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Lost Wisdom

von

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Prolog

Zeitpunkt: nach Revenge of the Fallen

Ort:Planet Erde

Hauptperson: Optimus Prime

Autoren: Elita / Lord Megatron (kooperative Story)

Copyright: Transformers gehören uns nicht, sondern Hasbro. Alle Charactere sind nur geliehen.

Anmerkung: Um unsere FF zu verstehen, müsst ihr folgendes wissen: in dieser hat von den Arcee-Drillingen nur Elita One die Schlacht in Ägypten überlebt.
 

Der Krieg war gewonnen, und der Frieden legte sich über den Planeten Erde.

Sam hatte sich dafür entschieden, zwar weiter zu studieren, aber nicht auf dem College, sondern im NEST-Team.

Dies hielten die Liaison und er für besser, da der junge Mann ja immer noch den Allspark im Kopf hatte, und so eine Zielscheibe für die Decepticons bot. Um die anderen Studenten zu schützen blieb er auf Diego Garcia, sehr zur Freude von seinem stummen Beschützer Bumblebee. Der konnte es sowieso kaum ertragen, von seinem geliebten Menschen getrennt zu sein, dafür lag er ihm zu sehr am Spark.

Genauso erging es Mikaela, die ihren Vater nicht alleine lassen wollte, da dieser noch eine Bewährungsstrafe verbüßen musste, die sich an seine Haftstrafe wegen Autodiebstahls anschloss,  und sie Angst hatte, dass er rückfällig werden könnte.

Aber auch für dieses Problem gab es eine Lösung: die Liaison bot Mikaela und ihrem Vater an, für NEST zu arbeiten. Sie verfügten über eine erstaunliche Begabung, was das Reparieren von Fahrzeugen anging, und da es auf Diego Garcia außer den Autobots noch genügend militärische Fahrzeuge gab, wurde das ihre neue Aufgabe. Mikaela versprach auf ihren Vater acht zu geben, damit dieser nicht wieder auf dumme Gedanken kommen konnte, aber auf einer Militärbasis gab es für ihn sowieso nichts Interessantes zum stehlen. Und selbst wenn: wohin hätte er die Gegenstände verfrachten sollen? Immerhin lag die Insel mitten im Indischen Ozean...

Ironhide begleitete Major Lennox öfters zu dessen Haus. Seine Farm lag abseits, so dass er keine Menschen  erschreckte, wenn er transformierte. Die Menschen wussten dank Fallen zwar dass es die Transformer gab, aber es war den meisten Leuten verständlicherweise immer noch nicht ganz geheuer.

Dieses Wochenende war es mal wieder soweit. Für den jungen Führer des NEST-Teams war es wieder einmal Zeit, in den wohlverdienten Urlaub zu fahren. Major Lennox  lieh sich den schwarzen GMC Topkick aus und fuhr heim. Er fühlte sich völlig erschöpft und freute sich auf Erholung. Er war froh, dass er nicht so sehr auf den Verkehr achten musste. Es war schon praktisch, wenn das sich unter einem befindende Fahrzeug ein Autobot ist, ansonsten wäre der Major vor Übermüdung wohl des öfteren fast von der Straße abgekommen.

Seine Frau lachte schon freudig, als sie ihn aus der Ferne ankommen sah. Auf ihrem Arm trug sie ihre gemeinsame 4-jährige Tochter Chasey, die ebenfalls laut glucksend ihre Freude preisgab.

Das kleine Mädchen sah ihren Vater leider nicht sehr oft, das brachte der Beruf ihres Vaters leider so mit sich. Aber später, wenn sie größer wäre, würde sie verstehen, was er für eine wichtige Position hatte und er in der Vergangenheit schon oft helfen musste, die Welt zu retten. Zumindest hofften ihre Eltern das inbrünstig. Bei kleinen Kindern konnte man ja nicht wissen, was so in ihrem Kopf herumschwirrte.

Mittlerweile verstand auch die Frau des Majors, dass der schwarze Autobot  viel mit ihrem Mann gemeinsam hatte, und sie fast wie Brüder waren. Es störte sie nicht mehr, wenn er hier war, sie empfand mittlerweile sogar schon so etwas wie Freundschaft für ihn.

Noch war ihre Tochter zu klein, um zu begreifen, wer und was Ironhide wirklich war und das es noch mehr von diesen Maschinenwesen vom Planeten Cybertron gab.

Aber der Major und seine Frau Sarah wussten auch,dass ihre Tochter sehr neugierig war und irgendwann entdecken würde, dass des Öfteren ein Alienroboter über ihr Grundstück lief.

Ironhide achtete zwar sehr darauf, dass das kleine Mädchen ihn nicht sah, aber es war schon öfters haarscharf gewesen, und er konnte sich nur noch mit großer Mühe verstecken, was bei seiner Größe allerdings verständlicherweise auch nicht einfach war.

Die kleinen Chasey wusste nur, dass sie keine Kekse in dem Auto essen durfte. Einmal hatte sie törichterweise doch einen hineingeschmuggelt. Das Auto hatte komischerweise sofort angehalten und ziemlich seltsame Geräusche von sich gegeben, es klang fast wie ein knurrender Hund, und ihr Vater hatte den Keks sofort entdeckt. Zur Bestrafung hatte es zwei Wochen lang keinen einzigen Keks mehr gegeben.

Ironhide liebte das weite Land, das die kleine Farm der Familie Lennox umgab, hier konnte auch er sich zur Abwechslung mal so richtig  entspannen.

Hier, der Blick über die unberührte Natur wandernd, dachte er oft über Vergangenes nach.

Ihn beschäftigt oft der Gedanke, was wohl geworden wäre, wenn Jetfire nicht sein Leben geopfert hätte, um Optimus mit seinen Flügeln zu stärken. Gäbe es diese  Welt dann überhaupt noch? Falls die Tranformer trotzdem überlebt hätten, wer hätte die Führung übernommen, wenn Optimus im Stasis Lock geblieben wäre? Diese Fragen schwirrten ihm oft im Prozessor herum.

Er verwarf diese Gedanken dann oft krampfhaft wieder. Es war gut wie es war. Was sollte auch noch passieren?  Der Krieg war vorbei. Fallen war tot, Megatron war schwer verletzt und war wie ein räudiger Hund in das Weltall geflohen, alle anderen Cons waren tot. Ach ja, Starscream gab es noch. Aber der war in den Optics des Waffenexperten nur ein feiger Lakai des High-Protectors, und dieser musste sich erst wieder erholen.  Ohne Soldaten würde er wohl so schnell nicht wiederkommen. Das hoffte der große schwarze Autobot mit dem Hundegesicht zumindest.
 

In Diego Garcia  war am Wochenende auch nicht wirklich viel los. Die Soldaten die keinen Dienst hatten, gingen meist schwimmen oder lagen am Strand, es war ja schließlich Sommer. Und andere Menschen hätten viel dafür bezahlt, um am Strand einer Insel im pazifischen Ozean zu liegen...

Ratchet zog es allerdings vor, in seiner kleinen Werkstatt herumzutüfteln. Er versuchte die Panzerung der Autobots widerstandsfähiger zu machen. Besonders die Brust war

sehr  verletzlich, wie man vor kurzem auf sehr unangenehme Art und Weise gelernt hatte. Megatron hatte ihren Anführer mit Leichtigkeit von hinten durchbohrt und dann seinen Spark einfach mit seiner Kanone zerschossen.

Das wollte der MCO zukünftig gerne verhindern.

Er hatte Optimus, nachdem sie die neue Heimat erreicht hatten, sofort unter die Lupe genommen und untersucht. Auf dem Schiff hatte er ihn wieder in Form gebracht, was nicht einfach gewesen war. Er wollte dem Führer weder Schmerzen zufügen, noch ihn in künstlichen Stasis versetzen. Aber er hatte es geschafft. Es war harte Arbeit gewesen und es dauerte fast eine Ewigkeit. Selbst der große, sehr ruhige  blaue Autobot wurde dabei irgendwann sehr ungeduldig und wollte nicht mehr stillhalten. Und trotzdem hatte Ratchet zu seiner übermäßigen Freude das Werk an ihrem geliebten Prime vollenden können und ihn wieder repariert, bis er ausgesehen hatte wie vor der Schlacht.

Mittlerweile waren etliche Monate seit der großen Schlacht in Ägypten vergangen, und es herrschte Ruhe und Frieden auf Diego Garcia. In dieser Zeit hatte es keinerlei Decepticonaktivitäten gegeben, und so verbrachten die Autobots den lieben langen Tag größtenteils mit Faulenzen. Auch die Menschen gingen sehr lässig und locker mit dem neuen Zustand des Friedens um. Kein Wunder also, dass auch Major Lennox so leichtfertig in den Urlaub geschickt werden konnte. Selbstverständlich gab es währenddessen einen Stellvertreter für den Posten des Majors; Raymond Epps kümmerte sich darum, dass im Fall der Fälle jemand da war, der die Autobots und die Soldaten in den Kampf führen konnte. Doch natürlich waren bisher keine kleinsten Anzeichen von Decepticonaktivitäten in Sicht.

Aber ob der Schein nicht trog, fragte sich Optimus Prime, als er mal wieder gedankenverloren am Strand saß und die Möwen beobachtete, wie sie sich kreischend in das Meer warfen, und schließlich mit einem Fisch in den Klauen zufrieden wieder auftauchten, um ihn am Strand genüsslich zu verspeisen. Tief in seinem Spark hatte Optimus das Gefühl, dass der Krieg noch längst nicht vorbei war.

Dafür kannte er Megatron einfach schon zu lange. Der feindliche Führer würde wiederkommen und seine Rache einfordern, und wer konnte schon ahnen was er sich diesmal einfallen lassen würde.

Aber diese Gedanken wollte er für sich behalten, die Autobots und Menschen waren momentan so zufrieden und glücklich, er wollte ihnen ihre Illusion von einer heilen Welt nicht nehmen. Es reichte, dass er sich so oft den Prozessor darüber zerbrach, aber  vielleicht war er auch nur paranoid.

All dieses Glück mit einigen Worten zu zerstören wäre töricht gewesen.

Er selbst würde wachsam sein. Doch früher oder später würde er wieder kämpfen müssen. Sie alle würden wieder in den Krieg ziehen müssen.

Aber vorläufig genieße ich das noch, dachte Optimus sich und beobachtete weiter lächelnd das rege Treiben der Wasservögel.

Vertrauen gewinnen mit Hindernissen

A/N: An diesem Chap hatte Lord Megatron die meiste Arbeit.
 

Die Sonne schien heiß und brennend auf die Insel im indischen Ozean hinab. Der weiße Sand war heiß wie Kohle, und die Menschen zogen es vor, nicht barfuß über den Strand zu laufen.

Sam, welcher gerade eben in Badehose aus der Basis kam, das Handtuch um die Schultern gelegt und mit lässigen Schritten auf den Strand zusteuerte, erblickte bereits von weitem Skids und Mudflap, die in der Brandung rumplantschten.

„Mann ey, Sammy, nicht ohne Schu`e rumrenn`, da tuste dir ech` weh, Mann `ey!“, rief Skids dem jungen Mann warnend zu, doch es war schon zu spät. Sam war nicht auf den Gedanken gekommen, wie heiß der Sand sein könnte, und so trat er seelenruhig seinen Marsch zum Strand an.

„Niiich, Sammy! Warum hört denn nie jeman` auf uns, ey?“, gröhlte Mudflap.

Zuerst ging es ja noch ganz gut. Der weiche, weiße Sand fühlte sich sehr angenehm unter den Fußsohlen des Menschen an. Doch je weiter er sich von der Basis entfernte, desto unangenehmer wurde das Gefühl. Und gleich darauf erscholl der Unglücksschrei.

„AAUUU! Verdammt ist das heiß!“

Sam begann auf das Meer zuzurennen, hüpfte auf und ab als hätte ihm Megatron höchstpersönlich einen Stich mit dem Schwert verpasst.

Skids und Mudflap sahen dem jungen Mann amüsiert dabei zu.

„Der schaff` das nich`!“, behauptete Skids.

„Nääh, eher verkohlt der!“, meinte auch Mudflap.

Da plötzlich erklang ein mahnender Ruf aus der Basis: „Zwillinge! Lasst ihr Sam etwa verkohlen? Na helft ihm, ihr Hohlprozessoren!“ Die Stimme gehörte unweigerlich zu Mikaela, die gerade dabei war, ihre Flip-Flops anzuziehen, um nicht das selbe Schicksal wie ihr Freund zu erleiden.

„Nee, das schafft der scho` selb` nich, Sammy?“

„Un´ selbs wenn nich...wer nich `ören will, muß fühlen!“, fügte Skids hinzu und beobachtete Sams Reaktion neugierig.

„NEEEIN!“, brüllte dieser zur Antwort und stürmte weiter auf den Strand zu.

Endlich erreichte er das kühle Nass und warf sich mit voller Wucht hinein. Seine Fußsohlen glühten und prickelten schmerzhaft. Das würde wohl Brandblasen geben...

„Na toll! Ihr könnt aber auch nicht helfen, wie?“, knurrte Sam ungehalten und starrte zu den Zwillingen hinauf.

Diese warfen dem jungen Mann unschuldige Blicke zu.

„Helfen? Wer, wir? Aber wir doch nich`!“
 

Optimus Prime trat ebenfalls aus der Basis heraus. Mit einem amüsierten Blitzen in den Optics beobachtete er den Strand, auf dem sich viele der NEST-Soldaten entspannt in der Sonne lagen und den Tag an sich vorbeiziehen ließen. Solche Tage gab es nur wenige auf der Millitärbasis, und Mann und Maschine mussten das natürlich ausnützen.

Auch die Autobots tummelten sich am Strand herum; die Zwillinge plantschten; Prowl hockte etwas weiter entfernt vom Meer und starrte zum Himmel empor, an dem sich die Möwen tummelten; Bumblebee saß mit Sam und Mikaela am Strand (der junge Mann hatte vorsichtshalber ein Handtuch unter seinen Hintern gelegt); Ratchet und Jolt bastelten im Inneren der Basis an einem umweltfreundlicheren Motor; Sideswipe nutzte das herrliche Wetter, um in Höchstgeschwindigkeit um die Insel zu brausen, und Elita One saß etwas abseits am Meeresstrand und starrte gedankenverloren aufs offene Meer hinaus.

Elita One. Optimus erschauderte leicht, als er an sie dachte. Ihre Schwestern Arcee und Chromina waren in der Schlacht in Ägypten gefallen, und seitdem zog sich die Fembot immer mehr zurück. Sie zog die Einsamkeit dem gesellschaftlichen Treiben vor und sprach auch nicht sehr viel.

Langsam setzte der Prime sich in Bewegung und ging langsam zu der Fem hinüber, die immer noch traurig aufs offene Meer hinaus blickte. Vorsichtig setzte er sich neben sie in den Sand und starrte gemeinsam mit ihr in die Brandung.

„Was bedrückt dich, Elita?“, fragte er schließlich leise. Die Fem starrte weiterhin hinaus aufs offene Meer. Sie schien die Gegenwart ihres Führers gar nicht zu realisieren.

Optimus räusperte sich leise, und diesmal reagierte Elita. Sie zuckte erschrocken zusammen und sah zu Optimus hinüber.

„Verzeih mir, Optimus. Ich war gerade so tief in Gedanken...was hast du gesagt?“, fragte sie leise.

„Ich habe dich gefragt, was dich bedrückt. Du bist noch stiller geworden in letzter Zeit. Ich mache mir Sorgen um dich.“

Elita senkte beschämt den Kopf.

„Ich will dir keinen Kummer bereiten. Du musst meinetwegen keine Sorgen mit dir herumschleppen. Ich komme zurecht, wirklich.“

„Du bereitest mir keinen Kummer. Ich will dir gerne helfen.“

Doch die Fem drehte ihren Kopf nur noch beschämter zur Seite, um Optimus` Blick nicht begegnen zu müssen. Sie schämte sich dafür, dass Optimus ihre Angst erkannte. Sie kam sich so dumm vor, wie ein kleiner, hilfloser Sparkling.

Optimus seufzte tief. Elita schien wirklich keine Hilfe zu wollen. Dabei war es jetzt schon einige Jahre her, dass ihre Schwestern gefallen waren. Und trotzdem schien sie deren Tod noch immer nicht überwunden zu haben.

„Du denkst wieder an sie, nicht wahr?“

Elita nickte abweisend und ließ ihren Kopf auf die angezogenen Knie sinken. Optimus wusste, dass sie versuchte, die Reinigungsflüssigkeit zurückzuhalten, die in ihren Optics zu glommen begann. Zögerlich streckte er die Hand aus und nahm ihre linke Hand in seine rechte.

Die Fem zuckte erschrocken zusammen, als hätte Optimus sie soeben in ein Eismeer geworfen. Zuerst wollte sie ihm ihre Hand entziehen, doch dann ließ sie ihre Hand in seiner ruhen. Sie wagte es kaum zu atmen. Optimus hatte noch niemals ihre Hand gehalten. Kein Bot hatte das jemals getan. Es fühlte sich seltsam gut an...

„Elita. Ich verstehe deinen Kummer und deinen Schmerz. Und es gibt keinen Grund, warum du nicht trauern solltest. Wenn du etwas brauchst oder darüber sprechen willst...du weißt, wo du mich findest. Du kannst kommen wann immer du willst. Ich stehe auf deiner Seite, das weißt du doch. Ich werde dir zuhören, wenn du zu mir kommst. Versprochen.“, sagte Optimus leise. Er hielt ihre Hand ganz vorsichtig in seiner, als habe er Angst, wenn er sie fester anpackte, könnte die Fem ihm ihre Hand entziehen.

Elita zuckte abermals leicht zusammen. Sie ließ normalerweise nicht zu, dass jemand sie berührte, solange es vermeidbar war. Zu groß war die Angst in ihr, alles was sie liebte wieder zu verlieren. Und trotzdem spürte sie, wie sie Optimus` Berührung genoss. Sie wusste, dass sie nicht so für den Prime empfinden durfte, dass ihr solche Gefühle nicht zustanden, aber...sie konnte nicht anders. Sie genoss seine Gegenwart einfach.

Und Optimus empfand es auch. Doch das konnte Elita natürlich nicht wissen. Für sie war alleine schon der Gedanke, Optimus könne mehr für sie empfinden, ein Wunschdenken.

„Optimus, ich...ich...da-“

„JUHUUUUUU! Elli, willste nich` auch badn` komm`n? `s Wasser is sooo warm, Fem, ey!“, kreischte Skids plötzlich und warf sich mit voller Wucht auf die Fem, die immer noch verlegen den Kopf gesenkt hatte.

Mit einem erschrockenen Kreischen löste Elita sich von Optimus, keine Sekunde zu früh. Skids war aus dem Wasser gerannt, direkt auf sie zu. Ohne zu zögern warf der Zwilling sich auf die Fem und zog sie mit sich in Richtung des Wassers.

„Skids, laß mich los! Bitte!“, rief Elita ängstlich und versuchte sich von dem grünen Autobot loszumachen. Doch dieser hielt sie gnadenlos in der Mangel.

„Komm `on, Elli! Du has doch früher soo gerne gebadddet!“, grummelte Skids.

Optimus, der rasch begriff wie unangenehm diese Situation Elita war, wollte Skids gerade zurufen, er solle die Fem loslassen, da traf ihn plötzlich etwas Braunes, Matschiges mitten im Gesicht. Auf den dumpfen Aufprall der Schlammkugel auf das Antlitz des Führers folgte Mudflaps triumphierendes Lachen.

„Voll´effer! Opti-Mus, ich hab` dich volle bulle getroffn`!“, gröhlte der Zwilling. Während Optimus sich leicht säuerlich den Schlamm aus den Optics wischte, konnte er gerade noch erkennen, wie Elita es endlich schaffte sich von Skids loszumachen und mit eiligen Schritten zur Basis zurückeilte. Dem Beben ihrer Schultern nach zu urteilen hatte sie es nicht mehr geschafft, ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten.

Diese verdammten Zwillinge! Optimus nahm sich vor, sie später ordentlich in die Mangel zu nehmen. So sehr er ihren Humor und ihre Scherze auch schätzte und über sie lachen konnte, diesmal hatten sie es zu weit getrieben. Einige Tage in der Arrestzelle würden sie wohl wieder an ihre guten Manieren erinnern.

Optimus wollte aufspringen und ihr nachlaufen, doch in letzter Sekunde entschied er sich dagegen. Sie wollte eben einfach nicht mit ihm sprechen, und das war ihr gutes Recht. Niemals wäre er auf die Idee gekommen, ihr nachzulaufen, wenn sie es nicht wollte. Er war zwar traurig darüber, dass sie davonlief, aber zugleich wusste er, dass Elita von selbst wiederkommen würde, wenn sie mit ihm sprechen wollte.

