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Der Vampir im Keller

von

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Traum oder Wirklichkeit?

Der Vampir im Keller
 

Hallo ^^ Das hier ist meine erste Story mit selbst ausgedachten Personen und vor allem die erste mit einem Vampir. Ich hoffe, euch gefällt die Story… ich bin ziemlich nervös… <_< …. Aber jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen =) (Ach ja… für eventuelle Rechtschreibfehler entschuldige ich mich jetzt schon… ^^)
 

Ethan trifft nach einem misslungenen Abend auf einen mysteriösen jungen Mann und ist hin und her gerissen von Faszination und Schrecken, denn wie sich herausstellt, bekommt er es mit einem Vampir zu tun.
 

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Kapitel 1: Traum oder Wirklichkeit?

Ethan war gerade auf dem Weg nach Hause. Es war mitten in der Nacht und er kam von seiner eigenen Geburtstagsfeier, die er für sich alleine in einer Disco gefeiert hatte. Vor einem halben Jahr war er von Australien nach London gezogen um sein Studium zu beginnen und da konnten seine Freunde natürlich nicht einfach nebenbei zu ihm kommen um seinen 22. Geburtstag zu feiern. Doch dass der Abend so schlecht werden würde, hätte er auch nicht gedacht.

Die Disco war einige Blocks von seinem neuen zu Hause entfernt, aber noch so nah, dass er zu Fuß gehen konnte. Nichts ahnend hatte er die Disco betreten und am liebsten wäre Ethan rückwärts wieder raus. Der Raum ist nicht sonderlich groß gewesen und bis oben hin gefüllt mit Menschen, die er noch nie gesehen hatte. Doch alleine bleiben wollte er auch nicht. Also versüßte er sich den Abend etwas mit ein paar Drinks und wimmelte hin und wieder Mädchen ab, die an seinen Lippen hingen.

Seine letzte Beziehung mit einer Frau war schon fast ein Jahr her. Seine Exfreundin hatte sich als äußerst schlechtes Los entpuppt und seit dem wollte er lieber 3 mal hinschauen, auf wen er sich einließ. Und bei den ganzen Mädels dort, konnte unmöglich die Richtige dabei sein. Sie alle gehörten zu der Sorte, die viel ausgingen, um möglichst viele Jungs abzuschleppen. Und Ethan wäre da natürlich eine Besonderheit gewesen. Er wusste, dass die Mädchen nur so hinter ihm her waren, auch wenn er sich das nicht erklären konnte. Gut, er hatte einen relativ sportlichen Körper, aber ansonsten war nichts besonders an seinen braunen kurzen Haaren und den grün-braunen Augen.
 

Nun ja, Frauen waren eh ein Mysterium und ohne ein solches Wesen konnte er sich wenigstens ausreichend auf sein Studium konzentrieren. Ethan seufzte. Er musste noch einige Minuten draußen bleiben. Noch mal Luft schnappen, durchatmen und den Abend ruhen lassen. Er bog in eine Straße ein, die ihn schon seit seinem ersten Rundgang durch die Stadt interessiert hatte.

Die Gegend hier war ziemlich düster und vereinzelt standen dort ziemlich heruntergekommene Fachwerkhäuser. Ethan war, als würde er einen ganz anderen Ort betreten. Hier schien schon seit langer Zeit niemand mehr zu leben. Doch gerade das faszinierte ihn so sehr. Er stellte sich bei derartigen Häusern immer vor, wie sie restauriert und innen zu modernen Wohnungen umgebaut wurden. Nach seinem Architekturstudium wollte er auf jeden Fall diese Richtung einschlagen.

Noch eine ganze Weile lang ging er verträumt durch die Straße, bis er merkte, dass es ziemlich kalt wurde. Er fing an sich zu wundern. Die ganze Nacht über war es noch ziemlich warm gewesen, es war ja auch mitten im Sommer. Warum also wurde es auf einmal so kalt? Ein fast schon eisiger Windhauch wehte an ihm vorbei und bescherte ihm eine Gänsehaut. Automatisch verschränkte er seine Arme vor der Brust und seine Schritte wurden schneller. Je eher er zu Hause war, desto besser.

Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass es schon 4 Uhr morgens war und das einzige, was er jetzt wollte, war sein Bett. In Gedanken kuschelte er sich schon in seine Decke und war kurz davor ins Land der Träume zu gehen. Da hatte er plötzlich das Gefühl, dass jemand an ihm vorbeigegangen war. Er sah sich um und konnte niemanden ausfindig machen. Bildete er sich jetzt schon vor lauter Müdigkeit andere Menschen ein? Das einzige was ihm auffiel, war, dass er wohl durch zu viele kleine Gässchen gegangen sein muss, denn irgendwie wusste er nicht, von wo er gekommen war.
 

Er sah sich nochmals um, doch außer der Tatsache, dass der Platz um ihn herum, auf dem er jetzt stand, plötzlich noch dunkler wirkte als sonst, fiel ihm nichts besonderes auf. Bis er plötzlich wieder das Gefühl hatte, dass jemand an ihm vorbeigegangen war. Er drehte sich in die andere Richtung, doch wieder sah er niemanden. So langsam aber sicher schlich sich ein komisches Gefühl bei ihm ein. Irgendwie musste er wieder zurück um überhaupt mal festzustellen, wo er eigentlich war. Nachts sah eben doch alles anders aus, als am Tage. Doch wo er auch hinschaute waren nur dunkle Seitengassen.

Ethan seufzte. Von wo war er denn jetzt gekommen? Einen Moment stand er einfach nur da und versuchte, sich zu erinnern. Er entschied sich für eine Straße, in der es am hellsten war. Vermutlich war er von dort gekommen. Doch gerade als er losgehen wollte, wurde der Stille um ihn herum durch eine Männerstimme jäh ein Ende gesetzt. „Dort solltest du besser nicht lang gehen.“ Ethan machte einen Satz. Obwohl die Stimme sehr leise war, hatte er sich zu Tode erschreckt. Er drehte sich um und suchte die Quelle der Stimme. Zuerst sah er niemanden, doch dann erkannte er, dass sich jemand im Schatten eines größeren Gebäudes verborgen hielt.

„Wer ist denn da? Hallo?“, fragte Ethan vorsichtig. Doch er bekam keine Antwort. Er wartete noch kurz, dann schlug er eine andere Richtung ein. „Das ist auch die falsche Straße.“ Ethan zog unweigerlich eine Augenbraue hoch. Was zum Teufel sollte das werden? Er war hundemüde, wollte einfach nur irgendwie nach Hause und irgendein Irrer versteckte sich im Schatten und sagte ihm, dass er den falschen Weg gehe. Noch schlimmer konnte der Abend ja nicht werden. Er würde sich jetzt rumdrehen und zu dem Mann gehen, ihn fragen, was er eigentlich von ihm wollte und dann würde er durchatmen und einfach einen Weg nehmen. Irgendwann musste er ja an einer bekannten Stelle vorbeikommen, und wenn es bis zum Morgengrauen dauern würde. Und spätestens dann würde er sich wieder zurechtfinden.
 

Er drehte sich also um und erschrak ein zweites Mal fast zu Tode. Vor ihm stand ein Mann in völlig dunkler Kleidung und schaute zu ihm herab. Ethans Herz pochte wie wild. Er musste sich erst mal von dem Schrecken erholen, bevor er wieder klar denken konnte. Doch das wollte ihm nicht wirklich gelingen. Er war gefangen von der Figur vor ihm. Der Schein einer entfernt stehenden Straßenlaterne reichte, um den Fremden im Gesamten besser erkennen zu können.

Dieser hatte einen langen schwarzen Mantel mit aufgestelltem Kragen an. Dadurch, dass der Mantel offen stand, konnte Ethan auch das schwarze Hemd und die dunkle Jeans mit einem breiten schwarzen Ledergürtel erkennen. Die Haare waren ebenfalls Pechschwarz und umrandeten ein ziemlich markantes Männergesicht, mit ausgeprägten Kiefer- und Wangenknochen. Unter einer ziemlich geraden Nase, die die Gesichtsmitte zierte, waren ein paar schön geschwungene Lippen, die ein leichtes Lächeln formten und als Ethans Blick bei den Augen angekommen war, musst er schlucken.

Sie waren merkwürdig dunkel. Er konnte nicht sagen, ob sie nicht vielleicht braun waren, aber selbst dafür waren sie zu dunkel. Oder lag es einfach daran, dass das Licht der Straßenlaterne nicht hell genug war? Er wusste es nicht. Dafür wusste er aber umso mehr, dass diese Augen ihn gefangen hielten, ihn beinahe in ihren Bann zogen. Es kam ihm so vor, als käme er ihnen immer näher.

Erst als der Mann vor ihm, der nur wenige Jahre älter als er selbst sein konnte, den Mund öffnete und schmunzelnd „Du hast dich wohl verlaufen“ sagte, konnte er sich wieder von diesen Augen trennen. Er ging einige kleine Schritte rückwärts und beobachtete den Fremden weiter. „Ich… ich habe mich nicht verlaufen. Ich weiß nur gerade nicht, wo ich bin.“
 

Der Mann hatte die Hände vor der Brust verschränkt und schien nun eher zu grinsen, denn zu lächeln. „Was hast du denn um diese Uhrzeit noch hier zu suchen?“

Ethan war total verwirrt. Warum zur Hölle wollte er das wissen? „Ähm, ich wüsste nicht, was Sie das angeht.“, erwiderte er auch so gleich. War das Pech denn heute nur ihn am verfolgen? Er wollte doch nur nach Hause und in sein Bett, war das schon zu viel verlangt? Er würde den Kerl jetzt einfach ignorieren und irgendeine Straße nehmen. Also drehte er sich wieder um und ging in Richtung der dritten Straße von fünf möglichen. Nach ein paar Metern drehte er sich noch mal um, um zu sehen, ob der Mann auch ging, doch der war nicht mehr zu sehen. Ethan wunderte sich, wie der Mann so schnell verschwinden konnte, doch es war ja nicht sein Problem. Als er sich wieder rumdrehte um seinen geplanten Weg entlang zu gehen, wäre er fast rückwärts gestolpert. Der Mann stand wieder vor ihm und lächelte. Würde dieser Kerl ihn nicht die ganze Zeit so nerven, hätte Ethan dem Lächeln stundenlang zuschauen können. Wie schon zuvor von den Augen, wurde er nun von diesen schönen, immer breiter lächelnden Lippen gefangen genommen. „Wenn du nach Hause willst, solltest du dort lang gehen.“ Mit einer kurzen Kopfbewegung zeigte er die Richtung, die er meinte.
 

