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Dead End Kids

Ein Leben ohne Perspektive
von

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Prolog

Schön, dass ihr den Weg hierher gefunden habt.

Mit Stolz kann ich euch endlich mein neuestes Baby präsentieren. Vielleicht gefällt es ja dem ein oder andern.
 

Titel: Dead End Kids (dt.: Straßenkinder/ Kinder ohne Perspektive)

Autor: JayM

Fandom: Yu-Gi-Oh!

Kapitel: 1/? + Epilog

Raiting: P16/18 Slash

Pairing: Seto Kaiba x Joey Wheeler

Genre: Drama/Romanze

Warnings: AU, Shônen-ai, Gewalt, OOC

Disclaimer: Alle Rechte an der Welt von Yu-Gi-Oh!, den Handlungsorten und -personen sind Kazuki Takahashi vorbehalten. Ich leihe sie mir lediglich aus und gebe sie nach Beendigung der Geschichte wieder zurück. Selbstredend verdiene ich hiermit kein Geld, sondern schreibe nur aus Spaß an der Freude.

Auch die benannten Städte, Stadtteile und Straßennamen gehören nicht mir, sondern sind Eigentum des zuständigen Landes.
 

Und nun, enjoy!

LG JayM
 

Prolog
 

Die glühende Mittagssonne schien unbarmherzig auf die geteerten Straßen Brooklyns.

Menschen liefen geschäftig schwatzend auf den Bürgersteigen; einige hielten kurze Zeit inne, blickten, mit einer Hand die Augen schützend, böse gen Sonne nur um sich dann die abperlenden Schweißtropfen von der Stirn zu wischen und sich wieder ihren Mobiltelefonen zu widmen.

Die Geschäfte waren heute voller als sonst, denn der Innenraum eines jeden Ladens war kühler als die stehende Luft draußen.
 

Auch die diensthabenden Streifenpolizisten lehnten sich an ihren alten Wagen und fuhren unablässig über ihre verschwitzten Gesichter – sie waren gezwungen auch an so heißen Tagen ihre volle Montur zu tragen.

Einer der beiden; korpulent und scheinbar auch der Ältere, ließ sich wieder in den Wagen fallen was dieser mit ächzenden Achsen zur Kenntnis nahm. Leicht verzweifelt hantierte er an sämtlichen Knöpfen die eigentlich der Klimaanlage angehörten – vergeblich.

„Ich hab’s dir schon mal gesagt, die Schrottkiste gehört auf den Müll!“, meinte der Andere; schlaksig mit roten Haaren und den dazugehörigen Sommersprossen, grinsend.

Er lugte an der Beifahrerseite in den Innenraum des Wagens und quittierte alle weiteren Versuche seines Kollegen, die Klimaanlage wieder funktionstüchtig zu machen, mit einem erheiterten Auflachen.
 

„Schön, dass du noch was zum Lachen hast!“, fuhr dieser verärgert auf, „Mich würde eher interessieren, warum immer wir diese Scheißkiste fahren müssen!“

Wieder lachte der Rothaarige, ließ sich ebenfalls in den Wagen fallen, was diesen noch lauter ächzen ließ, und erklärte geduldig als würde er mit einem Kleinkind sprechen: „Sieh mal Al. Wir sind die Pechvögel die hier“, er machte eine weitreichende Armbewegung, „am Brennpunkt gesamt Brooklyns Dienst haben. Siehst du dahinten?“, er deutete auf die ersten, graffitibesprühten Wände in ihrer Nähe, „Da beginnen die ersten Sozialbauten. Da würde ein nagelneuer BMW doch komisch aussehen. Mal ganz abgesehen davon, dass der wohl ziemlich schnell geklaut werden würde!“
 

Angesprochener ließ sich nicht zu einer Erwiderung herab, sondern schlug seinem jungen Partner kurzerhand auf den Hinterkopf. Dessen Mütze machte daraufhin einen Abgang Richtung Wagenboden.

„Idiot! Das war eine rhetorische Frage!“, fauchte Al gespielt während der beschimpfte Idiot nach seiner Mütze angelte.

„Schon klar. Aber eigentlich hast du ja Recht, wir… Oh man, wann hast du denn eigentlich das letzte Mal den Wagen aufgeräumt?“, unterbrach sich der Angelnde selbst und hob amüsiert einen angebissenen Donut empor.

Al errötete leicht, nahm den Donut in die Hand und warf ihn ohne ein Wort aus dem Fenster.

„Das ist nicht mein Wagen, Rob. Auch du könntest deinen Arsch bewegen und ihn aufräumen!“

Rob, der mittlerweile wieder aufgetaucht war, ignorierte die Anschuldigung gekonnt, blickte stattdessen empört dem Donut hinterher.

„Hast du eigentlich eine Ahnung wie lange die Natur braucht bis sie so einen Donut verarbeitet hat?“

Beide Augenbrauen hochziehend entgegnete Al trocken: „Das ist hier doch sowieso egal. Ich will überhaupt nicht wissen was die Leute hier aus den Fenstern werfen!“
 

Eine Antwort kam nicht, denn Al behielt Recht. Hier war es sicherer nicht alles zu hinterfragen. Als Polizist lebte man in dieser Gegend sowieso gefährlich genug. Ein weiterer Grund weshalb beide, Al und Rob, ihre Schicht gerne als beendet sehen würden. Doch bis sie für heute erlöst wären, trennten sie noch zwei Stunden.

Um die Zeit zu überbrücken beobachtete Rob, sich Luft zu fächernd, die Leute auf der Straße, während Al den Kampf mit dem altersschwachen Auto wieder aufnahm und nun versuchte das Radio wieder zum Laufen zu bringen.

„Au! Verdammt noch mal!“, tönte es von draußen in den Wagen.

Rob konnte sich das Lachen nicht mehr verkneifen; ein sehr geschäftig aussehender Mann war doch tatsächlich von der Mittagshitze so abgelenkt, dass er glatt den Laternenpfahl übersehen hatte.

Auch Al war aufmerksam geworden, schaute kurz zu dem fluchenden Mann herüber bevor er sich seinen Partner besah.

„Jaja, Schadenfreude ist die schönste Freude, was?“, meinte er verschmitzt.

Eine herausgestreckte Zunge war die Antwort.
 

„Streife 224, Streife 224, bitte kommen!“

Ruckartig setzte sich Al wieder auf, schubste Rob, als er ihn auf den Funkspruch aufmerksam machen wollte beinahe aus dem Wagen, bevor er sich die Mütze gerade rückte und das Funkgerät in die Hand nahm.

„Hier Streife 224, was ist los?“

Robs Augen richteten sich, als er sich gefangen hatte und ebenfalls seine Mütze auf seinen Kopf packte, wachsam auf die Straße.

„Ein Raser des Typs Audi A1, schwarz mit dem Kennzeichen: Berlin. Werner. Josef. 1740 befindet sich auf der Rockaway Avenue in Richtung Linden Boulevard.“

„Verstanden. Werden ihn aufhalten!“, knurrte Al in das Gerät. Wenn er eines hasste, dann waren es unnötige Verfolgungsjagden kurz vor seinem Feierabend.

„Ich seh ihn!“, sagte Rob und deutete aus der Windschutzscheibe. Doch das wäre nicht nötig gewesen, just in diesem Augenblick raste benannter Wagen an ihnen vorbei.
 

Al begann sich fluchend anzuschnallen, drehte den Zündschlüssel grob um, drückte die Kupplung durch und das Gaspedal bis an den Wagenboden.

Mit einem jämmerlichen Ächzen startete der Wagen langsam und nahm die Verfolgung mit durchdrehenden Reifen auf.

„Komm schon Al! Wenn du noch langsamer bist überholt dich eine Schnecke!“, fauchte Rob, die Augen immer auf den zu verfolgenden Wagen vor ihnen gerichtet.

„Willst du das nächste Mal fahren?“, giftete Al zurück und trat das Pedal noch weiter durch.

Das Auto machte einen kleinen Sprung, bevor es, lauter knatternd als zuvor, weiter brauste.

Bei dem Geräusch sahen sich die beiden Wageninsassen besorgt an. Al schluckte hörbar bevor er mit beschwörender Stimme und die Augen auf das Armaturenbrett gerichtet meinte: „Komm schon, meine Süße. Das packen wir jetzt zusammen! Wir werden den Mistkerl da vorne schnappen, aber nur zusammen!“

„AL! Pass auf!“, schrie Rob auf einmal auf und im letzten Moment konnte sein älterer Kollege, den Wagen auf der Straße halten und die bevorstehende Kollision mit dem Briefkasten abwenden.

Laut schnaufend, die Augen aber stets auf den schwarzen Audi gerichtet, fauchte Rob: „Wenn du das nächste Mal den Autoflüsterer spielst… Lass mich fahren!“

Leicht grinsend winkte Al ab. Vielleicht war so ein bisschen Action doch nicht so schlecht.

„Rob, gib durch, dass wir in fast haben! Wir sind auf der…“, begann Al nach einer Weile des konzentrierten Fahrens, als er eine Möglichkeit fand den Flüchtigen Fahrer zu stoppen.

„Ich weiß wo wir sind!“, unterbrach in sein Partner unwirsch. Dann nahm er das Funkgerät aus dessen Halterung und sagte so deutlich wie man es bei einer Verfolgungsjagd in einem altersschwachen Wagen nur konnte: „Hier Streife 244. Wir haben ihn fast! Sind noch immer auf der Rockaway Avenue Ecke Riverdale Avenue“

Kurz hörte man nur ein monotones Rauschen, dann antwortete eine verzerrte Stimme: „Sehr schön. Bitte zum nächsten Präsidium.“

„Verstanden!“
 

Al nickte während der Ansage immerzu, gleichzeitig dachte er scharf nach. Wenn der Fahrer vor ihm die Gegend nicht so gut kannte wie er, dann könnte er ihn in der nächsten Abzweigung zur Far East Liqour Corporation und danach in die Sackgasse Thatford Avenue lenken.

Der Audi vor ihnen raste unbeirrt weiter, schien nicht im Traum daran zu denken anzuhalten.
 

Als er dann auch noch leicht zu schlingern begann, hatte Rob genug.

Wütend griff er nach dem zweiten Funkgerät, das seine Stimme über das Megaphon auf dem Dach um einiges verstärken würde und zischte: „Hier spricht die Polizei! Halten sie sofort den Wagen an oder wir werden sie anhalten!“

Augenverdrehend brummte Al konzentriert: „Mensch Rob, als ob das noch etwas bringen würde! Er ist…“

Ungläubig starrten beide Polizisten nach draußen. Der verfolgte Wagen war weder im Begriff halsbrecherischer zu fahren, noch wollte der Fahrer zu Fuß fliehen. Der Wagen hielt einfach an.

Als wäre nichts gewesen stieg der dazugehörige Fahrer aus, lehnte sich an den Kotflügel und winkte einmal frech Richtung Streifenwagen.

In eben diesem prusteten beide Polizisten empört über diese Frechheit die Luft geräuschvoll aus.

„Aber… also… da hört doch alles auf!“

Schneller als man ihm zugetraut hätte, war Al ausgestiegen und bereits unterwegs zu dem dreisten Fahrer. Rob blieb nichts anders übrig als ihm mit schnellen Schritten zu folgen.

Schon von weitem begrüßte der flüchtige Fahrer die beiden Männer: „Guten Tag Officers. Was habe ich denn verbrochen, dass man mich höflich darauf hinweist anzuhalten?“

Der letzte Teil war mit unverhohlenem Sarkasmus gesagt worden.

„Ich muss doch sehr bitten, Mr.! Sie haben uns durch die ganze Stadt gejagt!“, erklärte Rob, als er bei ihm angekommen war, wütend.

„Durch die ganze Stadt sagen sie? Nun, ich weiß ja nicht, aber ich dachte immer Brooklyn wäre um einiges größer als die paar Blocks die sie mir schon an der Stoßstange kleben!“
 

Al der, obgleich er zuerst ausgestiegen war, erst jetzt bei den beiden anderen ankam, schnappte empört nach Luft.

„Sie! Sie kommen mit aufs Präsidium wegen Fahrerflucht!“, schnappte er nun ebenso wütend wie sein Partner.

