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Neue Hoffnung??

von

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Wiedersehen

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Das Turnier beginnt

Hi!
 

Irritiert sah Goku dem Prinzen nach. Ehrlich gesagt hatte er gedacht, das sich etwas zwischen ihnen ändern würde, das das Eis endlich zerbrechen würde… hatten ihn seine Gefühle, seine Instinkte etwa so getäuscht? Nein bestimmt nicht, da war er sich sicher. Wahrscheinlich war wieder Vegetas ach so hoch gepriesener Stolz aufgeblüht. Dennoch, trotz des Wissens, das Vegetas Reaktion dessen Stolz zuzuschreiben war, fühlte Goku sich mehr als verletzt. >Warum bin ich bloß wieder ins Diesseits gekommen? Eigentlich wegen meiner Familie, zumindest dachte ich es, aber so ist es nicht. Tief in mir drinnen wusste ich, warum ich zurück wollte. Verdammt. Wieso er?> Resigniert senkte Goku seinen Kopf auf die Hände, die Ellenbogen waren wiederum auf seine Knie gestützt.

„Willst du nicht kämpfen?“

Erschrocken zuckte Goku zusammen und sein Kopf wandte sich in die Richtung, aus der die Stimme kam.

„Ja, eigentlich wohl, aber… ich brauch noch etwas Zeit für mich.“

„Die hast du nicht mehr, die Auslosungen fangen gleich an.“ Antwortet der schwarz haarige Krieger.

„Ich komme gleich. Geh ruhig schon mal vor, Tales.“

„Auf das du die Biege machst? Vegeta wird durchdrehen, wenn er wieder nicht seine Revanche bekommt.“

Sichtbar zuckte Son-Goku bei dem Klang des Namens des Prinzen zusammen. Verwundert zog Tales die Augenbrauen hoch. Er war nicht mit in den Umkleiden gewesen, sondern war später gekommen und hatte nur gesehen, das Goku fehlte, obwohl dieser eigentlich hätte bei den anderen Schwächlingen sein müssen.

„Kakarott. Was ist los? Du bist nicht bei deinen „Freunden“ draußen, sondern nackt in der Dusche, Vegeta pestet mich vor allen anderen draußen an, als ich mich nach dir erkundigt habe und du zuckst bei der Ernennung dessen Namens zusammen. Was ist zwischen euch vorgefallen?“

Wieso verwunderte Son-Goku Tales Schlussfolgerung nicht? Der Kerl hatte eine außerordentliche gute Beobachtungs- und Kombinationsgabe. Und wenn Vegeta schon seinen besten Freund so anging, war dieser wohl wirklich schlecht drauf, und der einzige Grund für solche Gereiztheit beim Vollblut war immer nur Son-Goku gewesen, also warum sollte es heute anders sein??

„Naja, es… nein. Er würde nur noch wütender werden, wenn ich es dir erzähle.“ „Die Tatsache, das ihr beide miteinander schlaft? Also wenn du glaubst, das ich nicht deinen Geruch an ihm gerochen habe und ich nicht in der Lage sein sollte, den Duft von Sex in der Luft wahrnehmen zu können, dann bist du wirklich mehr als naiv. Was mich nur interessiert ist, was dabei vorgefallen ist, das er so wütend ist.“

„Er wollte mich beißen.“, sagte Son-Goku kaum hörbar.

„Was wollte er?“, fragte sein Zwillingsbruder noch mal, da er hoffte, sich verhört zu haben, wobei er es bezweifelte, Saiyajinohren waren einfach zu empfindlich.

„Ich… keine Ahnung, ich hab seine Zähne an meinem Hals gespürt, da beim Übergang zur Schulter und dann hat er plötzlich aufgehört, mich losgelassen und ist tierisch wütend geworden.“ Bei der Antwort zeigte Goku auf die Stelle, an der Vegeta seine Zähne versenkt hatte.

„Hn.“ Diese Antwort wiederum war für Son-Goku die Bestätigung, das der andere seine Aussage verstanden hatte und anscheinend zu wissen schien, wieso Vegeta jetzt so wütend war. Er wandte dem stehenden Saiyajin den Kopf zu und versuchte in dessen Gesicht lesen zu können, aber wie Vegeta schien Tales ebenso gut mit Masken umgehen zu können, um seine wahren Gefühle verbergen zu können.

>Vegeta sieht ihn als sein Shellan? Zumindest seine Instinkte. Allerdings scheint da sein Stolz rechtzeitig eingeschritten zu sein, oder war es in Wirklichkeit die Angst, sich einem anderen mal irgendwann hingeben und Kakarott durch das Bindungsritual seine Vergangenheit präsentieren zu müssen? So eine Bindung hätte eh nicht funktionieren können, Kakarott ist Tod.<

Dachte Tales bei sich, antworten tat er allerdings so:

„Sein Stolz stand ihm mal wieder im Weg. Das was er machen wollte ist… ein Bestandteil unserer Kultur, von der du nichts weißt. Nur sehr wenige Saiyajin führen das Ritual durch, welches er beinahe begonnen hat. Mehr werde ich nicht dazu sagen, auf die Gefahr hin, das du mich die nächsten Stunden hin, die du noch auf diesem Planeten hast, mit Fragen Löchern wirst.“

„Nein, werde ich nicht. Beantworte mir nur eine Frage. Warum ist er dann so wütend geworden?“

„Du bist ein Unterklassekrieger, der bei der Geburt eine Kampfkraft von gerade einmal Zwei hatte und Vegeta ist unser Prinz. Er darf sich nicht auf diese Art mit einem Saiyajin der dritten Klasse vereinigen.“

„Du bist mein Zwillingsbruder, aber dennoch sein bester Freund, das kann er mit seinem Stolz vereinbaren?“, fragte Goku patzig und wütend.

„Meine Kampfkraft war wesentlich höher als deine, sogar höher als die von Radditz. Wenn man nach der Kampfkraft ausgeht, die ich zur Zeit unserer Geburt hatte, hätte ich ein Elitekrieger sein können. Deswegen wurde ich, im Gegensatz zu dir, nicht auf einen anderen Planeten geschickt, sondern bin in den Palast gekommen, wo ich als Ahstrux nohtrum, als persönlicher Leibwächter, des Prinzen ausgebildet wurde. Über die Jahre hat sich eben diese Freundschaft zwischen ihm und mir entwickelt.“

Über Son-Gokus Lippen glitt ein Seufzen und er senkte seinen Kopf wieder auf die Hände.

„Es hätte eh nichts gebracht, du bist tot, er hingegen lebt. Seine Entscheidung das Ritual zu beenden war zwar ziemlich grob durchgeführt aber richtig, für euch beide. Und jetzt steh endlich auf und benimm dich wieder wie ein Saiyajin.“

„Das hab ich doch noch nie getan.“

„Dann wird es höchste Zeit, das du damit anfängst, Bruder.“

Nach einigen weiteren Minuten folgte Son-Goku Tales Aufforderung und stand auf, nur um zu merken, das seine Kampfsachen zerrissen waren. Resigniert sah er auf die Stofffetzen zu seinen Füßen und stieß erneut ein Seufzen aus.

„Kannst du dich nicht nach Hause Teleportieren und dir nen neuen Kampfanzug anziehen?“, stellte Tales nach einer ausgiebigen Musterung von Kakarotts Körper die Frage.

„Ja, mir bleibt nichts anderes übrig.“ Und mit diesen Worten legte Goku Zeige- und Mittelfinger an seine Stirn und war aus dem Duschraum verschwunden, wo er einen grübelnden Tales zurück ließ.

>Der Kerl, echt, der bringt mich wirklich noch einmal um meinen Verstand. Hmpf, Vegeta, was hast du nur wieder angestellt…<

Mit diesem letzten Gedanken machte sich Tales auf den Weg zu einem Grundstück beim Stadion, wo die anderen sich bereits befanden, um sich für die anstehenden Kämpfe qualifizieren zu können.

Schnell hatte Tales seinen Prinzen ausfindig gemacht und ihn unter lauten geschnauze von eben diesem und den fragenden Blicken der Mitglieder der Gruppe Z am Arm gepackt und ein gutes Stück bei Seite gezogen.

„SAG MAL HAKT`S BEI DIR??? WAS SOLL DENN DER SCHEIß??“ Fing Vegeta auch sofort wieder an, als Tales ihn los ließ.

„DAS kann ich dich gerade selbst fragen, VERDAMMT!! Was hast du dir bei der ganzen Sache vorhin eigentlich gedacht, hmmmh?? Nichts hab ich recht?“

„Du wagst es mich anzuschreien???“, fragte der Prinz nicht weniger leise.

„Tu mir den Gefallen und beantworte eine Frage nicht mit einer Gegenfrage, Vegeta.“

„Wovon zum Teufel noch mal redest du überhaupt?“

„WOVON ICH REDE?? DAS FRAGST DU NOCH?? Von der beinahe entstandenen Bindung mit Kakarott, DAVON REDE ICH!!!“, es wurde Tales langsam aber sicher zu Bunt, gut durch die Aktion mit dem Wegzerren hatte er Vegetas Wutpegel auf 200 gebracht und er brauchte sich auch nicht zu Wundern, das dieser ihn dafür in voller Lautstärke anbrüllte, nur das sich Vegeta jetzt Quer stellte und ihn als blöd dastehen ließ, das ging selbst Tales zu weit.

Ein von einer Sekunde zur anderen erbleichter Vegeta ließ Tales allerdings darauf tippen, das dieser wirklich nicht mit einer solchen Frage gerechnet hatte.

„Wo… Woher weißt du davon?“

„Ich kann eins und eins zusammen zählen. Ich… Hör mal Vegeta, woher solltest du sonst deinen Schweif wieder haben, wieso sollte dein Duft auf Kakarotts Haut sein und die ganze Stadiondusche nach Sex riechen, mmmh? Kakarott hat nichts gesagt, er hat nur meine Schlüsse, die ich aus der ganzen Situation gezogen habe, bejaht oder verneint.“

„…“

„Du hast das richtige getan, indem du ihn nicht gebissen hast. Hoffe ich zumindest.“

„Was soll das heißen!?“

„Lass es mich mal so sagen, ich hab so ein komisches Gefühl, was die ganze Sache mit dem Turnier angeht.“

„Was hat das mit meiner Schwäche zu tun, das ich Kakarott an mich Binden wollte?“

„Naja, nur weil dein Geist noch nicht einsehen will, das du für meinen kleinen Bruder was empfindest, wissen es deine Instinkte ganz genau. Und du weißt, wie ein Saiyajin reagieren kann, wenn etwas mit demjenigen passiert, den man sich als Partner auserwählt hat.“

„Ich hab meine Instinkte unter Kontrolle. Wenn nicht, hätte ich ihn in der Dusch zu meinem Eigen gemacht, aber ich habs nicht, weil ich mich unter Kontrolle hab!!!!“

„Fragt sich, wie lange noch.“

Gerade noch rechtzeitig konnte Tales einer Faust ausweichen, welche auf sein Kinn zuschoss. Geschickt wich er auch den folgenden Schlägen und Tritten aus,

zu seinem Glück verließ Vegeta meistens die Kontrolle, wenn er wütend war, und

genau das konnte Tales für sich nutzen. Schnell duckte er sich unter einer

erneuten Angriffswelle hindurch, tauchte hinter seinem besten Freund auf,

schlang die Arme um diesen und hielt ihn so in einer Art Zwangsjacke fest. Wie

zur Salzsäule erstarrt rührte Vegeta plötzlich keinen Muskel mehr, stattdessen

musste er wegen dem aufkommenden Schwindel die Augen schließen.

Tales hatte seine Zähne in die rechte Schulter des kleineren Saiyajin gerammt,

ein Verhalten, was dazu führte, das sich der Körper des anderen völlig versteifte

und einen weiteren Angriff wirksam verhinderte. Langsam, nach einiger Zeit, zog

Tales wieder seine Zähne aus dem Fleisch, sie hatten Abdrücke hinterlassen,

allerdings nicht die zarte Haut des Prinzen verletzt.

Dieser seufzte erleichtert auf, als sich sein Köper wieder bewegen und

entspannen konnte. Ebenso langsam, wie er die Zähne heraus gezogen hatte,

ließ Tales auch den Prinzen los, er konnte mit Sicherheit sagen, das dieser ihn

nicht noch mal angreifen würde.

„Ich meine nur, wenn du die Kontrolle verlierst und Kakarott doch markieren

solltest, dann wüsste ich nicht was passieren sollte, immerhin ist er Tod und darf

nur für einen Tag auf die Erde zurück… Ein gebundener Saiyajin kann ohne

seinen Partner nicht überleben.“

„Ich weiß es nicht.“, antwortete Vegeta leise und kleinlaut. Er wusste ja, das er

sich da in eine ziemliche Scheiße reingeritten hatte, durch die Aktion mit

Kakarott zu schlafen, welchen er beinahe durch einen Bindungsbiss zu seinem

Eigen gemacht hätte, aber es ging nicht anders, er hatte so gehandelt, weil . . .

ja, weil es seine Instinkte ihm „befohlen“ hatten.

Und ebenso wusste er, dass Tales mit seinen Aussagen recht hatte. Einer von

ihnen beiden, ob Kakarott oder er, oder gar beide, würden daran zu Grunde

gehen, wenn die Bindung richtig begonnen und vervollständigt worden wäre, und

einer der beiden Partner tot war und der andere lebte.

Weitere Gedanken konnte sich keiner der beiden Saiyajin mehr machen, da sich Son-Goku, bekleidet mit einem neuen Kampfanzug, zu ihnen teleportierte.

Als Son-Goku seinen Blick zu Vegeta und Tales schweifen ließ, verschränkte sein Zwillingsruder die Arme vor der Brust, blickte noch einmal zu Vegeta und ging an Goku vorbei, ließ die beiden einfach dort stehen.

Auch die verwunderten Blicke der Z-Krieger schienen ihn nicht zu stören, denn auch an ihnen ging er vorbei, bis er an der Wand eines der Stadien-Gebäuden ankam und sich mit dem Rücken dagegen lehnte und die Augen schloss. Die schwächlichen Menschen konnten ihm gestohlen bleiben, ebenso interessierte ihn auch dieser ganze Quatsch von wegen Turnier nichts, der einzige Grund der ihn hier festhielt war seine Vorahnung, das irgendetwas passieren würde und zwar schon sehr bald.

Um etwas zu sagen öffnete Goku seinen Mund, wurde aber schon von Vegeta unterbrochen, der nicht gerade freundlich sagte:

„Lass es einfach stecken, Kakarott.“

Und ebenso wie Tales zuvor, ging auch Vegeta an ihm vorbei, stellte sich alleine, in einem guten Abstand zu den restlichen Kämpfern hin und verschränkte ebenfalls die Arme vor der Brust.

Kopf schüttelnd ging Son-Goku nun zu seinen Freunden, die ihn fragend ansahen. Sie wollten wissen, was das alles hier sollte. Erst verschwanden Son-Goku und Vegeta in den Gemeinschaftsduschen der Männer-Umkleiden, veranstalteten dort irgendetwas, wodurch die Wände bebten und Risse bekamen, dann tauchte Vegeta nach einiger Zeit alleine auf, reagierte extrem gereizt auf Tales` Versuch mit ihm in ein Gespräch zu kommen, dann verschwand Tales in den Umkleiden, kam wieder heraus, zog Vegeta von ihnen weg, es kam zu einem Streit, dann tauchte Son-Goku wieder auf und es herrschte Eiszeit zwischen den drei Saiyajin? Was wurde hier verdammt noch mal gespielt?

„Vater, was ist hier los?“, fragte Son-Gohan nach einigen Momenten des Schweigens seinen Vater, dessen Augen an Tales zu kleben schienen. Doch zu seinem und dem Leidwesen der anderen kam keine Antwort, Son-Goku schien zu tief in Gedanken versunken zu sein. Erst ein zweites, dringenderes Ansprechen schien diesen aus seiner Trance zu reißen.

„Was… Entschuldige, Son-Gohan. Was hast du gesagt??“

„Ich fragte dich, was da zwischen euch vorgefallen ist.“

„Nur eine kleine Meinungsverschiedenheit, mehr nicht.“

Seine Unsicherheit versteckte Goku hinter eine seiner vielen Masken, was bewirkte, das sich ein fröhliches, aber falsches Lächeln auf seinem Gesicht breit machte. Und wie so oft schien es keinem aus der Gruppe aufzufallen, außer den beiden zu schauenden Saiyajins, die sich daraufhin ihre eigene Meinung bildeten. Son-Goku war wieder einmal froh, das seine „Freunde“ diejenigen waren die Naivität und Leichtgläubigkeit gepachtet zu haben schienen, denn er hatte oft genug seine wahren Gefühle hinter solch einem Lächeln und Grinsen versteckt. Manchmal glaubte er, er könne mit seinen Masken genauso gut umgehen, wie Vegeta. Doch eben dieser schien hinter Gokus Maskerade sehen zu können, was den älteren Saiyajin irgendwie verwirrte.

Vegeta war zwar ein Kampfkollege, aber kein Freund im eigentlichen Sinne, und dieser schien seine wahren Gefühle erkennen zu können, seine Freunde aber schienen Blind gegenüber dieser Sache zu sein.

Son-Goku fragte sich nicht schon das erste Mal, ob man solche Leute dann als Freunde bezeichnen konnte. Er war der Meinung, dass echte Freunde die Launen und Gefühle von einem befreundeten Menschen erkennen und dementsprechend handeln sollten. Aber in der Gruppe Z war das noch nie vorgekommen.

Ein Seufzen glitt über seine Lippen. Etwas schien hier ganz und gar schief zu laufen. Und erneut wanderte ein Blick zu Tales und von diesem zum Prinzen, welcher ihn aus seinen schwarzen Opalen zu beobachten schien.

Durch den Blick hatte Son-Goku das Gefühl, Vegeta könne in seine Seele blicken und jeden seiner Gedanken lesen. Das machte ihm Angst, weshalb er den Blick unterbrach und zu Boden schaute.

„Weiß jemand, wie es hier jetzt weiter gehen soll?“

Auf die Frage hin hob der Saiyajin dann doch wieder die Augen und schaute auf Krillin, der sich suchend umwand.

Scheinbar wusste keiner was jetzt alles gemacht werden sollte um die Kämpfer aus zu losen, die im Ring gegeneinander kämpfen sollten, denn es entstand ein einstimmiges gemurmeltes nein oder die Köpfe wurden geschüttelt.

Aufmerksamkeit wurde dann aber nach einiger Zeit geweckt, als einige Helfer eine seltsam aussehende Maschine an die Seite des Platzes trugen auf dem sich alle Teilnehmer versammelt hatten.

Die Kämpfer der Gruppe Z runzelten alle Fragend die Stirn und auch Vegeta und Tales schienen irritiert zu sein. Allerdings hakten sie das wieder als „seltsame Vorkommnisse auf dem Planeten Erde“ ab.

Ein weiterer Mann, der dem Aussehen nach ziemlich alt zu sein schien, betrat den Platz und rief, es sollen sich alle Kinder bei ihm ohne großen Lärm und Radau versammeln um dann zum Stadion gehen und sich dort für die kommenden Kämpfe aufwärmen zu können.

Nachdem die Kinder verschwunden waren positionierte sich ein kleiner dicker Mann neben der seltsamen Maschine und erklärte das dies ein Schlagkraftmesser sei und dazu diene, die Kämpfer für die Hauptkampfrunden auszulosen, da die Vorrundenkämpfe abgeschafft worden waren. Als Vorzeigemodell kündigte er Mr. Satan an, welcher durch lautes Jubeln und Applaudieren der umherstehenden Menschen begrüßt wurde.

Nach dem Schlag auf die große runde Schlagfläche zeigte die Maschine eine Punktzahl von 137 an. Die umherstehenden Menschen waren begeistert, aber gleichzeitig auch nervös, da sie glaubten, Mr. Satans Punkte könnte kein anderer erreichen.

So war es auch bei den ersten, die sich versuchten, bis C 18 an der Reihe kam und eine Punktezahl von 774 erreichte. Die Menschen waren total verwundert und entsetzt, Krillin meckerte seine Frau an, sie hätte weniger fest zu hauen sollen.

Der kleine dicke Mann ließ etwas an dem Schlagkraftmesser „reparieren“ und dann C 18 noch einmal schlagen, wonach eine Punktezahl von 203 heraus kam. Auch bei allen anderen der Gruppe Z hielten sich die Werte in der Höhe, und Vegeta hielt sich erst recht nicht zurück und zerstörte den Schlagkraftmesser mit einem einzigen Faustschlag.

In der Gruppe Z legte sich allgemeine Ernüchterung nieder, aufgrund von Vegetas Verhaltens, während Tales das Schadenfrohe Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekam. Son-Gohan sagte nur:

„Vegeta hat wohl mal wieder schlechte Laune!“

„Ihr kennt ihn doch, also Schwamm drüber. Aber da es bestimmt eine Zeit dauern wird, um so ein neues Ding zu beschaffen können wir doch bei Trunks und Son-Goten gucken, die Junioren-Kämpfe sind bestimmt schon angefangen.“ ,plauderte Son-Goku heraus, während sich die anderen wieder einmal fragten, wie eine einzelne Person immer über solche Aufreger wie gerade eben hinwegsehen konnte.

Allerdings nickten sie alle zustimmend, da auch von ihnen keiner wusste, was sie jetzt die ganze Zeit über machen sollten und das mit dem Schlagkraftmesser schien wirklich noch ne halbe Ewigkeit zu dauern.

“Toll!! Vegeta, Tales kommt ihr auch mit?“, fragte Son-Goku erfreut und übermütig die beiden Saiyajin.

“Von mir aus. Hier passiert ja eh nichts mehr. Und so was schimpft sich Qualitätsprodukt.“

“Da stimme ich ihm zu. Mit anderen Worten, ich bin dabei.“, gab auch Tales sein Einverständnis und zusammen gingen sie zu dem Stadion in dem die Juniorenkämpfe ausgetragen wurden.

Son-Goku und Krillin stellen sich direkt an das Absperrungsgitter, dahinter fanden sich Piccolo und C 18 ein und in einigem Abstand dann Vegeta und Tales. Trotz dieses Abstandes hatten alle einen guten Blick auf den Kampfplatz, wo gerade der Stadionsprecher stand und einen Film ankündigte, der den Sieg Mr. Satans über Cell dokumentierte und zeigte. Ein riesiges Zeppelin schwebte langsam über das Stadion und unter diesem Fluggerät befand sich ein riesiger Bildschirm, auf dem schon nach kurzer Zeit ein Film abgespielt wurde, welcher als Z-Kämpfer verkleidete Menschen/Schauspieler in von nachgespielten und verfälschten Szenen des Kampfes gegen Cell zeigte.

Die Szenen versetzten die Menschen in eine Art Freudentaumel, da sie somit ihren Held befeiern konnten, da dieser ja angeblich, und nun auch laut Film, Cell besiegt hatte.

Krillin und Son-Goku nahmen diesen Film relativ gelassen und lobten die gut nachgestellten Marionetten, während sich Vegeta, Piccolo und Tales doch ziemlich zügeln mussten, um nicht Mr. Satan und jeden der Filmproduzenten einen Einlauf zu verpassen. C 18 war in dieser Situation keine Reaktion auf den Film anzusehen.

„Die Figuren sind uns aber echt sehr nahe gekommen, findet ihr nicht auch?“ Son-Goku blickte jeden einzelnen fragend ins Gesicht. Er fand diesen Film jetzt nicht so schlecht, die Marionetten waren seiner Meinung nach wahrheitsgetreu nachgebaut worden und das Ende, na ja, von Mr. Satan und den Menschen konnte auch er nichts anderes verlangen als so etwas. Allerdings zeigten ihm die vernichtenden Blicke von Vegeta, Tales und Piccolo, das die drei wirklich nicht, nicht im Geringsten, mit ihm einer Meinung waren.

Seufzend wandte er seinen Kopf wieder nach vorne auf den Ring in der Mitte der Arena. Das Zeppelin flog wieder aus dem Stadion heraus und der Stadionsprecher kündigte den ersten Kampf unter den Junioren an. Sie alle erwarteten sich nicht viel von den Kämpfen. Die ersten Kämpfe waren auch dementsprechend wenig begeisternd für die Mitglieder der Gruppe Z, erst als Son-Goten den Ringe betrat und seinen Gegner mit einem Schlag auf die Matte schickte, kam etwas Interesse bei ihnen durch. Nach einigen Kämpfen kamen dann schließlich auch Son-Gohan und Videl zu ihnen, die Helfer hatten es anscheinend geschafft einen neuen Schlagkraftmesser zu organisieren. Diese hielt sich aber recht gering, bis Goten und Trunks im Finale gegeneinander kämpften und Trunks Son-Goten zwang sich in einen Super-Saiyajin zu verwandeln. Alle außer Vegeta und Son-Gohan waren dementsprechend überrascht und verwundert.

„Wow! So jung und schon ein Super-Saiyajin? Das hätte ich jetzt echt nicht erwartet.“ wunderte sich Son-Goku, doch im nächsten Moment wurde er von hinten durch Vegeta angeschnauzt:

„Das war unfair und gemein, Kakarott! Wir hatten abgemacht uns hier nicht in Supersaiyajin zu verwandeln!“

„Was machst du mich so von der Seite an? Ich kann am wenigsten dafür, was da gerade abgeht.“

„Oh verdammt Son-Goten du Idiot. Das sollten wir doch nicht machen!“ murmelte Son-Gohan in seinen nicht vorhandenen Bart.

„Sag mal was seit ihr eigentlich für welche, häh?“, fragte Videl aufgebracht. „Was kennt ihr in eurer Familie eigentlich noch für Tricks?“

„Wir??… Naja… hehe… wir sind ganz normale Leute, weißt du?!“ versuchte Son-Gohan sie zu überzeugen.

„Ganz normal? Nunja, vielleicht ein bisschen normaler als die meisten.“

Im Ring ging die gleiche Diskussion los, wie sie schon oben zwischen ihren Vätern stattgefunden hatte. Trunks ließ es dann dabei bleiben und kämpfte den Rest des Kampfes ohne seinen rechten Arm. Als es dann doch durch einen Angriff von Son-Goten ziemlich brenzlig wurde musste sich auch Trunks in einen Supersaiyajin verwandeln und schickte Son-Goten mit einem Ki-Blast aus dem Ring in die Zuschauertribüne und siegte somit.

Auf der obersten Tribüne triumphierte Vegeta, während Goku doch etwas enttäuscht war. Videl in dessen vielen beinahe die Augen aus dem Kopf. Unter ihnen im Ring schienen die Jungs einmal mehr zu diskutieren, doch die Mitglieder der Gruppe Z waren zu sehr mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt, um das zu registrieren. Erst als der Stadionsprecher den Ring betrat und sprach, das gegen den Sieger des Juniorenfinales jetzt als Belohnung Mr. Satan kämpfen würde, wurde wieder ihre Aufmerksamkeit geweckt.

„Hah! Gegen Mr. Satan! Trunks wird ihn in die Mangel nehmen.“, freute sich Krillin.

„Nach dem Kampf können sie die Stadt wieder umbenennen.“, grinste Vegeta.

„Hoffentlich nimmt er ihn nicht so hart ran, ich wollte doch im Finale gegen ihn kämpfen…“, murmelte Tales, als einziger scheinbar nicht von der Euphorie der anderen angesteckt. Und wieder einmal war es Videl, die glaubte sich bei denen verhört zu haben.

„Ich denke wir können auch gehen, oder? Ich meine, wir wissen eh wie der Kampf ausgeht und ich habe ziemlichen Hunger, ihr nicht??“, schlug Son-Goku nach einigen wenigen Minuten vor.

Ihm wehte Einstimmigkeit entgegen und so marschierten sie los, nur aufgehalten von Videls Stimme, die völlig irritiert war.

„Wieso geht ihr jetzt? Soweit ich es mitbekommen habe kämpft dort unten ein Freund von euch und sein Gegner ist kein geringerer als der Champion Mr. Satan.“

Sie blieben zwar stehen, aber der einzige der sich umdrehte war Tales, der sie mit einem mitleidigen Blick ansah.

„Kleines, dein sogenannter Champion wird durch unseren „Freund“ auf die Matte geschickt und kann anschließend, wenn er Glück hat, noch zu Gott beten, wenn er nur im Krankenhaus landet, verstanden?“

Die Tonlage und der Blick brachten Videl dazu, nichts auf diese Aussage hin zu erwidern. Der Kerl war ihr unheimlich. Der einzige der bei ihr blieb um den Kampf zu verfolgen war Son-Gohan, der Rest machte sich auf den Weg um sich etwas Essbares zu organisieren.

Sie fanden relativ schnell in Restaurant, in dem Kämpfer nichts zahlen mussten. Da drei reinrassige Saiyajin anwesend waren wurde die Speisekarte dreimal vor und zurück bestellt, sehr zum Erstaunen der Diener, Köche und Gäste. In der Zeit bis zum Servieren schauten sie sich im Raum um, musterten die anderen Kämpfer, die sich anscheinend auch qualifiziert hatten.

„Hoffentlich schmeckt das Essen besser, als die ganze Aufmachung und Organisation es hergibt.“

„Ich glaube schon, Tales. Die letzten Jahre hat das Essen hier immer vorzüglich geschmeckt.“ ,antwortet Son-Goku ihm.

„Die letzten Jahre?? Nunja, erkläre mir lieber mal warum ein Toter Nahrung zu sich nehmen muss.“

„Naja, die letzten Male in denen wir an solchen Turnieren teilgenommen haben. Das letzte war als Piccolo und ich gegeneinander gekämpft haben, ein paar Jahre bevor Radditz auf die Erde kam. Es ist egal ob man was isst oder nicht wenn man im Jenseits ist. Und da essen eines meiner liebsten Hobbys ist, mache ich es auch jetzt noch.“

„Die armen Menschen. Haste bestimmt jedes mal gewonnen. Und so ein Namekianer ist ja auch nicht der beste Gegner.“

„An deiner Stelle würde ich deine große Klappe halten, Saiyajin. Son-Goku hat nur mit äußerster Mühe und viel Glück gewonnen.“ keifte Piccolo ihn an.

„Er hatte auch schließlich nur eine Kampfkraft von zwei als Neugeborener, da ist es nicht verwunderlich, dass er sich anstrengen musste.“ ,antwortete Vegeta überheblich grinsend.

„Können wir heute mal unsere Streitereien lassen?? Ich wollte meinen einzigen Tag im Diesseits genießen.“

„Das hast du doch wohl schon in der Dusche vorhin getan, oder irre ich mich da, Bruder?“

Vegeta verschluckte sich an dem Schluck Wasser, den er gerade trinken wollte, Son-Goku fiel die Kinnlade herunter und ein verdächtiger Rotschimmer zierte seine Wangenpartie.

Interessiert schauten die Anwesenden zwischen den Saiyajins hin und her. Irgendwas wurde ihnen doch verheimlicht, oder nicht?

„Halt mal für fünf Minuten dein Schandmaul, bevor ich noch die Geduld verliere.“ ,presste Vegeta zwischen den Zähnen hervor, nachdem er sich etwas von der Situation erholt hatte.

„Was denn, darf man seinen Bruder nicht mal necken?“

„Es gibt Dinge, die Menschen und andere nichts angehen, verstanden?“

„Wenn du meinst.“

„Hast du verstanden??“

„Ja hab ich. Mein Gott, so gut war es dann wohl doch nicht, bei deiner Laune.“

Schneller als er reagieren konnte hatte Vegeta ihn am Hinterkopf gepackt und mit dem Gesicht voran auf den Tisch geknallt. Tales entwich dabei nur ein leises "aua", der Tisch hingegen zerbrach in zwei Teile.

Entsetzt waren nun alle Blicke der Gäste und Diener auf sie gerichtet.

„Na toll, das man mit euch auch nirgendwo hin gehen kann ohne aufzufallen.“ , beschwerte sich Piccolo.

„Das ist bei deiner Hautfarbe sowieso nicht schwer, Grünling.“ ,wurde er nun von Vegeta angeschnauzt.

„Musst du immer so überreagieren??", fragte Tales schnippisch.

„Wie gesagt, wenn du deine Klappe nicht halten kannst, wird beim nächsten mal was bei dir brechen und nicht nur der Tisch, ok?“

„Jaha. Trotzdem habe ich recht.“

„Du musst auch immer das letzte Wort haben…“

„Jep, deshalb verstehen wir uns auch so gut.“ ,verschmitzt lächelte Tales Vegeta an, der nur Augen verdrehend den Kopf schüttelte und aufstand um sich an einen anderen, noch heilen Tisch zu setzten.
 


 


 

So, das wars für dieses Kapi.

Falls in dem Stück mit dem Turnier Fehler oder Lücken sind, dann bitte ich diese zu entschuldigen, hab die ganze Szene aus meinem Gedächtnis heraus geschrieben...
 

Viele Grüße
 

PS. Im nächsten Kapi kommen Gokus Erinnerungen an seine Hitze.

Erinnerungen

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Seltsame Begegnung

KAPITEL 8

SELTSAME BEGEGNUNG
 

Seine Aufmerksamkeit wurde aber schnell von Vegeta weg auf die Diener gelenkt, welche Unmengen an Essen zu ihnen an den Tisch brachten. Sofort begannen die drei Saiyajins das Essen in sich hineinzuschlingen, ungeachtet der Blicke von Gästen und Dienerschaft.

Piccolo verzog nur angewidert das Gesicht und sagte nach einigen Minuten:

„Hört auf euch so vollzustopfen, sonst seit ihr im Ring nachher zu träge!“

Doch auch dieser Einwand schien die drei nicht davon abzuhalten, sich das Essen weiter reinzuschaufeln. Das einzige, was eine Pause einbrachte, war das Auftauchen von Videl und Son-Gohan, die sich zu ihnen gesellten. Mit vollem Mund erkundigte sich Son-Goku nach dem Ausgang des Kampfes zwischen Trunks und Mr. Satan, worauf Son-Gohan nur schulterzuckend antwortete:

„Trunks hat den Kampf gewonnen.“

„Das war von vornherein klar“, antwortet Tales darauf, während Vegeta nur ein leichtes Grinsen zeigte.

„Son-Gohan, willst du nicht auch etwas essen?? Das Essen hier ist wirklich vorzüglich.“

„Ja klar, Vater, wenn wir schon einmal hier sind. Möchtest du auch etwas, Videl??“

Mit angewidertem Gesicht sah sie auf die drei Reinblüter und sagte nur:

„Nein, wenn ich denen zusehen muss, vergeht mir der Appetit. Wie können die überhaupt so viel essen?“

„Tja, das frage ich mich bei den Saiyajin schon lange“, redete Krillin dazwischen.

„Was sind denn bitte Saiyajin??“

„Ja, Krillin, was sind Saiyajin?“, fragte Son-Gohan leicht wütend. Musste echt nicht sein, dass Videl auch noch erfuhr, dass er ein halber Alien war.

„Saiyajin?? Weiß nicht... ein Wort, das mir gerade so einfiel, denke ich mal... heheh, also nichts Besonderes.“

„Ja, der Glatzkopf, da denk ich auch manchmal, dass er sein Gehirn zum Frühstück isst. Nicht so helle, der Kleine“, mischte sich jetzt auch Tales ein. Auch als ihn ein böser Blick von Krillin traf, verschwand das Grinsen nicht aus dem Gesicht des großen Saiyajin.

Nach weiteren Minuten waren endlich alle gesättigt und verließen das Restaurant, um sich zu den Gebäuden zu begeben, in denen die Kämpfer auf die Auslosung warten sollten. Auf halber Strecke kamen ihnen zwei Männer entgegen, die Son-Goku zu kennen schienen, doch keiner der Anwesenden hatte eine Ahnung wer diese beiden Unbekannten Männer waren. Nach einigen kurzen Wortwechseln gingen die Männer wieder ihrer Wege und ließen eine verwirrte Gruppe Z zurück.

„Wer waren diese Männer, Son-Goku?“, fragte Piccolo. Ihm gefiel das Auftauchen der beiden nicht, genauso ging es Vegeta und Tales.

Son-Goku zuckte mit den Schultern.

„Nein, ich kannte die beiden nicht. Ich habe sie noch nie in meinem Leben gesehen. Aber das, was ich jetzt weiß, ist, dass wir das Turnier nicht so leicht gewinnen werden, wie wir gedacht haben.“

Zustimmendes Gemurmel ertönte und nach kurzer Zeit gingen sie grübelnd über den seltsamen Zwischenfall weiter in Richtung der Gebäude.

In dem Ring angekommen, in dem die Auslosung stattfinden sollte, blickte sich Son-Goku aufmerksam um, um die anderen Kämpfer einzuschätzen, welche sich ebenfalls qualifiziert hatten. Außer den beiden seltsamen Fremden kamen ihm keine anderen gefährlich vor. Nur irritierte ihn ein Kämpfer, welcher ziemliche Gleichgewichtsstörungen zu haben schien, und zwei muskelbepackte Männer, die

recht grimmig dreinschauten.

»Himmel, jetzt melden sich auch schon Krieger mit Alkoholproblemen hier an. Aber außer den Unbekannten von vorhin scheint uns keiner hier das Wasser reichen zu können. Und bei den beiden Muskelprotzen hoffe ich mal, dass die ruhig bleiben.«

„Mir gefallen diese beiden Kerle nicht. Man kann sie nicht einschätzen. Irgendetwas ist hier faul.“

„Das sagst du schon, seit wir hier angekommen sind, Tales. Aber du hast recht, irgendwas haben die beiden zu verbergen... Solange sie sich nicht in den Kampf zwischen Kakarott und mir einmischen, ist es mir scheißegal, was diese Typen hier wollen.“

Bevor sie sich noch weitere Gedanken machen konnten, betrat der Stadionsprecher den Ring und begann mit der Auslosung der Kämpfe. Jeder wurde aufgerufen und musste nach vorne treten, um eine Nummer zu ziehen. Nach dieser Prozedur standen die Kampfpaarungen fest:
 

1. Krillin gegen Punta

2. Piccolo gegen Shin

3. Videl gegen Spopowitsch

4. Tales gegen Jamuh

5. Son-Gohan gegen Kibito

6. Mightymask gegen Heron

7. Vegeta gegen Son-Goku

8. Schaudeu gegen Pumbkin

9. C18 gegen Mr. Satan

10. Killer gegen Lekter

11. Schönling gegen Egielf

12. Shuzu gegen Onerut
 

Der Kampf von Krillin gegen Punta war recht schnell beendet; nach drei Schlägen und Tritten war der Riese nicht mehr aufgestanden und wurde vom Ring getragen.

Als zweites musste Piccolo gegen den mysteriösen Shin antreten. Es dauerte eine ganze Weile, in der nichts passierte – die Zuschauer begannen schon, sich aufzuregen – bis Piccolo plötzlich aufgab und den Ring verließ, ohne überhaupt gekämpft zu haben. Son-Goku, Tales und Vegeta, vor allem jedoch Son-Gohan, waren darüber sehr verwundert, da sie Piccolo nur als unbeugsamen Kämpfer kannten, der einen Kampf nicht freiwillig aufgab. Shin hingegen betrat selbstsicher wie zuvor den Warteraum und wurde mit einer Mischung aus Verwirrung, Unsicherheit und Wut angestarrt.

„Son-Gohan, ich rate dir, mehr als vorsichtig zu sein, wenn du gegen diesen Kibito kämpfst. Ich weiß nicht, was Piccolo geritten hat aufzuhören, doch meiner Meinung nach würde er so was nicht machen, wenn dieser Shin nicht gefährlich wäre“, riet Son-Goku seinem Sohn.

Irgendwie hatte er nämlich ein seltsames Gefühl in der Magengegend und begann Tales langsam dessen Vorahnung zu glauben.

„Ja, du hast recht, Vater, ich werde aufpassen. Aber zuerst muss Videl gegen diesen Muskelmann da kämpfen.“

Indem betraten Videl und Spopowitsch den Ring und gingen aufeinander los. Erst sah es so aus, als wenn Videl gewinnen würde, doch schnell wurde den Z-Kämpfern klar, dass dieser Mann dort im Ring seine Kraft zurück hielt und noch nicht Ernst machte. Eine Schrecksekunde gab es, als Videl zu stark zuschlug und Spopowitsch das Genick brach, dieser aber zwei Minuten später wieder auf den Beinen stand und den Kampf richtig begann. Er verprügelte Videl nach Strich und Faden, und erst, als der Schiedsrichter den Kampf abbrach, konnte Videl auf die

Krankenstation gebracht werden. Son-Gohan machte sich sofort auf den Weg zu Meister Quitte, um eine magische Bohne zu holen.

Dann musste Tales gegen den anderen Mann kämpfen. Auch er hatte einige Probleme, denn sie hatten ja eigentlich abgemacht, sich nicht in Super-Saiyajins zu verwandeln. Doch anders kam er nicht so recht gegen diesen Jamuh an. Voller Entsetzen sahen Son-Goku und Krillin diesen Kampf, während Vegeta fieberhaft überlegte, wer diese komischen Leute waren, warum sie auf dem Turnier waren und woher sie eine solche Kraft besaßen.

Durch die Kräfte, die in dem Ring durch die Kämpfer tobten, begannen die umliegenden Gebäude Risse zu bekommen, die Erde bebte immer dann, wenn die Körper er beiden gegeneinander prallten. Zwar bekamen die Zuschauer eine Show geboten, die sie nicht wieder vergessen würden, dennoch gerieten viele auf Grund der Beben und Risse in Panik und verließen das Stadion. Jamuh hielt sich nicht zurück und auch Tales konnte es nicht mehr, seine Kampfinstinkte gewannen die Oberhand über sein Denken und er nahm den Menschen ebenso wie das Stadion nach allen Regeln der Saiyajinkunst auseinander. Nach einer richtig heftigen Attacke stand nur noch Tales schwer atmend in der Mitte des zerstörten Rings. Shin und Kibito tauschten wissende Blicke aus, während auf Vegetas Lippen ein Grinsen erschien, welches seine Erleichterung darüber, dass Tales den Kampf gewonnen hatte, überspielte. Son-Goku und Krillin wechselten zwischen Erleichterung und Wut hin und her, denn Tales hatte nicht nur den Ring zu Kleinholz verarbeitet, sondern auch seinen Gegner getötet, und das bedeutete, disqualifiziert zu werden.

Mit einem letzten Rundumblick ging Tales aus dem Ring und wollte wieder in die Warteräume, als sich ihm der Schiedsrichter in den Weg stellte und ihm sagte, er sei disqualifiziert worden. Tales verdrehte die Augen und trat bis auf wenige Zentimeter an ihn heran. Son-Goku spürte einen Energieanstieg seines Zwillingsbruders, doch es folgte kein Angriff. Tales sprach leise, aber eindringlich zu dem Schiedsrichter:

„Ich bin nicht disqualifiziert. Ich habe diesen Schwächling besiegt und der Feigling ist abgehauen. Er ist nicht tot.“

„... Ja, er ist nicht tot. Sie sind in der nächsten Runde, Sir.“

„Geht doch. Fein gemacht, Mensch.“

„Was hast du mit ihm gemacht, Tales??“, fragte Son-Goku seinen Bruder sofort, als dieser den Raum betrat. Er war wütend auf Tales:

Dieser hatte einfach einen Menschen getötet und durch den Kampf viele gefährdet. Und außerdem verstand er nicht, was sein Zwilling mit dem Schiedsrichter angestellt hatte.

„Ich habe dem Schiedsrichter kein Haar gekrümmt, nur ein bisschen in seinem Gehirn herumgespielt, oder besser gesagt, seine Erinnerung manipuliert. Dazu ist ein richtig ausgebildeter Saiyajin fähig... Ach, ich vergaß, dazu zählst du ja nicht.“

Verächtlich spuckte er Son-Goku vor die Füße. Ihm war jetzt nicht nach Belehrungen und Kommentaren von diesem Samariter zumute. Er war stockwütend, dass ein Mensch eine solche Kraft hatte und dass hier alles nicht so lief wie es eigentlich laufen sollte.
 

Bevor Son-Goku hinter Tales hergehen wollte, um noch mal zu versuchen, mit diesem in ein Gespräch zu kommen, erschien Son-Gohan. Er war außer Atem, aber immerhin hatte er bei Meister Quitte einige magische Bohnen erhalten. Als er die Aura seines Gegners auf sich zu kommen spürte, lächelte er ihn an und sagte:

„Ich werde mich nicht vor diesem Kampf drücken. Doch ich muss noch schnell zu

einer Freundin und ihr helfen. Bin gleich wieder da.“

Mit diesen Worten rannte er den Gang hinunter in Richtung Krankenstation und platzte in das Zimmer hinein, in das sie Videl gebracht hatten. Vor Schreck fiel Mr. Satan vom Stuhl und der behandelnde Arzt ließ die Nadel fallen, die er gerade ausgepackt hatte.

Son-Gohan ging auf das Bett zu, auf dem die schwer verletzte Videl lag und fummelte in dem kleinen Lederbeutel herum, in dem sich die magischen Bohnen befanden. Doch bevor er Videl eine geben konnte, mischte sich Mr. Satan ein:

„Was machen Sie hier?? Fremde Personen haben hier keinen Zutritt, also raus!“

„Ich habe hier was, das ihrer Tochter helfen und sie wieder auf die Beine bringen wird.“

„Papperlapapp!! Hier sind die besten Ärzte, die sie behandeln, da werde ich nicht einen Nichtskönner wie Sie an meine Tochter lassen!“

„Ich werde ihr dieses Medikament geben, da können sie sich auf den Kopf stellen!!“

Doch bevor diese Diskussion außer Kontrolle geriet, mischte sich Videl mit leiser Stimme ein:

„Vater... lass ihn mir... helfen. Ich kenne ihn... ein guter Freund.“

„Oh Gott, Videl, du bist endlich wieder wach! Du wirst von Ärzten behandelt und nicht von herumwuselnden jungen Männer, die du glaubst zu kennen!!“

„Bitte Mr. Satan, sonst verlieren wir sie!“, flehte nun auch Son-Gohan, da er spürte, dass Videl immer schwächer wurde.

„Was meine Sie dazu, Doktor?“

„Hmm, meiner Meinung nach kann es nicht schaden, wenn er ihr eine Vitamintablette geben möchte, jedenfalls sieht dieses Ding da in seiner Hand nach solch einer aus.“

„Ok. Wenn das so ist, dann können Sie ihr die meinetwegen geben.“

Freudestrahlend ging Son-Gohan an das Bett von Videl und schob ihr die magische Bohne in den Mund. Nachdem sie diese zerkaut und hinuntergeschluckt hatte, waren ihre Verletzungen verheilt und sie sprang unter den entsetzten Blicken ihres Vaters und des Arztes aus dem Bett. Ein „Danke“ an Son-Gohan murmelnd und selbst erstaunt über dieses Wunder begann Videl sich zu strecken. Son-Gohan nickte ihr zu, verließ das Zimmer und rannte den Flur hinunter, um wieder zu den anderen zu gelangen, wo er den Kampf gegen diesen Kibito bestreiten wollte. Ein mulmiges Gefühl hatte er im Magen, als er an diesen Typen dachte. Irgendetwas war hier im Gange, etwas, wovon keiner aus der Gruppe Z eine Ahnung hatte.
 

In der Zwischenzeit bei der Gruppe Z:
 

Tales hatte sich zu Vegeta begeben, der ihn nun fragend anschaute.

„Ich sage es noch einmal. Hier geht irgendetwas nicht mit rechten Dingen zu. Und mir gefällt das überhaupt nicht.“

„Stell dich nicht so an, Tales. War doch ein erfrischender Kampf mit diesem Menschen, oder willst du was anderes behaupten?“

Ein Seufzen kam dem Angesprochenen über die Lippen. Warum nahm Vegeta seine Vorahnung nicht ernst? Warum war sein Prinz nur so sehr darauf aus, Son-Goku zu besiegen und ignorierte damit die warnenden Gefühle, die auch dieser spüren musste??

„Nein, das behaupte ich nicht. Es ist für diese schwache Spezies nur nicht normal, solch starke Individuen hervorzubringen. Irgendetwas stimmt hier nicht.“

„Wie auch immer. Son-Gohan soll sich beeilen, ich will den Kampf gegen ihn und

diesen seltsamen Kerl sehen. Vielleicht ist er ja genauso feige wie Piccolo und beendet den Kampf, noch bevor er überhaupt begonnen hat. Oder er taucht gar nicht mehr hier auf.“

„Piccolo ist in meinen Augen nicht der Typ, der einen Kampf einfach so abbricht. Mit diesen beiden Kerlen ist was nicht in Ordnung.“

„Sag mal, kannst du auch mal was anderes sagen oder an was anderes denken? Du redest wie ein Feigling!“, wurde Tales wütend von Vegeta angefaucht. Sein Blick wanderte zu dem wutverzerrten Gesicht seines besten Freundes und für einige Sekunden trafen sich ihre Augen.

„Du verdrängst deine Instinkte, die dir sagen, dass hier was im Busch ist. Aber ok, damit kann ich leben. Aber beschwer dich später nicht bei mir, wenn was passiert und hier das Sterben beginnt, ok??“

Ein Augenrollen zeigte Tales, dass Vegeta seine Vorahnung immer noch als eine Spinnerei abtat. Somit zuckte er mit den Schultern und begann Son-Gohans Gegner zu mustern.

Damit war er nicht der Einzige. Auch Son-Goku schaute immer wieder von diesem Shin zu Kibito und wieder zurück. Er wollte wissen, wer diese beiden waren und warum Piccolo den Kampf gegen Shin einfach so abgebrochen hatte und ziemliche Angst zu haben schien. Son-Goku konnte nur inständig hoffen, das sie nichts Böses wollten und wenn, dass Son-Gohan dann stark genug wäre, um Kibito besiegen zu können. Wobei er in seinem Inneren wusste, dass dies nicht geschehen konnte. Und das war etwas, das den Saiyajin beunruhigte.

Seine Aufmerksamkeit wurde allerdings durch das Auftauchen Son-Gohans von diesen seltsamen Empfindungen abgelenkt und somit machte er sich bereit, dem nächsten Kampf bei diesem Turnier zuzusehen.

Son-Gohan blieb vor Kibito stehen und machte mit einer Kopfbewegung deutlich, dass es nun an der Zeit war, gegeneinander zu kämpfen. Kibito nickte ihm zu und ging dem Halbblut hinterher ins Stadion, um in den Ring zu steigen.

Auch Tales und Vegeta stellten sich an den Ausgang neben Son-Goku, denn auch sie wollten wissen, was nun passieren würde.

Als Son-Gohan in Kampfstellung ging, blieb Kibito weiter ruhig stehen und musterte den Mischling. Dann begann er zu sprechen:

„Ich möchte, dass du dich nicht zurückhältst mit deiner Kampfkraft und dich in einen Supersaiyajin verwandelst.“

Entsetzen und totale Verwirrung waren Gefühle, die nicht nur auf dem Gesicht Son-Gohans zu erkennen waren. Auch bei den drei Saiyajin am Rand sah man eben diese.

„Egal, was gleich passiert. Ihr müsst mir versprechen, das ihr nicht eingreift“, vernahmen die drei die Stimme Shins hinter sich.

„Wieso nicht eingreifen?? Was wird da gleich deiner Meinung nach passieren?“, fragte Son-Goku, während sein Blick wieder Richtung Ring wanderte.

„Weil es hilft, etwas Größeres zu verhindern.“

„Glaubst du ernsthaft, dass wir hier einem Fremden etwas versprechen, wo wir nicht einmal wissen, was dort passieren wird?“, mischte sich jetzt auch Tales ein.

Als allererstes wollte er wissen, wer dieser Kerl war und was mit dessen Aussage gemeint war.

„Ich glaube, du wirst uns erst mal sagen, wer oder was du bist, Kleiner, bevor du meinst, hier Bedingungen stellen zu können.“

„Sei vorsichtig mit dem, was du sagst, Vegeta. Der Mann ist viel mächtiger als wir alle zusammen.“

„Ja klar. Wegen dieser Wahnvorstellung hast du feiges Aas auch den Ring verlassen, nicht wahr, Piccolo?“

„Ihr habt keine Ahnung, wer er ist.“

„Dann sag es uns einfach, Piccolo.“

„Ich bin ein Kaioshin und damit der Gott über die Kaios und den DaiKaio. Und Kibito ist mein Diener.“

Tales und Vegeta konnten damit wenig anfangen. Doch Son-Goku hatte vor Überraschung die Augen aufgerissen. Denn er wusste, was das zu bedeuten hatte:

„Ihr seid der Herrscher über Meister Kaio. Hab ich das richtig verstanden?“

„Ja, so ist es. Und ebenso über die drei anderen Kaios und den DaiKaio.“

„Ich traue dem Kerl trotzdem nicht“, beschwerte sich Tales, der immer noch nicht wusste, warum dieser lila Typ da vor ihm eine solch große Nummer sein sollte.

„Wer sind die Kaios und was ist ein Kaioshin?“, fragte jetzt auch Vegeta. Vielleicht half ihm ja die Antwort, den Kerl vor sich besser einschätzen zu können.

„Über Dende als Erdengott steht Meister Kaio, bei dem Son-Goku für den Kampf gegen dich und Nappa trainiert hat, über dem und den anderen drei Kaios steht der DaiKaio und über diesem steht der Kaioshin“, erklärte Piccolo den beiden unwissenden Saiyajin.

Tales begann erneut diesen kleinen Kerl zu mustern und Vegeta war immer noch nicht begeistert, diesem Typen irgendetwas zu glauben, auch wenn er so weit oben stehen sollte. Allerdings half es ihm, diesen Shin besser einzuordnen.

„Was ist mit etwas Größeres verhindern gemeint?“ fragte Tales nach Abschluss seiner ausgiebigen Betrachtung des Kaioshins.

„Das kann ich euch nicht sagen. Ich kann euch nur um das Versprechen bitten, nicht einzugreifen, egal, was passiert.“

„Ok. Ich glaube, wir können Euch vertrauen. Ich verspreche, nicht einzugreifen. Auch wenn das da im Ring mein Sohn ist.“

Die Augenbrauen wütend zusammengezogen sagte Tales:

„Wie naiv und gutgläubig bist du eigentlich? Ich werd hier nichts versprechen.“

„Es wäre mir aber lieber, hätte ich euer Versprechen. Ich kann es nicht riskieren, das etwas schief geht, nur weil einer von euch zur falschen Zeit eingreift.“

„Ich verspreche es trotzdem nicht.“

„Von mir aus. Ist mir eh scheißegal, ob Son-Gohan etwas zustößt oder nicht“, antwortete hingegen Vegeta.
 

Währenddessen im Ring:
 

Son-Gohan versuchte schon seit einigen Sekunden herauszufinden, warum dieser Kerl da vor ihm wollte, dass er sich in einen Super-Saiyajin verwandelte. Sollte er während des Kampfes etwa das gesamte Stadion zerstören? Im Ring konnte er ja nicht mehr wirklich viel kaputt machen, das hatte Tales schon erledigt, doch warum wollte der Fremde das??

Unsicher wanderte sein Blick zu seinem Vater, der mit den anderen über irgendwas zu diskutieren schien. Verdammt!! Was sollte er denn nur machen?? Nach einigem Hin und Her entschied er sich dann doch, sich zu verwandeln. Sollte ihm doch eigentlich egal sein, wenn der andere es so wollte. Er konzentrierte sich und ließ seine Kampfkraft steigen, solange, bis sich seine Haare blond verfärbten und sich eine sichtbare goldene Aura um seinen Körper schlängelte.

»Er ist um einiges stärker, als wir es erwartet hätten.« , bemerkte Kibito, welcher Son-Gohan aufmerksam musterte.

“So, das ist die Stufe eines einfachen Super-Saiyajin. Reicht das, oder soll ich mich auch noch in einen Zweifachen Super-Saiyajin verwandeln?“

»Was?? Die Energie ist jetzt schon der Wahnsinn und er behauptet, er könne

noch mehr freisetzten und somit stärker werden? Das ist unmöglich!«
 

NEUE GEGNER
 

Gerade als sich Son-Gohan in einen Supersaiyajin der zweiten Stufe verwandeln wollte, schoss eine Gestalt auf ihn zu, hielt seine Arme fest an seinen Körper gedrückt und stieß ihm etwas Spitzes in seine Flanke. Ein schmerzhaftes Keuchen entrann seinen Lippen.

„Du solltest still halten, wäre gesünder für dich.“

Spopowitch wendete sich an Kibito:

„Und du solltest dich da raus halten, du hast sowieso keine Chance gegen mich!“

Entsetzt sahen die Zuschauer auf das Schauspiel, welches ihnen gerade geboten wurde, ebenso wie die Z-Kämpfer, die sich an dem Ausgang des Gebäudes aufhielten, das als Wartebereich verwendet wurde. Sie alle hatten zwar gesagt, sie würden nicht eingreifen, aber der Kaioshin hatte mit keinem Wort erwähnt, was da passieren würde und wieso es so wichtig war, dort nicht einzugreifen. Für Son-Goku, Piccolo und Krillin war es am schwersten, einfach still zu stehen und es geschehen zu lassen. Tales und Vegeta ließ die Sache kalt, allerdings waren sie neugierig darauf, was danach passieren würde.

Nach kurzer Zeit ließ Spopowitch von Son-Gohan ab, welcher sich durch den Energieverlust wieder zurück verwandelt hatte, und verschwand in den Himmel, um die kostbare Fracht bei seinem Meister abzugeben.

Sofort machte sich der Kaioshin dazu bereit, dem Muskelprotz hinterher zu fliegen.

„Wenn ihr wollt, könnt ihr mir folgen. Solch starke Kämpfer wie euch können wir gut bei unserem Vorhaben gebrauchen.“ Mit diesen Worten erhob er sich in die Luft und flog langsam hinter Spopowitch her.

Auch Son-Goku wollte sich auf den Weg machen, wurde aber von einem wütenden Vegeta aufgehalten.

„Du willst dem doch jetzt nicht ernsthaft folgen, oder? Was ist mit unserem Kampf, Kakarott?“

„Den können wir doch noch etwas verschieben, oder nicht? Ich meine, ja. Erst erledigen wir das und dann treffen wir uns wegen des ausstehenden Kampfes. Du bestimmst Ort und Zeit, einverstanden?“

„Du hast ein Gedächtnis von zwölf bis Mittag!! Du bist nur für einen Tag auf der Erde. Und auf diesen Kampf warte ich schon seit Jahren.“

„Da ist es dann auch nicht so schlimm, wenn du noch etwas weiter wartest“, mischte sich jetzt Tales ein.

„Du wagst es, mir in den Rücken zu fallen?!“

„Meine Aufgabe ist es, dich zu beschützen, mein Prinz, und dies tue ich hiermit.“

„Ich bin viel stärker als Kakarott; ich werde einen Kampf gegen eine Unterklassenratte nicht verlieren! Deshalb braucht mich keiner zu beschützen! Geht das in deine Hohlbirne?“

Tales Blick glitt von Vegeta zu Son-Goku und von diesem zu Krillin und Piccolo, die das Gespräch interessiert mit anhörten. Ein Knurren wich aus seiner Kehle.

„Numerus mestraziefernuk on lienkan pelaruosie plustron eh jenukkon elemranukoth al Kakarott fermun, lebrask kiehr uh brehtr umehy...“

Tales war in die Sprache der Saiyajin gewechselt, um den Inhalt, welchen er Vegeta mitteilen wollte, vor den Ohren der anderen zu verschließen.

* Zuerst wird es dir in diesem Kampf darum gehen, dich an Kakarott zu rächen, doch dann werden deine Instinkte die Oberhand gewinnen und es wird ein Kampf um die Dominanz und Stellung in einer Bindung.*

Auch Vegeta wechselte in die Sprache seines Volkes, ungeachtet der verwunderten Blicke der Anwesenden.

*Wo ist dann dein Problem? Ich werd ihn besiegen und dann wird entschieden sein, wer die Nummer eins unter uns Saiyajin ist.*

*Manchmal glaub ich echt, du hörst mir nicht zu. Der Kampf wird mit Sicherheit eine Eigendynamik entwickeln. Was ist, wenn ihr übereinander herfallt, euch bindet? Kakarott ist tot, über solche Situationen bei Bindungen steht nichts geschrieben, geschweige denn, dass ich davon gehört hätte!*

*Ich habe mich unter Kontrolle, das hab ich dir schon einmal gesagt!!*

Mit diesen Worten verschränkte Vegeta die Arme vor dem Brustkorb und drehte Tales den Rücken zu. Dieser konnte angesichts Vegetas, seiner Meinung nach kindischen, Verhalten nur seufzen.

„Machen wir uns auf den Weg, diesem Gott zu folgen.“, sprach er zu seinem Zwillingsbruder, welcher immer noch sehr verwirrt zu sein schien, aber dennoch nickte. Doch bevor Goku hinter dem Kaioshin herflog, flog er erst einmal auf den Kampfring und besah sich seinen bewusstlosen Sohn.

„Ich werde mich um ihn kümmern und dann werden wir nachkommen“, sprach Kibito zu dem großen Saiyajin.

„Das will ich auch hoffen. Und wehe, mir kommen hinterher Klagen.“

Mit diesen Worten machte sich Son-Goku zusammen mit Krillin, Piccolo, Tales und Vegeta auf, dem Kaioshin und dem neuen Feind zu folgen.

Der Kaioshin war insgeheim froh darüber, dass ihm die anderen gefolgt waren, und so spannte er sie nicht mehr länger auf die Folter und erzählten ihnen die Geschichte des bösen Magiers Bibidi, der den Dämonen Boo erschaffen und mit diesem unzählige Planeten zerstört hatte.

Kurze Zeit später hatten Kibito und Son-Gohan zu ihnen aufgeschlossen.

Somit erfuhren sie von dem Tod des Magiers, davon, dass Boo in ein Ei eingesperrt worden war und nun Babidi, der Sohn Bibidis, das Werk seines Vaters vollenden und den Dämonen Boo aus dem Gefängnis befreien wollte.

Schon bald waren sie an der Stelle angekommen, an der Babidis Diener niedergegangen war und versteckten sich auf einem großen Berg hinter Felsen ganz in der Nähe des Platzes, der ziemlich um gewühlt aussah.

„Diese Gegend hatten wir doch untersucht, hier war bis vor Kurzem noch nichts“, wunderte sich der Kaioshin.

„Der Boden hier sieht umgegraben aus und dort ragt so ein seltsames Gebilde aus der Erde, könnte ein kleines Haus oder der Eingang zu einem Gebäude sein“, stellte Son-Gohan seine Vermutung auf.

„Das wird der Eingang von Babidis Raumschiff sein. Sie haben es in die Erde eingegraben, deshalb konnten wir es nicht finden!“, bemerkte Kibito.

Ihre Aufmerksamkeit wurde plötzlich wieder auf den Eingang gelenkt, denn aus der Öffnung traten drei Personen heraus, die Spopowitch in Empfang nahmen.

„Wer von den dreien ist dieser Magier?“, fragte Tales.

„Der kleine. ... Oh Gott. Ist das etwa Dabra?“, wurde Tales‘ Frage von dem Kaioshin beantwortet.

Doch mit dem Namen Dabra konnte keiner der anderen etwas anfangen. Außer Kibito:

„Ja, das ist er. Verdammt, dann hat sich Babidi also auch den Herren der Hölle zu seinem Untertanen gemacht. Das ist sehr schlimm.“

„Wie, er hat ihn sich gefügig gemacht?“, fragte Krillin mit einer verängstigten Stimme.

„Babidi ist in der Lage, sich das Böse in der Seele eines Wesens zunutze zu machen und dieses dadurch unter seine Kontrolle zu bringen. Oh nein, jetzt ist auch noch der Höllenfürst auf seiner Seite und alleine das zeugt schon von seiner Kraft“, erklärte Kibito und verunsicherte Krillin und Son-Gohan nur noch mehr.

„Ja, das ist auch der Grund, warum nur Leute mit einer reinen Seele gegen ihn kämpfen können.“

„Dass wir eine reine Seele haben, ist ja wohl klar. Aber Piccolo war früher mal ein ganz schlimmer Finger. Bei dem wäre ich mir nicht so sicher“, warf Krillin seine Bedenken ein.

„Das ist längst verjährt, du Knallkopf!!!“

„Und dieses Ei befindet sich dann wahrscheinlich im Innern des Raumschiffes, richtig? Tales, du kümmerst dich um die Knalltüten da unten und ich zerstör das Ei.“

„Nein Vegeta, das wirst du nicht. Die kleinste Erschütterung könnte ausreichen, Boo aus seinem Gefängnis zu befreien. Und ich glaube nicht, dass ein Einzelner es mit Dabra und den anderen beiden aufnehmen kann. Außerdem vergisst du, dass Babidi ein Magier ist.“

„Magie? Kleiner, lass es auf einen solchen Kampf ankommen, dann zeig ich ihm, was ich von seiner Magie halte.“

Verwirrt über diese Überheblichkeit schaute der Kaioshin zwischen Vegeta und Tales hin und her. Aber es geschah nichts, weder Vegeta noch Tales griffen ein, sondern warteten mehr oder weniger geduldig auf das, was noch kommen würde. Und endlich, nach einigen Minuten, passierte etwas. Babidi hatte seinen Untergebenen Spopowitch getötet, war mit seinem Handlanger im Raumschiff verschwunden und Dabra schoss auf sie zu. Bevor sie reagieren konnten, tötete er mit einem Ki-Blast Kibito, bespuckte Krillin und Piccolo, woraufhin sie zu Stein wurden und verschwand ins Raumschiff, nachdem er die Übriggebliebenen bedroht hatte.

Sofort sprangen Son-Goku und Son-Gohan darauf an, trotz der verzweifelten Versuche des Kaioshin, sie davon abzuhalten, Dabra zu folgen, da es seiner Meinung nach eine Falle war. Aber die beiden wären nicht die beiden, wenn sie es nicht trotzdem täten. Und so flogen sie zum Eingang des Schiffes, gefolgt von Vegeta und Tales. Gemeinsam gingen sie hinein, und als sie in einem seltsamen Raum landeten, tauchte auch der Kaioshin auf. Doch dann schloss sich die Tür und der Ausgang war versperrt.

„Ich hab euch gesagt, es ist eine Falle. Aber ihr wolltet nicht auf mich hören. Nun sitzen wir hier fest!“

 

„Die sind tatsächlich darauf hereingefallen. Und selbst der Kaioshin ist mitgekommen. Dann kann ich endlich den schmählichen Tod meines Vaters rächen“, sprach Babidi begeistert und hielt noch immer das Gefäß mit Son-Gohans Energie in seinen Händen.

„Ja, da habt Ihr recht, Meister. Ich denke, wir sollten zu erst dem ehrenwerten Dämonen Boo die Energie geben und uns dann um diese Nichtskönner dort unten kümmern, was meint Ihr, Meister?“

„Das ist eine ausgezeichnete Idee, Dabra. Soweit ich weiß, ist Boo nicht der Geduldigste, also wollen wir ihn mal nicht warten lassen.“

Somit schritten die beiden und ihr Diener PuiPui durch die Gänge des Raumschiffes zu dem Raum, in dem das Ei von Boo lagerte. Babidi steckte die Spitze des Gefäßes in die Schale des Eis und die Energie wurde ins Innere gesogen. Erstaunt starrten Dabra und Babidi auf die Anzeige des Gestells, auf welchem Boos Ei stand. Der Zeiger war ein gutes Stück gewandert und hatte somit Boos Energie ziemlich erhöht.

„Wie viele Menschen hatte Spopowitch denn ausgesaugt, dass Boo nun auf mal so viel Energie erhalten hat? Vielleicht hätte ich ihn erst töten sollen, nachdem er uns gesagt hat, wie er an soviel Energie ran kam.“

„Das ist doch nun völlig unwichtig, Meister. Immerhin sind der Kaioshin und seine schwachen Freunde im Raumschiff gefangen, und durch die Kämpfe, die sie gleich bestreiten müssen, wird Boo mit mehr Energie versorgt, als einer dieser schwachen Diener ihm jemals hätte bringen können.“

„Stimmt, den Kaioshin und dessen Freunde habe ich vollends vergessen. PuiPui, du kümmerst dich um sie und bewachst das erste Level. Und nimm ihnen viel Energie ab!“

„Jawohl, Meister.“

Sofort machte sich Babidis Diener auf den Weg zu Son-Goku und den anderen.

Diese wiederum wurden langsam ungeduldig, denn immerhin hatten sie eine Mission und wollten nicht in diesem Raum vergammeln. Ihre Aufmerksamkeit wurde allerdings plötzlich auf eine Tür gelenkt, welche sich öffnete und aus der ein außerirdisches Wesen heraustrat.

„Na endlich tut sich hier was“, war der einzige Kommentar, der daraufhin zu hören war, und stammte von Tales, welcher nicht minder ungeduldig war als die anderen.

„Mein Name ist PuiPui und ich bin der Wächter des ersten Levels.“

„Erstes Level? Wächter? Was hat denn das zu bedeuten?“, fragte Son-Gohan.

„Dieses Raumschiff ist in verschiedene Etagen aufgeteilt und jede einzelne ist ein Level. Um zu meinem Meister zu gelangen, müsst ihr die Wächter der einzelnen Level besiegen, denn Babidi befindet sich ganz unten. Aber ich kann euch schon mal sagen, dass ihr das zweite Level nie erreichen werdet.“

„Das ist ja mal ne coole Idee! Ok, dann mal los, wer fängt an?“, rief Goku euphorisch.

„Wir knobeln aus“, machte sein Sohn den Vorschlag.

Und so kam es unter den ziemlich verdutzten Augen des Kaioshin, PuiPui, Babidi und Dabra zu mehreren Runden „Schnick Schnack Schnuck“, was von Vegeta gewonnen wurde.

„Hast du ein Glück, Vegeta. Wie ich dich beneide“, sprach Son-Goku und schien ernsthaft enttäuscht.

„Kannst du auch. Und nun zu dir, Schwächling.“

„Warte, Vegeta. Du willst doch nicht etwa allein gegen ihn kämpfen“, warf der Kaioshin ein.

„Klar doch, der Plattschädel reicht ja nicht für alle“, war Vegetas selbstsichere Antwort darauf.

„Haha. Badidi hat mich zwar vor euch gewarnt, aber eher vor eurer Stärke und nicht vor eurer grenzenlosen Blödheit.“

„Reiß dein Maul lieber nicht so weit auf, du wirst sowieso verlieren.“

„Nein, das wird nicht geschehen. Aber vorher will ich euch noch was Wichtiges sagen:

Dieser Raum ist was Besonderes. Jedesmal, wenn ihr euch im Kampf verletzt, zieht er euch Energie ab und wird weiter geleitet zu jenem Ei, in dem der ehrenwerte Boo schlummert. Somit werdet ihr einen großen Beitrag leisten, dass er wieder erwacht.“

„Tja, doch dazu müsstest du mich erstmal verletzen. Und solange das nicht passiert, könnt ihr mir keine Energie abziehen.“

„Pass bloß auf, Vegeta! Ihr seid einfach zu unvorsichtig. Babidis Leute sind megastark“ versuchte der Kaioshin noch die anderen zu überzeugen, Vegeta den Kampf nicht alleine bestreiten zu lassen.

„Keine Sorge. Vegeta ist auch nicht gerade für seine sanften Seiten berühmt. Ich denke, das wird schnell gehen“, warf Son-Goku hingegen ein.

„Na, wollen wir mal hoffen, dass du dich da nicht irrst.“

„Komm schon, ich warte. Oder hast du plötzlich die Hosen voll, PfuiPfui?“

Mit einem warnenden Knurren schoss PuiPui auf Vegeta zu und versuchte ihn mit mehreren Tritt- und Schlagkombinationen zu verletzen. Doch dieser wich einfach nur aus.

„Mein Gott, ist der Kerl schwach. Können wir die Sache nicht vielleicht doch ein bisschen beschleunigen, indem wir einfach die Luken zu den einzelnen Etagen sprengen?“, fragte Tales gelangweilt in die Runde. Dieser Wächter konnte höchstens als Schießbudenfigur in irgendeinem Kirmesstand herhalten, aber nicht für so was.

„Ihr seid mir alle viel zu überheblich und selbstsicher. Babidi und Dabra sind richtig stark.“

„Ja ja, stark. Sieht man, er trifft ja auch die ganze Zeit.“

Dieser mehr als nur als sarkastisch ausgesprochene Satz von Tales entlockte Son-Goku ein leichtes Grinsen. Er nahm die Befürchtung des Kaioshin zwar ernst, aber vor diesem Gegner hatten sie echt nichts zu befürchten. Vielleicht hatten die kommenden Gegner ja mehr auf dem Kasten, hoffte er zumindest.

Auch weiterhin tat Vegeta nichts, als den Schlägen und Tritten von PuiPui auszuweichen. Der Typ war langsam und viel zu schwach. Ein Seufzen verließ seine Lippen, und mit seiner Hand fing er das Bein ab, welches sein Gegner auf ihn zu sausen hatte lassen. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. Der Kerl war noch schwächer, als er gedacht hatte!!

Leicht wütend geworden holte er nun seinerseits mit seinem Bein aus und trat PuiPui mitten in den Magen, der durch die Wucht des Tritts gegen die Wand geschleudert wurde.

„Ich hab‘s doch gesagt, dieser außerirdische Plattschädel ist schwach“, entgegnete Tales.

„Vegeta ist richtig stark geworden“, rief Son-Gohan erstaunt aus.

„Eigentlich hat er sich auf das Turnier vorbereitet, das viele Training scheint sich bezahlt gemacht zu haben“, sprach Son-Goku anerkennend.

 

Mehrere Etagen unter ihnen machte sich allerdings Entsetzen in den Gesichtern von Dabra und seinem Meister breit, als PuiPui gegen die Wand getreten wurde und dann regungslos auf dem Boden liegen blieb.

„Ruht der sich etwa aus?“, fragte Babidi verwundert.

„Ich denke nur, PuiPui will den Kampf voll auskosten und lässt sich jetzt ganz viel Zeit“, warf Dabra seine Vermutung ein.

 

Ein weiteres Seufzen verließ Vegetas Lippen. Dieser PuiPui war schon nach solch einem harmlosen Tritt zu Boden gegangen? Warum war er den anderen bloß gefolgt und mitgekommen?

»Na endlich«, schoss ihm durch den Kopf, als sein Gegner begann, sich zu bewegen und schon bald wieder auf seinen Beinen stand. Mit einem tödlichen Blick schoss dieser auf ihn zu, doch anstatt dass jetzt mal was Spannendes passierte, nein, Vegeta brauchte nicht mehr zu machen, als wieder den Schlägen und Tritten auszuweichen.

»Mir reicht‘s langsam...« Nach diesem Gedanken drehte Vegeta den Spieß um und schlug einige Male mit seinen Fäusten auf den ungedeckten Körper PuiPuis ein, nur um ihn dann mit einem gezielten Tritt in die Magengegend gegen die Wand des Raumschiffes zu befördern. Und wieder blieb sein Gegner benommen auf dem Boden liegen.

 

„Was macht der da? Ruht der sich etwa aus? Wenn er seinen Gegner nicht verletzt, können wir ihm keine Energie abziehen.“ Babidi wunderte sich langsam ziemlich. Das waren doch nur normale Erdlinge, wieso hatte sein Diener PuiPui solche Schwierigkeiten mit dem Kerl?

„Vielleicht haben wir die einfach unterschätzt, Meister.“

„Auf welchem Planeten war PuiPui noch mal am besten?“

„Auf dem Stern Zun. Die Gravitation ist dort viel höher als auf der Erde.“

Babidi schien zu überlegen.

„Ok. Paparatar!!“ Während er das sagte, streckte er seine Hände vom Körper weg, in Richtung der Glaskugel, durch die die beiden die Kämpfe sehen konnten.

 

Der Raum, in dem sich Goku und die anderen befanden, begann sich plötzlich zu verändern und ein gleißendes Licht erschien. Als dieses Licht wieder verschwand, standen sie plötzlich auf einem Planeten. Die Umgebung war mit Geröll und Felsen übersät und somit nicht gerade einladend, es war windig und die Schwerkraft war um einiges höher als auf der Erde.

„Na super. Babidi hat mal eben das Zimmer verwandelt“, bemerkte der Kaioshin.

„Toll. Der Kerl zieht ja alle Register!“, rief Son-Goku erfreut aus.

„Schön, dass es dir gefällt, doch Vegeta ist jetzt im Nachteil.“

„Das werden wir ja sehen“, antwortet Goku mit einem wissenden Lächeln und tauschte einen Blick mit Tales aus.

Auch Vegeta hatte wie die anderen die Gegend um sie herum interessiert begutachtet, wandte seinen Blick aber wieder zu seinem Gegner, da dieser erneut einen seiner lächerlichen Sätze abgab.

„So, nun wirst du erst recht keine Chance gegen mich haben.“ PuiPui bückte sich und hob einen großen Stein auf.

„Die Schwerkraft dieses Planeten ist 10-mal höher als auf der Erde. Du wirst dich kein bisschen bewegen können, aber ich habe damit keine Probleme. Ich bin hier geboren und aufgewachsen.“ Als Zeichen der Richtigkeit seiner Worte ließ er den Stein zu Boden fallen, der sich auf Grund der Schwerkraft in die Erde grub.

„Na, dann zeig mal was du kannst“, antwortete Vegeta gelangweilt.

Und wieder schoss PuiPui auf den Saiyajin zu, versuchte diesen mit Schlägen und Tritten zu verletzen, doch Vegeta wich erneut nur aus. Als es ihm zu bunt wurde, holte er einmal mit dem Bein aus und schleuderte PuiPui durch die Luft. Dieser prallte mit voller Wucht in eine Felswand hinein und stützte sich mit allen Vieren ab, da er sich von dem Tritt erholen musste.

„Jaja, ich kann mich nicht bewegen, schon klar.“

Entsetzt blickte der Außerirdische zu seinem Gegner auf, der locker auf der Stelle sprang.

„Ihr Flachpfeifen habt nicht dran gedacht, das wir Saiyajin ebenfalls auf einem Planeten lebten, dessen Schwerkraft 20-mal höher war als die der Erde!! Tja, Pech für euch!!“, kam der Kommentar von Tales.

Vegeta hatte Tales‘ Kommentar mit einem Lächeln gehört und richtete seine volle Aufmerksamkeit nun wieder auf die Witzfigur vor ihm.

PuiPuis Augenbrauen wanderten nach oben, als er in den Augen seines Gegners den Ausdruck purer Mordlust sah, etwas, womit er bei jemandem dieses Planeten nicht gerechnet hatte. Aber irgendwo hatte er den Begriff Saiyajin schon mal gehört, bloß wo?? Doch zum Nachdenken hatte er keine Zeit mehr, denn nun war es Vegeta, der ihn angriff. Zwei gezielte Schläge und er lag wieder in einer Felswand. Das konnte er nicht auf sich sitzen lassen und stürzte nun seinerseits auf seinen Gegner, doch dieser duckte sich unter ihn hinweg, platzierte die Hände auf seinem Brustkorb und pulverisierte PuiPui durch einen Energiestoß.

Einige Sekunden später standen sie wieder in dem Raum von Babidis Raumschiff. Der Kaioshin hatte seine Augen noch immer ungläubig auf Vegeta gerichtet. Er konnte es nicht fassen, dass jemand in der Lage war, einfach mit dem kleinen Finger einen von Babidis Leuten zu vernichten. Vor allem schienen weder Son-Goku noch Son-Gohan oder Tales über diese Kraft überrascht zu sein. Welche Macht hatten diese Leute wirklich?? Allerdings wurde seine Aufmerksamkeit weg auf die Luke gelenkt, welche sich gerade öffnete und den Weg zum nächsten Level frei gab.

„Hey, seht mal, die Luke öffnet sich“, rief Son-Goku aus, nachdem er zur Tür gelaufen war.

„War ja mal nichts, dein Kampf“, fing dagegen Tales an, gegen Vegeta zu sticheln.

„Kleine Fische. Alles Schwächlinge, die hier rumlaufen!“

„Ach komm, Vegeta. Hör auf zu meckern. Vielleicht wird der Gegner im nächsten Level ja stärker!“, versuchte Goku zu schlichten.

„Ja, super, Kakarott!!“, fauchte Vegeta zurück.

„Die Luke hat sich geöffnet. Vielleicht sollten wir dadurch, bevor sie sich wieder schließt“, schlug Tales vor.

„Ja, du hast recht. Also los!“

Tales folgte seinem Zwillingsbruder.

„Ist ja fast so wie bei einem Computerspiel!“, sagte Son-Gohan, bevor er seinem Vater und seinem Onkel folgte.

„Ja, aber ein blödes Computerspiel“, antwortete Vegeta.

„Hey Kaioshin. Wollt Ihr nicht mitkommen?“, fragte Son-Goku, der wieder an die Luke zurückgekehrt war und den Gott erwartungsvoll anschaute.

Dieser konnte nicht anders als einfach nur zu nicken. Diese Arroganz und Überheblichkeit, die Vegeta und Tales an den Tag legten, waren echt unfassbar und machten ihn sprachlos, ebenso die Kräfte, die die vier zu haben schienen. Er schüttelte leicht seinen Kopf, um wieder auf klare Gedanken kommen zu können, erhob sich in die Luft und folgte den Saiyajin eine Etage tiefer.

Dort hatten diese sich schon erwartungsvoll umgesehen, nur um dann feststellen zu müssen, das dieser Raum dem vorherigen in allem glich wie ein Ei dem anderen.

„Wie sieht‘s aus? Knobeln wir noch mal?“

„Was denkst du denn, Kakarott? Denkst du, ich lass dir einen Gegner übrig, wenn ich es verhindern könnte?“

„Ok, dann los!“

Diesmal war Son-Goku der Gewinner. Tales Miene war dementsprechend wütend, während Son-Gohan gespannt darauf war, welche Fortschritte sein Vater in den letzten Jahren gemacht hatte.

 

„Verdammt. PuiPui hat verloren. Wir haben diese Leute unterschätzt. Wen sollen wir da bloß als neuen Gegner schicken?“

„Ich schlage vor das wir Yakon einsetzen. Sollten sie den wider Erwarten auch besiegen, dann werde ich mich ihnen im nächsten Level entgegenstellen. Oder habt Ihr eine andere Idee, Meister?“

„Nein, wir werden es so machen. Ein Diener soll Yakon Bescheid sagen.“

Dies wurde auch relativ schnell erledigt, und so machte sich Son-Gokus Gegner auf den Weg in Richtung Level 2.

 

Einige Minuten waren vergangen, und nun öffnete sich die Tür und gab die Sicht auf ein riesiges grünes Monster mit einem Froschgesicht und vielen Warzen frei.

„Ehh, was zum Teufel ist das denn?“

„Tja, viel Spaß, Bruder. Gut, dass ich nicht kämpfen muss, nachher holt man sich davon noch was“, sprach Tales angewidert aus.

„Oh nein. Das ist das Höllenbiest Yakon! Dieses Mal solltet ihr wirklich auf meinen Rat hören und gemeinsam kämpfen!“, warf der Kaioshin erneut seine Bedenken ein.

„Nein. Ihr anderen haltet euch daraus. Das ist ganz allein mein Kampf!“

„Hört, hört. Da spricht ausnahmsweise mal der Saiyajin raus“, höhnte Tales mit einem arroganten Grinsen.

 

„Wir sollten sichergehen und den Raum von Anfang an verwandeln, um die Chancen auf einen Sieg Yakons zu erhöhen. Meint Ihr nicht, Meister?“

„Mmmh. Auf seinem Heimatplaneten war er bisher am besten. Dort herrscht totale Finsternis. Die beste Umgebung, um ihnen eine Abreibung zu verschaffen. Paparatar!!“

 

Wie schon beim Kampf gegen PuiPui erschien ein helles Licht im Raum des zweiten Levels, nur um dann plötzlich von totaler Finsternis abgelöst zu werden.

„Verdammt. Babidi hat wieder den Raum verwandelt. Nimm dich bloß in acht, Son-Goku.“

„Haha. Ihr könnt bei der Dunkelheit nichts sehen, aber ich kann jede eure Bewegungen wahrnehmen. Ein riesiger Vorteil für mich!!“

»Mist. Da hat dieses Monster recht. Ich sehe nicht mal die Hand vor meinen Augen.« Vorsichtig machte Son-Goku probeweise ein paar Schritte, stieß dann einen kleinen Schmerzenslaut aus, als er mit dem Bein gegen einen Felsbrocken gelaufen war. Er beugte sich hinab und betastete mit seinen Händen den „Schuldigen“.

»So geht das nicht. Meine Sinne sind dafür nicht gut genug... Ahh!!«

Gerade noch rechtzeitig hatten ihm seine Ohren ein Zischen hinter ihm verraten, doch auf Grund der Dunkelheit stieß er erneut mit den Beinen gegen einen Geröllberg und stürzte, zum Glück, denn nur so entkam er dem Schwert, welches aus dem Unterarm des Monsters hervorgeschossen kam.

»Scheiße. So funktioniert das echt nicht. Werd hier gleich ein Problem haben!!«

»Warte... aber so müsste es gehen!«

„Jaahhhaaa!!!“

Um ihn herum schlängelten plötzlich gold-gelbe Flammen und sein Haar hatte sich von schwarz in blond gefärbt. Und das, was er mit dieser Verwandlung bezweckt hatte, war eingetreten. Er konnte wieder etwas sehen.

»Mann, da bin ich aber froh. So, jetzt kann der Kampf erst losgehen!!«

„Hah, so wird es mal spannend. Vater hat für Licht gesorgt.“

Son-Goku stellt sich in Kampfstellung hin und blickte aufmerksam zu seinen Gegner.

»Ok. In den Unterarmen hat dieses Vieh seine Schwerter, aber auch die Krallen könnten mir gefährlich werden.«

Verwirrt riss er die Augen auf, als Yakon sein Maul aufsperrte und anfing, Luft einzusaugen.

»Der saugt meine Energie ein!!«

„Pass auf, Son-Goku! Das ist seine Technik. Damit kann er sich die Energie seines Gegners einverleiben und sie für sich nutzen. Du musst was dagegen unternehmen!“, rief der Kaioshin.

Doch bevor Son-Goku auf das Gesagte des Gottes reagieren konnte, stand er plötzlich ohne seinen Super-Saiyajin-Status wieder im Dunkeln.

„Mmh. Das schmeckt wirklich gut. Hast du vielleicht nochmal so was auf Lager?“

„Lass dich nicht provozieren! Er will nur, dass du dich verwandelst und er damit erneut deine Energie aufsaugen kann.“

»Recht hat er. Aber… ich hab ne Idee.«

Wieder ließ er seine Energie aufglühen und ließ sie von Yakon aufsaugen. Dieser wurde immer dicker und dann schickte Goku einen großen Schwung seiner Energie los und brachte seinen Gegner zum Platzen.

Das Zimmer verwandelte sich wieder in seinen Ausgangszustand zurück, ebenso ließ Goku seinen Super-Saiyajin-Status fallen.

„Das war gut geplant, Vater! Wenn wir weiter in diesem Tempo durchkommen, sind wir ratz-fatz bei Babidi“, rief Son-Gohan erfreut aus.

„Wenn du es nicht mehr abwarten kannst, beweg deinen Arsch zur Luke, die hat sich immerhin geöffnet. Ich will heute auch noch mal kämpfen!“, fauchte Tales seinen Neffen an.

Nacheinander gingen sie durch die Luke, nur um wieder in ein- und demselben Raum zu landen.

Tickende Zeitbombe

TICKENDE ZEITBOMBE
 

„So, auf zum nächsten Gegner. Jetzt ist einer von euch beiden dran. Vielleicht wird dieser Gegner ja stärker“ , machte Goku seinem Zwillingsbruder Hoffnung, doch noch seinen Kampf zu bekommen, während Son-Gohan leicht Sorge hatte, das der Kaioshin doch recht hatte.

Allerdings wurden diese Gedanken unterbrochen, als er Tales grinsend auf sich zu kommen sah. Oje, jetzt ging es um die Wurst. Dieser schien ihm nicht wirklich was schenken zu wollen.

Und so folgten drei weitere Runden Schnick-Schnack-Schnuck, die Tales mal wieder verlor und Son-Gohan am liebsten jeden Finger einzeln gebrochen hätte. Hoffentlich war der kommende Gegner sauschwach... oder nein, besser: saustark, damit Son-Gohan verlor und er endlich kämpfen konnte!

Verwirrt betrachtete Son-Gohan das Mienenspiel auf dem Gesicht seines Onkels. Erst bodenlose Wut und ein sadistisches Funkeln in den schwarzen Perlen und dann ein wissend-zufriedenes, selbstsicheres Grinsen, wobei jedoch der sadistische Ausdruck in Tales Augen vorhanden blieb. Und es machte Son-Gohan Sorgen, sehr große sogar.

„Super, Son-Gohan. Bin schon gespannt wie stark du geworden bist. Trainierst du eigentlich immer vor der Schule oder machst du das nachher?“

„Ähhh... Ja also...“ Verdammt, wie sollte er das denn jetzt sagen?? Sein Vater wäre bestimmt ziemlich enttäuscht von ihm. Doch sein Gestotter half ihm da auch nicht weiter. Stattdessen blickten ihn nun vier Augenpaare fragend und auch wissend an.

„Oh ja, seine Reaktion lässt vermuten, dass er die letzten Jahre auf der faulen Haut gelegen hat. Mein Sohn ist erst sieben und schon stärker als er.“

„Häh äh“, versuchte Son-Gohan seine Unsicherheit und das Gefühl des ertappt-worden-Seins zu überspielen.

Verwirrt blickte der Kaioshin zu dem Halbblut. Der soll auf der faulen Haut gelegen haben? Die Kraft, die Son-Gohan im Ring des großen Turniers freigesetzt hatte, war unglaublich gewesen! Und wieder einmal stellte sich ihm die Frage, wie stark die drei anderen in Wahrheit waren.

Doch wie schon so oft kam er nicht dazu, weiter über diese Dinge nachzudenken, denn die Tür des Levels öffnete sich und heraus trat Dabra.

»Yes, Baby. Gegen den verliert dieser Schwächling doch allemal«, freute sich schon Tales. Allerdings als einziger.

»Den schafft der nur unter der Verwendung all seiner Kraft«, war Son-Gokus erster Gedanke.

„Oh nein, es ist Dabra...“ rief der Kaioshin aus.

„Tja, da muss dem Magier wohl der Arsch auf Grundeis laufen, wenn er uns seinen angeblich ach so starken Kämpfer schickt“, entgegnete Vegeta mit einem vorfreudigen Leuchten in den Augen.

„Reiß dein Maul lieber nicht so weit auf. Die vorherigen Gegner waren schwach, aber hier ist Endstation. An mir kommt ihr nicht vorbei“, prophezeite der Herr des Schattenreiches.

„Oh, das werden wir ja gleich sehen“, antwortete Tales und begab sich in Angriffsstellung.

„Nein, Tales. Dabra ist mein Gegner, ihr alle werdet euch aus meinem Kampf heraushalten.“

Tales hob den Kopf, richtete sich wieder auf und ging nah an Son-Gohan vorbei.

„Na dann mach mal, verehrter Neffe. Wenn er dich unangespitzt in den Boden rammt, werd ich mir mal die Freiheit nehmen und ihn in Stücke reißen, um die durch deine Niederlage entstandene Schmach für unser Volk wieder wegzuwischen“, wurde Son-Gohan von Tales angefaucht, gut hörbar für jeden, weswegen ein unangenehmer Schauer über den Rücken des Kaioshins lief und Dabra den groß gewachsenen Saiyajin interessiert musterte. Der schien nicht ganz ohne zu sein, aber dennoch keine Gefahr für ihn.
 

Der Blick des Kaioshins wanderte von dem großen Saiyajin zurück zu Dabra. Er hatte Angst, und diese Überheblichkeit der Männer um ihn herum machte es nicht gerade besser. Aber irgendwie erleichterte es ihn, den Herrn des Schattenreiches zu sehen. Deshalb sprach er an die anderen gewandt:

„Babidi muss Angst haben. Er schickt uns seinen besten Kämpfer.“

Vegeta überhörte das Gerede des ach so mächtigen Gottes, ebenso wie er den Befehl Son-Gohans geflissentlich überhört hatte. In seinen Augen nahm wieder das für Saiyajin typische Kampflustglitzern zu, und hätten Blicke töten können, Dabra wäre auf der Stelle umgekippt.

„Mmmh, du wirst aber früh verheizt, Babidi muss der Arsch ja wirklich auf Grundeis gehen. Ich kann es kaum erwarten, gegen dich zu kämpfen, Tales und Kakarott sicher auch.“

Son-Gohan tat es dem Prinzen nach und überhörte jede Warnung oder Drohung. Sein Blick richtete sich auf seinen Gegner.

„Normalerweise kämpfe ich nicht in so engen Räumen, da kann ich mich nicht genug austoben, deshalb schlage ich vor, dass wir woanders hingehen. Vielleicht nach draußen, oder wohin du willst... Hauptsache, wir haben Platz.“

„Noch so ein Großkotz. Ich kann es nicht ausstehen, wenn man so respektlos mit mir redet!“

„Einen Augenblick, Dabra! Wenn wir Boo zum richtigen Zeitpunkt erwecken wollen, dann sollten wir wirklich dafür sorgen, dass das Raumschiff nicht erschüttert wird. Wenn der junge Mann unbedingt woanders kämpfen will, bitte sehr.“

„Verstanden. Wie Sie wollen, Meister.“

„Wo willst du hin?“

„Ist mir völlig egal, suchen Sie etwas aus. Ich werde sowieso gewinnen.“

„Hahahah, du bringst mich immer wieder zum Lachen. Mach deine Sache gut, du weißt, was mit denen geschieht, die mich enttäuschen. Seid ihr bereit? PAPARATPAR!!“

Der Raum, in dem sie standen blitzte plötzlich hell auf und wenige Sekunden später standen sie in einer großen Einöde. Hier war keine einzige Aura zu spüren, bestens zum Kämpfen geeignet.

„Wo sind wir hier?“, fragte der Kaioshin entsetzt in die Runde, scheinbar der einzige, dem diese Gegend nicht zusagte.

„Na, mein Kleiner? Wie gefällt dir diese Umgebung?“, wandte sich Dabra an Son-Gohan.

„Sehr gut, kann losgehen.“

Und mit diesen Worten begab sich Son-Gokus ältester Sohn in Kampfposition.

„Immer Blickkontakt halten“, warf ihm Goku noch als letzten Tipp zu.

Die beiden Kontrahenten prallten mit ihrer Kraft aufeinander. Beide ließen es relativ langsam angehen, wollten schauen, was der andere so konnte, und sich aufwärmen. Nach einem heftigen Tritt von Dabra wurde Son-Gohan in eine Felswand geschleudert. Er sah ein, dass es so nicht wurde und verwandelte sich in einen Supersaiyajin. Der Stein um ihn herum zersprang bei seiner enormen Kampfkraft, doch den Herrn des Schattenreiches störte es wenig.

Dem Kampf wurde interessiert von dem Rand aus zugesehen. Son-Goku war voll dabei, seinen Sohn geistig zu unterstützen, während der Kaioshin immer noch versuchte zu verstehen, warum diese Erdlinge so stark und vor allen Dingen so überheblich waren. Vegeta und Tales waren hingegen wütend, der eine mehr als der andere. Das konnte doch nicht Son-Gohans Ernst sein. War der Bastard wirklich so schwach geworden in den letzten Jahren?

„Gut so, Son-Gohan. Zeig ihm, was ne Harke ist!“ rief Son-Goku zum Himmel hoch.

Bei den beiden im Himmel war mal wieder verbaler Kampf an der Reihe.

„Du enttäuschst mich. Ich dachte, du hast mehr auf den Kasten als die anderen.“

„Der Kerl tickt nicht richtig!“ rief der Kaioshin erschrocken aus. Wieso nahm denn keiner der Anwesenden diese Gegner ernst?

„Das war doch nur zum Aufwärmen“, verteidigte sich der Gegner Son-Gohans.

„Verdammter Mist!“ fluchte Son-Gohan, als Dabra plötzlich verschwand und er ihn weder sehen noch spüren konnte. Seine Augen wanderten ohne Ziel umher, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen, drehte er sich mehrmals um die eigene Achse, nur um wieder in seine ursprüngliche Haltung zu verharren und sich auf das Fühlen zu konzentrieren. Aus seiner Aufmerksamkeit wurde er dann plötzlich herausgerissen, als Dabra hinter ihm auftauchte.

„Hier bin ich!“

„Da waren es nur noch vier“, freute sich Babidi in seinem Raumschiff.

Schneller, als Gokus Sohn reagieren konnte, wurde er mit einem kraftvollen Tritt ins Wasser geschleudert. Hinter ihm schlugen mehrere Ki-Blasts ein und verwandelten das noch angenehm kalte Wasser in eine kochend heiße Brühe. Gerade noch rechtzeitig schaffte es Son-Gohan, aus dem See zu entkommen.

»Das war echt knapp. Na warte, jetzt kannst du dich warm anziehen!«

Wieder stürmte er auf den Dämonen zu und landete nach wenigen Schlägen erneut im Staub.

„Viel Spaß!“ hörte er dessen Stimme.

Dabra schoss auf ihn zu, Son-Gohan wich aus, direkt auf die Energieattacke zu.

„Pass auf!“, wurde er gerade noch rechtzeitig von seinem Vater gewarnt.

„Ich habe dich gewarnt, aber du wolltest ja nicht auf mich hören“, reizte Dabra seinen Gegner weiter.

Son-Gohans Kehle verließ ein wütendes Knurren.

„Sei still“, fauchte er seinen roten Gegner an.

„Er ist nicht umsonst der Herr der Schattenreichs. Seine Kraft ist um einiges größer als die von PuiPui und Yakon“, versuchte der Gott aller Kaios die Anwesenden von der Gefährlichkeit Dabras zu überzeugen – nur, um erneut auf taube Ohren zu stoßen.

In der Luft standen sich die beiden Gegner wieder gegenüber.

„Ok. Ich habe vielleicht ein paar Fehler gemacht, aber jetzt ist Schluss mit lustig!“

Wieder prallten ihre Energien aufeinander. Sie schenkten sich nichts, doch noch immer schien es, als wenn Dabra nur mit Son-Gohan spielen würde, und das machte Vegeta immer wütender. War doch mehr als offensichtlich, dass dieser nicht dazu fähig war, Dabra zu besiegen, wieso ließen sie den Kampf dann weiterlaufen?

„So kann das niemals etwas werden. Ist das Magie? Dabra ist ja echt stark, Son-Gohan muss unbedingt seine Taktik ändern“, sprach Son-Goku mehr zu sich selbst.

Ein wütendes Knurren hallte über den Platz, auf dem sie standen.

„RRR. Dieses Weichei. Son-Gohan hat nicht trainiert. Den können wir abschreiben“, gab Vegeta seine Meinung preis.

Son-Gohan, der dieses kleine Gespräch gehört hatte, wandte seinen Kopf schnell zu den anderen.

„Nein, noch nicht.“

Seinen Blick wieder auf seinen Gegner gerichtet:

„Arrogantes Schwein.“

Verwundert sah er zu, wie Dabras Mund seltsame Bewegungen machte und plötzlich Spucke auf ihn zuflog.

„Pass auf!! Sonst wirst du zu Stein!“, rief der Kaioshin gerade noch rechtzeitig.

Die Spucke traf Son-Gohans Handschuh.

„Mist!“

So schnell er konnte, zog er ihn aus und warf ihn Dabra vor die Füße. Dort wurde sein Handschuh ganz zu Stein und zerbrach in tausend Stücke.

„Oh Mann. Das wäre beinahe ins Auge gegangen“, sprach Son-Gohan zu sich selbst, während er seine Hand mehrmals bewegte, um sicher zu sein, dass dieser nichts passiert war.

„Dabra ist besser als erwartet. Er sieht jede seiner Bewegungen vorher“, gab Son-Goku seine Beobachtungen kund.

„Ja, was aber nicht bedeutet, dass er unbesiegbar ist. Son-Gohan ist das Problem. Er ist echt nicht mehr der Alte. Als Kind war er wesentlich stärker.“

Ein Nicken von Tales bestätigte Vegetas Aussage.

Son-Goku hielt sich die Hand vor die Stirn.

„Nngh ja, aber es ist nicht seine Schuld. Ich meine, er hatte ja überhaupt nicht die Zeit zu trainieren“, verteidigte er seinen Sohn.

„Ich habs ja gewusst“, knurrte Vegeta nur als Antwort.

Dabras Blick hatte sich bei dem Gespräch in ihre Richtung gedreht, Son-Gohan völlig außer Acht lassend, was diesen mehr als verwirrte.

„Guck nicht so blöd“, versuchte er ihn wieder auf sich aufmerksam zu machen.

„Kleiner, sag auf Wiedersehen!“ Mit diesen Worten ließ der Herr des Schattenreichs ein großes Schwert in seiner Hand erscheinen und wandte es gegen seinen Gegner. Dieser konnte nur ausweichen, bis er es nicht mehr schaffte und das Schwert zwischen seinen Handflächen und somit in genügenden Abstand zu seinem Körper festhielt. Doch auch hier hatte er den Dämon unterschätzt. Es wurde für ihn verdammt schwer, das Schwert dort zu halten, wo es nun war. Aufgrund ihres Kräftemessens begann das Wasser unter ihnen immer höhere Wellen zu schlagen.

„Am besten, du übernimmst die anderen auch gleich!“, warf Babidi seine klugen Vorschläge in den Kampf ein.

Als er jedoch sah, dass keiner der beiden Kontrahenten Boden gut machen konnte, kamen ihm dann doch leise Zweifel.

»Verdammt! Was treibt Dabra da nur? Er wird es doch wohl nicht etwa vermasseln? Es kann doch nicht so schwer sein, diesen Jungen in die ewigen Jagdgründe zu befördern. Wenn doch nur der gute alte Boo schon erwacht wäre, auf den wäre wenigstens Verlass.«

In der Zwischenzeit steigerte sich der Saiyajinprinz immer mehr in seine Wut hinein. Sein Finger begann auf seinem muskulösen Oberarm nervös auf und ab zu tippen.

»Mach endlich Schluss, Son-Gohan!«

„Das gibt’s doch nicht“, rief Dabra aus, kurz bevor eine große Energiewelle durch seinen Gegner wanderte und das Schwert in zwei Teile zerbrach. Leicht erschöpft und keuchend entfernten sich die beiden voneinander. Son-Gohan warf das Stück Metall in Richtung Boden, wo es sich hineinbohrte und in Luft auflöste, ebenso wie das restliche Stück Schwert, welches in Dabras Hand lag.

»Was soll das ganze Theater?« schoss es Vegeta durch seine Gedanken.

„Mir reichts! Ich beende diesen Kampf. Das dauert viel zu lange.“

„Nein, Vegeta. Tu ihm das nicht an. Solange er nicht von sich aus das Handtuch wirft, hast du nicht das Recht, dich in den Kampf der beiden einzumischen!“, versuchte Son-Goku den Kleineren von dessen Idee abzubringen, ohne darauf zu achten, dass sie schon wieder die Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatten.

„So ein Quatsch! Siehst du denn nicht, dass er ihm nicht gewachsen ist?“ Vegeta wandte seinen Körper zu Son-Goku. Er war wütend und extrem gereizt. Ein Grund, warum Tales sich aus dieser Sache heraushielt.

„Ich habe nicht die Absicht, den ganzen Tag in der Wüste zu verbringen! Ich bin doch nicht zum Spaß hier!“ Seine Hand erhob sich und sein Zeigefinger zeigte auf Son-Goku.

„Nach meinem Sieg gegen dieses Monster werde ich sofort mit dir kämpfen. Warum sonst hätte ich am Turnier teilnehmen sollen? Also versuch gar nicht erst, mich aufzuhalten.“

Stille war in der Felsenwüste zu vernehmen. Alle Blicke hatten sich auf Vegeta gerichtet. Und keiner wagte es, auch nur ein Ton von sich zu geben. Wenn der Saiyajin in dieser Phase war, war es am besten, sich ungesehen zu verkrümeln.

Doch bei einem hatte ein Plan Gestalt angenommen.

°Meister Babidi. Holen Sie uns schnell ins Raumschiff. Ich habe etwas Großartiges entdeckt.°

„Was für eine Schnapsidee!“ entrüstete sich der Magier über die Bitte seines Dieners.

°So wird Boo wiedererweckt. Vertrauen Sie mir.°

„Bist du dir sicher? Ich habe keine Lust, einen Fehler zu machen!“

°Keine Angst.°

„Das will ich wirklich hoffen. PAPARAPAHR!!!“

Innerhalb eines Augenblicks standen sie wieder in dem Raum des Schiffs.

„Was ist passiert?“ Verwirrt drehte sich Tales mehrmals um.

„Wir sind wieder am Ausgangspunkt!“, rief Son-Goku aus.

„Das hat uns noch gefehlt“, warf der Kaioshin erneut seine Bedenken ein.

Dabra hingegen ignorierte sie und machte sich auf, in der Tür zu verschwinden, welche sich kurz zuvor geöffnet hatte.

„Hey! Du fliehst? Wo willst du hin?“, rief Son-Gohan hinter ihm her.

„Fliehen? Hahahaha!! Der Kampf langweilt mich, also ziehe ich mich zurück. Keine Angst, ich lasse mich nur durch einen Besseren vertreten.“ Und mit diesen Worten verschwand er im Inneren des Raumschiffs.

„Nein! Warte!!“ rief Son-Gohan ihm noch hinterher, doch vergebens.

»Das kann nichts Gutes bedeuten!«, dachte der Gott aller Kaios.

„Er lässt sich durch einen Besseren vertreten? Also hat er doch die Hosen voll, nur wer soll denn von Babidis Gefolgsleuten besser sein?“, gab Tales zu überlegen. Er war, wie die anderen, noch viel zu verwirrt, um die Drohung gegen Son-Gohan wahr zu machen und außerdem war sein Ziel weggelaufen.
 

Einige Etagen tiefer:
 

Gerade erschien Dabra in dem Raum, als Babidi seine Glaskugel auf ihren Ständer sinken ließ „Was soll das? Ich wünsche eine Erklärung! Du sagst, du hast etwas Großartiges entdeckt!“

„Ja, Meister.“

„Was ist es? Ich will doch hoffen, dass du nicht aus Angst vor diesem Erdling geflohen bist!“

„Der Herr des Schattenreiches fürchtet nichts und niemanden, das sollten Sie eigentlich wissen.“

„Du bist stark, zugegeben, aber spann mich nicht weiter auf die Folter. Erzähl schon. Was hast du entdeckt?“

„Unter ihnen befindet sich mindestens einer mit einem sehr, sehr bösen Herzen, Meister. Und es sollte ja nicht allzu schwer sein, den für uns zu gewinnen.“

„Eine wunderbare Idee. Sie erschlagen sich gegenseitig und wir bekommen anschließend die doppelte Menge an Energie. Und das würde heißen:“

„Wir könnten endlich Boo wieder zum Leben erwecken.“

„Gut gemacht, Dabra. Ich bin stolz auf dich. Ein genialer Plan!“
 

Im dritten Level
 

Alle Anwesenden waren noch immer über das plötzliche Verschwinden Dabras verwirrt, einige sogar wütend, die einen mehr, die anderen weniger. Vor allem Tales bereute es, Son-Gohan kämpfen gelassen zu haben, diese Schmach war nicht mehr gut zu machen!

»Was hat der Kerl bloß vor? Verschwindet einfach. Was hat das zu bedeuten?«, grübelte der Kaioshin über die Sache nach. Das war in diesem Kampf eine so plötzliche Wendung gewesen, einfach unverständlich.

„Der führt garantiert irgendetwas Fieses im Schilde“, war Son-Gohans einzige Vermutung, dem nur eine einzige Frage in den Gedanken stand. Warum?

„Alles deine Schuld!“, wurde Gokus ältester Sohn plötzlich von Vegeta angefaucht. Der Prinz ging mit schnellen, selbstsicheren Schritten auf den jüngeren Halbsaiyajin zu und baute sich vor diesem auf.

„Ein Fünfjähriger hätte ihn problemlos auf die Bretter schicken können! Er war dir bereits ausgeliefert, aber du, du lässt ihn einfach wieder entkommen! Wenn du mein Sohn wärst, würde ich dir einen Satz warmer Ohren verpassen!“ Mit der rechten Faust schlug er Gohan gegen die linke Schulter, sodass dieser einen Schritt zurückgeschubst wurde. Entsetzt blickte er auf den kleineren Saiyajin herab. Auch Son-Goku und der Kaioshin waren etwas über Vegetas Ausbruch verwirrt, trotz der Tatsache, dass Goku das leicht reizbare, hitzige Gemüt des Prinzen eigentlich zur Genüge kannte. Der einzige, den diese Sache nicht zu beeindrucken schien, war Tales. Wenn Vegeta nicht damit begonnen hätte, diesen kleinen Schwächling zu beschimpfen, hätte er es gemacht.

„Dein Verhalten ist wirklich mehr als peinlich. Du bist wahrlich nicht würdig, ein Saiyajin zu sein! Du hast einfach alles vergessen! Bei unseresgleichen ist es der Stärkere, der überlebt, der Mächtigere, der Klügere! Alle anderen müssen vernichtet werden. Du hast uns nur Schande gemacht!! Du bist wie Piccolo und Krillin. Die beiden sind zu Stein geworden, weil sie schwach waren.“

Er machte mit dem Gesicht eine abwertende Geste.

„Rrngh, und du bist auch nicht besser!“

In Son-Gohans Gesicht war zuerst Verwunderung zu erkennen, welche sich dann aber in Entsetzen und danach in Reue veränderte.

»Die hätte ich glatt vergessen! Ich hätte ihn nicht entkommen lassen dürfen. Dabra ist der einzige, der in der Lage ist, sie wieder zurück zu verwandeln!«, schoss dem Jüngsten von ihnen durch den Kopf. Erst jetzt, wo Vegeta die beiden erwähnt hatte, fiel ihm wieder ein, dass es ja dieser rote Dämon ist, der sie mit seiner Spucke in Stein verwandelt hatte und nur dieser in der Lage war, es rückgängig zu machen.

„Mann! Jetzt halt mal die Luft an! Er hat getan, was er konnte. Er ist erst am Anfang seiner Karriere und hat noch viel zu lernen“, versuchte Son-Goku seinen Sohn vor Vegeta zu verteidigen. Mit Erfolg, denn dieser wandte sich jetzt wütend in seine Richtung.

„Quatsch nicht rum. Mir reicht‘s, Kakarott! Ich habe mich zu diesem Turnier nur angemeldet, um gegen dich kämpfen zu können! Danach wollte ich mit euch nichts mehr zu tun haben!“

Sein ausgestreckter Zeigefinger, welcher seit Beginn seines verbalen Angriffs auf Son-Goku gerichtet war, wurde wieder eingezogen und mit allen Fingern von seiner Handfläche abgespreizt und in Richtung Zimmerboden gesenkt. In seiner geöffneten Handfläche erschien ein recht großer Ki-Ball. Entsetzt wurde er von den Umherstehenden angesehen, sie verstanden nicht, was der Kleinere auf einmal damit vorhatte.

„Ich habe keine Lust mehr, in dieser Riesenkonservendose hier herum zu hängen. Ich jage jetzt alles in die Luft, wenn euch das nicht passt, Pech für euch! Leb wohl, Babidi!“

Damit vergrößerte er die Energie in seiner Hand. Alle sahen weiter auf den Energieball, doch dann stellte sich der Kaioshin mit abwehrenden Händen vor Vegeta und flehte ihn schon fast an:

„Nein! Lass das, Vegeta! Wenn du dieses Raumschiff zerstörst, sind die Bewohner dieses Planeten verloren. Ich bitte dich, tu nichts Unüberlegtes! Schon die kleinste Erschütterung könnte ausreichen und Boo wieder zum Leben zu erwecken. Das wäre nie wieder gut zu machen! Er darf nicht befreit werden!“

„Ist mir doch egal!“

Vegetas Augen wanderten von dem Zimmerboden zu dem Gott aller Kaios, die Wut in seinem Blick schien Bände zu sprechen, weswegen der Kaioshin noch einmal versuchte diesen von dem Fehler abzuhalten.

„Wenn Boo aus seinem Ei herauskommt, wird die gesamte Menschheit, nein, wird vielmehr jedes Anzeichen von Leben auf der Erde ausgelöscht. Und es würde einen weiteren Planeten des Todes geben.“

„Und wenn? Na und?“, fragte der Prinz und richtete seine Attacke auf den Kaioshin. Diesem stand das pure Grauen in den Augen, als er die nächsten Worte des Saiyajin hörte.

„Es ist mir so was von scheißegal, ob diese hirnverbrannten Knalltüten von der Erdoberfläche gewischt werden oder nicht.“

„Hast du denn kein Herz, Vegeta?“ fragte der Kaioshin.

Goku teleportierte sich zur Deeskalation der Situation zwischen die beiden, packte den Prinzen entschlossen am Unterarm und zog ihn in die Höhe. Son-Gohan und der Kaioshin hielten sich da instinktiv heraus, während Tales nur verwundert über den Mut seines Zwillingsbruders zuschaute. Keiner seiner Rassenmitglieder würde es wagen, sich Vegeta in dessen Gemütsform entgegen zu stellen.

„Hör endlich auf, Vegeta. Lass den Quatsch!“

„Halt dich da raus.“

Die beiden stärksten Saiyajin aller Zeiten blickten sich stumm in die Augen und fochten einen Kampf, der einige Sekunden anhielt, bis Vegeta seinen Arm von Goku losriss und ihm mit verschränkten Armen den Rücken kehrte.

„Es ist schon eine Ewigkeit her, dass ich dich so erlebt habe“, sprach Goku noch einmal zu dem anderen Saiyajin.

„Danke, das hätte ganz schön ins Auge gehen können. Und ich weiß nicht, was uns dann noch geholfen hätte“, wandte sich der Kaioshin an Son-Goku, welcher sich mit einem letzten Blick auf Vegetas Rücken nun zu dem Gott umwandte. Ohne auf eine Antwort zu warten, redete dieser dennoch weiter:

„Aber was hat Dabra jetzt bloß vor?“

„Das würde ich auch gerne wissen. Was hatte er doch gleich gesagt? Dass er sich vertreten lässt, oder? Dass er nämlich einen besseren Kämpfer entdeckt hat, der für ihn kämpft.“ Verwirrt und nachdenklich starrte Goku Löcher in die Luft – was könnte dieser Dämon bloß damit gemeint haben?

Auch Gohan und der Kaioshin begannen zu grübeln. Wohingegen Tales und Vegeta stumme Blicke austauschten, der eine ziemlich wütend, aber dennoch berechnend, der andere unsicher in Anbetracht des Planes, welchen der Prinz verfolgte.

Unbemerkt von allen hatte der Kaioshin seine Augen über die Anwesenden gleiten lassen und war bei Vegeta angelangt. Entsetzt riss er die Augen auf, als ihm klar wurde, was Dabra mit seinen Worten gemeint hatte.

„Das ist es! Einen besseren Kämpfer!“

»Oh nein! Bitte nicht.«
 

Im untersten Teil des Raumschiffes:

 

„Du hast Recht, der hier ist wirklich böse. Glückwunsch, Dabra. Gut gesehen. Sein Herz ist beinahe so finster wie deins. Er ist bestimmt nicht hierhergekommen, weil er die Menschheit in Gefahr sah.“

„Nein“, gab Dabra seine Antwort auf die letzte Aussage seines Meisters.

„Willkommen im Team, mein bösartiger Freund!“

Die Hände des Magiers legten sich in einigen Zentimeter Entfernung um die Glaskugel.

„Mit seiner Hilfe werden wir die anderen vernichten. Er wird ihnen die Energie abnehmen, die wir benötigen, um den Dämonen Boo zu befreien. Tut mir leid, dass ich nicht schon viel früher darauf gekommen bin.“

„Kein Problem. Ich verzeihe dir, aber jetzt bin ich dran.“ Und mit diesen Worten wandte er seine Magie an Vegeta an.

 

Im Level bei den Z-Kriegern:

 

 

Vegeta begann auf einmal zu schreien und griff sich mit den Händen an den Kopf. Wie es aussah, hatte der Saiyajin große Schmerzen.

Verwirrt wegen der plötzlichen Schreie ihres Freundes drehten sich alle Anwesenden um.

„Stimmt was nicht, Vegeta?“, fragte Son-Gohan ziemlich verwirrt.

„Tut das weh!“, keucht Vegeta, während er sich den Kopf hielt und ihn leicht schüttelte, wie um die Schmerzen aus seinem Kopf zu verscheuchen.

„Genau das hatte ich befürchtet“, warf nun der Kaioshin seine Gedanken in die Runde.

Geschockt sah Goku von dem Kaioshin zu seinem Prinzen. Wieder an den Kaioshin gewandt sprach er:

„Seht ihr nicht, dass er leidet? So tut doch endlich was!“

Mit einem hilflosen Blick wendete sich der Kaioshin von Goku zu Vegeta. Vorsichtig und langsamen Schrittes ging er auf diesen zu.

„Wehr dich, Vegeta! Lass es nicht zu, Babidi will sich dein böses Herz zu Nutze machen.“

Vor den Augen aller sank Vegeta langsam auf die Knie, hielt sich dabei noch immer den Kopf und stieß hier und da mal ein Knurren oder ein Schmerz verzehrtes Keuchen aus. Verdammt, mit Schmerzen hatte er gerechnet, aber nicht mit einer solchen Intensität.

„Das müssen wir verhindern! Sonst wird er sich gegen uns wenden!“, fiel es Son-Gohan wie Schuppen von den Augen.

„Ganz recht. Babidi besitzt die Fähigkeit, einen schwachen Geist wie den eures Freundes unter Kontrolle zu bringen“, stellte der Gott aller Götter klar.

„So wie er es mit Dabra gemacht hat?“, fragte Goku noch mal, um sich sicher sein zu können, es richtig verstanden zu haben.

Doch der Kaioshin ging nicht weiter darauf ein, sondern schritt noch etwas näher an den knienden Vegeta heran.

„Hör zu, Vegeta. Leere deinen Geist, denk an nichts, das ist sehr wichtig.“

„Ach verdammt, Schnauze. Ich hasse dieses blöde Gelaber“, fauchte Vegeta unter sichtbaren Qualen und Schmerzen.

 

Bei Dabra und Babidi im untersten Teil des Raumschiffes:

 

„Gut so, mein Bester. Tut mir leid, aber jetzt gehörst du mir. Hahahahah! Und jetzt... überwinde deine Grenzen. Und lasse die in dir verborgene Kraft frei. Hihihi. HAHAAAAHHH!!!“

 

Bei den Kriegern:

Vegeta hatte sich wieder aufgerichtet und in einen Super-Saiyajin verwandelt. Je mehr seine Kraft zunahm, desto höher stieg er in die Luft. Seine gold-gelbe Aura wurde von roten Blitzen durchzogen und auch um ihn herum war die elektrische Spannung enorm.

„Oh nein! Das gibt’s nicht!“, rief Son-Gohan fassungslos in den Raum.

»Er ist unwahrscheinlich stark geworden!«, schoss es Goku durch den Kopf.

»Vegeta!« Gohan ging einen Schritt auf den Saiyajinprinzen zu.

„Lass dich nicht manipulieren!! Merkst du denn nicht, dass er dich nur benutzt?“, brüllte er ihm entgegen, wurde aber im selben Moment von einem der roten Blitze getroffen und durch den Raum geschleudert.

„Alles klar?“, rief Goku seinem Sohn zu, der sich langsam wieder aufrichtete.

„Tus nicht, Vegeta!“

Ein weiteres Mal versuchte Son-Gohan seinen Freund zu retten.

Nun versuchte es auch Goku:

„Lass es nicht zu, Vegeta! Du bist einer von uns!“

»Es ist schon zu spät«, ging dem Kaioshin durch den Kopf, welcher die verzweifelten Versuche der beiden Männer nur stumm mit angesehen hatte.

»Warum hält er sich da völlig heraus?«, kam ihm in den Sinn, als er seinen Blick auf Tales richtete, welcher in einiger Entfernung mit vor der Brust verschränkten Armen dastand und alles nur beobachtete.

Indessen ließ sich Vegeta wieder auf den Boden sinken.

„Ist er verletzt?“, rief Gohan als erster aus.

Son-Goku ging langsam auf den Prinzen zu, fragte beim Laufen:

„Sprich mit mir! Vegeta? Sag doch was!“

Plötzlich hielt ihn der Kaioshin zurück.

„Komm ihm nicht zu nahe. Wir können nichts mehr für ihn tun.“

„Heißt das, dass er…?“, rief Gohan aus einiger Entfernung.

In derselben Sekunde richtet sich Vegeta auf. Im Raum sind entsetzte Keuchlaute zu hören, als ihr Blick auf die Stirn des Saiyajinprinzen fällt, welche ein großes `M` ziert. Das Zeichen Babidis.

„Vegeta!“, keuchte Goku entsetzt.

Langsam kam Son-Gohan dann doch näher:

„Bitte sag was. Was hast du nur? Was ist los mit dir?“

„Er kann dich nicht hören. Ich wette mit euch eins zu tausend, dass Babidi versucht uns gegeneinander aufzuhetzen“, warf der Kaioshin seine Gedanken in den Raum.

 

Wieder bei Babidi und Dabra:

 

„Alles läuft wie am Schnürchen. Gleich wirst du mein Sklave sein. Der erste Schritt wäre getan. Und nun der richtige Ort. PAPARAPAHH!!!“

 

Oben im dritten Level:

 

Wie schon die Male zuvor begann der Raum zu zittern und wurde von einem gleißenden Licht erfüllt.

„Oh Mann, etwas geht hier vor!“, rief Son-Gohan alarmiert aus.

„Nehmt euch in Acht. Ich glaube, er schickt uns gleich wieder irgendwohin!“, rief der Kaioshin den anderen zu.

Zum Schutz verdeckten sie ihre Gesichter mit ihren Armen. Bei dem Magier konnte man ja nie wissen.

 

Plötzlich war lauter Jubel zu hören.

Son-Goku und die anderen nahmen ihre Arme von den Augen weg und ließen ihre Blicken durch die Gegend wandern.

„Ja wir sind wohl wieder da, wo alles angefangen hat. Beim großen Turnier“, stellte Gohan mit Ernüchterung fest. Er ließ seinen Blick durch den Ring schweifen. Geschockt weiteten sich seine Augen.

»Oh nein. Mister Satan trägt den goldenen Gürtel! Er hat doch wohl nicht etwa das große Turnier gewonnen?«

 

Auf der Tribüne:
 

„Na klar!! Das sind eindeutig Son-Goku, zusammen mit Tales, Son-Gohan und Vegeta“, rief Yamchu aus.

„Ja, aber wo sind die anderen?“, warf Muten-Roshi die berechtigte Frage ein.

In dem Moment kamen Bulma und ChiChi auf die anderen zugelaufen.

„Oha, das da unten ist Son-Goku mit unserem Sohn!“, rief ChiChi erfreut aus.

„Und Vegeta“, kam es von Bulma.

„Diese alten Blödmänner. Die kommen viel zu spät! Dieser Mister Satan hat das Preisgeld schon längst eingesackt. Das sieht Son-Goku wieder mal ähnlich. …da fällt mir was ein, wenn sie diesem Affen eins über den Latz hauen, könnten sie sich das Preisgeld schnappen und abhauen!“

„Was redest du da für nen Stuss?“, mischte sich nun Yamchu ein.

„Das ist kein Stuss“, wetterte wieder ChiChi los.

„Sie müssen nur dieses Großmaul vor aller Welt besiegen, dann haben sie ja wohl ein Recht auf das Preisgeld.“

„Ich glaube, das ist gar nicht so einfach, wie du denkst, ChiChi“, versuchte Yamchu die schwarzhaarige Frau von der Idee abzubringen.

„Hey, Sekunde mal. Irgendetwas scheint mit den Jungs nicht zu stimmen“, machte Muten Roshi die Anwesenden auf seine Entdeckung aufmerksam.

 

Im Ring:

 

„Oah. Ahh. Tut mir leid, Leute, aber das Turnier ist leider schon vorbei! Wo habt ihr denn gesteckt? Wir haben euch überall gesucht!“, sprach unten im Ring der Stadionsprecher die Neuankömmlinge an und schritt dabei gefährlich nahe an Vegeta vorbei.

Dieser öffnete die Augen und begann drohend zu knurren.

„Passen Sie auf, Mann!“, rief Goku.

„Wahhahh?“, rief der Stadionsprecher, nachdem er sich wieder zu dem Saiyajinprinzen umgedreht hatte.

Dieser hatte damit begonnen seine Energie zu sammeln und ließ sie nun mit einem Schrei frei.

Son-Goku teleportierte sich schützend vor den Kaioshin, während Son-Gohan den wegfliegenden Stadionsprecher rettete. Mister Satan hingegen flog ungebremst in eine der Mauern vom Stadion.

 

Telepathisch durch die Glaskugel Babidis:

 

„Also dann. Ähhä? Nmh... Moment, wie heißt du gleich noch mal? Mmmmhhhh... AHH; jetzt erinnere ich mich wieder. Vegeta. Raub ihnen die Energie. Kämpfe mit aller Kraft gegen sie, du darfst gerne bis zum Äußersten gehen“, befahl Babidi durch seine Glaskugel hindurch.

 

 

„Halts Maul. Mich interessiert lediglich Kakarott. Den Rest überlass ich liebend gerne dir.“

„Mit wem redest du? Hast du nen Aussetzer??“, fragte Goku, welcher verwirrt mit ansehen musste, wie Vegeta scheinbar mit sich selber redete.

 

„Jaja, das ist der Dank für alles. Moment mal, wieso steht denn der nicht unter meiner Kontrolle? Der macht es einem aber auch wirklich nicht leicht. Naja, egal, Hauptsache, er kämpft für mich“, sprach Babidi mehr zu sich selber. Wenn dieser neue Sklave kämpfte, dann war es auch nicht sonderlich wichtig, dass er nicht hundertprozentig parierte.

 

Auf der Tribüne:

 

„Ve...Ve...Vegeta... Was machst du denn da? Das glaub ich nicht!“, sprach Bulma.

Wie die anderen war sie mehr als geschockt von dem, was da unten im Ring vor sich ging.

„Ja, das kann ja heiter werden. Der ist ja völlig von der Rolle, oder?“, fragte Yamchu in die Runde.

»Merkwürdig, wirklich merkwürdig.« Ach der Älteste von ihnen kam nicht wirklich auf ein Ergebnis.

 

Unten im Ring:

 

„Oh Mamamia, ein Alptraum. Wie... wie kann das sein? Sie leben ja noch! NNEEEIIIIIINNNN!!!“

Mister Satan saß vor der Mauer, in die er geflogen war, und betrachtete mit weit aufgerissenen Augen, was dort im Ring kurz vor ihm geschah.

 

Vegeta dreht sich um, mit einem Bein Schritt nach vorne, streckt Arm mit gestreckten Zeigefinger in Richtung Son-Goku aus, dieser total perplex. Dann Handfläche offen, mit angewinkelten Daumen.

Son-Goku verstand, was der Prinz nun wollte, konnte es aber noch immer nicht einordnen. Was sollte das alles? Hasste der Kleinere ihn denn wirklich so sehr?

„Vegeta... Nein!“

Vegeta lacht, spreizt die Finger an seiner Hand und greift Goku mit einem Strahl aus der Energie seiner Aura an.

Son-Goku verschränkt die Arme zum Schutz vor seinem Gesicht und lässt sich von der Energie treffen.

„Hör auf!!“, versuchte er den anderen noch einmal davon abzubringen. Erfolglos, denn er wurde immer mehr in Richtung des Endes des Ringes geschoben. Ihm blieb nichts anderes übrig, als auszuweichen und anders zu versuchen den Energiestrahl zu stoppen.

„Das geht jetzt zu weit!“

Doch er schafft es nicht rechtzeitig, denn der Strahl fliegt direkt in die Zuschauertribüne und durch sie hindurch und zerstört einen Großteil der dahinterliegenden Stadt.

„In Deckung!“, brüllte der Kaioshin viel zu spät den Zuschauern zu.

Alle Anwesenden blicken entsetzt und geschockt auf die Zerstörung. Alle, außer Vegeta und Tales. Der eine mit einem boshaften Grinsen im Gesicht, der andere mit einem gelassenen, aber dennoch zufriedenen Ausdruck im Gesicht.

 

Auf der Tribüne:

 

„Das darf doch nicht wahr sein!“, sprach Yamchu geschockt und sagte damit das, was jeder einzelne von ihnen gerade dachte.

„Ein Alptraum. Oh nein! Was habe ich bloß falsch gemacht? Er ist doch schon sanft wie ein Lamm gewesen“, sprach Bulma mehr zu sich selbst, bevor sie in eine Ohnmacht fiel und gerade noch so von ChiChi vor einem unliebsamen Zusammentreffen mit dem Boden gerettet wurde.

 

Im ganzen Stadion beginnen die Menschen in Panik zu fliehen, doch einige bleiben.

Langsam schwebt Goku wieder hinunter und schaut entsetzt zu dem riesigen Loch in der Tribüne.

»Warum?? Vegeta... Wieso hast du das getan??«

Wut fraß sich in sein Innerstes. Hatte Babidi ihn dazu gebracht? Wenn ja, dann würde er diesen Magier in Stücke reißen.

Mit einem letzten Blick dreht er sich zu Vegeta um.

„So ein Arschloch.“

Vegeta hat dafür nur ein provozierendes Grinsen übrig.

Menschen flüchten in Panik aus dem Stadion.

„Vegeta, warum tust du das?“, fragte Gohan entsetzt. Er wendete sich von der Szenerie ab und dem Saiyajin wieder zu.

„Hast du völlig ein Rad ab?“

 

Auf der Tribüne sah man auch nur in geschockte Gesichter.

„Hast du nicht mehr alle, Vegeta? Was ist denn in dich gefahren?“, rief Bulma mehr oder weniger laut.

 

„Der neue Sklave hats echt drauf. So was Schönes, 200 Tote“, freute sich unterdessen Babidi in seinem Raumschiff.

 

„Was soll ich denn jetzt machen, haben Sie ne Idee?“, fragte der Stadionsprecher an Mr. Satan gewandt.

„Nein, bin ich vielleicht ein Berufsberater?“, antwortet dieser nur.

Zurufe der verbliebenen Menschen an den Retter der Welt, Mr. Satan, waren zu hören.

„Ja, tun Sie, was sie sagen. Sie sind immerhin der Champion.“, mischte sich nun der Stadionsprecher ein.

»Stimmt. Er hat recht. Ich darf meine Fans nicht enttäuschen.«

Und somit wandte er sich an den Saiyajinprinzen:

„Hey... Hey, du da. Hör mal her. Ich verbiete dir, dieses Stadion zu zerstören. Glaub ja nicht, dass du mich einschüchtern kannst. Du ahnst ja nicht, mit wem du es zu tun hast. Ich bin der Champion, klar?“

Dafür hatte Vegeta nur ein Lachen übrig.

Leicht verunsichert sprach Satan weiter:

„Der furchtbare Mr. Satan!“

Vegetas Lachen wurde lauter.

„Oh ja, der bin ich.“

„Vorsicht, Sie provozieren ihn“, versuchte der Stadionsprecher zu helfen.

„Achja?? Ähh... Na gut, fühl dich wie zu Hause und lass dir bloß nicht den Spaß verderben. Aber nicht die Tribüne kaputt machen, die müssen wir sonst nämlich wieder aufbauen und du kannst dir bestimmt denken was das kostet, du bist ja ein kluges Kerlchen, wie ich das se...“

„Schnauze!!“

Vor Schreck zuckten Mr Satan und der Stadionsprecher zusammen und brachten einige Schritte Sicherheitsabstand zwischen sich und den Saiyajin. Doch der beachtete sie gar nicht mehr.

