zwei Körpern. Er wurde bei dem Fluchtversuch aus den Laboratorien von Meyer & Hilton getötet. In dem Moment in dem er starb, gingen seine Fähigkeiten auf mich über. Ich bin sein lebendes Vermächtnis, ich bin die Hälfte unserer Seele die übrig geblieben ist und jetzt ist es meine Bürde dies zu tragen, es ist meine Bürde seinen Tod zu rächen. Ich bin vielleicht ein Contractor, aber ich fühle trotzdem Emotionen. Hass, Rache, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, aber auch Freude und tiefste Liebe, so wie ich sie für meinen Bruder gefühlt habe. So gesehen bin ich eine Fehlproduktion. Eine Tötungsmaschine mit einem menschlichen Kern. Und jedes Jahr am selben Tag, kann ich die Gefühle nicht mehr unterdrücken, sie brechen neu auf. Und jedes Jahr wünsche ich mir, er wäre nicht tot, wünsche mir ich wäre an seiner Stelle. Das ist mein Grund an diesem Tag zu trinken, und ich denke der Grund ist verdammt gut.“, sagte sie, dann sah sie wieder nach draußen.

Er setzte sich neben sie. „Ich weiß, du kannst das nicht verstehen.“, sagte sie, „Niemand kann das.“ „Doch. Meine Schwester ist während des Krieges in Südamerika verschwunden.“, erwiderte er. Er konnte ihren Schmerz verstehen. Er wusste genau, wie sie sich fühlte. „Der Heavens Gate Vorfall?“, fragte Chi und sah ihn an. Er nickte. „Sie ist damals verschwunden. Ich weiß nicht ob sie noch lebt oder ob sie tot ist. Was für dich Hass ist, ist für mich Ungewissheit.“, sagte er. „An manchen Tagen ist es unerträglich, dieses Gefühl der Leere. Ich weiß noch, wie mein Bruder und ich immer gescherzt haben, dass wir zusammen unseren zwanzigsten Geburtstag feiern würden, die Grenze zum alt werden. Aber zwei Jahre zuvor…“, sie brach ab und hörte auf, mit der Haarsträhne zu spielen. „Ich hätte nicht gedacht, dass du schon fünfundzwanzig bist.“, sagte Hei, versuchte sie aufzumuntern. Sie tat ihm Leid. Für sie schien es sogar noch schwerer zu sein, als für ihn. „Ich bin eine alte Frau, Bürschchen.“, erwiderte sie schmunzelnd.

„Ich bin nur zwei Jahre jünger, kein Grund wie eine Oma mit mir zu sprechen.“, gab er zurück und lächelte sie an. Sie erwiderte das Lächeln kurz ehe sie wieder in den Sternenhimmel sah. „Ich habe seinen Stern fallen sehen.“, sagte sie schließlich. Er wusste nicht was er erwidern sollte. Ihm fehlte die Erfahrung im trösten. Ihm fehlte die Erfahrung im Umgang mit Frauen. Seine Schwester hatte er immer trösten können, aber mit ihr konnte er nicht reden wie mit seiner Schwester. Sie war kein Schwestern-Typ. Sie war eher ein heiße-Freundin-Typ…und so jemanden konnte man nicht wie eine Schwester trösten. Er merkte, dass sie ihren Kopf an seine Schulter lehnte. Er zögerte einen Moment, dann legte er den Arm tröstend um sie. „An manchen Tagen, verschwindet das Gefühl der Leere fast ganz. Man muss auf solche guten Tage hoffen.“, sagte er. Sie erwiderte nichts. Und so saßen sie eine ganze Weile schweigend da, in der jeder seinen Gedanken nachhing. Dann plötzlich richtete sie sich auf und stand auf. „Ich gehe jetzt besser. So wie ich Huang kenne, hat er morgen sicher Arbeit für uns.“, sagte sie. „Ja, vermutlich.“, sagte Hei und stand ebenfalls auf. „Ich hab deinen Polizisten schon lange nicht mehr gesehen.“, sagte er schließlich. „Wurde zu gefährlich.“, gab Chi kurz zurück und zog ihre Schuhe an. Endlich Ruhe, da drüben. „Tut mir Leid.“, sagte Hei schließlich, höflicherweise. „Muss es nicht, das war nichts Ernstes.“, sagte sie und ging zur Tür, drehte sich noch mal um. „Danke, dass du mir zugehört hast. Ich bedanke mich mit meinem nächsten Payment bei dir.“, sagte sie, drückte grinsend ein Auge zu und ging dann mitsamt Handtasche und Mantel aus seiner Wohnung. Er sah ihr nachdenklich hinterher. Ein Contractor mit Gefühlen also.
 

Hei und Chi saßen versteckt auf einer Mauer und beobachteten einen Autokonvoi der sich langsam näherte. Die beiden Autos näherten sich langsam einem Bahnübergang. Chi sah zu Hei rüber, er nickte und kurz darauf begannen sich die Schranken des Bahnübergangs zu senken. Ein Auto fuhr noch darüber. Chi sprang von der Mauer und machte sich daran, das Auto zu stoppen indem sie blitzschnell kurz vor dem Auto vorbei rannte. Das Auto bremste scharf an und schleuderte ein Stück, ehe es zum stehen kam, währenddessen war sie jedoch schon wieder verschwunden. Nun beobachtete sie von einem anderen Versteck aus, wie ein Mann in weißem Anzug aus dem Auto ausstieg und die Straße entlang ging. Im gleichen Moment erschien Hei etwa fünfzig Meter vor dem Mann auf der Straße. Chi sah das Auto und sah den rothaarigen Contractor darin sitzen. Jetzt musste nur noch Huang handeln. Sie sah wieder die Straße hinauf und dann gen Himmel. Regenwolken hatten sich gebildet und ganz plötzlich begann es zu schütten. Natürlich die andere Frau war auch ein Contractor. Egal, sie würde sie nicht hindern. Im selben Moment wie es zu schütten begann, griff der blonde Mann im Anzug an. Er rannte los, Hei warf eines seiner Messer nach ihm. Doch dann gefror der vom Regen nasse Boden. Im selben Moment, sah Chi Huang, der die Gaspatrone in das silberne Auto warf. Chi rannte los, riss die Tür des Autos auf, noch ehe die beiden Polizisten ohnmächtig waren. Sie packte das rothaarige Mädchen am Arm und zog sie aus dem Auto. „Keine Angst, bei mir bist du sicher.“, sagte sie, und rannte mit dem Mädchen an der Hand davon.
 