„Fahrerflucht? Ich kann mich nicht erinnern, gebeten worden zu sein anzuhalten. Als ich es dann wurde, bin ich doch rechts ran gefahren?! Ich verstehe ihre ganze Aufregung nicht. Tut mir leid!“, antwortete der vermeidlich Flüchtende grinsend und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Aber… Wir… Sie…!“, stotterte Al zusammen, als ihm bewusst wurde, dass der andere recht hatte.

„Immer langsam, Officer“

„So das ist genug! Das ist Beamtenbeleidigung! Sie kommen sofort mit aufs Präsidium!“, fuhr Rob dazwischen.

Wieder wurde die Aussage des Polizisten mit einem lässigen Grinsen bedacht.

„Kommt jetzt nicht die Leier mit dem Anwalt und meiner Aussage gegen mich selbst?“

„Pha! Sie steigen jetzt ein und sind gefälligst still!“
 

Schulterzuckend ließ sich der verfolgte Fahrer Richtung Streifenwagen schieben und nahm dort auf der Rückbank Platz.

Als auch die beiden Polizisten wieder saßen und der Wagen gestartet wurde, fragte er: „Nun erzählt mal Jungs. Warum seit ihr Polizisten geworden?“

Ein böses Anfunkeln durch den Rückspiegel war die einzige Antwort die er während der Fahrt noch bekommen sollte.

Eine halbe Stunde später hielt der Wagen vor einem großen Gebäude. Erleichtert seufzend schnallten sich die beiden Polizisten ab und stiegen aus dem Auto. Rob öffnete langsam die hintere Türe, packte den frechen Jungen an dessen Arm und zog ihn ruckartig aus dem Streifenwagen.

Während der gesamten Fahrt hatte dieser versucht eine Konversation aufzubauen, auf die aber weder Al noch Rob eingegangen waren. Als er sah, dass seine Bemühungen umsonst waren begann er alles und jeden zu kommentieren, was er sah. Auch nach mehrmaligen Ermahnen und lauten Ausschreitungen seitens der Polizisten war die gute Laune des jungen Mannes nicht getrübt. Im Gegenteil, es schien als freute sich dieser geradezu auf das Verhör welches ihn im Präsidium erwartete.
 

„So da wären wir! Mach ja keine Mätzchen und komm mit!“, knurrte Al an vorderster Spitze und öffnete die gläserne Eingangstür.

„Ist der Verhörraum 2 frei?“, rief er schlecht gelaunt in die Runde. Seit nunmehr 15 Minuten war seine Schicht vorbei und wieder einmal durfte er noch nicht nachhause.

Eine Empfangsdame blickte hinter ihrem Laptop erschrocken hervor, musterte einmal die seltsame Konstellation der drei Männer und fiepte schüchtern: „Sir, der Verhörraum 2 ist derzeit leider belegt. Ähm, der Raum 4 wäre aber frei, wenn sie einfach durchgehen möchten?“

Kurz nickte Rob den Vorschlag ab, schubste den Mann vor ihm an und machte sich auf in Richtung Ostflügel.

Je weiter sie in die Nähe der Verhörräume kamen, desto unfreundlicher wurde die Ausstrahlung des Gebäudes. Die Wände wurden dunkler und die Fenster kleiner, die meisten Menschen denen man begegnete blickten finster in die Gegend und nuschelten einen Gruß beim Vorbeigehen.

Schließlich blieben die drei, nach fünf weiteren Minuten, vor einer schweren Eisentür stehen.
 

Fies grinsend erklärte Al: „So, immer rein spaziert! Du wirst gleich noch Besuch bekommen, keine Angst“.

Augenverdrehend ob der Anspielung seines Kollegen, drückte Rob die Tür auf, schob den Beschuldigten hinein und ließ sie wieder zufallen.

„Meinst du nicht, du übertreibst ein wenig?“, fragte er schließlich.

„Übertreiben? Ich? Niemals, nicht! Hast du nicht gehört wie frech der Bursche war? Es wird Zeit, dass ihm Benehmen beigebracht wird!“

Beschwichtigend hob Rob die Hände.

„Immer langsam! Du sollst dich doch nicht so aufregen, Al. Das ist nicht gut für deinen Blutdruck!“

Mit einem genuschelten „Hmpf“ beließ es Angesprochener.

„Guten Tag meine Herren!“, tönte eine dunkle Stimme hinter ihnen, gerade als die beiden verstummt waren.

Kollektiv drehten sie sich um, hoben die Hände zum Gruß.

„Was haben wir denn heute? Mord? Totschlag?“

„Nein, Fahrerflucht und Beamtenbeleidigung!“

Ihr Gegenüber zog eine Augenbraue nach oben.

„Beamtenbeleidigung?“, fragte er ungläubig nach.

„Jawohl, Sir!“

Leicht nickend öffnete er die Eisentür und trat mit einem gemurmelten „Idioten“ ein.
 

„Hey!“, grüßte der in dem Verhörraum sitzende junge Mann gut gelaunt.

„Wenn ich Sie wäre, würde ich etwas diskreter in Ihrer Lage sein!“, entgegnete der Eingetretene trocken und ließ sich auf den Stuhl gegenüber des anderen fallen.

Die beiden trennte nur ein Tisch auf den eine helle Lampe strahlte.

Als keine Erwiderung kam lehnte sich der Mann zurück und musterte den Jüngeren.

„Mein Name ist Officer Miller. Ich rate Ihnen gleich die Wahrheit zu sagen!“

„Alles klar Mr. Miller. Ich sage immer nur die Wahrheit!“, grinste der zu Verhörende lässig und lehnte sich seinerseits zurück.

„Hmpf. Nun, fangen wir mal an. Sie sind?“

„Wheeler. Joseph Jay Wheeler. Aber meine Freunde nennen mich einfach nur Joey!“

„Mr. Wheeler jun.? Na sieh mal einer an, klein ist die Welt!“

Grinsend verschränkte Joey die Arme vor der Brust.

Mit einem Nicken deutete er an, dass der andere fortfahren solle.

„Sie sind also verhaftet worden wegen…“, begann Miller und sah ihn auffordernd an.

Ihnen beiden war bewusst, dass Miller sehr wohl im Bilde der Ereignisse war, doch Joey tat ihm den Gefallen und würde mitspielen – für heute.

„Angeblicher Fahrerflucht und Beamtenbeleidigung.“

„Und? Was haben Sie dazu zu sagen?“

„In meinen Augen bedeutet Fahrerflucht, dass ein Fahrer nach wiederholtem Auffordern noch immer nicht bereit dazu ist anzuhalten. Ist das korrekt?“

Der beißende Sarkasmus war weder für Officer Miller, noch für Al und Rob, die beide hinter der Spiegelwand standen, zu überhören.

„Das ist korrekt. Also, um das ganze abzukürzen: Woher haben Sie den gestohlenen Wagen und warum sind Sie nicht angehalten?“.

Langsam wurde dem alteingesessenen Polizisten diese Nummer zu dumm.

„Gestohlen? Was lässt Sie annehmen ich hätte den Wagen gestohlen?“, wollte Joey wissen.

Die Augen blitzten vergnügt, was die älteren Herren noch mehr in Rage versetzten.

„Nun, dann haben Sie sicher auch die Fahrzeugpapiere!“, entgegnete Miller genervt und lehnte sich zum Tisch nach vorne.

„Natürlich“, meinte Joey nur, tat es dem Officer gleich und holte mit einer geschickten Handbewegung seinen Geldbeutel ans Tageslicht. Einige Sekunden später beförderte er ein paar Papiere ans Tageslicht und stützte sich überheblich grinsend mit beiden Ellenbogen auf dem Tisch ab.

„Sie können alles überprüfen. Der Wagen gehört mir!“

Miller sah ein, dass er einen Fehler gemacht hatte. An den Fahrzeugpapieren war nichts auszusetzen. Die Übergabe von einem gewissen Walter Richmond an Joseph Jay Wheeler war rechtskräftig.
 

Er sah wieder auf in die ihn fokussierenden Augen und fragte: „Und die Fahrerflucht?“ Das Grinsen vertiefte sich.

„Wie schon gesagt, Fahrerflucht bedeutet, nach mehrfacher Aufforderung nicht anzuhalten. Sie können ihre beiden Kollegen fragen, aber ich habe nur eine Aufforderung vernommen, der ich natürlich auch nachgekommen bin!“

Laut aufseufzend bedeutete Miller dem Befragten einen Augenblick zu warten, bevor er den Raum verließ. Schnurstracks steuerte er den Raum hinter der Spiegelwand an.

Dort angekommen, hielt er sich nicht lange auf mit klopfen, sondern trat unaufgefordert ein.

„Al, Rob; ihr habt alles mitangehört. Stimmt das was der Bengel sagt?“, fragte er unwirsch und überaus schlecht gelaunt.

Die Angesprochenen wurden merklich kleiner.

„Nun, ähm… also, im Grunde genommen…“

„Ja oder Nein?“, unterbrach Miller das sinnlose Gestotter.

„Ja, Sir!“

Ein lautes Stöhnen unterstrich die zuknallende Tür eindrucksvoll.
 

„Nun Mr. Miller. Was haben die beiden Officers dazu gesagt?“ Ein böser Blick bestätigte Joeys Aussage.

„Mr. Wheeler wie sieht es mit der Beamtenbeleidigung aus?“

„Bei allem Respekt, Sir“, ein kurzes Auflachen unterbrach die Antwort, „ich habe nur auf die Fragen die mir gestellt wurden geantwortet“

Diesmal sparte sich Miller den Gang hinter die Spiegelwand. Er kannte seine Pappenheimer gut genug um zu wissen, dass vor allem Al auf jegliche Form von Frechheit allergisch reagierte. Selbst wenn diese mit gespielter Höflichkeit getarnt wurde.

Seufzend ließ er seinen Kopf auf die Hände sinken, welche er auf dem Tisch aufgestützt hatte.

„Sie dürfen gehen!“, brummte er dann.

Sein Gegenüber sprang so schnell auf, dass der Stuhl hinten über kippte und klappernd auf dem Boden aufkam.

„Sorry Officer. Ich wünsch ihnen noch viel Spaß!“

Mit diesen Worten war der Wirbelwind Joey Wheeler aus dem Raum verschwunden und wenig später auch aus dem gesamten Gebäude.

„Es ist kaum zu glauben wie einfach man euch auf die Palme bringen kann, Leute!“ Joey stand gute zehn Meter vor dem Präsidium und schaute grinsend auf dieses zurück. Dann machte er sich auf den Weg nachhause.
 

~*~*~

Das war nun erst einmal der Prolog.

Ich hoffe es hat euch gefallen ^^

LG JayM

Closer to the Edge

Hey ihrs! XD

Dankeschön für die lieben Reviews, ich hab mich gleich ran gesetzt und das neue Kapitel geschrieben.
 

Disclaimer: Alle Rechte an der Welt von Yu-Gi-Oh!, den Handlungsorten und sind Kazuki Takahashi vorbehalten. Ich leihe sie mir lediglich aus und gebe sie nach Beendigung der Geschichte wieder zurück. Selbstredend verdiene ich hiermit kein Geld, sondern schreibe lediglich aus Spaß an der Freude. Der Titel des Kapitels ist eine Anlehnung an das gleichnamige Lied von 30 Seconds to Mars. Hiermit will ich nur verweisen, dass ich daran keinerlei Rechte habe.

Die benannten Straßen- und Stadtteile gehören ebenfalls nicht mir, sondern den jeweiligen Ländern.
 

So und da nun das geklärt ist:

ENJOY! :D

___________
 

Kapitel eins: Closer to the Edge
 

Gedankenverloren kickte er eine zerdrückte Coladose vor sich her. Von hier zurück nachhause zu kommen war ein gutes Stück und zu Fuß würde er mindestens zwei Stunden brauchen. Noch einmal trat er kräftig gegen die Dose, welche dann in hohem Bogen gegen eine Scheibe krachte. Als aber weder eine keifende alte Frau noch ein brüllender Mann herauskam um sich zu beschweren, zuckte er mit den Schultern und setzte seinen Weg fort.