„Na komm, Kakarott. Los, kämpf mit mir.“

Verwirrt wurde der Saiyajinprinz aus zwei ebenfalls schwarzen Augen angesehen. Er verstand gerade nicht wirklich, was hier vor sich ging. Was war bloß mit Vegeta los? Wieso hasste der kleinere Saiyajin ihn bloß so sehr?

„Lass dich nicht so lange bitten, du Feigling. Du wirst jetzt mit mir kämpfen, sonst war das erst der Anfang und ich mache weiter.“

„Was?? Hör auf, es reicht. Was ist denn bloß in dich gefahren?“

Auch dafür hatte Vegeta nur ein Lächeln übrig, was sich langsam in ein Lachen verwandelte.

„Los, sag die Wahrheit! Hast du dich vielleicht freiwillig in Babidis Hände begeben?“

Geschockt und zugleich sehr verwirrt wendeten der Kaioshin und Son-Gohan ihren Blick wieder zu Vegeta.

„Ja, möglich wär‘s“, stellte Gokus Ältester nüchtern fest.

Der Saiyajinprinz lachte noch immer.

„Antworte mir! Hast du das getan?“

Vegeta hörte auf zu lachen, er hatte sein typisches mordlustiges Lächeln auf den Lippen. Er streckte seinen Arm seitlich, in Richtung zur Tribüne, vom Körper weg. Ohne zu zögern schickte er einen Ki-Ball in die Stadionsitzwand.

Alle konnten nur entsetzt zuschauen, wie weitere hunderte Menschen im Stadion und in der dahinter gelegenen Stadt starben.

Das brachte das Fass zum überlaufen, denn Goku wurde langsam echt wütend. Das spürte auch Vegeta und konnte sich ein vorfreudiges Grinsen auf den bevorstehenden Kampf nicht verwehren.

„So nicht, Vegeta“, antwortete Goku sauer.

„Vegeta, lass das! Hör auf damit!“, rief Son-Gohan, als er auf den Saiyajin zutrat.

Doch diesen provozierte das nur.

„Verschwinde gefälligst!!“, fauchte Vegeta, während er mit seinem linken Arm ausholte und mit seiner Kraft die Luft verwendete, um Gohan von sich wegzuschleudern, welcher unsanft auf seinem Hintern landete.

„Ich werde dir einen guten Rat geben, Schwächling. Funk mir nicht dazwischen, du Sohn eines elenden Verräters.“ Sein mordlustiger Blick wendete sich bei diesen Worten wieder zu Son-Goku.

„Ach, die Nummer wieder. Bist du komplett übergeschnappt?“

Son-Goku begann seine Energie zu sammeln und verwandelte sich mit einem Knurren in einen Supersaiyajin.

Vegeta, der seinem Ziel ein großes Stück näher gekommen war, richtete sich lachend auf.

„Das darfst du nicht! Wenn du gegen Vegeta kämpfst, hat Babidi erreicht, was er wollte. Mit der Energie, die du während des Kampfes verlierst, wird er Boo erwecken. Ich bitte dich, Son-Goku. Tu das nicht!“, wendete sich der Kaioshin verzweifelt an den Saiyajin hinter ihm.

„Vegeta. Manchmal bist du echt ein Schwein. Du tötest, um mich zu provozieren. Du bist dir ja nicht mal für Babidi zu schade. Igitt, das ist widerlich. Du miese Ratte!“, sprach Goku, ohne auf die Worte des Kaioshin zu achten.

Er war wütend, darüber, dass Babidi seinen Auserwählten kontrollierte, darüber, dass Vegeta es freiwillig getan hatte, aber vor allem darüber, dass er für Vegeta scheinbar nicht mehr war als ein Fick. Tief in sich hatte er gehofft, dass der Saiyajinprinz mehr als Hass für ihn empfand, dieser die gemeinsamen Male genossen hatte, doch das war mehr als ein großer Irrtum gewesen.

Und das tat weh. Unsagbar weh. Und es gab Zündstoff für seine Wut.

„Du hast dich freiwillig unterworfen?“, rief Son-Gohan, als ihm die Bedeutung der Worte seines Vaters klar wurden.

„Lass es mich mal so sagen. Ich habe die Gelegenheit beim Schopf gepackt. Mir blieb ja keine andere Wahl. Das hier ist dein einziger Tag im Diesseits und du schuldest mir noch einen Kampf.“

„Das ist kein Grund die Seiten zu wechseln. Wie tief muss man gesunken sein, dass man aus Eitelkeit jeden Schwachsinn mitmacht?“, mischte sich nun auch der Kaioshin ein.

„Hast du Schwachsinn gesagt!?!? Darüber steht dir kein Urteil zu!!!“

Mit einem wütenden Knurren sammelte Vegeta seine Kraft und ließ sie dann mit einer Energie- und Staubwolke explodieren.

„Der Kampf mit Kakarott bedeutet mir alles! Euer komischer Dämon ist mir vollkommen egal.“

Vegeta richtete sich wieder auf, zeigte mit seinem Finger auf Son-Goku.

„Dieser Typ ist mein Intimfeind, obwohl er vor sieben Jahren starb. Ich bin der Prinz der Saiyajin, aber er war stärker. Wie sehr ich auch trainiert habe.“

Er ballte die Hände zu Fäusten und winkelte die Arme an.

„Das bedeutet Rache, und ich gehe hier nicht weg, bis dieser Dreckskerl um Gnade winselt. Er hat mir sogar das Leben gerettet, obwohl ich ihn nicht darum gebeten hatte. Das ertrage ich nicht, das werde ich ihm niemals verzeihen!“

Goku, der nach diesen Worten ein paar Augenblicke brauchte, um diese zu schlucken, ließ das Für und Wider durch seinen Kopf leiten, bis er sich entschieden hatte, in der stillen Hoffnung, das Richtige zu tun.

„Babidi! Also gut. Bring uns sofort an einen unbewohnten Ort! Dann werde ich gegen Vegeta kämpfen.“

Vegeta lachte. Er hatte seinen Willen bekommen.

 

„Unser Freund ist endlich einverstanden“, redete Babidi eher mit sich selbst.

 

„Nein, warte noch!“

Der Kaioshin stellte sich mit ausgebreiteten Armen zwischen Goku und Vegeta.

„Wenn du tatsächlich gegen Vegeta kämpfen willst, wirst du zuerst mich aus dem Weg räumen müssen.“

Sekunden passierte erst mal gar nichts, bis Son-Goku langsam, beinahe in Zeitlupe, seinen rechten Arm anhob und mit der offenen Handfläche auf den Kaioshin deutete.

„Vater... tu‘s nicht.“ Gohan beobachtete dieses seltsame Verhalten seines Vaters. Was sollte denn das auf einmal?

Son-Goku ließ in der Handfläche einen Ki-Ball entstehen, die bald die gesamte Größe seiner mit allen Fingern abgespreizten Hand einnahm.

Wie alle andern auch war der Kaioshin verwirrt und geschockt über das Verhalten des eigentlich sehr gutmütigen Saiyajin. Keiner hatte mit dieser Reaktion gerechnet.

Viele Augenblicke verstrichen, bis dann nach langen Momenten der Kaioshin seine Arme sinken ließ.

„Ich habe verstanden. Mach was du willst.“

Auch Goku löste seine Angriffsposition auf.

„Verzeiht mir. Tut mir leid.“

 

Im Raumschiff freuten sich Dabra und Babidi über den Streit in der Gruppe.

„Ein anderer Ort? Logo, mach ich doch gerne. PAPARAPAH!!“

 

Die Saiyajin, Gohan und der Kaioshin verschwanden und tauchten plötzlich in einer Felsenwüste auf.

„Diesen Ort finde ich ganz ausgezeichnet“, lässt Vegeta verlauten.

„Das höre ich gern“, ist Gokus einzige Antwort darauf.

„Vater! Nicht, hör lieber auf!!“

„Lass ihn!“, mischte sich der Kaioshin ein.

Er ging ein Stück in die Strecke, zwischen Goku und Vegeta, blickt jeden von beiden kurz an.

„Da ist einer so stur wie der andere. Tragt ihr zwei doch euren Kampf aus, wenn er euch so wichtig ist. Son-Gohan, Tales und ich gehen allerdings ins Raumschiff, um gegen Babidi und Dabra zu kämpfen, denn das sind unsere wahren Feinde. Sollte der Dämon Boo durch einen Schock erwachen, lässt sich das eben nicht ändern. Ist mit immer noch lieber, als dabei zu zusehen, wie er eure Energien bekommt. Da ich euch nicht vom Kämpfen abhalten kann, muss ich versuchen den Schaden zu begrenzen. Mit etwas Glück können wir Babidis Pläne vielleicht durchkreuzen und Boss Auferstehung verhindern.“

 

 

Im Raumschiff:
 

„Versuch mal schön. Das glaubst du doch selbst nicht, oder? Hey Vegeta, mach kurzen Prozess mit diesen drei Störenfrieden, die könnten sonst alles ruinieren.“

Vegeta stieß ein wütendes Knurren aus, als der Magier versuchte, ihm den Befehl zu geben und mit einem Mal diese Schmerzen wieder da waren. Keuchend griff er sich an den Kopf und stieß ein erneutes drohendes Knurren aus.

„Das ist ein Befehl! Und schaff mir den Kaioshin vom Hals, der ist der schlimmste. Den will ich nie wieder sehen müssen!“

Vegeta umgriff sein Gesicht, kämpfte mit aller mentalen Stärke gegen den Magier, stieß einen Schrei aus, bevor er in die Knie ging und sich vor Schmerzen wandte.

Geschockt wurde diese Szenerie von den vier anderen mit angesehen.

„Ah, Babidi gibt ihm einen Befehl!“, rief der Kaioshin aus.

 

„Na los, du tust gefälligst, was ich dir sage!“

Immer mehr krümmte sich Vegeta vor Schmerzen auf dem Boden.

„Jetzt mach schon. Gehorche!“

Unter Mühen schaffte es Vegeta, sich einigermaßen aufzurichten.

„Nein! Leck mich!“

„Waass??“

„Kümmer dich doch selbst um die Typen oder lass es Dabra machen. Das hat nichts mit meinem Kampf zu tun.“

„Ich hab mich vielleicht etwas undeutlich ausgedrückt, also noch einmal! Beseitige den Kaioshin, Vegeta!!!“

Stöhnte unter den erneut stärker werdenden Schmerzen.

„Gehorche schon! Wird’s bald? Na los!“, rief Babidi weiterhin in die Glaskugel.

„Wie oft soll ich es noch sagen, dass ich nur mit Kakarott kämpfen will? Ich bin der Prinz der Saiyajin und nicht dein Gefolgsmann. Haben wir uns verstanden? Von nem popligen Magier nehm ich doch keine Befehle entgegen. Du magst jetzt zwar mein Gehirn und mein Herz kontrollieren, doch über meinen Stolz wirst du niemals Gewalt haben!! Jahaaa!!“

Vegeta ließ seine in der Zwischenzeit gesammelte Energie frei, wodurch es zu einer gewaltigen Explosion kam. Durch die Druckwelle seiner Kraft zerfielen die Felsformationen um und hinter ihm wie Kartenhäuser und selbst Babidis Glaskugel wurde arg in Mitleidenschaft gezogen.
 

Dabra und Babidi waren beide geschockt. Eine solche Sturheit hatten sie nicht erwartet.

„Das... das ist das erste Mal, dass ein Sklave nicht pariert hat. So etwas Ungezogenes hätte ich nie für möglich gehalten!“

„Ist das nicht völlig egal, Meister Babidi? Solange er seinem Gegner die Energie abnimmt, mit der wir Boo erwecken könne, ist das nur ein minimales Problem. Und der Kaioshin kann mir außerdem nichts anhaben. Genauso wenig wie diese beiden Erdlinge.“

 

 

„Das ist doch unglaublich, oder nicht? Vegeta kann sich Babidi immer noch widersetzen, obwohl er von diesem kontrolliert wird. Wahnsinn!!“, sprach der Kaioshin zu den anderen.

„Hasst du mich denn wirklich so sehr, dass du bereit bist, alles aufzugeben und alles zu verlieren?“, sprach Goku zu Vegeta, welcher keine sichtbare Reaktion erkennen ließ.

Da nichts weiter passierte, wendete sich Goku an seinen Sohn, gab ihm eine magische Bohne und Tipps, wie er Dabra besiegen könne, obwohl er stark vermutete, dass sich Tales diesen Dämon unter den Nagel reißen würde.

Apropos Tales.

Erst jetzt fiel Goku auf, das sich sein Zwillingsbruder aus der ganzen Sache, die wenige Minuten zuvor passiert war, komplett herausgehalten hatte, bzw. noch immer heraushielt.

»Entweder hat er es nicht gewagt, sich Vegeta in den Weg zu stellen, oder Vegeta hats ihm verboten... Oder Tales war von Vegeta in dessen Plan eingeweiht worden. Aber wieso nur?? Warum, Vegeta??«

Nachdem der Kaioshin, Son-Gohan und Tales durch die Luke im Raumschiff, die Babidi aus Sicherheit geöffnet hatte, verschwunden waren, wandte sich Goku wieder Vegeta zu.

„Ich habe dich warten lassen.“

„Es waren sieben Jahre, die ich gewartet habe. Da will ich mal nicht kleinlich sein. Los, kämpfen wir, Kakarott!!“

„Lass uns gleich volle Kraft kämpfen, Vegeta. Denn ich will, dass es schnell zu Ende ist. Bevor dein Hass auf mich den ganzen Planeten zerstören wird.“

„Es wird schnell gehen. Ich habe sieben Jahre lang trainiert und du wirst nun dein blaues Wunder erleben.“

Goku stieß ein Knurren aus und powerte sich auf seine höchste Stufe auf, seine Energie explodierte förmlich.

„Oh Mann, toll! Du bist ja sogar noch stärker als Son-Gohan damals.“

Auch Vegeta knurrte und ließ nun auch seine gesamte Energie frei.

„Na gut, ich habe mich vertan. Es wird doch etwas länger dauern, wie ich sehe“, gab Goku mit einem Blick auf Vegeta enorme Kraft zu.

„Ich bring dich um! Ich reiß dich in Stücke! Komm, fangen wir an! Jaha!“

Das war der Anpfiff und ihre Energien prallten aufeinander. Es wurden Schläge und Tritte verteilt und schon wenige Augenblicke später floss das erste Blut.

Die Felsen in ihrer Nähe zerbarsten und gaben die Sicht auf weitere Felsen und Berge frei, die auch bald dem Erdboden gleich gemacht wurden.

„Was ist denn mit dir, Kakarott? Ich dachte, du wolltest den Kampf schnell hinter dich bringen!“

„Mach dir mal um mich keine Sorgen!“

Wieder ein heftiger Schlagabtausch. Mal steckte der eine ziemliche schwere Schläge ein, mal war der andere das Opfer.

„Ich lass dich nicht davon kommen!“, brüllte Vegeta, als er einige heftige Schläge und Tritte hatte einstecken müssen.

Vegeta griff Goku mit einer Energieattacke an, wodurch dieser in einen Felsen gedrückt wurde. Sekunden vergingen, in denen nichts passierte, bis aus der Höhle ein Ki-Strahl abgefeuert wurde und Vegeta keine andere Möglichkeit hatte, als ebenfalls einen abzufeuern.

Die Energien prallten aufeinander, bildeten einen ovalen Ball, Blitze zuckten herum und nahmen bald die ganze Umgebung ein.

Langsam kamen sich die beiden Saiyajin näher, die Energie ihrer Ki-Strahlen erhöhte sich kontinuierlich, wodurch der ovale Ki-Ball immer größer wurde. Bald mussten sie beide Hände verwenden, um den anderen auf Distanz zu halten.

Vegeta knurrte nach einiger Zeit wütend, ehe er noch mehr Energie einsetzte:

„Du machst mich nicht noch mal lächerlich! Diese Zeiten sind vorbei... endgültig!“

Sekunden später explodiert der Ki-Ball mit einem riesigen Knall, zerstörte die gesamte Umgebung innerhalb mehrerer Kilometer. Staub und Asche vernebelte jedem Lebewesen die Sicht.

Minuten vergingen, bis man wieder eine klare Sicht hatte.

Geschunden und verletzt hielt sich Goku mit einer Hand an einer Klippe fest.

„Was für eine außergewöhnliche Kraft. Son-Gohan ist nicht der einzige, der zu wenig trainiert hat. Ahh“, stöhnte er, als Vegeta ihn an dem Arm hoch zog.

„Wiedersehen macht Freude“, keuchte Goku sarkastisch, ehe er gegen eine Felswand geschleudert wurde.
 

Hoffe ihr hattet viel Spaß beim lesen!

Würd mich sehr darüber freuen, eure Meinung zu hören.

Endlich!!

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Ewachen

KAPITEL 8

ERWACHEN
 

Langsam schlug er die Augen auf. Das erste, was er spürte, waren die Schmerzen in seinem Körper und dass ihm schwindelig war. Vorsichtig und langsam stemmte er sich auf seinen Armen ab und setzte sich aufrecht hin. Sein Blick glitt über die zerklüftete Landschaft und blieb schließlich an etwas hängen.
 

In Gedanken versunken starrte er schon eine ganze Weile die Gestalt an, die auf dem harten Felsboden lag und noch zu schlafen schien. Nachdem er aufgewacht und ihm klar geworden war, was geschehen war, hatte ihn nur ein Gefühl der Taubheit erreicht, mehr nicht. Er war aufgestanden, hatte sich seine Klamotten zusammen gesucht, sie angezogen und sich mit dem Rücken an eine Felswand gelehnt hingesetzt. Noch immer war er in Gedanken versunken, obwohl ihn zwei schwarze Opale musterten und die dazugehörige Person versuchte, sich an die Geschehnisse zu erinnern. Plötzlich verschwand der Nebel aus seinen Augen und auch er begann den anderen Saiyajin zu mustern. Ihn von oben bis unten anzusehen.
 

Son-Goku bemerkte die musternden Blicke des Saiyajinprinzen, doch anstatt wegzusehen tat er es ihm gleich und ließ seine Augen über den kleineren Körper wandern. Der Saiyajinprinz hatte seinen Rücken an die Felsen hinter sich gelehnt, den linken Arm auf den Boden abgestützt, während der rechte auf dem angewinkelten Knie ruhte. Anscheinend hatte er sich seine Klamotten bereits zusammen gesucht, denn sein Körper war wieder von Stoff verhüllt.

Son-Goku sickerte langsam in seinen Kopf, was passiert war. Die Kämpfe im Raumschiff Babidis, dessen Versuch, sich Vegeta gefügig zu machen, der Kampf zwischen ihm und Vegeta und schließlich die Vereinigung ihrer Körper. All das lief vor seinem inneren Auge ab. Er schluckte und zog verwundert die Augenbrauen zusammen, als er zu dem Punkt kam, als sie sich gebissen hatten. Mit einem Kopfschütteln versuchte er die Gedanken los zu werden, denn ihm wurde langsam etwas kühl. Suchend blickte er sich nach seinem Kampfanzug um und seufzte resigniert, als ihm einfiel, dass Vegeta diesen ja, bis auf seine Hose, zerrissen hatte. Naja, wenigstens hatte er diese ja noch.

Er stand auf und stürzte fast augenblicklich, als ihn eine erneute Welle des Schwindels überfiel und er sein Gleichgewicht verlor. Verdammt, was war nur auf einmal mit ihm los?? Erneut probierte er aufzustehen und schaffte es auch, schwankend stehen zu bleiben.

»Was ist bloß los mit mir?? Wieso kann ich mein Gleichgewicht nicht halten??«, fragte er sich wütend.

„Du solltest ihn um deine Hüfte wickeln, sonst wirst du wieder Bekanntschaft mit dem Boden schließen“, hörte er Vegetas belustigte Stimme.

Was sollte er um seine Hüfte wickeln?

Verwirrt blickte er zu dem Saiyajinprinzen, welcher ihn mit einem Grinsen ansah.

„Ich rede von deinem Schweif, Baka.“

»Was?? Mein Schweif? Aber ich habe keinen Schweif.«

Verwirrt drehte Son-Goku seinen Kopf und schaute seinen Rücken hinunter, wo er mit einem Aufschrei das fand, was Vegeta als Schweif bezeichnet hatte.

»Nein, das... das kann nicht sein. Ich habe keinen... ich kann keinen haben...«

Trotzig schien der Schweif ihm zeigen zu wollen, dass er doch da sein konnte und vor allem wieder zu seinem Körper gehörte, denn er schwang wedelnd hinter seinem Rücken hin und her.

Verwirrt sah er zu Vegeta, der mittlerweile aufgestanden war. Seinem Rat folgend wickelte er das Markenzeichen ihrer Spezies um seine Hüfte und ging vorsichtig und nicht mehr von Gleichgewichtsstörungen geplagt zu seinen heilen Sachen, um diese anzuziehen.
 

Vegeta indessen wartete ungeduldig am Rand der Klippe. Sie hatten noch etwas zu erledigen. „Komm schon Kakarott!! Beeil dich mal ein bisschen!!!“

»Wieso??«

Was hatte Vegeta denn vor? Nachdem er sich die Hose angezogen und sie durch Knoten befestigt hatte, schritt er nun auf Vegeta zu und sah ihn fragend an.

„Wieso soll ich mich beeilen?“

„Dieser Dämon...“

„Hää? Von welchen Dämon sprichst du bitte??“

Entsetzt wurde Son-Goku angesehen. Nun war es an Vegeta, verwirrt zu sein. Kakarott war immer derjenige, der die Erde retten wollte und jetzt hatte er die Bedrohung wegen was auch immer einfach vergessen? Das wollte nicht in seinen Kopf.

„Von Babidi, dem Dämonen Boo und Dabra. Oder hast du die ganze Sache, weshalb dieser Gott hier ist, schon vergessen?“

„Ach ja!! Den hab ich echt völlig vergessen. Na dann los. Fliegen wir zu ihnen!!“
 

Ohne noch mal zu Vegeta zu sehen, schoss Son-Goku auch schon in die Richtung, aus der man Gohans und Tales´ Aura spüren konnte. Kopfschüttelnd begab sich nun auch Vegeta in die Luft und folgte Son-Goku zu den anderen.

Dort angekommen wurden die beiden Reinblüter verwundert gemustert. Nur Tales war der einzige, der ein wissendes Grinsen aufgesetzt hatte.

„Aber Vater... was ...was ist passiert? Wieso lebst du wieder?“
 

Mit großen Augen sah Son-Goku seinen Sohn an. Wie, er lebte wieder? Das ging nicht, er war doch tot. Er schaute nach oben, um zu sehen, ob er noch einen Heiligenschein hatte, doch er konnte nichts dergleichen erkennen. Wie war das möglich?

Vegeta und Tales wechselten unterdessen ihre Blicke; sie kannten sich lange genug, um eine Sprache zu haben, die nur sie verstanden.

„Bist du wieder normal, oder willste immer noch jemanden in Stücke reißen?“, fragte jetzt Son-Gohan, welcher sich von seinem wieder lebenden Vater ab- und Vegeta zuwendete.

„Mh, mal sehen, vielleicht ja dich!“

„Wartet mal, Leute, ist das das Ei, in dem dieser Dämon gefangen ist?“, mischte sich Goku plötzlich ein.

„Ja, das ist es. Aber um es zerstören zu können, müssen wir an Dabra vorbei.“ antwortete ihm der Kaioshin.

„Lasst mich das nur machen. Das wird ein Spaziergang.“

„Du unterschätzt Dabra, Vegeta...“

„Lassen Sie ihn ruhig, Kaioshin. Ich denke, das wird schnell gehen“, warf Son-Goku dazwischen.
 

Vegeta fixierte den Herrscher der Schattenwelt. Dieser blickte genauso zu ihm und wartete nur auf den Befehl Babidis. Babidi hingegen sah Vegeta irritiert an. Er hatte den Saiyajin sich doch untertan gemacht, oder nicht? Wieso hatte dieser denn kein Zeichen mehr auf der Stirn und wieso in aller Welt lebte dieser andere Kerl im orangefarbenen Kampfanzug wieder? Verwirrt schüttelte er den Kopf. Wenn er Boo befreit hatte, dann musste dieser den Planeten ganz schnell zerstören, denn hier liefen verdammt viele Sachen, die nicht mit rechten Dingen zugingen.

„Ok, Dabra. Du weißt was du zu tun hast. Enttäusche mich nicht. Ich habe nämlich ein Problem damit, wenn man sich mir widersetzt.“ Als er den letzten Satz aussprach, wanderte sein Blick zu Vegeta. Dieser wusste ganz genau, was Babidi gemeint hatte, doch nur ein höhnisches Lächeln schlich sich auf seine Lippen.

Auch Dabra ging in Stellung und sofort schoss Vegeta auf ihn zu. Ihre Fäuste trafen ihre Körper, verletzten, setzten Energie frei, trennten sich wieder voneinander, nur um sofort wieder aufeinander zu prallen. Und genauso wie Son-Goku es gesagt hatte, es ging schnell. Zwei Energieattacken schossen frontal aufeinander, die eine schwächer als die andere, eine laute Explosion und das Erlöschen einer Aura.

Vegeta ließ sich wieder zu Boden gleiten, an dieselbe Stelle, an der er auch vor dem kleinen Kampf mit Dabra gestanden hatte.
 

Der Kaioshin hatte dem schnellen Kampf nur verwundert zugesehen, während Tales und Son-Goku interessiert jeder einzelnen Bewegung der Kontrahenten gefolgt waren. Nachdem Vegeta wieder bei ihnen gelandet war, hatte Tales eine große Energiekugel geballt und sie in Richtung Babidi geschleudert, welcher nicht auf solch einen Angriff vorbereitet war. Er hatte keine Chance mehr zu reagieren, da er noch viel zu geschockt über die Niederlage Dabras war und zur Hölle geschickt wurde.

„Gut, dann können wir ja jetzt das Ei zerstören, oder?“, fragte Son-Goku den Kaioshin. Mechanisch nickte der Gott aller Kaios, zu etwas anderem war er nicht mehr in der Lage. Die Rasse, die sich Saiyajin nannte, war einfach nur… Ja, sie übertrafen kampfkraftmäßig seine kühnsten Vorstellungen.

„Ok, alle zusammen, seid ihr bereit?“, rief Son-Goku zu seinem Sohn, seinem Bruder und Vegeta.

Son-Gohan tat es seinem Vater gleich und formte die Hände zu der typischen Haltung zur Anwendung des Kame-Hame-Has. Vegeta und Tales hingegen sahen wütend zu Son-Goku. Dieser hatte es doch tatsächlich gewagt, ihnen einen Befehl zu erteilen.

Verwundert schaute Son-Goku die beiden Reinblüter an. Was hatte er denn wieder falsch gemacht? Wieso machten die beiden nicht mit? Ohne deren Hilfe konnten Son-Gohan und er dieses Ei nicht zerstören.

„Bitte, wir brauchen eure Kraft. Vegeta, bitte.“

„Tja, ohne uns läuft hier halt nichts, nicht wahr?“, stichelte Tales grinsend und begab sich in Angriffspose. Noch mal einen drohenden Blick zu Son-Goku werfend machte sich auch Vegeta zum Angriff bereit und gemeinsam feuerten sie ihre stärksten Angriffe ab, nachdem sie sich bis zu ihren Grenzen aufgepowert hatten. Und zur Überraschung des Kaioshins hatten sie Erfolg. Ein riesiger Krater war entstanden und von Boos Ei und dessen Halterung fehlte jede Spur. Ebenso war diese seltsame Aura verschwunden.

Seufzend atmete Son-Goku aus. Das wäre dann wohl geschafft.

„Ich denke, dass mein Job hier nun erledigt ist. Die Zeit des Abschieds ist gekommen.“ Mit diesen Worten wand sich der Kaioshin an die anwesenden Männer.

„Ja, ich denke, wir werden jetzt auch alle nach Hause gehen. Das Turnier ist ja auch schon vorbei“, meinte Son-Goku.

„Ja, aber vielleicht sollten wir erst die Dragonballs suchen und die getöteten Menschen wieder zum Leben erwecken, ebenso Kibito. Oder was meinst du, Vater??“

Doch bevor Son-Goku antworten konnte, sprach der Kaioshin:

„Nein, lasst das mal meine Sorge sein, Son-Gohan. Die Dragonballs habt ihr schon häufig genug verwendet. Also, alles Gute wünsche ich euch. Tschüss.“ Und mit diesen Worten teleportierte sich der Kaioshin wieder in sein Reich.

„Wir werden dann auch gehen. Zum Training sehen wir uns bestimmt mal wieder.“

Verwundert sah Son-Goku seinen Zwillingsbruder an. Wieso wir??

„Vegeta, willst du nicht mit zur CC?“

„Nein, ich werde mit Tales gehen. Was sollte ich denn noch an der CC, Kakarott?“

„Bulma und Trunks, die beiden brauchen dich.“

„Bulma ist ohne mich besser dran und Trunks... ich hab nicht gesagt, dass ich diesen Planeten verlassen werde, zum Training kann er jederzeit vorbei kommen.“

Mit diesen Worten drehte Vegeta sich um und schoss in die Luft.

Bevor Tales ihm folgte, wandte er sich noch einmal an seinen Bruder:

„Die Seelen suchen und finden sich, Kakarott. Gib ihm nur Zeit.“

Und dann schoss auch er in die Luft, um Vegeta noch einzuholen.

»Was meinte Tales damit?? Etwa das, was zwischen mir und Vegeta ist? … Ich soll ihm Zeit geben? Ja, das werde ich machen.«

„Halt dich an mir fest, ich werde uns zu den anderen teleportieren. Aber erst holen wir Piccolo und Krillin ab.“

Son-Gohan tat wie ihm geheißen und legte seinem Vater eine Hand auf die Schulter. Was Tales mit seinem Spruch gemeint hatte, verstand er nicht, aber er glaubte, sein Vater schien zu wissen, was er bedeutete und dass es um Vegeta ging.

Binnen einer Sekunde waren sie bei Piccolo und Krillin, welche durch Dabras Tod wieder von ihrem Steingefängnis befreit und ziemlich verwirrt waren. Eine kurze Erklärung von Son-Gohan genügte und sie waren damit einverstanden, dass sie sich von Son-Goku zu den anderen in Bulmas Flugzeug teleportieren ließen.
 

Dort angekommen war das Erstaunen über ihr plötzliches Auftauchen groß, doch schnell hatten sich ChiChi und Bulma erholt und begannen sich bei Son-Goku über Vegetas Kontrollverlust und dessen Massaker zu beschweren.

Son-Gokus Versuche, zwischen die Zetereien der beiden Frauen zu kommen schlugen fehl, und somit ließ er es mit geschlossenen Augen über sich ergehen.

Allerdings nur bis zu dem Punkt, an dem seine Frau anfing Vegeta zu beleidigen und über seine Rasse herzuziehen. Im Gegensatz zu den beiden Menschenfrauen spürten die anderen das plötzliche Ansteigen von Son-Gokus Aura und dass sich etwas über die Aura legte, was sie bis dato noch nie bei ihrem Freund gespürt hatten.

„Noch ein Wort in diese Richtung, ChiChi, und ich zeige dir, was ich davon halte, ok?“, zischte Son-Goku seine Frau an.

„War ja klar dass du ihn auch noch verteidigst!! Verdammt, ihr seid alle gleich. Hauptsache, man kann sich prügeln, ob dabei Menschen getötet werden, ist vollkommen egal!! Weißt du was?? Du bist keinen Deut besser als Vegeta oder dieser andere Kerl, der behauptet, dein Bruder zu sein. Ihr seid Monster, Killermaschinen, die sonst was machen, wenn sie sich nicht prügeln können!! Womöglich würdet ihr über Unschuldige herfallen und sie in...“

„ChiChi!!“

„Nein, Son-Goku, lass mich ausreden. Was ich...“

„Ich gebe Chi Chi recht“, mischte sich jetzt auch wieder Bulma ein.

„Vegeta hatte ein totalen Ausraster im Ring, und das, obwohl ihm keiner dieser Leute etwas getan hat, und du, einer, der immer für Gerechtigkeit ist, verteidigt eine solche Killermaschine?? Er war vorhin genau wie damals, als er auf die Erde kam.“

„Ja genau, das ist krank. Ich weiß gar nicht, wie du den damals am Leben lassen konntest!! Ich versteh es nicht. Sag mir, Son-Goku, sag es mir!“

„Willst du wirklich wissen, warum ich damals so gehandelt habe? Warum ich Krillin damals darum gebeten habe, ihn zu verschonen? Warum ich ihn jetzt vor euch verteidige?“

„Ja“, wurde er auch schon von seiner Frau angefaucht.

„Ja. Ich glaube, das will jeder der hier Anwesenden wissen“, antwortete Bulma etwas ruhiger und verschränkte die Arme vor dem Brustkorb, bevor sie etwas freundlicher weitersprach.

„Ich kann ja verstehen, dass du ihm helfen willst, weil er auch ein Saiyajin ist, so wie du es bist, aber für das, was er heute angerichtet hat, muss er bestraft werden. Verstehst du? Er ist ein Killer. Und du solltest ihn nicht einfach so verteidigen, Son-Goku.“

„Ich liebe ihn.“

„Ja ja, klar, Son-Goku, du hast uns gerade nicht zugehört...“

„VERDAMMT CHICHI!!“

Alle Anwesenden schreckten bei Son-Gokus Ausbruch zusammen, denn nicht nur, dass ihr Freund seine Frau angeschrien hatte, auch eine Druckwelle reinster Energie war durch das Flugzeug gezogen.

Jetzt hatte er wirklich die Aufmerksamkeit jedes einzelnen. Sein Blick wanderte zu den Augen Bulmas und dann wieder zurück zu ChiChis.

„Ich verteidige ihn vor euch, weil ich ihn liebe.“

„DU TUST WAS???“, wurde er auch schon gleich von seiner Frau angeschrien.

„Er ist ein Mann, verdammt. Du liebst ihn nicht, du hast mich zu lieben. DAS IST KRANK!! Das geht nicht... das ist nicht normal...“

„Doch, ChiChi, es ist aber so. Dieses Gefühl habe ich schon, seit ich ihn das erste Mal gesehen habe. Deshalb brachte ich es auch nicht übers Herz, als Krillin ihn damals töten wollte.“

Son-Goku hatte gehofft, wenigstens etwas Verständnis zu bekommen, doch in ChiChis Augen sah er nur Abscheu, ebenso in denen von Bulma.

Verdammt, wieso sagte denn keiner der andern was?

Sein Kopf drehte sich und er sah in die entsetzten Gesichter seiner Freunde. Entsetzen oder Abscheu, manchmal auch beides, konnte er in ihnen lesen und das tat ihm um einiges mehr weh als der Streit gerade mit seiner Frau.

Er konnte doch auch nichts dafür, wenn er sich in jemanden verliebte dann war es halt so. Und nur weil Vegeta ein Mann war?? Tales und Vegeta hatten scheinbar keine Probleme damit, jedenfalls hatte Tales nicht mit Entsetzen oder Abscheu ihm gegenüber reagiert, sondern eher belustigt und auch, nun ja... etwas erfreut.

„Freak! Das ist pervers. Krank. Du... du bist krank!! VERSCHWINDE!! Komm nie wieder in die Nähe unseres Hauses!! Und unsere Kinder wirst du auch nicht wieder sehen!! Es ist vorbei, mit allem, hast du verstanden??“

Nun war es an Son-Goku, seine Frau entsetzt anzustarren. Er schluckte trocken, blickt sie aus seinen schwarzen Opalen an, welche die Arme um Bulma geschlungen und bitterlich zu weinen angefangen hatte.

Noch einmal schluckte er, schaute Bulma ins Gesicht, legte sich zwei Finger an die Stirn und war verschwunden.

Jeder einzelne der Gruppe Z und ihrer Familien war nach Son-Gokus Geständnis und plötzlichem Verschwinden in sich selbst gekehrt und versuchte zu verstehen, was da eben passiert war. Und jeder wurde sich langsam bewusst, dass es zwar ihr Freund, ihr Beschützer war, aber dennoch war es doch nicht normal, dass dieser einen Mann liebte, und vor allem solch einen. Eine bösartige Killermaschine. In ihren Augen war es abartig und einfach nicht normal.
 

Einige tausend Kilometer entfernt in einem riesigen Waldgebiet auf einer Lichtung:
 

„Was machst du hier, Kakarott?“

„Ich brauche eine Bleibe.“

„Wie? Du lebst doch bei diesem schwächlichen Menschenweib. Oder hast du es endlich kapiert und diese Scheidungsdinger eingereicht? … Wieso lebst du eigentlich wieder?“

„Lange Geschichte. Nein, die Scheidung wird nun ChiChi einreichen. Ich sei ja krank, sagt sie... das, was ich brauche ist nur eine Bleibe und ein Ort, an dem ich so akzeptiert werde, wie ich bin.“

„Kakarott, was hast du getan, was deine Frau dazu treibt sich scheiden zu lassen und dich als krank zu bezeichnen? Wir sind Saiyajin, wir werden nicht krank.“

Ein Lächeln stahl sich auf Son-Gokus Lippen. Ja, das mit dem krank sein konnte man auch anders verstehen. Er schüttelte den Kopf, um seinem Gegenüber klarzumachen, dass er ihn gerade falsch verstand.

„Kakarott, sag schon.“

„Ich habe mit Vegeta geschlafen und mich in ihn verliebt. Und ChiChi und den anderen habe ich das vorhin gesagt... Naja, eigentlich nur, dass ich Vegeta liebe, dass wir Sex hatten, habe ich verschwiegen... Jetzt hat sie mich rausgeschmissen und alle anderen verachten mich dafür.“

„Wow“, war das Einzige, was sein Gegenüber darauf zu erwidern hatte.

„Ja, wow, kannst du bitte mehr dazu sagen als nur dieses eine Wort, Radditz?“

„Wieso bist du denn dann jetzt zu mir gekommen, oder suchst du die Bleibe etwa bei mir?“

Ein leichtes Nicken reichte ihm, um ein Seufzen auszustoßen.

„Ja, zu dir, denn ChiChi hat mich ja rausgeschmissen, weil ich ihr die Gefühle gebeichtet habe, die ich für Vegeta empfinde, und die anderen, nun ja, fanden es auch *krank*, weswegen ich nicht zu einem von denen kann.“

„Sie verachten dich für deine Gefühle einem Mann gegenüber?? Erstaunlich, so prüde hätte ich die Menschen nun auch nicht eingeschätzt.“

„Es stört dich also nicht?“

„Was stört mich nicht?“

„Das ich einen Mann liebe und mit ihm geschlafen habe.“

„Nein. Bei unserem Volk ist es egal, ob Mann mit Frau, Frau mit Frau oder Mann mit Mann. Wenn wir mit jemandem schlafen wollen, dann nehmen wir uns diesen, egal welches Geschlecht.“

Sein Blick glitt zu Son-Goku. Gerade erst blickte Radditz seinen kleinen Bruder richtig an und er begann den Körper seines Bruders zu mustern. Am Hals angekommen stockte er.

Erst blinzelte er, um sich zu vergewissern, dass seine Augen funktionierten. Als diese Stelle an Gokus Hals dann noch immer da war, ging Radditz auf seinen jüngeren Bruder zu und sah sich die Stelle genauer an.

Son-Goku indes wurde ziemlich unwohl bei den Blicken seines Bruders, und als dieser auch noch näher an ihn herantrat, musste er den Impuls zurückzuweichen unterdrücken.

»Verdammt, was macht Radditz da. … Schnüffelt der etwa an mir??«

Son-Goku wurde bei dem Gedanken noch unwohler und eine leichte Röte machte sich auf seinen Wangen breit.

„Vegeta war wirklich der Letzte, von dem ich erwartet habe, dass er das Bindungsritual durchzieht“, murmelte er mehr zu sich selbst.

„Bindungsritual??“

„Die Markierung an deiner Halsbeuge. Er hat dich gebissen und daraufhin hast du ihn auch gebissen. Außerdem rieche ich einen Bindungsduft an dir, und der kann nur von unserem Prinzen stammen.“

Ein Blick in das fragende Gesicht, und schon fiel Radditz wieder ein, dass Son-Goku gar nichts über ihr Volk wusste.

„Wenn zwei Saiyajin-Seelen füreinander bestimmt sind, was bei unserem Volk äußerst selten vorkommt, dann vereinigen sie sich durch dieses Ritual, welches ihr beide durchgeführt habt. Zwar hast du keine Ahnung davon, aber deine Instinkte sind dennoch gut erhalten. Und bei einem solchen Ritual sind auch sie es, die die Kontrolle über das Handeln übernehmen.

Das Bindungsritual wird mit einem Kampf begonnen, in dem festgestellt wird, wer von beiden Partnern der stärkere ist. Seelisch sowie körperlich, genauso zählt die Intelligenz.

Wenn das geschehen ist, kommt es zum Sex, bei dessen Höhepunkt der Stärkere als erstes zubeißt und der Schwächere solange wartet und dann schließlich auch beißt, normalerweise an derselben Stelle, wie das bei ihm der Fall war.

Die Bisswunde, oder eher die Narbe, soll andere Saiyajin darauf aufmerksam machen, dass dieser Saiyajin schon jemand anderem gehört, den gleichen Sinn und Zweck hat der Bindungsduft.

Außerdem ist es so, dass wenn sich zwei Saiyajin binden nur der Dominante seinen Partner mit diesem Bindungsduft markiert. Eine Art ‚Markierung seines Reviers‘.“

„Seelen suchen und finden sich...“, sprach Goku eigentlich eher mit sich selber.

„So kann man es auch bezeichnen.“

„Sind dann Gefühle mit im Spiel? … Ich meine, also...“

„Ob Vegeta dich auch liebt? Lass es mich mal so formulieren: Wenn sich zwei Saiyajin binden, obwohl ihre Seelen nicht füreinander bestimmt sind, dann tötet es sie.“

„Das hilft mir schon weiter. Kann ich denn für einige Zeit bei dir wohnen?“

„Was heißt hier für einige Zeit? … Ahh, du spekulierst darauf, dass Vegeta und du zusammenzieht, ist es nicht so?“

„Ja, aber Tales sagte, ich solle ihm Zeit geben, und um eben diese zu überbrücken, wollte ich dann bei dir wohnen, wenn es geht, natürlich.“

„Ist schon ok. Ich habe ein großes Haus und noch ein Gästezimmer mit Bad frei. Also dann los.“

Mit einem letzten Blick auf die Bindungsnarbe und einem Grinsen erhob sich Radditz in die Lüfte und machte sich mit Son-Goku im Schlepptau auf den Weg nach Hause.

Dort angekommen zeigte er Son-Goku sein „Übergangszuhause“ und ließ ihn danach alleine, immerhin musste er noch etwas trainieren.

Son-Goku hatte erst alles inspiziert und war dann ins Bad gegangen, um sich zu duschen und anschließend ins Bett zu legen. Er hatte überall auf seinem Körper noch Wunden und seine Kraft war auch nur noch auf einem Viertel seines eigentlichen Niveaus. Und dies forderte auch seinen Tribut, als er sich ins Bett legte, denn ganz gegen seine Erwartung schlief er sofort ein.
 

Ungefähr zur selben Zeit einige Kilometer entfernt:
 

Vegeta und Tales waren an ihrem Zielort gelandet und gingen in das riesige Gebäude, das Tales und einigen anderen Saiyajin als Zuhause diente. Vegeta wohnte hier eigentlich auch, meist wenn er keine Lust auf dieses nervige Menschenweib hatte, und das war ziemlich häufig.

Sie durchquerten die große Eingangshalle, liefen die Treppe rauf und in das fünfte Zimmer von rechts. Vegetas Weg führte sofort ins Bad, wo er sich unter die Dusche stellte, während Tales zum riesigen Kleiderschrank ging und Klamotten für sich und seinen Prinzen raussuchte. Diese legte er aufs Bett und machte sich dann auf den Weg in die Küche. Dort begegnete er keinem, und so suchte er im Kühlschrank die Reste vom vergangenen Mahl. Diese stellte er dann in die Mikrowelle und wartete.

„Na, wer hat bei diesem lächerlichen Turnier gewonnen?“

„Hast du keinen Fernseher?“

„Doch, aber es gibt keinen Sender, der was von dem Turnier übertragen hat.“

„Stimmt ja, der Namekianer hat sämtliche Kameras und Fotoapparate zerstört.“

„Schön, interessiert mich nur nicht. Wer hat also gewonnen?“

„Mr. Satan.“

„Wie jetzt??“

„Ja verdammt, du hast richtig verstanden, Jainon. Mr. Satan hat das Turnier gewonnen.“

Ohne den anderen weiter zu beachten suchte Tales sich Besteck heraus, legte es auf den großen Esstisch und nahm sein Essen aus der Mikrowelle, nachdem sie durch ein Piepen signalisiert hatte, dass sie fertig war.

Wütend stocherte er erst im Essen herum, um es sich dann schnell reinzuschaufeln und ohne einen weiteren Kommentar an den anderen aus der Küche zu verschwinden.

Er war echt nicht in der Stimmung über irgendwas zu reden, was vor einigen Stunden geschehen war.

Im Zimmer angekommen traf er auf Vegeta, der gerade dabei war sich anzuziehen, nickte ihm nur zu und verschwand nun seinerseits im Bad, um sich zu duschen.

Vegeta schüttelte daraufhin nur seinen Kopf. Wieso Tales jetzt so angepisst war, wusste er nicht, ihm war es eigentlich auch nicht egal, aber er kannte Tales gut genug, um zu wissen, dass dieser schon noch zu ihm kam, wenn er dazu bereit war. Denn darin unterschieden sie sich kein bisschen. Sein Blick wanderte noch einmal zur wieder geschlossenen Badezimmertür, dann machte er sich mit einem Schulterzucken auf den Weg nach unten in die Küche.

Da Tales schon die Reste aufgegessen hatte, blieb ihm nichts anderes übrig als sich Frenth, ihren Hausdiener, herzubestellen, der eilig einige Lebensmittel zubereitete und sie dem Prinzen schließlich servierte.

Nachdem Vegeta aufgegessen hatte, schloss er kurz seine Augen und lehnte sich in dem Stuhl zurück.

Verdammt, war das ein Tag gewesen. Im Nachhinein ärgerte er sich maßlos darüber, wieso er nicht auf Tales gehört hatte, dann wäre ihm die Sache mit Kakarott erspart geblieben. Aber nein, er musste wieder einmal auf seinen Stolz hören, und das, obwohl er eigentlich wusste, dass dieser ihn mehr als einmal in verzwickte Situationen gebracht hatte. Wobei... einige gewonnene Kämpfe hatte er diesem eigentlich auch zu verdanken.

Seine Augen öffneten sich wieder und er schaute zur Decke. Unterbewusst nahm er wahr, dass der Dreinohn die schmutzigen Teller vom Tisch räumte und in die Spülmaschine einsortierte.

Ein Seufzen verließ seine Lippen und er konzentrierte sich. Er suchte etwas und fand es nicht weit von hier.

Was machte er denn hier bei seinem Bruder und noch dazu schlafend??

Aber er war alleine, eine Erkenntnis, die seine Eifersucht und Besitzgier wieder etwas zurück schraubte.

Er schloss seine Augen, brachte sich so gut es ging zur Ruhe und konzentrierte sich auf die bekannte Aura. Sein Körper löste sich auf und tauchte wieder in einem großen Schlafzimmer auf.
 

Wünsche allen Lesern viel Spaß bei diesem Kapi!

Bis zum nächsten!!!

Heiße Nacht

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Streit

Ysomir87: Dank dir, für dein Kommi!! Freut mich, das dir das Kapi so weit gut gefallen hat. Das die beiden anschließend in einem Bett schliefen, nun ja, kann ich echt nur damit begründen, das beide fertig mit der Welt waren, immerhin hatten sie nach den ganzen Kämpfen gegeneinander, Dabra usw eigentlich keine richtige Pause.
 

Vegetasan: Auch dir ein großes Danke für dein liebes Kommi!! Jep, Vegeta ist nich der Typ, der die Kontrolle und die Dominanz aufgibt, sehe ich zumindest so, und bei Goku schon gar nicht, deswegen musste dieser etwas leiden, aber nur kurz ;-)

Ja, wie schon oben geschrieben, ist der hohe Energieverlust der Grund dafür, das sie sich auch danach noch das Bett teilen. Kommt vielleicht etwas früh aber es ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.
 

Also, dann mal viel Spaß beim lesen, denke mal, im neuen Jahr gibts das nächste Kapi, werd mich mit dem Schreiben beeilen!!!
 


 


 

STREIT
 


 

Einige Stunden später:
 

„Meinst du, die sind immer noch am pennen?“

„Schätze mal schon. Zumindest fühlen sich ihre Auren so an.“

„Mir egal. Wir haben in zwei Stunden Mittag. Die sollen ihre Ärsche aus dem Bett bewegen.“

„Ich seh mal nach!“ , mit diesen Worten verließ Tales den GR und ließ seinen Bruder dort allein stehen. Dieser hütete sich zu den beiden ins Zimmer zu gehen. Vegeta konnte ziemlich ungehalten reagieren, wenn man ihn störte, egal welchen Bereich des Lebens es betraf.

Leise öffnete Tales die Zimmertür, nachdem er noch mal die Aurasignaturen der beiden Saiyajin im Zimmer gecheckt hatte. Als sein Blick aufs Bett fiel legte sich ein grinsen auf seine Lippen und ihm fielen die Wörter süß und niedlich in.

Vegeta lag halb auf dem Bauch, halb auf der Seite, seine rechte Hand hatte sich in Kopfkissen verkrallt, und auf ihm drauf, mit dem Kopf auf seinen Schulterblättern lag Son-Goku. Ihre Schweife hatten sich umeinander geschlungen und lagen entspannt neben ihren Körpern. Die Bettdecke hatten die beiden beinahe vollständig von Bett runter gestrampelt, weshalb Tales eine gute Sicht auf die nackten, durch trainierten Körper der beiden Saiyajin hatte.

„Ja, ja, sie hassen sich. Schon klar.“ ,murmelte er mehr zu sich selbst.

Er schritt durchs Zimmer, um eines der beiden Fenster zu öffnen und den Duft der vorangegangenen Vereinigung aus dem Raum zu vertreiben. Einmal atmete er tief ein und sog somit die ihm entgegen wehende frische Luft tief in seine Lungen. Als er zu Bett schreiten wollte sah er Radditz in der Tür stehen, welcher mit interessierten Blicken die Gestalten auf dem Bett musterte. Vorsichtig zog Tales die Bettdecke über die beiden und bemerkte schmunzelnd, wie Goku sich bei der Berührung nur noch enger an Vegeta kuschelte und dieser nur leise zu schnurren begann.

„Tja, gesucht und gefunden, würde ich das mal nennen.“

Kommentierte Radditz das Verhalten der schlafenden Saiyajin.

„Vielleicht wäre es ja doch besser sie schlafen zu lassen, was meinst du?“

„Denke schon. Komm wir trainieren noch ein bisschen.“

Mit einem letzten Blick aufs Bett folgte Tales seinem Bruder in Richtung GR.
 

Weitere Stunden später:
 

Mit einem leisen seufzen öffnete Son-Goku seine Augen einen Spalt breit und rieb seine Wange an der weichen, wohl duftenden Haut, welche sich unter ihm befand.

Schlagartig öffnete er seine Augen vollständig, als ihm bewusst wurde, auf wem er gerade lag. Gleichzeitig registrierte sein Gehirn die Schmerzen in seinem Körper und die Erinnerung an die heiße Nacht drang in sein Gedächtnis. Verwirrt schaute er auf Vegetas Rücken. Vegeta war gestern zu ihm gekommen, sie hatten miteinander geschlafen, zwei Mal sogar, waren anschließend nebeneinander eingeschlafen und nun war er wach geworden, mit dem schlafenden Prinzen unter sich liegend. Heute war wohl sein Glückstag. Zufrieden sog er den Duft seines Prinzen ein.

»Sonst ist er immer direkt danach abgehauen, doch heute ist es anders. Er ist noch immer bei mir.«

Vorsichtig senkte er seine Lippen auf die Haut, schmeckte ihn jetzt auch. Allerdings war irgendetwas anders. Er hatte es schon am Geruch wahrgenommen, aber erst wo er Vegeta schmeckte fiel ihm auf, dass dieser irgendwie anders roch und schmeckte. Mit zufriedenen schnurren ließ er seine Zunge über Vegetas Rücken gleiten, nahm den würzigen Geschmack tiefer in sich auf. Instinktiv wusste er, dass er für diesen Geschmack verantwortlich war. Scheinbar hatte er Vegeta bei ihrem Liebesspiel mit seinem Bindungsduft als sein Eigen markiert.

»Ich hatte gedacht, dass nur die Dominanten in einer Beziehung den Partner mit einem solchen Duft markieren, wieso habe ich das denn dann gemacht?«

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er merkte, dass der kleinere Saiyajin unter ihm langsam aus dem Reich der Träume glitt.
 

Langsam lichtete sich der Schleier um Vegetas Gedanken und er tauchte aus seinem traumlosen, seit langem mal wieder ruhigen Schlaf auf.

Er fühlte sich zu wohl und geborgen, um sofort seine Augen zu öffnen und so blieb er noch ruhig liegen, genoss die wohltuende Wärme an seinem Rücken.

Wärme an seinem Rücken???

Verwirrt riss er die Augen auf. Als ihm klar wurde, woher, oder besser von wem diese Wärme stammte und ihm ein nur zu gut bekannter Duft in die Nase stieg zogen sich seine Augenbrauen wütend zusammen.

„Geh sofort von mir runter.“ ,sprach er leise, doch sofort wusste Son-Goku das es brenzlig wurde und somit stemmte er sich hoch auf seine Arme.

Sofort nachdem das Gewicht von seinem Körper verschwunden war, drehte Vegeta sich auf den Rücken und blickte in zwei vor Enttäuschung überschäumende Augen.

„Tut mir Leid, Vegeta. Ich wollte dich nicht wütend machen.“ ,sprach der größere noch, bevor er ganz vom Bett aufstand und sich ins Bad verkrümelte, den irritierten Blick Vegetas nicht bemerkend. Dieser legte einen Arm über seine Augen, nachdem er den Blick von der geschlossenen Badezimmertür abgewendet hatte.

Ein resigniertes Seufzen verließ seine Lippen. Er war verwirrt. Seit dem Turnier versuchte er den Drang den anderen Saiyajin an sich zu binden, bzw. die entstandene Bindung zu verdrängen und sich einzureden, dass das, was zwischen ihm und Son-Goku lief nur eine Phase sei und nichts, aber auch rein gar nichts mit irgendwelchen Gefühlen zu tun hatte.

Doch irgendwie war ihm die Kontrolle über die Sache entglitten und ihm wurde langsam bewusst, dass er sich vor einigen Stunden an den größeren Saiyajin gebunden und dieser in der vorherigen Nacht die Bindung vervollständigt hatte, indem er ihn mit dem für männliche Saiyajin charakteristischen, aber von Individuum zu Individuum unterschiedlichen Bindungsduft markiert hatte.

»Verdammt, das kann nicht wahr sein. Er ist unter keinen Umständen mein Bindungspartner. Ich liebe ihn nicht. Das geht nicht, ich darf es nicht. Er gehört der dritten Klasse an, ich darf ihn einfach nicht mögen... Ich darf es nicht... doch ich... tue es.«

Erneut keimte Wut in ihm auf, aber auch Verzweiflung.

Wie konnte das nur passiert sein??

Er, der kaltherzige, grausame Saiyajinprinz hatte sich an einen Unterklassekrieger gebunden, an einen, der nicht die leiseste Ahnung von der Kultur und Lebensweise ihres Volkes hatte.

Auf einer Seite war er froh, dass ihr Planet nicht mehr existierte. Denn dort würde er das Anrecht auf den Thron verlieren und vielleicht sogar sein Leben, so wie er die unvorhersehbare und aggressive Art seines Vaters in Erinnerung hatte.

Und Kakarott?

Was sein Vater mit diesem machen würde, darüber wollte er erst gar nicht nachdenken.

Er nahm seinen Arm von seinen Augen und starrte die Decke an.

Wieso musste sein Leben nur so beschissen kompliziert sein?

Konnte er nicht einfach der stärkste aller Saiyajin sein, das Volk zu dem er gehörte regieren und sich nicht mit Son-Goku verbunden haben?

Aber nein, sein Planet war zerstört, sein Volk bis auf wenige ausgerottet, Kakarott war der stärkste und er hatte Gefühle für diesen naiven, gutherzigen Krieger.

»Scheiße, Scheiße, Scheiße!!«

Wütend ließ er seine Faust aufs Bett schnellen und spürte augenblicklich, wie das Bettgestell seiner Kraft nachgab und zusammenbrach. Sekunden schnell schoss sein Wutpegel auf 180.

Durch den Lärm angelockt schaute Son-Goku durch die Badezimmertür und blickte auf einen auf dem kaputten Bett liegenden Saiyajinprinzen, der einen ziemlich wütenden Ausdruck auf dem Gesicht hatte.

„Alles ok bei dir, Vegeta?“

Das brachte das Fass zum überlaufen.

„ALLES OK? ALLES OK?!?! Nichts ist ok, verdammt!! Du bist ein Unterklassekrieger und ich ein Prinz. Wir hätten uns nicht aneinander binden dürfen!“

„Wieso nicht? Radditz hat damit kein Problem.“

„...“ ,genervt massierte Vegeta sich die Schläfen.

„Was verstehst du daran nicht, Kakarott?“

„Das du deswegen einen solchen Aufstand machst. An Gefühlen kann man nichts ändern und so wie ich das verstanden habe ist diese Bindung instinktiv zustande gekommen, früher oder später hätten wir dieses Ritual vollzogen, ob wir gewollt hätten oder nicht.“

„Wenn du nicht wieder für einen Tag auf die Erde gekommen wärst, wäre nie etwas passiert!!“

„Ah, klar. Jetzt bin ich wieder schuld... Was passiert ist ist passiert und wir sollten das Beste daraus machen!“

Die Druckwelle aus reinster Energie war gewaltiger als Goku erwartet hatte, die Wände des Zimmers hatten beachtliche Risse und er blickte auf einen wütenden, zum Super-Saiyajin verwandelten Prinzen.

„Vegeta, ich will nicht mit dir kämpfen...“

„SCHNAUZE! Das was wir getan haben war falsch, wir hätten es nicht tun dürfen, krieg das in deinen Schädel rein!“

„Was ist daran falsch? Etwa das ich dich liebe? Das wir uns lieben? Das wir uns aneinander gebunden haben und nun Partner sind? Du hältst dich nie an irgendwelche Regeln, warum ausgerechnet an diese?“

Son-Goku verstand Vegetas Problem nicht. Er wusste zwar welches dieser gerade hatte, aber es war doch nun egal, wer sollte sie dafür zur Rechenschaft ziehen?

„Was für einen Stuss erzählst du hier? Als wenn ich mich in einen Unterklassekrieger wie dir verlieben würde! Eher würde ich mich lieber selber in die Hölle befördern.“

Das tat weh.

Nach dieser Aussage des Prinzen musste Goku erst mal schlucken.

Ihm war Vegetas spitze Zunge ja bekannt, er hatte sie mehr als einmal zu spüren bekommen, doch dieses Mal hinterließ sie mehr als einen tiefen Kratzer in seiner Seele, trotz seinem Versuch es nicht an sich heranzulassen.

Vielleicht war es ja auch nur ein Versuch von Vegeta um ihn zu verletzen damit er verschwand.

„Dann wirst du es wohl machen müssen. Immerhin hast du dich an eine Unterklasseratte wie mir ja gebunden.“ ,wieso er allerdings jetzt auf diese Schiene abdriftete wusste Goku selbst nicht.

„Pass bloß auf was du sagst.“

„Ja und du pass bloß auf das dein Stolz nicht zu sehr verletzt wird.“

Ein tiefes animalisches Knurren war die Antwort.

„Das reicht jetzt ihr beiden. Das ist immer noch mein Haus, und ich will, dass es noch länger stehen bleibt!“

„Halt dich daraus, Radditz.“

Diesmal traf Son-Goku das drohende Knurren seines Bruders.

„Das hier ist MEIN Haus. Ich habe dir erlaubt hier zu wohnen, übergangsweise, da hast du kein Recht, mir nun Befehle zu geben, Kakarott.“

„Lass ihn, Radditz. Unser kleiner scheint ein bisschen aufgebracht zu sein. Ihr zwei, wenn ihr euch prügeln wollt, macht das im Trainingsraum oder weit weg von diesem bewohnten Gebiet, verstanden?“

Wütend sah Vegeta von Son-Goku zu Tales und ließ ein drohendes Knurren vernehmen. Mit einem weiteren Blick zu Radditz begann er damit sich seine Klamotten zusammen zu suchen, sie anzuziehen und ohne weiteren Kommentar das Zimmer zu verlassen.

„Ich rede mit ihm.“ und damit folgte Tales Vegeta.
 

„Wo genau war jetzt euer Problem? Ich meine, so aggressiv jemand anderem gegenüber hab ich dich noch nicht erlebt.“ ,fragte Radditz seinen Bruder.

Son-Goku sah Radditz in die Augen, suchte sich auf dem Boden seine Boxershort, zog sie sich an und setzte sich anschließend aufs kaputte Bett.

„Wir hatten mal wieder Streit. Aber es ist ok. Mach dir deswegen keine Sorgen.“

„Ihr hattet schon oft Streit, aber du bist nie auf Vegetas Sticheleien und verbale Angriffe eingegangen. Warum heute?“

„Weil... Verdammt. Das war in den letzten Tagen einfach zu viel. Die Sache mit der Bindung, dann lebe ich auf einmal wieder, meine Frau und meine Freunde haben mich verstoßen, Vegeta will mich nicht als Partner haben, geschweige denn das er überhaupt irgendein anderes Gefühl als Hass für mich empfindet.“

Radditz traf einen mehr als verzweifelten Blick seines Bruders. Litt der andere unter dieser ganzen Sache wirklich so, oder hatte er einfach nur nie gelernt seine Gefühle niemand anderen sehen zu lassen?

»Gott, was hatte Kakarott nur all die Jahre ein leichtes und behütetes Leben gehabt.«

„Ich hab gedacht Tales hätte dir schon gesagt, du solltest ihm Zeit geben. Für mich sieht es nicht danach aus. Er wird zu dir kommen, wenn er soweit ist.“

„Ja. Aber wann ist es soweit? Soll ich warten bis ich alt und grau bin? Ich liebe ihn Radditz, da möchte man mit dieser Person mehr unternehmen als immer nur die Beine breit zu machen.“

Seufzend fuhr sich Son-Goku mit der rechten Hand durch die Haare. Er wusste nicht weiter.

Seine Familie, die er über alles liebte hatte ihn verstoßen, ebenfalls seine Freunde, was sollte er denn nur machen?

„Du solltest versuchen dass er dir vertraut, dass er dich besser kennen lernt und somit sein Misstrauen dir gegenüber abgebaut werden kann. Und was deine Freunde betrifft... Wenn sie es nicht akzeptieren können oder wollen, dass du einen Mann liebst, dann sind sie keine richtigen Freunde, ebenso sieht es bei deiner Familie aus.“

Mit einem Blick auf das zerstörte Bett fuhr auch Radditz sich mit der Hand durch die Haare.

„Gut dass ich ein großes Haus und somit mehrere Gästezimmer habe. Du solltest dir deine Sachen von deiner Feldwebel-Frau holen und dann kriegst du ein neues Zimmer.“

„Ich darf trotzdem hier wohnen bleiben? Danke Radditz.“

„Schon gut, auch wenn ich das Gefühl habe es noch zu bereuen...“ ,mit diesen Worten machte er sich auf den Weg ins Erdgeschoss, er musste jemanden anrufen, der diese Sauerei in dem Gästezimmer wieder sauber machte und außerdem musste dort ein neues Bett hinein.

Schmunzelnd wand sich Son-Goku von seinem Bruder ab und ging ins anliegende Badezimmer um sich zu duschen und anschließend wollte er nach Hause fliegen und seine Sachen packen und sich von Son-Goten verabschieden. Immerhin hatte dieser nichts von den Geschehnissen im Flugzeug mitbekommen.
 


 

Einige Kilometer entfernt
 

Vegeta war auf einer Lichtung gelandet, Tales die ganze Zeit an sich klebend. So hatte er es wenigstens im Gefühl.

„Kannst du mal aufhören mir ständig hinter her zu fliegen? Ich kann gut alleine auf mich aufpassen.“

„Ja genauso gut, wie du dich beim Kampf gegen Kakarott unter Kontrolle hattest, richtig?“

Mit einem wütenden Schrei verwandelte sich Vegeta wieder in einen Super-Saiyajin und stürzte sich auf Tales, welcher nur dank seiner schnellen Reaktionsfähigkeit sich noch rechtzeitig ebenso verwandeln und den Schlag abfangen konnte. Ebenso wie die darauf folgenden.

»Er will kämpfen? Eigentlich wollte ich mit ihm reden, aber wenn er es so will, meinetwegen.«

Tales hörte auf, Vegetas Schläge einfach nur abzublocken, der Prinz wollte einen Kampf, den konnte er haben. Und somit setzte auch der größere Saiyajin zum Angriff an.
 

Die Stunden vergingen und aus der Lichtung, bzw. dem Wald der um sie herum gestanden hatte war einer Kraterlandschaft geworden. In mitten derer zwei ziemlich verletzte und schwer atmende Saiyajin lagen.

„Eigentlich... hatte ich vorhin mit dir über... das sprechen wollen, was zwischen... dir und Kakarott ist, aber das... können wir auch jetzt noch machen.“ ,sprach Tales keuchend.

Vegeta war wirklich verdammt stark geworden und hatte ihn dazu gebracht seine ganze Kraft einsetzen zu müssen, was ihm ehrlich gesagt auch nicht wirklich geholfen hatte.

„Ich will aber nicht...darüber reden.“ antwortete Vegeta genauso aus der Puste.

„Es ist nicht, weil Kakarott... ein Unterklassekrieger ist, richtig? Sag mir, was... ist es wirklich?“

„Ich sagte doch, ich... will nicht darüber reden!“ fauchte Vegeta seinen besten Freund an.

„Ich sehe doch das dich irgendetwas beschäftigt!... Vegeta, ich kenne dich besser als irgendein anderer im Universum... Du kannst mir nichts vormachen.“

Es dauerte einige Minuten, weshalb Tales mit einer Antwort gar nicht mehr gerechnet hatte, weshalb sich seine Augenbrauen überrascht nach oben bewegten, als er die leise Stimme des anderen wahrnahm.

„Kann ich ihm vertrauen, ich meine... wird er seine überlegene Kraft mir gegenüber nicht ausnutzen?“

„Kakarott ist nicht der Typ der seine Überlegenheit jemand anderen gegenüber ausnutzt. Er ist nicht Freezer oder einer dessen höheren Generälen. Ihr habt euch gebunden. Du hast sein Leben sehen können. Du kannst seine Gedanken lesen. Du spürst was er fühlt. Ist das nicht genug um zu sehen, das Kakarott der gut herzigste, naivste und leicht bedäppertste Saiyajin ist, der je gelebt hat?“

„Was wenn das alles nur Show ist um... mich hinters Licht zu führen?“

„Traust du ihm ernsthaft die Fähigkeit zu, sich eine solche Strategie auszudenken und sie ein zu setzten?“

Tales legte sich auf die Seite um Vegeta besser ansehen zu können. Auf einer Seite konnte er das Misstrauen des anderen verstehen und nachvollziehen, sie hatten dafür in ihrer Vergangenheit genug mitgemacht um zu wissen, das Vertrauen mit Schmerzen oder auch mit dem Tod enden konnte. Doch bei Kakarott... der war einfach viel zu nett und hilfsbereit um so etwas überhaupt in Betracht zu ziehen. Manchmal war er der Meinung dass sein Zwillingsbruder überhaupt keine Ahnung davon hatte, was manche Wesen mit einem anstellen konnten, vor allem wenn man ein Kind war und einen ziemlichen Dickschädel besaß.

„Sieh mich nicht so an.“

„Du hast mir meine Frage nicht beantwortet.“

„Mmpf.“

Überraschende Begegnungen

ÜBERRASCHENDE BEGEGNUNGEN
 


 

Zur gleichen Zeit bei Son-Goku:
 


 

Er war mit dem Duschen fertig und rubbelte sich gerade seine Haare trocken. Allerdings tat er dies ohne es wirklich zu merken. Seine Gedanken kreisten um die Sache mit Vegeta und um das Verhalten seiner Freunde und Familie. Er konnte nicht sagen was von diesen Sachen mehr weh tat.

Tales war Vegeta hinterher geflogen und wie sich ihre Auren gerade anfühlten kämpften sie gegeneinander.

Wenn Vegeta nicht einmal Tales richtig an sich heran ließ, wie sollte er es dann irgendwann mal schaffen?

Ein verzweifeltes Seufzen verließ seine Lippen.

»Mhh. Ich muss auch noch meine Sachen abholen. Der Aura nach zu urteilen ist zu Hause keiner, also kann ich dort auch keinem über den Weg laufen. Soll ich nachher noch mal mit Vegeta reden? Würde es etwas bringen oder die Sache zwischen uns nur verschlimmern?... Verdammt, ich weiß einfach nicht was ich tun soll. Mist. Klamotten zum anziehen hab ich auch nicht hier. Dann muss ich mich wohl oder übel so nach Hause teleportieren.«

Er schloss die Augen, legte zwei Finger an die Stirn und konzentrierte sich.

Als er wieder die Augen öffnete stand er in dem Schlafzimmer von sich und ChiChi.

Ein weiteres Seufzen wollte seine Lippen verlassen, als ihn Erinnerungen von glücklichen Zeiten trafen, welche er zusammen mit seiner bald Exfrau verbracht hatte. Bevor er noch sentimental wurde schritt er zum Kleiderschrank, holte seine Kleidung heraus und packte sie aufs Bett, bevor er nach einer großen Tasche oder einem Koffer suchte.

»Mmh. Wo haben wir denn so was? Hier hab ich keinen gefunden. Vielleicht unten in der Abstellkammer.«

Gedacht, getan und so lief er die Treppe hinunter ins Erdgeschoss zu der Abstellkammer. Er öffnete die Tür und ein verzweifeltes Stöhnen entwich seiner Kehle.

»Verdammt, wie soll ich denn hier etwas finden? Das würde Stunden dauern, und ich will keinen begegnen... Dann werd ich die Sachen wohl auf den Arm zu meinem neuen Zuhause transportieren müssen.«

Resigniert schloss er die Tür des Raumes und lief wieder ins Schlafzimmer, wo er sich schnell einen neuen Kampfanzug anzog, dann packte er sich die Klamotten auf den Arm und resignierte erneut. Wie sollte er sich denn so teleportieren können?

Also fliegen.

Voll bepackt wie er war lief er wieder die Treppe herunter, packte sich noch einige Lebensmittel auf den Arm, man konnte ja nie wissen, und schaffte es dank seinem Schweif die Haustür zu öffnen. Dort fielen ihm die ganzen Sachen allerdings vor Schreck vom Arm, denn er schaute in das grüne, wie immer unzufrieden drein schauendes Gesicht Piccolos.

»Mist, ich wollte doch niemandem begegnen. Wieso habe ich seine Aura nicht gespürt?«

„Was wird das, wenns fertig ist?“ ,wurde er auch sogleich nicht gerade freundlich gefragt.

Son-Goku folgte Piccolos Blick zu seinem Arm und tiefer zu den Sachen, welche es sich auf dem Erdboden bequem gemacht hatten.

„Ich zieh aus. ChiChi hat mich ja immerhin rausgeschmissen, falls du es nicht mitbekommen haben solltest.“

„War ja auch ein dickes Ding, was du da im Flugzeug von dir gegeben hast.“

„Es ist aber die Wahrheit. Gegen Gefühle kann man halt nichts machen. Und wenn du mir jetzt auch sagen willst, wie krank und pervers ich doch bin, lass stecken, ich weiß es schon.“

Mit diesem wütenden und zugleich auch traurig geklungenen Kommentar bückte sich Son-Goku und stapelte sich die herunter gefallenen Sachen mit Hilfe seines Schweifs wieder auf seinem Arm.

„Es ist mir egal, ob du einen Mann liebst, weiterhin Gefühle für diese Furie hast oder plötzlich abstinent werden und ins Kloster gehen willst. Ich hab nur ein Problem mit der Wahl der Person an sich. Er ist ein gefühlloser, egoistischer Arsch, der ohne mit der Wimper zu zucken unschuldige Menschen tötet.“

„Das hast du auch getan. Und außerdem, vielleicht ist er ja nicht so wie ihr alle denkt? Was wenn er noch eine Seite hat, die keiner von uns kennt?“

„Ich habe mich im Gegensatz zu ihm verändert! Du siehst die Welt und vor allem ihn durch eine rosa Brille, Son-Goku. Außerdem, hast du einmal an deine Söhne gedacht? Son-Gohan ist vielleicht alt genug, um ohne Vater leben zu können, aber was ist mit Son-Goten?“

„Son-Goten hat es die letzten Jahre als ich tot war auch gut gepackt, ebenso Son-Gohan. Letzterer will nach meinem Geständnis garantiert nichts mehr mit mir zu tun haben. Wieso bist du überhaupt hier?“

Mit den Klamotten auf dem Arm richtete Son-Goku sich wieder auf und blickte dem Namekianer fragend ins Gesicht.

„Weil ich versuchen wollte, dir diesen Mist mit Vegeta auszureden, bevor noch irgendetwas passiert, was dich für immer an ihn binden könnte oder so. Immerhin wissen wir nichts über ihn, euer Volk, von den Gebräuchen.“

„Ach ja? Tja, da muss ich dich enttäuschen, denn dafür bist du zu spät gekommen.“

Wütend geworden, über diese bevormunderei Piccolos, zog er seinen Kragen zur Seite und entblößte somit die Bindungsnarbe. Piccolos Züge entgleisten, als sein Blick auf die Narbe fiel, welche eindeutig von einem Biss stammte.

Sollte es möglich sein?

Sollte es wirklich möglich sein, das sich Son-Goku und Vegeta aneinander gebunden hatten?

Konnte diese eiskalte Killermaschine, wie Vegeta eine war, etwa in der Lage sein Gefühle für jemanden zu entwickeln?

„Ihr... ihr habt... euch vereinigt?“

„Ja, haben wir. Und wenn es sonst nichts gibt bitte ich dich mich zu entschuldigen.“ ,mit diesem Satz erhob sich Son-Goku in die Luft, schoss in Richtung seines Übergangszuhauses fort und ließ einen völlig verdatterten Namekianer zurück.

»Was ist denn in den gefahren?« ,wütend verschränkte Piccolo seine Arme vor dem Brustkorb.

Was war denn bloß zur Zeit mit den Saiyajin los?

Im Flugzeug hatten er und Krillin jede Einzelheit aufgetischt bekommen, die in der Zeit passiert war, in der sie versteinert gewesen waren.

Aus diesem Grund wusste er von dem Seitenwechsel und Verrat Vegetas, dem Sieg Mr Satans beim großen Turnier, den Kampf zwischen Son-Goku und Vegeta und den Sieg über diesen Magier Babidi und dessen Handlangern.

Doch wann bitte schön hatten sich Son-Goku und Vegeta vereinigt?

War das etwa der Grund, warum der größere Saiyajin wieder lebte und seinen Saiyajinschweif hatte?

Leicht schüttelte Piccolo den Kopf.

Es waren einfach zu viele Fragen, auf die er so schnell keine Antworten bekommen würde.

»Ich sollte mich auf den Weg zu Dende machen und mir noch mal einige Schriften der Saiyajin ansehen, ich muss mehr über eine solche Bindung erfahren, nicht dass wir alle noch irgendwann eine böse Überraschung erleben.«

Und somit stieß er sich von der Erde ab und machte sich auf den Weg zu Gottes Palast.
 

Son-Goku war mittlerweile wieder bei Radditz` Haus angekommen und versuchte auf äußerst umständliche Weise zu schellen. Dies ging eine ganze Zeit so, bis ihm zum wiederholten Male einfiel, das er ja wieder einen Schweif besaß und somit lief das mit dem Schellen auch viel leichter und kurze Zeit später wurde ihm die Tür geöffnet, zwar nicht von Radditz persönlich aber von einer kleinen Frau, die er am Anfang kurz gesehen hatte.

Diese sah ihn fragend entgegen und schien auf irgendeine Antwort oder so zu warten, weswegen Goku es so versuchte:

„Ähh, hallo, Radditz hat mir hier sein Gästezimmer angeboten und ähh, also, ich hab meine Sachen geholt, aber noch keinen Schlüssel und durch die voll bepackten Arme konnte ich auch keine Momentane Teleportation machen, weswegen ich schellen musste.“

In der Hoffnung verstanden worden zu sein versuchte er ein freundliches lächeln. Allerdings schien es überhaupt nicht funktioniert zu haben, denn mit einem weiteren Blick auf seine voll bepackten Arme wurde ihm die Tür vor der Nase zu geschlagen.

»Na Toll. Jetzt steh ich wie so ein Volldepp vor meinem Übergangszuhause und die Tür wurde zu gemacht... Echt ein mieser Tag heute.«

Gerade wollte er beschließen zu fliegen um nach einem offenen Fenster zu schauen als die Tür erneut geöffnet wurde und er in das Gesicht seines Bruders schaute.

»Ja endlich.«

„Kakarott, was wird das hier, wenns fertig ist?“

„Ähm, ich hab meine Klamotten und so von meinem früheren zu Hause geholt, und habe weder einen Schlüssel noch sonst irgendwas, um in dieses Haus wieder reinzukommen und deine..., was die kleine Frau auch immer hier tut, hat mir die Tür vor der Nase wieder zu gemacht und nun steh ich hier.“ ,berichtete er Radditz die Geschehnisse.

„Die kleine Frau, ist meine Haushälterin, oder wie die Menschen so jemanden bezeichnen, bei unserem Volk heißen sie Dreinohn und sie hat dich nicht verstanden, deshalb hat sie die Tür wieder verschlossen. Und nun komm rein, ich hasse es durch so was nichtiges mein Training unterbrechen zu müssen.“ ,murrt Radditz seinen kleinen Bruder an.

Ein lächeln huschte über Gokus Lippen, als er Radditz letzten Satz vernahm.

Ach so, die Frau war eine Haushälterin, dann konnte er auch verstehen, das sie ihn so skeptisch gemustert hatte, wenn sie seine Sprache nicht konnte.

„Radditz, eine Frage, wieso könnt dann ihr unsere Sprache, also du, Vegeta, Tales und so?“

„Dreinohnen gehen nicht auf Feldzüge um andere Planeten zu erobern, so wie wir. Wenn wir einen Planeten überfallen, müssen wir uns vorher mit den Gegebenheiten vertraut machen, dem Planeten, der Landschaft, Flora und Fauna und der dortigen Bevölkerung von höher entwickelten Spezies. Dazu kann auch Sprachkunde zählen. Und zufälligerweise, war auf dem Planeten Freezer die Staatssprache die selbe wie sie auch von den Menschen verwendet wird.“

„Ok, das macht dann einiges klar.“

„Mmh. Bin weiter trainieren. Abendessen gibt es in zwei Stunden.“

„Gut, dann bis später.“ ,und somit machte sich Son-Goku zusammen mit seinen Klamotten auf den Weg in sein neues Schlafzimmer und begann die verschiedenen Dinge dort unter zu bringen.

Sein Blick wanderte nach oben, als er es schellen hörte. Dennoch machte er sich nichts draus, er spürte keine Aura und derjenige konnte ja auch Besuch für Radditz sein oder so.

Somit setzte er sich aufs Bett und begann wieder über die Sachen von vor einigen Stunden zu grübeln, allerdings nur so lange, bis er ein recht lautes Fluchen von Radditz hören konnte.

Gabs dort unten etwa Streit?

Sollte er nach sehen?

Nein, lieber nicht. Wäre bestimmt besser, wenn er sich aus den Dingen seines Bruders heraus hielt, und so blieb er sitzen.
 


 

Bei Radditz an der Haustür
 


 

Seine Haushälterin hatte ihm gerade erneut gestört und gesagt, es würde wieder so ein komischer Kerl vor der Tür stehen und versuchen mit ihr zu sprechen.

Konnte doch nur einer dieser irren Bewohner hier sein. Vielleicht sollte er Lupitah doch noch die Sprache der Menschen beibringen.

Wütend schimpfend lief er durchs Haus und öffnete mit ziemlich schlecht gelauntem Gesicht die Haustür, nur um seinen Blick etwas zu senken und diese menschliche Bowlingkugel erblicken zu müssen.

„Wenn du Kakarott ebenfalls beleidigen und ihm die Freundschaft kündigen willst, verschwinde. Wenn nicht, du hast eine Minute um dich zu erklären.“

„Ähm, also ich wollte... nein also das wollte ich nicht, was ich wollte ist...“

„Meine Fresse, komm auf den Punkt, ich hab nicht den ganzen Tag zeit.“

„Wie gesagt ich wollte ihm nicht die Freundschaft oder so … kündigen... Also was ich wollte ist... nun ja...“

„Die Minute ist um.“

Und somit wurde Krillin die Tür vor dem Kopf zu geschlagen.

„Ähh, aber ich...“

Mist, warum hatte er auch so einen Schiss vor diesem Kerl??

Allen Mut zusammen nehmend klingelte er noch mal an.

Er wollte mit Son-Goku reden, koste es was wolle. Glücklicher weise wurde ihm wieder geöffnet, allerdings zog er das glücklich wieder zurück, als er in das nun wütende Gesicht des Saiyajin sah.

„Ich wollte nur mit Son-Goku reden. Wegen dem ganzen wie und warum. Das ging in dem Gleiter einfach alles zu schnell... Dürfte ich zu ihm??“ ,ratterte er seinen Satz schnell herunter.

Einige Sekunden vergingen, die sich für Krillin beinahe wie Stunden anfühlten, und er meinte sich einzubilden, das er unter Radditz prüfendem Blick immer mehr zusammen schrumpfte.

„Folg mir.“

Verwirrt hob der Mensch den Blick, war aber zufrieden, das er das Haus betreten durfte und mit Goku sprechen konnte.

Und so ging er hinter Radditz her, einen langen Flur entlang, eine Treppe hoch, einmal um eine Ecke und dann standen sie vor einer Tür.

Anstatt anzuklopfen oder sich irgendwie anders bemerkbar zu machen öffnete Son-Gokus Bruder einfach die Tür und trat ein.

„Diese Zwergen-Marionette von Mensch ist da, er sagte nur mit dir reden zu wollen.“

Und direkt nach diesem Satz ging er auch schon wieder, trainieren, wie Son-Goku wusste.

Dessen Blick wanderte zu Krillin, der etwas verunsichert hinter Radditz her schaute.

„Worüber willst du mit mir reden?“

Endlich wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Leicht schüttelte er den Kopf, bevor er antwortete.

„Über die Sache, die du uns im Gleiter gesagt hast. Stimmt es?“

Mit dieser Frage kam Krillin näher, nachdem er die Zimmertür geschlossen hatte und stand nur noch zwei Schritte von dem sitzenden Saiyajin entfernt.

„Ja.“

„Son-Goku, seid wann? … Ich meine, also das ...“

Verwirrt sah der kleinere seinen Freund an.

Ein schwermütiges lächeln bildete sich auf Son-Gokus Lippen und er fuhr sich mit der Hand einmal durch seine Haare.

„Weißt du, ich glaube diese Art von Gefühlen habe ich schon seit ich ihn das erst mal begegnet bin. Damals, in dieser Gegend, vor unserem ersten Kampf. Deswegen konnte ich auch nicht zulassen, dass du ihn tötest. Das mit dem °Ich besiege ihn selber, wenn er zurückkehren sollte° war eigentlich nur ein Vorwand damit du ihn verschonst.“

Verstehend nickte Krillin.

„Du hast das all die Jahre niemanden gesagt.“

„Weil ich diese Reaktion befürchtet habe, die ihr im Gleiter gezeigt habt, deswegen.“

„Weiß Vegeta es?“

„Das ist eins meiner Probleme.“

„Ohje. Er hasst dich jetzt bestimmt. Wobei, das hat er auch schon vorher getan.“ ,sagte er leicht grinsend und versuchte so die bedrückende Stimmung aufzulockern.

Auch Son-Goku glitt ein schmunzeln über die Lippen.

„Son-Goku, falls du denkst, das ich genauso über dich denke, wie ChiChi oder so, dann irrst du dich. Du bist mein bester Freund und ich hab verstanden, das man nicht kontrollieren kann, in wem man sich verliebt, das hab ich selber damals bei C18 kennen gelernt. Alle anderen haben es leicht skeptisch beäugt und gelästert, aber du hast es einfach so hingenommen, ohne einen Kommentar oder so.“

Verwirrt und erstaunt wurde er nun aus zwei großen Augen angesehen.

„Wie, du akzeptierst es? Ich meine er ist ein er, ein Mann, ist dir das egal?“

„Wie gesagt, man kann nicht kontrollieren in wen man sich verliebt.“

„Danke.“

Erstaunt sah Krillin auf, als er Gokus Arme um seinen Körper spürte und ein erneutes geflüstertes Danke vernahm.

Hatte der größere etwa so sehr daran zu knabbern gehabt?

Hätte er das gewusst, hätte er seine Angst vor Radditz schon viel früher überwunden.

„Wer hatte denn zu deiner Beziehung zu C18 Kommentare abgegeben?“ ,fragte Son-Goku neugierig, als er sich von Krillin gelöst hatte.

„Von unseren Freunden kamen keine Kommentare, nur solche Blicke. Tales hat hin und wieder etwas nicht gerade nettes gesagt, mehr war da aber auch nicht, du kennst ihn ja.“

„Mmh, ja ich kenne ihn.“

Er musst schmunzeln, als er an die Art seines Zwillingsbruders dachte. Dieser war in der Hinsicht Vegeta recht ähnlich, denn der Prinz hatte immer einen bissigen Kommentar auf Lager, wie er selbst das ein oder andere Mal am eigenen Leib zu spüren bekommen hatte und sein Zwilling war keinen Deut besser.

Sein Blick wanderte zu Krillin und er konnte nicht verhindern, das sich sein Schmunzeln zu einem glücklichen Lächeln verwandelte. Ihm war vorhin wirklich ein Stein vom Herzen gefallen. Scheinbar hatten nicht alle seiner Bekannten und Freunde die gleichen Ansichten wie Yamchu, ChiChi, Muten Roshi und so.

Immerhin hatte auch Piccolo gesagt, das er nur mit der Person an sich ein Problem hätte und dies hoffte Son-Goku noch ändern zu können. Und außerdem viel ihm auch nichts ein, was noch durch die Gefühle für den Prinzen und die Bindung passieren könnte. Piccolo hatte vielleicht einfach nur etwas zu viel hinein gedacht.
 


 

Bei Tales und Vegeta in der zerstörten Landschaft
 


 

„Bekomme ich denn heute noch eine Antwort?“

„Mhm.“

„Ok, dann würd ich mal sagen wir machen uns auf den Weg nach Hause, duschen und dann endlich was essen. Ich sterbe vor Hunger.“ ,mit diesem Worten richtete sich Tales in eine sitzende Position auf und sah auf den anderen Saiyajin fragend hinab.

„Ich weiß nicht, ob er zu so etwas fähig ist oder nicht. Das ist das Problem an der ganzen Sache.“

Verwundert über die Antwort auf seine Frage, welche schon vor mehreren Minuten gestellt worden war wendete er seinen Blick wieder nach vorne und dachte einige Zeit nach. Sein Gefühl sagte ihm, das Son-Goku so was nicht tun würde, und sein Gefühle hatten mehr als nur einmal recht gehabt in der Vergangenheit.

„Ist er nicht, glaub mir.“ ,antwortete er nach einigen Überlegungen.

„Ihr habt euch gebunden.“ ,ein grinsen huschte über das Gesicht des großen Saiyajin, als er wieder seinen Kopf in Vegetas Richtung wand.

„Du warst eigentlich immer derjenige von dem ich es am wenigsten erwartet habe. Das du dich irgendwo häuslich nieder lässt, mit dieser Menschenfrau ein Kind zeugst und dich schließlich an meinen Zwilling bindest. Hätte mir das jemand vor einigen Jahren erzählt, ich hätt ihm den Vogel gezeigt.“

Er musste leicht auflachen. Irgendwie war das schon eine seltsame Situation.

Auch über Vegetas Gesicht huschte ein schmunzeln. Er hatte es genauso wenig erwartet wie Tales. Diese ganze Sache mit dem beinahe heimisch werden auf der Erde, die Affäre mit Bulma und den daraus entstandenen Sohn, die gemeinsam verbrachten Nächte mit Son-Goku und schließlich die Bindung und aufkeimenden Gefühle zu ihm.

„Vermisst du`s? Ich meine die Reisen durchs All.“ ,verwundert blickte Vegeta zu seinem besten freund.

Wie kam dieser denn jetzt auf so was. Wobei, eigentlich war es ja nahe liegend.

„Vermisst du es?“ ,stellte der Prinz die Gegenfrage.

„Regel Nummer 5: Beantworte eine Frage nicht mit einer Gegenfrage. Aber ja, irgendwie schon. Ganz besonders diese Zwischenstopps in der Damaszenen-Galaxy. Weißt du noch? Heiße Mädels und Kerle, Schlägereien, gutes Essen, Alkohol. Hah, dort brauchte man nur einmal zeigen das man einen Schweif hat und die Leute dort wussten Wer und vor allem Was man war. Man hatte den Respekt. Mach das hier und die wollen dich als Versuchskaninchen verwenden.“

Als Antwort auf seinen Monolog bekam Tales nur ein wissendes grinsen.

Oh ja, die Besuche dort waren immer sehr, nun ja, heiß gewesen.

Sie schwelgten noch einige Minuten in ihren Erinnerungen, bis Vegeta sich langsam aufrichtete und zu Tales drehte.

„Also. Ab nach hause. Ich habe Hunger.“

Auch Tales richtete sich auf seine Beine auf und zusammen machten sie sich auf den Rückflug.
 


 

In Gokus Zimmer:
 


 

Sie hatten noch über einige Dinge gesprochen, immerhin war Son-Goku sieben Jahre tot gewesen und hatte somit vieles was auf der Erde oder bei ihren Freunden passiert war nicht mitbekommen, ebenso erzählte Son-Goku von seinen Erlebnissen im Jenseits, immerhin hatte er dort ein Turnier gewonnen.

Ihm tat es richtig gut, mal wieder unbeschwert mit jemanden so offen und ehrlich reden zu können, doch trotz dessen hatte er immer einen seiner Sinne nach Vegetas Aura ausgestreckt gehabt.

Der Prinz schien einen stundenlangen Kampf mit Tales gehabt zu haben, doch danach war Ruhe gewesen. Die vor Wut und Aggression nur so bebende Aura war zu einem schwachen leuchten geworden, ebenso die von Tales, wobei sich diese, wenn es nach seinem Geschmack ging, viel zu nahe an der seines Prinzen befand.

Er lag deswegen einigermaßen entspannt auf seinem Bett, Krillin war vor gerade einmal fünf Minuten gegangen, da er von Goku erfahren hatte, das es bald Essen geben würde und der kleine Mensch es unter allen Umständen verhindern wollte Radditz noch einmal zu begegnen, wobei Son-Goku nicht so recht nachvollziehen konnte wieso.

Ein klopfen riss ihn aus seinen Kontrollspüren nach Vegetas Aura.

Sein Blick hob sich und als er die Aura von Radditz Haushälterin wahrnahm stand er auf und öffnete die Zimmertür. Die kleine Frau blickte ihn mit großen Augen an und deutete eine leichte Verbeugung an.

»Was ist denn mit ihr auf einmal los?« ging es Goku durch den Kopf.

„Essen. Mitkommen. Bitte.“

Hatte Radditz nicht gesagt die Frau könnte nicht die Sprache der Menschen?

Vielleicht wusste sein Bruder auch einfach nicht, was die kleine konnte und was nicht. Zumindest schien sie ihn nicht wirklich zu interessieren.

Son-Goku folgte der kleinen Haushälterin bis in die Küche. Seine Nase nahm die leckeren Gerüche des Essens auf und sein Magen zeigte lautstark was er davon hielt.

Radditz saß bereits auf einem der Stühle vor dem großen Tisch. Scheinbar war der Saiyajin frisch geduscht, seine Haare schienen noch feucht zu sein und er war nur mit einer bis zu seinen Knien reichende engen Hose bekleidet.

„Setz dich endlich, damit wir anfangen können zu essen.“ ,murrt er seinen kleinen Bruder an.

Son-Goku tat ihm wie geheißen und sofort hatte er einen großen voll mit Essen beladenen Teller vor sich stehen. Er blickte zu der Haushälterin und lächelte sie dankbar an.

„Danke.“

Verwirrt nahm er wahr, wie die Frau etwas hektisch und leicht rot wurde, wobei er nicht den Grund verstand.

Als auch Radditz sein Essen hatte schlangen sie es nach Saiyajinmanier herunter, und einige Nachschläge später waren sie zufrieden und gesättigt.

Nachdem die kleine Haushälterin das schmutzige Geschirr abgeräumt hatte begann Radditz zu reden:

„Ich hab ihr gesagt das du dich mit Vegeta gebunden hast. Auch wenn es gerade einmal knapp neunzig überlebende Saiyajin sind und wir keinen Thron oder ähnliches haben ist Vegeta immer noch der rechtmäßige Herrscher unseres Volkes und wir behandeln ihn auch so.

Durch deine Bindung mit ihm, die man entfernt mit einer Ehe, wie sie unter den Menschen üblich ist, vergleichen kann, bist du ebenfalls ein Herrscher und verdienst den selben Respekt. Deshalb behandelt sie dich auf einmal so anders.“

Jetzt wurde ihm einiges klar. Aber er wollte nicht so behandelt werden. Er kannte die Kultur und die Lebensweisen seines Volkes nicht und Vegeta hatte kein Interesse an ihm, also war er kein Herrscher.

„Nein Radditz. So wie sie mich vorher behandelt hat, war es ok. Ich bin nicht Vegetas... Mann, er will mich nicht und außerdem könnte ich euch nicht an der Seite von ihm regieren, ich beherrsche ja noch nicht einmal die Sprache... Und außerdem möchte ich kein Herrscher sein.“

Son-Goku versuchte den Blick Radditz auszuweichen, welcher ihn sich nackt fühlen ließ.

„Ich habe es dir schon einmal gesagt, Kakarott. Er wird zu dir kommen, wenn er soweit ist. Vielleicht dauert es ein paar Wochen, vielleicht ein paar Monate.

Aber früher oder später sorgen seine Instinkte dafür, dass er die Gefühle für dich nicht mehr verdrängen kann.

Und was dein Unwissen über die Kultur und Lebensweise unsere Rasse angeht, du könntest sie lernen.“

„Und wer will mir das alles beibringen?“

„Ich. Also kleiner, frag mich. Was willst du wissen?“

Verwirrt schaute Son-Goku seinen älteren Bruder an. Radditz wollte ihm hier und jetzt Rede und Antwort stehen?

Etwas verwunderte ihn diese Offenheit, hatte er Radditz eigentlich als brutaler, kaltblütiger Killer in Erinnerung.

„Ok, wenn du mir alles beantworten möchtest, gerne, ich habe einige Fragen.“

Prüfend blickte er noch mal in das Gesicht seines Gegenübers. Scheinbar war sich dieser wirklich sicher, ihm alles zu beantworten.

„Wer waren unser Eltern?“

Verwundert wurde er angesehen. Radditz schien mit einer anderen Frage zu rechnen.

„Bist du sicher das du gerade dies Wissen willst? Denn wie unsere Lebensweisen aussehen finde ich eine wichtigere Frage.“

„Vielleicht. Für den Anfang ist sie mir aber sehr wichtig.“

Einige Augenblicke schien Radditz seine Antwort abzuwiegen. Son-Goku rechnete schon gar nicht mehr mit einer Antwort und wollte sich enttäuscht und leicht wütend in sein Zimmer zurück ziehen, doch:

„Unser Vater war eigentlich ein Krieger der zweiten Klasse.

Er war immer mit einer kleinen Gruppe anderer Saiyajin unterwegs gewesen um Planeten zu erobern, so war es zumindest am Anfang. Doch seine Kampfkraft stieg.

Nach einigen Jahren war er stärker als so mancher Elite.

Als der Leibwächter des Königs getötet wurde sollte ein neuer gesucht werden und die Wahl fiel der Kampfkraft und des Talentes wegen auf unseren Vater.

Bardock, so war sein Name, unterzog sich der langen und harten Ausbildung und wurde so zu König Vegetas Ahstrux nohtrum.

Als sein Sohn, der Vegeta, mit dem du dich gebunden hast, geboren wurde, wurde eifrig nach einem Leibwächter für diesen gesucht und die Wahl viel auf unseren Bruder Tales.

Du glaubst gar nicht wie Stolz Vater war, nach der Schande die deine Geburt unserer Familie gebracht hatte.

Unsere Mutter hingegen gehörte von der Geburt an zur Klasse der Elitekrieger. Ihre Eltern gehörten zur Glymera, die oberen 10 000, also dem Adel.

So gesehen fließt in unseren Adern adeliges Blut, aber die Glymera mit ihren altmodischen und spießigen Ansichten war es ein Dorn im Auge, das sich unsere Mutter mit einem zweitklassigen Soldaten einließ und diesem drei Söhne, von dem einer gerade mal die Kampfkraft von 2 hatte, schenkte.

Aufgrund dessen wurde sie aus den oberen Reihen ausgeschlossen.

Als nicht nur unser Vater, ihr Partner, sondern auch noch ihr Sohn zum Leibwächter des Königs und des Prinzen wurden, wollten sie sie wieder haben.

Vater war dagegen, doch sie konnte dem Angebot nicht widerstehen und verließ uns.

Sie wollte schon immer nur Ruhm und Ehre. Und so begann die Tragödie.“

Radditz` Blick wendete sich von Son-Goku ab zur Wand, welche er wütend musterte.

Ihm fiel es nicht leicht über die Familienverhältnisse zu sprechen, die dafür sorgten, dass sie und Vegeta so eng verbunden waren.

„Vegetas Vater war der König. Er bekam alles was er wollte.

Dadurch das seine Familie so engen Kontakt mit unserer hatte, durch die Jobs von Vater und Tales, kannte er auch unsere Mutter, und auf Grund dessen das er der König war, war es niemanden gestattet ihm einen Wunsch auszuschlagen.

Unserer Mutter auch nicht... Sie wollte es auch gar nicht. Immerhin war er der mächtigste Saiyajin unseres Volkes.

Es kam wie es kommen musste. Die beiden begannen eine Affäre und es stellte sich schon bald heraus das sie seine Seelenverwandte war. Und um den Weg frei für die Bindung zu bekommen musste er die Königin los werden. Vegetas Mutter.

Anstatt seine Leute damit zu beauftragen machte er es selbst, frag mich nicht warum. Nachdem das erledigt war band er sich an sie und setzte unsere Mutter auf den Thron. Ganz gegen unsere Gesetzte.“

„Wieso, weil sie eine aus dem unteren Volk war? Das bin ich doch auch und dennoch bezeichnest du mich als Herrscher.“

„Unser damaliger König hatte vor vielen Jahren bevor diese ganze Geschichte begann ein Land auf unseren Planeten überfallen, das ebenfalls von Saiyajin bevölkert gewesen war. Er tötete die Königsfamilie und diejenigen die sich ihm widersetzen, nur die Tochter des Königs ließ er leben und nahm sie sich als... nun ja... Bettsklavin.“

Radditz blickte in die entsetzten Augen seines Bruders. Er hoffte das dieser langsam verstand, warum er diese Frage eigentlich nicht beantworten wollte.

„Als er erfuhr das sie von ihm ein Kind erwarten würde und es aufgrund der Vorfahren und der hervorragenden, reinen Gene ein Nachkomme für ihn werden könnte, machte er sie zur Königin und setzte sie auf den Thron. Natürlich, nachdem er ihr durch dunkle Magie eine Bindung aufgezwungen hatte.

Aus diesem Grund war es nicht erlaubt, das er sich an unsere Mutter band, sie einfach auf den Thron packte und sie unserem Volk als neue Königin vorsetzte. Eine Bindung ist was sehr seltenes und heiliges, man kann so was nicht einfach lösen und jemand anderes nehmen.“

„Weiß Vegeta das alles?“

„Ja.“

„Oh Gott.“

„Du hast mir diese Frage gestellt und wolltest sie auch unbedingt beantwortet haben, nun musst du mit dem Wissen leben.“

Radditz verschränkte die Arme, während er in das grübelnde Gesicht seines Gegenübers sah. Son-Goku hatte ja gewusst, das das Volk von dem er abstammte nicht gerade zimperlich untereinander und miteinander umging, doch das was er gerade gehört hatte sprengte nun wirklich seine schlimmsten Vorstellungen.

Vegeta sollte das Ergebnis von einer Vergewaltigung sein?

Gott, wie musste sich dieser bloß fühlen?

„Hast du noch mehr Fragen, oder sind sie dir aufgrund der gerade erfahrenen Information ausgegangen?“

Son-Goku Augen kamen wieder ins hier und jetzt. Sie lösten sich von der Tischplatte und blickten in die ebenfalls schwarzen Opale des andere Saiyajin vor ihm.

„Sind alle von euch solche Monster?“ ,fragte er schließlich nach einer ganzen Weile angewidert. Auf der einen Seite konnte Radditz die plötzlich vorhandene Abscheu seines kleinen Bruders verstehen. Er selber hasste seine Mutter und vor allem hasste er einige Taten des alten König Vegetas. Dennoch antwortet er ruhig und ohne Vorwurf in der Stimme:

„Kakarott. Für unsere Spezies sind eigentlich nur drei Sachen wichtig:

Essen, Kämpfen und Sex.

Essen: Hauptsache es schmeckt und ist viel.

Kämpfen: Je stärker der Gegner, umso besser.

Sex: Geschlecht egal. Hauptsache ein hoher Rang und heißes Aussehen.“

Noch immer waren ihre Augen auf eine Art und Weise verbunden, denn jeder versuchte in ihnen zu lesen, was der andere gerade dachte, doch im Gegensatz zu Radditz hatte Goku es nie richtig gelernt die Gedanken eines anderen zu lesen, vor allem, wenn man gegen eine unüberwindbare Mauer im Geist des anderen rannte.

Schlecht gelaunt hatte Goku schon nach kurzer Zeit damit aufgehört, es brachte ja eh nichts. Stattdessen ließ er sich die gehörten Worte noch einmal durch den Kopf gehen, und seine Gedanken wanderten automatisch zu Vegeta und mit ihnen das fast schon zur Normalität gewordene überprüfen der Aura des Prinzen.

Sie war noch immer in Tales´ Nähe, verdammt, was trieben die beiden?

„Noch weitere Fragen? Oder reicht es dir vollkommen zu überprüfen wo und mit wem sich Vegeta aufhält?“

„Das geht dich nichts an.“

„Richtig. Dich geht es aber ebenso wenig an. Wenn du also keine Fragen mehr hast, dann würde ich mich nämlich auf den Weg in mein Zimmer machen.“

Erwartungsvoll schaute Radditz seinen kleinen Bruder an.

„Nein, fürs erst ist es ok, das genügt, was ich heute erfahren habe. Ich werde aber noch mal ein bisschen nach draußen gehen, ich muss auf andere Gedanken kommen.“

Mit diesen Worten schob Goku den Stuhl nach hinten, stand auf, schob ihn wieder vor den Tisch und machte sich auf den Weg nach draußen, wo er sich in die Lüfte erhob und in eine ihm unbekannte Richtung bringen ließ.

»Ich hätte ihm doch nicht alles erzählen sollen. Scheint ihn wirklich mehr mitzunehmen, als ich es erwartet habe. Der Kleine hat in seinem Leben echt nichts wirklich schlimmes erfahren.« ,dachte Radditz mit einem letzten Blick auf den nun leeren Platz vor ihm. Dann tat er es seinem Bruder gleich und stand auf, nur um sich in sein Zimmer zu begeben und sich umzuziehen.

Er wollte heute Abend noch mit ein paar Saiyajin raus. Und der Aura von Vegeta und Tales nach zu urteilen, waren sie dieses Mal nicht mit von der Partie.

Saiyajin

KAPITEL 12

SAIYAJIN
 

Son-Goku flog immer höher, hatte sich schon beinahe in die vom Sonnenuntergang rot schimmernden Wolken geschraubt, doch er spürte es nicht und für diese Schönheit hatte er ebenfalls keine Augen. All seine Gedanken drifteten um diese Neuen Informationen. Er war zur Hälfte Adelig, seine Mutter hatte was mit Vegetas Vater gehabt und war mit schuld an dem Mord dessen Mutter.

Oh je, hätte er gewusst, was er da erfahren würde, er hätte sich eine andere Frage ausgedacht. Aber so schlimm und enttäuschend, hatte er doch naiver weise an eine glückliche Familie gedacht aus der er stammte, die Informationen auch waren, so hatten sie etwas positives. Er hatte gleichzeitig etwas aus Vegetas Vergangenheit erfahren, von dessen Herkunft, ein Teil von dessen Familienverhältnissen.

Son-Goku schluckte.

Hatte Vegeta für seine Mutter Gefühle gehabt wie es normal war zwischen Eltern und Kind, oder war Vegeta bereits als Kind schon so Gefühlskalt und gleichgültig?

Oder waren dieses Erlebnisse, verbunden mit einigen weiteren der Grund für sein heutiges Verhalten?

Er wusste es nicht und er hatte die Befürchtung es auch nie zu erfahren.

Wieder einmal kam ihm die Aura des Prinzen in den Sinn und er begann nach ihr zu suchen.

Vegeta befand sich noch immer dort, wo er vor einiger Zeit mit Tales hin geflogen war, doch die beiden Auren waren nun in einem für ihn akzeptablen Abstand zu einander.

Er wusste selbst nicht, woher diese brennende Eifersucht auf jede Person herkam, die sich zu nah an seinen Prinzen befand. Vor der Bindung war es nicht so extrem. Scheinbar eine Nebenwirkung, auf die Piccolo hatte hinweisen wollen.

Son-Goku blieb in der Luft stehen.

Was sollte er denn nur jetzt machen?

Noch eine Runde trainieren?

Immerhin war er kein bisschen müde und die neuen Gedanken, aufgrund der erst vorhin erfahrenen Informationen, spuckten ihm im Kopf herum. Aber um diese Zeit konnte er doch nicht zu Krillin fliegen, um mit ihm den Abend verbringen, aber er hatte sonst niemanden mehr.

Oder konnte er das Risiko eingehen und zu Vegeta fliegen?

Seine Arme verschränkten sich vor seinem Brustkorb. Erst würde er zu Vegeta fliegen und wenn dieser ihn raus warf konnte er noch irgendwo etwas trainieren.

Erneut ortete er die Aura des kleineren und machte sich auf den Weg dorthin. Als er landete vergrößerten sich seine Augen um das doppelte. Er stand vor einem riesigen Gebäude, oder besser gesagt Anwesen. Denn so wie das Ding aussah, hatte es ne Stange Geld gekostet. Es schien sogar größer zu sein als das Haus von Bulma.

Er stand auf dem Parkplatz vor dem Anwesen und sein Blick fiel auf die Autos die davor parkten. Seit wann nahmen Saiyajin Wagen um sich fortzubewegen?

Sie konnten doch immerhin alle fliegen. Allerdings sahen sie selbst für ihn, der überhaupt keinen Schimmer von Autos hatte, sehr teuer aus.

Sein Blick wanderte von den acht Autos zu der Mauer, die, wie er vom Flug aus gesehen hatte, einen gigantischen Garten mit einem recht großen Pool eingrenzte.

Er folgte mit den Augen der Mauer und kam wieder auf das Hauptgebäude. Den Fenstern nach zu urteilen hatte es drei Etagen /Erdgeschoss, 1 Etage, 2 Etage/ und einen Keller, so konnte er sich das jedenfalls vorstellen.

Nachdem er seine Begutachtung abgeschlossen hatte schritt er auf die große Eingangstür zu und schellte an. Was sollte er auch anderes machen.

Hätte er sich zu Vegeta teleportiert wäre der sicher sofort wieder stink sauer geworden. Und das wollte er unter keinen Umständen riskieren.

Kurze Zeit später öffnete ihm ein genauso kleiner Mann die Tür, wie die Haushälterin von Radditz.

»Ah, das ist bestimmt auch ein Drenohn, nein Dreinoch? Nein... verdammt wie hieß diese Wort noch gleich??«

Seine Gedanken hörten auf, als er in die fragenden Augen des Mannes blickte.

„Ähh, hallo. Ich bin Son-Goku, also ich wollte gerne zu Vegeta... Sie verstehen mich doch, oder?“ ,fragte Goku skeptisch.

Er wollte nicht noch mal, das ihm die Tür aus dem Grund von Verständigungsproblemen vor der Nase zugeschlagen wird. Doch seine Hoffnung wurden zerschlagen, denn genauso wie vor Radditz Tür blieb er auch hier vor der Tür stehen, die ihm wieder verschlossen wurde.

»Mist, irgendwas mache ich zur Zeit echt Falsch... Soll ich jetzt hier stehen bleiben und warten, ob der Mann jemanden holt? Immerhin hat sich seine Aura von der Tür entfernt.«

Erwartungsvoll hob er seinen Blick als sich eine ihm unbekannte Aura der Tür näherte.

»Weder Vegeta, noch Tales. Wer könnte das bloß sein?«

Gerade als er den Gedanken zu Ende gedacht hatte würde die Tür auch schon mit einem ziemlichen Schwung geöffnet. Seine Augen wanderten den Körper des recht großen Saiyajin rauf und runter. So selbstsicher wie der Typ da in der Tür stand hatte er hier scheinbar das sagen.

„Hallo. Ich bin Son-Goku, eigentlich wollte ich zu Vegeta. Seiner Aura nach zu urteilen befindet er sich hier.“

Ein freundliches Grinsen sollte seinen Gegenüber milde stimmen, zumindest hoffte Son-Goku das dies klappte.

Auch er wurde von oben bis unten bemustert. Und das nicht zu knapp.

„Seid ihr verabredet?“

Verwirrt wanderten die Brauen des Unterklassekriegers nach oben. Der Saiyajin vor ihm hatte ihn verstanden und er beherrschte auch seine Sprache, zwar mit einem unverkennbaren Dialekt, aber er sprach sie ganz gut.

Eine Verabredung mit Vegeta?

„Nein ich bin nur zufällig hier vorbei gekommen. Wird sind nicht verabredet oder so.“

„Warte... FRENTH!!“

Bei der plötzlich lauten Stimmer zuckte Goku etwas zusammen, was nicht unbemerkt blieb.

„Ein bisschen Schreckhaft der kleine?“ wurde er auch schon aufgezogen und aus einem ihm unersichtlichen Grund erwiderte er nichts.

„As kontrestru het, mio Herturs?“ ,der Hausdiener war wieder erschienen und fragte den anderen Saiyajin in gebeugter Haltung in der Sprache ihres Volkes.

„Keschron mion letren Vegeta kla nuntross.“

Nach dieser, was auch immer, machte sich der kleine Mann, dessen Name anscheinend Frenth war, wieder auf den Weg in das Haus.

Fragend blickte Son-Goku von der offenen Tür zu dem Saiyajin und wieder zurück. Es war schon ein blödes Gefühl nicht zu wissen was da gerade abging.

Aber scheinbar ging es um Vegeta, immerhin war er in dem Glauben dessen Namen vernommen zu haben.

Für Son-Goku fühlte es sich an als ob Minuten verstrichen, immerhin stand er immer noch hier draußen und wurde von zwei Augenpaaren bemustert, die von seinem Gefühl her, alles sehen konnten. Ein echt unangenehmes Gefühl, stellte der Unterklassekrieger fest.

„Hey, was machst du denn da? Es ist nicht sonderlich notwendig das du hier den Türsteher spielst, ersten könnten die Menschen uns eh nichts antun und zweitens hättest du gegen den da keine Chance.“

Son-Goku hob die Augen von dem Punkt an dem er sie vor einiger Zeit hatte hinblicken lassen. Diese Stimme war ihm nur allzu sehr bekannt.

„Was laberst du für ne Scheiße, Tales? Immerhin ist das hier erblich gesehen mein Haus, also bestimme ich wer hier ein und aus geht. Und als ob dieser kleine Hänfling eine Chance gegen mich hätte.“

Ohne Probleme schob Tales den großen Saiyajin zur Seite und stand nun genau vor seinem Zwillingsbruder.

„Komm rein. Mach dir keine Sorgen wegen Skronn, er ist sozusagen unser Wachhund...“

„Fick dich, Tales!!“

„...Weswegen er erst immer einen auf dicke Hose machen muss. Du willst nicht zufällig zu Vegeta?“

Mit einem wütenden grummeln verließ Skronn wieder die Eingangstür, wohin hatte Goku keine Ahnung. Aber entweder hatte Tales ein übermäßiges Selbstvertrauen in seine Kräfte oder dieser Skronn konnte ihm nicht das Wasser reichen. Trotzdem folgte er nun Tales durch die Tür in die riesige Eingangshalle.

Erstaunt blieb er stehen.

WOW

War das ein Haus.

Von der Eingangshalle, dessen Boden mit Marmor belegt war, gingen einige Türen zu verschiedenen Räumen, während eine sehr alt aussehende, aus dunklem edlen Holz bestehende Treppe nach oben in den ersten Stock führte. An den Wänden waren ihm unbekannte Zeichnungen von Landschaften und Gebirgen gemalt, drei große Kronleuchter beleuchteten die Halle, in der er und Tales gerade standen und aus einem der Zimmer nahm er den wohligen Geruch von frisch zubereitetem Essen wahr, aus dem anderen vernahm er sehr laute Musik und das Lachen von einigen Saiyajin.

„Was los? Noch nie so was gesehen, Bruder?“

„Nein. Und vor allem hätte ich mit so was nicht bei euch gerechnet.“

„Womit nicht? Das wir Geschmack haben, was das bauen und einrichten von Häusern angeht oder das wir im Besitz von recht viel Geld sind?“

„Beides.“

Tales hatte ein riesiges Grinsen auf dem Gesicht. So verwundert hatte er seinen Bruder noch nie gesehen. Dem schienen bald die Augen aus dem Kopf zu fallen und wie er die Wände und den ganzen Raum betrachtete. Gut das er zur Tür gekommen war, sonst hätte er dieses Schauspiel verpasst.

„Woher habt ihr das Geld?“ ,fragte Goku nach kurzer Zeit.

„Die Antwort würde dir nicht gefallen, Bruder, also frag nicht weiter nach.“

Er wurde leicht verwirrt angesehen, nur kurz, denn schon wenige Augenblicke später veränderte sich Gokus Ausdruck zu einem verstehenden, wissenden.

„Mir war klar, das ihr nicht Arbeiten geht, wie es die Menschen machen, nur hatte ich dennoch an legale Dinge gedacht.“

„Mit legaler Arbeit verdient man nicht viel Geld, Kakarott, zumindest nicht schnell. Lass es mich mal so sagen, die Menschen sind süchtig nach Dingen, die für sie nicht gut sind. Drogen, Waffen, Autos. Stehst du an der Spitze der Verkaufskette nimmst du Millionen ein.“

„Waffen töten Menschen. Und ihr unterstützt das auch noch. Ihr habt euch wirklich nicht geändert.“ ,knurrte Goku seinen Zwillingsbruder an.

„Menschen töten Menschen. Die Waffen sind nur der Mittel zum Zweck.“

Tales erhielt auf diese Aussage keine Antwort, Son-Goku hatte sich leicht abgewandt, die Lippen aufeinander gepresst und starrte die reich verzierte Wand in der Eingangshalle an. Er konnte und wollte nicht verstehen, wieso sie das taten.

Nur wegen dem Geld?

Gut man brauchte es zum leben, aber wenn man sparsam war dann kam man lange Zeit mit wenig aus, doch das kam seinen Rassemitgliedern wahrscheinlich nicht in den Sinn.

„Also, was ist? Du hast mir meine Frage noch nicht beantwortet.“ ,begann Tales wieder das Gespräch.

„Wie? Welche Frage?“

„Ob du zufällig zu Vegeta willst.“

„Ja... ja das wollte ich. Aber ich weiß nicht, der Hausdiener sollte irgendwas machen, glaub ich.“

„Dann soll er ihm, denke ich mal, Bescheid sagen. Solange können wir hier warten. Wie gefällts dir bei unserem Bruder?“

Verwundert schossen Gokus Augen zu Tales.

Wollte der Saiyajin vor ihm etwa mit ihm reden?

Immerhin konnte er ja eigentlich alleine auf Vegeta warten, für ihn hörte es sich nämlich an, das die Personen in dem Zimmer mit der lauten Musik ziemlich viel Spaß hatten.

„Du kannst ruhig zu den anderen gehen. Ich werd dann alleine auf Vegeta warten. Hier ist ja eigentlich nichts, was ich kaputt machen könnte.“

„Das ist unsere Kommandozentrale und auch, wenn man es so will, Vegetas Regierungssitz und unser Wohnhaus. Aus diesem Grund ist es nicht erlaubt Fremde alleine in der Gegend herum stehen oder spazieren zu lassen. Vegeta ist unser Prinz und wenn ihm was passiert haben wir ein Problem. Er hat keinen rechtmäßigen Thronfolger.“

„Aber ich dachte diesem Skronn gehört das Haus.“

„Sein Vater hat es vor zehn Jahren bauen lassen. Er wollte immer, das wir hier einziehen, das wir hier alle gemeinsam wohnen und nach dessen Tod haben wir das dann auch gemacht. Aber als Herrscher unseres Volkes gehört es eigentlich Vegeta.“

Son-Goku schluckte erstmal nach dem neuen gehörten.

Deswegen waren Vegetas und Tales Energien so lange bei einander, das erklärte einiges, wenn sie hier gemeinsam wohnten.

Er sah sich wieder die Zeichnungen an, ließ seinen Blick durch die ganze Halle schweifen und blieb plötzlich an dem Ende der Treppe hängen.

Da sich Son-Goku nicht mehr bewegte wanderten auch Tales Augen zu dem Punkt, den Kakarott hypnotisierte und ein Lächeln erschien auf seinen Lippen.

Vegeta stand am oberen Anfang der Treppe und blickte auf die beiden Zwillinge hinunter. Doch das was Son-Goku scheinbar so zu einer Eissäule werden ließ war die Tatsache das Vegeta in der normalen saiyajinschen Alltagskleidung gekleidet war und die war, nun ja für die menschliche prüde Vorstellung recht exotisch und offen.

Der Saiyajinprinz trug die typisch enge matt-schwarze Hosen aus Leder, welche in ebenfalls schwarze Stiefeln steckte.

An seinem rechten Oberarm befanden sich zwei breite Goldringe, wie Son-Goku sie von der ersten Begegnung mit Radditz kannte.

An seinem linken Unterarm waren zwei silberne dicke Ringe befestigt.

Das Oberteil war dunkelrot, hatte sehr kurze Ärmel, war bis zum Bauchnabel offen und gab somit eine gute Sicht auf Vegetas durch trainierten nackten Oberkörper frei. Vom ganzen Stil her war das Oberteil weit geschnitten.

Sein Schweif hatte er locker hinter sich her schwingend.

Ein leicht nach links weisender Blick befahl Tales die Eingangshalle zu verlassen, was dieser auch mit einem letzten Blick auf seinen Zwillingsbruder auch tat. Erst wurde die Musik lauter, als er das Billardzimmer betrat, da er die Tür geöffnet hatte, doch schnell schloss sie sich auch wieder und in der Eingangshalle kehrte wieder einigermaßen Ruhe ein.

Son-Goku Blick war Tales gefolgt und hing noch immer an der nun wieder geschlossenen Tür.

„Was willst du hier?“

Seine Augen wanderten wieder zu seinem Prinzen und ohne auf die Frage zu reagieren wanderten seine schwarzen Opale wie automatisch an dem attraktiven Körper herab.

„Ich bin keine Statue in irgendeinem Museum, verdammt!“ ,fauchte Vegeta ihn an.

Er hasste es, wenn nicht sofort auf seine Fragen geantwortet wurden.

„Entschuldigung. Ich wollte dich nicht verärgern, ich...“

„Hör auf dich zu entschuldigen, das ist ein Zeichen von Schwäche!“

Schon wieder diese wütende herablassende Stimme.

Bevor Son-Goku weiter sprach schluckte er erst mal den Kloß hinunter, der sich in seinem Hals gebildet hatte. Und wie schon etliche male zuvor fragte er sich, wieso er sich ausgerechnet in diesen stolzen, kaltherzigen, egoistischen Bastard verliebt hatte. Er hatte gedacht, das die Bindung die Beziehung zwischen ihnen ändern würde, aber da hatte er sich total verschätzt, und das machte ihn sehr traurig.

Hatte Piccolo vielleicht doch recht?

Und hieß das, dass sich Goku erstmalig geirrt hatte?

War Vegeta doch nicht in der Lage Gefühle für jemanden zu entwickeln?

Aber das konnte nicht sein, Tales behandelte er anders, wieso dann ihn nicht?

Ein anderer Gedanke begann langsam in seinem Geist Gestalt an zu nehmen.

Hatte Vegeta Gefühle für seinen Zwillingsbruder und nicht für ihn?

Erneut stieg Eifersucht und eine unglaubliche Wut auf seinen älteren Zwilling in ihm hoch. Ohne es zu registrieren stieg seine Kampfkraft gehörig an, je mehr er sich in seine Wahnvorstellung verrannte.

Ebenso bekam er nicht mit, das die Musik wieder lauter geworden war, da Tür von jemanden geöffnet worden war.

Vegeta hatte das Schauspiel, was sich in der Eingangshalle unter ihm abspielte nur mit ausdruckslosen Augen verfolgt. Die Gefühle und Gedanken des größeren strömten quasi ohne Unterlass auf ihn ein, so schnell, das er damit zu kämpfen hatte sie zu ordnen und zu interpretieren.

Verwundert nahm er die Eifersucht und die Wut auf Tales wahr.

Son-Goku war echt in dem Glauben, er würde was von Tales wollen?

Machte er mit seinem Verhalten den Eindruck?

»Der Idiot glaubt das doch nicht ernsthaft?«

Anscheinend schon, denn die Energie stieg schnell an. Sein Blick richtete sich auf die Tür zum Billardzimmer, da sie sich geöffnet hatte. Er sah Tales davor stehen, hinter diesem seine Leute, alle Kampfbereit.

»Was für Trottel. Als ob einer von ihnen eine Chance gegen Kakarott hätte. Schon gar nicht in diesem Zustand.«

Seine Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf Son-Goku. Der hatte immer noch nicht mitbekommen, das er von leicht verunsicherten, aber dennoch Kampfbereiten Saiyajinkriegern angesehen wurde.

Der Saiyajinprinz rollte einmal mit seinen Augen, bevor er die Treppe herunter lief, direkt auf den scheinbar außer Kontrolle geratenen Saiyajin zu.

Wenn er nicht wollte, das seine Leute heute noch in der Hölle landeten blieb ihm nichts anderes übrig als den vor Eifersucht rasenden Saiyajin wieder zu beruhigen oder ihn von den anderen wegzulocken und als Kakarotts Bindungspartner war er der einzige, der dazu in der Lage war.

Denn für jeden anderen war auch Son-Goku in dieser Situation, trotz der Tatsache, dass er eigentlich niemanden etwas tun würde, durch und durch Saiyajin und somit für jeden anderen tödlich, außer für seinen Bindungspartner und das hatte der Prinz in seiner kurzen, aber sehr lernintensiven Schulzeit studieren müssen.

Kurz vor Son-Goku blieb Vegeta stehen und bedeutete den anderen sich langsam zurück zu ziehen, bevor die ganze Sache doch noch eskalierte.

Nachdem sich die Tür langsam wieder schloss wandte sich Vegetas volle Aufmerksamkeit Son-Goku zu.

„Was wird das, wenns fertig ist, Kakarott?“ ,fragte Vegeta so gelassen und unbeeindruckt wie er nur konnte und blickte seinem Gegenüber ruhig in die schwarzen, vor Eifersucht und Mordlust glitzernden Opale.

„Du gehörst mir, nicht ihm. Ich werd dafür sorgen, das keiner es wagt dich auch nur an zu sehen. Kein anderer außer mir darf dich anfassen.“ ,fauchte Son-Goku zurück.

„Was du nicht sagst. Nun, ich denke das mit dem °nicht anfassen° gestaltet sich in einem Kampf allerdings schwer.“

Ein wütendes Knurren hallte durch die Halle. Trotzdem blieb Vegeta unbeeindruckt vor dem großen Saiyajin stehen.

Seine Instinkte sagten ihm, das er trotz dieser so äußerst brenzlig wirkenden Situation völlig sicher vor Son-Goku war. Und instinktiv wusste er, wären die Positionen vertauscht, er wäre kein bisschen in der Lage Kakarott auch nur ein Haar zu krümmen.

„Ich will nicht das du weiter in seiner Nähe bleibst. Du bist Mein.“

„Du wiederholst dich.“ ,antwortet Vegeta gelangweilt.

Mit einem letzten Blick auf Son-Goku machte sich Vegeta auf den Weg Richtung Ausgang, blieb kurz davor stehen und sagte:

„Wenn du nicht mehr zu sagen hast, bitte ich dich mich zu entschuldigen, ich habe heute Abend noch was vor.“

Mit diesen Worten öffnete er die Tür, trat hinaus und erhob sich in die kühler gewordenen Abendluft. Schmunzelnd spürte er, das Son-Goku ihm sofort gefolgt war, das zu schlagen der Haustür war nicht zu überhören.

Im Flug drehte er sich um und zuckte nicht einmal mit der Wimper als der größere plötzlich vor ihm auftauchte.

Son-Gokus Wut schien sich etwas gelegt zu haben, aber dennoch schwebte er sprichwörtlich in einer Wolke aus seinem Bindungsduft.

Das einzige was jetzt noch durch seinen Kopf wanderte war der Gedanke, den anderen wieder zu seinem Eigentum zu machen, denn auch wenn der Prinz scheinbar nicht mit irgendjemand anderen angebändelt hatte, wollten seine Instinkte den anderen wieder spüren. Sein Körper wollte dafür sorgen das es niemand wagte sich an seinen Besitz heran zu machen.

Vegeta saugte förmlich den Duft Kakarotts in seine Lungen. Ja, wie lange hatte er gehofft, das sich der größere wie ein Saiyajin verhielt und nun hatte er es geschafft.

Ein zufriedenes Grinsen bildete sich auf seinen Lippen.

„So Kakarott. Jetzt wo du meinen Leuten unmissverständlich gezeigt hast, wem ich gehöre, was ist der Grund gewesen, warum du mich besucht hast?“

Mal schauen, ob noch etwas Verstand im Kopf des Jüngeren angeschaltet war, wobei er nicht wirklich damit rechnete. Und außerdem, die Antwort auf die Frage kannte er bereits, ein kurzer Blick in Gokus Gedankenwelt hatte gereicht um sie heraus zu finden.

Im Flug verschränkte er die Arme vor seinem Brustkorb und blickte fragend in Son-Gokus Augen.

Der kleinere hatte recht mit seiner Vermutung.

In dem Unterklassekrieger hatten die Instinkte die Kontrolle über sein Denken und Handeln übernommen und so verwunderte es auch nicht, das Vegeta keine Antwort bekam, bzw. nur die selbe wie zuvor auch schon.

Aber solange Vegeta nicht sein Einverständnis gab, würde Son-Goku seine Finger bei sich behalten und dem kleineren nur weiter hin auf Schritt und Tritt verfolgen.

Der Prinz legte seinen Kopf leicht zur Seite und musterte den Saiyajin vor sich.

Wie lange sollte er das Spiel denn weiter treiben?

Vor hatte er diesen Abend eigentlich nichts mehr, es war eh nur ein Vorwand gewesen die potentielle Gefahrenquelle von seinen Leuten weg zu locken, und dank seiner Instinkte war Son-Goku auch prompt darauf angesprungen.

»Wobei, sehr lange wird dieses Spiel nicht mehr gehen. Auch wenn ich es nicht wirklich zugeben mag, erregt mich sein Verhalten doch ein wenig.«

Seine Augen wanderten noch mal am Körper des anderen hinauf und herunter und ein wohliger Schauer durchfuhr seinen Körper.

Auch wenn sein Verstand es nie laut zugeben würde, er begehrte den älteren und das nicht nur, weil seine Instinkte auf dessen Duft und Verhalten reagierten.

Langsam begann er zu begreifen, warum eine Bindung zweier Saiyajin so einzigartig unter den Völkern des Universums war. Und das ausgerechnet er eine Bindung mit diesem Unterklassekrieger besiegelt hatte, eigentlich unfassbar.

»Hier in der Nähe gibt es eine Lichtung an einem kleinen Wasserfall. Wäre ein passender Ort, um unsere Bindung erneut zu festigen.« ,dachte Vegeta mit bereits leicht schmachtenden Blick, welcher auf Son-Goku gerichtet war.

Warum er auf einmal wieder den Körper des größeren Saiyajin spüren wollte schob er auf seine Instinkte und nicht auf die langsam keimenden Gefühle in seinem Herzen.

Somit flog er, mit der Front zu Son-Goku gewendet, in Richtung dieses Ortes.

Son-Goku, ganz von seinen Instinkten kontrolliert folgte seinem Prinzen in einem kurzen Abstand, ließ diesen aber keine Sekunde aus den Augen.

Wenige Zeit später landeten sie an der Stelle, die Vegeta sich ausgesucht hatte.

Als sie gelandet waren sah sich Son-Goku noch nicht einmal um. Nach all diesen Minuten war sein Blick noch immer an Vegeta geheftet und aus jeder seiner Poren trat der markante Bindungsduft hervor.

»Hätte nie erwartet, das doch soviel Saiyajin in ihm steckt. Demnach sind all die Geschichten über gebundene Saiyajin wahr... Er würde ne Blutspur hinter sich her ziehen, wenn ich ihn mit irgendjemanden fremdgehen würde.«

Vegetas Blick hob sich von dem Körper Gokus, welchen er nun schon zum x-ten male begutachtete hatte wieder zu dem Gesicht des größeren.

Irgendwie würde er gerne erfahren ob Son-Goku auch für ihn töten würde allerdings sagten seine Instinkte das es so kommen würde, wenn er es darauf anlegen sollte. Aber er wollte es nicht, er wusste, dass wenn Goku dann wieder zu Verstand kommen würde, dieser es nie Vergessen könnte und sich auf ewig Schuldgefühle einredete.

»Tja, er ist zwar vom Blute her einer von uns doch von seinem Geist her ein Mensch. Und an so was habe ich mich gebunden... verdammt... doch was noch viel schlimmer ist... ich würde es jederzeit wieder tun. Was ist bloß aus mir geworden?«

Vegeta war voll und ganz in seine Gedanken versunken, er machte sich noch immer Vorwürfe, sein Stolz war schon alleine Grund genug dazu und dann kam auch noch die Verschmutzung seiner Familie und Ehre durch die Bindung an einen Unterklassekrieger, wie er Goku schon vom ersten Augenblick ihrer Begegnung bezeichnete.

Er schloss grübelnd seine Augen.

Je mehr er darüber nachdachte desto mehr verfluchte er sich dafür.

Seine Instinkte waren vorhin dabei gewesen die Kontrolle zu übernehmen.

Es wäre ihm egal gewesen was er da mit Kakarott angestellt hätte, immerhin hätte ihm weder sein Verstand noch sein Stolz dazwischen gefunkt, doch jetzt?

Jetzt wollte sein Stolz mit allen Mitteln verhindern das er sich auf diesem Saiyajin einließ.