Ethan schlug das Herz bis zum Hals. Was wollte dieser Kerl nur von ihm? So langsam war ihm die ganze Sache nicht mehr geheuer. „Was wollen Sie von mir? Ich habe kein Geld dabei, das musste ich für die vielen Drinks ausgeben, um den Abend zu überstehen.“ Den letzten Satz hatte er eher zu sich selbst gesagt und ihm wurde wieder klar, dass an allem nur diese Party schuld war, die er sich selbst gegeben hatte. Seine Gedanken wurden von einem leisen Lachen unterbrochen.

„Warum lachen Sie eigentlich als? Ich finde das überhaupt nicht witzig. Und jetzt lassen Sie mich in Ruhe.“ Ethan ging an dem Fremden vorbei und schlug seinen ursprünglichen Weg ein. Wär doch gelacht, wenn er so nicht auch nach Hause käme. Er drehte sich nicht mehr um. Der Typ konnte ihm doch gestohlen bleiben. Woher wollte er eigentlich wissen, wo er wohnte?

Total in seinen verwirrten und leicht wütenden Gedanken versunken ging er schnellen Schrittes durch die kaum beleuchtete Straße. Er hörte keine Schritte hinter sich und so ging er davon aus, dass der Kerl ihn nun endlich in Ruhe ließ. Während er eine Weile immer der Nase lang weiter ging, fragte er sich immer wieder, wer dieser Kerl wohl gewesen sein mag. Ein bisschen gruselig war es ja schon. Diese dunkle Aufmachung. Und was ihm erst jetzt richtig bewusst wurde: Das bleiche Gesicht, das sich so auffallend von allem anderen abhob.

Er konnte sich absolut keinen Reim darauf bilden. Aber das konnte ihm ja sowieso egal sein. In wenigen Minuten würde er wohl zu Hause sein und diesen ganzen Abend vergessen können.
 

Doch als er sich umsah, merkte er, dass er in einer Sackgasse war. Neben ihm waren nur Hauswände und vor ihm eine Mauer. Ethan seufzte laut. Schlimmer konnte es doch gar nicht mehr werden. „Ich hab’s dir doch gesagt.“ Da hatte er sich wohl gewaltig geirrt. Es konnte noch viel schlimmer werden. Ob er diesen Abend überhaupt überleben würde? Noch ein einziges Mal und sein Herz würde aussetzen. War der Typ ihm etwa die ganze Zeit gefolgt?

Ethan traute sich gar nicht erst, sich umzudrehen. Doch das war eh nicht nötig. Mit wenigen Schritten stand der Kerl plötzlich vor ihm und lächelte schon wieder dieses vielsagende schiefe Lächeln. Das reichte Ethan. Wer war er denn, dass er sich als von diesem Kerl vorführen ließ. „Was wollen Sie eigentlich von mir? Habe ich Ihnen irgendetwas getan? Passt ihnen mein Gesicht nicht? Bin ich in Ihrem Territorium gelandet?“ Während seiner Ausführungen warf er wild die Hände in die Luft und steigerte sich immer mehr hinein.

Er hatte sich schon umgedreht und war, immer noch wütend vor sich her am schimpfen, schon auf dem Rückweg aus dieser Sackgasse, als er plötzlich von einer starken Hand am Arm gepackt und umgedreht wurde. Er hatte nicht einmal mehr die Gelegenheit sich auch darüber aufzuregen, da sich sofort weiche kühle Lippen auf seine legten. Ethan war geschockt. Er konnte sich nicht wehren. Eigentlich konnte er sich überhaupt nicht mehr bewegen. Was war nur geschehen und warum küsste dieser Mann ihn einfach? Wenn Ethan auch zugeben musste, dass es sich irgendwie schön anfühlte. Irgendwie so sanft und weich. Moment, was dachte er da eigentlich? Ein fremder, komisch aussehender Mann küsste ihn hier einfach und ihm fiel nichts besseres ein, als dass es ihm gefiel? Ein Murren wanderte seine Kehle hinauf und zum Glück ließ der Mann von ihm ab.
 

Endlich konnte er sich auch wieder bewegen. Er starrte dem Mann vor sich in die Augen, oder zumindest dorthin, wo er die Augen vermutete, denn hier war es deutlich dunkler als dort, wo er ihn das erste Mal getroffen hatte. „Spinnen Sie eigentlich total oder sind Sie einfach nur pervers?“ Ethan spürte kein bisschen Angst, vielmehr Verwirrtheit und Verwunderung mit einem Hauch Neugierde. Doch der Kerl beantwortet ihm seine Frage nicht, sondern ging einfach an ihm vorbei.
 

Nach wenigen Metern fragte er: „Kommst du nun, oder willst du die Nacht hier verbringen?“ Ethan blickte dem Mann skeptisch hinterher. Na gut, hier konnte er wohl nicht bleiben, er musste zurück. Aber dass er mit dem anderen gehen musste, gefiel ihm ganz und gar nicht. Dennoch folgte er ihm mit wenig Abstand. Ein paar Momente später ging er fast neben ihm und hatte sich wieder einigermaßen beruhigt. „Ich merke, du bist nicht mehr wütend. Glaubst du mir jetzt endlich und lässt mich dich nach Hause führen?“ „Ich will einfach nur noch in mein Bett. Und wenn Sie mich jetzt nicht dort hinbringen, garantiere ich für nichts mehr“, antwortete Ethan murmelnd. Doch der Andere lachte nur wieder leise. „Ich soll dich in dein Bett bringen?“

Ethan hatte keine Lust mehr zu antworten. Er fragte sich auch nicht mehr, was dieser Kerl nun eigentlich von ihm wollte, solange er ihn nur nach Hause brachte. Er merkte schon, wie er immer müder wurde. Seine Augenlider fielen immer wieder kurzzeitig zu, er blinzelte öfter, doch irgendwann konnte er seine Augen nicht mehr offen halten. Und das Letzte, was er mitbekam, war, wie er noch einen Schritt nach vorne tat und dann war alles schwarz.
 

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Ethan wachte auf, als ein dumpfes Geräusch ganz in seiner Nähe die Stille und somit seinen Schlaf durchbrach. Immer noch leicht müde und erschöpft rieb er sich die Augen, doch er musste feststellen, dass es viel zu dunkel war, um etwas zu erkennen. Unter sich fühlte er etwas weiches, seidenes, fast wie ein Bett mit seidenem Bezug, doch als er versuchte sich aufzurichten, hatte sein Kopf eine schmerzhafte Begegnung mit etwas Hartem.

Wo zur Hölle war er hier? „Hallo? Ist hier irgendjemand?“ Seine Stimme reichte nicht weit. Es war fast so, als würde sie von irgendetwas gedämpft werden. War er etwa eingesperrt? Ein mulmiges Gefühl machte sich in seinem Inneren breit. Er versuchte sich daran zu erinnern, wie er in diese Lage gekommen sein konnte. Und kaum hatte er die Augen geschlossen, erschien dort dieser merkwürdige Mann.

Ob der was mit dieser Sache zu tun hatte? Das war wohl am wahrscheinlichsten. Warum musste er dem Fremden auch folgen? Lernten nicht alle Kinder von ihren Eltern, nicht mit fremden Männern zu reden oder gar mit ihnen mitzugehen? Und dabei hatte er noch nicht mal was Süßes angeboten bekommen. Ethan seufzte. Jetzt hieß es erst mal, aus diesem „Ding“ rauszukommen.

Er tastete mit den Händen über sich entlang und bekam immer mehr das Gefühl, in einer doch ziemlich merkwürdig geformten Holzkiste zu liegen. Er tastete mit den Händen an dem Holz über sich entlang und mit ein bisschen Kraftaufwand drückte er kräftig nach oben. Er musste sich etwas anstrengen und der Deckel hob sich und kippte zur Seite auf. Ethan setzte sich auf und schaute sich sein „Gefängnis“ an.
 

Er konnte sich irren, aber es sah verdammt danach aus, als säße er in einem schwarzen Sarg mit blauem Satin. Mit einem Satz war Ethan draußen und stand nun in diesem Raum. Als er sich umsah, raubte ihm der Anblick fast den Atem. Anscheinend hatte ihn dieser komische Typ in einen Keller oder ähnliches gebracht. Ethan würde fast schon sagen, dass er in einem Raum war, der aussah wie ein mittelalterlicher Kerker, gemütlich und modern eingerichtet.

Das Zimmer wurde mit Kerzen beleuchtet, die überall herumstanden, jedoch keineswegs störten. Der Boden war aus Holz, die Wände aus Stein, mit stützenden Balken, die sich auch über die Decke erstreckten. Alles Andere in diesem Raum war das totale Gegenteil vom Raum selbst. In einer Ecke stand ein schwarzes Ledersofa mit einem Glastisch davor. Der Sarg hinter ihm lag dem Sofa direkt gegenüber. Rechts von ihm war eine große Holztür und dieser gegenüber stand ein riesiges hölzernes und volles Bücherregal mit einem gläsernen Schreibtisch davor.

Ethan gab es nicht gerne zu, aber wer auch immer hier wohnte, wenn man es denn „wohnen“ nennen konnte, hatte Stil. Ethan drehte sich noch mal zu dem Sarg um, und da erkannte er erst, dass hinter diesem keine Wand, sondern ein blauer schwerer Vorhang hing. Was wohl dort hinter steckte? Doch als Ethan die Hand ausstreckte, wurde er von einem erneuten Geräusch abgelenkt. Es schien von außerhalb des Raumes zu kommen.

Ethan lehnte sich mit dem Ohr an die Tür, um besser hören zu können. „Na los… lass mich vorbei. Ich sagte, ich will ihn sofort sehen.“ „Und ich sagte, du sollst verschwinden.“ Ethan erkannte die zweite Stimme eindeutig. Sie gehörte dem mysteriösen Fremden. Anscheinend stritt er mit einem anderen.
 

Plötzlich bebte die Tür und Ethan sprang erschrocken zurück. „Du hast Glück, dass es gleich hell wird. Beim nächsten Mal kommst du mir nicht so einfach davon, das kannst du mir glauben, Andric.“ Die Stimme des zweiten Fremden war direkt an der Tür und klang ziemlich kalt. „Los, mach das du weg kommst.“, konnte Ethan seinen „Entführer“ nur noch antworten hören.