Er hoffte inbrünstig, dass sie das tat. Obwohl er wusste, dass die schüchterne Fem es niemals wagen würde, ihm nahezutreten. Manchmal wünschte er sich wirklich, er wäre ein völlig gewöhnlicher Soldat. Vielleicht hätte er sich dann eher getraut, ehrlich zu ihr zu sein. Und eventuell würde sie sich auch eher trauen, mit ihm offen zu reden. Über ihre Ängste, Hoffnungen und Gefühle.

Der Prime seufzte. Ja, auch das Führersein hatte nicht nur Zuckerseiten.

Annabells Entdeckung

A/N: Dieses Chap entsprang meinem Hirn.

Lord Megatron hat es perfekt ergäntzt und bearbeitet.
 

Ein schöner Sommertag verlor langsam seine sengende Hitze. Die Tiere kamen langsam aus ihren schützenden Verstecken hervor und freuten sich auf den kühleren Abend.

Major Lennox und seine Frau bereiteten alles für das am Abend stattfindende Barbecue vor.

Den Nachmittag verbrachten sie in dem gemütlichem Garten. Die kleine Annabelle hatte ausgelassen im Pool geplanscht. Die Mutter ließ ihre kleine Tochter nicht aus den Augen, während sie selbst sich dem Sonnenbaden hingab.

Nur das Familienoberhaupt musste noch kleine Büroarbeiten verrichten, welche ihn aber diesmal nicht weiter störten, sein letzter Urlaub lag schon länger zurück. Und wie hattet er es vermisst, seiner kleine Tochter beim Spielen und Toben zusehen zu dürfen.

Für den leitenden Offizier gab es nichts Schöneres, als seine Tochter glücklich zu sehen.

Als der Abend näher rückte rief Sarah nach ihrem Mann.

" Will, kannst du bitte den Grill aus der Scheune holen ?"

"Gerne doch.", kam es zurück, und der Major machte sich auf den Weg.

Sarah hatte mittlerweile ihren knappen Bikini gegen ein luftiges Sommerkleid getauscht.

Annabelle spielte ausgelassen mit dem Familienhund Murphy im Garten.

Die Eltern nutzen die Ruhe, ihre Kleine konnte ein richtiger Wirbelwind sein. Immer wieder holte das kleine Mädchen einen Ball hervor und warf ihn schwungvoll von sich, um laut lachend dabei zuzusehen, wie der Hund durch den Garten schlitterte, um das Spielzeug anschließend schwanzwedelnd zurückzubringen.

Der dunkelhaarige Mann begann den Grill im Garten auf zubauen. Er achtete darauf, dass er nicht zu nahe an der hölzernen Sitzgarnitur stand.

Bald züngelten aus dem Grillrost lodernde Flammen empor. Sarah ermahnte ihre Tochter, dem feuerspuckenden Monstrum nicht zu nahe zu treten. Obwohl das Tanzen der Flammen das Mädchen neugierig machte, hielt sie sich gehorsam zurück und begnügte sich damit, das Flammenmeer von der Ferne zu beobachten.

In der Einfahrt, mit Blick in den Garten, stand ein GMC Topkick. Sein schwarzer Lack glänzte in der langsam untergehenden Sonne.
 

Eine halbe Stunde später war die Holzkohle soweit, so dass der Vater anfing den Rost mit Hamburgern zu belegen. Später würden noch Maiskolben und an am Ende die Brötchen folgen.

Die Mutter deckte mit Hilfe von Annabelle den Tisch mit allen notwendigen Utensilien, das kleine Mädchen half gerne. Die Getränke wollte sie anschließend aus dem Keller holen, damit sie noch angenehm kühl waren, wenn es ans Essen ging.

Murphy kaute unter dem Tisch ausgelassen auf seinem Knochen, den seine kleine Freundin ihm zugeworfen hatte.

Bald war das Fleisch fertig und die Familie nahm ihr Abendessen ein. Annabelle kippte natürlich wieder ihr Getränk um. Die Flüssigkeit lief vom Tisch und benetzte die Beine des Majors. Es sah jetzt so aus, als hätte es ihr Vater nicht rechtzeitig aufs stille Örtchen geschafft. Das fand das Mädchen natürlich lustig und sie kicherte. Ihre Mutter warf ihr aber einen mahnenden Blick zu, während sie versuchte ihrem Mann beim trocknen der Hose zu helfen.

"Außerdem ist es jetzt Zeit für dich ins Bett zu gehen.", fiel der Mutter ein.

Das kleine Mädchen dachte aber nicht daran und nahm reißaus. Ihr Vater schaffte es aber mit Leichtigkeit, sie wieder einzufangen. Auf seinen Schulten trug er sie ins Haus und sagte zu Sarah: „Ich bringe sie ins Bett, räumst Du bitte derweil auf?"

Sie nickte, und kurze Zeit später war alles abgeräumt und verstaut.

Sarah setzt sich mit einem Träger eiskaltem Bier zurück in den Garten und beobachtete den Sonnenuntergang. Der Himmel wurde immer mehr in ein orangerotes Licht getaucht.

Sie seufzte zufrieden und öffnete die erste Flasche und nahm einen Schluck des kühlen Getränkes.

Ihr Mann folgte ihr kurze Zeit später, das Babyphon lässig in der Hand. Sarah reicht ihm auch ein Bier, welches er dankend entgegennahm. Der Familienhund rollte sich zufrieden unter dem Tisch zusammen und schlief ein.

"Okay, Ironhide. wenn Du möchtest kannst du dich jetzt transformieren."

Das ließ sich dieser natürlich nicht zweimal sagen.

Die Motorhaube bog sich wie ein Dach nach oben, Teile veränderten schnell ihre Position.

So entstand aus dem schwarzen Auto ein fast sieben Meter großer Roboter mit saphirblauen Optics. Dieser begann sich erstmal genüsslich zu recken und zu strecken.

Schließlich stand er schon den ganzen Tag in seinem Altmode auf der Einfahrt.

"Schläft sie?", fragte der Autobot mit dem hundeähnlichem Gesicht.

Der Soldat nickte, und `Hide zog aus irgendeinem Versteck einen Energonwürfel. Er begann genüsslich darauf herumzukauen und setzte sich vorsichtig auf den grünen Rasen. Sarah Lennox war prinzipiell zwar nicht begeistert von den riesigen, braunen Abdrücken die Ironhides Hintern auf dem grünen Naturteppich hinterließ, doch sie sagte nichts dazu. Männer hatten eben ihren eigenen Kopf...

Er schaute in Richtung Annabelles Zimmer und begann zu lächeln. Er mochte das wilde kleine Mädchen sehr, sie hatte viel von ihrem Vater geerbt. Sie hatte den gleichen Dickkopf und Kampfgeist.

Da nahm er gerne die Strapazen in Kauf und stand den ganzen lieben Tag in der Einfahrt. Andererseits war es ihm durch seinen schwarzen Lack auch zu heiß zum umherfahren gewesen. In der Einfahrt kühlte ein großer Baum angenehm seinen schwarzen Lack, der das Sonnenlicht absorbierte.

Sarah beobachtete den Bot und fragte diesen: " Habt ihr eigentlich keine Nachkommen?"

Er dreht seinen Kopf zu der hübschen jungen Frau und starrte sie zuerst verwirrt, dann traurig an, als er begriff worauf sie hinaus wollte.

" Früher gab es welche. Wir nannten sie Sparklinge. Sie waren euren Kindern sehr ähnlich. Aber mit dem Krieg, der unseren Planeten zerstörte, wurden auch sie vernichtet. Die Zwillinge sind die jüngsten Transformer die ich kenne.“

Der erfahren Krieger war oft muffig, stur, eigensinnig und leicht reizbar, aber er mochte Nachkommen, egal welcher Rasse. Und es schmerzte ihm sehr in seinem Spark, wenn er über Cybertron und die Sparklinge sprach oder nachdachte.

Sarah riss ihn aus seinen traurigen Gedanken.

" Hattet ihr auf Cybertron auch so was ähnliches wie Familien?".

Hides Spark versetzte ihm einen heftigen Stich, sein Blick verdunkelte sich gefährlich und seine Augen wurden deutlich schmäler. Eine starke Traurigkeit legte sich auf sein Gesicht.

"Du braucht nicht darüber zu reden,wenn Du es nicht möchtest", sagte die junge Frau rasch, als sie die Veränderung an dem Autobot bemerkte.

"Nein, es ist schon in Ordnung, ihr lasst mich an eurem Familienleben teilhaben, soweit das möglich ist. Dafür bin ich Euch sehr dankbar. Es ist schön mal was anders als den Krieg zu sehn. So etwas durfte ich lange nicht mehr erleben. Ich möchte euch auch an meiner Vergangenheit teilhaben lassen, vielleicht versteht ihr dann, warum ich so bin wie ich bin und woher mein Hass auf Megatron kommt. Außerdem sagt Optimus immer, es täte gut über gewisse Dinge zu reden, und ihr steht mir mittlerweile sehr nahe."

Der schwarze Autobot lächelte gequält.

Die beiden Menschen sahen sich betreten und mit etwas Ehrfurcht an. Ironhide hatte bis jetzt noch nie etwas Persönliches von sich preisgegeben.

" Auf Cybertron hatte ich ein wunderbare Fembot, zusammen bekamen wir eine gemeinsame Tochter. Ihr Name war Sunstorm, wir nannten sie nur Sunny."

Hide lächelte, als er sprach.

" Sie wuchs in großer Geborgenheit auf und war unser ganzer Stolz. Sunny war das Ebenbild ihrer Mutter. Eine ruhige, ausgeglichene, hübsche junge Fem. Sie wollte studieren und später in die Forschung gehen. Doch es kam der Krieg und Megatron persönlich nahm mir das Wichtigste und Liebste was ich hatte. Auf seinen Befehl hin wurden sie und andere Autobots gefangen genommen. Ich habe versucht, sie mit Hilfe meiner Einheit zu befreien. Aber wir hatten keine Chance, es waren einfach zu viele `Cons, ich wurde dabei schwer verletzt."

Er deute auf sein linkes Bein und auf seine Stirn, dort konnte man auch nach allen den Äonen Spuren von großer Gewalt erkennen.

" Sie starben, als der Planet zerstört wurde und ich konnte sie nicht retten."

In den Optics des Autobots sammelte sich Kühlwasser, er schien es nicht zu bemerken und fuhr fort.

" Ich wollte mit ihnen in den Tod gehen, und auf dem Planeten bleiben, als er implodierte. Aber Optimus konnte und wollte das nicht hinnehmen. Ratchet betäubte mich auf seinen Befehl hin, und als ich wieder erwachte, gab es Cybertron nicht mehr."

Kühlflüssigkeit lief im mittlerweile über das eiserne Gesicht und tropfte ihm auf die Brustpanzerung.

" Trauer und Wut überkamen mich und ich stürzte mich trotz meiner Verletzungen auf meinen Anführer und Freund. Optimus wehrte meinen Angriff mit Leichtigkeit ab und sagte zu mir, als ich weinend zusammenbrach: ,Die Zeit lässt den Schmerz weniger werden, aber erinnern wirst du dich immer. Aber in diesen Erinnerungen werden sie weiterleben.` Heute bin ich ihm dankbar dafür, dass er damals so gehandelt hat.", murmelte der Waffenexperte.

Als der Autobot zu Ende gesprochen hatte, fehlten beiden Menschen zuerst die Worte.

Sie wussten, dass er bei ihnen ganz anders war als auf Diego Garcia. Epps hatte schon oft gefragt, wie sie es mit dem oft muffigen und schießwütigen Autobot aushalten würden.

Aber hier auf der Farm zeigte er eine ganz andere Seite von sich, und sie hatten ihn gerne um sich, er hatte einen unglaublichen Humor und mochte wie Will alte Kriegsfilme.

Sarah erwachte als erste aus ihrer Starre, stand auf und ging zu ihm herüber. Vorsichtig legte sie die Hand an sein Bein.

"Großer, es tut mir sehr Leid, was dir und deiner Familie zugestoßen ist."

Hide bemerkte erst jetzt, dass er Kühlflüssigkeit verloren hatte und wendete beschämt den Blick ab.

Sarah klettert auf sein Bein, von da die Brust hinauf und setzte sich vorsichtig auf seine Schulter.

"Ist schon gut, schau mich bitte an", bat sie ihn."Es gibt nichts wofür Du Dich schämen musst".

Hide schaute sie wieder an, und die junge Frau strich ihm sanft über die feuchte Wange.

Auch ihr Ehemann blickte ergriffen zu den Beiden herüber, er hatte oft Albträume. In denen spielten sich oft Szenen ab, in denen seine Familie etwas Schlimmes passierte. Er hatte darüber noch nie mit Sarah gesprochen. Wie schnell es Wirklichkeit werden konnte wurde ihm jetzt so richtig bewusst.

Der schwarze Roboter sah beide Menschen an und schniefte, auch Will ging jetzt zu ihm herüber. Er kaute auf seiner Unterlippe, ihm fiel es schwer Worte zu finden. Daher sagte er nur: "Ich hoffe du findest eines Tages dein Glück wieder."

Ironhide lächelte.

"Ich denke etwas Glück habe ich schon gefunden, als wir durch Zufall auf der Erde gelandet sind und Optimus mich überzeugen konnte euch nicht zu eliminieren. Auch wenn einige von Eurer Spezies manchmal nerven können."

Darauf mussten alle lachen. Sie dachten an Sams Eltern, die zwar sehr nett waren aber einem unbewusst den letzten Nerv töten konnten.

Auf einmal erklang Annabelles Stimme. Keiner hatte gehört, wie sie aus dem Haus gekommen war.

Das Babyphon hatte auch versagt, das was niemals hätte passieren sollen war nun eingetreten.

"Ich habe schlecht geträumt.", nuschelte das Kind verschlafen. Sie stand in ihrem rosa Nachthemd daumenlutschend auf dem weichen Rasen.

Alle waren kurz wie erstarrt. Will reagierte als Erster, sprang auf und wollte sie schnell wieder ins Bett bringen. Doch es war bereits zu spät. Die Kleine hatte den riesigen Roboter bereits entdeckt, schließlich saß ihre Mutter auf seiner Schulter.

" Wer bist Du denn?" fragte sie schon etwas wacher.

Will nahm seine Tochter auf den Arm und erklärte, "Das ist Ironhide, ein guter Freund von uns und Arbeitskollege von mir."

"Onkel `Hide also" stellte das kleine Mädchen fest.

Der Bot musste lachen und meinte: "Nur `Hide reicht auch. Ich komme vom Planeten Cybertron, dein Vater hat mich eingeladen mit Euch den Urlaub zu verbringen."

Annabelle musterte ihn von oben bis unten uns stellte dann altklug fest: „Du bist ganz schön groß, aber wenn Dad dich mag, dann mag ich dich auch."

Alle mussten trotz der Ernsthaftigkeit der Lage lachen.

`Hide setzt Sarah sanft auf den Rasen ab. Diese ging zu Annabelle herüber.

"Okay, junge Dame, jetzt geht es aber wieder ins Bettchen, es ist schon spät."

Annabelle war aber so fasziniert von dem mechanischen Lebewesen, dass sie ihre Mutter nicht hörte.

"Erzähl mir bitte mehr. ", bat sie den Waffenexperten ohne jede Furcht.

Sie war eindeutig Wills Tochter, dachte Ironhide und lächelte sanft.

"Morgen ist auch noch ein Tag, dann erzähle ich dir gerne mehr. Aber jetzt ab ins Bett!“

Ihre Mutter wollte sie gerade ins Haus tragen, als das Mädchen sich wehrte. Sie wollte erst noch ihrem Vater einen Gute-Nacht-Kuss geben. Ihre Mutter ließ sie gewähren, dann fragte die Kleine etwas verlegen, ob sie Onkel Hide auch einen Kuss geben dürfte. Sie war neugierig und wollte gerne wissen, wie sich so ein riesiger Roboter anfühlte.

Wieder lachten alle und Hide kniete sich nieder, verzog kurz das Gesicht. Die alte Kriegsverletzung ärgerte ihn mal wieder.

Dann kam er dem Mädchen mit seinem Gesicht entgegen, und sie gab ihm einen Kuß auf die eiserne Wange. Daran kann ich mich gewöhnen! , dachte er und lächelte innerlich.

Er versuchte nach vorne zu schauen, in die Zukunft. Die Vergangenheit war immer noch gegenwärtig, aber diese Glück hier machte ein wenig wieder gut.

Die Menschen und ihr mechanischer Freund unterhielten sich noch mehre Stunden, dann gingen Lennox ins Bett und der Waffenexperte legte sich in das duftende Heu der Scheune.

Am nächsten Morgen würde die Kurze ihm wohl Löcher ins Blech fragen, aber das störte ihn nicht. Er hoffte nur, dass sie käme mit ihren vier Jahren damit zurecht, dass es Aliens gab und ihr Vater mit ihnen zusammenarbeitete.

Er fiel schnell und zufrieden in Stasis und träumte seit langem mal wieder etwas Schönes. Von Cybertron...

Will und Sarah konnten nicht so gut einschlafen. Sie machten sich Sorgen ob Annabelle es wohl verkraften würde, was sie nun bald erfahren würde.

Am nächsten Tag wollte Will mit seiner Tochter und dem Bot angeln fahren. Sarah wollte sie nicht begleiten, sie mochte den Sport nicht besonders und hatte auch noch im Haushalt zu tun.

Annabelle weckte ihre Eltern schon um sechs Uhr und wollte natürlich sofort mit ihrem neuen metallischem Freund spielen.

"Der schläft noch!", brummte ihr Vater.

"Er mag es auch nicht, früh geweckt zu werden. Dann kann der ganz schön stinkig werden."

Es half aber alles nichts, Annabelle gab keine Ruhe. Und so frühstückten sie auf der

Terrasse erstmal ausgiebig.

Die Sonne hatte schon wieder gut an Kraft gewonnen und es würde wieder ein schöner Tag werden.

Gegen acht Uhr kam dann auch der aus Stasis erwachte Autobot anmarschiert und wünschte einen guten Morgen.

Dann schob er sich erstmal genüsslich einen Energonwürfel in den Mund.

Annabelle war davon natürlich völlig überwältigt und bestaunte das Schauspiel fasziniert.

"Keine Kekse im Auto.", sagte er zwinkernd zu dem Mädchen und transformierte.

Wieder war die Kleine völlig baff, stieg aber dann schnell ein und schnallte sich an.

Ihr Vater belud das Auto mit Proviant und Angelzubehör und gab seiner Frau einen Abschiedskuss. Erreichen konnte sie ihn dennoch nur schlecht, der Handyempfang war in der Gegend mehr als lausig.

Will war gespannt, ob die Fische trotz einer plappernden vierjährigen beißen würde.

Sie fuhren zu einem entlegen See, wo auch Ironhide sich im Robotmodus aufhalten konnte.

Es wurde ein schöner Tag. Annabelle erfuhr viel über die Transformer, von Megatron und den `Cons erzählte man ihr allerdings noch nichts.

Gegen Spätnachmittag fuhren sie dann zurück, das Kind schlief während der Fahrt völlig erschöpft ein.

Aber als die letzte Kurve vor der Farm passiert hatten, erwartete sie das kalte Grauen.

Die Farm lag völlig zerstört vor ihnen, kein Stein stand mehr auf dem anderen.

Wills Augen weiteten sich und er schrie panisch nach seiner Frau. Davon wachte Annabelle natürlich auf.

Die fing auch an zu schreien und `Hide konnte nur gefährlich und sehr laut knurren. Im Altmode war er zu keinen Worten fähig.

Megatrons Truppen schlagen zurück

A/N: Sage nur Lord Megatrons Werk.
 

„Starscream! Ich habe dir doch befohlen, die Truppen zusammenzutreiben!“, brüllte Megatron empört. Der Air-Commander tat sein Bestes, um unterwürfig und reuevoll auszusehen; in solchen Situationen war nicht mit Megatron zu spaßen.

„Verzeiht mir, Lord Megatron, aber ich dachte es wäre nicht so wichtig, allzu viele Krieger bereitzustellen...es handelt sich immerhin nur um eine kleine Farm. Und mit ein, zwei Autobots werden wir auch so fertig!“, schnurrte der Sucher leise.