Der Prinz öffnete wieder seine Augen und blickte in das selbe Gesicht wie kurze Augenblicke zuvor. Er zwang sich schon förmlich dazu den Bindungsduft des älteren einzuatmen, immerhin hatte er dann den Hauch einer Chance das seine Instinkte wieder an die Oberfläche traten. Um die Wirkung zu verstärken ließ er seine Augen über den von Kleidung verdeckten Körper wandern.

Warum zum Teufel noch mal trug Goku immer so weite Kampfkleidung?

Vegetas schwarze Opale schossen in Richtung Gokus Gesicht als dieser einen Schritt auf ihn zu kam.

Saiyajin 2.0

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Besuch

HalliHallo!!
 

Danke an euch fleißigen Leser und meine Beta-Leserin Acavi!!
 

Wünsche euch viel Spaß bei dem neuen Kapi!!
 


 

KAPITEL 16

BESUCH
 

Nach ihrem erneuten sexuellen aufeinander treffen, war Vegeta ohne ein Wort an den anderen Saiyajins wieder zurück zum Anwesen geflogen, den verwirrten, aber vor allem verletzten Blick hatte er wohl wissend ignoriert.

Ihre Bindung hatten sie hiermit erneut gefestigt, somit hatte Vegeta erstmal die nächsten Stunden Ruhe vor Goku, was bedeutete, dass er sich erst einmal dem Training widmen konnte, um seine wirren Gedanken zu beruhigen und um dann nach einem ausschweifendem Abendmahl und einer heißen Dusche müde und entspannt ins Bett fallen zu können.

Gedacht, getan, und so verbrachte er eine ruhige, traumlose Nacht.
 

Son-Goku war nach ihrem gemeinsamen Abenteuer noch etwas liegen geblieben und dachte mal wieder nach.

Nicht einmal über das Verhalten des Prinzen, obwohl es ihn traurig machte, dass sich dieser ohne eine Reaktion auf dem Rückweg gemacht hatte, immerhin kannte er es, aber was Goku viel mehr verwirrte war sein eigenes Verhalten gewesen. Er hatte alles sehen, sich aber nicht kontrollieren können, er war machtlos gewesen, weil eine andere viel stärkere Macht Besitz von ihm ergriffen hatte.

Eine, die ihm Angst machte, aber auf der anderen Seite so vertraut und richtig vorkam.

Vegeta gehörte ihm und er hätte das allen gezeigt gehabt, er hätte für den Prinzen gekämpft und was noch viel schlimmer für ihn war, er hätte getötet.

Das war ihm erstmalig im Anwesen bewusst geworden, die Instinkte, diese andere Seite in ihm, der Saiyajin, der langsam aber sicher zu erwachen schien.

Und dieses Wissen schürte Verzweiflung in seinem Inneren. Er war ein Kämpfer, aber kein Killer.

Oder etwa doch?

Aber auf der anderen Seite hieß Goku es willkommen, warum wusste er nicht, hatte aber dennoch einige Befürchtungen und Angst, was alles passieren könnte. Immerhin kannte er seine Kraft und niemand auf der Erde wäre in der Lage ihn aufzuhalten, außer Vegeta und ob der es dann wollen würde konnte der größere sich nicht vorstellen.

Er hatte es in Vegetas Augen gesehen, dieses Leuchten in den schwarzen Opalen hatte ihm gesagt, das es seinem Partner gefallen hatte, wie er sich im Anwesen und bis gerade eben noch verhalten hatte. Der kleinere hatte sich gefreut, Goku zu sehen, diesen als richtigen, von Instinkten kontrollierten Saiyajin vor sich zu haben.

Ein seufzen verließ seine Lippen.

Würde Vegeta sich auch so verhalten, wie er es vorhin getan hatte, wären die Rollen vertauscht gewesen?

Oder hatte sich der Saiyajinprinz dafür zu gut unter Kontrolle?

Vielleicht war Goku diesem auch einfach nicht wichtig genug dafür?

Aber es ausprobieren? Lieber nicht.

Er spielte nicht mit dem Feuer und er kannte den kleineren.

Langsam stand er auf und suchte sich seine restlichen Kleider zusammen, zog sie sich über und flog, nachdem er sich erstmal ausgiebig gestreckt hatte zu seinem neuen zu Hause.

Dort angekommen bat er die Haushälterin um etwas zu Essen, duschte sich in der Zwischenzeit, nur um sich danach das Essen in seiner typischen Manier herunter zu schlingen. Dabei schüttelte er mehrmals den Kopf, da seine Sinne immer wieder die Aura des Saiyajinprinzen suchten und dieser Energie nach zu urteilen trainierte sich dieser soeben die restlich verblieben Kraft aus dem Leib.

Gähnend verabschiedete er sich und ging in sein Schlafzimmer. Schnell entledigte er sich seiner Klamotten und kuschelte sich unter die Bettdecke, wo er nach einigen Minuten auch einschlief.
 

Im Anwesen bei Vegeta :
 

Die ersten Sonnenstrahlen kitzelten ihn an der Nase, murrend drehte Vegeta sich auf die andere Seite und ringelte seinen braunen Schweif hinter seinem Rücken zusammen.

Er war noch zu müde, um nun schon seine dunklen Opale zu öffnen und somit entschied der Saiyajinprinz sich dagegen, die Augen zu öffnen, rollte sich unter der Bettdecke zu einer Kugel zusammen und schlief weiter.

Das nächste, was ihn Stunden später aus seinem Traum heraus holte war ein unerträgliches Hungergefühl. Ihm blieb wohl nichts anderes übrig, als doch aufzustehen und sich etwas in der Küche zu Essen machen zu lassen.

Ein Blick auf die Uhr auf dem Nachttisch verriet ihm, das er das Frühstück auf jedenfall verschlafen hatte, was ihm ein seufzen über die Lippen huschen ließ. Er hätte sich nach dem Stelldichein mit Son-Goku nicht noch für sechs Stunden im GR einschließen und trainieren sollen. Das hatte er nun davon.

Schlecht gelaunt pellte er sich aus den Federn, lief ins Bad, zog sich bequeme Alltagskleidung an und ging anschließend nach unten in die Küche.

Auf dem Weg dorthin kam ihm einer ihrer Dreinohnen entgegen, den er auch sofort dazu verdonnerte ihm ein großzügiges Mahl zu kochen, welches er schnell wie immer herunter schlang und sich wieder auf sein Zimmer zurück zog.

Er hatte heute einfach keine Lust, sich mit einem seiner Leute herum zu schlagen, schon gar nicht nach Kakarotts Auftritt am Abend zuvor.

Son-Goku.

Ja da war er wieder bei seinem größten Problem.

Das was ihm nicht aus dem Kopf ging, weder beim Training noch beim Schlafen.

Es war zum Mäuse melken, oder besser gesagt, er hasste es. Er liebte es unkompliziert, doch dies hier war das ganz und gar nicht.

Wie so oft, wenn er über einem Problem am grübeln war stand er am Fenster und blickte in den riesigen Garten hinaus, welcher beinahe das gesamte Anwesen umrandete.

Son-Goku.

Verdammt, was sollte er denn bloß machen?

Wieso ausgerechnet dieser Kerl??

Der war ein Unterklassekrieger, der ihr Volk verraten hatte indem er sie bekämpft hatte.

Ein wütendes Knurren entwich seiner Kehle, als er an diesen Kampf vor so vielen Jahren dachte.

Bevor er weiter darüber nachdenken konnte bemerkte er zwei Auren, die anscheinend genau auf ihn zu kamen.

Wütend stieß er ein unzufriedenes Knurren aus.

»Kakarott schläft noch. Wahrscheinlich ist das der Grund, warum die Jungs zu mir fliegen.«

Über sich selbst ärgernd zogen sich seine Augenbrauen ins Gesicht.

»Ich hätte Trunks nie erlauben dürfen, mich hier zu besuchen.«

Er wartete noch etwas, bis er sich dann doch nach diesen Minuten des Grübeln vom Fenster löste und den Jungs, passend genau, die Tür öffnete.

Goten wich bei dem wütenden Gesichtsausdruck sofort zurück, Trunks hingegen blieb ruhig stehen.

„Was wollt ihr hier?“

Der Saiyajin verschränkte die Arme vor seinem Brustkorb.

„Eigentlich wollten wir zu Son-Goku, doch der schläft. Und der Grund dafür das wir hier sind... nun ja... unsere Mütter haben uns verboten euch zu sehen. Und wir wollten wissen, wieso, sie sagen es uns nämlich nicht so recht.“

Vegetas Augenbrauen zogen sich in die Höhe.

Was hatten sich die Weiber da ausgedacht?

„Wieso?“ ,war das einzige, was er fragen konnte.

„Ihr wärt schlechte Umgang für uns.“ , antwortete Trunks schultern zuckend, während Son-Goten nur bestätigend nickte.

Der Prinz ließ sich das alles noch mal kurz durch den Kopf gehen.

»Auf einer Seite verständlich, ich habe die Tribünen zerstört und hunderte Menschen getötet, doch das habe ich auch schon früher getan, das weiß Bulma.

Und Kakarott erzählt allen im Fluggleiter von seinen Gefühlen, die er für mich hat, ohne zu bedenken, dass die Menschen auf so etwas mit Abneigung und Ekel reagieren... Sie könnten die Befürchtung haben, das die beiden genauso werden wie ihre Väter... Lächerlich!«

„Son-Goten, flieg nach Hause. Ich will mit meinem Sohn alleine reden.“

Verwirrt und skeptisch blickte Goten zwischen Vater und Sohn hin und her. Nach einem drängendem Blick seines besten Freundes tat er, wie Vegeta gesagt hatte und verschwand.

„Also, komm rein.“

Wie selbstverständlich schritt Trunks nach der Erlaubnis an seinem Vater vorbei in dessen Zimmer und ließ sich auf die Couch nieder. Dieser schloss wenig begeistert die Tür und lehnte sich mit verschränkten Armen dagegen.

„Haben eure Mütter noch mehr gesagt?“

„Nein.“

»Menschen...« ,er schüttelte über dieses Volk nur seinen Kopf.

»Soll ich versuchen ihm das zu erklären?«

Er wusste nicht wie, immerhin hatte er mit seinem Sohn all die Jahre nur trainiert und nur das nötigste gesprochen...

Ruhe kehrt ins Zimmer ein, als Vegeta das dafür und dagegen abwog.

Er überwand sich.

„Trunks... Ich hatte nie Gefühle für deine Mutter... deshalb...“

„Ich weiß, Vater.“

„Woher?“

„Naja. Wenn sie dich angesehen hat, da hatte sie was anderes in ihren Augen, als wenn du sie angesehen hast.“

Sie sahen sich lange in die Augen. Vater und Sohn. Bis Vegeta seine abwehrende Haltung aufgab und die verschränkten Arme löste.

„Das Volk, dem ich zu gehöre ist in vielen Sachen anders als die Menschen. Bei meinem Volk gibt es keine Beziehungen, es sei denn zwei Saiyajin sind Seelengefährten, was allerdings sehr selten vorkommt. Deine Mutter wollte etwas von mir, was ich ihr nicht geben konnte.“

Verdammt, so viel hatte er mit Trunks noch nie über sich und seine Rasse gesprochen. Doch dann sagte sein Sohn etwas, was ihn kurz aus der Bahn warf:

„Aber Son-Goku kannst du das geben, oder?“

Es kam selten vor, das er sprachlos war, denn eigentlich war er in dieser Hinsicht wie Tales, immer einen bissigen Kommentar auf den Lippen, nur sprach er den nicht immer ohne vorher nachzudenken aus, wie sein bester Freund das handhabte.

Doch nun war er es und konnte nicht mehr machen, als seinen Sohn überrascht anzusehen.

Was meinte der Kleine damit?

Wusste Trunks gerade überhaupt, worüber sie hier sprachen?

Was in aller Welt sollte er denn jetzt antworten?

Erwartungsvoll wurde er von seinem Sprössling angesehen.

Ein leises Seufzen glitt über seine Lippen.

„Wer weiß... vielleicht.“ ,was anderes wollte er auch nicht sagen, er wollte noch nicht mal wissen, woher Trunks diese Vermutung überhaupt hatte, und ebenso hoffte er, das sein Sohn da nicht weiter drauf eingehen wollte.

„Wäre cool, dann wären Son-Goten und ich ja Stiefgeschwister! Ich wollte schon immer einen kleinen Bruder haben!“ rief Trunks zum Leidwesen seines Vaters aus.

»Gott, bitte lass es nur ein Alptraum sein!« ,schoss diesem durch dem Kopf.

Er wusste nicht, was er davon halten sollte, er wusste noch nicht einmal, wie er nun in dieser Situation reagieren sollte, er hatte so was noch nie erlebt, auch nicht, als er in dem alter war.

»Scheiße!«

Verwirrt und leicht verzweifelt blickte er seinen Sohn an, der freudig mit seinen Beinen baumelte und ihn anstrahlte.

Auf der einen Seite war er irgendwie erleichtert, Trunks schien sich zu freuen, es schien ihm egal zu sein, das Goku ein Mann war, was Vegeta aber darauf zurück führte, das der Kleine noch nicht den Hauch einer Ahnung hatte, was das denn nun bedeutete. Auf der anderen Seite verfluchte er die Intelligenz und Kombinationsgabe seines Sohnes, die es erst soweit hatten kommen lassen. Son-Goten wäre es nie aufgefallen in seiner Naivität, doch Trunks... verdammt, das wurde ja immer schlimmer...
 

Leise auf seufzend schloss Vegeta die Zimmertür hinter sich und schritt langsam, grübelnd den Gang Richtung Erdgeschoss hinunter.

Seine Gedanken waren noch immer bei dem Gespräch mit seinem Sohn, welcher es sich auf seinem Bett bequem gemacht hatte und kurz bevor Vegeta das Zimmer verlassen hatte, zusammen gerollt eingeschlafen war.

Sie hatten noch eine ganze Zeit geredet, darüber wie es nun weiter gehen würde.

Vegeta hatte Trunks offen Angeboten, ihn jederzeit besuchen zu dürfen und hatte ihm Treffen zu den Trainings versprochen. Sein Sohn hatte verstanden, das seine Eltern nicht mehr zusammen waren, aber das sie ihn dennoch liebten und er war glücklich darüber, vor allem aber die Bestätigung seines Vaters bekommen zu haben, da er Angst hatte, nicht mehr wichtig für diesen zu sein.

Dennoch blieb Vegetas eigentliches Problem bestehen.

Son-Goku.

Er würde einfach so weiter machen wie immer.

Das war das Beste, dachte er.

Hier und da ein Kampf mit dem Unterklassekrieger, hin und wieder Sex, wozu es schon alleine durch die Bindung kommen würde und Vegeta konnte einigermaßen mit der verzwickten Sache umgehen und vor allem Leben.
 


 


 

Nach etlichen Stunden hatte er endlich sein Training unterbrochen und stand nun unter der Dusche, dessen warmen Wasserstrahlen seine verkrampften Muskeln begannen zu lockern.

Genießend reckte er seinen Kopf in die Höhe, ließ sich das Wasser über sein Gesicht fließen und stieß ein wohlwollendes seufzen aus.

Goku konnte es nicht leugnen, ihm ging es gerade richtig gut. Er fühlte sich wohl im Haus seines Bruders und zu seinem eigenen Erstaunen war das Verhältnis zu eben diesem besser, als er es jemals für möglich gehalten hatte.

Der Saiyajin war erstaunlich gesprächig und auch bereit ihm sämtliche Fragen in Hinsicht auf ihre Familie, Kultur und ihre Verhaltensweisen zu beantworten, weswegen sich Gokus Bild von den mordlustigen Monstern, was er von seinem Volk all die Jahre hatte, langsam veränderte.

Allerdings war es das einzig positive.

Seine Beziehung zu Vegeta bestand noch immer nicht aus dem, was er erhoffte, und dass, obwohl die Bindung nun schon einige Wochen her war. Das einzige, was sie miteinander taten war trainieren und dies endete grundsätzlich damit, das sie sich nackt und leidenschaftlich liebend auf dem Boden des Gravitationsraumes wiederfanden.

Für Vegeta war das scheinbar völlig ausreichend, doch Goku zerbrach es langsam aber sicher.

Son-Goku wollte mehr als nur Training und Sex.

Er wollte mit Vegeta zusammen leben, ihn nur einfach küssen, ihn im Arm halten und mit ihm kuscheln, ohne das es immer auf das eine hinauslief.

Er wollte, das Vegeta zu ihm stand, auch vor dessen Leuten, aber für die war er nur der Bettgefährte ihres Prinzen, und das tat weh.

Ein seufzen verließ seine Lippen. Seine gute Stimmung war dahin. Murrend stellte er das Wasser ab, stieg aus der Dusche und trocknete sich ab. Nachdem er sich angezogen hatte, machte er sich auf den Weg nach unten in die Küche, wo er Lupita fragte, ob sie ihm etwas zu Essen machen könnte. Die Dreinohn tat dies dann auch, nachdem sie sich erstmal vor ihm verbeugt hatte, ebenfalls etwas, was ihm nicht ganz so gefiel.

Nach dem ausgiebigen Abendessen machte sich Goku sofort auf den Weg in sein Zimmer, wo er sich nach einen erneuten Besuch im Bad in sein Bett kuschelte und einschlief.
 


 

Etliche Wochen später im Anwesen:
 

„Du solltest zu ihm gehen.“ ,wurde ihm von seinem Bruder geraten.

Son-Goku stand im Anwesen in dem Flur der ersten Etage. Sein Blick wanderte in die Richtung in der er Vegetas Zimmer vermutete. Immerhin war er noch nie dort drinnen gewesen und es stört ihn erstaunlicher Weise gewaltig. Der kleinere hielt ihn so gut es ging aus seinem Leben heraus und das obwohl sie schon seit beinahe vier Monaten nach saiyajinschem Recht gebunden waren! Vor allem jetzt, wo dieser einen unwiderstehlichen Duft absonderte.

„Er braucht dich. Nur ist er zu stolz es sich einzugestehen.“

Radditz sah in das Gesicht seines kleinen Bruders, der eben dieses wieder zu ihm gewandt hatte. Wie gerne würde er mit Son-Goku tauschen und Vegeta in seiner Glut zur Seite stehen. Aber sein kleiner Bruder und der Prinz ihres Volkes hatten sich gebunden und deshalb war es einfach nicht möglich.

Gebundene Saiyajin verbrachten instinktiv ihre Glut nur mit dem Bindungspartner, andere wurden in der Nähe nicht geduldet, ganz im Gegensatz zu ungebundenen, glühenden Saiyajin.

Vegeta war nach dem Duft zu urteilen erst am Anfang seiner Glut, weswegen der Verstand noch die Kontrolle über seine Instinkte hatte, und da sein Glutgeruch noch nicht so intensiv war, wodurch Goku zwar reges Interesse zeigte, wie alle anderen im Haus, sich aber durch Drohungen verscheuchen ließ.

Um einen neuerlichen handfesten Streit mit dem Prinzen zu verhindern, hatte sich Goku vor fünf Tagen in die Berge zurück gezogen, doch Radditz hatte ihn ausfindig gemacht und ihn unter einem Vorwand in dieses riesige Anwesen gelockt.

Nun war er hin und her gerissen. Seine Vernunft sagte ihm wieder zu gehen, seine Instinkte wollten Radditz Worten folge zu leisten. Verzweifelt über diese Zerrissenheit sah er hilfesuchend zu seinem Bruder.

„Sein Duft wird von Tag zu Tag stärker und wenn seine Instinkte die Kontrolle übernehmen wird er dich suchen und finden. Du schiebst das unausweichliche nur um drei oder vier Tage hinaus, wenn du jetzt wieder verschwindest.“

„Ich lösche meine Aura, dann wird er mich nicht finden.“ ,mit diesen Worten drehte sich Son-Goku zum gehen um.

„Er braucht nicht nach deiner Aura zu suchen. Ihr seid gebunden. Er kann dich immer und überall finden, so wie du ihn auch.“

Sein Blick wanderte wieder zu Radditz und dann wieder den langen Gang hinunter, auf dem sich anscheinend Vegetas Zimmer befand.

„Was passiert dann, wenn ich zu ihm gehe?“

„Weißt du das nicht schon längst?“

Ja, eigentlich wusste er es, hatte aber innerlich gehofft, Radditz würde ihm etwas anderes sagen.

Er wollte mit Vegeta zusammen sein und nicht nur mit ihm schlafen. Und das würden sie, wenn er jetzt dem gesagten seines Bruders folgte.

Aber war es wirklich gut, wenn er jetzt ging und Radditz recht hatte?

Wenn Vegeta in ein paar Tagen bei Son-Gokus Übergangszuhause vor der Tür stand und dieser, für Goku erregende Duft, um einiges intensiver sein sollte, könnte er eh nicht mehr nein sagen.

»Vielleicht hat Radditz recht und ich sollte zu Vegeta gehen.«

Sein Blick wanderte erneut in Richtung Vegetas Zimmer. Nachdem seine Augen dort festgeklebt zu haben schienen wendete er sich seinem Bruder zu.

„Das was du sagst, scheint zu stimmen... es ist unausweichlich. Und bevor sich einer von euch an ihn ran macht.“

„Darauf würde er nicht eingehen, seine Instinkte würden es verhindern. Und nun geh, Kleiner.“

Auf Gokus Lippen bildete sich ein Lächeln.

Ja, er würde gehen.

Und somit schritt er den langen Gang hinunter zu der Tür, hinter der er Vegetas Aura wahr nahm. Er hob die Hand zum anklopfen, stoppte aber wenige Zentimeter vor dem braunen Holz. Einige Augenblicke verharrte er in der Pose, bis er die Hand sinken ließ und sie auf die Türklinke legte und herunter drückte. Tief atmete er ein, als er eintrat, nur um abrupt stehen zu bleiben, als er das Zimmer sah.

Vegeta war nicht hier, doch im angrenzenden Badezimmer hörte er Wasser laufen, weshalb er annahm dass dieser gerade duschte.

Er schaute von der dunkel hölzernen Badezimmertür durch den ganzen Raum. Das Zimmer war riesig, ebenso das Bett, welches mit schwarzer Satinbettwäsche bezogen war. Direkt darüber hing ein ebenso großer Spiegel, was Goku schmunzeln ließ.

Die drei großen bis zum Boden reichenden Fenster in der Wand, an der das Bett im Raum stand, ließen genügend Licht herein und hatten dicke weinrote, bodenlange Gardinen.

An der Wand zu seiner rechten, direkt neben der Tür zum Bad stand eine kleine Kommode, darüber hing ein weiterer großer Spiegel, wobei Goku bezweifelte, dass Vegeta diesen häufig benutzte.

Ein Stück weiter vom Bett stand eine kleine Sitzecke, mit einer schwarzen Ledercouch und zwei ebensolchen Sesseln, genau in Blickrichtung in der Wand eingelassen ein riesiger Plasma-Fernseher. Der Kleiderschrank war an der Wand zu seiner linken, daneben ein etwas kleinerer mit einer Stereoanlage, daneben ein Schreibtisch mit einem PC.

Warum der dort war wusste Goku nicht, der Prinz kam ihn nicht wie jemand vor, der im Internet surfte oder mit Leuten chattete.

Wenn er ehrlich war, das Zimmer hatte er sich ganz anders vorgestellt.

Irgendwie kälter, dunkler, mystischer, so wie Vegeta ihm gegenüber rüber kam. Und schon gar nicht hatte er mit irgendwelchen technischen Geräten gerechnet.

Die Möbel waren, wie er ebenfalls nicht erwartet hatte, im alten Stil, was im krassen Gegensatz zu den topmodernen Elektrogeräten stand.

„Dieses Anwesen gehörte Merohn. Er stand auf dieses viktorianische Zeugs. Das Haus hier hat genug Zimmer, um einigen von uns ein zu Hause zu bieten und ist gleichzeitig groß genug um zu verhindern, das wir uns gegenseitig an die Kehle gehen.“

Erschrocken hatte sich Son-Goku beim ertönen der nur allzu bekannten Stimme umgedreht. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass Vegeta aus dem Bad getreten war und nun neben ihm im Raum stand.

„Es … es ist schön. Nur hab ich so was nicht erwartet. Dieses Alte und dann gleichzeitig diese neuen Geräte.“

Vegetas Augen glitten von Son-Goku zum Fernseher, dann zum PC und blieben an der Stereoanlage hängen.

„Das ist Tales` PC. Und Fernsehschauen hat auch noch keinen geschadet.“

Er schritt an Goku vorbei zum Kleiderschrank. Nachdem er ihn geöffnet hatte, ließ er das schwarze Handtuch, welches er um seine Hüften gewickelt hatte fallen und kramte seelenruhig in seinen Klamotten herum.

Son-Goku, dessen Blick Vegeta gefolgt war, blieb hingegen die Spucke weg.

Machte der Prinz das gerade mit Absicht?

„Hör auf mir auf den Arsch zu starren, Kakarott!“

Schlagartig änderte sich Gokus Gesichtsfarbe in ein leichtes rot.

Hatte der kleinere Saiyajin etwa im Hinterkopf Augen?

Ein belustigtes Lachen erklang.

„Nein, Kakarott, hab ich nicht. Nur deine Gedanken waren gerade nun ja...ziemlich eindeutig und nicht gerade rein.“

„Du liest meine Gedanken?“

„Sie und deine Gefühle strömen quasi auf mich ein.“

Mit einer Hand zog er eine blaue Boxershorts aus dem Schrank, während er mit der anderen die Tür schloss. Mit einem belustigten Blick auf das Kleidungsstück sprach er:

„Eigentlich kann ich die auch auslassen, bei dem was du gerade in deiner Fantasie mit mir anstellst.“

„Das... also, das ist nicht so wie es vielleicht aussieht...“

„Nein? Dafür ist es aber ziemlich eindeutig und... verdammt heiß.“

Und mit diesen Worten ließ er die Shorts aus seiner Hand gleiten und bewegte sich auf den anderen Saiyajin zu. Sein Schweif löste sich in freudiger Erwartung von seiner Hüfte und verströmte mit jeder schlängelnden Bewegung den süßlich-herben Glutduft.

Langsam wich Son-Goku vor dem anderen Saiyajin zurück. Irgendwie war ihm dessen Verhalten unheimlich, trotz der Tatsache das er wusste dass sie so ziemlich das gleiche wollten.

„Was ist, Kakarott? Angst deine Fantasie in die Realität umzusetzen?“

Um zu erwidern öffnete Goku den Mund, schloss ihn aber wieder, da ihm darauf keine Erwiderung einfiel. Wobei ihm auch keine Wahl blieb, denn die Flucht nach hinten endete an der Wand, den kleineren Saiyajin vor sich stehend.

„Vegeta, was...? Was hast du vor?“

„Ich habe irgendwie keine Lust der einzige in diesem Raum zu sein, der nackt ist.“

Antwortete der Prinz mit einem verspielten Grinsen und einem Glanz in den Augen, welchen Son-Goku nicht deuten konnte. Aus diesem Grund wanderten seine Augen verwirrt über Vegetas Gesicht, in der Hoffnung auch nur ein klein wenig erkennen zu können, was der andere dachte oder plante. Doch mit jedem Atemzug den er tat nahm er den Duft des Jüngeren in sich auf und machte diese Bedenken immer unwichtiger, bis sie schließlich ganz verschwanden.

Wie von einer fremden Macht ergriffen senkte Son-Goku seinen Kopf um seine Gesicht in der Halsbeuge des Prinzen zu vergraben und damit zu beginnen seine Fantasien in die Realität zu holen.
 

In der Zwischenzeit:
 

Nachdem sich Son-Goku auf den Weg zu Vegeta gemacht hatte, hatte sich Radditz seinerseits in Richtung Küche begeben. Er fühlte sich seltsam gut, in dem Wissen, zwei Freunden geholfen zu haben. Er ging die Treppe vom ersten Stock zur Eingangshalle hinunter und hörte schon das gut bekannte Geräusch von schreienden Menschen. Seine Augen rollten als er das Billiardzimmer betrat und sich sein Blick nach rechts wand.

Treshohn saß auf der Couch, die dem Flachbildfernseher über dem offenen Kamin gegenüber stand. Die Stiefel des Kriegers lagen wie ein Teil seiner Beine auf dem Tisch, sein Arm ruhte auf der Rückenlehne, in der anderen Hand hielt er die Fernbedienung. Über dessen Kopf konnte Radditz sehen, wie Godzilla gerade durch die Straßen von New York stampfte.

„Bist du vorhin nicht mit Kakarott hierher gekommen?“

„Hab ihn bei Vegeta geparkt.“

Er machte sich auf den Weg zur Bar, goss sich Whiskey ein und ließ sich neben den anderen Saiyajin auf die Couch sinken.

„Dann sehen wir die die nächsten Tage also nicht wieder... Sag mal, riecht dein Bruder eigentlich immer so gut?“

„Was redest du da für einen Stuss? Kakarott roch so wie immer.“

„Mag sein, aber er roch irgendwie... anregend.“

Radditz blickte den Krieger neben sich auf der Couch skeptisch an. Er antwortete nachdem er seinen Drink geleert hatte:

„Dir steigt Vegetas Glutduft zu Kopf, Treshohn. Und außerdem würde ich noch nicht mal wagen so etwas zu denken, wenn du nicht von Vegeta in die Mangel genommen werden willst.“

Seinen Kopf ließ er auf die Rückenlehne sinken und seufzte entspannt.

„Ich weiß. Unser Prinz hat eine ziemlich besitzergreifende Art.“

„Über wen lästert ihr, Jungs?“

Tales kam gerade mit einem vollbeladenen Teller ins Billiardzimmer und ließ sich neben seinem Bruder auf die Couch sinken, den Essensteller auf dem Tisch absetzend. Bevor er einer der beiden die Chance ließ zu antworten, plapperte Gokus Zwilling weiter.

„Mein Gott, Treshohn!! Ich hätte dir unter keinen Umständen die Fernbedienung überlassen dürfen! Schalt das weg, sonst bekomme ich Augenkrebs! Das ist nur ne computeranimierte Echse, da sieht man ja noch nicht mal echtes Blut spritzen oder Gedärme fliegen!“

Er sah in zwei ihn fragend anblickende Augenpaare.

„Das ist tausendmal besser als deine Reality-Shows, die du Schwachkopf dir dauernd reinziehst. Kein Wunder, dass Vegeta dich immer aus dem Zimmer schmeißt, wenn du den Fernseher anschaltest!“, setzte sich der angesprochene zur Wehr.

„Bei diesen Shows hast du wenigstens den Hauch einer Möglichkeit Blut oder jemanden sterben sehen zu können. Apropos Vegeta. Hast du unseren kleinen Bruder dort abgeliefert? Lange kann ich den Duft nicht mehr am Kopf haben.“

„Er ist vor fünf Minuten in dessen Zimmer verschwunden.“

„Bekomme ich jetzt die Fernbedienung?“, fragte Tales mit vollem Mund, ohne auf die von Radditz beantwortete Frage einzugehen.

„Nur über meine Leiche! Diese Shows tue ich mir nicht an!“

Treshohn verdrehte seine Augen als er in die vor Kampfeslust funkelnden seines Kampfgefährten schaute. Auch Radditz reagierte genauso.

„Macht das im GR aus, aber nicht im Billiardzimmer.“

„Wieso, der hat's mir doch angeboten!“ ,verteidigte sich Tales.

„Iss dein Essen weiter und denk an was anderes! … Genau das ist der Grund warum ich mein eigenes Haus habe.“, genervt machte sich Radditz daran aufzustehen, sich an der Bar sein Glas erneut zu füllen und anschließend wieder Platz zu nehmen.

„Ich schätze mal eher, dass du nicht willst, dass wir mitbekommen mit wem du wann das Bett teilst.“, begann jetzt auch der andere Saiyajin zu nerven, was durch ein wütendes Knurren kommentiert wurde.

„Wenn mein Bruder mal Besuch im Bett hätte! Seit sich Kakarott unseren Prinzen unter den Nagel gerissen hat leidet der gute Herzschmerz!“

Von dem gesagten seines Bruders fand seine Kinnlade irgendwie gefallen an der Erdanziehungskraft.

Hatte Tales damit etwa sagen wollen, dass er mehr als nur Sex von Vegeta gewollt hatte?

Um diesen Schock zu verdauen exte er seinen Whiskey und machte sich auf den Weg sein Glas nun schon zum dritten mal zu füllen.

„Alkohol ist bei so was auch keine Lösung.“, warf Treshohn ein.

„Ich leide keinen Herzschmerz! Und außerdem war ich nicht der einzige, der seine Beine für den Prinzen breit gemacht hat!“

Er warf einen deutenden Blick auf seinen jüngeren Bruder, bevor er sich den Whiskey verinnerlichte.

„Ich geh nach Hause trainieren. Macht doch, was ihr wollt.“

Und so verließ er murrend mit großen Schritten das Zimmer und anschließend das Anwesen.

„Er will nicht wirklich was von Vegeta, oder?“

„Ironie setzt die Intelligenz des Empfängers voraus.“

Mit diesen Worten machte sich Son-Gokus Zwillingsbruder weiter über sein Essen her. Auch wenn er diesen sinnlosen Film anscheinend weiter schauen musste.

Glut

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Veränderungen

KAPITEL 16

VERÄNDERUNGEN
 

Seine schwarzen Augen schienen an der Decke zu heften, doch sie sahen die weiß gestrichenen Wand eigentlich gar nicht, denn dafür war ihr Besitzer viel zu tief in seinen Gedanken, aber vor allem in Sorgen versunken. Einen Arm hatte er unter seinen Kopf gelegt, während seine rechte Hand auf seinem Bauch ruhte und diesen leicht massierte, um ihm wenigstens etwas der Schmerzen und der Übelkeit nehmen zu können. Wobei man sagen musste, dass er auch von dieser Tat nicht allzu viel mitbekam, denn seine Gedanken kreisten einzig und allein um ein Fragewort.

Warum?

Seine Augen schlossen sich langsam.

Warum hatte er sich in diesen sturen, egoistischen Saiyajin verliebt?

Warum war dieser überhaupt mit ihm eine Bindung eingegangen?

Warum hatte der Saiyajinprinz mehr als einmal mit ihm geschlafen, obwohl er immer davon sprach, dass er ihn hassen würde?

Warum nur hatten seine Familie und seine Freunde solche Probleme mit seinen Gefühlen?

Warum hatte dieser ihn nicht gewarnt, das so etwas passieren konnte?

Warum hatte dieser nichts getan, um dies alles zu verhindern?

Warum?

Gehörte dies etwa alles zu einem hinterhältigen Plan, um ihn außer Gefecht zu setzten und so demütigen und erniedrigen zu können?

Ein trauriges Seufzen verließ seine trockenen Lippen.

Schon seit heute morgen lag er hier auf dem Bett in seinem Übergangszuhause, bei seinem ältesten Bruder und grübelte.

Denn heute Morgen war ihm klar geworden, was der Grund für seine seltsamen Bauchschmerzen, die dauernde Müdigkeit, die morgendliche Übelkeit und die Überempfindlichkeit auf Gerüche war. Und als er dann im Bad, über der Toilette gebeugt nachgefühlt hatte, war ihm die kleine Energie in seinem Inneren in seine Wahrnehmung getreten. Was für einen weiteren Brechreiz gesorgt hatte.

Er öffnete resigniert seine Augen.

Die Glut des Saiyajinprinzen war jetzt seit fast vier Wochen vorbei, und zwei Wochen später hatte Son-Goku Veränderungen an und in seinem Körper bemerkt, allerdings hatte er es als eine Erkrankung abgetan und als dann vor einer Woche die Übelkeit und das Erbrechen dazu kamen, war ihm klar geworden, dass er sich die erste Magen-Darm-Erkrankung seines Lebens geholt hatte.

Doch diese Vermutung wurde dann heute Morgen mit der Erkenntnis das etwas in ihm heranwuchs zerschlagen.

Was sollte er denn jetzt bloß machen?

In seinem Körper wuchs etwas Lebendiges heran, und bis jetzt war er der einzige, der davon wusste. Und am liebsten wäre ihm, das es auch so blieb, doch auf der anderen Seite wollte er von Vegeta wissen, ob dieser davon wusste und ihn mit Absicht geschwängert hatte.

„Bestimmt weiß er, das männliche Saiyajin schwanger werden können... er wollte mich doch schon immer übertrumpfen, nun hat er die Gelegenheit dazu.“ ,murmelte er leise zu sich selbst, denn bei diesen Worten entstandenen Schmerz in seinem Herzen ignorierend.

Dennoch musste er zugeben, es verletzte ihn, diese Gedanken, daran, dass der andere es wahrscheinlich wusste und ihn nicht gewarnt hatte. Und es machte ihn wütend. Wütend auf sich, auf seine Familie und Freunde, auf den Mann, den er über alles liebte.

»Warum muss ich ausgerechnet ihn lieben? Ich hätte im Jenseits bleiben sollen... Dann wäre das alles hier nie passiert, und meine Familie würde mich nicht verabscheuen... Es tut weh... es tut so weh.«

Das brennen seiner Augen bemerkte er bei seinen trübsinnigen Gedanken gerade gar nicht, doch als er fühlte, wie die erste Träne ihren Weg der Schwerkraft folgte, sprang er wie von der Tarantel gestochen auf, rannte aus seinem Zimmer, zur Haustür und erhob sich mit fluchtartiger Geschwindigkeit in die Luft.

Und das war es auch, eine Flucht.

Er wollte nicht weinen, er wollte nicht schwach sein, denn dann hätte er Vegetas Meinung über ihn bestätigt, und das war das letzte was er wollte. Er wollte stark sein, um den Prinzen zu zeigen, das er dessen würdig war... doch das war er nicht, wie er in den letzten vergangenen Stunden sich eingestehen musste.

Er flog und flog, ohne auf die Umgebung unter ihm zu achten, ohne auf irgendetwas außerhalb seiner Gedanken- und Gefühlswelt zu achten.

Was sollte er denn bloß machen?

Was sollte er jetzt machen?

Weiter in der Weltgeschichte herum fliegen, bis er nicht mehr konnte?

Oder sollte er zu jemandem fliegen und über das sprechen, was gerade in ihm vorging?

Das erste hatte eindeutig den besseren Geschmack und somit hielt er sein Tempo bei und flog. In der Unwissenheit, das es Stunden dauern sollte.
 


 

In ruhigen, entspannten Linien schlang sich der Schweif des Prinzen hinter seinem Körper her, während dieser das heiße Wasser über seinen Körper laufen ließ. Seine entkräfteten, verspannten Muskeln begannen sich langsam zu lockern und ein wohliges Seufzen verließ seine Lippen.

Es tat gut.

Diese Ruhe, nicht nur seiner Umgebung, sondern auch seiner Gedanken.

Denn diese hatten es sich scheinbar gut angewöhnt immer zu den unpassendsten Momenten zu Son-Goku zu wandern oder einfach nach Lust und Laune nach dessen Aura zu suchen.

Es regte ihn auf, aber so sehr er es sich auch wünschte, er konnte keinen Hass mehr für diesen Naivling empfinden, und das schürte die Wut in seinem Inneren nur noch mehr. Wodurch er sich quasi im Training und Kämpfen mit seinen Leuten ertränkte.

Vor wenigen Minuten war er aus einem dieser Trainings gekommen, und nun wollte er einfach nur unter der Dusche entspannen, später etwas Essen und dann seinen schon seit Wochen vernachlässigten Schlaf nachholen.

Gleichzeitig wusste er, das daraus nichts wurde, wie schon seit Wochen. Um es genau zu datieren seit dem Ende seiner Glut. Und damit war er, aber vor allem seine Gedanken, wieder bei Son-Goku.

Ein missbilligendes Knurren entwich seiner Kehle.

Sie hatten sich seit dem nicht mehr gesehen, um genau zu sein, vier Wochen nicht mehr, und das obwohl sie nach der Glut noch nicht mal im Streit auseinander gegangen waren. Doch sie beide, aber vor allem Vegeta, mussten danach ihre Gedanken und Gefühle ordnen.

Der Prinz wusste, das sich Son-Goku dadurch nur noch sicherer in seinen Gefühlen ihm gegenüber geworden war, doch er... er wusste immer noch nicht, was das alles bedeuten sollte, ob er dem Größeren und nun mal stärkeren Saiyajin vertrauen konnte, denn tief in sich drinnen, hatte er Angst, das Goku ihn unterwerfen und das selbe tun würde, was Freezer all die Jahrzehnte getan hatte.

Sein Vertrauen in andere Wesen war weg und es würde sehr viel Zeit brauchen, dieses wieder zu erlernen.

Wieder entwich ihm ein Knurren.

Und nach diesem stellte er das Wasser ab, trocknete seinen Körper mit einem der Handtücher, verließ nackt, wie er war das Bad, hinein in sein Zimmer und kramte in seinem Schrank nach Klamotten. Bevor er zum Essen gehen konnte, zogen sich seine Brauen verwirrt über die Augen zusammen.

Was sollte das denn??

War Son-Gokus neueste Sportart etwa Marathonfliegen?

Er hielt inne, fühlte nach der Bindung, konnte aber aufgrund der Entfernung keine Gefühle des anderen erhaschen.

Verwirrt schüttelte er seinen Kopf.

War nicht seine Sache.

Und so versuchte er die Aura des anderen so gut es ging zu ignorieren und begann damit, sich anzukleiden und machte sich anschließend auf den Weg hinunter in die Küche.

Er war außerhalb der Zeiten ihrer Mahle hier, was dafür sorgte, das keiner seiner Leute, geschweige denn einer ihrer Dreinohnen in der Küche waren.

Ein wütendes Knurren entwich seiner Kehle.

Sollte er nun einer der Diener rufen oder sich selbst etwas machen?

Wenige Sekunden wog er das für und gegen ab, dann öffnete er murrend die Tür des Kühlschranks. Sein Blick fiel auf die gebratenen Hähnchenbrustfilet.

Den Teller holte er heraus, stellte ihn schon mal kurz in die Mikrowelle und suchte sich weitere Essenssachen aus dem Kühlgerät. Noch ein paar Scheiben Toast dazu und er konnte mit seiner Zwischenmahlzeit beginnen.

Während seiner Mahlzeit verbot er sich jeden Gedanken an einen gewissen Saiyajin, was dazu führte, das das Essen auch keinen faden Beigeschmack hatte. Nachdem er alles gegessen hatte, stellte er das schmutzige Geschirr auf die Spüle und machte sich wieder auf den Weg in sein Zimmer.

Dort angekommen zog er sich bis auf die Boxershort aus und ließ sich ins Bett fallen. Recht schnell forderten die kräftezehrenden Kämpfe und Trainingseinheiten ihren Tribut und so sank er schnell in einen tiefen Schlaf.
 

Keuchend war Goku auf einer unbewohnten Insel im südlichen Pazifik gelandet.

Er war fertig mit der Welt. Seine Energie war so gut wie verbraucht, auf seinen Körper hatte sich das Gefühl von einer bleiernen Schwere gelegt und ließ die Muskeln leicht zittern.

Er ließ sich mit einem Seufzer auf den Hintern fallen und streckte seine Beine im warmen Sand des Strandes aus.

Son-Goku war nun erschöpft, mehr körperlich als mental, aber Antworten hatte er noch immer nicht gefunden. Seine Blicke wanderten über die Wellen, welche in regelmäßigen Abständen an den Strand gedrückt wurden und danach wieder verschwanden, nur um von einer weiteren Welle ersetzt zu werden.

Langsam erhob er sich wieder in die Luft und steuerte sein neues Zuhause an.

Dort angekommen machte er sich sofort auf den Weg in sein Zimmer, er wollte heute keinen mehr sehen, geschweige denn etwas essen, denn durch den noch immer nicht verdauten Schock der Schwangerschaft war ihm der Appetit auf Nahrung völlig vergangen.

Im Zimmer angekommen zog er sich schnell aus und lies sich müde und erschöpft ins Bett fallen, wo er für die nächsten Stunden in einen tiefen Schlaf verfiel.
 

Es war wieder hell, als er die Augen öffnete und wie schon die Wochen zuvor schmerzte ihm der Magen. Und zu seinem erstaunen war er schlecht drauf, sogar sehr schlecht drauf.

Mit einem Knurren kletterte er aus dem Bett, schlüpfte in die Kleidung, welche er am Abend zuvor einfach auf den Boden vor seinem Bett hatte liegen lassen und ging hinunter in die Küche.

Dort angekommen sah er schon Lupita an der Arbeitsfläche Lebensmittel für das Frühstück zu bereiten und grüßte sie murrend mit einem kurzen Morgen. Das fröhliche Strahlen was ihm darauf hin traf registrierte er zwar, aber seine Gedanken waren dafür derzeit nicht empfänglich, denn aus einem ihm unerklärlichen Grund hatte sich die schlechte Laune angefangen in Wut zu verwandeln. Und so ließ er sich mit einem missbilligen Knurren auf einen der Küchenstühle fallen.

Minuten später wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als sein Bruder in die Küche trat, einen kurzen Blick auf ihn fallen ließ und sich auf ihrer Muttersprache an die Haushälterin wandte. Zumindest so lange bis er sich umdrehte, Goku erschrocken und blass im Gesicht ansah und seinen Blick zwischen diesem und dessen Unterleib, welcher von dem Tisch verdeckt wurde, hin und herwechseln lies.

Goku merkte wie ihm aufgrund dessen erneute Übelkeit den Hals hinauf schlich und er sich mit dem Gesicht abwendete.

Radditz Gedanken hingegen rasten.

Wie konnte es sein?

Es war eindeutig eine schwache Energie in seinem kleinen Bruder fühlbar, aber das war nicht möglich.

Der Zeitpunkt passte nicht, es war biologisch nicht möglich, nur wenn alle äußeren Umstände gegeben waren konnte auch ein männlicher Saiyajin ein Kind empfangen. Aber das war hier eindeutig nicht gegeben gewesen, die ganzen letzten Monate nicht.

Wieso also wuchs Leben in Kakarott heran?

Und verdammt, wie musste er sich dabei fühlen?

Verwirrt hoben sich seine Brauen, als er spürte, wie Gokus Aura anstieg und Wut dem Entsetzten in dessen Augen ablöste.

Was war denn jetzt kaputt?

Bevor er auch nur ein Wort von sich geben konnte war sein Bruder aufgesprungen, aus der Küche und Sekunden später aus dem Haus verschwunden.

Kopfschüttelnd nahm er die Aura war, welche sich im rasendem Tempo entfernte und auf das riesige Anwesen zu zusteuern schien.

»Ohje... Das wird Mord und Totschlag geben...«

Schoss ihm durch den Kopf, als er verstand, auf wem Kakarott sauer zu sein schien und in seinem jetzigen Zustand war nicht mit ihm zu spaßen... Und er kannte Vegeta und dessen aufbrausende Art.

»Hoffentlich lassen die beiden den Planeten heil.«

Was anderes als hoffen konnte er nicht.
 

Vegeta kam gerade vom Training und machte sich auf den Weg in die Küche, als er die vor Wut kochende Aura Son-Gokus spürte. Er tat es als unwichtig ab, kommandierte die Dreinohnen, sie sollten ihm ein Mahl bereiten und es auf sein Zimmer liefern, damit er es nach seinem Genuss einer Dusche zu sich nehmen konnte und verschwand auch schon in seinen Privaträumen.

Die Zimmertür verschloss er und begann sich zu entkleiden, doch hielt er verwirrt beim Öffnen seiner Trainingshose inne.

»Warum ist Kakarott seine Flugrichtung genau nach hier hin?« ,fragte er sich verwirrt und versuchte die Gedanken und Gefühle zu erhaschen, doch sein Partner war noch zu weit entfernt.

Vegeta wusste das es mit ihm zu tun hatte, warum, das konnte er nicht sagen, ein Gefühle, ein Instinkt flüsterte es ihm einfach zu. Und somit entschied er sich um, schloss die Tür wieder auf und wartete mit verschränkten Armen auf den Unterklassekrieger.

»Ich habe gerade eine scheiß Position. Sollte es zu einem Kampf mit Kakarott kommen bin ich zu geschwächt, ich habe einen Großteil meiner Kraft beim Training mit Tales und Nurok verbraucht... Hoffentlich war das kein Fehler!«

Zermürbt und hungrig verzog er das Gesicht, er spürt das Goku nur noch wenige Meter von dem Anwesen entfernt war und konnte endlich vereinzelte Gefühle erhaschen, allerdings half ihm das nicht weiter. Er spürte nur Wut und Verzweiflung.

Warum Verzweiflung?

Die Wut war völlig auf ihn projiziert.

Aber was war los, was ging da vor?

Sein Körper spannte sich von alleine an, nachdem er das zuknallen der Haustür hörte.

Hatte Son-Goku den Schlüssel für das Anwesen von seinem Bruder?

Ein wütendes Knurren entwich ihm, als Goku ungefragt in seinen Raum rein gestürmt kam, ihn am Kragen packte und gegen die gegenüberlegende Wand presste, ihn einkesselte.

„Warum hast du mir das angetan!?“ ,wurde der kleinere auch sofort angebrüllt und er spürte, wie sich Son-Gokus Aura nur noch mehr verdunkelte, seine Fäuste sich stärker um den Stoff seinen Shirt schlossen.

Perplex und nicht fähig sich zu bewegen öffnete Vegeta einmal den Mund und schloss ihn wieder. Zu sehr war er von der ganzen Situation überrumpelt, von der ganzen Art, wie Goku gerade mit ihm umging, aber was ihn am meisten schockte war die Intensität des größeren.

Weil keine Antwort von im kam, zog Goku ihn ein wenig zu sich, nur um den Prinzen einmal mehr gegen die Wand zu donnern, welche gefährliche Risse bekam. Sein Körper zitterte vor Wut und am liebsten wollte er die Antwort aus dem kleineren heraus prügeln.

Er verstand selber nicht, wie er so wütend sein konnte, woher plötzlich diese ganzen Emotionen her kamen. Vielleicht lag es daran das er Schwanger war, vielleicht auch daran, das langsam der Saiyajin in ihm die Augen aufschlug. Son-Goku wusste es nicht und wollte es zu diesem Zeitpunkt auch nicht wissen. Das einzige was er wollte waren Antworten, Antworten die der Wahrheit entsprachen.

Dieser erneute Druck gegen die Wand in seinem Rücken schien Vegeta wach gerüttelt zu haben, denn seine Augen verdunkelten sich, als sich seine Brauen gefährlich über eben diese zogen.

Ein erneutes Knurren ließ seinen Brustkorb vibrieren.

„Ich weiß nicht, was für Drogen du heute Morgen geschluckt hast, Baka, an deiner Stelle würde ich mich ganz schnell los lassen und bei mir um Verzeihung betteln. Sonst vergesse ich mich, Kakarott!“

Jeder andere hätte gemacht was Vegeta gesagt hatte, die ruhige, drohende Stimme bedeutete nichts Gutes, doch Goku blieb stehen wo er war und erdolchte den kleineren Saiyajin mit seinen Blicken.

„Vielleicht sollte der auch so tolle, mächtige Prinz mal seine geistigen Augen auf machen, damit er mit bekommt, was für 'Drogen' ich seiner Meinung nach genommen habe!!“ , fauchte Goku daraufhin ihm ins Gesicht und donnerte seine Faust neben ihm in die Wand.

Verwirrt tat Vegeta wie ihm gesagt wurde, ließ seinen Geist in an dem Gokus entlang fließen, spürte erneut die Emotionen, diese Wut und Verzweiflung, konnte nun auch an die Erinnerungen ran, blickte durch Son-Gokus Augen Radditz und dessen Haushälterin. Sah den verwirrten und geschockten Blick von Gokus älteren Bruders auf sich ruhen und plötzlich traf ihn ein Schlag, als ihm die winzige Aura im Inneren von Son-Goku traf.

Son-Goku spürte, das Vegeta es bemerkt hatte und sofort verdunkelte sich sein Blick erneut, er wollte Antworten und da Vegeta jetzt wusste was er meinte musste der kleinere ihm diese auch liefern. Wobei er sich wunderte, warum keiner der Anwesenden Krieger eingriff, immerhin bedrohte er ihren Prinzen und so wie er es mit bekommen hatte, waren sie dafür zuständig Vegeta zu beschützen. Aber dieser Gedanke war schnell vergessen, als er ein entsetztes Keuchen von Vegeta hört und er den kleineren wieder direkt anblickte.

»Was hat das zu bedeuten? Wieso wächst Leben in Kakarott heran? Wie? Wie?«

Schoss es Vegeta immer wieder durch den Kopf. Nach seinem Wissen über sein Volk war das nicht möglich, zumindest war der Zeitpunkt falsch, keine der äußeren Gegebenheiten waren vorhanden gewesen und es war Wochen her, seit er und Goku...

»Meine Glut. Das war das letzte Mal, wo wir das Bett geteilt haben. War Kakarott dort etwa in der Empfängnis? Aber das ist biologisch nicht möglich! Das...«

„Warum zum Teufel hast du mir das angetan!“

Mit diesen erneut gebrüllten Worten wurde er aus seinen Gedanken gerissen.

Sein Blick wanderte zu Gokus Gesicht, das sich scheinbar nicht entscheiden konnte, welches der beiden Gefühle es nun darstellen sollte. Unter anderen Umständen hätte Vegeta sich darüber lustig gemacht, aber nicht jetzt und nicht hier. Er war gerade selber völlig durch den Wind.

„Ich.. Ich habe dir gar nichts angetan.“ ,hauchte er dann schließlich nach einigen Augenblicken.

„Verarsch mich nicht! Du wusstest dass ich Schwanger werden konnte!! Du wusstest dass du mich dann übertrumpfen konntest! Du hast es von langer Hand geplant, damit du endlich der stärkste sein kannst!!“

Was unterstellt Son-Goku ihm da?

Verdammt, er wusste selbst nicht, wie das möglich gewesen sein konnte!

„Hör auf einen solchen Scheiß zu labern, Kakarott.“ ,brüllte er nun auch zurück.

Seine Verwirrung ließ langsam wieder Platz für seine Wut und die bekam Son-Goku kurzerhand zu spüren, als sein Kopf zur Seite flog und ihm nichts übrig blieb, als Vegeta los zu lassen um sein Gleichgewicht wieder zu finden.

Dieses Mal war es seine Kehle, die ein Knurren ausstieß. Bevor er aber weiter handeln konnte war Vegeta die wenigen Schritte auf ihn zu gekommen.

„Ich weiß, das Saiyajin, Frauen wie Männer, Kinder empfangen können! Aber die äußeren Umstände damit ein männlicher Vertreter unserer Spezies Schwanger werden kann, waren nicht gegeben, sonst hätte ich mich niemals dazu herab gelassen, dich flach zu legen!“

Doch die Hoffnung, diese Worte würden Son-Goku beruhigen oder ähnliches löste sich in Rauch auf, als Gokus Aura erneut anstieg.

„Lüg mich nicht an! Ich weiß, du hast es lange geplant und deine Glut war deine Chance mich zu schwängern, Vegeta! Gib es einfach zu, verdammt!!!“

„Ich habe dir gesagt, was ich weiß und was du wissen musst!! Und wenn du mir nicht glaubst, Kakarott, dann kann ich dir auch nicht helfen. Und jetzt verschwinde, geh jemand anderem auf den Sack!“

Wurde Goku angefaucht und blickte verwirrt auf Vegeta, der sich von ihm ab- und dem Fenster zuwendete.

Son-Goku spürte, wie Vegeta die lockere geistige Verbindung komplett unterbrach und sich hinter einer Art Mauer zurückzog. Instinktiv wusste er, dass er nichts mehr aus Vegeta heraus bekommen würde, egal was er jetzt anstellte. Seine Vernunft siegte über seine Wut, die langsam schwächer wurde, weil eine kleine Stimme in seinem Kopf ihm zu flüsterte das Vegeta vielleicht doch die Wahrheit gesagt hatte.

„Ach, Kakarott. Lass dich durch checken, für den Fall, das es ein Parasit oder so ist... Es ist nicht möglich, das du Schwanger bist...“ ,sprach der Prinz zu ihm, ohne sich ihm zu zuwenden.

Mit einem wütenden Schnauben und keiner Antwort an den anderen, drehte sich der Angesprochene um, ging aus dem Zimmer und verließ das Anwesen um sich irgendwo nieder zu lassen, um nachdenken zu können.

Dass er dabei Tales übersah, der die ganze Zeit im Flur gegenüber der Tür gestanden hatte, bekam er überhaupt nicht mit und es hätte ihn auch nicht sonderlich interessiert.

Akirah und Synoptro

KAPITEL 17

AKIRAH & SYNOPTRO
 

„Was machst du denn hier im Raum von Geist und Zeit?“ ,fragte Tales verwundert, als er in diesem weißen Raum getreten war und Goku auf dem Bett sitzen sehen hatte.

„Ich musste mich abreagieren... meiner wut freien lauf lassen. Hier nann ich niemwnden schaden. Und nachdenken. Über alles. Hier habe ich meine Ruhe.“ ,kam die leise Antwort Gokus.

Verwirrt legte Tales seinen Kopf leicht schräg.

Zum nachdenken verzog sich sein Bruder in den Raum von Geist und Zeit?

Warum?

Doch weiter dazu über diese komische Begebenheit nach zu denken blieb ihm nicht, da ihm eine mittlerweile relativ große Energie in die Sinne schoss.

Sein Blick wanderte zu dem Bauch seines Zwillingsbruders.

Ja, jetzt war es mehr als deutlich zu spüren, das der jüngere Saiyajin ein lebendes Wesen in sich trug. Er begann zu rechnen. Auf der Erde waren seid dem Vorfall zwischen Vegeta und Son-Goku, gerade einmal vier Stunden vergangen, doch hier in diesem seltsamen, weißen Raum, in dieser anderen Dimension verging die Zeit anders, wodurch aus den vier Erdenstunden hier zwei Monate wurden.

Was wiederum bedeutete, das man schneller alterte, oder in Hinblick auf das Ungeborene, schon ein ganzes Stückchen größer geworden war.

Ein Ausdruck des Unglaubens huschte über sein Gesicht. Denn es war schon seltsam, bei ihm waren gerade einmal 240 Minuten vergangen, doch bei Goku waren es 60 Tage gewesen, und die Energie des kleinen Wesens, was man eigentlich nicht wirklich hatte wahrnehmen können war nun überaus deutlich präsent. Und Goku schien auch nicht mal zu versuchen, diese Aura des Kindes zu vertuschen.

„Es ist nicht alleine Vegetas Schuld, das du nun ein Kind in dir trägst.“

„Doch. Er sagte, er hätte gewusst, das auch männliche Saiyajin schwanger werden können. Er hätte es mir vorher sagen müssen, das so etwas passieren könnte.“ ,kam die trotzige, aber dennoch verletzt wirkende Antwort Gokus.

„Kakarott... Ja, Vegeta hat recht damit, wir Männer des Volkes der Saiyajin können Schwanger werden. Aber nur in der Zeit der Sonnenfinsternis. Sonst geht das nicht und selbst dabei braucht man eine gehörige Portion Glück.“

„Was redest du da? Wir hatten keine Sonnenfinsternis, als Vegeta und ich... als wir miteinander...“

„Als Vegeta in der Glut war und du mit ihm das Bett geteilt hast.“ ,beendete Tales den Satz seines Bruders.

„Ich kenne eine gute Ärztin, die sich mit unserer Rasse und eben diesem Bereich auskennt.“ wechselte Tales plötzlich das Thema.

„Ärztin? Wieso? Wie meinst du das?“ , geschockt sah Son-Goku seinen Zwillingsbruder an.

Seit seiner Kindheit verband er Ärzte mit Krankenhaus und mit Spritzen.

Sein Alptraum schlechthin.

„Willst du nicht das sich jemand das Baby mal anschaut? Sie ist die beste auf dem Gebiet.“ ,versuchte Tales seinen Bruder von einem Besuch bei der Gynäkologin zu überzeugen.

„Vegeta hat mir nichts von einer Untersuchung oder gar einer Ärztin gesagt, auch wenn er meinte das kleine sollte mal inklusive mir durch gecheckt werden.“

„Na ja... was diese Ärztin betrifft... Vegeta kennt sie und er weiß auch das sie die beste in ihrem Fach und in Bezug auf unsere Rasse ist... aber...“

„Was aber? Spuks schon aus, Tales.“ ,hakte Son-Goku neugierig nach.

„Sie und Vegeta hatten mal ne Zeit was am laufen.“

Zwei große Augen sahen ihn an. Na super, über die ganzen Bettgeschichten hatte ihn Vegeta scheinbar überhaupt nicht aufgeklärt.

„Sag mal, mit wem alles hatte Vegeta schon was?“ ,wurde Tales leicht wütend von seinem jüngeren Bruder angefaucht.

Dieser zuckte desinteressiert mit den Schultern.

„Keine Ahnung, ich denke er weiß es auch nicht mehr so recht, hat sich nie die Mühe gemacht sich zu merken mit wem und wie oft und so weiter.“

„Er weiß also noch nicht einmal wen er alles in seinem bisherigen Leben flach gelegt hat?? Geschweige denn wie oft er überhaupt schon mal Sex hatte?“

Son-Goku war wütend.

Wieso wusste er nicht, aber in seinem Inneren breitete sich eine ungemeine Eifersucht aus, weswegen sich ein leises Knurren seinen Brustkorb hinauf kroch.

„Kakarott. So was kann man sich nicht merken... Oder weißt du etwa wie oft du mit ChiChi geschlafen hast?“

Son-Gokus Wangen färbten sich leicht rosa und er senkte seinen Kopf etwas, wagte es nicht Tales in die Augen zu schauen. Doch Tales wusste sofort was das bedeutete.

„Das ist jetzt nicht dein Ernst!! Ihr ward verheiratet! Ok, davon warst du einige Jahre tot aber... Kakarott...“

„So genau kann ich es nicht beziffern aber weniger als fünfhundert mal ganz bestimmt.“

Tales war baff und verwirrt, und das konnte Goku auch gut in seinem Gesicht erkennen. Weswegen er dieses wieder abwendete.

„Warum? Ich meine Vegeta ist einer, dem es schnell mit ein und derselben Person im Bett langweilig wird, aber wie viele Male habt ihr schon, wie lange läuft das schon? Also was ich sagen will ist... im Bett scheints du nicht gerade ne Niete zu sein.“

Ein grinsen stahl sich auf Gokus Gesicht.

„Danke für das Kompliment... Also, ChiChi hatte immer ihre Regeln in Bezug auf Sex. Immer nur abends, nur im Schlafzimmerbett, nicht zu laut und zu heftig, später als Son-Gohan dann da war beinahe gar nicht mehr, nur dann wenn dieser nicht zu Hause war. Alles Regeln die einem den Spaß an so was vermiesen können. Und Vegeta... dem ist es egal wo und wann, wie laut oder wie heftig, dem ist es sogar egal ob es jemand mitkriegt...“ ratterte Son-Goku schnell seinen Monolog herunter. Ihm war es irgendwie peinlich mit jemanden über dieses Thema zu reden, auch wenn es sein Bruder war, der vor ihm stand.

„Das ist normal für einen Saiyajin und du bist immerhin auch einer, auch wenn man es nicht immer sieht.“

Son-Gokus Kopf hob sich wieder um in das wieder grinsende Gesicht seines Zwillingsbruder zu schauen.

„So, ich werd mich mal auf den Weg zu Akirah machen und du tust mir den Gefallen und redest mit Vegeta. Er wusste wirklich nichts davon dass männliche Saiyajin auch so schwanger werden können...Genauso wenig wie ich. Deshalb werd ich mich auch noch schlau machen.“

Ein durchdringender Blick richtete sich auf Goku.

„Ich werd versuchen mit ihm zu reden. Aber wie ich ihn kenne, wird er mich sofort achtkantig aus dem Haus schmeißen.“

„Das kann ich ihm nicht verübeln, so wie du ihn vor kurzen angegangen bist.“

Mit einem letzten Blick auf seinen kleinen Bruder begab er sich in Richtung Ausgang aus dem Raum von Geist und Zeit. Mal schauen was Akirah zu seinem Besuch sagen würde. Ein verschmitztes Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Als er im Freien auf Gottes Plattform stand konzentrierte er sich und dematerialisierte sich zu der Ärztin.
 

Einige Kilometer entfernt entkam einer jungen, rothaarigen, gutaussehenden Frau ein spitzer Schrei, als Son-Gokus Zwillingsbruder auf ihrem Schreibtisch erschien.

Tales Blick ging interessiert durch das große Behandlungszimmer, bis ihn eine wütende Stimme aus seiner Beobachtung riss.

„Sag mal, hackts bei dir?? Dich mit deinen dreckigen Kampfklamotten auf meinen Schreibtisch zu materialisieren? Runter da, SOFORT!“

„Jaja, schon gut. Reg dich nicht gekünstelt auf.“

Mit einem Satz war Tales von dem hölzernen, scheinbar sehr teuren Schreibtisch gesprungen und drehte sich zu der Ärztin um.

„Gekünstelt? Ich sag dir mal was, Tales! Das hier ist meine Praxis, mein Behandlungszimmer, meine Mittagspause, die du mir gerade völlig versaut hast. Das ist ein sehr guter Grund um sich aufzuregen. Und außerdem komm ich jedes mal in Schwierigkeiten, wenn einer von euch Saiyajin bei mir auftaucht!“

Sie war aufgestanden und starrte Tales mit einem wütenden Blick und vor der Brust verschränkten Armen an.

Dieser lächelte nur unbeeindruckt.

„Ich wusste gar nicht das du Sex als Schwierigkeiten bezeichnest... Wie dem auch sei, ich brauche einen Termin. Wobei, nicht ich, sondern mein Zwillingsbruder.“

„Körperliche Verletzung, die von einem Kampf herrühren sind nicht meine Baustelle, einige Blocks weiter findest du einen guten Unfallchirurgen, direkt darunter ist eine Praxis für Orthopädie.“

Mit diesen Worten setzte sie sich wieder hin und begann etwas in ihren PC einzugeben. Doch der Versuch der Ignoranz funktionierte nicht.

„Es geht aber um dein Fachgebiet.“

„Gynäkologie?...“

Doch Tales unterbrach sie neckend:

„Wow, du weißt, als was du arbeitest.“

„Du kannst gleich wieder gehen!“

„Nein, im ernst. Mein Bruder ist schwanger und du bist, nun ja, die beste auf diesem Gebiet.“

Sie blickte überlegend von dem Bildschirm auf.

„Hatten wir in letzter Zeit etwa eine Sonnenfinsternis?“

Verwirrt blickte Tales sie an, dann lächelte er leicht. Scheinbar konnte sie auch nicht zur Lösung des Problems beitragen.

„Nein, wir hatten keine Sonnenfinsternis, weswegen wir auch keine Ahnung haben, wieso er in der Empfängnis war.“

„Will er es behalten oder abtreiben?“

„Ähh... keine Ahnung... eigentlich ging es nur um einen Termin. Zum untersuchen.“

Tales genauer anschauend ließ sie sich gegen die Lehne ihres Bürostuhls sinken. Suchend blätterte sie in ihrem kleinen Büchlein, was nach Tales Vermutung scheibar der Terminkalender darstellen sollt.

„Er ist dein Bruder, da wollen wir mal nicht so lange die Zeit heraus schinden. Übermorgen? Nachmittags, sechzehn Uhr?“

Sie blickte fragend hoch.

„Ja ich schätze das wird gehen.“

Ein nicken der Ärztin folgte, nachdem sie nach einen Stift suchte und den Termin in ihren Kalender notierte.

„Werde ich dich dann in zwei Tagen bei der Untersuchung sehen?“

„Nein, ich denke, das müssen die beiden alleine schaffen. Ich werd dann mal wieder. Wir sehen uns irgendwann noch mal.“

Tales begann sich zu konzentrieren und suchte nach einer Aura, einer die zu einer Person gehörte, die alle Antworten auf seine Fragen versprach.

„Warte!! Wenn dein Zwillingsbruder schwanger ist, wer ist dann der Vater?“

Verschmitzt grinsend blickte Tales die Ärztin an.

„Oh, keine Sorge, Akirah... Das wird die Überraschung sein.“

Und mit diesen Worten verschwand der große Saiyajin und hinterließ eine grübelnde Frau.
 

Vor dem Eingang eines großen Gebäudes erschien Tales wider.

Seinen Blick kurz in alle Richtungen schweifen lassend ging er durch den Torbogen hinein. Nachdem er eine große stählerne Tür geöffnet hatte, wehte ihm der Geruch nach alten Büchern und Papier entgegen.

Unsichtbar vor Freezers Augen hatten die Saiyajin ihre ganzen Schriftstücke auf einen Planeten gebracht, mit dessen Bewohnern sie schon jahrelang Handel betrieben hatten. Diese Schriftstücke waren dort all die Jahre über gelagert worden und wurden dann schließlich auf die Erde gebracht, welche mittlerweile in riesige Regalreihen einsortiert worden waren.

Hier hoffte Tales fündig zu werden, denn immerhin war der Hüter dieser Archive der älteste Lebende ihrer Spezies und außerdem war er selbst zu faul sich in die Bücher einzulesen, als Krieger hatte er besseres zu tun.

Tales schritt die Regalreihen ab, bis er endlich denjenigen fand, der ihm helfen konnte.

„Na, Bücherwurm, alles soweit klar? Hoffe ich, denn ich habe eine wichtige Frage an dich.“

Der angesprochene Saiyajin hob den Kopf von dem Buch, in welchem er gerade gelesen hatte und blickte Tales an.

Dieser hatte die Arme vor der Brust verschränkt und lehnte an einem der Regale.

„Wenn du eine Frage hast, hier stehen genug Bücher, in einem von denen wirst du sicherlich fündig, Tales, Bardocks Sohn.“

„Ich habe leider keine Zeit, in den Schriften nachzuschauen. Also, ich stelle die Frage mal so in den Raum:

Wie kann ein männlicher Saiyajin ohne Sonnenfinsternis schwanger werden?“

Ein seufzen war von dem älteren der beiden zu hören.

„Das ist das Problem der Jugend von heute. Ihr interessiert euch nur für Macht und Siege, was in unserer Geschichte geschehen ist, geht mit den Jahren immer mehr verloren.“

Er klappte das Buch zu und legte es neben sich auf die Bank.

Sein Blick schweifte erst an Tales vorbei, hinein in den langen leeren Gang, kam aber wenig später wieder zurück und begann ihn argwöhnisch zu mustern.

„Kein Wunder das deine Generation so wenig weiß. Eure Ausbildung hatte die Vernichtung Freezers als Ziel und nicht das ihr alle an den Schulen Geschichte, Biologie und Literatur unterrichten könnt. Man hätte euch mehr über die Besonderheiten unserer Rasse aufklären sollen, anstatt euch darauf zu drillen, wie man am effektivsten jemanden Kalt macht.“

„Wir haben vieles beigebracht bekommen, vieles was nicht mit dem Kämpfen zu tun hatte, nur dieses Thema wurde wohl vergessen.“ ,erwiderte Tales mürrisch.

„Es wurde nicht vergessen, sonder absichtlich unter den Tisch fallen gelassen. Ist dieser Saiyajin von dem du sprichst gebunden?“

Verwundert zog Tales die Stirn kraus, eher er mit einem nicken bejahte.

„Und ist dieser Saiyajin in der Bindung der Unterlegene?“

Wieder ein nicken des Jüngeren der beiden.

„Dann war auch sein dominanter Partner in der Glut, richtig?“

Ein erneutes verwirrtes nicken.

„Da hast du die Antwort. Männliche Saiyajin, die gebunden sind und in dieser Bindung den Part des unterlegenen eingenommen haben, geraten in die Empfängnisbereitschaft, wenn ihr Partner in der Glut ist.“

„Aber wir kommen bis zu dreimal im Jahr in die Glut.“ ,warf Tales ein.

Sollte Kakarott etwa jedes mal Schwanger werden, wenn er und der Prinz Vegetas Glut gemeinsam durchstanden?

„Gebundene Männliche Saiyajin werden nur in der Herbstglut ihres Partners Empfängnisbereit, damit das Kind dann passend kurz vorm Frühjahr im folgenden Jahr zur Welt kommt und somit die besseren Überlebenschancen hat.

Noch ein Überbleibsel von vor mehreren tausend Jahren als wie noch in Höhlen lebten. Und außerdem vergisst du, wie viel Glück es braucht, das ein Saiyajin ein Kind empfängt.

Selbst die Chancen auf eine Schwangerschaft einer Saiyajin sind im Vergleich zu der der Menschen recht klein... Die sind kurzlebig wie der Morgentau und vermehren sich wie die Simmel.“ (Rattenähnliche, sehr Fortpflanzungsfähige Tiere auf dem Planeten Vegeta.)

„Ok. Danke...Warum wurde dieses Thema absichtlich verheimlicht?“

„Du hast von nur einer Frage gesprochen, Tales.“

Und mit dieser Antwort nahm er wieder das Buch in die Hand, schlug es auf und begann zu lesen.

Tales Augenbrauen zogen sich missbilligend in die Höhe.

Da wurde er doch einfach ignoriert!

Sein Mund öffnete sich aufgrund der Frechheit und Respektlosigkeit die ihm hier entgegen gebracht wurde, schloss sich dann aber wieder ohne ein Wort hervorgebracht zu haben.

Nicht verwunderlich, das der Kerl hier alleine herum hockte.

Ein wütendes Knurren hallte in dem großen Saal wieder. Dann stieß er sich vom Regal ab und sprach noch im gehen:

„Gut, da das so ist. Wenn ich wieder mal was wissen will, komm ich nochmal vorbei.“

„Mach das. Pass aber beim heraus gehen auf, das du nicht von einem Wiesel angefallen wirst. Das sind fiese kleine Biester!“

Tales Kopf ruckte herum und blickte den alten Saiyajin aus großen Augen an.

Was hatte der da gerade gesagt?

Wiesel?

Auf die sollte er auf passen?

Was konnte ein Wiesel schon einem Saiyajin wie ihm antun?

Der Alte Greis hatte echt nicht mehr alle Latten am Zaun.

Kopfschüttelnd verließ er die großen Hallen und flog dieses Mal.

Er brauchte Zeit zum Nachdenken und sein Bruder brauchte Zeit, um mit dem Prinzen zu reden.

Friede

KAPITEL 18

FRIEDE
 

Lange sah Son-Goku seinem Zwillingsbruder noch nach. Seine Gedanken wirbelten um die erfahrenen Neuigkeiten, wenn Tales recht hatte, dann hatte Vegeta ihm die Wahrheit gesagt und er hatte den Prinzen ganz ohne Grund so angegangen.

Seufzend ließ er sein Kinn auf den Brustkorb sinken und gab somit einen mehr als kläglichen Eindruck ab. Doch trotz dessen brüllte ihm sein schlechtes Gewissen noch immer zu. Eigentlich war er keiner, der Angst kannte, aber dieses Gefühl beherrschte gerade sein gesamtes Empfinden. Seine Augen schlossen sich und seine rechte Hand wanderte auf den Bauch zu der Stelle, an der er die schwache Energie des kleinen Wesens spüren konnte.

»Ja, ich habe Angst. Wegen dem Gespräch mit Vegeta, wegen dem kleinen in meinem Bauch, vor den kommenden Veränderungen... wie soll ich das bloß durchstehen?«

Nach endlosen Minuten, in denen Goku weiter vor sich hin gegrübelt und seinen Bauch gestreichelt hatte stand er dann doch auf, um sich aus dem Raum von Geist und Zeit zu begeben. An der Tür angekommen hielt er noch ein Mal mit auf der Türklinke liegender Hand inne, doch das zögern dauerte nicht lange und somit öffnete er die Tür und trat ins freie. Sofort schlug ihm ein frischer Windhauch entgegen, wodurch er kurz inne hielt und genoss.

»Ich sollte es schnell hinter mich bringen...«

Mit diesen Gedanken erhob er sich in die Lüfte und flog in die Richtung, aus der er Vegetas Aura wahrnehmen konnte. Dem großen Anwesen, welches einigen Saiyajin-Kriegern ein zu Hause gab.

In den wenigen Minuten des Fluges verbot er sich jeden Gedanken an das bevorstehende Gespräch mit dem Prinzen der Saiyajin, allerdings verging der Flug viel zu schnell und somit stand er vor der Eingangstür des riesigen Gebäudes.

Wie schon einmal schellte er. Auch hier verging etwas Zeit, bis ihm jemand öffnete.

„Kakarott!?!?...“

Scheinbar hatte mit seinem Auftauchen keiner gerechnet, doch als er den auf seinen Bauch gerichteten verwirrt-entsetzten Blick bemerkte, wusste er, wieso der große Saiyajin vor ihm plötzlich inne gehalten hatte.

„Hi. Ich wollte ganz gerne zu Vegeta, darf ich herein kommen?“

Sein fragender Blick wurde erwidert und als er die Hoffnung schon begraben wollte, wurde die Tür weiter aufgemacht, was wohl bedeuten sollte, dass er hinein kommen durfte.

„Er befindet sich noch immer in seinem Zimmer. Den Weg dorthin kennst du ja.“

Mit einem Nicken trat Son-Goku ein und machte sich ohne Umschweife auf den Weg zu Vegetas Zimmer. Kurze Zeit später machte er vor der Zimmertür halt und zögerte.

»Ich habe meine Aura nicht unterdrückt. Er wird wissen, dass ich hier bin. Wenn ich jetzt gehe wird er mich als Feigling betiteln, was dann auch auf mich zutrifft.«

Nach weiteren Sekunden des Zögerns drückte er die Türklinke herunter und trat langsam ein. Sein Blick wanderte durchs Zimmer, Vegeta an einem der Fenster stehend entdeckend.

»Hat er sich denn gar nicht bewegt?«

Geräuschvoll ließ er die Tür ins Schloss fallen, was aber auch nicht half, dem Prinzen eine erkennbare Reaktion zu entlocken.

„Was willst du?“ ,wurde er auch sofort schon fast angefaucht.

„Vegeta... Ich... es tut...“ ,weiter kam er nicht.

„Halt die Klappe, Kakarott. Du weißt, was ich von Entschuldigungen halte.“

„Ja, das weiß ich. Aber dennoch... Ich bin dich völlig grundlos angegangen, weil ich dachte, dass du es wusstest und es mit Absicht getan hast, um mir eins auszuwischen oder mich zu demütigen, zu verletzten... oder was auch immer. Es tut mir leid, das war ein risiger Fehler von mir“

Son-Goku blickte zu Vegeta, welcher noch immer mit dem Rücken zu ihm stand.

Warum antwortete der andere denn nicht?

Als auch nach gut fünf Minuten nichts von Vegeta kam versuchte es Goku erneut.

„Tales ist los um bei dieser Ärztin einen Termin für mich und das Kind zu bekommen.“

„Du willst es weg machen lassen.“

Son-Gokus Augenbrauen hoben sich verwundert.

Klang das gesagte irgendwie... enttäuscht?

Mit einem seufzen schritt er zu Vegeta und stellte sich neben diesen.

„Das Kleine sollte mal untersucht werden, ob alles ok ist, hast du mir doch angeraten. Egal wie du darüber denkst, ich möchte es behalten.“

„Es ist in deinem Körper, nicht in meinem.“ kam die Antwort, welche wieder in dem ihm nur allzu bekannten kalten, abweisenden Tonfall gesprochen war.

Der traurige Blick Goku schweifte aus dem Fenster in die Ferne.

Er nahm Tales Aura wahr, wie sie sich in ihre Richtung bewegte. Vielleicht hatte er Erfolg gehabt und einen Termin und neue Informationen. Und vielleicht wurde Vegeta durch dessen auftauchen etwas gesprächiger.

Schweigen breitete sich zwischen den beiden aus.

Jeder sah durch das Glas, blickte aber in ganz andere Gedanken, die unterschiedlicher nicht hätten sein können.

Ein leiser Seufzer verließ Gokus Lippen.

Konnte er Vegeta diese Frage stellen?

Eine Frage, welche sich in seinem Kopf festgekrallt zu haben schien, seit sie ihm vor acht Wochen klar geworden war, das ein Kind in seinem Bauch heranwuchs.

»Vegeta kann nichts anderes als „Nein“ sagen... eigentlich.«

Ohne den anderen anzuschauen überwand er seine plötzlich aufkommende Unsicherheit und sprach:

„Wirst du zu dem Kind stehen?

Wirst du mir in dieser Zeit helfen?

Danach kannst du von mir aus gehen und machen was du willst, wenn dir meine Anwesenheit so zu wider ist.“

Die letzten Worte schmerzten und erst beim Sprechen war ihm aufgefallen, dass seine Stimme aufgrund des in seinem Hals gebildeten Kloß brüchig und rau klang. Auch durch mehrfaches schlucken ließ dieser sich nicht lösen.

„Ich kann nicht gehen, Kakarott. Obwohl ich es will. Wir haben eine Bindung unserer Seelen, und diese hindert uns daran den anderen zu verlassen...“

Auch der Prinz seufzte einmal.

„Mir ist klar, dass es auch zum Teil mein Kind ist und dazu werde ich auch stehen. Immerhin kann ich dann dafür sorgen, das es nicht so ein verweichlichter Schwächling wird, wie deine Abkömmlinge.“

„Und was, wenn es ein Mädchen wird? Mich würde es freuen, immerhin bin ich Vater von zwei Jungs.“ ,strahlte Goku bei dem Gedanken daran, eine Tochter zu bekommen über das ganze Gesicht.

Da waren auch die Ängste über die Zukunft für kurze Zeit vergessen.

„Wir sind ein Kriegervolk; Kakarott. Auch Frauen kämpfen, was bedeutet, dass für den Fall, es wird ein Mädchen, sie genauso behandelt wird wie als wenn es ein Junge werden würde.“

Diese Antwort stellte den größeren der beiden erst einmal zufrieden. Vegeta würde bei ihm bleiben, er würde zu dem Kind stehen und sich um sie beide kümmern.

Wobei ein leichter Beigeschmack blieb, da ihm bewusst war, dass der Prinz nur wegen dem Kind bei ihm blieb. Aber vielleicht hatten seine Brüder recht und Vegeta änderte seine Meinung von ihm. Eine Schwangerschaft dauerte einige Monate und es wäre im Bereich des Möglichen, das Vegeta Gefühle entwickelte.

Zumindest war das in Gokus Wunschvorstellung so.

Ein klopfen riss sie beide aus ihren Gedanken, in denen sie nach kurzer Zeit wieder versunken waren.

»Tales!...« ,schoss es Goku durch den Kopf.

„Komm rein.“ ,kam es nach wenigen Augenblicken von seinem kleineren Nachbarn.

Son-Goku drehte sich zu dem Neuankömmling um, während Vegeta stehen blieb wo er war.

»Sie haben sich nicht die Köpfe eingeschlagen...« war Tales erster Gedanke, als er die beiden am Fenster stehen sah.

„Ich habe Neuigkeiten.“ ,begann er, während Gokus Zwilling die Tür schloss und einen Schritt von ihr entfernt stehen blieb. Scheinbar wartete er auf keine Antwort oder Aufforderung, denn sofort sprach er weiter.

„Der Termin bei Akirah ist übermorgen Nachmittag um 16 Uhr.

Zu der andere Sache. Außerdem habe ich mit Synoptro gesprochen. Komischer Kauz in übrigen, aber na ja. Männliche, gebundene Saiyajin, die in der Bindung den Part des Unterlegenen eingenommen haben, kommen bei der Frühjahresglut ihres dominanten Partners in die Empfängnisbereitschaft. Allerdings braucht es scheinbar eine Menge Glück, damit es auch zur Befruchtung und Einnistung kommt.“

Minutenlang herrschte schweigen in dem Zimmer des Prinzen.

Bis Tales es wieder war, der die Stille brach.

„Kakarott, lass uns kurz alleine.“

Ein drängender Blick traf den angesprochenen.

»Wieso??...«

Verwirrt schaute Goku zu Vegeta und von diesem wieder zu seinem Zwillingsbruder. Schließlich nickte er und verließ das geräumige Zimmer.

Tales verfolgte jede von Goku Bewegungen und wand sich erst zu Vegeta um, nachdem sich die Tür wieder schloss und er spürte, wie sich die Aura seines kleinen Bruders entfernte.

Mit einem Seufzen schritt er zum Fenster, vor dem der Prinz noch immer stand und blickte ebenfalls hinaus.

Bevor Tales auch nur ein weiteres Wort sagen konnte, erhob sein Nebenmann die Stimme.

„Bulma ist wieder Schwanger... Trunks erwähnte es bei seinem Besuch.“

Tales Kopf ruckte herum.

Was hatte Vegeta da gerade gesagt?

Die Menschenfrau soll ebenfalls ein Kind erwarten?

Das war ne Nachricht. Die Augen des größeren wanderten an Vegetas Gesicht auf und ab, auf der Suche nach irgendeiner Emotion, doch der blieb Erfolglos. Stattdessen seufzte er noch mal und ließ auch seine Stimmer erklingen:

„Kakarott ebenfalls.“

Scheinbar musste er seinen Prinzen mit der Nase darauf stoßen um irgendeine Reaktion zu bekommen.

„Und das Kind wäre rein. Nicht so ein Bastard, wie dieses etwas, was die Menschenfrau in sich trägt.“

Im Nachhinein war er froh, das dem Prinzen seine Abneigung gegen die Menschen und eine Vermischung ihrer Gene bekannt war und sie akzeptierte, denn sonst hätte er nun ein riesen Problem gehabt.

„Beides ist einem Prinzen unwürdig. Er ist ein Unterklassekrieger mit fehlenden Erinnerungen und sie ist ein Mitglied einer anderen Rasse, einer schwachen Rasse. Auf Vegeta hätte Vater uns drei Foltern und anschließend töten lassen.“

„Wir sind aber nicht mehr auf Vegeta.“

„Nein, aber unsere Regeln und Gesetzte gelten dennoch.“

„Willst du wirklich an vergangenem festhalten? Wie lange ist die Vernichtung unseres Planeten, unserer Heimat her, frag ich dich. Vierzig, fünfundvierzig Jahre? Für eine kurzlebige Rasse wie es die Menschen sind eine lange Zeit, aber für uns...“

Er machte eine ausladende Handbewegung.

„Was ich sagen will ist, vielleicht haben wir die Chance bekommen, hier ein neues Leben zu beginnen.“

„Ein neues Leben? Mit Kakarott an meiner Seite? Das lächerlichste, was ich je gehört habe!!“ ,fauchte Vegeta ihn aggressiv an.

Tales blickte den anderen wieder an.

Verdammt, wie lange brauchte dieser, um die Bindung zu akzeptieren?

Als er von der Schwangerschaft erfahren hatte, da hatte er gehofft, das diese die beiden näher brachte. Doch scheinbar war das Gegenteil der Fall.

Ihm war in den letzten Stunden klar geworden, dass Kakarott das beste für den Prinzen war, das Kakarott derjenige war, der die Pflaster für die verwundete Seele des Prinzen hatte, wenn dieser es doch bloß geschehen und den anderen an sich heran ließ. Doch Son-Goku sah nur Vegetas Abwehrverhalten ihm gegenüber, interpretierte es *richtig*, anstatt hinter diesem zu blicken und zog sich völlig vor diesem zurück, tat damit genau das, was der Prinz damit bezwecken wollte.

Vielleicht sollte er doch mal richtig mit seinem Zwilling sprechen, denn bei Vegeta kam er nicht weiter.

»Ich werde es ein letztes Mal bei Vegeta versuchen, und wenn nicht, rede ich mal Klartext mit Kakarott, auch auf die Gefahr hin, das Vegeta mich anschließend hasst.«

„Ihr beide habt das wichtigste und heiligste Ritual unserer Rasse besiegelt. Eine Bindung ist so innig und selten wie sonst kein anderes im Universum. Sie hält sogar bis über den Tod hinaus...“

„Ach ja? Wer hat den Scheiß mal nachweisen können?“

»Dieser Sturrkopf!!«

„Hast du eine andere Erklärung dafür, wieso Kakarott plötzlich wieder am Leben ist?

Nach eurer Vereinigung?“

Ein wütendes Schnauben erklang, sonst nichts.

»Es hat keinen Sinn, ich dringe nicht zu ihm durch.«

„Tu mir den Gefallen und höre bitte nur einmal auf das, was dein Herz dir sagt. Nur einmal. Kakarott und eure Bindung, besser hätte es für dich nicht kommen können. Und ganz tief in dir drinnen weißt du das auch.“

Mit einem letzten Blick wendete sich Tales ab, wartete nicht auf eine Antwort, sondern schritt zur Tür und öffnete diese, doch bevor er austrat, drehte er sich nochmal um und sprach:

„Kakarott liebt dich, Vegeta. Verstehst du das? Er liebt dich.“

Mit diesen Worten zog er die Tür hinter sich ins Schloss und machte sich auf den Weg zu Son-Goku.

Dieser musste erfahren, was den Prinzen zu einem solchen Verhalten zwang.

Er fand ihn in der Eingangshalle. Und er schien ihn noch gar nicht bemerkt zu haben, stattdessen begutachtete dieser weiterhin die Zeichnungen an den Wänden.

„Das ist das Waitun-Gebirge mit der Merianebene zu seinen Füßen. Das größte Gebirge auf unserem Heimatplaneten.“ ,erklärte Tales, während er die Treppe, welche vom ersten Stock in die Eingangshalle führte, herunter schritt.

Son-Gokus Kopf drehte sich zu ihm. Seine Aufmerksamkeit hatte er somit.

„Komm mit. Ich will mit dir reden.“

Verwundert zogen sich Gokus Brauen in die Höhe, als sein Zwilling an ihm vorbei lief. Mit einem Schulterzucken folgte er ihm durch die Eingangshalle in ein großes Zimmer.

WOW

Das Haus hatte eine eigene Bibliothek.

„Willst du dort etwa Wurzeln schlagen? Komm her und setzt dich!“

Er hatte sich doch bloß kurz ungesehen... dennoch folgte er den Worten.

„Wieso willst du mit mir reden?“ fragte Goku, nachdem er sich auf einen Stuhl gegenüber von Tales gesetzt hatte.

„Eigentlich hatte ich gehofft, dass die Zeit hilft, das ihr beide euch näher kommt, doch das Gegenteil ist eingetreten. Normalerweise sorgen die Instinkte und die Bindung dafür, dass die Partner zusammen bleiben, füreinander da sind, sich gegenseitig helfen, sich stützen und beschützen. Doch bei euch beiden, ich weiß nicht, da ist das ganze nicht so. Entweder sind eure Instinkte zu schwach oder eure Sorgen, Ängste, euer Wille und eurer Stolz sind zu stark und ihr seid Meister darin eure Instinkte zu unterdrücken.“

Als Zeichen das er verstanden hatte, nickte Goku einmal kurz. Er wusste noch immer nicht, was der Grund für dieses Gespräch war.

Eigentlich wollte er wieder gehen, sich in sein Bett verkriechen, aber scheinbar war es ihm nicht vergönnt. Aber was er am wenigsten verstand, war, das Tales nicht weiter sprach. Stattdessen schien er mit sich zu hadern. Und das nicht zu knapp.

Was war es denn bloß, was sein Bruder nicht über die Lippen brachte?

Sonst sprach Tales doch auch alles heraus ohne vorher zu überlegen.

Stimmte etwa etwas nicht?

Mit ihm?

War irgendetwas mit der Bindung schief gelaufen?

Hatte Vegeta Tales etwas gesagt, was negative Konsequenzen für das Kind oder ihn oder gar für sie beide hatte?

Er hielt es nicht mehr aus.

„Egal was es ist, Tales. Sag es. Ich werde es schon verkraften.“

Tales Blick hob sich und für Sekunden schien es, als sähe Son-Goku große Selbstzweifel und Trauer in den schwarzen Opalen seines Bruders.

Was war denn so schlimm?

„Ich will, dass du weißt, warum Vegeta jeden so gut es geht auf Abstand zu sich hält. Und dabei gehe ich das große Risiko ein, das er mich hassen wird.“

Son-Goku war verwirrt.

Worum ging es hier?

Was war es, was er nun erfahren würde?

Etwas aus Vegetas Vergangenheit?

Ohne dessen Erlaubnis?

Wollte er es denn eigentlich erfahren?

„Tales, ich glaube, du lässt es dann besser stecken. Ich will ihn nicht noch mehr verärgern, als so schon. Ich denke, mit seinem Verhalten komme ich auch ohne intime Informationen klar.“

„Nein. Es ist besser, wenn du weißt, was los ist.“

»Gut. Und wie sage ich es am besten?«

„Wir waren noch Kinder, als unser Heimatplanet zerstört wurde. Uns blieb nichts anderes übrig, als bei Freezer in dessen Armee zu bleiben... Von frühester Kindheit sind wir darauf trainiert worden, diese Echse zu vernichten, dementsprechend groß war unser Hass, unser Widerwille und unsere Abneigung ihm und seinen Befehlen gegenüber.“

Tales machte eine kurze Pause. Sein Blick war aus dem Fenster gerichtet, doch vor seinen Augen spielten sich die Szenen der Vergangenheit ab.

„Seinen Anweisungen und Befehle haben wir uns verweigert. Du musst wissen, unser Stolz und unser Wille sind uns im Prinzip in die Wiege gelegt. Befehle auszuführen, das von einem Mitglied einer anderen Rasse ist mehr als unter unserem Niveau.“

„Aber ihr habt für ihn Planeten erobert. Was hat euch dazu gebracht?“ ,fragte Son-Goku dazwischen. Er verstand noch immer nicht wirklich, was sein Bruder damit bezwecken wollte.

„Du fragst warum? Tze. Freezer war eine psychopathische Bestie. Er hatte gute Mittel und Wege um sich seine Soldaten, welche eigentlich nur leicht ersetzbare Sklaven waren, gefügig, untertan, mundtot und folgsam zu machen.

Freezer hatte bald raus, das er einzig und alleine Vegeta dazu bringen musste, ihm zu gehorchen.

Er ist unser Prinz und wir tun was er tut und uns befiehlt.

Doch vorher musste er mich von ihm trennen.

Ein paar Tage nachdem unser Plante explodierte schafft es Freezer uns beide voneinander zu trennen. Tagelang hab ich ihn nicht zu Gesicht bekommen. Zarborn und Dodoria *kümmerten* sich in der Zeit um mich. Auf der Krankenstation sahen wir uns dann wieder. Mehr Tod als lebendig und... gebrochen.“

Mit zitternder Hand fuhr er sich durch seine Haare. Um seine trockenen Lippen zu befeuchten, leckte er zweimal mit der Zunge darüber.

Zeit genug für Goku, sich das gehörte durch den Kopf gehen zu lassen.

»Wovon spricht Tales? Etwa von Folter? Menschen verwenden das doch, um die Wahrheit oder Geheimnisse aus jemanden heraus zu bekommen... Mehr tot als lebendig... Was haben die beiden bloß durch machen müssen?«

„Weißt du, was Freezer ihm in dieser Zeit angetan hat?“ ,eigentlich wollte Goku es gar nicht wissen. Es musste schrecklich sein, so stellte er es sich zumindest vor. Denn anders würde Vegeta, der Vegeta den er kannte, nie Befehle entgegen nehmen.

„Ich kann es mir denken. Wahrscheinlich dasselbe, was ich bei Freezers Handlangern erlebt habe. Oder schlimmeres.“

Wieder machte Tales eine kurze Pause ehe er weiter sprach.

„Du weißt was das für ein gutes Gefühl ist, wenn man aus freien Stücken mit jemanden schläft, den man sehr gerne hat. Ich hoffe du kannst dir denken, wie es sich anfühlt, wenn man es unfreiwillig und mit Gewalt über sich ergehen lassen muss.“

Ein entsetztes Keuchen war für Tales Anzeichen genug, damit er wusste das Son-Goku verstanden hatte, was er ihm damit sagen wollte. Sein Blick wanderte vom Fenster zu diesem und sah in das aschfahle, totales entsetzten zeigende Gesicht seines Zwillings.

Son-Goku schüttelte den Kopf.

Das war nicht wahr. Das konnte einfach nicht wahr sein.

Er schluckte. Nein. Tales musste sich irren, vielleicht war ihm das angetan worden, aber doch nicht seinem Prinzen!

„Du kannst nicht mit Sicherheit sagen, dass Freezer ihn... Du sagtest, ihr ward zu dem Zeitpunkt nicht zusammen. Du...“

Er konnte nicht mehr. Er musste aufstehen, musste laufen, was er auch tat.

Tales` Augen verfolgten das nervöse hin und her laufen seines jüngeren Bruders. Er konnte ihn verstehen, sein jetziges Verhalten nachvollziehen.

„Wir haben Freezer dreißig Jahre gedient. In der Zeit hatte ich mehr als einmal das zweifelhafte Vergnügen gehabt, bei Freezers Bestrafungen in der ersten Reihe zu stehen oder es am eigenen Leib erfahren zu dürfen. Also sage mir nicht, ich wüsste nicht, was Freezer ihm, mir oder irgendeinem anderen angetan hat.“

Sein Blick wanderte über Gokus Körper, welcher nachdem dieser stehen geblieben war, angefangen hatte zu zittern.

„I... Ich... Ich muss hier weg... Ich muss nachdenken.“

Und schon war er aus der Bibliothek verschwunden.

»Was hat er denn gedacht, was wir unter Freezers Herrschaft getan haben? Uns freudig grinsend in den Armen gelegen, oder was?« ,schnaubend stand er auf.

Tales wusste das es jetzt nichts bringen würde, Goku hinter her zu fliegen. Dieser musste diese neue Information erstmal verdauen.

»Hoffentlich ist das bis übermorgen auch geschehen... Der Untersuchungstermin ist wichtig, wer weiß ob bei beiden alles in Ordnung ist... Vielleicht wäre es besser und vor allem klüger gewesen mit dieser Art von Informationen noch hinterm Berg zu halten.«

Nachdenklich verließ er die Bibliothek und machte sich auf zum Gravitationsraum. Training hatte ihm schon immer beim grübeln geholfen.
 

Son-Goku war fast fluchtartig aus dem Haus gestürmt und flog nun in atemberaubender Geschwindigkeit in eine Richtung. Ein Ziel hatte er nicht. Er wüsste auch nicht wohin er sollte. Seine Gedanken kreisten einzig und allein um das gehörte. Es könnte passen, dieser Teil in der Vergangenheit des Prinzen könnte wirklich der Grund für sein Verhalten ihm gegenüber sein. Und ein Grund warum Vegeta seine Gedanken und Gefühle vor ihm verborgen hielt.

»Vielleicht hat er Angst... Er könnte meinen, das ich es einem anderen erzähle, oder es gegen ihn verwende. Mhhmmm... Auf jedenfall kann das der Grund sein, warum ich im Bett die passive Rolle habe, er könnte sich beschmutzt fühlen... oder hat er sogar Angst, dass ich ihm das selbe antue wie Freezer??

So etwas könnte ich gar nicht, und das weiß er auch.

Oder etwa nicht?

Wenn er doch bloß mit mir über seine Gedanken und Gefühle sprechen würde... Wobei, vielleicht sollte ich mir erstmal über meine klar werden.«

Er schloss im Flug seine Augen, horchte tief in sich hinein. Nach einigen Sekunden öffnete er sie wieder.

»Es ändert gar nichts.«

Stellte er zufrieden fest. Als er gehört hatte, was Freezer Tales und vor allem Vegeta angetan hatte, da war ihm für kurze Zeit durch den Kopf gegangen, ob es was an seinen Gefühlen für den Prinzen änderte. Doch nun konnte er mit Sicherheit sagen, dass es nicht so war.

»Es tut mir leid für ihn. Das muss eine der schlimmsten Erfahrungen für ihn gewesen sein. Hätte ich es doch bloß schon damals auf Namek gewusst, ich hätte Freezer ohne zu zögern getötet...«

Son-Goku begann langsamer zu fliegen.

»Ich bin müde... Vielleicht sollte ich zu Radditz fliegen und etwas schlafen. Blöde Schwangerschaft... dauernd könnte ich mich irgendwohin legen und schlafen.«

Im Flug änderte er durch das fliegen einer Rechtskurve die Richtung und steuerte somit direkt auf das Haus seines Bruders zu. Dort angekommen landete er und betätigte die klingel. Die Dreinohn war es, welche ihm die Tür öffnete.

Dankend lächelnd lief er an ihr vorbei, zielstrebig in Richtung seines Zimmers. Dort entledigte er sich seiner Kleidung und kuschelte sich ins Bett. Hunger hatte er keinen und dreckig war er in seinen Augen auch nicht, weswegen es für ihn in Ordnung war. Seine Hände wanderten zu seinem Bauch, fühlten nach der Energie des kleinen Wesens in ihm und als er es spürte schloss er lächelnd seine Augen, nur um wenige Zeit später ins Land der Träume zu versinken.
 

Noch immer stand Vegeta mit grimmigen Blick vor seinem Fenster.

Wie lange schon?

Er wusste es nicht mehr, aber er tippte auf mehrere Stunden.

»Seid dem Streit mit Kakarott... Verdammt, wieso musste das alles bloß so kommen? Die Bindung, damit hätte ich noch einigermaßen leben können, doch ein gemeinsames Kind? Scheiß Gefühle, als ich ihn gehasst habe, war alles viel leichter, doch das tue ich nicht mehr. Und Tales hat recht... Klar, er kennt mich am besten und weiß mittlerweile wie es in mir drinnen aussieht.«

Der Prinz verschränkte die Arme vor der Brust.

*Kakarott liebt dich, Vegeta. Verstehst du das? Er liebt dich.*

Wütend zogen sich seine Brauen ins Gesicht.

Das wievielte Mal gingen ihm nun schon diese Sätze durch den Kopf?

Das wievielte mal begann sich dabei ein mulmiges Gefühl in seinem Magen breit zu machen?

Das wievielte mal begann sein Herz dabei zu schmerzen?

Ein wütendes Schnauben.

Vegeta hasste es. Und er hatte ein riesen Problem damit. Nicht mit den Gefühlen, die ein schwacher, ihm unbedeutender anderer ihm entgegen brachte.

Dass Bulma ihn liebte ging ihm gelinde gesagt am Arsch vorbei, doch das Kakarott diese Art von Gefühlen und der Zuneigung für ihn empfand, das war doch für ihn irgendwie seltsam, bizarr.

Und neben der Menschenfrau die einzige Person im ganzen Universum.

Die Mitglieder der Gruppe Z hassten ihn, waren aber aufgrund von Gokus Haltung ihm gegenüber reserviert und skeptisch.

Die Mitglieder seines Volkes, welche ihn persönlich kannten respektierten ihn, die anderen hatten Angst, was er auch zu einem Großteil seinem Ruf und seinem Vater zu verdanken hatte.

Nein das Problem war einzig und alleine seine aufkeimenden Gefühle für diesen naiven, gutherzigen, starken Saiyajin.

In den ersten Tagen ihrer Bindung war dem Prinzen klar geworden, was diese Gefühle waren und was noch viel schlimmer war, er hatte diese Gefühle seid sie sich das erste mal begegnet waren, vor so vielen Jahren.

Und die ihm verhasste Bindung hatte dafür gesorgt, dass die Gefühle aus der Versenkung aufgetaucht und den Hass verdrängt hatten. Eine Situation, die ihm unbekannt war und dies war ebenfalls etwas, was er hasste. Er brauchte die Kontrolle.

Vegeta richtete seinen Blick auf den Boden zu seinen Füßen.

»Tales trainiert. Doch was ist mit Kakarott los? Seine Aura... erst so aufgewühlt und nun... wieder am pennen. Kann der Kerl nichts anderes mehr?«
 

Nachts im Schlafzimmer von Goku
 

Sein Schlaf wurde unruhiger. Seine Instinkte witterten etwas, doch er war viel zu tief in diesem Traum versunken, als das er jetzt wegen irgendeinem Fehlalarm seiner Instinkte die Augen auf zu schlagen. Ohne weitere Reaktion drehte er sich auf die linke Seite und rollte sich wie eine Katze zusammen.

Doch es wurde nicht besser. Mit einem Murren dämmerte er langsam aus seinem Schlaf heraus, horchte und schnupperte, ließ seine Augen allerdings geschlossen, da seine Lider gefühlsmäßig mindestens zwei Zentner zu wiegen schienen. Aber das war auf einem Mal kein Hindernis mehr, als seine Nase einen Geruch feststellte. Einen, der ihm irgendwie vertraut, gleichzeitig aber fremd war.

Nichts halbes und nichts ganzes.

Seine Augen öffneten sich blitzartig, als ihm bewusst wurde, das jemand in seinem Zimmer stand ebenso schnell saß er aufrecht im Bett und blickte in das schwach beleuchtete Zimmer.

Noch bevor er nach einer Aura suchen konnte, ertönte eine freundliche, weich klingende weibliche Stimme mit einem leichten, aber dennoch heraus hörbaren Dialekt.

„Auf unserem Heimatplaneten wärst du nun längst tot. Ein schwangerer Saiyajin sollte seine Zeit immer bei seinem Partner verbringen, vor allem Nachts.“

Perplex starrte Goku in die Richtung, aus der er die Stimme vernahm.

»Die Aura, sie kommt mir bekannt vor. Genauso wie der Geruch von ihr. Wer ist das?? …

Doch was sagte sie?...

Seine Zeit immer mit seinem Partner verbringen...«

Trauer zog sich über sein Gesicht, als er das gesagte verstand und an Vegeta dachte.

Ja, als Dominanter Part in ihrer Bindung war es die Pflicht des Prinzen ihn zu beschützen, bei ihm zu sein, ihm in einer solchen Situation hinter ihm zu stehen und ihm den Rücken frei zu halten, aber der Prinz kümmerte sich einen Dreck um ihn.

Seine Augen hoben sich wieder und erblickten langsam eine an der Wand stehenden Gestalt.

Ein seufzen verließ seine Lippen, bevor er die kleine Lampe auf seinem Nachtschränkchen an schaltete.

Erst blinzelte er, als sich seine Pupillen aufgrund der plötzlichen Helligkeit verkleinerten, aber Sekunden später konnte er wieder scharf sehen.

In seinen Schlafzimmer stand eine Saiyajin. Ihr dunkelbrauner Schweif wedelte in ruhigen Bahnen hinter ihrem schlanken, aber durch trainierten Körper her. Sie hatte langes, wirres, bis zur Mitte ihres Rücken reichendes schwarzes Haar. Die Saiyajin trug die typische Kampfanzüge wie alle seine Rassenmitglieder, doch was ihn irritierte war das Emblem auf der linken Brust, genau über dem Herzen.

Als Gokus Augen zu ihrem Gesicht wanderten stellte er verwirrt fest, das sie ihn genauso gemustert hatte. Mit dem kleinen Unterschied, das er nur die dünne Bettdecke trug.

„Du siehst ihm wirklich ähnlich.“

„Wem? Meinst du Tales?“ ,fragte Son-Goku verwundert nach.

Doch wieso spielte er hier mit und fragte sie nicht nach ihrem Namen oder was sie hier Nachts in seinem Schlafzimmer zu suchen hatte?

„Ich sprach nicht von deinem Zwilling, sondern von deinem Vater, Kakarott.“

„Was?“ ,hauchte dieser beinahe tonlos.

Und in einem Atemzug:

„Wer bist du?“

„Jemand, der dir helfen möchte.“

„Nachts. Ohne Voranmeldung. Tolle Hilfe.“ fauchte er auf einmal.

Scheiß Stimmungsschwankungen.

„Es ist sehr lange her, das mich einer aus dem Fußvolk so angesprochen hat. Der hat es nicht überlebt.“

»Aus dem Fußvolk???«

Sein Augen schnellten zu ihren Augen, von dort zu dem Emblem auf dem weiß-gelben Brustpanzer. Es sah aus wie eine rote Krone. Er sah ihr wieder ins Gesicht. Fuhr die Konturen nach.

»Fußvolk. So angesprochen hat. Nicht überlebt. Emblem mit der Ähnlichkeit einer Krone.

Kann sie eine Prinzessin sein? Vegetas Schwester?? Das würde das alles inklusive der Ähnlichkeit und des Geruchs erklären.«

Grüblerisch zogen sich seine Brauen über seine schwarzen Opale. Er wusste nichts von einer Schwester Vegetas...

„Du bist nahe dran, junger Saiyajin. An der Antwort. Wer ich bin. Was ich bin.“

„Du bist eine Saiyajin. Sehr Stark. Sehr hübsch.“ ,erwiderte Son-Goku.

Er wusste nicht, was das hier sollte. Und wie er sich verhalten sollte wusste er erst recht nicht. Diese Frau war ihm irgendwie unheimlich, sie flößte ihm aus einem unersichtlichen Grund Respekt ein.

„Gut. Dann spann ich dich nicht länger auf die Folter. Vor allem nicht nach diesem netten Kompliment. Immerhin gehörst du seit dem Tag der Bindung ja praktisch zur Familie... Und das Leben was du in dir trägst... Glaubst du, ich würde meinem Schwiegersohn oder meinem ungeborenen Enkel etwas antun?“ ,fragte sie mit zuckersüßer Stimme und einem verschmitzten, wissendem Grinsen.

»Schwiegersohn?? Enkel??«

Sprichwörtlich viel es Goku wie Schuppen von den Augen.

Von wegen Schwester.

Dieser Duft, diese Aura, dieses Aussehen! Alles hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit Vegeta.

Perplex und mit offenen Mund starrte er die Frau einige Meter vor sich entfernt an.

»Vegetas Mutter. Eine andere Erklärung gibt es nicht. Aber das kann nicht sein. Dass geht nicht. Sie ist getötet worden.«

Ungläubig glitten seine Augen wieder über die Saiyajin. Er konnte es nicht glauben, nicht fassen. Deswegen sagte er erstmal gar nichts.

Sie hingegen stieß sich von der Wand ab und schritt katztengleich auf Goku zu, setzte sich auf die Bettkante und blickte ihm ebenfalls in die schwarzen Augen.

„Sag mir, Kakarott. Was vermutest du, wer ich bin?“

„Vegetas Mutter.“

Ein bestätigendes Nicken.

„Du liebst ihn, meinen Sohn.“

Keine Frage, eine Feststellung.

Ein weiteres Nicken, diesmal von ihm.

„Aber er erwidert meine Gefühle nicht. Also werde ich damit leben müssen.“

„Verdrängung. Ein Abwehrmechanismus der Psyche. Vegeta verdrängt seine Gefühle, um sich vor Verletzungen zu schützen.“

„Alle sagen, er hätte Gefühle für mich. Ich müsste nur etwas warten, er müsste erst wissen, ob er mir Vertrauen kann. Doch langsam glaube ich, alle sagen das, um mich hin zu halten.“

Etwas trauriges, verletztes schwang in seinem Gesprochenem mit.

Ohne auf diese Worte einzugehen sprach die Saiyajin mit einem anderen Thema weiter.

„Wenn du alles über ihn, seine Vergangenheit, seine Taten und seine Erlebnisse erfahren würdest, würde es dich stören, würde es etwas bei dir ändern, an deinen Gefühlen, die du für ihn empfindest zum Beispiel?“

„Nein.“ ,kam die ruhige, ehrlich und vor allem ernst ausgesprochene Antwort Gokus.

„Woher weißt du das? Was macht dich dieser Aussage so sicher?“

„Weil ich ihn Liebe. Und das kann ich mit Sicherheit sagen. Ich kann mir denken, was er getan hat, bevor wir das erste Mal aufeinander getroffen sind. Und ich habe... ich weiß von einigen wenigen Dingen, die Freezer ihm angetan haben soll und dieses Wissen ändert nichts an meinen Gefühlen für Euren Sohn, Majestät.“

„Sehr interessant zu hören, wie sicher du deiner Liebe ihm gegenüber bist. Doch mir stellt sich die Frage, woher du den letzten Teil weißt.“

Son-Gokus Blick wendete sich von der schönen Saiyajin ab, als er an die Stunden zuvor dachte, wo Tales ihm einen Teil seiner gemeinsamen Vergangenheit mit dem Prinzen offenbart hatte.

„Tales machte einige.... gewisse Andeutungen. Ich habe meine eigenen Schlüsse gezogen.“

Die Königin blickte den Mann vor ihr lange an.

Dieser war sich seiner Gefühle bewusst und sehr sicher, egal was ihm die Vergangenheit ihres Sohnes offenbaren würde.

Das stimmte sie optimistisch, das er endlich glücklich werden und mit seinem Partner die Wunden seiner Seele heilen konnte.

„Du bist ein Saiyajin. Wir sind stolze Krieger, geben nicht auf. Niemals! Das ist das letzte was du darfst. Sag und vor allem zeig ihm, was du für ihn empfindest, lass ihn spüren, dass er nicht alleine ist, dass er dich lieben kann. Und am wichtigsten, zeig ihm, dass er dir in allem vertrauen kann.“

„Ich habe keine Ahnung, was es heißt Saiyajin zu sein...“ er seufzte traurig.

„Vegeta will nicht, dass ich bei ihm bin, deswegen bin ich hier.... alleine.“

Sie lächelte.

Für einen reinblütigen Saiyajin war Kakarott ja nicht besonders hartnäckig.

„Am besten packst du morgen früh deine Taschen, ziehst bei ihm ein und stellst ihn somit vor vollendete Tatsachen. Die Bindung und deine Schwangerschaft arbeiten für dich, denn bald sind es seine Instinkte, die ihn dazu veranlassen, an deiner Seite zu bleiben.“

„Aber ich will seine Liebe, sein Vertrauen und nicht seine Instinkte....“ kam es beinahe trotzig von Son-Goku.

„Das wird kommen. Ich vermute sogar, das er aus mehreren Gründen versucht, dich auf Abstand zu ihm zu halten.“

„Und die wären?“ ,fragte Goku interessiert.

„Sein Stolz, die aufkeimenden Gefühle für dich und seine Angst vor deiner Reaktion, wenn du seine Vergangenheit erfährst. Deswegen mein Rat. Geh morgen zu ihm hin und bleib bei ihm. Egal was er für einen Aufstand macht. Steh ihm bei, lass ihn spüren, das du es ernst mit ihm meinst. Dann wird er dich langsam an sich heran lassen.“

Nach dieser Ausführung verfielen sie ins Schweigen.

Jeder ging seinen Gedanken nach.

Goku ließ sich noch mal alles gesprochene durch den Kopf gehen.

Hatte die Saiyajin recht?

Sollte und konnte er es so machen, wie sie sagte?

Wie würde Vegeta reagieren?

Wieso war sie überhaupt hier?

Wie konnte sie überhaupt hier sein?

Er fand hier und heute keine Antworten darauf, ebenso wurden die Fragen nicht weniger. Mit einem seufzen blickte er wieder zu der Frau.

Hatte sie ihn die ganze Zeit gemustert?

Verwirrt blinzelte er, bevor er sich räusperte.

„Sicherlich bist du müde und möchtest noch etwas schlafen.“

Die Königen sah dem Saiyajin vor sich in die schwarzen Augen. Sie konnte sich noch gut an die ersten und letzten Wochen ihrer Schwangerschaften erinnern. Bei Kakarott musste es noch extremer sein, schon alleine weil dieser ein Mann war.

Ein leichtes Nicken beantwortete ihr Aussage.

„Dann werde ich nun gehen. Doch, beantworte mir nur eine Frage, Krieger. Behandelt dich mein Sohn anständig?“

Fragend zogen sich Gokus Brauen in die Höhe, ließ sich die Worte durch den Kopf gehen.

Was bedeutete diese Frage??

„Ähhm... Hoh... Hoheit verzeiht, aber... ich verstehe nicht.“

Das Lächeln, was sich auf ihren Lippen bildete verwirrte ihn nur noch mehr.

„Schon gut, Krieger. Ich sehe, das nie etwas passierte, was in diese Richtung geht. Eure Bindung ist echt. Es beruhigt mich zu wissen, das er nur das Aussehen seines Vaters geerbt hat.“

Sie stand auf, ließ ihren Blick durch den Raum schweifen, spürte Gokus Blicke auf sich.

„Ist noch etwas, Kakarott?“

Sie sah ihn dabei nicht an.

„Ich habe so viele Fragen. Aber keine Antworten.“

Er stieß ein seufzen aus und blickte auf die Bettdecke.

„Ihr seid hier, obwohl Ihr meines Wissens nach Tod sein müsstet...

Ihr sprecht über Euren Sohn, als seid ihr die letzten Jahre immer zusammen gewesen...

Und Ihr...

Ihr seid die erste Saiyajin, die ich sehe...

Ich hätte weibliche Saiyajin anders vom Aussehen her beurteilt.“

Die Königen spürte, das der andere sichtlich verwirrt und etwas beschämt über die letzten Worte war.

Konnte sie es ihm sagen?

Die Saiyajin überwand ihre Bedenken und begann zu sprechen:

„Ich sage dir was, Kakarott. Etwas was nur sehr sehr wenige über mich wissen...

Ja du hast recht, weibliche Saiyajin sehen nicht unbedingt so aus wie ich. Das liegt daran, dass in meinen Adern noch immer ein gewisser Teil Elfenblut fließt. Mein Urururgroßvater war ein Elf, und das hat noch immer leichte Auswirkungen.

Ich sehe nicht aus wie eine Saiyajin, aber auch nicht wie eine Elfe.

Ich verhalte mich nicht wie eine Saiyajin aber auch nicht wie eine Elfe.

Ich habe die Kraft eines Saiyajin, ebenso die Schnelligkeit und Wendigkeit eines Elfen.

Ich brauchte das lesen von Gedanken nicht erst erlernen, ich beherrschte es seit meiner Geburt, weswegen ich deine Antworten auf meine Fragen bereits wusste.

Im Vergleich zu den meisten Saiyajin beherrsche ich Magie. Das sind nur einige Kleinigkeiten, die mich von andern unterscheiden.“

Sie ließ ihre Blicke wieder zu Son-Goku gleiten. Der jetzt erst recht versuchte alles Neue zu verdauen.

Langsam beugte sie sich zu ihm hinunter. Und sprach:

„Schlaf gut, Kakarott.“

Und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.

Son-Goku hatte aus einem für ihm unersichtlichen Grund die Augen, bei dem Gefühl ihrer Lippen auf seiner Stirn, geschlossen und als er sie wieder öffnete war die Saiyajin verschwunden. Seltsamer Weise machte es ihn nicht nervös, sondern ließ er sich wie von einer unsichtbaren Macht ergriffen in die Matratze sinken und schlief ein. Mit dem Wissen, dass er am kommenden Morgen dem Rat der Königin folgte und bei Vegeta einziehen würde.

Hallo, Akirah!

KAPITEL 20

HALLO, AKIRAH!
 

Die Sonne, die in sein Gesicht schien weckte ihn kurz vor elf uhr. Es war überhaupt nicht neu für ihn, dass er so lange schlief. Scheinbar tat Mann das so, wenn Mann schwanger war.

Wobei, nicht nur er, ChiChi hatte auch recht viel geschlafen, aber auch mehr zum Ende der Schwangerschaft.

Er streckte sich und gähnte ausgibieg, bis er stock steif wurde und in sich hinein horchte.

Irgendwas war anders. Einige Augenblicke überlegte er, bis ihm einfiel, das er weder Magenschmerzen noch Übelkeit hatte. Und so gut und tief geschlafen wie diese Nacht hatte er auch schon lange nich mehr.

Lag es an der Besucherin in der Nacht?

An dem Kuss, den sie ihm auf die Stirn gegeben hatte?

Er hatte sich in diesem Augenblick so unglaublich wohl und müde gefühlt...

Doch mit dieser Erinnerung kam auch sofort das Wissen in ihm hoch, was er dieser Frau, seiner Königin für ein Versprechen gegeben hatte.

Er würde seine Sachen packen und zu Vegeta ziehen.

In der Nacht fühlte es sich so richtig an, er war entschlossen gewesen, es durch zu ziehen, doch jetzt kamen Bedenken in ihm hoch.

Wie würde Vegeta reagieren?

Wie sollte er dem Kronprinzen überhaupt unter die Augen treten können, nachdem was er alles erfahren hatte?

Nachdem, was ihm letzte Nacht erschienen, passiert war?

Verdammt, alles doch nicht so einfach, wie er sich erhofft hatte...

Mit einem seufzen schwang er seine Beine über die Bettkante und stand auf.

Auch hier überfiel ihn kein Schwindel oder ähnliches.

Ein kleines, geflüstertes Danke schlich sich über seine zu einem erleichterten Lächeln verzogenen Lippen.

Er wusste, es war zu früh um sich zum Mittagessen hinunter zu begeben und zu spät um nach Frühstück zu verlangen, also duschte er in Ruhe, machte sich frisch und begann anschließend seine wenigen Sachen in die Sporttasche zu räumen.

Als er damit fertig war, machte er noch das Bett soweit fertig, stellte die Tasche neben die Zimmertür und machte sich auf dem Werg nach unten in die Küche. Dort kam er passend hinein, denn Lupitah stellte gerade Teller und mit Essen gefüllte Schüsseln und Teller auf dem riesigen Küchentisch ab. Mit einem lächelnden Nicken begrüsste er sie und seinen Bruder, der bereits anwesend war.

Das Essen verlief weit gehend ruhig und ohne Gespräche. Gerade als sein Bruder aufstehen wollte erhob Goku sein Wort.

„Radditz... Lupitha. Ich habe mich entschlossen zu Vegeta in das Anwesen zu ziehen. Ganz vielen Lieben Dank für eure Gastfreundschaft, das Essen und eure Mühen.“

Sprach er ruhig und mit einem dankenden Lächeln. Er hatte sich entschieden, er würde es veruschen bei und mit Vegeta. Auch wenn er innerlich wusste, dass es hart werden würde.

Von der Haushälterin wurde er verwundert angesehen, Radditz hatte, warum auch immer, ein wissendes Funkeln in den schwarzen Opalen schimmern.

Verwirrt/Fragend blickte Goku seinen ältesten Bruder an.

„Ich habe heute Nacht eine enorme Energie in deinem Schlafraum gespürt und bin nachschauen gegangen... Als ich ihre Stimme erkannte bin ich stehen geblieben und, nun ja, konnte nicht anders als zu hören, was ihr dort beredet.“

Leicht entschuldigend klang das gesprochene, Radditz fühlte sich auch schuldig, seinen kleinen Bruder belauscht zu haben. Aber er hatte sich Sorgen gemacht, als diese hohe Kampfkraft in dem Zimmer erschienen war und er sie nicht einordnen konnte.

Auch wenn ihm beim ertönen der Stimme klar geworden war, dass er die Königin nie im Leben hätte angreifen dürfen, egal welchen Plan sie mit Goku verfolgte, auch wenn sie bereits Tod war.

„Ist schon ok. Danke, das du auf mich achtest. Hast du eine Ahnung, wieso sie aus dem Jenseits zu mir kommen konnte oder durfte?“

„Da fragst du den falschen. Ich kenne mich weder mit den Gesetzten und Gegebenheiten im Jenaseits aus, noch habe ich vor eine Idee diesbezüglich in den Raum zu werfen.“

Das verschränken der Arme Radditz` zeigte Goku, das dieses Thema für seinen Bruder beendet war. Also stand er auf und verließ mit einem Danke die Küche. Bevor er aber über die Türschwelle treten konnte, ertönte noch einmal die Stimme des älteren.

„Pass auf dich auf, kleiner Bruder. Und viel Glück!“

Lächelnd drehte sich Goku um und nickte einmal, als Zeichen das er verstanden hatte und es versuchte umzusetzten.

Irgendwie befreit schritt er aus dem Haus und flog in Richtung des Anwesens, in dem einige Krieger zusammen lebten. Er war gespannt, wie das denn dann geregelt würde, wenn er nun auch dort einziehen würde.

Bekam er ein eigenes Zimmer, konnte er bei Vegeta mit einziehen oder schmiss ihn der kleinere Saiyajin sofort hochkantig aus dem Anwesen raus?

»Ich weiß es nicht. Vegeta kann ich in der Hinsicht nicht einschätzen, wie er auf mein Auftauchen gleich reagieren wird. Tales habe ich hoffentlich hinter mir stehen, doch wenn Vegeta sagt, ich soll verschwinden... Soll ich da einfach auf stur stellen und ihn damit verärgern?«

Er blieb in der Luft stehen und legte grübelnd seinen Kopf schräg.

»Vegeta und ich sind gebunden, demnach habe ich nun einen hohen Stand unter den Saiyajin, also werden sich die anderen Krieger da heraus halten, wenn wir beide im Streit aneinander rasseln... Ich werde einfach auf stur stellen und dort bleiebn. Einige Zimmer sind in dem Gebäude noch leer, dort werde ich mich einquatieren und auf die Zeit hoffen. Genau! So werde ich es machen!«

Sein Gesicht nahm einen entschlossen und Selbstbewussten Ausdruck an und somit flog er weiter in Richtung seines neuen zu Hauses.

Leichtfüßig landete er vor der großen hölzernen Eingangstür, blickte kurz in die darüber hängende Überwachungskamera und klopfte mehrmals gegen das dicke Holz.

Es dauerte etwas, bis ihm geöffnet wurde und ohne eine Frage oder ähnliches ließ ihn der Krieger, dessen Gesicht Goku schon ein paar mal bei seinen Besuchen gesehen hatte, herein.

Er rat ein und lief sofort ohne sich groß umzusehen die breite Treppe hinauf, die ihn in den ersten Stock führte.

Seine Schritte klangen stumpf auf dem mit Marmor belegten Boden und nach kurzer Zeit stand er wie schon so oft vor der Zimmertür des Prinzen. Bevor er aber auch nur weiter handeln konnte wurde ihm die Tür geöffnet und er hatte das Gefühl, als sähe er in einen Spiegel.

Sein Gegenüber musteret ihn von oben bis unten, bis ein leuchten der Erkenntniss in dessen Augen aufflackerte und Tales seinen Bruder freudig und zufrieden anlächelte.

„Gute Entscheidung“ ,sprach diese und schritt nun an einem völlig perplexen Son-Goku vorbei in Richtung Erdgeschoss.

Goku blinzelte mehrfach, bevor er kurz den Kopf schüttelte um sich wieder auf das wesentliche zu konzentrieren. Als er es geschafft hatte, sich seine Worte gedanklich zurecht zu legen, öffnete er die Tür nun ganz und trat ein. Leicht zögerlich lief er auf den kleineren Saiyajin zu, der sich zu ihm herum gedreht hatte und ihn jetzt fragend entegegen schaute.
 

Vegeta hatte sich, nach dem kurzen Gespräche mit Tales wieder dem Fenster zu gewandt und grübelte darüber nach, was Son-Goku schon wieder bei ihm wollte. Das konnte doch einfach nicht wahr sein, das dieser ihn immer wieder besuchte. Vor leichter Wut zogen sich seine Brauen über den Augen zusammen und er strafte seinen Gestallt, um den größeren erst einmal zeigen zu können, was er von dessen Anwesenheit hielt.

Selbstsicher drehte er sich um, als er die Tür ins Schloss fallen hörte und blickte dem anderen stur in die Augen.

Leichte Verwunderung kam in seine schwarzen Opale, als Goku näher auf ihn zu trat, und bevor er weiter über diese Situation und Gokus Erscheinungsbild drüber nachdenken konnte, stockte er.

Ein Blick Vegetas in die Augen und vorallem in die Gedanken Son-Gokus und er wusste, dass er es wusste.

Verdammt, woher?

Wer hatte dem größeren Saiyajin was von seiner Vergangenheit erzählt?

Tales?

Nein, das würde der nicht tun.

Radditz?

Eigentlich auch nicht.

Und Nappa war tot.

Aber wer wusste noch davon?

Seine Gedanken wurden unterbrochen, als sich der größere Saiyajin an ihn wandte und begann zu sprechen.

„Ja Vegeta, ich weiß es...“

Entsetzt weiteten sich die Augen des Saiyajinprinzen, als er die Worte hörte und sah, das Goku auf ihn zu kam und sehr nah bei ihm stehen blieb. Er hielt den Atem an, als er spürte, wie sich zwei Hände auf seine Wangen legten und die Lippen des anderen seinen gefährlich nahe kamen, doch bevor das passierte, beendete Goku seinen Monolog.

„Doch nichts davon ändert meine Gefühle die ich für dich empfinde, mein geliebter Prinz.“

Und mit diesen Worten legte er so sanft wie er konnte seine Lippen auf die von Vegeta.

Dieser konnte nicht anders als stehen zu bleiben, denn bewegen konnte er sich nicht.

Das einzige was er wahr nahm, waren die Stellen, an denen Kakarott ihn berührte, ebenso wie die Worte, die der größere ihm gerade gesagt hatte.

Verdammt, was sollte er denn jetzt machen?

Was waren das für Gefühle die er gerade verspürte?

Warum empfand er die Berührungen des anderen als angenehm?

Warum genoss er die Nähe und Anwesenheit des größeren Saiyajin?

Mit der ganzen Situation an sich war er schon völlig überfordert, doch was wollte Son-Goku mit einer Tasche hier?

„Brumm.... Brumm...“

Verwirrt löste Goku den innigen Kuss und blickte in die Richtung aus der das Geräusch kam.

Vegeta hingegen war erleichtert.

„Brumm... Brumm...“

Vielleicht sollte er sich bei demjenigen, der ihn gerade versuchte per Scouter zu erreichen, bedanken?

„Brumm... Brumm...“

Nachdem sich auch sein Blick Richtung Nachttisch gewendet hatte, löste er sich von Son-Goku und ging darauf zu, klappte den Scouter auf und hielt sich das Gerät ans Ohr.

„Was?“

„Wir haben ein Problem, Vegeta. Schalt den Fernseher an.“

Ohne weitere Worte klappe er den Scouter wieder zusammen und warf ihn aufs Bett.

„Jierda!“

Noch verwirrter sah Goku, wie plötzlich das TV-Gerät anging. Von diesem blickte er zu Vegeta, der mit verschränkten Armen da stand und auf den Bildschirm sah und wieder zurück.

Gerade lief eine Sondersendung über mehrere Mordopfer in der Innenstadt.

Die Polizei hatte das Gebiet zwar abgesperrt, aber irgendwie waren die Journalisten dennoch an Bildmaterial der Leichen gekommen. Und diese waren nicht gerade was für schwache Mägen.

Scheinbar waren die Körper, mehrere Männer, fein säuberlich mit einer scharfen Klinge niedergemetzelt worden. Die Körperteile lagen kreuz und quer in der Gasse.

Bei beiden lösten diese Bilder eine unangenehme Reaktion hervor, allerdings aus unterschiedlichen Gründen.

Son-Gokus Hand wanderte zum geöffneten Mund.

„Oh mein Gott...“

Während sich Vegetas Augenbrauen wütend über die Augen zogen.

„Verdammter Bastard.“

Vegeta wendete sich von dem großen Fernseher ab und griff zu seinem Scouter, er klappte ihn auf und streifte ihn sich über sein rechtes Ohr. Er musste eine Sitzung mit seinen Leurten abhalten und dann in Ruhe über das weitere Handeln gegen den anderen Krieger entscheiden. Er konnte eine Gefahr für sie alle werden, und das war etwas, was sie derzeit nicht gebrauchen konnten.

Kurz war es ruhig im Zimmer, dann begann Vegeta auf saiyajinisch zu sprechen.
 


 

Sie klappte gerade die Mappe auf, in der die Karteikarte von Tales Zwillingsbruder steckte. Sie flog mit den Augen über die geschriebenen Zeilen.

Kakarott hieß der also.

Verwundert zog sie ihre Augenbrauen hoch. Hinter dem Namen Kakarott stand noch ein anderer:

Son-Goku.

Seltsam, das war kein Saiyajinname, der erste hingegen schon.

Sie las weiter.

»Er kam als Baby auf die Erde. Und stieß sich mit ein paar Monaten den Kopf, wodurch er sein Gedächtnis verlor. Ok. Das muss wohl dann ein Menschenname sein... Sohn Bardocks, Bruder von Radditz und Tales. Gebunden. Mmh, Schwanger seit drei Monaten. Schade, keine Angaben zum Vater des Kindes... Gut, dann wollen wir mal.«

Sie machte sich, nachdem sie die Mappe wieder zu geklappt hatte auf den Weg zum Wartezimmer. Schwungvoll öffnete sie die Tür und blieb abrupt stehen, als ihre Augen auf den Prinzen trafen.