Gerne würde er nun in seinem Auto sitzen, doch eben dieses wurde von der Polizei beschlagnahmt. Auch wenn er keine Fahrerflucht begangen hatte – zumindest konnte die ihm niemand nachweisen, war er doch zu schnell gewesen. Und so erpicht wie die beiden Bullen gewesen waren, hatten sie ihm das natürlich auch unter die Nase gerieben. Sicherheitshalber hatten sie ihm schon im Streifenwagen den Führerschein abgenommen.
 

Frustriert fuhr er sich durch die blonden Haare. Natürlich war ihm klar, dass sein Verhalten vor der Streife alles andere als angebracht gewesen war. Sein verfluchtes Temperament war einfach wieder mit ihm durchgegangen. Noch nie hatte er sich unterdrücken lassen, ging bis jetzt auf jede Provokation ein. Nun, vielleicht war auch das nicht so klug.

Mit den braunen Augen die Mauern links neben sich musternd, dachte er an seine Probleme. Und dass es sich so leicht aus der Ruhe bringen ließ war definitiv eines. Für seine 17 Jahre war sein Vorstrafenregister doch sehr anschaulich. Beinahe jeder Polizist hier im Distrikt 16 kannte sein Gesicht oder seinen Namen.
 

Wieder seufzte er tief, lehnte sich gegen die Mauer und kramte in der Hosentasche seiner alten Jeans. An beiden Knien zerrissen, spiegelte diese ziemlich genau seine Lebenssituation wieder.

Als er schließlich fündig wurde zog er eine zerknautschte Packung Zigaretten ans Tageslicht, öffnete diese und fischte die letzte heraus. Diese mit einem Mundwinkel haltend zündete er gekonnte mit dem kleinen, zerbeulten Zippo aus der anderen Hosentasche, an.

Joey nahm einen tiefen Zug, lehnte den Kopf geschafft gegen die besprühte Wand hinter sich.

Dieser Tag fing ja schon mal gut an, am liebsten würde er wieder nachhause gehen und einfach die Decke über den Kopf ziehen. Nichts hören, nichts sehen.

Aber das ging nicht. Noch einmal zog er an der Kippe, stieß sich von der Mauer ab und setzte seinen begonnenen Weg fort.

Und wie immer, wenn er begann ernsthaft über seine Situation nachzudenken, schienen die Probleme wie riesige Wellen über ihm einzubrechen. Joey brauchte Geld für die Strafe die ihm, wegen überhöhter Geschwindigkeit, sicher noch erwartete. Außerdem wurde das Essen knapp, wie jedes Monatsende.

Er hoffte nur, dass wenigstens sein Vater den Arbeitslohn schon bald bekommen würde. Und dass dieser das Geld lieber in Lebensmittel anstatt Alkohol investierte.
 

Sein Vater…

Eines seiner wohl größten Probleme. Natürlich liebte er seinen Vater, aber zuweilen war er einfach sehr… anstrengend. Der hatte zwar eine Arbeit, doch die Entlohnung war einfach nicht genug für zwei Personen. Doch durch die momentan überlastete Arbeitswelt musste er nehmen was er bekam. Außerdem war der Alkohol eines der Genussmittel, welchen sein Vater immer weniger widerstehen konnte. Zeitweilig war Joey sogar davon überzeugt, dass sein alter Herr bereits süchtig danach war – aber es gab Lichtblicke die ihn hoffen ließen. Wenn sich sein Vater mit ihm an den Tisch setzte und begann über Lösungsmöglichkeiten nachzudenken, dann war er sich sicher den besten Dad auf der Welt zu haben. Sie zwei gegen den Rest der Welt, sie schlugen sich tapfer durch alles durch.

Im wahrsten Sinne des Wortes.
 

In seiner Gegend war es Gang und Gebe, dass Prügeleien und Raubzüge angezettelt wurden. Auch er selbst war kein unbeschriebenes Blatt was Schlägereien anbelangte und dennoch versuchte er sich ein kleines bisschen Menschlichkeit zu behalten. Anders als sein Vater.

Egal wie er es drehte und wendete, sein Vater war der Ausgangspunkt von da an alles bergab ging.

Ein feuchter Tropfen unterbrach Joey und ließ seinen angespannten Gesichtsausdruck etwas weicher werden. Verwundert stoppte er, hob die Hand und streckte sein Gesicht gen Himmel. Immer mehr Tropfen fielen, bald wurde strömender Regen daraus.
 

~*~
 

Zwei Stunden später kam er völlig durchgeweicht, endlich unter dem Schild „Sutter Avenue“ zu stehen. Seit nunmehr fast zehn Jahren lebte er hier mit seinem Vater –früher auch mit seiner Mutter und seiner kleinen Schwester- in Brownsville, einem Stadtbezirk von Brooklyn.
 

„Hatschi!“, nieste Joey und schniefte daraufhin.Großartig, das sah ganz nach einer Erkältung aus.

Sich mit dem Handrücken die Nase abwischend beschleunigte er seine Schritte. Noch länger wollte er nun wirklich nicht im Regen stehen.
 

„Hey Joey!“, hörte er einen Ruf hinter sich. Überrascht drehte er sich um und entdeckte fünf männliche Personen; alle in seinem Alter.

Ein kurzes Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, bevor er seine Pläne über den Haufen warf und auf die Jungs zuging. Adios, warmes Bett!

„Hey! Was macht ihr denn noch hier draußen?“, meinte Joey als er bei ihnen angekommen war. Statt einer Erwiderung schlugen sie ihre rechten Hände ein und zogen sich, dank des Schwungs weiter in eine lockere Umarmung.

„Wir wa’n aufm Weg zu Harris’“, erklärte der Größte von ihnen mit einem braunen Millimeter-Haarschnitt.

„’nau! Den woll’n wa’ mal wieda ‚n bissl aufmischen!“, griente ein anderer mit einer türkis gefärbter Irokese.

Zwei weitere, die eine gewisse Ähnlichkeit mit Schränken aufwiesen, nickten einfach nur.

Der letzte im Bunde zog eine Wodkaflasche unter seiner Jacke hervor, nachdem er sich vergewissert hatte, dass keine Streife lauerte. Er nahm einen tiefen Schluck, hickste einmal, dann bot er sie auch Joey an.

„Na Schoey? Auch `n Schluck?“
 

Abwehrend hob Joey beide Hände und erklärte lachend: „Nee du, lass mal!“

Dann wandte er sich wieder dem Braunhaarigen zu.

„Alex, wann geht ihr los?“

„Jetzt. Naja, wenn Chuck die Flasche leer hat! Toby hat schon genug“, antwortete er und deutete zuerst auf den Jungen mit der Wodkaflasche, dann auf den Türkishaarigen.

„Schon le~er! Wia könn’n los!“, verkündete Chuck gut gelaunt, schwankte allerdings ein wenig als er sich aufmachen wollte.

Die beiden Schränke kommentierten das mit einem erheiterten Lachen.

„Rick, Ben, hört auf suu lach’n!“, giftete er dann, was die Angesprochenen aber nur noch mehr zum Lachen brachte.

Kopfschüttelnd folgte Joey den Jungs.
 

Sicher, seitdem er hier lebte hatte er ein paar Schwierigkeiten mit der Justiz. Dafür hatte er aber ein paar Verbündete gefunden.

Den Regen kaum beachtend, hielten die sechs Jugendlichen vor einem alten Haus mit Schaufenstern inne. Der Schriftzug über der maroden Eingangstür verkündete „Harris’“. Sie waren am Ziel.

Wie eine Bande von Bankräubern schauten sie unsicher nach rechts und links, bevor sie sich in einen kleinen Kreis aufstellten.

„Okay, hört zu. Wir mach’n das so: Ben, Rick; ihr werdet die Türe aufbrechen. Toby und Chuck; ihr überwältigt den Alten das dürfte selbst für euch versoffene Wichser keine große Sache sein! Joey, du wirst hier draußen Schmiere stehen. Und ich hol’ die Beute! Verstanden?“, bestimmte Alex, starrte einem nach dem anderen ernst in die Augen. Erst als alle ihre Zustimmung, inform eines Nickens gegeben hatten, nickte er selbst noch einmal und meinte: „Auf geht’s!“

Wie schon hunderte Male ausgeführt stellten sich die Jungs auf ihre jeweiligen Positionen.
 

Mit einem Nicken startete Alex den Überfall. Ben und Rick stellten sich direkt vor die Tür, Chuck und Toby hinter ihnen. Alex sah noch einmal kurz zu Joey, welcher ihm aufmunternd zunickte, dann stellte er sich als Schlusslicht hinter alle anderen.

Und auf einmal war die Hölle los.
 

Ben und Rick rannten gleichzeitig Richtung Tür und warfen sich mit ihrem kompletten Körpergewicht dagegen. Diese hielt die kollektive Wucht nicht aus und gab krachend nach.

Noch während die beiden menschlichen Schränke die Türreste zur Seite räumten stürmten Chuck und Toby, scheinbar wieder vollkommen nüchtern, an ihnen vorbei, die Augen immer auf den alten Ladenbesitzer gerichtet der, erschrocken von dem ganzen Krach, die schmale Treppe herunter gekommen war.

Ohne auch nur einen Laut von sich zu geben war Alex nun ebenfalls eingetreten. Allerdings nicht ohne Joey zuvor noch einmal einen warnenden Blick zugeworfen zuhaben. Es war ein offenes Geheimnis, dass Alex nur sich selbst traute. Alle anderen waren gefährliche Risiken die es einzugehen hieß, wenn er einen erfolgreichen Raubzug organisieren wollte.

„Bleiben sie stehen und wehe wenn sie auch nur einen Mucks machen!“, zischte Toby dem Ladeninhaber eiskalt zu, während Chuck schon auf dem Weg zu eben diesem war.

Mit geschickten Fingern fesselte er den alten Mann an einen Stuhl, der hinter der Theke stand. Toby war mittlerweile dazugekommen und setzte sich auf diese.

„Soso, was verkaufen sie hier denn schönes?“

Grinsend lehnte sich auch Chuck gegen die Ladentheke.
 

Auch Alex war in der Zeit nicht untätig geblieben. Mit schnellen Schritten steuerte er den Lagerraum an.

Die vier restlichen Jungs die in das kleine Geschäft eingefallen waren, fragten sich nicht mehr, woher der andere die ganzen Informationen hatte. Hier war es ein Nehmen und ein Geben. Wenn sie dem anderen helfen würden, bekamen sie auch etwas von dem Kuchen ab - und das war ihnen genug.
 

~*~
 

Draußen derweil lehnte sich Joey entspannt gegen das Schild welches den Straßennamen verkündete. Um kein Aufsehen zu erregen zog er sein, mittlerweile sehr ramponiertes, Handy aus der Jackentasche und tippte gespielt konzentriert darauf herum. Die Augen weilten allerdings immer aufmerksam auf der Straße; eine weitere Festnahme konnte er sich nicht leisten.

Angestrengt versuchte er die drohenden Stimmen die aus dem Laden tönten, zu überhören und es gelang ihm auch beinahe. Doch wieder einmal kam er nicht umhin sich zu fragen weshalb er sich das alles eigentlich antat. Schon seit geraumer Zeit war ihm klar, dass sein Leben so nicht weiter gehen könnte. Eines Tages würde er, vermutlich mit einer gehörigen Freiheitsstrafe, im Knast sitzen.

Mit einer Handbewegung wischte er sich die Regentropfen aus dem Gesicht und lehnte den Kopf geschafft gegen den Pfahl.

Warum war das alles nur so schwierig? Weshalb konnte er das Überschreiten von Gesetzen nicht sein lassen?
 

~*~
 

„So, da haben wir dich ja!“, verkündete Alex gut gelaunt und hob demonstrativ seine Hand in der ein kleines samtenes Säckchen baumelte.

Die vier anderen schauten interessiert auf, Chuck behielt aber dennoch den Alten im Visier.

Mit großen Schritten verließ der wohlweisliche Anführer, Alex, den Laden; dicht gefolgt von den menschlichen Möbelstücken.

Toby und Chuck mussten den Ladeninhaber losbinden, was sich schwieriger erwies als angenommen. Die Seile hatten sich verknotet, sodass es wohl mehrere Minuten dauern würde bis der arme Mann wieder frei wäre.

„Boah!“, stieß Toby aus. Was zuviel war, war zuviel! Mit einem mehr als genervten Gesichtsausdruck holte er ein Messer aus seiner Tasche, es schien oft in Gebrauch zu sein, und schnitt kurzerhand die Fesseln durch.