Die Tür zitterte noch mal und dann war es eine ganze Zeit lang ruhig. Ethan wusste nicht was er machen sollte. Was war da bloß gerade geschehen? Er näherte sich langsam wieder der Tür, als diese plötzlich aufging. Ein ziemlich wütend aussehender bekannter Fremder kam in den Raum und eilte an ihm vorbei direkt aufs Sofa zu. Ethan stand verdutzt neben der Tür und wusste nicht so recht, was er tun sollte. Doch das Problem erledigte sich ziemlich schnell von selbst. Der Fremde war noch nicht am Sofa angekommen, da drehte er sich schon wieder um und sah Ethan mit erstauntem Blick in die Augen.
 

„Du bist schon wach?“ Für Ethan war das ganze wie ein Traum. Das konnte alles überhaupt nicht passieren. Wahrscheinlich hatte er ein wenig über den Durst getrunken, war zu Hause in seinem Bett eingeschlafen und träumte jetzt so ein wirres Zeug. Das konnte die einzig logische Erklärung sein. Völlig überzeugt von dieser Theorie ging er geradewegs aufs Sofa zu und setzte sich.

„Ich bin nicht wach. Ich träume gerade. Wahrscheinlich löst du dich gleich in Rauch auf und wirst zu einer dieser Tussis, die mich in der Disco verführen wollten. Schöne Wohnung übrigens. Zwar ein bisschen düster, aber okay. Jedem seins.“ Ethan machte es sich auf dem Sofa bequem. Er hatte nicht gewusst, dass geträumte Ledersofas so toll sein konnten. Nun wartete er einfach darauf, dass etwas passierte.
 

„Du glaubst, du träumst?“ „Ich glaube es nicht nur, ich weiß es.“ Ein leises Lachen seitens des Fremden erfüllte den Raum. „Wenn doch alle meine Opfer so amüsant wären, wie du.“ Der Fremde ging auf seinen Schreibtisch zu, öffnete eine Schublade und kam mit einer Flasche Whiskey und einem Glas zu ihm. Schnell war dieses halb gefüllt und Ethan bekam es in die Hand gedrückt.

„Trink. Das verfeinert den Geschmack deines Blutes.“ Ethan wollte gerade einen Schluck nehmen, als er realisierte, was ihm sein Sitznachbar da gerade gesagt hatte. „Mein Blut?“ Das war ein sehr komischer Traum. Er hoffte nur noch, dass er sich nicht in einen Alptraum verwandelte. Schulterzuckend nahm er einen Schluck und schaute dann verwundert in das Glas. Seit wann schmeckten Träume so intensiv?

Mit steigender Panik stellte er das Glas mit einem leichten Klirren auf dem Tisch ab. Ethan kam sich sowieso vor, als wäre er im falschen Film, also konnte er auch handeln wie im Film. Er kniff sich feste in den Oberarm und schrie auf. „Aaah…“ Verdammt, das hatte wehgetan. Aber das ließ nur auf eines schließen: Er war keineswegs am Träumen. Das hier war die Realität. Und er befand sich direkt darin. „Warum tust du dir weh?“, fragte eine schmunzelnde Männerstimme neben ihm.

Ach ja, da war ja noch jemand. Ethan schaute nach links und rutschte zeitgleich weiter nach rechts in die Ecke des Sofas. Mit einem Mal war er hellwach und konnte wieder in klaren Gedankengängen überlegen. „Wer zur Hölle sind Sie und was wollen Sie von mir?“ „Um erst mal deine zweite Frage zu beantworten: Wie schon angedeutet: Ich will dein Blut.“ Während er sprach, lehnte er sich zurück ins Sofa und schlug das eine Bein über das andere. Dabei nahm er die Whiskeyflasche in die Hand und las augenscheinlich das Etikett.
 

„Und zu der Frage wer ich bin: Sei ehrlich. Willst du das wirklich wissen?“ Er drehte seinen Kopf zu Ethan und musterte ihn grinsend von oben bis unten. Ethan stand mittlerweile ziemlich wütend auf und ging zum Sarg. „Natürlich will ich das wissen. Immerhin bin ich in diesem… Ding aufgewacht. Sie haben mich entführt und hier eingesperrt. Und wie ich wissen will, wer Sie sind!“

Ethan schaute wieder zurück zum Sofa, um auf eine Antwort zu warten und musste erschrocken feststellen, dass der Fremde schon wieder direkt vor seiner Nase stand. „Du willst also wirklich wissen, wer ich bin?“ Ethan nickte leicht und machte kleine Schritte nach links, um etwas mehr Luft zwischen ihm und dem anderen zu bekommen, doch dieser folgte ihm sofort. „Sonst ist mein Abendessen nicht so neugierig. Aber andererseits ist es um diese Uhrzeit auch schon lange nicht mehr am leben.“ Wieder lachte er, bevor er weiter sprach.
 

„Du musst nicht wissen, wer ich bin. Es wird dir sowieso nichts mehr bringen. In weniger als 5 Minuten wird auch dein Leben ausgehaucht sein. Schade eigentlich. Du scheinst… nett zu sein. Aber deswegen werde ich eine Ausnahme machen. Ich bin Marcus. Marcus Laros Damian Andric.“ Ethan stieß mittlerweile schon gegen den Schreibtisch und wusste nicht mehr weiter. Wer zum Teufel war dieser Kerl nur? Er wollte ihn doch nicht wirklich umbringen? Ethan konnte seinen Gegenüber nun viel besser erkennen. Hier unten war es zwar auch ziemlich düster, aber dennoch bedeutend heller, als auf der Straße. Und er konnte erkennen, dass er sich nicht geirrt hatte.
 

Der Typ hatte tatsächlich nahezu schwarze Augen. Die schwarzen Haare hingen kinnlang über seine Wangen und ein Teil des Ponys reichte über sein Auge und seine Nase bis fast zu den Lippen. Im direkten Vergleich schätzte Ethan sich mit seinen 1,81 m etwa einen Kopf kleiner als der andere. Und immer noch verblüffend war diese helle Haut. Sie wirkte beinahe gespenstig und doch so wunderschön, dass Ethan sich nicht abwenden konnte.

Doch auf sein Gehirn konnte er sich immer noch verlassen. Und das sagte ihm im Moment nichts Gutes. Ethan musste sich etwas überlegen, oder er würde diesen Abend wohl nicht überstehen. Er nickte mit dem Kopf in Richtung Tür. „Wer war das denn eben? Etwa auch ein… Opfer von dir?“ Der Fremde lachte. „Richard? Selbst wenn er der letzte Mensch auf Erden wäre, würde ich ihn nicht anpacken. Er war wegen dir hier. Du hattest dich in seinem Territorium aufgehalten, als ich dich gefunden habe und er meinte deshalb, dass du ihm zustehst und nicht mir. Zum Glück konnte ich ihn abwimmeln, er ist echt ein schmieriger Typ. Aber genug geredet. Ich habe Hunger.“

Marcus kam Ethan immer näher und beugte sich schon leicht nach vorne. Ethans Herz pochte wie wild. Er war wie versteinert, wurde von dem hungrigen Blick seines Gegenübers gefangen gehalten und hoffte nur noch auf ein Wunder. Und dieses geschah sogar, denn ein plötzliches lautes Klopfen an der Tür unterbrach die beinahe knisternde Stille im Raum.
 

„Marcus? Mach auf, ich bin’s.“ Ethans Herz machte einen Hüpfer. Zum einen hatte er sich erschreckt und zum anderen freute er sich, als sich sein Gegenüber, wenn auch leicht knurrend, umdrehte und mit den gemurmelten Worten „Heute ist nicht mein Tag“ zur Tür ging. Kaum war diese offen, kam ein junger Mann mit dunkelblonden Haaren herein geweht.

Ethan versuchte an seinem Entführer vorbei zu schauen, um einen besseren Blick auf den Gast zu erhaschen. Dieser hatte eine ebenso bleiche Haut, sah jedoch um einiges geselliger und freundlicher aus. „Brandon, was willst du hier? Ich bin beschäftigt.“ Der Neue schaute sich um und erkannte erst jetzt, dass da noch jemand im Raum war. „Oh, das tut mir leid. Ich dachte, du bist schon fertig mit Abendessen…“
 

Der Mann, der augenscheinlich Branden hieß, beäugte den jungen Mann, der leicht verwirrt am Schreibtisch stand, eine kurze Zeit und grinste dann. „Mann Alter. Da hast du dir ja jemanden geangelt. Willst du mir nicht was übrig lassen? Ich hatte vorhin nur…“ „Brandon! Was willst du hier?“ Brandon drehte sich Augen rollend um und schloss einfach die Tür. „Hast du mal auf die Uhr geschaut? Es wird gleich hell, das schaffe ich nicht mehr.“ „Und was willst du mir jetzt damit sagen?“ Der blonde seufzte. „Na ich will hier bleiben bis heute Abend. Ist doch klar. Und bei so einer verlockenden Gesellschaft…“

Dabei schaute er Ethan tief in die Augen, sodass dieser die strahlend blauen Augen erkennen konnte. Brandon ging zum Sofa und legte sich der Länge nach hin. „Ist zwar nicht wie mein Sarg, aber müsste reichen.“ Er gähnte dabei herzhaft.
 

„Das glaube ich ja wohl jetzt nicht. Du kannst doch nicht einfach hier herkommen und dich auf meinem Sofa breit machen. Vor allem nicht, wenn ich BESCHÄFTIGT bin.“ Ethan schaute dem ganzen Schauspiel mehr als interessiert zu. Wenn das so weiter ging, konnte er sich sicher bald aus dem Staub machen, ohne das irgendjemand etwas bemerkte. Er hatte erst gar nicht versucht, zu verstehen, was die beiden meinten. Es konnte eh nichts Erfreuliches sein. Es hieß jetzt einfach so schnell und unauffällig wie möglich von hier zu verschwinden.