Was machte der denn hier?

Sie blinzelte zwei mal, drei Mal, aber dieses Bild verschwand dennoch nicht vor ihren Augen.

„V... Ve...Vegeta... Was?“

„Tales hat dir nichts gesagt?“ ,fragte er in einer ruhigen Stimme.

„Wie?... was gesa...“

Und dann viel es ihr wie Schuppen von den Augen.

Tales hatte bei seinem Kurzbesuch von einer Überraschung gesprochen, als sie nach dem Vater des Kindes gefragt hatte.

Sollte es etwa im Bereich des möglichen sein?

Ihr Blick wanderte von Vegeta weg zu Son-Goku, dessen Blick mehr als Abschätzend dabei war sie zu mustern.

Ja, unverkennbar Tales` Zwilling.

Noch immer die Augen auf Goku gerichtet sprach sie weiter.

„Nein, er hat mir nichts gesagt. Und ehrlich, mit dir habe ich in einer solchen Situation am wenigsten gerechnet. Wenn du verstehst was ich meine.“

Sie war noch immer verwirrt darüber, das Vegeta und dieser Son-Goku oder Kakarott sich gebunden hatten und letzterer auch noch in anderen Umständen war.

„Das mit uns beiden ist schon lange vorbei... Willst du hier weiter rum stehen und uns angaffen oder hast du heute noch vor ihn zu untersuchen?“

Sie zuckte kurz zusammen und blickte wieder zu Vegeta. Seine Laune schien nicht gerade die beste zu sein heute.

„Du hast recht. Ihr seid wegen dem Baby hier.“

Sie sah zu Son-Goku und ging auf ihn zu. Verwirrt blickte dieser auf.

„Hallo, ich bin Akirah. Tales machte für dich einen Termin, damit ich mir das kleine mal ansehen kann.“

Als sie ihm die Hand hinhielt stand dieser auf und schüttelte sie.

„Hi. Ich bin Son-Goku.“

Ein leichtes Lächeln glitt über seine Lippen.

„Haben sich jetzt alle vorgestellt? Können wir es dann hinter uns bringen?“ ,warf Vegeta ein.

Den bissigen Kommentar ignorierend, wies sie zum Ausgang des Warteraumes.

„Dann kommt mal mit in meine Behandlungszimmer.“

Und mit diesen Worten schritt sie voran.

Während des Weges blickte sich Goku immer wieder um. Hier sah es eigentlich nicht aus wie in einer Praxis. Zumindest sahen die wenigen Arztpraxen in denen er bis jetzt war nicht so aus, wobei er eigentlich eher Krankenhäuser kannte. Und die waren mit diesem hier überhaupt nicht zu vergleichen.

Alles war modern und vieles sah sehr einladend und gemütlich aus. Nicht so reinlich, steril wie in den Kliniken und Krankenhäusern. Hier standen schöne, hölzerne Möbel, standen Blumen und die Stühle in dem Wartezimmer waren auch sehr bequem gewesen.

Kurze Zeit später saßen sie in einem großen Zimmer vor einem Mittelbraunen, hölzernen Schreibtisch, ihnen gegenüber Akirah, die wieder die Karteikarte studierte und dabei was in den PC eingab.

Als sie fertig war, blickte sie auf und wand sich an Goku.

„Also, Kakarott. Ist das deine erste Schwangerschaft?“

Verwundert zogen sich Gokus Augenbrauen nach oben.

„Ja, ist sie. Bis vor zwei ½ Monaten wusste ich nicht mal, das männliche Saiyajin überhaupt Schwanger werden können.“

Bei der Aussage wanderte Akirahs Blick zu Vegeta, dessen Gesicht sich Augenblicklich verdunkelte.

Ok, ein Thema, was man am besten nicht weiter ansprach. Also weiter im Text.

„Sind dir irgendwelche negativen Veränderungen aufgefallen, seid du Schwanger bist? Schmerzen oder dergleichen?“

„Ich habe häufig Bauchschmerzen und mir ist andauernd schlecht. Schlafen könnte ich auch den ganzen Tag.“

„Mh, ok.“

Wieder schrieb die Frau was in die Karteikarte und direkt danach tippte sie wieder auf der Tastatur ihres PC herum.

Währenddessen ließ Goku den Blick durch das Zimmer schweifen. Es war groß und schön eingerichtet, man fühlte sich hier wirklich nicht wie in einer Arztpraxis.

Nach einigen Augenblicken wanderte seine Aufmerksamkeit zurück zur Ärztin und er begann erneut damit sie argwöhnisch zu betrachten.

Sie und Vegeta hatten also mal was miteinander. Interessant zu wissen. Trotz der erneut aufkeimenden Eifersucht musste er zugeben, dass diese Akirah hübsch und ziemlich gut gebaut war. Aber sie war kein Mensch, ihre Aura war anders und ihr Geruch ebenfalls.

Woher kannte Vegeta sie und was machte sie auf der Erde?

Und wieso kannte sie sich so gut mit seiner Rasse aus?

„Das sind alles völlig normale Symptome bei einer Schwangerschaft. Dein Körper muss sich umstellen, lebenswichtige Stoffe muss er mit dem Kind teilen, du versorgst es durch die Nabelschnur mit Sauerstoff, Nährstoffen und so weiter, ebenso bekommst du dafür dessen Abfallprodukte. Ich schreibe dir Vitamin- und Mineralstofftabletten auf, sie werden helfen die nötigen Nährstoffe liefern, da du aufgrund der Übelkeit weniger isst.“

Verstehend nickte Son-Goku. Er hatte davon zwar nur die Hälfte mitbekommen, da er in Gedanken versunken gewesen war, aber es schien jetzt nicht unbedingt so wichtig gewesen zu sein und wenn doch, Vegeta hatte ihr zugehört. Hoffte der größere zumindest.

„Kannst du uns dann sagen, ob es ihm und dem Baby gut geht in dem du sie untersuchst oder willst du noch weiter reden?“ ,fragte dieser leicht gereizt.

Akirah und Son-Goku blickten zu dem Prinzen.

»Himmel, hat der heute wieder ne Laune...« ,ging es Goku durch den Kopf.

»Wer von den beiden soll jetzt Schwanger sein und Stimmungsschwankungen haben??« ,fragte sich die rothaarige Ärztin sarkastisch. Antworten tat sie allerdings lieber anders, sie wollte das ihre Praxiseinrichtung heil blieb:

„Zuerst muss ich mich über das wie und warum erkundigen. Ebenso sind seine Beschwerden und die Auffälligkeiten wichtig. Danach kommt die Untersuchung.“

„Das wie und warum muss ich dir jetzt nicht erklären, oder?“ ,kam die gereizte Antwort des Prinzen.

Akirah blieb nichts anderes übrig als ihr Gegenüber verdutzt anzusehen. Und zum dritten Mal in dieser kurzen Zeit fragte sie sich, wieso der Saiyajin vor ihr eine solch schlechte Laune hatte.

Somit wand sie sich wieder an Son-Goku. Immerhin war dieser es, der das Problem hatte und nicht der Prinz.

„Ist dir noch was anderes aufgefallen? Ich muss alles wissen, um euren Zustand beurteilen zu können.“

Bevor Goku antworten konnte wandte sie sich dann doch an Vegeta.

„Was zum Teufel ist der Grund das du so schlecht drauf bist?“ , fauchte sie den Saiyajin schräg gegenüber vor sich an.

Die Antwort kam prompt, kurz und bündig und ließ der Frau einen eisigen Schauer über den Rücken laufen.

„Kerkox befindet sich nach unseren Vermutungen auf der Erde.“

Verdutzt erkannte Goku wie die Frau plötzlich blass wurde und sich ihr Körper minimal sichtbar bei der Ernennung des Namens verkrampfte.

„Wie?... Wie ist das möglich?“ brachte sie stockend über die Lippen.

Grausig und Dunkel erinnerte sie sich an diese kaltblütige Killermaschine eines Saiyajin.

„Es wurden Leichen gefunden. Sie tragen seine Handschrift. Wir vermuten er und seine Leute sind auf der Suche nach irgendwem oder irgendwas.“ ,atwortete der kleinere Saiyajin knurrend.

Sekunden verstrichen, bis sich Akirah wieder einigermaßen gefangen hatte.

„Er wird auf deinen Platz aus sein, wie schon vor Jahrzehnten. Das ist der einzige Grund, weswegen er sich auf der Erde befindet, denke ich.“

„Soll er ruhig kommen! Ich habe keine Angst vor ihm oder seinen Leuten. Und du brauchst auch keine haben. Er wird dir nicht noch einmal was antun, dafür sorge ich.“

Akirah wusste, das Vegeta sie beschützen würde, aber irgendwie fand sie es merkwürdig, Kerkox war nicht dumm und irgenetwas musste er in der Hand haben, um gewinnen zu können. Denn sonst wäre er das Risiko sich zu zeigen niemals eingegangen.

Sie schloss kurz die Augen, dachte einige Augenblicke drüber nach, doch Vegeta kam ihr zuvor.

„Ich kann dir einen meiner Leute zur Seite stellen, wenn es dich ruhiger schlafen lässt.“

„Danke...“ ,hauchte sie erleichtert aus. Straffte sich jedoch und blickte den Saiyajinprinzen wütend an.

„Nett dein Angebot, aber hör endlich auf meine Gedanken zu lesen, ok!?!“

„Dann lerne endlich mal, diese vor anderen zu verschließen.“ antwortete Vegeta mit einem provokanten grinsen.

Ein murren verließ die Lippen der rot haarigen Frau, nur um sich dann wieder an Goku zu wenden.

„Also, zurück zu dir, Kakarott. Ist dir noch etwas aufgefallen?“

„...Äh... Ja, ich bin... von einen auf den anderen Moment schlecht gelaunt, manchmal.. nun ja... da...“

„Flemmt der einfach ohne ersichtlichen Grund los.“

Beendete Vegeta den begonnenen Satz seines Partners.

„Und wenn er isst, dann Essenskombinationen, die ein normaler nicht einmal ansehen würde.“

Wütend blickte Son-Goku zu Vegeta.

Warum plapperte der jetzt plötzlich alles aus?

Die Frau vor ihnen musste doch nicht seine ganzen Eigenheiten, die er seid der Schwangerschaft entwickelt hatte, wissen.

Ein lächeln huschte über Akirahs Gesicht.

Typisch Saiyajin, immer mit den Taten und Worten geradeaus raus. Aber dafür war sie jetzt ein gutes Stück schlauer.

„Wie gesagt, dein Körper muss sich erst umstellen, die ganzen Hormone, die nun produziert werden, bringen deinen Stoffwechselhaushalt und alles andere ziemlich durcheinander. Und deinen Appetit auf exotische Essenssachen ist ebenfalls normal. Kein Grund zur Besorgnis. Wie gesagt, die Mineralstoffe und Vitamine werden deinem Körper durch diese Zeit helfen. So, ich denke das reicht, oder fällt euch sonst noch etwas ein, was von Belangen sein könnte?“

Stummes grübeln, was dann aber durch leichtes Kopfschütteln beendet wurde.

„Gut, dann kommen wir nun zu einer etwas unangenehmen Sache dieses Besuchs. Ich werde dir etwas Blut abnehmen und dann legst du dich auf diese Liege dort drüben und ich mache ein Ultraschall.“

Verdutzt sah Akirah wie das Gesicht Son-Gokus von der einen Sekunde zur anderen aschfahl wurde und er panisch seinen Blick auf Vegeta wendete und sogar ein bisschen zu diesem rückte.

Genervt fauchte Vegeta:

„Kakarott, ich habe von keinem Saiyajin gehört, der durch eine Blutentnahme getötet wurde. Also reiß dich zusammen, verdammt.“

Erstaunt zogen sich die Brauen der Ärztin in die Höhe.

Ein Saiyajin mit einer Spritzenphobie?

Seit wann gabs denn so was?

„Ich... Ich will keine Spritze! Ich will hier weg, Vegeta. Ich...“

Nach diesen Worten sprang er auf und brachte sicherheitshalber genügend Abstand zwischen sich und der Ärztin.

Genervt verdrehte Vegeta die Augen. Er hatte gehofft, das Kakarott seine panische Angst vor Spritzen, von der er auf Namek erfahren hatte, endlich in den Griff bekommen hatte, doch das Gegenteil schien der Fall zu sein.

„Such schon mal die dafür nötigen Utensilien zusammen.“ Sprach er zu Akirah.

Mit vor Panik geweiteten Augen sah Goku, wie die Rothaarige Ärztin der Anweisung folge leistete. Wütend blickte er in die Schwarzen Opale, welche ihn beobachteten und er verdammte Vegeta gerade für den Verrat, den er da gerade begann.

„Willst du wissen, ob es dem Ding in dir gut geht, oder nicht? Wenn nicht, dann kannst du gehen, wenn doch, dann bewegst du deinen feigen Hintern wieder hier her und setzt dich gefälligst auf diesen Stuhl.“ ,fauchte Vegeta ihn an.

Er hatte kein Verständnis für dieses alberne, höchst peinliche Verhalten des anderen, und was ihn so richtig ärgerte war, dass er die ganzen wirren Gefühle des anderen gerade, alle mal wieder spüren konnte, als seien sie seine eigenen.

»Verfluchte Bindung. Arrgh. Verfluchte Schwangerschaft. Dieses macht das ganze nur noch extremer.«

Son-Goku haderte mit sich selbst. Er wollte ja wissen, wie es dem Kind in ihm ging, doch da waren Spritzen und davor hatte er Angst, panische Angst. Und Vegeta stand ihm nicht bei, sondern drückte ihm die Pistole auf die Brust. Es dauerte beinahe fünf Minuten, bis sich Goku dann doch bewegte und langsam Richtung Stuhl schritt, worauf er sich zögerlich setzte und die Ärztin mit Argusaugen beobachtete.

Mit ruhigen Augen sah Akirah den völlig aufgelösten, in Panik geratenen Saiyajin an. Es erstaunte sie, das dieser langsam dem Befehl Vegetas folge leistete und sich auf den Stuhl setzte. Allerdings zitterte dieser noch immer wie Espenlaub.

„Mache bitte deinen Arm frei. Und lege ihn auf den Tisch oder die Stuhllehne.“

Erst kam keine Reaktion, doch als sie zur Venenklemme griff stand der Saiyajin vor ihr wieder auf den Füßen. Mit vor Angst geweiteten Augen blickte er von dem Tablett zur Ärztin und wieder zurück. Das genervte Schnauben neben ihn registrierte er gar nicht. Erst als er die Hand seines Partners auf seiner Schulter bemerkte, wurde die Aufmerksamkeit weg von den Spritzenutensilien gelenkt.

„Verdammt noch mal!! Setz dich wieder hin, Kakarott. Nur ein kleiner Stich und schon ist es vorbei... Wir alle können froh sein, dass noch kein Gegner etwas von deiner kindischen Spritzenangst erfahren hat.“

Verwirrt blickte Son-Goku den Prinzen an.

»Wie... Was Gegner?«

Nach einigen Sekunden des hadern nickte er Vegeta zu und setzte sich wieder zögerlich hin. Dabei verwundert bemerkend, das der andere sich hinter ihm stellte und er nun beide Hände mit einem gewissen Druck auf seinen Schultern liegen hatte.

»Was... Was soll denn das? Glaubt er ich haue ab?«

Im Nachhinein fiel ihm ein, das diese „Angst“ des anderen eigentlich nicht unbegründet war.

Son-Goku krempelte sich langsam den Ärmel seiner dünnen Strickjacke hoch und legte den Arm auf den Tisch. Als Akirah ihm den Venenstauer umband und festzog drehte er seinen Kopf weg und drückte diesen gegen den Bauch des hinter ihm stehenden Mannes.

Vegetas linke Hand wanderte daraufhin zum nun entblößten Hals seines Bindungspartners und begann ihn dort sanft zu streicheln und zu kraulen. Er konnte genau das stärker werden beben des Körpers spüren, als die rothaarige Ärztin das Desinfektionsmittel auf die Ellenbeuge sprühte, die Nadel aus der Verpackung befreite und ein Röhrchen drauf steckte.

Son-Goku entfloh ein Wimmern, als die Nadel seine Haut durchstach und das Blut aus seinem Körper gezogen wurde. Sein Schweif hatte sich kurz vorher um den Oberschenkel seines Partners geschwungen und zog sich bei jedem Wechsel der Röhrchen, welchen er extrem überempfindlich spürte, fester, ebenso wurde das Wimmern lauter.

Entsetzt machte die Ärztin die Blutabnahme so schnell sie konnte, denn eine solch extreme Phobie hatte sie in ihren Lebens- und Ärztejahren noch nie erlebt.

»Vegeta scheint recht zu haben. Es braucht nur ein mächtiger Gegner mit Spritzen und Nadeln im Gepäck die Erde erobern wollen und der Retter der Menschheit ist panisch weggelaufen... So, das war die letzte.«

Behutsam zog Akirah die Nadel wieder heraus und drückte einen Wattebausch darauf.

„Es ist vorbei, Kakarott. Alles ok.“

Sie blickte besorgt zu dem noch immer total verängstigten Saiyajin der sich Hilfe und Schutz suchend an seinen Partner drückte.

Schnell legte sie die Utensilien weg, beschriftete die Röhrchen und legte sie auf den großen hölzernen Schrank. Dann setzte sie sich wieder auf ihren Schreibtischstuhl und tippte die besorgniserregende Beobachtung während der Blutentnahme in den PC.

Als Goku merkte, das die Nadel aus seinem Arm verschwand und den Geräuschen nach zu urteilen alles weggeräumt wurde, fing er sich langsam wieder und blickte vorsichtig zu der Ärztin, welche irgendetwas in diesen Kasten tippte. Sein Körper zitterte noch immer und auch sein Gesicht konnte der Farbe der Wand Konkurrenz machen.

„Kakarott... Dein Schweif.“

Riss der andere seinen Partner aus seinen Gedanken an das schlimmer Erlebnis. Erst jetzt merkte Son-Goku wie feste sich sein Schweif um den Oberschenkel des Prinzen gewickelt hatte und mit einer gewisperten Entschuldigung wickelte er ihn wieder ab.

Er spürte, wie er noch immer gekrault wurde und so folge er seinem Instinkt und drückte sich erneut an den hinter ihm stehenden Saiyajin an. Das einzige was er wollte war, hier weg zu kommen, mit Vegeta.

„Kakarott, wenn du dann gleich soweit bist, könntest du dich dann auf die Liege dort hinten legen? Dann kann ich ein Ultraschall von deinem Bauch machen und dir dein Kind zeigen.“

Sofort hatte sie Gokus Aufmerksamkeit, dessen Kopf nach den letzten Worten in ihre Richtung gerruckt war und sie nun mit einem misstrauischen, ungläubigen Blick ansah.

»Wieso kann sie mir mein Kind zeigen? Es ist doch in meinem Bauch... Da kann man doch nicht einfach so rein gucken...«

Total verwirrt und äußerst skeptisch der Ärztin gegenüber blickte er an dem hinter ihm stehenden Saiyajin hoch. Immerhin hatte er die Hoffnung, das dieser etwas davon wusste, wenn nicht, dann würde er auf der Stelle aufstehen und gehen.

Vegeta, der den Gedankengängen seines Bindungspartners gefolgt war, konnte nur genervt über das Unwissen die Augen verdrehen. Nickte dann aber doch und deutete mit seinen schwarzen Opalen zur Liege hin.

Noch immer nicht ganz überzeugt stand der größere der beiden Saiyajin schließlich auf, ging langsam zu der Liege und wartete dort erst einmal, bis sich einer der beiden anderen zu ihm gesellt hatte.

Mit einem an den Prinzen gerichteten Lächeln stand dann nun auch Akirah auf und ging zu Son-Goku hinüber, schaltete das Ultraschallgerät ein und deutet noch einmal auf die Liege.

Der Anweisung folge leistend legte sich Goku dann doch hin.

„Einmal den Bauch frei machen.“

Auch dieser Anweisung kam er nach, zog sich die Strickjacke aus und das darunter getragene Shirt wurde hoch gezogen. Die Jacke drückte er Vegeta in die Hand, welcher nun doch endlich neben ihm stand.

Son-Goku zuckte fröstelnd zusammen, als Akirah ihm ein durchsichtiges, kaltes Gel auf den Bauch schmierte und mit dem Ultraschallkopf darüber fuhr.

Verwirrt starrte Goku auf den Monitor, wo für ihn unbekannte Formen und Gebilde erschienen und er fragte sich wieder einmal, was diese Ärztin dort denn überhaupt zu sehen glaubte.

„Ok, da haben wirs...“ Sie deutete auf einen kleinen Punkt auf den Bildschirm.

„Dort, dieses Schwarze ist die Fruchthöhle... und das graue darin ist...“

Son-Goku war viel zu begeistert um die Pausen der Ärztin mitzubekommen, ganz im Gegensatz zu Vegeta, der ein drohendes Knurren ausstieß um die Rothaarige Frau dazu zu bringen, zu sagen, was dort jetzt war oder nicht war.

„Mmmhh, Herzlichen Glückwunsch, ihr beiden. Ihr werdet Zwillinge bekommen.“

Zum ersten mal war es nicht eine schwere Verletzung oder der Mangel an Energie nach einem harten Kampf, welche den Prinzen der Saiyajin in die Knie zwangen, sondern eine simple Information.
 

Das erste, was Vegetas Augen verschwommen wahrnahmen, als er wieder aus der Schwärze hinaustrat, war das strahlende Gesicht seines Bindungspartners.

Seine rechte Hand wanderte zur Stirn und massierte sie leicht, bis sich sein Sicht wieder normalisiert und er auch den Rest seiner Umgebung wieder wahr nahm.

Bevor die Erinnerung ihn überrollte wurde ihm auch schon ein Stück Papier vor die Augen gehalten. Nach näherem Hinsehen erkannte er es als Foto, genauer gesagt als Ultraschallbild, was ihn dazu veranlasste seine Augenbrauen zusammen zu ziehen, da ihm bewusst wurde, was das zu bedeuten hatte.

„Ist das nicht toll? Wir werden Eltern, Geta!!“

Zu diesem freudigen Ausruf seines Partners sagte er jetzt besser nichts.

Leicht schüttelte er den Kopf. Als wenn das nicht schon seit einigen Wochen fest stand, dass er und Goku Eltern wurden. Aber dem größeren schien es erst jetzt so richtig klar geworden zu sein.

„Ja, prima.“ antwortete Vegeta sarkastisch.

„Und jetzt lass mich erstmal aufstehen, Baka!“

Es war ihm schon peinlich genug, das er so einfach vor den Augen seines Partners und denen von Akirah ohnmächtig geworden war, aber das Goku ihn nun auch noch Geta nannte, war zu viel.

Als er saß wanderten nun beide Hände zu seinen Schläfen und begannen in kreisenden Bewegungen sie zu massieren.

Interessiert beobachtete Akirah das Schauspiel, hielt sich aber mit einem Kommentar oder ähnlichem zurück, sie kannte den Prinzen und wusste nur zu gut, das diese Situation schon genug am Stolz dessen kratzte.

Mit einem Seitenblick besah sie sich nochmal das Ultraschallbild und musste schmunzeln.

Ja, da würden harte Zeiten auf die beiden zu kommen. Nicht nur auf die Schwangerschaft bezogen. Immerhin waren zwei Saiyajinkinder anstrengender als eins.

Aber gleichzeitig hegte es Hoffnung in ihr, das es die beiden auf ewig zusammen schweißen würde.

Ein leises Seufzen verließ ihre Lippen, bevor sie sich wieder dem PC zuwendete und die Erkenntnisse der letzten Minuten dokumentierte. Die restliche Untersuchung und Gespräche passierten ohne Zwischenfälle und somit verließen Goku und Vegeta die Praxis nach einer viertel Stunde mit einigen Rezepten für die Vitamin- und Mineralstofftabletten und den Ultraschallbildern ihrer ungeborenen Kinder.

Fligend und schweigend machten sie sich auf den Heimweg. Dort angekommen machte sich Vegeta sofort auf den Weg ins Büro, immerhin gab es noch etwas wichtiges mit seinen Leuten zu bereden.

Verschwunden

KAPITEL 21

VERSCHWUNDEN
 

Mit einem stöhnen öffnete er seine Augen. Im selben Moment merkte er die kalten Ketten, die ihn fesselten. Panisch versuchte er seinen Kopf zu drehen, um die Umgebung sehen zu können, doch es klappte nicht. Ihm war auch der Kopf an die Oberfläche auf der er lag gekettet worden. Allerdings nicht mit Eisenketten, sondern mit einem Lederband, wie er bemerkte. Und ihm waren Ki-Fesseln angelegt worden.

Verdammt!

Wie zum Teufel war er wieder in diese Lage geraten?

Er wollte sich erinnern, doch da war nur schwärze. Das letzte woran er sich erinnerte war die Besprechung mit seinen Leuten in seinem Büro wegen Kerkox und dessen Kriegern und danach... nichts.

War er alleine Aufgebrochen und ausserhalb unterwegs gewesen?

Wer war es, der es geschafft hatte, ihn gefangen zu nehmen?

Wie hatte diese Person es geschafft, ihn in diese missliche Lage zu bringen?

Vegeta schielte an seinen Körper hinab. Er hatte keine Schmerzen, außer eine unglaubliche Übelkeit, die ihre Klauen um seinen Magen geschlossen zu haben schien. Seine Kleidung, die Jeans und das T-Shirt, waren unversehrt, ebenso seine Haut.

»Also gab es keinen Kampf...«

Aber diese Erkenntnis beruhigte ihn nicht im geringsten. Seine Augen wanderten wieder zur Decke. Sie war aus irgendeinem Stein, mit feinen schwarzen, braunen und blauen Linien durchzogen.

Die Wände bestanden hingegen aus feinstem Marmor. Der Stein, auf dem er lag wahrscheinlich auch. Immerhin vermutete er, dass er auf einem Stein gefesselt da lag. Demnach war er nicht in einem Raumschiff.

Ein anderer Planet?

Oder befand er sich noch auf der Erde?

Lag es an den Ki-Fesseln, dass er keine einzige Aura wahr nehmen konnte?

Kam die Übelkeit daher, dass ihm ein Medikament verabreicht worden war?

Ein wütendes knurren kam aus seiner Kehle. Doch sofort ließ er es verstummen, als seine Ohren etwas wahrnahmen. Schritte näherten sich. Er vermutete zwei Personen. Na wenigstens funktionierten seine Sinne einwandfrei.

Die Holztür wurde aufgeschlossen. Und dann öffnete sie sich mit einem lauten Knarren.

Er beschloss erst mal still zu bleiben und abzuwarten.

Links an ihm lief jemand vorbei, allerdings größtenteils außerhalb seines Blickfeldes. Die andere Person kam von rechts, stellte sich neben die Steinplatte, stemmte die Arme rechts und links neben seinen Kopf ab, wodurch er einen guten Blick auf seinen Entführer hatte. Und ihm nichts anderes übrig blieb, als sein „schweigegelübte“ zu brechen.

„Nimm deine Visage aus meinem Blickfeld, ich kotz gleich.“

Wut machte sich in seinem Körper breit.

Unglaubliche Wut und Hass.

Ein grinsen machte sich auf Kerkox Gesicht breit. Der Saiyajin bewegte sich wieder und ließ sich anscheinend auf einen Stuhl oder ähnlichem nieder. Vegeta wusste es nicht.

„Du bist wach, das erfreut mich. Ich denke, du weißt was ich von dir will, nicht wahr?“

Kerkox sprach in ihrer Muttersprache, weswegen auch Vegeta in die Sprache seines Volkes wechselte.

„Egal was es auch immer ist, ich werde es dir nicht geben.“

„Mmhh, mit der Antwort habe ich gerechnet. Nun, weißt du, Prinz? Eigentlich bin ich mit meinen Leuten auf die Erde gekommen, um die Saiyajin zu töten, die meinen Vater umgebracht hat. Gerüchten zufolge sollte sie hier leben, und der Rest unseres Volkes ebenfalls.

Ich habe nicht viel auf diesen Tipp gehalten, Wesen reden viel, in dem Irrglauben ihr erbärmliches Leben retten zu können. Aber das ist dir ja bekannt.

Nun ja, scheinbar hatte dieses schwächliche Etwas recht. Zumindest in dem letzten Punkt.

Sie habe ich noch nicht ausfindig machen können. Aber immerhin bist du mir ins Netz gegangen.“

Der Saiyajin beugte sich vor, sodass Vegeta dessen Atem an seinem Ohr spüren konnte.

„Mir ist bewusst, das du mir im Kampf bei weitem überlegen bist, weswegen ich einen Plan habe, wie ich meinen Willen dennoch bekomme.“

„Ach ja? In dem du mich weiterhin mit deiner widerlichen Stimme nervst? Ich bin stärker als du, in jeder Hinsicht. Du kannst versuchen was du willst. Ich werde mein Knie niemandem beugen.“

Kerkox schlich ein lächeln auf seine Lippen.

„Im Prinzip ist es gar nicht das, was ich will. Sondern eher, das du zurück trittst und mir deinen Titel, deine Rechte, deine Macht und alle anderen Privilegien abgibst.

Und dann, mal sehen, wenn du mir schwörst, mir auf Ewig mit allem was du hast und was du bist zur Verfügung stehst, dich in meine Dienste stellst... Vielleicht lass ich dich und den Rest deiner erbärmlichen Krieger am Leben. Also, was sagst du?“

„Leck mich.“

„Besser du überlegst es dir noch einmal.Weißt du, ich habe heraus gefunden, das Saiyajin sich einem anderen, schwächeren unterwerfen, nur weil dieser durch verschiedene, schmerzhafte, demütigende Methoden, diesen dazu gebracht hat.

Unsere Instinkte reagieren einfach auf diese scheinbare Stärke des Schwächeren...

Also, ich möchte dich nicht dazu zwingen müssen, Vegeta. Immerhin gibt es genug Wege und Mittel, es nicht gerade angenehm geschehen zu lassen, aber das weißt du ja auch. Immerhin war das eine deiner besten Fähigkeiten unter der Dienerschaft Freezers, nicht wahr?“

Vegeta antwortete darauf nichts mehr. Er wusste, das wenn er es nicht schaffte rechtzeitig zu fliehen, er verloren hatte.

„Keine Antwort? Keine Beleidigung? Eigentlich hätte ich erwartet, das es mehr braucht als eine Drohung, um dich Mundtod zu machen.“

Sein Blick wanderte über das Profil seines Opfers. Dessen Blick war stur auf die Decke gerichtet. Auch wenn der Prinz sehr gut mit seinen Masken umgehen konnte, so wusste Kerkox dennoch das es in dem Kopf des Prinzen arbeitete, wie er am besten aus dieser Lage hier heraus kam.

Er lehnte sich mit seinem Rücken an die Lehne.

„Du willst es dir nicht noch mal überlegen?... Nein?... Gut, du hast deinen Weg gewählt. Skrar, tu es.“

Vegetas Augen schossen zu seiner rechten, an der der andere Saiyajin stand und nun einen Behälter mit einer Flüssigkeit und eine Fackel in seiner Reichweite hielt.

Seine Nase rümpfte sich, als er mit der Alkoholischen Flüssigkeit übergossen wurde. Ein warnendes Knurren entwich seiner Kehle.

Instinktiv stellte sich der Prinz auf die kommenden Schmerzen ein und schloss vorsichtshalber die Augen, als die Hitze des Feuers seinem Körper immer näher kam. Wenige Sekunden später, spürte er nur noch Schmerzen, als die Flammen seine Kleidung verbrannten und seine nun freiliegende Haut versenkten.

So sehr er auch wollte, das der andere nichts von seinen Schmerzen mitbekam, konnte er nicht anders als eben diesen heraus zu schreien.

Als es vorbei wahr, und er nur noch schwer atmend, beinahe keuchend auf dem Stein lag, hörte er für die nächsten drei Stunden ein letztes Mal die Stimme seines Entführers:

„Ach ja, für den Fall, das du die Hoffnung hast, deine Leute könnten dich finden und befreien, kann ich dir schon mal sagen, das es nicht funktionieren wird. All unsere Auren, der Geist jeden meiner Leute oder was man noch so aufspüren kann, ist durch dunkle Magie verborgen. Du bist alleine, mein Prinz. Alleine und mir ausgeliefert.“

Mit diesen Worten verließen Kerkox und Skrar die Halle, schlossen wieder die Tür ab und ließen einen halb bewusstlosen Saiyajin zurück.
 

Kälte, unerträgliche Kälte holte ihn kurze Zeit später aus seiner Bewusstlosigkeit.

Sein Körper schmerzte an allen erdenklichen Stellen und somit ersparte er sich den Anblick, welcher sein versenkter Körper ihm geben würde.

Stattdessen richtete er seine Augen erneut auf die Decke über ihn und ließ seine Augen über die verschieden farbigen Linien fahren, welche eben diese durchzogen. Diese Betrachtung half ihm, nicht über die letzten Worte des Saiyajin nachzudenken, denn ansonsten wusste er, das er in Panik verfallen und somit ein leichtes Ziel abgeben würde.

Nun ließ er schon zum dritten mal seinen Blick über die blaue Linie fahren, als er erneut Schritte hörte und sich sein Körper gegen seinen Willen verkrampfte. Doch bei näherem Hinhören merkte er, das es sich nur um eine Person zu handeln schien.

Dachte Kerkox etwa, ihn schon gebrochen zu haben?

Denn wie er den Krieger einschätzte war dieser keiner, der sich die Hände schmutzig machte.

Für die Foltermethoden gab er nur den Befehl.

Angestrengt versuchte er zur Tür zu sehen, dessen Schloss gerade geöffnet und dann die Tür auf geschwungen wurde. Seine Brauen zogen sich fragend zusammen, als ein weiterer Saiyajin in sein Blickfeld trat.

Woher kannte er dieses Gesicht?

An dem Blick des Fremden konnte er nur zu gut ablesen, das sein Körper scheinbar nicht in aller bester Verfassung zu sein schien. Denn die Lippen des Saiyajin waren zu dünnen strichen zusammengepresst, und die Augenbrauen vor Wut und Hass tief über die schwarzen Augen gezogen.

Was wollte dieser Mann hier?

„Vegeta...“

Ein murren sollte diesem Kerl Antwort genug sein.

„Kerkox ist gerade beschäftigt... Ich mache deine Fesseln los, aber versuch nicht zu fliehen oder ähnliches, es stehen Wachen draußen und die Ki-Fesseln schließen deine Kräfte ein.“

Fragend wurde er vom Prinzen an geblickt. Bekam aber dennoch keine Antwort, stattdessen kam eine Gegenfrage.

„Warum sollte ich deinen Worten Glauben schenken?“

Ein seufzen verließ die Lippen des Saiyajin.

„Ich löse zuerst die Fesseln, und dann werde ich Rede und Antwort für dich stehen, in Ordnung?“

Wenn er wieder auf einen Kommentar oder ähnlichem gehofft hatte, dann tat er das vergeblich. Nach einigen Sekunden des Zögerns öffnete er die Eisenketten mit dem Einsatz von Magie ebenso das Lederband. Anschließend schritt er zurück und lehnte sich mit verschränkten Armen an die Marmorwand hinter ihm.

Vegetas Blick war ihm die gesamte Zeit über gefolgt, und immer wieder stellte er sich die Frage was das zum Teufel noch mal hier sollte.

Als auch die letzte Fessel gelöst war und der fremde Saiyajin sich an die Wand gelehnt hatte, versuchte sich Vegeta so gut es ging aufzurichten und schaffte es schließlich unter starken Schmerzen die Beine über die Kante baumeln zu lassen, wodurch er einen guten Blick für diese Halle hatte.

Er blendete die Schmerzen, ebenso den Saiyajin und seine Nacktheit so gut es ging aus, und versuchte einen Weg aus diesem Raum zu finden. Doch da war nichts.

Kein Fenster, keine zweite Tür, keine Lichtquelle, die die Helligkeit dieses Raumes erklären konnte und ein Waffe hätte darstellen können.

Einzig und alleine diese Holztür gab es als Fluchtweg, und da standen Wachen vor, wenn man den Worten trauen konnte.

Verdammt, er saß wirklich in der Scheiße...

Mal wieder...

„Warum veranstaltest du dieses Theater?“ ,fragte Vegeta, ohne den Saiyajin vor sich anzusehen.

Er war noch zu sehr beschäftigt damit, die Ausmaße des Raumes zu begreifen, denn der war wirklich riesig.

„Sagen wir mal so, wir beide sitzen im selben Boot.“

„Sieht mir nicht so aus, immerhin werde ich gefoltert, bin gefesselt und eingesperrt. Du hingegen läufst hier frei herum.“

Sein Gesicht wendete sich wieder dem Saiyajin zu. Und erneut stellte sich ihm die Frage woher er ihn kannte.

„Ich bin genauso ein Gefangener Kerkox` wie du. Und der Grund warum ich ihn mit meinem jetzigen Verhalten hintergehe ist...“

Eine recht lange Pause entstand, wo Vegeta schon die Hoffnung aufgab, eine einleuchtende Antwort zu bekommen.

„... Blut ist dicker als Wasser, nicht wahr, Vegeta?“

Noch verwirrter als ohnehin schon, schaute der Angesprochene den Mann vor sich an.

Was sollte das denn nun wieder heißen?

„Verarschen kann ich mich alleine. Wenn du nichts besseres zu tun hast, als mir irgendwelche Märchen zu erzählen, kannst du mir wieder die Ketten anlegen und verschwinden. Ich will meine Ruhe haben.“

Der Mann blickte ihn an. Scheinbar musste er mit der Geschichte ganz von vorne beginnen.

Und er wusste, Vegeta würde es nicht gefallen.

Ganz und gar nicht.

„Erinnerst du dich? Einige Wochen nachdem unser Planet explodierte, hatte Freezer dich mit einigen seiner Krieger alleine gelassen, weil du ihn mal wieder erzürnt hattest. Sie hatten Mekon tödlich verletzt und dich schwer... Ich...“

„Du bist aus dem nichts aufgetaucht und hast sie getötet. Zusammen sind wir in die Wüste geflohen, wo wir Mekon bestattet haben. Ich erinnere mich... Tairn. Ebenso an deinen Verrat einige Jahre später, nachdem du dich Kerkox angeschlossen hattest.“

Wurde der Satz des Saiyajin von Vegeta fauchend beendet.

Das blanker Hass in den Augen seines Gegenübers zu erkennen war, konnte Tairn ihm nicht verübeln.

„Kerkox` Leute hatten mich damals geschnappt, sie hatten mich gefoltert, mit allen möglichen Dingen. Als sie heraus fanden, das ich engen Kontakt zu dir, Tales und euren Kriegern hatte, brachten sie mich zu Kerkox. Dieser stellte mich nach langen Tagen des Schmerzes und der Qual unter seine Dienste... ich musste ihm schwören... Kerkox hat alles heraus gefunden, was mich betrifft... einiges was ich dir damals nie erzählt oder auch selber nicht gewusst habe.“

„Und die Blut-ist-dicker-als-Wasser-Sache?“

„Wir sind Halbbrüder und zugleich Cousins.“

„Vater hatte viele einmalige Bettgeschichten, aus denen mehr als einmal Bastarde entstanden. Du bist nur ein weiterer derer.“

„Nein, Vegeta. Wir haben die selbe Mutter, und dein Onkel Cherro ist mein Vater.

Weißt du nicht?

Unser Großvater Lehron war in Sachen Verhütung nicht besser als unsere Väter, was zur Folge hatte, das auch Kerkox ein Halbbruder unserer Väter ist, ebenso ist es bei unserem Onkel Nurok.“

Das gehörte versuchte Vegeta zu Ignorieren. Es machte ihn nur wütend, und Wut konnte er derzeit überhaupt nicht gebrauchen. Er musste einen kühlen Kopf bewahren, sonst war er verloren. Und er brauchte mehr Informationen,.

„Und was genau ist jetzt der Grund, warum du hier aufgetaucht bist? Scheinbar wirst du mir nicht helfen hier heraus zu kommen, genauso bist du zu feige, dich gegen Kerkox zu wenden. Und das, obwohl du nichts zu verlieren hast.“

Unter Schmerzen stemmte sich Vegeta hoch auf seine Beine und begab sich zu den Wänden, in der Hoffnung dort doch irgendetwas nützliches zu entdecken. Hinter sich hörte er Kleidung rascheln,weswegen er sich umdrehte. Sein Blick fiel auf den freigelegten Hals Tairns, dessen Haut eine Bissnarbe zeigte, eben eine, die ihn mit Kakarott verband.

„Er hat sie. Wenn ich nicht pariere tut er ihr etwas an. Du bist ebenfalls gebunden, ich habe einen Bindungsduft an dir gerochen und die Narbe gesehen. Also wirst du wissen, das ich alles mache, um meine Bindungspartnerin zu beschützen.“

Nach dieser Ausführung drehte sich Vegeta wieder zur Wand um und schritt an ihr entlang.

„Wenn du ernsthaft glaubst, das Kerkox ihr nichts antut bist du naiv. Aber wenn du weiterhin dich und deine Partnerin in den Abgrund stürzen willst, weil du nichts unternimmst, meinetwegen.

Lass mich dich nur warnen, wenn meine Leute mich finden, und das werden sie, töten sie dich ebenso, wie jeden anderen, der sich hier unten befindet.

Solltest du mir aber helfen, kann ich ihnen den Befehl geben dich und deine Partnerin am Leben zu lassen.

Deine Entscheidung.

Oder bist du wirklich so feige, und stirbst lieber, als dich jemanden entgegen zu stellen?“

Ein warnendes Knurren hallte in dem Raum wieder und schlagartig waren es einige Grad kühler. Vegeta brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, das das Gesicht seines Halbbruders gerade Wut und Verletzbarkeit ausdrückte.

Sie beide waren Saiyajin und somit wusste der Prinz,welche Knöpfe er drücken musste, wusste, das er nur auf dem Stolz des anderen herum haken musste, um ihn aus der Reserve zu locken, mit dem Risiko, das es weitere Schmerzen für ihn geben könnte.

Dennoch schien es noch nicht zu reichen.

„Deiner fehlenden Reaktion zu schließen hat er dich scheinbar schon so untertan gemacht, das du keinen Stolz mehr hast. Da stellt sich mir die Frage, ob deine Partnerin nicht freiwillig ihre Zeit bei Kerkox verbringt, weil sie weiß das ihr lieber Bindungspartner zu feige ist, sich ihrem Peiniger entgegen zu stellen. Lieber ein Monster als Partner als so ein schwächliches Weichei wie du es bist.“

Schneller als er derzeit reagieren konnte wurde er bäuchlings an die Wand vor sich gepresst, das schwere Gewicht des Saiyajin und die ihm umgedrehten Arme in seinem Rücken.

„Du wagst es, meine Loyalität ihr gegenüber in Frage zu stellen?“

Wurde er von hinten angebrüllt.

„Du wagst es, mich in deiner derzeitigen Position und Lage noch zu beleidigen?“

Ein keuchen, gefolgt von einem leisen Fauchen.

„Im Gegensatz zu dir habe ich meine Kraft, ich habe die Macht, dir diese Worte büßen zu lassen!“

Ein erneutes donnerndes Knurren erklang, eine Faust, welche sich krachend in der Wand knapp neben seinem Kopf bohrte, dann wurde Vegeta los gelassen.

„Ich hätte nicht hier her kommen sollen...“

Tairn trat einen weiteren Schritt zurück.

„Zurück auf die Steinplatte!“

Langsam drehte sich Vegeta zu dem Saiyajin um. Trotz und Wut lagen in seinem Blick.

„Nein.“

Wieder ein warnendes Knurren, bevor er von Tairn am Arm gepackt und zur Platte gezogen wurde.

„Leg dich hin!“

„Nein.“

Die darauf folgende Ohrfeige brannte höllisch und dieses mal war er es, der ein drohendes Knurren ertönen ließ.

„Ich warne dich, Vegeta. Zwing mich nicht, dich zu zwingen. Also leg dich ohne Zicken wieder hin, damit ich dir die Fesseln an legen kann.“

„Ich nehme keine Befehle von einem feigen Schwachmaten wie du es bist entgegen.“

Mit schnellen Handgriffen lag er mit seinem Rücken auf dem Steintisch und fühlte, wie sich das kalte Metal um seine Handgelenke und Knöchel schloss. Auch das Lederband wurde um seine Stirn gelegt.

Tairn ging zur Tür, doch bevor er die Halle verließ blieb er kurz stehen.

„Tales und deine Leute können dich nicht retten... keinen von uns können sie retten.“

Und dann wurde es wieder still.

Irgendwie war ihm die plötzliche Ruhe willkommen. Auch wenn er sie vor seinem Gespräch mit seinem Halbbruder, ihm gefiel diese neue Information noch immer nicht, gehasst hatte, weil sie drohte ihn dazu zu bringen an diese verzweifelte Lage zu denken und somit womöglich seinen Willen schwächte.

Langsam entspannten sich seine schmerzenden und verkrampften Muskeln und er hoffte, das er so schnell keinen Besuch mehr bekommen würde. Er wollte noch nicht mal, das jemand kam, der ihm etwas zu Essen oder zu Trinken brachte, wieso auch immer, er verspürte weder Hunger noch Durst...

Er hoffte, das dies an der Magie lag, die Kerkox an ihm angewendet hatte. Und mit diesen Gedanken dümpelte er in einen unruhigen Schlaf über.
 

Stunden später wachte Vegeta mit einem schmerzhaften Stöhnen auf den Lippen auf. Nur schwer wollten sich seine Lider heben lassen, doch sein Wille war noch stärker als sein Körper und somit taten sie es nach wenigen Sekunden.

„Ahh... verdammt...“ entwich seinen Lippen, als er sich etwas bewegt hatte.

„Scheiße.“

Ein Knurren entfloh ihm, als er an den Grund für die neuen, stärkeren Schmerzen dachte.

Nach dem Besuch von Teirn hatte er anderthalb Stunden in einem Tranceähnlichem Zustand überdauert, bis sich die Tür erneut geöffnet hatte und Kerkox und sein Handlanger eingetreten waren.

Dieses mal hatte dieser eine Art Grill mit glühenden Kohlen und mehreren verschieden dicken Eisenstangen dabei gehabt. Wieder hatte ihn Kerkox versucht, durch seine Geschichten und Drohungen dazu zu bringen, sich ihm zu unterwerfen und alles was er hatte an diesem Saiyajin zu verkaufen. Doch wie schon beim ersten Mal hatte er entweder gar nicht oder nur mit Beleidigungen und Gegenfragen geantwortet.

Dann waren die glühenden Eisen an die Reihe gekommen. Nach der zwölften Berührung mit den heißem Metall hatte er aufgehört zu zählen und hatte sich nur noch an die Hoffnung geklammert, das es seine Leute schafften, ihn aus dieser Scheiße hier heraus zu holen, bevor es zu spät war. Nachdem er dann nach beinahe einer halben Stunde der Hitze und des Schmerzes bewusstlos geworden war, hatten die beiden Saiyajin diese Halle scheinbar verlassen.

Nur um wenige Stunden später wider zu kommen. Und dieses mal hatte Kerkox eine andere Miene aufgelegt. Vegeta wusste sofort, das der Saiyajin vor ihm verdammt wütend war und er diese Wut auch zu spüren bekommen sollte. Zuerst hatte dieses Monster versucht ihn mit Peitschenhieben zu brechen, was wieder nicht funktioniert und nur den Effekt hatte, das Vegeta weder auf dem Rücken noch auf dem Bauch schmerzfrei liegen konnte.

Da Vegeta sich ihm noch immer nicht unterwerfen wollte hatte der Saiyajin seinem Handlanger befohlen, ihn mit einem glühenden Dolch tiefe Wunden zu zufügen und schließlich war es zu dem Befehl gekommen, von dem Vegeta wusste, das er der schmerzhafteste war. Er hatte nicht anders gekonnt als zu schreien und zu wimmern, doch das kalte Metall der Zange hatte sich ohne Erbarmen um eines seiner Empfindlichsten Körperteile gelegt und anstatt es schnell zu machen hatte Skrar es langsam und somit um ein vielfaches Schmerzhafter gemacht. Danach war Vegeta wieder in die angenehmen tiefen der schwärze getreten.

Nun lag er hier erneut, wach und mit einem unsagbaren brennen in jeder Faser seines Körpers. Kerkox musste die Wunde zwischen seinen Beinen geheilt, oder zumindest die Blutung gestillt haben, ebenso wie bei allen anderen. Nur die Schmerzen waren zu seinem Leidwesen noch da.

Wie lange befand er sich mittlerweile schon in der Gewalt seines Entführers?

Sein andauerndes Abdriften in die Bewusstlosigkeit und das Fehlen eines Fensters hinderten ihn an einer guten Schätzung. Allerdings tippte er auf mindestens 40 Stunden.

Sein Blick wanderte wieder einmal zu den feinen bunten Linien an der Decke und fuhr sie mit den Augen nach. Es war für ihn eine Art Ritual geworden um nicht der Verzweiflung zu verfallen.

Er nahm seine Augen auch dann nicht von den Linien, als ihm Schritte aus dem Gang an die Ohren drangen, wieder nur die schritte eines einzelnen Saiyajin und ohne es zu wollen entspannte sich sein Körper, denn wie er schon zu Beginn erraten hatte, Kerkox machte sich nicht die Hände schmutzig, sondern kam immer mit einem anderen, der ihn dann Foltern sollte.

Dem Neuankömmling blickte er erst dann an, als sich die Tür wieder geschlossen hatte.

Tairn war wieder da. Und dieses mal betrunken.

Die Fahne konnte Vegeta beinahe schon greifen, was für ein Schwächling... aber vielleicht bot es ihm eine Chance.

Der Saiyajin war an seine Steinliege heran getreten, sein Gesicht sah mehr als entsetzt und wütend aus, Hass loderte in den vernebelten Augen, welcher sich noch steigerte, als sein Blick auf die Wunde zwischen Vegetas Beinen fiel.

Dann hob er die Hand, ließ sie auf die Fesseln sinken, wodurch sie sich seiner Magie sei Dank lösten.

„Du kannst aufstehen.“ ,sprach er, nachdem er sich an die Marmorwand gelehnt hatte und nun zu grübeln schien.

„Warum bewegst du dich nicht?“ ,fragte er nach einigen Augenblicken.

„Sind die Schmerzen zu groß? Warte...“ ,und schon stand er wieder vor Vegeta, der ihn wütend anstarrte. Seine Augen verdrehten sich, als er die magischen Worte hörte und sich seine Schmerzen in Luft auflösten.

Probeweise bewegte sich Vegeta, er spürte kein brennen an seinem Rücken, keine Schmerzen an und in jeder einzelnen Wunde seines Körpers.

Mit einem Ruck setzte er sich auf, merkte im selben Augenblick, wie die zu heilen begonnene Haut an seinem Rücken aufriss und Blut begann an seiner Körper hinab zu laufen. Doch er fühlte keine höllischen Schmerzen. Dafür entging ihm nicht das entsetzte Keuchen und der geschockte Blick seines Halbbruders.

Sah sein Rücken wirklich so schlimm aus, oder lag es eher an der Tatsache, das er sich gerade fast die Haut von Körper gezogen hatte?

Schneller als er reagieren konnte stand der Saiyajin hinter ihm.

„Verdammt, er hat dich... warum hast du nichts... du hättest nicht aufstehen dürfen.“

„Es ist immer noch mein Körper, oder? Und was zum Teufel noch mal willst du hier?“

„Was ich will? Dir helfen das hier zu überstehen. Denn... ich schätze, du wirst deine Gründe haben, deinen Leuten die Fähigkeiten zu zutrauen, dich hier zu finden und zu befreien. Nur musst du bis dahin auch durchhalten.“

„Hmpf.“

Mit einem neuerlichen Schwung bewegte er seine Beine über die Kante und begutachtete seinen verletzten Körper. Ok, die Sorge von Tairn konnte er nachvollziehen. Er war gelinde gesagt, in einem beschissenen Zustand. Und er hatte recht gehabt, die Blutungen waren gestillt, aber die Wunden nicht geheilt worden.

Sein Blick fiel auf ein Gefäß, was Tairn wohl auf den Boden gestellt hatte.

„Was ist das?“ Mit einem Kopfnicken deutete er auf den Tonkrug.

„Wie gesagt, ich helfe dir durch zu halten. Der Grund, warum du deine Magie nicht benutzen kannst ist...“

„Sind die Ki-Fesseln. Ich hab nur noch nie davon gehört, das man sie mit einem Tongefäß lösen kann.“ ,antwortete Vegeta sarkastisch.

„Nein, lass mich bitte ausreden. Kerkox hat dir eine Art Gift verabreicht, die deinen Geist lähmt und dich daran hindert Magie zu wirken. Der Körper baut dieses Gift zwar ab, aber nur sehr langsam. Würdest du etwas Essen oder Trinken, würde das Mittel viel schneller aus deinem Organismus heraus gespült. Ich weiß, du hast weder Hunger noch Durst, dennoch bitte ich dich das Wasser aus dem Krug zu trinken.“

„Ach, und wer sagt mir, dass das Wasser nicht mit dem Mittel versetzt ist und es somit den Gegenteiligen Effekt hat?“

Sein stechender blick lag auf dem Saiyajin, der nun wieder vor ihm stand.

„Die Menschen sagen, Kinder und betrunkene sagen immer die Wahrheit... Aber wenn du mir nicht glaubst... Ich habe keine Ahnung wie ich dir sonst helfen könnte.“

„Du könntest die Fesseln offen lassen, wenn du gehst, du könntest die Ki-Fesseln lösen, du könntest meine Wunden heilen, oder meine Leute finden und sie hier her bringen. Und außerdem, nehmen wir mal an, du sagst die Wahrheit, wie lange würde es dann dauern, bis das Gift aus meinem Körper ist?“

„Ich kann mich nicht offen gegen Kerkox auflehnen, das habe ich dir schon gesagt...“

In einer Art verzweifelten Geste ließ Tairn seine Hand durch seine kurzen, aufgestellten Haare gleiten.

„Das Gift dürfte dann in zwei/drei Tagen aus deinem Organismus heraus sein.“

Ein Knurren entrann sich Vegetas Kehle, bevor er von der Steinplatte rutschte und auf seinen wackeligen Beinen zum stehen kam. Langsam, schwach und verdammt unsicher bewegte er sich durch die Halle, wieder auf der verzweifelten Suche nach einem Fluchtweg oder einer Waffe. Wieder ohne Erfolg.

„Zwei bis drei Tage? Und du glaubst das ich die noch überstehe?“

„Du hast bereits drei überstanden, noch weitere drei wirst du auch noch schaffen.“

»Bereits drei Tage bin ich hier? Verdammt, wie lange habe ich denn in Ohnmacht und Trance gelegen? Und warum hat mich noch keiner gefunden?... Oder vermuten sie, das ich mal wieder alleine unterwegs bin, das kann sein.«

Seine Augen fielen auf den Tonkrug.

Was würde es ihm denn Schaden, wenn er ihn austrinken würde?

Kerkox wollte nicht seinen Tod, also könnte es nur eine weitere Art der Folter sein, oder aber Tairn sagte wirklich die Wahrheit...

»Eigentlich habe ich gar keine andere Wahl, als nach dem Strohhalm zu greifen.«

„Gib mir das Wasser.“

Erst wurde er verwirrt aus schwarzen Opalen angesehen, dann reichte der Saiyajin ihm das Gefäß.

Es war schwer, stellte Vegeta fest, als er es entgegen nahm. Prüfend schnupperte er daran, konnte aber dennoch nichts Beunruhigendes feststellen. Der erste Schluck schmeckte auch normal, und somit trank er es aus.

»Viel hilft viel.« , dachte er sich.

Danach stellte er diesen wieder auf den Boden zurück. Er fühlte sich nicht anders, weder besser noch schlechter, also begann er, solange er „frei“ war, wieder damit in der Halle herum zu laufen. Immer genau von den schwarzen Opalen seines Halbbruders beobachtet.

„Ich kann dafür sorgen, dass du beim nächsten Besuch von Kerkox keine Schmerzen spüren wirst, du müsstest dann allerdings so tun...“

„Und was machst du bis dahin?“

„Versuchen einen Weg zu finden, wie ich dich hier raus bringen kann... Ich gebe es ungern zu, aber du hattest recht, mit dem was du mir gestern an den Kopf geworfen hast... Wie gesagt, wenn du noch solange durch hältst, bis das Gift aus deinem Körper ist, könntest du dich selbst befreien, heilen und kämpfen... aber ich kenne Kerkox mangelnde Geduld und seine Methoden... weswegen ich es bezweifle... tut mir leid...“

„Hör auf dich zu entschuldigen, das ist ein Zeichen von Schwäche.“ ,fauchte Vegeta Tairn an.

Irgendwie hatte er nichts anderes erwartet. Auch wenn er es nicht offen zeigte, so ging es ihm echt beschissen.

Mal fror er, dann war ihm wieder heiß, ein untrügliches Zeichen für Fieber.

Sein Körper wehrte sich gegen das Gift, gegen die Wunden, gegen die Ki-Fesseln. Das waren einfach zu viele Baustellen, das war ihm bewusst. Und dann begann dieser Trottel hinter ihm auch noch damit, ihm die Geschichten seiner Vergangenheit zu erzählen.

Womit hatte er dies alles nur verdient?

Irgendwann hatte Tairn mit seiner Geschichte geendet, anschließend hatte sich Vegeta wieder auf die Steinplatte gelegt, Tairn hatte die Fesseln geschlossen und war mit einem verzweifelten letzten Blick aus der Halle verschwunden.

Seitdem lag Vegeta wieder alleine auf der kalten Platte, dämmerte hier und da in einen leichten, unruhigen Schlaf oder blickte die farbigen Linien an der Decke an.

Zwei Stunden später waren draußen erneut Schritte zu hören und er wappnete sich, als die Tür aufschwang und Kerkox und Skrar eintraten, gegen erneute Höllenqualen.

Seine Augen starr an die Decke geheftet versuchte er keine Reaktion von sich zu geben, trotz dessen, das seine Sinne jegliche Umweltreize aufnahmen.

Pein

KAPITEL 22

PEIN

 

 

Nach dem neuerlichen Besuch, der nur wieder von endlosem Geschwafel und Schmerzen begleitet worden war, war Vegeta wieder in einen leichten Schlaf geglitten.

So gut es in dieser derzeitigen Situation ging verkroch er sich in seinem Geist, hielt sich an der Erinnerung an Tales und dessen Zwillingsbruder fest, um nicht der Verzweiflung und Panik über seine jetzige Situation zu verfallen.

Als er nach Stunden der Trance wieder seine Augen aufschlug zogen sich seine Brauen verwirrt zusammen und er stolperte einige Schritte zurück.

Warum war er frei!?!

Er drehte sich einmal um seine Achse und erkannte seinen Körper auf der Steinliege gefesselt liegen. Er betrachtete sich eine Zeit lang selbst, um zu begreifen, was denn nun hier vorging, bis eine Bewegung ihn aus der Überlegung riss.

Ein ganzen Stück von seinem gefesselten Körper entfernt stand Kerkox. Hochgewachsen, breit und muskulös gebaut, doch dort wo sein Gesicht hätte sein sollen war nur eine Art Schatten dort.

Der andere Saiyajin drehte sich dorthin, wo er stand, und streckte seine vernarbte Hand aus.

„Komm schon, Prinz Vegeta. Lass von deinem Stolz ab und gelobe mir Treue. Dann werde ich dir alles geben, was du dir je gewünscht hast!“

Vegeta schnaubte verächtlich und stürzte sich mit geballten Fäusten auf den größeren Saiyajin. Bevor er ihn auch nur berühren konnte, verschwand Kerkox in einer Wolke aus schwarzem Nebel.

„Das Einzige, was ich mir wünsche, ist es dich qualvoll zur Strecke zu bringen, elender Schwächling!“, brüllte er zur Decke empor.

Kerkox` Stimme hallte in dem riesigen Raum wider, als komme sie aus allen Richtungen zugleich.

„Dann wirst du solange hier bleiben und leiden, bis du deinen Fehler einsiehst!“

Keuchend öffnete Vegeta die Augen. Er lag noch immer auf dem Marmorblock, seine Gelenke und der Kopf waren gefesselt und die vielen Wunden, die ihm Skrar zugefügt hatte brannten und pochten, als hätten sie nie damit aufgehört.

Er runzelte die Stirn.

War er bewusstlos gewesen?

Oder war er mittlerweile schon so geschwächt, das Kerkox in der Lage war, in seinen Geist eindringen zu können?

Warum denn sonst hatte er gerade mit dem anderen Saiyajin gesprochen?

Vegeta konnte gerade nicht sagen, wann er ungefähr eingeschlafen war, er...

In der hinteren Ecke des Raumes, links neben der Tür sah er das Ende einer dicken, grünen Efeuranke, welche sich zwischen den weißen Fliesen durch zwängte und sie dabei zerstörte.

Weitere Ranken erschienen neben der ersten. Sie schienen sich von außen durch die Wand zu schieben, wanden sich auf dem Boden und bedeckten ihn mit einem Meer aus sich windenden, schlangenähnlichen Trieben.

Während Vegeta beobachtete, wie sich die Efeuranken auf ihn zu bewegten, begann er leise zu lachen.

„Ist das alles, was dir einfällt? Ist das alles, was du kannst?“ ,rief er in den leeren Raum hinein.

»Ich habe fast jede Nacht schlimmere, seltsamere Träume als das hier...«

Wie zur Antwort auf seinen Spott sank der Marmorblock unter ihm in den Boden und die Efeuranken schlossen sich um ihn, wanden sich um seine Gliedmaßen und hielten ihn fester als jede Kette. Es wurde dunkel, als sich die Ranken um ihn herum verdichteten, und das einzige was er hören konnte, war das Geräusch der übereinander hinweggleitenden Ranken.

Die Luft um ihn herum wurde unerträglich heiß und stickig und er hatte das Gefühl kaum noch atmen zu können. Hätte er nicht gewusst, dass die Efeuranken nur Illusion waren, wäre er in diesem Moment wahrscheinlich in Panik geraten. Stattdessen spuckte er in die Dunkelheit und verfluchte Kerkox und seine Krieger. Nicht zum ersten Mal in seinem Leben. Und bestimmt nicht zum letzten Mal, da war er sich sicher.

Aber er würde ihm nicht die Freude machen, ihn merken zu lassen, das er ihn aus der Fassung gebracht hatte.

Und mit einem Mal wurde alles um ihn herum schwarz.

Das nächste was er sah, waren Eisenstäbe, Gitterstangen eines Verließ. Er sah durch das kleine Fenster in den schwach beleuchteten Raum hinein und erkannte entsetzt Son-Goku mit schweren Eisenketten gefesselt. Panisch ließ er seinen Geist zu seinem Bindungspartner gleiten und Hass begann sich in dicken Strömen durch seinen Körper zu schlängeln.

Durch die Träume und Illusionen seines Schlafes flatterten seine Lider und das Zucken seiner Muskeln ließen nur erahnen, womit der kleinere Saiyajin derzeit zu kämpfen hatte.

Vegeta war ein auf vielen Ebenen und Kampfkünsten ausgebildeter Krieger, ein Elitesoldat und war auf Grund dessen in der Lage Schein und Sein voneinander zu unterscheiden.

Und genau deshalb wusste er auch, dass der Son-Goku in seinem jetzigen Traum nicht der war, den er eigentlich kannte, bzw. der er hätte sein sollen. Dafür kannte er den Geist des größeren Saiyajin einfach schon zu gut.

Wut machte sich in ihm breit.

Wie konnte ein Krieger, der ihn so dermaßen unterschätzte und für unterbelichtet hielt es geschafft haben, ihn gefangen zu nehmen?

Aus seinen Gedanken wurde er heraus gerissen, als der falsche Son-Goku seine Stimme erhob und versuchte ihn Wörter ins Ohr zu setzten, die er glauben und befolgen sollte.

Sätze, die der Größere aus Angst und Panik aussprach, weil ihn jemand gefangen genommen hatte und somit sein Leben und das ihrer ungeborenen Kinder in Gefahr seien.

Ein Knurren verließ seine geschlossenen, spröden Lippen.

Irgendwie musste sich Vegeta der Wut Luft machen, denn er konnte nichts an der Erscheinung in seinem Traum ändern, konnte ihn nicht in andere Bahnen lenken und wollte gleichzeitig auch nicht zu viele Gedanken einbringen, aus Angst Kerkox könnte daraus nur noch mehr Informationen bekommen und sie gegen ihn einsetzten.

Vegeta stellte sich nun zusätzlich die Frage, wie Kerkox das alles herausgefunden hatte.

Dass er gebunden war, erkannte jeder Saiyajin an seiner Narbe und dem Geruch auf seinem Körper.

Doch wann war Kerkox oder wer auch immer in seinen Geist eingedrungen und hatte sich dieses Wissens über Kakarott und die Schwangerschaft bemächtigt?

Ihm blieb nichts anderes übrig, als sich diese Szene weiterhin anzuschauen, zu spüren, wie die Wut und der Hass auf diejenigen, die ihn hier festhielten wuchsen.

Und schlagartig viel es ihm wie Schuppen von den Augen.

Kerkox hatte mit diesen gefälschten Bildern, den vielen falschen Worten gar nicht vor Vegeta zu brechen oder ihn zur Aufgabe zu bringen. Sondern ganz alleine um das zu erreichen, was eingetreten war.

Den Prinzen wütend zu machen, in der Hoffnung, dass er deswegen einen Fehler machte, seine Mauer und Deckung aufbrach und der andere eine Möglichkeit hatte an ihn, an sein Innerstes heran zu kommen.

Wie auf Kommando spürte er die Gegenwart mehrerer ihm fremder Gedanken, fühlte die Anwesenheit von anderen Seelen, die sich in seine Gedanken bohrten, versuchten durch die Lücken in seiner Mauer zu dringen, welche von seiner Wut und seinem Hass dort hinein gerissen worden waren.

So gut wie es das Stirnband zuließ versuchte er den Kopf zu schütteln, ihn frei zu bekommen. Ihn frei zu kriegen, damit er die Mauer wieder aufbauen und die anderen Seelen hinaus spülen konnte. Doch der Schmerz, der ihn bei dieser Aktion übermannte stoppte ihn jäh und er konnte nichts anderes als vor Pein aufzuschreien.

Immer tiefer zwängten sich die fremden Seelen, rissen klaffende Wunden in seinen Geist, wirbelten Gedanken und Erinnerungen durch einander, verursachten einfach ausgedrückt unglaubliche Schmerzen und ein heilloses Durcheinander.

Dafür, dass in seinem Innersten ein immenser Kampf tobte, blieb sein Körper erstaunlich ruhig auf der marmornen Steinliege liegen.

Immer, wenn Vegeta es schaffte, eine der fremden Seelen zu packen, diese mit seinen Gedanken, seinen antrainierten Fähigkeiten zu fesseln, kamen mehrere neue Seelen, brachten ihn in Bedrängnis, rissen Erinnerungen aus seiner Zeit unter Freezer aus der Versenkung und warfen ihn somit in einen Strudel weiter hinab in seine Vergangenheit.

Eine Vergangenheit von der er gedacht hatte, sie für immer in den hintersten Ecken seines Geistes verborgen zu haben.

Eine Vergangenheit, die er nicht noch einmal erleben wollte, weil er sie nie hinter sich gebracht, nie verarbeitet hatte.

Ein Grund weswegen ihm selbst in dieser Situation, im Kampf in seinem Geist ein eisiger Schauer der Panik über den Rücken lief.

Kalter Schweiß bildete sich auf seinem schwer verletzten und aus gezerrtem Körper, der einzige Zeuge für den Kampf, den der kleinere Saiyajin gerade durch machte.
 

Vegeta wusste nicht mehr, wie viel Zeit seit diesem Angriff vergangen war, er wusste genau genommen nichts mehr.

In seinem Geist stand er vor den Trümmern, den Scherben, die diese anderen Seelen in ihm angerichtet hatten.

Der Saiyajinprinz hatte keinen anderen Ausweg mehr gesehen und sich in der hintersten Ecke seines Geistes verbarrikadiert. Hatte sich mit aller Macht an der Hoffnung, Tales und Kakarott würden ihn finden und befreien, geklammert.

Irgendwann war es dann vorbei gewesen und nun stand er hier. Alleine und vor einem riesigen Berg an Erinnerungen, Gedanken, Gefühlen, denen er wieder einen Platz geben musste. Und Vegeta wusste, dass er noch einmal durch die Hölle seiner Vergangenheit gehen musste, um dieses Chaos zu beseitigen.
 

Im Anwesen
 

Son-Goku sah verwundert von einem der Gesichter zum nächsten.

Was wurde hier gespielt?

Lag es daran, das Vegeta verschwunden war?

Aber jeder von ihnen hatte ihm doch versichert, dass es normal war, das Vegeta mal Tagelang nicht nach Hause kam. Und das dieses hier nun ein weiteres Mal war.

„Was ist los, Leute?“, fragte er in die Runde, blickte Tales anschließend tief in die Augen, welcher hinter Vegetas Schreibtisch an dessen Platz stand.

„Ich bin, wenn Vegeta nicht da ist, der Ranghöchste unter uns Saiyajin, aber du bist sein Bindungspartner, was bedeutet, dass du über mir stehst. Sprich, du hast dir Befehlsgewalt, das Recht die Entscheidungen über ein weiteres Vorgehen zu entscheiden.“

»Ein weiteres Vorgehen?«

„Was meinst du damit, Tales?“, fragte Goku verwundert, dessen Hand wie schon in den wenigen Tagen zuvor oft auf seinen Bauch gewandert war.

„Wir haben das GPS seines Wagens und seines Scouters nicht orten können. Vegeta beherrscht zwar die Grundlagen der Technik, aber nicht, wie man das GPS ausstellt, bzw. entfernt. Es muss von jemand anderen entfernt worden sein, damit wir ihn nicht finden können.“, wurde er von Nurok, Vegetas Onkel, wie er in den letzten Tagen erfahren hatte, aufgeklärt.

„Ebenso können wir seine Aura und seinen Geist nicht spüren, obwohl wir jede erdenkliche Ecke dieses verfluchten Planeten abgesucht haben.“, fuhr Treshohn fort, Goku die Gründe aufzuzählen, die die Krieger um ihn herum dazu brachte, zu vermuten, dass Vegeta nicht freiwillig gegangen war.

Verwirrt blickte er in Tales Gesicht. Er versuchte es zu begreifen.

„Was wollt ihr dann von mir? Ich will nicht die Befehlsgewalt über euch. Oder die Entscheidungsfreiheit... Ich will Vegeta wieder haben...ihn retten, wenn er in Gefahr ist. Mehr nicht. Und außerdem, wieso spürt ihr ihn nicht? Ich fühle seine Aura ganz deutlich.“

Funkstille war in dem Raum eingekehrt.

Keiner sagte etwas, es wurde noch nicht einmal ein Muskel bewegt.

Goku wurde nur von allen Anwesenden verwirrt gemustert. Bis Tales nach einigen Sekunden die unangenehme Stille durchbrach:

„Du spürst ihn? Gut. Dann sieht unser Plan wie folgt aus. Kakarott, du teleportierst uns mit deiner Momentanen Teleportation zu Vegetas Aura. Wir befreien ihn, Jainon und Kakarott bringen ihn da raus, mit deiner Momentanen Teleportation versteht sich. Ihr bringt ihn dann auf der Stelle zu Tumbron in die Klinik und wir suchen die Schuldigen. Einwände, Verbesserungsvorschläge?“

„Wir sollen uns einfach ohne Infos so in die Höhle unserer Feinde begeben? Wir wissen noch nicht einmal, wen wir da als Gegner haben werden.“, warf Neal ein.

„Es könnte Kerkox sein. Der hatte es schon immer auf den Thron abgesehen. Er befindet sich auf der Erde, das wissen wir.“, gab Skronn zu bedenken. 

„Es könnte auch jemand anderes sein. Das riecht für mich ganz eindeutig nach schwarzer Magie.“, mischte sich nun auch Yohâr ein.

„Nehmen wir wirklich Kakarott mit? Sie könnten ihn schnappen und als Druckmittel einsetzten. Oder noch schlimmer, sie nehmen Vegeta als Geisel.“, warf Kanani ihre Gedanken in den Raum.

„Das stimmt. Aber das ist unser Risiko. Im Prinzip haben wir keine andere Wahl. Seid ihr dabei?“, fragte Tales in die Runde.

Einstimmiges nicken kam nach wenigen Sekunden grübeln.

„Gut, dann macht euch Kampfbereit, in einer Stunden unten in der Eingangshalle. Und Kakarott, wenn es brenzlig wird, bringst du dich auch ohne Vegeta in Sicherheit, hast du verstanden?“

Der trotzige Blick seines Zwillingsbruders verriet ihm, dass es nicht so kommen würde.

„Kakarott, denk an das Leben in dir. Vegeta würde nicht wollen, dass du dich und die beiden ungeborenen wegen ihm in Gefahr bringst.“

Nach endlosen Augenblicken nickte Goku schließlich und verließ das Büro um sich umzuziehen, doch Tales sah ihm an, das er es nicht tun würde, sollte es wirklich soweit kommen.

„Ich werde ihn bewusstlos schlagen und ihn da heraus bringen, wenn er sich weigert zu gehen.“, warf Treshohn in den Raum. 

Dann folgten alle Tales Befehl. 

Die sechzig Minuten gingen für Goku viel zu langsam um. 

Jetzt wo er wusste, dass Vegeta in Gefahr war, konnte er auch erkennen, warum die Aura seines Partners immer wieder so seltsam schwankte. 

Vor vier Tagen, als Vegeta nicht von der Bar Tour mit einigen der hiesigen Krieger zurückgekehrt war, hatte er angenommen, der Saiyajinprinz wollte alleine sein. Und seine Leute hatten es ihm auch bestätigt, dass dies mehrmals schon vorgekommen war. 

Somit hatte Goku geglaubt, Vegeta würde irgendwo trainieren, oder irgendetwas anderes machen, was die Auraschwankung erklärt hätte. Doch nun war es wahrscheinlich, dass Vegeta entführt und gequält worden war. 

Ein wütendes Knurren kroch seine Kehle hinauf und er ließ es in der Eingangshalle ertönen. 

Wenn sie Angegriffen wurden, dann würde er kämpfen, er würde jedem dieser was auch immer sein Gegner war die Knochen brechen, für das, was sie seinem Partner angetan hatten. Und tief in seinem Inneren hoffte er auf einen Angriff oder Komplikationen, die einen Angriff seinerseits rechtfertigten. 

Er war noch nicht mal geschockt über diese Gedanken, mittlerweile hatte er es akzeptiert, dass die Bindung und wohl auch die Schwangerschaft den Saiyajin und die Instinkte in ihn befreiten. Seltsamerweise war es ihm auch recht so. 

Seine menschliche Familie wollte ja ohnehin nichts mehr mit ihm zu tun haben, also konnte er sich auch seiner neuen Familie, den Saiyajin, anpassen.

Einzeln kamen Vegetas Leute aus ihren Zimmern und gesellten sich zu ihm. Jeder in der typischen saiyajinschen Kampfkleidung die sich von Krieger zu Krieger unterschied, aber jeder mit ein und demselben Zeichen auf der Brust genau über dem Herzen. 

Es war in Blau, hatte die selbe Krone, wie er es bei Vegetas Mutter gesehen hatte, unter der Krone befand sich eine Art Dolch, in dessen Hintergrund ein seltsames Gebilde war, darum Ranken von einer ihm unbekannten Pflanze. 

Als schließlich alle versammelt waren, griff jeder von ihnen einen Zipfel von Gokus Kampfanzug, welcher die Finger an die Stirn gelegt hatte und nach der Aura seines entführten Bindungspartners suchte.

Binnen Sekunden standen sie in einer großen, mit Marmorwänden versehenen Halle. 

Tales Blick war der erste, welcher sich auf Vegeta richtete, alle anderen waren kurz nach dem Auftauchen in Kampfposition gegangen, man konnte ja nie wissen.

Son-Goku war sofort zu Vegeta geeilt, sah sich die unzähligen Wunden flüchtig an, bevor er dazu überging zu versuchen den kleineren Saiyajin zu wecken.

Ohne auf seinen Zwilling zu achten, öffnete Tales mittels Magie die Eisenfesseln, das Lederband und die Ki-Fesseln.

„Jainon, nehme ihn mit hier raus. Kakarott, du folgst ihn. Alles wie wir es besprochen haben! Also, los Leute.“

Sie machten sich sofort auf dem Weg raus aus diesem Raum, kämpften gegen die anwesenden Wachen und liefen anschließend die Gänge entlang.

„Folge meiner Aura.“ sprach Jainon, kurz bevor er sich aus der Halle materialisierte.

Son-Goku schnappte sich schnell Vegeta, um sich dann etwas enttäuscht, aufgrund der fehlenden Komplikationen keinen Kampf bekommen zu haben, zu der Aura des Saiyajinkriegers zu teleportieren.

 

 »Eine saiyajinsche Klinik? «, ging Goku durch den Kopf, als er neben dem Saiyajin erschien.

Tatsächlich, jede Aura, die er wahrnahm war saiyajinisch, die der Krankenschwestern und -pfleger, die der Assistenzärzte und Ärzte.

»Oh verdammt, ich hasse Krankenhäuser...«

„Komm mit.“ wurde ihm auch schon gesagt, und ohne eine Antwort lief er dem Saiyajin hinter her, noch immer den bewusstlosen, nackten und schwerverletzten Vegeta in seinen Armen.

Vor einer Tür blieben sie stehen, ohne anzuklopfen öffnete Jainon die Tür und schritt ein.

Verdattert wurden sie von einem kurzhaarigen Saiyajin in blauem Shirt und weißer Hose angesehen.

„Wir brauchen deinen Ärztlichen Rat, Tumbron.“ 

Mit einer Kopfbewegung deutete Jainon auf Goku und Vegeta.

„Wir haben ihn gerade befreit, seine Wunden müssen versorgt und sein Körper untersucht werden.“

Dann ging alles schnell, Tumbron lief auf den Flur, rief nach ein paar Krankenschwestern, einer Trage und dann war Goku das Gewicht seines Partners los. Mit einem mulmigen Gefühl sah er, wie der Arzt und die Helferinnen Vegeta wegbrachten und untersuchten.

„Wir werden in dem Flur vor den Untersuchungszimmern warten. Wird wahrscheinlich einige Zeit dauern... Verdammt, man spürt auch keinen Fitzel von ihren Energien!“

„Ich würde dich hinbringen, aber auch ich spüre nichts mehr.“, antwortete Goku ebenso besorgt. Das meinten die anderen also, sie hatten Vegeta nicht spüren können, er als einziger war dazu in der Lage gewesen. 

Lag es an der Bindung zu dem Saiyajinprinzen? 

Wahrscheinlich.

„Ich werde hier bleiben. Er ist unser Prinz, wir stehen ihm bei und beschützen ihn.“

Mit diesen Worten schritt Jainon durch die Gänge, der relativ kleinen Klinik. An ihrem Ziel angekommen, stellte er sich mit verschränkten Armen in einigem Abstand vor die Tür des Raumes, in dem Vegeta untersucht und behandelt wurde, Goku ließ sich erschöpft, warum er das war schob er auf seine Schwangerschaft, mit dem Rücken an der Wand hinunterrutschen. Die Knie zog er an und legte seine Arme darauf.

Jainon sollte Recht behalten, es hatte einige Zeit gedauert, um genau zu sagen ganze zweieinhalb Stunden. Dann hatten sie Vegeta in ein Krankenzimmer auf der Intensivstation gebracht und Goku und Jainon kurz über die Art und Schwere der Verletzungen unterrichtet. Nicht nur Goku war dabei leichenblass geworden. 

Seitdem saß Goku an dem Bett seines Partners und Jainon stand wie ein Türsteher draußen und jagte schon mit seinem Gesichtsausdruck jedem eine Gänsehaut über den Rücken.

Mit einem Seufzen legte Son-Goku seine Arme auf das erstaunlich große Krankenbett, bettete darauf seinen Kopf und schloss die Augen. Sein Geist tastete vorsichtig nach der Verbindung zu Vegeta, doch wie schon wenige Minuten zuvor bekam er nur ein schwaches Pulsieren zu spüren, keine Gefühle des anderen, keine Mauer, die der andere um seinen Geist errichtet hatte. Er fand es irgendwie seltsam. 

Aber instinktiv wusste er, dass dieses pulsieren an sich nichts Schlimmes war.

»Vielleicht hat er sich in sich selbst zurückgezogen. Oder es liegt an den Schmerzmitteln, die ihm verabreicht wurden. So oder so, wenn was nicht stimmt, werde ich es mitbekommen... Ich werd versuchen etwas zu schlafen. «

Klinik

KAPITEL 23

KLINIK
 

Am nächsten Morgen wurde er langsam wieder wach. Die Aura neben ihn hatte ihn geweckt. Noch immer müde öffnete er seine Augen und blickte auf seinen Zwillingsbruder.

„Was ist passiert?“, fragte Goku sofort, als er die vielen, bereits verarzteten Verletzungen betrachtete.

„Wir haben gewonnen.“

Es war zu wenig. Dieser Satz hatte zwar eine positive Nachricht im Inhalt, aber dennoch war es für Tales´ Verhältnisse zu wenig Information.

„Ich frage noch mal, was ist passiert?“

„Skronn wurde getötet und Neal liegt schwer verletzt im Koma auf der Intensiv, zwei Zimmer weiter. Der Rest von uns hat mehr oder weniger schwere Verletzungen.“, antwortet Tales erstaunlich nüchtern.

„Wie geht es ihm?“, fragte Tales und deutete auf Vegeta.

„Bevor ich eingeschlafen bin, war er noch immer bewusstlos... Und wie es ausschaut trifft das noch immer auf ihn zu. Der Arzt hat uns über die Art und die Schwere seiner Verletzungen informiert, er hat aber selber keine Ahnung, wieso Vegeta noch immer im Koma liegt.“

Ein seufzen verließ Tales Lippen, ehe er sich auf die Bettkante nieder ließ.

„Er ist nicht im Koma. Mächtige Saiyajin wie er sind in der Lage sich in Trance zu versetzen und sich in ihren Geist zurückzuziehen. Dadurch sind sie völlig von der Außenwelt abgeschnitten. Es ist eine Art Schutz. Und es hilft dem Körper, sich zu regenerieren.“

Sein Blick schweifte den Monitor, der Puls, Blutdruck, Sauerstoffgehalt des Blutes und Atmung anzeigte. Die einen Anzeigen waren zu hoch, während die anderen selbst für einen Saiyajin gefährlich niedrig waren.

„Das Bett ist groß genug für euch beide.“, sprach Tales, als er sich von der Bettkante erhob und sich seinem Zwillingsbruder zuwandte.

„Nein ich... er wird es nicht gut heißen.“

„Kakarott... Du bist der einzige von uns, der in der Lage ist, die Wunden seiner Seele heilen zu lassen.“

Verwirrt ging der Blick Gokus zu Vegeta und dann wieder zurück zu Tales.

„Wieso ich? Ihr seid doch auch da. Ihr könnt ihm doch ebenfalls helfen.“

„Nein, das ist nicht möglich. Jeder einzelner von uns hat seine eigenen Wunden zu heilen. Wir haben nicht die Kraft, uns auch noch um die seinen zu kümmern, ganz im Gegensatz zu dir.“

Stille trat in den Raum, Goku versuchte das für und dagegen abzuschätzen, wenn er sich zu Vegeta ins Bett legen sollte, Tales war Gedanklich bei seinen Leuten und schon in der Zukunft.

„Wie gesagt, leg dich zu ihm. Ich habe Krieger vor die Tür auf dem Flur abstellen lassen. Ich hingegen muss die Beerdigung von Skronn organisieren. Vegeta scheint bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht wieder fit zu sein.“

Mit einem letzten Blick auf seinen Zwillingsbruders und seinen Prinzen verließ er das Zimmer und machte sich auf den Weg die für die Beerdigung notwendigen Dinge zu besorgen.

Er hasste so was.

Son-Goku blieb im Zimmer zurück und ließ seinen Blick zwischen dem Bett und dem Stuhl hin und her wandern. Das Bett war viel bequemer als der Stuhl, allerdings wusste er nicht, wie Vegeta reagieren würde, wenn dieser aufwachte und ihn neben sich liegen hatte.

Nach einigem Nachdenken entschied er sich dennoch dafür, zog Shirt und Hose aus, ebenso seine Stiefel und Socken. Anschließend kroch er zu Vegeta unter die Bettdecke, hielt aber dennoch etwas Abstand, obwohl er liebend gerne sich an den warmen Körper seines Prinzen ran gekuschelt hätte.

Seine Augen schlossen sich und schon wenige Zeit später forderte seine Schwangerschaft ihren Tribut und er sank wieder in einen tiefen Schlaf. Ohne Wissen, das sich die Vitalwerte seines Nebenmannes langsam normalisierten.

 

 

Stöhnend öffnete er seine Augen.

War er etwa wieder eingeschlafen?

Musste so sein. Denn ein Blick aus dem Fenster sagte ihm, dass es wieder dunkel wurde. Also war es bereits wieder Abend.

»Verdammt, ich habe den ganzen Tag über geschlafen... Seit ich Schwanger bin tu ich das ja nur noch. Von wegen, die Vitaminmedikamente helfen...«

Nun ja, so ganz Recht hatte er damit nicht. Ein besorgter Blick fiel auf seinen Nebenmann.

»Ein erholsamer Schlaf war es eigentlich nicht, so oft, wie du mich mit deinen Alpträumen geweckt hast...«

Vorsichtig rutschte er von Vegeta weg, an dem er sich wohl im Schlaf angekuschelt hatte und streckte sich.

Sein Kopf drehte sich wieder zu Vegeta.

»Sein Gesicht ist wieder entspannt. Hoffentlich kannst du nun etwas ruhiger schlafen, mein Prinz. «

Besorgt dachte er an den verschlafenen Tag zurück.

Vegeta hatte mehr als einmal im Schlaf geschrien und gewimmert und somit immer wieder Goku geweckt. Er hatte sich mehr als hilflos gefühlt und den anderen versucht zu wecken oder wenigstens zu beruhigen.

Doch seine Berührungen hatten das genaue Gegenteil bewirkt, weswegen er ihm erst nur ruhig zu gesprochen hatte, was auch nicht viel gebracht hatte. Dann war ihm eine andere Möglichkeit eingefallen, doch sofort wusste er, das Vegeta es nicht gut gefunden hätte.

Trotz dieser Sorge hatte er seinen Geist zu dem des Prinzen fließen lassen und hatte ihn mit seinen Gefühlen und Gedanken versucht zur Ruhe zu bringen, was dann auch nach wenigen Momenten geklappt hatte. Dass er diese Prozedur noch mehrere Male durchführen musste, war ihm zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar gewesen.

Vorsichtig stand er auf und zog sich, nach einem erneuten Strecken seiner Muskeln, die Klamotten wieder an und machte sich auf den Weg zu Tales Aura, der Saiyajin war scheinbar in dem Zimmer neben dem des Prinzen einquartiert worden.

Er klopfte an, und wurde wenig später mit einem leisen herein ins Zimmer gebeten.

Sein Blick richtete sich auf dem im Bett sitzenden Saiyajin.

„Wolltest du nicht die Bestattung von Skronn vorbereiten?“

„Ja, wollte ich.“

„Ja und?“, fragte Goku, als er auf das Bett zu schritt und davor stehen blieb.

„...“

Verwirrt zogen sich Gokus Brauen ins Gesicht. Keine Antwort hieß bei Vegeta immer, dass dieser im Glauben war, das ihn die Antwort schwach erscheinen ließ.

War das bei Tales ebenso?

„Tales, ich... es ist schon...“

„Ich bin dabei zusammen geklappt, ok? Reicht dir die Antwort? Reicht es dir zu wissen, das mich der Kampf mit diesem Wichser mehr Kraft gekostet hat, als ich es wahrhaben will?“, wurde er auch schon von seinem Bruder beinahe schreiend unterbrochen und am Ende dieser Wörter verließ Tales` Kehle ein ziemlich wütendes Knurren.

„Ich wollte dich nicht verletzten oder so, ich...“

„Das tust du aber jedes Mal, vielleicht unüberlegt, aber du tust es.“, unterbrach Tales erneut Son-Goku. Ein wütendes Knurren war anschließend im Zimmer zu vernehmen.

„Wieso bist du hier und nicht bei deinem Partner? Seine Aura ist wieder stabil, also geht es ihm besser. Deinetwegen.“ , fuhr Tales fort, diese Mal etwas ruhiger.

Der Blick des älteren von beiden fiel auf den stehenden Saiyajin und musterte ihn.

„Er hat Alpträume, Tales.“, begann Goku mit einem Seitenblick auf das Zimmer, in dem der Saiyajinprinz lag, besorgt zu erzählen.

„Mir ist es heute das erste Mal aufgefallen.“

„Ohh, ihr habt auch schon so oft nebeneinander in einem Bett geschlafen, richtig?“ fragte Tales sarkastisch.

Etwas ruhiger sprach er weiter.

„Bei dem, was er durchgemacht hat, sind Alpträume völlig normal und nur natürlich. Schon alleine, weil er alles in sich hinein gefressen, hat.“

„Du bist nicht anders.“, gab Goku ab, nachdem er aufmerksam zu gehört hatte.

„Ist wohl wahr.“, gab sein Bruder leise zu und fragte dann nach kurzer Zeit:

„Weswegen bist du hier?“

Goku hob den Blick und sah auf seinen verletzten Zwilling herab.

„Eigentlich... Ich wollte etwas Essen, aber dennoch bei Vegeta bleiben. Und... und hier versteht keiner meine Sprache, wenn ich mir etwas bestelle.“

Vorwurfsvoll wurde Goku angesehen.

„NUROK!“

Bei der plötzlich lauten Stimme zuckte der Jüngere von beiden zusammen.

Sekunden später öffnete sich die Tür zu Tales Krankenzimmer und der Saiyajin stand im Raum.

„Du hast mich gerufen.“

Mit einem Blick auf Goku gerichtet sprach Tales:

„Nimm den kleinen mit in die Kantine, du hast das Vergnügen Übersetzter für ihn zu spielen. Aber er will sein Essen auf dem Zimmer zu sich nehmen, sie sollen das dort unten berücksichtigen.“

Nurok nickte und ging aus der Tür, gefolgt von Son-Goku, welcher noch schnell einen Blick auf Tales warf und dann die Tür hinter sich schloss.

 

Seufzend ließ sich Tales zurück in das dicke Kissen in seinem Rücken sinken. Er schloss seine Augen, versuchte die höllischen Kopfschmerzen zu ignorieren, die er seit dem Kampf hatte.

„Ich hasse Magier... Die mit ihren Zaubern, überall Fallen eingebaut, Hahh...“

Ein wütendes Knurren verließ seinen Brustkorb.

Seine schwarzen Opale öffneten sich wieder und er blickte zu der Wand, hinter der sich Vegeta befand.

»Vegeta ist wach!?!«, fiel ihm plötzlich auf, als er nach der Aura seines Nachbarn fühlte.

Mit einem schmerzhaften Stöhnen richtete er sich wieder auf, schwang die Beine über die Bettkante, konzentrierte sich und erschien neben Vegetas Bett.

Knurrend musste er sich wegen seinen Schmerzen auf dem Bett abstützen und setzte sich anschließend auf die Bettkante.

„Wie war der Kampf?“, kam es leise von Vegeta.

„He, siehst du das nicht an meinem Aussehen?“, fragte Tales und versuchte ein Lächeln zu Stande zu bekommen.

„Das ist es ja, du siehst gelinde gesagt, scheiße aus.“

„Guck dich mal selbst an, Prinz.“

Diese Mal bildete sich bei beiden ein Lächeln auf den Lippen.

„Woher hatte der Kerl diese magischen Kräfte?“, fragte Vegeta nach einiger Zeit des Schweigens.

„Elfen. Er hatte fünf von ihnen in einem seiner Gemächer gekettet und sich untertan gemacht. Wir mussten sie töten... sie waren vollkommen Wahnsinnig.“

„Und weiter?“

„Skronn ist getötet worden, wir anderen werden uns mehr oder weniger schnell von unseren Verletzungen erholen. Wir haben Tairn und seine Shellan in Gewahrsam genommen, solange bis du seine Version der Geschichte bestätigt hast. Den Rest haben wir getötet...“

Seine schwarzen Opale wanderten über die Einrichtung des Zimmers, im Hinterkopf beobachtete er die Aura seines Zwillings, scheinbar würde es länger bei diesem dauern, mit dem holen des Essens.

„Kakarott ist dir nicht von der Seite gewichen, he, er hätte jeden Krieger, der in diesem Gebäude gehaust hat, am liebsten in Stücke gerissen...“

Darauf kam keine Antwort, und ehrlich gesagt hatte er auch mit keiner gerechnet.

Sein Blick hatte sich an einen Punkt neben Vegetas Kopf geheftet und seine Gedanken wanderten zwischen dem was Tairn gesagt hatte und dem Kakarott/Vegeta-Problem hin und her.

„Wir sind Halbbrüder, Tairn und ich, Kerkox bestätigte es in einer unserer *Sitzungen*... Er war auf der Suche nach einer Saiyajin gewesen, die angeblich seinen Vater getötet hat, das war der eigentliche Grund, wieso er auf die Erde kam.“, durchbrach Vegeta nach einiger Zeit das Schweigen.

„Tja, das ist nun auch egal, jetzt wo Kerkox tot ist. Wobei ich ehrlich zugeben muss, es würd mich interessieren, wer stark genug war, deinen Großvater besiegen und anschließend töten zu können.“, gab Tales offen zu.

Seine Stirn hatte sich nachdenklich in Falten gelegt.

Ihr Planet war vor so vielen Jahren zerstört worden und dennoch erfuhr man immer wieder noch etwas neues, egal ob unbekannte Familienmitglieder plötzlich auftauchten oder neue Fragen durch solche Informationen entstanden.

„Es gibt nicht mehr viele Saiyajin, und noch weniger Weibliche. Wenn sie wirklich auf der Erde ist, dann stehen die Chancen, dass wir sie kennen ziemlich gut.“, gab der größere von beiden Saiyajin zu bedenken.

„Aber keine von ihnen hat eine dementsprechend hohe Kampfkraft... Vielleicht war das eine Fehlinformation, die Kerkox erhalten hat. Ich könnte mir gut vorstellen, das irgendwo auf einigen Planeten noch Mitglieder unserer Rasse leben, so wie Broli und Paragus oder Kerkox und seine Leute.“

„Mhrm.“, war das einzige, was Tales als Antwort daraus erhielt.

Er schielte zum Gesicht des Prinzen und stellte mit einem leichten Lächeln fest, dass dieser die Augen wieder geschlossen hatte und langsam wieder in den Schlaf über wanderte.

Ein seufzen verließ Tales Lippen.

Kakarott würde noch etwas Zeit brauchen, somit legte sich der größere langsam, mit schmerzverzerrtem Gesicht auf das Bett, neben, aber mit ausreichendem Abstand zum Prinzen. Nicht das sein Zwillingsbruder noch auf falsche Gedanken kam.

 

Son-Goku hätte nicht erwartet, in einer Krankenhauskantine so viele verschiedene Speisen zu finden. Begeistert zeigte er auf die Variationen, die er haben wollte und sein Begleiter bestellte, ziemlich verwundert und leicht angeekelt über die Zusammenstellung der einzelnen Essensvariationen.

Als alles bestellt war, setzten sie sich an einen freien Tisch und Goku begann, das Essen in gewohnter Manier herunter zu schlingen. Dass er eigentlich wieder zu Vegeta wollte hatte er bei dem Anblick dieser ganze Speisen völlig vergessen.

Nach gut einer Stunde hatte er sich satt gegessen und lehnte nun entspannt mit dem Rücken an der Stuhllehne, seine Augen geschlossen. Dass er dabei noch immer ziemlich verwundert von Nurok angesehen wurde, bekam er gar nicht mit, ebenso wenig, wie das schmutzige Geschirr von ihrem Tisch abgeräumt wurde.

„Willst du noch ne Nachspeise bestellen, oder sollen wir wieder nach oben gehen?“

„Mmh“, war das einzige, was Goku darauf antworten konnte.

Der Saiyajin vor ihm stand auf und trat neben ihm.

„Komm, Kakarott. Das Bett ist bequemer, als dieser Stuhl hier.“

Er tippte den anderen mit seinem Zeigefinger auf die Schulter.

Mit einem leisen Murren stand Goku dann doch endlich auf, seine Augenlider hingen verschlafen auf halbmast, dennoch musste er sich eingestehen, dass der Saiyajin neben ihm Recht hatte. Das Krankenhausbett war eindeutig bequemer als dieser Kantinenstuhl. Und so machte er sich langsam auf den Weg nach oben in den dritten Stock. Vor der Tür angekommen stockte Goku.

»Was macht Tales bei Vegeta im Zimmer? «, verwirrt zogen sich seine Brauen über seinen Augen zusammen.

Einen letzten Blick auf Nurok, welcher sich mit vor der Brust verschränkten Armen an die Wand gelehnt hatte, werfend öffnete Goku die Tür und schritt in das Krankenzimmer.

Ein Knurren entfloh seiner Kehle, als er Tales neben Vegeta im Bett liegen sah.

Sofort stand sein Zwillingsbruder.

„Hab dir nur deinen Platz warm gehalten.“, und humpelte mit diesen Worten zu einem Stuhl, der an einem kleinen Tisch stand.

All das unter den prüfenden Blicken seines jüngeren Zwilling.

Nachdem sich Tales gesetzt hatte, ging Goku zu Vegeta, zog sich bis auf die Boxershort aus und legte sich zu dem kleineren Saiyajin ins Bett. Dort kuschelte er sich unter die Decke und rückte nahe an Vegeta heran. Noch drei, viermal sog er den Duft des Saiyajin neben sich in seine Nase, und schlief dann ein, seinen rechten Arm um den kleineren geschlungen.

 

Die Tage vergingen.

Tage mit immer demselben Tagesablauf für Son-Goku.

Aufwachen, Frühstücken, Besuch auf der Toilette, weil sein Frühstück den falschen Weg aus seinem Körper nahm, Visite des Arztes, Stunden des Schlafes neben seines Partners, Mittagessen, was drin blieb, Gespräche mit dem Arzt, Tales oder Besuchern, wie Radditz oder Nurok, Abendessen, was ebenfalls meistens im Magen blieb, schlafen.

Nächte, die er neben Vegeta im Bett verbrachte. Nicht wenige davon wach, da sein Partner immer wieder von Alpträumen geplagt wurde und sich nur langsam beruhigte.

Und dann folgten wieder die Stunden des Tages.

Er machte sich Sorgen, je mehr Zeit verstrich, auch die Zusicherung des Arztes, Vegetas Verletzungen wären dabei zu heilen, halfen dem größeren Saiyajin nicht, die Sorgen ganz aus seinen Gedanken zu vertreiben.

Wobei, eine Winzigkeit positives hatte die ganze Situation. Er kam näher an Tales heran. Denn dieser war genau wie Goku nicht von Vegetas Seite gewichen und somit waren sie in diesem Krankenzimmer *gefangen*.

Und es gab Son-Goku die Möglichkeit, Tales über verschiedene Dinge auszufragen.

Tales war mehr oder weniger erfreut über diese Frage-Antwort-Spiele.

Der jüngere der beiden war sichtlich verwundert, über die Kultur und Verhaltensweisen ihres Volkes, hatte er sie doch ganz anders eingeschätzt. Zwar versuchte Goku auf diese Wiese etwas mehr über Vegeta zu erfahren, doch Tales wich diesen Fragen geschickt aus oder verwies darauf, dass es nicht seine Aufgabe sei, seinen Zwilling über die Eigenheiten dessen Bindungspartners zu informieren. Ein Grund warum sich der Jüngere dann immer schweigsam zurückzog, sofern das in diese Zimmer überhaupt möglich war.
 

Irgendwann nachmittags öffnete sich die Tür zum Zimmer des Prinzen und Tumbron schob den Kopf herein. Sein Blick fiel zuerst auf Goku und den schlafenden Vegeta, bis er sich dann schlussendlich Tales zu wandte und ihn mit einer Geste deutete ihm nach draußen zu begleiten. Tales nickte seinem kleinen Bruder kurz zu und verschwand dann aus der Tür, nur um dem Arzt einige Meter weiter in einem Zimmer hinein gelassen zu werden. Fragend zogen sich seine Brauen zusammen.

Was sollte das hier?

Gab es neue medizinische Erkenntnisse über Vegetas Gesundheitszustandes?

Ohne das er fragen brauchte setzte der kleinere Saiyajin zum Reden an.

„Wir haben die Testergebnisse.“

Tales wollte erst verwirrt fragen, von welchen der Arzt denn nun sprach, als ihm einfiel, das sie mehrere Test gemacht hatten, weil Tumbron es seltsam fand, das Vegeta nicht aufwachte, trotz dessen, das seine körperlichen Verletzungen beinahe alle verheilt waren.

„Ich habe dir ja schon gesagt gestern, das ich es komisch finde. Sein Geist ist nicht geschützt, es ist ein mehr oder weniger Gleichmäßiges Pulsieren wie Kakarott sagte. Das zusammen mit seinen regelmäßigen Alpträumen und dem zucken seiner Augenlider, was er 24 Stunden am Tag macht und bedeutet das er sich in der REM-Schlafphase, also in der Traumphase befindet haben mich dazu bewogen ein CT sowie ein EEG anzuordnen. Die Ergebnisse sind nicht verwunderlich.“

„Was willst du mir damit sagen?“

„war dieser Kerkox in der Lage einen anderen mit seinem Geist anzugreifen?“

Tales Augen wurden groß bis ihm klar wurde worauf der Arzt hinaus wollte.

„klar. Kerkox ist... war ein komplett ausgebildeter Elitekämpfer. Aus diesem Grund war er schon auf dem Gebiet der Telepathie ausgebildet. Aber ich denke nicht, das er so mächtig war, Vegeta in dieser Richtung der Kampfkunst einen erheblichen Schaden anzurichten. Vegeta ist mächtiger und hat ne Art Spezialausbildung.“

„Aber es passt. Die Puzzleteile fügen sich zusammen.“

„Du sprichst in Rätseln! Worauf verdammt nochmal willst du hinaus?“ ,fauchte Tales leicht ungeduldig.

„Die körperliche Folter waren dazu da, Prinz Vegeta zu schwächen. Körperlich wie auch geistig. Hinzu der Nahrungs- und Wasserentzug. So hatte Kerkox eine reelle Chance Vegeta anzugreifen, ihn im Geist zu packen und zu zwingen zu was auch immer.“

„Er hatte mehrere Elfen in seinen Gemächern... sie sind erst recht in der Lage jemanden mit ihrem Geist anzugreifen. Ein gemeinsam geballter Angriff... verdammt, da wäre jeder machtlos gewesen.“

„So ist es. Die Ergebnisse des Hirnscans beweisen es. Er träumt. Unaufhörlich, 24 Stunden am Tag, seit er hier in der Klinik ist, wahrscheinlich schon seit dem Angriff dort in der Halle. Und jetzt meine Frage an dich, was können die alles gemacht haben? Ich muss alles wissen, um darauf reagieren zu können, soweit es mir in der Macht steht!“

Tales verzog grübelnd die Brauen. Kerkox war nicht zu allzu vielen in der Lage, aber mit den Elfen in seinem Rücken. Sein Blick wendete sich in Richtung des Zimmers, in der Vegeta und Son-Goku waren. Er hatte die ganze Zeit ein mulmiges Gefühl gehabt, was sich langsam in Angst um den Prinzen ausweitete. Hoffentlich konnte er Goku noch immer mit kleinen Lügen beruhigen, egal was dieses Gespräch jetzt alles noch offenbarte.

„Er kann vieles gemacht haben. Einfach das gesamte Gedächtnis löschen. Illusionen erschaffen, um jemanden zu irren, zu foltern. Aber ich glaube, das wenn er Vegeta quälen wollte, dann wird er ihn zusammen mit den Elfen angegriffen haben, seine geistige Mauer zu Fall gebracht und seine Erinnerungen, Gefühle, Gedanken in Fetzen gerissen haben. Das würde sein tagelanges träumendes Verhalten erklären. Er wird alles in seiner Vergangenheit geschehene noch einmal durch leben müssen.“

„Hm. Also kann ich als Medizinern nichts wirklich machen. Er muss einfach die Zeit haben, das alles wieder zu ordnen.... wobei, du könntest helfen!“

Verwirrt blickte Tales wieder zu dem Doktor.

„Was meinst du?“

„Du hast ihn seit Kindheitstagen begleitet, hast viele der Dinge gemeinsam mit ihm erlebt. Wenn er es zu lässt, kannst du ihm dabei helfen diese Erinnerungen gemeinsam durch zustehen und zu ordnen, ihnen einen neuen/alten Platz geben.“

Ein seufzen verließ Tales Lippen, ehe er einmal mit der Zunge drüber strich. Es war an sich eine gute Idee, dennoch haderte er mit sich, denn er kannte Vegeta. Dieser würde es nicht gut heißen. Auch wenn sie sich schon so lange kannten und alles, zumindest fast alles, gemeinsam durch gestanden hatten.

Sein Blick senkte sich, er musste überlegen. Und somit verabschiedete und bedankte er sich bei dem Arzt und machte sich auf den Weg ins Anwesen in den dortigen Gravitationsraum. Dort konnte er am besten nachdenken und Entscheidungen fällen.

Erst zweit Tage später kehrte er zurück ins Krankenhaus, sah Son-Goku schlafend und eng an Vegeta gekuschelt auf dem Kranken Bett liegen.

Wie auch vorher setzte er sich auf dem Stuhl in dem Zimmer, seine Arme auf die Tischplatte gestützt und blickte eine ganze Zeit diese Bild auf dem Bett an. Ein leichtes lächeln bildete sich auf den Lippen, als sich Gokus Körper noch enger an den des Prinzen kuschelte.

Leise lachend schüttelte Tales den Kopf, ehe er seinen Geist durch das Zimmer zum Prinzen gleiten ließ und diesen zaghaft berührte. Wie Son-Goku zuvor schon berichtet hatte war das wirklich ein stetiges Pulsieren und somit glitt er weiter, tiefer in den Geist des anderen hinein, langsam und offen, damit Vegeta genau wusste mit wem er es hier zu tun hatte und das dieser wusste, das Tales mit guten Absichten gekommen war.

Kurze Zeit später traf er auf Vegeta, der in mitten vieler Erinnerungsfetzen stand und einfach nur müde und verzweifelt aussah. Tales lächelte zuversichtlich und legte dem kleineren seine Hand auf die Schulter. Dieser zuckte kurz zusammen, blickte seinen besten Freund und Leibwächter an und begann sich scheinbar seit Tagen wieder zu entspannen.

Ein Zeichen für Tales, das Vegeta verstanden und was noch wichtiger war, Tales Hilfe akzeptiert hatte und sie annehmen würde. Und somit machten sie sich gemeinsam daran, Vegetas Erinnerungen einen Platz in seinem Gedächtnis zu geben.
 

 

 

 

 

 

 

 

Erinnerungen

KAPITEL 24

ERINNERUNGEN

 
 

Am Morgen des vierzehnten Tages wachte Son-Goku auf und sofort hätte er seine schwarzen Opale am liebsten wieder geschlossen.

Es ging ihm mittlerweile auf die Nerven, immer derselbe Tagesablauf.

Er vermisste das Training, er vermisste die Natur, welche er doch so liebte, aber er wollte und konnte Vegeta nicht alleine lassen, auch wenn ihn sein Verstand einen Narren schimpfte, da er genau wusste, das dem Prinzen hier nichts passieren würde, immerhin waren Tales und die anderen Krieger hier und hielten wache. Aber Goku hatte jedes Mal das Gefühl, wenn er das Zimmer verließ das er etwa das Aufwachen seines Partners verpassen könnte.

Er vermisste ihn noch mehr als alles anderes. Die schwarzen, leuchtenden Opale, das lächeln, was er selten zeigte, die Stimme des anderen.

Ein leises Seufzen verließ seine Lippen, bevor er sich etwas näher an eben diesen Saiyajin kuschelte und seine Augen schloss. Tief sog er den einzigartigen Geruch in seine Lungen und gab ein wohliges Schnurren von sich.

Seine schwarzen Opale öffneten sich wieder und blickten in ebenfalls schwarze, als seine zum Gesicht seines Partners wanderten. Er blickte nur perplex in die des anderen, unfähig sich zu rühren oder etwas zu sagen.

Dann zwängte sich ein Gedanke durch seine Hirnwindungen.

»Er ist wach! «

Was sollte er denn nun machen?

Weiterhin den anderen dümmlich anstarren?

Doch noch immer konnte er sich nicht rühren, geschweige denn seine Augen von denen des anderen nehmen, sie wirkten so anziehend und geheimnisvoll wie eh und je.

„Vegeta...“, flüsterte er vorsichtig den Namen des kleineren, auf eine Reaktion seinerseits wartend.

„Bleib.“, nicht mehr als ein Hauch war dieses eine Wort, bevor der Saiyajinprinz seine Augen wieder schloss.

Aber Goku verstand und kam der Bitte nach, denn so hatte es sich für ihn angehört.

Das Glücksgefühl was er gerade spürte war unglaublich, weswegen er sich mit einem solch ausdrückendes Lächeln noch enger an den anderen schmiegte, seinen rechten Arm über den Bauch legte und die weiche Haut mit seiner Hand begann zu streicheln. Zufrieden nahm er das leichte Beben des Brustkorbes, das leise Schnurrende Geräusch und das langsame entspannen des neben ihm liegenden Körpers wahr.
 

Am Morgen vier Tage später wachte Goku mit einem murren auf.

Ihm war kalt und irgendetwas war anders, als die anderen Morgende. Seine Augen öffneten sich wodurch sein Blick auf die leere Betthälfte neben ihn fiel.

»Wo ist Vegeta? «

Verwirrt setzte er sich auf und schaute sich im Zimmer um. Tales war auch nicht hier, dafür aber die Krieger draußen vor der Tür. Ihre enormen Energien waren zu gut zu spüren.

Er konzentrierte sich stärker, und entdeckte die Auren von Vegeta und Tales in einigem Abstand zu seiner, zusammen mit ein paar anderen Energien, immerhin welche, die ihm bekannt vorkamen.

Mit einem seufzen stand er auf, zog sich an und machte sich ohne weiteres hin und her auf den Weg zu seinem Partner.

Er entdeckte sie in einer Art offenem Warteraum.

Tales stand mit vor der Brust verschränkten Armen an einer Wand gelehnt, Vegeta stand in der Mitte des Raumes, ebenfalls die Arme verschränkt, vor ihm saßen drei Saiyajin.

Einen davon kannte er, er war einer von Vegetas Leuten, aber die anderen, ein Mann und eine Frau, waren ihm unbekannt, wobei ihm die Auren bekannt vorkamen, bzw. diese große Ähnlichkeit mit Vegetas hatten.

Bevor auch nur einer was sagen konnte, sah der kleinere Saiyajin zu Son-Goku und dieser fühlte sich, als wenn die Zeit stehen bleiben würde.

Diese schwarzen, tiefen Seen hatte er solange vermisst, dass er sich nicht so schnell von ihnen losreißen konnte, wie er eigentlich wollte.

Doch anscheinend erging es Vegeta genauso.

Ein räuspern zog Gokus Aufmerksamkeit von Vegeta weg und er schaute zu seinen Zwilling, der ihn fragend ansah.

„Ist er das?“ holte ihn eine weibliche Stimme weg von Tales.

Verwundert zogen sich seine Brauen in die Höhe, als er in das Gesicht der Frau blickte und stockte entsetzt.

„Was?“ galt die Frage nun ihm.

Noch immer blinzelte er.

„Ich dachte Ihr wärt Tod.“, war das einzige, was ihm über die Lippen kam.

Verwundert wurde er nun von vier Augenpaaren angesehen.

„Kakarott, was redest du da für einen Stuss?“

„Ich muss mit dir reden, Vegeta.“ sprach er, nachdem er es endlich geschafft hatte, seinen Blick von der Frau nehmen zu können.

Auf dem Absatz machte er kehrt und schritt den langen Flur entlang, an dessen Ende er sich hinstellte und auf seinen Prinzen wartete. Dieser kam auch nach wenigen Sekunden und stellte sich mit einem grimmigen Ausdruck vor ihm hin.

„Was sollte dieser Auftritt da gerade?“, wurde er auch schon angefaucht.

„Wer ist sie?“ fragte Goku, sofort, ohne auf die Frage von Vegeta einzugehen.

„Scheinbar jemand den du kennst.“

„Nein... ich... keine Ahnung.“, was sollte er nun auch sagen?

„Sie ist meine kleine Schwester, Kakarott und sie ist nicht Tod, war es auch nie.“

Verdutzt wurde Vegeta nun angesehen. Goku verstand gerade nichts mehr.

Die Frau in diesem Zimmer glich der Königen, Vegetas Mutter, wie ein Ei dem anderen. Natürlich hatte er angenommen, sie wäre es gewesen.

»Wie kann das möglich sein? Sie sieht ihr so ähnlich... Kann es vielleicht sein, das sie es war, die in der Nacht bei mir im Zimmer erschienen ist? Ich weiß nicht was ich denken soll, ich weiß nicht, was gerade hier passiert...«

„Kakarott.“

Sein gehauchter Name holte ihn aus seinen Gedanken zurück ins hier und jetzt.

„Es ist ok, Vegeta. Ich geh wieder in das Zimmer.“

Eine Hand schloss sich feste um sein Handgelenk. Somit war er gezwungen stehen zu bleiben.

„Nein. Es ist nicht alles ok.“

Wieder blickte er in zwei schwarze Opale, die ihn tief ansahen. Wie schon so oft hatte er auch nun wieder das Gefühl, der Saiyajinprinz schaute direkt in seine Seele. Er schluckte.

„Du weißt, ich kann deine Gedanken lesen, also zwing mich nicht dazu es zu tun.“

„Dann tu es doch! Du hast mich damals auch nicht um Erlaubnis gefragt, sondern hast es einfach getan!“, fauchte er Vegeta auf einmal an.

Er wollte nicht darüber reden, wieso konnte der kleinere das nicht verstehen?

Binnen eines Augenblick wurde er mit dem Rücken an die Wand gepresst und blickte in vor Wut funkelnde Augen.

Doch dieses Mal sah er nicht weg, dieses Mal war auch er wütend und schaute dem kleineren starr in die glühenden Opale.

Er zuckte noch nicht einmal zusammen, als er Vegetas Geist spürte und wahrnahm, wie dieser sich in seine Erinnerungen bohrte, sie durchwühlte und dabei ein heilloses Chaos verursachte, zumindest fühlte es sich für Goku so an, vor allem, da Vegeta nicht gerade sachte vorging.

Es vergingen einige Minuten, bis er wieder losgelassen wurde und Vegeta einen Schritt zurück machte, nur um ihn aus einem undefinierbaren Blick anzuschauen.

Scheinbar hatte dieser gefunden, was er gesucht hatte, natürlich zeigte er es nicht, wie immer.

Goku huschte ein seufzen über die Lippen. Er wusste nicht was er nun machen sollte.

Würde Vegeta wenigstens etwas sagen, aber nein, von diesem kam kein Ton über die Lippen.

»Dann kann ich auch wieder ins Zimmer zurückgehen, wenn er meint hier den Schweigsamen spielen zu müssen. Oder besser noch, wieder zurück aufs Anwesen, immerhin ist Vegeta ja wieder fit, wie es aussieht. Dann kann ich endlich aus dieser Klinik hier verschwinden. «

Als er sich auf den Weg in das Krankenzimmer, in dem er die letzten Tage an der Seite seines Partners verbracht hatte, machen wollte wurde er wie schon einige Minuten zuvor erneut aufgehalten.

Das weiche Fell des Schweifs seines Partners fühlte sich wunderbar angenehm auf seiner Haut am Handgelenk an und allein dieses Gefühl ließ ihn innehalten.

„Wenn du alles von mir wissen würdest, würde es für dich dennoch alles ändern. Denn das einzige, was du dann noch für mich empfinden würdest wären Abscheu und Hass.“

Vegeta hatte diese Worte ernst, aber in Ruhe ausgesprochen. Ein letzter kläglicher Versuch den Größeren davon zu überzeugen, dass die Gefühle, die der andere für ihn empfand nicht richtig waren.

„Zeig es mir einfach. Dann kann ich dir beweisen, dass ich dich dennoch lieben werde, egal was du auch immer in deiner Vergangenheit getan hast... oder dir angetan wurde.“, die letzten Worte hatte er beinahe geflüstert, während er sich zu Vegeta umgedreht hatte.

„Du weißt nicht, was du da sagst.“

„Doch Vegeta. Das weiß ich.“

Eindringlich sah Son-Goku Vegeta an. In den Augen des kleineren konnte Goku erstaunlich genau erkennen, wie es in dessen Kopf arbeitete und er darüber nach grübelte, es ihm zu offenbaren oder nicht.

Nach etlichen Minuten, in denen er immer mehr glaubte, keine Antwort mehr zu bekommen, kam Bewegung in den kleineren. Seine vorher vor der Brust verschränkten Arme lösten sich und er drehte sich halb um.

„Geh ins Krankenzimmer und warte dort auf mich. Ich habe noch etwas mit meinen Leuten zu bereden.“

Damit machte er sich auf den Weg zu Tales und den drei anderen, welche sich noch immer in diesem Wartezimmer befanden.

Über Gokus Lippen huschte ein zufriedenes Lächeln. Für ihn bedeuteten diese Worte eine Art Zustimmung und erwartungsvoll machte er sich auf den Weg in ihr gemeinsames Zimmer in der Klinik.

 

Das Geräusch einer sich laut schließenden Tür weckte ihn aus seinem tiefen Schlaf.

Blinzelnd versuchte er sich zu orientieren und erkannte wenig später die Einrichtung des Zimmers der Intensivstation.

Zum Schluss fiel sein Blick auf Vegeta, der sich von der Tür auf den Weg zum Bett gemacht hatte und nun neben ihm Platz nahm.

Ein undefinierbarer Blick war es, der ihn streifte, und zu seinem Erstaunen spürte er Vegetas Unsicherheit gepaart mit einer guten Portion Widerwillen.

»Ich spüre seine Gefühle! «

Ungläubig schüttelte Goku leicht seinen Kopf.

„Du willst es wirklich erfahren? Alles, was je in meinem Leben passiert ist?“ ,wurde ihm die Frage gestellt.

Vegeta sah ihn dabei nicht an, blickte stur geradeaus auf die gegenüberliegende Wand.

„Ja Vegeta, das möchte ich.“

Die Augen des Saiyajinprinzen schlossen sich, noch immer haderte er mit sich selbst.

Warum nur hatte er solch eine Angst davor, das Goku ihn anschließend hassen, oder gar verabscheuen würde?

Warum überhaupt bot er dem anderen diese an?

»Nach dem *Warum* brauch ich gar nicht zu fragen... Ich wusste, das aus Liebe Hass entstehen kann, aber das es auch andersherum geht, hätte ich nie gedacht. «

Ein seufzen verließ seine Lippen, bevor er seine Augen wieder öffnete. Mit einem leicht verzweifelten Blick auf Goku schob er seine Beine unter seinen Körper, wodurch er kniete und deutete Goku sich auf seinen Schoß zu setzen.

Erst geschah gar nichts, der Größere von beiden unternahm erst mal gar nichts, außer ihn fragend anzublicken, doch nach einem drängenden Knurren Seitens Vegetas tat Goku wie ihm geheißen. Stumm deutet der Prinz auf seine Bindungsnarbe.

„Wenn du es wirklich erfahren willst, beiße mich und trink, dann wirst du alles sehen. Wenn du es nicht willst, geh am besten und komm vorerst nicht wieder.“

Erst zögerte Goku, aber er war sich sicher, er wollte alles über Vegeta wissen, jede Kleinigkeit seiner Vergangenheit, er wollte seinen Partner endlich verstehen.

Langsam beugte er sich vor.

Bevor er zubiss sog er die den wohligen Duft von Vegetas Haut in seine Nase, leckte einige male darüber, spürte, wie der Körper des kleineren daraufhin erzitterte und sich ein klein wenig entspannte.

Seine Zähne gruben sich in das vernarbte Fleisch, die ersten Tropfen der Roten Essenz benetzten seine Zunge und ihn durchfuhr ein Blitz, als er sich in einer anderen Welt, wieder fand.

Bilder huschten durch seine Gedanken, Szenen aus Vegetas Vergangenheit flossen in einem andauernden Strom vor seinem inneren Auge vorbei.

In dieser Zeit dachte er nicht nach, er sah einfach nur, empfand das, was Vegeta in sämtlichen Situationen seines Lebens auch gefühlt hatte.

Dass er nach dieser Aktion erst mal schlafen und dies alles genauer wahrnehmen und verarbeiten musste, wusste er zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

 

Es waren Stunden vergangen, in denen sie in dieser Position verharrten und endlich löste sich Son-Goku von der blutenden Wunde und rutschte schwerfällig vom Schoß seines Partners runter um sich neben ihm ins Bett zu legen.

Mit einem letzten Blick auf Vegeta rollte sich Goku unter der Bettdecke zusammen und glitt in einen tiefen, das gesehene verarbeitenden, Schlaf.

Ebenso schwerfällig, wie sein Partner, bewegte sich nun auch Vegeta.

Langsam stieg er von dem Bett herunter und machte sich auf den Weg in die Kantine.

Er hatte Hunger, auch wenn er es nicht so recht wahrnahm, seine Sorge galt der Entscheidung, die Kakarott ihn bezüglich fällen würde.

Welche Auswirkungen sie auf ihn, ihre Bindung, ihren Nachwuchs haben könnte, wollte und konnte er sich hier und jetzt nicht vorstellen.

Kakarott würde noch einige Zeit schlafen, also hatte er genug Zeit, sich den Magen vollzuschlagen, die Sache mit seinem Halbbruder und dessen Partnerin zu regeln und endlich wieder zu trainieren.

 

Goku schlief tief und fest. Nichts in ihm hatte registriert, dass er sich nun alleine in dem Zimmer befand, sein Geist war einzig und allein auf die erfahrenen Dinge konzentriert und verarbeitete sie langsam aber stetig.

Er sah Vegetas Kindheit, wie dieser trainierte, wie Vegetas jüngerer Bruder Gray zur Welt kam, wie Tales und der Prinz die Bediensteten und ihre Eltern durch ihre Streiche das ein oder andere Mal zur Weißglut brachten, wie Vegetas kleine Schwester Dana geboren wurde, wie Vegeta mit seinen beiden jüngeren Geschwistern außerhalb des Palast unterwegs waren und die Natur sowie die Lebewesen Vegetas kennenlernen, wie Vegeta spielerisch mit Tales und Radditz kämpfte.

Es gefiel ihm, Vegeta schien zu dieser Zeit glücklich zu sein.

In Vegetas Kindheit sah er auch oft, vor allem bei den Geburten Vegetas Geschwister und den Untersuchungen Königin Zabrinahs, seine derzeitige rothaatige Ärztin Akirah.

Erstaunlich, denn diese sah dort schon erwachsen und sehr reif, wissend aus.

Wie alt diese Frau in Wirklichkeit wohl war?
 

Die Monate vergingen, Freezer betrat zum ersten Mal die Bühne und zwang die Saiyajin sich ihm anzuschließen und für ihn zu arbeiten.
 

Goku sah seinen Vater, wie dieser seinen Job als persönlicher Leibwächter des alten König Vegetas erledigte, Bilder von dem König und dessen Frau, Vegetas Mutter, flossen durch seinen Geist.

Er sah wie sich das Verhältnis zwischen dem König und seiner leiblichen Mutter veränderte, die beiden schließlich den letzten Schritt taten, was dafür sorgte, dass der König seine Ex-Bindungspartnerin vor den Augen seiner entsetzten Kinder beseitigte.

Vegeta schien sich danach zu verändern, das lächeln, was man bis dato häufig in seinem Gesicht hatte sehen können, war verschwunden und der für Goku nur allzu gut bekannte Ausdruck von Hass in des Prinzen Augen trat dort zum ersten Mal auf. Er trainierte von da an noch härter, vernachlässigte die Kontakte zu seinen Freunden, nur die zu Tales blieb unverändert bestehen.

Der Film vor seinem inneren Auge wurde wieder etwas schneller, bis er wieder langsamer und besser zu betrachten wurde.

Vegeta war älter geworden, Son-Goku schätzte um die zwölf oder vierzehn Jahre.

Er kämpfte gerade mit einigen von Fressers Soldaten. Goku sah noch, wie diese es schafften, den Prinzen von Tales zu trennen. Sofort wusste er, dass dies das war, was sein Zwilling ihm erzählt hatte.

»Also war der Planet Vegeta schon vernichtet. «, ging Goku durch den Kopf.

Jede Kleinigkeit des nun folgenden zeigte sich in seinem Geist, er sah wie Freezers Handlanger den kleinen Saiyajinprinzen verprügelten, ihn folterten und anschließend zu dem Tyrannen in die Gemächer brachten.

Goku wollte die Augen vor dem kommenden verschließen, doch es ging nicht, er sah die Bilder. hörte die Geräusche, roch die Gerüche, spürte, wie sie sich in sein Gedächtnis brannten, spürte, einen unstillbaren Hass auf diese Echse wachsen.

Er hätte diesem perversen Schwein am liebsten alles drei Mal heimgezahlt, was er Vegeta da gerade antat, hätte Freezer am liebsten gezeigt, was er von einem wie ihm hielt, doch er hatte die Chance damals auf Namek vertan und verabscheute sich dafür, da ihm bewusst wurde, dass dies der eigentliche Grund war, warum Vegeta ihn gehasst hatte.

Nicht, weil er ihn besiegt hatte, denn das hatte der Prinz schon mehrmals in seinem Leben durchmachen müssen, nein, der Grund war einfach der, das Goku, ein Saiyajin wie Tales oder Vegeta, Gnade mit einem solchen Monster hatte walten lassen.

Es wäre seine Pflicht gewesen, Freezer für seine Taten an dem Prinzen, dem Prinzen seines Volkes, zu bestrafen, ihn für all das Leiden zu lassen. Aber das hatte er nicht getan.

Er fühlte sich schuldig.

Seine Gedanken richteten sich wieder auf die Geschehnisse vor seinen inneren Augen.

Er sah, wie Vegeta unter den perversen, kranken Schikanen Freezers älter und schließlich erwachsen wurde, sah das Tales ihm nie von der Seite gewichen war, und er sah vor allem, das Radditz und die Krieger, die seit Tagen vor der Tür zu ihrem Krankenzimmer Wache hielten, immer der kleine, feste Kern waren, zu denen die beiden Saiyajin immer zurück kehrten.

Sie blieben eine eingeschworene Gemeinschaft, egal was auf dem Planeten des Tyrannen unter den dortigen Soldaten auch passierte, sie hielten zusammen, blieben stehen wie eine Mauer, wenn es sein musste.

Kämpften gemeinsam, wenn einer von ihnen in einen Streit oder Kampf verwickelt wurde, und sie nahmen die Bestrafung durch Freezer auch gemeinsam hin.

»Deswegen sagte Tales diesen Satz. Jeder von ihnen hätte die eigenen Wunden zu heilen. «

Aber dies waren auch scheinbar die einzigen, die Vegeta an sich ran gelassen hatte, denen er bis zu einem gewissen Grad vertraute.

Und dass, wo er den Saiyajinprinzen immer als stolzen, kalten Einzelgänger gesehen hatte.

Wieder eine Tatsache, die seine Sicht auf den kleineren änderte.

Bilder von kämpfenden Saiyajin, die Lebewesen eliminierten, die Welten zerstörten oder an einen anderen verkauften tauchten auf, Bilder die ihm bewusst machten, das sie alle, weder die weiblichen noch die männlichen Vertrete seiner Rasse, keine Probleme damit hatten zu kämpfen oder töten, noch nicht einmal einen wirklichen Grund dazu brauchten.

Goku sah wie Tales Vegeta in der Zeit dessen Glut diente, wie Vegeta unzählige Male das Bett mit Saiyajin teilte, welche triebig (Empfängnisbereit) waren, nachdem er seine Nebenbuhler aus dem Weg geräumt hatte.

Sah, dass es bei zweien von Vegetas Leuten nicht ohne Folgen geblieben war und sie jeweils ein halbes Jahr später einen starken, gesunden Sohn zur Welt brachten, welche Vegeta, je mehr Zeit verging, immer ähnlicher wurden.

Son-Goku fragte sich immer wieder, wenn diese beiden Kinder auftauchten, wo sie bloß geblieben waren.

Viele Jahre bzw. Bilder später erfuhr er das der ältere von beiden, Vegeta-Wrath, so war der Name des Jungen, sich kurz bevor Goku und Vegeta sich das erste Mal trafen, auf eine Mission auf einen weit entfernten Planeten geschickt worden war, und sich seit dem seine Zeit auf etlichen Planeten vertrieb.

Nach weiteren langen Stunden, in denen er durch Vegetas Vergangenheit glitt kam er an dem Punkt an, an dem sie sich heute befanden.

Sein Körper begann sich vollständig zu entspannen und in einen echten Schlaf überzugleiten, in welchen er die kommenden zwei Tage verbrachte.

Verhandlungen

KAPITEL 25

VERHANDLUNGEN

 

 

Vegeta saß im Schneidersitz auf dem Bett neben Goku, welcher noch immer schlief.

Mittlerweile, seit er ihm seine Vergangenheit offenbart hatte, waren fünf Tage vergangen.

Er war an dem Abend vier Tage zuvor erschöpft wieder ins Krankenzimmer gegangen und hatte den größeren schlafend im Bett gefunden, genauso, wie er ihn Stunden zuvor verlassen hatte.

Da der Saiyajinprinz wieder gesund war und Goku eigentlich auch keinen Aufenthalt im Krankenhaus benötigte, hatte Vegeta sich diesen einfach geschnappt und ihn mit auf sein Zimmer in ihrem Anwesen genommen, wo er ihn in sein Bett gelegt hatte.

Vegetas Lippen verließ ein seufzen.

Warum nur schlief Kakarott so lange?

Er selber hatte nach der Bindung nur eine recht kurze Zeit gebraucht, um die erfahrenen Dinge zu verarbeiten, allerdings bestand die Vergangenheit seines Bindungspartners auch nicht aus einer solch dunklen und komplizierten wie seine es eben nun mal war.

»Es war ein Fehler, ihm meine Vergangenheit zu zeigen. Ich kenne ihn doch mittlerweile gut genug um zu wissen, dass er an solchen Verbrechen die ich getan habe zu knabbern hat. Aber nein, er wollte ja nicht auf mich hören. Eigentlich selbst Schuld.«

Doch warum linderte es nicht sein schlechtes Gewissen?

Warum machte er sich dennoch Sorgen um diesen Unterklassekrieger, der es irgendwie geschafft hatte, in sein Herz zu kriechen?

Murrend legte er sich neben Goku, verschränkte die Arme hinter seinem Kopf und blickte hinauf zur Zimmerdecke.

Er war müde, das Training welches er sich nun unterzog war hart, aber er musste wieder auf das Niveau vor der Sache mit Kerkox kommen, also hielt er sich ran.

Sein Schweif baumelte vom Bett herab und bewegte sich sachte durch die Luft, ein untrügliches Zeichen, das sein Körper begann sich zu entspannen.

Schlafen konnte er dennoch nicht. Sein Geist war viel zu aufgeweckt, seine Gedanken kreisten regelrecht um den Mann neben ihm.

Er könnte die Bindung nutzen, und dessen Gedanken suchen, aber er wollte es nicht, der andere brauchte scheinbar seine Zeit und er würde sie ihm geben, auch wenn es schwer viel.

