Zum Inhalt der Seite

and some others

Gedichte, die nicht einem bestimmten Thema zugeordnet werden können
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Heimisch

Heimisch
 

Geboren werden, leben und wohnen.

Für manche ist die Welt ein Heim.

Ein Versteck, Refugium, Elfenbeinturm

In dem ich wohne ist geheim...
 

Was ist denn überhaupt Elfenbein?

Seit wann sind die Knochen von Tieren

so wertvoll? Oder ist es wirklich Elfengebein?

Nein. Ich muss in meinem Skelett hausieren!
 

Bin ich etwa eingesperrt, wie ein Sklave,

Der nur seine Träume hat mit gewisser Hoffnung?

Worauf hofft er, auf was wartet er?

Doch nicht auf eine Veränderung, gar Erlösung?
 

Merkt er denn nicht, dass er frei ist

Von konstanten Gesetzregelmäßigkeiten,

Sodass er auf den westlichen Sonnenaufgang wartet,

Sowie ein kleines Kind auf Süßigkeiten...

Spiegel

Spiegel
 

I
 

Spät ist’s.

Geh schlafen,

mein Freund.

Der Tag war lang

und beschwerlich.

Vergiss nicht

die Lichter

auszuschalten.

Leg dich hin,

schließe die Augen

und träume...
 

II
 

Schon wieder...

Hast doch

wieder geweint.

Ach, weshalb

bist du so

verbittert?

Wo ist denn

die Quelle

deiner Tränen?

Lehne dich

an mich

und sei still...
 

III
 

Der Regen

hat dich wohl

überrascht.

Du hattest

ja auch den

Regenschirm

mitgenommen!

Zieh dich um,

sonst erkältest

du dich noch.

Wie du lächelst...

Verstehen

werd’ ich dich

wohl nie...

Bruchstücke

Bruchstücke
 

Ich bin umhüllt von einem nebligen Dunst.

Weiß nicht wer ich bin, kann mich nicht erinnern.

Sich selbst im Nichts zu kennen, welch eine Kunst!
 

Ein Wasserbläschen wandert auf der Gosse

zum Kanaldeckel hin, trägt Luft im Innern.

Die Wolken zwinkern mir blau, wie die Flosse
 

Eines Fisches, der mir im Hals stecken blieb.

Ich würge, doch der Todesgedanke

im Schluck will nicht hinunter durch den Angstsieb.
 

Das Dahinleben, eine Folge geklebt

aus Bruchstücken von Geschehenem. Danke.

Dieser Streifen zeigt zumindest, dass man lebt.

Alles

Alles
 

Der in die Erde gefallene Samen sprießt

und gedeiht wie es ihm der große Wald erlaubt.

Nur der Schüler, der alles auswendig vorliest,

wird belohnt, wenn er die Erkenntnis nicht raubt.
 

Dass sein Haupt im Netz von gesichtslosen Jägern

gefangen ist, merkt er nicht, da es als ein Schwamm

für Alles Unnütze von ihm missbraucht wird. Fern

der Weisheit erstickt er im dreckigen Schlamm
 

einer Pfütze aus Halbwahrheiten. Sein Wissen

gelagert in einer schäbigen Bücherei

kann ihn nicht befreien. Wenn die Erde sein Kissen

wird, erst dann sieht er die falsche Malerei
 

von der Welt, die er sein Leben lang nicht wusste.

Eine Welt ohne Unterschiede und Verluste,
 

Denn alles ist dasselbe:

Herinnen und außen

Einer und alle

Dante und Vergil

Schütze und Ziel

Suchen und warten

Moment und Ewigkeit

Anfang und Ende

Sieg und Niederlage

Und, und, und, …
 

So vergesse dies nicht und lebe stets bewusst

Ohne, dass dich je wieder du selbst beeinflusst

Not

Not
 

Ich muss schreiben, ich muss schreiben!

So wie nie zuvor durchstarten

Für alle, die auf mich warten

Ich muss voran, darf nicht bleiben!
 

Ich befehle euch Hirn, Herz und Hand

Schreibt doch! Bin ich nicht euer Meister!

Hilft mir ihr Musen und ihr Geister

Sonst verliere ich noch den Verstand
 

Such‘ der frühen Tage Fülle

Wo bleiben all die Ideen

Liebe, Einsamkeit… geschehen…

Wurde leer; Nur eine Hülle…
 

Lässt du mich etwa im Stich, mein Stift?

Warst mein treues Schwert in den Schlachten.

Tapfer, wild und ohne zu achten

Nahmen wir unser eigenes Gift?
 

Kann es eben nicht erzwingen,

Egal wie erregt oder stur

Denn wahre Lieder kann man nur

Mit fühlendem Herzen singen…

In Hoffnung zergehen

In Hoffnung zergehen
 

Ich tat vieles damit mein Wunsch in Erfüllung ging.

Tausend Faltkraniche sahen wie alles anfing:

In der Nacht als ich den Schweif eines Sterns berührte

und die Dunkelheit meiner Sehnsucht Feuer schürte.

Versuche ihn jährlich an Kerzen auszublasen.

Ohne Erfolg. Dieses Leid zieht mich auf die Straßen.
 