Er machte einen Schritt nach vorne und wurde sogleich daran erinnert, dass er eigentlich nichts zu melden hatte. „Wer hat dir erlaubt, dich zu bewegen?“ Sein Entführer blickte ihn mit kaltem Blick an. „Darf ich mich nicht mal bewegen? Jetzt werde ich schon von einem Irren entführt, der auch noch einen irren Freund hat und darf keinen Schritt tun. Was habe ich nur falsch gemacht?“
 

Ethan hatte mehr zu sich selbst gesprochen, doch Brandon hatte jedes Wort verstanden. Er fing leise an zu lachen und setzte sich wieder auf. „Sag mal, Marcus. Wo hast du den denn aufgegabelt? Hat der überhaupt keine Angst?“ „Wenn ich dich sehen würde, hätte ich auch keine Angst. Aber du siehst es ja selbst. Der kleine hier ist überaus neugierig und mutig. Alle Aufmerksamkeit galt nun wieder Ethan, der sich in seiner Haut zunehmend unwohl fühlte. Dieses Gefühl verstärkte sich noch, als der schwarzhaarige wieder auf ihn zu kam. „Ich weiß echt nicht, was ihr von mir wollt, ich glaube, ich will es auch nicht wissen. Aber was auch immer es ist, macht schnell. Ich hasse es, warten zu müssen. Und mein Abend war schon beschissen genug. Alles was ich wollte, war mein Bett.“

Ethan seufzte laut und schaute zum Boden. Es kam ihm immer noch alles wie ein Traum vor. Wahrscheinlich war er deshalb so gelassen. Brandon lachte. „Ich glaube, ich komme mal öfter vorbei. Ist ja richtig lustig hier. Ethan schaute wieder auf. „Was wollen Sie eigentlich? An ihrer Stelle würde ich still sein. Ihr Freund scheint ja nicht gerade erfreut über Ihren Besuch zu sein.“ Ethan konnte sich diesen bissigen Kommentar einfach nicht verkneifen. Seine Lage war schon schlimm genug, da brauchte hier nicht noch als einer rumzuhängen und sich darüber lustig zu machen.
 

„Ja Brandon. Eigentlich hat er Recht. Ich sollte dich rauswerfen. Zumal du mir jetzt mein Abendessen verdorben hast.“ Marcus kam wieder auf Ethan zu. Es sah jedoch nicht so aus, als wolle er ihm irgendetwas antun. Und ehe Ethan sich versah, beugte Marcus sich zu ihm herunter und küsste ihn erneut. Doch dieses Mal war es nicht nur ein sanftes Berühren der Lippen, sondern vielmehr ein feuriger Angriff der Leidenschaft. Ethan blieb die Luft weg und automatisch stieg er in das Spiel mit ein. Er wusste nicht warum, aber es fühlte sich so an, als müsste es sein, als wäre es das Richtigste auf der Welt. Und dann waren die Lippen plötzlich weg. Er hörte nur noch ein geflüstertes „Wir werden uns wieder sehen, Ethan…“ bevor Marcus ihm einen Finger auf die Stirn legte und er augenblicklich sein Bewusstsein verlor.
 

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„Hey, was machst du da?“ „Wenn ich wieder komme, will ich, dass dieses Zimmer genauso aussieht, wie ich es verlassen habe. Verstanden?!“ Es war mehr ein Befehl als eine Frage, als sich Marcus den ohnmächtigen Ethan über die Schulter warf und zur Tür ging. Brandon schaute seinem Freund verwirrt hinterher. War dieser Junge nicht eigentlich als Abendessen gedacht? Warum brachte Marcus ihn dann weg? Er wurde aus diesem Kerl einfach nicht schlau. Vor allem, weil es mittlerweile hell sein müsste. Er schaute auf die Uhr. 5:47 Uhr. Na gut, ein bisschen Zeit blieb ihm wohl noch. Da konnte er sich ja in Ruhe hier umschauen.
 

Brandon wusste, dass Marcus den Raum hinter dem Vorhang meistens mit seinen Opfern benutzte. Beim letzten Mal stand dort ein großes Bett mit Handschellen. Wusste der Geier, was Marcus für perverse Spielchen mit seinen Opfern spielte, bevor er sie aussaugte. Das konnte ihm zwar egal sein, aber neugierig war er trotzdem. Ob er noch mal einen Blick wagen sollte? Marcus hatte ja nur gesagt, es soll alles aussehen, wie immer. Das hieß ja nicht, dass er nicht mal schauen konnte. Ruckzuck war er an dem schweren blauen Vorhang angekommen und schob das Ende an der Wand zur Seite.
 

Was sich ihm nun bot, erschreckte ihn zutiefst. Dort stand nicht nur ein Bett mit Handschellen, sondern auch eine in den Boden eingelassene Wanne. Wann zur Hölle hatte Marcus eine Wanne in seinen Boden eingebaut? Und dahinter war ein Gestell aus schwarzen Holzbalken, die X-förmig an der Wand angebracht waren. Auch hier waren metallene Ringe, die wohl als Handschellen dienten. Das war zu viel für Brandon. Er wollte sich nicht im Entferntesten vorstellen, was Marcus hier unten in seinen vier Wänden fabrizierte. Gerade als er den Vorhang wieder vorschob und zurück zum Sofa gehen wollte, öffnete sich die Tür und Marcus kam wieder rein. Kurz wechselten sie ihre Blicke, bevor Brandon anfing zu reden. „Was hast du denn mit dem Jungen gemacht? Du saugst deine Opfer doch nie auswärts aus. Dafür hast du doch dein…“ Er zeigte einfach mit dem Daumen hinter sich.
 

„Na was glaubst du wohl? Ich habe ihn nach Hause gebracht. Wenn du hier bist, kann ich mich wohl kaum in Ruhe ernähren.“ „Du meinst, deinen Spaß haben.“ Dafür kassierte Brandon einen ziemlich kalten Blick. „Wenn du hier drin bleiben willst, solltest du darauf achten, was du sagst.“ Damit war für Marcus die Diskussion beendet. Er schwang sich elegant in seinen Sarg und ließ den Deckel zufallen. Brandon konnte nur noch verwundert den Kopf schütteln. Hier herrschte aber noch gewaltig Gesprächsbedarf. Aber das würde er heute Abend mit dem anderen Vampir klären. Jetzt hieß es erst mal schlafen. In den Sommermonaten konnte man sowieso mehr schlafen, als wach sein, da die Sonne schon so früh aufging und sich immer erst so spät wieder verabschiedete. So legte er sich seufzend auf das Sofa und versuchte zu schlafen. Das konnte ja heiter werden.
 

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Soo... so viel zum ersten Kapitel... Ihr wisst ja.. ohne Kritik kann man sich nicht verbessern... ;-)

Der Weg in die Ewigkeit

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Unerwartetes Wiedersehen

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Zwischen Lust und Frust

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Der Beginn der Ewigkeit

Hallo ^^ Ich hoffe, es hat nicht zu lange gedauert. Leider hatte ich zwischendurch den mittleren Teil meines roten Fadens verloren. Das Ende war schon in Sicht, aber der Weg dahin war weg. Aber zum Glück habe ich ihn wieder gefunden und kann euch nun das nächste Kapitel liefern :) Viel Spaß.
 

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Kapitel 5: Der Beginn der Ewigkeit
 

Ethan wartete schon ganze 5 Minuten und hatte langsam einfach keine Lust mehr. Mal abgesehen davon, dass er irgendwie ein Müdigkeitsgefühl verspürte. Er brauchte nicht lange zu überlegen, sondern entschloss sich recht schnell dazu, in seine eigene Wohnung zu gehen. Und zum ersten mal, seit er in seiner Wohnung wohnte, freute er sich darüber, dass der Großteil seiner Fenster Richtung Westen lagen und so die Sonne keinen freien Eintritt hatte, zumindest in den frühen Morgenstunden noch nicht.
 

Alles war so, wie er es verlassen hatte. Sogar der leere Pizzakarton stand noch vor dem Fernseher. Ethan musste unwillkürlich lächeln. Er war noch gar nicht dazu gekommen, über sein zukünftiges Leben nachzudenken. Diese Pizza war wohl die letzte, die er jemals gegessen hatte. Er würde Marcus noch mal fragen, wie das mit normalem Essen war. Und wie sollte es denn mit der Uni weiter gehen? Das konnte er wohl erst mal an den Nagel hängen. Mal ganz zu schweigen von seiner Familie. Na schön, er hatte sich ja sowieso von seinen Eltern getrennt, mit dem Ausblick sie erst mal ein paar Jahre lang höchstens an den Feiertagen zu sehen. Und schließlich konnte er auch noch telefonieren.
 

Was Ethan jedoch komisch vorkam, war die Tatsache, dass er anscheinend einen Sarg brauchte, um zu schlafen. So ganz wollte er das ja nicht glauben, vor allem, weil sein Bett so himmlisch weich und kuschelig war. Das musste gleich ausprobiert werden. Außerdem fingen seine Augen langsam an zu brennen, die neue Sehschärfe hatte anscheinend auch ihre Tücken. Schnell ließ er noch die Rollläden in seinem Zimmer runter und schloss die Tür, bevor er den Mantel von seinen Schultern rutschen ließ und sich elegant der Länge nach auf sein Bett warf. Bisher war alles so wie immer.
 

In seinem Schlafzimmer herrschte eine angenehme Kühle, doch ihm war das zu kalt. Die schnell wärmende Daunendecke verdeckte jede Stelle, an der es noch ziehen konnte und Ethan wurde nach und nach immer wärmer. Und obwohl er gerade in der richtigen Schlafstimmung war, konnte er einfach nicht in die Traumwelt abdriften. Irgendwas stimmte nicht. In seinem Inneren herrschte eine unangenehme Unruhe und jedes Mal, wenn er versuchte die Augen zu schließen, musste er sie wieder öffnen, um sich zu vergewissern, dass alles um ihn herum noch genauso war, wie eine Minute zuvor.
 

Nachdem er das 5. Mal die Augen wieder geöffnet hatte, hatte sich tatsächlich etwas geändert. Jemand stand in seinem Zimmer. Dieser jemand war niemand anderes als Marcus, der ihn mit vor der Brust verschränken Armen anlächelte. „Wie bist du denn... ohne, dass ich was gehört habe?“, fragte Ethan verwirrt und stand auf. „Das wirst du noch früh genug herausfinden“, antwortete Marcus allerdings nur und kam auf Ethan zu. „Hast du versucht, in deinem Bett zu schlafen? Bist du so müde? Kein Wunder, so oft, wie du dich in den letzten Stunden deiner Lust hingegeben hast. Das schafft auch nicht jeder Vampir und schon gar nicht die jungen. Aber in deinem Körper fließt ja mein Blut. Besseres hättest du nicht bekommen können.“
 

Marcus grinste ziemlich selbstsicher und ging dann Richtung Tür. Ethan stand immer noch erstaunt neben seinem Bett und starrte Marcus hinterher. An Selbstbewusstsein schien es diesem Kerl ja wirklich nicht zu mangeln. Er folgte dem anderen und verließ damit seine Wohnung.