Stattdessen fühlte er nach der Aura der kleinen Wesen im Bauch seines Partners. Sie war gesenkt, ein deutliches Zeichen dafür, dass die Ungeborenen am Schlafen waren, wenn man es als Schlaf bezeichnen konnte, immerhin waren sie noch klein, verdammt klein. Und das ließ seinen Beschützerinstinkt auf den Plan treten.

Auch wenn die Saiyajin Krieger waren, so hatten sie dennoch eine recht enge Bindung zu ihrem Nachwuchs, zumindest in der Zeit, in der sie auf die Hilfe ihrer Eltern angewiesen waren. Danach wurde die Bindung schwächer, erlosch aber dennoch nicht.

Aber das Nachlassen einer solchen Eltern-Kind-Bindung sorgte dafür, dass die Eltern ihre gesamte Energie und Aufmerksamkeit auf die Aufzucht und Erziehung des neuen Nachwuchses verwenden konnten. Ein Zeichen dafür, dass sie noch viel näher an ihren Wurzeln gebunden waren, als es bei den Menschen der Fall war.

„Du hast nie erwähnt, dass du bereits zwei Söhne hast.“

Erschrocken zuckte Vegeta zusammen. Sein Kopf drehte sich zu Goku, der noch immer mit dem Rücken zu ihm lag, aber wieder wach war.

„Du kennst mich, ich erzähle nie etwas aus meiner Zeit vor der Erde. Und wenn, hätte das Wissen etwas geändert?“

Der kleinere richtete seinen Blick wieder an die Decke. Seine empfindlichen Ohren vernahmen ein leises Seufzen, dann das Rascheln des Bettbezugs, als Goku sich ebenfalls auf den Rücken legte.

„Nein, das hätte es wahrscheinlich nicht.“

Ruhe trat wieder in das Zimmer.

Minuten horchten sie nach den ruhigen Geräuschen im Zimmer, nahmen die leisen Atemgeräusche des jeweils anderen wahr.
 

Son-Goku hatte gemerkt, dass er in Vegetas Zimmer, in dessen Bett lag und nicht mehr in diesem Krankenzimmer, mit der sterilen Einrichtung und dem Geruch von Desinfektionsmittel.

Er fühlte sich hier viel wohler, sicherer, schon alleine weil der kleinere neben ihm lag.

Ihm fiel ein, das Vegeta wahrscheinlich noch auf eine Antwort von ihm wartete.

„Ich liebe dich, Vegeta. Es hat nichts für mich geändert und ich bin dir sehr dankbar dafür, dass du es mir gezeigt hast.“

Goku drehte sich auf die Seite, sodass er Vegeta ansehen konnte, und stütze seinen Kopf auf dem angewinkelten Arm ab. Seine nun freie Hand legte er sachte auf den Brustkorb des neben ihm liegenden Saiyajin. Dieser zuckte kurz zusammen, entspannte aber danach komplett, dennoch blickte er noch immer an die Zimmerdecke.

Erst jetzt fiel dem größeren auf, das Vegeta angezogen war, er trug ein dunkelblaues T-Shirt und eine schwarze Jeans.

Er selbst war nur mit einer Boxer-Shorts bekleidet.

Bevor er auch noch ein Ton von sich geben konnte, ergriff Vegeta das Wort.

„Ich hole mir was zu essen. Kommst du mit?“

Er stand auf, nachdem er Gokus Hand von seinem Brustkorb geschoben hatte und ging zum Kleiderstände an dem seine Jacke hing und suchte in den Taschen nach Geld und seinem Autoschlüssel, anschließend streifte er sie sich über.

Irritiert zogen sich Son-Gokus Brauen in die Höhe. Als Vegeta ihm die Frage stellte, dachte er eigentlich, sie würden unten in der Küche, hier im Anwesen etwas essen, aber das Vegeta jetzt Geld und die Schlüssel nahm verwunderte ihn doch ein wenig.

„Wenn du kein Problem damit hast, komme ich gerne mit.“

„Sonst hätte ich dich nicht gefragt, Kakarott.“

Zufrieden stieg Goku aus dem Bett und lief zum Schrank, um sich frische Kleidung anzuziehen, unter den Argusaugen des Prinzen.

Anschließend verließen sie das Schlafzimmer, Goku folgte Vegeta, immerhin wusste dieser wo es hingehen sollte, Goku wollte sich einfach überraschen lassen.

Sie gingen direkt aus dem Anwesen zu den davor geparkten Autos, an einem ging Vegeta zur Tür und schloss auf, Goku folgte zögernd zur Beifahrerseite und setzte sich nach einem skeptischen Blick über den schwarzen Wagen neben den kleineren.

Die anderen Autos sahen modern und sehr teuer aus, doch dieses hier war ein altes Modell, zumindest sah es etwas danach aus, und das obwohl sein Wissen über Autos nicht gerade herausragend war.

Ihn irritierte es viel mehr, das Vegeta diese Gefährt fahren konnte und scheinbar einen eigenen besaß. Und außerdem hatte er ihn einen anderen Geschmack zugetraut.

Sein Sitz vibrierte leicht, als der Motor gestartet wurde und sie bogen von dem mit Schotter belegten Vorplatz des Anwesens auf eine asphaltierte Straße ein.

Wie nicht anders zu erwarten war, schwieg Vegeta und Goku hatte auch nicht wirklich den Bedarf ihn in ein Gespräch zu verwickeln, weswegen er aus dem Seitenfenster und die an ihnen vorbeirauschende Gegend sah.

Erst nach vielen Minuten kamen sie in bewohntes Gebiet und die Lichter der Stadt kamen näher, welche er erst vor wenigen Augenblicken bemerkt hatte.

Es war eine große Stadt, doch wenn er ehrlich war, hatte er keinerlei Ahnung welche Stadt es war, bzw. in welchem Land sie sich befanden, oder wo sie hinwollten. Und Nachfragen brachte nichts, dafür kannte er den Saiyajin neben sich gut genug.

Interessiert beobachteten seine Augen den Straßenverkehr und er musste sich eine leichte Faszination für die vielen hellen, bunten Lichter der Stadt vor ihnen zugestehen.

Trotz dass es schon fast Nacht war, war recht viel auf den Straßen los, ebenso wie auf den Bürgersteigen.

Allerdings waren es nur Nachtschwärmer oder Partyhungrige Jugendliche, welche auf den Weg zu einen der vielen Clubs und Bars waren die es hier anscheinend gab.

Immerhin hatte er damit recht wenig Erfahrung, in der Stadt war er immer nur gewesen, wenn ChiChi shoppen wollte und Goku zum Schleppen der Tüten mitgeschleift wurde.

Aber das gehörte ja nun der Vergangenheit an.

Ein leises seufzen verließ seine Lippen, ehe er wieder aus der Frontscheibe des Autos sah.

Goku wollte etwas sagen, doch ihm viel nichts ein und außerdem wollte er seinen Nebenmann nicht mit irgendwelchen Nichtigkeiten nerven, bei Vegeta wusste man nie und der gesprächige Typ war er auch noch nie gewesen. Ein Grund warum er sich noch immer darüber wunderte, wieso der Prinz ihn überhaupt mitgenommen hatte.

Und so ging die Fahrt schweigend weiter, sie bogen ein paar Mal in Straßen ein, bis Vegeta den Wagen auf einen Parkplatz vor einem teuer aussehenden Restaurant lenkte und dort stehen blieb. Ohne auf Goku zu achten stieg er aus und wartete dass der andere Saiyajin ebenfalls ausstieg.

Der größere ließ den Blick schweifen und blieb mit skeptisch hoch gezogenen Brauen am Eingang hafte, welcher durch einen kleinen roten Teppich recht teuer wirkte. Er kannte weder das Restaurant noch die Gegend in der sie sich gerade befanden, allerdings vermutete er das es etwas kostspieliger war hier zu wohnen, zumindest hatten die Häuser und Vorgärten große Ähnlichkeit mit denen in der Gegend wo Bulma ihr Haus stehen hatte.

Der Wagen wurde abgeschlossen und gemeinsam gingen sie auf den Eingang zu, Goku ließ einer Eingebung den Prinzen den Vortritt und so steuerten sie einen der wenigen nicht besetzten Tische in dem recht großen Raum an.

Es liefen einige Kellner von einem Tisch zum anderen, servierten Speisen und Getränke, fragten andere Gäste wiederum nach der Bestellung oder gaben den zu bezahlenden Betrag an.

Es sah hier, wie schon draußen, ziemlich nobel aus, aber trotzdem nicht ungemütlich, das etwas gedämmte Licht und die in dunkleren Farben gehaltene Einrichtung trugen zu einer angenehmen Atmosphäre bei.

Goku setzte sich gegenüber von Vegeta hin und ließ erneut seinen Blick durch den Raum schweifen.

Vegeta hatte einen Tisch etwas abseits der anderen ausgesucht, ein zweier Tisch, wodurch sich zu Gokus rechten die Wand befand, was ihn aber keineswegs störte, immerhin konnten sie somit nicht von allen Seiten beobachtet werden.

Nach einigen Augenblicken wanderten seine Augen von seiner Umgebung zu seinem Begleiter, welcher sich schon die Karte genommen hatte und nun interessiert darin stöberte.

Geduldig wartete er bis Vegeta kurze Zeit später die Karte weglegte und ihn erwartungsvoll in die Augen blickte. Goku wollte etwas sagen, doch kam er nicht dazu, da sich ein Mann einen leeren Stuhl von ihrem Nebentisch schnappte und sich in lässiger Haltung frontal zu ihrem Tisch drauf setzte.

Verwundert zog Goku seine Brauen hoch und war erst recht verwirrt, als sein Blick auf den braunen, pelzigen Gürtel des Fremden viel.

„Ich habe Gerüchte gehört, Prinz.“ sprach der fremde Saiyajin mit einem unverkennbaren Akzent und blickte interessiert zwischen Son-Goku und Vegeta hin und her.

„Gerüchte das Kerkox und seine Leute diesem Planeten einen Besuch abgestattet haben. Er soll auf der Suche nach einer Saiyajin gewesen sein, die seinen Vater auf dem Gewissen hat.“

Vegeta wendete dem Fremden sein Gesicht zu, seine Lippen zierten ein wissendes grinsen, entspannt ließ er sich gegen die Stuhllehne sinken.

„Kerkox ist Geschichte, ebenso seine Leute. Und was die Saiyajin angeht, er hat sie gesucht, aber nicht gefunden. Deine Quellen scheinen nicht auf dem neuesten Stand zu sein, Mohrt.“

Herausfordernd begannen die Augen des Saiyajinprinzen zu blitzen.

„Ja, das mag wohl so sein. Aber ich weiß, wer es ist, die er gesucht hat.“

„Achja? Und was lässt dich glauben, ich wüsste nicht um wen es sich bei der Gesuchten handelt?“

Nun bildete sich auch bei den Fremden Saiyajin ein herausforderndes grinsen.

„Weil Ihr Eure Leute zu ihr geschickt hättet, wenn es an dem wäre.“

Er machte eine kurzer Pause.

„Also. Ihr wisst es nicht, nicht wahr, Prinz?“

Wieder wanderten seine schwarzen Augen von Vegeta zu Goku und wieder zurück. Dieser hörte dem Gespräch aufmerksam zu, durch Vegetas Erinnerungen hatte er eine Ahnung, wovon sie sprachen, aber so ganz kam er nicht dahinter.

„Ich will einen Namen.“

Das Grinsen von Mohrt wurde eine Spur breiter. Wenn es ging, lehnte er sich noch ein Stück weiter an die Lehen und verschränkte seine Arme vor der Brust.

Goku war mittlerweile ernsthaft verwirrt.

Wieso nur blieb Vegeta zu erstaunlich ruhig?

Normalerweise hasste er es doch, wenn er an der Nase herumgeführt wurde oder nicht sofort eine Antwort erhielt.

„Bei allem Respekt, Prinz. Aber ich kann Euch den Namen nicht nennen.“

Vegeta rollten mit den Augen.

„Bleib hier sitzen Mohrt, ich will diesen Tisch behalten. Kakarott, komm mit.“

Mit diesen Worten schob Vegeta den Stuhl zurück und machte sich ohne auf den anderen Saiyajin oder die anderen Gäste zu achten auf den Weg durch das Restaurant.

Schräg hinter der Theke entdeckte Goku eine Tür, vor der zwei Saiyajin standen und anscheinend so was wie Wachen oder so waren. Was Goku noch mehr verwunderte war die Tatsache, dass eine der beiden Wachen eine Frau war. Doch im Vergleich zu den weiblichen Saiyajin, die er bis jetzt kennen gelernt hatte, war diese hier sprichwörtlich ein Schrank.

Beinahe einen halben Kopf größer als er, kurz geschorenen Haare, Lederkleidung, stark ausgeprägte Muskeln und einen finsteren Blick, der dem von Vegeta Konkurrenz machen konnte.

Unwillkürlich schluckte Son-Goku.

Als sie sahen, das Vegeta und er auf sie zukamen, öffnete der Mann die Tür und trat vor ihnen ein.

Nun standen sie in einem teuer ausgestatteten Büro.

Sein Blick glitt zu dem hinter einem großen Schreibtisch sitzenden Mann, der wie Goku bemerkte ebenfalls ein Saiyajin war.

„Was führt Euch zu mir, Prinz?“ fragte der Saiyajin, nachdem er respektvoll mit dem Kopf genickt und kurzzeitig die Augen geschlossen hatte.

„Ihren Namen. Dein Krieger wollte ihn mir nicht sagen, also, raus damit.“

„Sie steht unter meinem Schutz und ich werde sie Euch nicht ans Messer liefern. Lebt bitte mit dem Wissen, das das was Kerkox sagte wahr ist und sie ihre Gründe hatte.“

Vegeta beugte sich vor und stütze sich mit beiden Händen auf die Platte des Schreibtisches ab.

„Wir haben immer unsere Gründe, wenn wir töten. Den Namen. Und mein Versprechen, das ihr nichts geschehen wird.“

„Traue niemals den Worten eines Saiyajin. Regel Nummer eins. Nicht ohne Grund bin ich so alt geworden.“

„Starrköpfiger Idiot.“, fauchte Vegeta, dann ergänzte er im etwas ruhigerem Ton:

„Lass mich raten, Ronn. Deine Schwester oder jemand anderes aus deiner Familie... Oder vielleicht sogar die kleine, die als Wache draußen vor der Tür steht? Wenn ja, sie kann sich verdammt gut alleine verteidigen.“

Tief atmete der Saiyajin vor ihm ein, nur um die Luft wieder geräuschvoll aus seinen Lungen zu entlassen. Lange blickte er Vegeta in die Augen ehe er sie abwendete und leise, aber ergebend seufzte.

„Lass mich und meine beiden Besucher alleine, Thueur.“

Verwirrt schaute ihn seine Wache an, nickte und verbeugte sich schließlich nach wenigen Sekunden des Zögerns, nur um mit einem letzten Blick auf die drei im Büro den Raum zu verlassen.

Ronn ließ sich langsam gegen die Rückenlehne seines teuren und verdammt bequemen Bürostuhls sinken, ehe er seinen leuchtenden Opale wieder auf Vegeta und dann weiter zu Goku wandern ließ. Diesen musterte er ausgiebig und konnte sich ein wissenden Schmunzeln nicht verkneifen, als er sah, wie sich der Prinz vor Son-Goku aufbaute und ihm somit einen Großteil seiner Sicht versperrte.

„Ich verrate den Namen, und als Gegenzug erhalte ich etwas.“, sprach er nach geraumer Zeit.

Warnend verschränkte Vegeta seine Arme vor dem Brustkorb und zog seine Brauen tiefer über die Augen.

„Ich bin nicht zum Verhandeln hier.“

„Mir bleibt nichts anderes übrig als den Planeten hier zu verlassen und zu der Kolonie in die nördliche Galaxie zu ziehen. Ich werde dort meinen rechtmäßigen Platz einnehmen.“

Vegetas Brauen zogen sich wenn es überhaupt möglich war noch ein wenig mehr über seine schimmernden Opale.

„Die Kolonie hat ihre Prinzessin als Herrscher, was willst du dort?“, fragte er, ließ sich aber nichts von seiner Verwirrung anmerken.

„Sie wurde getötet, frag mich nicht von wem, aber ich werde es herausfinden. Wie gesagt, ich muss dort hin, ohne feste Strukturen und einer starken Hand die sie führt wird dort Anarchie ausbrechen, und das wäre nicht nur für die Menschen ein großes Übel. Und außerdem wäre es dir sicher ganz lieb, wenn diese Sündenfresser von jemand angeführt werden den du kennst und dem du vertrauen kannst, oder irre ich mich, Vegeta?“

„Warum kommst du auf den Gedanken, ich würde dir vertrauen? Du bist einer von ihnen, zwar nur zu Hälfte, aber das reicht schon... Was ist es, dass du von mir verlangst?“

Ronn lehnte sich wieder vor und stützte seine Ellenbogen auf die Schreibtischplatte ab.

„Schutz für die wenigen Überlebenden meiner Familie und Asyl für meine drei Krieger. Sie sind hervorragende Kämpfer, vielleicht nicht so stark, wie deine Leute, aber sie sind loyal, gefährlich und tödlich.“

„Loyal dir gegenüber. Und deine Familie, ebenfalls Sündenfresser.“ ,warf Vegeta seine Bedenken in den Raum.

„Die drei werden dir Treue schwören und stellen somit keine Gefahr für dich oder deine Leute dar. Sie in die Kolonie mitzunehmen wäre für sie zu gefährlich, auch wenn sie mir dorthin folgen würden. Ich weiß sie bei dir in guten Händen. Und was meine Familie angeht...“

Seine Lippen verließ ein seufzen, nachdem er sie kurz mit seiner Zunge benässt hatte.

„Es wären nur meine Mutter und meine Halbschwester. Sie sind reinblütige Saiyajin.“

Die letzten Worte Ronns standen somit im Raum und nun lag es an Vegeta.

Auch dieser atmete einmal durch und ließ sich die ganzen Informationen und den Handel durch den Kopf gehen.

Auf einer Seite hatte Ronn Recht, es wäre gut, jemanden in der Kolonie in der nördlichen Galaxie auf dem Planeten Chonkress zu haben, der wie ein Saiyajin dachte und handelte.

»Aber dennoch ist er ein Sündenfresser, zur Hälfte zumindest. Und das macht es schwierig. «, dachte sich der Saiyajinprinz.

Vegeta wollte gar nicht daran denken, wie es zu der Schwangerschaft gekommen war. Sündenfresser und Saiyajin hatten eigentlich dieselben Vorfahren, hatten sich dann aber durch eine Mutation getrennt voneinander weiterentwickelt. Seit dieser Zeit, vor mehreren Tausend Jahren, gab es Krieg und Differenzen zwischen ihren beiden Arten und das letzte was ein Saiyajin tun würde, war es sich freiwillig mit einem von dieser Spezies einzulassen.

Er seufzte.

Doch auf der anderen Seite kannte er Ronn gut genug, um zu wissen, dass dieser nie etwas tun würde um ihm, den Prinzen der Saiyajin, einen Grund zu geben seine Familie zu jagen und zu töten. Dafür waren ihm diese beiden Frauen viel zu wichtig.

»Doch ist der Name dieser Saiyajin wirklich all das hier wert?

Einen Deal mit einem Mischling unserer Rassen. Es könnte Zwist unter meinen Untergebenen schüren und somit Unruhen heraufbeschwören. Auf der anderen Seite wäre es wirklich gut, im Hinterkopf zu wissen, dass das Problem mit der Kolonie der Sündenfresser vorbei wäre. Ich werde das Risiko eingehen, mir bleibt eigentlich nichts anderes übrig. «

Sein Blick, den er nachdenklich gesenkt hatte, hob sich wieder und auch die verschränkten Arme lösten sich.

„Der Deal steht. Den Namen der Saiyajin, deinen Eid, dass du meinem Volk die Sündenfresser vom Hals hältst, mich gleichzeitig mit Informationen über eben jene versorgst und ich werde deiner Familie und deinen drei Soldaten Schutz und Asyl gewähren, sofern sie mir ewige Treue und Gefolgschaft schwören und den Eid zu dir lösen.“

„Ok Prinz. Der Deal steht.“

Ein nicken des Prinzen zeigt dem Mischling, das alles gut über die Bühne gelaufen war und er seine Leute und seine Familie in Sicherheit wusste. Sein Blick hob sich als Vegeta erneut das Wort ergriff.

„In zwei Tagen, abends im Anwesen. Du bringst sie her und dann kannst du deine Aufgabe in der Kolonie beginnen.“

Damit drehte sich Vegeta um und verließ den Raum, Goku noch immer ziemlich verwirrt hinter sich folgend.

Als sie schließlich an ihrem Tisch ankamen verließ Mohrt seinen Platz und begab sich auf den Weg zu seinem Boss.

Son-Goku tat es Vegeta nach und setzte sich.

„Dann bist du einzig und allein wegen dieser Sache mit mir hier her zum Essen gehen gefahren?“, fragte er leicht gekränkt.

Er hatte gehofft, Vegeta hätte ihn zum Essen eingeladen, weil er ihm endlich etwas bedeutete aber demnach hatte er sich in dem anderen geirrt. Schon wieder.

„Die Bewohner dieses Planeten handhaben es doch so. Wenn man zusammen ist, geht man gemeinsam irgendwohin.“

Gokus schwarze Opale bohrten sich vor Überraschung in die Augen seines Gegenübers als er die Worte dessen wieder durch seinen Kopf gleiten ließ.

„Ein... Du meinst... also das hier ist ein Date?“

„Wenn du es so nennen willst, ja.“

Verwirrt schüttelte er den Kopf, bevor er noch mal versuchte in den Augen, im Gesicht des anderen lesen zu können, doch wie schon so oft ohne Erfolg.

 

Sie bestellten und das Essen verlief in Ruhe, Goku hatte die Hoffnung, dass Vegeta ein Gespräch mit ihm beginnen würde schon lange aufgegeben und somit beobachtete er die anderen Gäste.

Sie waren allesamt Menschen und er wollte sich beim besten Willen nicht vorstellen, was passieren würde, wenn sie heraus fänden dass dieses Restaurant einem Außerirdischem gehörte.

 

Entspannt lehnte Son-Goku sich zurück an die Lehne und strich über seinen vollen Bauch. Warum auch immer, aber er fühlte sich wohl. Die Situation oder die Anwesenheit des anderen Saiyajin, könnte natürlich auch beides sein, so vermutete er.

Seine Augen wanderten zu dem anderen. Dessen Blick war auf den mittlerweile abgeräumten Tisch gerichtet und er schien in Gedanken versunken zu sein.

Ein wenig wunderte er sich langsam und begann sich zu fragen, was sie hier denn noch wollten. Zwar hatte Vegeta gesagt gehabt, es wäre eine Art Date, aber dennoch war es nicht so, wie Son-Goku es sich vorgestellte hatte. Natürlich hatte er sich nicht allzu große Hoffnungen gemacht und große Erwartungen gehegt, denn immerhin kannte er Vegeta mittlerweile. Aber das sie jetzt nach dem Essen hier sich gegenüber saßen und an schwiegen, wurde ihm je mehr Zeit verstrich immer unangenehmer.

 

Vegeta hingegen war wirklich in Gedanken und somit bekam er von Gokus Verhalten und dessen aufkommende Bedenken nichts mit.

Er wusste noch immer nicht, wie er sich den anderen gegenüber zu verhalten hatte, eine solche Situation war neu für ihn und unbekannt. Zwar war ihm klar geworden, vor allem durch die Gefangenschaft in Kerkox` Hallen, was er für Son-Goku empfand und das sie, egal wie viel Zeit sie miteinander hatten es schneller vorbei sein konnte, als ihnen lieb war.

Was auch der Grund war, weswegen er Goku vor einigen Tagen seine komplette Vergangenheit offenbart hatte, in einem kläglichen Versuch diesem zu verstehen zu geben, wen und was sich der größere da als Bindungspartner auf ewig gesucht hatte. Aber Son-Goku schien das egal zu sein, schien ihn sogar darin bestärkt zu haben, die Bindung zu Leben.

Doch konnte Vegeta dem anderen Vertrauen?

Konnte er den Rest seines, wahrscheinlich langen, Lebens mit diesem verbringen?

Waren die Gefühle, die er sich dem anderen gegenüber eingestanden hatte stärker als sein Stolz und sein Argwohn?

Wenn er die beiden Sachen nicht ablegen, oder zumindest zurück stellen konnte, wusste er, dass diese das ganze ziemlich steinig machen und womöglich zerstören konnten.

Denn sie verletzten, um andere auf Abstand zu halten und erfüllten ihren Zweck.

Doch was war dann?

Er wollte Goku nicht vergraulen, aber er brauchte Zeit und er wusste nicht, wie viel der andere mittlerweile noch bereit war ihm davon zu geben.

Sein Blick hob sich, nur um in die tiefen schwarzen Augen des anderen schauen zu können.

Was war los?

Allerdings hielt ihn sein Stolz davon ab, diese Wörter auch laut auszusprechen und sofort hätte er sich am liebsten dafür in den Hintern getreten.

Wenn er noch nicht einmal bei solch einfachen, belanglosen Sachen seinen Stolz zurück schrauben konnte, wie sollte er es dann bei den wirklich wichtigen schaffen?

Ein seufzen verließ seine Lippen und er wendete den Blick ab, ließ ihn durch den Raum schweifen und beorderte Mohr mit einer leichten Bewegung des Kopfes zu ihrem Tisch. Da sie ja nur da saßen und sich an schwiegen konnten sie das auch im Anwesen oder woanders machen und außerdem war Vegeta nicht nach einem Gespräch zu mute.

Zu viele neue Ereignisse waren schon wieder passiert...

Zu Hause konnten sie bzw. er wenigstens trainieren.

 

 

 

 

 

 

Erste Schritte

So, derzeit hab ich echt einen guten lauf mit meiner Story!! freu! ;-)
 

Ich wünsche all meinen Lesern ein Frohes neues und vor allem gesundes Jahr!!!
 

Viel Spaß beim neuen Kapitel meiner FF!!!
 


 

KAPITEL 26

ERSTE SCHRITTE

 

 

Mohrt kam recht schnell mit der Rechnung, Vegeta gab ihm das verlangte Geld und schon machten sich die beiden auf dem Weg zu Vegetas Wagen.

Als Son-Goku draußen vor der Tür des Restaurants stand, atmete er erst mal tief die frische Nachtluft ein und ließ sich in aller Ruhe Zeit damit zu dem schwarzen Auto zu gelangen.

Vegeta hingegen war schon zu seinem Wagen gegangen und schloss gerade auf, als sich zwei kräftige Arme um seinen Bauch legten und er den warmen Atem Gokus im Nacken spüren konnte. Wie auf Kommando schloss der Saiyajinprinz die Augen und entspannte sich langsam in den kräftigen Armen, dessen Hände sachte über seine Bauchmuskeln strichen.

Warum nur wusste der größere, dass Vegeta das jetzt gebraucht hatte?

Verwirrt tastete er nach ihrer Verbindung, aber sie war vollständig verschlossen.

Doch stattdessen spürte er Son-Gokus Lippen im Nacken an seinem Haaransatz, welche sich langsam nach vorne zu arbeiten schienen. An seinem vorderen Hals angekommen, legte Vegeta seinen Kopf nach hinten an Kakarotts Schulter und stieß ein leises Schnurren aus.

Vielleicht sollten sie noch etwas anderes machen, bevor er trainieren ging, schoss ihm unvermittelt durch den Kopf.

Doch in derselben Sekunde versteifte sich sein Körper, als ihm die Narbe zwischen seinen Beinen einfiel.

Was würde Son-Goku dazu sagen, wenn er es sehen würde?

Und konnte er überhaupt damit Sex haben?

Kerkox Handlanger hatte ganze Arbeit geleistet, wodurch sich die Narbe bis auf seinen Unterbauch ausdehnte und die Haut zwischen seinen Beinen ebenfalls tief verletzt hatte.

Zwar war es nur der Hoden gewesen, den dieser gewalttätig entfernen lassen hatte, aber dennoch...

Was wenn er wirklich nie wieder mit einem Lebewesen schlafen konnte?

Angst kroch seine Kehle hinauf und bevor er sich gegen diese Starke, sanfte Umarmung hatte wehren können, wurde er auch schon los gelassen.

Son-Goku hatte die plötzliche Veränderung in Vegeta gespürt, hatte fühlen können, wie sich dessen Körper total verkrampfte, nachdem dieser begonnen hatte sich ihm langsam hin zu geben.

Doch was war auf einmal los?

Er wollte den kleineren endlich wieder spüren!

Hatte er etwas falsch gemacht?

War er zu schnell ran gegangen?

Verwirrt blickte er in die vor Angst geweiteten schwarzen Opale.

Wann hatte sich Vegeta zu ihm umgedreht und so viel Abstand zwischen sich und ihm geschaffen?

„Vegeta... Was ist los? Habe ich was falsch gemacht?“

Diese Worte rissen den Kleineren aus dem Strudel seiner Erinnerungen und auf einmal schien er sich wieder zu fangen.

„Glaubst du ernsthaft, ich würde mich hier in aller Öffentlichkeit von dir befummeln lassen?“, wurde Goku auch schon angefaucht.

Der erste Stich in seinem Herzen seit langer Zeit wider, doch je mehr die Zeit verstrich, desto mehr wurde Goku bewusst, dass Vegeta diese Worte nicht so meinte. Er konnte noch immer Angst in den dunklen Augen seines Bindungspartners schimmern sehen und wusste sofort, dass dieser es nur aus reinem Selbstschutz gesagt hatte.

„Verstehe. Dann fahren wir jetzt besser nach Hause und fangen dort an, wo wir gerade aufgehört haben, oder nicht, mein Prinz?“

Goku sah wie sich der Körper der Prinzen wieder minimal versteifte und wusste auf Anhieb, das er mit seiner Aussage ins Schwarze getroffen hatte. Es hatte nichts mit der Öffentlichkeit oder der Berührung zu tun, sondern mit dem Nachfolgenden...

Was hatte Kerkox seinem Partner angetan, dass dieser nicht mehr mit ihm intim werden wollte?

Warum hatte Vegeta ihm nichts von seiner Zeit in der Gefangenschaft Kerkox` gezeigt?

Hatte diese Monster den Kleineren etwa!?!?!

Nein, Freezer hatte es auch getan und dennoch schlief Vegeta mit ihm, zwar immer nur als aktiver Part, aber dennoch teilten sie sich ein Bett miteinander.

Was war es denn sonst?

„Vegeta, bitte. Rede mit mir!“, sprach er so sanft wie er gerade konnte, in dem Wissen, dass er darauf keine Antwort erhielt.

Umso erstaunter war er, als er plötzlich unendliche Trauer und Schmerz empfand.

Mehrmals blinzelte er um zu verstehen, dass es nicht sein eigener war.

Doch bevor er weiter über diese sich plötzlich geöffnete Bindung zu dem Prinzen wundern konnte, wurde sie auch schon wieder verschlossen und Vegeta schien aus seiner starre zu erwachen.

Schnell verschwand der Ausdruck von Furcht aus seinen Augen und auch seinen Körper zwang Vegeta wieder dazu sich zu entspannen.

Dies war eine Sache, die nur ganz alleine ihn betraf, und schon gar nicht Son-Goku!!

Auch wenn es falsch war, wie ihm seine innere Stimme zu flüsterte. Denn wenn er wirklich nie wieder in der Lage war, Sex zu haben, betraf es auch Goku.

„Wir sollten jetzt fahren.“, sprach er ohne Emotion in seiner Stimme und drehte sich zu seinem Auto um.

Son-Goku blieb verwirrt blinzelnd stehen und sah auf die Autotür.

Wie konnte eine einzelne Person bloß so viele Gesichter haben?

Wie konnte der kleinere Saiyajin nur so schnell zwischen den einzelnen Gefühlen, Launen und Gedanken hin und her wechseln?

Leicht schüttelte er seinen Kopf um diese Fragen zu vertreiben. Immerhin wollte er die Geduld Vegetas nicht überstrapazieren in dem er weiterhin außerhalb des Wagens rum stand und Löcher in die Luft starrte, weil er seine Gedanken ordnen musste.

Schnell war der größere um das Auto rum gegangen und hatte sich neben dem Prinzen gesetzt.

Die gesamte Fahrt zum Anwesen verlief ebenso ruhig und ereignislos wie die Hinfahrt. Jeder der beiden hing seinen Gedanken nach, versuchte einen Ausweg aus der jeweiligen Situation zu finden.

Am Anwesen angekommen, stieg Vegeta sofort aus und lief ohne auf Goku zu warten in das Gebäude hinein in Richtung Gravitations-Trainings-Raum. Er musste sich abreagieren und seinen Kopf frei bekommen. Nachdenken konnte er nach einem ausgiebigen Training immer am besten, denn meist vielen ihm Lösungen direkt danach ein.

Son-Goku saß hingegen noch wie bestellt und nicht abgeholt auf dem Beifahrersitz und grübelte. Wenige Minuten, nachdem sein Partner in das Anwesen gegangen war, spürte er die enorme Energie und wusste dass dieser trainierte. Nun wusste er zu hundert Prozent, das Vegeta irgendetwas bedrückte.

Ein seufzen verließ seine Lippen und wieder wanderte sein Geist zu der Situation auf dem Parkplatz des Restaurants. Doch so sehr er versuchte es von allen Seiten zu beleuchten, verschiedene Aspekte durch spielte so kam er auf keine plausible Erklärung für das Schauspiel was sich dort vor seinen Augen abgespielt hatte. Und dabei hatte es sich alles so schön angefühlt, den anderen in seinen Armen zu halten, den Geschmack und den Geruch des anderen mit seinen Sinnen zu erfassen, zu sehen wie sich der Kleinere langsam entspannte und das Wissen, dass er alleine dafür verantwortlich war.

Noch eine ganze Zeit saß er im Wagen, schaute ins Leere und grübelte. Doch kam er nicht dahinter und schon gar nicht auf eine Lösung. Somit stieg er aus und machte sich nun auch auf in Anwesen. Schnurstracks ging er in die Küche, nahm sich eine Flasche Wasser mit und ging gemütlich in Richtung seines Zimmers.

Es war schon recht spät, weswegen keiner mehr auf dem Flur oder in der Eingangshalle anzutreffen war. Zwar hatte er Stimmen aus dem Billiardzimmer gehört, aber er hatte gerade keine Lust auf Gesellschaft und außerdem fühlte er sich noch immer etwas wie ein Außenseiter, wenn Tales oder Vegeta nicht mit dabei waren. Und so hatte er noch genügend Zeit in Ruhe nach zudenken, bei einem Glas Wasser und einem heißen Bad in der Wanne.

»Ja, das wird uns bestimmt gut tun!« ,lächelte Goku, als seine linke Hand über den Bauch strich. Gedacht, getan und so lag er etliche Minuten später dösend in der Wanne und genoss die Wärme und die Ruhe. Seine Lider hatte er geschlossen, Gokus ganze Konzentration widmete er den Energien in seinem Bauch, und sein Lächeln was er noch immer auf den Lippen hatte wurde eine Spur breiter.

Er war Schwanger und Vegeta war der Vater. Etwas, was er noch immer irgendwie befremdlich fand, aber dennoch freute er sich riesig darüber. Er mochte Kinder und ihn erheiterte das Wissen, das es erstens Kinder von ihm und Vegeta waren und zweitens, dass es reinblütige Saiyajin sein würden.

Langsam ließ er seinen Kopf nach hinten gegen den Rand der Badewanne sinken und stieß ein wohliges seufzen aus. Doch dies hielt nicht lange an, denn eine seichte Berührung an seiner nackten Schulter ließ Goku augenblicklich zusammen fahren und sorgte dafür, das er untertauchte.

Prustend tauchte er wieder auf, nur um Vegeta direkt hinter ihm an der Badewanne stehen zu sehen.

»Warum habe ich ihn nicht bemerkt?«, fragte sich der größere.

„Hi, Vegeta. Was machst...“ doch stoppte er sofort, als er in das erschöpfte Gesicht sah und seinen Blick weiter senkte, um einen verletzten und erneut geschundenen Körper zu entdecken.

„Ich wollte duschen gehen. Alleine. Ich denke, du liegst lange genug dort drin. Schlafen kannst du auch im Bett, Kakarott.“

Die Worte klangen nicht so hart, wie eigentlich gemeint, weswegen Vegeta sich umdrehte und zurück ins Zimmer ging um sich neue Kleidung raus zu suchen und Goku somit genug Zeit zu geben sich aus dem Bad zu stehlen.

Dieser sah seinem Prinzen noch immer völlig perplex hinter her.

Was sollte das denn?

Jetzt schmiss Vegeta ihn schon aus dem Bad raus, nur weil der werte Thronfolger duschen wollte?

Missmutig zogen sich Goku Augenbrauen über die sonst so freundlich strahlenden Opale. Ein paar kurze Augenblicke wollte er seinem Trotz nachgeben und einfach sitzen bleiben, doch schon kurz danach siegte seine Vernunft.

Vegeta war schlecht drauf und irgendwas schien ihn zu bedrücken, was er mal wieder in sich hinein fraß. Seufzend zog er den Stöpsel, duschte sich den Schaum von Körper, schnappte sich ein Handtuch von der Ablage und ging so wie er war ins angrenzende Zimmer. Lief provokativ nah an Vegeta vorbei zum Kleiderschrank, wohl wissend, das der Blick des kleineren sich auf seinem Körper fest gesetzt hatte und diesem langsam folgte.

Ein triumphierendes Grinsen zwängte sich auf Son-Gokus Lippen und er beschloss das Spiel ein wenig mehr auszuweiten. Denn flüchten konnte Vegeta immer noch, das Bad war nun frei. Langsam, ohne Hektik öffnete Goku den Kleiderschrank, suchte sich eine Boxershort aus und begann sich im Schneckentempo und lasziv bewegend abzutrocknen. Tief sog er den Bindungsduft in seine Nase, den Vegetas Körper instinktiv ausströmte. Mit Genugtuung spürte Son-Goku Vegetas Blicke auf seinem Körper, fühlte regelrecht, wie sie sich seinen Rücken hoch und runter tasteten.
 

Auch wenn Vegeta wollte, er konnte seinen Blick einfach nicht von diesem durch trainierten Körper seines Bindungspartners wenden. Ein fast vergessen geglaubtes kribbeln durchlief seinen eigenen Körper und er konnte nicht anders, als an viele Dinge zu denken, die er mit dem größeren anstellen könnte. Hier und jetzt.

Was hielt ihn nur davon ab?

Seine eine Frage hatte sich in den wenigen Sekunden von selbst beantwortet. Er war dennoch zu einer Erektion fähig, aber die andere blieb.

Konnte Kakarott mit diesem Makel an ihm Leben?

Hatte der andere Saiyajin keine Probleme mit den vielen weiteren Narben, die nun seine Haut an jeder erdenklichen Stelle seines Körpers zierten?

Ein leises, kaum hörbares seufzen verließ seine Lippen und er wendete sich schweren Herzens von diesem erregenden Bild vor ihm ab und ging ins Bad.

Er braucht nun wirklich eine kalte Dusche.
 

Ein wenig enttäuscht blickte Son-Goku über seine Schulter auf die geschlossene Badezimmertür und seufzte. Tief in ihm hatte er mit einer Flucht des Prinzen gerechnet, aber er hatte nicht auf eine gehofft. Er hatte neben dem Geruch des Bindungsduftes auch noch eine leichte Note der Erregung vernommen.

Und wie schon so viele Male zuvor fragte sich Goku, warum Vegeta körperliche Nähe zu ihm mied. Und das obwohl offensichtlich war, das sie sich begehrten.

Was hatte Kerkox bloß mit dem andern gemacht?

Son-Goku versuchte sich zurück zu erinnern, an das erste Gespräch mit diesem Arzt.

Tumbron hatte ihn und Nurok über die Verletzungen Vegetas informiert, aber Son-Goku war sich da schon sicher gewesen, dass es nicht alle gewesen sein konnten. Dafür war in dem Raum, an und neben dieser Marmorliege viel zu viel Blut gewesen.

Und ein Gefühl sagte es ihm.

Oder interpretierte er da zu viel hinein und Vegeta dachte einfach nur, ihn würden die ganzen neuen Narben stören?

Wenn, dann war der kleiner da in einem Trugschluss.

Aber woher sollte Vegeta es auch wissen?

Er hatte ihm sowas nie gesagt.

Sollte er es ihm sagen, wenn er aus dem Bad kam?

War jetzt der richtige Zeitpunkt für so etwas?

Und das, wo er doch ganz genau wusste, dass Vegeta Gespräche hasste und ihnen so gut es ging aus dem Wege ging?

Gedankenverloren kleidete er sich mit einer Boxershort an, schloss den Kleiderschrank und legte sich auf seine Seite des Bettes. Er horchte nach dem Geräuschen aus dem Bad, konnte aber nur das rauschen des Wassers wahrnehmen. Murrend schloss er die Augen, trotz der Tatsache das er nicht mehr müde war. So lag er einige Minuten, bis Son-Goku sich auf den Rücken drehte und sein Spiegelbild an der Decke betrachtete.

Er konnte sich ein leichtes schmunzeln nicht verwehren, als er an den Grund für den Spiegel an der Decke über dem Bett dachte. Und es machte ihn auch jedes mal ziemlich an, den anderen während ihres Liebesspiels zu beobachten. Wieder wanderten seine schwarzen Augen zur Tür welche ins Bad führte. Seine Gedanken waren erneut bei der einen Sache gelandet... Toll.

Resigniert verzog er schon fast gequält das Gesicht.

Warum drüber nachdenken, wenn er wahrscheinlich in der nächsten Zeit eh nicht ran gelassen wurde?

Aber Vegeta wollte es vorhin doch auch. Und am Auto auf dem Parkplatz ebenso. Hauchten ihm seine Gedanken zu und wie als wenn Son-Goku diese weg wischen wollte, rieb er sich einmal mit der flachen Hand übers Gesicht.

Das war kompliziert, zu kompliziert für eine solche Uhrzeit, wie er mit einem Seitenblick auf dem Wecker feststellte.

»Doch was soll ich anderes machen? Schlafen kann ich nicht, meine Gedanken sind dafür viel zu aufgebracht, zu viel ist passiert, zu viele offene Fragen unbeantwortet...«

Angestrengt lauschte er ins Bad hinein. Das Wasser war verstummt, bestimmt trocknete Vegeta sich gerade ab. Und garantiert nicht so lasziv wie er vorhin.

»Verdammt! Was ist nur los mit mir, ich denke ja schon wieder an das eine...«

wütend über sich und seinen verräterischen Körper legte er sich den linken Arm über die Augen und grübelte darüber nach, wie er die aufkeimende Erektion bloß los werden wollte.

Er konnte sich ja jetzt schlecht einen runter holen und wieder im Bad verschwinden... Warum auch immer, aber es kam ihm wie ein Verrat an dem kleineren Saiyajin vor.

Aber allzu viel blieb ihm nicht übrig. Außer Vegeta zu verführen, alle guten Dinge waren ja immerhin drei, zumindest sagten die Menschen das.

»Ich könnte zu ihm ins Bad.« ,schoss Goku durch den Kopf.

»Aber wäre es nicht besser, ihn für heute in Ruhe zu lassen? Er will es nicht, sein Körper zwar schon, das habe ich ganz genau gerochen, aber er ist noch nicht bereit dazu. Und wenn ich ihn jetzt dränge... das wäre bestimmt wieder ein riesigen Schritt nach hinten...«

Verdammt, wie konnte er denn bloß in solch eine Zwickmühle geraten.

Binnen einer Sekunde versteifte sich sein ganzer Körper, als sich die Badezimmertür öffnete und Vegeta ins Schlafzimmer trat. Nur mit einem Handtuch um die Hüfte geschwungen.

Son-Goku sah, wie der Prinz nach wenigen Schritten ins Zimmer abrupt stoppte und ihn aus geweiteten Augen ansah. Der größere konnte nicht anders, als seinen Blick zu senken, als Entschuldigung und leicht rot um die Nase zu werden.

»Mist. Jetzt muss ich mich auch noch vor meinem Partner rechtfertigen und schämen. Wie konnte es bloß soweit kommen?«

Ehe Vegeta reagieren konnte sprang Goku aus dem Bett und rauschte mit den Worten:

„Ich geh duschen. Es tut mir leid“ an dem kleineren vorbei.

Mit etwas zu viel Schwung schlug Goku die Tür zu und lehnte sich gegen sie, nur um mit dem Rücken daran herunter zu rutschen. Son-Goku zog die Knie an, legte seine Unterarme darauf ab und blickte wütend und verzweifelt auf seine erhärtete Männlichkeit.

Was Vegeta bloß jetzt von ihm dachte?

Er konnte doch auch nichts für die Reaktionen seines Körpers auf die wenigen erotischen Bilder, welche sich in seinem Kopf geformt hatten.

Ein surren hieb ihn mit einem Mal aus den Gedanken und er blickte in zwei ebenfalls schwarze Augen. Verwirrt blinzelte er. Doch das Bild vor ihm blieb.

»Was soll das? Was will Vegeta denn jetzt hier?«

Bevor er auch nur weiter darüber nachdenken konnte, fühlte er die kalte Hand des anderen auf seinem Arm und die weichen, warmen Lippen auf den seinen. Zu perplex um seine Augen zu schließen oder den Druck auf seinen Lippen zu erwidern ließ er es einfach geschehen, blickte einfach nur in das Gesicht des kleineren Saiyajin.

Wenige Sekunden später entfernte sich Vegeta auch schon wieder von ihm und blickte nun seinerseits in die Augen, die hätten seine sein können.

„Ich weiß nicht, was mit mir los ist... Warum mein Körper so reagiert.“ ,flüsterte Goku kaum hörbar, doch Vegeta hatte es aufgrund der kurzen Entfernung verstanden.

„Das ist normal. Wir waren eine zu lange Zeit voneinander getrennt.“ ,hauchte dieser beinahe genauso leise.

„Ich würde... aber ich kann nicht, Kakarott.“

Die letzten Worte musste Goku fast erraten, so leise waren sie gesprochen worden, und das Vegeta den Blick abgewendet hatte, ließ Goku nun endgültig wissen, das etwas geschehen war.

Nur was?

„Doch, Vegeta. Du kannst. Das habe ich vorhin gespürt, gerochen. Aber du willst nicht.“ antwortete Goku leise, um diese Situation nicht zu zerstören.

Immerhin schien Vegeta in irgendeiner komischen Phase zu sein.

„Du würdest auch nicht mehr wollen.“

Was redete der andere da?

War er von allen guten Geistern verlassen?

Er zuckte regelrecht zusammen, als Vegeta mit seiner Hand nach seinem Handgelenk griff und sie an seinen Körper hinunter zwischen seine Beine führte.

»Er hat sich eine Shorts angezogen« war Gokus erster Gedanke, als er wieder fühlte.

»Was...!?!?!« ,der zweite Gedanke, als er mit seiner flachen Hand im Schritt des anderen lag und nichts ertasten konnte, was eigentlich hätte da sein sollen.

Geschockt weiteten sich seine Augen und als sie auf die des anderen trafen konnte er Wut und Trauer erkennen.

»Die gleichen Gefühle, die er mir auf dem Parkplatz offenbart hatte!«

Noch immer nicht wirklich verstehend schüttelte er leicht seinen Kopf.

Genervt schnaubend zog Vegeta ihn mit einem kräftigen Ruck auf die Beine, nur um Goku im selben Moment gegen die Tür zu drücken und zu küssen.

Doch wie schon beim ersten Mal reagierte Son-Goku auch dieses mal nicht. Seine Hand hatte er noch immer im Schritt des anderen liegen, strich sachte daran hoch, über die angespannten, nackten Bauchmuskeln, wieder hinab und unter die Boxershort.

Er hatte noch immer nicht so ganz verstanden, und so lange Vegeta ihn nicht aufhielt, konnte er seiner Neugierde folgen.

Auch wenn er ein wenig Angst davor hatte. Vor der Wahrheit.

Sachte strichen seinen Finger über eine leichte, minimale Wölbung der ansonsten makellosen Haut, ein trügerisches Zeichen für eine Narbe. Eine, die zuvor noch nicht dort gewesen war. Sie begann kurz unter dem Bund der Shorts und er folgte ihr bis hinab zu der Stelle, an der Vegetas einer Hoden hätte sein müssen.

Ein entsetztes Keuchen entwich Gokus Lippen und sofort trennte er den Kontakt dieser, um Vegeta ungläubig in die Schwarzen Opale zu blicken. Als dieser beinahe beschämend den Blick in Richtung Boden ab wand, schüttelte Son-Goku wütend und verständnislos den Kopf.

Wie konnte ein Lebewesen denn nur so grausam sein?

Was mussten das bloß für Schmerzen gewesen sein, die sein Partner hatte ertragen müssen?

Lautlos versuchte er den Kloß, der sich in seinem Hals gebildet hatte herunter zu schlucken.

Sachte, beinahe vorsichtig, um den anderen nicht zu vertreiben, berührte Goku das Kinn des anderen Kriegers und drehte es in seine Richtung.

In den schwarzen Opalen Vegetas konnte er so viele verschiedenen Gefühle erkennen, das es ihm beinahe die Kehle zuschnürte.

„Ich glaube, du hast noch immer nicht ganz verstanden, was die Worte *Ich Liebe dich* bedeuten, Vegeta. “

Wie er erwartet hatte, blickte der Angesprochene ihn stumm und fragend an.

Lächelnd schüttelte Goku den Kopf. Kurz ließ er seine Lippen denen Vegetas streifen, ehe er erneut zum Wort ansetzte.

„Würdest du mich abstoßen, wenn mir die gleiche Verletzung zugefügt worden wäre?

Würdest du mich meiden, wenn mir das selbe angetan worden wäre, wie dir widerfahren ist?“

Erkenntnis flackerte in den dunklen Augen des kleineren auf, und ein seichtes Kopfschütteln bestätigte Goku seine Vermutung.

„Genau. Ich auch nicht. Und deswegen habe ich kein Problem, mit den vielen weiteren, neuen Narben auf deinem Körper, geschweige denn mit deiner Vergangenheit oder einem fehlenden Körperteil.“

Sachte lächelte Son-Goku seinen Partner nach diesen Worten an und entspannte sich langsam.

Musste grinsen, als er spürte, wie Vegeta seinen Körper gegen den seinen lehnte, seinen Kopf an die Brust des größeren drückte.

Goku versenkte sein Gesicht in der schwarze Mähne des kleineren Saiyajin und atmete den Geruch ein. Das leise schnurren, welches seinen Brustkorb verließ nicht mehr unterdrücken könnend.

Minuten standen sie eng aneinander da und genossen die Wärme und Nähe des anderen.

Son-Goku spürte, wie sich die Muskeln des kleineren mehr und mehr entspannten und einem inneren Impuls folgend streichelte er mit seiner Hand über den Rücken, strich die Wirbelsäule sachte auf und ab, seine andere Hand, welche er mittlerweile aus dem Schritt des kleineren Saiyajin entfernt hatte an die Flanke eben jenem legend.

Erst jetzt realisierte er, das Vegeta seine Hände an seine Hüfte gelegt hatte, sich aber nicht weiter rührte. Das brauchte er auch nicht, Son-Goku reichte es vollkommen zu wissen, das Vegeta in seiner Nähe blieb, sich nun völlig entspannt hatte und seine Berührungen akzeptierte. Son-Goku genoss diese derzeitige Situation sogar, diese Ruhe und Nähe hieß er nur allzu gerne willkommen.

Erkundung

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Gespräche

GESPRÄCHE
 

Am nächsten Morgen wachte Son-Goku alleine im Bett auf.

Verwirrt blinzelte er und sah sich im Zimmer um, horchte nach den Geräuschen des fließenden Wassers beim Duschen, doch auch das konnte er nicht erkennen. Er war wirklich alleine in dem großen Schlaf- und Wohnzimmer.

Nicht alleine aufzuwachen hatte er sich zwar gewünscht/erhofft, aber weder erwartet noch damit gerechnet. Dennoch konnte er eine Spur der Enttäuschung nicht verwehren.

Mit einem leisen knurren streckte er seine Muskeln und Glieder, und schwang sich gähnend aus dem Bett. Ihm war leicht übel und sein Magen schmerzte, ein typisches Zeichen für Hunger.

War auch verständlich, dachte er sich mit einem grinsen im Gesicht, als er an den gestrigen Abend mit Vegeta dachte. 

Er ließ seine Sinne aufhorchen, konzentrierte sich und konnte Vegetas Aura zusammen mit der von Tales im Trainingsraum ausmachen. Mit einem leichten Schulterzucken stand er schließlich auf und machte sich auf den Weg sich umzuziehen.

Im Badezimmer machte Goku sich soweit frisch und ging dann in Richtung Küche um sich ein großes Frühstück zu machen. Wenn er schon ohne dem Gefühl Erbrechen zu müssen aufwachte, dann konnte Son-Goku sich auch ein großzügiges Mahl gönnen. 

Sein erster Blick als er in die Küche trat ging zu den beiden weiblichen Saiyajin, die sich in typischer Manier den Magen füllten. Zwei Dreinohnen waren an der Arbeitsfläche damit beschäftigt Nachschub zu kochen, hielten aber in ihrer Tätigkeit inne, als sie Son-Gokus Aura erkannten.

Mit einem respektvollem verbeugen begrüßten sie ihn, ehe sie ihre Arbeit wieder aufnahmen.

Die Augen der beiden Saiyajin waren hingegen immer noch auf ihn gerichtet.

„Setzt dich zu uns, Kakarott.“ ,wurde er von Vegetas Schwester Dana zum Tisch gebeten.

Leicht verunsichert machte er sich auf den Weg dieser Aufforderung nach zu kommen.

„Guten Morgen!“ ,sagte er leicht lächelnd, nachdem er an dem großen Tisch platz genommen hatte.

„Wohl eher guten Mittag.“ ,grinste ihm Kanani entgegen.

Verwundert riss Son-Goku die Augen auf und blickte zur Uhr, die an der gegenüber liegenden Wand hing. Sie hatte recht. Es war fast halb eins...

Er schluckte. Bei der Uhrzeit war es vollkommen klar, das Vegeta schon auf war und trainierte.

In seiner typischen Manier ließ er seine Hand an den Hinterkopf wandern und grinste breit.

Dana blickte ihn daraufhin irritiert an, während Kanani leicht lachend den Kopf schüttelte.

„Du kannst dich gerne bedienen. Hol dir einen Teller und iss erst mal was. Du musst hungrig sein.“

Nun war es an Goku verwirrt zu sein, als er das Grinsen von Vegetas Schwester als ein wissendes, süffisantes erkannt hatte. Dana konnte sie doch unmöglich gehört haben...

Wie also?

„Ich habe meinen Abend bei Tales verbracht.“, erklärte Dana, ehe sie sich wieder ihrem Essen zuwandte.

„Oh.“ , war Goku einsilbige Antwort darauf.

Tales` und Vegetas Zimmer lagen direkt nebeneinander.

Aber was hatte die kleine Schwester des Prinzen bei Gokus Zwillingsbruder gemacht!?!

Es war später Abend, sogar Nacht gewesen, also was...?

Mit weit geöffneten Augen starrte Son-Goku die Frau schräg gegenüber von sich an. Die einzige Erklärung die ihm dazu einfiel war, das sie bei ihm gewesen war und das Bett mit diesem geteilt haben musste. 

Aber... 

Nein, irgendwie konnte er sich das nicht vorstellen.

Tales war Vegetas bester Freund, der würde doch nie etwas mit dessen jüngerer Schwester anfangen?

Oder etwa doch?

„Wir sind Saiyajin, Kakarott. Du solltest langsam aufhören in menschlichen Bahnen und Vorstellungen zu denken.“ wurde er von Kanani aus seinen Überlegungen heraus gerissen.

„Ja... aber...“

„Ich bin nicht gebunden und Tales ist es auch nicht. Deine Bedenken sind für unser Volk völlig irrelevant.“

„Ok.“ sprach Goku verwirrt, bevor er sich nun doch erhob um sich Teller und Besteck zu holen. Diesen ließ er sich dann reichlich von den Dreinohnen mit Essen beladen.

Trotz dieser Neuigkeit hatte er einen immensen Hunger, welcher gestillt werden wollte.

Und außerdem... sollten sie doch machen, was sie wollten. Solange alles einvernehmlich war und kein unschuldiger verletzt oder gar getötet wurde war es ihm eigentlich egal. Auf der einen Seite gefiel ihm diese Offenheit, diese flexible Denkweise. Sie lebten ihre Natur und Fantasien und Vorlieben offen aus und genossen es. Also war in seinen Augen nichts falsches oder verwerfliches dran.

Für kurze Zeit hörte er auf zu Essen, als ihm etwas einfiel.

„Es ist doch egal ob gebunden oder nicht. Der dominante Partner kann doch trotzdem mit jemand anderen schlafen...“ ,warf Son-Goku seinen Einall in den Raum.

„Wer hat dir den Mist erzählt?“,fragte Kanani verwundert.

„Vegeta!... Sekunde... Warum *Mist*?“

Dana stieß ein seufzen aus.

„Gebundene Saiyajin haben ausschließlich Sex mit ihrem Bindungspartner. Mit keinem anderen. Sonst gäbe es ja nur noch Kämpfe und Morde unter unserem Volk.“

„Ja aber... Vegeta hat gesagt...“

„Wir Saiyajin sind, wenn wir uns erst gebunden haben, viel zu Besitzergreifend und Eifersüchtig, wenn es um den Partner geht.“ , unterbrach Dana ihn.

„Erinnerst du dich an deinen Ausraster vor einiger Zeit, als du dachtest Vegeta und Tales hätten was miteinander am laufen? Wie würdest du erst reagieren, wenn es wirklich passieren würde?“ ,fragte Kanani ihn.

„Ihr habt vielleicht recht...“ ,lenkte Goku ein. 

Es schien ihm plausibel.

Aber warum hatte Vegeta ihn damals angelogen?

Nachdenklich begann er weiter zu essen, die Blicke der beiden Frauen, welche musternd auf ihn gerichtet waren, nicht bemerkend.

„Nicht vielleicht, Kakarott. Ich habe immer recht!“

Dieser Satz brachte ihm ein schmunzeln auf die Lippen, erinnerte es ihn doch haargenau an Vegeta. 

Wie selbstverständlich wanderten seine Sinne in die Richtung, aus der er Vegetas Energie vernahm. Er besah sich die Signatur, untersuchte diese durchs Kämpfen schwankende Aura.

Ein seufzen glitt über seine Lippen. Alle hier wohnenden konnten nach Lust und Laune trainieren, nur er musste die Bank drücken wegen der kleinen Lebewesen in ihm drinnen. Es war ja nicht so, das er sich nicht auf die Kleinen in ihm freute... aber es war doch eine Menge an Verzicht und Umstellungen für ihn als Saiyajin.

Und dieses ganze Beziehungskämpfe mit Vegeta machten es auch nicht leichter.

Klar, der kleinere Saiyajin war wieder in Sicherheit und er hatte sich auch in den letzten Tagen seit dessen Rettung aus den Fängen des anderen Saiyajin etwas geöffnet und hatte begonnen ihm Vertrauen zu schenken... doch irgendwie machte es ihm dennoch alles Kopfzerbrechen.

Zwar war er ein Optimist der immer irgendwo einen Funken Hoffnung her nahm, doch diese Dinge waren Situationen, in der er sich weder wohl fühlte, noch welche, die er kannte.

Leicht schüttelte er seinen Kopf um ihn frei von diesen störenden Gedanken zu kriegen. Schweigend und seine Umgebung ausblendend aß Son-Goku sein Mittagessen zu ende, nur um dann mit einem knappen nicken in Richtung der beiden Frauen den Raum zu verlassen.

Seine Beine trugen ihn zu Vegetas und seinem Zimmer.

Dort angekommen entkleidete er sich und stiefelte ins Bad unter die Dusche.

Das heiße Wasser hatte eine angenehm entspannende Wirkung auf ihn, er lehnte seinen Kopf nach vorne und ließ den warmen Strahl auf seinen Nacken strömen. Gerade weil er zur Zeit kaum Training hatte waren seine Muskeln ungewohnt hart und verspannt, da war eine heiße Dusche das einzige wirksame Mittel. Mit seiner rechten Hand stellte er den Strahl des Duschkopfes auf Massage, sofort wurde das Wasser ein wenig heißer und der Strahl fester. Seinen Lippen entwich ein leises, zufriedenes seufzen. Erneut wanderten seine Gedanken zu dem Thema, welches er mit den beiden weiblichen Saiyajin besprochen hatte. Er ließ keine Zweifel daran, das die beiden ihm die Wahrheit gesagt hatten, allerdings verstand er nicht, warum Vegeta ihn scheinbar wissentlich angelogen hatte. 

War es um sich selbst zu schützen?

War es, um nichts von so einer Auswirkung ihrer Bindung Preis geben zu wollen?

Im Endeffekt wusste Goku nichts über die Neben- und Nachwirkungen einer solchen Bindung.  

Aber Vegeta doch auch nicht, oder?

Wahrscheinlich von gelernten, von erzähltem. Aber alles andere war kaum möglich, so wie er es bis heute wusste, waren nur er und Vegeta gebunden, bzw. Tairn und seine Partnerin kamen da hinzu... Goku schüttelte den Kopf. Somit war der Kreis der Wissenden, welche aus eigener Erfahrung sprechen konnten verdammt klein. Er machte einen kleinen Schritt nach vorne, lehnte seine Stirn und seine Hände an die nasse und warme Wand der Dusche.

Sollte er mit Tairn reden?

Lieber nicht. So wie er mit bekommen hatte, wurde dieser noch immer wie ein Verbrecher und Verräter behandelt, und das obwohl Vegeta ihn als ´frei` gesprochen hatte. 

Bis Vegeta wieder zurück kam, würden einige Stunden vergehen, und antworten würde dieser ihm am allerwenigsten. Und bei den anderen brauchte er ebenfalls keine Versuche zu starten, diese waren schon oft genug von Misslingen belohnt worden... 

Seine Augen öffneten sich einen Spalt breit, sein Geist wanderte und suchte die Aura des kleineren Saiyajin. Wie erwartet war dieser noch immer in einen Kampf mit einem seiner Leuten verwickelt. Leichte Wut kroch ihm die Kehle hoch. Vegeta und alle anderen konnten trainieren, sie konnten kämpfen und sich nach Herzenslust austoben, nur er war zum warten und schonen verpflichtet. 

Ein wütendes Schnauben verließ seine Lippen. Die leichten Bewegungsabläufe, welche ihm die Ärztin erlaubt hatte brachten ebenfalls nichts, das brauchte Son-Goku gar nicht erst versuchen. 

Eher würde es in ihm die Lust wecken noch weiter zu gehen und sich damit wahrscheinlich noch zu schaden, oder zumindest den beiden Ungeborenen in ihm in Gefahr bringen. Mit Hinblick auf die beiden Kinder in seinem Bauch wurde ihm auf einmal heiß und kalt zugleich.

Wie in alles in der Welt sollte er es Krillin und seinen anderen wenigen Freunden erklären?

Das er einen Mann liebte und sich an diesen gebunden hatte, das akzeptierten sie... aber was würden sie zu seiner Schwangerschaft sagen? 

Oder sollte er sich in den nächsten Monaten hier verkriechen und mit keinem von denen Kontakt haben, um seinen anderen Umstand zu verheimlichen?

»Scheiße... das wird alles immer komplizierter.«

Ein leises Lachen verließ seine Lippen.

»Niemand hat gesagt, das es leicht wird. Und wenn ich so überlege, habe ich eigentlich schon schlimmeres durch gemacht... egal wie ungewohnt oder neu die Situationen für mich waren.«

In Gedanken angelte er mit seiner Hand nach dem Duschgel, schäumte sich ein und spülte es mit dem normalen Duschstrahl wieder weg. Noch ein paar Minuten verharrend machte Goku schließlich das Wasser aus, trocknete sich ab und verließ so Dusche und Badezimmer, um ins Schlafzimmer zu gehen, wo er sich schließlich frische Kleidung anzog. Seufzend und Schulter zuckend machte er sich auf den Weg in Richtung Bett. Er war wieder müde, und da er ja eh nichts machen konnte, konnte er sich auch nochmal eine Runde aufs Ohr hauen.
 

Am nächsten Abend im Anwesen
 

Flankiert von vier Kriegern der Bruderschaft trafen die sechs herbestellten Saiyajin beim Anwesen der Bruderschaft ein. Alle außer Ronn, welcher von Gray und Dana begleitet zum Büro dirigiert wurde, warteten, von Vegetas Kriegern umstellt, unten in der Eingangshalle. 

Nach der Sache mit Kerkox hatten sie sich entschieden, die Sicherheitsmaßnahmen zu verschärfen. 

Ohne Zweifel hatte Ronn derbe Bedenken, seine Leute und Familie alleine unten bei den ihm größtenteils fremden Saiyajin zu lassen, aber er hatte keine andere Wahl, wollte er gute Seite mit Vegeta halten. 

Dieser saß bereits in seinem Büro hinter dem großen, hölzernen Schreibtisch, Tales rechts hinter ihm an der Wand gelehnt stehend. Sich einmal kurz umsehend nahm Ronn auf einem der Stühle platz, aus dem Augenwinkel sah er, wie sich die beiden Geschwister seitlich neben der Tür positionierten. 

Instinktiv wusste Ronn, machte er einen Fehler, oder gar eine falsche Bewegung, er würde hier nicht wieder lebend heraus kommen. 
 

Unten in der Eingangshalle war schnell Ruhe eingekehrt, jeder hing seinen Gedanken nach und versuchte sich beinahe unsichtbar zu machen, um nicht die Aufmerksamkeit der Krieger des Prinzen auf sich zu lenken. Jeder von Ronns Familie und Begleitern wussten um die Kraft und Gefährlichkeit dieser Krieger. Thueur und Mohrt hatten sich mit verschränkten Armen vor Ronns Familie gestellt, mit respektablen Abstand zu den Mitgliedern der Bruderschaft. Ihnen gefiel der Deal ihres Bosses nicht. 

Hier, unter diesen Leuten sollten sie demnächst bzw. ab heute Abend Leben? 

Für sie noch immer unvorstellbar.

Miranna, Ronns jüngere Schwester ließ vorsichtig ihre Augen von einem Krieger zum anderen gleiten. Als sie noch auf Vegeta gelebt hatten, da hatte sie etliche Geschichten über diese Mitglieder der Bruderschaft gehört. Geschichten, die dazu geführt hatten, das sie absolut keine Bedürfnisse hatte, einem der diesen zu begegnen. Und nun saß sie hier, auf gepackten Koffern umringt von diesen erbarmungslosen Kampfmaschinen. Ein leichtes Zittern der Angst hatte begonnen ihren Körper heimzusuchen. 

Was brachte ihren Bruder bloß dazu, sie hier abzuliefern? 

Warum nur hatte dieser die absurde Vorstellung, man könnte den Worten des Prinzen vertrauen?

Dieser konnte nicht anders sein, als dessen Vater....

Ihre Aufmerksamkeit wurde durch eine Bewegung oberhalb der Treppe weg von einem der Krieger gelenkt. Sie hatte gar nicht gemerkt, das sich ihre Augen interessiert; fasziniert an dem finster dreinschauenden Saiyajin, mit der großen Narbe im Gesicht und diesen Tätowierungen an Hals und Handgelenken, festgesetzt hatten.

Miranna sah zu der Saiyajinfrau, welche die Treppe vom ersten Stock hinunter lief, schnurstracks auf die Krieger zu. Unwillkürlich musste sie schlucken. Die Haltung, der Blick dieser Frau ließ sie das Gefühl haben, sie wäre nur eine kleine unbedeutende Ameise und dieser weiblichen Saiyajin würde hier alles gehören. Bei einem Krieger, mit bis zu den Unterschenkeln reichenden schwarzen Haaren, blieb sie stehen und flüsterte ihm kaum hörbare saiyanische Worte zu. Dieser nickte kaum merklich und machte sich sofort auf den Weg zur Tür und verschwand. Wohin auch immer. 

Herablassend blickte Dana noch einmal auf die sechs fremden Saiyajin und lief wieder zurück zum Büro ihres Bruders. Sie verstand noch immer nicht, was diese schwachen Krieger in ihrem Anwesen sollten. 

Zivilisten hatten in ihren Reihen nichts verloren!

Was hatte ihren Bruder bloß geritten?
 

Radditz hatte sich sofort nach Danas Befehl auf zur westlichen Hauptstadt gemacht. Vegetas Schwester hatte nicht wirklich was gesagt, außer das er Nurok herholen sollte. Doch das warum hatte die Saiyajin ihm verschwiegen. In einer menschenleeren Gasse landete er, ging schnurstracks auf das große, moderne Gebäude zu. Die gläserne Schiebetür öffnete sich und ignorierend ging er an der Anmeldung vorbei, registrierte sehr wohl, die verwunderten, teils auch faszinierten Blicke der Menschen. 

Er hasste dieses primitive Volk....

Der Saiyajin nahm gleich drei Stufen auf einmal, um in die erste Etage zu gelangen, öffnete die hölzerne Eingangstür zu der Praxis und lief schnellen Schrittes auf die braune Tür des Behandlungszimmers zu. 

„Entschuldigen Sie, Sir!“ 

Das Rufen ignorierte er.

„Stopp, sie dürfen da nicht rein!“

Knurrend blieb Radditz stehen und blickte auf eine kleine, brünette Frau schräg hinter ihm.

„Dr. Akirah befindet sich gerade in einer Behandlung. Sie können da jetzt nicht einfach ohne Termin rein platzen.“

Missmutig zogen sich seine Brauen tiefer über die Augen und seine Energie wallte etwas auf.

Hatte Vegeta wohl was dagegen, wenn er dieses schwache Geschöpf aus dem Weg räumte?

Es würde niemand etwas mitkriegen....

Zu seinem Leidwesen öffnete allerdings Akirah die Tür zum Behandlungszimmer und blickte ihn tadelnd an. Seufzend verdrehte Radditz die Augen und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Dank dir, Christina. Es ist alles in Ordnung. Du konntest nicht wissen, das ich ihn herbestellt habe, mein Fehler.“

„Gut, dann weiß ich Bescheid, Frau Dr.“ ,sprach die Brünette und verschwand wieder zurück hinter den Computern an die Anmeldung.

„Meine Angestellten werden nicht eliminiert, verstanden?“ ,fauchte die Ärztin leise an Radditz gewandt.

Dieser zuckte desinteressiert mit den Schultern.

„Personal findet man an jeder Ecke.“

„Eben nicht! Zumindest kein gut ausgebildetes! Und jetzt komm rein, du hast wahrscheinlich schon genug aufsehen erregt in deinem Outfit!“

Räuspernd trat Radditz in das Behandlungszimmer. Seine schwarzen Opale trafen sofort auf seinen kleinen Bruder, dieser blickte ihn wiederum fragend von der Behandlungsliege aus an. Nurok stand hinter Akirahs Schreibtisch und notierte sich etwas von dem Bildschirm des Computers.

„Nurok. Vegeta will dich sehen. Sofort!“ 

Der angesprochene Saiyajin hob fragend die Brauen. Sofort funkelte die hellen, blau umrandeten Augen auf.

„Macht Ronn etwa Probleme?“

Der langhaarige Saiyajin zuckte wieder mit den Schultern.

„Keine Ahnung." ,antwortete er wahrheitsgemäß.

"Dana sagte, Vegeta will dich sofort im Anwesen haben.“ 

„Hnr... Na gut.... Akirah. Ich bestelle die nötigen Materialien und Geräte. Sollte dir noch was einfallen, ruf an. Radditz, bleib bei Kakarott, er braucht nur noch Rezepte und anschließend Medikamente aus der Apotheke.“ ,nach den Worten verschwand Nurok.

Auf dem großen Vorplatz des Anwesen der Bruderschaft nahm er wieder Gestalt an. Sofort wurde ihm die große Eingangstür von Frenth geöffnet. Ohne sonderlich auf die Anwesenden Saiyajin in der Halle zu achten schritt er die Treppe in den ersten Stock hoch, hinein in Vegetas Büro. Nachdem er die Tür schloss, stellte er sich mit verschränkten Armen neben den sitzenden Ronn. Fragend blickte er zu Vegeta.

Warum nur wurde er so seltsam von den anderen angesehen?

„Ronn... wiederhole nochmal, was du uns vorhin geschildert hast!“

Der angesprochene räusperte sich. Sein Herz hämmerte in der Brust. Fast schon vorsichtig ließ er seine grünen Augen über den Neuankömmling gleiten. 

„Die Saiyajin, welche den alten König Lehron getötet hat, war keine aus meiner Familie oder meine Kriegerin.“

„Ich habe nichts anderes erwartet.“ ,knurrte Nurok. 

Kalte Schauer liefen Ronn bei der tiefen, gleichgültig klingenden Stimme über den Rücken. Die enorme Aura, die der Mann neben ihm ausstrahlte war beachtlich, beinahe beängstigend. Er blickte erneut erfürchtig zu dem Krieger namens Nurok... Mit seinen knapp zwei Metern, dem muskulösen, durchtrainierten Körper und seiner Abstammung von dem großen Krieger und König Lehron, war Nurok eine wuchtige Erscheinung. Seine unnatürlich hellen, blau umrandeten Opale, das pechschwarze Haar und das kantige, intelligente Gesicht hätten ihn durchaus als ansehnlichen Mann durchgehen lassen können. Das musste Ronn schon zugeben. Aber der schwarze Bart, und die warnenden Tätowierungen an der rechten Schläfe , sowie die drohende Aura verliehen seinem Aussehen, seinem Auftreten etwas Dunkles, Böses.

Und Vegeta hatte diesen Kerl wirklich unter Kontrolle?

„Es... Die Saiyajin.... es handelt sich dabei um Eure Schwester...“ ,antwortete er stockend mit bebender Stimme.

Doch die erwartete Reaktion blieb aus.

„Mein Vater hat alles gevögelt was sich nicht rechtzeitig in Sicherheit gebracht hat. Also, was sollte mich eine Schwester interessieren?“

Wütend, dennoch fragend, blickte er zu Vegeta.

Wegen einer solchen Information hatte seine Neffe ihn abgerufen?

Hatte der kleinere nicht mehr alle Tassen im Schrank? 

Gerade noch rechtzeitig biss Nurok sich auf die Zunge. Es hätte nicht mehr viel gefehlt, und er hätte diese Frage laut in den Raum geworfen.

„Weißt du was von einer Zwillingsschwester namens Doina?“ ,fragte ihn Tales.

Nun war es an Nurok verwirrt zu sein. Vehement schüttelte er den Kopf. Nein, wusste er nicht...

Er hatte noch nicht einmal seine leibliche Mutter kennen gelernt. Von Gerüchten unter den Kriegern im Palast wusste Nurok nur, das es sich um eine elitäre Saiyajin, mit angeblich verwandtschaftlichen Verhältnissen zum saiyanischen Königshaus, handelte. Sie hatte sich nach seiner Geburt sofort aus dem Staub gemacht... 

Doch, was wenn er noch eine zweieiige Zwillingsschwester hatte? 

Hatte seine Mutter sie mit sich genommen? 

Hatte sie ihn absichtlich in den grausamen Fängen seines sadistischen Vaters gelassen?

Warum hatte sie ihn bei seinem Vater gelassen und seine Schwester nicht?

„Was weißt du von ihr, Ronn?“ ,fauchte Nurok den anderen Saiyajin an.

„Ich war mit meinen Leuten nach der Vernichtung Vegetas auf vielen Planeten unterwegs. Wir haben etliche Mitglieder unseres Volkes auf verschiedensten Planeten entdeckt. Viele Saiyajin haben sich dem Befehl damals, wieder zurück zur Basis zu kommen, widersetzt. Immerhin kam der Befehl von Freezer und nicht von König Vegeta...“ ,leicht zuckte der grünäugige Saiyajin die Schultern.

„Auf dem Planeten Gajoß wurden wir Nachts in unserem Lager angegriffen. Wir hatten kaum eine Chance, bis plötzlich sie auftauchte. Sie... Doina hat die Gegner einfach so niedergemäht. Ich habe bis heute keine Ahnung, warum sie uns anschließend gefolgt ist und sich uns später angeschlossen hat. In den wenigen Jahren des Miteinanders habe ich einiges von ihr erfahren.... Ihr Abstammung erklärte einiges...Ihr Aussehen, ihre Kraft, das Kampfgeschick... Sie wusste vieles von ihrem Vater, König Lehron, wusste was er ihrer Mutter angetan hatte. Das war der Grund ihrer Rache damals, für den....“

„Wo ist sie!?“ ,wurde Ronn harsch unterbrochen.

„Auf jeden Fall nicht auf der Erde, wie Kerkox dachte, Prinz Nurok. Sie verließ uns, als ich ihr sagte, wir würden uns zur Erde aufmachen. Wir hatten damals von Gerüchten gehört, das hier weitere Saiyajin leben würden. Deswegen kamen wir vor ca. acht Jahren nach hier hin. Als wir sie zurück gelassen haben, war sie gesund und am Leben.“

„Wusste sie von mir?“

„Wenn sie es wusste, dann hat sie mir nichts gesagt...“

„Wie heißt der Planet, wo ihr ward?“

„Nurok... vergiss es!“ ,mischte sich sofort Vegeta ein.

Ein knurren.

„Nein, das werde ich nicht, Vegeta!“

„Bei allem Respekt, Prinz Nurok... Wenn sie gefunden werden will, findet man sie, wenn nicht...“ ,sprach Ronn leise an Nurok gewandt.

„Du bleibst hier! Schon alleine wegen Kakarott.“ ,fauchte der kleinere warnend dazwischen.

„Nein! Ich bin kein Arzt. Das ist Akirahs Job!“

Das tiefe grollen aus dem Brustkorb Vegetas ließ Ronn zusammen zucken. Leicht sackte er in den Stuhl zusammen, als er die steigende Kraft seines Gegenübers spürte.

„Verschwinde aus dem Büro, Ronn. Ich habe mit meinen Leuten was zu bereden!“

Nervös schluckte der Angesprochene und sah zu, das er Vegetas Befehl Folge leistete.

„Der Planet!“ ,wurde er allerdings knurrend von Nurok gestoppt. 

Zitternd drehte er sich um.

„...Sc... Sclimaxx... Im Nerion-System.“

„Fein. Warum nicht gleich so?“ 

Diese auf einmal zu hörende falsche Freundlichkeit ließ ihn übel werden. Und nicht zum ersten Mal, in den letzten 48 Stunden, fragte Ronn sich, ob der Deal mit dem Kronprinzen der Saiyajin eine gute Wahl war.

Vegeta würde sein Wort halten, das wusste er. 

Doch dessen Leute? 

Seine Krieger konnten sich zur Not mehr oder weniger gut verteidigen... 

Aber seine Mutter und seine beiden jüngeren Schwestern waren diesen Männern und Frauen im Haus auf Gedeih und Verderb ausgeliefert...

War es wirklich richtig? 

Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch verließ er schließlich das Büro und lief den Korridor entlang zu der großen Treppe, die ihn hinunter in die Eingangshalle führen würde. Unter den Argusaugen der Mitglieder der Bruderschaft gesellte er sich zu seinen Leuten und Familie und begann in wenigen Worten die Geschehnisse im Büro zu erzählen. Wohl wissend, das sie aufmerksam belauscht wurden.
 


 

Im Büro hatte sich Gray von der Wand gelöst und war neben Nurok zum stehen gekommen. Seine Schwarzen Augen waren auf das ebenmäßige, tätowierte Gesicht seines Onkels gerichtet. Er konnte die Gefühle dessen nur erahnen.

„Vegeta... lass zwei oder drei von uns nach ihr suchen. Wenn Kakarott die beiden zur Welt gebracht hat und wir haben sie noch nicht gefunden, kann sich Nurok uns anschließen.“ ,nahm er das Wort an sich.

„Ich werde alleine fliegen! Es sind noch mehr als vier Monate bis zu der Geburt der Zwillinge! Mit einer Raumkapsel schaffe ich es innerhalb der Zeit nach Sclimaxx und zurück.“ ,knurrte Nurok.

"Es interessiert mich einen Scheiß. Wenn ich sage, das du hier bleibst, dann tust du es gefälligst auch!"

Leicht wich der Saiyajin einen Schritt zurück, als Vegeta vor ihm auftauchte. Drohend, warnend knurrend.

Die anderen drei Anwesenden hielten sich lieber da raus. Es war nicht ihre Sache und es war schon gar nicht das erste mal, das Vegeta und Nurok wegen einer Differenz Nase an Nase voreinander standen....

„Verdammt Vegeta! Das ist der größte Scheiß!“  ,fluchte Nurok.

„Es ist mir egal was du sagst, Nurok! Es bleibt beim Nein!“ ,donnerte der kleinere.

Ein missbilligendes Grollen des größeren.

Er wusste, er würde Vegeta nicht umstimmen können, egal was er machen oder sagen würde. Ihm blieb nichts anderes, als sich dem Befehl seines Neffen zu beugen. Widerwillig.

„Wenn das so ist, Vegeta... ich bestimme aber, wer sie suchen wird!“ 

„So sei es...“ ,murmelte der Prinz.

„Gray und Jernokru sollen sie suchen.“ ,stellte Nurok knurrend fest.

Augenblicke des Schweigens, in denen sich Nurok und Vegeta stumm musterten. Dann Erleichterung, als der Prinz nickte und sich an Gray wand.

„Sag Jernokru Bescheid. Ihr macht euch heute Abend noch auf den Weg!“

„Gut. Wir finden sie, Nurok!“ 

Und schon war Gray aus dem Büro verschwunden. 

„So... da wir das nun geklärt haben... Was machen wir mit den Zivilisten in der Eingangshalle?“ ,fragte Dana.

„Ich halte mich an den Deal mit Ronn. Sie bleiben hier.“ 

Das unzufriedene, Geseufze und Knurren brachte Vegeta zum schmunzeln.

„Können wir die nicht ausquartieren? Solange bis wir Doina gefunden haben und sie uns ihre Version bestätigt hat? Ronn kann immerhin gelogen haben.“ ,murmelte Tales.

„Wir haben genug sichere Häuser.“ ,erwähnte Nurok beiläufig.

„Ki-Fesseln dran und dann können die im Keller wohnen.“ ,brachte Dana als Idee an.

„Die Weiber können wir auch unter uns Männern herumreichen.“ sprach Nurok kalt.

„Willst du die echt in deinem Bett haben, nachdem die eine bei einem Sündenfresser lag?“ ,fragte Tales schockiert.

„Das ist schon Jahrzehnte her und somit längst verjährt, du Idiot!“

„Vegeta... wir sollten Nurok verbannen, seine kranken Ansichten machen mir Angst...“ ,wandte sich Dana an ihren Bruder.

Bevor dieser antworten konnte, mischte sich Tales erneut ein.

"Wir ketten die im Trainingszentrum an die Decke und benutzen sie als Sandsäcke."

„Seit wann seid ihr eigentlich der Meinung, das hier wäre eine Demokratie wo jeder mitbestimmt?“ ,fragte Vegeta gelangweilt.

„Seit wir hier Zivilisten aufnehmen, Bruder. Wir sind doch kein Tierheim!“

„Sie schwören uns die Treue und ziehen zusammen in den rechten Flügel des Haupthauses. Vor dem Trainingszentrum sind noch vier Zimmer mit kleinen Bädern frei.“ 

„Vegeta! Das ist der Bediensteten-Bereich!“ ,empörte sich Nurok.

„Unsere armen Dreinohnen...“ ,wisperte Tales.

„Ich will es so, also wird es auch so gehandhabt! Und kann einer von euch seine Finger nicht bei sich behalten, breche ich jeden einzelnen, verstanden?“

Angeekelt zog Tales die Stirn kraus.

„Bei mir brauchst du dir keine Sorgen zu machen. So was fasse ich nicht an.“

„Oh! Du verschmähst einen Fick? Hört, hört. Ich habe wohl den Zeitpunkt verpasst, an dem du so pingelig geworden bist!" ,triezte Nurok.

„Das war schon immer so! Ich nehme mir nicht alles, was bei drei nicht auf dem Baum ist! Wenigstens muss ich meine Dates nicht fesseln und knebeln!“

„Solltest du mal tun, ist eine ganz andere Art von Sex. Und besser als im Club auf einer dreckigen Toilette. Ach ich vergaß... du stehst ja auf das schmutzige!“

Stöhnend ließ Dana ihren Kopf in den Nacken fallen. Das die beiden auch immer Streiten mussten.

Vegeta ließ sich Kopf schüttelnd an den Schreibtisch zurück sinken.

„Weißt du, Nurok? Ich habe dazu eine Theorie entwickelt! Du musst die Frauen fesseln. Mit diesen Fusseln da im Gesicht kann ich die Ladies schon verstehen, das die dich nicht freiwillig ran lassen.“

„Wenigstens kann ich mir einen Bart wachsen lassen! Bei dir Hohlbirne kommt ja nichts!“

„Vegeta, gib ihm bitte mehr Geld, damit der sich mal einen ordentlichen Rasierer kaufen kann.“ 

„Lasst mich mit eurem Scheiß in Ruhe!“

“Mach nur so weiter, Tales. Irgendwo habe ich auch noch für dich einen Platz frei.“ knurrte der angesprochene genervt.

„Hah! Ich wusste du stehst heimlich auf mich! Mir und meinem Körper kann niemand widerstehen. Aber vorher müssen wir mit einem Mach drei durch dein Gesicht.“

„Dein Ego ist nicht zu übertreffen...“ ,murmelte Nurok.

„Jungs... vielleicht solltet ihr das wirklich mal in Erwägung ziehen? Dann wäre hoffentlich diese ganze Spannung zwischen euch ein für alle mal weg!“ ,sprach Dana an beide gewandt.

Tales Luftholen wurde von einem lauten, drohenden grollen unterbrochen.

„Haltet mal endlich die Schnauze! Ihr werdet jetzt eure Hintern aus diesem Büro bewegen, Ronns Leute und Familie im Bediensteten-Bereich unterbringen und eure überschüssige Energie im GR ablassen oder sonst wo. Hauptsache, ich sehe euch heute nicht wieder!“

„Na Gott sei Dank!“

„Super gemacht, Tales!“

„Was denn? Rasieren kann ich dich auch im GR.“

„Raus hier!!“

„Schon gut...“

Königskinder

Königskinder
 

Ein wenig mehr als vier Monate waren vergangen. Monate geprägt von Frieden auf der Erde.

Zwischen Son-Goku und Vegeta hatte sich das Verhältnis weiter schrittweise gebessert. Dennoch hatte der größere das Gefühl, vom Prinzen weiterhin auf Abstand gehalten zu werden.

Das Leben in dem großen Anwesen nahm ebenfalls unverändert seinen Lauf.

Mittlerweile hatten sich die Leute von Ronn und dessen Familie im Anwesen recht gut eingelebt. Die anfänglichen Reibereien und Kämpfe hatten sich gelegt und ein zartes Band der gegenseitigen Akzeptanz war zwischen den neuen und alten Bewohnern im Anwesen entstanden. 

Zum Erstaunen aller, hatten sich Miranna und Jainon vor ca. drei Wochen gebunden, war die anfängliche Faszination Mirannas nicht nur einseitig gewesen.

Ronn war an dem nächsten Tag nach dem Gespräch mit Vegeta sofort zu der Kolonie in die entfernte nördliche Galaxie gereist und hatte dort den Thron bestiegen. 

Gray und Jernokru waren vor gut einer Woche wieder zurück gekehrt, mit der gesuchten Saiyajin in Gewahrsam. Nach einigem hin und her hatte sie Ronns Geschichte bestätigt, genauso verblüfft über den Umstand, einen Zwillingsbruder zu haben, wie dieser damals. Nurok hatte Vegeta gebeten, ihr ebenfalls Asyl zu geben, welchen die Frau auch nach reichlich Zeit der Überlegung angenommen hatte. 

Trunks kam regelmäßig, um mit seinem Vater zu trainieren und das Leben der Saiyajin sowie deren Verhaltensweisen kennen zu lernen. Auch Son-Goten war immer öfter mit von der Partie. Das sein Vater schwanger war irritierte ihn zwar, aber die kindliche Naivität gepaart mit Neugier machte ihn eher freudig aufgeregt auf seine Geschwister als alles andere. Das die beiden Jungs heimlich zu ihren Vätern flogen und dort viele Stunden und Tage verbrachten fiel zwar aufgrund ihrer Auren auf, aber keiner der Freunde oder Familien wagte es, dagegen etwas zu sagen.

Seit sein Bauch eine auffallende Rundung hatte und er auch nicht mehr in der Lage war, die Auren der beiden Kleinen zu verdecken traf sich Goku auch nicht mehr mit Krillin oder Piccolo. Er hatte zu große Angst, auch von diesen beiden übrig gebliebenen Freunden verstoßen zu werden. Zwar schimpfte er sich einen Narren, da es wirklich dumm war so zu denken. Immerhin war Piccolo kein Mensch. Und Krillin lebte mit einem Cyborg zusammen. Dennoch überwog die Sorge und so verbrachte er die Zeit im Anwesen oder in der Nähe von diesem.

Die Abstände, wo Goku zu der rothaarigen Ärztin musste wurden kürzer.

Die Schwangerschaft bei einem Saiyajin war schon vergleichsweise riskant, aber eben dieses Risiko verdoppelte sich bei einem männliche Saiyajin und erhöhte sich noch mal wenn es sich um eine Zwillingsschwangerschaft handelte.

Akirah hoffte, Goku würde die kleinen zumindest bis einen Monat vor errechneten Geburtstermin im Bauch halten können, denn erst ab diesem Zeitpunkt waren die kleinen außerhalb des Mutterleibs überlebensfähig.

Die Schwangerschaft eines weiblichen Saiyajin dauerte ca. sechs Monate, und da es biologisch gesehen in ihrem Volk üblich war, kam zusätzlich noch ein Monat obendrauf, wenn es sich um Zwillinge handelte. Bei solchen, wo männliche Saiyajin Kinder erwarteten befand sich die Länge der Schwangerschaft bei acht Monaten und im falle von Goku, aufgrund der Zwillinge, lag die Zeitdauer bei insgesamt neun Monaten.

Das er wegen dem erhöhten Risiko auf Training verzichten musste, kam ihm mittlerweile gelegen. Er war nur noch müde und erschöpft, die Übelkeit war vor ca. einer Woche wieder zurück gekehrt, aber an sich ging es ihm besser als zu beginn der Schwangerschaft.

Son-Goku hatte sich daraufhin in den letzten Monaten zwangsweise mit vielen anderen Dingen beschäftigt und somit auch einige neue Hobbys dazu bekommen. Eins davon war dieses Billiard spielen. Zu Anfang war es echt nicht einfach, nur so viel Energie in den Anstoß der Kugeln zu legen, das er dabei nicht versehentlich gefährliche Geschosse aus eben diesen machte. Es war ihm mehr als einmal passiert, das er den Queue zerbrochen, die Kugeln durch die Wand geschossen oder die Kugeln in zwei Teile geteilt hatte. Doch mittlerweile hatte er es raus und stellte sich gar nicht mal so schlecht an.

In den Wochen war es quasi zwischen Son-Goku und Vegetas Onkel Nurok zu einer Art Ritual geworden, sich jeden Abend im „Wohnzimmer“ zu treffen und eine Runde Billard zu spielen.

Meist war auch Tales mit von der Partie und gab Kommentare oder blöde Sprüche zum Spiel und Taktik seines Zwillingsbruders oder des anderen Saiyajin ab. Bevor es dann zwischen den beiden Saiyajin eskalierte, weil sich Nurok nicht lange reizen ließ, musste Goku immer einschreiten und die beiden beruhigen.

Son-Goku konnte es noch immer nicht verstehen, warum sich Vegeta ausgerechnet mit diesem Plappermaul Tales so gut verstand. Dieser redete mehr als oft schneller als er über seine Worte nachdachte. Bei jemanden, wie Vegeta es nun mal war, konnte dies schnell tödlich enden. Doch zum Erstaunen aller, war Vegetas Geduldsfaden bei Tales entweder länger oder Tales wusste ganz genau, wie weit er bei ihrem Prinzen gehen durfte.

Auch jetzt, wo Goku an eine der vielen solcher Situationen zwischen seinem Prinzen und seinem Zwillingsbruder dachte, bildete sich ein verschmitztes Lächeln auf den Lippen.

Ein drohendes Knurren, welches unverkennbar von Nurok kam, riss Goku aus den Gedanken an vergangene Tage. Ein Spruch von Tales schien richtig getroffen zu haben und brachte soeben das Fass bei Nurok zum überlaufen. Kopfschüttelnd und leicht lächelnd stellte sich Goku zwischen die beiden Saiyajin und blickte beide nacheinander an.

„Beruhigt euch, ihr zwei. Das hier ist nur ein Spiel, kein Wettkampf. Und Tales, deine überschüssige Energie kannst du doch besser beim Training auslassen, als hier herum zu sticheln.“

Son-Goku spürte die aufwallenden Energien der beiden und brauchte nicht in die Gesichter zu schauen um zu wissen, dass sich beide drohend und gleichzeitig herausfordernd an funkelten.

„Ich mach deinen Bruder beim Billard fertig, dann gehen wir in den Trainingsraum und ich zeig dir, was ich von deinem losen Schandmaul halte.“ ,knurrte Nurok zwischen zusammen gebissenen Zähnen.

Bevor Tales ein Kommentar darauf geben konnte lenkte ein Schmerz klagendes Keuchen ihre Aufmerksamkeit auf Son-Goku.

Dieser hatte eine seiner Hände auf den Rücken liegen und sein Gesicht war einige Farbtöne blasser als noch vor wenigen Sekunden.

„Kakarott, was ist los?“ , fragte Tales seinen Bruder.

„Nichts, mir tut nur etwas der Rücken weh. Alles in...“

Weiter kam Goku nicht, das sein letztes Wort in ein Schmerzhaftes Schreien überging und er zusammen sackte.

Geistesgegenwärtig schnappte sich Nurok den schwangeren Saiyajin und legte ihn behutsam auf den Boden. Seine Hände fuhren über dessen geschwollenen Bauch und suchten die Auren der Kinder. Sie waren nicht so ruhig und entspannt wie sonst, sondern ziemlich am flackern.

„Tales, ruf Akirah an. Sie soll sofort hier her kommen!“

Tales nickte und schoss aus dem Raum zum nächsten Telefon und betete, das die rothaarige Frau an ihr Handy gehen möge Sollte dies nicht der Fall sein, und Goku oder den Kindern passierte etwas, so wusste der Saiyajin das es für Akirah sehr unangenehm werde würde.

„Es ist ok, Kakarott. Versuch dich zu entspannen. Akirah kommt sofort.“ ,versuchte Nurok den anderen zu beruhigen. Gokus panische Augen waren auf ihn gerichtet und Nurok dankte grade allen Götter für seine undurchdringlichen Masken die er besaß. So konnte Goku die Sorge in Nuroks Zügen nicht erkenne, denn es war alles andere als in Ordnung. Und Panik keimte in ihm auf, als sich eine Lache von hellem Blut zwischen Gokus Beinen ausbreitete und dieser immer öfter vor Schmerzen aufschrie. Vegetas Onkel war der Sanitäter der Gruppe, versorgte früher auf den Schlachtfeldern die Verletzungen, aber mit Schwangerschaft und Geburt kannte er sich nicht aus. Wusste aber, das dies hier nicht richtig und auch zu früh war.

Son-Goku versuchte auf Nuroks Worte zu vertrauen, doch er geriet immer mehr in Aufregung und Angst, da er nicht nur um sein eigenes Wohl besorgt war. Und diese Angst nahm eine neue Dimension an, als ein nasser Schwall im siebeneinhalbsten Monat der Schwangerschaft abging.

Erst dachte Son-Goku, er hätte durch die Krämpfe und Schmerzen die Kontrolle über seiner Blase verloren. Aber als er sich trotz der Schmerzen etwas aufrichtete und ein Stück nach oben rutschte, sah er etwas auf der Hose und dem hellen Velours-Teppich. Er hatte noch nie so leuchtendes Blut gesehen.

„Kakarott!!“

„Ich blute...“, keuchte Goku entsetzt.

Von diesem Moment ging alles rasend schnell. Alles flog an ihm vorüber.

Er hörte Tales entfernt ins Telefon schreien, Radditz kam angerannt.

Immer mehr Tumult entstand um ihn herum, bei ihm drehte sich mittlerweile alles wie in einem Karussell.

Als Nurok ihn auf die Arme wuchtete, blickte Son-Goku zurück auf den Teppich und erschauderte bei dem Anblick des hell leuchtenden Flecks. Er war riesig, als wenn jemand einen Eimer hell roter Farbe ausgekippt hätte.

„Was wird aus meinen Kindern?“ ,keuchte er vor Schmerzen und versank langsam in einen dämmrigen Schockzustand.

„Was wird aus den beiden? Was...?“

In der Eingangshalle gesellte sich Kanani dazu, flüchtig sah er auch Dana, die einen Blick auf ihn legte und sich umdrehte um die Treppen rauf in den ersten Stock zu nehmen.

Son-Goku erinnerte sich nicht viel an den Transport hinunter in die Klinik. Außer das der Schmerz mittlerweile seinen gesamten Unterkörper eingenommen hatte.

Warum hörte er nichts mehr?

Nurok und Tales tauschten Wörter aus, doch Goku konnte davon nichts hören.

„Was ist mit meinen Babys?“

Selbst seine eigene Stimme war für ihn nicht hörbar, Son-Goku versuchte lauter zu sprechen.

„Wird ihnen nichts geschehen?“

Als Goku in der Klinik ankam, konnte er an nichts anderes denken, als das es nicht so geplant war. Zumal er jetzt die riesigen OP-Leuchten im Hauptoperationssaal aufgingen sah.

Akirah erschien vor seinem Gesicht. Ihre Lippen bewegten sich sich langsam.

„...rott? Hörst du mich, Kakarott?“

Ok, er konnte endlich wieder hören.

Aber seine Antwort kam nicht an. Er hörte seine eigene Stimme noch immer nicht.

„Okay, gut.“ Akirah sprach überdeutlich.

„Ich möchte einen Ultraschall machen, um eine Placenta praevia auszuschließen - das der Mutterkuchen vor dem Geburtskanal liegt. Aber ich fürchte, das du eine vorzeitige Plazentaablösung hast.“

„Was??... Was … das?“

„Hast du Schmerzen?“

„Unterkörper... Rücken“ ,murmelte Goku.

Akirah nickte und legte die Hände auf den Bauch von Son-Goku.

„Wenn ich hier drücke...“

„Pass auf die zwei auf...“ ,murmelte Son-Goku mehr im Delirium als bewusst.

Sie schoben das Ultraschallgerät an Gokus Liege.

Wann... wann hatte Nurok ihn auf eine Liege gelegt?

Poltern weckte seine Aufmerksamkeit. Die Tür zum Operationssaal war aufgerissen worden und Vegeta stand in dieser. Goku sah seinen Partner an. Das sonst so stolze Gesicht war vollkommen verängstigt.

Weit entfernt spürte er, wie Akirah ihm den Pullover zerschnitt, ihm Gel auf den Bauch schmierte und die Lichter dimmte. Aber er schaute nicht auf den Monitor, sondern starr zu seinem Partner.

Aus irgendeinem Grund begann Son-Goku zu weinen und sein Partner verschwamm in seiner Sicht.

Das hier war die Willkür des Lebens, das Schicksal in schlimmster Hinsicht. Ihm war alles egal, außer die Babys, aber er hatte keinen Einfluss auf das Geschehen. Er war das erste mal in seinem Leben Hilflos. Sein Körper und ihre Kinder ließen die Würfel rollen.

Das Gesicht von Akirah tauchte wieder auf.

„...karott? Kakarott? Bist du noch da?“

Als er die Hand hob, um sich eine verirrte schwarze Strähne aus dem Gesicht zu streichen, sah er, das man ihm eine Blutdruckmanschette angelegt und ihm eine Infusionsnadel gelegt hatte.

Und das in seinen Augen waren keine Haare. Es waren Tränen.

„Kakarott. Der Ultraschall gefällt mir nicht. Die Herztöne werden schwächer und du blutest noch stärker als vorhin. Ich muss die beiden holen, okay? Ich bin fest davon überzeugt, das du eine vorzeitige Plazentaablösung hast. Ihr drei schwebt in großer Gefahr.“

Er konnte nur Vegeta an sehen, der mittlerweile an seine Liege heran getreten war. Son-Goku hatte kaum etwas verstanden, nur das Akirah die kleinen holen musste und sie in Gefahr schwebten.

„Was tun... was tun wir?“

Seine Stimme klang so zittrig, das man sie kaum verstand.

„Lass sie und Nurok operieren, okay?“

„In Ordnung.“

Akirah erschien wieder in seinem Sichtfeld.

„Du bekommst eine Vollnarkose – für eine PDA fehlt uns die Zeit.“

„Hmh...“

„ich liebe dich...“ ,sagte er zu Vegeta. „Oh nein... die kleinen...“

Vegeta nahm grade alles überdeutlich wahr.

Das Desinfektionsmittel in der Luft. Blut... das ihn einen Schauer der Furcht über den Rücken jagte. Der Geruch von Panik - er ging von Son-Goku aus und all den anderen Anwesenden um ihn herum.

Ruhiges, kaltes Abwägen, von Akirah, Nurok und Yohâr.

Auf einmal kam eine neue Komponente hinzu. Beißend.

Dann folgte ein schabendes Geräusch neben ihm, als würde jemand einen Stuhl heranziehen.

Im nächsten Moment drückte ihn eine breite Hand auf eine Sitzfläche, ergriff seine Hand und drückte sie so fest, das beinahe Knochen brachen.

Tales.

"Hallo, Tales“, murmelte Vegeta und er merkte, wie die Zeit zum Stillstand kam.

„....Hallo... Tales.“

Letztlich konnte Vegeta nichts anderes tun, als den Händedruck von Son-Gokus Zwillingsbruder zu erwidern. So saßen sie beide Seite an Seite, bewegungsunfähig, während medizinisch gefachsimpelt wurde und man metallenes Klirren, Zischen und saugen hörte.

Akirah klang vollkommen ruhig. Nuroks Antworten ebenfalls.

Sie waren das genaue Gegenteil der Situation. Je beängstigender es wurde, desto ruhiger und konzentrierter arbeiteten sie.

„Ok, ich habe einen kleinen!“

„Moment... ist es schon so weit?“ rief Vegeta, dessen Blick einzig und alleine auf Gokus Gesicht geheftet war und sonst nichts mehr optisch wahrnahm.

Ein neben ihn gemurmeltes Ja war die einzige Antwort, die Vegeta erhielt.

Und dann, der erste Schrei eines Neugeborenen Saiyajin.

„Es lebt?“ , fragte Vegeta wie ein Idiot.

Wieder ein erstauntes und gemurmeltes Ja von Tales neben ihm.

„Er lebt.“ ,wurde der Prinz von Nurok verbessert.

Verwirrt runzelte Vegeta die Stirn und dann vergaß er seinen Sohn.

„Kakarott? Was ist mit Kakarott?“

Niemand antwortete.

„Kakarott?“ knurrte er. „Tales, verdammt. Was soll der Scheiß?“

Der Geruch von Blut lag schwer in der Luft. Sehr schwer. Zu schwer. Und Son-Gokus Gesicht war blass wie die Wand ihm gegenüber. Er konnte nicht atmen, dachte nicht nach, lebte wahrscheinlich nicht einmal.

„Kakarott...“ ,flüsterte er.

Es dauerte ewig, bis ein weiterer Schrei ertönte und noch viel länger, bis Akirah in sein Gesichtsfeld trat. Die rothaarige Ärztin kniete sich vor ihm hin.

„Vegeta. Wir haben ein Problem. Den Babys geht es soweit gut, Nurok ist bei ihnen und untersucht sie grade in den Brutkästen. Aber Kakarott blutet weiter, auch nachdem ich seine Gebärmutter nach dem Kaiserschnitt geschlossen habe. Die Blutung ist sehr stark und zeigt keine Anzeichen der Gerinnung. Das beste und sicherste um Kakarott zu retten ist eine Hysterektomie. Weißt du, was das bedeutet?“

Die Frau redete mit ihm, als sei er schwer von begriff. Unter normalen Umständen hätte er sie dafür pulverisiert... aber nun... nun war es gut so.

„Nein.“

Zwar hatte Vegeta den Begriff schon mal gehört, doch in seiner derzeitigen Verfassung hätte man ihn selbst die gängigsten Begriffe erklären müssen.

„Ich muss seine Gebärmutter entfernen. Er stirbt, Vegeta, wenn ich es nicht tue. Das heißt, dass er dann keine weiteren...“

„Das ist mir scheißegal, mir geht es alleine um ihn. Tu, was nötig ist. Tu es – jetzt!“

„Okay, packen wir es an, Yohâr.“

Gedanken

Gedanken
 

Schmerzen, Schmerzen im Unterleib und eine starke Übelkeit waren die ersten Dinge, welche Son-Goku spürte, als er langsam aus der Dämmerung der Bewusstlosigkeit trat. Leicht blinzelte er, verschloss seine schwarzen Opale direkt wieder, als er von einer hellen Lampe an der Decke geblendet wurde. Ein schmerzhaftes Stöhnen verließ seine Lippen. Sein Unterleib tat weh, er hörte ein dauerndes, monotones piepen links von ihm und er nahm den Geruch von Blut und Desinfektionsmitteln war. Vorsichtig versuchte er noch einmal die Augen zu öffnen, dieses mal langsamer und sein blinzeln half, das sich seine schwarzen Opale an die Helligkeit gewöhnten. Sofort ließ Goku seinen Blick durch den Raum schweifen. Es erinnerte ihn an ein Krankenhauszimmer, nur ohne Fenster. Die helle Neonröhre über ihn tauchte alles in ein weißes kaltes Licht.

Kalt... so kalt. Ebenso fühlte er sich, obwohl er ausreichend zugedeckt war.

Ein kleine Sitzecke befand sich in einer Nische des Raumes, ein kleines Nachtschränkchen stand rechts neben seinem Bett. Aber sonst war nichts in diesem Zimmer. Außer die medizinischen Geräte, welche ein für ihn unglaublich nervendes piepen absonderten. Vorsichtig bewegte er sich ein wenig, veränderte nur etwas seine Position im Bett und sofort erhöhte sich der Schmerz in seinem Unterlaib und schwoll zu ungeahnter Größe heran. Ein schmerzerfülltes Keuchen verließ seine Lippen, während seine Hand zu der Stelle wanderte und er ein großes Pflaster, wohl eher einen Verband verspürte.

Warum?

Was war passiert?

Alles in seinem Kopf war dunkel... stöhnend schloss er die Augen, atmete zitternd die Luft ein, nur um diese plötzlich stockend aufzuhalten und dann stoßartig ausatmete. Seine Augen riss er auf, als ihn die Erinnerung der letzten Tage in den Sinn kamen. Im selben Moment, in der ihm die Panik und Angst um seine Kinder einfiel hörte er das schneller werdende piepen des Monitors, welcher in seinen Ohren immer schriller wurde. Seine Kinder!

Wo waren seine Kinder?

Angestrengt versuchte er sich zu konzentrieren, spürte aber keine Auren. Immer nervöser und unruhiger werdend versuchte er aufzustehen, sackte kurz wieder zusammen und schrak zusammen, als die Tür mit Elan aufgerissen wurde und Nurok und Akhira herein kamen. Sie redeten auf ihn ein, er verstand kein einziges Wort und wurde trotz seiner Gegenwehr wieder auf die Matratze gelegt und dort von Nurok fixiert. Zumindest so gut es dem Saiyajin gelang, denn Goku begann jetzt erst recht sich zu wehren. Immer wieder sah er, wie sich die Lippen der beiden bewegten und das er ebenfalls versuchte zu reden. Aber keine Töne verließen seine Lippen oder die der anderen. Bevor die Situation sich weiter zu spitzte ließ Akirah von Goku ab, verschwand kurz aus dessen Blickwinkel und wenige Augenblicke später fühlte Goku eine bleierne schwere, welche sich langsam in seinem Körper breit machte und sein denken lähmte. Langsam und angestrengt wendete er seinen Kopf in Richtung der rothaarigen Ärztin und erblickte eine Spritze in ihrer Hand, welche eine Flüssigkeit in den Schlauch der Infusion abgab. Ein wütendes Knurren entwich seiner Kehle. Was sollte das hier?

Wo war Vegeta, wo waren ihre Kinder?

Mehr wollte er doch nicht, stattdessen kämpfte er gegen die Müdigkeit an. Als seine Lider begannen sich zu schließen, spürte Goku weit entfernt, das seine Arme los gelassen wurde. Seltsamerweise drangen nun Geräusche an sein Ohr, das langsamer werdende Piepen des Monitors, die Stimmen der beiden Anwesenden, das leise Brummen der Lüftungsanlage.

„N... Nurok...“ , flüsterte Goku müde den Namen des anderen Saiyajin.

„Kakarott, Akirah hat dir ein sedierendes Medikament gespritzt. Verstehst du das?“

Ein schwaches Nicken Gokus.

„Okay Kleiner. Vegeta hat wichtige Sachen zu regeln, aber das wichtigste ist, das es deinen beiden Kindern den Umständen entsprechend gut geht. Den Rest klären wir, wenn du wieder richtig wach bist.“

Ein erneut schwaches Nicken und Erleichterung in den Augen des jüngeren Saiyajin beruhigten nicht nur Akirah sondern auch Nurok. Son-Goku war hingegen durch die wenigen Infos beruhigt. Es ging seinen Kindern gut, und Vegeta ebenso. Mit diesen Gedanken könnte er sich etwas ausruhen, er war so müde.
 

Vegeta war gerade mit den Gesprächen der anderen Saiyajin fertig als Nurok mit finsterer Miene den Raum betrat. Ein nicken in Richtung Tür an Kaniko reichte, das der Saiyajin aufstand und mit besorgten Blick, welchen er zuvor über Nurok schweifen ließ, ging.

„Was gibt es?“ ,seufzte Vegeta, nachdem er sich mit den Fingern die Nasenwurzel massiert hatte. Nurok war bis vor an den Schreibtisch getreten und blickte den Prinzen mit verschränkten Armen abschätzend an.

„Kakarott ist wach geworden.“

Sofort hatte er Vegetas ungeteilte Aufmerksamkeit.

„Akirah musste ihn sedieren, er war verwirrt, panisch... Wir mussten ihn ruhig stellen.“

Ein seufzen des Prinzen bevor er antwortete.

„Ähnliches habe ich erwartet. Hast du ihm gesagt, was getan werden musste?“

„Nein. Nur das es dir und euren Kindern soweit gut geht. Nur darum ging es ihm, den Rest müssen wir ihm erklären, wenn er wieder richtig wach ist.“

Vegeta lehnte sich nun mit verschränkten Armen an die Wand hinter sich und blickte nachdenklich zu Boden. Einige Minuten Stille legte sich zwischen die beiden Saiyajin. Erst das Rascheln der Kleidung, als sich die Arme Nuroks aus der verschränkten Haltung lösten, sorgten dafür, das Vegeta sich aus seinen Gedanken lösen konnte.

„Es wird den beiden gut tun, ihre Mahmen um sich zu haben.“ sprach Nurok vorsichtig.

Ein nicken seines Gegenübers.

„Auch wenn sie zu früh geholt wurden, sie sind stark. Kakarotts Sorgen sind unbegründet.“

Ein Knurren.

„Bei der Abstammung ist es nicht verwunderlich, das es ihnen nichts ausgemacht hat. Eine niedrige Kraft wäre da eine Schande!“ ,gab Vegeta wütend zu bedenken.

„Vegeta... Ich habe nie behauptet, das die Kinder schwach sind.“ warf Nurok ein, um das Gespräch nicht in eine völlig falsche Richtung laufen zu lassen.

Wieder ein wütendes Knurren seines Gegenübers.

Bevor Nurok etwas erwidern konnte erhob sein Gegenüber erneut die Stimme.

„Es ist gut, das Akirah das tun musste... Wer weiß, ob eine weitere Schwangerschaft ähnlich glimpflich ausgegangen wäre.“ Auf Vegetas Stirn hatten sich nachdenkliche Falten gebildet und Sorge war in seine schwarzen Opale getreten. Von der Wut vor wenigen Sekunden war nichts mehr zu erkennen.

»Er macht sich Sorgen... Ein gutes Zeichen für die Zukunft der kleinen Familie.«

„Naja... wenn man es von der Gesellschaft her sieht, ist es auch so ganz gut. Du hast einen würdigen Nachfolger in Anbetracht der hohen Kampfkraft von deinem Sohn Vegeta Jr. Hast du dir schon Gedanken um einen Persönlichem Leibwächter gemacht?“

„Nein... Der Gesetzte nach muss er aus Kakarotts Familie stammen... Nur haben weder Tales noch Radditz dafür prädestinierte Kinder. Radditz Kampfkraft ist dazu nicht ausreichend hoch und die seiner beiden Nachkommen ebenso wenig. Und bis Tales sesshaft wird und ne Familie gründet, hat eher Vegeta Jr eine komplette Großfamilie...“

Ein leichtes Grinsen konnte sich Nurok nicht verkneifen als ihm ein Gedanke in Bezug auf Tales kam.

„Nun ja, Prinz... ich weiß ja nicht, aber Tales scheint reges Interesse an deiner kleinen Schwester zu haben und diese ist nicht ganz abgeneigt, wenn ich mir ihre regelmäßigen Aufenthalte in seinem Bett so anschaue.“

Der Blick den ihn gerade traf, war mehr als tödlich; brachte ihn aber zum auflachen.

„Vergiss es, Nurok. Dana und Tales werden garantiert keine Familie gründen, eine Schwangerschaft ist viel zu gefährlich!“

„Das stimmt schon, aber genetisch gesehen, wäre kaum eine Vereinigung sinnvoller!“ ,versuchte es der ältere Saiyajin weiter auszureizen, das drohende Knurren seitens Vegeta gekonnt ignorierend.

„Und wenn ich mich recht erinnern kann, war sie doch vor wenigen Wochen in Hitze und Tales war bei ihr...“

„Rede nicht weiter! Über das was passiert ist und eventuell noch geschehen könnte will und werde ich in der nächsten Zeit nicht nachdenken!!“ fluchte Vegeta lautstark.

Er hatte nun auch die Armer gelöst und seine Hände zu Fäusten geballt. So etwas wollte er wirklich nicht hören, eine Schwangerschaft seiner kleinen Schwester! Soweit kam es noch!

Gut Nurok hatte recht, von der Abstammung, der Genetik wäre kaum eine Vereinigung besser... aber.... Nein! Definitiv Nein!

Vegeta hatte auf diese Gefühlssachen, dieses sich Sorgen machen müssen, keine Lust mehr. Die letzten Wochen mit Kakarott, dessen Schwangerschaft und den Kindern nun hatte ihm mehr als gereicht. Verdammt!

Wann war er so weich geworden, das es ihn interessierte, was mit anderen Saiyajin passierte?

»Lügner«, schoss ihm daraufhin durch den Kopf.

Was mit anderen Lebewesen passierte interessierte ihn einen Scheiß, das war noch immer so. Aber was mit den Saiyajin war, welche ihm nahe standen, Familiär oder freundschaftlich, das war ihm nie egal gewesen, auch wenn er es gerne gehabt hätte. Denn so herzlos und böse war selbst der Prinz der Saiyajin nicht, auch wenn er es nach außen hin so zeigte.

Ein frustriert klingendes seufzen verließ seine Lippen. Seine Gedanken wanderten wieder zu Son-Goku, weswegen er sich wieder mit den Worten an seinen Onkel wandte.

„Wenn Kakarott soweit ist, das er nicht mehr Überwachungspflichtig ist, bringt ihn zu unseren Söhnen, oder anders herum. Er braucht die beiden und andersherum ist es genauso.“

Nurok nickte.

„Ich werde es sofort veranlassen. Eure neue Residenz im Haus dürfte auch ab morgen bezugsfertig sein. “

Mit diesen Worten verließ der größere Saiyajin das Büro seines Neffen und begann den Befehl auszuführen, einen grübelnden Saiyajin Prinzen zurücklassend. Vegeta ging die wenigen Schritte zum Schreibtisch, zog den Stuhl zurück und lies sich darauf sinken, die Arme auf den Tisch vor sich gestützt, während sich seine Hände in einer verzweifelten Geste in seinen Haaren vergruben. Eine Familie... Ja, die hatte er nun mit Kakarott. Und wenn sich die drei gut von den Strapazen der Geburt erholten, dann würden sie ab dem Zeitpunkt in einem sehr viel größeren Zimmer im ersten Stock des großen Wohnhauses leben. Zusammen... er und Son-Goku... gemeinsam mit ihren, vor ein paar Tagen geborenen, Söhnen. Ein unwohles Gefühl macht sich in seinem Bauch breit. Er war weder der Vorzeige Ehemann, noch der Vater, dem man den Preis als besten Familiendaddy überreichen würde, sogar unter den Maßstäben ihres Volkes nicht.

Wie sollte er bloß das Familienleben mit den dreien meistern?

Konnte ein enges Zusammenleben mit diesem Unterklasse Baka funktionieren?

Wie sollten sie sich bloß einig werden, wenn es um Erziehung und Training der Jungs gehen sollte? Die beiden durften auf keinen Fall so naiv und verweichlicht werden, wie Son-Goku war!

Und ja, Nurok hatte recht. Er brauchte für seinen Sohn einen persönlichen Leibwächter.

Brauchte er nicht eigentlich zwei?

Wenn er sich erinnerte, gab es in der Geschichte er Saiyajin kein Zwillingspaar in der Königlichen Familie. Seine jüngeren Geschwister hatten kein Anrecht auf einen persönlichen Leibwächter, sie waren mehr oder weniger wichtig, bzw. rückten nach, wenn der Erstgeborene getötet wurde.

All die Hoffnung und die Erwartungen lagen auf dem Erstgeborenen der hohen Familie und das war er gewesen. Auch wenn Dana oder Gray ihm in Bezug auf Kraft und Kampfgeschick in nichts nachstanden.

Etwas, was es in der Geschichte ihres Volkes nie gegeben hatte, das wusste er. Eigentlich viel dem Erstgeborenen die gesamte Macht zu, doch bei ihnen dreien schien diese gerecht auf sie aufgeteilt worden zu sein.

So ein Schwachsinn, schollt er sich. Als wenn es eine größere, höhere Macht gäbe, welche die Geschicke, oder die Verteilung der Kräfte steuerte. Langsam drehte er wohl total durch.

Seine Familie... Nurok, Dana, Gray, Tairn...

Tarble konnte er da gekonnt raus streichen, dieser war nicht mehr als eine kleine, schwache Made...

Seine Hände lösten sich aus den haaren und mit einem letzten Blick auf das Holz des Schreibtisches erhob er sich, und machte sich auf den Weg in den Trainingsraum. Er musste Dampf ablassen und seinen Kopf frei bekommen. Dann würde er sich auf den Weg zu Synoptro machen, der musste ihm einige Fragen beantworten, bzw. die alten Schriften ihres Volkes zur Verfügung stellen. Er hatte Fragen, viele Fragen über die Vergangenheit der hohen Familie, die Regeln in Bezug auf seine zwei neugeborenen Söhne und die Auswahl eines persönlichen Leibwächters.
 

Unterdessen war Nurok direkt zu Akirah gegangen, um ihr von dem Gespräch mit Vegeta zu berichten bzw. ihr die relevanten Informationen zu berichten. Diese gab ihm nach einigen Minuten des lesen und durchsehen der Vitalwerte und aktuellen Untersuchungsergebnisse grünes Licht. Sobald Kakarott wacher war, konnten sie ihn zu seinen Kindern bringen, Nurok hoffte nur, das dieser ruhig blieb und nicht wieder in einer Art Panikattacke verfiel.
 

Nach etlichen Stunden des Trainings ging Vegeta erschöpft zum Steuerpult und fuhr die Schwerkraft und die Trainigsroboter zurück. Immer wenn er das tat fühlte sich sein Körper leicht wie eine Feder an. Ein seufzen verließ seine Lippen und mit einem letzten Blick auf das Steuerpult machte er sich auf den Weg ins Haupthaus, um sich genügend essen in den Backofen zu schieben und duschen zu gehen. Das heiße Wasser tat seinen strapazierten Muskeln gut und half ihm zu entspannen.

Seine Gedanken allerdings kehrten nun zu seinem Leidwesen langsam wieder zurück. Er würde erst mal ausgiebig essen und sich dann auf den Weg zu Synoptro machen, er brauchte Antworten. Son-Goku würde bestimmt noch einige Zeit schlafen, das war auch gut so, er musste sich von den Strapazen der Geburt und der Operation erholen und musste fit sein, um sich um die beiden Jungs zu kümmern. Goku konnte das besser, wie er.

Gedacht getan. Vegeta hatte Glück und konnte in Ruhe, alleine seine ausgiebige Mahlzeit zu sich nehmen. Schnell stellte er das benutzte Geschirr in die Spüle, einer der Dreihnohnen würde sich da schon drum kümmern, seine Sache war es nicht. Kurz schloss er seine Augen, leerte seinen Geist und konzentrierte sich auf das Ziel, welches ihm Antworten versprach. Sei Körper löste sich langsam in seine Moleküle auf und sammelten sich wieder in Torbogen ihrer riesigen Bibliothek. Diese schritt er ohne seine Blicke von der großen eisernen Tür zu nehmen entlang, nur um diese mit Schwung zu öffnen. Sofort stieg ihm der Geruch alter Bücher, Pergament- und Papierrollen in die empfindliche Nase.

Wie konnte man bloß seine ganze Zeit hier in den Hallen verbringen?

Irgendwo in den langen, verzweigten Gängen fand er endlich den ältesten ihrer Spezies, Synoptro, der Hüter der Schriften.

Dieser ließ mit einem leisen Seufzen das Buch, welches er gerade studierte auf seinen Schoß sinken und blickte Vegeta Neugierig entgegen.

„Synoptro...“

„Ja, mein Prinz?“ Respekt zollend senkte der sitzende Saiyajin sein Haupt.

„Die Fortführung der königlichen Blutlinie... sie ist gesichert... seid ein paar Tagen. Nun, meine Frage ist, wie wurde es in der Vergangenheit mit Zwillingen geahndet?“

Synoptro hob wieder sein Kopf, blickte Vegeta einige zeit nachdenklich an, nur um den Blick dann durch die Reihen an Büchern gleiten zu lassen.

“Meinen Glückwunsch zur Geburt eurer Zwillinge, mein Prinz. Was eure Frage betrifft... haben wir dieses Thema in euren Lehrstunden nicht durch genommen? Scheinbar nicht, sonst wärt ihr nicht hier. Nach Gesetz unseres Volkes ist der älteste Zwilling der rechtmäßige Anwärter auf den Thron, dennoch steht ihm sein Zwilling in kaum was an Rechten und Pflichten nach.“

Vegeta nickte, als Zeichen das er verstanden hatte. Überlegend zogen sich seine Brauen zusammen und seine Stirn legte sich in Falten.

„Wie fällt in dieser Situation die Wahl auf einen persönlichen Leibwächter?“

„Wie im normalen Falle auch, nur das beide einen benötigen werden. Ihre Leben sind wichtig, ihre Verbindung ist tiefer, inniger als die normaler Geschwister.“

Langsam stand der alte Saiyajin auf.

„Folgt mir, Prinz.“

Schweigend gingen sie durch die langen Gänge, nur von kurzen Stopps unterbrochen, an denen sich Synoptro an den in den Regalen eingebrannten saiyanischen Schriftzeichen orientierte, um die Bücher zu finden, welche sie benötigten.

In einer kleinen Halle, etwas abseits angekommen blieben sie stehen und Synoptro schwebte einiger Regalreihen in die Höhe. Dort holte er schließlich ein altes Buch heraus, deutete Vegeta ihm erneut zu folgen und dieses auf einen der Tische zu legen. Vegeta erkannte es als eine Art Ahnenreihe, dort waren Familienstammbäume, Verzweigungen etc. enthalten.

„Es gibt kaum noch Blutlinien, aus denen ein persönlicher Leibwächter für die königliche Familie gestellt werden kann...“

„Das habe ich mir bereits gedacht, Freezer hat ganze Arbeit geleistet.“ ,gab Vegeta mit einem wütenden Knurren von sich.

„Bei allem Respekt Prinz. Euer Vater war es, der den Untergang unseres Volkes besiegelt hat, indem er in dem Glauben war, diesem Tyrann vertrauen zu können und euch ihm als Geschenk zu darzubieten...“

Ja,sein Vater hatte einen riesigen dummen Fehler gemacht. Der alte König hatte Freezer für einen vertrauensvollen und ehrlichen Handelspartner gehalten, zumindest die erste Zeit der Zusammenarbeit... Dann hatte er seinen eigenen Sohn; ihn, den Kronprinzen; Freezer wie ein Geschenk überreicht, nur um ihr Volk zu retten...Ein kalter Schauer lief Vegeta über den Rücken. Das war Vergangenheit, und zwar eine, die er in den dunkelsten Ecken seines Gedächtnisses lassen wollte.

„Kommen wir nun wieder in die Gegenwart. Als einzige Blutlinien bleiben die von Bardock, Aßail und Larex übrig. Und meines Wissens nach, gibt es bei allen dreien keine ausreichende Auswahl an guten, starken Nachkommen.“

Wie schon die ganzen Tage zuvor suchte den Prinzen ein leichter Kopfschmerz heim und er massierte leicht seine Nasenwurzel. Die andauernde Grübelei war wirklich zum abgewöhnen.

„Tales hat seinen Job bereits vor Jahrzehnten an meiner Seite angetreten. Radditz´s Kinder sind nicht ausreichend stark genug. Und wo die Balgen von Aßail und Larex sind weiß keiner.“

Zustimmendes Nicken des älteren, während er die Seiten des Buches studierte.

Vegeta hasste sich für den Gedanken, die Frage, welche er gleich stellen musste.

„Demnach wäre ein potentieller Nachkomme von Tales ein würdiger Kandidat für den Posten?“

„Gewiss, mein Prinz. Steht denn eine eventuelle Vereinigung nahe?“

Vegeta verschränkte die Arme vor der Brust und stieß die Luft geräuschvoll aus seinen Lungen.

„Dana war vor einigen wenigen Wochen in der Triebigkeit... Tales hat ihr gedient. Ich weiß nicht...“

„Ja das wäre fantastisch! Diese Vereinigung, genetisch, von der Abstammung, der Blutlinie, besser könnte nur die Vereinigung eurerseits mit einer Auserwählten oder aus der Hohen Kraft sein!“

„Die Gefahren während einer Schwangerschaft, Synoptro...“

„Bei der Kraft und Widerstandskraft beider Elternteile sind die relativ gering. Eure Sorgen sind weitestgehend unbegründet.“

So erfreut und euphorisch hatte Vegeta den alten Saiyajin selten erlebt. Scheinbar erfreute ihn Danas eventuelle Schwangerschaft mehr, als das er zwei Söhne bekommen hatte. Verwirrt schüttelte der jüngere leicht seinen Kopf.

„Dennoch benötigen wir zwei, das dürfen wir nicht vergessen. Ich werde weiter in den Schriften lesen und mich informieren, wo sich die Nachkommen von Larex und Aßail herum treiben, Prinz Vegeta. Dann werde ich euch im Anwesen besuchen. Euer Bund mit Kakarott; Bardocks Sohn; und die Namen der Zwillingen müssen ebenfalls noch den Schriften hinzu gefügt werden.“

„Okay Synoptro. Dann bis dahin.“ sprach Vegeta an den alten Saiyajin gewandt und verließ schnellen Schrittes die Hallen der Schriften.

Erwachen

Erwachen
 

Goku tauchte erneut aus dichten Nebelschwaben auf. Gedanken, Erinnerungen kamen und gingen, solange bis sein Gehirn auf Touren kam.

„Vegeta...!“

„Alles in Ordnung, ich bin da.“

Goku drehte sich in seinem Bett auf die Seite, seine Narbe am Bauch schrie auf. Doch beim Klang der Stimme des Prinzen war ihm alles egal geworden. Neben seinem Bett stand eine große Wiege, doch das war es nicht, was seine volle Aufmerksamkeit bekam. Neben der Wiege in einem Stuhl saß Vegeta und hatte ihre beiden Söhne im Arm bzw. auf dem Schoß liegen, den Schweif schützend um den kleinen Körper geschlungen.

Die Erleichterung, die Gokus Körper durchströmte war unglaublich und ohne es wirklich zu registrieren verschwamm seine Sicht und ein lautes schluchzen verließ seine Lippen. Der Weinkrampf war unkontrollierbar und überrollte ihn förmlich, nur die Schmerzen in seinem Bauch waren höllisch.

Als er seine Hand nach den dreien ausstreckte, zerrte dieser an seiner Infusion, aber das war ihm grade völlig egal. Vegeta erhob sich mit den beiden Säuglingen von dem Stuhl und setzte sich zu ihm auf die Bettkante.

„Das sind meine Kinder...“ ,stammelte Goku, wischte sich mit der Hand durchs Gesicht, um die nassen Spuren zu beseitigen.

Seine Jungs... sie beide glichen ihren Fusionen bis aufs Haar, was ihn erstaunte, wie erschreckte. Eine Bewegung riss seine Aufmerksamkeit weg von den Gesichtern der Kinder. Vegeta legte vorsichtig einen der Jungs in Gokus Arme und wie als würde der kleine ihn erkennen, öffnete er die Augen.

„Hallo, großer Mann.“

Obwohl der kleine für Goku kaum etwas wog, drei Kilogramm vielleicht, sah er ihn auf eine Weise an, als wäre er bereits größer als sein Vater.

„Sie sind vollkommen.“ ,flüsterte Goku, noch immer die Blicke zwischen den Zwillingen hin und her wandern lassend.

„Ich weiß. Die beiden sehen aus wie wir, wenn wir fusioniert sind.“

„Ja, das tun sie.“

Goku schnurrte und fummelte an dem blauen Stoff, den sein Sohn da trug, herum. Bis ihm auffiel, dass irgendetwas nicht stimmte. Vegeta war immer schon ein ruhiger Typ, aber irgendwie war es eine unangenehme Stille für diesen Anlass. Und der Prinz wirkte unsicher und dessen Körper steif.

„Vegeta.... Was verschweigst du mir?“

Als dieser sich das Gesicht rieb und den Blick abwendete, kroch bei Goku Angst die Kehle hoch.

„Was? Stimmt etwas nicht mit den beiden?“

„Nein.“

„Wo ist dann das Problem?“

„Akirah und Yohâr mussten dich operieren. Du hast nicht aufgehört zu bluten.“

Son-Goku verstand es nicht wirklich, fragend runzelte er die Stirn und schaute Vegeta eindringlich in die schwarzen Opale, welche auswichen.

„Operieren?“

Vegetas Schweif wickelte sich leicht um seinen Oberarm.

„Hysterektomie.... sie mussten deine Gebärmutter entfernen.“

Son-Goku stieß die Luft aus.

Das war ganz und gar nicht geplant gewesen, irgendwie war es ein Schock zu erfahren, das nun ein Organ fehlte, von dem er Jahrzehnte lang nichts wusste, ihm aber ermöglicht hatte, Kinder zu bekommen. Langsam ließ er seinen Blick nach unten sinken, schaute auf den kleinen, kerngesunden Jungen in seinem Arm. Die Vorstellung, er hätte diesen Moment nicht erleben können zerriss ihm das Herz, da konnte er den Verlust eines Organs verkraften. Immerhin hatte er nun zwei tolle Söhne!

„Okay, Vegeta. Es ist in Ordnung.“

„Es... es tut mir leid...“

„Nein.“ Goku schüttelte vehement den Kopf.