Er duckte sich gerade noch rechtzeitig um dem riesigen Felsbrocken zu entgehen, den der High-Protector soeben nach ihm geworfen hatte. Megatron tobte und kreischte vor Wut. Offensichtlich wäre es ihm lieber gewesen, wenn der Felsen Starscream den Prozessor pulverisiert hätte.

„Ich habe befohlen, unsere Truppen zu versammeln, und du hast zu gehorchen, du windiger Schleimbeutel! Du bist noch dümmer als jeder Sparkling! Warum ersetze ich dich eigentlich nicht mit einem zwei Äonen alten Exemplar?“, polterte der Führer.

„Weil der wahrscheinlich nach einer Zirkulation Selbstmord begehen würde.“, murmelte der Sucher gepresst.

„WAS hast du da gerade gesagt!?“

„Nichts Wichtiges, mein Lord. Ich werde eure Befehle sofort durchführen. Habt noch ein wenig Geduld!“, bat er und schlich rückwärts, ohne seinen Herren dabei aus den Optics zu lassen, zur Tür. Er kannte den silbernen, temperamentvollen Krieger einfach zu gut, um ihm den Rücken zuzukehren. Auch diesmal ging seine Rechnung auf, und Megatron warf ihm zum Abschied ein langes dünnes Messer hinterher. Durch seine Sicherheitsvorkehrung konnte er jedoch wieder geschickt ausweichen und aus dem Raum verschwinden.
 

Wie immer machte sich gewaltige Erleichterung in dem Sucher breit, als er endlich aus Megatrons Gegenwart entrinnen konnte.

Vor der Tür wartete bereits Barricade. Der Polizeistreifenwagen machte sich immer einen Spaß daraus dabei zuzuhören, wie sein Führer Starscream die Hölle heiß machte.

„Na, war er nicht begeistert von deiner Arbeit, hm?“, fragte der Scout mit zuckersüßer Stimme. Als Antwort bekam er einen heftigen Schlag in den Magen.

„Halt die Klappe und hilf mir lieber, du Schrotthaufen. Wir müssen uns beeilen, wenn wir nicht als Altmetall enden wollen. Unser Meister ist ganz wild darauf, diese Farm dem Erdboden gleich zu machen. Aber ich nehme an, das hast du bereits gemerkt.“, sagte Starscream mit kühler Stimme.

Barricade richtete sich wieder auf und wischte das Energon aus seinem Mundwinkel. Die Wucht mit der der Schlag ihn getroffen hatte, hatte ihn zu Boden geschleudert, und sein Spark pulsierte unnatürlich schnell.

„Natürlich, Sir.“, murmelte er gepresst und erhob sich. Ein stechender Schmerz schoss durch seinen Körper, aber er konnte es sich nicht erlauben das zu zeigen. Stattdessen salutierte er noch einmal vor seinem Vorgesetzten, ehe er sich daran machte, seine Kameraden zu suchen.

Starscream starrte ihm hasserfüllt nach. Er mochte Barricade definitiv nicht. Dieser `Con schleimte sich ständig bei Megatron ein. Der Scout war ganz eindeutig hinter seinem Posten her. Aber vorläufig würde Megatron Starscream noch behalten, obwohl er oft mit dem Gegenteil drohte. Vorläufig war Barricade keine Gefahr, aber der Commander würde ihn in den Optics behalten.
 

„Sind jetzt endlich alle bereit zum Abflug? Ich halte diese ewigen Verzögerungen nicht aus! Wo ist Starscream schon wieder?“, knurrte Megatron.

„Wer weiß schon wo der steckt. Der kann so gut wie überall sein. Aber ich vermute, er kommt gleich. Als ich ihn zuletzt gesehen habe, war er seiner Panzerung polieren...“, erklärte Soundwave rasch. Barricade nickte eifrig, und ein amüsiertes Blitzen erfüllte seine Optics. Was für Frechheiten Starscream sich da herausnahm...

„Ich will gefälligst, dass er seine Kolben hier her bewegt, aber dalli!“, brüllte der High-Proector, und seine Stimme schwoll dabei zu einem übernatürlich lauten Donnern an.

„Der kommt schon noch, wenn er Lust drauf hat!“, meinte Barricade und Soundwave lachte trocken.

„Hier bin ich!“, kam im selben Augenblick der Ausruf aus Starscreams Kehle, als er den Gang hinuntergehechtet kam. Megatron knurrte ungehalten, als er den Sucher erblickte. Eigentlich hatte Barricade erwartet, dass Megatron Starscream zerfetzen würde, und somit war er über die unbrutale Begegnung fast ein wenig enttäuscht.

„Zu spät, wie immer, dieses Sucher-Pack! Wozu bezahle ich dich eigentlich?“, zischte der High-Protector und warf seinem Commander einen vernichtenden Blick zu.

„Ihr bezahlt mich überhaupt nicht!“, murmelte der Sucher leise und schlich zu Soundwave und Barricade hinüber.

Seit der Schlacht in Ägypten waren sie die letzten noch übrig gebliebenen Decepticons; der Rest war im wahrsten Sinne des Wortes von den Autobots verjagt und vernichtet worden, und das für immer.

Dass Megatron seine drei letzten Untergebenen immer noch „Truppen“ nannte, grenzte für einen Außenstehenden vielleicht an Wahnsinn, doch der High-Protector tat das nur, um seinen Stolz zu bewahren. Der Gedanke, mit nur drei Soldaten in die Schlacht zu ziehen war lächerlich; das Wort „Truppen“ klang nach so viel mehr, dass der Führer sich um einiges wohler fühlte.

Dieser Umstand hatte Starscream eigentlich sehr viel Erleichterung erbracht. Er musste sich kaum noch bemühen, die Krieger unter Kontrolleee zu halten, während Megatron faulenzte (der Sucher nannte das gehässigerweisesee „Meggsens Schönheitsstasis“). Und dennoch war der Air-Commander nicht zufrieden. Schuld daran waren jetzt aber andere Sachen als früher. Er musste nun viele Arbeiten erledigen, die früher andere `Cons übernommen hatten. Energon musste umher geschleppt werden, Waffen poliert werden, Autobots gejagt werden... Kurz gesagt, er war ständig beschäftigt.

„Wir werden diesem...wie hieß er doch noch gleich...Lennox eine ordentliche Lektion erteilen. Mit uns legt sich niemand an, vor allem kein Fleischling. Wir werden ihm zeigen, was mit jenen geschieht, die sich mit Megatron anlegen!“, brüllte der Führer seinen Soldaten zu.

Starscream gab sich alle Mühe, nicht gelangweilt auszusehen. Megatron spielte sich wegen diesem Major auf, als wäre er der verhasste Optimus Prime persönlich, dabei war er eigentlich nur der engste Mitarbeiter des Autobotführers. Dabei war er nichts weiter als nur ein wertloses Insektchen. Hilflos und schwach, keines Blickes würdig. Aber der High-Protector war in letzter Zeit im Allgemeinen etwas verwirrt, und somit machte er sich keine Gedanken mehr darüber. Der Führer war einfach wütend, weil Optimus Fallen plattgewalzt hatte, und dieser Zorn machte ihn blind. Aber solange er seine Launen nicht auf ihn, Starscream, richtete, konnte ihm das reichlich egal sein.

Und da kam auch schon das Kommando, auf das sie gewartet hatten.

„Decepticons, transformiert euch und hebt ab!“
 

Der Luftwiederstand verstärkte sich augenblicklich, als sie die Atmosphäre des Planeten Erde durchbrachen. Sofort begann ihre Panzerung zu glühen, denn die Reibung der Luft an ihren Körpern war so viel höher als im offenen Weltraum, dass sie ihre Geschwindigkeit beachtlich drosseln mussten, um nicht zu verglühen.

Ihre Koordinaten waren klar, und es gab kein Hindernis zwischen ihnen und ihrem Plan.

Die massigen Rümpfe flogen auf den blauen Planeten zu. Ihr Ziel war klar, und schon setzten sie in einiger Entfernung zu der Farm der Familie Lennox zur Landung an.

Die Luft vibrierte, als die Decepticons auf dem Boden aufprallten. Ihr Gewicht ließ den Erdboden erzittern, und ihre Optics waren so kalt und hasserfüllt, dass sie hätten Blumen zu Eis gefrieren lassen können, zumindest im übertragenden Sinne.

„Decepticons, Angriff!“, brüllte Megatron sofort übertrieben laut.

Die Gegend um die Farm der Familie Lennox war völlig unbewohnt, und die einzige Straße die hierher führte, war rumpelig und kaum mehr als ein Feldweg. Deswegen war es auch sehr unwahrscheinlich, dass allzu schnell Hilfe kommen würde, wenn hier etwas geschah. Ein Ort, perfekt für einen Überfall.
 

Sarah Lennox hatte sich soeben daran gemacht, Abendessen zu kochen. Nachdenklich rührte sie in der Gemüsesuppe herum, die auf dem Herd stand.

Annabelle schien den Gedanken daran, dass ihr Auto ein sprechender, acht Meter hoher Alienroboter war relativ gelassen aufzunehmen. Aber trotzdem machte die Frau sich Sorgen. Ironhides Gegenwart könnte vielleicht verstörend für das Kind sein. Eventuell noch nicht jetzt, aber später, wenn sie älter war. Eines Tages, wenn sie begreifen würde, wie gefährlich der Autobot sein konnte.

Sarah seufzte tief, langte nach dem Salzstreuer und schüttete etwas Salz in die Suppe. Doch sie war so in Gedanken versunken, dass sie viel zu viel hineinschüttete. Mit einem leisen Fluchen schob sie den Suppentopf vom Herd, steckte den Finger in die Suppe und kostete. Sofort rutschten ihre Mundwinkel nach unten und sie schüttelte sich heftig. Die Suppe war völlig versalzen. Das hieß wohl, dass es heute nur belegte Brote geben würde.

Plötzlich jedoch erstarrte sie, der Blick auf die Oberfläche der ruinierten Flüssigkeit gerichtet.

Die Suppe zitterte. Die dickflüssige Oberfläche kräuselte sich und bildete winzige Wellen. Eigentlich hätte Sarah das auf die Tatsache zurückführen können, dass sie soeben davon gekostet hatte, aber anstatt dass das Kräuseln schwächer wurde, wurde es immer stärker. Und da begannen plötzlich auch die Gläser in den Regalen zu klirren.

Die Frau wirbelte herum und lauschte angespannt. War das etwa ein Erdbeben? Ein ungutes Gefühl beschlich sie. So wackelten die Gegenstände nur, wenn Ironhide um das Haus polterte. Aber sie konnten unmöglich schon wieder zurück sein!

Langsam schritt sie, in leicht geduckter Haltung, zu dem Fenster hinüber das auf die Einfahrt hinaus gerichtet war. Und da sah sie es.

„Nein!“, keuchte sie. „Das glaube ich jetzt nicht!“

Sarah wirbelte herum und rannte. Ihr ganzer Körper zitterte und bebte, als sie durch den Flur schlitterte und fast auf dem Teppich ausrutschte, als sie zu dem Telefon hechtete, das dort an der Wand hing.

Zitternd riss sie den Hörer heraus und tippte hastig die Telefonnummer von Diego Garcia ein. Doch ihre Finger zitterten so sehr, dass sie sich vertippte. Verdammt, warum klappte so etwas nie, wenn es nötig war?

Eilig versuchte sie es noch einmal, doch sie vertippte sich abermals. Im selben Augenblick war ihr bereits klar dass das keinen Zweck hatte. Inzwischen bebte die Farm in ihrem Fundament und die Gläser klirrten hemmungslos vor sich hin.

Obwohl Sarah eine sehr mutige Frau war, brannten ihre Nerven jetzt wirklich durch. Die Transformer die da um ihre Farm schlichen, kamen mit Sicherheit nicht in friedlicher Absicht. Ihr Mann hatte sie oft vor den rotäugigen Decepticons gewarnt, und nun waren sie hier.

Aber warum griffen sie nicht an? Warum trampelten sie um die Farm herum, aber machten keine Anstalten, sie zu zertrümmern oder sonst etwas zu tun?

Sarah spürte, wie ihr vor Angst übel wurde. Zitternd kauerte sie sich in eine Ecke, möglichst weit weg von den Mauern, die direkt nach außen grenzten. Langsam ließ sie ihren Kopf auf ihre angezogenen Knie sinken und lauschte. Ihre Hände waren kalt und nass vor Angstschweiß.
 

Die Decepticons schlichen um die Farm herum. Ihre Nasenflügel bebten, als sie die Düfte einsogen, die um das Gebäude in der Luft hingen.

„Es stinkt nach Autobot!“, stellte Starscream fest und duckte sich leicht. Megatron nickte zustimmend.

„Ja, das ist wahr. Es riecht wirklich nach Metallmaden. Aber der Gestank ist ziemlich schwach...ich vermute, dass diese Blechbüchse zurzeit nicht hier ist. Sonst müsste ich sie doch wittern!“, zischte der High-Protector.

Barricade sagte nichts dazu. Er war ein wenig enttäuscht, dass sie nicht wie eigentlich geplant die Farm überrannten, sondern es doch langsamer angingen. Megatron liebte schließlich den Duft der Angst, der von Fleischlingen ausging, wenn sie um ihr Leben bangten.

Jetzt zum Beispiel hatte er sich ein wenig vorgebeugt und schnüffelte an der Farm wie ein Hund an einem Knochen.

„Ah, ja, ich rieche es. Die Angst. Es gibt keinen süßeren Duft auf der Welt, das sage ich euch. Vielleicht sollten wir den Geruch noch verstärken...“

Megatron beugte sich vor, griff mit beiden Händen unter den leichten Vorsprung des Ziegeldaches und brach es ohne jede Mühe auf. Roter Staub rieselte hinunter, als das Dach knarrend auseinanderbrach.

„Nanu, wen haben wir denn da?“, schnurrte der Anführer der Decepticons, als sich der Staub gelichtet hatte. Seine Optics blitzen freudig, als er Sarah in der Ecke kauern sah.

Diese hatte sich instinktiv die Hände über den Kopf gelegt, als das Dach auseinandergebrochen war. Nun konnte sie dem Protector direkt in die Optics blicken, als sie ihre zitternden Hände wieder sinken ließ. Am liebsten hätte sie sich sofort wieder abgewandt und wäre davongelaufen, aber sie konnte nicht. Sie saß immer noch in der Ecke, die Knie angezogen und die Augen weit aufgerissen, ihr Blick auf den silbernen Decepticon gerichtet, aus dessen Kehle ein leises Knurren drang.

Megatron nickte zufrieden und zog den Duft ein, der von der Frau ausging. Herrlich, einfach nur traumhaft. So viel Angst, so viel Panik, solche Zweifel...es machte ihn rundum glücklich. Aber genug war genug. Falls sich hier irgendwo Autobot-Pack herumtrieb, war es das Beste, das hier schnell zu beenden. Und so zog er seine Waffe, richtete sie auf die Wand, an die Sarah sich presste und schoss.

Das Fundament stürzte endgültig ein. Die Wände gaben nach, das Haus ächzte noch einmal, dann brach das Gebäude zusammen. Sarahs entsetzter Schrei wurde von dem Getöse übertönt, das von dem Einsturz erzeugt wurde.

Megatron drehte sich um und warf seinen Begleitern einen zufriedenen Blick zu. Ein kurzer und bündiger Angriff. Aber solange die Gefahr bestand, Optimus Prime und seinen Gefährten zu begegnen, war es besser, auf Nummer sicher zu gehen. Schade, er hatte sich so auf lange Stunden der Folter gefreut. Und noch mehr schade war es, dass nur die Frau dagewesen war. Die Tochter hätte er liebend gerne zerfetzt.

„Rückzug.“, zischte der Führer somit nur, stieß sich vom Boden ab und verschwand. Nach einigem Zögern folgten seine Decepticons ihm.

Ihre Gegenwart war wieder einmal völlig umsonst gewesen. Megatron hatte alles alleine gemacht.

Verzweiflung und Schmerz

A/N: Mein drittes Chap in dieser FF. Lord Megatron hat es wie immer noch etwas verfeinert.
 

Major Lennox schnallte blitzschnell seine kleine Tochter ab und setzte sie neben dem Auto ab.

Hide konnte jetzt endlich transformieren, währenddessen tröstete der Vater seine kleine Tochter. "Du musst jetzt stark sein meine Kleine, ich werde jetzt mit Hide zusammen deine Mutter suchen."

Er bemühte sich so ruhig wie es eben ging zu sprechen, innerlich fühlte er aber wie sich die Panik in seinem Körper immer mehr ausbreitete. Annabelle schluchzte und wischte sich das Gesicht mit dem Handrücken ab. Ihr kleiner Körper bebte vor Angst.

„Mum!“ sagte sie schon fast flüsternd.

Wie in Trance setzte sie sich in den ehemals schönen Vorgarten der Farm und sah dabei zu, wie ihr Vater und Ironhide begannen vorsichtig den Schutt zu durchstöbern. Dabei riefen sie immer wieder Sarahs Namen.

Nach unendlich vorkommenden fünfzehn Minuten antwortete Sarah endlich. Aber so leise, dass der Autobot mit seinen empfindlichen akustischen Sensoren sie vor Will hörte. Sofort bewegte er sich in die Richtung, aus der er die Rufe vernommen hatte.

Will registrierte dies nicht sofort, in ihm kam immer mehr die verzweifelte Erkenntnis hoch, dass Sarah es nicht überlebt haben könnte. Er dachte an seine kleine Tochter und er wusste nicht wie er ihr beibringen sollte, dass ihre Mutter nicht mehr war.

Da riss ihn etwas aus seinen düsteren Gedanken heraus.

" Will, komm schnell hierher!"

Der Angesprochene gehorchte und eilte schleunigst zu dem Waffenexperten. Dort nahm auch er die leise Stimme seiner Frau wahr und fing eifrig, mit Hilfe seines metallischen Freundes, an zu graben.

Annabelle bekam davon nichts mit, ihre Augen starrten nur in die Leere. Eine Art Schutzfunktion hatte von ihrem Körper Besitz ergriffen, ansonsten hätte sie wohl vor Angst um ihre Mutter den Verstand verloren. Es war einfach zu viel für ein vierjähriges Mädchen.

Will und Hide räumten immer mehr Schutt beiseite, dabei gingen sie sehr vorsichtig vor, um Sarah nicht noch mehr zu verletzen. Es war sowieso ein Wunder, dass sie überhaupt noch lebte und sich sogar noch bemerkbar machen konnte.

Ihre Stimme wurde aber immer leiser.

"Wir sind gleich bei dir Liebling, bitte halte durch. Du musst jetzt stark sein! Wir brauchen dich, bitte denk an Annabelle!"

Die Tränen liefen ihm über das Gesicht, aber er ignorierte es und grub weiter, so schnell er konnte. Dann hatten die beiden ungleichen Wesen es geschafft, und sie konnten Sarahs Beine sehen.

Der schwarze Autobot entfernte den letzten hölzernen Balken, der noch über der der Frau lag.

Sarah hatte schwere Verletzungen davongetragen. An ihrer linken Schläfe klaffte eine große Platzwunde, wodurch sie wohl auch zuerst bewusstlos gewesen war. Ihr linkes Bein lag seltsam verdreht da. Zahlreiche Schrammen und kleinere Verletzungen übersäten ihren zarten Körper.

Sie hatte zusätzlich Probleme beim Atmen, wahrscheinlich waren auch einige Rippen in Mitleidenschaft gezogen worden. Der rechter Arm wies starke Verbrennungen auf, es war wohl auch zu einer Explosion gekommen. Aber sie lebte, das war das Wichtigste. Will dankte dem lieben Gott dafür aufrichtig, obwohl er eigentlich nicht sehr gläubig war.

Auch der Waffenexperte war glücklich, er hatte schon mit dem schlimmsten gerechnet. Primus sei Dank, dachte er erleichtert.

Der Major kniete sich neben seine Frau und strich ihr sanft über das Gesicht. Sie lächelte trotz der Schmerzen, die sie haben musste.

"Wo ist Annabelle?", fragte sie mühsam. Das Sprechen fiel ihr sichtlich schwer. In dem Moment sahen beide Menschen eine riesige metallische Hand, welche das besagte Mädchen vorsichtig neben seiner Mutter absetzte. Der Autobot kniete sich dann neben die junge Frau und ihren Mann, er lächelte sanft.

"Ich habe über Funk in deinem Namen Polizei und Rettung gerufen. Sie müssten bald hier sein.", sagte er..

Das Mädchen sah ihre Mutter an, es dauerte aber, bis sie begriff was sich gerade vor ihren Augen abspielte. So begann sie erst jetzt hysterisch zu schreien und um sich zu schlagen.