„Du, sag mal. Wohne ich jetzt bei dir? Soll ich meinen Mietvertrag kündigen? Oder wie läuft das jetzt ab?“, fragte Ethan auf dem Weg nach unten. „Lass ruhig noch weiter laufen. Um die Miete musst du dir keine Gedanken machen, das erledige ich.“

„Du meinst, du willst den Vermieter aussaugen?“, fragte Ethan leicht schockiert. Marcus drehte sich um und schaute ihn mit skeptischem Blick an; die eine Augenbraue nach oben gezogen und leicht lächelnd. Bis er auf einmal anfing zu lachen.
 

„Wenn ich alle Probleme so lösen würde, gäbe es ja kaum noch Menschen auf der Welt. Ich meinte eher, dass ich die Miete bezahlen werde. Ich muss dir noch viel beibringen. Das könnte amüsant werden...“ „Machst du dich etwa über mich lustig?“, fragte Ethan schmollend und merkte, wie seine Wangen vor Scham wärmer wurden.

Doch als Antwort wurde er nur an die Wand gedrückt. „Du solltest auf die Sonne aufpassen, sonst kann ich mich bald nicht mehr über dich lustig machen.“, sagte Marcus ruhig. Und tatsächlich. Hätte er ihn nicht an die Wand gedrückt, wäre Ethan geradewegs in die durch das Fenster fallende Sonnenstrahlen gelaufen. Da das Fenster jetzt genau über ihm war, konnte er im Schatten an der Wand weiter nach unten gehen, doch etwas an Marcus erregte seine Aufmerksamkeit.
 

Die Hand, mit der Ethan an der Schulter an die Wand gedrückt wurde, war feuerrot und zitterte leicht.

„Was...?“, versuchte Ethan herauszufinden, was das zu bedeuten hatte. „Das passiert, wenn man eine Sekunde lang nicht aufpasst. Keine Sorge, das ist kaum der Rede wert“, antwortete Marcus auch gleich. „Aber...“ „Ist schon in Ordnung, lass uns nach unten gehen, da habe ich etwas, das gegen die Verbrennung hilft. Nun geh schon.“ Marcus lächelte, doch Ethan machte sich trotzdem Sorgen. Er konnte sich noch genau daran erinnern, wie Richards Wunde von dem Schwert sofort wieder verheilt war. Anscheinend hinterließ die Sonne einen größeren Schaden auf der Haut.
 

Sie kamen im Keller an und Ethan staunte nicht schlecht. Es sah alles aus wie vorher, auch der metallene Schrank stand wieder an Ort und Stelle. Marcus wartete nicht lange und öffnete ihn, um gleich darauf den düsteren Weg nach unten zu seiner Wohnung zu gehen. Dieses Mal musste Ethan nicht wieder dazu aufgefordert werden, zu folgen, er ging automatisch hinterher und schloss die Schranktür hinter sich. Das Feuerzeug musste Marcus auch nicht anmachen. Ethans Sinne sagten ihm schon, wo es lang ging.

In Marcus Wohnung angekommen brannten nur noch ein paar Kerzen, was jedoch nicht sehr störend war, sondern eigentlich sehr angenehm. Ethan überkam sofort wieder diese Müdigkeit und er fragte sich, wie er hier besser schlafen sollte, wenn sein Sarg sowieso erst am Abend fertig wäre.

Ein Seufzen neben ihm riss ihn aus seinen Gedanken.
 

„Ach ja... der Tisch. Dann müssen wir heute Abend wohl noch einen neuen besorgen. Naja, nicht so schlimm. Du willst jetzt sicher schlafen, nicht wahr?! Bei uns Vampiren ist es leider so, dass wir nur in einem kleinen engen Raum unsere Ruhe haben. Wie du schon gemerkt haben müsstest, hat es in deinem großen Zimmer nicht geklappt. Deine Instinkte sind einfach ständig in Alarmbereitschaft und je größer der Raum ist, desto mehr Geräusche gibt es, die auf einen Eindringling schließen könnten. Unser Körper ist deshalb jederzeit bereit anzugreifen. Für junge Vampire wie dich ist das besonders intensiv. Die Instinkte und Empfindungen sind ganz neu und können noch nicht richtig kontrolliert werden. Brandon dagegen ist sogar älter als ich und kann auch in größeren Räumen schlafen, weil er sich viel besser unter Kontrolle hat. Doch am einfachsten ist einfach ein Sarg. Dort hören wir meist nur unseren eigenen Atem; alles andere bedeutet dann wirklich Gefahr.“
 

„Und was mache ich jetzt? Ich habe ja keinen Sarg.“, fragte Ethan sogleich, der diese Informationen noch am verarbeiten war. „Ganz einfach, du legst dich auf mein Bett und ich schlafe neben dir. Vielleicht haben wir Glück und deine Instinkte halten sich zurück, weil ich da bin, der dich im Notfall schützen kann. Was anderes bleibt uns sowieso nicht übrig.“ Marcus lächelte und legte seinen Mantel auf das Sofa. Die Whiskeyflasche stand immer noch auf dem Tisch vor dem Sofa und Marcus blickte sie mit ein bisschen Wehmut an. „Davon könnte ich jetzt einen Schluck gebrauchen.“ Dann nahm er sie, schnappte sich die Tüte mit den restlichen Blutkonserven, die er irgendwo in seinem Mantel untergebracht hatte und ging zum Bücherregal, welches er wieder zur Seite schob. Ethan erinnerte sich daran, dass dort Marcus’ Waffenarsenal war und folgte ihm aus Neugier.
 

In einem kurzen schmalen Gang hingen links und rechts von ihm die bekannten Schwerter und noch andere Waffen, dann kam ein etwas größerer Raum, der ebenfalls mit Kerzen beleuchtet wurde und scheinbar als kleine Küche diente. Ethan konnte zumindest einen Kühlschrank, eine Mikrowelle, einige Schränke und einen alten Holztisch mit einem Stuhl davor ausfindig machen. An der Wand war außerdem noch eine Tür, es ging anscheinend noch weiter. Neugierig beobachtete er, wie Macus den Whiskey und die Blutkonserven wegräumte.

„Eine Frage musst du mir noch beantworten: Können Vampire normales Essen zu sich nehmen?“ Marcus Lippen formten sich von einem Lächeln zu einem Grinsen. „Du kannst es ja ausprobieren. Los, trink einen Schluck Whiskey.“ Marcus hielt ihm die Flasche hin und Ethan schaute sie sich misstrauisch an.
 

„Kann da nix passieren?“, fragte er dann doch noch mal nach. „Was, glaubst du, könnte denn passieren?“, stellte Marcus die Gegenfrage. Ethan überlegte, doch ihm fiel nichts ein. Er wusste einfach zu wenig über das Vampirsein. Deshalb stellte er die Flasche wieder zurück. Marcus beobachtete alles nur vergnügt und entschloss sich dann dazu, Ethan aufzuklären.

„Es ist theoretisch gesehen kein Problem. Du kannst trinken und essen, was du willst. Doch du solltest bedenken, dass dein Magen sich nun auf Blut umgestellt hat, das heißt alles andere braucht viel länger, bis es verarbeitet ist. Dazu kommt, dass dein Körper die Nahrung nicht verdaut, sondern sie vollkommen auflöst und das kann z.B. bei einer Pizza Wochen dauern. Bei Flüssigkeiten handelt es sich nur um Tage. Währenddessen verbrauchst du ziemlich viel Energie. Also um es kurz zu sagen: Es lohnt sich nicht wirklich.“
 

Marcus drehte sich um und ging durch die nächste Tür. Ethan sah, dass es dort komplett dunkel war, doch seine Neugier ließ ihn automatisch hinterher gehen. Seine Augen stellten sich sofort auf die Dunkelheit ein und er beobachtete Marcus dabei, wie dieser einen Hängeschrank öffnete. Beim weiteren Umsehen stellte er fest, dass auch noch ein großer Kleiderschrank und ein Waschbecken in diesem Raum waren. „Hilfst du mir mal?“, riss Marcus ihn plötzlich wieder aus seinen Gedanken und Ethan musste feststellen, dass der andere schon wieder halb im „Wohnzimmer“ war.
 

Schnell folgte Ethan ihm, denn er fragte sich, wobei Marcus Hilfe benötigte. Bei diesem angekommen, merkte er augenblicklich einen Temperaturunterschied. Hier vorne war es eindeutig wenige Grad kälter und Ethan nahm einen leichten Luftzug wahr. Sein Blick steuerte auf ein kleines Lüftungsgitter an der Wand direkt neben dem Sofa.

„Hey, was ist nun?“, meldete sich Marcus wieder und beobachtete Ethans Blick.

„Ah, du hast den Lüftungsschacht entdeckt. Der reicht bis nach oben. Ein bisschen Frischluft braucht auch ein Vampir hin und wieder.“, lächelte er.
 

Ethan wandte sich wieder Marcus zu, der nun auf dem Sofa saß, und wie es aussah Verbandszeug auf den Tisch legte. Und da fiel Ethan wieder Marcus’ verbrannte Hand ein. Schnell wie der Blitz saß er ebenfalls auf dem Sofa und fragte: „Was soll ich machen?“, während er sich die einzelnen Teile ansah. Zum einen lagen natürlich ein aufgewickelter Verband und Heftpflaster auf dem Tisch. Und zum anderen war da auch noch eine kleine transparente Sprühflasche mit einer dunklen Flüssigkeit.

Marcus schnappte sich besagte Flasche und fing an, sich die Hand einzusprühen.
 