Als er in das Gesicht ihrer Geisel blickte, wurde er aber misstrauisch.

„Hör mir mal zu alter Mann“, begann er und hob das Messer dicht unter den Hals des Mannes, „sollte davon auch nur irgendjemand erfahren, und ich schwöre wir bekommen mit wenn du plaudern solltest, bist du schneller unter der Erde als du gucken kannst! Verstanden?“

Panisch nickte der Alte, versuchte soweit wie möglich von dem Messer wegzurutschen.

„Sehr schön, sehr schön. Dann haben wir das ja geregelt. Einen schönen Tag noch!“, meinte Chuck und verließ mit Toby im Schlepptau, der den Mann noch immer anfunkelte, den Laden.

Draußen bei den anderen angekommen, stellten sie sich wieder in einen kleinen Kreis zusammen. Natürlich erst nachdem sie sich versichert hatten, dass keine Gefahr drohte.

„Okay, hier ist die Kohle!“, flüsterte Alex verschwörerisch und entleerte den kleinen samtenen Beutel in seine hohlen Handflächen.

„Wie viel ist das?“, wollte Ben wissen, die Augen wie hypnotisiert auf dem Geld liegend.

Wieder wurde klar, wie wenig in dieser Gegend auf Freundschaft gegeben wurde. Sie waren nicht mehr als eine Zweckgemeinschaft.

Misstrauisch musterte jeder jeden, nur um zu dem Schluss zu kommen, dass jeder seinen Anteil bekommen sollte – ausnahmsweise.

„1800 US-$!“

Die Augen Ricks wurden groß.

„1800 Mäuse? Das macht für jeden 300 $!“, rechnete Toby und grinste ob der erfolgreichen Beute, zufrieden.

„Yes! Die Miete ist wieder drin“, frohlockte auch Chuck.

Auch wenn Alex den Ruf hatte, mehr als ungerecht zu seinen „Helfern“ zu sein, heute hatte er einen guten Tag. Jeder bekam seine 300 $.

„Okay, ich muss los, Leute! Wir seh’n uns morgen!“, verabschiedete sich Joey, nachdem er das Geld in seiner Hand noch einmal nachgezählt hatte. Man wusste ja nie.

„Ich geh dann auch mal!“, meinte Alex und so löste sich schließlich die gesamte Bande wieder auf. Nachdem sie sich, via Handschlag, verabschiedet hatten ging jeder seinen eigenen Weg. Niemand beschwerte sich, dass Alex so bereitwillig die Rolle des Anführers an sich gerissen hatte. Nicht einmal Joey, der sonst auf jegliche Art Autorität allergisch reagierte. Selbst er sah ein, dass er kein Anführertyp war, eher der Clown einer jeden Truppe.
 

Mit besserer Laune als zuvor machte sich Joey im, noch immer strömenden, Regen weiter auf den Weg nachhause. Doch je näher er seinem Wohnblock kam, desto mehr beschlich ihn die Enttäuschung. Zum wiederholten Male hatte er es nicht geschafft, seine langen Finger bei sich zu behalten und anderer Leute Geschäfte in Ruhe zu lassen. Sicher, heute war er nur Schmiere gestanden, aber dennoch hatte er seinen Beitrag bekommen.

Aus diesem elendigen Drecksloch rauszukommen gestaltete sich schwieriger als er zu Anfang gedacht hatte.
 

Schließlich kam er vor einem großen Plattenbau zum Stehen. Humorlos lachte er, selbst die noch so verwahrlosten Gebäude waren hier zur Gewohnheit geworden. Groß und grau ragten sie in den Himmel, nur unterbrochen von farbigen Graffitis, bei denen nicht selten Joey selbst der Künstler war.

Dennoch kannte ein jeder der hier lebte, dieses Bild und beachtete es nicht weiter, so auch Joey. Schnurstracks passierte er den Eingang, bei dem nur noch ein Flügel der Türe richtig schloss. Die ehemaligen Scheiben, welche oben auf der Tür gethront hatten, waren eingeschlagen.

Als er durch die Eingangstür schritt, trat er geradewegs in den dunklen Hausflur. Der wohl zugigste Ort des gesamten Hauses. Rechts neben dem Eingang hingen eiserne Briefkästen, die in der Wand eingelassen waren. Auch hier blätterte die grüne Farbe, mit der die Kästen bestrichen waren, bereits wieder davon ab. Fahrig öffnete Joey den seinen und lugte hinein- nichts. Auch nicht schlecht. Schulterzuckend ging er weiter die ersten Steinstufen hinauf.

Hektisch schnaufend kam er schlussendlich im achten Stock an. Da der Fahrstuhl außer Betrieb war musste er jedes Mal zu Fuß laufen, mal ganz abgesehen davon, dass er den Fahrstuhl sowieso nie benutzen würde.
 

„Du kleines Arschloch!“, klang es aus diversen Türen des Stockwerks. Da dieses Gebäude schon mehrere Jahrzehnte auf dem Kerbholz hatte, waren die Wände auch dementsprechend dünn. Jeder Streit, jedes laute Wort – und von denen gab es hier viele – konnten so auch die Nachbarn mitverfolgen.

Der einzige Grund, weshalb die Polizei noch nicht aufgetaucht war, war der, dass sich die Nachbarn blind und taub stellten. Niemand hat etwas gesehen oder gehört.

Mit einem schweren Seufzen hielt er vor der Tür mit der Nummer 428 inne. Da war er also; zuhause. Bevor Joey die Türe aber öffnete lauschte er mit gespitzten Ohren an dieser. Auch wenn er seinen Vater noch so sehr liebte, wenn dieser getrunken hatte war er unberechenbar. Dann kannte er kein Halten mehr und leider auch keine Grenzen.

Als sich aber auch noch mehreren Minuten nichts tat, nahm er allen Mut zusammen, straffte die Schultern und schloss auf. Langsam drückte Joey die Wohnungstür auf, immer darauf bedacht bei jeglichen Geräuschen sofort fliehen zu können.

Die Luft schien rein.

Nun sichtlich entspannter schloss er die Türe wieder und ließ seinen Blick durch die verwahrloste Wohnung wandern.
 

Genau genommen war die gesamte Wohnung schlicht und ergreifend zu klein.

Eine kleine Zwei-Zimmer-Wohnung, die ihre besten Tage schon längst hinter sich hatte.

Mit der Wohnungstüre im Rücken, alt und ramponiert stand sie klobig in der Wand und schien Joey jedes Mal mehr als Zellentür dessen Türspion schon lange Geschichte war, starrte er geradewegs in das ihm unliebsamste Zimmer. Das ehemalige Wohnzimmer.

Aus Ermangelung von weiteren Räumen wurde das Zimmer kurzerhand zum Schlafzimmer seines Vaters umfunktioniert. Hier hielt Joey sich nur äußerst ungern auf, die gehäuften Alkoholflaschen jeglicher Art und die leeren, aber beschmutzten Teller sprachen für sich. Vor einigen Tagen erst hatte er dort aufgeräumt um den langsamen Verfall seines Vaters wenigstens symbolisch irgendwie zu stoppen, doch das hätte er sich auch sparen können.

Links neben der ramponierten Türe befand sich das Bad, welches gleichzeitig gegenüber seines Zimmers lag; bestehend aus Toilette, Dusche und Waschbecken- dicht aneinander gedrängt. Es gab keine Möglichkeit, dass sich zwei normal gebaute Menschen zur selben Zeit darin aufhalten könnten, selbst wenn einer von ihnen auf die Toilette steigen würde.

Die Räume wurden durch einen schmalen Flur verbunden, welcher, so dreckig und feucht er auch sein mochte, direkt in die Küche – das letzte Zimmer der Wohnung - führte.

Die Küche an sich war, wie jeder Raum, viel zu klein, beherbergte aber dennoch alles um sie als Küche erkennen zu können. Links lief eine kleine Kochzeile an der Wand entlang. Der Kühlschrank, der, unglaublicherweise, doch tatsächlich funktionierte, begrüßte jeden Besucher sofort, denn er stand entgegengesetzt zur Tür. Das einzige Fenster ließ das Licht durch seine dreckigen Scheiben gedämpft, in den Raum und direkt auf einen Tisch mit zwei Stühlen fallen.

Dass einer der Stühle keine Lehne mehr hatte und der andere durch grobe Macken von seinem ungünstigen Standpunkt – direkt in Reichweite der Tür- zeugte, waren nebensächlich.
 

Ein fieses Lächeln stahl sich für einen kurzen Moment auf Joeys Gesicht. Es war immer wieder verwunderlich wie sein Vater es fertig brachte, mit seinem Bierbauch durch die schmale Wohnung zu gehen ohne stecken zu bleiben.

Doch fast sofort verschwand das Lächeln wieder und er bekam ein schlechtes Gewissen. Er hatte kein Recht über seinen Vater so zu denken, immerhin wanderte Joey selbst am Rande des Abgrundes.

Die Geräusche des Hausflures und der anderen Wohnungen ließen ihn einen Schauer den Rücken hinunter fahren, er beeilte sich in sein Zimmer zu kommen.

Die sich schließende Tür und das Herumdrehen des Schlüssels ließen in Joey das Gefühl von Sicherheit aufkommen; hier war er sicher, hier konnte er sein was er wollte, er konnte machen was er wollte.
 

~*~
 

Ein lauter Knall – er wollte nicht wirklich wissen woher dieser kam - ließ ihn auffahren. Seufzend erhob er sich von seinem Bett auf welchem er bis eben noch gelegen hatte und fuhr sich durch die blonden Haare. Er musste wohl eingeschlafen sein, wie er mit einem Blick aus dem kleinen dreckigen Fenster rechst neben seinem Bett, durch welches nun das neongelbe Licht der Straßenlaternen - sofern diese funktionierten schien, nüchtern feststellte.

Emotionslos fuhr sein Blick langsam durch sein Zimmer, welches ebenfalls Zeuge des spartanischen Lebensstils war.
 

Das Bett auf dem er saß; die linke Seite der kalten Wand zugewandt, war alt und das Eisengestell rostig. Es schien fast als hätte sich die ausgelegene Matratze mit Rost angesteckt; an manchen Stellen zeigte sie eine Vielfalt von Farben die er aber noch nie näher betrachtet hatte und es auch nicht vorhatte.

Rechts neben dem Kopfende stand ein klapperiger Holzstuhl auf drei Beinen; das Vierte wurde, in Ermangelung anderer Möglichkeiten, durch einen Bücherstapel ersetzt. Leider Gottes waren es Schulbücher, anderen Lesestoff besaß er nun mal nicht.

Wie auch die Bücher, war der Stuhl zweckentfremdet und diente nun als Nachtschränkchen. Viel Mobiliar fand trotzdem nicht auf ihm Platz; lediglich eine kleine Taschenlampe und ein ramponierter Wecker.

Am Fußende des Bettes quetschte sich ein rustikaler, zweitüriger Schrank in das Zimmereck. Auch diesem war der Geldmangel anzumerken, eine Schranktür hing mehr in ihrer Halterung als das sie festgehalten wurde, die andere fehlte gänzlich. Um wohl an einer, sicherlich nicht allzu teuren Reparatur zu sparen, verdeckte eine graue, grobfasrige Decke den Inhalt des Schrankes.

Die eine Schranktüre schien schon arg in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein, eine große Kuhle prangte mittig; besorgniserregende Risse zogen sich von dieser aus über die gesamte Tür.

Wenn man den Standort des Schrankes genauer betrachtete war das auch kein Wunder, denn er stand genau in Reichweite der, seltsamerweise noch heilen Tür. Sollte diese mit dem nötigen Schwung geöffnet werden, würde die Tür rücksichtslos gegen den Schrank treffen - die Klinke könnte problemlos die Kuhle vergrößern.