Füllte Brunnen mit Münzen und behielt es für mich.

Doch irgendwann die Hoffnung von meiner Seite wich.

Befürchte weder ein Kobold noch ein Kleeblatt mir

weiterhelfen können. Vielleicht soll ich warten hier

mit meinem halbblinden Daruma am toten Baum

bis mein wehender Tuch verblichen ist wie ein Traum…
 

(etwas Japanologie wäre zum Verständnis doch nützlich ^^)

Ein wohler Klang

Wäre ich doch ein versteckter Klang

In einer traurigen Melodie...

Wie schön wär's wohl, wenn jemand mich sang

hoffnungsvoll und mit Melancholie...
 

Würde vergehen kaum erklungen,

Vielleicht gen Himmel hinauseilen

Oder den Weg zum Ohr einer jungen

Katze finden und ewig dort weilen...

Rückkehr

Rückkehr
 

Frage mich nicht wo das Glück ist, denn

ich habe es nicht versteckt! Schau her:

Durchsuche ruhig meine Taschen.

Wirst nichts finden, sie sind alle leer...
 

Eins kann ich dir getrost sagen Freund

Ich seh's an Tagen von Pech verseucht

für einen Moment gülden schimmernd.

Im nächsten Augenblick schon entfleucht.
 

Frage mich nicht wie das Glück ist, denn

ich kann mich nicht erinnern! Hör her:

Kaum denkst du drüber schon entschwunden

Wie Quantenphysik, ein Bisschen schwer
 

Mein Kind nehme dies in deine Hand:

Lass dich nicht von andren belügen!

Glück ist weder Weisheit noch Wohlstand,

sondern sich einfach zu begnügen.

Rezept

Schreibe, aber verschwende nicht

Tilge Überflüssiges; Worte gar Zeilen

Kostbar ist jeder Punkt und Strich

Wenn nötig, lasse auch Lücken weilen
 

Störe nicht den Fluss und das Bild

Verbrenne die Attrappen, löse den Schein

Gib deinen Gästen Brot und Butter

Vermische nicht Wasser mit Wein
 

Vergiss jede Form und Regel

Lasse jedoch nicht Chaos walten

Denn ein ausgewogener Weg ist das Ziel

Dumm waren sie nicht die Alten
 

Komme zeitig zu Ende ohne zu schweifen

Nicht rechnen; Denken und fühlen

Bleibe natürlich; es ist keine große Kunst

Meinst du etwa Bienen können zählen?

Verwunschen

Gib Acht, sei vorsichtig mit Wünschen

Denn manch ein Traum birgt Schatten in sich

Denke an Aladdin und seine Lampe

Der Djinn ist ein Dämon schließlich
 

Mit Bedacht, greife nicht nach jedem Stern

Entweder wirst du zum Ungeheuer

Oder bist satt ehe du Greise bist

Brenne langsam, hüte des Herzens Feuer
 

Lebe sacht', lasse den Dingen ihren Lauf

Nichts hat Bestand, der Moment ist kostbar

Vieles hat nur Wert zu einem Zeitpunkt

Das Gemüt ergibt sich unmittelbar


Nachwort zu diesem Kapitel:
Übrigens mir könnt ihr genauso wenig trauen wie den "andren"... ^_^° Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Schwabbelpuk
2019-03-01T21:17:42+00:00 01.03.2019 22:17
Fand dieses Gedicht auch wunderschön. Die Last nicht erfüllter Träume und doch der Kampf, sie dennoch irgendwie erfüllt zu bekommen, kommt sehr gut rüber. (sofern ich mit der Interpretation richtig liege) Schöne Arbeit! :)
Lg.
Antwort von:  Desty_Nova
01.03.2019 22:26
Vielen Dank! Ja die Interpretation stimmt ziemlich. Manchmal vermag man fast Unmögliches zu vollbringen, jedoch am Ende an den einfachen Dingen des Lebens scheitert.
Von:  Schwabbelpuk
2019-03-01T21:14:56+00:00 01.03.2019 22:14
Sehr schönes Gedicht, hat mir gut gefallen. Konnte man sich auch persönlich sehr schön reinleben.
Lg.
Antwort von:  Desty_Nova
01.03.2019 22:29
Herzlichen Dank! Es freut mich, dass mein Werk dich innerlich berühren konnte, obwohl es nicht unbedingt zu den sentimentaleren gehört.
Von:  charmingfussel
2010-10-15T22:16:20+00:00 16.10.2010 00:16
Boah, jetzt hab ich mich mal dazu aufgerappelt, etwas von dir zu lesen und bereue sofort, es nicht schon viel früher getan zu haben C:.
Das ist einfach ein sau geniales Gedicht! Als wäre man gerade in einem KreaTIEF, welches einem in diesem Falle dennoch sehr inspirierend zur Hand gehen kann /D. Echt cool, wie es hier genutzt wurde! Deine Wortwahl ist sehr schön und die Metaphern waren auch gut gewählt. An manch einer Stelle ruckelt es im Lesefluss, aber ich denke, das ist eigentlich nicht so relevant, wenn du es gar nicht darauf abgesehen hast ;).
War wirklich schön C:.

Lieben Gruß, nele


Zurück