„Muuuuuuuuum, Muuuuuum!“

Will nahm seine Tochter in den Arm und drückte sie fest ans sich.

„Scht, alles wird wieder gut!“

Annabelle beruhigte sich langsam wieder.

Sarah war bewusstlos geworden. Das war für sie eine Erlösung, so musste sie die Schmerzen nicht mehr ertragen.

Das kleine Mädchen zitterte immer noch wie Espenlaub, bückte sich aber und gab wie in Trance ihrer Mutter vorsichtig einen Kuss auf die Stirn.

Sie war mit der Situation mehr als überfordert. Das merkte auch ihr Vater und sagte zu ihr: "Du musst mit Hide fahren. Ich werde, wenn die Rettung eintrifft, deine Mutter ins Hospital begleiten. Bitte sei brav, er wird dich nach Diego Garcia bringen, dort arbeite ich und du bist dort sicher. Ich werde nachkommen sobald ich kann.“

Die Kleine starrte ihn nur verzweifelt und verwirrt an. Ihr Vater drückte sie noch einmal ganz fest, gab ihr einen Kuss, den sie teilnahmslos erwiderte. Dann nahm der große schwarze Roboter das kleine menschliche Wesen wieder in seine großen Hände und trug sie zur Straße und transformierte. Das Mädchen stieg immer noch völlig verwirrt in das schwarze Auto und Hide setzte sich schnell in Bewegung.

In seinem Rückspiegel sah er noch wie Rettung und Polizei eintrafen. Er seufzte erleichtert auf und hoffte inbrünstig dass die junge Frau überleben würde. Will und Annabelle sollten nicht das durchmachen müssen, was ihm widerfahren war.

Es würde eine Weile dauern, bis sie Diego Garcia erreichen würden. Eine lange Autofahrt lag vor ihnen, außerdem musste das letzte Stück mit der Fähre zurücklegt werden.

Er informierte Prowl über die Ereignisse . Dieser würde daraufhin Alarm auslösen, denn es musste untersucht werden, ob der Angriff auf die Farm der Familie Lennox wirklich von Decepticons begangen wurde, oder ob es sich nur um ein tragisches Unglück handelte. Davon ging der Autobot allerdings nicht aus und der erfahrene Krieger irrte sich fast nie. Trotzdem hoffte er, dass er diesmal falsch lag. Der Frieden hielt jetzt schon über zwei Jahre an, das durfte sich nicht ändern.
 

Die Urlaubsstimmung auf Diego Garcia schlug schnell um, als der Funkspruch vom Waffenexperte dort eintraf. Prowl löste sofort Alarm aus. Er hatte momentan das Kommando, da Optimus unpässlich und Hide im Urlaub war.

Ratchet war in seiner Werkstatt damit beschäftigt, Optimus` Brustpanzerung zu verstärken. Dieser wirkte heute auf den Mediziner irgendwie anders als sonst, der Medibot schraubte nun schon stundenlang an ihm herum und er hatte noch nicht einmal gemeckert oder gestöhnt. Dabei durfte sich der Anführer kaum bewegen, sonst konnte Ratchet die einzelnen Teile nicht richtig fixieren. Optimus wirkte völlig in seinen Gedanken versunken, und dabei irgendwie völlig entspannt. Hin und wieder lächelte er sogar vor sich hin .

Dies kam dem altem Medibot ein wenig unheimlich vor. Normalerweise war der Führer zwar ruhig, aber eher ernst als fröhlich. Nicht einmal die Zwillinge, deren Gekreische durch das gesamte Untergeschoss des Hauptgebäudes zu hören war, störten ihn in seiner Ruhe und Gelassenheit. Ratchet selbst war schon ziemlich genervt und verfluchte den Architekten, der die Krankenstation in Nähe des Arrestbereiches angelegt hatte.

"Optimus, kannst du dich bitte hinlegen?" bat ihn der MCO.

Der Angesprochene reagierte nicht.

"Optimus, ich habe dich um etwas gebeten!"

Der Medibot legte den Arm auf die Schulter des weisen Autobots. Dieser zuckte völlig erschrocken zusammen, verlor dabei das Gleichgewicht und konnte sich nicht mehr halten. Das Ende vom Lied war ,dass er von dem Untersuchungstisch, auf welchem er gerade noch gesessen hatte, abrutschte und den Boden schnell auf sich zukommen sah. Zum Glück verfügte er dann doch wieder über sein schnelles Reaktionsvermögen und konnte somit das Schlimmste verhindern. Ansonsten wäre er mit Gesicht und Bauch wohl hart auf dem Boden aufgeschlagen. So landete er nur stöhnend auf allen Vieren, was aber auch so schon peinlich genug für ihn war. Zu allem Übel knallte er dann beim Versuch des Wiedertaufstehens, mit voller Wucht mit dem Kopf gegen die Tischunterkante. Dabei verlor dann selbst der sonst so gelassene Prime seine Beherrschung und und brüllte: " Bei Primus ,verdammt, warum sind die Tische auch so rutschig!“

Er versuchte so, die mehr als beschämende Situation noch etwas zu retten. Der Medibot sah Optimus nur verständnislos an. Der Anführer rieb sich derweil die schmerzende Stelle am Kopf und wäre bestimmt rot geworden, wenn Transformer dazu fähig wären. So verengten sich nur seine Augen fast zu Schlitzen und er knurrte leise vor sich hin. Ratchet erachtete es für besser, nicht weiter auf der Sache herum zu reiten.

Er sagte sagte nur: "Zweiter Versuch. Bitte leg dich wieder hin, ich muss noch einige Teile miteinander verbinden und die neuen Panzerplatten richtig verankern. Die Vorrichtungen für unser kleines Geheimnis kommen ein andermal dran, ich denke du brauchst gleich dringend eine Ruhepause. „

Der rotblaue Autobot nickte nur, Widerspruch war bei Ratchet sowieso zwecklos, dafür kannte er ihn mittlerweile nur zu gut. Und er war auch froh, sich zurückziehen zu dürfen. Der Medibot beendete seine Arbeit, keiner der Beiden sprach währenddessen ein Wort.

Optimus war sein Absturz sichtlich peinlich und der Medibot wollte nicht indiskret sein, obwohl er gerne gewusste hätte was mit ihm los war.

Irgendwie war der Führer momentan wirklich etwas seltsam. Gestern hatte er die Zwillinge in die Arrestzelle geworfen und war dabei richtig wütend geworden. Normalerweise hatte er bis dato immer ein Auge zugedrückt, und die Streiche als harmlos abgetan. Wobei er dafür bei Prowl und Ironhide oft kein Verständnis erntete. Skids und Mudflap hatten jetzt noch zwei Tage in der Zelle vor sich , und waren jetzt schon mehr als unausstehlich. Sie wollte ihre Wii wieder haben und im Meer planschen. Ratchet hatte jetzt schon die Faxen der beiden mehr als satt. Sie jaulten ihm jetzt schon seit mehr als einem Tag die akustischen Sensoren voll. Obwohl in seinen Optics diese kleine Auszeit mehr als verdient war. Vielleicht dachten die beiden Chaoten so mal über ihre Missetaten nach, die Liste dieser war ellenlang. Aber der Medibot zweifelte stark daran ,bei den beiden waren Öl und Energon verloren.

Ratchet beendete seine Gedanken und sprach zu Optimus.

"Okay, du bist fertig. Es muss nur noch ein paar Stunden aushärten, also keine Übungskämpfe oder Baden gehen, verstand....!“

Da unterbrachen die Sirenen den Medibot. Wenn sie ertönten, dann war Gefahr im Anmarsch. Die beiden Autobots eilten demnach sofort nach draußen.

Dort versammelten sich bereits Sergeant Epps und seine Soldaten, es ging zu wie auf einem Taubenschlag. Auch die Autobots waren fast vollzählig. General Morshower kam auch gerade angestürzt. Prowl klärte alle Versammelten darüber auf, was passiert war. Es wurde entschieden, dass Ratchet, Jolt und Prowl zu den Überresten der Farm geflogen werden würden. Begleiten würden sie Epps, der Major Lennox vertrat, und etliche Soldaten. Die Zwillinge blieben im Arrest, Bumblebee war mit Mikaela und Sam zum Schoppen gefahren und Elita wollte man irgendwie nicht fragen. Optimus wollte gerne mit, aber da seine Panzerung noch zu instabil war, verbot ihm der Medibot das strikt. Er hatte keine andere Wahl als sich an diese Anordnung zu halten, alles andere wäre im Fall eines Hinterhaltes glatter Selbstmord gewesen. Innerhalb kürzester Zeit war der Trupp aufgebrochen.

General Morshower verschwand wieder in seinem Büro und managte die weiteren Schritte, die nach Rückkehr des Aufklärungstrupps erfolgen würden.

Optimus setzte sich auf eine große Rasenfläche, von dort aus konnte er die langsam untergehende Sonne sehen. Sie wärmte sein kaltes Eisen angenehm. Er seufzte leise. Es war das erste Mal ,dass er nicht mit zu einem Einsatz konnte. Er kam sich irgendwie überflüssig vor, außerdem ging ihm sein Fehltritt zuvor bei Ratchet nicht aus seinem Prozessor. Was war bloß los mit ihm? Wenn ihm das im Kampf passierte, konnte das für alle Beteiligten lebensgefährlich werden.

Außerdem kreisten seine Gedanken um seinen Erzfeind Megatron. War er zurückgekehrt um sich zu rächen? Hatte er die Farm der Lennox angegriffen? Er kam zu keinem Ergebnis.Und warum dachte er in letzter Zeit so oft an Elita One?

Während er so vor sich hin brütete, sah er Ironhide in der Ferne schnell näher kommen.

Er wunderte sich nur, warum dieser hier auftauchte und nicht an der Unglücksstelle auf Verstärkung wartete. Hide hielt an und öffnete eine der hinteren Türen.

Optimus schaute verwundert ins Innere des Wagens. Dort saß ein kleines Mädchen und lutschte im Schlaf Daumen. Er kniete sich vorsichtig hin und versuchte den Sicherheitsgurt zu öffnen, was natürlich mit seinen großen Händen alles andere als einfach war, aber nach etlichen Versuchen gelang es ihm endlich. Der Gurt schnellte zurück, und vorsichtig, mit drei Fingern, hob er das Kind aus dem Auto und legte es auf seine andere Hand. Annabelle rollte sich sofort zusammen und schlief weiter. Optimus sah sich das Schauspiel fasziniert an und musste lächeln. Aber wer dieses Kind?

Sein Waffenexperte würde es ihm bald sagen, dachte er . Dieser transformierte und setzte sich dann neben seinen Vorgesetzten und beobachtete ebenfalls die schlafende Tochter der Lennox.

"Wer ist das Mädchen?", fragte Optimus leise .

"Sie heißt Annabelle und ist die Tochter von Sarah und Will Lennox", erklärte der Waffenexperte." "Will bat mich sie mitzunehmen. Er hatte Angst um ihre Sicherheit und da sie bereits weiß wer wir sind und wo wir herkommen, ist sie hier am besten aufgehoben. "

Optimus kratze sich am Kinn und überlegte. Die Mutter war schwer verletzt und Major Lennox hatte einmal gesagt, dass er keine Verwandten hier habe, also hatte er keine andere Wahl gehabt, als das Mädchen hierher bringen zu lassen. Obwohl das noch Ärger mit der Liaison und Prowl geben würde, da war sich der Prime verdammt sicher. Die Kleine schlief weiterhin friedlich, als läge sie in ihrem kleinen Bettchen.

In dem Zustand konnte sie vergessen, was sie eben erleben musste.

Der Prime überlegte, wo er jetzt mit ihr hin sollte. Auf die Krankenstation wollte er sie nicht geben. Dort bekam sie bestimmt Panik, wenn sie erwachte und nur Fremde um sie herum waren.

„Ich würde sie gerne mit in mein Quartier nehmen!", unterbrach der Waffenexperte seine Gedanken.

Der Führer war einverstanden und trug die Kleine vorsichtig dort hin. Ironhide folgte ihm langsam.

Als sie angekommen waren legte er seine Hand auf das Sensorfeld und die Schiebetür glitt zur Seite. Auf Diego Garcia gab es sowohl Unterkünfte für Menschen als auch für Autobots. Die der Bots waren natürlich um einiges größer,aber ansonsten fast gleich eingerichtet. Es gab ein Bett, Stühle einen Tisch und Regale.

Beide Bots betraten Hides Reich und Optimus legte das kleine Geschöpf vorsichtig in das riesige Bett. "Ich werde auf dem Teppich schlafen", sprach der schwarze Roboter leise, um das kleine Mädchen nicht zu wecken. Dem Prime wurde bewusst, wie sehr sein Freund das Mädchen lieben musste, dass er dieses Opfer brachte. Am nächsten Morgen würde er durch seine alten Kriegsverletzungen ziemliche Probleme haben.

Optimus war auf eine Art und Weise sehr stolz auf seinen Waffenexperten,der einst Menschen sogar eliminieren wollte. Er lächelte zufrieden, und freute sich dass auch Hide noch lernfähig war.

Der rot blaue Autobot verabschiedete sich und ließ Annabelle und ihren großen Beschützer zurück. Er wollte noch kurz mit General Morshower sprechen, Neuigkeiten gab es wohl keine, sonst hätte man ihn sicherlich eine Nachricht gesendet.
 

Er erreichte den Führer der Soldaten in seinem Büro, dieser trat daraufhin nach draußen, schließlich konnte der große Autobot nicht in sein kleines Büro.

"Ich wollte mich gerade bei Dir melden. Will hat sich endlich gemeldet.

Sarah wir es schaffen, aber ihre Verletzungen sind sehr schwer, es wird Wochen dauern,ehe sie wieder gesund sein wird."

Optimus lächelte. Er war froh, dass Annabelle ihre Mutter nicht verlieren würde.

Er fragte noch, ob es schon etwas Neues vom Aufklärungstrupp geben würde. Der General erklärte, dass nur Sideswipess und mehrere Soldaten aufgebrochen wären, um die Lennoxs im Hospital zu schützen, falls Gefahr im Verzug sein würde. Am nächsten Morgen sollte ein Konferenz mit der Liaison stattfinden. Optimus graute schon davor. Wenn er etwas hasste, dann diese unendlichen Debatten mit diesen Leuten. Aber es half ja alles nichts, da musste er wohl oder übel durch.

Bumblebee, Mikaela und Sam würden erst am nächsten Tag wieder eintreffen. Dadurch, dass mehrere Straßen wegen dem Unglück gesperrt werden mussten, schafften sie es nicht mehr rechtzeitig Heim, und übernachteten im Motel.

Mensch und Maschine verabschiedeten sich und der General würde sich bei Neuigkeiten sofort melden, ansonsten würden sie sich spätestens bei der Konferenz sehen.

Optimus wollte schnell zu Hide und Annabelle, und ihnen die freudige Neuigkeit überbringen, aber als er die Tür zu der Wohnung öffnete, schlief die Kleine immer noch friedlich, und völlig erschöpft, in Ironhides Bett. Ihr Beschützer hatte sich auf dem Teppichboden zusammengerollt und schnarchte friedlich vor sich hin. Der rotblaue Roboter schlich leise aus der Wohnung.

Ihm war nach allem, aber nicht nach Stasis. Außerdem hatte er noch Hunger und schlenderte daher zur Cafeteria hinüber. Dort speisten sowohl Autobots als auch Menschen. Es war ebenfalls ein beliebter Treffpunkt um seine Freizeit miteinander zu verbringen. Heute war hier aber verständlicherweise nichts los, es waren ja auch fast alle unterwegs.

Optimus ging zu der Seite, die für die Autobots gedacht war, öffnete den Energonschrank und bediente sich.

Gut gelaunt ging er mit Teller und darauf liegenden Würfeln zu einer Sitzgarnitur und ließ sich darauf nieder. Als er gerade dabei war den ersten Würfel in seinen Mund zu schieben, sah er wie Elita One den Raum betrat. Er spürte wie sein Spark anfing schneller zu pulsieren.

Außerdem verschluckt er sich heftigst an dem Würfel.

Sääe Vertrauen und ernte Eifersucht

A/N: Lord Megatrons Werk und ein klein wenig von Elli.
 

Als Elita Optimus sah, hörte ihr Spark beinahe auf zu pulsieren. Am liebsten wäre sie herumgewirbelt und hätte die Cafeteria wieder verlassen, aber natürlich war das nun nicht mehr möglich. Der Prime hatte sie bereits entdeckt. Und somit musste sie sich in ihr Schicksal fügen.

Langsam ging sie auf Optimus zu, der sie aufmerksam musterte. Er hatte aufgehört zu husten, als er den verschluckten Energonwürfel doch noch die Energonröhre hinunter gepresst hatte.

„Hallo, Elita.“, sagte der Führer mit fester Stimme und versuchte möglichst ruhig und entspannt zu klingen. Doch so sehr er sich auch anstrengte, ein leichtes Beben blieb in seiner Stimme zurück.

„Guten Tag, Optimus. Ich...ich wollte mir nur etwas Energon holen, dann kannst du wieder in Ruhe nachdenken.“, sagte die Fem rasch und eilte zu dem Schrank, in dem die Würfel gestapelt waren. Sie wusste aus Erfahrung, dass der Prime gerne für sich alleine war. Wenn es um ihn herum still war und er sich konzentrieren konnte, dachte er oft über neue Kriegsstrategien, Probleme und deren Lösungen nach. Deswegen zog Optimus sich oftmals zurück, einfach um Ruhe zu finden. Elita beabsichtigte keineswegs, ihn dabei zu stören.

Doch der große Autobot schien diesmal ganz andere Sachen im Prozessor zu haben.

„Hetz dich nicht, Elita. Setz dich ruhig hier neben mich. Ich habe für heute genug nachgedacht.“

Die Fembot zuckte leicht zusammen, als sie diese Worte vernahm. Sollte sie es wirklich wagen, sich neben den Führer zu setzen?

Aber noch weniger als ihn zu verärgern wollte sie sich dem Befehl widersetzen. Er hatte es zwar nicht direkt als Anweisung ausgesprochen, aber der leichte, herrische Unterton entging der Fembot keineswegs.

Und so nahm sie drei Energonwürfel aus dem Schrank und setzte sich zögerlich neben den Prime an den Tisch, der extra in Transformergröße angefertigt war.

Sie versuchte, das leichte Zittern ihrer Hände zu verbergen, als sie nach dem Essbaren langte, das sie soeben auf die Tischplatte gelegt hatte.

Optimus lehnte sich ein wenig zurück und beobachtete sie nachdenklich dabei, wie sie sich Energie zuführte. Er sagte zwar nichts, aber er behielt sie genau im Blickfeld. Keine noch so kleine Regung ihres Körpers entging ihm, auch nicht das Zittern ihrer Hände.

Eine tiefe Traurigkeit legte sich über ihn, wie ein Kettenhemd aus tausenden von winzigen Metallringen. Schwer und undurchdringbar legte sich die Enttäuschung auf seine Schultern. Offensichtlich war Elita keineswegs wegen ihm gekommen. Sie hatte gar nicht vor, mit ihm zu sprechen.Er fragte sich,warum er so was überhaupt denken konnte.

Mit einem leisen Seufzen wandte er sich wieder ab und starrte nachdenklich aus dem Fenster. Am Horizont zogen dichte Wolken auf. Noch war das Meer ruhig und gleichmäßig, aber das konnte sich bald schon ändern.

„Ich fürchte, da braut sich ein Unwetter zusammen. Es sieht ganz nach einem Orkan aus. Und das zu dieser Jahreszeit...sehr eigenartig.“, murmelte der Prime und betrachtete die schwarzen Wolkentürme misstrauisch, die sich im Osten aufbauten.

„Ja, es sieht nach Schlechtwetter aus. Vielleicht sollten wir die Zwillinge warnen, sonst denken sie am Ende noch, das wäre nur ein kleiner Regenschauer der da bald kommt, und werden weggeweht!“, sagte Elita leise und mit einem Anflug von schwarzem Humor.

Optimus lachte leise und schüttelte den Kopf.

„In der Tat, das könnte passieren. Oder ihnen wachsen Flügel und sie geraten in das Auge des Sturms...unwahrscheinlich, aber möglich.“

Elitas Optics blitzen belustigt auf und ihre Hände hörten auf zu zittern. Der Humor hatte ihre Angst gemildert. Als Optimus das begriff, versuchte er sofort, diesen Zustand aufrecht zu erhalten und fuhr rasch fort.