Direkt neben der Tür, gegenüber des Schrankes stand ein kleiner, brauner Umzugskarton. Natürlich würde er nicht umziehen, er konnte es auch nicht; in diesem Karton beherbergte er seine wertvollsten Besitze. Bilder von seiner intakten Familie und seine Zeichnungen. Auch wenn er von Dingen wie Mathe, Physik und Wirtschaft nicht auch nur die geringste Ahnung hatte, zeichnen konnte er. Ohne zu übertreiben konnte er sagen, dass er für das Zeichnen geboren wurde; darin konnte ihm niemand das Wasser reichen, zumindest nicht in seiner Altersklasse. Eindeutig demonstriert an diversen besprühten Gebäuden hier in der Gegend die alle seine Handschrift trugen. Und an all diesen Dingen hatte niemand etwas verloren. Deshalb bewahrte er seine geliebtesten Erinnerungen auch in diesem Karton, gut zugeschnürt auf.
 

Verärgert unterbrach er die Musterung seines Zimmers und stand langsam von dem Bett auf. Das besorgniserregende Knarren des Rohstes nahm er nur am Rande wahr. Viel wichtiger war im Moment das Bild, welches ungefähr vier Schritte entfernt an der gegenüberliegenden Wand hing, genau über seinem provisorischen Schreibtisches. Der einzige Farbklecks an der gesamten Wand; ein Bild von einer glücklichen Familie. Der Vater hatte einen Arm um die Taille seiner Frau geschwungen, die andere Hand ruhte auf der Schulter eines kleinen Jungen. Die Mutter hatte ebenfalls ihre Hand auf der Schulter des zweiten Kindes- einem kleinen Mädchen.
 

Besagte vier Schritte hatte er schnell hinter sich gebracht, wandte sein Gesicht von dem Bild ab und ließ sich nun auf dem einzig heilen Stuhl der gesamten Zwei-Zimmer-Wohnung nieder.

Behutsam, fast schon zärtlich strich er über das schon leicht angegraute Holz des Tisches, welcher ihm als Schreibtisch diente. Auch dieser war noch vollkommen unbeschadet, was nur dem verantwortungsvollem Behandeln seiner selbst zugeschrieben werden konnte.
 

Überall auf dem Tisch, selbst schon auf dem Boden lagen zerknüllte Papiere, unterbrochen durch glatte und beschriebene Bögen für die Schule.

Der Blondschopf stützte seinen Kopf auf den Händen ab und betrachtete sein neuestes Werk, welches direkt vor ihm lag.

Es zeigte ein Wirrwarr aus Bleistiftstrichen. Bei genauerem Hinsehen konnte man einen Flügel erkennen, doch das dazugehörige Tier war bislang nur skizziert. Obgleich sich so mancher, ein solches zeichnerisches Talent wünschen würde, wurde das Bild nun wütend zerknüllt und landete lautlos zwischen seinen Vorgängern. Wie immer, wenn er begonnene Zeichnungen von sich sah konnte er nicht umhin sich selbst zu kritisieren und in gewisser Weise auch wütend zu werden. Er bekam doch so schon nichts auf die Reihe, weshalb konnte er dann noch nicht mal richtig zeichnen wo ihm dieses Talent doch in die Wiege gelegt wurde?

„Ich sollte es einfach sein lassen!“, brummte der Blonde mit den braunen Augen und lehnte sich leicht gegen die Lehne des Stuhls zurück. Schließlich konnte man nie wissen, wie viel so ein alter Stuhl aushalten konnte. Doch als dieser weder zusammenbrach, noch irgendein Geräusch von sich gab, wurde ein leichtes Grinsen auf seinem Gesicht sichtbar.

Seine Augen, die schon den gesamten Abend ein Eigenleben zu haben schienen, fuhren rastlos zwischen den Schulbüchern auf dem Tisch und den Papierbögen hin und her. Unter ein paar zerknüllten Zeichenversuchen konnte er seinen angefangenen Aufsatz für die Schule erblicken. Er sollten ihn noch fertig schreiben...noch im selben Moment wusste er, dass er dazu nicht mehr in der Lage war.
 

'Zeigen Sie die gesellschaftlichen Abgrenzungen auf und nehmen Sie Stellung zu den enormen Unterschiede in der Stadt New York.'
 

Was konnte er dazu schon schreiben? Selbstredend kam ihm sofort seine eigene Situation in den Sinn, doch diese aufschreiben? Sicher nicht.
 

'Der Spagat von Arm zu Reich

von Joseph Jay Wheeler'
 

Mehr konnte er beim besten Willen nicht zu Papier bringen. Der Tag schien wie verflucht, weder zeichnen noch die geltenden Gesetze einhalten konnte er. Und zu allem Überfluss enttäuschte er sich selbst und wohl auch alle anderen die an ihn glaubten, am laufenden Band.
 

-Knack-

Erschrocken setze sich Joey wieder gerade hin. Da hatte er dem alten Stuhl doch zuviel zugemutet. Um sicher zugehen, dass auch nichts kaputt gegangen war, stand er auf und umrundete einmal den Stuhl. Dort, genau in der Mitte der Lehne tat sich ein kleiner Riss auf. Murrend fuhr der Braunäugige mit seinem Daumen darüber, da musste er morgen wohl von irgendwoher ein wenig Leim stibitzen.

Einsehend, dass er heute wohl lieber stehen sollte lehnte er sich in das Zimmereck neben seinem Schreibtisch, rechts von ihm das kleine Fenster.
 

„EY!“, der Schrei durchzog die Nacht wie ein sauberer Schnitt und seiner Neugier nachkommend trat Joey näher an die Scheibe, nur um Zeuge einer erneuten Prügelei zu werden.

Langsam ließ er seine Finger über das Glas des Fensters gleiten, während er weiterhin hinaus sah. Die Prügelei war in vollem Gange, die wenigen Menschen die zu dieser Uhrzeit noch auf den Straßen unterwegs waren griffen nicht ein, gingen einfach weiter. Nichts sehen, nichts hören.
 

„Ist auch besser so!“, beschloss er leise, als er seinen Blick von den sich prügelnden Gestalten auf der Straße abwandte.
 

____
 

So, das war also das erste Kapitel, mit einem ziemlich nachdenklichen Joey XD.

Ich hoffe es hat euch gefallen. Bis zum nächsten Chap :D

LG JayM

Would you kill to save a life

Aloha!

Zuerst einmal ein großes Dankeschön an meine lieben Reviewschreiber!

mu_chan, breath_less, huendchen, Coppelius und Jackie20

Danke! :D *kekse hinstell*
 

Hiermit präsentiere ich das zweite Kapitel, auch wenn es etwas später kommt als geplant.

Heute lernen wir Joeys beste Freundin kennen, ebenso wie ein paar neue Problem(ch)e(n) XD.

Bis Seto das erste Mal auftritt dauert es noch etwas. Joey muss sein Leben erst bis zu einem gewissen Grad wieder in den Griff bekommen. Allerdings ist der liebe Herr CEO für das siebte, spätestens achte Kapitel eingeplant, wird aber schon etwas früher erwähnt.
 

Disclaimer: Alle Rechte an der Welt von Yu-Gi-Oh!, den Handlungsorten und -personen sind Kazuki Takahashi vorbehalten. Ich leihe sie mir lediglich aus und gebe sie nach Beendigung der Geschichte wieder zurück. Selbstredend verdiene ich hiermit kein Geld, sondern schreibe lediglich aus Spaß an der Freude. Die Staßen-und Stadtnamen gehöre ebenfalls nicht mir, sondern den jeweiligen Ländern. Der heutige Titel ist eine erneute Anlehnung an ein Lied der Band "30 Seconds to Mars" names "Hurricane", auch das gehört mir in keinster Weise!
 

Kommentar: "Would you kill to save a life" ist eine psychologische Frage und da es im heutigen Kapitel um die Psyche geht, ist der Titel passend :).
 

Aber nun, viel Spaß!
 


 

Kapitel zwei: Would you kill to save a life?
 

“Es ist ein wunderschöner Dienstagmittag hier in New York! Hier ist wieder ihr DJ Bämm mit den Charts. Es ist 13.30 Uhr und wir wünschen unseren fleißigen Arbeitern viel Durchhaltevermögen mit „Hurrican“ von Thirty Seconds to Mars! Viel Spaß dabei!“, tönte es laut aus Nachbars Zimmer.
 

Grummelnd wurde auch ein junger Blondschopf wach und verflucht wieder einmal die dünnen Wände dieses Hauses. Nirgends konnte man schlafen so lange man wollte!

Als er sich fünf Minuten später doch aufrappeln konnte aufzustehen, blinzelte er zuallererst Richtung Wecker. Kurz nach halb zwei Mittags. Ohne auf die relativ späte Uhrzeit acht zu geben schlurfte er müde in das Badezimmer und absolvierte dort schon einmal die allmorgendliche Gymnastik, als er versuchte sich seiner Boxershorts die er zum Schlafen trug zu entledigen, ohne in die Toilette zu fallen.

Nach dem kurzen aber erfolgreichen Kampf gegen das Bad genehmigte Joey sich noch eine kleine Dusche. Zumindest hatte er das ursprünglich vor.
 

„SCHEIßE!“

Doch das eiskalte Wasser welches aus dem Hahn schoss und sich standhaft weigerte wärmer zu werden, ließ ihn seine Meinung schnell revidieren. In Rekordgeschwindigkeit wusch er sich und hechtete schon fast aus der Dusche und damit auch aus dem Bad.
 

Ein Handtuch um die Hüften geschlungen und sich die Haare mit einem weiteren trocken rubbelnd betrat Joey, jetzt wach, die Küche. Bei dem Anblick, der ihn erwartete, wünschte er sich aber sofort einfach schon gegangen zu sein.
 

Die Kühlschranktür war offen und die jämmerlichen Essensreste lagen auf dem Boden verstreut, pflasterten den Weg in Richtung Wohnzimmer. Es schien als hätte hier irgendjemand oder –etwas gestern Abend noch gewütet. Joey wusste es aber besser, sein Vater hatte gestern wohl entweder furchtbaren Hunger bekommen oder er war auf der erfolglosen Suche nach weiteren Spirituosen gewesen. Diese hatte Joey aber wohlweislich schon Tage zuvor vernichtet, denn auch er konnte seinem Vater nicht bei dessen systematischer Selbstzerstörung einfach nur zusehen.
 

Hoffnungsvoll blickte er noch einmal in den ausgeräumten Kühlschrank auf der Suche nach etwas essbaren – nichts. Joey blieb nichts anders übrig, als heute ohne Frühstück aus dem Haus zu gehen. Ein weiterer Vorteil, wenn er erst relativ spät aufstand brauchte er auch nicht so viel zu essen.
 

Genervt und hungrig ging er wieder zurück in sein Zimmer und kramte nach sauberer Kleidung. Als er schließlich fündig wurde zog er sich um, packte noch etwas von dem ergaunerten Geld ein und machte sich auf nach draußen. Die vielen Treppen rannte und sprang Joey so schnell er konnte herunter. Dieses gesamte Haus trübte seine Laune erheblich, es schien ihn ersticken zu wollen mit all seiner Grausamkeit.
 

Als er endlich draußen auf der Straßen, in der Sommerwärme stand, blickte er noch einmal hinauf zu seinem eigenen Zimmerfenster, dann wandte er sich ab und ging den Bürgersteig entlang.
 

Um aus seiner Straße zu kommen, war er gezwungen an „Harris’“ vorbei zugehen. Neugierig lugte er durch das Schaufenster und stellte zufrieden fest, dass der alte Mann dicht gehalten haben musste. Die Hände in den Taschen vergrabend, nickte Joey eben diesem zu, welcher gerade aus dem Haus kam. Da der Alte am vorherigen Tag den Blondschopf nicht hatte sehen können, hegte er auch keine Ablehnung gegen ihn.
 

Joey selbst war egal wie moralisch verwerflich sein Handeln war. Auch wenn er sich im Grunde genommen ändern wollte, die Fehler die er noch immer zuhauf machte, waren ihm selbst nicht klar.
 

„Moin Joey!“

Überrascht drehte sich Gerufener herum und entdeckte die fünf Jungs von gestern. Keine große Überraschung, die meisten Jugendlichen verbrachten ihre Zeit auf der Straße; auch wenn zu dieser Zeit nicht wirklich viele anzutreffen waren – immerhin war es Dienstagnachmittag und somit eigentlich Schule.

„Hey Leute!“, grüßte Joey zurück und hob die Hand.

Noch immer herrschte ein gewisser Abstand von zehn Metern zwischen ihnen, welchen aber Toby sofort überbrückte indem er angerannt kam, Chuck dicht auf den Fersen.