„Was ist das?“, wollte Ethan wissen und bekam seine Antwort direkt. „Das ist eine spezielle Tinktur. Sie enthält einige schmerzstillende Mittel und mein eigenes Blut. Das sollte die Heilung beschleunigen... Am besten wäre natürlich das Blut meines Gefährten gewesen, aber ich will dich jetzt nicht mehr beißen. Die letzten Stunden waren sicher aufregend genug.“ „Aber...“ „Nichts aber. Das klappt schon, hilf mir einfach mit dem Verband und dann ist alles in Ordnung, okay?!“
 

Ethan hatte wohl keine andere Wahl. Der Gedanke daran, Marcus mit seinem Blut zu helfen, schickte ein wohliges Kribbeln durch seine Magengegend, aber anscheinend konnte er das grad wieder vergessen. Also half er Marcus mit dem Verband und versuchte dabei besonders vorsichtig und auch zärtlich zu sein.

„Nach dem, was ich bisher so erlebt habe, hätte ich nie gedacht, dass ein Vampir, vor allem nicht du, einen Verband braucht.“, sagte er, als er fertig war. „Ja... so ist das leider mit der Sonne. Das passiert mir auch nicht oft. Aber hin und wieder... wenn ich weiß, das so jemand wie du auf mich wartet...“
 

Marcus beugte sicht vor, um Ethan zu küssen, doch der wand sich ab. „Jemand wie ich? Ich bin nicht der einzige der auf dich wartet?“, fragte Ethan herausfordernd. „Wer ist denn da noch? Etwa Valerie? Oder gar Bran...“ Weiter kam Ethan nicht. Marcus hatte sich seinen Kuss nun einfach geholt.

„Wir gehen jetzt schlafen, bevor du noch mehr Mist erzählst.“ Ethan grinste verschmitzt. „Eines musst du mir noch erklären. Warum haben manche deiner Freunde farbige Augen und manche schwarze?“

„Das ist ganz einfach. Jeder Vampir, der seinen Gefährten gefunden hat, hat farbige Augen. Deshalb bleiben meine jetzt auch blau. Sollte ich irgendwann unerwarteter Weise sterben, werden deine Augen auch schwarz, bis du einen neuen Gefährten gefunden hast. Das ist eine gute Gelegenheit, dir zu sagen, dass jeder Vampir nur einmal einen Menschen zu seinem Gefährten machen kann.“
 

Ethan dröhnte der Schädel. So viele Informationen, die er erst mal verarbeiten musste. „Du siehst verwirrt und müde aus. Lass uns jetzt gehen.“ Ethan nickte nur noch und war dann ruckzuck im Nebenzimmer verschwunden. Marcus grinste, blies alle umstehenden Kerzen aus und machte sich ebenso auf den Weg. Hinter dem schweren Vorhang begrüßte ihn dann ein fast vollkommen nackter Ethan, der gerade dabei war, die Jeans von seinen Füßen zu streifen.
 

Marcus’ Blick blieb an diesem unglaublich gut geformten Hintern hängen, der leider noch in den dunkelblauen engen Short steckte.

Innerlich seufzte er. Das würde eine harte Nacht werden. Auch er zog sich größtenteils bis auf die Hose aus und legte sich dann zu Ethan ins Bett. Und kaum hatte er sich unter die Decke gelegt, merkte er, dass sein Gefährte schon in der Traumwelt war. Zum Glück konnte er sich noch auf seine kleine Fähigkeit verlassen. Ein Kuss, ein Impuls und schon bekam er, was er wollte: Einen schlafenden Ethan. Lächelnd brachte er sich in die richtige Lage und versuchte ebenfalls trotz ungewöhnter Situation schnell einzuschlafen.
 

~°~°~°~°~°~
 

Am späten Abend war es Marcus, der als erster aufwachte, weil irgendetwas seine Bewegung einschränkte. Als er die Augen öffnete, brauchte er gerade mal den Bruchteil einer Sekunde, um sich zu orientieren und festzustellen, dass Ethan sich an ihn geklammert hatte. Marcus wunderte sich darüber, wie anderes Ethans Verhalten war und wie sehr ihn das selbst beeinflusste. Jeder andere Vampir wäre die letzten Stunden sicher vor lauter Unruhe kaum zu vernünftigem Schlaf gekommen. Doch Ethan hatte, soweit Marcus es mitbekommen hatte, als er zwischendurch immer wieder mal wach geworden war, ungestört durchgeschlafen.
 

Ein plötzlicher Gedankenblitz ließ Marcus fast schon teuflisch grinsen. Ethan hatte sich genau passend an seine Seite geklammert, sodass sich dessen Schritt an Marcus’ Bein befand. Und genau das wollte Marcus nun ausnutzen. Er drehte sich ein bisschen, damit er sein Bein besser bewegen konnte. Dann fing er langsam an sein Bein gegen Ethans Schritt zu drücken. Immer wieder stupste er die wach werdende Männlichkeit an und ging dann zu einem leichten Reiben über. Auch seine Finger blieben nicht tatenlos liegen, sondern begannen vorsichtig über Ethans Arme zu streichen.
 

Ethan fühlte sich in einem komischen Zustand zwischen Traum und Realität. Immer wieder hatte er Bilder vor seinem inneren Auge, die wie ein Traum waren, aber gleichzeitig meinte er wach zu sein und fühlte Berührungen an seinem Körper. Nach und nach wurden die Berührungen intensiver und fühlten sich irgendwie gut an. Ethan öffnete langsam die Augen und sah direkt in Marcus’ Gesicht. Mit einem Schlag war er hellwach und schaute sich um. In Sekundenschnelle wurde ihm klar, dass die Berührungen von Marcus stammten und anscheinend einem bestimmten Ziel folgten.
 

Diese Art der Verständigung verstand Ethan auf Anhieb. Er grinste und rollte sich über Marcus. „Nenn mich noch einmal unersättlich...“, wisperte er und verschloss Marcus Lippen mit den seinen. Und plötzlich drehte Marcus sie beide und er lag wieder auf dem Rücken. Jetzt geschah alles ganz schnell, Ethan konnte nicht mal Luft holen, da spürte er wieder das Metall der Handschellen an seinen Handgelenken. „Hey, was soll das? Du glaubst doch nicht wirklich, dass die mich aufhalten?!“

„Nein, die halten dich nicht auf. Die sind nur... symbolisch.“
 

Ohne Vorwarnung griff Marcus Ethan feste in den Schritt und küsste ihn dabei hart. Ethan riss die Augen auf, da die Berührung an seinem ziemlich erregten Glied mehr als intensiv war, trotz Shorts. Marcus leckte ziemlich fordernd über Ethans Lippen und drang gleich darauf in dessen Mund ein. Die Hand verschwand wieder und Marcus stützte sich mit beiden Armen über Ethan ab und schenkte ihm einen tiefen elektrisierenden Blick. Sein Becken jedoch übernahm die Aufgabe der Hand und Ethan stöhnte unterdrückt, als er merkte, dass auch Marcus spürbar erregt war.
 

Ethan wollte Marcus gerade seine Hüfte entgegendrücken, als dieser sich plötzlich aufrichtete und aufstand. Am Bettende stehend schaute Marcus auf ihn runter und sein Blick tastete Ethans Körper von oben nach unten ab. Marcus’ Blick strahlte etwas wildes, animalisches aus und Ethan hatte das Gefühl, das Blau dieser Augen würde wie eine Welle durch seinen ganzen Körper fließen und ihn in Vibrationen versetzen. Er schluckte hart und durfte nun beobachten, wie Marcus seine Hose öffnete. Erst wurde der Gürtel langsam geöffnet, dann der Knopf und schließlich noch in Zeitlupentempo der Reißverschluss. Schon jetzt konnte Ethan erahnen, dass Marcus immer noch keine Unterwäsche anhatte.
 

Bei diesem Anblick schoss Ethan sofort noch mehr Blut in seine unteren Regionen. Er hatte perfekte Sicht auf den gesamten Oberkörper Marcus’. Das Spiel seiner Muskeln, die starken Arme mit den ausgeprägten Adern und die sehnigen Hände. Doch vor allem die hervorstechenden Schlüsselbeine in Verbindung mit Marcus’ Hals hatten es ihm angetan. Alles wirkte so männlich und voller Energie.

Und plötzlich ließ Marcus langsam die Hose runter. Zumindest deutete er es an. Denn gerade, als die Jeans von alleine einen Abgang nach unten machen wollte, hielt er sie fest und fuhr einfach mit der Hand hinein.
 

Marcus’ tiefer Blick sagte mehr als tausend Worte. Ethan hatte genau vor Augen, wie Marcus seine Länge in der Hand haben musste und daran rieb. Erst hatte Marcus seinen Blick noch auf seine untere Hälfte gerichtet, doch nun grinste er Ethan unanständig an. „Oohh... das fühlt sich gut an... willst du mir nicht etwas... zur Hand gehen?“, fragte er mit rauer Stimme.

Ethan warf den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Sein eigener Schwanz kribbelte vor Erregung. Warum nur tat Marcus ihm das an? Wenn das so weiter ging, müsste er die Handschellen auseinanderreißen.
 

Als Ethan die Augen wieder öffnete und zu Marcus schaute, war dieser seine Hose wieder am Schließen. „Hey, warum hörst du auf?“, fragte Ethan verwirrt.

„Wir müssen los. Im Sommer sind die Nächte kürzer, als die Tage. Da bleibt nicht viel Zeit um alles zu erledigen. Hier, befrei dich mal selbst.“ Mit diesen Worten warf Marcus ihm einen kleinen Schlüssel mit einem gezielten Wurf in die Hand und verschwand dann. Ethan konnte sich mit ein wenig Geschick selbst von den Handschellen lösen und saß frustriert auf dem Bett.
 

Das würde er Marcus noch heimzahlen. Erst scharf machen und dann ins kalte Wasser werfen. Nichtsdestotrotz stand er auf und zog sich an. Wenn er Glück hatte, würde seine Erregung in den nächsten Minuten wieder etwas abflauen. Im Wohnzimmer angekommen befand er sich wieder in völliger Dunkelheit, doch kaum hatten sich seine Augen daran gewöhnt, konnte er fast alle Umrisse erkennen. Dann machte es neben ihm „Klick“ und eine kleine Flamme leuchtete auf. Marcus hatte das Feuerzeug schon in der Hand und entzündete einige Kerzen. „Warum hast du eigentlich Wasserleitungen bis hier unten, um einen Whirlpool zu betreiben, aber keinen Lichtschalter? Das wäre doch viel einfacher, als jede einzelne Kerze anzuzünden.“
 

Marcus hielt kurz inne. „Gute Frage. Ich glaube, ich bin einfach zu sehr an das Kerzenlicht gewöhnt. Seit ich hier unten bin, hatte ich immer Kerzen. Außerdem ist das Feuer viel angenehmer, als das kalte Licht der Lampen und es wärmt den Raum ein wenig auf. Ferner hast du doch alles, was du brauchst, in deiner Wohnung.“ Gedanklich stimmte er Marcus zu. Wenn dieser lieber ein bisschen mittelalterlich leben wollte, sollte er es ruhig machen.
 