Hei hatte das rothaarige Mädchen an einen Stuhl gefesselt. Sie war noch immer ohnmächtig, doch nun öffnete sie langsam die Augen. „Wer hätte gedacht, dass du noch lebst, Carmine.“, sagte er, als sie langsam den Kopf hob. „Oh, so hat mich schon lange keiner mehr genannt.“, sagte sie leise. „Was ist damals dort passiert?“, fragte Hei sofort. Dieses Mädchen musste etwas über seine Schwester wissen. Und er wollte dieses Wissen aus ihr herausbekommen, auch wenn es dem Syndikat nicht passte, wenn er gerade nicht nach dessen Befehlen handelte. „Wo ist Pai? Wo ist meine Schwester?“, sagte er schließlich mit drohendem Nachdruck, als ihm das Mädchen nicht antwortet. Er ging um das Mädchen herum, packte ihre Hände und bog brutal ihre Finger herum, sodass sie aus den Gelenken sprangen. „Antworte!“, befahl er. Das Mädchen stöhnte vor Schmerz. „An dem Tag als Südamerika verschwand, waren Amber, Pai und du direkt vor Ort, los rede!“, befahl er erneut, „Was ist passiert? Warum sind jetzt nur du und ich hier? Wo sind die anderen? Wo ist Pai? Wo ist meine Schwester?“ Ein weiterer Finger sprang aus dem Gelenk. Sie stöhnte wieder auf vor Schmerz, Tränen liefen ihr über die Wangen.

„Sie waren nicht meine Partner, über Ambers Leute weiß ich absolut gar nichts. Nicht einmal ob überhaupt noch einer von ihnen am Leben ist. Ich war an jenem Tag wirklich in Südamerika, weil ich die Befehle meines Syndikats auszuführen hatte, doch an das, was danach geschehen ist kann ich mich absolut nicht mehr erinnern. Als ich wieder zu Bewusstsein kam hatte ich den Ozean überquert und war in tiefster Provinz mitten in Europa. Aus irgendeinem Grund hatte ich meine Fähigkeiten verloren. Seither hatte ich diese Stadt nicht mehr verlassen, ich hatte einfach nur überlebt. Und keinerlei Verbindung mehr zu dem Syndikat oder zu den Contractors. Es war eine ruhige Zeit.“, erwiderte sie leise, lies noch immer den Kopf hängen. Wütend ging Hei um sie herum und packte sie am Kinn. „Ich kanns nicht glauben was du mir da erzählst.“, sagte er wütend. „Was soll ich denn sagen, damit du mir glaubst?“, fragte sie und sah ihn das erste Mal direkt an.

„Allerdings, was soll sie sagen, damit du ihr glaubst?“, durchschnitt auf einmal Chis Stimme das zwischenzeitliche Schweigen. „Sie ist ein Contractor, was bringt es ihr zu schweigen? Wer bei einem Verhör unter Folter nicht redet ist vollkommen irrational.“, sagte sie und ging auf Hei zu. „Ein Contractor zieht aus seinem Schweigen nicht den geringsten Vorteil. Aber aus irgendeinem Grund siehst du das nicht ein. Bevor du ein Contractor wurdest warst du kaltherziger als jeder andere und jetzt da du einer von ihnen bist und man dich als den gefürchtete Black Reaper kennt, gerätst du plötzlich völlig außer Kontrolle bloß wegen deinem Schwesterchen.“, sagte Havoc. Wütend holte Hei aus und verpasste ihr eine heftige Ohrfeige, sodass das rothaarige Mädchen samt Stuhl umkippte. „Du bist leicht erregbar, aber du bist scheinbar auch nicht so instabil wie diese armen Moratorien. Ein Contract-Payment brauchst du wohl auch nicht, bist du überhaupt ein richtiger Contractor?“, sagte Havoc und sah vom Boden zu ihm auf.

Chi trat neben ihn und legte eine Hand auf seine Schulter. „Die schlimmen Tage gehen vorbei.“, sagte sie und richtete dann Havoc wieder auf und zog ihr Beduinentuch vom Gesicht. Havoc starrte sie an. „Chi?“, sagte sie, „Ich dachte du wärst damals am Heavens Gate von Meyer & Hilton geschnappt worden.“ „Tz, so leicht bin ich auf wieder nicht zu haben.“, sagte sie gelassen und band Havoc los. „Hey, was tust du da?“, sagte Hei wütend zu Chi. Sie sah ihn gelassen an. „Sie ist ein Regressor und nicht in der Lage davonzulaufen. Und du stinkst nach Alkohol.“, sagte sie und half Havoc auf das Sofa. Hei starre sie an. „Warum hast du nicht gesagt, dass du am Heavens Gate warst?“, sagte er drohend. „Du hast nicht gefragt. Und um deine nächste Frage zu beantworten, weiß ich nichts von deiner Schwester, ich kenne sie nicht einmal. Ich war nur dort um ein paar Typen von Meyer & Hilton umzulegen.“, sagte sie. Er biss wütend die Zähne zusammen, während sich Chi neben Havoc setzte und dann Havocs Kopf in ihren Schoß bettete.

„Schlaf jetzt, Carmine. Erhol dich, ich pass auf, dass der Trunkenbold dir nichts tut.“, sagte sie und strich über Havocs Haare, biss diese schnell einschlief. „Woher kennst du sie?“, fragte Hei schließlich. „Ich hab sie in Ungarn kennen gelernt. Mein Syndikat hat mir befohlen nach ihr zu suchen. Allerdings habe ich es nicht als notwendig erachtet dem Syndikat einen Regressor zu übergeben, ein Regressor der ein halbwegs normales Leben führte.“, sagte sie gelassen, „Wir sind Freunde. Ich mag sie.“ „Du bist verrückt.“, sagte Hei. „Vielleicht.“, sagte sie und zuckte mit den Achseln.