„Am besten wäre es wohl, wir würden Skids und Mudflap mit einer Eisenkette an den Strand binden...aber dann müssten wir ihnen auch das Maul stopfen. Ich könnte ihr Geschrei während des Sturms nämlich sonst nicht aushalten.“

„Sitzen sie denn nicht in der Arrestzelle?“, hackte die Fem nach, die nun bereits leise vor sich hin gluckste.

„Zurzeit schon. Aber ich kann sie nicht ewig da drin einsperren. Ratchets Prozessor schmerzt schon von ihrem Geschrei, immerhin grenzt seine Praxis an den Arresttrack. Und Prowl...Prowl erhebt bald Anspruch auf mein Zimmer, fürchte ich. Seine empfindlichen akustischen Sensoren leiden sehr unter diesem aushaltbaren Lärm. Und meine Privatgemächer sind die einzigen, in denen man das Geheule der Zwillinge nicht aushalten muss. Bald werde ich wohl auf dem Boden stasen müssen...“

Der Prime warf Elita einen belustigten Blick zu, und sie lächelte unsicher.

„Ihr habt die absolute Befehlsgewalt, mein Prime. Wenn ihr nicht auf dem Boden stasen wollt, muss Prowl eben Skids und Mudflap ertragen!“, sagte sie leise.

Der Führer spürte sofort, wie die Selbstsicherheit, die Elita gerade eben durch das Lachen mit ihm aufgebaut hatte, wieder schwand. Er war völlig verwirrt über diesen plötzlichen Umschlag der Laune. Offensichtlich reagierte die Fem sehr empfindlich auf alles was er sagte. Obwohl er nicht begriff was er falsch gemacht hatte, verstand er, dass etwas sein musste.

Und so ergriff er die Initiative solange er noch konnte. Wenn Elita endgültig die Nerven verlor, würde er sie nicht mehr halten können. Aber vielleicht konnte er die Situation noch retten.

„Elita, bitte hör mir jetzt zu. Ich weiß, dass es dir nicht gut geht. Du wirst vermutlich ewig um deine Schwestern trauern, aber das heißt nicht, dass du den Schmerz über diesen Verlust alleine tragen musst. Vertrau mir doch, ich meine es nur gut mit dir. Und es bereitet mir Sorgen zu sehen, wie du dich immer weiter abgrenzt. Wenn du schon nicht mit den anderen Bots darüber sprechen möchtest, dann bitte ich dich, wenigstens mit mir darüber zu reden. Es...schmerzt mich, dich so einsam und verlassen zu sehen. Bitte, sprich mit mir. Dein Schweigen macht es nur noch schlimmer, glaub mir.“

Bei diesen Worten beugte er sich langsam zu Elita hinüber, nahm ihr Kinn in seine Hand und zwang sie so, ihm in die Optics zu blicken. Sie starrte ihn verwirrt an, und ihre Optics zuckten hilflos umher, in dem verzweifelten Versuch, seinem Blick nicht zu begegnen. Doch schließlich rang sie sich doch dazu durch und sah direkt in seine warmen, saphirblauen Optics. Er strahlte so viel Geborgenheit aus, dachte sie. Nein, fiel es ihr sofort wieder ein, sie durfte diese Gefühle nicht zulassen.

„Bitte, Optimus. Zwing mich nicht dazu, darüber zu sprechen.“, flüsterte sie. Elita spürte, wie die Kühlflüssigkeit in ihre Optics schoss.

„Ich zwinge dich zu rein gar nichts. Ich will nur, dass du wenigstens versuchst, darüber zu sprechen. Vom Schweigen werden deine Sorgen sich nicht vermindern. Ich möchte Dir nur helfen und meine es gut mit Dir. Ich will schließlich nicht, dass du deinen Kummer in dich hineinfrisst. Versuch es doch wenigstens, Elita.“, antwortete der Prime mit ruhiger Stimme.

Die Fembot zuckte zusammen, als hätte der Führer ihr soeben angeboten, sie für immer vom Heerdienst zu befreien. Was für ein Gedanke...sich Optimus anzuvertrauen, ihm zu erklären was sie bedrückte. Ein wahrlich verlockender Gedanke, durch und durch.

„Du weißt doch längst alles.“, flüsterte sie leise und warf dem Prime einen traurigen Blick zu. Dieser nickte langsam.

„Ja. Es ist wegen deinen Schwestern.“

Es war eine Feststellung, keine Frage. Das hörte man an der festen Stimme des Primes.

„Warum fragst du dann?“

„Weil ich denke, dass du darüber sprechen solltest. Wenn du deinen Schmerz für dich behältst, wirst du niemals wieder so sein wie früher. Erinnerst du dich noch daran, wie du warst, bevor deine Schwestern in Ägypten gefallen sind?“

Elita schüttelte traurig den Kopf. An das Leben vor diesen Ereignissen konnte sie sich nur noch schwach erinnern. Es war wie ein Traum, den sie vor langer Zeit geträumt hatte und der nun längst verblasst war.

„Du warst sehr selbstbewusst und hast dich vor fast nichts gefürchtet. Wenn du in den Kampf gezogen bist, haben unsere Feinde vor dir gezittert. Du hast mich damit sehr beeindruckt. Du befolgtest meine Befehle, und das mit Stolz. Damals wusstest du noch, dass es wert war, für uns zu kämpfen.“

Elita starrte verwirrt vor sich hin. Optimus war von ihr beeindruckt gewesen? Das war kaum zu glauben. Warum sollte dieser mächtige Prime sie bewundert haben?

„Und...wie bin ich jetzt?“, fragte sie mit zitternder Stimme. Eigentlich war das ja eine dumme Frage; wie sollte sie schon sein? Aber Optimus schien das keineswegs für eine dumme Frage zu halten. Er seufzte tief, und in seinen Optics glomm kurz ein trauriger Funke auf.

„Du bist einsam. Du gehorchst meinen Befehlen, aber du tust es nicht mehr gerne. Du sonderst dich ab und sprichst mit kaum einem Geschöpf. Und du bist vernichtet, weil du nicht für die Einsamkeit geschaffen bist, in die du dich trotzdem freiwillig begibst. Es liegt nicht in deiner Natur, alleine zu sein, und das macht dich...krank.“

Die Fem starrte Optimus einige Sekunden lang erstaunt an. Es dauerte einige Zeit, ehe sie begriff, was der Prime da gerade gesagt hatte. Hatte sie sich wirklich so sehr verändert? War sie früher anders gewesen?

„Ich...ich wollte niemals unaufmerksam oder auffällig sein. Es ist nur...ich vermisse sie so sehr. Das ist die Wahrheit, das stimmt schon. Aber ich wollte niemanden damit belasten. Vor allem euch nicht, mein Prime.“, flüsterte sie leise. Die Reinigungsflüssigkeit begann aus ihren Optics zu rinnen, ehe sie es verhindern konnte. Fast trotzig wischte sie sich über das Gesicht und verschmierte die Flüssigkeit noch zusätzlich über ihrem Gesicht.

Optimus konnte sich ein leicht amüsiertes Blitzen in den Optics nicht verkneifen; sie sah aus wie ein kleiner Sparkling, der gerade dabei war, um ein Stückchen Energon zu betteln und nun trotzte, um die heiß ersehnte Leckerei, obwohl die Eltern dagegen waren, doch noch zu ergattern.

Aber er empfand auch tiefes Mitleid für die Fem. Er hoffte inbrünstig, dass sie sich von ihm helfen lassen würde.Nur so hatte sie eine Chance die Vergangenheit hinter sich zu lassen und wieder glücklich zu werden.

„Ganz ruhig, Elita. Du hast gute und nachvollziehbare Gründe für dein Verhalten. Ich würde mir niemals das Recht herausnehmen, dich deswegen durch den Dreck zu ziehen. Du brauchst Zeit, Elita. Aber Zeit alleine kann deinen Spark nicht heilen. Du musst dich entschließen, noch einmal von Vorne anzufangen. Oder es zumindest zu versuchen.“

Der Prime beugte sich zu Elita hinüber und streckte zögerlich die Hand nach ihr aus. Vorsichtig griff er nach ihrer Hand und nahm diese in seine. Er hoffte inbrünstig, dass Elita nicht bemerkte, wie nervös er war.

Doch die Fembot zitterte selbst so stark, dass seine eigene Unsicherheit darin unterging. Ob er es wagen sollte...?
 

Ironhide erwachte, als er zarte, kleine Hände fühlte, die ihn immer wieder anstupsten. Zuerst versuchte er, das zu ignorieren, doch schlussendlich schaffte er es nicht mehr. Er hatte einen ungeheuer empfindlichen Stasis. Wenn er einmal wach war, konnte er nicht mehr zurück in den Ruhemodus gleiten.

Mürrisch öffnete er die Optics und blinzelte. Fast hätte sich ein ungehaltenes Knurren aus seiner Kehle befreit.

Doch als er erkannte, wer der Störenfried war, hielt er sofort inne.

Annabelle hatte es gewagt, ihn aus seiner Ruhe zu reißen.

„Was ist denn?“, grummelte er, so freundlich er es in dieser Situation eben hinbekam. Aber wenigstens gab er sich Mühe.

„Ich muss mal ganz dringend aufs Klo, aber ich weiß nicht, wie die Tür da aufgeht...“, flüsterte das Mädchen leise. Ironhide seufzte leise und erhob sich. Dann öffnete er die Tür, um das Kind hinauszulassen, ehe er ihr folgte. Schließlich wusste sie nicht, wohin sie gehen musste.

Sie bogen in den Gang ein, der zur Caféteria führte. Am Ende dieses Ganges befanden sich auch Toiletten, zu denen der schwarze Autobot seine kleine Freundin nun führte.

Annabelle huschte schnell in den Sanitärbereich und ließ ihren großen Beschützer zurück.

Ironhide streckte sich vorsichtig , ihm schmerzte sein metallener Körper fast überall. Er würde dringendst zusehen müssen,das Annabelle ihr eigenes Bettchen bekam. Sonst würde er sich bald auf der Krankenstation wiederfinden. Da wollte er bestimmt nicht freiwillig hin.

Doch dann fiel sein Blick auf die Cafeteria und er warf einen Blick hinein.

Ihm blieb fast sein Spark stehen. Seinen Optics weiteten sich deutlich, er wollte nicht glauben,was er da sah.

Optimus saß da, einige Energonwürfel vor sich auf dem Tisch liegend. Nun, das war ja eigentlich noch nichts Schlimmes oder außergewöhnliches. Aber das Schlimmste kam noch.

Der Führer war nicht alleine. Elita One saß bei ihm. Offensichtlich war sie dem Führer für Ironhides Geschmack viel zu nahe, denn die Optics des Autobots blitzten der Reihe nach verwirrt, erstaunt und schließlich wütend auf.

Optimus hatte beide Arme um die Fem gelegt und sie fest an seinen Brustkorb gedrückt. Offensichtlich versuchte er, sie zu trösten, denn die Reinigungsflüssigkeit tropfte zu Boden und hatte dort längst eine kleine Lache gebildet. Außerdem bestärkte das Zittern, das Elitas Körper durchbeutelte, noch zusätzlich den Verdacht des Waffenexperten, dass die Fem offensichtlich am Weinen war.

Er verzog stark angesäuert das Gesicht. Was sollte das? Optimus nahm sonst nie jemanden in den Arm! Solche Gesten hatte er sich immerzu untersagt, auch wenn ihm jemand noch so sehr Leid tat! Und jetzt saß er plötzlich da und kuschelte mit dieser zickigen, angeberischen Fem herum? Ironhide hatte ihren Stolz und ihre Art, sich für besonders toll zu halten, immer gehasst. Er war fast glücklich darüber gewesen, als ihre genauso nervigen Schwestern gestorben waren, denn somit hatte Elita auch die Klappe gehalten und sich nicht mehr so aufgespielt.

Aber anscheinend hatte sie eine neue Strategie gefunden, um Aufmerksamkeit zu erlangen: sie machte sich an Optimus ran! Und der Prime fiel auch noch auf ihre Masche rein!

Das war unglaublich. Der Waffenexperte brodelte innerlich, er musste hier schnell weg. Sonst konnte er für nichts mehr garantieren.

Ein Glück kam Annabelle endlich zurück. Sie sah den wütenden schwarzen Bot und zuckte kurz zurück. Sie fragte sich was er wohl hatte, so kannte sie ihn gar nicht. Es machte ihr Angst,ihn so zu sehen.

Dann sah sie, dass in der Cafeteria noch zwei weiter Bots saßen. Sie war erstaunt, denn bis jetzt kannte sie nur Ironhide. Fasziniert musterte sie die Bots sehr aufmerksam. Der eine Bot war sehr groß, mit rotblauer Lackierung. Dieser umarmte den zweiten Transformer. Der sah völlig anders aus, er war pink lackiert und deutlich kleiner gebaut.

Ironhide jedoch schien alles andere als begeistert zu sein, als Annabelle zu ihm hinübersah. Der Waffenexperte starrte mit einer unverkennbaren Mischung aus Verwirrung und Zorn zu den schmusenden Autobots hinüber.

„Komm mit, Annabelle. Du wirst mit mir jetzt lieber wo anders hingehen, hier ist mir die Luft zu dick. Komm!“, sagte der Waffenexperte mit ruhiger Stimme und bot dem Mädchen seine Hand an.

Annabelle war so überrumpelt, dass sie sich nicht widersetzte. Stattdessen kletterte sie rasch auf Ironhides Hand, welcher sich sofort umdrehte und davoneilte. Jedoch nicht, ohne davor noch einen säuerlichen Blick in die Cafeteria zu werfen.

Er musste mit den anderen Autobots sprechen, und zwar sofort. Zum Glück schienen die beiden Turteltäubchen ihn nicht bemerkt zu haben.

Doch seine Laune sank noch weiter in den Keller, als das Mädchen auf seiner Hand seine Meinung zu diesem Vorfall abgab.

„Sind die beiden etwas verliebt, Ironhide? Sind die ein Liebespaar? Oder sind die schon verheiratet? Die sehen wirklich süß zusammen aus, oder? Wie heißen denn die beiden?“

„Kein Wort mehr, Kleine! Ist besser so, glaub es mir. Reden wir lieber über...Kekse! Du magst Kekse doch, oder? Wenn du nicht mehr über die Zwei da redest, darfst du eine ganze Packung ganz alleine essen!“, lenkte der Waffenexperte ab, während er die Gänge hinuntereilte.

Und so klappte Annabelle den Mund zu und sagte besser nichts mehr. Der Gedanke an eine ganze Schachtel Schokoladenkekse war zu verlockend.

neue Bekanntschafft und wachender Zorn

A/N: Passed Lifes geht online, ein dreiteiliges Prequel zu Lost Wisdom.
 

Ironhide eilte mit schnell Schritten zurück in sein Quartier. Er sprach kein winziges Wort mehr, er hatte das Gefühl, es zerriss ihn fast innerlich vor Zorn. Sein Spark pulsierte auch wesentlich schneller als üblich.

Er bemühte sich redlich um seine innere Ruhe wieder zu erlangen. Alleine Annabelle wegen.

Sie konnte schließlich für all das nichts. Er hatte sie wahrscheinlich eben durch sein aufbrausendes Verhalten sowieso schon verschreckt.

Aber Optimus würde er sich nochmal zur Brust nehmen. Der konnte was erleben, dachte er äußerst zornig. Der Waffenexperte merkte wie das Energon in seinen Leitungen anfing zu brodeln.

Das kleine Mädchen saß auf seiner rechten Hand und hielt sich eisern an dem für sie riesigen Zeigefinger fest. Sie verstand nicht, warum ihr großer Beschützer so verärgert war. Dann fiel ihr plötzlich ein,dass es bestimmt wieder so eine Erwachsenensache sei. Am besten sie verlor kein weiteres Wort mehr über das Thema. Ein wütender Hide war das Letzte was sie jetzt wollte. So wie er sich eben aufgeführt hatte, machte es ihr doch ziemliche Angst.

Nach erreichen der Wohnung, verschwand Annabelle schnell wieder zurück ins warme Bett, auf das Ironhide sie heben musste, da sie selber viel zu klein war, um hinaufzuklettern.

Der schwarze Autobot rollte sich auf dem Boden zusammen und versuchte in Stasis zu gleiten. Während das Mädchen oben im Bett schon wieder tief und fest schlief, schaffte es ihr großer Freund nicht in den Ruhemodus zu gelangen. Er war innerlich einfach noch zu aufgewühlt. Seine Gedanken kreisten nur um ein Thema.Wie konnte sein Anführer und Freund nur so verblendet sein und auf so eine wie Elita hereinfallen? Liebe scheint wirklich blind zu machen, dachte er voller Groll. Er zwang sich, an etwas Anders zu denken. Das gelang ihm aber nicht besonders gut, morgen würde bestimmt ein anstrengender Tag werden. Ein Treffen mit der Liaison würde stattfinden.

Dort würde besprochen werden, wie das Haus der Familie Lennox zerstört worden war.

Plötzlich erschrak er innerlich. Wie ging es Sarah wohl ?

Er hatte sie wegen Elita und Optimus völlig vergessen.Trauer mischte sich nun unter seine Wut. Morgen würde er sich sofort nach ihr erkundigen. Sie musste es einfach schaffen!

Erneut versuchte er sich zu beruhigen, so gut es eben ging. Jedenfalls reichte es diesmal, um endlich in Stasis zu fallen. Die restliche Nacht wälzte er sich allerdings unruhig hin und her.

Sein kleiner Schützling erwachte des öfteren fast deswegen.
 

Am nächsten Morgen, in aller Frühe, traf das Aufklärungsteam wieder auf der Basis ein.

Jolt, Ratchet und Prowl verließen in ihren Altmodes über die Laderampe das Flugzeug.

Die Soldaten unter der Führung von Raymond Epps folgten ihnen. Alle sahen sehr erschöpft aus. Es war eine lange Nacht ohne Schlaf und Stasis gewesen.

Leider brachten sie auch keine guten Nachrichten mit, denn die Farm der Lennox war keinem Unfall zum Opfer gefallen. Es wurden zahlreiche Fußabdrücke gefunden, die ganz und gar nicht denen von Ironhide entsprachen. Außerdem wurden Splitter von Geschossen in den Trümmern gefunden. Es handelte sich um die speziellen Reste einer bestimmten Munition, wie sie nur von Megatron verwendete wurde. Der High-Protector war also zurückgekehrt. Diese Erkenntnis würde bald wie ein Damoklesschwert über Diego Garcia kreisen.

Epps hatte bereits die wichtigsten Daten zur Basis vorgeschickt. Die Nachtschicht notierte das und der General wurde bereits informiert.

Dieser schritt nun dem Nest-Team entgegen. Die Soldaten salutierten, als sie ihn erblickten.

Morshower erwiderte den Gruß und blickte allen kurz in die Augen.

„In vier Stunden findet eine Sitzung mit der Liaison statt. Ruht Euch noch ein wenig aus. Ich möchte, dass alle Soldaten und Autobots des Einsatzes daran teilnehmen. Außerdem werden noch Optimus Prime und Ironhide teilnehmen.Ihr könnt jetzt wegtreten.“

„Wie geht es Sarah?“, fragte der leitende Sergeant.

„Den Umständen entsprechend gut. Sie wird noch zahlreiche Operationen über sich ergehen lassen müssen, aber sie wird es überleben.“

Man sah die Erleichterung auf den Gesichtern der Menschen. Sie mochten Sarah und Will sehr.

Es gab schon genug Tote in diesem Krieg. Wenigsten diesmal eine gute Nachricht, dachte Epps.

Das Einsatzteam löste sich schnell auf. Alle wollten noch schnell etwas essen gehen und sich dann etwas ausruhen. Viel Zeit bleib ihnen wahrlich nicht.
 

Optimus Prime erwachte aus seiner Stasis. Er streckte sich und sah, dass es schon acht auf der menschlichen Uhr war. Höchste Zeit aufzustehen ,dachte er. Er rief sich nochmal den gestrigen Abend in Erinnerung. Unweigerlich musste er lächeln. Er hoffte Elita würde irgendwann so weit sein, und sich ihm öffnen können. Gestern war sie noch nicht soweit gewesen. Er selber genoss ihre Anwesenheit aber sehr.

Sein Blick fiel auf sein Memopad, worauf sich einen neue Nachricht von General Morshower befand. Dort war zu lesen,dass um zehn Uhr ein Treffen mit der Liaison stattfinden würde. Der letzte Prime war wenig begeistert, was die Diskussionen mit den hohen Tieren anging. Aber diesmal ging es um ein wichtiges Thema. Der Nachricht war ein kurzer Bericht angehängt, wodurch der weise Bot auf den neuesten Stand gebracht wurde. Was er da las, gefiel ihm aber ganz und gar nicht . Megatron war wieder da, und das hieß bekanntlich nichts Gutes.Und er schien endgültig durchgeknallt zu sein, wenn er schon eine Farm angriff. Das machte ihn noch unberechenbarer und dadurch brandgefährlich. Der Führer war mehr als besorgt und ging daher sehr nachdenklich zur Cafeteria hinüber. Weit hatte er es nicht, sein Quartier lag in unmittelbarer Nähe des beliebten Treffpunktes und Nahrungsspenders.