„Nein, das tut dir nicht leid und mir auch nicht! Wir haben unsere kleine Familie, wir haben Glück das wir das alle gesund geschafft haben. Ich bereue nichts.“

Vegeta blinzelte ihn verwirrt an. Son-Goku lächelte und stellte sich seine Jungs groß und stark vor, so wie sie beide es waren,

„Wir haben es geschafft.“ sprach er mehr zu sich selbst, als er seine Nase in die schwarze Mähne des kleinen drückte und murmelte erneut glücklich.

„Wir haben es geschafft!“

Ein leichtes lächeln breitete sich auf Vegetas Lippen aus, dann gab er Goku einen Kuss auf die Stirn.

„Ja, du hast es geschafft.“

„Dafür braucht es zwei.“ Gokus Schweif wickelte sich um den seines Partners.

„Du und ich. Wir beide zusammen.“

„Ich durfte den schönen Teil übernehmen“, erwähnte Vegeta und begann spitzbübisch zu grinsen.

Auch auf Gokus Lippen schlich sich bei Vegetas Worten ein grinsen.

Glücklich sah er seinen Prinzen an. Ja, er war glücklich. Leise schnurrend vergrub er seine Nase in der schwarzen Stehmähne seines Sohnes. Dieser stieß bei der Berührung ein etwas skurril klingendes gurgeln aus, welches Goku zum schmunzeln brachte. Dieses Geräusch kannte er aus der Zeit, als sein ältester Sohn Son-Gohan noch ein Säugling war. Scheinbar war dieses Gurgeln Saiyajin-Typisch. Und schien so etwas wie Zufriedenheit oder Entspannung zu bedeuten. Bei Gelegenheit sollte er sich darüber bei den anderen Saiyajin schlau machen.

Son-Gohan...

Sein ältester Sohn...

Fragend zogen sich Gokus Augenbrauen zusammen und er hob seinen Kopf um seinen Partner ansehen zu können.

„Haben die beiden bereits Namen?“

Vegeta und Goku hatten in den ganzen Monaten der Schwangerschaft kein einziges mal über die Namensgebung der Zwillinge geredet. Und Vegeta hatte ihm auch in den vergangenen Minuten keine Namen erwähnt. Wo Goku an seinen erstgeborenen Sohn gedacht hatte, da kamen ihm diese fehlende Information in den Sinn.

Ein leises seufzen holte ihn wieder aus seinen Gedanken und er ließ seine schwarzen Opale zu dem kleineren Saiyajin neben sich gleiten.

Dieser blickte ihn unverwand an, was Goku einen kleinen kalten Schauer über den Rücken fahren ließ. Diese Augen, welche ihn zu durchdringen schienen. Immer wenn Vegeta ihn ansah, hatte er das Gefühl der Prinz würde all seine Gedanken und Gefühle sehen können.

„Na ja. Theoretisch haben sie das. Wie es Gesetz unter uns ist, wird der ältere der beiden meinen Platz einnehmen, wenn ich nicht mehr da sein werde und als eben dieser auch meinen Namen tragen. Was unseren jüngsten Sohn angeht... er hat an sich noch keinen Namen, zumindest keiner, der in die Schriften eingetragen worden ist.“

Verstehend nickte Goku. Er sah von einem der beiden zum anderen und wieder zurück, ehe seine rechte Hand in typischer Manier hinter seinen Kopf wanderte und er verlegen lachte.

„Vegeta... ich weiß grade nicht, wer von beiden jetzt älter ist und welcher der jüngere ist.“

Leicht grinsend schüttelte Vegeta auf diese Aussage hin den Kopf.

„Du hast den älteren der beiden in deinen Armen liegen, Kakarott.“

Verstehend nickte Goku und musterte das kleine Geschöpf in seinen Armen in aller Ruhe. An dem Blick des Jungen hätte Goku eigentlich darauf kommen können. Dieser stolze, alles durchdringende , fast schon kalter Blick hatte er eindeutig von seinem Vater. Da waren die Augen des jüngeren entspannter, viel weicher, aber nicht minder Stolz.

„Können wir tauschen, Vegeta? Ich möchte meinen Jüngsten auch mal halten. Und muss ich bei der Wahl des Namens etwas beachten?“

Vegeta ließ sich mit der Antwort Zeit, denn erst kümmerte er sich um die Bitte seines Partners. Sein Schweif wickelte sich um Vegeta Junior und hob ihn vorsichtig hoch. Mit den Händen überreichte er Goku ihren zweiten gemeinsamen Sohn.

„Es wäre schon sehr gut, wenn es sich um einen Saiyajin-Namen handeln würde. Mir ist klar, das du da nicht aus einer Vielzahl an Namen wählen kannst...In den alten Schriften unseres Volkes sind alle Abstammungen und Namen eingetragen, diese stehen dir bei der Wahl eines passenden Namens zur freien Verfügung. Natürlich muss dieser dann noch von mir und Synoptro abgesegnet werden.“

Verstehend nickte Son-Goku und betrachtete seinen zweiten Sohn, welcher nun mit geöffneten Augen in seinen Armen lag und ihn aus schwarzen Irden musterte. Freudig quietschte dieser und fischte mit seinen kleinen Händen nach Gokus Gesicht. Langsam kam Goku dieser scheinbaren Bitte seines Sohnes nach und kam ihm mit seinem Gesicht näher. Der kleine verkrallte sofort seine Fäuste in den dichten schwarzen Harren seiner Mahmen und quietschte noch lauter vor Vergnügen als Son-Goku bei der Aktion lachen musste. Sofort stoppte er allerdings, als eine Welle des Schmerzes von seinem Bauch ausgehend seinen restlichen Körper erfasste und er schmerzlich auf keuchte. Ihm entging Vegetas skeptischer, fast schon sorgenvoller Blick genauso wenig wie das plötzliche innehalten seines jüngsten Sohnes. Um diesen zu beruhigen drückte Goku ihm vorsichtig einen Kuss auf die Stirn und strich ihm mit der spitze seines Schweifs über die kleine Wange.

„Bardock... Darf ich ihn nach meinem Vater Bardock benennen?“

Verwirrt wurde er von dem Prinzen angesehen.

War die Wahl dieses Namens etwa keine gute Idee?

Sofort versuchte Goku sich zu erklären.

„Ich möchte... da ich meine Eltern nie kennen gelernt habe... und Radditz sagte, das Vater trotz der Tatsache, das dieser ein Unterklassekrieger war, dennoch ein guter und starker Kämpfer war. Vegeta... Ich möchte, das sein Name nicht in Vergessenheit gerät und die beiden wissen, aus welchen Familien sie stammen.“

Leicht nickte der Prinz auf das gehörte hin.

„Kakarott...“

Er rieb sich mit der freien Hand einmal über die Augen, als hätte er Kopfschmerzen.

„Dein Vater...da gibt es etwas was du nicht weißt, Kakarott.“

Er setzte sich etwas anders, etwas bequemer auf der Bettkante hin. Eigentlich nur um Zeit zu schinden, damit er die richtigen Worte finden konnte.

„Dein Vater wurde nur aufgrund deiner und Radditz geringen Kampfkraft in die Unterklasse herunter gestuft. Vorher war er auf der gleichen Stufe wie jeder dieser Männer und Frauen in diesem Haus.“

„Warum... Woher? Davon habe ich nie etwas gehört.“

„Ich habe Nachforschungen anstellen lassen, mit unseren ältesten Kriegern geredet, in den alten Schriften gelesen. Ich wollte verstehen, woher deine Kampfkraft und das Talent stammen. Deines und das von Tales. Ihr seid beide zu gut, um aus der Unterklasse zu stammen.“

Diese großen, erstaunten Opale, welche ihn grade anstarrten brachten ihm ein schmunzeln auf die Lippen.

„Tja... so ungern ich es auch zugebe, Kakarott... vom Blut, von der Abstammung her seid ihr drei elitäre Krieger. Und mit Ausnahme von Radditz auch vom Können, Talent und Kampfkraft.“

Son-Goku blinzelte. Schluckte, blinzelte.Und schaute den kleineren noch immer sehr überrascht an. Ihm gingen die Worte nun schon mehrmals durch die Gedanken, aber irgendwie konnte er dies immer noch nicht begreifen.

Er sollte jetzt auf einmal doch kein Unterklassekrieger sein, wie Vegeta ihn immer betitelt hatte?

Sein Vater war eigentlich ein Elite-Soldat?

Ein Elite-Kämpfer, welcher nur zurück gestuft worden war, aufgrund der geringen Kampfkraft von zwei seiner drei Söhne?

Er schüttelte den Kopf und schloss die Augen. Als er sie wieder öffnete befand er sich noch immer in dem Raum, in dem selben Bett, seinen Sohn in den Armen und Vegeta mit ihren erstgeborenen daneben. Also war es doch kein Traum.

„Das ist... wow...“

Mehr brachte der größere der beiden nicht über die Lippen.

Das konnte nicht die Wahrheit sein. Er hatte sich immer erhofft, das er vielleicht doch mehr, besser als unterste Klasse war und nun eröffnete Vegeta ihm genau das.

Son-Goku, der bei seiner Geburt gerade einmal ein Kampfkraft von zwei hatte, gehört von der Blutlinie her zur Elite?

„Sekunde.. heißt das, die älteren Saiyajin, Nurok, Jernokru, Kaniko und so haben mit meinem Vater Seite an Seite in einer Einheit gekämpft?“

Ein zaghaftes Nicken bestätigte Son-Goku die Tatsache. Überlegend sah er Vegeta an.

„Sie haben mich von Anfang an, wie einer der ihren behandelt... ich dachte es läge daran, das wir beide diese Bindung haben...das sie mich so Respektvoll behandelt haben, weil ich mit ihrem Prinzen gebunden bin, aber nun glaube ich, das ich das meinem Vater zu verdanken habe.“

„Beides ist richtig... Kakarott... es gibt vieles, was auch ich nicht weiß. Und das war eines davon. In den alten Schriften sind alle Mitglieder namentlich aufgelistet, dort habe ich auch den deines Vaters gefunden, und den deiner Großerltern.... Wir, das sind, du, Radditz, Dana, Gray, Tales, Tairn und ich... wir sind in der Bruderschaft der Dagas negras die jüngsten. Viele der alten Weggefährten/innen sind in den unzähligen Kämpfen der letzten Jahrhunderte und Jahrzehnte umbekommen. Kaniko und Yohâr haben schon mit meinem Großvater Kämpfe berstritten... sie sind die letzten aus dieser Zeit. Das ist der Grund, weswegen das alte Wissen langsam stirbt...”

„Warte!“ ,warf Goku in den Monolog Vegetas ein.

Er wusste, das er Vegeta jetzt eigentlich nicht unterbrechen durfte. Der kleinere war scheinbar gerade in einer komischen Phase und sehr gesprächig... So konnte Goku viele Informationen bekommen... Und genauso wusste er, wie sehr es Vegeta hasste unterbrochen zu werden.

Aber wie war das möglich?

Yohâr und Kaniko sahen genauso alt bzw. jung aus wie er selber. Da konnten die beiden unmöglich schon mit Vegetas Großvater gekämpft haben!

„Das kann nicht sein... ich meine, ich weiß, das wir nicht altern wie die Menschen, aber die beiden können unmöglich so alt sein!“

Leise seufzend veränderte Vegeta seine Sitzposition, scheinbar schien das hier auf ein etwas längeres Gespräch raus zulaufen. Und dabei ging es eigentlich nur um einen Namen für die beiden kleinen. Hätte er das gewusst... genervt verdrehte er die Augen, riss sich aber zusammen, um Goku ruhig zu antworten

„Saiyajin werden an sich sehr alt, wenn wir nicht schon vorher im Kampf fallen. Rein rechnerisch bin ich 54, das ist verglichen mit einem Menschen ein gutes mittleres Alter, aber für einen Saiyajin, welcher locker einige Hundert Jahre alt werden kann, sehr jung. Und da unsere Zellen nicht altern, damit wir bis ins hohe Alter kämpfen können, bleiben wir vom Aussehen, der körperlichen Fitness und Gesundheit her vergleichsweise auf dem Stand eines 30-jährigen Menschen stehen.“

Gokus Augen schlossen sich müde nachdem er verstehend genickt und einmal gut hörbar ausgeatmet hatte, als Vegeta mit der letzten Antwort und Erklärung geendet hatte und nichts mehr sagte.

Dieser war froh über Gokus Schweigen. Er hatte für heute genug gesagt, seine Geduld mit dem anderen Rassemitglied war mittlerweile am ende, auch wenn er ihm diese Informationen ruhig hatte übermitteln können. Aber irgendwann war mal bei ihm Schluss, er war halt nicht so der Redner und er hasst es ebenfalls, über irgendetwas ausgefragt zu werden.

„Danke für deine Antworten, das war jetzt echt viel neues...“

„Wenn du wieder auf den Beinen bist, bringe ich dich zu den alten Schriften. Synoptro kann dir mehr erzählen und dir die Seiten der Bücher übersetzen.“

„Danke, Vegeta.“

„Und Kakarott, das mit dem Namen deines Vaters für unseren Sohn wird schon gehen, glaub mir. Bardock wäre sicherlich Stolz darauf.“

Das lächeln, welches Vegeta daraufhin traf, ließ ein wohliges Gefühl in seiner Brust aufkommen. Kaum merklich schüttelte er über sich selber den Kopf. Die ganze Sache schien ihn immer weicher und feinfühliger werden zu lassen.

Schrecklich.

Wie sein Gefährte vor etlichen Minuten schon getan hatte, ließ nun auch Vegeta seine Nase in der schwarzen Haarpracht seines Sohnes sinken, schnupperte und ließ ein zufriedenes Schnurren ertönen. Der kleine in seinen Armen kuschelte sich daraufhin noch enger an den vibrierenden, breiten Brustkorb, der Schweif schlang sich instinktiv um das Handgelenk seines Vaters und über seinen Lippen huschten leise, gurgelnde Geräusche.

Hätte Vegeta dabei die Augen offen und auf Son-Goku gerichtet, dann wäre ihm das glückliche lächeln und die vor Freude feuchten Augen aufgefallen. Dieser fand das Bild, was sich ihm gerade auf dem Platz neben ihm bot einfach nur schön, und er konnte nicht in Worte fassen, was für ein riesiger Stein ihm da vom Herzen fiel, als er den stolzen, so unnahbaren Saiyajin in einer dermaßen zärtlichen Geste mit ihrem gemeinsamen Sohn sah. Er versuchte sich jede Kleinigkeit dieser Situation einzuprägen, aus Angst, das er so etwas nie wieder sehen würde.

Denn so wie er Vegeta kannte, würde dieser es nicht so schnell zulassen, das man ihn in einer solchen Vertrautheit mit einem anderen Wesen sehen und beobachten konnte. Am liebsten hätte Son-Goku jetzt eine Kamera oder so gehabt, um das auf ewig festhalten zu können.

Grade als er diesen Gedanken grinsend als Schwachsinn abgetan hatte trafen schwarze Opale auf seine.

»Diese wunderschönen Augen« ging ihm wieder durch die Gedanken.

“Hast du Hunger?“

Fragend sah Goku den kleineren an.

Seid wann war Vegeta so auf sein Wohlergehen bedacht?

„Nein danke. Ich bin nur müde und sehr erschöpft. Legst du dich neben mich, während ich ein kurzes Schläfchen halte?“

Vegetas ruhiges, entspanntes Verhalten der letzten Stunde gab Goku den Mut ihm diese Frage zu stellen. Nein sagen konnte der Prinz immer noch, aber Son-Goku hatte die Hoffnung, das Vegeta in dieser derzeitigen, für ihn, ungewohnten Stimmung nicht so schnell absagen würde. Und so war es auch.

Langsam stand der kleinere Saiyajin auf, legte Vegeta Junior neben Goku ins Bett und streckte sich erst einmal genüsslich. Dann hob er etwas in die Luft ab um über Goku und das Bett auf der anderen Seite schweben zu können, wo er dann auf der freien Seite des großzügigen Krankenbettes Platz nahm. Nachdem er sich bis auf die Shorts entkleidet hatte und unter die Bettdecke geschlüpft war, kuschelte sich Son-Goku direkt an den kleineren Körper an, dabei seinen Sohn weiterhin in den Armen haltend, während ihr zweiter Sprössling selig schlummernd neben ihnen lag.

Aufgrund der OP, und die vielen Informationen in den letzten wenigen Stunden fiel Goku schnell in einen tiefen Schlaf. Nicht mitbekommend, das Vegeta ihn die ganze Zeit beobachtete und sachte mit dem Schweif streichelte.

Mahlzeit

Mahlzeit
 

Ein Babygeschrei riss den größeren Saiyajin aus dem schönen Traum. Verwundert blinzelte er, in die Realität zu kommen war für seinen Geist doch schwerer als gedacht. Doch die Geräuschkulisse neben seinem Kopf wurde nicht weniger und somit dreht er diesen und blickte in das von weinen gezeichnete Gesicht seines jüngsten Sohnes. Sofort richtete Goku sich auf und nahm das kleine Wesen in die Arme. Während er das schreiende Kind hin und her wippte, suchte er den Raum nach Vegeta ab, doch zu seinem Leidwesen war der Prinz nicht anwesend. Seufzend blickte Goku hinunter, der kleine hatte sich etwas beruhigt und quengelte nur noch.

Es roch nicht so, als wenn sein jüngster die Hosen voll hätte.

Doch was konnte dieser denn sonst haben?

Wenn dieser Hunger hatte, wie sollte Goku ihn denn ernähren?

Seufzend dreht sich der größere Saiyajin und schwang die Beine vorsichtig aus dem Bett, ohne seinen anderen Sohn zu wecken. Fragend zogen sich seine Brauen zusammen und er blickte wieder zu Vegeta Jr.

Wie konnte dieser denn bloß bei dem Geschrei seelenruhig weiter schlafen??

Lächelnd schüttelte er den Kopf.

Erst als er mit dem kleinen in den Armen aufstand und ein paar Schritte in den Raum gegangen war, bemerkte Son-Goku das seine Arme frei von Kanülen und Infusionen waren.

Gott sei dank...

Und auch sein Bauch schmerzte nicht mehr so unaufhörlich, der schnellen Heilungsfähigkeit eines Saiyajin sei dank.

Unschlüssig stand er nun hier, was sollte er denn bloß tun?

Wo bekam er denn jetzt für den kleinen Milch her?

Schultern zuckend ging er zum Bett zurück, hob mit Hilfe seines Schweifs Vegeta Junior hoch und ging dann langsam mit seinen Söhnen im Arm zur Tür, wo er nun auf den Flur trat. Dort erkannte er, das er noch immer auf der Krankenstation des Anwesen war. Seine Sinne ausfahrend suchte er nach einer Aura und fand diese wenige Zimmer weiter, wo er direkt drauf zu steuerte und anklopfte.

Ein roter Haarschopf öffnete ihm und sofort wurde er mit großen Augen angesehen.

„Kakarott...“

„Akirah, hi. Ich... Bardock hat Hunger... Wo bekomme ich für ihn etwas zu essen her?“

„Komm erst mal rein. Ich kann den beiden eine Art Milchbrei zubereiten lassen.“

Mit diesen Worten trat sie zur Seite und Goku trat in das geräumige Büro der rothaarigen Ärztin.

„Wie geht es dir?“

„Gut... mein Bauch schmerzt nicht mehr so stark und ich fühle mich wieder bei Kräften.“

„Das hört sich gut an. Dennoch solltest du in den nächsten zwei, drei Tagen noch nicht trainieren und dich noch schonen. Setz dich auf einen der Stühle an meinem Schreibtisch. Ich kümmere mich um das Essen.“

Akirah nahm einen Scouter ähnliches Gerät in die Hand, klappte ihn auf und hielt ihn sich ans Ohr. Dann sprach sie in einer ihm noch immer unbekannten Sprache, welche er aber sehr oft schon bei den Mitgliedern seines Volkes gehört hatte, in das Gerät. Nachdem sie geendet hatte, richtete sie ihre wachen, schönen Blauen Augen wieder auf ihn und die Kinder.

„Das Essen wird zubereitet, für dich habe ich auch etwas bestellt, es wird gleich hier runter gebracht. Den beiden scheint es gut zu gehen?“

Nickend antwortete Goku auf diese frage und blickt hinunter zu den beiden. Bardock war noch immer am wimmern und quengeln, wohingegen Vegeta Junior ruhig in der Gegend herumschaute.

„Weißt du wo Vegeta ist?“

„Trainieren. Zumindest sagte er das, als er sich vor zwei Stunden bei mir abgemeldet hat.“

Verwundert blickte er die Frau an. Diese konnte bei dem Blick ihres Gegenübers ein Lachen nicht unterdrücken.

„Er wollte, das ich Bescheid weiß, das ihr drei alleine seid und ich, für den Fall, das etwas sein sollte, in erreichbarer Nähe bin.“

Okay, ja das leuchtete ihm ein. Dennoch war er enttäuscht. Wie konnte er auch nur die Hoffnung haben, er wäre Vegeta wichtig. Überlegend sah er sich in dem geräumigen Büro um. Vor zwei Stunden...

Wie spät war es denn?

Wie lange hatte er denn geschlafen?

„Akirah, wie lange habe ich denn... wie spät ist es?

„Das kann ich dir nicht beantworten. Wie haben es jetzt fünf Uhr am Nachmittag. Das was ich dir sagen kann ist, das du die beiden vor ca. 96 Stunden zur Welt gebracht hast. Seit dem warst du mehr oder weniger am schlafen, von dem kleinen Zwischenfall gestern Abend mal abgesehen.“

Verstehend nickte Son-Goku. Das war doch schon sehr lange, die er mit schlafen verbracht hatte... vier volle Tage...

Ein seufzen verließ seine Lippen, als Bardock wieder zu weinen und dann mit schreien anfing. Vorsichtig drehte er ihn in seinen Armen so, das er ihn wieder etwas hin und her wiegen konnte. Wie schon vor einiger Zeit ließ sich der ältere Zwilling absolut nicht von dem Geschrei stören, sondern lag, von Gokus Schweif umwickelt, in dessen Schoß und dreht seinen Kopf hin und her, um die Umgebung betrachten zu können.

Ein klopfen riss Goku aus seinem Handeln und er blickte zu Tür. Hoffentlich war es das Essen, damit Bardocks Hunger gestillt werden konnte. Doch auf das „Herein“ der Ärztin streckte Dana ihren schwarzhaarigen Kopf durch die Tür und sah Goku und dann Akirah an.

„Hi. Du sagtest, ich solle heute Abend noch mal vorbei schauen. Ist wahrscheinlich auch etwas ungelegen jetzt, oder?“

„Nein, schon gut, Dana. Setzt dich. Wenn es dir nichts ausmacht, kannst du gerne Kakarott helfen mit den beiden Jungs, solange ich mir die Ergebnisse durch schaue.“

Die Saiyajin blickte zwischen beiden hin und her, bis sie in das Büro eintrat, sich einen Stuhl heranzog und Vegeta Jr. von Gokus Schoß hochhob.

„Hat er Hunger, oder warum quengelt er so?“

Goku zuckte mit den schultern. Wahrheitsgemäß antwortete er.

„Ich weiß es nicht, aber ich könnte es mir gut vorstellen. Akirah hat schon in der Küche oben angerufen.“

Sein Blick war aufmerksam auf Vegetas Schwester gerichtet und beobachtete genau ihren Umgang mit seinem Sohn. Diesen schien es nicht wirklich zu interessieren wer ihn da in den Armen hatte, er blickte Dana mit einem stolzen, aber auch sonst undefinierbaren Blick an und wackelte etwas unbeholfen mit den Armen, während sein Schweif um eines ihrer Handgelenke geschwungen war.

„Er erkennt an deinem Geruch, das du zur Familie gehörst. Sonst wäre er nicht so ruhig und entspannt.“ ,erklärte Akirah das Verhalten des Saiyajin-Jungen, auch sie hatte Dana und Vegeta Jr. interessiert betrachtet. Nach diesen Worten wendete sich die Ärztin wieder dem Computer zu und tippte abwechselnd mit der Maus oder Tastatur herum. Die Geräusche wurden einzig von Bardocks quengeln gestört und Goku gab sein bestes, den kleinen irgendwie beruhigen zu können.

„Hat dein kleiner mittlerweile auch einen offiziellen Namen?“

Offizieller Name??

„Ähm ja... also ich denke das der Name okay ist... Vegeta hat ihn noch nicht abgesegnet, aber ich wollte ihn nach meinem Vater Bardock benennen.“

Ein schulter zucken von Dana.

„Ich denke das geht in Ordnung. Bardock ist ein Saiyajin-Name, warum sollte er nicht akzeptiert werden? Und sonst hätte mein Bruder sofort Einwände geäußert. Mach dir deswegen keine Sorgen, Kakarott.“

Diese Aussage stellte Goku zufrieden, denn auch wenn Vegeta nichts negatives dazu gesagt hatte, so hatte Goku dennoch Sorgen, das der Name unpassend wäre oder ähnliches.

„Dana... du sagtest einen offiziellen Namen. Was meinst du damit?“

Ein leises lachen kam von der Frau neben ihm.

„Naja, Vielfraß wäre nun wirklich ziemlich unpassend als Name für einen Saiyajin aus der Hohen Familie. Auch wenn es in Bezug auf seine Lieblingsbeschäftigung sehr passend wäre.“

Verwirrt blinzelte Goku. Na toll... Vielfraß, da hatte sich sein Sohn innerhalb von vier Tagen unter seiner Familie schon einen Namen gemacht...

„Ich würde sagen, da kommt er ziemlich nach mir... ich habe auch immer Hunger.“

Schmunzelte Son-Goku und drückte Bardock einen Kuss auf die Stirn. Das brachte den kleinen kurz zum schweigen nur um danach noch lauter zu quengeln.

„Das liegt bei euch in der Familie. Tales stopft sich den ganzen Tag auch alles essbare in den Mund.“

„Ich kann ihn verstehen. Essen ist schon richtig toll!“

Ein erneutes klopfen, dieses mal leiser, zaghafter unterbrach das Gespräch.

„Herein!“

Nach dem Öffnen der Tür wurde ein ganzer Servicewagen mit allerlei zu Nahrungsmittel herein geschoben.

„Der Zimmerservice ist da."

Mit diesen Worten begrüßte Dana den Dreinohn, welcher den Wagen schob und an der freien Wand zu ihrer linken abstellte. Tief verbeugte er sich vor Dana, nur um sich dann mit einem „Guten Appetit“ sofort aus dem Büro zu entfernen.

Son-Goku fühlte sich bei diesem Verhalten noch immer nicht ganz wohl. Er wollte nicht bedient werden, und diese Dreinohnen verhielten sich seiner Meinung nach wie Butler, bzw. fast schon wie Saiyajin zweiter oder eher dritter Klasse. Klar, sie kämpften und trainierten nicht, sie waren auch nicht sonderlich stark, einige waren so schwach wie Menschen.... aber trotzdem, für ihn fühlte es sich falsch an... Hier auf dem Anwesen hatten sie an sich ein gutes Leben... nur dieses bedient werden von anscheinen „niederen“ Wesen, das war wirklich nichts für ihn. Er hatte in den Monaten vor der Geburt der Zwillinge mehr als einmal versucht, diesen Dreinohnen beim zubereiten der Speisen zu helfen, wollte diese bei der Gartenarbeit oder dem Einkauf unterstützen, aber jedes mal bekamen diese dabei fast einen Herzinfarkt, so als ob sie es nicht ertragen könnten, wenn er ihnen half... sie wurden dann immer total hektisch und nervös. Der Chef Dreinohn, Frenth, bekam dann sogar richtig rote Wangen und Schnappatmung, weswegen es Goku dann schnell hatte sein lassen, er wollte ja nicht, das der alte Mann noch irgendwie einen Anfall wegen ihm bekam oder so.

Seufzend richtete er sich auf und ging zum Servicewagen, wo er nach einer Schüssel mit Milchbrei und einer Flasche mit Milch Ausschau hielt. Beides transportiere er dann wieder zu seinem Platz und stellte es auf den Schreibtisch der Ärztin ab, immer wieder Bardocks Hände davon entfernend.

Das der kleine ihm nicht die Flasche aus der Hand riss war auch alles, allerdings war der Versuch schon ziemlich augewieft. War anscheinend nicht dessen erstes Mal. Die Flasche nahm Goku dann auch und Bardocks Lippen schlossen sich sofort um den Sauger, um in großen Zügen die Milch zu trinken. Dana griff in der Zeit die Schüssel mit dem Milchbrei, nahm den Löffel und fütterte den kleinen Saiyajin in ihren Armen, welcher zwar nicht gequengelt, aber dem Essen trotzdem nicht abgeneigt war.

Beiden Saiyajin entging dabei, das Akirah vom Bildschirm weg, ihren Blick auf die beiden Erwachsenen gerichtete hatte und sie genau beobachtete. Wüsste sie es nicht besser, könnte man denken, das Goku und Dana die Eltern wären. Ihr blauen Augen wanderten nach kurzer Zeit wieder zum Bildschirm, las sich die Ergebnisse der Blutproben noch einmal durch und erneut musste sie schmunzeln.

Würde es überhaupt eine Überraschung sein?

Jeder in diesem Anwesen hatte Danas Triebigkeit gespürt, jeder hatte sich aber aufgrund ihrer Verwandtschaft zu Vegeta von ihr fern gehalten, erst recht, als Tales angefangen hatte, dem ein oder anderen mutigen Krieger in seine Schranken zu verweisen.

Ob das Ergebnis für Freude und Begeisterung sorgen würde?

Sie wusste es nicht.

Sie kannte die Frau vor sich seit deren Geburt, Akirah hatte Dana auf die Welt gebracht, ebenso ihre beiden älteren Brüder. Das sie nun deren Kinder ebenfalls von Beginn an begleiten würde, daran hatte sie nach der Zerstörung Vegetas und die paar Jahre unter Freezer nie gedacht.

Das es nur zehn Jahre unter Freezers Tyrannei waren, hatte sie Vegeta zu verdanken. Dieser hatte sie bei einer Art Nacht- und Nebelaktion in eine Raumkapsel gesteckt und mit einigen Anweisungen auf einen den Saiyajin bekannten Planeten geschickt. Bevor Akirah in die Atmosphäre eingetreten war, hatte sie in der Tür des Hangars Zarbon stehen sehen, weswegen sie in dem Moment die Hoffnung aufgeben hatte, den Saiyajin-Prinzen jemals lebend wieder zu sehen.

Sie hatte nie nachgefragt, welche Bestrafung Vegeta für sein Verhalten, für die Beihilfe ihrer Flucht, erhalten hatte, aber insgeheim wollte sich es auch nicht wissen. Die Strafe musste grausam gewesen sein, das wusste sie. Freezer hatte ihr in der kurzen Zeit genügende schreckliche Bilder beschert, Akirah hatte mehr als einmal eine seiner Bestrafungen sehen oder Opfer dieser Bestrafungen behandeln müssen. Meist waren es die weiblichen und männlichen Bewohner dieses Anwesens gewesen, die sie hatte wieder zusammen flicken müssen. Sie wusste nur, das sie unendlich tief in der Schuld des Prinzen stand...

Leise seufzte Akirah auf, ihre Augen waren wieder auf die beiden Saiyajin gerichtet, welche die beiden Jungs mit Nahrung versorgten.

Doch das nahm sie gar nicht wahr. Vor ihrem inneren Auge sah sie Bilder von vor ein paar Jahren.

Da hatte sie noch zusätzlich ein paar Stunden die Woche als Ärztin und Hebamme im Krankenhaus der westlichen Hauptstadt gearbeitet. Zufällig hatte sie an diesem Abend Dienst gehabt, als dieser schwarzhaarige Mensch mit Bulma Briefs, Akirah kannte sie aus Zeitung und TV als spätere Erbin der Capsule Corporation, in der Notaufnahme aufkreuzte. Die blauhaarige Frau war Hochschwanger gewesen, sie hatte Wehen und die Fruchtblase war auf der Autofahrt zum Krankenhaus geplatzt.

Für Akirah war es eine ganz normale Geburt gewesen, bis sie den kleinen Jungen in den Armen gehalten und angefangen hatte zu untersuchen. Die Kraft, der Gesichtsausdruck und zuletzt der braun bepelzte Schweif waren Anzeichen genug, das Akirah blass und schwindelig wurde. Nur langsam sickerte ihr die Erkenntnis ins Gehirn. Der Vater musste ein Saiyajin sein. Leider hatte sie zu dem Zeitpunkt nicht weiter die Möglichkeit gehabt, mit Bulma darüber zu reden oder den Vater persönlich zu begegnen...

Zur ersten Kinderuntersuchung bei ihrem Kollegen in ihrer heutigen Praxis, traf Akirah die Menschenfrau dann wieder. In Begleitung eines sehr genervten und übellaunigen Saiyajin-Prinzen. Zu gerne hätte die rothaarige Frau den Blick Bulmas gesehen, als sie mit Tränen in den Augen Vegeta um den Hals gefallen war. Akirah war sich noch immer nicht sicher, ob ihr Verhalten Bulma mehr verwunderte, oder Vegetas erwidernde Umarmung.

Seid dem schicksalhaften Tag war Akirah immer diejenige gewesen, die informiert wurde, wenn der Saiyajin es wieder mit dem Training übertrieben und den Schwerkraftraum zerstört hatte. Bulmas verzweifelte Versuche, Vegeta dazu zu bringen, auch einen anderen Arzt an ihn heran zulassen scheiterten seitdem Tag an völlig. Akirah spürte auch eine gewisse Feindseligkeit und Eifersucht Bulmas ihr gegenüber. Vegeta hatte der Menschenfrau wahrscheinlich nie erzählt, woher sie sich so gut kannten und vertrauten. Wobei... in Anbetracht ihrer gemeinsamen Vergangenheit war es wahrscheinlich besser gewesen, das Vegeta geschwiegen hatte. Die Information, das sie mehr als einmal eine Nacht mit dem stolzen Saiyajin verbracht hatte, hätte nicht zur Beruhigung der ganzen Situation gesorgt.

Schwur

Schwur
 

Das Klirren von Metall auf Porzellan holte Akirah aus den Erinnerungen an ihre Vergangenheit. Dana hatte die leere Schüssel wieder auf den Schreibtisch gestellt und hielt Vegeta Jr. etwas unbeholfen an ihrer Schulterm damit dieser sein Bäuerchen machen konnte. Tja, das musste sich in den nächsten Monaten wohl noch ändern.

„Dana... deine Untersuchungsergebnisse, ich habe sie hier im Computer. Möchtest du sie alleine erfahren, oder ist dir seine Anwesenheit recht?“ ,fragte die rothaarige Frau mit Blick auf Son-Goku.

Verwirrt zog dieser die Brauen zusammen. Entsetzt blickte er die hübsche Frau neben sich an.

Untersuchung?

Ergebnisse?

Welche Untersuchungsergebnisse?

War Vegetas kleine Schwester etwa krank?

Oh nein, bitte nicht.

Diese zuckte gleichgültig mit den Schultern. Egal wie die Ergebnisse waren, Goku würde es eh früher oder später erfahren.

„Okay gut. Ich denke, du wirst es eh schon gespürt haben und richtig vermuten. Laut den Blutuntersuchungen bist du Schwanger.“

Auch wenn Dana es wie Akirah sagte, bereits vermutet hatte, wurde sie blass um die Nase. Unwillkürlich glitt ihre linke Hand zu ihrem Unterbauch und rieb sachte darüber.

»Verdammter Mist...«

„Ich würde gleich gerne noch einen Ultraschall machen, um zu schauen, ob soweit alles in Ordnung ist. Das hat aber noch etwas Zeit, ich denke, du musst das noch erst realisieren, oder Dana? Wir können diesen auch morgen durchführen.“

Ein Kind...ein Kind befand sich in ihrem Bauch... sie würde Mutter werden. Der leichte Schwindel, der sie nun ergriff sorgte dafür, das sie ihren Neffen mit Hilfe ihres Schwanzes auf ihre Oberschenkel bettet, aus Angst, sie würde diesen versehentlich fallen lassen. Ihr Bruder würde sie umbringen sollte ihr das passieren...

Vielleicht sollte sie es in Betracht ziehen?

Dann müsste sie wenigstens nicht durch diese harten Monate der Schwangerschaft, geprägt aus Schonung und Untersuchungen durch...

„Scheiße...“ ,entwich ihr leise von den Lippen.

Die ganze Zeit wurde sie von Goku mit großen Augen angesehen. Diesem schwirrten noch immer die Worte der Ärztin in den Ohren.

Schwanger...

Dana sollte ein Kind erwarten?

Vorsichtig sandte er seine Sinne aus und prüfte ihre Aura. Ja, da war etwas in ihr. Noch ziemlich schwach, weil sehr klein. Aber wenn man wusste, wonach man suchen und fühlen musste, war es spürbar.

Son-Goku wurde wieder in die Zeit zurück katapultiert, als er es erfahren hatte. Gut konnte er sich in die Frau neben ihm hineinversetzten, denn er war sich sicher, genau das gleiche empfunden zu haben wie sie es jetzt tat. Seine freie Hand wanderte zu ihrer Schulter, spürte das leichte Beben. Roch das Salz der stummen Tränen, welche ihr scheinbar über die Wangen liefen. Als ihn der geschockte und verzweifelte Blick traf, handelte er instinktiv und zog die Saiyajin in seine starken Arme. Das leise schluchzen wunderte ihn nun nicht. Immerhin hatte er genauso reagiert.

Akirah lehnte sich in ihrem Bürostuhl zurück, gab der Frau vor sich die Zeit, die sie anscheinend brauchte. Viele Saiyajin reagierten so auf die Information Schwanger zu sein, bei Dana hatte sie es auch nicht anders erwartet.

Saiyajin waren Krieger, zu trainieren und zu kämpfen war ihre instinktive Lieblingsbeschäftigung. Darauf zu verzichten, sei es auf Grund von Krankheit oder Schwangerschaft, war für sie das schlimmste. Und noch ein weiterer Grund war verantwortlich. Eine Schwangerschaft war bei jedem Lebewesen von gewissen Risiken geprägt. Aber bei den sonst so starken und Widerstandsfähigen Saiyajin noch mehr. Viele verloren das Kind in der Zeit der Schwangerschaft, weil der Körper es abstieß oder es Zwillinge waren, und der stärkere den schwächeren tötete. Oder beide starben bei der Geburt.

An sich machte sich Akirah da recht wenig Sorgen. Dana war sehr stark, sie hatte ein reine und starke Blutlinie. Und der Vater, sollten die Gerüchte unter den Kriegern dieses Hauses stimmen, war kein anderer als Tales. Ein Saiyajin, der neben Vegeta und Son-Goku der stärkste des Volkes der Saiyajin war. Und auch dessen Blutlinie und Abstammung waren nicht zu verachten.

Akirah lächelte schadenfroh. Tja, da musste ein gewisser Saiyajin langsam erwachsen werden und Verantwortung übernehmen lernen. Tales konnte es ab der Geburt wahrscheinlich vergessen, jeden Abend bis tief in die Nacht hinein zu trainieren oder mit den Kriegern durch die Clubs zu ziehen, um auf Beutejagd zu gehen. Dana würde, so wie Akirah die Saiyajin kannte, auf ihre kinderfreie Zeit pochen. Außerdem war sie selbst gerne unterwegs oder am trainieren.

In fünf Monaten hatten sie hier drei Saiyajin Kinder herum wuseln. Und wenn das nicht schon anstrengend genug war, so boten die Elternpaare der Kinder erst recht viel Zündstoff, sowie den Hang zum Chaos und Eskalation... Da würden wirklich noch interessante und turbulente Zeiten auf dieses Haus und ihre Bewohner zu kommen.

„Können wir die Untersuchung sofort machen ? Ich will es hinter mir haben, Akirah.“

Dana hatte sich wieder aus Goku Armen gelöst und wieder soweit unter Kontrolle gebracht. Sie hätte ihre Triebigkeit mit starken Medikamenten unterdrücken und sich damit ins Delirium schießen sollen, verdammt... aber sie hatte nicht rechtzeitig genug MSI organisieren können, oder ihr Körper war gegen die Menge resistent geworden in den letzten Jahrzehnten oder das irdisch produzierte wirkte nicht so gut auf den Saiyajin Organismus. Jetzt hatte sie halt das Kind in sich und sie würde das auch durch ziehen. Ihr blieb nichts anderes übrig. Sie wollte es nicht töten, auch wenn Saiyajin dazu in der Lage waren.

Akirah nickte.

„Soll ich Frenth anrufen, das er den Vater hier her bestellt?“

Dana ließ ihren Kopf in den Nacken sinken. Tales war der Vater... er hatte ein Recht darauf.

Aber hatte sie heute die Nerven dazu, sich mit ihm darüber auseinander zu setzten?

Würde Tales sich freuen?

Wie würde der Krieger reagieren?

Würde er ihr nur beistehen, weil er zwischen zwei Stühlen stand?

Weil er sich ihr verpflichtet fühlte und eventuell Angst vor ihrem Bruder hatte?

Sie wusste, sie beide müssten ihre Leben etwas mehr in den Griff kriegen. Etwas weniger Training, weniger Partys, weniger Alkohol und weniger Sex mit irgendwelchen Fremden Saiyajin und Menschen in irgendwelchen Bars und Clubs...

Zumindest für die Zeit der Schwangerschaft und die ersten paar Jahre danach...

Sie mussten Kompromisse eingehen. Sie würden beide ihre so sehr geliebte Freiheit aufgeben müssen.

War sie dazu schon bereit?

Sie war vergleichbar jung für einen Saiyajin, gerade einmal 42 Jahre... nein, falsch. Sie war ebenfalls zwei Jahre in diesem Raum von Geist und Zeit gewesen und war zusammen mit Nurok und Tales ein Jahr in einer Zeitschleife auf einem weit entfernten Planeten gefangen gewesen. Also war sie 45, auch nicht sehr viel älter. Das erklärte auch ihre Triebigkeit vor einigen Wochen, in der Saiyajin alle fünf, ein Großteil sogar nur alle zehn Jahre kamen.

„Ja. Er soll Tales herunter schicken.“

Auf die wenigen Worte hin nahm Akirah den Scouter und sprach auf saiyanisch, nachdem am anderen Ende jemand abgenommen hatte. Danach legte sie ihn wieder weg und blickte zu den beiden Saiyajin vor ihrem Schreibtisch.

Goku nahm Bardock richtig in den Arm und wollte mit seinem Schweif nach Vegeta Jr. greifen, als Dana ihn mit einer Handbewegung aufhielt.

„Wo willst du so schnell hin?“

Der starke Ton dieser Worte erschreckte Goku etwas, war doch diese Frau vor wenigen Minuten so zerbrechlich in seinen Armen gewesen. Erstaunlich wie schnell sich Dana bekrabbelt hatte.

„Das ist eine Untersuchung. Und eine Sache zwischen dir und meinem Bruder. Ist es da nicht besser, wenn ich mich da raus halte?“

„Nein, du... ihr könnt ruhig hier bleiben. Immerhin weißt du wahrscheinlich gerade mehr wie dein Zwillingsbruder.“

Nach diesem Satz verfielen alle in eine Art grübelnde Stille, bis Goku den Kopf anhob und sich zur Tür umdrehte. Das was er spürte gefiel ihm aus irgendeinem Grund nicht. Auch Dana stieß ein frustriert klingendes Stöhnen aus. Akirah zog die Brauen in die Höhe, als sie die Auren von Tales und Vegeta draußen auf dem Flur wahrnahm. Ja das würde nun ein Spaß werden... Ohne zu klopfen wurde wenige Augenblicke später die Tür geöffnet und Vegeta stand im Büro, hinter ihm ragte Gokus Zwillingsbruder, im Türrahmen stehend, auf.

„Akirah, was gibt es?“

Die angesprochene blickte zu Dana, dann wieder zu Vegeta.

„Naja, genau genommen eine private Sache deiner Schwester, welche nur Tales dabei haben möchte.“

Die Brauen des Prinzen zogen sich gefährlich zusammen, dunkel fixierten die schwarzen Opale die Ärztin hinter dem Scheintisch.

„Vegeta, bitte...“ ,versuchte Dana es.

Das knarren von einem zurück geschobenen Stuhl unterbrach die kurze Stille. Son-Goku hatte sich erhoben und zu seinem Partner gedreht. Vorsichtig, um die Situation zu beruhigen, sprach er den kleineren Saiyajin an.

„Komm, Geta. Wir zwei und die Jungs gehen besser. Die beiden sind müde und wollen schlafen.“ ,versuchte es Goku.

Tales verschränkte die Arme vor der Brust, nachdem er nun ganz in das Büro eingetreten war und die Tür geschlossen hatte.

Akirah musste unwillkürlich schlucken.

Tales stand in all seiner Pracht vor ihnen. Schwarze Lederjacke. Schwarzes Muscleshirt. Dunkelblaue Jeans. Mit den ledernen Stahlkappenstiefeln war der Saiyajin fast zwei Meter groß. Die rothaarige Ärztin schluckte schmerzhaft den Kloß herunter. Einen Meter neunzig purer Terror standen vor ihr. Aber eines musste sie in einer kleinen Ecke in ihrem brillanten Geist zugeben. In diesem Outfit sah der Saiyajin schlicht und ergreifend umwerfend aus.

Dieser Kerl, diese Saiyajins, setzten anscheinend die Gesetze der Physik auf den Kopf, so gut und stark wie sie waren und aussahen.

Aber obwohl Tales ein Charmeur sein konnte, so wusste die Frau, war er beileibe kein verzärteltes Jüngelchen. Unter der strahlenden Oberfläche brodelte etwas Dunkles, Tödliches und das sahen alle Anwesenden auf dem allerersten Blick.

Er verströmte die Aura eines Mannes, der die Dinge lieber mit seinen Fäusten regelte, auch wenn er unterwegs ein paar Zähne ausspuckten musste.

Und noch eine Komponente kam hinzu.

Ihr Büro war an sich recht groß, doch bei drei stehenden, ausgewachsenen männlichen Saiyajinkriegern wirkte ihr Büro, ihre Einrichtung wie in einer Puppenstube. Und diese knisternde Spannung machte es nicht besser. Dies bemerkten auch die jüngsten Bewohner des Hauses und fingen beide an zu weinen.

„Er bleibt hier.“ ,waren Tales fest ausgesprochene Worte, welche keinen Widerspruch duldeten.

„Arschloch.“ ,war Danas Antwort darauf.

Sie stand auf, ging zu der großen Liege an der Wand schräg hinter dem Schreibtisch und legte sich provokant drauf.

„Wenn das dein Wunsch ist, Tales, gerne. Mein Bruder freut sich sicherlich, dir zur Vaterschaft meines Kindes beglückwünschen zu können!“

„Oh nein...“ ,wisperte Akirah.

Schlagartig wurden es einige Grad kühler in dem Büro, Vegetas Aura stieg gefährlich langsam an. Anstatt zurück zu weichen wurde Tales weiß wie die Wand hinter ihm und er hatte Mühe, den auf einmal trockenen Hals mit dem riesigen Kloß wieder befeuchten zu können. Sein Blick ging von Dana zu der Ärztin, die bejahend nickte, wieder zu der Saiyajin auf der Untersuchungsliege zurück und dann zu Vegeta, welcher ihn aus drohenden, zu schlitzen verzogenen Augen fixierte. Er schluckte. Das war gerade ne ganz blöde Situation...

„Vegeta... also das... davon wusste ich nichts...es tut...“ ,stotterte er, löste die Arme aus der verschränkten Haltung, wich langsam rückwärts aus, bis er mit dem Rücken gegen die kühle Wand stieß.

„Schweig!“ ,donnerte die Stimme des Prinzen durch den Raum.

Schlagartig war alles für wenige Augenblicke mucksmäuschenstill. Sogar Bardock und Vegeta Jr hatten bei dem bestimmenden Wort ihres Vaters aufgehört zu weinen.

„...Verzeih... Vegeta...“

„Ich will kein Wort hören! Verdammt!... Hast du auch nur eine Sekunde über die Folgen nachgedacht?! Hast du eine Ahnung, in welche Gefahr du sie damit bringst? Was während einer Schwangerschaft und Geburt alles passieren kann?“

Tales` Augen schlossen sich und er atmete zittrig ein und aus. Vegeta hatte recht... er wusste in was für eine Gefahr er Dana brachte. Er hatte gewusst,was passieren konnte, als er an diesem Tag zu Dana ins Bett gestiegen war... aber er hatte sich nicht zurück halten können und er wusste, dass auch Vegeta das wusste. Nur bei diesem hatten nun die Sorge um seine jüngere Schwester, sowie die damit verbundene Wut überhand genommen und Tales wusste gerade ganz genau, instinktiv, das er mit rationalen Antworten bei dem Prinzen ihres Volkes nicht weiter kam. Am liebsten hätte er ihm an den Kopf geworfen, das Vegeta bei Kananis Triebigkeit damals auch hätte aufpassen müssen... aber wenn er das jetzt zur Sprache bringen würde, dann wäre dieses Haus hier in Schutt und Asche. Und er grün und blau geschlagen.

Was sollte er bloß machen?

Fieberhaft überlegte er, Sekunden verstrichen, wertvolle Zeit, in der Vegeta immer wütender und unberechenbarer wurde. Somit setzte Tales alles auf eine Karte.

„Mein Prinz... ich habe einen riesigen Fehler gemacht und ich bitte dich vielmals um Verzeihung. Sollte Dana etwas durch die Schwangerschaft oder Geburt geschehen, ich lege mein Leben, meine Seele, meine Kraft, sowie meinen Körper in deine Hände.“

Nach diesen, in der alten Sprache geschworenen, Worten biss Tales sich ins Handgelenk, sank vor Vegeta auf die Knie, nahm dessen rechte Hand und biss dort ebenfalls hinein, um beide Wunden aufeinander zu legen.

Das ganze wurde von einem verwirrten Goku, einer geschockten Dana und einer sehr erstaunten Akirah beobachtet. Das Tales, ein so mächtiger Krieger, sich, sein ganzes Sein, mal eben verkauft hatte, das hätte keiner der beiden Frauen erwartet. Und wie an Vegetas geschockten Blick zu erkennen war, dieser auch nicht. Aber aus Respekt, Tales` und dessen Entscheidung gegenüber hatte er ihn weder unterbrochen, noch aufgehalten.

Tief in sich drinnen, wussten beiden Saiyajin, das es Danas Leben in keinster weise ersetzten oder den Verlust entschädigen konnte.

„Tales...“ ,wisperte Vegeta.

„Verdammt, steh wieder auf.“

Noch immer mit gesenkten Kopf antwortete er in der alten Sprache:

„Ich werde mich um Dana kümmern, von heute an und bis zu meinem Tod, als wäre sie meine Gefährtin. Ich werde mich um unser Kind kümmern, wie es sich für einen Vater gehört.“

Nach diesen Worten erhob er sich und blickte Vegeta tief in die schwarzen Opale. Dessen Wut war mehr oder weniger verraucht.

„Du bist so ein dummer Idiot.“

„Ja, da muss ich meinem Bruder recht geben! Nur weil du mich geschwängert hast, heißt das noch lange nicht, das wir beide eine Beziehung oder so haben! Du bist nicht mein Gefährte und wirst es auch niemals sein! Ich gebe doch nicht mein Leben und meine komplette Freiheit auf, soweit kommts noch!!“ ,meckerte Dana auf der Liege los.

Son-Goku stand noch immer mit vielen Fragezeichen mitten im Raum, seine Söhne lagen wieder weinend hinter ihm auf dem Stuhl. Er hatte sie dort platziert, für den Fall der Fälle eingreifen zu können. Doch dies war scheinbar nicht mehr nötig. Hoffte Goku zumindest.

Akirah, die die ganze Szene von ihrem Bürostuhl aus hatte genauestens beobachten können, ließ ihre Anspannung fallen. Sie wusste nicht, ob sie Vegeta recht geben sollte, das Tales ein dummer Idiot war, oder das sie einen großen Respekt vor dem Saiyajin haben sollte.

Wenn Dana etwas passierte, dann hatte Vegeta ihn in der Hand, konnte mit ihm machen was er wollte. Er hatte sich sprichwörtlich an den kleineren verkauft. Akirah wusste, das Tales und Vegeta sich blind vertrauten, sie kannten sich vom Kleinkindalter an, aber dennoch musste es für Tales eine riesige Überwindung gewesen sein, Vegeta dieses anzubieten.

„Idiot...“ ,mit diesen Worten packte Vegeta Tales am Nacken und zog ihn in eine kurze, innige Umarmung, wo er ihm unbemerkt von den anderen ein gemurmeltes

„Glückwunsch, alter Freund!“

ins Ohr sprach. Tales erwiderte erleichtert lächelnd die starke Umarmung, hauchte ein

„Danke“

und versuchte anschließend ziemlich gerührt dem Blick des kleineren auszuweichen.

„Na los, geh schon zu ihr. Akirah will Dana endlich untersuchen.“

Langsam, mit einem letzten, dankenden Blick zu Vegeta ging Tales zu Dana, legte vorsichtig, nach einem bittenden Blick welcher nickend beantwortet wurde, seine Hand auf den Bauch und zuckte erschrocken zurück, als er diese winzig kleine Energie in ihrem Unterleib spürte. Nach wenigen Augenblicken, in denen er dieses neue Gefühl wahrhaben und verstehen musste streckte er sie erneut aus. Sachte legte er sie wieder auf den warmen Körper und fühlte fasziniert nach der Aura des Wesens da drin. Sein Blick hob sich, als sich Danas Hand auf seine legte und sie ihn mit einer Mischung aus Angst und Freude anschaute. Er verstand sie, denn ebenso wie sie fühlte er auch.

Er hatte Angst.

Angst vor der Zukunft.

Angst, das Dana oder das Kind es nicht überleben würden.

Angst, wenn alles glatt gehen und er schlussendlich Vater werden würde.

Gleichzeitig freute er sich aber auf ein Kind, ein Nachkomme, in dem sein Blut fließen würde.

Es war eine verdammte Zwickmühle, in der die beiden steckten. Und nun verstand er erst richtig, wie sich Vegeta in den letzten Monaten gefühlt haben musste. Die ständigen Sorgen um den Partner und die ungeborenen Kinder... Die Ungewissheit, wie es nach der Geburt weiter ginge, wie das gemeinsame Leben zu dritt, bzw. zu viert verlief.

Vegeta war nach einer kurzen Beobachtung der beiden Saiyajin an der Liege zu Son-Goku gegangen, hatte diesen ebenfalls am Nacken gepackt und zu sich herunter gezogen, um diesem die Lippen mit den seinen zu versiegeln. Etwas überrumpelt darüber, das Vegeta ihn vor den Augen der anderen küsste, brauchte Goku einen Moment um die warmen, weichen Lippen zu realisieren und den Kuss zu erwidern. Seine Hände wanderten zu dem Hals des Prinzen, legten sich vorsichtig an die warme Haut und intensivierte den Kuss, indem er ihm über die Unterlippe leckte. Sofort wurde ihm Einlass gewährt und ihre Zungen berührten sich zart und vorsichtig. Es waren nur wenige Augenblicke der verspäteten Begrüßung, doch es fühlte sich wie die Ewigkeit an, bis sich ihre Lippen wieder trennten.

Mit einem kurzen Blick in die schwarzen Opale Gokus ging Vegeta an ihm vorbei zum Stuhl und sah auf die beiden Zwillinge herunter. Diese hatten sich mittlerweile wieder etwas beruhigt, einzig die geröteten Wangen und die Spuren von Tränen waren Zeugnisse des Weinanfalls vor kurzer Zeit. Sein Schweif löste sich von der Hüfte und strich beiden sachte über die feuchten Wangen um sie zu trocknen. Goku schaute sich das in Ruhe an, ebenso betrachteten die anderen drei Augenpaare die kleine Familie.

Akirah stand dann schließlich doch auf, verschwand kurz im Nebenzimmer, wo sie ein mobiles Ultraschallgerät stehen hatte und schob dieses zur Liege. Sie bat Tales ihr etwas Platz zu machen und wies Dana an, den Bauch frei zu machen und schmierte kaltes Gel auf deren Unterbauch. Mit dem Kopf des Gerätes fuhr sie mit etwas Druck über die Haut, besah sich die Bilder auf dem Bildschirm. Stoppte immer mal kurz, tippte auf dem Bildschirm herum, bewegte den Ultraschallkopf weiter. Dana und Tales beobachteten das ganze neugierig, ebenso Son-Goku. Er kannte diese Prozedur mittlerweile zu genüge, war insgeheim aber auch froh darüber, es endlich hinter sich zu haben.

Familienzuwachs

Familienzuwachs
 

„Glückwunsch ihr zwei. Es scheint alles in bester Ordnung zu sein. Für die kurze Zeit der Schwangerschaft ist alles gut entwickelt. Was es wird, kann ich euch noch nicht sagen, nur das jetzt alles gut ausschaut. Ich drucke euch die Bilder eurer zwei Babys aus.“

„Was??“ wurde sie aus vier Mündern gleichzeitig gefragt.

Sie seufzte.

„Vegeta... es ist alles in bester Ordnung, bei Dana und den Kindern.“

„Ich drehe durch...“

„Du verdammter Scheiß Kerl, ein Kind hätte völlig gereicht, was machst du mir zwei??“ ,wurde Tales von Dana angefaucht.

Dieser war wieder blass geworden und hob abwehrend die Hände...

Er konnte da nun wirklich nichts für... oder doch?

Entsetzt blickte er zu Dana hinunter, dann zu der Ärztin und dann zu Vegeta. Etwas sagen zu wollen öffnete er den Mund, schloss ihn aber wieder, weil er absolut nicht wusste, was er sagen sollte, konnte, wollte. Tales sackte einfach langsam Richtung Boden, er merkte noch nicht mal, das Goku ihm Geistes gegenwärtig einen Stuhl unter den Hintern geschoben hatte.

„Scheiße... Vegeta... Dana, es... es tut mir leid...“

„Jungs! Die Schwangerschaft ist gerade erst fünf Wochen alt. Es scheint alles in bester Ordnung zu sein. Die Ultraschallbilder sind ohne Befund und in den Blutwerten sind auch keine Auffälligkeiten erkennbar. Wenn Dana sich den Umständen entsprechend schont, sich dennoch aber ausreichend bewegt und gesund ernährt sind schon mal gute Grundsteine für eine komplikationslose Schwangerschaft gelegt.“ ,erläuterte Akirah.

Sie verstand die Sorgen der beiden. Natürlich konnte man nie wissen, wie es verlaufen würde.

„Aber... was ist, wenn es zu solchen Schwierigkeiten wie bei meinem Bruder kommt? Was ist, wenn die anschließende OP nicht gut geht?“ ,fragte Tales.

„Sie ist schwanger mit Zwillingen, Akirah! Das ist nicht mal eben so!“ ,knurrte Vegeta.

Die rothaarige Frau seufzte.

„Seit wann seid ihr solche Schwarzseher? Klar muss man aufpassen und sollte vorsichtig sein, aber gleichzeitig muss man auch positiv in die Zukunft schauen. Ich werde sie einmal monatlich durch checken, wie ich es auch bei Kakarott gemacht habe.“

„Ich denke sie hat recht. Es wird schon alles gut gehen!“ ,mischte sich auch Goku ein.

Er verstand genauso gut wie sie die Sorgen der beiden anderen Männer. Es konnte halt viel schief gehen, viel passieren. Aber das war das Schicksal, entweder sollte es passieren oder der Kelch ging an einem vorüber.

Allerdings freute er sich für seinen Bruder und Dana. Son-Goku hatte in der Zeit der Schwangerschaft mitbekommen, das sein Zwillingsbruder ziemlich auf ihn geachtet und aufgepasst hatte. Auch wenn Tales es gut verbergen konnte, hatte Goku gespürt, das sich sein Zwilling auf die beiden Kinder freute.

Von Radditz wusste er, das ihr Bruder sich gut um Radditz` beiden Kinder gekümmert und sich ausgiebig mit ihnen beschäftigt hatte, nicht nur, was das Training betraf. Sehr zum Leidwesen von Radditz hatte sich sein Sohn Blay recht viel von seinem Onkel abgeschaut und tingelte lieber abends durch die Clubs, um Frauen oder Männer aufzureißen, anstatt sich um ein vernünftiges Saiyajinleben als Krieger zu kümmern. Wenigstens aus dessen älteren Halbschwester Cohnia war, nach Saiyajinvorstellungen, was vernünftiges geworden. Zumindest, nachdem sie sich etliche Jahre austobte.

„Dana ist eine Frau, sie ist stark und gesund. Passieren kann immer was, natürlich, aber davon dürfen wir nicht ausgehen.“

Gokus Blicke wanderten nach seinen Worte zwischen seinem Bruder und Vegeta hin und her.

„Mir ist schlecht...“ murmelte Tales, welcher sein Gesicht in den Händen vergrub und die Ellenbogen auf seine Oberschenkel stützte.

„Leg dich auf ihren Schreibtisch, bevor du noch kollabierst...“

„Vergiss es, Vegeta. Der ist voll mit wichtigen Akten und technischen Geräten! Tales, wenn es dir nicht gut geht, im Raum neben diesem befindet sich eine weitere Liege.“,sprach Akirah mitfühlend zu dem großen Saiyajin.

„Im Trainingsraum einige Zimmer weiter müssten noch Matten auf dem Boden liegen, die reichen aus.“

„Du bist manchmal echt ein Arsch!“ fauchte Akirah.

„Glückwunsch, jetzt erst bemerkt, Frau?“

Die Ärztin seufzte, ehe sie Vegeta einen vernichtenden Blick zu warf, das sadistische Grinsen von diesem gekonnt ignorierend. Dann wendete sie sich wieder den beiden Saiyajin auf bzw. an der Untersuchungsliege zu.

„Wem von euch soll ich jetzt die Bilder geben?“

„Dana...“ murmelte Tales leise.

Die angesprochene nahm die ersten Ultraschallbilder ihrer Kinder zaghaft in die Hände und sah sie sich eingehend an. Verdammt, was waren die Wesen noch klein. Ein seufzen verließ ihre Lippen. Tja, da musste sie jetzt wohl oder übel durch. Ihr Blick glitt von den Fotos weg zum werdenden Vater. Diese schien ziemlich geschockt und verzweifelt zu sein. Auch wenn Dana sein Gesicht nicht sehen konnte, da Tales dieses noch immer in seinen Händen abgestützt hatte, konnte sie seine Gefühle gut erahnen, wenn nicht sogar spüren. Insgeheim war sie froh über Tales Schwur ihrem Bruder gegenüber. Auch wenn sie es niemals offen zugeben würde, sie hatte Angst vor der Zukunft und ihr war ein großer Stein vom Herzen gefallen, als sie Tales Worten hatte lauschen können. Dieser würde sich um die beiden Kinder kümmern, ihr bei der Versorgung und Erziehung helfen. Das erleichterte Dana ungemein, vor allem, da sie wusste, das Tales sich gut um seine Nichte und seinen Neffen gekümmert hatte.

„Hey...“ ,sprach sie sanft den Saiyajin neben ihrer Liege an.

Tales hob langsam den Kopf um Dana anzusehen, doch das einzige was er zu Gesicht bekam waren die Bilder seiner ungeborenen Zwillinge. Erneut ging ein eisiger Schauer durch seine Wirbelsäule, sorgte dafür, das sich das braune Fell an seinem Schwanz aufstellte. Das machte die kleine doch mit Absicht!!

Er wusste nicht so recht, was er machen sollte, weswegen er weiterhin stumm die schwarz weißen Fotos musterte. Tief atmete er einmal ein, um die Luft geräuschvoll auszustoßen. Vorsichtig sah er weg von den Bildern zu Vegeta, welcher ihn stumm musterte. Ergeben schloss Tales seine Augen... Wo war er da bloß hineingeraten...

Das leise, fast schon höflich klingende Klopfen an der Bürotür riss die Anwesenden aus ihren Gedanken, weg von ihren Problemen.

„Herein.“ ,bat die Ärztin.

Frenth trat nach dem Öffnen der Türe hinein und verbeugte sich tief vor den anwesenden Saiyajin. Nachdem er sich aufgerichtet hatte, blickte er zu dem Prinzen.

„Prinz Vegeta. Synoptro ist soeben eingetroffen. Er wartet in Eurem Büro.“

Mit diesen Worten verbeugte sich der Dreinohn erneut und verließ den Raum.

Vegetas Lippen verließ ein seufzen.

Es war zum Mäusemelken... Am liebsten würde er den alten Saiyajin im Büro sitzen lassen und warten, bis sich das hier alles geregelt hatte.

Doch was sollte sich schon regeln?

Das es nur ein schlechter Scherz und Dana gar nicht schwanger war?

Das sie die Kinder nicht behalten wollte?

Das Dana und Tales nun eine Bindung eingehen würden?

Das Dana umsichtiger werden und ihren Lebensstil ändern würde?

Nichts der gleichen würde geschehen. Und Vegeta hoffte inständig, das in der nächsten Zeit alles normal weiter laufen würde.

Vorsichtig wickelte Vegeta seinen Schweif um seinen Sohn und hob ihn hoch. An seinen Partner gewandt sagte er:

„Wir müssen in mein Büro, Kakarott. Synoptro braucht eure Namen, sowie die Abstammung wegen der Eintragungen.“

Son-Goku blinzelte ein paar mal und nickte dann als Zeichen, das er verstanden hatte. Er ging ebenfalls zu dem Stuhl und hob Bardock auf seine Arme.

„Danke für deine Hilfe Akirah. Und danke für das Essen! Sollen wir das mit hoch nehmen?“

„Sehr Gerne. Nein, das wird nachher wieder abgeholt, mach dir keine Gedanken darum.“

Ohne ein Wort an die anderen zu verlieren ging Vegeta schnurstracks aus dem Büro, den langen Flur entlang. Den Weg über lief Goku schweigend mit etwas Abstand hinterher, stoppte kurz, als sie an der schweren Stahltür standen, welche zum Haupthaus führte und warteten, bis sie sich durch Vegetas Fingerabdrücke öffnete. Mit langen Schritten gingen sie schließlich durch die Eingangshalle zur großen Treppe hinauf in den ersten Stock. Die Tür des Büros hatte der Dreinohn offen stehen lassen, weswegen sie direkt eintreten konnten.

Der alte Saiyajin saß entspannt vor dem großen, dunkel hölzernen Schreibtisch. Vor ihm lag ein großes, in Leder eingebundenes, altes Buch. Als er die Ankunft der anderen bemerkte stand er auf und verneigte sich kurz, ehe er sich wieder auf den Stuhl sinken ließ. Son-Goku blieb etwas unschlüssig im Raum stehen, während Vegeta die Tür schloss, ihm Vegeta Jr. in die Arme legte, um den Schreibtisch herum ging und sich ebenfalls setzte. Von dort aus deutete er auf den freien Stuhl neben Synoptro und sprach seinen Partner an:

„Kakarott, setz dich endlich.“

Son-Goku tat wie ihm gesagt wurde und somit nahm er auf dem freien Stuhl neben Synoptro platz. Dieser blickte erst zu ihm und dann hinunter zu den beiden Säuglingen in seinen Armen. Etwas misstrauisch musterte Son-Goku den alten Saiyajin vor sich. Dessen an sich schwarze Haare waren mit vielen einzelnen grauen und weißen Strähnen durchzogen, ebenso waren einige Falten in dessen Gesicht zu erkennen. Mittlerweile wusste Goku, das die Mitglieder ihres Volk sehr sehr langsam alterten und auch ein vergleichsweise hohes Alter erreichen konnten. Weswegen er sich fragte, wie alt dieser Mann da neben ihm war, wenn man bereits Anzeichen der Alterung erkennen konnte.

„Das sind also Eure beiden Söhne, Prinz Vegeta?“

„Ja. Der ältere trägt den Namen Vegeta und Kakarott würde den Jüngeren Zwilling gerne Bardock nennen.“

„Sehr gut, Prinz Vegeta.... Ah, nach seinem Großvater. Bardock wäre sehr stolz darauf, Kakarott.“

Son-Goku nickte.

„Also ist es in Ordnung, wenn der kleine den Namen erhält?“

„Sicher!“

Ein glückliches lächeln, welches Gokus Erleichterung zeigte, erschien auf seinen Lippen.

Zufrieden schlug der älteste das Buch auf, blätterte etliche Seiten bis er schließlich stoppte. Son-Goku konnte ebenfalls in das Buch sehen, konnte allerdings die Schriftzeichen nicht lesen, weswegen sich Enttäuschung in seinem Gesicht breit machte.

„Das ist die Ahnenreihe Prinz Vegetas. Unter ihm werden die beiden Namen der Zwillinge geschrieben.“ erklärte Synoptro, dem Gokus Blicke nicht entgangen waren.

Er fummelte in seiner Kleidung herum und holte eine Schatulle heraus. Diese öffnete er und nahm ein Schreibutensil ähnlich einer Mischung aus Feder und Füller heraus.

„Kakarott. Du bist fernab jeglicher saiyanischer Zivilisation auf diesem Planeten aufgewachsen, deswegen erkläre ich dir nun das weitere Vorgehen.“

Son-Goku nickte erneut und blickte den Saiyajin neben sich interessiert an.

„Die Namen in diesem Buch sind mit dem Blut des Namensträgers geschrieben. Um die Namen deiner Söhne hier eintragen zu können, benötige ich deren frisches Blut. Ein kleiner Schnitt in der Handfläche reicht dazu völlig aus.“

Son-Goku wollte Einwände einlegen, Synoptro konnte doch nicht einfach seine Söhne verletzen!!

Hilfesuchend blickte er zu Vegeta, der das alles ruhig mit ansah und keine Anstalten machte, irgendwelche Einwände einzuwerfen.

Goku haderte mit sich. Immerhin wollte er nicht, das seine Kinder verletzt wurden... aber gleichzeitig wollte er, das sie wie Saiyajin behandelt wurden...

Ein leises seufzen verließ seine Lippen. Ihm gefiel das hier nicht wirklich, das schienen auch Vegeta und Synoptro zu spüren.

„Das ist ein sehr alter Brauch bei unserem Volk, Kakarott, es ist unsere Kultur. Es wird weh tun, ja, aber es ist nur eine kleine Verletzung.“ ertönte wieder die Stimme des ältesten.

Langsam nickte Son-Goku. Synoptro hatte recht, aber dennoch behagte es ihm überhaupt nicht. Verzweifelt blickte er auf die beiden Jungs herab. Erschrocken zuckte Goku zusammen, als er das Geräusch von herausgezogenem Metall hörte. Vegeta hatte einen schwarzen Dolch in der Hand, welchen er Synoptro reichte. Als der Prinz seine schwarze, lederne Weste wieder richtete erkannte Goku eine Art Brusthalfter in dem sich noch drei weitere Griffe von Dolchen befanden. Verwirrt blinzelte und schüttelte Goku den Kopf.

Sie waren in einem Haus voller saiyanischer Krieger und Vegeta lief bewaffnet herum?

Überhaupt hatte Son-Goku noch nie Waffen an dem Körper des kleineren gesehen, geschweige denn, das Vegeta welche im Kampf benutzt hatte.

„Wer von beiden ist der ältere?“ ,fragte Synoptro in den Raum.

Einige Augenblicke des Schweigens vergingen ehe Vegeta antwortete, da Goku noch immer in Gedanken über die Dolche war.

„Der kleine in dunkelblau.“

„Ah, sehr gut. Kakarott... würdet Ihr ihn bitte anders halten und etwas fixieren?“

Goku zuckte beim Klang seines Namens zusammen. Skeptisch blickte er den Saiyajin an und schüttelte leicht den Kopf.

Synoptro meinte das ganze schreiben mit Blut wirklich ernst??

Ein seufzen erklang hinter dem Schreibtisch, gefolgt vom Knarren von Holz, als der Stuhl zurück geschoben wurde. Vegeta war aufgestanden und zu Goku um den Schreibtisch herum gegangen. Er nahm den dösenden älteren Zwilling von Gokus Schoß in seine Arme und ging wieder zu Synoptro. Dort lehnte er sich an die Kante des Schreibtisches und hielt seinen Sohn in der passenden Haltung zu dem anderen Saiyajin. Dieser nahm vorsichtig die kleine Hand des Kindes, öffnete diese und fuhr leicht mit der scharfen Klinge des Dolches über den Handballen. Im gleichen Moment wo das Blut hervorquoll begann Vegeta Jr zu strampeln, zappeln und schreien.

Son-Goku lief bei dem Geräusch ein kalter Schauer den Rücken runter und er kniff seine Augen zusammen.

Das war schrecklich!

Immer wieder mit der Feder wanderte Synoptro zwischen Buch und der blutenden Hand hin und her, bis der Name des kleinen in saiyanischen Buchstaben auf der Seite stand. Dann verband der Saiyajin die Wunde mit einem sauberen, weißen Stofftuch. Der kleine hörte langsam auf zu zappeln, weinte aber dennoch weiter.

Vegeta blickte zu Son-Goku, welcher ihn mit großen Augen voller Entsetzten anblickte. Er reichte ihm den kleinen und bat mit einer Handbewegung um Bardock, welcher mittlerweile auch angefangen hatte herzzerreißend zu weinen. Schweren Herzens und nach etlichen Sekunden des Zögerns übergab Goku dem Prinzen seinen jüngsten Sohn.

Nachdem Synoptro den Dolch gereinigt hatte, vollführte er die gleiche Prozedur auch bei Bardock, welcher die ganze Sache noch weniger amüsant fand und mehr zappelte wie sein großer Bruder vor ihm. Auch ihm wurde die Schnittwunde mit einem Stofftuch verbunden und Goku konnte wieder seinen weinenden Sohn in die Arme schließen, argwöhnisch von zwei schwarzen Augenpaaren beobachtet.

Synoptro wechselte in die Sprache der Saiyajin und wandte sich an Vegeta:

„Von der Einführung in die Bruderschaft habt Ihr ihm noch nichts erzählt?“

Dieser schüttelte daraufhin den Kopf.

Vegeta hatte wohl wissend diese Art der Namenseintragungen, ebenso die bald anstehende Einführung in die Bruderschaft vor Son-Goku verschwiegen. Es hatte immerhin in beiden Fällen mit Blut und die daraus resultierenden Schmerzen für die beiden Jungs zu tun, wo Vegeta genau wusste, wie schlimm Goku das fand.

Der älteste nickte, prüfte vorsichtig auf dem Papier, ob die „Tinte“ bereits trocken war und blätterte einige Seiten in dem Buch hin und her.

„Ich habe Nachforschungen angestellt.“ ,sprach er wieder in der Irdischen Sprache, nachdem er das Buch geschlossen hatte.

„Wie ich es mir gedacht habe, wir aber auch wissen, sind in den weiten des Alls noch einige Saiyajin am Leben. Verstreut auf verschiedenen Planeten. Es wäre möglich, diese nach und nach einzusammeln und zur Erde zu holen... Vielleicht haben wir Glück und die Nachkommen Aßails und Lerox befinden sich darunter.“

Vegetas Blick richtete sich von Goku wieder zu Synoptro, in seiner üblichen Manier verschränkte er die Arme vor der Brust und schien zu überlegen. Schließlich antwortete er:

„Es wird nicht mehr nötig sein. Akirah hat Dana vorhin untersucht. Sie ist schwanger mit Zwillingen, Tales ist der Vater. Damit hätten wir mögliche Kandidaten als Leibwächter für die Jungs.“

Die Augen des alten Saiyajin begannen zu leuchten.

„Das ist eine wunderbare Nachricht, Prinz Vegeta! Wie ich Euch bereits in dem letzten Gespräch sagte, wäre eine Vermischung dieser Linien perfekt. Wann wäre mit der Niederkunft zu rechnen?“

„In ca. fünf oder sechs Monaten...“

„Sehr gut.“

Synoptro öffnete wieder das Buch, blätterte einige Seiten durch, hielt hier und da an, las sich die Zeilen durch, nur um dann wieder weiter zu blättern.

„Hm, ja besser kann es wirklich nicht sein. Die Linie wird dann weiter geführt.“ sprach er, nachdem der scheinbar die richtige Seite gefunden und die ganze Ahnenreihe mit den Finger herunter gefahren war.

„Die meisten Krieger, welche als Leibwächter der königlichen Familie hervorgebracht hatten, stammen aus der Blutlinie Cathergos. Euer Vorfahre, Kakarott. Da Reinerhaltung der Rasse oberste Priorität hatte und bei den in Frage kommenden Blutlinien auf die Partnerwahl geachtet wurde, kann man es als eine Art Zuchtprogramm ansehen, genau wie bei den Mitgliedern der Bruderschaft. Nur die Mitglieder spezieller Blutlinien sind überhaupt in die Wahl als neues Mitglied einzubeziehen.“

Son-Goku nickte.

„Man kann jemand auch wieder zurück stufen, wenn ich es richtig verstanden habe?“ ,fragte dieser nach einiger Zeit des Schweigens.

Abschätzend blickte Synoptro zu Vegeta, dieser nickte als Erlaubnis.

„Ja. Ihr fragt wegen Eurem Vater Bardock, nicht wahr? Er war Mitglied der Dagas negras, wurde aber ausgeschlossen, als Radditz geboren wurde. Seine Kampfkraft war gerade so hoch wie die eines Unterklassekriegers. Das konnte und wollte König Vegeta in seiner Eliteeinheit nicht dulden. Und als Tales und Ihr zur Welt kamt... nun ja da war das Chaos perfekt. Tales mit einer enorm hohen Kampfkraft, welche sogar, wie sich später herausstellte, die Kampfkraft Prinz Vegetas überragte und dann Eure... gerade einmal 2... sogar zu wenig für einen Unterklassesaiyajin. Ihr wurdet zur Erde geschickt und euer Vater in die Unterklasse zurück gestuft.”

Goku schluckte, lange Zeit starrte er seine Söhne an, bis er seinen Blick erst zu Vegeta gleiten ließ und dann weiter zu dem Saiyajin neben sich.

„Das muss hart für meine Familie gewesen sein...”

„Sehr wahrscheinlich. Keine Privilegien, keine hohe Stellung, für viele Elitäre nichts weiter als schwache Spielfiguren... mehr waren drittklassige Saiyajin nicht... Ihm, eurer Mahmen und Radditz hat seine Vergangenheit in der Bruderschaft und Tales` Posten das Leben gerettet. Zwar durften sie nicht mehr in den elitären Wohngegenden wohnen, aber Bardock war weiterhin im Palast als persönliche Leibwache des Königs eingesetzt, was einen totalen sozialen Absturz verhinderte und einen besseren Lebensstandard ermöglichte.”

„Tales ist dann schon als Kind in den Palast gezogen?“

„Nein. Ihr zwei seit acht Jahre älter als ich. Tales zog erst kurz nach meiner Geburt in den Palast. Vorher kam er nur zum Training und lernen dorthin.“

„Vor Eurer Geburt war er auch ein fleißiger und wissbegieriger Schüler.“ ,murmelte Synoptro.

Das drohende Knurren brachte den alten Saiyajin zum schmunzeln.

„Verzeiht Prinz... aber... Ihr beide habt euren Eltern, mir und den Palastwachen mehr als nur Stress und graue Haare beschert. Ich kann mich an keine so...so aufmüpfigen und ungehorsamen Kinder erinnern!“

Son-Goku musste aufgrund der Aussage Synoptros schmunzeln, welches sich in ein grinsen verwandelte, als er eine leichte Röte auf Vegetas Wangen erkennen konnte. Wusste Goku doch zu genau, was Tales und Vegeta alles in ihrer Zeit auf dem Planeten angestellt hatten.

„So, der Grund meines Besuchs hier ist erledigt.“

Synoptro schloss das Buch, steckte die Feder wieder in ihre Hülle und diese wurde wieder in der Kleidung verstaut.

„Nach der Geburt der Kinder Danas werde ich mich noch mal auf den Weg hierher begeben, ihre Namen müssen ebenfalls platz in diesem Buch finden. Kakarott, Prinz Vegeta!“ ,mit diesen Worten stand Synoptro auf, verneigte sich tief vor den beiden jüngeren Saiyajin und verließ ohne ein weiteres Wort das Büro, die Tür hinter sich schließend.

Neue Empfindungen

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Klärende Worte oder wieder alles auf Anfang?

35. Klärende Worte oder wieder alles auf Anfang?
 

Goku richtete sich auf, rutschte zur Kante des Schreibtisch und blieb da sitzen. Er versuchte mit schaukelnden Bewegungen und leisen zureden seinen Sohn wieder zu beruhigen.

Scheiße... Vegeta hatte ja recht... aber durch dessen Aktion vorhin war ihm nichts anderes übrig geblieben.

Apropos!

Er sah den anderen Saiyajin mit seinem ältesten in den Armen im Büro umherlaufen. Auch der Prinz versuchte den kleinen durch hin und her wiegen zu beruhigen.

„Vegeta, wegen der Sache vorhin. Das...“

„Jetzt fang nicht damit an! Vergiss es einfach! Vergiss, das du an mir die Dolche und das Brusthalfter gesehen hast!“

Verwirrt blinzelte der sitzende Saiyajin.

„Aber darum geht es mir gerade doch gar nicht...“

Wobei, jetzt wo Vegeta das erwähnte, war ihm dieses Thema eigentlich auch wichtig. Schweigend überlegte er.

Lieber dieses Thema erst später ansprechen?

Das Gesagte war schon Warnschuss genug, fand Goku. Aber er musste, er wollte Antworten!

„Es geht um das... um das was da gerade zwischen uns war.“ sprach Goku leise, fast zaghaft.

Er wusste nicht, wie Vegeta dieses Thema auffassen würde. Goku wusste wirklich nicht, warum der kleinere es hatte zulassen können.

Was hatte sich zwischen ihnen beiden verändert?

Was war der Grund für Vegetas Verhalten von vor wenigen Minuten?

Der kleinere Saiyajin blieb stehen, drehte sich etwas zu Goku, blickte ihn einige Augenblicke schweigend an. Das herausfordernde, gemeine Grinsen verursachte eine Gänsehaut bei dem größeren.

„Muss ich dir wirklich erklären was da eben zwischen uns war?“

War ja klar!

Das war so typisch!

Bloß nicht direkt antworten.

Gokus Kehle verließ ein Knurren.

„Ich meine es ernst, Vegeta. Ich möchte es doch nur verstehen. Du hast dich...“

„....von dir ficken lassen. Na und? Was war da schon groß bei? Und außerdem, dir hat es gefallen.“

Dieser verdammte sture Idiot. Innerlich schüttelte er über das Verhalten des anderen den Kopf. Er wollte ihm doch nichts! Goku wollte einfach nur verstehen, wollte dem anderen zeigen, wie sehr ihn dieser Schritt gefreut hatte.

Warum musste Vegeta dann immer so reagieren?

Die Wortwahl verursachte bei Goku eine leichte Röte auf den Wangen. Um den anderen Saiyajin nicht weiter ansehen zu müssen blickte er hinab zu seinem Sohn.

Ja, ihm hatte es gefallen, wirklich. Und je mehr Zeit verstrich, desto mehr wurde Goku bewusst, das er den kleineren auf dessen Schreibtisch...

Das der kleinere sich hatte von ihm nehmen lassen...

Es war sehr viel besser gewesen, als all die Male, in denen er es sich in seiner Fantasie vorgestellt hatte.

Mist... er sollte aufhören darüber nachzudenken, denn das warme kribbeln in seiner Lendengegend gefiel ihm nun nicht wirklich.

Schlechter Zeitpunkt, ganz schlecht!

Seinen Blick wendete er peinlich berührt von dem kleineren Saiyajin ab. Ließ ihn über die Wand schweifen, wo ihm die Risse, welche seine Energie verursacht hatte, bewusst wurden.

Scheiße... er hatte wirklich die Kontrolle verloren. Und wenn die Risse nicht schon schlimm genug waren, so wurde ihm nun auch klar, das jeder hier im Anwesen nun Bescheid wusste, was sie im Büro getan hatten. Dieser Umstand verbesserte Gokus aktuelle Gesichtsfarbe kein bisschen.

Das einzige, was ihn nun etwas ablenkte und beruhigte war, das die Jungs mittlerweile nicht mehr weinten, sondern nur noch leise quengelten.

„So meinte ich es gar nicht... Ich verstehe es nur nicht. Und natürlich hat es mir gefallen! Sehr sogar. Mich hat dieser Schritt, den du gemacht hast, auch sehr gefreut. Ich dachte nur... ich war in dem Glauben, das du etwas mehr Zeit brauchst.“

Hoffnungsvoll blickte Son-Goku zu Vegeta. Dieser schaute ihn stumm aus unergründlichen Augen an. Das grinsen hatte sich gelegt und einer festen Maske platz gemacht.

»Das waren wohl die falschen Worte.« , ging Goku durch die Gedanken.

„Es war nichts weiter als ein Test, Kakarott. Schlimmer als bei Freezer oder dessen höheren Soldaten konnte es ja nicht werden.“ knurrte der kleinere.

Er wusste es... Vegeta verbarrikadierte sich wieder. Verkroch sich hinter einer Wand aus Angriff und harten Worten. Son-Goku spürte, er wusste, das da mehr war! Immerhin hatte sich sein Gegenüber zwei mal von ihm nehmen lassen.

Und selbst wenn es nur ein Test war, warum hatte sich der kleinere zwei mal darauf eingelassen?

Ein mal austesten wäre völlig ausreichend gewesen...

„Bitte Geta...“

„Nein, Kakarott. Belasse es jetzt dabei. Hätte ich gewusst, was du da nun für eine große Sache draus machst, wäre es nie soweit gekommen.“

Mit diesen Worten legte er den quengelnden kleinen auf den Stuhl an der Wand. Nach und nach sammelte er seine Kleidung zusammen und zog sie sich an. Das Brusthalfter demonstrativ langsam, die Weste darüber ließ er wohl wissend geöffnet. All das unter den enttäuschten Augen des anderen. Seufzend fing er sein Shirt auf, was Vegeta ihm in dem Moment zu warf. Das Kleidungsstück half ihm nun aber nicht wirklich weiter, waren seine Hose und die Boxershorts doch nur noch auf dem Fußboden verteilte Fetzen.

„Zeigst du mir dann bitte unser neues gemeinsames Zimmer? Ich brauch ne Dusche und neue Kleidung.“

„Du läufst nicht nackt durch das Anwesen!“ ,knurrte der kleinere sofort besitzergreifend.

„Öhm... ja dann. Dann geh vor und ich benutzte die Momentane Teleportation?“

Das nicken des anderen bestätigte die Abmachung und somit wartete Goku geduldig, bis Vegeta und ihr gemeinsamer Sohn das Büro verlassen und sich auf den Weg in das neue Zimmer gemacht hatten.

»Verdammt... was ist da nur vorhin passiert?«

Goku kam noch immer nicht auf das Geschehene drauf klar. Mit der freien Hand rieb er sich über das Gesicht.

*Schlimmer als bei Freezer oder dessen höheren Soldaten konnte es ja nicht werden.*

Als ihm die Worte wieder ins Gedächtnis kamen wurde ihm schlecht. Die Bilder aus Vegetas Zeit unter dem Tyrann wollte, konnte, er jetzt gar nicht gebrauchen!

Diese Wortwahl... diese Wahrheit, die hinter den Worten steckte. Es klang irgendwie so... so gleichgültig. Als wenn nichts dabei gewesen war, das der andere sich mit dieser Vergangenheit hatte nehmen lassen.

»In dieser Hinsicht war Sex mit mir auch das kleinste übel...« ,dachte er sich sarkastisch.

Das flackern der Aura Vegetas holte Goku aus seinen trüben Gedanken. Sich auf die Kraft seines Partners konzentrierend, wanderte seine Finger zur Stirn und binnen weniger Sekunden tauchten er und sein jüngster in dem Raum auf. Sofort blickte Goku sich um. Ja, dieses Zimmer hier war definitiv größer als Vegetas vorheriges. Doch im Gegensatz zum alten Wohn- und Schlafzimmer war in diesem Raum noch eine weitere Tür vorhanden.

„Die Tür“ ,Vegeta deutet zu seiner rechten, „führt ins Badezimmer. Die andere Tür dir gegenüber führt auf den Flur und die dritte zu dem Kinderzimmer.“

Der kleinere zuckte die Schultern, bevor er weiter sprach.

„Bulma wollte Trunks immer in einem eigenen Zimmer schlafen lassen. Ich weiß nicht, wie du das handhaben willst. Mir ist es gleich. Auf Vegeta war es gang und gäbe, das Kinder bis zu einem gewissen Alter die Nächte im elterlichen Schlafzimmer verbracht haben.“

Zustimmend nickte Goku auf das Gehörte. Deswegen stand die Wiege auch in diesem Raum und nicht in den von Vegeta betitelten Kinderzimmer. Auf der Stelle stehen bleibend sah Goku sich erst mal in Ruhe um. Das große Bett stand an dem Wandstück, wo auch drei riesige, bis zum Boden reichende, Fenster waren.

Es war von drei Seiten einzusteigen, bezogen war es mit einer dunkel blauen Bettwäsche aus irgendeinem wahrscheinlich teurem Material. An beiden Kopfenden waren Nachttischschränkchen mit kleinen Lampen. Zu seiner rechten befanden sich zwei große Kleiderschränke. An der Seite, wo man ins Bad gehen konnte, stand eine große weiße lederne Couch und zwei ebensolche Sessel mit einem großen, in der Wand eingelassenen, Flachbildschirm in passender Blickrichtung. Daneben stand eine kleiner Kommode, mit großem Spiegel drüber. Auch über dem Bett hing ein, Goku nur zu gut bekannter, Spiegel. An der Wand hinter ihm, wo die anderen dunkel hölzernen Türen waren, stand ein ebenso dunkel hölzerner Schreibtisch mit Computer und unzähligen Papieren.

Okay, hier könnte er sich schon einleben und wohlfühlen.

Mit einem letzten kurzen Blick auf Vegeta ging er in das Kinderzimmer. Dort suchte er im kleineren Kleiderschrank nach einem neuen Strampler für seinen Sohn. Schnell hatte er Bardock umgezogen und wieder ins elterliche Schlafzimmer getragen. Vegeta hatte sich scheinbar in den vergangenen Minuten auf das Bett gesetzt, Vegeta Jr. neben sich gelegt. Unschlüssig blickte Son-Goku zwischen dem großen Bett und der Wiege hin und her. Dann seufzte er und legte Bardock zu seinem Zwillingsbruder aufs Bett. Mit großen Schritten ging Goku zu einem der Kleiderschränke und suchte sich neue Kleidung heraus, auf dem Weg ins Bad schnappte er sich aus der Kommode noch saubere Handtücher.

Wow... war das alte Badezimmer schon luxuriös und ungewohnt groß gewesen, so toppte dieses hier alles. An der Wand hinter ihm, links und rechts neben der Tür befanden sich zwei hohe, schmale Königsblaue Schränke. Zu seiner linken waren unter einem sehr großen und langen Spiegel zwei marmorne Waschbecken mit goldenen Hähnen gebaut. Unter diesen jeweils zwei kleine Badezimmerschränke in dunkelblau. Gegenüber hingen drei Handtuchheizkörper vertikal an der Wand. Daneben, in der Ecke eine extra eingebaute und angepasste marmorne Badewanne, beim näheren herangehen sah Goku, das es sogar eine Whirlpool-Badewanne war. In der anderen hinteren Ecke des Badezimmers befand sich eine riesige, ca. zwei mal drei Meter große, ebenerdige Dusche mit mehreren in der Decke eingebauten Düsen. An der kurzen Wandseite der Dusche war eine geflieste, ca. kniehohe Sitzbank eingebaut. Die Wände der Dusche waren aus Glas und durch Scharniere beweglich. Das gesamte Bad war bis zur Decke hin mit weißen, glänzenden Fliesen gefliest, die Deckenlampen tauchten aber alles in ein angenehmes Licht, welche durch zwei große Milchglasfenster neben den Waschbecken verstärkt wurde. Links neben der Dusche, in einer in der Wand eingebrachten großen Nische befand sich die Toilette.

Son-Goku konnte nicht anders, als bei diesem ganzen unnötigen Zeug den Kopf schütteln. Er war es alles etwas weniger, vielleicht auch weniger reich gewohnt. Mit einem seufzen auf den Lippen ging er zur Dusche, legte Handtücher und Kleidung auf eine Ablage und genoss erst mal die warme Dusche. In aller Ruhe trocknete er sich anschließend ab, zog sich eine Boxershort und ein frisches Shirt an. Doch dann stoppte er und strich mit seiner rechten Hand über das Pflaster an seinem Unterbauch. Er hatte es zum duschen nicht entfernt, aber so gut es ging abgetrocknet, trotzdem wies es noch eine gewisse Feuchtigkeit auf.

Wie sah die Wunde da drunter wohl aus?

Waren mittlerweile die Fäden gezogen worden?

Sollte er damit gleich noch einmal hinunter zu Akirah?

Mit einem letzten Blick in den großen Spiegel trat er aus dem Badezimmer heraus. Ein schmunzeln bildete sich auf seinen Lippen. Vegeta hatte sich die Weste und das Brusthalfter ausgezogen und es sich auf dem Bett gemütlich gemacht. Scheinbar war der Prinz genauso tief und fest am schlafen wie die beiden Jungs neben ihm. Diese hatten sich eng aneinander gekuschelt und ihre Schweife ineinander verwickelt.

Warum konnte es zwischen ihnen nicht immer so ruhig und friedlich sein?

Leise lief Goku barfuß zum Bett und nahm vorsichtig neben Vegetas Körper platz. Mit einer Hand hob er das Brusthalfter hoch und betrachtete es eingehend. Es war schwerer als gedacht und wie er schon im Büro gespürt hatte, aus Leder. Mit der rechten Hand zog er vorsichtig einen der Dolche aus der Scheide. Auch der war schwerer wie er gedacht hatte, bestand aus schwarzen stählernen Material mit einem ebenso schwarzen Griff. Allerdings passte der Griff absolut nicht zu seiner Hand, der Dolch fühlte sich nicht gut, nicht richtig an.

»Wahrscheinlich ist das so, weil der Dolch auf Vegeta zugeschnitten ist?« ,überlegte Goku.

Vegeta hatte kleinere Hände, das könnte bei ihm mit dem Griff viel besser passen...

»Ich hoffe Vegeta lässt die nicht so achtlos auf dem Boden herum liegen, wenn die Jungs anfangen zu krabbeln.«

„Steck den wieder zurück. Nicht das du Baka dich versehentlich schneidest.“

Bei den leise gemurmelten Worten konnte Son-Goku nicht anders als schmunzeln. Goku drehte den Dolch um, sodass er ihn mit der Spitze auf seinem Zeigefinger balancierte.

„Ich denke, das der Baka ganz gut damit umgehen kann.“

Er drehte etwas den Kopf in Vegetas Richtung, da dieser sich auf seinen Ellenbogen aufgerichtet hatte und ihn nun seinerseits musterte.

„Kakarott... Ich hole dir das Teil nicht aus deinem Fuß heraus.“

„Nein, das brauchst du auch gar nicht. Nett wäre nur, wenn du mir damit die Fäden an meinem Bauch ziehst.“

Goku nahm den Dolch wieder richtig in die Hand. In aller Ruhe zog er sich sein Shirt aus und legte sich neben Vegeta auf das Bett. Dort deutete er auf das Pflaster an seinem Unterbauch. Verwundert zog Vegeta die Brauen hoch.

„Du hast da noch nicht drunter geschaut?“

„Nein...“

„Das ist Akirahs Job, die Fäden zu ziehen.“

„Ja schon... aber ich möchte sie heute nicht mehr stören. Sie hatte schon genug Stress wegen uns.“

„Tse... du bist zu gut für diese Welt...“

Mit diesen Worten setzte Vegeta sich bequem in den Schneidersitz und sah Goku lange in die schwarzen Opale. Nach Minuten des Abwägens entfernte er vorsichtig das Pflaster und ließ es ungeachtet neben sich aufs Bett fallen. Mit prüfenden Blick begutachtete er die Wunde. Sie war komplett geschlossen, nicht gerötet oder blutig. Mit den Fingern strich er leicht drüber, drückte hin und wieder auf die Naht.

„Keine Schmerzen?“

„Nein.“

„Okay. Gib mir den Dolch.“

Goku tat, worum er gebeten wurde. Vorsichtig zerschnitt und zog Vegeta einen Faden nach dem anderen. Goku zuckte wegen des kitzelnden Gefühls hin und wieder zusammen.

„Können wir denn vielleicht noch einmal über das ganze von heute reden?“

„Baka... du bist gerade in einer ganz schlechten Position um mich zu nerven. Also halt lieber die Klappe.“

„Das vielleicht. Aber ich möchte dennoch darüber mit dir reden!“

Goku zuckte zusammen, als Vegeta die Spitze des Dolches auf die Haut mittig unter seinem Rippenbogen drückte und langsam, mit etwas Druck, hinunter zum Bauchnabel strich.

„Kakarott... Genau unter dieser Linie verläuft deine Bauchschlagader. Ein gezielter Stich und du verblutest qualvoll. Also reiz mich nicht!“

Ein Gänsehaut bildete sich an Gokus gesamten Körper. Er wusste, Vegeta drohte nur, dennoch machte ihm das Verhalten des kleineren gerade Sorgen.

„Nun ich denke... wenn du mich damit schwer verletzt oder gar umbringst, dann stehst du völlig alleine mit zwei kleinen Säuglingen da. Ich glaube das willst du nicht.“

Das drohend klingen sollende Knurren klang in Gokus Ohren eher wie ein frustriertes aufgeben. Zärtlich wickelte er seinen Schweif um Vegetas Unterarm, strich mit der Spitze über die warme Haut.

„Ich liebe dich, Vegeta. Und ich vertraue dir blind. Aber... Das du hier im Anwesen bewaffnet herum läufst, das hat mich auf der einen Seite geschockt aber auch verunsichert... die Eintragungen der Namen unserer Söhne, obwohl du wusstest, das ich es absolut nicht gut fand. Und dann das zwischen uns im Büro...den Sex meine ich. Und ich...“

„Was verdammt noch mal willst du von mir hören? Diese Dolche sind Standard in der saiyanischen Bewaffnung. Sie sind handgeschmiedet und extra an den Träger angepasst... Das mit dem Ritual Synoptros... ich habe dir das Vorgehen absichtlich verschwiegen, weil ich deine weichgespülte Art erwartet habe. Vegeta Jr. und Bardock sind Saiyajin, dieses Ritual wird seit Jahrhunderten angewendet, jedes Kind musste da durch und hat es überlebt! Und das zwischen uns? Nun ja, ich hatte halt Bock drauf, mal wieder einen Schwanz in meinem Arsch zu spüren.“

Son-Goku schluckte. Das war mehr, als er von Vegeta zu hören erwartet hatte, viel mehr. Aber dennoch trieb vor allem die Wortwahl im letzten Satz des Prinzen Gokus Wangen zum glühen.

Konnte Vegeta mit solchen Worten vielleicht etwas bedächtiger umgehen?

Was sollte Goku nun machen?

Innerlich wusste er, das die Antworten teils der Wahrheit entsprachen, aber vor allem die erste und die letzte Aussage nur zum Teil stimmten, bzw. Vegeta absichtlich etwas verheimlichte. So gut kannte Son-Goku den Saiyajinprinzen schon mal.

„Okay... ich habe verstanden, Vegeta.. Aber ich möchte das du weißt, das es mir leid tut. Ich war nicht ich selbst... und dann habe ich zum Schluss auch noch die Kontrolle verloren. Das hätte nicht passieren dürfen.“

„Kakarott...“ ,hörte der größere seinen geseufzten Namen.

Vegeta richtete sich komplett auf, drehte den Dolch immer wieder in seinen Händen, während er ihn gedankenverloren betrachtete.

„Du sollst dich nicht dafür entschuldigen, wenn der Saiyajin in dir erwacht, wenn deine Instinkte die Kontrolle übernehmen. Erstens, hätte ich es nicht gewollt, dann hättest du das zu spüren bekommen. Und zweitens, war es mein Plan gewesen, den Saiyajin in dir zu wecken. Damit du mal endlich deine Gedanken, deine Sorgen vergisst und dir nimmst, was du willst.“

„Aber das sollte eben nie passieren! Weil ich aus Respekt vor dir, aus Sorge in Anbetracht deiner Vergangenheit nicht die Kontrolle verlieren wollte! Ich wollte dich nicht einfach nehmen... ohne Rücksicht und so!“

Verzweifelt hatte sich Goku nun auch erhoben und seine Beine über die Bettkante gehoben, damit er einen sicheren Sitz hatte. Und etwas Abstand. Er fühlte sich schlecht...

Hinter ihm schüttelte der Prinz den Kopf. Son-Goku war einfach zu gut, zu lieb. Die Situation war echt beschissen. Und instinktiv wusste er, das dies mit wenigen falschen Worten eskalieren konnte. Nur war sein Problem, das er diese Art der Gesprächsführung schlecht beherrschte.Um eine Wendung zu erzielen, musst er sich öffnen...

Konnte er das?

Wollte er das?

„Wie ich dir schon sagte. Du hast nichts falsch gemacht, Kakarott. Ich wollte es so. Nicht umsonst habe ich dich so erregt und aufgeheizt.“

Vorsichtig legte er eine Hand auf die bebende Schulter des älteren. Sein Schweif schlang sich unterdessen um Gokus Hüfte.

„Ich hätte dich wahrscheinlich schon viel eher ran lassen sollen. Aber das konnte ich nicht. Zu viele Erinnerungen.“

„Was war dann heute anders?“ ,fragte der größere zaghaft.

„Ich war neugierig... ich wollte dich auch mal in mir spüren. Deswegen... Mit deinem Blut habe ich meine Instinkte geweckt, sie haben das Ruder übernommen. Das war die einzige Möglichkeit meine Erinnerungen zu unterdrücken. Und für dein erstes Mal als aktiver Part hast du dich gar nicht so schlecht angestellt.“

Ein verunsichertes Lachen verließ Gokus Lippen. Wieder verfärbten sich seine Wangen Rot.

„Du bist mir also nicht böse oder so?“

„Zumindest nicht in der Hinsicht. Nur darüber, das du es nicht ein mal dabei belassen kannst, Baka.“

Mit einem leisen räuspern begann Goku schweigend zu überlegen. Einige Sekunden herrschte entspanntes Schweigen zwischen den beiden, ehe Vegeta die Stille unterbrach.

„Legst du dich weder hin? Ein paar Fäden müssen noch raus.“

Nickend legte Goku sich wieder auf den Rücken, rutschte dieses mal aber näher zu Vegeta. Dieser nahm es mit einem schmunzeln zur Kenntnis. Ruhig, aber zügig entfernte er die letzten Fäden der Narbe, strich noch einmal sachte über die heilende Haut und gab anschließend Goku zu verstehen, das er fertig war.

Einladung

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Bruderliebe

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Silvesterfeier

Der Flug verlief schweigend, denn jeder hing so seinen Gedanken, wegen der bevorstehenden Veranstaltung, nach.

Nach einigen Minuten des Fluges landeten sie etwas später wie acht Uhr im Vorgarten der Capsule Corporation, nebeneinander gingen sie zur Haustür, wo Goku mit einem letzten kurzen Blick auf seinen Partner die Klingel betätigte. Ein wenig Aufregung, gemischt mit Freude und Sorge konnte sich der größere Saiyajin nicht verwehren. Noch einmal warf Son-Goku einen Seitenblick in Vegetas Gesicht, dort bekam er nur eine undurchdringbare, unnahbar wirkende Maske zu sehen, eine Maske, die ihm nur allzu bekannt war, da der Prinz diese außerhalb des Anwesens immer trug.

Wenige Augenblicke später wurde ihnen von Bulma die Tür geöffnet. Ihr verdatterte, zu tiefst überraschter Blick brachte selbst Vegeta kurz zum schmunzeln. Schnell hatte sich die blauhaarige Menschenfrau aber wieder gefasst und begrüßte beide Männer freundlich, aber spürbar distanziert. Sie öffnete die Tür weiter, als Zeichen, das beide Saiyajin doch eintreten mögen. Ihre Jacken wurden von Haushaltsrobotern entgegen genommen und in eine extra für Feiern und Empfänge eingerichtete Garderobe gehangen.

„Freut mich, das ihr beide doch gekommen seid. Ich muss gestehen, weder ich, noch einer der anderen haben mit eurem auftauchen gerechnet... Son-Goku, Son-Goten und Trunks sind bei Piccolo im Wintergarten. Er würde sich sicher über seinen Vater freuen.“

Verdutzt blinzelte Goku Bulma an.

„Ja schon... aber Trunks würde sich bestimmt auch über seinen Vater freuen.“, gab er nach einigem Zögern zu bedenken.

„Stimmt. Aber wenn es für dich okay ist, ich hätte noch etwas mit Vegeta zu besprechen.“ , sachte strich Bulma bei den Worten über den stark geschwollenen Schwangerschaftsbauch.

»Stimmt, Bulma ist ja auch Schwanger...«

Aus dem Augenwinkel sah Goku, wie Vegeta unzufrieden drein schauend die Arme vor der Brust verschränkte. Auch ihm glitt ein nicht gerade fröhlich klingender Seufzer über die Lippen.

Jedoch klingelte es erneut an der Tür, bevor Goku die Chance hatte sich zu verabschieden. Da er der Tür am nächsten stand öffnete er direkt. Seine Miene erhellte sich beim Anblick von Krillin und seiner kleinen Familie. Krillin blieb die Begrüßung im Hals stecken, hatte er doch nicht mit Gokus Erscheinen bei der Feier gerechnet und mit Vegetas Anwesenheit schon mal gar nicht. Schnell überwand er seine Überraschung und begrüßte die drei freundlich.

„Guten Abend. Schön euch zu sehen. Bulma, vielen Dank für die Einladung.“

Mit diesen Worten traten die drei Neuankömmlinge ein, übergaben den Robotern ihre Mäntel, Schals und Jacken. Abwartend blieben sie stehen, da sie auf die beiden Saiyajin und Bulma warten wollten. Kopfschüttelnd wollte Son-Goku einen Schritt auf Krillin zu gehen, und mit den dreien in den Wintergarten zu Son-Goten und Piccolo verschwinden zu können, wurde aber von einer warmen Hand an seinem rechten Handgelenk aufgehalten. Verwirrt blickte Son-Goku erst dorthin, den muskulösen Arm hinauf in Vegetas Gesicht.

Er erkannte, er verstand das kurze aufblitzen in den schwarzen Opalen seines Prinzen zu spät, weswegen er überrascht die Augen aufriss, als Vegeta ihn vor den Augen der anderen am Nacken packend in einen kurzen, aber innigen Kuss zog. Beim entsetzten Keuchen der Anwesenden hätte er am liebsten aufgelacht. Zufrieden, glücklich und leicht schmunzelnd schloss Goku dann doch seine schwarzen Opale, erwiderte den Kuss, legte seine Hände sachte an Vegetas Hüften. Als der Kuss beendet war, blickte er spitzbübisch grinsend in Vegetas Gesicht. Dieser hatte ein wissendes, fast schon provokantes grinsen auf den Lippen. Son-Goku schüttelte leicht seinen Kopf. Das war ja mal ne super Aktion zum Anfang der Party, dachte er sich, als er die bleichen Gesichter der drei Erwachsenen betrachtete.

Für Vegeta schien die Sache erledigt, er hatte wieder seine unnahbare Maske aufgesetzt und blickte abschätzend zur Mutter seines Sohnes.

„Komm, Weib. Du wolltest mit mir reden. Ich habe schließlich nicht den ganzen Abend Zeit.“

Einige Augenblicke brauchte Bulma, um das Gesehene verarbeitet zu haben und ihrem Ex in die Küche der CC zu folgen. Sie verstand es nicht. Son-Goku und Vegeta waren all die Jahre Todfeinde. Und jetzt das! Vegeta hatte sie nie in Anwesenheit anderer Menschen geküsst, noch nicht einmal berührt.

Und nun küsste er seinen ehemaligen Erzfeind vor aller Augen innig mit Zunge?

Was war bloß in den Prinzen der Saiyajin gefahren?

Son-Goku hingegen war Schultern zuckend zusammen mit Krillin, C 18 und Maron zu den bereits anwesenden Gästen in den riesigen, überdachten Wintergarten gegangen. Dort war Son-Goten freudestrahlend auf seinen Vater zugerannt und hatte sich in seine Arme geworfen. Gemeinsam waren sie dann zu Piccolo und Trunks gegangen, welcher sofort nach seinem Vater fragte. Goku erklärte ihm ruhig, das seine Eltern noch etwas zu besprechen hätten. Der kleine nahm diese zufrieden auf und ein entspanntes Gespräch unter alten Freunden nahm seinen Lauf.

Unterdessen hatte Vegeta sich in der Küche mit verschränkten Armen an die Anrichte gelehnt und sah Bulma erwartungsvoll an. Diese hatte sich mit einem Glas Wasser an den Tisch gesetzt.

„Wie geht es dir?“ ,fragte sie höflich.

Das warnende Knurren ließ sie leicht zusammen zucken.

„Lass dein geheucheltes Interesse. Was willst du, Frau?“

Die blauhaarige Erfinderin schüttelte den Kopf. Da war er wieder, der stolze, gefühlskalte und unnahbare Prinz der Saiyajin.

„Ich wollte nur nett sein. Immerhin... ihr habt hier Familie. Deswegen habe ich euch beiden eingeladen. Na ja, ich dachte nicht, das du... das ihr beiden hier auftauchen würdet.“ ,sprach sie.

„Das hättest du mir auch im Foyer sagen können. Was genau willst du?“ ,fauchte Vegeta.

„Ist das nicht offensichtlich?“ , zischte Bulma leicht gereizt.

„Der errechnete Geburtstermin ist in nicht mal drei Wochen. Ich wollte dem Vater sagen, das er eine Tochter bekommen wird.“

Abschätzend sah Bulma ihren Ex an, versuchte in dessen Gesicht eine Regung zu sehen. Doch völlig erfolglos.

„Das war der Grund für die Einladung?“ ,fragte er stattdessen gelangweilt.

Was dachte sich diese menschliche Frau?

Als ob er völlig beschränkt wäre. Er hatte sofort das kleine in ihrem Bauch gespürt, hatte die Signatur überprüft und den Schluss gezogen, das es dieses mal kein Junge werden würde. Außerdem hatte Akirah so seltsame Anmerkungen verlauten lassen.

Warum war Bulma eigentlich weiterhin zu der rothaarigen Ärztin gegangen?

„Unter anderem. Und ich wollte dich und Son-Goku mal wieder sehen. Ihr habt hier unter uns Familie und Freunde.“

Das laute, kalte Lachen des Saiyajin ließ Bulma erschrocken zusammen fahren. Hatte sie im Leben nicht mit solch einer Reaktion ihres ehemaligen Lebensgefährten gerechnet.

„Familie? Freunde?“ , fragte Vegeta mit vor Sarkasmus triefender Stimme, als er sich beruhigt hatte.

Abwartend, fragend blickte Bulma ihn an. Noch ein mal kurz auflachend löste er die Arme, schüttelte den Kopf, drehte sich um und ging in Richtung Kühlschrank. Diesen verschloss er unverrichteter Dinge wieder, durchsuchte die anderen Schränke und atmete erleichtert auf, als er das Gesuchte fand. Mit einer vollen Flasche hochprozentigem Whisky ging er zu seinem vorherigen Platz zurück. Ungeachtet Bulmas erstaunten Gesichtsausdruck öffnete er die Flasche und nahm ohne zu zögern mehrere große Schlucke der bernsteinfarbenen Flüssigkeit, bis sein Magen unangenehm brannte.

„Was wird das?“

„Nüchtern ertrage ich diese geheuchelte Scheiße hier nicht.“

Seufzend fuhr sich Bulma über den stark geschwollenen Bauch. Sie wusste nicht, was für eine Reaktion Vegetas sie erwartet, gar erhofft hatte. Sie kannte den Saiyajin mehr oder weniger gut genug um zu wissen, das sie nie mit einer überschwänglichen Freude über das Baby gerechnet hätte. Der Traum von einer schönen, heilen Familie... den hatte sie mit diesem Mann nie gehabt. Dafür war sie zu sehr Realistin. Aber so ein kalte, abwehrende und vor allem distanzierte Haltung hatte sie beim besten Willen nicht erwartet. Sie war ihm scheinbar völlig gleichgültig, sie und das ungeborene Kind.

Nach weiteren tiefen Schlucken aus der Flasche brach Vegeta die Stille.

„Kakarott und ich haben hier drei Söhne, sonst nichts. Keine Familie, keine Freunde. Ich schon mal gar nicht. Die haben wir unter unseres gleichen. Die haben uns weder verraten, noch verstoßen.“ ,knurrte er anklagend.

Die Frau wusste, auf welche Situation Vegeta gerade ansprach. Sie fühlte sich noch immer schlecht wegen ihrer Reaktion damals. Vor allem, wenn sie an den innigen, gefühlvollen Blick Son-Gokus von vor einigen Minuten dachte. Nie hätte sie es für möglich gehalten, aber die beiden schienen sich wirklich zu lieben und es schien zu funktionieren. Son-Goku sah unglaublich glücklich aus, er strahlte regelrecht. Sie hatte sich nie bei ihm entschuldigt....

„Vegeta... ich...“

„Spar dir die falschen Worte, Weib. Für eine Entschuldigung ist es zu spät und dafür bin ich der falsche Ansprechpartner.“

Nervös knetete Bulma ihre Hände in ihrem Schoß, während Vegeta weiter die Flasche Whisky leerte.

„Ja, da hast du recht. Aber meine Reaktion hatte auch mit deinem Verhalten im Ring beim großen Turnier zu tun. Du warst wie damals, als du auf die Erde kamst.... sogar schlimmer. So kalt... du hast ohne Mitgefühl in die Tribüne gefeuert und hunderte Menschen getötet. Ich stand nur einen Meter davon entfernt! War es dir egal, das ich auch hätte dabei sterben können?“ ,fragte sie traurig und vorwurfsvoll den schwarzhaarigen Mann.

Doch bevor dieser antworten konnte, sprach Bulma stockend weiter.

„Und dann waren wir auf dem Rückweg in dem Gleiter, als Son-Goku per momentaner Teleportation auftauchte.... Er verhielt sich gut gelaunt wie immer, als sei nichts gewesen. Und als er ChiChi im Streit seine Gefühle für dich gestand, da ist bei mir eine Sicherung durchgebrannt. Ich war so wütend, so enttäuscht von dir, von ihm... von euch beiden! Eigentlich wollte ich dir nach dem Turnier von der frühen Schwangerschaft erzählen.... doch es kam alles ganz anders. Du warst weg und Goku schließlich dann auch. Trunks hat auch nie ein Wort über seine Besuche bei dir erzählt, genauso wenig wie Son-Goten oder Akirah. Und die anderen hatten kein Interesse auf einen weiteren Kontakt zu euch. Außer Piccolo und Krillin, doch auch die beiden schwiegen mehr oder weniger. Deswegen die Einladung, in der Hoffnung, dass zumindest Son-Goku kommt.“ ,beendete Bulma den Monolog.

Stille trat in die Küche ein. Die blauhaarige Erfinderin wartete auf eine Antwort, irgendeine Reaktion seitens des Saiyajin. Dieser hingegen ließ sich die Worte noch mehrmals durch den Kopf gehen.

„Du meinst es ernst und verzeihst Kakarott?“

Skeptisch, fragend blickte Vegeta zu der schwangeren Frau am Küchentisch.

„Du akzeptierst ihn und seine Gefühle für mich?“

Sie räusperte sich, hielt aber diesen prüfenden, fast schon bohrenden Blick stand.

„Ja.... Ja, das tut ich. Es ist ungewohnt. Aber ich habe vorhin diese tiefen Gefühle, die er für dich empfindet, in seinen Augen gesehen. Es ist okay für mich, solange es ihm dabei gut geht und er glücklich ist.“

Verstehend nickte Vegeta. Er konnte Aufrichtigkeit in ihrem Blick erkennen, konnte in ihren Gedanken sehen, das sie es absolut ernst meinte und die Wahrheit sagte. Bevor er sich noch mal an seine Ex wandte leerte er die Flasche mit tiefen Zügen.

„Das solltest du Kakarott auch sagen.“

Mit diesen Worten stellte er die leere Flasche auf der Spüle ab und verschwand ohne einen Blick auf die Frau in den Wintergarten. Eine verwirrte Erfinderin zurücklassend.

Vegeta gesellte sich zu Son-Goku, Piccolo und den anderen an den Tisch. Unterwegs hatte er sich eine weitere Flasche hochprozentigem organisiert, deren Inhalt er sich nun etwas langsamer verinnerlichte. Besorgt und etwas anklagend wurde er daraufhin von seinem Partner angesehen.

Als schließlich alle geladenen Gäste anwesend waren wurde das Büfett eröffnet und die Saiyajin und deren Söhne schlugen sich wie gewohnt die Bäuche voll.

Son-Goku genoss den Abend unter seinen beiden Freunden, ignorierte gekonnt die fragenden, erstaunten Blicke der anderen Gruppe Z Leuten. Zu seiner Verwunderung ließ ihn ChiChi in Ruhe, wohingegen sich Son-Gohan nach dem Essen zu ihnen an den Tisch gesellte und sich bei seinem Vater für sein Verhalten im Gleiter und der Zeit der Funkstille danach entschuldigte. Son-Goku fiel ein Stein vom Herzen, während Vegeta das ganze Misstrauisch beobachtete.

Nach dem Büfett wurden Getränke herum gereicht, Musik wurde gespielt und die geladenen Gäste verteilten sich in dem großen Wintergarten. Auch Goku hatte sich von dem Tisch entfernt und stand mit C18 und Bulma bei einigen Bekannten der Capsule Corporation.

Da Vegeta es sich scheinbar zur Aufgabe gemacht zu haben schien sich erstens die Kante zu geben und zweitens Son-Goku erneut vor versammelter Mannschaft innig zu küssen, hatte der größere auch schon einige alkoholische Drinks intus. Allerdings schien er weit weniger zu vertragen als sein Partner, weil ihm etwas schummrig und übel war.

Da es nicht besser wurde, entschuldigte er sich bei den beiden Frauen und ging aus dem Wintergarten in eines der Gästetoiletten der Capsule Corporation. Schnell hatte er sich kaltes Wasser ins Gesicht gespritzt, einige Minuten mit geschlossenen Augen auf dem Waschbecken abgestützt versucht, diese seltsamen Empfindungen nieder zu kämpfen.

Er sollte Vegeta suchen...

Sie sollten nach Hause....

Unruhig suchte er nach der Aura des Prinzen. Leichte Angst kroch seine Kehle hoch, als er sie nicht fühlen konnte. Er spürte einzig eine wobende Masse an verschiedensten Energien, konnte keine so richtig wahrnehmen, keine einzige identifizieren.

Dann musste er seinen Partner halt auf die altmodische Art und Weise suchen.

»Nie wieder Alkohol...«

Schollt er sich, als er aus dem Bad trat, schwankend nach rechts strauchelte und gegen einen warmen, ihm unbekannten, Körper stieß. Ein Entschuldigung nuschelnd wollte er weiter in Richtung Wintergarten, wurde aber am Arm gepackt und aufgehalten. Son-Goku versuchte das Gesicht zu identifizieren, schaffte es erst nach mehrmaligen Blinzeln überhaupt scharf sehen zu können. Er erkannte das Gesicht eines ihm unbekannten Mannes, schüttelte den Kopf und nuschelte ein:

„Ich muss weiter. Tut mir leid.“

Dennoch wurde er nicht los gelassen.

„Dir scheint es nicht gut zu gehen. Vielleicht solltest du dich hinlegen und deinen Rausch ausschlafen. Komm. Ich bringe dich auf eines der Gästezimmer.“

Wie durch Watte nahm der Saiyajin die Worte wahr, versuchte angestrengt hinter dem Sinn der Wörter zu kommen.

„Ich kann nicht... Geta... muss zum Partner...“ ,versuchte er sich zu erklären und sich aus dem erstaunlich starken Griff zu befreien.

Oder war er durch den Alkohol so benommen und geschwächt?

„Nein, nein. Komm. Es ist besser für dich. Deinen Partner sage ich Bescheid, wenn ich weiß, dass du gut im Bett liegst und selig schlummerst.“

„Hm... Geta... er muss es wissen.“ ,nuschelte Son-Goku, seine Beine wurden so seltsam weich und der Kopf brummte nun auch noch so seltsam.

„Ist das sein Name? Ich sage ihm gleich Bescheid, komm jetzt.“

Ohne großen Widerstand zu leisten ließ sich Goku von dem gleich großen Mann stützen und in eines der vielen Gästezimmer dirigieren. Dort ließ sich Goku sofort bäuchlings aufs Bett sinken, kuschelte sich in das Oberbett und versuchte die komischen körperlichen Gefühle, den Schwindel, das Kopfbrummen, unter Kontrolle zu bringen.

Aus diesem Grund bekam er nicht mit, wie der Fremde die Tür abschloss und ihn genau beobachtete. Langsam schritt er auf das Bett zu. Sachte setzte er sich auf die Bettkante und fuhr mit der Hand den muskulösen Arm hoch.

„Komm. Zieh deine Kleidung aus, das ist doch viel zu unbequem. Wie heißt du überhaupt?“

Von Son-Goku kam keine Reaktion oder Antwort. Er hatte sich seine Hand auf die Augen gepresst, versuchte das Brennen dieser dadurch zu bessern und kämpfte gegen eine langsam aufkommende Übelkeit an. Ein leichtes rütteln an seiner linken Schulter brachte ihn dann doch dazu, die Augen zu öffnen und den fremden Mann anzusehen.

Widerstandslos ließ er zu, das der Fremde ihn etwas umständlich Pullover und Muskelshirt auszog. Auch bei der Hose und der Shorts griff Goku nicht ein. Er registrierte es zwar, weit entfernt. Stattdessen seufzte er wohlig auf, als eine warme Hand über seinen Rücken strich. Die Berührungen führten dazu, dass er langsam in einen Schlaf hinüberglitt, doch erschrocken aufjaulte, als der Fremde seinen Schweif in die Hand nahm. Angst machte sich in seinem Inneren breit.

Niemand durfte seinen Schweif berühren. Sofort entriss er diesem den Fremden und schlang ihn sich um die Taille. Eine Gänsehaut durchlief seinen ganzen Körper, als er die tiefe Stimme des fremden Mannes an seinem Ohr wahrnahm.

„Ein Saiyajin! Sieh mal einer an. Wie viel Geld einige Händler verschiedenster Planeten für dich bezahlen würden.... Immerhin ist deine Rasse Gerüchten nach so gut wie ausgestorben.“

Son-Goku drehte sich schwerfällig auf den Rücken. Er versuchte einen Punkt an der Zimmerdecke zu fixieren, um seine Sicht zu schärfen und den Schwindel zu bekämpfen.

Was redete der Kerl da?

Viel Geld für einen Saiyajin?

Händler?

Sein Name?

„Son--- Son-Goku...“ ,nuschelte er.

Seine Lider senkten sich wieder und seine muskulösen Arme schlangen sich schützend um seinen nackten Körper.

„Das ist kein Saiyajin-Name!“

Unterbewusst nahm Son-Goku das Rascheln von Kleidung wahr. Angestrengt öffnete er seine Augen, sah mehr schlecht als recht den anderen, sein benebelter Geist konnte nicht fassen, nicht verstehen, was hier gerade vor sich ging, weswegen er die warmen Hände, welche seinen nackten Körper streichelten nicht weg schob. Ein leises Schnurren verließ seinen Brustkorb, als warme, weiche Lippen auf seinem Körper auf Wanderschaft gingen, doch dieses wurde plötzlich zu einem aufjaulen, als er diese Lippen auf einmal an seinem schlaffen Glied spürte und instinktiv drückte sein Schweif den Körper des anderen Mannes von sich weg.

„Na sieh mal einer an.... Nach der Menge an aphrodisierenden und sedierenden Drogen willst du noch immer nicht berührt werden? Keine Chance kleiner, ich hatte noch nie einen Saiyajin. Diese Chance lasse ich mir nicht entgehen.“

Der Fremde Mann stand auf, suchte in seiner Hosentasche nach einem kleinen Kästchen aus dem er eine schmale Spritzte nahm. Schnell setzte er sich auf Gokus Brustkorb und rammte diese dem Saiyajin in den entblößten Hals, welcher schmerzverzerrt das Gesicht verzog und warnend die spitzen Fangzähne bleckte, während ihm ein drohendes Knurren entfloh. Flatternd senkten sich wenige Sekunden später seine Augenlider, als die Drogen noch ihre Wirkung verstärkten. Sein Körper fühlte sich wie in Watte, gleichzeitig kribbelte er überall und ihm war heiß, unsagbar heiß. Wieder legte sich Lippen um sein Glied, erneut schrien seine Instinkte auf und er drückte sich so gut es ging von dem Mann weg. Ein schmerzhafter Schrei entwich Gokus Mund, als der Fremde die empfindliche Spitze des Schweifes feste zusammen drückte. Mit einem Schlag war die Angst wieder da und er begann sich, so gut es ging zu wehren. Seine Instinkte schrien es sei hier alles falsch, sie warnten ihn vor einer aufkommenden Gefahr.

Kampf ums Leben

39. Kampf ums Leben
 

Im Wintergarten zuckte Vegeta sichtbar zusammen.

Irgendetwas stimmte nicht....

»Kakarott!!«

Wo war sein Partner?

Mit Schwung stand er auf, stieß dabei seinen Stuhl um und auch den Tisch, weil sich auf einmal alles um ihn herum drehte.

»Verdammter Alkohol!«

Durch diese Aktion hatte er die volle Aufmerksamkeit der sich in seiner Nähe befindenden Partygäste. Erschrocken und verwirrt wurde er auch von Piccolo, Krillin und Maron angesehen, doch das interessierte ihn nicht.

Er konnte Son-Goku im Wintergarten nicht ausmachen. Verdammt! Er spürte die Aura des anderen überhaupt nicht.

Etwas stimmte nicht...

Nur was?

Wo war sein Partner?

DA! Wieder.

Da war wieder dieser Aufschrei seiner Instinkte. Eine Gänsehaut überzog seinen gesamten Körper, als er Angst in seinem innersten spürte. Doch er hatte keine Angst!

»Kakarott!«

Sofort fühlte er nach der geistigen Verbindung des anderen. Das erste was er wahrnahm war ein heilloses Chaos an Gedanken, Emotionen, Erinnerungen. Gemischt mit Angst und etwas Erregung. Je mehr er spürte, desto mehr verlor er in seinem betrunkenen Zustand die Kontrolle über seine Energie. Diese stieg unaufhörlich weiter und als er das Gesicht eines ihm unbekannten Mannes in Gokus Gedanken sah war komplett vorbei. Ohne auf die Besucher der Party zu achten rannte er ins Hauptgebäude der CC, immer den Geist seines Partners als Orientierungshilfe vor Augen. .

In seinem Inneren herrschte neben der Wut auch Sorge und Angst um den größeren. Irgendetwas stimmte da ganz und gar nicht. Vor einer verschlossenen Türe angekommen, hinter der er seinen Partner fühlen konnte blieb er abrupt stehen. Den Impuls die Türklinke zu betätigen gab er nach, doch ohne Erfolg. Knurrend richtete er seine Hand auf das Schloss und schoss einen Ki-Strahl hindurch. Augenblicklich stieß er die Tür auf und blieb wie angewurzelt stehen.

Sein Partner lag nackt - NACKT- auf dem Bett, er wand und wehrt sich so gut es ging und über ihm hockte ein ebenfalls nackter Mann.

Sekunden verstrichen, in denen Vegeta seine Augen über Son-Goku und diesen Kerl gleiten ließ. Sekunden, in denen sich sein Schweif von der Hüfte wickelte und sich aufbauschte.

Sekunden, in denen sich seine Augen noch weiter verdunkelten, bis sie wieder schwarz wurden, trotz des Super-Saiyajin-Status.

Sein Bindungsduft wallte peitschend auf, seine Energie stieg und stieg immer weiter.

Erstaunt merkte der Fremde, wie Goku sich auf einmal entspannte und erleichtert lächelte. Son-Gokus Instinkte hatten Vegetas Aura, dessen Anwesenheit gespürt, seinen Geruch erkannt und wussten, das er nun in Sicherheit war.

Vegetas bewusstes Denken hatte sich vollends verabschiedet, er wurde einzig und alleine von seinen Instinkten geleitet. Er merkte somit nicht die Leute hinter ihm, merkte nicht Son-Gohan und Piccolo, welche versuchten ihn mit aller Kraft festzuhalten und auf ihn einzureden. Er riss sich einfach los und stürzte sich knurrend auf diesen fremden Mann, welcher sein Eigentum anfasste. Der Schlag mit der Faust donnerte diesen in die nächste Wand und bevor er auf dem Boden aufkommen konnte hatte Vegeta ihn an der Kehle gepackt und gegen die Wand gepresst. Das schmerzhafte Schreien Musik in seinen Ohren. Mit pechschwarzen Augen und mordlustigen Blick fixierte er das panische Gesicht des Mannes, drohend bleckte er seine spitzen, verlängerten Fänge. Die kalte, tiefe Stimmer jagte jedem Anwesenden einen eisigen Schauer des Todes über den Rücken.

„Du hast dir den falschen Mann ausgesucht. Kakarott ist MEIN! Er gehört MIR!“

Knurrend rammte er seine Hand in den zitternden Brustkorb seines Opfers, umfasste dessen, vor Panik flatterndes Herz, drückte zu und riss es aus der Brust. Genüsslich sah er dabei zu, wie das Leben aus den Augen des Fremden wich und dessen Körper leblos erschlaffte. Desinteressiert ließ er das Herz, wie auch dessen Körper zu Boden fallen. Langsam drehte er sich um, nur um sich einem wütenden, zum Super-Saiyajin transformierten Son-Gohan gegenüber zu sehen.

Dieser sprang auf ihn zu, Vegeta wich den Schlägen und Tritten aus, packte Son-Gohan am Unterarm, verdrehte ihn und donnerte den ältesten Sohn seines Partners gegen die brüchige Wand.

Son-Gohan schrie vor Schmerz auf, als sich sein Oberarm aus der Gelenkpfanne löste und seine Unterarmknochen Vegetas enormer Kraft nachgaben.

„Vegeta!“ ,ertönte Piccolos entsetzter Ruf.

Er wollte eingreifen, wollte seinen Schützling retten, doch Vegetas dunkle, böse Aura verursachte eine unbekannte Panik in ihm, die ihn sprichwörtlich lähmte. Auch Bulmas spitzer, ängstlicher Schrei brachte Vegeta nicht dazu, von Son-Gohan abzulassen.

Dieser wehrte sich nach Leibeskräften, doch hatte er keine Chance.

Plötzlich wurde die Aufmerksamkeit weg von Vegeta gelenkt, als Gray und Tales mit einem Zischen in der Mitte zwischen den Fronten erschienen.

Drohend ließ Gray ein tiefes Grollen aus seinem Brustkorb ertönen, während der Saiyajin neben ihm die Szenerie vor und hinter ihnen kurz beäugte. Krillin fixierte wütend, aber auch fassungslos die beiden Neuankömmlinge, versuchte vergeblich das Zittern seines Körpers unter Kontrolle zu bringen, als er von Gray zu Son-Gokus Zwilling sah.

Der Saiyajinprinz hingegen reagierte gar nicht auf das plötzliche Erscheinen seiner beiden Krieger, war er doch viel zu sehr auf sein Opfer fixiert.

Schmerzerfüllt keuchte Son-Gohan, als Vegeta grob in seine Haare packte und seinen Kopf schmerzhaft weit in den Nacken riss.

„Kleiner... Du sagst mir jetzt sofort wer dieser Kerl war und wer von euch Schwächlingen mit ihm unter einer Decke steckt! Wenn nicht...“

Vegeta rammte seine verlängerten, spitzen Fangzähne nahe der Halsschlagader tief in Gohans muskulösem Hals.