Mittlerweile gaben die einzelnen Kerzen ein angenehmes Licht von sich und Ethans Augen entspannten sich zunehmend. „So, dann wollen wir doch mal schauen.“, sagte Marcus plötzlich und Ethan beobachtete, wie dieser an seinem Verband herumdokterte. „Du willst mir doch nicht sagen, dass deine Hand schon wieder verheilt ist?“, fragte er verdutzt. „Vielleicht nicht ganz verheilt, aber deutlich besser.“ Das letzte Stück Verband wurde abgewickelt und Ethan erkannte sofort, dass die Haut nicht mehr so rot war. Einzelne Stellen brauchten wohl noch ihre Zeit, aber im Großen und Ganzen schien alles wieder in Ordnung zu sein.
 

„Was habe ich gesagt?“, grinste Marcus bis über beiden Ohren. Ethan lächelte. Er war froh, dass Marcus ziemlich hart im Nehmen war und außerdem so viel Ahnung von allem hatte. „Das freut mich. Vor ein paar Stunden sah es noch recht schlimm aus.“ „Ich weiß. Deshalb solltest du auch aufpassen. Die Sonne kann wirklich großen Schaden anrichten und je nach dem wo sie dich erwischt, kann es auch ganz anders ausgehen. Aber ich pass auf dich auf. Keine Sorge.“ Auch Marcus lächelte nun und bewirkte damit ein nervöses Kribbeln in Ethans Körper. Die beiden bewegten sich automatisch aufeinander zu und waren kurz davor, sich zu küssen.
 

Plötzlich wurde die fesselnde Atmosphäre durch ein komisches Klingeln gestört. Ethan sah sich um, konnte die Quelle jedoch nicht ausfindig machen. „Hast du hier irgendwo ein...“ „Telefon? Ja. Einen Moment, ich geh schnell ran.“ Ethan entgleiste erst mal das Gesicht. Nun ja... wenn ein Vampir eine Mikrowelle und einen Kühlschrank hatte, konnte er ja auch ein Telefon besitzen. Mittlerweile durfte ihm bei Marcus eigentlich gar nichts mehr überraschen. Ethan sah Marcus hinterher, wie dieser im Gang hinter dem Bücherregal verschwand und dann anscheinend ans Telefon ging. Natürlich ließ Ethans Neugier es nicht zu, einfach sitzen zu beleiben, darum ging er schnurstracks hinterher.
 

„Hey... Ja... ich komme dann gleich rauf... Bis gleich...“ Marcus legte auf. Ethan war vorher gar nicht aufgefallen, dass ein Telefon auf der kleinen Arbeitsplatte gestanden hatte. „Das war Isaac. Dein Sarg ist fertig. Er bringt ihn gleich vorbei.“ Erst jetzt wurde Ethan so richtig klar, wie abstrus und grotesk die ganze Sache war; ein Sarg würde jeden Moment für ihn vorfahren. Hätte ihm das einer früher erzählt, hätte er demjenigen nur ein zweifelndes Grinsen mit hochgezogener Augenbraue geschenkt.
 

„So, dann lass uns mal gehen. Schließlich müssen wir noch einen neuen Tisch besorgen.“ „Gehen wir wieder in die gleiche Straße wie heute morgen?“ „Nicht ganz. Dieses Mal müssen wir weiter gehen. Aber keine Sorge. Dabei wirst du auch grad lernen, wie man sich etwas schneller fortbewegt.“ Marcus zwinkerte Ethan zu und ging dann voraus. Dieser folgte dem anderen und überlegte, wie er dieses schnelle Laufen lernen sollte. Bisher war er, nachdem Marcus ihn sich unter den Arm genommen hatte, immer total verwirrt gewesen. Da konnte er nur hoffen, dass es mit der Zeit besser wurde.
 

Oben angekommen, trat Ethan gerade aus dem neuen Schrank heraus, als er von Marcus zurückgehalten wurde. „Da ist jemand, bleib ruhig.“, flüsterte er nach hinten über seine Schulter. Und Ethan konnte tatsächlich jemanden erkennen, der auf dem Weg zum Keller war. „Was machen wir jetzt?“ fragte Ethan leise. „Ssshhh... warte hier.“ Marcus stellte sich neben die offene Kellertür und wartete anscheinend, während Ethan blieb, wo er war und kein gutes Gefühl hatte.
 

Voller Anspannung beobachtete er, wie eine Frauenhand zum Lichtschalter greifen wollte und dann innehielt. Aus einem unerfindlichen Grund drehte die Frau wieder und verschwand. Ethan ging zu Marcus und fragte, was da nun passiert war. „Tja, manchmal kann man sich eben auf den Instinkt der Menschen verlassen. Ist dir vor deiner Verwandlung nicht aufgefallen, dass eine unangenehme Kälte aufsteigt, wenn ein Vampir in der Nähe ist? Wahrscheinlich nicht, sonst wärst du nicht noch mal in Richards Territorium gewesen.“ Den letzten Satz hatte Marcus mehr zu sich selbst gemurmelt, doch Ethan hatte ihn verstanden.
 

„Doch, ich habe es gemerkt. Aber wieso sollte das etwas an meinen Plänen ändern?“ „Schon okay. Du bist eben anders. Und das ist auch gut so. Und nun komm, wir wollen Isaac doch nicht warten lassen.“ Ruckzuck war Marcus wieder außer Sichtweite und Ethan eilte ihm seufzend hinterher.

Vor der Tür stand ein schwarzer Leichenwagen mit einem goldenen Kreuz an der Fensterscheibe.

Ethans Blick nach zu urteilen, wusste er weder, was er sagen, noch, was er denken sollte.
 

„Isaac liebt es, sich einen Spaß daraus zu machen, sich wie ein Mensch zu verhalten. Dabei gelingt ihm das die meiste Zeit nicht mal. Hallo Isaac, das ging aber schnell.“ „Hey Marcus. Redest du etwa über mich? Ich dachte, ich hätte dir Benehmen beigebracht?!“ Lachend drückten die beiden sich kurz, bevor Isaac auf Ethan zukam und ihm die Hand zur Begrüßung reichte. „So schnell sieht man sich wieder. Ich hoffe, Marcus war anständig. Manchmal habe ich nämlich das Gefühl, dass er vergisst, wer ihm Anstand beigebracht hat. Wenn er mal wieder frech war, ruf mich einfach an, ich werde ihn mir dann mal zur Brust nehmen.“
 

„Danke für das Angebot. Ich muss leider sagen, dass er gerade eben sehr... wie soll ich sagen... unanständig war. Und er behauptet andauernd, ICH sei...“ „Hey hey hey, falls ihr es nicht bemerkt haben solltet, ich kann euch hören.“, meldetet sich Marcus plötzlich, der nicht so recht glauben wollte, dass sich da sein Gefährte und sein Mentor gegen ihn zu verschwören schienen. Isaac lachte ein tiefes warmes Lachen und Ethan konnte sich gut vorstellen, wie dankbar Marcus sein musste, dass er bei so jemandem wie Isaac alles hatte lernen dürfen, was er heute wusste.
 

„So ihr beiden. Dann lasst uns mal den Sarg nach unten bringen, ich muss schließlich noch mehr erledigen.“ Isaac öffnete den Kofferraum des Wagens und Marcus half ihm mit dem Sarg. Da er ziemlich lang war, trugen die beiden ihn ins Haus, wobei Ethan voranging, um die Türen zu öffnen.

In Marcus’ Wohnung angekommen, stellten sie den Sarg neben den schwarzen von Marcus an den Vorhang und konnten ihn endlich richtig begutachten.
 

Das helle Eichenholz bildete einen harmonischen Kontrast zu dem schwarzen. Natürlich konnte Ethan nicht mehr länger warten und öffnete den Sarg. Es begrüßte ihn eine grün schimmernde Satinpolsterung. „Wow, ich hätte nicht gedacht, dass es so gut wird.“, brachte Marcus staunend hervor. „Du hast tatsächlich grün genommen.“ „Ja, als du mir sagtest, dass es eventuell das Grün seiner Augen mehr betonen würde, war ich ja noch skeptisch. Aber als ich Ethan dann gesehen habe, durfte es gar nichts anderes mehr sein, als grün. Du hast wirklich wunderschöne Augen, Ethan.“
 

„Meine Augen?“ Ethan war total verdutzt. Was war an seinen grün-braunen Augen denn so besonders? Vor allem, da der geringe grüne Anteil sich um die Pupille tummelte und der Rest braun war. Marcus kam auf ihn zu und legte die Hände an Ethans Hüften. „Ja... deine Augen...“, schnurrte er und küsste seinen Gegenüber, während er diesen noch näher an sich ran zog.
 

„Ich will euch ja ungern unterbrechen, aber ich habe noch was vergessen: Brandon hat mich auf dem Weg zu euch getroffen. Ich soll euch ausrichten, dass ihr mal im „Baking Sun“ vorbei schauen sollt. Er klang nicht gerade begeistert, eher geschockt.“ Marcus trennte sich augenblicklich von Ethan und seine Miene verfinsterte sich. „Das darf doch nicht wahr sein. Denkst du, Aram ist hier?“

„Ich wüsste nicht, warum er kommen sollte. In letzter Zeit sind nicht viele neue Vampire entstanden. Und du kennst Aram. Er kommt meistens erst dann, wenn er eine große Auswahl hat. Vielleicht hat Brandon einfach wieder mit jemandem Ärger angefangen.“
 

Marcus Sorgenfalte auf der Stirn verschwand langsam wieder und er versuchte sich zu entspannen, was ihm allerdings nicht ganz gelingen wollte.

„Wer ist Aram?“, fragte Ethan natürlich neugierig wie immer und bekam erstmal nur ein Seufzen von Marcus zu hören. „Aram... Aram ist der wahrscheinlich älteste noch lebende Vampir auf der Welt. Man erzählt, er habe sogar den Pharaonen im alten Ägypten schon als Vampir gedient. Ob das stimmt, weiß ich nicht. Aber ein so alter Vampir ist mächtiger als sich irgendjemand vorstellen kann. Und das ist er auf jeden Fall.“ Marcus war tief in Gedanken versunken und schaute praktisch durch Ethan durch.
 