„A~h! Rette mich!“

„Halt die Fresse und bleib stehen!“
 

Grinsend blickte Joey den beiden entgegen, Toby begann im Kreis um ihn zu rennen, während Chuck; die Arme vor der Brust verschränkt vor Joey stehen blieb.

„Idiot“, zischte er und fing den Türkishaarigen Wirbelwind gekonnt ab.

An Joey gerichtet meinte er entschuldigend: „Sorry, aber er hat es heute mit den Pillen etwas übertrieben!“

Verstehend nickte Angesprochener und beobachtete besorgt den, noch immer lachenden Jungen.
 

„Ähm… aber ihm geht es gut?“, fragte er deshalb auch noch mal unsicher nach.

Mit einem kritischen Seitenblick auf Toby nickte Chuck.

„Klar, der muss jetzt nur wieder `n bisschen runter kommen!“

„Chuck? Toby? Kommt ihr endlich?! Wir wollten los zu dem neuen Game-Shop!“, rief Alex und kam mit jedem Wort näher. Das hinderte ihn aber auch nicht daran die Lautstärke beizubehalten.

„Kommst du auch mit?“, wollte er an Joey gewandt wissen.

Kurz zog er es tatsächlich in Betracht seine neugewonnene Moral über Bord zu werfen, doch dann besah er sich und schüttelte den Kopf. Nicht eine Sekunde ging er davon aus, dass die Jungs dort nur die neuen Spiele austesten wollten.

„Nee, lass mal. Ich hab noch genug!“
 

Nickend tat Alex seine Erwiderung ab und wartete nun offensichtlich sehr genervt auf die beiden Chaoten, von denen einer immer noch unkontrolliert lachte.

Ein paar Sekunden verstrichen ohne dass etwas geschah, dann aber war es genug.

„Toby, Chuck. Ihr kommt jetzt mit, wenn ihr noch mit machen wollt!“

Wer Alex kannte wusste, dass es nun besser wäre ihm Folge zu leisten. Glücklicherweise gehörten besagte Personen dazu.
 

Mit einem: „Man sieht sich!“, verabschiedeten sich die Jungs wieder und zogen von dannen. Im Begriff einen neuen Shop auszurauben.
 

Ein kleines Grinsen schlich sich auf Joeys Gesicht und er fuhr sich durch die Haare. Er musste gestehen, einen gewissen Stolz hatte er jetzt schon auf sich. Immerhin konnte er das Angebot, erneut das Gesetz zu verletzen, ablehnen und nach den Drogen die Toby offensichtlich geschluckt hatte, hatte er auch nicht gefragt.
 

Erschrocken über seine eigenen Gedanken setzte er seinen Weg fort, nicht wissend wohin er überhaupt gehen wollte. Seit wann war er eigentlich so abgebrüht, dass ihn zu gekiffte Leute schon nicht mehr schocken konnten?

Auch wenn er in einem der wohl sozial schwächsten Distrikten lebte, konnte das doch nicht der Grund für seine Gewaltbereitschaft sein, oder?

Sicher, hier lebten Menschen aus den verschiedensten Ländern und die Schule besaß hier auch nur das nötigste an Material. Aber das war noch lange kein Grund mit der Masse unterzugehen.

Ein kämpferisches Aufblitzen war in seinen Augen zu sehen. Nein, er war stark; er würde das packen!
 

Andererseits fragte er sich schon lange, weshalb er so ungeschoren aus seinen derzeitigen Problemen herauskam. Von den ganzen gerichtlichen Strafen; von Sozialstunden und Schmerzensgeld bis hin zu Haftstrafen, abgesehen war seine schulische Leistung weit unter dem Durchschnitt.
 

Die Polizei, welche die Pflicht hatte Schulschwänzer aufzusammeln und abzuliefern hatte er hier noch nie gesehen. Und dass obwohl er schon mehr als eine Woche nicht mehr in der Schule gewesen war. Weshalb wusste Joey selbst nicht, denn eigentlich machte ihm die Schule Spaß- zumindest hatte sie das bis zur Middle School. Er war ein guter Schüler gewesen, aufmerksam und strebsam, aber seitdem er auf der High School war ging es stetig bergab.
 

Seitdem seine Mutter…

Unwirsch unterbrach er sich selbst bei diesem Gedanken. Gewaltsam versuchte er an etwas anderes zu denken, denn an SIE wollte er einfach nicht erinnert werden; nicht jetzt.

Den Blick aufrecht gerichtet, konnte Joey die vielen Menschen die nun unterwegs waren beobachten. Und jedes Mal, wenn er eine Familie sah, stach etwas zielsicher in sein Herz.

Wie lange schon wünschte er sich eine intakte Familie zu haben? Oder zumindest die Klarheit über sämtliche Aktionen die sowohl sein Vater als auch seine Mutter gebracht hatten.

„Mommy, Mommy schau mal! Können wir das meinem großen Bruder mitbringen?“, rief ein kleines Mädchen quer über die Straße und deutete aufgeregt auf ein großes Ferngesteuertes Auto.
 

Und wieder traf etwas in sein Herz; zielsicherer und schmerzhafter als zuvor.

Immer wenn er solch kleine Mädchen sah, erinnerten diese ihn unweigerlich an seine eigene kleine Schwester. Seine geliebte Schwester die er schon seit elf Jahren nicht gesehen hatte.

Er wusste nicht einmal ob es ihr gut ging, geschweige denn wo sie überhaupt lebte.
 

„Das war ja mal wieder klar!“, meinte eine gehässige Stimme hinter Joey; er erkannte sie.

Die aufkommenden Tränen, die bei dem Gedanken an seine Schwester kommen wollten, wurden mit einer unwirschen Handbewegung fort gewischt und er drehte sich wütend zu der Stimme um.

„Wheeler, du verdammter Japse! Ich dachte ich hätte dir gezeigt wo solche scheiß Reisfresser hingehören!“, höhnte ein kräftiger Junge, der um die zwei Köpfe größer als Joey war.

„Was willst du Conner?“, brachte er aus zusammengebissenen Zähnen hervor. Er hasste es beleidigt, provoziert zu werden – sein Temperament war unberechenbar.

„Ich? Nicht viel!“, erklärte Conner lässig. Mittlerweile waren einige Passanten stehen geblieben um den beiden Jugendlichen bei ihrer Streiterei zuzusehen.

„Ich will lediglich, dass ihr verfickten Schlitzaugen hier verschwindet!“

Das war der Tropfen der das Fass zum Überlaufen brachte, er hatte es nicht nötig sich hier vor aller Augen beleidigen zu lassen. Trotzdem versuchte er sein Temperament in Zaum zu halten um schlimmeres zu verhindern, er war nicht sonderlich erpicht darauf eine erneute Anzeige wegen Körperverletzung oder dergleichen am Hals zu haben.
 

Conner schien die krampfhafte Beherrschung Joeys misszuverstehen und legte noch eines drauf.

„Naja, außer die Mädchen, die könnt ihr hier lassen. Ich hab gehört die sollen richtig gut sein; im Bett! Hast du nicht auch eine Schwester?“

Bei aller Liebe, aber was genug war, war genug! Die Beleidigungen an seine Person ließ er ja noch zähneknirschend über sich ergehen, aber wer es wagte seine Schwester zu beleidigen lebte gefährlich.

Auch die umstehende Menge, die mittlerweile einen Kreis um die Streitenden gebildet hatte, hielt den Atem an.

Es roch nach einer Prügelei die sich gewaschen hatte!
 

Ohne ein weiteres, unnötiges Wort zu verlieren stürzte sich Joey auf Conner. Dieser, völlig überrascht ob der Schnelligkeit des Blonden, hatte keine Chance auszuweichen. Geschockt stolperte er zurück, als ihn die geballte Faust Joeys in der Magengegend traf.

Mit einem Stöhnen krümmte Conner sich zusammen, nur um Sekunden später seinerseits seine Wut an Joey auszulassen.

Dem ersten Schlag der Faust konnte der Blondschopf ausweichen indem er in die Knie ging. Aus blitzenden Augen sah er Conner entgegen der, ohne Rücksicht auf Verluste, mit der anderen Faust ausgeholt hatte.

Joey sah die herannahende Faust erschrocken entgegen, dann übernahm sein Instinkt das Kommando. Dank seiner Reflexe konnte er die Faust gerade noch rechtzeitig mit seiner Hand abfangen.

Doch es blieb keine Zeit zum Verschnaufen.

Die nächsten Schläge trafen – auf beiden Seiten.
 

Die Menge um sie herum hatte begonnen leise Chöre zu bilden, die Prügelnden so anzufeuern. Einige Jugendlichen hatten sogar ihr Handy hervor geholt und begannen die Szene zu filmen.

„Lass. Meine. Schwester. Da. Raus!“, rief Joey und schlug nach jedem Wort auf Conner ein. Sich die blutende Nase haltend, wich dieser etwas zurück und funkelte Joey wütend entgegen.

„Du hast mir überhaupt nichts zu befehlen!“, zischte er und griff erneut an.

Diesmal war Joey eindeutig im Nachteil. Er hatte angenommen, dass sein Kontrahent genug hatte und sich zurückziehen würde. Falsch gedacht.

Die Fäuste trafen so schnell hintereinander, dass er sich nicht wehren konnte.

Zunächst.

Dann ging er wieder zum Gegenangriff über, die Menge wurde lauter als sie den Kampfgeist auf beiden Seiten sah und bemerkte so auch nichts von den näher kommenden Gestalten.
 

„Hey! Was ist da los?“, hallte es laut und aufgebracht und überdeckte auch den Kampflärm den die beiden Jugendlichen machten, ohne Mühe.

Aufgeschreckt teilte sich die Menge und die Menschen liefen eilig durcheinander. Sollte man sie nach dem Vorfall befragen; sie hatten nichts gesehen, hatten nichts gehört.

„Ihr da! Hört sofort auf!“, der Mann der die Menge vertrieben hatte kam näher, hinter ihm sein Partner.

Nun hatten auch Joey und Conner die beiden, unverkennbar Polizisten bemerkt. Und plötzlich waren sie wieder auf derselben Seite. Mit einem schnellen Blick aus den geschwollenen Augen stellten sie sicher, dass der andere nichts sagen würde. Ein kurzes Nicken, eine kleine gezischte Drohung und der Kampf war beendet – fürs erste.

Schneller als einer der Erwachsenen reagieren konnte, pirschten die Jungs los, in entgegengesetzte Richtungen.

„Sollen wir sie verfolgen?“, fragte ein Polizist seinen Partner.

„Nein, lass sie laufen. Heute wird hier nichts mehr geschehen!“, erwiderte der andere und drehte dem Schauplatz den Rücken zu.
 

~*~
 

Keuchend blieb Joey an der nächsten Kreuzung stehen. Mit einem Blick über die Schulter konnte er feststellen, dass er nicht verfolgt wurde. Gut so, dachte er und hielt sich den Magen.

Conner hatte aber auch einen festen Schlag drauf! Seine rechte Wange und das linke Auge pochten unangenehm; sicherlich würden daraus ansehnliche Veilchen werden.
 

Doch er wusste auch, dass es Conner nicht besser ging.

Und der hatte es verdient. Schon seit geraumer Zeit provozierte dieser die meisten Ausländer; er selbst stammte aus einer rein amerikanischen Familie, was er gerne immer wieder betonte. Ein kleiner Rassist und damit konnte Joey nichts anfangen.

Zwar sah er äußerlich nicht sehr nach einem Asiaten aus, aber trotzdem war er Halbjapaner. Seine Mutter stammte aus Japan, während sein Vater Amerikaner war.

Nur die Augen zeugen bei Joey von seiner asiatischen Wurzel, doch natürlich wusste Conner jedes Detail zu kommentieren.

Noch leicht ärgerlich fuhr er sich durch die Haare und war froh als er erkannte, dass er nicht blutete.
 

Wo sie wohl war? Seine Mutter?

Vor elf Jahren verließ diese ihn und seinen Vater, den Grund kannte Joey bis heute nicht. Nur, dass sie seine kleine Schwester mitgenommen hatte, das wusste er nach wie vor. Und seit seine Mutter nicht mehr da war, ging auch alles bergab. Sein Vater begann zu trinken, er selbst begann die Schule zu schwänzen. Zuerst um sich um den Vater zu kümmern, später einfach so.