„Wenn du mich verarschst reiß ich dir die Kehle auf. Haben wir uns verstanden?“

„Ich...“

Ein röcheln.

„Ich weiß von... keinem Komplott!“

„Falsche Antwort!“

Son-Gohan schrie vor Schmerzen, als Vegeta einen Energiestrahl auf die Narbe seines Schweifes schoss. Son-Gokus ältester Sohn sackte zusammen, diese enormen, ihm unbekannten Schmerzen raubten ihm den Verstand, ließen ihm etliche Sekunden das Bewusstsein verlieren.

„TRUNKS!“

Der spitze, panische Aufschrei Bulmas ließ Vegeta seinen Kopf etwas wenden. Sein Sohn hatte sich langsam zu Son-Goku ans Bett bewegt und war nun dabei dem nackten Saiyajin ein Laken über den Körper zu legen. Danach ging der kleine langsam auf die beiden Saiyajin und seinen dahinter stehenden Vater zu.

„Vegeta... bitte nicht!“ ,bettelte Bulma mit Tränen in den Augen.

„Papa... bitte lass Son-Gohan los!“

Das warnende Knurren hallte von den Wänden wieder.

„Er war Mutters neuer Freund! Bitte tu meinem Bruder nichts mehr, Vegeta.“ ,sprach Son-Goten flehend.

Er stand neben Piccolo und hatte sich schützend vor die Zuschauer gestellt, zitterte aber wie Espenlaub.

„Verschwindet endlich von hier. Die Party ist vorbei!“ ,knurrte Tales.

Warnend ließ er seine goldene Aura aufflackern. Enttäuscht registrierte Gray den langsamen, zögerlichen Rückzug der anwesenden Leute, hatte er doch auf einen Angriff dieser Idioten gehofft. Schade, kam es heute wohl doch zu keinem weiteren Blutvergießen.

„Kakarotts Ex-Weib bleibt hier!“ ,donnerte Vegetas Stimme.

Die Angesprochene blieb wie zur Salzsäule erstarrt stehen, auch die anderen hatten in ihrem zurückweichen inne gehalten.

„Papa bitte... sie ist Gotens und Gohans Mutter!“ entwich es entsetzt von Trunks` Lippen.

„Du wirst Mama kein Haar krümmen! Eher bekommst du Monster es mit mir zu tun!“

Mit diesen Worten verwandelte sich Son-Goten ebenfalls in einen Super-Saiyajin und schoss auf die beiden Saiyajin in der Mitte des Raumes zu.

Grays Schweif wickelte sich von seiner Hüfte und traf Son-Goten mit hoher Kraft an der Schläfe, wodurch der kleine Halbling durch mehrere Zimmerwände schlug und bewusstlos liegen blieb.

„Son-Goten!“ schrie Trunks panisch seinem besten Freund nach.

Er zitterte am ganzen Körper, konnte die gesamte Situation nicht begreifen, konnte nicht verstehen, wieso sein Vater auf einmal dieses kalte Monster war.

„Vegeta... es reicht! Lass sie gehen, es ist bereits genug Blut geflossen.“ ,versuchte es Piccolo.

Der Namekianer näherte sich langsam Schritt für Schritt Trunks und zog den kleinen Jungen rückwärts zur Tür.

„Wenn ihr mir dieses Miststück nicht sofort aushändigt, könnt ihr euch alle in einem Blutbad wiederfinden! Ihr wisst, das keiner von euch eine Chance gegen mich hat!“

Piccolo konnte es nicht fassen, dass er nach dem gesagten das Für und Wider abwog und zu der Entscheidung kam, das es für sie alle besser wäre, wenn sie ChiChi an Vegeta übergaben. Sie hatten die Dragonballs, sie konnten ChiChi wieder erwecken.

„Du kannst ihnen nicht ihre Mutter nehmen!“ ,probierte es der Namekianer noch einmal.

Stieß aber wie zuvor auf taube Ohren.

Hatte der Saiyajin vor ihnen überhaupt kein Gewissen?

Das schmerzerfüllte Stöhnen Son-Gokus erweckte Vegetas Aufmerksamkeit. Dieser blickte seinen Partner an, auf der sichtbaren, unbedeckten Haut hatte sich überall ein dünner Schweißfilm gebildet, das Gesicht war aschfahl und zu einer Grimasse aus purem Schmerz verzogen.

Erstaunt beobachteten die Erdlinge, wie Vegeta Son-Gohan ungeachtet los ließ und zu Son-Goku aufs Bett kletterte. Vorsichtig strichen die nackten, blutigen Hände über dessen Körper. Erschrocken zog er sie sofort zurück. Son-Gokus Körper war kalt, seinen Lippen entwichen erneut schmerzvolle Keuchlaute. Vegeta wickelte das Laken enger um den Körper seines Partners, hob ihn auf seine Arme und sprengte mit seiner Aura ein großes Loch in die Wände nach draußen. Mit hoher Geschwindigkeit schoss er aus dem Zimmer in den dunklen Nachthimmel, dicht gefolgt von Gray und Tales.

Binnen weniger Minuten landeten sie auf dem Kiesweg vor dem Anwesen der Bruderschaft. Vegeta wartete nicht einmal darauf, das ihnen die Tür geöffnet wurde, er stürmte direkt durch sie hindurch in die Eingangshalle.

„NUROK!“ ,brüllte er, betete zu allen ihm bekannten Göttern, das sein Onkel im Anwesen war. Vegeta wand seinen Kopf nach allen Seiten und rannte los, als er die Aura seines Onkels in dessen Wohnung, im rechten Teil des Haupthauses spürte.

Vorausschauend hatte sich Gray zu der Tür teleportiert und den Mechanismus zum Öffnen aktiviert. Mit großen Schritten durchmaß Vegeta den Korridor, noch immer dicht von Tales und Gray flankiert. Dieser öffnete auch schnell die Tür zu Nuroks Wohnung. Entsetzt kam der große Saiyajin nur mit einem Handtuch bekleidet aus dem Bad. Beim Anblick Vegetas wäre er beinahe in Ohnmacht gekippt. Die vor Wut flammende goldene Aura, welche von schwarzen Schatten durchzogen war, die lange blonde Mähne standen im starken Kontrast zu den pechschwarzen Augen und dem von Panik und Sorge gezeichneten Gesicht seines Neffen. Dann fielen seine Augen auf Son-Goku. Dieser sah gar nicht gut aus und was ihm noch weniger gefiel, waren die leichten, unkontrollierten Zuckungen dessen Extremitäten.

„Leg ihn sofort auf die Couch!“

Vegeta befolgte ohne zu murren den Befehl, legte seinen Partner vorsichtig auf die riesige schwarze Ledercouch und trat einige Schritte zurück. Nurok beugte sich sofort über den liegenden Saiyajin, zog vorsichtig das Laken bis zu dessen Hüften herunter. Begutachtete den Körper des liegenden Saiyajin. Bevor er am Hals nach einem Puls tasten konnte, verließ Gokus Lippen ein Stöhnen und dessen Körper schüttelte und krampfte sich.

„Scheiße... Was ist bei dieser Party passiert?“

„I.. ich.. weiß es nicht...“ stotterte Vegeta panisch.

„Gray! Geh in die Klinik und hol die Notfaltasche. Schnell!!“

Nickend verschwand der angesprochene.

„Hat er was genommen oder verabreicht bekommen?“

„Ich weiß es nicht!“ ,fauchte Vegeta.

„Wir haben das gleiche gegessen... etwas muss dann in seinen Getränken gewesen sein!“

„Ich muss wissen was! Sein Körper kann diese Stoffe in dieser Menge nicht verstoffwechseln. Oder es sind Substanzen, die für unsere Spezies giftig sind.“

„Hier!“

Schnell fing Nurok die Notfalltasche auf, riss sie auf und öffnete verschiedene Ampullen um sie mit mehreren Spritzen aufzuziehen.

„Halt einer seinen Arm fest!“ ,bellte er in den Raum.

Tales tauchte neben ihm auf und fixierte den Arm seines Bruders. Langsam injizierte Nurok eine Injektion nach der anderen. Fast eine unendlich erscheinende Minute verstrich, ehe sich Son-Gokus Körper aus dem Krampf löste und begann sich zu entspannen. Zufrieden nahm Nurok die medikamentöse Wirkung zur Kenntnis. Schnell maß er Temperatur, Puls, Atmung und Blutdruck und schüttelte danach den Kopf.

„Er muss rüber in unsere kleine Klinik und an die Überwachungsmonitore. Er ist unterkühlt, Tachykard und Hypoton. Vegeta... ich muss wissen, was er genommen hat. Eine Blutanalyse könnte zu lange dauern!“

Vegeta schob schweigend Nurok zur Seite, hob Son-Goku auf die Arme und machte sich unverzüglich auf den Weg. Nurok öffnete die Türen und stellte auf dem Intensivzimmer schon mal Monitor und Beatmungsmaschine an.

Vegeta legte seinen Partner vorsichtig auf das Krankenbett, unwillkürlich tauchten Bilder vor seinem Inneren Auge auf. Son-Goku blutend und weinend im OP-Saal als ihre Söhne geboren wurden, Son-Goku bewusstlos nach der OP auf dem Intensivzimmer an sämtlichen Kabeln und Infusionen hängend. Vegeta hatte da gebetet, seinen Partner hier nie wieder liegen haben zu müssen. Und jetzt das. Scheiße!

„Bringt mir ChiChi und diesen Gohan hier her. Koste es was es wolle. Ihr habt freie Handhabe. Hauptsache die beiden kommen hier lebendig an!“

Tales und Gray nickten Vegeta zu, ehe sie sich schnell auf dem Weg zur CC machten.

Vegeta blieb im Zimmer alleine mit Nurok und Son-Goku zurück. Das schnelle Piepen des Monitors verursachte eine Gänsehaut auf seinem ganzen Körper und eine starke Übelkeit kroch seinen Magen hinauf. Nurok legte in einer Ruhe einen Zugang, hing einen Liter NaCl an, nahm am anderen Arm noch einige Monovetten Blut ab, rief über die Sprechanlage nach Frenth. Keine drei Minuten später stand der Dreinohn im Türrahmen, bekam die Blutproben in die Hände gedrückt, mit dem Auftrag diese sofort zu Tumbron in die Klinik zu bringen und auf sämtliche Substanzen untersuchen zu lassen. Dann war erst einmal warten angesagt.
 

Schweigend flogen Tales und Gray nebeneinander her. Beide waren in Gedanken bei ihren Brüdern, eine Mischung aus Hass, Wut und Sorge im Bauch fühlend.

Wenige Flugminuten später erreichten sie das Anwesen der Briefs und trafen wie zu erwarten auf kampfbereite Leute der Gruppe Z. Lässig landeten beide im Vorgarten, blickten einen nach dem anderen an, die Angst in deren Augen, der Gestank von Furcht ließ das Blut der beiden Saiyajin aufwallen.

Piccolo und Son-Gohan, welcher seinen verletzten Arm unnütze an der Seite hängen hatte, standen schützend vor den anderen. Auch C 18, Tenshinhan, Yamchu, Krillin Son-Goten sowie Trunks hatten sich kampfbereit gemacht, wohl wissend, dass sie nicht mal gemeinsam, mit vereinten Kräften gegen diese beiden Elite-Krieger ankommen konnten.

„Wie geben euch eine einzige Chance!“ ,nahm Tales die Worte an sich.

„Ihr liefert uns dieses Miststück von Menschenweib und deren Bastard eines Saiyajin aus und euch passiert nichts. Macht ihr es nicht, lasst es auf einen Kampf hinaus laufen...“

Ein mordlustiges, kaltes Grinsen schlich sich auf seine Züge.

„... werdet ihr alle sterben. Gray und ich haben freie Handhabe.“

Ein entsetztes Keuchen ging durch die Reihen der Anwesenden. Vorsichtig wechselten sie unsicher ihre Blicke.

„Freie Handhabe? Wer hat sie euch erteilt? Vegeta etwa?“ ,fauchte Piccolo.

„Was denkst du denn? Mein Bruder ist unser Prinz. Er hat die volle Befehlsgewalt über unser Volk... Ich freue mich schon auf das bevorstehende Blutbad.“

Gierig leckte sich Gray bei den Gedanken über die Lippen.

Waren die Leute der Gruppe Z schon erschrocken, so waren sie nun mehr als entsetzt.

Ängstlich zitternd mischte sich nun auch Krillin ein und sprach mit brüchiger Stimme:

„Das kann er nicht zulassen?! Sein Sohn ist bei uns. Er kann ihn doch nicht von euch umbringen lassen!“

„Kämpft er gegen uns, wird er sterben. Seine Entscheidung, Verräter können wir nicht gebrauchen.“ ,sprach Tales mit Blick auf den kleinen Halbsaiyajin.

Gray ließ langsam seine Energie ansteigen und begab sich im Kampfposition.

„Such du bitte dieses Weib, Tales. Und durchsuche auch die Sachen dieses Fremden, vielleicht findest du dort etwas hilfreiches!“

Missmutig und enttäuscht zog Tales die Brauen tiefer.

„Ich soll nicht kämpfen?“

„Natürlich nicht! Die reichen doch nicht für uns beide!“

„Ach komm schon Gray! Zwei oder drei kannst du mir doch gefälligst überlassen.“ ,fauchte er aggressiv zu Gray.

Nachdenklich ließ der Genannte seine Augen über die Anwesenden Krieger schweifen. Schulterzuckend sah er dann zu dem älteren Saiyajin.

„Meinetwegen. Nimm dir dann den Glatzkopf, das Dreiauge und den Cyborg vor. Ich beseitige den Rest.“

Mit einem erfreuten Knurren drückte sich Tales vom Boden ab, verwandelte sich im Flug in einen Supersaiyajin. Auch Gray tat es ihm gleich.

Der Kampf hatte begonnen.

So gut es ihnen möglich war versuchten sich die Z Leute zu verteidigen, doch wie zu erwarten fiel einer nach dem anderen. Tales hatte nach ner halben Stunde Katz und Maus Spiel kurzen Prozess gemacht und war gemächlich in die Capsule Corporation gegangen. Schnurstracks hatten ihn seine Beine zu dem Zimmer geführt, wo alles angefangen hatte. Er war erstaunt, die Leiche lag noch am selben Platz, das ganze Zimmer war noch immer in einem völlig verwüsteten Zustand. Immerhin hatte er damit gerechnet, das die Haushaltsroboter der CC schon mal mit dem Aufräumen begonnen hatten. Vorsichtig und aufmerksam schritt er mit großen Schritten durch den Raum zu dem toten Mann. Dieser sah, ähnlich wie die Saiyajin, sehr humanoid aus. Allerdings waren die Augen etwas schmaler, die Nase und Ohren kleiner, die Haut war dunkler, der ganze Körper muskulös, aber sehr athletisch. Auch der Geruch war nicht menschlich, das Blut viel heller. Tales` Blick glitt vom Gesicht über die Brust, blieb kurz beim Loch im Brustkorb hängen. Ein schmunzeln schlich sich auf seine Züge.

Tja, Vegeta war sauer, richtig sauer gewesen.

Seine schwarzen Opale wanderten weiter, besahen sich ausgiebig die schwarzen Tätowierungen am Unterbauch und den Oberschenkeln. Zu seinem Leidwesen erkannte er weder diese noch die Rasse des fremden Mannes. Aus seine Tasche zog er sein Handy, machte mehrere Bilder von Gesicht und den Tattoos. Dann stand er auf und wollte zu der Kleidung am Bett gehen, blieb aber verwundert stehen, als er Trunks im Türrahmen stehen sah. Der kleine schwankte leicht, die Kleidung war derbe in Mitleidenschaft gezogen, ebenfalls die darunter hervorschauende Haut. Fragend fühlte Tales nach Grays Aura, konnte spüren, das dieser sich mit Son-Gohan und Son-Goten prügelte, alle anderen Energien waren erloschen.

„Hast du schiss vor dem Kampf oder willst du lieber mich als Gegner?“ ,fragte Tales belustigt.

„Ihr sollt von hier verschwinden! Son-Gohan weiß von nichts!“

„Ob er was weiß oder nicht, das lass mal lieber unsere Sorge sein, Kleiner!“

Knurrend sah Tales, wie Trunks einen Ki-Ball bildete und diesen auf die Kleidung des Fremden richtete.

„Verschwindet endlich von hier oder ich vernichte die Sachen!“ ,knurrte der Fliederhaarige Junge.

„Wenn da etwas drinnen ist, was meinem Bruder das Leben rettet und du es unwiederbringlich zerstörst.... Kakarott deswegen stirbt... Du hast nicht den Hauch einer Vorstellung davon, was dein Vater dann mit dir machen wird. Glaub mir, du wirst ihn um deinen Tod anbetteln!“ ,fauchte Tales.

Trunks lief es bei der kalten, drohenden Stimme des Saiyajin eiskalt den Rücken runter. Er schluckte ängstlich und blickte unschlüssig zu der Kleidung und dann zu Tales. Trunks verstand es nicht. Er konnte noch immer nicht begreifen, was in der letzten Stunde passiert war, warum das alles hier geschehen war, wodurch sie sich jetzt als Feinde gegenüberstanden. Der kleine Junge wollte nicht, das seinen Freunden, seiner Familie etwas geschah und ebenso wollte er, dass es Goku wieder gut ging, weswegen er die Energie zurücknahm und die Hand wieder an seinen Körper zog und dort zur Faust ballte.

Der Saiyajin beobachtete das Verhalten, die Gedankengänge mit einem genug tuenden Grinsen auf den Lippen. Mit zwei weiteren Schritten kniete er sich zu der Kleidung hinunter, leerte alle Taschen, durch fühlte die Stoffe noch ein weiteres mal, um ja nichts zu übersehen. Erstaunt zog er die Brauen hoch, als er begutachtete, was da alles zum Vorschein kam.

Man... der Kerl war fast bis an die Zähne bewaffnet gewesen. Zwei Wurfsterne, eine Kette, ein Klappmesser, ein kleiner Revolver mit vollem Magazin.

Ein erleichterndes seufzen verließ seine Lippen, als er in einem Portemonnaie ähnlichen Teil Spritzen, Kapseln und eine kleine Flasche mit irgendeiner Flüssigkeit entdeckte. Sofort stopfte er alles in seine Taschen, richtete sich wieder auf und ließ seinen Blick prüfend über das Bett, den Nachttischschrank, den Boden gleiten. Seine Augenbrauen zogen sich verwundert in die Höhe, als er zwischen Bett und Schränkchen eine kleine Spritze auf dem Boden sah. Bevor er aber dorthin gehen konnte, wurde er von einem erschrockenen Schrei des kleinen Halblings abgelenkt.

Dieser hatte seine Deckung vernachlässigt und war von seinem Onkel am Nacken gepackt und hochgehoben worden. Mit aller Kraft versuchte sich der Kleine zu wehren, wurde aber bloß sehr belustigt angesehen.

Desinteressiert wendete Tales seinen Blick wieder seinem eigentlichen Ziel zu. Vorsichtig hob der die Spritze hoch, schnupperte dran, zog den Kolben etwas heraus, zog die Kanüle ab und steckte diese in den Kolben, den er dann wieder zu schob. Die Spritze packte er dann zu den anderen ins Etui.

„Ich hoffe im Labor können die damit etwas anfangen und die Drogen identifizieren.“ ,murmelte Tales an Gray gewandt.

Dieser hatte langsam die Schnauze voll von dem Kleinen und schlang seinen Schweif würgend um den Hals seines Neffen, sodass der Junge schon nach kurzer Zeit bewusstlos in der Luft baumelte.

„Das hoffe ich auch. Lass uns dieses Weib suchen und zurückfliegen.“

Den Energien der Frauen folgend liefen die beiden durch die Flure der Capsule Corporation. In einem der hinteren Räume fanden sie sie auch. Zusammen mit Muten Roshi, Dende, der fliegenden Katze, dem Schwein, Yajirobi und Chao Zu.

„Na interessant... Je näher man der gesuchten Person kommt, desto schwächer werden die Gegner. Irgendwas läuft hier falsch.“ ,lachte Tales kalt.

Mit Mordlust in den Türkisen Opalen blickte Gray alle nacheinander in die weit aufgerissenen Augen und warf Bulma ihren bewusstlosen, schwer verletzten Sohn zu. Diese stieß einen entsetzten Schrei aus und zog Trunks schluchzend zu sich.

„Ihr Monster! Ihr verdammten Killermaschinen!“ ,schrie sie, ehe sie den kleinen an sich drückte.

Unbeeindruckt schaute Tales zu Gray.

„Du oder ich?“

Grinsend verschränkte Gray die Arme vor der Brust.

Gierig leckte sich Tales über die Lippen und teleportierte sich vor den alten Mann, welcher kaum reagieren konnte, als die Faust auf sein Gesicht zugerast kam. Noch in letzter Sekunde wurde er von Videl zur Seite gestoßen, welche durch die Wucht des Schlages durch die nächste Wand schlug. In dem Wissen zu verlieren stürzten sich die Anwesenden auf den großgewachsenen Saiyajin. Der stand einfach nur da, ließ einige Treffer auf sich landen, ehe er zum Gegenschlag ausholte und binnen weniger Minuten kurzen Prozess machte. Schnell war der Raum gefüllt mit dem Geruch des Blutes seiner Opfer und Tales mit dem Lebenssaft ebenso besudelt wie Gray. Dem Gemetzel konnten die Frauen nur panisch mit ansehen. ChiChi hatte sich schützend vor der Schwangeren Bulma und ihrem schwer verletzten Sohn gestellt.

Was war bloß passiert?

So war das alles nicht geplant gewesen. Ihr neuer Freund sollte Son-Goku doch bloß ein wenig verführen und dem arroganten Prinzen damit eins auswischen, ihm zeigen, das er für ihren Ex-Mann nur ein Lückenbüßer war. Doch nun war alles außer Kontrolle geraten, all ihre Freunde waren Tod, weil sich ihr neuer Freund nicht an die Abmachung gehalten hatte!

Ein spitzer Schrei entkam ihr, als Gray plötzlich vor ihr auftauchte und seine große Hand ihre Kehle umfasste. Mit vor Panik weit aufgerissenen Augen krallte die Frau ihre Finger ins Handgelenk. Versuchte sich mit Tritten gegen den massigen Oberkörper zu wehren, doch der Mangel an Sauerstoff forderte seinen Tribut schneller als ihr lieb war und sie sank in eine tiefe, schwarze Umarmung. Unliebsam packte Gray die bewusstlose Frau am Handgelenk, ließ ihren Hals los und drehte sich mit einem letzten vernichtenden Blick zu Bulma weg. Tales tat es ihm gleich und gemeinsam schritten sie schnell aus dem riesigen Haus. Gray packte den bewusstlosen Son-Gohan am Knöchel und nebeneinander starteten sie zurück zum Anwesen der Bruderschaft.

„Bring die beiden schon mal ins Anwesen! Ich fliege schnell zur Klinik und bringe die Drogen zur Analyse ins Labor!“

Mit den Worten von Tales trennten sich die Wege der beiden Saiyajin.

Erkenntnisse

Gray landete wenige Minuten später auf dem Vorplatz des Anwesen, seine beiden Opfer zog er dabei über den Schotter. Ob sie dabei weiter verletzt wurden war ihm egal. Der Befehl seines Bruders lautete lebendig, von unverletzt war nie die Rede gewesen.

Von einem Dreinohn wurde ihm die provisorisch neu eingesetzte Tür geöffnet und ohne auf ihn zu achten lief der Saiyajin durch die Eingangshalle, durch eine weitere Tür auf der rechten Seite der Halle in den Keller, wo er beide in getrennten Räumen an einen Stuhl kettete. Nochmals kontrollierte er die Ki-Fesseln bei Son-Gohan, verriegelte die Tür und machte sich unverzüglich auf den Weg Richtung Krankenstation. Verwundert nahm er die Aura des Chefarztes der Klinik wahr und seine Sorge stieg. Tumbrons Anwesenheit konnte nichts gutes bedeuten. Bevor er die Tür zu Son-Gokus Krankenzimmer öffnen konnte, wurde sie von Innen aufgerissen und er blickte in Nuroks sorgenvolles Gesicht.

„Wo ist Tales?“

„Ähm... er bringt die gefunden Drogen des außerirdischen Mannes zur Klinik ins Labor. Was ist los?“

Erst jetzt nahm der jüngere Bruder des Kronprinzen den schweren Geruch von Gokus Blut war. Entsetzt weiteten sich seine Augen.

Was war in den ca. 1 ½ Stunden ihrer Abwesenheit passiert?

Von Nurok wurde er zur hinter ihm befindenden Wand geschoben.

„Die Blutwerte von Kakarott sind katastrophal. Laut Tumbron steuert er geradewegs auf ein Multiorganversagen zu. Er hängt an den verschiedensten Infusionen und Perfusoren.... doch vor einer halben Stunde haben wir gemerkt, das er stark blutet. Diese Drogen greifen scheinbar seine Blutgerinnung an...“

Gray war mit jedem Wort blasser geworden. Sein Mund öffnete sich, schloss sich aber unverrichteter Dinge wieder. Er wusste nicht, was er dazu sagen sollte.

„Wo ist mein Bruder?“

Vegetas Aura war nicht bei Son-Goku im Zimmer.

„Er ist bei Dana und den Zwillingen im gemeinsamen Schlafzimmer von sich und Kakarott.“

Das erneute Öffnen der Tür holte beide aus dem kurzen Wortwechsel. Ihre Blicke wendeten sich sofort an den Klinikleiter und Chefarzt.

„Guten Abend, Prinz Gray.“ ,schnell verbeugte sich Tumbron.

„Wir müssen mit Eurem Bruder über das weitere Vorgehen sprechen. Der HB ist wegen der Blutungen auf ein besorgniserregendes Niveau gesunken. Kakarott wird bald eine Blutspende gebrauchen.“

„Natürlich. Ich werde Vegeta ins Büro kommen lassen. Folge mir. Gray, hab ein Auge auf Kakarott. Melde dich sofort, wenn sich etwas bei ihm verändert!“

Verstehend nickte der Angesprochene und ging zu Son-Goku ins Patientenzimmer. Dieser lag, fast weiß wie die Laken, an etlichen Schläuchen, Elektroden und Kabeln im Bett. Das Blut, was in kleinen Rinnsalen aus Nase und Ohren lief, wurde von Ronns Halbschwester, Miranna, weggewischt.

Sich räuspernd zog er sich einen Stuhl heran und nahm vorsichtig Son-Gokus Hand in seine. Verwundert blickte er die Krankenschwester an. Das war nicht so viel Blut, wie er mit der Nase wahrnehmen konnte....

Das war sogar recht wenig.

Warum sollte der ältere dann Blut erhalten?

„Prinz Gray...“ ,auch sie verbeugte sich kurz vor ihm, bevor sie weiter sprach.

„Das meiste Blut verliert er innerlich. Tumbron hat ihm schon Medikamente verabreicht, um die Blutgerinnung wieder in Gang zu kriegen. Aber er verliert immer noch stetig Blut.“

„Scheiße...“ ,murmelte Gray.
 

Nurok hatte Tumbron durch die Korridore ins Haupthaus geschleust, durch die große Eingangshalle hinauf in den ersten Stock zu Vegetas Büro. Dort ließ er den Chefarzt sitzen und holte Vegeta. Der ließ sich auch ohne zu murren mitziehen, hörte sich alles an und verfiel anschließend in Schweigen. Nur das leichte Zittern seines Körpers ließ erahnen, was in seinen Gedanken vorging.

„Vegeta... wir brauchen dein Einverständnis das Tales und Radditz Blut spenden dürfen.“ ,durchbrach Nurok nach einigen Minuten des Schweigens die Stille.

„Was hat das noch für einen Sinn? Seine Organe versagen, er wird sterben...“ , hauchte Vegeta.

Er war tief in den Stuhl hinter seinem Schreibtisch zusammen gesunken, sein Kinn auf dem Brustbein liegend.

„Mein Prinz.... Kakarott hätte dadurch eine reelle Chance Zeit zu gewinnen, bis wir wissen, worum es sich bei den Substanzen handelt. Dann können wir Gegenmittel herstellen oder passende Gegenmaßnahmen einleiten!“ ,versuchte es Tumbron vorsichtig, zuckte aber zusammen, als Vegeta plötzlich aufstand und den Schreibtisch durchs Büro warf.

„Wir wissen nicht, um was es sich handelt! ,brüllte der kleine verzweifelt.

„Damit verlängern wir sein Leiden nur noch weiter!“ ,mit diesen Worten drehte sich Vegeta mit verschränkten Armen weg.

Hilflos sah der Chefarzt erst zu seinem Prinzen, betrachtete erschrocken die bebenden Schultern dessen, bevor er zu Nurok sah. Der Saiyajin hatte wütend die Brauen über seine Opalen zusammen gezogen.

„Vegeta...“ sprach er knurrend.

Als Vegeta seinen Kopf zu seinem Onkel drehte, explodierte ein enormer Schmerz in seinem Gesicht und er wurde gegen die Wand gedonnert. Das nächste was er sah, als sich die Sterne aus seiner Sicht verabschiedeten, war das Wutverzerrte Gesicht Nuroks. Dieser hatte seinem Neffen mit einem Teil seiner Kraft die Faust ins Gesicht geschlagen und presste den kleineren Körper mit seinem ganzen Gewicht gegen die Wand.

Tumbron beobachtete das Schauspiel mit vor Angst weit aufgerissenen Augen.

Wie konnte es Nurok bloß wagen, ihren Prinzen so zu behandeln?

Bei allen Göttern, er würde hier nie wieder lebendig heraus kommen!

Jeder Saiyajin kannte Gerüchte, Geschichten über ihren kalten, temperamentvollen und egozentrischen Kronprinzen. Und nach so einem offenkundig respektlosen Verhalten würde dieser mit großer Sicherheit vor Wut explodieren und sie alle in einem Tobsuchtsanfall umbringen.

Doch zu seiner Überraschung geschah auch nach etlichen Sekunden nichts.

Doch dann:

„Was zum Teufel noch mal stimmt nicht mit dir? Dein Partner liegt auf der Intensivstation und kämpft um sein Leben und du gibst ihn einfach so auf? Schäm dich, Vegeta! So ein Verhalten ist eines Prinzen und eines Bindungspartners nicht würdig!“ ,knurrte Nurok drohend und donnerte Vegeta am Kragen festhaltend erneut gegen die Wand.

„Als du nach der Gefangenschaft bei Kerkox in der Klinik warst, ist dir dein Partner kaum von der Seite gewichen! Er hat mit uns gehofft und gebangt. Kakarott hat nicht ein einziges Mal daran gezweifelt, das du es nicht schaffen würdest! ER hat kein Mal an DIR gezweifelt!“

Vegeta öffnete den Mund, schloss ihn dann aber wieder. Stattdessen wandte er beschämt und verstehend seinen Blick auf den Boden. Ein starkes Zittern hatte wieder seinen Körper heimgesucht und er schloss verzweifelt seine feucht werdenden schwarzen Opale. Nurok spürte und sah die Veränderung und lockerte seinen Griff um die Sweat-Shirt-Jacke.

Noch immer auf dem Stuhl sitzend, atmete Tumbron hörbar erleichtert aus. Scheinbar war die Gefahr gebannt. Aber dieses Schauspiel würde er nie im Leben wieder vergessen können.

Er wand den Blick nach hinten, als er einen Schatten, eine Bewegung im Augenwinkel, erkennen konnte. Zitternd schluckte er den plötzlich in seinem Hals steckenden Kloß hinunter, als er sah, dass sämtliche Krieger dieses Haus in der Tür und im Flur vor dem Büro standen und Tales schräg hinter ihm wie ein mit Blut besudelter, in schwarz gekleideter Sensenmann aufragte.

„Warum bin ich zu dieser Party hier nicht eingeladen worden?“ ,fragte er süffisant Grinsend mit einer hochgezogenen Augenbraue, als er das Büro und die Situation vor sich betrachtete.

Seufzend ließ Nurok nun ganz von Vegeta ab und drehte sich zu dem Neuankömmling.

Stumm musterte er seinen Gegenüber. Die eigentlich dunkelblaue Jeans war mit tiefrotem Blut getränkt und teilweise eingerissen, bot freie Sicht auf die darunterliegende gebräunte, unversehrte Haut. Die schwarze, lederne Jacke und das schwarze Muskelshirt waren ebenso in Mitleidenschaft gezogen und glänzend durch den roten Lebenssaft. Provozierend knurrte er.

„Deiner Kleidung nach zu urteilen kommst du gerade von einer Party. Wieso war ich da nicht zu eingeladen worden?“

„Nur für VIP`s. Frag Vegeta. Er hat die Einladungen persönlich verschickt.“

Ungläubig blickte der Chefarzt der Saiyajin zwischen den beiden Mitgliedern der Bruderschaft hin und her. In ihrem Volk gab es etliche Geschichten, fast schon Legenden, welche sich um diese besonderen Elitekrieger rankten. Viele Saiyajin verehrten sie, andere hatten großen Respekt und etliche auch Angst vor diesen, ausschließlich dem König untergebenen, Kriegern.

Tumbron fühlte sich hier ganz und gar nicht wohl und dieses Wortgefecht der beiden Männer machte seinen Aufenthalt hier nicht besser. Argwöhnisch musterte der Chefarzt die beiden Kontrahenten und wich mit seinem Stuhl weiter von den Zweien weg. Er wollte nicht in der ersten Reihe sitzen, wenn diese beiden aufeinander los gingen.

„Schluss jetzt, Ladies! Haltet mal kurz die Luft an!“ ,knurrte Vegeta, mittlerweile wieder Herr seiner Emotionen.

„VIP? Du? Das ich nicht lache... Wenn ihr es nicht richtig gemacht habt, bringe ich es eigenhändig zu Ende, ihr Amateure!“ ,fauchte Nurok und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Amateur? Wirklich? Das sagt gerade der Richtige! Wer hat bei seinem letzten Auftrag Ausnahmen gemacht und sich ein Spielzeug mit nach Hause genommen?“ schoss Tales nicht minder aggressiv zurück.

„In ihr floss zum Teil Saiyajinblut! Ich ließ sie nur so lange am Leben, bis ich wusste, wer ihre Eltern waren!“

„Ja Ja... Der böse Saiyajin der Bruderschaft wird wohl langsam weich. Bald fängst du an zu stricken und hörst Celine Dion!“

Bevor Nurok sich knurrend auf Tales stürzen konnte, tauchte Vegeta zwischen den beiden auf, im Supersaiyajin-Status.

„Ich sagte: Schluss jetzt!!“ ,donnerte er.

Etwas ruhiger, aber nicht weniger bedrohlich, fügte er hinzu:

„Und ich werde mich nicht noch einmal wiederholen!“

Warnend blickte Vegeta von einem zum anderen, erst als beiden Kontrahenten ihre Energien herunterfuhren und sich sichtlich entspannten, tat es Vegeta ihnen gleich.

„Tumbron... erkläre noch einmal für alle Kakarotts gesundheitlichen Zustand und wie du ihn gedenkst zu retten.“

Der angesprochene Arzt fuhr sich nervös über die schweißnasse Stirn und räusperte sich mehrerer Male, bevor er begann zu sprechen.

„Den Blutwerten nach zu urteilen reagiert sein Stoffwechsel mit einem beginnenden Multiorganversagen auf diese Drogenkombination. Die Substanzen, welche wir bis jetzt im Labor haben identifizieren konnten.... es handelt sich um eine Mischung aus sedierenden, paralysierenden und aphrodisierenden Stoffen...können dafür an sich nicht verantwortlich sein. Die anderen Bestandteile konnten wir noch nicht aus seinem Blut filtern.“

„Das ist nicht mehr nötig.“ ,mischte sich Tales ein.

Sofort hatte Son-Gokus Zwillingsbruder die volle Aufmerksamkeit aller.

„Ich habe bei der Kleidung dieses Fremden ein kleines Etui mit Spritzen, Kapseln und einem braunen Fläschchen mit Pipette gefunden. Auf dem Rückweg habe ich alles im Labor zur sofortigen Untersuchung abgegeben.“

„Sehr gut. Das war gute Arbeit, Tales!“

„Gut... Wo war ich stehen geblieben? Ach ja... seine Organe versagen ihm langsam den Dienst. Und die Blutgerinnung ist massiv gestört. Er hört nicht auf zu bluten. Deswegen habe ich Prinz Vegeta gebeten, einer Blutübertragung zuzustimmen.“

„Was bringt es, wenn er das erhaltene Blut sofort wieder verliert?“ ,fragte Dana in den Raum.

„Er erhält per Perfusor Medikamente, welche die für die Blutgerinnung wichtigen Zellen in der Leber aktivieren sollen. Und er erhält Flüssigkeit, um dem Volumenmangel auszugleichen. Wir können im Labor auch Thrombozytenkonzentrate anfordern, aber normales Blut wird erst mal wichtiger sein, wenn der HB noch weiter sinkt.“ ,erklärte Nurok schnell.

„Ich bin sein Bruder! Vegeta, erlaubst du mir, deinem Partner zu helfen?“ ,fragte Tales sofort.

Das nicken des Angesprochenen ließ ihn zuversichtlich grinsen.

„Im Labor werden die herausfinden um was es sich handelt. Wir werden schon eine Möglichkeit finden! Kakarott schafft das!“ ,warf Tairn ein.

„Es wird noch etwas dauern, bis die Medikamente ihre volle Wirkung zeigen. Ich fliege zurück zur Klinik, hole die notwendigen Materialien für eine Transfusion und komme dann sofort wieder zurück. Ist das in Ordnung, mein Prinz?“

„Von meiner Seite aus ja. Wie sieht es bei dir aus, Nurok?“

„Gut. Aber wäre es vielleicht nicht besser, vor der Transfusion eine Blutwäsche durchzuführen, um seinen Körper von eventuellen Rückständen der Drogen zu befreien?“

„Nein. In seinem derzeitigen Zustand kann sie eher schaden, als helfen. Ich mache mich auf den Weg. Bis gleich!“

Mit einer kurzen Verbeugung machte sich Tumbron auf den Rückweg.

„Vegeta. Können wir kurz unter vier Augen reden?“ ,wandte sich Tales an den Prinzen.

Dieser nickte und sprach an die anderen gewandt:

„Klar. Na los, verschwindet. Ihr habt mit Sicherheit noch was anderes zu tun!“

Als Nurok die Tür hinter sich ins Schloss gezogen hatte, ließ Tales sich auf einen der Stühle fallen.

„Ich denke, Gray hat diesen Bastard und dessen Mutter unten im Kerker abgeliefert. Bilder und DNA von diesem Fremden laufen gerade durch die Datenbank, ich hoffe Freezer hatte diese Spezies irgendwo im System.“

Erwartungsvoll blickte der sitzende Saiyajin zu Vegeta hoch. Dieser hatte sich noch nicht wieder zurück verwandelt.

„Hat irgendwer überlebt?“

Tales zuckte desinteressiert mit den Schultern.

„Bulma haben wir nicht angerührt, Trunks war schwer verletzt, aber noch am Leben als wir die CC verlassen haben. Den Rest dieser Schwächlinge haben wir aus dem Weg geräumt. Das wird Kakarott wahrscheinlich gar nicht gefallen...“

„Interessiert mich nicht! Sie haben ihr Schicksal selbst bestimmt... Geh duschen und zieh dir saubere Klamotten an. Wir treffen uns in einer halben Stunde bei Kakarott auf der Intensivstation.“

Für Vegeta war das Gespräch beendet, doch Tales blieb ganz entspannt sitzen.

Ein seufzen, gefolgt von einem genervt klingenden grummeln.

„Was denn noch?“

„Na? Wie fühlt es sich an?“ ,stichelte Tales grinsend.

„Ich weiß nicht, was du meinst!“ ,fragend blickten zwei türkise Irden zu dem sitzenden Saiyajin.

„Wir haben deinen Kraftanstieg gespürt, wollten aber eigentlich nicht eingreifen. Von den dortigen Anwesenden ging an sich keine Gefahr aus. Da deine Aura aber immer weiter gestiegen ist und sie ein schwarzen, bösen Schatten hinzu bekam, hielten es Gray und ich für besser, uns zu dir in die CC zu begeben.“

Erwartungsvoll sah Tales wieder zu Vegeta. Bei diesem ratterte es sichtlich im Kopf. Wenn er ehrlich war, konnte er sich an relativ wenig erinnern. Nur an den Hass, die enorme Wut, die Besitzgier. Aber ja, er hatte diese extreme Kraft und das dunkle in ihm willkommen geheißen. Kakarott war sein und niemand hatte das recht, sein Eigentum anzufassen.

„Du weißt es nicht!“ stellte Tales erstaunt fest und holte seinen Prinzen damit aus dessen Gedanken. Dieser schüttelte verwundert den Kopf.

„Ich spreche von dem dreifachen Supersaiyajin! Zwar schien diese Verwandlung anders als bei Kakarott zu sein, da du weiterhin schwarze Augen und einen braunen Schweif hattest. Aber die langen blonden Haare und die enorme Kampfkraft zeigten es ganz deutlich.“

Verwirrt blinzelte Vegeta. Tales musste sich irren. Er hätte es doch wohl selber gemerkt, hätte er sich in den dreifachen verwandelt.

Oder war er da so von seiner Wut benebelt, von seinen Instinkten geleitet, das er es nicht registriert hatte?

Allerdings würde diese Tatsache erklären, warum er sich so unglaublich geschwächte gefühlt hatte, nachdem er Kakarott auf die Intensivstation gebracht hatte. Wenn, dann war die Verwandlung nicht bewusst geschehen. Er wusste noch alles an von dem Abend, zumindest bis zu diesem Moment, wo er in dieses Gästezimmer eingedrungen war und seinen Partner nackt auf diesem Bett liegend vorgefunden hatte. Über ihm dieser fremde, außerirdische Mann, ebenfalls nackt. Da hatte sich bei Vegeta ein Schalter umgelegt, war eine Sicherung durchgebrannt. Wie auch immer. Ab dem Moment wusste Vegeta nichts mehr, außer kleine Bruchstücke, Gefühle. Sein bewusstes Denken hatte erst wieder mit betreten des Anwesens eingesetzt.

Verdammt!

Hatte er wirklich so sehr die Kontrolle über sich verloren?

„Zeig mir deine Erinnerungen... Ich weiß außer vereinzelter Bruchstücke kam noch etwas...“

Seinen Blick noch immer auf Vegeta gerichtet, ließ Tales vorsichtig,langsam seinen Geist zu dem seines Prinzen gleiten. Er konzentrierte sich auf besagte Situation und kam nicht umhin, das ihm eine unangenehme Gänsehaut über den ganzen Körper zog. Die Bilder, die Sinneseindrücke ließ er durch die geistige Verbindung zu dem kleineren fließen, beobachtete dabei weiterhin jede Regung in dessen Mimik. Als er alle relevanten Erinnerungen übermittelt hatte, reckte Tales sich auf dem Stuhl und stand anschließend auf.

Vegeta hatte recht, er brauchte eine Dusche und neue Klamotten. Mit einem letzten Blick auf den Prinzen ging Son-Gokus Zwilling zur Tür. Mit den Worten:

„Ich geh schnell duschen. In dreißig Minuten unten in der Klinik.“ ,wollte er das Büro verlassen, wurde aber aufgehalten, als sein Name erklang. Fragend drehte er sich zu Vegeta um.

„Ich habe dich mit Kakarotts Einverständnis von Synoptro als Pate für die Jungs in die alten Schriften eintragen lassen. Nur für den Fall eines solchen Falles wie diesem.“

Leicht wandte Vegeta seinen Kopf zu dem anderen Saiyajin, als auch nach einigen wenigen Minuten keine Antwort kam.

»Wow... es ist nicht einfach, ihn sprachlos zu bekommen...« ,dachte Vegeta sich, als er den entsetzten, fragenden Blick seines langjährigen besten Freundes sah.

„Was...? Warum? Was soll das?“ stotterte der größere.

Vegeta musste sich räuspern, ehe er antworten konnte.

„Auch ich fühle deutlich, das Kakarotts Energie immer schwächer wird. Sollte er es nicht überleben, werde ich ihm folgen...“

„Warte...Vegeta... wie zum Teufel....“

„Kannst du mal für fünf Minuten deine Klappe halten?“

Grummelnd verschränkte Tales die Arme vor der muskulösen Brust.

„Ich spüre wie auch meine Kraft immer weiter abnimmt, je schwächer Kakarott wird. Tales.... Ich weiß meine Söhne in deiner Obhut gut versorgt. Und von den anderen anwesenden Kriegern wirst du sicherlich genügend Unterstützung erhalten, vor allem in Anbetracht deiner baldigen Vaterschaft.“

„Das ehrt mich... wirklich, Vegeta. Aber so weit wird es nicht kommen. Weder heute noch in naher Zukunft!“

„Du glaubst immer noch, wir können ihn retten?“

„Ja.“

Ein einfaches, fest ausgesprochenes Wort. So klar und deutlich, das Vegeta leicht den Kopf schüttelte. Er verstand Tales` Optimismus nicht. Dieser zuckte kurz mit den Schultern.

„Solange es nur das ist, und du mir nicht auch noch deine Position bei unserem Volk aufs Auge drückst, ist alles gut.“

„Nein. Gray muss doch auch noch etwas zu tun bekommen, wenn ich nicht mehr da bin.“

„Oh glaub mir, das wird er. Schon alleine mit mir, wenn er meint, mir auf den Sack gehen zu müssen.“

Kurz schmunzelte Vegeta bei den Worten von Tales.

„Gut, da wir das geklärt haben... du solltest langsam ins Bad verschwinden.“

Mit einem anerkennenden Nicken drehte sich der angesprochene um und verließ das Büro.

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Vegeta, der nun alleine in der Mitte das Raumes stand, versuchte das wieder auftretende Beben seines Körpers unter Kontrolle zu kriegen. Seine Gedanken wanderten wie von selbst Stunden zurück zu den Geschehnissen in der Capsule Corporation. Es aus seinen Erinnerungsfetzen zu sehen war eine ganz andere Nummer, als die ganze Szenerie von einem anderen gezeigt zu bekommen.

Scheiße...

Seine Instinkte hatten die totale Kontrolle übernommen. Hatten seine dunkle Seite, den in ihm ruhenden kalten, mordgierigen Saiyajin geweckt.

Wäre Kakarott nicht schlechter geworden, hätte dieser den Prinzen nicht mit einem schmerzverzerrten Stöhnen von seinem Opfer abgelenkt...

Dann hätte Vegeta das Massaker in der CC verursacht und nicht seine beiden besten Krieger. Sollte Kakarott überleben, der wäre nicht, wirklich gar nicht, begeistert von den Geschehnissen der vergangenen zwei Stunden.

Apropos Kakarott...

Ja, so ungern Vegeta es auch zugab, Nurok hatte recht mit seinen Worten, seinen Anschuldigungen, seinen Vorwürfen.

Ausgerechnet der distanzierteste, gefühlloseste, kalte und dominante Saiyajin unter ihnen....

Der, der alles rational aus der Entfernung betrachtete und mit seinem messerscharfen Verstand analysierte...

Der, der Bulma an Intellekt und Wissbegierde in nichts nachstand....

Der, der sich von allem Gefühlskram und Emotionen abschottete...

Ausgerechnet der hatte die Möglichkeit, die Chance ergriffen, ihm die Augen zu öffnen.

Minimal schüttelte er den Kopf, eher er sich mit den Fingern an die schmerzhaft pochende Schläfe fasste. Der Faustschlag Nuroks hatte gesessen. Mit einem Knurren machte er sich dann schließlich auf den Weg hinunter in die kleine Klinik des Anwesens. Verwundert war er allerdings, als er um die letzte Biegung bog und Gray an der Wand gelehnt auf dem Boden sitzen sah. Die Knie waren angewinkelt, die muskulösen Arme lagen darauf. Seine Kleidung und die Haut waren ebenso wie bei Tales mit getrocknetem Blut besudelt.

„Was ist?“

Der Angesprochene drehte den Kopf zu ihm und räusperte sich.

„Nurok, Yohâr und Miranna sind gerade bei ihm.“

„Spüre ich. Ich wiederhole mich ungern! Was ist?“

Einige Augenblicke schweigen, gefolgt von einem hörbaren Schlucken.

„Sie machen ihn gerade frisch... er blutet... nicht nur aus der Nase, Mund und den Ohren...auch unten...“

Zum Schluss war Gray immer leiser geworden. Ihm war unangenehm diese Tatsache laut auszusprechen, weswegen er hoffte, Vegeta würde verstehen.

Das tat er scheinbar auch, wie er am entsetzten Keuchen erkennen konnte. Zitternd ballte er seine Hände zu Fäusten.

Nach den Minuten des Schweigens wurde die Tür geöffnet und Nurok trat mit einem ernsten Blick auf den Korridor.

„Kann einer von euch magische Bohnen besorgen? Vielleicht helfen die, die Inneren Blutungen zu stoppen. Sein HB ist weiter gefallen, er wird frisches Blut brauchen, also sollen Tales und Radditz her kommen.“

„Er blutet immer noch weiter?“ ,fragte Vegeta mehr zu sich selber.

„Ja, jetzt sind auch rektale Blutungen hinzugekommen. Die Menge an Drogen im Blut ist zwar weiter rückläufig, aber der Schaden, den sie angerichtet haben ist lebensbedrohlich.“

„Ich hole welche!“ ,sprach Gray und machte sich sofort auf den Weg.

Die beiden zurück gebliebenen versanken in unangenehmes Schweigen. Jeder hing seinen Gedanken, seinen Sorgen und Ängsten bezüglich Son-Goku nach.

„Verdammt... Wären wir nie zu diese Feier gegangen! Wir hatten es alle im Gefühl, das da irgendetwas faul war...“ knurrte Vegeta und donnerte seine Faust in die Wand.

„Schlimme Dinge passieren. Ich würde nur zu gerne den Grund wissen.... Eine andere Sache fällt mir gerade ein. Deine Energie könnte ihm helfen. Wenn du ihm kontinuierlich deine Kraft zuführen würdest, zusammen mit...“ weiter kam Nurok nicht, da sich sein Scouter meldete.

Mit einem geknurrten:

„Was?“ ,nahm er das Gespräch an.

Der großgewachsene Krieger wechselte in die Sprache ihres Volkes, außer vereinzelte Wortfetzen war von ihm nichts zu vernehmen. Als der Name des alten Hüters der Schriften fiel, hatte Nurok Vegetas volle Aufmerksamkeit. Kurz darauf beendete der große Saiyajin das Gespräch und räusperte sich, bevor er zu sprechen begann.

„Sie haben die Substanzen in den Spritzen analysiert. Es ist eine Mischung verschiedener Medikamente und Drogen. Der Zusammensetzung nach, sollten diese Stoffe Kakarott nicht töten, nur gefügig und willenlos machen. Scheinbar wusste der Fremde nicht, das eine der Substanzen, der Kampfstoff Aiszethga, pures Gift für uns Saiyajin ist. Laut der Chefin des Labors wurde diese Substanz vor etlichen Jahrhunderten im Krieg gegen uns verwendet und tötete mehr als ein viertel unsere Bevölkerung. Sie kennt aber weder eine Heilung, noch ein Gegenmittel, weswegen sie die Hoffnung hat, das Synoptro etwas weiß oder jemand was in den alten Schriften hinterlassen hat.“

„Aiszethga? Nie von gehört... Einer unserer Krieger soll sofort zu Synoptro gehen. Wir brauchen dich hier.... Sag Frenth, er soll am besten Kanani zu ihm schicken.“ ,mit diesen Worten ging Vegeta an Nurok vorbei ins Krankenzimmer.

Mit einem unwohlen Gefühl, welches sich beim Anblick seines Partners in seiner Brust ausbreitete, ließ sich auf dem Stuhl am Bett nieder und griff nach Gokus Hand. Langsam ließ er, wie es ihm sein Onkel geraten hatte, seine Energie zu dem schwer kranken Saiyajin fließen.

Die beiden anwesenden Krankenschwestern Yohâr und Miranna, kontrollierten noch einmal alle Infusionen, Perfusoren, sowie die technischen Geräte und gingen dann leise aus dem Zimmer. Vor der Tür wechselten sie noch ein paar Worte mit Vegetas Onkel, ehe sie zurück ins Haupthaus gingen.
 

Vegeta wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, er registrierte nur, das Gray plötzlich neben ihm stand, ein kleines Säckchen magischer Bohnen in der Hand. Der große Saiyajin reichte ihm eine. Sofort nahm Vegeta diese entgegen, zerkaute sie und versuchte diese etwas umständlich in Gokus Mund zu befördern. Den Göttern sei Dank schluckte der liegende Saiyajin wenige Augenblicke später, doch zum entsetzten der anwesenden Brüder änderte sich nichts an Son-Gokus schlechten Zustand.

„Gib mir noch eine!“ ,befahl Vegeta mit bebender Stimme.

Mit einem kurzen Blick zu dem gerade eintretenden Nurok gab Gray ihm eine weitere in die Hand. Der kleinere Saiyajin wiederholte die Prozedur und etliche Sekunden später hörten zumindest die sichtbaren Blutungen auf, was unter den drei Saiyajin ein Gefühl der Erleichterung auslöste.

Mittlerweile hatten sich auch Tales und Tumbron eingefunden. Der Chefarzt checkte Son-Goku noch einmal durch, machte vom Bauch und Brustkorb einen Ultraschall, nahm noch einmal Blut ab und hängte eine Ringer-Lösung an.

„Wir können mit der Blutübertragung loslegen.“

Von Nurok und Gray wurde eine Liege für Tales herein geschoben und der Arzt machte alles für eine Blutübertragung bereit. Verwundert beäugten Vegeta und Tales das Ganze.

„Wird so etwas nicht eigentlich mit diesem verpackten Blut gemacht?“

„Ja in der Regel z.B, bei den Menschen schon. Aber dafür fehlt uns erstens die Zeit und zweitens zersetzt sich unser Blut außerhalb des Körpers sehr schnell, was eine längere Lagerung unmöglich macht. Tales wird durch einen Infusionsschlauch mit dieser Art Pumpe verbunden, welche ihm Blut entzieht und durch den Infusionsschlauch weiter in Kakarotts Vene pumpt. Dadurch erhält Kakarott nicht nur die für den Sauerstofftransport wichtigen Erythrozyten, sondern auch alle anderen wichtigen Blutbestandteile.“ ,erklärte der Arzt schnell., während er die Maschine startete, Tales einen venösen Zugang legte und langsam dessen Blut zu seinem Bruder floss.

„Wie viel Blut kann ich ihm geben?“ ,fragte Gokus Zwilling neugierig.

„Die Maschine stoppt automatisch bei einer Menge von zweieinhalb Litern. Ein ausgewachsener, männlicher Saiyajin hat ca. neun bis zehn Liter Blut im Körper, weswegen Ihr den Verlust von den zweieinhalb Litern kaum merken werdet.“

„Das ist gut. Sollte es nicht ausreichen, weiß Radditz Bescheid. Er stellt sich ebenfalls zur Verfügung.“

„Hoffen wir, das es nicht nötig sein wird.“ ,war die gemurmelte Antwort des Chefarztes.
 

Unterdessen war Kanani bei der Bibliothek angekommen. Das es Silvester und spät am Abend war, kurz vor zwölf Uhr, machte das ganze Vorhaben nicht unbedingt einfacher. Saiyajin machten sich nichts aus dem irdischen Gebräuchen, aber es war dennoch so, das vor allem der älteste ihrer Spezies früh am schlafen war. Zwar konnte sie Synoptros Aura in dem riesigen Gebäudekomplex ausmachen, allerdings hatte die Saiyajin keine Ahnung, ob abgeschlossen war, ob der älteste lebende Saiyajin eine Art Schlafgemach besaß und wenn ja, wo sich dieses befand.

Schnell schritt sie durch den Torbogen, öffnete die mit Zahlencodes gesicherte Haupttür und blieb, noch einmal nach der Aura fühlend, stehen.

Nein, der Aura nach zu urteilen war Synoptro nicht am schlafen und befand sich im hinteren Teil der großen Halle. Zügig ließ sie die Regalreihen voller Bücher hinter sich, bog zwei mal ab und stand schließlich vor dem Hüter der Schriften.

Dieser schwebte vor einem Regal und sortierte Pergamentbögen um. Mit einem räuspern machte die Frau auf sich aufmerksam. Langsam schwebte Synoptro zum Boden herab und verbeugte sich kurz vor ihr.

„Ah, Kanani, Blutstochter des Bleuns. Welch eine Freude, Euch zu sehen.“

„Synoptro... wie geht es Euch?“ ,fragte sie höflich.

Ungern wollte sie mit der Tür ins Haus fallen.

„Gut. Sehr gut. In wenigen Minuten haben wir wieder ein altes Jahr hinter uns gelassen. Was treibt Euch an einem solchen Abend hier her?“

„Sagt Euch der Medikamentenname oder die Substanz Aiszethga etwas?“

Der alte Saiyajin fuhr sich mit der Hand einmal durch die graumelierten Haare.

„Folgt mir, Kanani.“

Einige Regalreihen liefen sie einträchtig nebeneinander her, ehe Synoptro wieder das Wort ergriff.

„Vor mehr als einem halben Jahrtausend wurde einem Thronfolger des Volkes der Uhmg`ehn prophezeit, dass er von einem Saiyajin getötet und sein Volk vernichtet würde. Daraufhin stellte er Nachforschungen an, wo er scheinbar herausfand, das wir seinem Volk kräftemäßig überlegen, in Bezug an technologischen Fortschritt und Anzahl der Individuen allerdings unterlegen waren. Nachdem das abgeschlossen war, führte er mit seiner Armee einen Privatkrieg auf dem Planeten Vegeta, dem mehr als ¼ unserer Bevölkerung zum Opfer fielen. Immerhin kämpften die Uhmg`ehn mit chemischen Kampfstoffen, vorrangig der Substanz Aiszethga.“

Synoptro endete mit seiner Erklärung, blieb stehen und drehte sich wieder zu der Saiyajin. Fragend blickte Kanani ihn an.

„Und weiter?“

„Nichts und weiter. Ihr fragtet mich nach dem Kampfstoff, ich sagte Euch, was ich davon weiß.“

Ein knurren verließ ihren Brustkorb.

„Das ist alles, Synoptro? Ich brauche mehr Informationen... Wirkung, Heilung, Gegenmittel...“ ,fauchte Kanani aufgebracht.

„Was ist der Grund für Euer plötzliches Interesse?“

„Kakarott ist es verabreicht worden. Sein Leben steht auf der Kippe.“

Sichtlich geschockt sah Synoptro sie an, ehe sich sein Blick in einen tadelnden, anklagenden verwandelte.

„Warum sagt Ihr das nicht gleich? Sollte Kakarott aufgrund des Stoffes sterben, wird ihm Vegeta, der Bindung wegen, unweigerlich folgen. Das dürfen wir nicht zulassen.“ ,sprach Synoptro entschlossen.

Er drehte sich langsam im Kreis, überlegte fieberhaft, wo etwas zu dem Kampfstoff niedergeschrieben worden war. Entweder bei der Geschichte oder im Bereich Medizin...

Ohne Wort an die Kriegerin ging er durch die Gänge zielstrebig auf ein Regal von vielen zu. Er schwebte etwa einen Meter in die Höhe. Dann nach rechts, lass jeden Buchband kurz durch, bevor er eines herauszog und durchblätterte. Minuten vergingen, in denen der alte Saiyajin schweigend die Seiten blätterte, Zeilen las und es unverrichteter Dinge wieder zurück stellte.

Wieder zurück auf dem Boden lief er erneut die Regalreihen entlang, einmal quer durch die Halle zur gegenüberliegenden Wand. Dort flog er hoch zur obersten Regalreihe und zog einen dicken Wälzer heraus. Diesen schlug er auf, blickte im Inhaltsverzeichnis und blätterte schließlich auf die entsprechende Seite.

„Habt Ihr einen Scouter dabei, oder eine entsprechendes Gerät, was diese Zeilen ablichten kann?“

,fragte der alte Saiyajin mit skeptischen Blick.

„Natürlich. Steht dort etwas drin?“

Eilig griff Kanani vorne in ihren Brustpanzer und holte ein Smartphone heraus, dort stellte sie auf Kameramodus.

„Ja. Das sind die notwendigen Schritte. Allerdings wurde kein Gegenmittel gefunden. Es sind nur notwendige Maßnahmen, um das Gift aus dem Organismus zu bekommen und die Heilung zu fördern.“

Sofort machte Kanani Fotos von der Seite und schickte diese an Nuroks Handy.

„Danke, Synoptro!“ ,mit diesen Worten wollte Kanani sich schon wieder auf den Weg zurück zum Anwesen machen, doch der alte Saiyajin hielt sie noch einmal auf.

„Wollt Ihr nicht wissen, was aus dem Kronprinzen der Uhmg`ehn geworden ist?“

Verwirrt blinzelnd blieb sie stehen.

„Ähm... ich nehme an, er und sein Volk wurden bei dem Krieg vernichtet?“

„Falsch, meine teuerste. Zweiter Versuch.“

„Nein... bei allem Respekt, Synoptro... ich habe keine Zeit, ich muss zurück ins Anwesen.“

„Unser aller Vorfahren konnten die Uhmg`ehn von Vegeta vertreiben. Nach einigen wenigen Monaten der Planung begingen sie einen Vergeltungsschlag, vernichteten einen Großteil der völlig unvorbereiteten, überraschten Uhmg`ehn, zerstörten deren Heimatplaneten und machten die wenigen Überlebenden, welche aufgrund ihrer hohen Technologie fliehen konnten, Heimatlos.“

„Das ist doch für unser Volk sehr gut gelaufen. Danke, ich muss jetzt wirklich gehen!“

„Ihr Anführer, der Kronprinz, hat es nie vergessen.“ ,sprach Synoptro ungerührt weiter.

„Er ging etliche Jahrhunderte später einen Deal mit Freezer ein und stieg in die Geschäfte der Weltraumpiraterie ein. Allerdings anders, als wir oder Freezer es getan haben. Wir benötigen die Planeten und eliminieren die Bevölkerung, um die Planeten meistbietend zu versteigern“

Kanani wandte sich nun ganz zu dem Hüter der Schriften um. Der Name Freezers hatte sie dazu bewogen, doch noch kurz zu verweilen und Synoptro zuzuhören.

„Was wollten sie stattdessen von den anderen Völkern? Sklaven? Und sind sich unsere Spezies erneut begegnet?“

„Nein. Zumindest zu dieser frühen Zeit noch nicht... Die Uhmg`ehn brauchten die Bevölkerung, um ihre Reihen in ihrer Armee zu schließen. Die kompatiblen Völker wurden gezwungen beizutreten, die anderen wurden vernichtet. Bis vor wenigen Jahren zogen sie so durchs Universum, von Planet zu Planet. Eine riesige Streitmacht auf der Suche nach Soldaten und noch mehr Macht.“

„Und weiter? Ihr sagtet, zu der Zeit noch nicht...“

Der alte Saiyajin fuhr sich mit der linken Hand durch die graumelierten Haare. Er räusperte sich, ehe er antwortete.

„Genau genommen war es vor vier Jahren, Kanani, Blutstochter Bleuns. Doch dazu muss ich weiter ausholen... Auf dem Planeten Xcyr traf ein schwarzhaariger Mann auf eine Abgesandte der Elyserah. Die Abgesandte hatte auf Geheiß ihrer Königin ein Kopfgeld auf diesen Mann ausgesetzt. Das lockte ihn wiederum nach Xcyr. Dort trafen die beiden aufeinander und sie erkannte ihn, seine Rasse und ihre Hoffnung stieg, ihr Volk vor den Uhmg`ehn retten zu können. Nun ja... diesem Mann interessierten ihre Belange allerdings nicht und er verschwand. Ironischerweise wurde er Wochen später von den Uhmg`ehn auf einem entfernten Planeten überwältigt und gefangen genommen. Sie erkannten ihn als Krieger, mehr nicht. Doch seine Kraft und das Kampfgeschick machte die Soldaten der Uhmg`ehn sowie deren Kronprinzen misstrauisch und sie zwangen ihn zu einer Seelensitzung. Dort sah man seine Vergangenheit, seine Abstammung.“

Bedeutungsschwanger machte der Hüter der Schriften eine Pause. Kanani trat nervös von einem Bein aufs andere. Sie wollte die Geschichte wissen, scheinbar war es irgendwie wichtig, weswegen der Mann sie ihr erzählte...

Doch Nuroks Befehl war es, sofort wieder ins Anwesen zurückzukehren.

Um das ganze zu beschleunigen fragte sie:

„Wer und vor allem was war er?“

„Wartet, nur Geduld Kanani, Blutstochter des Bleuns. Wenn es an der Zeit ist, dann sage ich es Euch. Die Uhmg`ehn hatten allerdings seine Kräfte unterschätzt und er konnte nach schweren Kämpfen von dem Raumschiff flüchten, fiel aber aufgrund der Verletzungen geschwächt anderen Kopfgeldjägern in die Hände, welche ihn mit Ki-Blockern fesselten und an eines der Sklavenhandelsplaneten verkauften. Leider haben sie nicht bemerkt, das sie von den Weltraumpiraten verfolgt wurden. Auf dem Handelsplaneten traf der schwarzhaarige Mann auf eine junge Frau, welche er vor etlichen Jahren das Leben gerettet hatte. Dort verweilte er, um seine Verletzungen zu regenerieren. Sie verbündeten sich, töteten die Insassen, Sklaven sowie deren Wärter und flohen, nur um sich an der Oberfläche einer Armee von Uhmg`ehn gegenüber stehen zu sehen. Erstaunlicherweise schafften beide mit vereinten Kräften zu gewinnen. Sie befreiten die Gefangenen vom Schiff der Weltraumpiraten, darunter auch die Gesandte der Elyserah... Tja.... manche böse Völker können nur durch andere bösartige Völker besiegt werden...“

„Und?“

„Was, und?“

„Ja, wer war diese Gesandte der Elyserah, wer waren der schwarzhaarige Mann und die junge Frau?“ ,fragte Kanani neugierig und etwas gereizt.

„Nun ja. Was soll ich sagen? Die Prophezeiung des ehemaligen Kronprinzen der Uhmg`ehn hat sich bewahrheitet. Und das, obwohl er doch alles in seiner Macht stehende getan hat, um das Volk der Saiyajin zu vernichten, einschließlich des Verrates an Freezer.“

Mit großen Augen wurde Synoptro von Kanani angesehen.

Was hatte das zu bedeuten?

Der Großteil der Saiyajin lebte hier auf der Erde und die, welche im Universum herum streunten, waren einzeln nicht annähernd so stark bzw. nicht in der Lage diese Spezies zu vernichten...

Und von ihnen war es keiner, das hätte sich im Haus der Bruderschaft der Saiyajin wie ein Lauffeuer verbreitet. Immerhin...

Nurok erfuhr alles, was die Bewohner des Anwesens machten. Wenn dieser es wusste, dann erzählte er es Treshohn. Die zwei waren mittlerweile wie ein altes Ehepaar. Und Treshohn würde es brühwarm Tales erzählen...

Und wenn es erst mal Tales erfahren hatte, wusste es kurze Zeit später das ganze Anwesen.

Somit sprach sie ihre Zweifel auch aus, nachdem sie ihre Arme vor der Brust verschränkte.

„Ihr müsste Euch irren. Es kann sich um keinen Saiyajin handeln. Wir hätten irgendwie davon gehört!“

„Ihr stellt die falschen Fragen... Der Name der Gesandten der Elyserah lautet Ainuriah. Ihr kennt sie. Sie war in der Vergangenheit oft auf Vegeta gewesen, um Verhandlungen und Verträge mit dem alten König zu verhandeln.“

Kanani nickte nach kurzem überlegen, beim Erklang des Namens.

Sie erinnerte sich...

Diese alte Frau, mit dem scharfen Verstand und der Ausstrahlung einer Königin....

Ainuriah hatte sich den Respekt König Lehron und Kronprinz Vegetas schnell erarbeitet und war zu einer ebenbürtigen Vertrauten und Handelspartnerin der Saiyajin geworden. Bis Freezer den Planeten und den Großteil ihres Volkes vernichtet hatte. Was sie scheinbar diesem Kronprinzen der Uhmg`ehn zu verdanken hatten.

Ein wütendes grollen aus den tiefen des Brustkorbes der Frau holte den alten Hüter der Schriften aus den Gedanken.

„Das beantwortet mir aber noch nicht meine Frage... Und... Warum setzte Ainuriah ausgerechnet auf diesen Mann ein Kopfgeld aus?“

„Weil wir Saiyajin das einzige Volk im Universum sind, welches die Uhmg`ehn am meisten fürchten... Die Mitglieder unseres Volkes sind die einzigen, die eine Chance gegen diese Spezies haben. Und es im ganzen Universum heißt, das es die Saiyajin nicht mehr gibt. Doch dann trifft ein Reisender auf einem entfernten Eisplaneten einen schwarzhaarigen Mann mit Affenschwanz und einer unglaublichen Kraft. Auf den Zwischenstopps zu seinem Heimatplaneten Xcyr erzählt dieser Reisende von der unglaublichen Begegnung. Das Volk der Elyserah erfährt von der Geschichte und wittert die Chance, ihr Volk und viele weitere vorm Untergang oder der Versklavung retten zu können, mit seiner Hilfe, seiner Kraft. Somit hat die Königin der Elyserah das Kopfgeld ausgesetzt und ihre Gesandte nach Xcyr geschickt.“

„Sie hätte sich denken können, das er als Saiyajin nicht einfach so zusagt.“

„Vor allem in Anbetracht des enormen Stolzes und dem sturen Dickschädel, welchen er wunderbar von seinen Eltern geerbt hat... Immerhin ist ihm seine royale Abstammung sprichwörtlich ins Gesicht geschrieben.“

Einige Augenblicke war Ruhe in der großen Halle, ehe Kanani stockend die Luft einzog.

War es möglich?

Sprach Synoptro etwa von ihrem einzigen Sohn?

Die vage Beschreibung könnte passen...

Ihr Sohn war der einzige mit einer dementsprechend hohen Kampfkraft.

Und warum sonst sollte der alte Saiyajin ihr diese Geschichte erzählen?

„Damit ich es richtig verstehe. Dieser Mann, dieser Saiyajin, von dem Ihr da sprecht... er ist nicht zufällig Vegetas und mein Sohn?“

„Habt Ihr einen anderen erwartet?“ ,war Synoptros Gegenfrage.

Sachte schüttelte sie den Kopf. Ließ sich alles noch einmal durch den Kopf gehen. Vor vier Jahren....

„Lebt er noch? Wisst Ihr etwas? Wo er sich nun befindet?“ ,fragte sich Hoffnungsvoll.

„Soweit ich es von der Gesandten der Elyserah weiß, reist er in Begleitung der Saiyajin durchs Weltall. Wollt Ihr ein Kopfgeld auf ihn aussetzten lassen? Darauf wird er auf jeden Fall reagieren, er hat mittlerweile eine Familie zu beschützen... Ich kann beim nächsten Treffen mit der Gesandten Ainuriah entsprechende Worte fallen lassen.... anders werdet Ihr ihn nicht finden, Kanani.“

Schnell überlegte Kanani das Für und Wider.

Sollte sie das ohne Vegetas Wissen entscheiden und beauftragen?

Der Prinz hatte zur Zeit andere Sorgen. Also nickte sie dem älteren Saiyajin zögerlich zu.

„Die Höhe der Summe bleibt Euch überlassen. Danke Euch für die vielen Informationen und Hilfe. Bis demnächst.“ ,mit diesen Worten verabschiedete sich Kanani und machte sich schnell auf den Rückweg ins Anwesen.

Kräftemessen oder auch Hoffen auf Heilung

42.  Kräftemessen
 

Hi oder guten Morgen ;-)
 

Ich habe dieses Kapitel in den letzten Tagen handschriftlich erweitert und gestern abgetippt. Eigentlich hatte ich es kurz hier als eigenständiges Kapitel, doch ich hab mich unentschlossen und habe es am Ende von diesen Kapitel kopiert.

Finde, es passt besser.
 

Viel Spaß beim Lesen und vielleicht bis zum kommi
 

Vlg
 


 

Kräftemessen oder hoffen auf Heilung
 


 

Die vielen bunten Lichter der Stadt zu ihren Füßen verursachten noch immer eine gewisse Faszination bei der Saiyajin. Obwohl Doina auf vielen Planeten gewesen war, viele Zivilisationen kennen gelernt hatte, so einzigartig war dieser Planet mit seinen unzähligen Bewohnern. Doch ebenso missfiel ihr dieses seltsame Verhalten der Menschen zur Jahreswende. Klar, die vielen bunten Farben der Raketen hatte auch auf sie einen gewissen Reiz, doch das andauernde laute Knallen, der Gestank von Rauch und verbrannten Schwarzpulver kribbelte unangenehm in ihrer empfindlichen Nase. Seufzend löste die Saiyajin ihre verschränkten Arme, zog ihre dick gefütterte Jacke enger um ihren Körper. Hier oben, fast 90 Stockwerke in der Luft, pfiff der kalte Ostwind ganz schön. Missmutig blickte sie von den vielen Raketen der Feuerwerke im sonst dunklen Nachthimmel New Yorks hinter sich durch die dunklen Fensterscheiben des Apartments von „One57“.

Verdammt.

Wo blieb bloß ihr Bruder?

Es war nicht Nuroks Art, so dermaßen zu spät zu kommen. Eine Zeit lang betrachtete sie gedankenverloren ihr Spiegelbild. Sie knurrte. Die fast zwei Monate auf diesem Planeten hatten ihre Spuren hinterlassen. Ihre Wangen, ihr Gesicht und der Körper waren nicht mehr so schmal, nicht mehr so eingefallen. Tja, was das Gefühl von Sicherheit, regelmäßiges Essen, mehrere Stunden Schlaf am Stück und tägliches Training doch machen konnten. Nicht das sie sich jemals als schmächtig oder untrainiert bezeichnen hätte. Keinesfalls. Bis zu dem Auftauchen der beiden Saiyajin auf Sclimaxx hatte sie sich für stark und beinahe unbesiegbar gehalten...

Doch durch die Begegnung mit Prinz Gray und Jernokru war sie schnell eines besseren gelehrt worden.

Es fröstelte sie, als sie an diese Begegnung zurück dachte....
 

Sie war an jenem verhängnisvollen Abend in einer der vielen Clubs von Sclimaxx gewesen. Hatte im VIP-Bereich auf einer der ledernen Couch gesessen, sich mit zwei ihrer untergebenen Kampfgefährten einen Drink nach dem anderen genehmigt und entspannt die freie Zeit genossen, auf ihren erledigten Auftrag angestoßen. Es war an sich ein Abend wie jeder andere gewesen. Ihre beiden Bekannten hatten sich lautstark über ihren letzten Coup unterhalten, hatten ihre Umgebung dabei völlig vergessen, doch Doina nicht. Sie war immer wachsam, vorsichtig, auf der Hut. Man konnte nie wissen...

Die Saiyajin hatte die tanzende, wobende Menge an Leibern von Männern und Frauen genau im Blick und somit entging ihr die plötzliche Aufruhr auch nicht. Hektisch drängten sich die Wesen aneinander, machten Platz für Etwas... oder jemanden.

Angestrengt versuchte Doina nach einer Aura oder ähnlichem zu scannen. Doch erfolglos.

„Haltet mal für fünf Minuten eure Schnauze!!“ ,fauchte Doina zu ihren Begleitern.

„Irgendetwas ist da unten!“

Sofort hielten die beiden Männer in ihrer Unterhaltung inne und folgten ihrem Blick. Fasziniert sah die Saiyajin zu, wie sich das Meer aus tanzenden Männern und Frauen teilte, um zwei imposante Schatten durchzulassen, welche über ihnen aufragten. Schmunzelnd musste sie zugeben, das der Fluchtreflex dieser schwächlichen Bevölkerung Sclimaxx` der einzig vernünftige war. Doch auch sie musste unwillkürlich schlucken und versuchte diese explosive Mischung aus Angst, Vorfreude und Kampfeslust unter Kontrolle zu bringen, als sie erkannte, was für Wesen da den Club betreten hatten.

Zwei Meter muskulöser Saiyajin, in der für ihr Volk typischen Kampfuniform. Eine königsblaue Hose steckte in weißen Stiefeln, ein weiß-gelber Brustpanzer bedeckte den muskelbepackten, sonst unbekleideten, Oberkörper. Sein schwarzes Haar stand etwas nach oben ab, nur um dann bis auf seine Schultern hinab zu fallen. Seine kalten, schwarzen Opale blickten Hasserfüllt durch die Menge. Die Schultern waren doppelt so breit wie die der meisten anderen Männer, denen Doina im Leben begegnet war. Sein Gesicht wirkte aristokratisch und brutal zugleich und ohne groß zu überlegen, wusste Doina instinktiv, das sie ein Mitglied des saiyanischen Königshauses vor sich hatte.

Gray war ein Prinz per Geburtsrecht, doch auch wie seinen älteren Bruder, hatte das Schicksal ihn zum kaltblütigen Soldaten gemacht. Und diese Welle der Bedrohung, die stets vor ihm her flutete, war seine Visitenkarte.

Als der kühle Hass Doina traf, setzte sie das Glas an ihre Lippen und kippte die bernsteinfarbene Flüssigkeit mit einem Schluck hinunter. Sie hoffte bei allen ihr bekannten Göttern, das sie das kommende überleben würde.

Gray verzog spöttisch die Mundwinkel, als diese schwachen Wesen sich gegenseitig die Füße platt trampelten, um ihm und Jernokru Platz zu machen. Furcht und eine perverse, lustvolle Neugierde krochen aus den Körpern der anwesenden Menge. Er zog den eigenwilligen Geruch genussvoll ein. Nichts weiter als schwaches Kanonenfutter. Sie alle....

Die besagte Saiyajin erkannte er schnell dadurch, das sie die einzige Person in diesem Club war, deren Aura nicht panisch hin und her flackerte. Wenn auch sie sehr angespannt und unruhig wirkte. Verübeln konnte er es ihr nicht.

Dicht hinter ihm lief Jernokru. Doina sah, wie der Saiyajin sich mit der Hand kurz durch dieses pechschwarze, Wahnsinnshaar strich. Es fiel ihm in schwarzen, glänzenden Strähnen widerspenstig über die Schultern. Er war auf den ersten Blick schon ein gutaussehender, muskulöser Mann, aber mit dieser seidig aussehenden Mähne...

Nicht das Doina auf diese Art von Saiyajin stand, aber dieser Kerl sah besser aus wie viele Frauen ihres Volkes, welche sie in der Vergangenheit kennen gelernt hatte.

Verdammt...

Nur gut das dieser Krieger anscheinend zur Leibgarde des Königs gehörte, sonst hätte sie ihn noch für einen schwächlichen Aristokraten gehalten.

Sie straffte ihre Gestalt, als die beiden Krieger die wenigen Stufen zum VIP-Bereich nahmen und ohne Probleme hinein gelassen wurden. Mit einer Selbstverständlichkeit nahmen die beiden Saiyajin auf den beiden freien bequemen Sesseln vor ihrem Tisch platz, orderten die Bedienung heran um sich Getränke zu bestellen.

Doina sah kurz zu der Tanzfläche, wo sich die Menge langsam wieder zurück auf den gerade freigemachten Korridor begaben und weiter tanzten. Sie blickte anschließend zu den beiden Saiyajin, musterte deren undurchdringlichen Gesichter.

Was wollten die zwei?

Warum schwiegen die beiden?

Wenn sie schon hier so einen Auftritt hinlegten, dann sollten sie sich auch erklären. Wütend zog sie ihre Stirn kraus, fixierte ihr Gegenüber, welcher sie seinerseits gleichgültig musterte. Er wand noch nicht einmal seinen Blick von ihr ab, als eine Kellnerin die Getränke servierte, sich dabei provokativ tief bückte und den beiden Saiyajin ihr gut ausgefülltes Dekolleté präsentierte. Doina brauchte nicht zu ihren beiden Begleitern zu schauen, um zu wissen, das die sich nicht im Griff hatten und die Kellnerin mit ihren Blicken auszogen, ganz im Gegensatz zu den beiden Saiyajin. Sie straften die Frau auch weiterhin mit Desinteresse, obwohl diese abwartend stehen blieb und sich noch etwas mehr in Pose brachte. Aggressiv fauchte Doina:

„Verschwinde. Wir brauchen nichts mehr.“

Enttäuscht wandte sich die Frau ab und ging zur Bar zurück.

Die Saiyajin räusperte sich, lehnte sich etwas vor, um ihre Ellenbogen auf ihren Knien abstützen zu können.

„Was wollt ihr?“ knurrte sie.

„Dich.“ ,war die einsilbige Antwort.

„Vergiss es! Ich werde hier bleiben, egal wer du bist, egal was ihr mit mir vor habt!“ ,fauchte sie über den wummernden Bass der Musik des Clubs hinweg.

Das warnende Grollen des anderen Saiyajin ließ sie kurz zu diesem blicken, um erstaunt zu sehen, das er mit einer einzigen Handbewegung des anderen schwieg.

Der kalte, arrogante Blick ließ sie kurzzeitig trotz der Hitze hier frösteln.

Wer war dieser Kerl?

Welche Stellung hatte er in der Gesellschaft der wenigen Überlebenden ihres Volkes?

„Deine Belange interessieren mich absolut nicht. Du wirst mitkommen, ob dir es gefällt oder nicht, Prinzessin Doina, Blutstochter König Lehron!“

Entsetzt weiteten sich kurz ihre blau umrandeten, fast weißen Opale, ehe sie sich wieder unter Kontrolle hatte, ihre Gestalt straffte und den Saiyajin vor sich nun ihrerseits arrogant, wütend an funkelte.

„Da dir mein Name und meine Abstammung bekannt sind, so denke ich, wirst du wissen, dass ich einem solchen Befehl keine Beachtung schenke, dieser mir gegenüber keinen Bestand hat!“

Unter ihren Argusaugen griff ihr Gegenüber zu seiner Flasche, trank ungeachtet ihrer Worte seelenruhig mehrere Schlucke der alkoholischen Flüssigkeit, ehe er sich an die Lehne des Sessels sinken ließ und sie seinerseits an funkelte.

„Dafür, das du angeblich keine Ahnung hast, wer wir sind, nimmst du dein Maul ziemlich voll.“ ,grinste der Saiyajin provozierend und gab ihr eine gute Sicht auf seine leicht verlängerten, spitzen Fänge.

Sie knurrte missbilligend. Wenn diese Geste keine unterschwellige Drohung war, wusste sie auch nicht.

Aber sie war keine, die sich Befehle geben ließ, schon gar nicht von einem Mann.

„Ihr wollt mich? Tja... dann werdet ihr mich mit Gewalt überzeugen müssen, euch zu folgen. Und das wird euch nicht gelingen.“
 

Die Bilder der Vergangenheit verschwanden wieder vor ihrem inneren Auge.

Verdammt....

Hätte sie es damals bloß besser gewusst...

Natürlich war es kurze Zeit später zu einem Kampf mit diesen fremden Saiyajin gekommen, natürlich hatten sie dabei den gesamten Planeten in Schutt und Asche gelegt und natürlich hatte sie auch den kürzeren gezogen.

Ihre Arme umschlangen ihre Mitte, als sie an den Moment ihrer ersten Niederlage seit Jahrzehnten dachte.
 

Völlig erschöpft, schwer verletzt und mit zerfetzter Kleidung lag sie rücklings in diesem Krater, den fremden Saiyajin über sich gebeugt. Blond, mit Türkisen Augen und dieser unglaublich mächtigen goldenen Aura. Auch seine Kleidung hatte in diesem Kampf gelitten gehabt, der Brustpanzer war an vielen Stellen aufgebrochen, der Stoff der Hose zerfetzt, gaben ihr freie Sicht auf seine teilweise vernarbte, leicht gebräunte Haut.

Sie hatte von Anfang an keine Chance gehabt...

Er hatte mit ihr gespielt, ihr zu Beginn den Eindruck vermittelt, sie wären sich ebenbürtig...

Vor Wut und verletzten Stolz spuckte Doina ihm ins Gesicht. Nur um anschließend zu erfahren, was wahre Schmerzen bedeuteten, als er ihren Schweif packte und nach und nach die kleinen Knochen brach. Kurz bevor sie bewusstlos wurde, hatte der Saiyajin sie grob am Hals gepackt und zu sich ran gezogen. Die kalte, arrogante Stimme hatte sie damals in ihrer schlechten körperlichen Verfassung in Panik versetzt.

„Du hast gefragt wer ich bin... Mein Name ist Prinz Gray. Sohn König Vegetas, Sohn König Lehron.“

Danach war alles um sie herum Schwarz geworden.

Entgegen ihrer Befürchtungen waren diese beiden Saiyajin zivilisierter, als sie es von Männern kannte. Sie hatte zwar medizinische Versorgung und Ki-Blocker erhalten, für die Zeit des Fluges im Raumschiff, aber sonst hatten die beiden sie in Ruhe gelassen. In den vier Wochen Rückflug hatte sie sich vollständig von den Verletzungen erholt, hatte nur das nötigste gegessen und geschlafen, um sich so schnell es ging wieder in ihren Raum verkriechen zu können. Sie wollte keinen Kontakt. Und dann war der Tag der Ankunft da gewesen. Der Tag, der ihr ganzes Leben, ihr ganzes Wissen von ihrer Vergangenheit veränderte....

Von Gray und Jernokru war sie in dieses riesige Anwesen gebracht worden, wo sie sich dann in einem kleinen Büro wiedergefunden hatte. Ihr gegenüber hatte unverkennbar der Sohn König Vegetas gesessen, rechts und links von ihm standen zwei weitere Krieger, ohne Zweifel waren es Mitglieder der Bruderschaft der Dagras negras. Sie war am Arsch. Das ganze glich einem Verhör und zog sich über Stunden hin. Am Ende ihrer Kräfte war sie schließlich eingeknickt und hatte die Fragen wahrheitsgemäß beantwortet, nur um sich dann ihrerseits mit einer unbequemen Wahrheit konfrontiert zu sehen.

Einen Zwillingsbruder...

Sie....

Das konnte Doina noch immer nicht ganz glauben, doch ihre Instinkte wussten es, sagten ihr, das es der Wahrheit entsprach.

Dank Nuroks hartnäckigen einreden auf Vegeta durfte sie im Anwesen bleiben bzw. hatte auch die Möglichkeit zu gehen.

Doch wohin?

Sclimaxx und ihr dort aufgebautes zu Hause waren zerstört worden. Auf der Erde hatte sie vielleicht eine Chance auf ein neues zu Hause und die Möglichkeit zu trainieren.

Unterwegs hatte sie sich Rache geschworen, Rache durch die Schmach ihrer Niederlage...

Gray würde noch sein blaues Wunder erleben.Und wenn auch sie dabei drauf ging. Das hatte sie sich geschworen. Also war sie geblieben. Netterweise hatte ihr Nurok sein Penthouse auf der Brickell Avenue in Miami überlassen, da sie sich trotz der Versuche, sich ins Anwesen einzuleben, nicht wohl, nicht aufgenommen und sicher gefühlt hatte.
 

Und nun schwebte sie seit einer halben Stunde vor den riesigen Fenstern seines anderen Penthouse in Midtown, Manhattan mit Blick auf den Hudson River und den East River...

Tief grollte sie in ihrer Kehle und tastete nach der Aura ihres Bruders.

Er war noch immer im Anwesen!

Hatte er sie etwa vergessen?

Er war auch nicht an seinen Scouter gegangen, zwei mal war besetzt gewesen, die anderen Male war keiner ran gegangen.

Unschlüssig drehte sie sich zu der Fensterfront der Wohnung, überlegte und materialisierte sich auf den großen geschotterten Vorplatz des Hauses der Bruderschaft. Irritiert blinzelte sie ein paar Mal.

Hatten die Dreihnohnen renoviert, oder warum hatte das Haus eine neue Eingangstür?

Gleichgültig zuckte sie mit den Schultern und lief auf die Tür zu. Drückte die Klingel. Wartete. Klingelte noch einmal. Verwirrt sah sie von der Tür zur Klingel und wieder zurück, betätigte das kleine Ding noch mal.

Sie konnte doch die Auren spüren, warum machte bloß von denen keiner auf?

Ungeduldig zog sie ihre Brauen ins Gesicht. Noch einmal drückte sie mit Nachdruck die Klingel, wollte sich schon in das Gebäude materialisieren, als Kanani auf dem Vorplatz Gestalt annahm.

„Doina... Was machst du hier?“ ,wurde sie auch sofort von der jüngeren Saiyajin gefragt.

„Ich war mit Nurok an seinem Apartment verabredet... er ist nicht aufgekreuzt.“

Die Saiyajin trat neben sie und schloss die Tür auf.

„Das ist nicht verwunderlich. Kakarott geht es sehr schlecht... Nurok und Tumbron kämpfen um sein Leben.“

„Oh nein...“

Sie folgte Kanani in die Eingangshalle.

„Ich schicke Nurok gleich zu dir. Warte bitte so lange in der Küche oder im Billardzimmer.“

„Kanani!“ ,wurde die Jüngere aufgehalten.

„Was ist passiert?“

„Kakarott wurde auf der Silvesterfeier in der Capsule Corporation vergiftet.“

Doina zog fragend die Brauen hoch.

„Kakarott? Warum er? Wieso nicht unser Kronprinz?“

Kanani zuckte hilflos mit den Schultern. Das wusste keiner...

„Es ging anscheinend um Kakarott... aber sollte es dennoch was mit Vegeta zu tun haben... die zwei sind gebunden, Doina. Stirbt einer von beiden, folgt ihm der andere.“

Lange wurde Kanani von der Frau angesehen. Überlegend. Fragend. Als sie mit keiner Antwort gerechnet hatte, sprach Nuroks Schwester wieder weiter.

„Lass mich mit meinem Bruder reden. Vielleicht kann ich helfen!“

Skeptisch wurde sie von schwarzen Opalen gemustert.

„Wie willst du helfen? Und warum?“

„Weil... Kanani...Unser Volk.... Wie du schon sagtest, wenn Kakarott daran zugrunde geht, wird Prinz Vegeta ihm folgen.“

Kanani kam die wenigen Schritte zu ihr und blickte fragend zu ihr hoch.

„Wenn Vegeta sterben sollte, warum auch immer... Wird Gray seinen Platz einnehmen. Die Thronfolge ist so oder so gesichert. Ich sehe da kein allzu großes Problem.“

Missmutig zog sie ihre Stirn beim erklang des verhassten Namens kraus. Ein wissendes Grinsen bei Kanani entlockend.

„Daher weht der Wind. Du willst Kakarott retten, damit du Gray nicht als Herrscher unseres Volkes über dir stehen hast.“

„Ist das so offensichtlich?“ ,fauchte Doina.

Leise lachte Kanani.

„Trainiere. Irgendwann bekommst du die Chance auf deine Rache für deine Niederlage.“

Mit diesen Worten drehte sie sich um und wollte zur Krankenstation gehen, wurde aber nach wenigen Schritten durch Doinas Stimme aufgehalten.

„Er ist eine gefühllose Killermaschine. Sein Platz an der Spitze unseres Volkes wäre weder für uns, noch für die Menschen oder den anderen Völkern des Universums gut.“

Seufzend blieb Kanani stehen. Atmete einmal tief durch, ehe sie sich zu der Saiyajin umwand. Lange sahen sie sich in die Augen. Die jüngere brauchte Zeit, um sich die Worte gut zu überlegen. Sie wusste, Doina hatte im Grunde recht.

„Verstehe mich nicht falsch, Kanani... Ich betrachte Prinz Vegeta keineswegs als schwach oder weichgespült, aber...“

„Mit ihm sind wir besser dran. Ich weiß es, Doina. Vegeta und Dana haben sehr viele positive charakterliche Eigenschaften ihrer Mutter geerbt... Sie handeln gerecht. Gray kommt hingegen komplett nach eurer väterlichen Abstammung.“

Zustimmend nickte Doina. Leise sprach sie:

„Als ich gegen Gray gekämpft habe... da hatte ich das Gefühl meinem Vater gegenüber zu stehen... Dieser Hass, diese eisige Kälte in seinen Augen und später dieser arrogante, gleichgültige Blick als ich schwer verletzt und besiegt vor ihm lag. Ich hatte das erste Mal in meinem Leben so richtige Angst...“

„Dann solltest du dein Bestes geben und Kakarott helfen. Wie auch immer du es anstellen willst.“

Aufmunternd blickte Kanani sie an. Unsicher knetete die Angesprochene ihre Hände. Überlegte. Schwieg. Mit einem leisen Knurren erhob sie erneut ihre Stimme.

„Sollte ich es nicht können... sollte Kakarott versterben... Wer kann Gray die Stirn bieten?“

Die linke Braue wanderte erstaunt fragend nach oben. Kurz wendete Kanani ihren Blick zur Tür, betrachtete die Maserung des dunklen Holzes. Seufzte.

„Dann liegen all unsere Hoffnungen auf Tales. Sonst ist kein anderer von uns Gray gewachsen.“

„Oh, das ist ja Prima...“ ,knurrte Doina sarkastisch.

„Ein weiterer guter Grund stärker als er zu werden.“

„Doina... Es wird dann so oder so zum Kampf kommen. Tales lässt sich keine Befehle geben... Von niemandem, außer von Vegeta... Aber das liegt noch in weiter Zukunft.“

Leicht aufmunternd schmunzelte sie die größere Saiyajin vor sich an.

„Wie dem auch sei. Kommst du dann?“

Nickend folgte Doina der anderen Saiyajin durch die Tür hinunter.

Der Weg zur Intensivstation im Krankenbereich des Anwesen dauerte ungewöhnlich lange und je mehr Zeit verstrich, desto unwohler fühlte sie sich. Verdammt...

Hätte sie das doch bloß früher gewusst....

Vor der Tür des Patientenzimmers blieben sie stehen und Kanani klopfte beinahe zaghaft an das weiße Holz. Ein drohendes Knurren wich Doina aus ihrer Kehle, als Gray öffnete und zu ihnen auf den Gang trat.

„Was will die hier?“ ,grollte er zu Kanani.

Bevor diese antworten konnte, fauchte Doina:

„Na? Wieder deine Aggressionen nicht unter Kontrolle gehabt?“

Und blickte provokant an seiner blutigen Kleidung auf und ab.

„Verschwinde, Weib. Bevor ich mich vergesse und mit dir das Gleiche mache, wie mit den Schwächlingen, deren Blut an meiner Kleidung klebt.“

„Versuch es doch, Arschloch...“

Kanani baute sich schnell zwischen Doina und Gray auf.

„Fahrt mal wieder herunter, ihr zwei! Gray, bitte... Wir müssen mit Nurok sprechen. Könntest du ihn bitte heraus schicken?“

Knurrend schaute der Saiyajin zwischen den beiden Frauen hin und her. Mit einem letzten warnenden Blick an Doina wand der Saiyajin sich ab und ging wieder in das Zimmer. Wenig später trat Nurok zu ihnen auf den Korridor.

„Helfen die Informationen aus den alten Schriften weiter?“ ,fragte Kanani sofort.

„Indirekt...“ ,knurrte Nurok angespannt.

„Wir wissen, das wir bis jetzt nichts falsch gemacht haben. Außerdem scheinen die magischen Bohnen und Tales` Blut zu helfen wichtige Zeit zu gewinnen.“

„Vielleicht könnte ich ihm ebenfalls helfen.“ ,warf Doina schnell ein.

Fragend wurde sie von ihrem Zwillingsbruder angesehen.

„Und wie willst du das anstellen?“

Auch Kanani sah sie mit großen, fragenden Augen an. Sie räusperte sich, bevor sie ihren Blick zu seinen blau umrandeten hellen Opalen hob.

„Du kannst zerstören und vernichten... ich kann heilen...“ ,wisperte sie.

Sie wurde ebenso erstaunt wie auch skeptisch angesehen, was Doina keineswegs wunderte.

Nurok senkte grübelnd den Blick. Wenn sie recht hatte, war sie Kakarotts Hoffnung...

Wenn sie nicht die Wahrheit sagte...

Aber sie hatte keinen Grund zu lügen, damit würde sie sich nur absichtlich in die Schusslinie ihres Kronprinzen begeben. Das würde seine Schwester nicht wollen, das wusste Nurok. Er wusste, sie wollte leben. Und die andere, viel wichtigere Frage war:

Würde Vegeta sie an Kakarott heran lassen?

Kurz blickte er beide Frauen abwechselnd an, ehe er sich umdrehte und wieder in das Patientenzimmer ging, wo er einige Minuten blieb, bis er gefolgt von Vegeta zurück auf den Flur trat. Doina fühlte sich direkt unwohl, als ihre Augen dem kalten, durchdringenden Blick des Prinzen begegneten.

„Du meinst, du kannst helfen?“ ,wurde sie auch sofort knurrend gefragt.

Sie schluckte.

Erleichterung oder Freude sahen definitiv anders aus...

Das hier waren eher Zweifel mit einer großen Portion Unmut und Widerwillen ihr gegenüber.

Deswegen...

Genau wegen dieser Blicke, dieses distanzierte, feindselige, abwertende Verhalten der Saiyajin in diesem Anwesen ihr gegenüber waren Gründe, weswegen sie ihren Zwillingsbruder um eine Bleibe außerhalb dieser Mauern gebeten hatte. Sie fühlte sich als völlig Fremde, als Aussätzige, fast schon als eine Art Bedrohung. Doch das war sie nicht. Und sie wollte auch nicht so betrachtet werden. Nicht von ihnen. Vielleicht gab das hier ihr die Chance, endlich nicht mehr als Feindin betrachtet zu werden. Wenn Vegeta ihr erlaubte, das sie an seinen Partner heran durfte. Nervös kaute sie auf ihrer Unterlippe herum und schlang ihren Schweif enger um die Hüfte.

„Ich habe die Fähigkeit, Verletzungen und Krankheiten zu heilen.“

Hatte sie gehofft, das sich zumindest etwas in der Mimik ihres Neffen änderte, so hatte sie auf das falsche Pferd gesetzt. Sie seufzte und schaute hilfesuchend zu Nurok. Der sah sie ebenfalls aus unergründlichen Augen an und schwieg.

„Ich besitze diese Fähigkeit, ob Ihr mir glaubt oder nicht... Aber ich werde nicht darum betteln, sie anwenden zu dürfen und Euren Partner damit zu retten.“ ,murrte sie nach einigen Minuten der Stille und verschränkte ihre Arme vor der Brust.

„Ein Versuch ist es wert?“ ,sprach Vegeta nach weiteren Minuten eher fragend an Nurok gewandt.

Dieser zuckte unschlüssig mit den Schultern.

„Ich vertraue ihr, Vegeta. Auch wenn ich zum ersten Mal von einer derartigen Fähigkeit bei einem Mitglied unseres Volkes höre.“

Ein Knurren. Lösen der verschränkten Arme.

„Dann sei es so... Komm mit.“

Zögernd folgte Doina ihrem Neffen zu Son-Goku ins Krankenzimmer. Große Skepsis, gemischt mit Hass, Unzufriedenheit und Widerwillen schlugen ihr wie eine Mauer entgegen. Von Gray sowie von Tales gleichermaßen, man konnte die Luft beinahe schneiden, so dick waren die ihr gegenüber erbrachten feindlichen Emotionen.

„Ein falsches Wort von einem von euch und ihr verlasst dieses Anwesen auf unbestimmte Zeit, verstanden?“

Ein kalter Schauer lief Doina über den Rücken, als Vegeta seine Energie aufwallen ließ, um seine Worte zu unterstreichen. Das tiefe, missmutige Grollen von Tales und das unzufriedene Knurren von Gray waren Aussage genug. An die Saiyajin gewandt knurrte Vegeta:

„Versuch dein Glück... Wenn es ihm anschließend schlechter geht, schicke ich dich persönlich in die Hölle.“

Nickend und mit einem mulmigen Gefühl im Bauch ging sie langsam zum Bett. Sachte legte sie eine Hand auf Gokus Brustkorb, die andere auf seinem Bauch ab.

Wow...

Die Energie des Saiyajin floss aber mal in völlig verqueren Bahnen. Sie war total durcheinander.

"Mein Prinz... ich benötige Eure Hilfe. Kakarott geht es schlechter als gedacht."

Unzufrieden murrte Vegeta auf. Seine schwarzen Opale huschten zwischen Doina und seinem Partner hin und her, dabei wog er das Für und Wider ab.

Konnte er dieser mehr oder weniger fremden Saiyajin vertrauen?

Klar, vom Blute her gehörte sie zur Familie. Doch Blutsbande zählten unter Saiyajin nicht allzuviel.

»Kakarott würde keine Sekunde zögern...« ,ging ihm durch den Kopf.

Starr und stolz blickte er in ihre ungewöhnlichen Augen. Sekunden verstrichen, bahnten sich bis zu mehreren Minuten aus. Sachte nickte er schließlich.

"Okay, was muss ich tun?"

"Legt bitte Eure Hände auf seinen Unterleib und die andere auf seinem Brustkorb. Ich werde meine Hände auf Eure legen, mein Prinz. Anschließend lasse ich meine heilende Energie in euren Körper gleiten, wo sie sich mit Eurer Kraft und Lebenszeit vereint und durch Eure Hände weiter in seinen Körper fließen. Das wird ihm helfen sich zu regenerieren."

Skeptisch zogen sich seine Brauen hoch und er sah zu Nurok.

Dieser nickte.

"Ich meine, von einem derartigen Ritual gehört zu haben. Nur sehr sehr wenige Saiyajin beherrschen diese Technik und an ebenso wenigen kann man diese Technik anwenden. Unsere Blutlinie gehört dazu."

Vegeta ließ ein Knurren in seinem Brustkorb ertönen.

"Gut. Aber lass dir erneut gesagt sein... Wenn es ihm anschließend schlechter geht, töte ich dich!"

Zaghaft nickte die angesprochene.

Doina schloss die Augen, konzentrierte sich auf ihre Energie, versuchte die anwesenden Saiyajin komplett aus ihrer Wahrnehmung zu verbannen. Nach einigen missglückten Anläufen schaffte sie es schließlich. Ihr Körper begann weiß zu leuchten und tauchte, von ihren, mit schwarzen saiyanischen Symbolen tätowierten Händen ausgehend, Vegetas und Son-Gokus Körper in dieses warme Leuchten. Ihr Körper erbebte, als sie der wahren Macht des Saiyajinprinzen gewahr wurde. Sachte verband sie ihre heilenden Kräfte mit denen des Kronprinzen der Saiyajin und ließ sie in Gokus Körper fließen. Sie spürte, wie sich der Fluss seines KI`s langsam normalisierte, gleichzeitig die Aura an Kraft und Stärke gewann, sich dessen Körper, der Stoffwechsel regenerierte. Als Doina ihre Augen wieder öffnete, wieder in die Realität kam, musste sie sich mit zitternden Armen auf dem Bett abstützen. Die ganze Sache hatte ihr trotz allem sehr viel mehr Kraft gekostet, als sie es erwartet hatte. Deswegen bekam sie auch nicht die verwunderten und erstaunten Gesichter der Anwesenden mit.

Nurok packte sie sachte und beförderte sie mit geübten Handgriffen auf die Liege, während Tumbron Gokus Vitalwerte checkte und zuversichtlich lächelte. Sie waren das erste Mal seit Son-Gokus Ankunft im Anwesen im Normbereich.

Tales und Gray tauschten fragende, skeptische, aber auch hoffnungsvolle Blicke aus, während Vegetas schwarze Opale immer wieder zwischen Doina und seinem Partner hin und her huschten. Er verstand die Welt nicht mehr.

Hatte ihre komische Leuchtaktion geholfen?

Er hatte ganz genau gefühlt, wie ein Teil seiner Selbst in Verbindung mit Doinas Kraft in seinen Partner geflossen war. Aber....

War die erstarkte Aura jetzt gut oder eher so eine Art letztes aufbäumen?

Warum sagten weder Tumbron noch Nurok etwas?

Unruhig trat er von einem Bein aufs andere, knurrte ungehalten, sein Schweif schwang aufgebauscht hinter seinem Rücken.

„Es scheint ihm besser zu gehen.“ ,sprach Tumbron nach einiger Zeit an Vegeta gewandt.

„Die Vitalwerte haben sich normalisiert, auch sein EKG zeigt keine Auffälligkeiten mehr. Ich werde noch einmal Blut abnehmen und die Werte untersuchen lassen. Wenn auch diese ohne nennenswerte Auffälligkeiten sind, dann dürfte er das Schlimmste überstanden haben.“

Verstehend nickte der Prinz, schloss die Augen und atmete einmal tief durch. Erschrocken zuckte er zusammen, als eine Hand wie ein Amboss auf seiner Schulter landete. Von dieser blickte er den sehnigen, muskulösen Arm hinauf in Tales` Gesicht. Der Saiyajin hatte einen erleichterten Gesichtsausdruck und ein zuversichtliches Grinsen auf den Lippen.

„Er wird es schaffen! Jetzt erst recht!“ ,sprach Tales hoffnungsvoll.

Eine gefühlte Ewigkeit sahen sich die beiden tief in die schwarzen Opale, ehe Vegeta den Blick abwendete und auf Doina richtete.

„Danke.“ ,wisperte er leise an die Saiyajin gewandt.

Diese lächelte zufrieden und erschöpft.

Wieder vereint

Ein unangenehm kitzelndes Gefühl an seinem Unterarm und der Hand brachten Son-Goku dazu, aus den Tiefen der Schwärze heraus zu treten. Sofort nach dem Öffnen seiner Opale schloss er sie wieder.

Diese verdammten hellen Neonröhren an der Decke!!

Langsam, blinzelnd öffnete er wieder die Augen. Seine Sicht schärfte sich. Murrend blickte er von der Decke weg zu seiner rechten Seite.

Was verdammt noch mal kitzelte ihn da?

Leicht legte er seinen Kopf schräg, als er Tales halb auf dem Stuhl, halb bei ihm auf dem Bett liegen sah. Der Kopf seines Zwillings lag auf seinen Unterarmen gebettet und die schwarzen, widerspenstigen Haare streichelten bei jeder Bewegung der Atmung immer wieder über Gokus Hand und Unterarm. Leicht lächelnd besah Son-Goku sich dieses Bild, schaute aber wenige Augenblicke später zu seiner linken, an der er eine angenehme Wärme spürte. Ein leises Schnurren verließ seinen Brustkorb, als er Vegeta links neben sich, eng an ihn gekuschelt, erblickte.

Was in aller Welt war denn wieder passiert?

Warum lag er wieder in einem der Patientenzimmer?

Heute war doch eigentlich diese Party, oder nicht?

Seufzend ließ er seinen Kopf auf das weiche Kissen sinken. Nur um erschrocken zusammen zu fahren, als er ein Räuspern hörte. Sofort hob er wieder seinen Kopf und sah in die belustigt funkelnden schwarzen Opale seines ältesten Bruders. Doch das war es nicht, was Goku irgendwie stutzig machte. Eher die Erleichterung in dem Gesicht des großen Saiyajin.

Goku öffnete den Mund, wollte etwas sagen, musste sich allerdings sofort aufgrund eines kratzenden Schmerzes im Rachen räuspern. Das Gefühl war ekelig...

„Warte mit dem Reden noch etwas, Kleiner. Nurok hat den Beatmungstubus erst vor zwei Stunden entfernt.“

Hatte Radditz auf Verstehen des jüngeren gehofft, so lag er falsch. Von Goku kam nur ein unzufriedenes grummeln. Und fragend nach oben gezogene Brauen.

„Du weißt nicht, was los ist, oder?“

Ein sachtes Kopfschütteln.

Unzufrieden seufzte Radditz.

„Ihr hättet nicht zu dieser Silvesterfeier gehen sollen... Dir wurden Drogen und eine giftige Substanz in die Getränke getan, dein Leben stand in den letzten Stunden echt auf der Kippe!“

Son-Goku blinzelte bei den gehörten Worten, ließ den Kopf wieder ins Kissen sinken, dieser war langsam echt schwer geworden.

Die Silvesterfeier...

Ja, daran erinnerte er sich noch, langsam, ganz langsam kamen die Bilder wieder in sein Gedächtnis...

Er hatte sich mit seinem ältesten Sohn versöhnt gehabt, das war das letzte, woran er sich erinnerte...

Dann...

Dann waren nur noch körperliche Empfindungen und Gefühle da.

Schwindel, Übelkeit, Angst, Erregung, Wut und später das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit...

Danach war alles Schwarz, bis jetzt.

»Verdammt... wir hatten alle die Befürchtung, das es ein Fehler war, dorthin zu gehen... Was ist da bloß alles passiert?« ,dachte er sich im Stillen.

Eine Bewegung im Augenwinkel bekam seine gesamte Aufmerksamkeit und es erstaunte ihn nicht, das Radditz neben ihm am Bett stand. Was ihn allerdings irritierte, war das Glas mit Wasser in der Hand des älteren. Bevor Goku überlegen oder handeln konnte, hatte Tales den ganzen Inhalt im Gesicht und saß Kerzengrade auf dem Stuhl. Kurz schüttelte sich der ältere Zwilling, das die Tropfen flogen, ehe er zu Radditz hoch sah und ihn wütend anknurrte.

„Sag mal, hast du den Arsch offen? Ich schwör...“

Sofort hörte Tales mit seiner begonnenen Schimpftirade auf, als er das leise, raue Lachen von dem liegenden Saiyajin hörte. Mit großen Augen sah er von Radditz weg zu Son-Goku, blinzelte, weil er dem Bild nicht so ganz glaubte.

„Kakarott...“ ,hauchte er leise, kaum hörbar.

Dieser nickte lächelnd.

„Du hast es geschafft, kleiner...“ ,wisperte Tales erleichtert grinsend und wuschelte Goku kurz durch die schwarze Mähne.

Dieser zog daraufhin murrend den Kopf ein, versuchte sich dennoch nicht allzu viel zu bewegen, um Vegeta nicht zu wecken. Auch Tales` schwarze Opale wanderten zu dem Prinzen, Gokus kurzer Seitenblick hatte dessen Aufmerksamkeit geweckt.

An Radditz gewandt fragte Tales:

„Hast du noch ein Glas mit Wasser?“

Augenblicke des Überlegen bei seinen Brüdern.

„Oh nein! Vergiss es Tales... das mache ich nicht, ich hänge an meinem Leben!!“ ,fauchte Radditz entsetzt, nachdem er den Gedankengängen seines Bruders gefolgt war.

„Aber ich.“

„Tales! Nein! Verdammt...“

Schon war Radditz das Glas los und Tales im angrenzenden Badezimmer verschwunden. Der größere wich schon mal sicherheitshalber zur Tür, während Goku nur schmunzelnd den Kopf schüttelte. Auch er hatte den Plan seines älteren Zwillings durchschaut.

Mit dem vollen Glas Wasser stellte sich Tales an die rechte Seite des Bettes und kippte den gesamten Inhalt auf Vegetas Kopf. Geschockt riss der Kleinere aufgrund der plötzlichen Kälte und Nässe die Augen auf und stand mit einem Satz grollend neben dem Bett. Laut fluchend schüttelte er sich, knurrte aggressiv, als er Tales schallendes Gelächter wahrnahm, wollte schon zu einer Schimpftirade ansetzen, stutze dann allerdings...

Überlegend hielt er in der Bewegung inne und wandte langsam mit dem Blick zu Gokus Zwilling.

Warum war Tales so gut drauf?

Er verstand es nicht wirklich.

Solch eine Situation war keine, in der man Scherze machte oder Streiche spielte!!

Drohend knurrte er noch einmal, stockte dann aber als er seine schwarzen Opale zwischen den drei Brüdern hin und her gleiten ließ.

Radditz stand kalkweiß an der Tür zum Korridor, Tales blickte ihn schadenfroh grinsend mit dem Schalk in den schwarzen Opalen an und sein Partner...

»Kakarott!!«

Ihm viel die Kinnlade runter.

Son-Goku hatte ungefähr den gleichen schadenfrohen, belustigten Ausdruck auf dem Gesicht wie sein Zwilling.

Vegeta schloss die Augen, öffnete sie, blinzelte mehrmals, doch dieses Bild wollte einfach nicht verschwinden. Mit zwei Schritten war er wieder am Bett angelangt und legte Son-Goku seine Hand auf die Stirn. Noch immer völlig überrascht.

Son-Goku konnte doch nicht schon wieder wach sein!

Sachte lächelnd nickte Goku auf die stumme gedankliche Frage seines Partners hin, fuhr mit der Spitze seines Schweifes über die warme Haut an Vegetas Hand. Dieser zuckte merklich zusammen.

„Kakarott...“ ,hauchte der kleinere.

Wieder nickte Son-Goku bestätigend.

Vegeta konnte dieses enorme Gefühl in seinem Brustkorb nicht beschreiben. Aber was er wusste war, das ein großer Teil davon Erleichterung war. Sein Partner war wach, ihm schien es soweit wieder gut zu gehen.

Sachte strich der Prinz mit seinen Fingern durch das weiche, braune Fell von Gokus Schweif. Dieser wickelte sich sofort eng um sein Handgelenk, zog ihn zu sich auf das Bett, was Vegeta auch ohne zu murren geschehen ließ. Trotz der Anwesenheit der beiden anderen senkte der kleinere seinen Kopf und gab Goku einen innigen Kuss auf die Stirn, strich ihm sachte mit dem eigenen Schweif über die Wange. Dieser schloss bei der Berührung entspannt und zufrieden seine Augen, drückte sich enger an den weichen Pelz heran.

Knurrend wandte der Prinz anschließend seine Aufmerksamkeit von Goku zu Tales.

„Vier Worte für dich, Großer!“ ,fauchte Vegeta.

Radditz schluckte nervös, während Tales ihn erwartungsvoll ansah und spitzbübisch grinste.

„Oh! Wird das ein Ratespiel? Warte!“

Son-Goku schüttelte bei der erfreuten Stimme seines älteren Zwilling sachte mit dem Kopf. Tales war auch eine Nummer für sich...

Nach solch einer Aktion auch noch große Klappe zu haben und weiter zu sticheln...

Tales verschränkte überlegend die Arme vor der Brust.

„Du bist unglaublich stark!“

Sah daraufhin herausfordernd zu dem Kleineren auf der anderen Seite des Bettes.

„Nein...? Du bist unglaublich heiß! Vielleicht auch, du bist unfassbar intelligent.“

Fragend blickte Tales zu Vegeta. Dessen undurchdringliche Miene half ihm da scheinbar nicht weiter.

„Oder ist es eher: Ich liebe dich, Tales!“

„Höre auf... du redest dich um Kopf und Kragen...“ ,fauchte Radditz seinen mittleren Bruder an.

„Jetzt hab ich es! Hier, dein eigener Planet!“

„Das erste Wort fängt mir R an.“ knurrte Vegeta leicht schmunzelnd.

Verwirrt blickte Tales auf den Boden.

„Rote Rosen für dich?“ ,fragte er nach wenigen Sekunden mit einer hochgezogenen Augenbraue.

Son-Goku lachte leise auf, bei den Worten seines Bruders und wurde lauter, als er Vegetas verdattertes Gesicht sah. Radditz legte sich die Hand auf die Augen und schüttelte vehement den Kopf.

„Was ist bloß bei dir falsch gelaufen?“

„Ich habs! Hier, ein roter Sportwagen für dich!“

Sich innerlich selbst für diesen grandiosen Einfall lobend, klopfte sich der groß gewachsene Saiyajin auf die Schulter.

„Du hast bereits einen roten Sportwagen.“ ,warf Vegeta seine Einwände in den Raum.

„Das ist kein Sportwagen mehr, sondern ein hochgezüchtetes PS-Monster!“

„Da hast du recht, Radditz... Außerdem waren es mehr wie vier Worte, du Stümper!“

„Hm...“ ,überlegend legte Tales den Kopf in den Nacken.

Mit dem Zeigefinger tippte sich der ältere Zwilling an die Lippen. Zog grübelnd die Stirn kraus, ehe er unzufrieden seufzte.

„Ich komme nicht weiter. Hast du noch einen Tipp für mich?“

„Rache ist verdammt süß!“ ,grinste Vegeta süffisant.

Tales lächelte und entblößte seine perlweißen Zahnreihen inklusive seiner spitzen Fangzähne.

„Ich habe nichts anderes erwartet.“

„Oh nein...“ ,stöhnte Radditz.

Ahnte er schon, worauf dieses Spiel hinaus lief.

„Ich dachte, aus dieser Phase seid ihr raus...“

Schmunzelnd ließ Son-Goku seinen Kopf auf das Kissen sinken. Es tat gut. Diese lockere Atmosphäre zwischen ihnen. Doch innerlich hoffte er, das die Sache zwischen Vegeta und Tales im Rahmen blieb und nicht eskalierte....

Radditz besorgter Blick sprach da allerdings eine andere Sprache. Seufzend rieb er sich mit der freien Hand über die Augen. Es würde aus dem Ruder laufen....

Zur Sicherheit, um seine Vermutung und Sorge bestätigt zu bekommen, blickte er stumm fragend zu seinem ältesten Bruder. Mittlerweile hatte dieser wieder etwas mehr Farbe im Gesicht und stand nicht mehr so nahe bei der Tür.

„Sieh mich nicht so fragend an, Kakarott... Ich weiß aus leidlicher Erfahrung, wie das immer endet!“

„Hey!“ ,kam es leise gegrummelt von Vegeta.

Auch Tales blickte den langhaarigen Saiyajin empört an.

„Was denn? Ich sage nur die Wahrheit!“

„Das waren nur Kleinigkeiten!“ ,winkte Tales ab.

„Genau. Nur mickrige Kollateralschäden.“ ,bestätigte Vegeta mit verschränkten Armen.

Verwundert fragend zog Radditz die Stirn kraus.

„Ein in die Luft gesprengter Ostteil des Palastes ist weder eine Kleinigkeit, noch ein Kollateralschaden...“ murmelte er.

„Ich kann nichts dafür, dass Großvater an der Bausubstanz gespart hat!“ ,fauchte Vegeta beleidigt.

„Der Palast hatte sowieso eine Renovierung dringend nötig gehabt.“ ,sprach Tales nickend.

„Okay....“ sprach Radditz seufzend.

„Was war denn dann mit Nuroks völlig demolierter Raumkapsel?“

„Das?... Also das... war ein Versehen. Habe mich da mit Vegetas Kapsel vertan.“

„Vegetas anschließend kaputtes Auto, weil du es kurzschließen und woanders hinfahren wolltest?“

„Woher sollte ich denn wissen, dass man das bei diesem Elektroschrott nicht so einfach kann?“

„Und mein kahl rasierter Schweif?“

„Ebenfalls eine versehentliche Kleinigkeit... Ich dachte das wäre Tales` seiner. Muss mich da im Zimmer geirrt haben...“

„Natürlich...“ ,verständnislos schüttelte Radditz seinen Kopf.

„Warum bist du dabei eigentlich nicht wach geworden?“ ,fragte Tales nach einigen Sekunden.

„Das hat keinen von euch zu interessieren!“

„Doch das glaube ich sehr wohl, Bruder.“

„Er war rotze voll.“

„Vegeta! Spätestens da hätte dir auffallen müssen, das es das falsche Zimmer war!“ ,fauchte Radditz.

„Hm... interessant! Hatte er wenigstens Damenbesuch?“ fragte Tales neugierig weiter.

„Das ist hier nicht das Thema!“

„Ich glaube nicht, das er da Besuch hatte. Zumindest kann ich mich nicht dran erinnern...“

„Das solltest du öfters haben, Radditz. Dann wärst du zufriedener, entspannter.“

„Nur weil ich nicht so einen Verschleiß an Frauen sowie Männern habe wie du, heißt das noch lange nicht, das ich sexuell unbefriedigt bin!“ ,fauchte Radditz wütend zu Tales.

In dem Moment, wo ihm die Worte aus dem Mund kamen, wusste Radditz, dass er Tales soeben eine Steilvorlage geboten hatte. Und er war kein bisschen überrascht, als sein Bruder loslegte.

„Doch, ich denke das bist du. Und es macht mir langsam Sorgen.... Sag schon, Radditz... Ich meine, nie spüre ich eine fremde Energie bei dir!... Außerdem lässt du ständig in der Bar Mädels abblitzen.“

Missmutig verschränkte der langhaarige Saiyajin die Arme vor dem massigen Brustkorb. Er wollte nicht drüber reden, schon gar nicht mit Mister Perfect, wenn es um das Thema Frauen ging. Radditz knurrte daraufhin warnend. Doch Tales ignorierte es geflissentlich.

„Komm schon, Bruder, das interessiert mich echt. Ist da etwa eine bestimmte Frau im Spiel?“

Als wieder keine Antwort kam, lachte nicht nur Tales.

„Kenne ich sie?“

„Will sie dich nicht?“ ,mischte sich nun auch Vegeta ein, dieser grinste provokant.

„Wird das jetzt hier ein Kreuzverhör?“

Murrend löste der größte die vor der Brust verschränkten Arme, drehte sich etwas weg und entschied sich dazu zu schweigen. Das war in solch einer Situation das Beste.

„Sparst du dich für eine eventuelle Bindung mit ihr auf?“, fragte Tales schmunzelnd.

„Ist sie hässlich und du schämst dich für sie?“, fragte Vegeta mit provokanten Blick.

„Ist es keine `sie` sondern ein `er`?“

„Hat 'sie' oder 'er' eventuell schon einen Partner?“

„Ist `er` oder `sie` etwa einer aus dem Anwesen?“

„Verflucht! Jetzt haltet die Klappe. Meine Sache, mein Leben! Schluss, Aus, basta!“

Enttäuscht seufzte Tales, hob aber nach wenigen Sekunden der Stille den Kopf und sah erst zu Vegeta, dann zu Radditz, ehe seine schwarzen Opale an Son-Goku hängen blieben.

„Apropos Bars und Mädels... jetzt wo Kakarott wieder fit ist, könnten wir durch die Clubs ziehen und Beute machen.“

Fassungslos schüttelte Radditz den Kopf.

„Verflucht, Kleiner! Hat dir vorgestern Nacht nicht gereicht? Diese Brünette sah ganz schön heftig aus. Genau wie ihre Schwester.“

„Du kennst mich, Bruder. Ich bin immer hungrig.“

Zu Tales` Glück gab es einen endlosen Nachschub an Frauen oder Männern, die mehr als bereit waren, seinen Bedürfnissen nachzukommen. Und der Saiyajin hatte Bedürfnisse. Trank keinen Alkohol. Rauchte nicht. Konsumierte keine Drogen. Aber er hatte einen Frauen- und Männerverschleiß, wie Radditz oder einer der anderen, es noch nie erlebt hatten. Und es war bei weitem nicht so, dass Saiyajin sexuell wenig aktiv waren oder Radditz nur prüde, jungfräuliche Pantoffelhelden kannte.

„Von mir aus.“, gab Vegeta Tales` Vorhaben grünes Licht.

„Bevor du aber gehst, holst du die Jungs zu uns runter. Nurok soll auch noch mal vorbei schauen und nach Kakarott sehen.“

„Okay, mach ich. Bis gleich.“, mit diesen Worten wollte Tales sich auf den Weg ins Haupthaus machen, wurde dann aber nach wenigen Schritten aufgehalten.

„Danke, Tales.“ ,wisperte Goku rau.

Fragend drehte sich der Angesprochene zum Bett um.

„Wofür?“

„Du hast mir dein Blut gegeben... Und mir damit wahrscheinlich das Leben gerettet. Dafür danke ich dir.“

Verwirrt sah Tales zu Son-Goku. Mit fragend hochgezogenen Brauen blickte er von seinem Zwilling zu Vegeta, welcher nur die Schultern zuckte.

„Ich verstehe nicht... woher?“

Goku lächelte.

„Es ist, als würde ich dich, seit ich vorhin aufgewacht bin, in mir spüren... Als wenn du ein Teil von mir wärst. Genau wie Vegeta, seit wir die Bindung haben.“

„Tja...“ ,äußerte Vegeta.

„An diese Auswirkung hat keiner von uns gedacht...“

Tales löste die zuvor verschränkten Arme.

„Nein... Es ging darum sein Leben zu retten. Wie dem auch sei.... Keine Sorge, Kleiner. In nächster Zeit werde ich meinen Geist geflissentlich verschlossen halten.“

Und schon war er aus der Tür verschwunden. Zwei erstaunt, verwunderte und einen schmunzelnden Saiyajin zurücklassend.

Die Frage nach dem "Warum?"

Schnurstracks, der Aurasignatur folgend, lief Tales vier Zimmer weiter, machte sich nicht die Mühe an das weiße Holz zu klopfen, trat einfach ein. Die beiden vernichtenden Blicke ließen ihn herausfordernd grinsen.

„Schon mal was von anklopfen gehört?“

„Deine Erziehung lässt auch zu wünschen übrig!“

Wurde er auch sofort von den Geschwistern angefahren.

„Tut jetzt nicht so, als hättet ihr was zu verheimlichen...“ ,sprach er gespielt gelangweilt.

„Vielleicht ja doch“ ,murrte Doina.

Der kalte, vernichtende, aber dennoch interessierte Blick verwunderte sie nicht.

„Pass auf was du sagst...“ ,knurrte der Neuankömmling.

„Alles gut. Ich hab mein Ziel erreicht, Kakarott lebt und...“

„Doina!“ ,knurrte Nurok an die Saiyajin gewandt.

„Lass sie ruhig, Nurok. Frauen verbietet man nicht den Mund. Wurde da etwa an deiner Erziehung gespart?“ stichelte Tales provozierend.

„Meine Erziehung hätte so jemand, wie du es bist, nie überlebt!“

„Nun... Ich würde eher behaupten... mich hätte dein Vater nicht überlebt!“

Das warnende Grollen ignorierte Tales wiedereinmal geflissentlich.

„Sag schon, Frau. Ich bin ganz Ohr.“

Die Angesprochene zögerte, verdrehte aber dann genervt die Augen und sprach schnell.

„Ich hatte meine Gründe... Verdammt. Ihr behandelt mich wie einen Feind, oder zumindest wie eine kranke Aussätzige. Ihm zu helfen gab mir die Chance, zumindest etwas in eurer Achtung zu steigen!“

„Und weiter?“

„Ich verstehe nicht was du meinst!“

„Lass gut sein, Tales.“

„Ich denke, du solltest uns zwei alleine lassen. Vegeta erwartet dich, Kakarott ist wach geworden. Und du kennst seinen kurzen Geduldsfaden.“ ,sprach Tales an Nurok gewandt.

Ihn verwunderte das lange Zögern des anderen Saiyajin ganz und gar nicht. Und das er Nurok auf einmal wenige Zentimeter vor sich stehen hatte erst recht nicht.

„Wenn mir anschließend Klagen ihrerseits kommen, reiß ich dir die Eier ab und serviere sie dir zum Frühstück!“ ,fauchte der größere drohend.

„Tja, Nurok... wenigstens habe ich noch beide...“

Der Schlag in Richtung seines Gesichts kam schnell, für ihn aber nicht schnell genug. Ebenso die weiteren Faustschläge in Richtung seines Körpers. Allesamt blockte er lässig mit einem kurzen aufwallen seiner Energie, den wütenden Fluch der Frau und das donnernde Grollen Nuroks, ignorierend. Mit drei gezielten Faustschlägen hatte er Nurok von sich gestoßen, ihn an den Armen gepackt, bäuchlings auf den Boden gedonnert und sich entspannt auf den sich lautstark fluchend windenden Saiyajin drauf gesetzt.

„Höre auf mich zu beleidigen, deine Position ist dafür grade nicht die Beste!“ ,knurrte Tales warnend, konnte sich ein leichtes schmunzeln dennoch nicht verkneifen.

„Was in aller Welt tust du da, Tales?“

„Pfeife deinen verdammten Schoßhund zurück, Vegeta!“ fluchte Nurok weniger aggressiv, als eigentlich beabsichtigt. Tales war verdammt schwer und hinderte ihn am ausreichenden Luftholen.

„Schoßhund, ja?“ fauchte Tales, lehnte sich noch mehr auf den Brustkorb des unter ihm liegenden, presste dessen Körper mit seinem Gewicht tiefer in die kleine Delle im Boden.

„Ich denke nicht, das du dich jemals in der Position befunden hast, mir Befehle zu erteilen!“

Knurrend schloss Nurok seine Augen, als sich Vegeta mit diesen an ihn gerichteten Worten neben sein Gesicht hockte und ihn wütend an funkelte. Tales zu verärgern war die eine Sache, aber es sich mit Vegeta zu verspaßen eine ganz andere Geschichte.

„Verzeih, mein Prinz...“ ,murmelte er leise, zwischen zusammen gepressten Zähnen.

„Fein. Zumindest etwas Respekt ist noch in deinem Hirn vorhanden...“

„Irgendwas heckt sie aus.“ ,knurrte Tales sofort an Vegeta gewandt.

„Ah, ist das so?“

Sofort hatte die weibliche Saiyajin alle ungeteilte Aufmerksamkeit und ihren Prinzen dicht vor sich stehen.

Okay, Doina musste ihre Meinung revidieren...

Scheinbar konnte Vegeta sie genauso kalt und unberechenbar ansehen, wie Gray es immer tat...

„Vegeta... bitte. Sie... ist meine.... Schwester!“ keuchte Nurok zwischen den kläglichen Versuchen Luft zu holen.

„Nun ja. Ich habe mich vor etlichen Stunden schon gefragt, warum sie auf einmal helfen will. Also, was war der Grund? Und wehe du sagst nicht die Wahrheit, ich weiß, wenn ich belogen werde!“

Nervös schluckte die Angesprochene. Verzweifelt blickte sie von Vegeta zu Tales und dann zu Nurok. Wütend zogen sich ihre Brauen zusammen. Sie hasste diese Art ihres Volkes. Alles mit Gewalt, Kraft und Unterwerfung klären zu müssen.

„Geh bitte von ihm runter... Wir haben verstanden, das du der Stärkere bist!“ ,hauchte sie an Tales gewandt.

Wütend, verzweifelt knurrte sie, als sich der Angesprochene kein Stück bewegte. Stattdessen parkte er weiterhin auf ihrem Bruder.

„Erst beantwortest du mir meine Frage, Weib!“

Den Inneren, saiyajintypischen Impuls zu zuschlagen versuchte sie so gut es ging zu unterdrücken, ebenso das Gefühl der Wut und unbändigen Ohnmacht. Sie musste trainieren, sie musste dringend stärker werden....

Doina senkte ihre hellen, diamantenen Opale, versuchte das Beben ihres Körpers unter Kontrolle zu bekommen, ihre Anspannung zu lösen. Erst dann antwortete sie stockend.

„Ich wollte... wie ich Tales schon sagte...Ich habe ihm geholfen, damit ich von eurerseits besser, mit mehr Respekt angesehen werde... Ihr mich nicht mehr wie einen Feind betrachtet....“

„Und?“ ,fragte Vegeta gelangweilt.

„Wenn Kakarott gestorben wäre, wärt Ihr ihm gefolgt... Das konnte ich nicht zulassen...“

Irritiert sah Tales von Nurok auf zu dessen Zwillingsschwester. Auch Vegeta hatte erstaunt eine Braue in die Höhe gezogen.

„Eure Söhne sind noch viel zu jung... Und deswegen hätte Gray Euren Platz eingenommen...“

Die daraufhin drückende Stille wurde nur von Nuroks ungleichmäßigen Keuchen unterbrochen. Seufzend schüttelte Vegeta den Kopf. Er wusste von dieser Rivalität, fast schon Hass zwischen den Zweien. Doch keiner in dem Anwesen konnte sich dieses miserable Verhältnis zwischen den beiden Saiyajin erklären. Da war es in seinen Augen durchaus verständlich, das Doina alles in ihrer Macht stehende tun würde, um eine solche zukünftige Entwicklung zu verhindern.