Als Marcus nicht weiter erzählte, ergriff Isaac das Wort. „Es wird auch behauptet, er habe damals, als er zum Vampir geworden ist, seine Gefährtin umgebracht, indem er all ihr Blut trank. Damit hatte er schon als junger Vampir so viel Kraft, dass er sich als Anführer behauptet hat. Und diese Stellung hat er bis heute. Ungefähr alle 50 bis 100 Jahre kommt er von seinem Unterschlupf irgendwo im Osten und streift durch die Länder um sich die jüngsten Vampire anzuschauen. Einige von ihnen kann er so stark beeinflussen, dass sie ihre Gefährten verlassen und mit ihm ziehen. Damit baut er sich eine Verteidigung auf, um total unangreifbar zu sein.“
 

„Um jedoch Teil seines Gefolges zu werden, testet er die Vampire. Bei mir hat er es auch ausprobiert.“, fügte Marcus hinzu. „Ich glaube nicht, dass er da ist. Es ist einfach nicht die richtige Zeit. Ihr solltet euch aber trotzdem mal auf den Weg machen. Brandon wartet sicher schon. Und ich muss auch los.“ Marcus stimme Isaac zu und die drei verließen die kleine Wohnung wieder. Ethan ließ das Gespräch noch einmal Revue passieren und versuchte sich ein Bild von diesem Aram zu machen. Wie sollte er sich denn einen über 2000 Jahre alten Vampir vorstellen, der junge Kerle wie Ethan um sich herum versammelte und mit jedem Jahr stärker wurde? Auf diesen seltsamen Zeitgenossen wollte er lieber nicht stoßen. Draußen angekommen stieg Isaac in den Wagen und fuhr mit einem Handzeichen zum Abschied davon.
 

„Ich zeige dir ein anderes Mal, wie du dich schneller fortbewegst. Halte dich bitte wieder an mir fest, so geht es am schnellsten.“ „Muss das wirklich sein?“ Ethan graute es davor, wieder dieses Schwindelgefühl im Kopf zu haben, wenn sie stoppten. „Ja, es muss sein. Irgendwie habe ich ein schlechtes Gefühl. Los!“ So hatte Ethan Marcus bisher noch nicht erlebt. Er kannte die gefährliche, die spöttische, die wütende, die besorgte und die erotische Seite, aber das hier war viel intensiver. Marcus schien fast schon beängstigt zu sein, mit einer Mischung aus Wut und Verzweiflung. Ethan machte am besten, was ihm gesagt wurde. Kaum hatte er sich an Marcus geklammert, lief dieser schon los und die Umgebung verschwamm.
 

Nach ein paar Minuten stoppte Marcus wieder und Ethan hopste zwei, drei Schritte vorwärts, bis er stehen blieb und einige Zeit blinzelte, bevor er wieder einigermaßen normal schauen konnte. Vor sich erkannte er in etwa 100 Meter Entfernung wieder eine dieser Lagerhallen, nur dass dieses Mal groß die Wörter „Baking Sun“ als gelblich strahlendes Leuchtschild über der Tür hingen und von innen ein orangefarbenes Licht nach draußen schien. Außerdem dröhnten düstere Melodien und dunkle Bässe nach draußen. „Eine Diskothek??“, fragte Ethan ganz ungläubig. Er hatte sich bei dem Namen „Baking Sun“ zwar schon so etwas vorgestellt, aber dann doch eher in Form einer Bar.
 

Ein Blick zu Marcus verriet ihm, dass dieser bis zum Äußersten angespannt war und seinen Blick nicht mehr vom Eingang abwenden konnte.

Als Ethan auch einen Blick Richtung Tür warf, konnte er einige Gestalten auf sie zukommen sehen. Ganz vorne an erster Stelle ging ein großer Mann, der aussah, als wäre er Anfang 30. Er trug einen blutroten Mantel und hatte kurze schwarze Haare, die in alle Richtungen abstanden. Gefolgt von ca. einem Dutzend anderer Männer, die anscheinend eine Frau gefangen hielten. „Das ist Aram. Er hat Lilia, Brandon’s Gefährtin.“
 

~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~°~
 

Irgendwie bin ich ein bisschen unzufrieden mit dem Kapitel...

Das is irgendwie so viel Heck Meck... naja... jetzt bin ich wieder auf meiner Bahn

und ich sehe das Ziel schon vor mir :)

Ich versuche auch wieder schnell fertig zu sein.

Bis bald

Warum nur sind Vampire so nymphoman?

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  the-DreamChild
2010-12-26T23:32:59+00:00 27.12.2010 00:32
wollte nur sagen, dass ich deinen schreibstil und diese fanfic echt klasse finde.
du benutzt nicht viele worte und doch sind die sehr passend und genau

und bitte schreib noch ein paar zusatz kapitel oder so ;)
biiiiittteee
Von:  Shilou
2010-06-22T05:03:52+00:00 22.06.2010 07:03
Ö.Ö Endlich Feierabend!! ^^

Wollte eigentlich noch ein paar Kommis zu den anderen Kapis schreiben, bin aber einfach nicht mehr ans Internet, in der Arbeit, gekommen.
Daher, jetzt so was wie ein komplett Kommi :D

Mir ist ein kleiner Fehler im 4ten Kapi aufgefallen, als die beiden zu Isaac gehen. Da hast du zuerst geschrieben das sich Ethan auf den Sessel setzt und im nächsten Satz, das er auf dem Sofa hockt. >Fail< ^^

Ich finde deine Kapi Einteilung gut, jedes hat so sein Thema.
ABER ich finde du schreibst einfach zu viel, in zu wenig Sätzen. O__o
Da geht vieles unter.
Vielleicht liegt es an mir, aber das 3K ist i-wie komplett an mir vorbei gegangen, obwohl ich es gut fand >den Kampf und so< aber nach dem lesen hab ich es fast wieder vergessen.
Weil es meiner Meinung nach einfach ein bissl viel nach dem 2K war. ^^

Das 4te war etwas ruhiger. Da waren sie ja NUR bummeln XD
Bis auf den Teil als sie beim Kleiderladen raus kommen.
Ich fands voll toll, wie du das ungebremste Verlangen von Marcus dagestellt hast *Bauchkribbeln* :3

Im 5ten war Marcus voll gemein, erst geil machen und dann stehen lassen *ins Bett zieh und zwing weiter zu machen* XD

Das 6Kapi war sehr ... heftig, so vom Wandel her.
Ethan wird knall hart mitgenommen und mit Aphrodisiakum gequält.
Böser Aram ---- aber der verstehts zu quälen!! XD

Fand deine Idee mit den Fähigkeiten schön und natürlich auch das mit den Gefährten, voll süß Ö.Ö
Und dann natürlich noch der -Krönende Abschluss-
Hat mir gefallen das du, zum Ende, das volle Programm gemacht hast.XD

Ach da fällt mir ein ... eine Sache hat mich noch gestört ... und zwar das Wort POLOCH. Ich weiß das es schwer ist, gescheite Synonyme für bestimmte Körperteile oder Öffnungen XD zu finden aber POLOCH geht GARNICH ^^

Aber ansonsten war's toll, auch wie du die Empfindungen und Gefühle der Beiden beschrieben hast!! :D
Ich mag die beiden ja soooooooo XD
Marcus- groß, stark, ruhig und
Ethan- klein, süß und einfach nur zum knuddeln.
Hab sie schon richtig in mein Herz geschlossen.

Daher, falls du wirklich noch mal was über Sie schreibst, musst du mir unbedingt Bescheid sagen.

Hab ja schon am Anfang gedacht das Marcus seine "Gerätschaften" einsetzt und eine kleine Story dazu würd ich echt geil finden. :D

So ich glaub langsam, hab ich alles gesagt ... das ist echt Premiere, dass HIER, ist der längste Kommi den ich je zu i-was geschrieben habe. ;D

Hat aber auch wirklich Spaß gemacht deine Geschichte zu lesen.
Also, mach weiter so und lass noch viel von dir lesen.
LG Shilou :3

Von:  Shilou
2010-06-21T22:28:38+00:00 22.06.2010 00:28
Kapi 2 gelesen XD
Wo fang ich an ... also:
Rechtschreibung interessiert mich nicht wirklich, aber was mir aufgefallen ist: Bei dir sind an 2-3 Stellen die "" Anführungszeichen verrutscht.^^ (irritiert ein bissl beim lesen)

Jetzt zur Story ...
Ich war WIRKLICH überrascht, ich hab mich schon mental auf harten SM-Sex vorbereitet XD
Und dann war es eher Soft und hatte viel Story >positive nicht negative gemeint< :D

Beim 2 Kapitel ist relativbe viel passiert (2tes Treffen, Körperliche Aktionen XD und Ethan ist zum Vampier geworden)
Das hättest du auch locker auf 2 oder sogar 3 Kapitel verteilen können.

Mir macht es nichts aus wenn die Story zügig vorran geht, besser als wenn du Seiten lang unnötiges schreibst.
Dabei wird es nemlich meistens langweilig ;)

ABER ... bei Sex und Co. kannst du ruhig langsam machen XD
Ich weiß ich bin schlimm ... wie gesagt ich steh einfach auf YAOI!!
*Würd mich ja für schämen ... schaffs aber nie XD*

Also dann, auf zum nächste Kapi, freu :D
LG Shilou

Von:  Shilou
2010-06-21T20:14:27+00:00 21.06.2010 22:14
Hab grad das erste Kapitel gelesen .... und ...
ich finde es sehr vielverspechend. :D
Interessanter Anfang und dein Schreibstil gefällt mir auch!! ^^

Was ich gaaaaaaanz toll find und auch sehr drauf gespannt bin,
sind die nächsten Kapitel >vorallem weil sie Adult sind< XD
*Love Yaoi* und vor allem mit der Vorlage. >>Marcus "Spielzimmer"<<!!

Ich setz mich gleich in meienr nächsten Pause hin und les weiter.
Kanns kaum noch erwarten was jetzt passiert.
*Blut tropft jetzt schon aus der Nase* XD

Wirst bestimmt noch Kommis von mir bekommen, wenns mir gefällt ... und wahrscheinlich auch wenn nicht ;D
LG Shilou


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