Es verging einige Zeit in der sie schwiegen, bis Hei schließlich begann zu kochen und Havoc langsam erwachte. Sie richtete sich auf und sah auf all das gekochte Essen. „Wo bin ich?“, fragte Havoc. Hei ging zu ihr herüber und stellte ihr einen Teller mit Essen hin, ehe er sich selbst zu seinem Essen setzte und zu essen begann, während sich Chi eine Zigarette anzündet. „Isst du eigentlich immer noch solche Mengen wir früher? Kochst du dein Essen immer selbst?“, fragte sie. Keine Antwort. Havoc wandte sich an Chi, die gerade eine Rauchwolke ausstieß. „Und du isst noch immer nicht viel? Du achtetest immer noch auf deine Figur um die Männer damit zu beeindrucken?“, sagte Havoc an Chi gerichtet. „Und damit ich sexy Klamotten anziehen kann.“, erwiderte sie grinsend.

„Bis ich meine Fähigkeiten verlor war ich immer in dem Glauben, dass mir Essen niemals Spaß machen würde. Was ich zur Aufrechterhaltung meiner körperlichen Fähigkeiten brauchte, reichte mir. Erst nachdem ich zu Lauras Familie gekommen war, begann ich mich für das kochen zu interessieren. Die Kinder mochten mein Essen am Anfang überhaupt nicht und wollten es am Liebsten einfach wegschütten. Doch bald sagten sie, dass sie gerne dieses oder jenes essen wollten und ob ich es ihnen zubereiten könnte. Ich war glücklich und deswegen wollte ich ihnen Sachen kochen, die noch leckerer waren. Ich hatte tatsächlich das Bedürfnis sie noch glücklicher zu sehen. Und dann hatte ich als Contract-Payment die Pflicht frisches Blut von Kindern zu trinken.“, sagte Havoc und versuchte nach dem Löffel zu greifen, doch aufgrund ihrer ausgesprungenen Gelenke, schaffte sie es nicht. Hei sah zu ihr herüber, stand schließlich auf, schob sich einen Stuhl heran und setzte sich ihr gegenüber. Er nahm den Löffel, tat etwas darauf und streckte ihn ihr entgegen. Havoc zögerte einen Moment, dann nahm sie es dankbar entgegen und aß.

„Das schmeckt toll.“, sagte sie, während Hei einen weiteren Löffel aufnahm, „Mutter Laura hat damals immer gesagt, dass man einem Mann der gut kochen kann, nicht trauen darf. So einer wär bestimmt ein übler Kerl.“ Havoc schmunzelte. „War nur ein Witz.“ Hei sah sie finster an und stopfte sich dann den Löffel in den Mund. „Du bist sauer? Als Contractor? Komisch.“, sagte Havoc bevor sie herzhaft zu lachen begann. Hei sah sie überrascht an. „Du bist wirklich ziemlich eigen. Aber du bist gar nicht so übel, muss ich sagen.“, sagte sie. „Seltsames Gefühl. Ich habe dich jetzt gerade zum aller ersten Mal lachen gesehen.“, erwiderte Hei und klang dabei sogar freundlich. „Und du wirkst ein bisschen steif, es geht mir also genauso.“, erwiderte Havoc. „Vermutlich bin ich nicht die Einzige, die diese Erfahrung gemacht hat. Weißt du, vielleicht leben sie ja alle irgendwo noch. So wie wir.“ „Hey, wenn ihr mit eurem Gesäusel fertig seid, wollen wir mal drüber reden, wie es weitergeht?“, mischte sich Chi schließlich ein. Hei und Havoc sahen sie. Sie überschlug gelassen die Beine und sah ihnen fordernd entgegen.

„Ich werde dir helfen. Ich möchte, dass du mich zum Gate bringst, dann kommen meine Erinnerungen und meine Fähigkeiten ganz bestimmt wieder. Und vielleicht schaff ich es dann herauszufinden, wo deine Schwester ist. Allerdings…Chi, wenn ich wieder so werde wie früher und Menschen umbringe, dann töte mich.“, sagte Havoc und wandte sich an Chi. „Du weißt ich bin voller Emotionen, so leicht ist das für mich nicht, aber wenn du es wünscht…wenn ich es nicht tue, soll es Hei tun.“, erwiderte Chi und erhob sich. „Gehen wir.“, sagte sie und warf Havoc eine Decke zu, „Damit du nicht frierst.“ Sie ging zur Tür. Hei seufzte mit einem Blick auf das Essen, während Havoc aufstand und zu Chi ging. Hei zog schließlich seinen Mantel an und folgte ihnen nach draußen.

So gingen sie eine ganze Weile in Richtung des Gates, bis Havoc plötzlich Heis Hand packte. Er versuchte sich zunächst ihrem Griff zu entziehen, dann drehte er sich jedoch um und sah sie an. „Chi!“, sagte er und die Schwarzhaarige vor ihm blieb stehen und sah sich um. Havoc atmete schwer. „Hast du Angst?“, fragte Hei und sah in ihr verzerrtes Gesicht. Havoc starrte ihn an und ließ dann nach einigen Sekunden seine Hand los. „Gehen wir.“, sagte Havoc. Chi sah Havoc prüfend an und bot ihr dann ihre Hand an. Havoc sah sie fragend an. Chi lächelte kurz, und Havoc nahm schließlich ihre Hand an und sie gingen weiter. Nachdenklich betrachtete Hei die beiden. Chi schien tatsächlich so etwas wie Freundschaft für Havoc zum empfinden, so sehr wie sie sich um sie kümmerte. Und mit jedem Schritt näherten sie sich dem Gate bis sie schließlich direkt davor standen. Chi ließ Havocs Hand los und diese legte ihre Hände an den Maschendrahtzaun, der ihnen ein weiteres Vorrücken verweigerte. Havoc begann plötzlich zu zittern und ihr Atem ging immer schwerer. Irgendwann begann sie auf ihre Hände zu starren und stürzte dann ganz plötzlich vom Gate weg, und lehnte sich ein paar Meter entfernt gegen eine Mauer. Hei ging auf sie zu.