In dem besagtem Ort herrschte bereits ein reger Betrieb, als der rotblaue Autobot eintrat. Gestern Abend hatte es ihm wesentlich besser gefallen,er mochte so ein Gewühl einfach nicht. Trotzdem setzte er ein freundliches Lächeln auf. Die Soldaten grüßten den Führer sofort, als sie ihn erblickten. Von den Autobots war niemand anwesend. Kein Wunder, dachte Optimus, sie werden wohl noch Stasis halten. Sie hatten schließlich eine lange Nacht hinter sich. Auch Elita war leider nirgends zu entdecken. Aber auch sie mied große Menschenansammlungen und ging daher früher hierher. Aber wo war Ironhide ? Ihn traf er meistens um diese Uhrzeit hier an. Vielleicht lag er diesmal auch noch im Stasis.

Wundern würde es den Prime nicht, schließlich war gestern ein ereignisreicher Tag gewesen. Und wer weiß, ob die kleine Annabelle ihn hatte schlafen lassen. Er würde ihm eine Nachricht schicken, wenn er nicht bald erscheinen würde.

Dann machte er eine freudige Entdeckung. An einem der hinteren Tische, daher war es ihm nicht sofort in die Optics gefallen, saßen Mikaela, Sam und Bumblebee.

Mit einem Lächeln auf seinem eisernen Gesicht ging er auf seine Freunde zu.

Die Freunde sahen ihn zuerst nicht kommen, da sie sehr in ihr Gespräch vertieft waren.

„Dieses Motel, war der letzte Dreck! Da gab es ja sogar Kakerlaken!“, beschwerte sich die junge Frau angeekelt.

„Selber Schuld, wenn du immer Schoppen musst. Sonst wären wir hier gewesen und hätten nicht dort festgesessen.“, entgegnete ihr Sam mit einem sarkastischem Grinsen auf dem Gesicht.

Dafür fing er sich einen tödlichen Blick seiner Freundin ein.

Bee gestikulierte in Gebärdensprache zu den beiden, dass sie sich nicht immer streiten sollen.

Da Bumblebees Stimmprozessoren immer noch nicht wieder funktionierten, war dies eine ideale Lösung, um mit den Menschen zu kommunizieren. Es war zwar für die Menschen nicht einfach diese Form der Sprache zu erlernen,aber für ihren Freund nahmen sie diese Strapaze gerne in Kauf.

In diesem Moment erschien Optimus an ihrem Tisch.

„ Schön euch zu sehen.Wann seit ihr hier eingetroffen?“, fragte der Prime lächelnd.

Die Drei sahen ihren Führer erfreut an.

„Vor gut einer Stunde.“ antwortete Sam ihm.

„Setz dich doch bitte.“, bat ihn Mikaela freundlich. Sie selbst saß zusammen mit Sam auf dem Tisch, da sie sich im Autobotbereich befanden und das Inventar zu groß für Menschen war.

Optimus und Bee gaben sich die Hände und der Führer tätschelte ihm mit der andern Hand leicht die Schulter. Den beiden Menschen reichte er anschließen seine Hand. Sie kannten diese Geste bereits und kletterten sofort auf diese. Kurze Zeit später saßen sie auf Optimus Schulter. Der Ausblick von dort oben war einfach herrlich.

„Ihr wisst bereits bescheid, was passiert ist?“, fragte der letzte Prime die Freunde.

„Bee hat eine Nachricht bekommen, daher sind wir auch so schnell wie möglich aufgebrochen. Die Straßen sind ja zum Glück wieder freigegeben worden.“, antwortete der junge Mann.

„Wo ist eigentlich unser großer schwarzer Brummbär?“, fragte Mikaela leicht zynisch.

„Hm, gute Frage, das frage mich auch schon, wo der mit seinem Anhang bleibt.“, entgegnete Optimus, leicht grinsend,wegen der Bemerkung der jungen Frau.

„Anhang?“, gestikulierte Bee fragend.

„Entschuldigung ,meine Schuld.“, sprach der rotblaue Autobot.

„Lennox` kleine Tochter Annabelle ist hier. Hide hatte sich mit ihr angefreundet und sie vertraut ihm. Außerdem leben hier leider keine Verwandten, die sie hätten aufnehmen können.“

„Ironhide? Unser Ironhide hat eine kleine menschliche Freundin? Sorry, aber das kann ich mir bei ihm so gar nicht vorstellen. Schließlich wollte er damals meine Eltern atomatisieren!“, prustete Sam los. Er konnte sich das Lachen einfach nicht verkneifen. Aber die Andern wurden, ohne dass sie hätten etwas dagegen machen können,direkt angesteckt. Selbst der Prime musste lachen. Gut, dass der Waffenexperte nicht hier war. Das hätte gefährlich werden können. Bei so etwas verstand er gar keinen Spaß.

Alle hatten sich jetzt wieder einigermaßen beruhigt.

„Er mag das Kind wirklich sehr gerne, so ungewöhnlich das auch erscheinen mag. Aber ich werde ihn jetzt doch noch einmal kontaktieren, schließlich findet gleich die Sitzung statt.“

Optimus Optics verdunkelten sich kurz und waren nicht mehr ganz so strahlend blau wie sonst.

Diesen Vorgang kannten die Menschen bereits und wunderten sich daher nicht mehr.

Der gelbe Autobot stand auf und ging in Richtung Energonschrank. Optimus bat ihn, ihm auch etwas mit zu bringen. Bee nickte und tat worum er gebeten wurde.
 

Ironhide wurde etwas unsanft geweckt, als eine Nachricht von seinem Anführer in sein internes E-Mailfach einging.

Plötzlich war er hellwach und sah erschrocken auf die Uhr. Es war spät. Um es genau zu sagen, viel zu spät. Er hatte sich offensichtlich verschlafen, so wie es die Menschen nannten.

Auch kein Wunder, bei dieser chaotischen Nacht, dachte er.

Annabelle schlief noch tief und fest in seinem großem Bett.

Er weckte sie sanft, in dem er sie vorsichtig anstubste. Sie wurde langsam wach, wollte aber gar nicht aufstehen und zog sich die Decke über den Kopf. Hide kannte jetzt aber kein Pardon mehr und zog die Decke schnell von ihrem Körper.

„Aufstehen, Annabelle! Es ist schon spät, ich muss gleich zu einer wichtigen Sitzung!“

Die Kleine rieb sich die Augen und sah in verschlafen an.

Dann fiel ihr wieder ein, was am Tag zuvor passiert war, und sie fing an zu weinen.

Ironhide nahm sie vorsichtig in seine große schwarze Hand.

„Hey, Kleine, nicht weinen. Deiner Mutter geht es bald wieder gut. Dein Dad hat gestern hier angerufen ,als wir geschlafen haben. Sie muss leider nur noch sehr lange im Krankenhaus bleiben. So lange bleibst Du hier bei mir, okay ?

Das Kind schniefte und sah ihn mit großen nassen Augen an.

„Aber nicht immer so böse mit mir schimpfen!“, sagte sie und blickte ihn so böse an wie sie nur konnte.

Ironhide musste darüber lachen,es sah einfach zu niedlich aus.

„Okay, ich werde mich bemühen. Versprechen kann ich dir allerdings nichts. Ich bin nun mal manchmal ein alter Stinkstiefel. Da wirst du dich wohl oder übel dran gewöhnen müssen."

Annabelle lächelte ihn an und nickte.

„Jetzt aber schnell, wir müssen noch in die Cafeteria. Oder hast du keinen Hunger?"

Ironhide war froh, dass die Kleine hier war, so vergaß er für kurze Zeit den Ärger wegen Optimus` kleiner Liebschaft. Aber darum würde er sich später noch kümmern müssen.

Annabelle schlüpfe schnell in ihre Kleider und Hide eilte mit ihr zur Cafeteria.

Dort sahen beide, dass Bee und Optimus mit zwei Menschen auf seiner Schulter dort saßen.

„Ist das nicht.....?“, begann das Mädchen vorsichtig.

„Kein Wort über gestern Nacht. Ich warne dich!“, sagte er möglichst noch freundlich, aber mit drohendem Unterton in seiner Stimme. Annabelle gehorchte sofort.

Optimus sah die beiden als Erster und grüßte sie freundlich.

Der gelbe Scout, Sam und Mikaela schlossen sich an.

Ironhide setze die Tochter der Lennox vorsichtig auf dem Tisch ab.

Neugierig sah sie die beiden für sie noch unbekannten Autobots an.

„Wow, bist du groß! Und so tolle Tattoos hast du. Mein Onkel Frank hat auch welche, aber die sind nicht so schön!“ plapperte die Kleine munter drauf los.

Ironhide verdrehte die Optics im Kopf. Es würde noch anstrengend mit ihr werden, befürchtete er.

„Annabelle, darf ich Dir meinen Kommandanten vorstellen? Er heißt Optimus Prime.“

„Omnibus? Pime? Das ist ja ein komischer Name.“, stellte das Mädchen belustigt fest.

Der Waffenexperte rutschte vor Scham etwas unter den Tisch und wäre am liebsten im Erdboden versunken.

Sam und Mikaela konnten sich vor Lachen kaum noch auf der Schulter ihres großen Freundes halten. Bee lachte ebenfalls mit.

Optiums selbst blickte sie mit leicht schief gestelltem Kopf an.

„Die Kleine scheint wirklich nicht auf den Mund gefallen zu sein. Und das mit meinem Namen bekommen wir auch noch hin.“

Er zwinkerte ihr zu und lächelte.

„ Ich bin übrigens Mikaela und neben mir sitzt mein Freund Sam. Wir kennen die Autobots schon etwas länger. Deine Eltern sind Freunde von uns. Der gelbe Autobot heißt Bumblebee, er kann nicht sprechen und spricht daher mit seinen Händen und seinem Radio."

„Cool!“, stellte Annabelle erstaunt fest.

„Gibt es noch mehr Roboter?“, fragte sie neugierig.

„Ja, allerdings, aber die lernst du ein andermal kennen! Kann ich die kleine Annabelle so lange bei euch lassen?“,fragte Ironhide und sah dabei die beiden Menschen und den Scout fragend an.

"Ich kann sie schlecht mit zum Meeting nehmen!“, stellte der schwarze Autobot vorsichtshalber fest.

„Wenn sie möchte, kann sie gerne für die Zeit bei uns bleiben.“, meinte Sam lächelnd. Ihm gefiel das etwas vorlaute Kind. Außerdem wollten sie die Zwilinge besuchen. Das könnte der Beginn einer langen Freundschaft werden, dachte Sam amüsiert.

Mikaela und Bumblebee nickten. Die kleine Tochter der Lennnox war auch sofort damit einverstanden.

Die Menschen und der Autobot schienen sehr nett zu sein.

„Danke!“ sprach der Waffenexperte.

„Und mach bloß keinen Blödsinn, meine Kleine!“, fügte er warnend hinzu. Annabelle zog eine Unschuldsmiene.

Optimus half den beiden Menschen von seiner Schulter wieder herunter und stand dann auf, der Waffenexperte tat das gleiche. Beide verabschiedeten sich.

„Tschüss Onkel Hide und Omnibus.“,kam es von Annabellle. Die Zwei sahen sich noch einmal um und winkten, dann verschwanden sie.

Ironhide ging noch kurz zum Energonschrank, klaubte sich zwei Würfel und verputze sie schnell. War heute also nichts mit gemütliches Frühstück, dachte er leicht genervt.

Dann gingen er und sein Führer in Richtung Sitzungssaal.

Mikaela bat den Scout, sie auf dem Boden abzusetzen,damit sie dem kleinen Mädchen was zu essen holen konnte.
 

Als die beiden Autobots den Saal betraten, waren schon fast alle anderen anwesend.

Optimus und Ironhide grüßten freundlich und setzen sich auf ihre Plätze.

Es wurde ein lange Diskussion. Diese aufzuschreiben würde wohl das Kapitel sprengen.

Zusammenfassend kann man aber sagen, dass beschlossen wurde, die Sicherheitsvorkehrungen zu verstärken. Außerdem werden sämtliche Familienangehörige der Soldaten woanders und damit sicherer untergebracht. Annabelle war ein ziemlicher Brennpunkt in den Diskussionen, aber der Führer und der Waffenexperte setzten sich gegen die Einwände der Liaison und Prowl durch. Sie durfte bleiben. Ihre Mutter würde,sobald es möglich wäre, ,auf die Krankenstation von Diego Garcia verlegt.

Dann wäre die Familie wieder vereint. Denn Major Lennox blieb derweil bei seiner Frau. Er wusste dass Annabelle in guten Händen war. Ironhide musste allerdings für sie die volle Verantwortung übernehmen. Damit konnte er aber leben.
 

Nach dem für die meisten lang herbei ersehntem Ende des Meetings, trennten sich die Wege aller Beteiligten.

Prowl und Optimus Prime gingen mit General Morshower und wollten noch etwas wegen der Sicherheitsvorkehrungen besprechen. Jolt eilte in Richtung Arztpraxis, er hatte noch etwas Wichtiges dort zu erledigen.

Ratchet und Ironhide gingen ein Stück zusammen. Sie unterhielten sich über dies und jenes.

Ratchet redete recht gerne, das wusste auch jeder Bot und Mensch auf Diego Garcia.

Hide wollte ihm mal etwas auf die Dentalplatten fühlen.

Sie unterhielten sich erst nur über die üblichen Themen, wie zum Beispiel die chaotischen Zwillinge.

Bis der Medibot auf Optimus zu sprechen kam.

Da wurde der Waffenexperte natürlich sofort hellhörig.

Ratchet erzählte ihm ,dass ihm aufgefallen wäre, dass der Führer in letzter Zeit sich manchmal etwas merkwürdig verhalten würde. Er vergaß auch öfters Dinge. Das kannte man sonst von ihm überhaupt nicht.

Außerdem wirkte er viel fröhlicher als sonst. Früher sah man ihm kaum lachen, das war jetzt völlig anders.

Diese Aussagen bestätigten Ironhide in seiner Meinung, was Optimus und Elita anging. Er selber sagte jedoch nicht viel dazu, beschloss aber den Prime darauf anzusprechen. Das war er ihm schließlich als guter Freund schuldig. Sonst würde er in sein Verderben rennen,das konnte und wollte er nicht zulassen.

Hide verabschiedete sich unter einem Vorwand von Ratchet und wollte Optimus suchen gehen.

Er musste die Gunst der Stunde ausnutzen, so lange Annabelle nicht da war. Bei dem Gespräch konnte er sie gar nicht gebrauchen.

Um diese Zeit zog sich der Führer meist zurück, um in Ruhe nach zu denken.

Ironhide wusste wo er sich dann meist aufhielt, und steuerte zielstrebig den nicht mehr im Betrieb befindenden Hangar an.

Er sah schon von weitem Optimus` Umrisse auf einer alten Couch sitzen. Seinen Kopf hatte er auf seine Hand gestützt.

Ironhide holte tief Luft und atmete diese hörbar laut wieder aus. Dann betrat er den Hangar mit großen Schritten.

Er spürte, wie der schlafende Zorn langsam wieder erwachte. Seine Optics begannen zu funkeln. Jetzt würde er ihm aber gehörig den Prozessor reinigen. Der Waffenexperte war wild entschlossen. Und Nichts und Niemand konnte ihn davon jetzt noch aufhalten.

Pulverfass Ironhide

Optimus überlegte bereits seit einigen Stunden, was nun zu tun war. Es fiel ihm schwerer als jemals zuvor, sich auf diesen Zustand der völligen Konzentration einzulassen, aber schließlich hatte er es doch noch geschafft, einige klare Gedanken zu fassen.

Irgend etwas stimmte hier doch nicht. Warum griff Megatron eine kleine Farm auf dem Land an? Etwa um seinen Spaß zu haben? Den hatte er bestimmt gehabt.

Aber das konnte kaum der Hauptgrund sein. Wenn Megatron Spaß haben wollte, schickte er einen seiner Handlanger aus um ihm ein paar Insektchen zum quälen im wahrsten Sinne vor die Nase zu liefern. Um selber wegen solch einer Kleinigkeit los zufliegen war er viel zu stolz und selbstgefällig.

Nein, es musste mehr dahinterstecken. Nach einigen Überlegungen war er zu dem Schluß gekommen, dass er noch einmal einen kleinen Suchtrupp zu der zerstörten Farm schicken würde. Dieser sollte den Ort noch einmal genauer unter die Lupe nehmen. Es musste etwas geben, wonach Megatron gesucht hatte. Davon war der Prime zumindest überzeugt.

Gerade als der Führer sich erheben wollte, um Bumblebee und Prowl loszuschicken, erblickte er eine Silhouette, die im Eingang im Türrahmen lehnte und ihn wohl schon eine ganze Weile beobachtete.

„Ach. Guten Tag, Ironhide. Hast du nach mir gesucht?“, fragte der Prime seinen alten Freund mit einem sanften, gutmütigen Lächeln.

„Ja, ich habe nach dir gesucht. Und weißt du warum? Weil du der größte Hohlprozessor der Galaxie bist!“, knurrte Ironhide und trat aus dem Schatten heraus. Jetzt konnte der Prime das Gesicht seines Gefährten deutlich sehen. Verwirrt trat der Führer einige Schritte zurück, aber er hatte sich rasch wieder unter Kontrolle und sah dem Waffenexperten erstaunt an.

Blanker Zorn blitzte in den Optics des schwarzen Autobots auf, und sein ganzer Körper bebte vor Wut.

„Ironhide, was ist mit dir? Geht es dir gut?“, fragte der Führer langsam. Etwas in den Optics seines Freundes ließ ihn unruhig werden. Es war, als würde ein dunkler Schatten den Waffenexperten trotz des hellen Lichts der Neonröhren an der Decke der Halle nicht freigeben.

Eine Aura von unbändiger Entschlossenheit umspann den Bot und machte ihn geradezu unheimlich.

„Oh, mir geht es sehr gut. Geradezu blendend! Aber du scheinst nicht mehr alle Leitungen im Prozessor beieinander zu haben! Dass du so verblendet bist und auf diese...diese Elita hereinfällst!“, zischte der Waffenexperte leise.

Optimus runzelte imaginär mit den Augenbrauen. Was war nur los mit seinem Freund? Wovon redete er da überhaupt?

„Ironhide, ich weiß wirklich nicht, wovon du da sprichst. Bist du sicher. Dass es dir gut geht?“, fragte der Prime vorsichtig. Doch Ironhide schnaubte nur empört und schüttelte ungläubig den Kopf.

„Ich kann nicht fassen, dass du es immer noch nicht verstehst! Sie wickelt dich doch nur um ihren kleinen Finger! Denkst du wirklich, ihr liegt etwas an dir? Das ist doch wohl lächerlich!“

„Ironhide, hör auf, wirres Zeug zu reden. Elita hat nichts getan, worüber du so wütend sein müsstest.“, beruhigte Optimus seinen Gefährten. Dieser war näher an seinen Anführer herangetreten. Sein Gesicht war dem des Primes nun gefährlich nahe. Der große blaurote Bot konnte den warmen Atem seines Waffenexperten spüren.

„Ach ja? Bist du auf den Prozessor gefallen, dass du es nicht bemerkst? Sie will nur deine Aufmerksamkeit, mehr nicht! Warum bloß lässt du sie an dich ran?“, zischte der schwarze Autobot leise. Seine linke Hand legte er fest auf die rechte Schulter und schüttelte seinen Führer leicht.

Normalerweise hätte Optimus sich solch eine Frechheit nicht gefallen lassen, aber er war in diesem Augenblick so überrumpelt, dass er gar nicht dazu kam, seinen Freund zurückzuweisen. Es dauerte einige Sekunden, ehe er reagieren konnte. Mit einem wütenden Schnauben packte er Ironhides Hand und strich sie von seiner Schulter. Instinktiv begriff er, dass es nun galt, Elita zu verteidigen.

„Hör auf damit, Ironhide! Du hast kein Recht, so über Elita One zu sprechen! Es geht ihr schlecht, und sie sucht und braucht Trost. Das weißt du auch! Und außerdem, woraus ziehst du den Schluss, dass sie etwas von mir will?“

„Weil sie sich dir an den Hals wirft und dich verrückt macht, darum! Ich habe doch gesehen, wie sie dich in der Caféteria bezirzt hat! Hälst du mich für blind? Ich merke doch, dass sie dich schon am Haken zappeln hat!“, knurrte der große Autobot leise.