„Tales... Lass Nurok endlich vernünftig atmen.“

Schmerzhaft keuchend wurde Nurok daraufhin an den, in seinem Rücken verschränkten Armen, in den Stand gezogen. Er holte mehrmals tief Luft, ehe er an den hinter ihm stehenden knurrte:

„Schoßhündchen!“

Das schallende Lachen von Tales ließ ihn für den Augenblick eines Wimpernschlages schmunzeln.

„Du musst auch immer das letzte Wort haben...“

„Naja... eigentlich ist das ja grundsätzlich deine Aufgabe!“

„Da sind mal die Rollen ausnahmsweise vertauscht.“

„Scheint so.... Lässt du mich jetzt endlich los?“

„Hm... Nein. Die derzeitige Position gefällt mir ganz gut...“ ,dreckig grinsend zog Tales den anderen Saiyajin näher an seinen muskulösen Körper.

„Ich wollte eh los, um etwas Druck abzulassen. Da kommst du mir gerade recht!“

„Schlag dir das sofort aus dem Kopf, du Hohlbirne! Für deine Triebe suchst du dir gefälligst jemand anderen! Ich bin nicht an Schoßhunden interessiert!“ ,donnerte Nurok los und begann sich in dem eisernen Griff zu winden.

„Keinen Bock auf Fell zwischen den Zähnen?“ wurde er provokant grinsend von Vegeta gefragt.

„Aber du hast mir die Sache mit dem Kreuz doch angeboten...“ ,hauchte Tales ihm mit gespielt enttäuschter Stimme ins Ohr.

„Verdammte Idioten... elende Scheißkerle...“ ,fluchte Nurok verhalten.

Leise auflachend ließ Tales den anderen Saiyajin los, verschränkte die Arme vor dem massigen Brustkorb und funkelte den größeren herausfordernd an.

„Du gehst jetzt ganz schnell zu Kakarott und untersuchst ihn oder du liegst wieder mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden für diese Frechheit. Dieses mal aber unter mir!“

Murrend zog Nurok nach Vegetas Drohung seine Kleidung zu recht. Mit einem letzten Blick zu seiner Schwester nickte er seinem Prinzen zu und verließ das Behandlungszimmer.

„Und wir beide...“

Vegeta deutete auf Tales.

„...gehen in den GR. Du musst ja scheinbar Druck ablassen!“

Der Angesprochene schüttelte den Kopf.

„Das war nicht aufs Kämpfen bezogen, mein Prinz. Du stehst nicht mehr auf meiner Liste, nachdem du dich gebunden hast!“

„Darüber reden wir, wenn ich dich durch die Mangel gedreht habe!“ ,knurrte Vegeta drohend.

„Hm... das werden wir ja sehen...“ ,murmelte Tales herausfordernd.

„GR?“

„GR!“

Bevor Doina handeln oder was sagen konnte, stand sie alleine in dem Behandlungszimmer. Sachte schüttelte die Frau ihren Kopf.

»Was ist das hier bloß für ein Haus...« ,dachte sie sich.

Sie hatte lange Jahre auf Vegeta unter Saiyajin gelebt, aber diese hier stellten ihre Rassenmitglieder bei weitem in den Schatten. Sei es in Bezug auf große Klappe, mangelndem Respekt, Reibereien oder körperlicher Kraft.

Doina fuhr sich einmal durch ihre langen, wild abstehenden schwarzen Haare. Sie verstand, warum Vegeta oft aussah als hätte er Kopfschmerzen...

Es war echt kein Wunder, bei diesen Männern und Frauen. Das kam davon, wenn man 22 kaltblütige, elitäre Kampfmaschinen unter Kontrolle halten und deren Kräfte in die richtigen Bahnen lenken musste...

Eine Gänsehaut bildete sich am ganzen Körper, als sie die enormen Energien der beiden Männer im Trainingsraum spüren konnte. Sie räusperte sich.

Sollte sie vorsorglich schon mal Tumbron und Akirah Bescheid geben?

Und sich selbst mit Nahrung versorgen, falls auch ihre Fähigkeiten nach dem Kampf der beiden von Nöten war?

Am besten war es. Und so verschwand sie auch aus dem Patientenzimmer und nahm in der Küche des Anwesen wieder Gestalt an.
 

In Gedanken an die letzte Situation mit Tales betrat Nurok das Patientenzimmer von dessen jüngeren Bruder. Innerlich hoffte er, das Radditz die Klappe halten würde, sonst könnte er für nichts garantieren. Dieser konnte zwar nichts für den Charakter seines jüngeren Bruders, aber dennoch war der langhaarige Saiyajin teilweise keinen Deut besser, was die große Klappe anbelangte. Doch im Gegensatz zu Tales würde Radditz den kürzeren ziehen.

Als er die Tür ins Schloss zog, blickten ihn direkt zwei dunkle Augenpaare an. Wobei er bei dem Erblicken des einen, so etwas wie Erleichterung in seiner Brust spürte. Son-Goku schien es geschafft zu haben, es ging ihm besser, viel besser. Der liegende Saiyajin war wach, hatte wieder eine gesunde Gesichtsfarbe und laut Monitor waren auch die Vitalwerte wieder im Normbereich.

„Wie geht es dir?“ ,fragte er sofort, als er an die rechte Bettseite getreten war.

„Ganz gut, würde ich sagen.“

Gokus Stimme war noch immer rau und dieses unangenehme kratzen im Hals hatte sich noch nicht gebessert.

„Kannst du mir sagen, was passiert ist?“

Skeptisch wanderten seine Opale zu Radditz.

Hatte keiner der anderen Goku in Kenntnis gesetzt?

Murrend löste Radditz seine verschränkten Arme.

„Wir hatten andere Gesprächsthemen...“

„Na dann...“

Leicht legte Nurok den Kopf schräg, musterte Gokus Erscheinung ausgiebig, ehe er seine Arme vor der massigen Brust verschränkte.

„Du hast einen Cocktail aus verschiedenen Substanzen, welche deinen Getränken zugeführt wurden, zu dir genommen. Drogen mit sedierenden und zeitgleich aphrodisierenden Wirkungen. Darunter befand sich auch eine Substanz, die für die Mitglieder unseres Volkes hochtoxisch ist. Du bist dem Tod gerade noch so von der Schippe gesprungen.“

Verstehend nickte Son-Goku. Dennoch war das ungefähr die gleiche Information, die er bereits von Radditz erhalten hatte....

»Doch warum habe ich keine Erinnerungen mehr... Was war der Grund für diese Substanzen in meinen Getränken? Warum? Wer?«

Seine Aufmerksamkeit wurde durch das Rascheln von Kleidung auf den Saiyajin an der rechten Seite seines Bettes gelenkt. Der Mann schien etwas in seinen Taschen zu suchen und zog seine Brauen wütend zusammen, als er gefunden hatte wonach er gesucht hatte und einen Blick darauf warf. Genau den selben irritiert, fragenden Blick erschien auch bei Radditz im Gesicht, wie Son-Goku mit einem kurzen Seitenblick erkennen konnte. Bevor Goku jedoch die Möglichkeit bekam zu fragen was los sei, erklang ein missmutiges Knurren aus dem Brustkorb des anderen. Erst als ihm ein Handy, mit völlig kaputten Display, unter die Nase gehalten wurde, verstand er die Wut. Scheinbar hatte das Gerät die spürbare Konfrontation mit Tales nicht unbeschadet überstanden.

„Kennst du den Kerl?“ ,wurde er auch sogleich gefragt.

Erst auf diese Ansprache hin, sah Goku das Foto eines männlichen Gesichts. Er schüttelte den Kopf, zog aber im selben Moment missmutig die Brauen zusammen.

„Warum zeigst du mir das Bild eines toten Mannes?“

„In seinen Taschen hat Tales Waffen und ein Etui mit Spritzen, sowie dem Cocktail aus eben jenen Substanzen, welche dir verabreicht wurden, gefunden.“

„Musste er ihn unbedingt dafür töten?“

„Nein. Das hatte Vegeta vorher schon erledigt!“

Das entsetzte Lufteinziehen Gokus unterbrach ihn.

„Du lagst nackt im Bett in einem der Gästezimmer der CC, diesen Kerl ebenfalls nackt über dich gebeugt. Seine Instinkte sind daraufhin wach geworden und haben die Kontrolle übernommen. Den Rest kannst du dir hoffentlich denken.“

Mit jedem weiteren Wort war Son-Goku immer blasser geworden.

»Verflucht, was?? Ich nackt... der Kerl nackt?...Gemeinsam im Bett? Oh nein... bitte nicht...«

„Kakarott...“ ,hörte er die erschrockene Stimme seines Bruders.

Von diesem pikanten Detail hörte der langhaarige Saiyajin gerade zum ersten mal.

„Habe ich... hat er....“

Verdammt! Er konnte es noch nicht einmal aussprechen! Er betete nur, das Nurok es verneinte. Verkrampft schloss Goku seine schwarzen Opale. Verkrallte unbewusst seine Hände im Stoff des Oberbettes. Kurz blickte Goku zu seinem Bruder, als dieser hörbar die Luft eingezogen hatte. Dann folgte ein Räuspern, ehe die dunkle Stimme des anderen Saiyajin zu hören war.

„Vegeta hat mich gebeten, dich zu untersuchen. Es ist nichts dahingehend passiert. Dein Partner kam noch rechtzeitig und hat dich davor bewahrt.“

Der Stein, welcher ihm daraufhin vom Herzen fiel war riesig. Zittrig atmete Goku ein, schaute dem großen Saiyajin tief in die blau umrandeten Opale. Eine gefühlte Ewigkeit hielt er dem durchdringenden Blick stand. Nickend wendete Goku seine Opale auf das weiß bezogene Oberbett. Er hatte erstaunlicherweise in Nuroks Gesicht erkennen können, das da keine Lüge oder ähnliches im Spiel war. Son-Goku hätte es sich niemals verzeihen können, wenn etwas dergleichen passiert wäre. Egal ob freiwillig oder nicht. Mit den Händen strich er das Laken glatt, überlegte, grübelte, versuchte sich an die Situation in der CC zu erinnern. Doch wie zuvor schon ohne Erfolg. Aber er wollte, er brauchte Antworten!

„Kakarott. Die anderen Fragen solltest du an Vegeta, Tales oder Gray stellen... Und was deine gesundheitliche Verfassung anbelangt. Tumbron will dich bis morgen Mittag hier auf Intensiv behalten und dich dann morgen je nach Zustand entlassen.“

Der Widerwille war spürbar zu greifen, doch zu Nuroks Erstaunen kamen von Goku keine Einwände, nur ein zaghaftes, zögerliches Nicken. Bis dem liegenden dann etwas einfiel.

„Sicher das ich das Zimmer nicht besser räumen sollte? Wenn die beiden mit ihrem *Training* fertig sind, werden sie medizinische Betreuung gebrauchen...“

„Tales kann sehen wo er bleibt! Für Vegeta haben wir hier auf Station mehr als ein Zimmer frei.“

Verdutzt blinzelte der langhaarige Krieger, während Goku nur kurz auflachte.

„Ihr beide... es vergeht kein Tag ohne Streitereien.“ ,sprach Goku schmunzelnd.

„Das ist bei seinem Schandmaul auch kein Wunder...“

„Okay... könnte mir einer von euch den Gefallen tun und meine Jungs hier runter bringen?“

Nuroks Blick wandte sich auffordernd zu dem langhaarigen Krieger, welcher sofort den Kopf schüttelte.

„Ich bin weder Mitglied der Bruderschaft, noch Bewohner dieses Hauses.“ ,sprach er an den anderen Saiyajin gewandt.

Bevor Goku die Frage nach dem *Warum* stellen konnte, brummte Nurok missmutig.

„In Folge dessen, ist es dir nicht gestattet, Vegetas private Räumlichkeiten zu betreten. Welch selten kluger Einwand von dir.“

Mit diesen Worten verschwand Nurok in Richtung Haupthaus.

„Arrogantes Arschloch...“ murmelte Radditz leise, aber dennoch gut hörbar für Son-Goku.

Verstand er sehr wohl, was sein ältester Bruder damit meinte. Nurok war ebenso wie Vegeta, Gray oder Dana. Er ließ es jemanden spüren, das man der unterlegene, schwächere war, ebenso das man nur Zivilist war oder der zweiten, wenn nicht sogar nur der dritten Klasse angehörte. Radditz hatte in den vergangenen Jahren enorm an Kraft zugelegt, war den meisten dieser Krieger in dem Anwesen dennoch bei weitem unterlegen. Ein Umstand, welcher ihm von den stärkeren Saiyajin regelmäßig unter die Nase gerieben wurde. Und einer der Gründe war, weswegen er Tales` Vorschlag, das Vegeta ihn in die Bruderschaft aufnehmen könnte, immerhin sprachen seine Abstammung und mittlerweile auch seine Kampfkraft dafür, auch vehement ausgeschlagen und verweigert hatte. Er wollte nicht tagtäglich blöde Sprüche wegen seiner relativ geringen Kraft zu hören bekommen. Verdammt, sogar sein Sohn war ihm ebenbürtig und der war gerade erst dreißig! Von dessen älterer Halbschwester ganz zu Schweigen.

„Komm schon, Radditz!“ ,sprach Son-Goku aufmunternd zu seinem langhaarigen Familienmitglied.

„Wenn ich wieder fit bin, trainieren wir öfter zusammen.“

Skeptisch zog dieser nur die Brauen hoch, nickte anschließend zögernd.
 

Unterdessen lief Nurok mit großen Schritten durch die mit Marmor belegte Eingangshalle, die breite Treppe hinauf in den ersten Stock des Anwesens. Fast am Ende des Flures der ersten Etage lag nun Vegetas und Gokus gemeinsame, neue Unterkunft. Davor der Bereich von Tales, dann folgten Grays und Danas Zimmer. Die anderen Saiyajin hatten sich damals die Zimmer/Räumlichkeiten auf dem Flur nach belieben ausgesucht und schließlich bezogen. Nur er hatte sich als einziger Abseits der anderen Krieger im rechten Teil des Haupthauses einen eigenen Bereich sichern und zu seinem Eigen machen können. Ihm stand da eine ganze kleine Wohnung zur Verfügung. Dort war er für sich und hatte seine Ruhe.

Der Aura nach zu urteilen waren Dana und die Jungs in Vegetas seinen Räumlichkeiten. Wenig später wurde ihm nach seinem Klopfen die Tür geöffnet. Fragend zog Dana ihre schwarzen, schmalen Brauen hoch, fühlte sofort nach der Aura ihres Bruders und der von Son-Goku. Da war scheinbar alles im grünen Bereich, hatte sie doch bei Nuroks auftauchen das Schlimmste befürchtet. Doch im selben Augenblick wurden ihr die enormen Energien von Tales und Vegeta im Trainingszentrum gewahr....

Ohje, da war eine große Menge an Wut und angestauter Energie fühlbar. Gut das der Trainingsraum ausreichend stabil gebaut war....

„Hey Kleine.“ wurde sie ruhig aus den Gedanken gerissen.

Seufzend ging sie einen Schritt zurück und gab ihrem Onkel somit zu verstehen, das er eintreten konnte. Doch plötzlich verzogen sich ihre Mundwinkel zu einem spitzbübischen lächeln.

„Na? Wieder Bekanntschaft mit Tales` Faust gemacht?“

Erst bei einer kurzen Musterung des großen Saiyajin war ihr die aufgeplatzte Unterlippe aufgefallen. Sofort verdunkelte sich der Blick ihres Gegenübers.

„Ich werde deinem Lover deswegen auch noch in den Hintern treten!“

„Dann viel Spaß dabei...“ ,sprach sie schmunzelnd.

„Wie geht es dir?“ ,fragte Nurok, mit Blick auf ihren sichtbaren Bauch.

Murrend strich Dana über den schwarzen Stoff ihres engen Pullovers. Zu beginn ihrer ungewollten Schwangerschaft hatte sie sich nur noch weite Kleidung übergezogen, ganz entgegen ihres sonst sehr enganliegenden, teils freizügigen Kleidungsgeschmackes. Doch seit etwa zwei Wochen... verbergen konnte sie ihren anderen Umstand eh nicht mehr, mittlerweile hatte sie sich auch an diese Situation gewöhnt und konnte sich einer gewissen Vorfreude nicht verweigern.

„Gut... Keine Übelkeit, keine Schmerzen, nichts.... Akirah sagte beim letzten Termin, es sei alles in Ordnung bei uns.“

Verstehend nickte Nurok. Er würde es nie jemanden offen sagen, aber er machte sich Sorgen um seine Nichte. Warum auch immer rief diese Frau seinen Beschützerinstinkt auf den Plan. Eigentlich völlig unnötig, konnte sich die Saiyajin sehr gut selbst helfen und hatte zwei verdammt starke ältere Brüder, auf die sie sich immer verlassen konnte. Aber dennoch, auch wenn Dana diesen Umstand hasste, blieb sie immer deren kleine Schwester...

„Weswegen bist du hier?“ ,holte ihn die neugierige Frage der Frau aus den Gedanken.

„Kakarott ist wach und würde gerne seine Söhne bei sich haben.“

„Perfektes Timing. Die beiden sind gefüttert und gepampert.“

Mit diesen Worten drehte sie sich um, ging zur Wiege, nahm den Jüngsten der beiden und drückte ihn einem völlig verdatterten Saiyajin in die Hände. Dieser hielt Bardock mit beiden Händen um dessen Taille geschwungen mit nach vorne ausgestreckten Armen von sich weg.

„Was wird denn das?“

„Du sagtest, Kakarott möchte die Jungs sehen.“

„Ich weiß was ich gesagt habe! Warum gibst du ihn mir?!“

„Na du bringst die beiden zu ihm runter auf die Krankenstation.“ ,antwortete Dana Schultern zuckend.

„Vergiss es! Du sollst auf die zwei Jungs aufpassen, also bringst du sie auch zu ihm herunter.“ ,fauchte Nurok.

„Ich denke nicht.“

Und schon hatte er den älteren der beiden auch noch im Arm. Instinktiv hatte er den kleinen festgehalten, wohl wissend das Dana mit dieser Handlung seinerseits gerechnet hatte. Diese Frau machte ihn noch wahnsinnig!

„Nur Mut, Großer! Die zwei können dir noch nichts tun.“ ,sprach sie zu ihrem Onkel.

Ihre Stimme eine Mischung aus Spott und Herausforderung. Er knurrte missmutig.

Abschätzend sah Nurok auf die Bündel Saiyajin in seinen Armen. Das Gefühl war keinesfalls schlecht, doch sehr ungewohnt....

Verdammt!

Hatte er in seinem Leben überhaupt schon mal einen Säugling, welcher keiner medizinischen Hilfe bedarf, in den Armen gehalten?

Doch...

Fiel ihm nach reichlicher Überlegung ein. Sein ältester Bruder hatte ihm damals den wenige Tage alten Thronfolger in die Arme gedrückt, weil er zu einer dringlichen Besprechung musste. Vegeta war noch ein wenig kleiner und jünger, als einer der beiden nun, gewesen, Doch bei dem einen Mal war es auch geblieben. Er war ein Elitekrieger, kein Babysitter! Tja...

bis heute...

Was sollte er bloß mit den beiden machen?

Wie sollte er diese kleinen Wesen halten und tragen?

Erschrocken weiteten sich seine blau umrandeten, weißen Opale, als sich Vegeta Jr.´s Schweif um sein Handgelenk wickelte.

„Er fühlt sich wohl und sicher bei dir.“

Das tiefe Knurren brachte die Frau zum lachen. Kopfschüttelnd lief sie zur Tür und öffnete diese.

„Na los. Je eher du dich nach unten auf die Station begibst, desto schneller bist du die beiden Jungs auch wieder los.“

So vorsichtig und langsam der große Saiyajin nur konnte, ging er aus dem geräumigen Wohn- und Schlafzimmer den langen Korridor in Richtung Eingangshalle. Er hatte Sorge, das die beiden durch eine Erschütterung anfangen würden, zu schreien. Den fragenden, teils spöttischen aber auch erfreuten Blicken Jainons und dessen Partnerin Mirannas, welche ihm auf den letzten Metern entgegen kamen, geflissentlich mit finsterer Miene ignorierend. Immerhin hatte er einen Ruf zu verlieren!

Auch wenn ihm eine kleine, leise Stimme im Hinterkopf zuflüsterte, das dieses Gefühl, junges, saiyanisches Leben in den Armen zu halten, gar nicht so übel war. Und außerdem waren die beiden auch ruhig, sahen ihn nur aus ihren schwarzen Opalen Neugierig entgegen.

Bedacht darauf, jede Treppenstufe sachte zu nehmen schlich er die Eingangstreppe schon fast hinunter, durchmaß die Halle und schob sich durch die Tür hinunter in den Tunnel zur Krankenstation. Endlich an Gokus Patientenzimmer angekommen, blieb er stehen, atmete einmal erleichtert durch. Die beiden schienen wirklich erstaunlich pflegeleicht und entspannt zu sein. Mit seinem Schweif öffnete er die helle Tür, ging ohne Umschweife zum Bett und drückte Son-Goku seine beiden Söhne in die Arme.

Einen Moment war Son-Goku verblüfft, hatte er doch fest damit gerechnet, Nurok würde Dana hier her schleifen, um ja keinen körperlichen Kontakt mit den kleinen haben zu müssen.

Von Bardock folgte sofort ein freudiges Quieken, als er in den nackten Armen seiner Emaré lag, wohingegen Vegeta Jr. noch immer seinen Schweif um Nuroks Handgelenk gewickelt hatte und nicht gewillt war, dieses nun auch freizugeben. Missmutig zog der tätowierte Saiyajin die schwarzen Brauen über seine hellen umrandeten Opale und knurrte warnend auf.

Über dieses nicht nur für ihn völlig neue Bild hatte Radditz erstaunt die Augen weit aufgerissen, während Goku nur ein dümmliches Grinsen zustande brachte. Vorsichtig versuchte er den Schweif seines Sohnes zu lösen, erntete dafür allerdings ein warnendes Quengeln, welches sich bei weiteren Versuchen zu einem herzzerreißenden Weinen ausweitete. Ergeben ließ Son-Goku von Vegeta Jr`s Schweif ab und blickte entschuldigend zu Nurok hoch. Dieser sah den Kleinen nicht minder erstaunt und vor allen Dingen entsetzt an, wie der andere stehende Saiyajin ihn ansah. Ergeben, aber murrend sprach Nurok:

„Dann gib ihn schon her, wenn er so unbedingt will!“

Vorsichtig reichte Goku dem älteren Saiyajin seinen Sohn, betrachtete noch eine Weile dieses völlig ungewohnte Bild, hörte, wie sich Vegeta Jr wieder beruhigte und sogar leise zu brabbeln anfing und wandte sich dann an Bardock. Dieser hatte sich ungeachtet der Situation an seinen Brustkorb gekuschelt, den Schweif um sein Handgelenk geschwungen und die kleinen Hände in Gokus OP-Hemd verkrallt.

Nurok hatte sich mittlerweile abgewandt, auf einen der Stühle in der Sitzecke Platz genommen und den kleinen auf seinen Schoß gesetzt. Zu seinem Leidwesen hatte dieser es anscheinend missverstanden und sich auf seiner Hüfte sitzend an den warmen Bauch des großen Saiyajin gekuschelt und schnurrte leise.

Hunger

Tales` schwarze Opale richteten sich auf die weiße Tür, als sich diese öffnete und Dana ruhig ins Patientenzimmer trat. Ihr sorgenvoller Blick wanderte sofort über seinen zugedeckten Körper. Sie wusste, das unter der weißen Bettdecke etliche Verbände waren. Hatte doch der Saiyajin nach dem ausgearteten Trainingskampf mit ihrem ältesten Bruder wegen einem Pneumothorax, mehrerer gebrochener Rippen und einer komplizierten Unterschenkelfraktur im OP gelegen und das waren nur die schweren Verletzungen. Seufzend ging sie auf das Bett zu.

„Was machst du hier?“ wurde ihr auch sogleich die Frage gestellt.

„Tja... da du meinem Bruder in der alten saiyanischen Sprache geschworen hast, das du mich wie deine Gefährtin behandeln wirst, erledige ich meinen Part und spiele fürsorgende Ehefrau.“ , ihre Stimme triefte nur so vor Ironie.

Knurrend verschränkte Tales die Arme vor dem Brustkorb, stöhnte allerdings sofort auf, da sich seine gebrochenen Rippen, ebenso der frisch eingerenkte Arm, bemerkbar machten. Missmutig blickte er die Saiyajin vor seinem Bett an. Musterte sie langsam von oben bis unten.

Dana hatte einen hautengen schwarzen Pullover und eine ebenso enge blaue Jeans an. Bei dem eng anliegenden Stoff konnte man ihren leicht gewölbten Bauch bereits gut erkennen. Unwillkürlich schluckte er, als ihm eine leichte Übelkeit den Hals hinaufkroch. Und diese kam ganz bestimmt nicht von dem Beatmungstubus bei der OP oder den ganzen Medikamenten, welche über den Zugang in seine Vene gepumpt wurden.

Dana zog sich einen Stuhl heran und ließ sich entspannt darauf fallen.

„Ich dachte eigentlich, du sähest schlimmer aus...“

„Was meinst du?“

„Das was ich sage.... ich war bis gerade bei meinem Bruder... ihr habt euch nichts geschenkt, was?“

Ein brummen seinerseits ließ sie schmunzeln.

„Wie geht es ihm?“ ,fragte er nach einigen Momenten der Stille.

„Er ist ebenfalls wieder aus dem OP raus und wach... wie gesagt, ihr habt euch nichts geschenkt... Nurok muss einen komplett neuen Gravitationstrainingsraum bauen. Ihr habt ihn vollständig in seine Einzelteile zerlegt.“

„Wir sind uns ebenbürtig, da kann so was mal passieren.“

„Hm... nun wird mir auch klar, wie ihr zwei es damals geschafft habt, einen Teil des Palastes in die Luft zu sprengen.“

Auf diese Aussage antwortete er nicht. Es war ihm egal, was sie dachte. Es war eine Sache zwischen ihm und ihrem Bruder, nichts ernstes, nur ein etwas außer Kontrolle geratener Trainingskampf, um sich der aufgestauten Energie und Emotionen etwas Luft zu verschaffen. Etwas, was ihr gutes Verhältnis zueinander nicht verändern würde. Seufzend wandte er sich an die Frau neben ihm und versuchte das Thema zu wechseln.

„Und was hast du jetzt hier vor?“

„Wie ich schon sagte, ich spiele die fürsorgende Ehefrau.“

Herausfordernd erwiderte sie seinen erst fragenden, doch schon wenige Augenblicke später, berechnenden Blick.

„Wenn das so ist... dann ruf mal oben in der Küche an und bestell für mich ein Festmahl, ich habe Hunger. Und in der Zeit während des Wartens bläst du mir einen... oder zwei, oder drei...“

Verlangend wanderten seine schwarzen Opale zu ihrer Oberweite, von dort aus wieder hoch zu ihrem Gesicht, wo sie sich an den rosigen, perfekt geformten Lippen fest hefteten. Ein leises Keuchen verließ seine Lippen, als seine untere Region bei dem Gedanken daran nun auch wach wurde und schließlich vorfreudig pulsierte, weil seine Sinne ihre aufkeimende Erregung wahrnahmen.

„Nein.“

Ein knurren.

„So viel zum Thema fürsorgende Ehefrau...“

„Du hängst am Überwachungsmonitor. Und Tumbron sagte, der bleibt noch 24 Stunden dran. Ich habe keine Lust, das Nurok live deine Vitalwerte verfolgen kann, wenn ich das mache.“

Tales legte den Kopf leicht schräg. Okay, das war ein Einwand, zwar kein guter, aber ein Einwand....

Dann mussten sie das sexuelle halt ein paar Stunden nach hinten verschieben, allerdings konnte sie das mit dem Essen doch organisieren.

„Ich habe dennoch Hunger...“ sprach er sie an.

„Das hast du immer...“

Entspannt ließ sie sich mit dem Rücken an die Lehne sinken.

„Du bist seit nicht mal einer halben Stunde wieder wach... warte noch etwas mit dem Essen, okay?“

„Und was soll ich bis dahin machen?“

„Wir sitzen zusammen, reden... ich kann dich über die neusten Geschehnisse auf dem Planeten informieren.“

Aus ihrer vorderen Jeanstasche holte sie ihr Handy heraus und schaute im Internet nach. Den unzufriedenen Blick des liegenden Saiyajin ignorierend.

„Ach sieh mal einer an...“ ,murmelte Dana nach einiger Zeit.

„Diese dummen Wesen bringen sich mal wieder großflächig gegenseitig um... Irgendwo gab es einen Tornado und woanders herrscht die schlimmste Dürre seit Jahrzehnten.“

„Wundert dich das?“ ,fragte Tales gelangweilt ohne eine wirkliche Antwort bekommen zu wollen.

„Die Menschen sind dumm. Vernichten ihren Planeten, ihre Umwelt und sich gegenseitig... so ein dummes, primitives Volk ist mir selten unter gekommen.“

Ihre schwarzen Opale wanderten vom Display zu seinen Irden.

„Waren wir im letzten Punkt besser?“

„Wir hatten nur zwei großflächige Kriege untereinander, keinen groß angelegten Völkermord... Warum auch? Vereinzelte Kämpfe, ja natürlich. Und um unsere Umwelt, die Natur haben wir uns gut gekümmert. Ohne sie kann man nicht überleben...“

„Es geht ihnen um den Profit, alles andere ist egal. Und überhaupt.... Machen wir es derzeit anders?“

„Höre ich da etwa so was wie Gewissensbisse oder gar Mitleid heraus? Seit wir auf diesem Planeten sind, sind wir in diesem Geschäft. Das hat dich nie interessiert, warum jetzt? Steigen dir die Schwangerschaftshormone zu Kopf?“

„Nein... Aber.... Unsere letzte Lieferung wurde nicht mit Geld oder Gold bezahlt, sondern mit Diamanten... Nurok hat sie sich angeschaut. Sie wären von hervorragender Qualität, aber es seien halt Blutdiamanten. Er hat meinen Bruder überredet damit zu handeln.... Jetzt haben wir auch noch in dieser Branche unsere Finger mit im Spiel...“

„Irgendwie muss Nurok ja seine beiden Apartments bezahlen.“ ,murmelte Tales.

„Und du deine zwei dicken Karren... Cerxes dieses Haus, Vegeta uns und die Dreinohnen, Frenth die Lebensmittel etc... eine ellenlange Liste.“

„Vergiss nicht den neuen Gravitationstrainingsraum!“

Nickend bejahte die Frau Tales` Aussage, ehe beide für einige Minuten die plötzlich entstehende Stille genossen.

„Hat sich schon jemand um Kakarotts Ex und diesen missratenen Bastard gekümmert?“ ,durchbrach Tales die Zeit der Ruhe.

Dana hob ihre schwarzen Opale.

„Ja. Treshohn und Kaniko haben beide in den letzten Stunden verhört. Nicht unbedingt neues, nur das es von dem Weib und dem Fremden geplant war. Allerdings hat er den Plan zu seinem Gutdünken geändert. Laut ihrer Aussage hieß der Kerl Gamond....“

„Ganz bestimmt nicht sein richtiger Name... dieses verlogene Miststück...“ ,knurrte Tales wütend.

Keuchte schmerzerfüllt auf, als sich sein verletzter Körper meldete, da er seine Muskeln angespannt und seine Hände zu Fäusten geballte hatte.

„Verdammte scheiße... haben wir nicht noch magische Bohnen?“

„Ja, aber Nurok will diese noch zurück halten, solange Kakarott ebenfalls noch auf der Überwachung liegt. Außerdem werden wir nun bestimmt keine mehr bekommen, nach eurer Aktion bei der Capsule Corporation...“

„Diese Schwächlinge hatten die Wahl... konnte die Rasse dieses Gamond identifiziert werden?“

„Jep, Freezer hatte sie in seiner Datenbank. Allerdings hilft uns das nicht weiter, er gehört einer Spezies an, welche wie die Menschen für das Universum recht unbedeutend sind...“

Ein wütendes, tiefes grollen. Danas schwarze Irden waren auf den Saiyajin im Bett gerichtet, sie wanderten über die vielen blauen und roten Verfärbungen an Gesicht und Arme. Über die vielen Verbände.

„Wann hast du dich zuletzt genährt?“ ,fragte sie nach ihrer Betrachtung des anderen.

„Es ist nicht nötig, mir geht es gut.“

„Du bist eigentlich ein besserer Lügner....“

Sie lehnte sich nach vorne und bot ihm ihr Handgelenk an.

„Nimm... du brauchst Blut...“

„Vergiss es, Kleine! Dein praller Bauch kommt nicht von zu viel Essen! Ich werde ganz bestimmt nicht von deiner Vene nehmen.“ ,knurrte Tales.

Dana seufzte daraufhin unzufrieden.

„Bring mir eher eine magische Bohne oder was vernünftiges zu Essen.“

„Was ist los mit dir? Du musst dich nähren!“

„Aber nicht bei dir! Geht das in deinen Schädel rein?“

„Wenn du meine Vene verweigerst, nimm bitte von Kanani, Naél oder so...“

„Ich muss mich nicht nähren, verdammt!“

Seine aufwallende Energie und das aggressive Knurren ignorierte sie.

„Ebenbürtig sein und ein außer Kontrolle geratener Trainingskampf hin oder her... Dennoch hättest du nicht solche Verletzungen davon tragen dürfen.“

„Hast du deinem Bruder mit dem gleichen Quatsch genervt?“

„Klar. Weil es auch auf ihn zutrifft. Also, Tales.... Wen willst du anstatt meiner?“

„Du wirst damit nicht aufhören, oder?“

„Nein.“

„Dann schick mir Kanani runter... Yohâr oder Treshohn.“

„Geht doch. Dann bis später.“

Als die Tür ins Schloss viel und er endlich wieder alleine war, erlaubte er seinem Körper sich zu entspannen und schloss die Augen. Er wusste nur zu gut, das Dana recht hatte. Wäre er gut genährt gewesen, dann hätten weder er noch Vegeta solche massiven Verletzungen davon getragen, doch im Umkehrschluss hätte ihr Kampf noch länger gedauert, bzw. wäre um einiges verheerender gewesen. Doch im Stillen fragt er sich, weswegen der Prinz das Nähren ebenfalls wissentlich so lange heraus gezögert zu haben schien.

War es wegen Kakarott und den Jungs?

Er selbst hatte es sich bei Dana aufgrund ihrer Schwangerschaft verboten. Klar, er hätte zu einem der anderen Saiyajin in diesem Anwesen gehen können, aber er wollte nicht...

An sich hatte es noch ausgereicht. Anscheinend nicht...

Er hatte Kaniko Anfang der Woche an seine Vene gelassen, dann der Kampf an der Capsule Corporation, seine gespendeten Liter Blut an Son-Goku und nun der kräftezehrende Kampf mit seinem besten Freund...

Wahrscheinlich war es in den letzten Tagen zu viel gewesen. Seine Augen öffneten sich und er sah auf den Monitor. An sich schienen seine Werte weitestgehend im Normbereich zu sein. Diese 24 Std. Regel war verdammter Mist. Hatte er schon schlimmere Verletzungen gehabt und überlebt, ohne Überwachung.

Missmutig zogen sich seine Brauen über die Augen, als er die ihm bekannten Auren zweier Frauen auf dem Korridor wahrnahm. Anscheinend hatte Dana beide hier herunter geschickt, eine für ihn, eine für Vegeta. Das sachte Klopfen an der Tür ließ ihn missbilligend die Brauen tief über seine schwarzen Opale ziehen.

„Ja...“ murrte er, auf das Klopfen an der weißen Tür.

„Mein Herr.... Prinzessin Dana sagte, Ihr müsstet Euch nähren.“ ,sprach Tharnya ruhig, nachdem sie eingetreten war.

Die Saiyajin blieb allerdings nach der üblichen Verbeugung an der Tür stehen, wich seinem Blick aus und wartete auf seine Antwort.

Seufzend rieb sich der liegende über die Augen.

Warum war nicht Kanani zu ihm gekommen?

Er hasste es....

Tharnya war die Tochter einer elitären, sehr hoch angesehenen Familie und dem erstgeborenen Sohn König Vegetas als zukünftige Gefährtin versprochen worden. Das was ihr von Beginn an eingetrichtert worden war, war ein respektvolles, ruhiges, immerzu beherrschtes und besonders höherstehenden Männern gegenüber unterwürfiges Verhalten.

Und Tales war immer wieder erstaunt, wie sehr diese Erziehung in dieser Frau verankert zu sein schien, da sie noch immer etliche dieser Verhaltensmuster aufwies, trotz der Tatsache, das ihr Planet schon etliche Jahrzehnte zerstört war. Er schüttelte den Kopf. Sie war so ganz anders, als die restlichen Frauen in diesem Anwesen. Und er hasste ihre schüchterne, reservierte, fast schon unterwürfige Art Männern gegenüber. Immerhin waren die Geschlechter per Gesetz gleich gestellt....

„Komm her...“ ,murmelte er, während sich sein Blick ab wand.

Sofort kam die Saiyajin auf ihn zu und kniete sich vor sein Bett. Zuckte sichtbar zusammen, als er grollend knurrte.

„Verflucht noch mal... steh wieder auf und setz dich gefälligst auf die Bettkante!“ ,fauchte er ungehalten.

Im selben Moment tat ihm seine schroffe Art fast schon leid, da die Frau erneut zusammen gezuckt war. Doch sie tat wie ihr gesagt wurde und leicht bebend hielt sie ihm ihr Handgelenk hin.

„Bitte nehmt von meiner Vene, Herr.“

„Wenn du mich noch einmal so nennst, lasse ich dich an dem Wort ersticken....“

Natürlich verstärkte sich ihre Anspannung und das beben ihres Körpers nach seinen geknurrten Worten.

Tales schloss die Augen und atmete ein paar mal durch. Er musste sich beruhigen, sie konnte eigentlich nichts für ihre Art, nichts für die Erziehung ihrer Eltern...

Wenige Augenblicke später richtete er seine schwarzen Irden wieder auf die Frau vor sich. Betrachtete sie eingehend. Sie war wirklich eine Schönheit, die ihres gleichen suchte, das musste er sich eingestehen. Ihre hohen Wangenknochen, die perfekt geschwungenen, vollen rosigen Lippen, die seidigen, schwarzen Haare, welche ihr in einigen Strähnen über die makellose Stirn fielen.

Und auch wegen ihres Standes besaß sie eine vergleichsweise hohe Kampfkraft und erstaunliches Talent für den Kampf. Was ihr nur all die Jahre auf Vegeta verboten gewesen war einzusetzen. Als zukünftige Königin hatte sie andere Pflichten....

Verlangend leckte er sich über die Lippen, als seine Augen ihren schmalen Hals fixierten. Ohne bewusstes Zutun verlängerten sich seine Fänge und er kräuselte die Lippen.

Tharnya durchlief bei diesem Anblick ein erregender Schauer. Hatten sich die Bewohner dieses Anwesens doch immer nur an ihr Handgelenk gehalten, doch Tales schien an mehr als nur ihrer Vene interessiert zu sein. Sich anbietend legte sie ihren Kopf leicht nach hinten und war nicht sonderlich überrascht, das sie plötzlich von dem mächtigen Saiyajin ins Bett und an den massigen Körper gepresst wurde. Ein Stöhnen verließ ihre Lippen, als sich seine langen Fänge in ihren Hals bohrten und er gierig zu trinken begann. Instinktiv drückte sie ihren schlanken Körper an den seinen, strich über den dünnen, festen Stoff des OP-Hemdes, ertastete seinen Muskeln, stöhnte wieder auf, als er erneut seine Zähne in ihren Hals rammte und sie noch tiefer in die Matratze drückte. Doch zu ihrem Leidwesen ging er nicht weiter, ging nicht mit seinen Händen an ihrem Körper auf Wanderschaft und auch sein Gemächt, welches sie an ihrem Oberschenkel spürte verhärtete sich nicht. Schmerzhaft keuchend zog sie ihre Brauen zusammen, als er seine Hand auf ihren oberen Brustkorb presste, sie mit seinem massigen Gewicht weiter ins Bett drückte und erneut seine Fänge grob in ihren Hals versenkte. Und nun begann es in ihrem Kopf zu rasen...

Sie hatte keine Angst, das er sie töten würde, obwohl diese Sorge gerade nicht unbegründet wäre...

Eher war sie vor den Kopf gestoßen...

Sollte der Saiyajin, der kaum eine Frau wegschickte, ausgerechnet eine elitäre Saiyajin wie sie verschmähen?

Sollte dieser verdammte Deal ihrer Eltern mit dem König noch immer so viel Auswirkung auf ihr Leben haben und jeder Saiyajin, auch dieser, sie aufgrund dessen in sexueller Hinsicht zurückweisen?

Verflucht, Vegeta hatte sie bereits vor etlichen Jahren freigegeben und diese erzwungene Verbindung öffentlich gelöst...

Und nun wagte es noch nicht mal dessen persönlicher Leibwächter mit ihr zu schlafen, trotz der Tatsache das dieser ohne Probleme mit der jüngeren Schwester des Kronprinzen in die Kiste ging....

Es war nicht so, das sie unberührt war, hatte sie eine ihrer Empfängnisse mit dem Kronprinzen verbracht und ihm einen Sohn geschenkt...

Allerdings waren diese drei Tage auch ihr einziger Kurztrip im Bereich erotischen Zwischensaiyanischen Kontaktes gewesen.

Hing es vielleicht gar nicht mit dem Arrangement zusammen?

War sie vielleicht das eigentliche Problem?

Hatte sie einen Makel?

Wirkte sie sexuell unattraktiv, gar abstoßend auf die Männer ihres Volkes?

Tränen der Schmach traten in ihre Augen, als sein Körper auch nach etlichen Minuten des Nährens nicht auf sie reagierte.

Verflucht... ergeben schloss sie die schwarzen Opale und hoffte, der Saiyajin würde zu viel von ihrem Blut nehmen und sie endlich von ihrem Leid erlösen.

Doch das Schicksal meinte es nicht gut mit ihr. Keuchend spürte sie, wie der Saiyajin seine Fänge aus ihrem Hals zog und seinen muskulösen Körper von ihrem entfernte, seinerseits keuchend auf dem Rücken auf der Matratze landete.

Tharnya richtete sich sofort auf, entfernte sich vom Bett, spürte, wie ihr Blut aus seinen zugefügten Wunden am Hals hinunter lief und schnappte sich sofort Tücher, um sie auf eben diese zu pressen. Enttäuscht, wütend und mit einem ungeheuren Gefühl der Erniedrigung blickte sie auf den liegenden Saiyajin herab. Sie atmete einmal hörbar tief ein, ehe sie fauchte:

„Gefalle ich Euch nicht?“

Sofort öffnete Tales seine schwarzen Opale und blickte die Saiyajin geschockt an.

Hatte er sich verhört?

Er öffnete den Mund, wollte etwas erwidern, schloss ihn aber wieder. Wusste er absolut nicht, was er dazu nun sagen sollte....

Stattdessen schüttelte er leicht den Kopf.

„Ihr kommt hin und wieder zu mir, um von meiner Vene zu nehmen, doch keiner von euch geht weiter... habe ich einen Makel? Bin ich nicht stark genug?“ ,bohrte sie weiter.

„Ähm... es ist alles in Ordnung bei dir! Du bist Vegetas versprochene Partnerin... das könnt...“

„Bei allem Respekt! Prinz Vegeta hat diese Verbindung vor etlichen Jahren gelöst! Das er sich mir immer wieder verweigert hat, kann ich eventuell verstehen... Mit den anderen Mitgliedern der Bruderschaft ist es ähnlich.... doch das ich sogar von Eurem Bruder und nun auch noch von Euch sexuell verschmäht werde, das ist fast nicht zu ertragen!“

Fragend zog Tales die Brauen hoch.

Sein Bruder?

Welcher?

Von wem sprach sie?

Kakarott würde nie mit ihr intim werden, Vegetas Instinkte würden ausrasten...

Blieb nur noch...

Geschockt zog er scharf die Luft ein.

Radditz!!

Seine Gedanken begannen zu rasen.

Was hatte sein ältester Bruder mit Tharnya zu tun?

Er war Unterklasse, sie Elite. Sie durften keinen Kontakt miteinander haben!

Was war....

Verdammt!!

Kam ihm die Situation in Gokus Patientenzimmer siedend heiß in den Sinn. Radditz` Reaktionen auf seine und Vegetas Fragen bezüglich Frauen...

Ach du scheiße, sollte er etwa in sie...

Skeptisch blickte er auf die völlig aufgelöste Frau. Schluckte, als er den roten, handgroßen Abdruck auf ihrem Dekolleté erkannte. Sah ihr blasses, von Wut und Scham verunstaltetes Gesicht. Betrachtete ihren von den Tüchern höchstwahrscheinlich beinahe zerfetzten, noch immer blutenden Hals. Verflucht...

Wie viel hatte er von ihrem Blut genommen?

„Tharnya... Ist bei dir alles in Ordnung?“

Warnend fauchte sie.

„Das wäre es, wenn ich von Euch eine aufrichtige Antwort bekäme!“

Er leckte sich kurz über die Lippen. Seufzte.

„Du hast keinen Makel... Es liegt nicht an dir. Ich bin im Kampf schwer verletzt worden... da kann der Körper manchmal seinen Dienst verweigern.“ ,versuchte er sich da raus zu reden.

Innerlich wusste er, das es eine große Lüge war. Hatte sein Körper bei der Vorstellung von Danas Lippen um seinen Schwanz doch problemlos reagiert. Scheinbar hatte sie es ebenso durchschaut, warf ihm die blutigen Tücher aufs Bett und verschwand durch die Tür auf den Korridor.

„Verflucht... Tharnya!!“ ,grollte Tales wütend.

Umständlich versuchte er trotz seiner Schmerzen und der vielen Kabel aufzustehen, das schriller, schneller werdende Piepen des Monitors ignorierend. Schmerzhaft keuchend hielt er sich die rechten Rippen und der Anblick eines metallenen Gestelles an seinem linken Unterschenkel, als er die Bettdecke zur Seite schlug, gab seiner Wut noch mehr Zündstoff.

„Tharnya!“ ,brüllte er, als die Tür zu seinem Zimmer aufgerissen wurde und Nurok im Türrahmen stand.

Aggressiv grollte er beim Anblick von Vegetas Onkel auf.

„Na? Ist sie beim Anblick deines Ständers schreiend davon gelaufen?“ ,knurrte Nurok belustigt.

Tales fletschte knurrend die Fänge.

„Halt dein verfluchtes Maul und mach mich von diesen Teilen hier los!“

„Nein. Du bleibst im Bett liegen und kurierst deine Verletzungen aus!“

Erstaunt zog Nurok die Brauen hoch, als Tales es schaffte mehr schlecht als recht auf beiden Beinen zu stehen.

„Dein linkes Bein solltest du nicht belasten. Ich habe keinen Bock, die Frakturen wieder mit Tumbrons Hilfe richten zu müssen.“

„Ist mir scheiß egal. Ich muss ihr folgen und dann zu meinem Bruder!“ ,grollte Tales und humpelte auf Nurok zu, nachdem er sich von den Elektroden und der Blutdruckmanschette befreit hatte. So ein Infusionsständer war eine erstaunlich gute Gehhilfe.

„Vergiss es. Ich weiß zwar nicht, was Kakarott mit dir und Tharnya zu tun hat, aber du wirst diesen Raum nicht verlassen!“ ,mit diesen Worten baute sich Nurok knurrend vor Tales auf und ließ seine Energie aufwallen.

„Geh mir aus dem Weg! Du weißt, du hast mir nichts entgegensetzen!“ grollte Tales.

„In deinem derzeitigen Zustand hab ich das sehr wohl! Kleine Kostprobe gefällig?“

„Verschwinde, Nurok! Meine letzte Warnung! Ich muss Radditz eine reinhauen!“

„Ich gebe es ja ungern zu, aber selbst gegen diese Weichflöte hättest du zur Zeit keine Chance, also lass es bleiben! Was ist denn überhaupt der Grund für deine Wut?“

„Er hat Tharnya von der Bettkante geschubst.“ ,brummte Tales.

„Der Idiot hat sich in sie verknallt.“

Der große Saiyajin stockte. Blinzelte.

„Hm...“ seufzte Nurok schließlich, nachdem er die Info verdaut hatte.

Er richtete sich wieder auf und verschränkte die Arme, ehe er Tales feste in die Augen sah.

„Da ist er mehr ein Mann von Wert als wir beide... wir hätten die Chance ergriffen und sie gevögelt... Gut das er es nicht getan hat...“ ,murmelte er daraufhin.

Tales grollte.

„Worauf willst du hinaus?“

„Nun... Sie war Vegetas versprochene Partnerin... sie gehört zur obersten Elite... dein Bruder nur zur Unterklasse. Wenn er mit ihr geschlafen hätte, dann wäre sie, ihre Ehre, mehr als nur befleckt. Radditz hat richtig gehandelt, als er sie verschmäht hat.“

Knurrend schloss Tales seine Augen. Atmete ein Mal durch. Ein zweites Mal. Und holte mit der Faust aus, traf den anderen Saiyajin unvermittelt am Kinn. Dessen Rücken machte Bekanntschaft mit der Wand.

„Glaubst du, sie weiß es nicht? Es war ihr egal, hätte er es getan! Seine Zurückweisung war für ihren Stolz viel schlimmer. Oder wie würdest du reagieren, wenn du von einer Unterklasse zurück gewiesen würdest?“ ,grollte der verletzte Saiyajin.

Knurrend fuhr sich Nurok mit der Hand über sein schmerzendes Kinn. Funkelte Tales wütend an.

Woher nahm dieser Kerl bloß die ganze Kraft und Energie?

Er hatte dreimal mehr Morphium und Sedativa erhalten als Vegeta und der Prinz lag beinahe medikamentös abgeschossen zwei Zimmer weiter. Doch Tales sprang hier rum, als wäre in den Infusionen bloß Wasser.

„Was verdammt noch mal stimmt nicht mit dir?“ grollte Nurok, nachdem er sich erneut vor dem anderen aufgebaut hatte.

„Ich würde diese Unterklasse umbringen... aber ich bin weder sie noch dein Bruder!“ ,antwortete er dann doch noch, auf die Frage des anderen Saiyajin.

„Ja, das stimmt auffallend...“

„Ich verstehe deine Wut, Kumpel... Glaub mir. Aber du bleibst wirklich besser die nächsten paar Tage hier im Bett und lässt deine Wunden heilen!“

„Vergiss es! Ich hab was zu erledigen!“

Nuroks donnerndes Grollen war die einzige Vorwarnung, bevor in Tales` rechter Seite ein brennender Schmerz explodierte und er das Gefühl hatte, keine Luft mehr zu bekommen. Kurzzeitig wurde ihm Schwarz vor Augen und was er als nächstes wahrnahm, war eine Matratze in seinem Rücken und den anderen Saiyajin mit dessen kompletten Gewicht auf seinem vor Schmerzen brüllenden Körper. Fluchend versuchte er nach Luft zu schnappen, stöhnte aber schmerzverzerrt auf, als sich seine gebrochenen Rippen, das Bein und die Schulter, sowie alle anderen Verletzungen zu Wort meldeten.

„Das du auch immer deinen elenden Dickschädel durchsetzen musst!“ ,wurde er wenig später grollend angefahren.

Tales keuchte nur schmerzverzerrt auf.

Verflucht war der andere Saiyajin schwer. Nurok parkte auf ihn wie ein verdammter gepanzerter SUV.

„Du hast sie nicht gevögelt!?“ ,wurde Tales plötzlich verwundert gefragt.

Murrend schloss der Angesprochene seine schwarzen Opale, als Nurok noch einmal schnuppernd an seinem Hals entlangstrich.

„Ich bin frisch aus dem OP raus, schon vergessen?“

„Das hat dich gerade auch nicht aufgehalten, als du deinem Bruder den Arsch versohlen wolltest...“

Leise lachte Nurok auf, ehe er sich auf seine Arme stemmte und den unter ihm liegenden interessiert musterte.

„Ich wusste gar nicht, das es da draußen eine kleine Randgruppe von Leuten gibt, die du nicht fickst...“

„Im Vergleich zu dir, stehe ich nicht auf solch unterwürfige Frauen wie Tharnya es nun mal ist!“ ,fluchte Tales

„Und jetzt geh endlich von mir runter.“

„Wirst du liegen bleiben?“

Knurrend wandte Tales den Blick ab. Nurok verstand das als ja und stand vom Bett auf. Mit geübten Handgriffen befestigte er wieder die Elektroden, die Blutdruckmanschette und den SPO2 Sensor an dem liegenden Saiyajin, ehe er ihn aus unergründlichen Augen musterte.

„Und was machen wir mit den beiden?“ ,murmelte Tales wenige Augenblicke später.

„Laufen lassen... Es ist nicht unsere Sache, wenn die nicht in der Lage sind, sich wie zwei Erwachsene zu verhalten...“

Kurz lachte Tales, stöhnte aber direkt schmerzhaft auf, als sich seine Rippen meldeten.

„Dann nehme ich es in die Hand. Bei Kakarott und Vegeta hat es ja auch geklappt....“

„Oh... dann hoffe ich mal, das Tharnya und Radditz weniger stur sind.“

Ernste Worte

Son-Goku lag in seinem Krankenbett als der Chefarzt ihrer saiyanischen Klinik anklopfte und auf sein „herein“ den Raum betrat. Dr. Tumbron verbeugte sich kurz, ehe er anfing zu sprechen.

„Mein Herr, ich habe mir Ihre Vitalwerte der letzten 24 Stunden angesehen. Sie sind wie zu erwarten im Normalbereich und wenn Ihr Euch gut fühlt, würde ich die Überwachung aufheben und Euch als Genesen entlassen.“

Sofort erhellten sich Gokus Gesichtszüge. Er war wieder gesund und durfte endlich die kleine Krankenstation im Anwesen verlassen! Endlich!!

„Sehr gut, das sind wunderbare Nachrichten, Doc! Es geht mir wirklich schon viel besser.“

Erleichtert grinsend nickte der Mediziner.

„Okay. Dann werde ich Euch von den ganzen Kabeln erlösen. Dennoch solltet Ihr es in den nächsten Tagen noch ruhig angehen lassen, mein Herr.“

Zufrieden lächelnd nickte Son-Goku und Tumbron machte sich an die Arbeit, ihn von den Elektroden und den anderen Instrumenten zur Überwachung zu befreien.

„Wie geht es Vegeta und meinem Bruder?“

Goku hatte den Energien der beiden die ganze Zeit verfolgt und hatte sich doch Sorgen gemacht, als eine starke Erschütterung das Anwesen zum Beben brachte und die Energien der beiden Reinblüter mit einem Schlag erloschen waren. Es war bei Weitem nicht so, dass er es nicht kannte. Häufig lief hier ein Trainingskampf aufgrund der Emotionen und Kampfinstinkte aus dem Ruder, auch seine Trainingskämpfe mit Vegeta in der Vergangenheit waren keinesfalls harmlos.

Doch dieses Mal....

Weder Tales noch Vegeta hatten ihre Kräfte zurück gehalten und sich nichts geschenkt. Verdammt, die beiden waren ihm mittlerweile ebenbürtig. Im Endeffekt war es nicht schlimm, stachelte ihn nur noch weiter an, wieder richtig trainieren zu können.

Allerdings musste dies noch warten. Er hatte Fragen.

„Beide sind aus dem OP raus und liegen zum Aufwachen auf den Intensivzimmern hier. Ihnen geht es den Umständen entsprechend gut. Durch die Explosion des GRs gab es zum Glück keine weiteren Verletzten.... So mein Herr, Ihr dürft aufstehen.“

„Danke, Tumbron. Darf ich schon zu Vegeta?“

„Ja. Prinzessin Dana hat Tharnya und Kanani herunter gebeten, um Eurer Majestät und Tales die Vene zu bieten, Ihr ward zu dem Zeitpunkt noch nicht über dem Berg, um Eurem Gefährten diesbezüglich dienen zu können.“

Verstehend nickte Goku. Selbst jetzt könnte er es nicht, er fühlte sich noch immer etwas schwach und sehr unsicher auf den Beinen wie er gerade spürte. Doch anmerken ließ er sich nichts, nicht das der Arzt noch auf die Idee kam, ihn weiter hier behalten zu wollen.

„Danke noch mal.“ ,sprach er ehrlich gemeint und verließ das Zimmer.

Schnurstracks drehte er sich auf dem Korridor nach rechts und ging zu dem Zimmer, in dem er Vegetas Aura erkannte. Sein Gefährte war wach, doch dessen Aura schwankte bedenklich unruhig hin und her. Ohne anzuklopfen öffnete er die Tür und trat ein, schloss die Tür direkt wieder und lehnte sich leicht dagegen. Sofort richteten sich schwarze Opale auf ihn und er verfing sich in diesen ihm nur zu gut bekannten dunklen Kohlen. Aufgrund des glasigen Ausdrucks in ihnen wusste Goku, das Vegeta die Vene der elitären Saiyajin nicht verweigert hatte, was Eifersucht und Wut in ihm schürten, mit aller Kraft drängte er die Gefühle wieder zurück, sie waren gerade mehr als Fehl am Platz.

„Du bist wieder auf den Beinen.“ ,murmelte der kleinere leise.

Goku nickte auf die Feststellung und schmunzelte. Vegeta wirkte irgendwie weggetreten... beinahe wie zugedröhnt.

Das war definitiv keine Auswirkung des Nähren von der Vene.

Wie viel Narkosemittel hatte der Arzt ihm für die OP gegeben?

Tales Aura dagegen war stark und klar wie immer, nur mittlerweile wieder etwas ruhiger, scheinbar hatte Nurok es geschafft diesen wieder zu beruhigen.

„Ja, mir geht es wieder gut. Wie geht es dir?“

Der Prinz zuckte fahrig mit den Schultern.

„Siehst du doch. Ich bin erst mal ans Bett gefesselt.“

„Hm, sehe ich, da hast du recht.“

Son-Goku stieß sich von der Wand ab und ging zum Bett, auf dessen Kante er sich schließlich setzte.

„Ihr habt euch nichts geschenkt, ihr zwei. Der GR ist völlig zerstört.“

Wieder ein zucken der Schultern.

„Das sagte meine Schwester bereits.“

„Hm. Vegeta... erzählst du mir, was in der CC passiert ist?“

Dem liegenden entfloh ein missbilligendes Knurren. Er ließ den Kopf auf das Kissen sinken und sah seinen Gefährten lange an. Ohne wirkliches Zutun schlang sich sein braun bepelztes Anhängsel um Gokus linkes Handgelenk, doch das war auch seine einzige Reaktion. Vegeta wollte nicht reden, er wollte nur...

Verdammt. Diese beschissenen Medikamente und die Auswirkungen des Nährens von Kananis Vene. Er hasste es, nicht Herr über Körper und Geist zu sein.

Er fühlte sich schwach, schutzlos....

Ein Keuchen entfloh seinen Lippen, Goku ließ seinen Finger durch den weichen braunen Pelz seines Schweifes gleiten, massierte vorsichtig die kleinen Knochen unter der Haut. Vegeta kniff die Augen zusammen, versuchte nicht laut zu schnurren bei den wohltuenden Berührungen. Doch diese kleine Selbstbeherrschung bröckelte, Goku begann die Spitzte seines Schweifes zu massieren und Vegeta konnte nicht anders als zu entspannen und schließlich zu schnurren. Zufrieden betrachtete Goku das Bild seines Gefährten vor sich, schmunzelte amüsiert. Anscheinend hatte sein Partner es in seiner derzeitigen Verfassung nicht bemerkt, aber die geistige Verbindung war komplett geöffnet, wodurch Son-Goku jedes Gefühl von Vegeta hautnah mitbekam. Er versuchte diesen ungewöhnlichen Zustand so gut es ging zu ignorieren, kämpfte den plötzlich aufkommenden Wunsch, diese offene Verbindung zu benutzen, verbissen hinunter.

„Ich glaube, du solltest noch etwas schlafen, mein geliebter Prinz.. Wir reden später über die Geschehnisse an der CC, okay?“ ,sprach er mit ruhiger Stimme.

„Wir reden gar nicht darüber... Sie haben uns verraten, dich beinahe getötet....“

Kurzzeitig flackerte die allseits bekannte Kälte und der Hass in den schwarzen Opalen des liegenden Saiyajin auf, konnte den glasigen Ausdruck der Augen dennoch nicht ganz vertreiben und so schnell diese Gefühle in diesen aufgetaucht waren, so schnell waren sie auch schon wieder verschwunden und Vegeta betrachtete ihn mit halb gesenkten Lidern.

„Sie werden dir nie wieder etwas anhaben können.“ ,murmelte Vegeta noch, ehe der Prinz seine Augen schloss und in einen tiefen Schlaf sank.

Son-Goku seufzte und schüttelte den Kopf. Klar, er hatte die Kälte und den Hass sehen können, doch durch die offene geistige Bindung Seitens Vegetas konnte Goku auch die anderen Emotionen fühlen, welche der Prinz empfand, als er an die Geschehnisse zurück dachte. Angst, panisch Angst und die Sorge um ihn waren vorrangig, Hass und unglaubliche Wut auf seine ehemaligen Freunde und Familie kamen direkt danach, Mordlust, was Goku auf den getöteten Fremden bezog. Erleichterung und Freude, das er wieder Gesund und auf den Beinen war. Vertrauen und Müdigkeit.

Son-Goku wusste, das diese offene Verbindung spätestens in ein paar Stunden wieder geschlossen war, nämlich dann, wenn Vegeta wieder Herr über Körper und Geist war. Und ebenso wusste er, dass sein Gefährte nur einen Bruchteil dieser Gefühle gezeigt hätte, wären die Umstände andere gewesen.

Langsam stand er auf, schob Vegeta sachte weiter zur anderen Bettseite und legte sich, nachdem er sich bis auf die Shorts entkleidet hatte, auf den freien Platz unter die vorgewärmte Bettdecke. Schnell rutschte er an seinen Gefährten heran und kuschelte sich an den warmen Körper, wickelte seinen Schweif um den des anderen Saiyajin. Bevor Goku auch seine Augen schloss fühlte er nach den Auren seiner beiden Söhne, welche er bei Dana ausfindig machen konnte. Ihnen ging es gut, sie waren ruhig und stetig am pulsieren. Beruhigt schlummerte auch er ein.

In den kommenden Stunden wurde Goku mindestens drei mal wach. Jedes Mal kam einer der Ärzte oder Krankenschwestern, Akirah, Yohâr, Nurok oder Tumbron, ins Zimmer um nach Vegeta zu sehen. Er verstand es, doch ihn nervte es. Er wollte einfach nur in Ruhe neben seinem Partner liegen und dösen.

Dessen Wärme genießen.

Dessen Geruch einatmen.

Dessen Gefühle spüren.

Und so kam es, dass die ruhigen Stunden leider sehr schnell vorbei waren und Goku plötzlich wieder von der innigen Verbindung abgekapselt war.

Von jetzt auf gleich.

Kälte krabbelte in seinen Körper und ein Schauer ging ihn von unten nach oben durch die Wirbelsäule.

Murrend öffnete er die Augen und sah zu seinem Nebenmann herüber. Dieser war ebenfalls dabei zu erwachen.

„Wie geht es dir?“

Leicht schmunzelte Goku bei dem Blick, der ihn traf. Denn dieser Blick hatte nichts mehr mit den Augen gemein, welche ihn noch vor etlichen Stunden betrachtet hatten. Zwar hatte Vegeta einen leicht verschlafenen Blick, aber es war die altbekannte Härte und Kälte wieder in die ebenholzfarbenen Opale getreten.

„Besser. Und dir?“ ,antwortete der kleinere ruhig.

„Sehr gut. Ich bin wieder komplett fit.“

Goku drehte sich auf den Rücken und streckte sich herzhaft gähnend.

„Das ist gut...“

Er spürte Vegetas Blick auf sich und absichtlich ließ er sich Zeit dabei, sich zufrieden auf der Matratze zu räkeln, sich zu strecken.

„Was wird das, wenn es fertig ist?“

„Nichts. Mir ist grade danach.“

„Aha.“

Ein schmunzeln huschte über seine Lippen. Vegeta hatte sein Gesicht trotzig, gespielt desinteressiert gen Decke gerichtet, doch dessen Schweif hatte sich um seinen Oberschenkel geschlungen und die Spitze strich über seine Haut, eine Gänsehaut hinterlassend.

Auch ohne die offene geistige Verbindung wusste Goku, woran sein Partner gerade dachte. Doch er konnte nicht...

Obwohl der Saiyajin in ihm wollte....

Er brauchte erst Antworten und ob danach die Stimmung die richtige war, um ihr Zusammensein genießen zu können, war fraglich.

Kurz räusperte er sich, öffnete den Mund, doch---

„Ich habe dir bereits gesagt, dass wir nicht darüber reden werden, Kakarott.“

Er biss sich auf die Zunge, denn ein amüsiertes *Du weißt noch etwas von unserem Gespräch??* wäre jetzt definitiv nicht sonderlich hilfreich.

„Das weiß ich.... Aber kannst du mich nicht verstehen? Kannst du nicht nachvollziehen, dass ich gerne Antworten haben möchte?“

Vegeta seufzte, strich sich mit der Hand seines unverletzten Arms über das Gesicht.

„Das kann ich... doch das brauchst du nicht zu wissen.“

„Höre auf mich schützen zu wollen, denn das versuchst du hier gerade, oder, mein Prinz?“

Son-Goku hatte sich mit diesen Worten auf die Seite gedreht, den Kopf auf seinen linken Arm gebettet und blickte ihn nun fragend an.

Wie er erwartet bzw. eher gehofft hatte, zogen sich Vegetas Brauen eng zusammen, verursachten eine Steile Furche zwischen ihnen. Goku hatte mit seiner Vermutung also voll ins Schwarze getroffen. Erfreut lächelte er. Scheinbar konnte er Vegeta langsam einschätzen und ihn etwas besser lesen. Nach einem seufzen nahm er das Wort an sich.

„Ich weiß bereits, das mir über Getränke oder das Essen verschiedene Substanzen zugeführt wurden. Ich weiß, das ich mich mit einem anderen Mann im Bett befunden habe und ich weiß, dass du mich rechtzeitig gefunden und mich gerettet hast. Ich weiß, das mein Leben in den letzten Tagen oder Stunden am seidenen Faden hing.“

Kurz unterbrach Goku sich. Vegeta hatte die Hände zu Fäusten geballt und ein tiefes Knurren vibrierte in seinem Brustkorb. Son-Goku konnte Hass und eine ungeheure Wut in den funkelnden Opalen seines Bindungspartners sehen, auch über das minimal geöffnete geistige Band kamen diese Gefühle zu ihm.

Um den kleineren zu beruhigen strich er mit seinem Schweif über Vegetas Arm und wickelte sich mit sachten Windungen um sein Handgelenk.

„Aber dass, was ich nicht weiß ist, warum du Tales und Gray den Befehl gegeben hast, sie alle zu töten. Außerdem möchte ich wissen, was mit ChiChi und meinem ältesten Sohn ist und ob bzw. wenn ja, was ihr herausgefunden habt. Wer dahinter steckte und warum... Kannst du mir diese Fragen beantworten, Vegeta?“

Unzufrieden knurrte Vegeta wieder auf, blickte weiterhin stur an die Decke. Nach etlichen Minuten des Schweigens, Goku hatte mittlerweile die Hoffnung aufgegeben, überhaupt noch etwas von Vegeta zu hören, erhob dieser seine Stimme.

„Ich gab Tales und Gray nicht den Befehl, sie alle zu töten.... Ich sagte nur, sie sollten ChiChi und Son-Gohan hier herschaffen, lebend, und dass sie ansonsten freie Handhabe hätten...“

Ein entsetztes Keuchen unterbrach ihn, doch Goku riss sich am Riemen, den Prinzen nicht mit unüberlegten, wütenden Vorwürfen zu bombardieren.

Verdammt!!

Vegeta kannte seine Leute doch am besten und musste gewusst haben, das diese Aussage quasi ein Freifahrtschein für die beiden war, die Gruppe Z zu eliminieren!

„Wir wissen, das dieser Kerl der Partner deiner Ex war und sie ihn zu einer Dummheit angestachelt hat... Er hat den Plan anscheinend nach seinen Gutdünken geändert und versucht dich mit den Substanzen wehrlos und willenlos zu bekommen. Wahrscheinlich wusste er nicht, das eine der Substanzen für einen Saiyajin tödlich sein konnten, denn töten wollte er dich nicht. Zumindest nicht zu dem dortigen Zeitpunkt. Wir wissen, dass sich deine Ex an dich rächen wollte, aufgrund deines Verhaltens im Gleiter und der Tatsache das wir gebunden sind. Wir wissen bisher, dass weder Son-Gohan noch Bulma da mit drin stecken und vermutlich die anderen auch nicht.“

Vegeta pausierte kurz, legte den unverletzten Arm unter seinen Kopf.

„Wenn Gray und Tales nicht aufgetaucht wären und dein Zustand sich nicht verschlechtert hätte, dann hätte ich die CC auseinander genommen und alle, die sich mir in den Weg gestellt hätten, getötet. Und da wäre definitiv niemand lebend heraus gekommen, nicht in dem Zustand, in dem ich mich da befunden habe....“

Verstehend nickte Son-Goku.

„Was ist mit den beiden? Du sagtest, ChiChi und Son-Gohan wären am Leben und hier.“

„Ich bezweifle, das sie nach dem Verhör noch am Leben sind.“ ,antwortete Vegeta mit ausdrucksloser Miene und einer kalten, unbeteiligten Stimme.

Ihm entschlüpfte ein entsetztes Keuchen bei den Worten, kurz sammelte er sich.

„Sie sind dir vielleicht egal, aber mir nicht...“ ,brummte Goku anklagend.

„Sie sollten es aber sein, vor allem deine Exfrau!“ ,fauchte Vegeta.

„Aber egal, was sie geplant oder getan hat, der Tod ist dafür nicht gerecht! Wir foltern und töten nicht aus so geringen Gründen!“

„Kakarott....“

Er sah ernst zu seinem Partner.

„Auge um Auge, so heißt es selbst bei den Menschen. Und bei uns... Tod für Tod, Blut für Blut, Leben für Leben. Sie hatten nichts anderes zu erwarten.“

„Vegeta, dass ist unverhältnismäßig!! Ich lebe noch, es geht mir gut!“

„Kakarott... Wir sind gebunden, du gehörst mir! Und ich werde jedes Wesen, jedes niedere Fleisch reißen, welches es wagt, seine gierigen Finger nach dir auszustrecken oder dein Leben zu bedrohen!“

Son-Goku blinzelte, schluckte. Vegetas Augen hatten sich bei diesen Worten verändert, sie waren noch dunkler, glänzender geworden und ein unheimlicher Schatten hatte sich über sein Gesicht gelegt. Seine Aura überkam eine Dunkelheit, welche ihm eine Gänsehaut verschaffte. Goku wusste, dies hier gerade war nicht der mehr bzw. weniger zivilisierte Vegeta, den er kannte. Das hier war ein Saiyajin durch und durch, ein gebundener instinktgesteuerter Saiyajin, welcher mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln das beschützen und verteidigen würde, was ihm gehörte, egal wer oder was der Gegner war. Er leckte sich über die Lippen, senkte unsicher seinen Blick.

„Vegeta... hör auf damit. Du machst mir Angst.“

„Hast du mir nicht zugehört? Ich bin der Letzte, vor dem du dich fürchten musst! Alle anderen schon.“

„Das meinte ich nicht... Aber... ich bin nicht wie du... wie ihr! Für mich ist es nicht leicht zu akzeptieren, dass du jeden anderen töten würdest, nur weil diese Person mich womöglich zu lange angesehen oder gar berührt hat.“

„Wären die Rollen vertauscht gewesen, wäre ich derjenige gewesen, welcher in der CC nackt unter einem anderen Mann gelegen hätte.... Kakarott, auch du besitzt unsere Instinkte und sie hätten sich in der Situation aus ihren Ketten gerissen und diesen Kerl getötet. Und ich weiß, dass du das tief in deinem Inneren ebenfalls weißt, nur du verdrängst es.“

Son-Goku atmete hörbar ein und aus. Ja, Vegeta hatte recht, doch das zuzugeben viel ihm unendlich schwer. Er hatte sich damit abgefunden ein Saiyajin zu sein, den Kampf zu lieben, doch ohne einen wirklichen Grund ein Wesen zu töten...

Nein!

Nein, so etwas würde er nie tun. Zumindest hatte er das immer von sich geglaubt. Doch jetzt...

Nein, in den letzten Wochen und Monaten hatte er Seiten an sich entdeckt, von denen er dachte nicht über sie verfügen zu können. Und gerade jetzt, wo ihm seine Fantasie sehr detailreich Bilder in den Kopf setzte, Bilder von einem durch Drogen willenlos gemachten Vegeta, welcher unter einem anderen Mann lag. Erregt. Chancenlos. Mit Panik in den Augen. Er kniff seine schwarzen Opale zusammen und schüttelte vehement seinen Kopf. Ganz genau hatte er gespürt, wie etwas gegen sein Bewusstsein gedrückt hatte, etwas dunkles, mordgieriges. Ebenso waren ihm seine Gefühle zu Kopf gestiegen.

Wut, Eifersucht, Hass...

Er wollte seinen Gefährten befreien, beschützen...

Und...

Den anderen Mann bestrafen, ihn langsam töten.

Goku richtete sich auf und drückte die Handballen gegen die pochenden Schläfen.

Nein, verdammt!

Er war zwar ein Saiyajin, aber keine blutrünstige Bestie, welcher Interesse oder gar Befriedigung aus dem Töten anderer Lebewesen zog.

Son-Goku zuckte zusammen, als er einen weichen Pelz, welcher sich um seinen nackten Bauch und den Rücken schlang, spürte, Lippen fühlte, welche sachte über seine Schulter hinauf zu seinem Nacken wanderten und dort verweilten.

So tief war der Größere in seinem Strudel von Gedanken und Gefühlen gewesen, das er weder Vegetas Bewegungen noch die Geräusche dessen wahrgenommen hatte. Um so größer war seine Überraschung, als sich der innere Druck gegen sein Bewusstsein langsam zurück zog, diese ungewollten und wirren Gefühle ebenfalls langsam schwächer wurden und Goku unbewusst nach hinten gegen seinen Gefährten sackte, von dessen warmen, starken Arm umfangen wurde.

„Wir sind Saiyajin... Du würdest für mich das selbe tun, wie ich für dich... Ich hoffe das hast du jetzt verstanden, Kakarott. Es gibt zwischen uns beiden nur den einen Unterschied.... Du würdest deine Taten anschließend bereuen. Ich hingegen fühle nichts dergleichen.“

Der Prinz machte eine kurze Pause, ließ seine Zunge sachte über die Bissnarbe gleiten ehe er mit ruhiger, ungewohnt sanfter Stimme fortfuhr.

„Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, damit du nicht in diese Situation gerätst. Als dein Gefährte ist es meine Pflicht, dich als meinen Bindungspartner zu beschützen und wenn es beinhaltet, dich vor deinem Inneren Saiyajin und die daraus resultierenden Gefühle zu beschützen, dann werde ich es machen.“

Vegeta spürte ein leichtes Beben des größeren Körpers und ein zaghaftes Nicken.

„Danke... das weiß ich sehr zu schätzen.“ ,murmelte Goku mit erstickter Stimme.

Er fühlte sich irgendwie vor den Kopf gestoßen. Spürte er neben Vegetas Worten auch dessen Gefühle, ihr Band war erneut komplett geöffnet. Dachte er immer, gerade das war es, was Vegeta immer wollte. Den in ihm schlummernden Saiyajin. Anscheinend hatte der Kleinere mittlerweile verstanden, was das wirklich für Goku bedeuten würde. Noch einmal atmete Son-Goku tief durch, ließ seine Hände zu Vegetas wandern und verkrallte seine Finger mit denen des Prinzen.

„Ich danke dir, dass du mich in der CC gerettet hast...“

Er bekam keine Antwort, nur spürte er weiche Lippen an seiner Bissnarbe in der Halsbeuge, welche ihn liebkosten und einen Schauer nach dem anderen durch seinen Körper jagten.

„Dennoch bin ich wütend, dass du den beiden freie Handhabe gegeben hast.“ ,wandte er noch ein.

Spürte ein Schmunzeln an seinem Hals, fühlte Belustigung durch die geistige Verbindung, weswegen er brummte.

„Ich meine es ernst. Das war definitiv übertrieben.“

„Hmh... Deine Meinung hab ich zur Kenntnis genommen.“

Kurz huschte ein schmunzeln über die Lippen des größeren Saiyajin. Er verstand es nicht.

Sollte er nicht eigentlich trauern?

Sollte er nicht eigentlich ernsthaft wütend auf Vegeta, Tales und Gray sein?

Sollte er nicht eigentlich besorgt um seine Exfrau und seinen Sohn sein?

Ja, das sollte er, stellte er nach einigen Momenten der Überlegungen fest.

Warum nur war es nicht so?

Tief horchte er in sich hinein, suchte nach der alten Verbindung, die er zu ChiChi und Son-Gohan hatte. Die zu seinem Sohn war vorhanden, schwach, aber da. Doch das mentale Band welches ihn immer mehr oder weniger stark mit ChiChi verbunden hatte war weg, es endete auf einmal im leeren Raum. Sofort wusste er, dass sie die Verhöre nicht überlebt hatte.

„Wärst du bereit... kannst du deinen Leuten sagen sie sollen Gohan zu einem Arzt ins Krankenhaus bringen?“

„Unsere Kakarott. Sie sind unsere Leute.“

Goku schüttelte stur den Kopf.

„Du bist ihr angestammter Kronprinz, du hast die Befehlsgewalt über sie, nicht ich.“

Und im Stillen wollte er es auch nicht. Sie sollten ihn akzeptieren, vielleicht sogar irgendwann als einen der ihren sehen und mögen...

Aber er wollte nicht, das sie taten was er ihnen sagte.

„Du bist mein auserwählter Bindungsgefährte, stehst nun auf der selben Stufe wie ich. Es ist nur rechtens, das sie dir ebenso folgen, wie sie mir folgen. Und wenn du deinen Sohn in einem Krankenhaus wissen willst, dann sag es ihnen.“

Seufzen. Was anderes konnte Son-Goku gerade nicht. Vegeta hatte recht, das musste er sich eingestehen. Ein stiller Verdacht schlich sich in seine Gedanken.

„Du würdest ihn sterben lassen, oder Vegeta? Selbst wenn ich dich bitten würde, einem der anderen mit seiner Freilassung zu beauftragen, würdest du es nicht tun, nicht wahr?“

„So ist es.“

„Nur damit ich gezwungen bin, ihnen zu sagen, dass sie meinen Sohn frei lassen und dafür sorgen sollen das er in ein Krankenhaus gebracht wird.... Ich kann es auch selbst tun, das weißt du.“

„Ich weiß aber auch, dass du es nicht tun wirst. Du wirst ihn nicht selber in ein menschliches Krankenhaus bringen, weil du tief in dir drinnen sehr wütend und noch viel enttäuschter von ihm und seinem Verhalten bist. Du willst ihn zwar lebend und gesund wissen, aber für eine sehr lange Zeit keinen Kontakt zu ihm haben wollen, zu keinem von ihnen. Und das weiß ich, weil du langsam immer mehr zu einem Saiyajin wirst.“

„Dann werde ich das wohl tun müssen, zu was du mich hier nötigst.“ ,knurrte Goku wütend.

Wieder schüttelte er den Kopf, brummte unzufrieden auf.

„Wer hat noch überlebt? Und die Stadt, die ist wahrscheinlich völlig zerstört, nicht wahr?“

„Niemand außer ChiChi, Son-Gohan, Trunks und Bulma. Und ja, die CC ist ebenso wie die Stadt zerstört worden.“

Goku versteifte sich, als er das Gesagte hörte. Trauer und Wut bahnten sich nun doch endlich in seinen Kopf. Was ihn erleichterte. Er wandte seinen Kopf in Richtung des hinter ihm sitzenden Saiyajin und funkelte ihn aus glühenden Opalen pikiert an.

„Das heißt Dende ist ebenfalls getötet worden? Du weißt, das wir dann nicht die Möglichkeit haben, sie durch die Dragonballs wieder ins Leben zurück zu holen.“

„Ja das weiß ich.“ ,gab Vegeta desinteressiert von sich.

„Verflucht Vegeta!!“,rief Goku sauer aus.

„Sie waren immer unsere Chance, wenn ein Gegner bzw. der Kampf gegen diesen zu viele Opfer gefordert hatte, das weißt du! Was, wenn in nächster Zeit wieder so ein Irrer auftaucht und die Menschheit vor der Vernichtung steht? Was, wenn wir zwar gewinnen, aber so viele Opfer zu beklagen haben? Was machen wir dann? Einfach so weiter wie vorher?“

„Zur Abwechslung vielleicht mal ja?“ ,gab Vegeta nonchalant als Antwort.

Entrüstet brauste Goku auf. Er entwand sich Vegetas Schweif und dessen Arm und drehte sich ihm zu.

„Was ist denn bloß in dich gefahren?“

„Kakarott... Andere Völker müssen Kriege oder Seuchen auch so über sich ergehen lassen und die Opfer betrauern. Und außerdem habt ihr die Dragonballs in der Vergangenheit schon viel zu oft verwendet. Wer weiß, ob dies nicht irgendwann negativ auf uns alle zurück fällt?!“

„Du hast sie ja nicht mehr alle!“

„Und wenn du deine Freunde-“

Vegeta spie das Wort mehr als herablassend aus.

„Wirklich wieder ins Leben zurückholen willst, gäbe es auf Namek ebenfalls noch die Dragonballs.“

Überraschung und Erstaunen zeichneten sich nach diesen Worten auf Gokus Gesicht ab. Verdammt, Vegeta hatte recht! Der Planet Namek! Daran hatte er wirklich nicht mehr gedacht. Und ja, er zog diese plötzlich aufgetauchte Möglichkeit definitiv in Betracht.

„Das ist gut... Wenn ich mich sammel und konzentriere, dann spüre ich die Aura einiger Namekianer leicht bis hier her... Ich kann mich also jederzeit zu ihnen teleportieren und sie bitten mir zu helfen....“ ,murmelte Son-Goku gedankenverloren mehr zu sich selbst als zu Vegeta.

„Danke, das du mir diese Chance erzählt hast... Auch wenn du es nicht verstehst, ich habe mich trotz allem sehr gut mit Krillin und Piccolo verstanden gehabt. Und ich würde sehr gerne Son-Goten aufwachsen sehen. Er hat ja nur noch mich und Son-Gohan.“

Vertsehend nickte Vegeta. Er hatte nichts dagegen, wenn Son-Goku seine Freunde und Familie wieder erwecken wollte, es war für ihn wirklich in Ordnung. Sie hatten immerhin nichts mit der ganzen Sache zu tun gehabt.

Doch...

Sekunde.

Verwundert riss der Prinz die Augen auf und sah irritiert zu Goku.

„Son-Goten wird dann alleine sein? Heißt das, du willst deine Exfrau nicht wieder ins Leben zurück holen, auch wenn es mit Hilfe der magischen Kugeln von Namek möglich wäre??“

Son-Goku nickte zögerlich. Erst jetzt, wo Vegeta es aussprach wurde ihm klar, was er da gesagt hatte, doch er bereute es nicht. Sein Entschluss stand fest. Alle anderen sollten dank der Dragonballs eine weitere Chance im Leben bekommen, doch seiner Exfrau würde er nie verzeihen können. So war es besser, sie sollte im Jenseits bleiben.

Seine schwarzen Opale wandten sich fragend zu Vegeta.

„Wirst du es erlauben, das mein Sohn hier wohnen darf?“

„Du kannst es entscheiden, Kakarott. Wenn der Kleine verstehen und verzeihen kann und hier leben möchte, dann stehe ich dem nicht im Weg.“

Aus einem inneren Impuls heraus griff Goku mit seinem Schweif nach seiner Hand, führte sie zu seinem Mund und hauchte leise „Danke“ murmelnd einen Kuss auf den Handrücken. Vegetas verwunderten Blick nicht bemerkend.

Woher kannte Goku diese saiyajintypische Art sich zu bedanken?

„Zuerst wird Son-Gohan in ein Krankenhaus gebracht, dann werde ich das mit Namek und den Dragonballs in den kommenden Tagen in Angriff nehmen. Und anschließend sehen wir, wie die Dinge sich entwickeln und wie Goten sich entscheiden wird.“

Fragend und hoffnungsvoll sah Goku zu seinem Gefährten, welcher nach einigen Augenblicke des Überlegens zustimmend nickte.

Veränderungen

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Abschied für eine gewisse Zeit

Kapitel 48 Abschied für eine gewisse Zeit
 

Son-Goku stand zusammen mit seinem Partner an der Tür zu Nuroks Wohnung. Der große Saiyajin stand entspannt an den Türrahmen gelehnt und blickte über die Untersuchungsergebnisse der Jungs. Wie auch bei Menschenkindern mussten die Sprösslinge der Mitglieder ihres Volkes in regelmäßigen Abständen zu Untersuchungen bei einem entsprechend ausgebildeten Arzt vorgestellt werden. Laut Akirah war alles in Ordnung, dennoch wollte Nurok noch einmal drüber sehen, vor allem in Anbetracht der bevorstehenden Reise der beiden Eltern des zukünftigen Thronerben und dessen jüngeren Zwillings. Zu seiner Zufriedenheit konnte auch er nichts auffälliges entdecken, weswegen nun eine Art kurzer Smalltalk entstanden war.

Fragend, weil er glaubte etwas gehört zu haben, blickte Goku die Treppe hinauf in den ersten Stock. Die anderen beiden reagierten nicht und da keine weiteren Geräusche an seine empfindlichen Ohren drangen, wandte er schulterzuckend den Blick wieder zu Vegetas Onkel, welcher Vegeta versuchte davon zu überzeugen, das Doina in die andere kleine freie Wohnung, gegenüber der kleinen Krankenstation im Keller des Anwesens, ziehen könnte. Er grinste, als Vegeta die Arme vor der Brust verschränkte und unzufrieden brummte.

Er wusste, es lag nicht an der Saiyajin. Zumindest nicht mehr. Die Krieger in diesem Haus waren Doina gegenüber freundlicher, offener geworden, weswegen Nuroks Zwillingsschwester mittlerweile öfters im Anwesen anzutreffen war. Vegeta hatte einfach kein Interesse daran, noch einem weiteren Saiyajin eine Art Sonderstatus zu verleihen, in dem noch einer von ihnen eine eigene Wohnung innerhalb des riesigen Anwesens erhielt.

Gerade wollte er etwas erwidern, als die Aura Tairns binnen eines Augenblickes im ersten Stockwerk sprichwörtlich in die Höhe schoss und explodierte, gefolgt von lauten Poltern und dem Geräusch zersplitternden Holzes.

Zischend zog Son-Goku die Luft ein, da das Geländer im ersten Stock zerbarst, sein Zwillingsbruder scheinbar durch dieses gedrückt worden war und sich nun im freien Fall in Richtung marmornen Boden der Eingangshalle befand. Tairn im Supersaiyajin-Status auf ihn drauf und mit den Fäusten bearbeitend. Als die beiden auf dem Boden aufkamen verursachten ihre Körper einen kleinen Krater im Boden sowie zerbröckelte Marmorplatten.

Nurok legte sich stöhnend die linke Hand auf die Augen, während Vegeta kopfschüttelnd die Brauen in die Höhe zog. Ehe einer der drei etwas sagen konnte, wurde Tairn die Faust in den Magen gedonnert und binnen einer Sekunde befand sich Vegetas älterer Halbbruder unter Tales wieder. Laut fluchend und zappelnd.

„Will ich den Grund für dieses Schauspiel wissen?“ ,fragte Vegeta eher desinteressiert an Nurok gewandt und betrachtete die kleine Reiberei auf dem Fußboden der Eingangshalle.

Bevor Nurok antworten konnte, mischte sich Goku ein und rief zu seinem Bruder:

„Könnt ihr das nicht im Trainingsraum oder draußen klären? Ihr jagt hier noch alles in die Luft...“

Tales blickte kurz zu den drei Saiyajin, ließ seinen Schweif aufpeitschen und knurrte drohend mit gefletschten Fängen in Richtung Tairn. Der bedachte ihn weiterhin mit Flüchen und Schimpfwörtern in ihrer Muttersprache, versuchte sich von dem Saiyajin auf seinem Brustkorb zu befreien.

„Kakarott hat mal recht... wir sollten das vor der Tür klären... nicht das Frenth dein Blut aufwischen muss.“

Mit diesen Worten stand Tales schnell auf und teleportierte sich zur Eingangstür, von wo aus er Tairn herausfordernd an funkelte. Dem liegenden Saiyajin entwich ein donnerndes Grollen, schnell rappelte er sich auf, ehe er erneut auf den anderen Saiyajin zu schoss und sie nun auch noch durch die Eingangstür krachten. Auf dem mit Schotter belegten Vorplatz entwand sich Tales dem Griff Tairns, schoss in die Luft und powerte sich auf. Von seiner Wut geleitet folgte Tairn ihm und ein donnernder Schlagabtausch begann.

In der Eingangshalle stieß Son-Goku ein Seufzen aus. Seine schwarzen Opale wanderten von dem zerborstenen Treppengeländer hinunter zu den gebrochenen Marmorplatten, weiter zur völlig zerstörten Eingangstür. Er schüttelte den Kopf. Im Endeffekt ging es ihm gerade wie Vegeta. Gerne wollte er den Grund für diese Konfrontation wissen, aber eigentlich auch wieder nicht....

Neugierig schaute er zu Nurok, welcher seine Opale noch immer auf den Krater im Fußboden gerichtet hatte.

„Nurok?“ ,fragte Goku sachte.

Der Angesprochene schaute erst zu ihm, dann zu Vegeta.

„Tja... Tales halt...“ ,murmelte er ausweichend.

Irritiert zog Vegeta eine Braue hoch. Ja, Tales hatte eine große Klappe. Tales ließ sich nichts sagen und zog sein eigenes Ding durch, er rasselte auch regelmäßig mit Nurok oder Gray aneinander. Doch mit Tairn hatte es noch nie Probleme gegeben.

Warum nur, war sein Halbbruder auf einmal so wütend auf den Zwilling seines Partners?

Sich nach dem Grund fragend schnüffelte er ein paar mal in der Luft und sog dann verblüfft die verschiedenen Gerüche hörbar ein. Er konnte sehr gut einen würzigen Bindungsduft wahrnehmen und dieser konnte einzig und alleine von Tairn stammen.

»Oh nein....« ,kam ihm in den Sinn, als ihm eine Vermutung in den Kopf sickerte...

Skeptisch wandte er nachtschwarzen Opale zu seinem Onkel, welcher seinem stechenden Blick auswich...

Dieser schien ganz genau zu wissen, was Sache war. Ein leises Knurren vibrierte in Vegetas Brustkorb.

Nurok räusperte sich, vergrub seine Hände in den Taschen seiner schwarzen Jeanshose, ehe er auf die vorherige Frage antwortete.

„Wie soll ich sagen... Du hattest Tairn zusammen mit Gray und Jernokru zu Ronn in die Kolonie der Sündenfresser geschickt...“

Kurz hörte er auf, wich weiterhin Vegetas fragenden sowie unangenehm bohrenden Blick mit den Opalen aus.

„Whelzie muss sich in der Zeit sehr, sehr einsam gefühlt haben...“

Stöhnend legte Vegeta sich die Hand über die Augen und massierte anschließend seine Schläfen. Son-Goku blickte fragend und irritiert von einem zum anderen.

Was hatte denn die Einsamkeit von Tairns Gefährtin mit dem Kampf zwischen diesem und seinem Zwillingsbruder zu tun?

„Ja und? Nurok, was hat das eine nun mit dem anderen zu tun?“ ,fragte Goku auch sofort.

Bevor einer der anderen antworten konnte, ertönte vom zerbrochenen Treppengeländer eine ihnen bekannte Stimme.

„Was ist denn hier passiert?“ , fragte Gray, welcher neben Jainon stand und sich das Geschehene verwundert betrachtete.

„Tairn versucht Tales die Fresse zu polieren.“ ,seufzte Nurok an die beiden anderen gewandt.

„Ach, konnte der Kleine sein Schandmaul wieder nicht halten?“ ,fragte Jainon amüsiert.

„Nein. Eher seinen Schwanz nicht bei sich...“ ,murrte Vegeta.

Gray flog in die Eingangshalle hinunter, während Jainon sprang und kurz vor dem kleinen Krater aufkam, dabei weitere Platten, welche bereits einen leichten Riss abbekommen hatten, zerbrechen ließ.

„Ich wusste gar nicht, das Tairn auf Männer steht.“ ,sprach er schmunzelnd, ehe er auf die kleine Gruppe zu trat.

Son-Goku blickte Jainon kurz an, ehe er seinen Blick abwandte und Gray beobachtete.

Auch wenn Goku es ungern zu gab...

Der Saiyajin machte ihm Angst.

Trotz der Tatsache, das er Jainon haushoch überlegen war...

Doch der eiskalte Blick, die beinahe seelenlosen Augen, in Verbindung mit der großen Narbe quer durch dessen Gesicht sowie den breiten, blau-grünen Tätowierungen an Hals und beiden Handgelenken hatten ihn von Anfang an einen Schauer des Todes durch den Körper gejagt. Warum auch immer, er hatte von der ersten Begegnung an, die Sorge bzw. stellte Goku sich die Frage, wann diese Bombe namens Jainon hoch gehen und wen sie mit in den Tod nehmen würde. Zwar blieb ihm nichts anderes übrig, als sich einzugestehen, das der Saiyajin sehr viel umgänglicher, beinahe zahm geworden war, seit sich dieser an Miranna gebunden hatte...

Aber die gebrochene, seelenlose Bestie war noch immer in den Tiefen des Saiyajin, das wusste Goku.

Vegeta hatte ihm einige Tage nach seinem Einzug in dieses Anwesen gegenüber erwähnt, er solle Jainon so gut es ging aus dem Weg gehen und ihn in Ruhe lassen. Von Tales hatte er dann später erfahren, dass der andere Saiyajin auf ihrem Heimatplaneten mehr als ein Jahrhundert lang in einem Kerker einer reichen elitären Saiyajin gefangen gehalten und als Blut- und Sexsklave missbraucht worden war, solange bis dessen Zwillingsbruder Jernokru ihn endlich gefunden und mit Hilfe von Nurok und Cerxes hatte befreien können.

Die Narben auf dem Körper und vor allem auf der Seele des Saiyajin waren nie verschwunden, ebenso die nicht entfernbaren Sklavenfesseln, welche diese Tätowierungen darstellten, was Goku ebenfalls erfahren hatte. Seufzend wanderten seine schwarzen Opale wieder zu eben diesen Zeichen des anderen Saiyajin. Laut Vegetas Information wusste dank der Tätowierungen jeder Saiyajin auf Ewig, was Jainon einst gewesen war...

„Er hat auch nicht mit Tairn das Bett geteilt.“ ,brummte Nurok und unterbrach Gokus Gedanken an die schlimme Vergangenheit Jainons.

Stöhnend ließ Gray den Kopf in den Nacken fallen, während Jainon knurrte.

„Whelzie, ja? Ich dachte, mittlerweile lässt er seine Finger von gebundenen Saiyajin.“

„Ernsthaft, Jainon? Das hast du wirklich geglaubt?“ , fragte Gray amüsiert.

„Wenn du mich auf Mission schickst, Vegeta, nehme ich meine Partnerin mit! Ohne wenn und aber!“ ,fauchte Jainon aggressiv an den Prinzen gewandt.

„Deine Belange interessieren mich absolut nicht, Jainon. Sie ist nicht für Missionen ausgebildet, sie bleibt hier! Und wenn du noch einmal auf den dummen Gedanken kommst, mir Befehle erteilen zu wollen, sorge ich dafür, dass deine Shellan die Zeit deiner nächsten Missionen unter weniger zivilisierten Saiyajin verbringt!“

Das donnernde Grollen jagte Goku einen Schauer über den Rücken und ohne es zu merken, erhöhte sich seine Energie.

„Sogar er würde nicht soweit gehen und mit der Partner/in von einem von uns schlafen. Da kennt auch er eine Grenze.“ ,murmelte Nurok schnell, bevor Jainon etwas falsches sagen konnte.

Skeptisch zog Gray die Stirn kraus.

„Und was war dann das mit Whelzie?“

„Tairn und Whelzie sind keine von uns. Mach dir keine Sorgen, Jainon, nicht umsonst haben wir unter uns diesen Kodex...“ ,sprach Nurok erklärend.

„Stimmt auch wieder...“ ,gab Gray schulterzuckend zu.

„Sag mal, Nurok. Warum weißt du das eigentlich mit Tales und Whelzie?“

„Woher wohl, Gray... er wird es Nurok brühwarm erzählt haben.“ ,mischte sich Jainon knurrend ein. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sich etwas von den anderen weg gedreht.

„Warum sollte er das?“ ,fragte Vegeta genervt mit hochgezogener Augenbraue.

„Oh! Ist jetzt unser Prinz eifersüchtig, das sich sein bester Freund einen anderen Tratschpartner gesucht hat?“

„Noch ein Wort und wir beide sind auch draußen, wo ich dich auf deinen rechtmäßigen Platz verweise, Jainon.“ drohte Vegeta knurrend und ließ seine Aura kurz aufwallen.

„Verzeih mir, mein Prinz.“ ,murmelte der große Saiyajin leise, nach einigen Momenten des gegenseitigen Fixierens.

„Also Nurok. Woher?“ ,bohrte Gray ungeachtet der beiden anderen weiter.

„Ich weiß es einfach.“ ,wich dieser aus.

„Auf königlichen Geheiß hin verlange ich eine Antwort auf seine Frage.“

„Verflucht!“ ,brummte Nurok, ehe er seine Arme verschränkte und Vegeta vernichtend an funkelte.

„Wir haben sie uns in der Zeit mehrmals geteilt, ist das Antwort genug?“

„Wow...“

„Warum wird dir dann nicht auch die Fresse poliert?“ ,brummte Jainon neugierig.

„Vielleicht ist ihm Tales eher über den Weg gelaufen?“ sprach Gray seine Vermutung aus.

„Du glaubst doch wohl nicht ernsthaft, er hätte gegen mich eine Chance?“ ,fauchte Nurok aggressiv an Jainon gewandt.

„Reiß deine Klappe jetzt nicht so weit auf. Radditz hat dir vor ein paar Wochen ziemlich zugesetzt!“ ,stichelte dieser provokant zurück.

„Ich habe die Nacht vorher kaum geschlafen, deswegen konnte es ihm gelingen, mich kurz zu überraschen!“

„Ja, ja, wenig geschlafen. Das wissen wir alle. Sag mir, Onkelchen... Wie war es denn, Tharnya in der Nacht alle Vorzüge deines Körpers näher zu bringen?“ , sprach Gray herausfordernd.

Drohend knurrte Nurok tief in der Kehle, bleckte an Gray gerichtet die verlängerten, spitzen Fänge.

„Wenn der Kampf zwischen den beiden beendet ist, werde ich mich um die daraus entstandenen Verletzungen kümmern. Ansonsten lasst ihr mich für den Rest des Tages in Ruhe.“ ,brummte der großgewachsenen Saiyajin, drehte sich um und verschloss die Tür vor den anderen Kriegern.

Jainon zuckte gelangweilt die Achseln und ging ohne ein Wort an die stehenden Saiyajin in Richtung Trainingsraum. Gray schmunzelte, schüttelte dann kurz den Kopf.

„Wann wollt ihr denn in Richtung Namek starten?“

„Jetzt gleich. Den Jungs geht es gut, sie liefern wir eben noch bei Dana ab und dann geht es in Richtung Raumhafen.“ ,antwortete Vegeta kurz und knapp.

„Ich dachte, ihr wolltet euch teleportieren!“ ,Gray war etwas irritiert.

„Während der Flugzeit können wir trainieren und der Flug nach Neu-Namek dauert nur zehn Tage, die können wir sehr gut damit füllen.“ ,antwortete Goku erfreut lächelnd.

Gray blickte von Son-Goku zu seinem Bruder, registrierte dessen dunkles Aufflackern in den schwarzen Opalen, ehe er wieder zu Goku sah.

„Okay...“ ,verwundert wandte er sich an seinen Bruder.

„Und wer hat das Kommando über uns und die Missionen?“

„Tales!“ ,war Vegetas Antwort in einem Ton, der keine Widerworte duldete.

Kurz musterte Gray den kleineren Saiyajin, nickte anschließend sachte.

„Gut. Dann bis in drei Wochen. Gute Reise.“ ,gab er schmunzelnd den Abschiedsgruß, ehe auch er sich in Richtung Trainingsräume aufmachte.

Son-Goku seufzte, als er Vegetas jüngeren Bruder hinter her sah.

„Ich freue mich auf die gemeinsame Zeit zu zweit, aber ich mag die beiden Jungs echt ungern alleine lassen...“

„Darüber haben wir ausführlich gesprochen... Sie sind hier nicht alleine und in Sicherheit bei Dana und Tales. Außerdem... ich sag es dir gerne noch mal, es war deine Idee mit der Reise im Raumschiff, Kakarott.“

„Ja, Vegeta. Ich weiß. Die Idee kam mir auch sehr gut vor. Doch jetzt, wo wir so kurz vor dem Aufbruch sind....“

„Solange wir noch hier sind, kannst du es dir noch anders überlegen, wenn es unbedingt sein muss. Aber langsam sollten wir die beiden zu meiner Schwester bringen und uns verabschieden.“ ,brummte Vegeta und durchmaß die Eingangshalle, die große Freitreppe hinauf in den ersten Stock und den langen Korridor entlang. Er wusste, Goku folgte ihm mit etwas Abstand. Grübelnd.

Leise betraten sie ihr Zimmer, hörten sie Jungs leise brabbelnd in ihrem Bettchen liegen. Vegeta lehnte mit verschränkten Armen am Türrahmen, während Goku sich freudig lächelnd zu seinen Söhnen bewegte und sie eingehend musterte.

Wie immer, wenn die beiden irgendwo lagen, hatten sie sich eng aneinander gekuschelt und ihre Schweife ineinander verwickelt. Mehrere Minuten beobachtete Goku die beiden, genoss die Ruhe im Zimmer, das Gefühl von Glück und Harmonie. Doch Vegetas ungeduldiges Räuspern holte ihn schnell in die Realität zurück. Leise brummte er, bückte sich und hob seine beiden Söhne aus dem Bettchen. Sofort wurden sie wach, begannen zu strampeln und laut brabbeln. Ehe Goku was sagen konnte, war Vegeta hinter ihm und nahm den älteren von beiden auf den Arm. Eng kuschelten sich die beiden Säuglinge an die erwachsenen Saiyajin, welche mit ihnen zwei Zimmer weiter gingen und bei Dana anklopften, wo ihnen sofort geöffnet wurde. Mit einem nicken ließ Dana die vier eintreten und schloss die Türe. Vegeta lief sofort zu Danas Bett, legte seinen Sohn auf die weiche Matratze, wohingegen Goku etwas unschlüssig mit Bardock auf dem Arm mitten im Raum stand. Dana schmunzelte, sah zu ihrem Bruder, nickte kaum merklich.

„Ich lass euch noch einen Moment alleine...“ ,sprach sie und ging aus ihrem Wohn- Schlafzimmer.

„Kakarott... wenn ich kein Vertrauen in Tales und Dana hätte, dann würde ich unsere Söhne niemals so lange in deren Obhut lassen. Schon alleine aus dem Grund, weil Vegeta Jr. der zukünftige Thronfolger ist.“

Son-Goku hörte und verstand die Worte. Wusste er, dass Vegeta recht hatte. Aber er wollte irgendwie auch verstanden werden, denn das tat Vegeta anscheinend nicht. Somit drehte er sich um und betrachtete den kleineren Saiyajin eingehend.

„Ich vertraue den beiden ebenso. Und auch weiß ich, dass die beiden in ihrer Obhut sehr gut aufgehoben sind. Doch es sind drei Wochen, die wir weg sind... Es erscheint mir derzeit nun sehr lange. Die beiden sind noch so jung. Ich habe einfach ein ungutes Gefühl, sie für drei Wochen nicht bei mir zu haben.“

„Du bist zu weich, Kakarott...“

„Nein. Das denke ich nicht. Stört es dich überhaupt nicht, sie hier zu lassen?“

Vegeta schüttelte den Kopf.

„Nein, für mich ist das in Ordnung. Sie sind Saiyajin, bei unserem Volk ist es normal, dass die Eltern immer wieder auf Missionen gehen und ihre Kinder in der Obhut von ihren Verwandten lassen. Teilweise waren wir monatelang im Weltraum auf Missionen unterwegs. Das hat niemanden von uns geschadet.“

Ein trauriges lächeln erschien auf Goku, als ihm Bilder bei Vegetas Worten durch den Kopf gingen. Ihm war bewusst, dass sein Volk Krieger waren, doch irgendwie hatte er die Illusion, dass sich zumindest ein Elternteil immer um den Nachwuchs kümmerte. Und dann fielen ihm wieder ein, dass die Saiyajin wenige Monate alte Babys in Kapseln gesteckt hatten und auf andere Planeten schickten, um diesen von der Bevölkerung zu säubern. Er brummte. Vegeta mochte vielleicht keine Probleme damit haben, doch ihm wurde, je näher der Abschied kam, immer unwohler bei den Gedanken.

„Geta.. wie wäre es mit einem Kompromiss? Wir fliegen mit dem Raumschiff, doch wir nehmen die beiden mit?“

„Vergiss es!“ ,grollte Vegeta sofort.

„Aber warum? Es ist nur eine Reise nach Namek, die Namerkianer sind ein friedliches Volk.“

„Wir sind im Weltall unterwegs! Auch wenn von den Grünlingen keine Gefahr ausgeht, kann bei einer Reise durch das All immer etwas unvorhergesehenes passieren. Von einem Meteoritenschauer bis hin zu einem Angriff eines feindlichen Schiffes. Egal wie stark wir sind, die beiden wären wehrlos einem unnötigen Risiko ausgesetzt.“

„Aber Geta...“

„Nein, Kakarott. Unsere Söhne sind die Zukunft des saiyanischen Königshauses! Du warst ein Gebärer, ja, doch nun nicht mehr! Stößt ihnen etwas zu, dann wars das mit einem rechtmäßigen Thronerben!“

Son-Goku schluckte, aufgrund von Vegeta eindringlichen, vehementen Appell. Und nun verstand er auch Vegetas Sicht. Auch sein Partner hatte Sorge um seine Söhne und er hatte Sorge um die Zukunft ihres Volkes. Als Kronprinz musste Vegeta im Endeffekt weiter denken und das tat er gerade. Weswegen er handelte, wie er es gerade tat. Tief atmete Goku ein und ließ dann resigniert die Schultern hängen.

„Kakarott... Wir können uns gleich jetzt und hier zu ihnen teleportieren. Dann sind wir heute Abend wieder hier im Anwesen und deine Freunde und Familie am Leben. Die Reise mit dem Raumschiff kann ich jederzeit problemlos absagen!“ ,sprach Vegeta, welcher nun auf seinen Partner zu getreten war.

„Aber ich möchte einige Tage alleine mit dir Verbringen.“ ,murmelte Goku beinahe schon trotzig.

Vegeta konnte sich aufgrund des Verhaltens und der Aussage ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen.

„Glaub mir, Kakarott... Mir würde vieles einfallen, womit wir die Zeit der Reise verbringen können.“ ,hauchte der Prinz mit einem aufleuchten in den schwarzen Opalen.

Bei dem tiefen Ton in der Stimme des Prinzen blickte er hoch und in die dunklen Augen seines Gefährten. Ein Schauer lief ihm von oben nach unter durch die Wirbelsäule, verursachte ein vorfreudiges Kribbeln in seiner Lendengegend.

„Wir sind ja nicht aus der Welt...“ nahm Vegeta wieder das Wort an sich, pausierte kurz.

„Du kannst dich immerzu bei ihnen hier im Anwesen melden.“ ,sprach Vegeta weiter.

„Du kannst dich jederzeit zu ihnen hier ins Anwesen teleportieren, sollte die Sehnsucht zu stark werden.“

Vegeta kam ihm noch näher, sein Schweif wickelte sich um Gokus.

„Du kannst dich jederzeit mit unserem Konferenzraum verbinden lassen und deine Söhne über den Bildschirm sehen...“ ,hauchte er noch, bevor er seine Lippen auf die seines Bindungsgefährten legte.

„O... okay...“ ,murmelte Goku zwischen den Küssen seines Prinzen.

Mit einem, aufgrund seines Triumphs, zufriedenen Grinsen entfernte sich Vegeta ein Stück von Goku, welcher davon gar nicht begeistert war. Murrend schloss Goku die entstandene Distanz und versiegelte wieder die wohlschmeckenden Lippen.

„Kakarott...“ ,murmelte Vegeta

„Ich will auch... doch nicht jetzt und nicht hier...“ ,hauchte er leise seinen Einwand.

Erntete allerdings nur ein tiefes Brummen des anderen, spürte sofort wieder fordernde Lippen und eine vorwitzige Zunge, welche heiß über seine Unterlippe strich.

„Kakarott...“ ,hauchte er sachte und öffnete die Lippen, hieß die warme Zunge willkommen.

Ein Duell entstand, was Goku verlor, wodurch er dann seine Taktik änderte. Sachte stieß er seine Zunge in den Mund seines Gefährten, begann eine weiche, kontinuierliche Penetration, welche Vegeta aufkeuchen und ihn schmunzeln ließ. So eng es eben ging, mit seinem jüngsten Sohn auf dem Arm, drängte er sich an Vegetas warmen, muskulösen Körper. Als sich dann auch noch das braun pelzige Anhängsel Goku zwischen sie beide und in seine Hose schlängelte, wich Vegeta unzufrieden murrend zwei Schritte zurück. Blieb stehen. Schnell atmend. Wich noch mal zwei Schritte zurück.

„Geta... was ist los?“ ,fragte Goku unschuldig klingend.

Vegeta knurrte auf.

„Kakarott. So gerne ich auch deinen Körper unter mir spüren würde...“

„Wer sagt denn, das ich unter dir liegen würde?“ ,fragte der größere provokant.

Sprachlos, ob dieser Dreistigkeit seines Gefährten, schloss Vegeta kurz den Mund. Öffnete und schloss mehrmals seine Hände zu Fäusten. Kämpfte sichtbar um die Bilder in seinem Kopf und die eh wenige Beherrschung.

Zu seinem Glück schwieg Goku, genoss scheinbar nur diese Situation, welche er verursacht hatte. Kurz blies Vegeta die Wangen auf, ehe er ohne ein Wort an Goku an diesem vorbei ging und die Tür öffnete, Dana mit einem herrischen „Herein“ ins Zimmer zurück holte.

„Wie ich sehe, habt ihr alles geklärt.“ ,sprach Vegetas jüngste Schwester an die beiden Saiyajin gewandt.

Son-Goku grinste ihn noch immer schelmisch, herausfordernd an, weswegen er mit einem leichten Rot auf den Wangen den Blick abwandte. Gott, diese Bilder und Gefühle brauchte er nun überhaupt nicht. Verdammt.

Warum sprang der Saiyajin in ihm auch so sehr auf Goku an?

Warum hatte Goku es mittlerweile heraus, welche Knöpfe er bei seinem Körper betätigen musste, um ihn beinahe willenlos im Bett zu haben?

Das musste er ändern!

Und diese kommenden drei Wochen im All würden ihm dabei helfen. Sie würden ihm wieder die Macht über Goku und die Kontrolle im Bett zurück geben. Da war er sich sicher!

Mit einem ebenso herausfordernden Ausdruck im Gesicht blickte er fixierend zu seinem Bindungsgefährten, ehe er sich an seine Schwester wandte.

„Kakarott und ich werden gleich definitiv starten. Du und Tales kümmert euch wie besprochen um die beiden. Sollte es irgendetwas geben, wir sind jederzeit im Raumschiff oder per Scouter zu erreichen. Allerdings wird dir Tales nicht so sehr unter die Arme greifen können, ich habe ihm die Verantwortung über das komplette System überlassen.“

„Was? Was hast du bitte getan?“

„Tales hat das Kommando über alles, was unser Volk betrifft.“

„Aber... Vegeta!? Was ist mit Gray und Nurok? Ich meine, die beiden sind fähig und du vertraust ihnen!“

„Tales vertraue ich mehr.“

Und mit diesen Worten war für Vegeta die Sache geklärt und er verließ das Zimmer seiner kleinen Schwester.

Diese war mehr als baff. Son-Goku zuckte indes die Achseln.

„Du wusstest es?“ ,fragte sie ihn.

Goku nickte daraufhin und legte Bardock neben Vegeta Jr. Betrachtete beide und drückte ihnen einen langen, sanften Kuss auf die Stirn.

„Bis in drei Wochen, meine Jungs. Ich liebe euch.“

Dann stand er auf und ging zu Dana. Er umarmte die Saiyajin und sprach leise, dankend in ihr Ohr.

„Ich stehe für deine Hilfe in deiner Schuld. Sollte was sein, melde dich bitte sofort bei mir, ich kann dann binnen Sekunden hier sein.“

Die Saiyajin erwiderte die starke Umarmung und nickte

.„Du kannst beruhigt fliegen. Genieße die freie Zeit mit meinem Bruder.“ ,sprach sie schmunzelnd.

Nach diesen Worten lösten sie sich voneinander und Goku lief mit einem letzten Wehmütigen Blick zu seinen Söhnen zu Vegeta hinaus auf den Flur im ersten Stock. Gemeinsam liefen sie die große Freitreppe hinunter, durch die Eingangshalle hinaus auf den Vorplatz. Sofort erhob sich Vegeta in die Lüfte, wartete, als sein Partner mit dem Rücken zu ihm noch immer auf dem Boden stand und das Gebäude hinaufblickte. Wenige Minuten dauerte es, dann erhob sich auch Goku und nebeneinander flogen sie zum Startpunkt der Raumkapsel.

Der Weg zum Hangar war schnell hinter sich gebracht und somit standen beide vor der Luke des Raumschiffes. Goku kam das Schiff bekannt vor, es hatte erstaunliche Ähnlichkeit mit dem, welches Bulmas Vater damals für ihn gebaut hatte.

Einer der Techniker begleitete sie ins Innere und erklärte ihnen die Bedienung des Gravitations-Trainingsraumes, wo die einzelnen Zimmer sich auf der unteren Eben befanden und zum Schluss die Bedienung und Navigation. Er lauschte den Worten sehr interessiert, während Vegeta hingegen mehr als einen genervten Ausdruck auf dem Gesicht hatte. Für den Prinzen war das alles nur Zeitverschwendung, am liebsten hätte er dem Techniker mit einem KI-Strahl aus dem Raumschiff befördert. Als wenn er nicht in der Lage war, ein Raumschiff zu fliegen. Unwirsch knurrte er auf. Wie gerne würde er...

Doch Goku strenger, tadelnder Blick brachte ihn für kurze Zeit zur Raison. Sehr zu seinem Unmut schloss der Techniker allerdings recht schnell seinen Vortrag und verließ eiligen Schrittes die Kommandobrücke. Schade, konnte er ihn doch nicht grillen. Egal, musste er sich nach dem Start mit Goku im Trainingsraum auspowern und vergnügen.

Schnell war er bei dem Bedienfeld und gab die Koordinaten von Neu-Namek ein. Die Luke schloss sich und das Raumschiff begann mit dem Startvorgang. Als sie sich in die Luft erhoben, stellte Vegeta auf Autopilot und lief mit einem Kopfnicken an Goku gewandt in Richtung des Trainingsraumes. Son-Goku verstand den Wink, blieb aber dennoch stehen, besah sich die immer näher kommenden Sterne und Planeten, als sie durch die Atmosphäre schossen. Dieser Anblick verursachte in ihm noch immer eine Faszination und er konnte sich, trotz der beinahe schmerzhaften Trennung von seinen jüngsten Söhnen eine Vorfreude auf diese Reise nicht verwehren. Noch einige Minuten blieb er hier stehen, ehe er sich dann doch umwandte und Vegeta in den Schwerkraftraum folgte.
 

Tage nach der Abreise von Vegeta und Goku im Anwesen
 

Dana ging zu ihrem großen Bett und ließ sich auf die weiche Matratze nieder, betrachtete lange den Saiyajin, welcher noch immer an der Wiege stand und seine Neffen betrachtete. Ein seichtes, zufriedenes Lächeln auf den Lippen. Und erneut kam Dana ins grübeln, Fragen tauchten auf.

„Ich kenne dich, seit ich denken kann. Und ich weiß über diese besondere Beziehung, die mein Bruder und du haben...“ ,begann Dana, brach dann aber ab.

Sie suchte nach den richtigen Worten.

Tales blickte von seinen Neffen hoch und betrachtete Dana.

Worauf wollte die junge Saiyajin hinaus?

Auch er schwieg, gab ihr die Zeit, welche sie anscheinend brauchte.

„Aber dennoch kann ich einiges nicht verstehen...“ ,murmelte sie weiter.

„Die beiden sind mit allem drum und dran ca. drei Wochen im All unterwegs und Vegeta überlässt dir hier alles...“ ,sie blickte weg von ihm hinunter zum Boden zwischen ihren Füßen.

„Ich meine... drei Wochen sind im Endeffekt nicht allzu lang, doch lang genug, als das jemand, der es darauf anlegen würde, in dieser kurzen Zeit hier alles gegen die Wand zu fahren.“

Schweigen legte sich über sie, nach diesen Worten.

„Es ist keinesfalls so, dass ich dir das zutrauen würde, ich vertraue auf das Urteil und den Instinkt meines Bruders. Nur bin ich über sein tiefes Vertrauen in dich erstaunt.“

„Ich war in Vegetas Abwesenheit schon immer Befehlshaber der Bruderschaft. Warum hinterfragst du dieses Mal seine Entscheidung?“ ,sprach Tales das erste Mal seit beginn dieses seltsamen Gespräches.

„Weil er dir dieses Mal alles anvertraut hat. Unser Volk, die Missionen, die Bruderschaft, die geschäftlichen Bereiche...“

Erneut schwieg sie und blickte eindringlich zur Wiege.

„Unsere Zukunft.“

Auch Tales wandte seine schwarzen Opale zu den beiden Säuglingen.

„Unterstellst du mir hier gerade den Verdacht, ich würde unseren Kronprinzen hintergehen und alles verraten, wofür er kämpft?“ ,fragte er sie.

Dana schüttelte den Kopf.

„Nein. Wie gesagt, ich vertraue auf die Entscheidung meines Bruders... doch ich versteh es nicht... ich verstehe nicht dieses tiefe Vertrauen, diese Beziehung die ihr beide habt.“

„Du verstehst sein Vertrauen in mich nicht.“

„Auch damit liegst du falsch. Als bekannt wurde, dass ich schwanger bin und du der Vater bist... Du hast meinem Bruder dein Leben... alles was du bist... dargeboten. Würdest du ihm nicht so vertrauen, hättest du es niemals getan. Auch auf die Gefahr hin, dass er dich aus Wut oder was auch immer getötet oder bestraft hätte.“

Nun war es an Tales, zu schweigen, zu überlegen. Er wusste nicht, wie er das, was Vegeta und ihn verband, erklären konnte. Wenn er gewusst hätte, wie sich die Bindung zweier Gefährten anfühlte, vielleicht konnte er es dann, doch so...

Aber irgendwie...

Nun ja.

Irgendwie war es wie eine Bindung, auch wenn er eben nicht wusste, wie sich so etwas anfühlte.

Er dachte zurück an ihre Anfänge.

Tales war acht Jahre alt gewesen, als Vegeta geboren worden war. Da hatte er ihn zum ersten Mal gesehen. Und seinen Job als persönlichen Leibwächter begonnen. Es funktionierte. Doch je älter Vegeta wurde, desto schwieriger wurde es mit ihm.

Er wusste, Vegeta hatte ihn die ersten Jahre gehasst. Aber wenn er ehrlich war, dieser Hass beruhte schon sehr bald auf Gegenseitigkeit. Vegeta war zu Beginn nicht mehr als ein verwöhnter kleiner Bengel, welcher mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurde. Weswegen er ihm nicht im mindesten dienen und Respekt zollen wollte.

Der junge Thronfolger wollte keinen persönlichen Leibwächter und schon keinen, der war wie Tales. Vorlaut, respektlos und stärker als der zukünftige König.

Tales schmunzelte.

Immerhin war es ihm egal gewesen, dass er den Kronprinzen vor sich hatte. Er hatte ihm immer und überall, wie er nun mal war, ohne zu überlegen die nackte Wahrheit ins Gesicht geschleudert. Egal ob es dafür Konsequenzen gab oder nicht. Und er hatte sich nicht bei den Trainingskämpfen zurück gehalten, hatte den jungen Prinzen mehr als einmal besiegt. Allerdings änderte sich die Beziehung der beiden, je älter Vegeta wurde. Denn der Prinz, weder dumm noch einfältig, verstand, dass Tales` offene, ehrliche Art Gold wert war. Sie war mit nichts aufzuwiegen, denn am königlichen Hof, wo ihm jeder Saiyajin versuchte in den Hintern zu kriechen und ihm sagte, was er hören wollte...

Wo alle zu feige waren, ihm die Wahrheit zu sagen...

Da tat es gut, jemanden zu wissen, der einen auch Dinge sagte, die man eigentlich gar nicht hören wollte.

Und somit entwickelte sich langsam ein enges Band zwischen den Saiyajinkindern. Ein Band, was ihre Eltern und Bediensteten bald verfluchen würden. Stachelten sie sich gegenseitig zu immer mehr Mutproben und Streichen an.

Als Vegeta zehn Jahre alt war, wurde er komplett in die Geschehnisse in die saiyanische Politik und dem Palast eingeweiht und eine nie mehr zu trennende Verbindung mit Tales herbeigeführt. Unbewusst glitt seine Hand bei dem Gedanken zu der Stelle an seiner linke Brust, unter der sein Herz schlug. Dort prangte das Zeichen des saiyanischen Königshauses, ein mit Hilfe von Magie erschaffenes Brandmal, bestehend aus Vegetas Blut, darunter drei mit schwarzer Farbe tätowierten Tropfen. Seit diesem schicksalshaften Tag waren die beiden Jungs physisch, als auch seelisch auf ewig miteinander verbunden. Durch die alten Schriften wusste Tales, dass dabei etwas anders gelaufen sein musste, gab es in der Vergangenheit keine derartige enge, innige Verbindung zwischen König und Leibwächter. Ein Umstand, über das er zwar Bescheid wusste, aber als gegeben hinnahm.

Doch nun, wo Dana es unbewusst angesprochen hatte, kamen ihm wieder Fragen in den Sinn. Fragen nach dem Warum.

Dana hatte ihn die gesamte Zeit still beobachtet. Was hätte sie nicht alles gegeben, um in diesem Moment in seine Gedanken blicken zu können. Der Saiyajin vor ihr war anscheinend so weit in seiner Gedankenwelt, höchstwahrscheinlich in seiner Vergangenheit, vermutete sie, dass er derzeit nichts um sich herum wahrnahm. Leise seufzte sie. In Wirklichkeit wusste sie selber nicht, warum sie auf einmal Vegetas Entscheidung hinterfragte, bzw. kleine Zweifel an Tales und dieser seltsamen engen Bindung dessen mit ihrem Bruder hatte. Vegeta hätte das Kommando über die Missionen und das Volk auch seinem jüngeren Bruder Gray überlassen können. Aber nein, wie schon erwähnt, er lud alles auf Tales` Schultern ab.

Schließlich kam Bewegung in dem Krieger an der Wiege. Tales strich mit der Hand durch seine wuscheligen schwarzen Haare, blickte wieder zur ihr.

„Ich weiß nicht, warum diese Verbindung von ihm und mir so eng ist. Ich weiß nicht, warum wir einander blind Vertrauen. Ich weiß nicht, warum Vegeta mir dieses Mal alles anvertraut hat. Aber das was ich weiß, Dana...“

Er blickte von ihr weg zu seinen schlafenden Neffen. Ein stolzes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht und ein beinahe arroganter Ausdruck erschien in seinen schwarzen Augen.

„Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um diesem Vertrauen gerecht zu werden.“

Warum auch immer, Dana wusste, damit war für ihn alles gesagt und das Gespräch beendet, auch wenn er weiterhin an der Wiege stand und die Kleinen betrachtete. Seltsamerweise befriedigte diese Antwort ihre Fragen, gaben ihr Sicherheit und drängten die Zweifel komplett aus ihren Gedanken.



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Von:  Nibii
2020-12-21T20:02:21+00:00 21.12.2020 21:02
Tolles Kapitel, hab schon sehnsüchtig darauf gewartet dass aktualisiert wird :)

Hab auch seit einem Jahr ein Kind, da versteh ich goku gut dass man ungern von den kleinen getrennt sein will
Antwort von:  Arya
06.01.2021 12:28
Hi
Dank dir für dein fleißiges Lesen und kommentieren.

Ja, ich kann einfach nicht weiter ab ner gewissen Stelle und auf der Arbeit geht auch alles drunter und drüber, da fehlte mir Zeit und Muße

Ich kann mir gut vorstellen, dass das schwer für eine Mutter ist. Die haben definitiv eine etwas engere Beziehung zum Kind, normalerweise. Goku ist da nicht anders. Und Vegeta? Saiyajin halt. Er kennt es nur so

VLG
Von:  Clayton
2020-08-13T21:04:22+00:00 13.08.2020 23:04
So
Vegeta reagiert dich ab und Goku genießt grübelnd das Bad in der Wanne
Hm. Er hat da aber einen heißen Auftritt für Vegeta hingelegt. Lecker, gutes kopfkino
Oh. Und dann traf mich doch glatt der Schlag. Klar, ich wusste von der Verletzung doch....zuvor... verdammt Vegeta.... klar das er sich darum solche Gedanken macht. Kann er, kann er nicht. Aber anscheinend schon. Doch Goku diese Tatsache zu erklären oder zu zeugen... harter tobak
Und dann macht er das im Bad wirklich. Wow. Respekt. Wobei... ich habe die Vermutung... vegeta hätte es nie über die Lippen bekommen, oder? Da war zeigen, goku dieses erfühlen lassen das einzig richtige. Und er hat verstanden. Und was M wicitigszen ist. Seine Worte!! Er bleibt. Er liebt Vegeta und sagt es ihm noch einmal ausdrücklich. Schön. Sehr gut.
Ich mag es. Das war ein schönes Kapitel. Die beiden....
Von:  Clayton
2020-08-13T20:47:49+00:00 13.08.2020 22:47
Da hat Goku aber wirklich seine Zeit gebraucht um das alles zu sehen und zu verarbeiten. Klar, vegeta seine vergangenen in deiner ff ist definitiv unschön und nichts für schwache Nerven. Egal was er getan hat oder was ihm angetan wurde. Dass jemand wie Goku oder generell der Partner, den man liebt, diwas schwer verdauen kann ist klar. Aber gokus liebe ist stärker. Er wird sicherlich an Vegetas Seite bleiben
Ich war verwirrt. Vegeta will mit Goku essen gegen? Eine Verabredung, ein richtiges date??
Und dann die Ernüchterung. Vegeta hat dort... sagen wir mal.... geschäftlich zu tun. Ich fasse es nicht. Wieder ein Stich in gokus Herz.
Aber du hast uns wieder dinblicke in ihre Köpfe gegeben, was hilfreich war um zu verstehen
Von:  Nibii
2020-08-07T12:44:15+00:00 07.08.2020 14:44
Ui ui ui, mehr, mehr, mehr. Bin süchtig nach mehr :'D
Antwort von:  Arya
29.10.2020 23:06
Hi
Dank dir für deinen kommi
Bin am nächsten Kapitel dran, der Anfang steht schwarz auf weiß, der Rest allerdings noch in den Sternen.... Brauch Ideen und Fantasy und weniger Stress auf Arbeit, dann hab ich auch wieder freue Gedanken
VLG
Von:  Clayton
2020-08-04T21:07:46+00:00 04.08.2020 23:07
Er ist wach!!! Und sofort wieder auf den beinebri der Arbeit. Hätte mich gefreut, wenn er bei Goku geblieben wäre, bis auch dieser erwacht wäre...schade
Wie. Will er das wirklich? Hat er es wirklich getan? Ich habe zwar gelesen, kann es aber immer noch nicht glauben. Er hat den Schrott gemacht Goku seine Vergangenheit zu zeigen. Welch ein großer Schritt nach vorne. Ich weiß nicht. Hat diese Situation mit Kerkox ein umdenken bereit?
Bin jetzt mal gespannt, wie Goku sich nach all diesen Informationen verhält. Natürlich wieder an Vegetas Seite bleiben, Goku wird man nicht so schnell los. Aber es wird sicherlich etwas ändern zwischen ihnen.
Vlg
Von:  Clayton
2020-08-04T20:20:10+00:00 04.08.2020 22:20
Heiliger Mist. Da ist das ganze ja nicht so gut gelaufen, wenn sie einen der ihren verloren haben. Schade.
Ich drücke alle Daumen, dass Tales helfen kann. Gilus Anwesenheit hat Vegeta ja bereits gut geholfen, nun ist sein Bruder an der Reihe. Aber ja, es passt. Die beiden kennen sich so lange und so gut. Da gibt es keinen anderen, welcher dem Prinzen dabei helfen kann. Keinen außer ihn.

Von:  Clayton
2020-08-04T20:03:39+00:00 04.08.2020 22:03
Oh Gott... was musste Vegeta sa bloß durch machen. Heilige Scheiße... das wird lange dauern, seine Erinnerungen wieder zu sortieren, wenn er vor den Scherben seines Geistes steht, oder?
Tales... eine gute Wahl, ihn als Befehlshaber zu setzten, wenn Vegeta nicht da ist. Er kann das. Auch wenn er manchmal n Hitzkopf ist.
Aber Hauptsache, Vegeta ist gerettet und die anderen kommen da heil heraus. Ich denke, Tales wird dafür sorgen, das Kerkox sein Fett weg bekommt und in der Hölle landet
Toll, was du hier für eine FF auf die Beine gestellt hast.
Von:  Clayton
2020-08-04T19:37:15+00:00 04.08.2020 21:37
Heilige scheiße. Worin ist Vegeta da bloß hineingeraten... wer oder was soll das von Kerkox? Also, er hat gesagt, was er will und das er es irgendwie schaffen will, Vegeta dazu zu bringen. Ich habe irgendwie die Sorge, dass vegeta Die Zeit davon läuft.... das Ganze ist nicht gut. Gar nicht gut.
Hoffentlich wird er rechtzeitig von deinen Leuten gerettet
Von:  Clayton
2020-08-04T19:12:09+00:00 04.08.2020 21:12
Oh was war das schön.
Diese innige Nähe zwischen den beiden, als Goku da mit deiner Tasche auftaucht.
Was habe ich gelacht, der Versuch in der Praxis war ja der Hammer.
Wer ist dieser kerkox? Warum hat die Ärztin so eine Angst vor ihm?
Von:  Clayton
2020-08-04T18:36:57+00:00 04.08.2020 20:36
Hier ist viel passiert in dem Kapitel
Ich habe mir immer schon gedacht, das die Zeit unter freezer absolut kein Zuckerschlecken war... aber sowas sollte niemand erleben
Tales. Toller Saiyajin. Toller Bruder, noch besserer Freund. Sein Satz, seine Worte. Wirklich wahr. Vegeta kann keinen besseren Leibwächter haben
Der Rest des Kapitels. Sehr mystisch und wirft Fragen auf. Aber sie hat irgendwie recht


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