„Tut mir Leid…“, sagte Havoc schwer atmend, „Komm nicht näher! Ich spüre es…dieses Gefühl…es ist wieder da…ich dachte es wäre in Ordnung wenn ich meine Fähigkeiten wiedererlange und ich mich so verändern würde wie du, aber ich habe wohl nicht die Fähigkeit dazu.“ Havoc zitterte nun noch stärker, „Wenn ich dich früher getroffen hätte, hätte ich vielleicht ohne Angst vor meinem Contract leben können.“ Plötzlich rappelte sie sich auf und packte Heis Arm. „Töte mich! Bitte!“, sagte sie und führte Heis Hand zu ihrer Kehle. Hei schien zu zögern, doch plötzlich kam ein starker Wind auf. „Scheiße…“, sagte Chi, „Das sind die beiden Contractors, denen wir sie geklaut haben.“ Chi blickte sich um und sah einen Schatten an der Ecke. „Wir müssen hier weg!“, sagte Hei und zog seine Hand weg, „Du bist kein Contractor mehr und deswegen musst du auch nicht sterben.“

Hei packte sie am Arm und zog sie mit sich. Versuchte mit ihr zu flüchten, während Chi ihnen nachsetzte. Sie rannten weiter durch die leeren Häuser und schon bald begann es fürchterlich zu schütten. „Hey vielleicht taucht ja der schnuckelige Blonde wieder auf.“, sagte Chi grinsend, während sie davonrannten, doch plötzlich blieb Havoc stehen und sank auf die Knie. „Ich hab Angst…Nein! So will ich nicht werden!“, sagte sie und starrte auf ihre Hände. Hei zerrte sie nach oben doch sie riss sich los. „Ich will niemanden mehr töten, deswegen, bitte…“, sie brach ab. Hei trat vor und nahm ihr Gesicht in die Hände, hob es an, sodass sie ihn ansehen musste. „Hab keine Angst, sobald wir hier weg sind, kommen deine Fähigkeiten nicht wieder. Du wirst garantiert niemanden mehr umbringen.“, sagte er. Havoc sah ihn hoffnungsvoll an und er lächelte sie breit an. Noch einen Moment sah sie ihn an, dann plötzlich ein Surren in der Luft und Havocs Gesichtsausdruck verzog sich schmerzhaft, sie kippte vorn über. Und mit Erschrecken stellten Chi und Hei fest, dass sich große Eissplitter durch Havocs Brust gebohrt hatten.

Hei reagierte erst nicht, sah nur wie sie Blut spuckte, dann fing er sie auf, reagierte sofort und schleifte sie davon, während Chi versuchte den Angreifer auszumachen. In einer Seitengasse legte Hei Havoc auf den Boden, sie war noch bei Bewusstsein. „Jetzt…ist alles gut…“, flüsterte Havoc. „Chi, kannst du was tun?“, fragte Hei an Chi gerichtet. Er wusste, dass ihre Fähigkeiten irgendetwas mit Blut zu tun hatten. „Ich weiß nicht…ich kann es versuchen.“, erwiderte Chi und sah Havoc an, „Halt jetzt ganz still, ich versuche dir zu helfen.“ Ihre Augen leuchteten rot auf und ein wenig von dem Blut begann zurück in ihren Körper zu strömen, doch im selben Moment versuchte Havoc etwas zu sagen, letzte Worte, ehe ihr Herz stehen blieb. Chi schloss die Augen und biss wütend die Lippen zusammen. Mit einer kurzen Handbewegung, schloss sie Havoc die Augen. Dann richtete sie sich auf. „Das wäre wirklich ein Moment, indem ich mir wünsche ich könnte mein Payment auslassen.“, sagte sie und sah Hei an, der ebenfalls traurig auf Havoc hinuntersah.

„Schon okay.“, sagte er leise. Chi nickte, und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Doch irgendetwas, machte klick. Er schloss seine Augen und erwiderte den Kuss. Er war von sich selbst überrascht und Chi schien es nicht anders zu gehen, denn sie wich einen Schritt vor ihm zurück. Sie sah ihn verwirrt an und blinzelte. Doch ehe er über sein Handeln nachdenken konnte, trat er den Schritt der sie trennte vor, nahm ihre Hand, zog sie an sie und küsste sie. Einen Moment schien sie erstarrt, aber er zog sie enger an sich und dann nach einer Sekunde, die eine Ewigkeit dauerte, erwiderte sie den Kuss. Er merkte, dass sie eine Hand in seinen Haaren vergrub, während sie mit ihrer Zunge an seinen Lippen entlangfuhr. Er gewährte ihr Einlass, ließ zu, dass sie seine Zunge anstupste und sofort erwiderte er die Berührung. Sie fühlte sich wirklich gut an, in seinen Armen. Vielleicht war das die Erklärung, weshalb sie ein Männermagnet war. Irgendwann löste sie sich von ihm, blieb jedoch an ihn gelehnt stehen. „Das war nicht exakt mein Payment…“, sagte sie.

„War es das nicht wert?“, erwiderte er. Chi zögerte einen Moment, was für eine verrückte Sache ging da vor? Was für gestörte Sache machte sie schon wieder? Vor allem Hei, ein Contractor? Ein Contractor mit den wohl elektrisierendsten Küssen der Welt… „Wir sollten uns um den Typen kümmern, der dafür verantwortlich ist.“, sagte sie schließlich und trat einen Schritt von ihm weg. Er sah sie einen Moment an, dann griff er nach seiner Maske und setzte sie auf. Sie zog ihr Beduinentuch vor das Gesicht. Dann ging sie los, zurück auf die Straße und gerieten direkt zwischen die beiden Contractors. Einen Moment herrschte Stille dann griff der Typ im Anzug an, indem er erneut das Wasser auf dem Boden gefrieren ließ. Doch Hei stoppte es mit Leichtigkeit, wich dann mehreren Eisspeeren auf und verschaffte sich dann etwas Abstand. Doch als er wieder landete wurde er festgefroren. Chi setzte sich nun auch in Bewegung und wandte sich dem Typen zu.