Ohne das Gehalt seiner Mutter waren sie gezwungen in eine kleinere Wohnung zu ziehen, in eine andere Gegend. Brownsville kam dabei heraus.

Joey selbst begann ebenfalls zu trinken, begann zu stehlen und einzubrechen. Und sich zu prügeln. Warum? Das wusste er selbst nicht. Vielleicht weil sein Vater nicht mehr im Stande war sich um ihn zu kümmern? Oder weil er auf Alex und Konsorten getroffen war? Er wusste es nicht.

Verdammt, seit er nicht mehr regelmäßig zur Schule ging, machten seine Noten einen rasanten Sturzflug zielgenau in den Keller. Und da blieben sie auch – bis auf Kunst und Japanisch. Wenn er dann mal wieder anwesend war, dann konnte er auch aufpassen. Aber da ihm in den meisten Fächern der Anschluss komplett fehlte, konnte er nur in den beiden Fächern trumpfen die er einigermaßen beherrschte.
 

Weshalb er in Kunst so gut war, war ein offenes Geheimnis. Er liebte es zu zeichnen und konnte es auch unverschämt gut.

Doch weshalb er in Japanisch so gut war, wusste er auch nicht so genau. Früher, da hatte ihm seine Mutter ein paar Worte und Zeichen beigebracht, vielleicht lag es ja daran. Immerhin kamen sie in der Schule nur schwer voran, da es, zugegeben eine sehr schwere Sprache war. Und so hinkte er auch nicht wirklich hinterher, die wenigen Zeichen und Wörter die sie mittlerweile gelernt hatten, konnte er noch von früher.
 

Ein lautes Knurren riss ihn aus seinen Gedanken. Verwirrt sah er sich um, drehte sich einmal um die eigene Achse. Waren ihm die Polizisten etwa doch gefolgt; und hatten womöglich noch ihre Hunde dabei?

Wieder knurrte es und nun erkannte er was los war. Grinsend legte er eine Hand auf den Magen, der sich wieder meldete.
 

„Zeit um was zu essen!“, meinte er und machte sich auf.

Er wusste genau wohin er musste.

Zwei Blocks weiter stand Joey vor einem schön gestrichenen Gebäude. Mit der frischen Farbe vermochte es nicht so recht in die Gegend zu passen, andererseits verbreitete es den Flair von Luxus.
 

Joey war nun aber schon so oft hier gewesen, dass er keinen wirklichen Blick mehr dafür hatte. Zielgenau schritt er auf die verglaste Eingangstür zu, die ihn mit einem leisen Klingeln begrüßte.

Das Haus sah von innen genauso schön aus wie von außen. Es gab viele verschiedene Tische mit jeweils einer Sitzbank, die sich an der einen Wand aufreihten. An der anderen Wand befand sich ein Tresen, der gespickt war von Barhockern. Einige Menschen saßen sowohl an den Tischen als auch auf den Hockern. Es zeugte von einem gewissen Umsatz den das Diner, welches es unverkennbar war, einnehmen musste.

Die Wände zierten ein paar Bilder von New York, von verschiedenen Menschen und der Natur, freudig schwatzend saßen Leute darunter und tranken ihren Kaffee.

Hier konnte man sich wohlfühlen.
 

„Joey!“, unterbrach eine weibliche Stimme seine Gedankengänge.

In freudiger Erwartung drehte er sich um und sah sich einer blonden, großgewachsenen Frau entgegen die ihn erfreut anlächelte.

„Schön, dass du mal wieder vorbei kommst!“, sprachs und zog den Jungen in die Arme.

„Hey Mai, schön wieder hier zu sein“, erwiderte er und ließ widerstandslos auf einen Barhocker ziehen. Mai trat hinter den Tresen und reichte ihm Sekunden später eine heiße Schokolade.

„Hier, ich weiß ja wie du diese Kalorienbombe liebst!“

„Danke!“, erwiderte Joey und nahm die Tasse entgegen.
 

Er war froh, dass er Mai vor drei Jahren kennengelernt hatte. Damals wurde er das erste Mal mit seinem vollkommen betrunkenen Vater konfrontiert und war geflohen; ohne zu wissen wohin.

Sie hatte, mit ihren 23 Jahre, das Diner gerade erst eröffnet, als er ihr in die Arme lief.

Seit da an kam Joey mindestens einmal in der Woche vorbei um mit Mai das Neuste zu bequatschen. Es entstand über die Jahre eine Freundschaft, die sich immer weiter festigte.

Mai konnte ihm, da sie neun Jahren älter war, eine Ratschläge erteilen über die er mehr als froh war.

„Und was führt die zu mir? Ich habe heute noch gar nicht mit dir gerechnet!“, unterbrach sie ein Glas abtrocknend erneut.

„Dafür, dass du mich nicht erwartet hast, war die Schokolade aber ziemlich schnell fertig“, sagte Joey trocken, aber mit einem leichten Zwinkern.

Auch Mai zwinkerte zurück. „Erwischt. Aber nun erzähl, wie geht es dir?“

Seufzend nahm er noch einen Schluck, stellte die Tasse auf den Tresen und sah sie ernst an. Er konnte ihr einfach nichts verheimlichen, sie wusste immer wann er etwas auf dem Herzen hatte.

„Ich weiß auch nicht…“, begann Joey dann langsam und überlegte wie er am besten beginnen sollte.

„Dann lass mich mal raten“, sagte Mai und stellte das inzwischen trockene Glas an seinen Platz, „Du hast Probleme mit deinem Vater?“

Es war ein Schuss ins Blaue, das war beiden klar. Trotzdem war stimmte dieser Vorschlag beinahe immer.

Joey wiegte den Kopf leicht hin und her. „Na ja, das auch…“, dann seufzte er tief, „ ich habe mich ge- …“

„Geprügelt, stell dir vor, aber darauf bin ich auch selbst gekommen“, unterbrach ihn seine langjährige Freundin.

„Jaaah. Es geht ja auch gar nicht darum, sondern eher weshalb ich mich geprügelt habe“, begann er langsam und drehte die halbvolle Tasse auf dem Tresen.

„Er…na ja, er hat mich beleidigt, weil ich… du weißt schon, Halbjapaner bin“

Mai zog nur die Augenbrauen nach oben.

„Seit wann zieht dich denn so etwas runter?“, kommentierte sie dann und begann einen Kaffee für einen ihrer Gäste am Tresen zu machen.

„Nein, das ist es nicht. Es hat mich nur… an meine Mutter erinnert“.

„Weil sie gegangen ist?“, fragte Mai, „und weil du nicht weißt weshalb!“

Nickend bestätigte Joey ihre Vermutung.

„Ach Joey, sieh mal: Du kannst es nicht rückgängig machen und etwas dafür kannst du auch nicht! Du bist stark, du stehst das durch!“, machte sie ihm Mut und fuhr ihm mit der freien Hand, in der anderen balancierte sie die frisch gemachte Tasse Kaffee die sie ihrem Gast nun vor die Nase stellte. „Bitteschön!“, flötete sie, bevor sie sich wieder Joey zuwandte.

Der nickte noch immer, schien nachzudenken.

„Ich vielleicht…“, murmelte er dann schließlich.

Mai seufzte lautlos.

„Aber dein Vater nicht?“

Wieder nickte Joey nur.

„Was ist passiert? Hat er dich wieder - …“, begann sie besorgt wurde aber sofort von ihrem Freund unterbrochen.

„Nein!“, meinte dieser energisch. „Nein, hat er nicht. Aber er… er trinkt in letzter Zeit so viel. Ich mach mir einfach Sorgen.“

„Mmh“, machte Mai und holte sich ein Tuch mit dem sie zum Waschbecken ging, „Er kann froh sein, dass er jemand wie dich hat!“

Das brachte Joey zum Lächeln.

Als Mai mit dem nun feuchten Tuch zurückkam, war die Schokolade geleert und Joey am Grinsen.

Sein Grinsen war einfach ansteckend weshalb auch die blonde Frau nun lächeln musste und die leere Tasse an sich nahm.

„Ich bin echt froh dich zu haben, Mai!“, erklärte Joey auf einmal. Mai errötete leicht, stellte die Tasse auf die Spüle und begann geschäftig den Tresen abzuwischen. Das wiederum ließ Joey laut auflachen.

„Hey ihr Turteltauben! Ich hätte gerne noch einen Donut zum mitnehmen!“, tönte es plötzlich von Joeys linker Seite.

Genervt stöhnte er auf. Wenn er eines nicht leiden konnte, dann waren es dumme Kommentare von Idioten.

Auch Mai schien genervt.

„Sperr mal die Ohren auf; wir sind kein Paar! Und die Donuts sind ausverkauft!“, fauchte sie.

„Holla, schon gut Miss! Das war ja nicht so gemeint!“, wehrte der Mann mit erhobenen Händen ab, machte kehrt und verließ das Diner grummelnd wieder.

„Den hast du jetzt wohl vertrieben!“, stellte Joey trocken fest.

Schulterzuckend erwiderte Mai: „Ist mir egal, ich habe genug Kundschaft da kommt es auf einen mehr oder weniger auch nicht mehr an!“

Sie verfielen ins Schweigen, doch die Blonde war zu neugierig um ihren jüngeren Freund in Ruhe lassen zu können.

„Hast du es ihm schon gesagt?“, fragte sie deshalb ernst.

Irritiert hob Joey den Kopf und blickte sie verwundert an.

„Hab ich was wem gesagt?“

„Jetzt stell dich mal nicht so dumm!“, fuhr Mai auf, „Ob du deinem Vater gesagt hast, dass du schwul bist?“

Die Aussage war wohl etwas zu laut gewesen, denn der Mann welcher den Kaffee bestellt hatte, schaute Joey aus großen Augen an.

Dieser wurde puterrot und zischte seiner Freundin zu: „Danke Mai!“

Die Frau ließ sich allerdings nicht beirren und funkelte den starrenden Mann böse an.

„Ja er ist schwul! Hast du was dagegen?“, fuhr sie ihn an.

„Ähm, ich… Nein! Also… ich glaube es ist besser, wenn ich jetzt gehe“.

„Das glaube ich auch. Einen Kaffee, das macht 1,50!“, fauchte die blonde Frau.

Der Mann bezahlte verschreckt und verließ das Diner.

„Sorry, jetzt geht schon die Kundschaft wegen mir!“, flüsterte Joey bedrückt.

„Ach was, der kommt wieder!“, erwiderte Mai leichthin und tat es mit einer Handbewegung ab, „Du hast aber auf meine Frage nicht geantwortet!“

Joey zuckte leicht zusammen, war er doch davon überzeugt gewesen darum herum zu kommen.
 

Er seufzte.

„Nein, hab ich nicht. Ich bin schon froh, wenn ich normal mit ihm reden kann, da setzte ich das alles nicht wegen so was aufs Spiel!“

„Wegen so was?“, mit großen Augen wurde er angesehen, „Na gut, es ist deine Entscheidung. Aber früher oder später musst du es ihm sagen!“

„Dann lieber später…“, murmelte der Blonde.

Mai sagte darauf nichts, sie wusste wie schwer es der Jüngere hatte. Und sie wusste, dass er irgendwann mit der Wahrheit rausrücken würde.

Geschäftig räumte sie das Geschirr der anderen Gäste ab und wollte gerade beginnen die Spülmaschine einzuräumen, als Joey sie ansprach.

„Hey Mai, ich hab heute noch nichts gegessen! Was hast du so auf dem Speiseplan?“

Lachend tauchte Angesprochene wieder auf.

„Okay, mal sehen“, sie holte eine imaginäre Speisekarte hervor und tat so als würde sie darin herum blättern, „Ich kann dir Pommes mit Ketchup oder Mayo anbieten, oder aber Ketchup oder Mayo mit Pommes!“

Hungrig leckte sich Joey die Lippen: „Okay, dann nehme ich das Erste!“

„Alles klar, kommt sofort!“, meinte Mai nur und verschwand kurz in der Küche, welche man durch die Tür die hinter dem Tresen war, betreten konnte.

Das Diner lief gut konnte man schon allein daran erkennen, dass die blonde Frau einen Koch anstellen konnte.