Doch jetzt, ganz plötzlich, war es mit Optimus` Geduld aufgebraucht. Ironhide wurde langsam einfach nur schamlos. Er zog Elita durch den Dreck obwohl er genau um ihren Zustand wusste. Er nahm sich die Frechheit heraus, über ein Geschöpf zu urteilen, dessen Zustand er nicht nachempfinden konnte.

„Du hast doch keine Ahnung! Du weißt überhaupt nicht worum es hier geht! Sie zwingt sich mir nicht auf oder...verführt mich! Im Gegenteil, sie wagt es ja kaum, mir in die Optics zu blicken, und sie bekommt vor Angst fast einen Sparkstillstand! Weißt du was? Du hast keine Ahnung, wie sie sich fühlt! Sie hat ihre Schwestern verloren. Die Geschöpfe die ihr am meisten bedeutet haben! Wie kannst du es da noch wagen, über sie zu urteilen? Du, der du niemals etwas verloren hast, was dir wichtig war?“, sagte Optimus mit vor Wut zitternder Stimme.

Der Schlag, der ihn kaum zwei Nanoklicks später direkt im Gesicht traf, ließ sein Nasenbein verdächtig knirschen. Ironhide hatte ihm seine Faust mit voller Kraft ins Gesicht geschmettert.

Einige Augenblicke lang sah Optimus schwarz, und grelle Lichter tanzten vor seinen Optics. Aber er war es gewohnt, in Schlachten überraschend schnell die Fassung zurückzufinden. Und somit reagierte er schon bald instinktiv auf das, was ihm soeben zugestoßen war.

Er erhob sich wieder zu seiner vollen Größe und wischte sich wütend über die Nase. Energon tropfte aus den Nasenlöchern und rann über sein Kinn. Mit einer eiligen Bewegung wischte er die Flüssigkeit weg und starrte Ironhide wütend an. Der Waffenexperte zitterte am ganzen Leib vor Zorn.

„Ironhide, tu so etwas nie wieder.“, mahnte Optimus seinen Freund mit leiser und betont ruhiger Stimme. Doch er spürte, dass auch er vor unterdrückter Wut zitterte.

Warum befahl er Ironhide nicht einfach, aufzuhören? Vielleicht, weil der Waffenexperte sein engster Vertrauter war und er wusste, dass dieser so etwas niemals ohne Grund tun würde. Aber dennoch, er durfte und konnte so ein Verhalten nicht dulden.

Doch anstatt zu antworten schlug der Waffenexperte nochmals zu. Aber diesmal war Optimus schneller. Ironhide mochte sein stärkster und im Kampf fähigster Untergebener sein, aber an den Prime kam er nicht heran.

Mit einer unglaublich schnellen Bewegung parierte er den Schlag seines Freundes, packte ihn geschickt am Arm und warf ihn mit einer leichten und federnden Bewegung im hohem Bogen über seine Schulter hinter sich, jedoch ohne den Arm des Waffenexperten dabei loszulassen.

Ironhide knurrte vor Schmerz, als er sich plötzlich in einem festen Fesselgriff wiederfand. Er versuchte sich zu befreien, doch das einzige Ergebnis war, dass ein höllischer Schmerz durch seinen Körper zuckte.

Optimus hatte ihn mit einer Leichtigkeit, die sogar Megatron neidisch gemacht hätte, in seine Gewalt gebracht.

„Ironhide, ich will dir eigentlich nicht wehtun, aber du lässt mir keine andere Wahl. Deine Frechheit und dein inakzeptables Verhalten sind nicht ertragbar. Ich weiß nicht was in dich gefahren ist, aber das hier geht zu weit. Einige Tage Haftblock sollten dich wohl daran erinnern, dass du kein Recht auf solch ein Verhalten hast. Und was Elita angeht...“

„Was Elita angeht! Diese verfluchte Fem ist mir völlig egal, verdammt! Nicht ich habe keine Ahnung, sondern du hast keine Ahnung. Ich habe meine Fem und meine Tochter verloren. Sie wimmert wegen ihren Schwestern. Aber habe ich mich jemals so beklagt? Soweit ich mich erinnern kann, habe ich niemals um deine Zuneigung gebettelt, so wie sie es jetzt tut. Sie denkt sie ist schlimm dran? Ich kann über ihr Schicksal nur lachen.“, zischte Ironhide leise. Optimus jedoch ging nicht darauf ein, sondern setzte sich in Bewegung. Ohne noch ein weiteres Wort mit seinem Waffenexperten zu wechseln schleppte er ihn zu den Haftblöcken.

Die Zwillinge musterten die Neuankömmlinge neugierig, aber sie sagten nichts. Optimus benahm sich merkwürdig, und auch Ironhide schien noch wütender und jähzorniger als sonst zu sein. Die Zwillinge waren vielleicht albern und auch dämlich, aber sie hatten in letzter Zeit ein gewisses Taktgefühl entwickelt, das ihnen ja lange Zeit gefehlt hatte.

Und somit beobachteten sie die beiden Autobots nur neugierig, sagten aber nichts.

„Du darfst wieder herauskommen, wenn du dich besser zu benehmen weißt.“, knurrte Optimus und stieß Ironhide mit einer fließenden Bewegung in die Haftzelle direkt neben den Zwillingen. Er schloss sie sorgfältig ab, dann drehte er sich um und verließ den Haftblock, ohne sich auch nur einmal nach seinem Gefährten umzudrehen.

Die Zwillinge kicherten leise, nachdem Optimus den Raum verlassen hatte und flüsterten verschwörerisch untereinander. Dabei warfen sie Ironhide immer wieder belustigte Blicke zu. Das würden sie dem Waffenexperten noch ewig nachtragen; dass auch er einmal im Haftblock gesessen war. Und bis sie wieder frei waren, konnten sie ihn immer noch in den Wahnsinn treiben.
 

Optimus eilte durch die Gänge, ohne sich dabei auch nur einmal umzudrehen. Er versuchte, Ironhides Worte aus seinem Prozessor zu verbannen, doch es gelang ihm einfach nicht.

Was für eine Eifersucht musste Ironhide zu solchen Worten und Taten treiben? Denn ein anderes Motiv als Eifersucht kam ihm nicht in den Sinn. Der Waffenexperte schien überhaupt nicht zu begreifen, worum es hier ging. Es handelte sich keineswegs um Aufdringlichkeit, die Elita zu ihm trieb, sondern pure Verzweiflung.

Und nur weil Ironhide selbst einst all seinen Schmerz in sich hineingefressen hatte, musste er der Fembot ihre Emotionalität nicht zum Vorwurf machen.

Als er sich einigermaßen beruhigt hatte, funkte er Prowl und Bumblebee an.

„Bumblebee, Prowl. Ich habe einen Auftrag für euch. Kommt zum Hangar elf, und zwar schnell. Es ist dringend.“
 

Optimus beobachtete seine zwei Soldaten, als diese wenig später im Kokonmodus von Diego Garcia abhoben und die Insel im pazifischen Ozean verließen. Der Prime sah ihnen noch lange nach, bis sie im grellen Licht der Sonne verschwanden und er ihnen nicht länger mit den Optics folgen konnte, ohne dabei seine empfindlichen optischen Sensoren zu beschädigen.

Dann wandte er sich mit einem leisen Seufzen ab, um in die Basis zurückzukehren. Er wusste, dass er sich auf seine Krieger verlassen konnte; sie würden ihn nicht enttäuschen.
 

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Als die Decepticons wieder auf der Nemesis ankamen, waren sie viel ermüdeter von dem Flug als von der Vernichtung der Farm. Kein Wunder, immerhin hatte nur Megatron Hand angelegt und den ganzen Spaß gehabt. Aber das war ja mehr als typisch für ihn, alle Lorbeeren nur für sich einzuheimsen. Für seine „Truppen“ war dabei natürlich kein kleinstes Insektchen übriggeblieben.

Die Decepticons murrten verständlicherweise; warum hatte ihr Anführer sie eigentlich auf diese Mission mitgenommen? Und wozu diese ganze Aktion? Was hatte das gebracht? Nichts außer schmerzenden Gelenken und Sand zwischen den Leitungen, die ihren empfindlichen Lack ankratzten und ihre Gelenke unbeweglich machten.

Aber keiner von ihnen gab seinen Unmut preis, das wäre töricht gewesen.

Kaum landeten sie, da rauschte Megatron auch schon in seine Privatgemächer ab.

Verwirrt starrten ihm seine Untergebenen hinterher. Ausgerechnet Megatron, der den ganzen Spaß an der Sache gehabt hatte, war so schlecht aufgelegt? Das konnten seine Soldaten überhaupt nicht verstehen, und so starrten sie ihm verwirrt hinterher. Doch kaum war der High-Protector in seinem Zimmer verschwunden, da tippte Barricade sich schon mit einem empörten Schnauben an die Stirn.

„Manchmal spinnt er. Ich meine, er spinnt immer. Aber manchmal ist er nur noch...krank.“
 

Er konnte es nicht fassen. Er hatte es nicht gefunden! Das Pulver war nicht dagewesen. Aber er hatte das Energiesignal doch schließlich von dort geortet! Aber als er so knapp davor gestanden war, hatte er keinerlei starke Energiesignale wittern können. Normalerweise konnte er solche Energiequellen wittern. Hatte er sich diesmal etwa geirrt?
 

Mit hastigen Schritten trat er zu dem Monitor hinüber, welcher das Energiesignal direkt bei der Farm der Familie Lennox andeutete.

Mit einem wütenden Knurren trat er gegen die Maschinerie.

„Blödes, nutzloses Ding!“, knurrte er zornig. Auf nichts konnte man sich mehr verlassen! Nicht einmal auf leblose Materie!

Wie sollte er Fallen ohne den Staub zurück ins Leben rufen? Nur der Staub konnte den Spark des Urdecepticons wieder zum pulsieren bringen. Und genau deshalb musste er weitersuchen. Die anderen Decepticons durften nicht von seinem Plan erfahren.
 

Er vertraute ihnen nicht. Besonders nicht Starscream. Der Sucher kam sonst nur auf falsche Gedanken. Nein, diesen Plan musste und würde er alleine durchziehen.

verstärkung und eine ungewöhnliche Entdeckung

Lord Megatron brütete immer noch finster in seinem Zimmer vor sich hin. Dieses verdammte Pulver musste doch irgendwo sein. Bei Primus aber auch! Er hätte schwören können, dass es auf der Farm dieser Fleischlinge sein würde. Die Wut ergriff immer mehr von ihm Besitz. Er hasste es, wenn irgend etwas nicht auf Anhieb so funktionierte, wie er es wollte. In solchen Situationen konnte er fuchsteufelswild werden. Er merkte wie der Jähzorn ihn immer mehr übermannte, er braucht jetzt ein Ventil um Druck abzulassen, sonst würde er gleich ausrasten. Die Blöße wollte er sich aber nicht geben. Nach dem Misserfolg auf der Farm würde Starscream, dieser elende Feigling, wohl bald wieder versuchen seinen Posten an sich zu reißen. Megatron ballte zornig seine Klauen zusammen und knurrte, wohlbedacht nicht allzu viel Lärm zu erzeugen, kehlig vor sich hin. Man wusste schließlich nie, wer ihn beobachten oder belauschen könnte.

In diesem Moment steckte der von ihm verhasste Sucher vorsichtig seinen Kopf durch die Tür seines Quartiers.

Starscream war auf der Hut. Er wollte nicht Gefahr laufen wieder etwas an den Kopf geschleudert zu bekommen. Seine Lordschaft war darin einfach unübertreffbar, und traf fast immer. Da er der ranghöchste Offizier war, wurde ihm diese Ehre zu teil, Megatrons Zorn zu spüren. Er empfand dies aber eher als Himmelsfahrtkommando, der Führer konnte einem ohne Grund die Bytes aus dem Prozessor prügeln, nur um seinen Spaß zu haben, und sich dann anschließend an den Schmerzen des Opfers zu weiden.

Starscream fasste allen Mut zusammen und trat vorsichtig ein. Er nahm in weiser Voraussicht schon einmal eine geduckte Körperhaltung an, um so seine Unterwürfigkeit darzubieten. Er hoffte inbrünstig, dass der High-Protector ihn diesmal in Ruhe lassen würde. Obwohl er genau wusste, dass Gnade ihm erfahrungsgemäß nicht zu teil werden würde. Vor allem wenn Megatron bei schlechter Laune war. Seit seiner Rückkehr von der Erde hatte sich der Schüler Fallens zurück gezogen und wollte bei Todesstrafe nicht gestört werden. Wenn das keine schlechte Laune verhieß, was dann, dachte der Sucher doch etwas ängstlich.

"Ah, Starscream, was führt dich zu mir?", fragte der Lord. Ein höhnisches Grinsen legte sich auf sein furchterregendes, von Narben zerfurchtes Gesicht. Seine Optics glühten karmesinrot. Er stand mit dem Rücken zu seinem Stellvertreter. Aber der Gestank nach Angst verriet ihm, wer da sein Reich betreten hatte.

Der Sucher kam vorsichtig näher, aber immer noch geduckt und mit sehr wachsamen Optics. Er durfte keine Schwäche zeigen,das würde sofort bestraft werde.

„Lord Megatron, wir haben Verstärkung bekommen.“

Starscream versuchte ins seine Stimme möglichst viel Ruhe zu legen,innerlich aber zitterte er vor Angst.

"Was heißt hier Verstärkung?", grollte Megatron zornig, während er sich umdrehte und dem Sucher mit einer Klaue seiner Hand das Kinn anhob. Dann blickte er seinem Stellvertreter bedrohlich tief in seine roten Optics. Starscream zuckte ängstlich zusammen, obwohl gerade dies noch zusätzlich Öl ins Feuer gießen würde. Aber zu oft schon hatte der ehemalige High-Protector seine Hand gegen ihn erhoben.

Megatron hasste unpräzise Berichterstattung genau so sehr, wie die Brut der Primes. Und dass er jetzt auch noch nachfragen musste, war in seinen Optics eine Sünde, die mit dem Tod bestraft werden sollte. Aber da er momentan jeden Soldaten brauchen konnte, durfte er dieses Urteil wohl oder übel nicht vollstrecken. Schade eigentlich, dachte er tief enttäuscht und ließ von seinem Air-Commander ab.

Starscreams Angst vergrößerte sich. Wenn Megatron in Fahrt kam, verhieß das ganz und gar nichts Gutes. Es zog meist Folter und andere Nettigkeiten nach sich, verbunden mit starken Schmerzen.

Der Sucher versuchte sich, so gut es eben ging zu beruhigen,aber sein Spark hörte nicht auf zu rasen.

Megatron genoss die Angst und Panik; das machte Lust auf mehr.

"Bitte folgt mir meine Lordschaft, die Neuankömmlinge befinden sich im Haupthangar der Nemesis."

Der Sucher sprach sehr leise und versuchte noch der heran schnellenden Klaue Megatrons auszuweichen, doch es nütze nichts. Megatron packte ihn mit einer unglaublichen Geschwindigkeit an der Kehle und hob ihn leicht wie einen Sparkling in die Höhe.

Starscream wagte nicht auch nur einen Ton von sich zu geben, obwohl ihm langsam die Luft wegblieb.

"Ich soll dir folgen? Du bringst sie gefälligst zu mir, du Hohlprozessor! Und wage es ja nicht noch einmal, mir Vorschriften machen zu wollen!", donnerte der Anführer der Decepticons direkt in die akustischen Sensoren des Suchers. Dessen Gesichtsplatten verzogen sich vor Schmerz und er begann aus Luftnot zu röcheln.

Plötzlich ließ Megatron von seinem Lakaien ab, und dieser fiel hart zu Boden. Der gefallene Air-Commander kroch vorsichtig, und nach Luft ringend, aus dem Raum.

Wenige Minuten später erschienen Barricade und er wieder. Den beiden folgten unmittelbar zwei Decepticons .

Der eine von ihnen hatte sehr große Ähnlichkeit mit Starscream, nur besaß er nicht sein charakteristisches Sensornetzwerk. Er war dafür aber etwas größer und deutlich kräftiger gebaut als der Air-Commnader. Auch sein Gesicht wies gröber Züge auf als das des Suchers.

"Thundercracker, mein Halbbruder und sein Freund Blitzwing möchten sich uns anschließen."

Der High-Protector musterte beide Neulinge argwöhnisch von oben bis unten.

Die zwei neuen Sucher gingen sofort leicht in die Knie, um so zu zeigen, dass sie Megatron als ihren Führer akzeptierten und unter seinem Kommando dienen würden. Megatron befahl ihnen durch eine Geste sich wieder zu erheben.

"Ihr seid also der berühmte Megatron?", fragte Icy, eines der drei Gesichter von Blizwing, cool und verzog dabei keine Miene. Er hatte schon viel von diesem berüchtigtem `Con gehört, und wusste dass er unberechenbar war. Aber das gefiel ihm sogar. Je verrückter desto besser, dachte er .Schließlich war auch er nicht ganz normal, sein Kopf konnte drei verschieden Charaktere darstellen. Einer war dabei durchgeknallter als der andere. Sein Gesicht änderte sich plötzlich und Hothead erschien. Seine Gesichtsfarbe war von blau in rot übergegangen und wegen seiner Zahnlücke lispelte er etwas.

"Wann puzzen wir diezen Auzoboz die Prozezzoren auz ihren Blechzhädeln?" sprach er etwas feucht. Megatron fasste sich angewidert ins Gesicht und wischte wütend den Speichel weg. Erneut änderte sich das Gesicht des Triplechangers, und eine Kürbisfratze war zu sehen.

"Oh, sorry habe ich euch etwas vollgelüllert! Böser Hothead! Pfui, pfui!", entgegnete Blitzwing und hielt sich die Hand vor den gespitzten Mund und fing an, höhnisch zu lachen.

In Megatron brodelte das Energon mittlerweile gewaltig, aber er versuchte so gut es eben ging, sich nichts anmerken zu lassen. Leider war seine Truppe nach der Schlacht in Ägypten doch arg dezimiert worden und so konnte er jeden Soldaten gut gebrauchen. Auch wenn er noch so geisteskrank sein möge. Thundercracker schien da ja noch mehr oder weniger normal zu sein. Obwohl, wenn er mit Starscream verwandt war, so verhieß das auch nichts Gutes. Er zwang sich so ruhig wie möglich zu wirken, auch wenn ihm das verdammt schwer fiel. Er brauchte schließlich diese Soldaten, ob es ihm passte oder nicht.

"Ich grüße euch, Decepticons, und bin hocherfreut, dass ihr euch uns anschließen möchtet. Schließlich haben wir gemeinsame Feinde."

Megatron schaute beide `Cons fest in ihre roten Optics.

"Ich denke ihr hattet eine lange Reise, ruht euch etwas aus!"

Er winkte zu Barricade hinüber, der das ganze Geschehen von weiter hinten beobachtet hatte. Dieser verstand sofort und zeigte den beiden Neulingen ihre Quartiere.

Also die drei den Raum verlassen hatten, war es mit Megatrons Beherrschung aber endgültig vorbei. Er packte Starscream brutal im Genick und drückte ihn mit all seiner Kraft zu Boden. Der Sucher bekam unweigerlich Schmutz in den Mund, und fing an zu husten und auszuspucken.

"Was hast du mir denn da für zwei Vollpfosten angeschleppt, du Versager?", zischte er wütend. Seine Optics glühten dabei diabolisch auf. Vor Wut begann er sogar leicht zu erzittern. Der Angesprochene versuchte zu antworten, aber es gelang ihn nicht so recht. Sein Kopf lag immer noch eng gepresst auf dem Boden der Nemesis.

Megatron lockerte gnädigerweise den Griff ein wenig, damit der Sucher sprechen konnte. Dieser spie abermals aus.

" Es ist nicht einfach gute Soldaten zu finden, mein Lord! Die beiden mögen etwas schräg drauf zu sein, aber sie sind loyal und gute Kämpfer! Was anderes war auf die Schnelle auch nicht aufzutreiben!“

Starscream genoss die frische Luft, die in seine Belüftung eindrang. Megatron zwang ihn allerdings weiterhin, vor seinen Füssen im Dreck zu verweilen. Der Air-Commander versuchte gar nicht erst, sich zu befreien. Er wusste nur zu gut, dass es zwecklos war, und es nur noch mehr Schmerzen und Demütigungen mit sich bringen würde.