„Du hast also Havoc umgebracht. Eigentlich dachte ich ja, du bist ein ganz schnuckeliger Kerl…aber jetzt.“, sagte sie. Im gleichen Moment versuchte Hei über die Eisschicht den Kerl zu schocken. Der grinste jedoch nur und hob seine Hose, zeigte seine Schuhe. „Deine Angriffe sind auf diese Entfernung vollkommen wirkungslos. Die sind ziemlich gut nicht wahr? Aus japanischer Produktion, da nimmt man Gummi bester Qualität. Da kommt absolut nichts durch. Havoc ist tot und damit deine Pflicht automatisch erloschen. Du hast gerade viel Gebrauch von deinen Fähigkeiten gemacht, du wirst jetzt brav tun, was wir dir sagen. Und dafür werden wir dich nicht anklagen. Ich habe auch nicht vor dich der japanischen Polizei oder Pandora zu übergeben. Wir möchten nur ein paar Kleinigkeiten über dein Syndikat erfahren. Fäll deine Entscheidung rational, wie es sich für einen Contractor gehört. Das gleiche gilt übrigens für dich, Süße.“, sagte der Kerl und wandte sich an Chi. Sie seufzte. „Brite bist du auch noch? Wirklich schade um dich…derweil habe ich etwas übrig für Briten.“, sagte Chi und sah ihn an. Ihre Augen leuchteten rot auf. Doch im gleichen Moment, flog eine Brandbombe zwischen sie. „Sorry, ich muss gehen.“, sagte Chi und verschwand im nächsten Moment mit Hei.

Sie standen Huang und Mao auf einem Dach gegenüber, Yin stand etwas abseits. „Warum hast du eigenmächtig gehandelt?“, fragte Mao. „Wir werden die Sache nicht dem Syndikat melden, wenn das raus käme, hätte es schlimme Folgen für uns.“, sagte Huang. „Ach und wieso tötet ihr mich nicht einfach hier und jetzt?“, sagte Hei finster. „Hei, halt die Klappe.“, sagte Chi kalt. Alle blickten Chi überrascht an. „Was? Ich hatte einen schlechten Tag, so n scheiß Auftrag und derweil hab ich nen verdammten Kater.“, sagte sie gelassen. Huang seufzte genervt. „Oh man.“, sagte Mao. „Und ich hab verdammten Hunger. Kommst du mit Essen, Hei?“, sagte sie und wandte sich zu ihm um. „Äh…ja.“, sagte er und folgte ihr die Treppe hinunter, ließ die anderen mit verwirrten Blick stehen.

Eisblumen

Eisblumen
 

Hei saß nachdenklich in seiner Wohnung und lauschte den Geräuschen aus Chis Wohnung, sie schien im Badezimmer zu sein und zu duschen, zumindest lief das Wasser schon eine ganze Weile. Wegen ihr war nachher vermutlich das ganze warme Wasser weg. Er seufzte. Seitdem er sie geküsst hatte ging sie ihm aus dem Weg, selbst als sie an dem Ramenstand etwas aßen, hatte sie die ganze Zeit geschwiegen. Ihr Handeln war absolut nicht rational. Aber seines auch nicht. Er war ein Idiot. Er hatte sich wirklich nicht dümmer verhalten können. Natürlich hatte er in seiner Vergangenheit Erfahrungen mit Frauen gemacht, aber nicht mit Contractor-Frauen, zumindest nicht in der Hinsicht. Er seufzte erneut. Jap, so machte sie also die Männer verrückt. Sie war unmöglich zu durchschauen. Drüben ging das Wasser aus und laute Musik an. Er musste das wieder geradebiegen. Erstens, weil sie irgendwie miteinander arbeiten musste und dabei einander mehr oder weniger einander vertrauen mussten und zweitens wollte er sich Huangs und Maos Spott wirklich nicht antun, wenn sie es raus bekamen. Drüben ging die Musik aus. Er stand auf. Gut jetzt war sie hoffentlich angezogen.

Er zog seine Schuhe an und ging aus seiner Wohnung, hinüber zu ihrer und klopfte an die Tür. Es dauerte einen Moment bis sie die Tür öffnete. „Tag, Lee.“, sagte sie gewohnt freundlich. „Wir sollten…reden.“, sagte er und musterte sie. Sie trug ihr langes schwarzes Haar heute offen in groben Locken, eine weiße Bluse, die über ihrer Brust ziemlich spannte, was sie wohl beabsichtigte und einen knielangen schwarzen Rock, der ebenfalls mehr als eng saß. Sie trat zur Seite. „Vielleicht sollten wir das drinnen tun.“, sagte sie und trat zur Seite. Er trat ein und sie schloss die Tür. „Also um was geht es?“, fragte sie, „Ein neuer Auftrag?“ „Ähm…wegen letzthin. Der Kuss…“, begann er, bevor sie ihn unterbrach. „Willst du’s wieder tun?“, sagte sie und machte mit ihren Lippen einen verführerischen Schmollmund. „Ja aber das war nicht…“, begann er bevor sie ihn erneut unterbrach. „Denk rational!“, wies sie ihn an. Mit einem Schritt überwand er die Distanz zwischen ihnen und küsste sie. Der Kuss dauerte nicht lange, dann trat er wieder zurück. „Sehr…rational…“, sagte sie und legte ihren Daumen auf seine Lippen. „Lippenstift.“, sagte sie. „Ich wollte Essen gehen. Gehst du mit?“, fragte er schließlich. „Klar.“, erwiderte sie und schlüpfte in ihre High Heels, „Wenn du mich einlädst.“ „Klar.“, erwiderte er und lächelte etwas bedröppelt, als sie die Tür öffnete und nach draußen trat. Er folgte ihr nach unten. Ganz so hatte er das nicht geplant. Das war alles außer Kontrolle geraten. Sie hackte sich bei ihm ein, als sie auf die Straße traten.