„So“, lächelte sie als sie wieder zurück war, „noch ein paar Minuten!“

„Kann ich jetzt schon zahlen? Nachher vergess ich das wieder!“, fragte Joey und wurde leicht rot. Das letzte mal als er hier gewesen war, hatte er nicht gezahlt und die Schulden merkte sich Mai besser als die Namen ihrer Freunde.

„Nur wenn du flüssig bist“, erwiderte diese ernst, immerhin wollte sie ihrem besten Freund nicht noch unnötig Geld aus der Tasche ziehen.

„Ne, ne, ich hab Geld. Ich und die Jungs waren gestern… egal. Hier!“ sagte Joey, reichte Mai das Geld und hoffte, dass diese nicht auf seinen begonnenen Satz eingehen würde.
 

Vergeblich, wie er Sekunden später feststellte.

Mai nahm das Geld, starrte ihn aber böses ahnend an.

Unter ihrem Blick wurde Joey um einiges kleiner und verfluchte sich und seine große Klappe.
 

„Du und die Jungs waren gestern, was?“, verlangte sie zu wissen.

Schwer schluckend blickte Joey aus großen, braunen Hundeaugen empor.

„Oh nein! Komm mir bloß nicht so! Der Blick zieht bei mir nicht!“

Jetzt war es an der Zeit sehr nervös zu werden, zumindest für Joey.

Glücklicherweise unterbrach der Koch, das Starren Mais mit den Worten: „Einmal Pommes!“

Diese nahm den Teller an sich und knallte ihn vor Joey auf den Tisch, sodass einige Pommes einen Abflug gen Boden machten.

„Also?“

„Na ja, ich… also… du weißt schon…“, begann er und wartete auf das große Donnerwetter.

„Ich, also, was weiß ich? Joey jetzt rück mit der Sprach raus oder ich werde nachhelfen!“, drohte sie schlecht gelaunt und nagelte ihn mit ihrem Blick regelrecht auf dem Hocker fest.

„Okay. Du wolltest es wissen. Gestern waren die Jungs und ich bei „Harris’“ und haben da das Geld…mitgenommen. Zufrieden?“

Frustriert stöhnte Mai auf: „Nein, ich bin alles andere als zufrieden, mein Freund! Warum machst du das immer wieder?!“

„Ich habe vielleicht auch Hunger?“, fuhr Joey auf, so langsam nervte ihn Mai mit ihrem ewigen Gemecker.

„Du und hundert andere! Sollen die auch alle irgendwo einbrechen, damit sie sich was kaufen können? Dein Vater arbeitet doch noch weiterhin!“

„Als ob der mir irgendwas geben würde! Der gibt doch alles für Alkohol aus!“, fauchte Joey. So langsam hatte er wirklich genug.

„Wie wäre es dann, wenn DU arbeiten gehst?“

„Es ist ja nicht so, als ob ich das nicht tun will! Ich bekomm nun mal aber keine Stelle, verdammt. Als ob mir das gefallen würde immer Angst vor der Polizei zu haben!“

Auch Mai hatte von ihrem jungen Freund allmählich gestrichen zu viel.

„Es geht doch nicht darum, ob DU vor der POLIZEI Angst hast. Machst du dir eigentlich auch mal Gedanken darüber, was die Leute machen denen du das Geld klaust? Von was sollen die sich Essen kaufen, hä?!“

Die Erwiderung blieb Joey im Hals stecken. Darüber hatte er sich wirklich noch keine Gedanken gemacht.

Mai die das bemerkte fuhr leiser fort: „Na also. Du musst weiter denken, Joey. Ich dachte du willst nicht so wie dein Vater werden!“

Geschockt wurde sie aus braunen Augen angesehen.

„Ich bin auch nicht wie mein Vater! Ich…“, sagte er, brach dann aber erschrocken ab.

„Was? Du trinkst nicht auch mal einen über den Durst? Du verprügelst niemanden im Suff? Du denkst auch an die Bedürfnisse von deinen Mitmenschen?“, zählte Mai ruhig und leise auf.

Sie wollte ihm keine Vorwürfe machen, aber ihm mussten die Augen geöffnet werden.
 

Joey reagierte nicht, zu viel überschwemmte ihn.

„Ich bin nicht wie mein Vater!“, flüsterte er immer wieder, wie ein Mantra vor sich hin.

Mai erkannte, dass es Zeit wurde offen zu sprechen. Ohne Schaulustige.

„Okay Leute. Es tut mir Leid, aber wir schließen jetzt!“, verkündete sie deshalb und machte eine eindeutige Handbewegung in Richtung ihrer Gäste.

Als auch der letzte gezahlt hatte und sie ihrem Koch auch herausgeworfen hatte, führte sie den immer noch paralysierten Joey zu einem der vielen Tische und verfrachtete ihn auf die weiche, rote Bank.

Die Pommes ließ sie Pommes sein – die waren ohnehin schon wieder kalt.

„Joey“, begann sie langsam und fuhr ihm durch die Haare, „Joey hör mir zu!“

Die unglaublichen braunen Augen blickten vertrauensvoll zu ihr auf. Sie wusste sie konnte ihn wieder aufbauen – oder völlig zerbrechen.

„Du bist nicht wie dein Vater, in Ordnung. Du machst dir Gedanken über das was du tust, wenn auch spät. Deine Reaktion zeigt doch, dass du es beginnst zu bereuen!“
 

Immer wieder fuhr sie ihm durch die Haare, setzte sich neben ihn.

„Ich… ich weiß auch nicht warum ich das immer mache! Ich will doch aufhören…“, flüsterte er und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. Sofort schlang sie beide Arme um ihn, gab ihm so den Halt den er brauchte.

„Das weiß ich doch.“, erklärte Mai.

Als er sich etwas beruhigt hatte, setzte er sich wieder aufrecht hin.

„Heute wollten die Jungs wieder irgendwo einsteigen…“

„Siehst du, du bist nicht mitgegangen. Das ist doch schon mal ein Anfang!“ meinte die Blonde aufbauend.

Leicht nickte Joey. Er sollte wohl wirklich etwas ändern.

„Ich denke du hast recht“, begann er dann langsam, „Ich sollte wirklich beginnen die Dinge zu ändern!“

„Das ist der Joey den ich kenne! Was denkst du? Was willst du tun?“

„Mmh… wohl zuallererst wieder in die Schule gehen. Und mir einen Job suchen. Und mich irgendwie bei dem alten Harris entschuldigen. Und versuchen meinem Vater von dem Alkohol wegzukriegen. Und selber nicht mehr trinken. Und nicht mehr prügeln. Und…“, zählte er auf, wurde mit jedem Wort euphorischer.

„Woah! Immer langsam! Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Versuch erst einmal dein eigenes Leben in den Griff zu bekommen, bevor du anderen helfen willst!“, riet sie ihm

„Das heißt…?“

„Das heißt, du gehst jetzt erst mal wieder zur Schule und versuchst kein Gesetz mehr zu brechen…oder zu umgehen!“

„Okay… das dürfte ich doch gebacken kriegen… oder?“

„Klar, du bist Joey Wheeler. Wenn nicht du wer dann?“

Wieder strich sie ihm liebevoll durch die Haare, er war so etwas wie ein kleiner Bruder geworden. Und wie bei jedem kleinen Bruder, musste sie ihm helfen aus dem Chaos das er veranstaltet hat herauszukommen, ohne dass er dafür bestraft werden würde.

„Du, Mai?“, fragte Joey nach einer Weile des Schweigens.

„Ja?“

„Ich hab immer noch Hunger…!“

Sie konnte sich nicht helfen, sie musste lachen. Und nach kurzer Zeit fiel auch Joey mit ein.
 

~*~*~
 

So, das war es mal wieder.

Ich hoffe es hat gefallen XD.

Beim nächsten Mal geht es wieder etwas bergauf mit der ganzen Situation.

Bis denn,

JayM

*Pommes von Mai's Diner hinstell*



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Kommentare zu dieser Fanfic (10)

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Von:  Lunata79
2012-09-11T20:50:01+00:00 11.09.2012 22:50
Wirklich nette Story, nur schade, dass sie bisher nicht weitergeht.
Bitte schreib doch wieder weiter.

Lg
Lunata79
Von:  mu_chan
2010-09-04T09:17:07+00:00 04.09.2010 11:17
tolles kapitel!!!^^
ich finds gut das er seine fehler einsieht und sich bessern will!!!
hoffentlich klapt es!!
mai hat ihm ja immahin ordentlich den kopf gewaschen!!
freu mich schon wenn es weiter geht!!
glg mu_chan
Von:  Eisenprinzessin
2010-09-02T02:27:42+00:00 02.09.2010 04:27
Ich mag Mais Rolle :). Ich kann sie mir TOTAl vorstellen als Dinerkellnerin!
Joey wirkt sehr kindlich und hilflos in diesem Kapitel. Ich finde es interessant, wie er auf seine Familie reagiert.
Nicht so begeistert war ich von Joeys Auseinandersetzung mit Conner ( falls du den amerikanischen Namen meinst, schreibt man ihn übrigens Connor) . Mich hat Joeys Herkunft etwas verwirrt - in Japan wird er ja öfter als Ausländer beschimpft - jetzt hast du ihn nach Brooklyn gesetzt, um ihn als Japaner zu diskrimminieren xD. Naja, verwirrend, aber deine Storyline!
Wie Ray ist auch mir aufgefallen, dass sich die Fehler vermehrt haben - hast du einen Betaleser?

LG
Von:  -Ray-
2010-08-28T15:17:18+00:00 28.08.2010 17:17
Hey du, ich glaube deine FF könnte interessant werden :) Ich bin gespannt wie es weiter geht, doch eine wichtige Anmerkung habe ich noch: Lass es Beta-Lesen oder lese es selbst noch mal durch bevor du es Online stellst. So viel Zeit muss ein, und die Fehler häufen sich :-/

LG C
Von:  Coppelius
2010-08-24T20:18:11+00:00 24.08.2010 22:18
klasse anfang^^
Von:  Eisenprinzessin
2010-08-24T02:47:07+00:00 24.08.2010 04:47
Uuuuh, interessant!!!
Ich freu mich schon, wenns weitergeht! Wann taucht Kaiba denn auf?

Dein Schreibstil ist echt angenehm und sehr ausführlich. Ich finde es irgendwie nett, dass du Joey Zeichentalent gegeben hast, das kann ich mir ganz gut vorstellen. Bis auf das es Brooklyn ist ist es auch sehr nah an der Story von Yugioh. Irgendwie wie "Was wenn Joey Yugi nie getroffen hätte?" Warum hast du dich für Brooklyn anstatt Domino entschieden, kennst du dich da aus?

Ich finds schon das die Darstellung von Joeys Leben bis jetzt realistisch ist, manchmal wenn die Leute diese Art zu Leben nicht kennen schreiben sie einen ziemlichen Müll zusammen, leider. Hehe.. Naja. *am Kopf kratz*
Jedenfalls ein Lob und freu mich wenn du weiterschreibst :).

LG
Von:  mu_chan
2010-08-15T15:10:51+00:00 15.08.2010 17:10
wieder ein echt tolles kapitel!!^^
das joey so nachdenklich über sein leben und seine situation is,hast du echt gut geschrieben...:)
freu mich schon wenn es weiter geht!!
glg mu_chan
Von:  Jackie20
2010-08-15T11:20:07+00:00 15.08.2010 13:20
tolles kapitel
armer joey, er hat kein
sehr schönes leben
der raubzug hat sich ja gelohnt
das sind aber wirklich keine freunde
ich freu mich wenn es weiter geht
schreib bitte schnell weiter bye
Von:  breath_less
2010-08-12T17:02:19+00:00 12.08.2010 19:02
Also ich fand´s soweit ganz gut
Ich bin gespannt wie es weiter geht
mach schnell weiter
Von:  mu_chan
2010-08-12T08:06:47+00:00 12.08.2010 10:06
joa ich muss sagen die ff gefällt mir biaher ganz gut!!^^
besonders diese aussagen von joey einfach zu köstlich!!xD
freu mich schon wenn es weiter geht!!
glg mu_chan


ps: üba ne ens wenn es weiter geht würde ich mich freuen!!=)


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