Sie saßen sich im Ramenladen gegenüber und Hei verspeiste inzwischen sicherlich schon die dreißigste Schüssel. „Du wirst platzen und wenn nicht wirst du spätestens mit dreißig fett.“, sagte Chi an ihn gewandt, die gerade mal eine Schüssel gegessen hatte. „Ich hab eben Hunger.“, gab er zurück und aß weiter. Sie steckte sich eine Zigarette zwischen die Lippen, merkte dann aber, dass sie ihr Feuer vergessen hatte. Sie stand auf und ging zu dem älteren Mann herüber, der ebenfalls gerade rauchte und mit einem ziemlich jungen Mädchen am Tisch saß. „Hi.“, sagte sie freundlich, „Sagen Sie, könnten Sie mir netterweise Feuer geben, ich habe meins leider zu Hause vergessen.“ Der Typ sah sie an und blinzelte ehe er knallrot anlief, dann reagiert er. „Äh…natürlich.“, sagte er und zog sein Feuerzeug hervor, betätigte es und hielt es ihr hin. „Vielen Dank, Mister…“, sagte sie. „Gai Kurusawa, Privatdetektiv.“, stellte sich der Mann vor. „Akira Hisaki.“, erwiderte Chi, mit einem Lächeln, „Vielen Dank noch mal.“ Sie ging zurück zum ihrem Tisch. Hei sah von seinem Essen auf und sah sie finster an. „Musst du immer auffallen?“, fragte er. „Solange ich dir auffalle.“, gab sie gelassen zurück und blies etwas Rauch aus. Er warf ihr noch mal einen Blick zu und aß weiter, während Chi diesen Gai beobachtete. Er redete über die Morde bei Fijore Cosmetics. Sie wandte sich wieder Hei zu, der gerade fertig wurde mit essen. „Ich weiß nicht ob ich fasziniert oder erschüttert sein soll, wie viel du isst.“, sagte Chi und drückte ihre Zigarette aus. „Sei fasziniert.“, sagte er und legte das Geld auf den Tisch. „Vielen Dank, es war sehr lecker.“, sagte er an den Koch gewandt. „Ja, es war sehr gut.“, schloss sich Chi an. „Beehrt uns wieder.“, sagte der Koch. „Gerne.“, sagte Hei und sah Chi an, „Gehen wir.“ Er schlang einen Arm um ihre Taille als sie herausgingen und Chi spürte deutlich wie ihnen das Mädchen mit den rosa Haare hinterher starrte. „Was sollte das denn?“, fragte sie leise an Hei gewandt, als sie den Laden verließen und er sie nach einigen Metern losließ. „Ich will nur sicher gehen, dass der Typ dir nicht nachläuft und wir auffliegen.“, erwiderte er vollkommen gelassen. Chi schmunzelte in sich hinein, eigentlich hatte es ihr ganz gut gefallen, wie er den Arm um sie gelegt hatte.

Sie gingen in Richtung eines Spielplatzes wo Mao saß und etwas fraß und ein Mädchen ihn streichelte. „Na schmeckts Hernandez?“, fragte sie Mao, ehe ihr Vater sie rief und sie loslief. „Bis bald Hernandes!“, rief sie, als sie an Hei und Chi vorbeikam blieb sie stehen. „Vielen Dank.“, sagte sie fröhlich an die beiden gewandt. Hei nickte und ging hinüber zu Mao, der irgendein Katzenfutter fraß. „Lecker?“, fragte er an Mao gewandt. „Hm…endlich was nach meinem Geschmack.“, erwiderte Mao unwirsch. „Und? Worüber habt ihr geredet, Hernandez?“, fragte Hei etwas spöttisch. „Ja Hernandez, wieso kommst du nicht mehr zu mir zum reden?“, fragte Chi und trat neben Hei. „Ach du bist auch da.“, sagte Mao und sah auf, kümmerte sich gar nicht um den Spott. „Natürlich, ich muss doch nach meinem süßen Schmusekaterchen sehen.“, erwiderte Chi, bückte sich und kraulte Mao zwischen den Ohren. „Ach, du weißt wie man einem alten Kater etwas Gutes tut.“, erwiderte Mao und genoss die Streicheleinheiten. „Übrigens, hab ich Arbeit für euch. Es geht um diese Morde bei Fiore Cosmetics.“ „Contractors vermutlich. Industriespionage.“, erwiderte Chi nachdenklich. „Du bist hübsch und auch noch intelligent, wieso bin ich nur eine Katze?“, sagte Mao. Chi richtete sich auf. „Jetzt flirten schon Katzen mit mir…“, sagte sie gelassen, „Also Mao, lass hören, was wir tun sollen.“
 

Es war abends als Hei am nächsten Tag Chi und Mao auf dem Spielplatz traf. Er setzte sich zu ihnen auf die Bank. „Dieser komische Privatdetektiv war in der Villa von der Witwe.“, sagte Hei, „Er erinnert sich an mich. Oder eher an dich.“ Er sah Chi finster an. „Welcher Privatdetektiv?“, fragten sie und Mao gleichzeitig. „Der aus dem Ramenladen.“, erwiderte Hei. „Achso. Und weiter? Er sucht die Katze für diese Witwe, habe ich herausgefunden und er schnüffelt in dem Fiore Fall rum. Er ist Ex-Police Officer.“, erwiderte Chi gelassen. „Okay, dann sollten wir ein Auge auf den Typen haben.“, sagte Mao. Chi nickte. „Hast du schon was herausgefunden, Hei?“, fragte Mao. „Nichts Bedeutendes.“, erwiderte er. „Aber ich. Wir treffen uns hier gegen Mitternacht.“, sagte Mao und sprang davon. Hei sah zu Chi hinüber, die mit einer ihrer Haarsträhnen spielte. „Ich hab dich heute den ganzen Tag nicht gesehen.“, sagte er und sah wieder in die Ferne. „Naja, wir hatten beide zu tun oder?“, sagte sie und wandte sich ihm zu. „Was glaubst du was Mao herausgefunden hat?“, fragte Hei, den Blick in die Ferne „Hei?“, erwiderte sie fragend. „Hm?“, machte er und wandte sich ihr zu. Sie beugte sich zu ihm herüber und küsste ihn. „Zufrieden?“, sagte sie lächelnd. Er nickte und erwiderte das Lächeln.

Mao, Chi und Hei befanden sich in der Nähe einer großen Fabrikbaustelle. Mao hatte von einem geplanten Treffen zwischen einem Fioremitarbeiter und ihrer Zielperson gehört. „Hier in der Gegend?“, fragte Hei nach, während Chi ihr Tuch vors Gesicht zog. „Zumindest hat Yin diesen Kerl bis hierher verfolgen können.“, erwiderte Mao. Dann trug der Wind einen Schrei zu ihnen herüber. Ohne auf irgendjemanden zu warten, rannte Chi los in Richtung der Baustelle.

Sie beobachteten einen Mann, der über einer Leiche stand. Lockiges braunes Haar und er trug dieselbe Jacke wie dieser komische Gai Kurusawa, fiel Chi auf. Der Typ holte etwas aus der Jacke der Leiche und ging dann ein paar Schritte in den Schatten, ehe er sich auf die Knie fallen lies und etwas aus seiner Jacke holte und daran roch. Eine alte Socke. „Ist das etwa dein Contract-Payment?“, sagte Mao. „Hm, eine Katze?“, sagte der Typ, dann sprang er plötzlich auf, drehte sich um und wollte flüchten, doch da wartete bereits Hei und brachte ihn mit einer seiner Waffen zu fall. Hei rannte auf den Kerl zu und packte ihn am Kragen. „Als Selbstmord getarnte Morde, wie umständlich. Du Mistkerl.“, sagte er kalt. Doch im selben Moment, leuchteten die Augen seines Gegenübers rot auf. Chi sprang ab und schubste Hei weg. Ihre Augen glühten selbst rot auf, doch es passierte nichts, der Typ wandte sich ab und rannte davon. „Scheiße!“, fluchte Chi und setzte ihm nach, Hei ebenfalls, doch er war verschwunden. „Wieso hast du das getan?“, fragte Hei. „Der Typ ist wie Mao. Er kann die Kontrolle über andere Körper übernehmen. Mao über Tiere, der Typ über Menschen.“, sagte sie, „Aber irgendwas stimmt mit dem nicht. Ich konnte meine Fähigkeiten nicht anwenden.“ Sie nahm ihr Tuch ab. „Wieso das?“, fragte Mao. „Ich dachte ich wüsste den Messier-Code des Typen, aber er scheint falsch zu sein. Ich kann meine Fähigkeiten nur anwenden, wenn ich den Messier-Code kenne.“, sagte sie. „Du hast all die Zahlen im Kopf?“, fragte Mao erstaunt. „Ja, Mr. HM-423 und Mr. BK-201.“, erwiderte sie gelassen. „Wie auch immer, wir sollten diesen stinkenden Privatdetektiv im Augen behalten.“, sagte Mao schließlich. „Übernimm du das Hei.“, sagte Chi. Hei nickte.

Es war einen Tag später und sie saßen wieder auf der Bank am Spielplatz. Huang hielt eine Mappe in den Händen. „Das Personalregister der letzten zehn Jahre. Es dürfte wohl reichen diesen Zeitraum zu untersuchen.“, sagte Hei. „Wenn wir den Spion ermitteln, könntest du doch direkt zu dem Contractor gelangen, der es die ganze Zeit auf sie abgesehen hat.“, sagte Huang. „Weißt du immer noch nicht wo Mao sich befindet?“, fragte Hei an Yin gerichtet. „Ich suche ihn gerade.“, erwiderte sie. „Vielleicht hat ja der stinkende Privatdetektiv etwas mit der Sache zu tun. Oder vielleicht weiß er etwas…“, warf Chi ein, „Der Typ streunt die ganze Zeit bei dem Haus der Witwe herum.“ „Gut, seht euch da noch mal um und haltet eure Augen nach Mao offen.“, sagte Huang. Chi stand auf. „Hoffentlich ist dem kleinen Katerchen nichts passiert.“, sagte sie nachdenklich, während Hei ebenfalls zu ihr trat und sie gemeinsam den Spielplatz in Richtung des Hauses der Witwe verließen. „Mao ist sicher wohlauf, er ist zäh.“, sagte Hei. „Ja, nur sagt mir meine Intuition was anderes.“, gab Chi zurück. Chi fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. Sie gingen eine Weile nebeneinander her, bis sie schließlich in die Nähe des Hauses der Witwe kamen. „Da vorne ist dieser Privatdetektiv.“, sagte Hei, legte seinen Arm um ihre Taille und zog sie an sich. „Falls er fragt was ich hier tue.“, sagte er, „Er hat sicherlich schon Verdacht geschöpft.“ „Natürlich.“, erwiderte sie und küsste ihn auf die Wange, in dem Moment als der Privatdetektiv aufsah und sie erkannte. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass du im diese Zeit zur Arbeit gehst. Was schleichst du also hier rum?“, sagte der Privatdetektiv. „Ich gehe mit meiner Freundin spazieren. Ist das verboten?“, erwiderte Hei gelassen. „Ach was hier an diesem Ort?“, erwiderte Hei und wandte sich zu Chi, „Wir sehen uns gerne die Sterne an.“ „Ja, manchmal auch zusammen mit guten Freunden.“, erwiderte Chi lächelnd und zeigte in den Himmel. „Was ich kann mir nicht vorstellen, dass…“, sagte der Typ und blickte in den Himmel, sah wieder nach unten, doch Hei und Chi waren verschwunden.

„Der Typ folgt ihm also? Aber wieso?“, fragte Hei an Chi gewandt, während sie den Contractor und den Detektiv beobachteten. „Die Jacken…sie haben dieselben Jacken…und sieh mal wie der Contractor sie hält…damit stimmt etwas nicht.“, sagte Chi nachdenklich. „Und sieh mal wer in dem süßen Körbchen ist, unser süßer Mao.“, sagte Chi. Sie beobachteten wie der Typ mit dem Polizisten die Körper tauschte, und Maos Transportbox dadurch hinunter zum Fluss rutschte. Hei wollte schon zugreifen. „Warte.“, sagte Chi und hielt ihn zurück, denn gerade als der Contractor, die Jacken austauschen wollte flog eine Krähe an ihm vorbei und schnappte die Jacke, flog damit davon. Doch nach wenigen Metern knallte das Tier gegen eine Mauer und landete regungslos auf dem Boden. Der Contractor hob die Jacke auf und sah dann zur Transportbox hinüber. Er ging auf die Box zu. „Achso, das kleine schwarze Kätzchen ist auch ein Contractor.“, sagte der Mann und setzte seinen Fuß auf die Box kippte sie langsam gen Wasser. „Du hast ihn also auch irgendwann verloren, deinen richtigen Körper.“

Hei griff an, das Drahtseil wickelte sich um den Hals des Contractors. „Hei!“, rief Mao. „Mist noch ein Contractor.“, fluchte der Contractor und seine Augen begannen zu glühen. „Hei! Aus dem Blickfeld in den toten Winkel dann krieg er dich nicht!“, rief Mao. Hei zog das Seil fester an sprang dann ab und landete hinter dem Typen, wickelte das Seil mehrmals herum, sodass der andere Contractor mit seinem Gesicht gegen das Begrenzungsgeländer des Flusses stieß. Dann jedoch warf der Contractor plötzlich die Jacke und im nächsten Moment hatte er die Körper getauscht und rannte in seinem alten Körper davon. Hei kappte das Seil und wollte dem Typen nachsetzen, doch der Privatdetektiv war auf die Transportbox gefallen und Mao war mitsamt selbiger umgekippt und lag nun im Fluss, versuchte panisch sich zu befreien. „Hei! Nein! Mensch Hei, hilf mir!“, rief Mao panisch. Chi sprang über die Brüstung und zog Mao und die Box aus dem Wasser und nahm ihn aus der Transportbox. „Mein armes Katerchen.“, sagte sie und kraulte ihn zwischen den Ohren.

„Was jetzt?“, fragte Hei. „Wir müssen herausfinden wer er ist und ich besorg mir den Messier-Code.“, sagte Chi und ging die Stufen zum Begrenzungsgeländer nach oben. „Wir treffen uns morgen, wenn Huang was über den Contractor herausgefunden hat.“, sagte sie und ging dann davon.

Am nächsten Morgen trafen sie sich auf dem Spielplatz Hei, Yin und Mao saßen auf der Rutsche, während Chi nachdenklich danebenstand. „Von Huang?“, fragte Hei, als in ihnen ein Foto. Yin nickte, während Hei das Foto betrachtete. „Das ist er, was würdest du sagen Mao?“, sagte er und hielt der Katze das Bild hin. Mao jedoch reagierte nicht. „Mao?“, fragte Hei nach. Mao zuckte zusammen. „Entschuldige, ich habe gerade Daten aus dem Netz herunter geladen.“, sagte er und sah das Foto an. „Aus dem Netz, wie ist das möglich?“, fragte Hei. „Ein Teil der Informationen ist auf einen getrennten Server ausgelagert, weil das Katzenhirn nicht genügend Platz bietet. Ich muss das von Zeit zu Zeit ordnen, sonst nimmt der Instinkt überhand.“, sagte er und sah das Foto an. „Ja, das ist er.“, sagte Mao. „Nurioki Yama. Er beherrscht die Schwerkraft.“, sagte Yin. „Was nicht den Körpertausch?“, fragte Hei. „Ich weiß nicht, der Contractor namens Amitaph Kapur war mit ihm in Nordindien aktiv.“, sagte Yin und rutschte die Rutsche herunter. „Das würde auch erklären, wieso sein Stern verschwunden ist, sein Körper aber nicht, gestern aber zu der Zeit als der Typ sich seine Jacke geholt hat der Stern von Kapur vibriert hat, auch wenn sein Körper tot ist. Der Typ hat sich also den Körper seines Kumpels geschnappt. Sein Messier-Code ist KP-364.“, sagte Chi. „Woher hast du diese Informationen?“, fragte Mao. „Astronomy Büro. Ich hab mich reingehackt.“, sagte sie gelassen. „Was? Bist du verrückt?“, sagte Mao angespannt. „Keine Angst, ich hab es ganz sicher über meine Fähigkeiten gemacht.“, sagte sie gelassen. „Huang soll ein Treffen mit dem Typen vereinbaren.“, sagte Chi.

Es war Abend, Hei und Chi standen unter einem Regenschirm und warteten auf den Contractor. Sie hatten ein Treffen mit ihm vereinbart um Informationen an ihn weiterzugeben. Der Typ trat unter einem Schirm auf das Dach. „Haben Sie mich hierher kommen lassen?“, fragte er. „Sobald du mir die Ware gegeben hast, sage ich diesem nassen Land Lebewohl.“, sagte der Typ. „Tja, da müssen wir dich wohl leider enttäuschen.“, sagte Chi und sie ließ den Regenschirm sinken. Ihre Augen glühten rot auf und der Kerl stürzte schwer atmend zu Boden. „Du hast ihn erledigt?“, fragte Mao und kam auf das Dach. Chi antwortete nichts als der Typ seine Socke hervorzog und daran roch. Aus seiner Jackentasche fielen einige Proben von Fjiore Cosmetics. „Was ist das?“, fragte Hei mit Blick auf die Proben. „Was der Industriespion rausgeschmuggelt hat, sollte er wohl weitertransportieren. Es hat vermutlich irgendwas mit dem Gate zu tun.“, erwiderte Mao. „Gib es her.“, sagte Huang der unter einem Regenschirm stand. Hei drückte ihm die Proben in die Hand. „Gehen wir, Mao.“, sagte Hei, doch Mao reagierte nicht. „Mao?“ „Ich frage mich wieso er an der Socke geschnüffelt hat.“, sagte Mao, während er den toten Körper betrachtete. „Sein Contract-Payment?“, fragte Hei. „Er hatte keine Zeit seine Fähigkeiten einzusetzen.“ „Und das bedeutet?“, fragte Hei. „Das er vielleicht einfach nur dran schnüffeln wollte. Ehrlich gesagt, ich versteh euch Contractors immer weniger.“, sagte Huang und ging davon. „Aber klar, bestimmt hat er einfach nur dran schnüffeln wollen.“, sagte Mao, „Vielleicht war die Socke mal seine eigene und der ihr anhaftende Geruch, das einzige was ihm von seinem Körper geblieben war. Sein Contract-Payment hat er vermutlich bezahlt, als er seinen Körper verloren hat. So wie ich.“, sagte Mao. Schweigen legte sich über sie.

„Ich hasse Regen.“, sagte Chi und brach das Schweigen, „Wollen wir gehen, ich hätte jetzt wirklich Lust auf eine warme Dusche.“ Hei und Mao sahen sie an. „Was?“, sagte sie gelassen. „Nichts.“, sagte Hei und ging dann voraus in Richtung der Wohnungen während Mao in eine andere Richtung davonging.

The Love Song

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  MikotoSouh
2014-07-07T09:59:24+00:00 07.07.2014 11:59
Mehr , bitte , las uns nicht hängen . Die,Story und dein schreibstyl sind der Hammer 💛
Von: abgemeldet
2010-08-08T18:34:50+00:00 08.08.2010 20:34
Bitte, bitte schreib weiter!

Ich mag deine Fanfic und wie du Chi in die Story integriert hast ist einfach toll. Ich möchte wissen wie es weiter geht also...
Büüüüdde schreib weiter *mit großen Augen anguck*

Lg xyuki-chanx :)


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