"Thunder ist dein Bruder? Glaubst du denn ich bin lebensmüde? Es reicht mir völlig, dass DU nach meinem Posten trachtest. Denkst du ich möchte, dass bald zwei Vollidioten das versuchen werden?", knurrte der Anführer äußerst zornig.

Megatron setzte sich plötzlich und unerwartet mit seinem vollem Körpergewicht auf den wehrlosen Air-Commander. Dessen metallischer Körper ächzte bedrohlich. Für so eine Belastung war er nicht geschaffen worden. Ein Sucher war leicht gebaut, damit er hohe Geschwindigkeiten erreichen konnte. Seine Stärke war der Luftangriff, nicht der Kampf auf festem Erdboden. Daher war er auch nicht besonders dick gepanzert.

Starscream versuchte etwas Bewegungsfreiheit zu erlangen, aber seine Mühen waren vergebens. Resigniert gab er auf.

"Thunder ist lediglich mein Halbbruder und wir zwei mögen uns eigentlich auch nicht besonders. Er ist glaube ich nur hier, um zu sehen wie ich hier gedemütigt werde. Außerdem hasst er die Autobots aufrichtig. Sie widern ihn mit ihrem weltrettendem Getue einfach nur an. Wir hatten zwar den gleichen Vater aber doch unterschiedliche Mütter. Ich kam aus gutem Hause, wuchs mit beiden Elternteilen auf. Er wurde nur von seiner Mutter aufgezogen, wuchs sehr ärmlich auf. Sein Vater hat ihn nie anerkannt. Die Schuld dafür gab er mir. Blitzwing hat er während seiner militärischen Ausbildung kennengelernt, und er ist der einzige Transformer, der diesen Irren unter Kontrolle halten kann. Blitz ist ein begnadeter Kämpfer, besitzt zwei Altmodes und gefährliche Feuerwaffen. Thunder selbst ist für einen Sucher exzellent im Infight ausgebildet worden. Er kann es darin mühelos mit einem Autobot aufnehmen!"

Starscream keuchte schwer, die Last schien ihn zu erdrücken.

Megatron gefielen seine neuen Soldaten nun doch schon etwas besser. Vielleicht ließ sich doch noch etwas aus ihnen machen. Und zwei verrückte Cons mehr sind immer noch besser als gar keine Verstärkung. Außerdem musste er ja auch noch dieses verfluchte Pulver finden. Da konnte er jede Hilfe gebrauchen.

Er ließ von seinem Air-Commander ab und dieser erhob sich vorsichtig, ohne allerdings Megatron aus den Optics zu lassen .

„Geh mir aus dem Blickfeld, du wertloser Schrott, und wage es ja nicht, mich noch einmal zu belästigen. Kümmer dich lieber um unsere Gäste!“

Er gestikulierte entschieden in Richtung Ausgang.

Starscream stand so schnell auf, wie es ihm nur möglich war und entschwand aus dem Dunstkreis des Führers.

Erleichtert seufzte er auf und zitterte immer noch leicht. Dadurch bemerkte er Barricade nicht, der lässig an der Wand lehnte.

„Na, hat der Lord mal wieder einen Fußabtreter gebraucht? So, wie du aussiehst, hat er ihn wohl auch gefunden!“, der Scout lächelte äußerst zufrieden. Er gönnte dem Sucher jede einzelne Demütigung durch den High-Protector. Etwas anderes hatte diese Ratte auch nicht verdient, er verstand sowieso nicht warum er immer noch Stellvertreter Megatrons war. Wahrscheinlich wimmerte und kroch keiner besser als er. Aber seine Chance würde eines Tages kommen, er musste nur Geduld haben. So lange musste er sich mit kleinen Sticheleien zufrieden geben. Immerhin etwas, dachte Barricade und grinste.

Starscream erwiderte darauf nichts, er wollte nur noch seine Ruhe haben. Um den aufmüpfigen Scout würde er sich später noch kümmern. Erschöpft schlurfte er in sein Quartier.
 

Bumblebee und Prowl erreichten in kurzer Zeit die ehemalige Farm der Familie Lennox. Hier sah es immer noch erschreckend aus . Das ehemalige Haus war völlig zerstört worden, kaum ein Stein stand noch auf dem anderen. Überall auf der Erde verteilten sich Schutt und Habseligkeiten der Familie. Brandgeruch stieg den Bots in die Sensoren.

Einfach ein trostloser Anblick, selbst für die beiden Autobots, die schon viel gesehen hatten.

Es würde auch noch dauern, bis die Farm wieder aufgebaut werden konnte. Schließlich lag Sarah im Hospital und ihr Mann stand ihr bei.

„Was suchen wir eigentlich?“, fragte Prowl den gelben Scout. Dieser zog nur seine Schultern hoch und gab ein Fiepen von sich. Prowl war der Gebärdensprache nicht mächtig und die Kommunikation mit Bees Radio mochte er ebenso wenig. Also verständigte sich der stumme Autobot über Gesten und Mimik.

Jolt hatte ihnen ein von ihm entwickeltes Gerät mitgegeben. Es verstärkte die Sensoren der Autobots um ein Vielfaches und würde dadurch die Suche erleichtern. Prowl wollte das Gerät testen und schnallte es sich um den Unterarm.

„Faszinierend!“, stellte er fest, als er merkte, das er deutlich weiter und auch tiefer scannen konnte als bisher. Beide Transformer schritten das Gelände sorgfältig ab und scannten alles sehr gründlich.

„Ich glaube ich habe etwas gefunden!“,verkündete Prowl plötzlich. Seine Sensoren vernahmen einen größeren metallenen Gegenstand unter der Erde. Er befand sich direkt neben einem kleinen Teil der noch stehenden Grundmauer.

Vorsichtig begannen beide zu graben, und nach kurzer Zeit stießen sie auf etwas, das in mehrere Lagen Tüchern eingeschlagen worden war. Nachdem sie diese entfernt hatten, kam eine schwarze Kiste zum Vorschein. Diese war von seltsamen Glyphen überzogen. Prowl, der sie in den Händen hielt erschauderte kurz. Das Metall begann sich leicht zu erwärmen, ein Zeichen, dass es cybertronischer Herkunft war.

„Bee, geh bitte aus der direkten Gefahrenzone, ich kann leider nicht scannen was sich im Inneren befindet. Ich denke es reicht völlig, dass sich ein Bot in Gefahr begibt. Wer weiß was sich dort drinnen befindet.“, sprach Prowl mit ruhiger Stimme. Er war selten emotional und dachte meist nur logisch. Das hatte Vor- und Nachteile. Er behielt dadurch fast immer einen kühlen Kopf, aber es machte ihn aber auch zum Einzelgänger.

Der kleinere Bot öffnete vorsichtig die Kiste, und darin lag ein mit einer Schnur verschlossenes Säckchen. Vorsichtig löste er den Verschluss und sah hinein. Im inneren befand sich ein grauschwarzes Pulver.

Bee blickte Prowl nur verwundert an, als er ebenfalls einen Blick hinein geworfen hatte. Keiner von ihnen hatte eine Idee, was das für eine Substanz sein sollte und wofür sie bestimmt war. Aber sie stammte eindeutig von ihrem Heimatplaneten und Optimus hatte recht gehabt. Megatron hatte die Farm nicht ohne Grund dem Erdboden gleich gemacht. Es steckte mehr dahinter. Sie wollten direkt zurückfliegen. Die Gefahr bestand, dass Soundwave ihre Nachrichten abfangen und an Megatron weiterleiten würde. So gingen sie lieber auf Nummer sicher und wollten persönlich Bericht erstatten. Bumblebee nahm das Artefakt an sich, da er er der größere Autobot war. Beide begaben sich wieder in ihren Kokonmodus und starteten in Richtung Diego Garcia.
 

Mehrere Stunden zuvor auf Diego Garcia betrat Optimus die Krankenstation, die Ratchets und Jolts Reich war.

Ratchet hatte ihn zu sich bestellt, er hatte ihm eine Überraschung angekündigt.

Einerseits war er neugierig, andererseits hatte er eigentlich für heute schon genügend Aufregung erlebt.

Er dachte dabei an seinen Waffenexperten und an dessen rüpelhaftes Verhalten. Diesmal hatte er den Bogen eindeutig überspannt. Optimus` Nase schmerzte nach dem heftigen Schlag immer noch sehr. Was war bloß in Ironhide gefahren dass er sich selbst für seine Verhältnisse so daneben benahm. Hoffentlich kommt er in der Arrestzelle wieder zu Verstand, dachte der Füher.

Das Erscheinen des MCO aus einem der Nebenräume riss ihn abrupt aus seinen Gedanken.

Optimus, das ging ja schnell!“, begrüßte er seinen Prime. Dann fiel sein Blick auf dessen Gesicht.

„Was hast du denn mit deiner Nase gemacht? Du sieht ja gar nicht gut aus. Zeig mal her!“, sagte der Medibot und schritt auf den Prime zu. Dieser wich zurück und hob abwehrend die Hände.

„Es ist nichts weiter und es wird bestimmt wieder verheilen!“, entgegnete der Betroffene schnell.

„Wie hast du das denn überhaupt angestellt? Stell dich bitte nicht so an, ich muss mir das trotzdem mal ansehen!“

Normalerweise hatte der Prime das Sagen, aber in medizinischen Dingen durfte auch er Ratchet nicht widersprechen.

Optimus seufzte und setzte sich auf einen der Untersuchungstische. Ratchet tastete, so vorsichtig er konnte, den betroffenen Bereich ab. Optimus zuckte mehrmals kurz zurück, gab aber keinen Laut von sich.

„Ich würde sagen die Nase ist schwer angeknackst. Ein Glück hat sich kaum etwas verschoben, das richte ich gleich wieder. Bei dir heilt ja fast alles sehr schnell. Es hat schon Vorteile ein Prime zu sein.",stellte der Medibot lächelnd fest.

Dann fasste er blitzschnell und ohne Vorwarnung zu. Sein Patient konnte sich so nicht wegducken. Mit der einen Hand griff er an den Hinterkopf und mit der anderen an die lädierte Nase.

Ein lautes Knacksen war zu vernehmen. Der Prime stöhnte kurz auf und die Sache war erledigt.

„So, und jetzt erzähl mir mal bitte, wie das passiert ist! Und sag mir nicht, du bist irgendwo angelaufen oder so etwas ähnliches. Ich habe sofort gesehen, dass dir da jemand ordentlich einen Schlag verpasst hat! Wer war das? Und vor allem warum?“

Optimus seufzte zum zweiten Mal.

„Ironhide, aber frag mich nicht warum, er ist völlig durchgedreht und beschimpfte mich übelst. Als als ich versucht habe, vernünftig mit ihm zu reden, hat er ohne Vorwarnung zugeschlagen. Ich habe ihn dafür in die Arrestzelle gesteckt und hoffe er kühlt dort sein kochendes Energon wieder herunter.“

Ratchet meinte dann grinsend, dass das auch erklären würde, warum die Zwillinge schon seit zwei Stunden im Arrest eine Party feiern würden. So laut wäre das ja noch nie gewesen und er hätte sich schon überlegt den restlichen Tag freizunehmen. Aber er wollte diesen Termin auch nicht absagen. Optimus versprach dem Medibot, die Zwillinge später aus der Haft zu entlassen. Dann würde wieder Ruhe einkehren.

„Können wir anfangen?“, fragte der Medibot seinen Führer. Dieser nickte, drehte sich auf den Bauch und legte seine gefalteten Hände unter sein Kinn. Warum sollte er es sich nicht etwas gemütlich machen. Es würde bestimmt wieder länger dauern, so wie er Ratchet kannte. Der Prime grübelte vor sich hin, was der MCO wohl mir ihm vorhatte.

Ratchet sagte erst mal nichts und fing an, Teile der Rückenpanzerung zu lösen.

„Kannst du mir nicht sagen, was du da mit mir vorhast? Vielleicht wenigstens einen kleinen Hinweis?“, bat ihn der Führer. Dabei sah ihn der Prime fragend mit seinen blauen und freundlichen Optics an.

„Ich merke schon, du gibst ja keine Ruhe. Deshalb gebe dir lieber einen kleinen Tipp. Du sagtest mal, dass dir der kurze Flug in Ägypten, um Fallen zu töten, gefallen hat. Und es wäre schade, dass es nur eine einmalige Sache gewesen sei.“

Optimus verstand zuerst nicht. Doch dann schoss ihm plötzlich die Antwort in seinen Prozessor.

„Du..du willst dass ich fliege?“, stotterte der letzte Prime ziemlich verwirrt.

„Genau, das Optimus.“,Ratchet grinste wissend vor sich hin.

„Wie soll das möglich sein?“, fragte der Prime immer noch ziemlich irritiert.

„Das lass mal meine Sorge sein. So, und jetzt brauche ich etwas Ruhe, um mich zu konzentrieren.“

Der rot-blaue Autobot verstand und machte es sich wieder, so weit das möglich war, gemütlich. Innerlich freute er sich aber wie ein kleiner Sparkling, dem man versprochen hat, er dürfte eine Energonfete feiern.

Nach guten dreißig Minuten hatte der Medibot seine Arbeit vollendet, und alle Vorrichtungen für das Jetpack waren verankert und befestigt worden.

Optimus döste noch vor sich hin , als er bemerkte dass Ratchet aufgehört hatte, an ihm herum zu werkeln.

„Fertig?“, fragte er erwartungsvoll.

„Fast, noch etwas Geduld bitte.“, bat der gelbe Autobot.

In dem selben Moment schrillten die Alarmglocken durch die Krankenstation und beide Bots zuckten kurz zusammen.

„Ausgerechnet jetzt, wo uns drei Autobots fehlen!“, grummelte Optimus vor sich hin.

„Wir sollte das Jetpack gleich testen, vielleicht kann ich sie dadurch überraschen.“,sprach der Führer mit ernster Stimme.

Ratchet setzte es ihm schnell auf den Rücken und ließ es einrasten.

Wenn das mal gutgeht, dachte er noch. Aber Optimus hatte recht, sie hatten keine andere Wahl.

Beide Bots eilten ins Freie. Ironhide und die chaotischen Zwillinge folgten ihnen. Die Soldaten vom Wachdienst hatten sie natürlich aus ihren Zellen gelassen. Im Falle eines Angriffs brauchten sie schließlich jeden Soldaten und Bot.

In der Luft kreisten mehre Flugobjekte, zwei Jets vom Typ F-22 waren zu erkennen. Außerdem versuchten verfeindete Bodentruppen Diego Garcia über die Tore zu stürmen. Es wurde aus allen Richtungen geschossen, zahlreiche Soldaten mussten schon ihr Leben lassen. Die Luft war von Munition durchsiebt.

„Ironhide, Mudflap, Skids, Jolt, Elita One und Ratchet, sichert und verteidigt den Boden. Ich werde versuchen sie in der Luft abzulenken!“, befahl der Prime.

„Wie willst du da hochkommen?, fragte Ironhide und sah kurz in den blauen Himmel.

Optimus hatte keine Zeit mehr zu antworten und startete nur seine Düsen. Seine Kampfmaske verschloss schützend sein Gesicht. Während des Vorgangs verzog er kurz vor Schmerz das Gesicht. Dann hob er ab,als hätte er dies schon viele hunderte Male getan.

Viel Glück, dachte Ratchet noch, während er mit den andern Autobots zu dem Haupttor eilte.

Lost Wisdom

Optimus spürte die Luft um seinen Körper wirbeln. Die Geschwindigkeit presste ihm die Luft aus seinen Lüftungssystemen; ein solches Tempo war er nicht gewohnt. Auf dem festen Erdboden war für ihn, das erreichen einer solchen Geschwindigkeit völlig unmöglich.

Und für einen Prime, der mehrere zig Tonnen wiegt, ist das Gefühl des Fliegens natürlich etwas ganz Außergewöhnliches. Wie leicht es auf einmal war, sich zu bewegen. Optimus testete vorsichtshalber die Funktionen des Jetpacks. Er machte eine rasche Wendung nach rechts, dann nach links. Die Maschine reagierte auf jede noch so kleine Bewegung des Führers, und es dauerte nicht lange und der Prime hatte ein gutes Gespür dafür entwickelt, wie er das Jetpack zu steuern hatte.

Natürlich hatte er schon damals in Ägypten ein solches Ding getragen und benützt, aber irgendwie hatte er es ganz anders in Erinnerung. Damals war es ihm viel unangenehmer gewesen zu fliegen. Vielleicht hatte das daran gelegen, dass er damals keinerlei Gespür für die Maschinerie gehabt hatte. In was für einer Hast sie damals an ihm befestigt worden war...manche Fugen hatten gedrückt und gerieben, und auch das Fliegen war nicht wirklich bequem gewesen.

Aber Ratchet schien dieses Jetpack perfektioniert zu haben. Es gab sowieso keinen besseren Mediziner als diesen MCO, und diesmal hatte er sich eindeutig selbst übertroffen. Optimus vermutete fast, dass auch Jolt seine Finger ein wenig im Spiel gehabt hatte. Denn solche mechanische Perfektion war wirklich schwer zu erreichen. Der MCO hatte wohl die genauen Maße abgenommen und mit größter Perfektion mit Jolt zusammengearbeitet. Diese zwei Schlawiner! Immer steckten sie ihre Köpfe zusammen und heckten gemeinsam Genialitäten aus.

Optimus stieg immer höher in die Lüfte. Er konnte bereits die beiden F-22 Raptoren vor sich im gleißenden Sonnenlicht aufblitzen sehen.

Sofort ließ er seine lange, schlanke, elegante Kanone ausfahren und zielte. Das Jetpack flog so gleichmäßig und ruhig, dass auch das Zielen kein Problem war. Schon zischte ein rotes, feuriges Geschoss aus der Spitze der Waffe und brauste auf den Jet zu, auf dem keine typische Musterung wie auf dem anderen Raptor zu sehen war. Doch genauso schnell wie Optimus schoss wich der Jet aus. Mit einer geschickten, federleichten Bewegung schnellte das Flugzeug nach unten, um dem tödlichen Geschoss zu entkommen.

Optimus knirschte mit den Dentalplatten. Das würde wohl doch nicht ganz so einfach werden wie erwartet!
 

„Das war zu einfach!“, schnarrte Thundercracker, als er Optimus` Geschoss ausgewichen war. Starscream murrte am anderen Ende der Verbindung zu seinem Halbbruder mürrisch, und der Kanal knackste und knirschte leise. Verdammt, konnte Soundwave nicht einmal für ordentlichen Empfang sorgen?

„Wart`s nur ab. Der Kerl ist mit allen Wassern gewaschen. Ich verabscheue diesen Prime!“, erwiderte Starscream mürrisch und scannte den Luftraum um sich genauer durch. Dieser verrückte Anführer hatte doch tatsächlich wieder ein Jetpack! Als ob der Fall damals in Ägypten nicht genug gewesen wäre. Und wer konnte schon wissen, ob noch andere Autobots ein solches Teufelsding herumschleppten.

Aber anscheinend war der Luftraum bis auf den Prime von Feinden leer.

Herrlich.

Optimus mochte zwar Fallen getötet haben, aber der Urdecepticon war alt und verrückt gewesen. Starscream und Thundercracker waren zwei junge, energiegeladene Sucher mit viel Kampferfahrung. Diesmal würde es für Optimus nicht leicht werden.

„Komm. Wir wollen Optimus das Leben austreiben.“, rief der Air-Commander seinem Halbbruder über die innere Kommunikation zu, ehe er senkrecht nach oben und direkt in die Luft raste, um den Prime loszuwerden. Thundercracker folgte ihm.
 

„Das ist Megatron! Beeilt euch, wir müssen eine stärkere Verteidigungslinie aufbauen!“, brüllte Ironhide über den Lärm der Schüsse hinweg, die durch die Luft hallten.

Tatsächlich; der High-Protector selbst führte seine Truppen in die Schlacht. Nun gut, Truppen...eigentlich kamen nur Barricade und ein den Autobots unbekannter, aber irre aussehender Decepticon hinter Megatron her.

Doch obwohl die Bots den Neuankömmling nicht kannten, sah er alles andere als gemütlich aus.

Offensichtlich erwartete der Führer der Decepticons, Optimus hier zu begegnen. Er war sowieso zu schwer gebaut, um ein wirklich geschickter Flieger zu sein. Und somit zog der Protector es vor, den Bodenkampf zu suchen, in dem sein gewaltiges Gewicht und sein mächtiger Körperbau ihm viele Vorteile verschufen.

„Prime! Ich weiß, dass du hier bist, und ich weiß, dass du weißt was ich will! Gib es mir, oder ich werde jeden von euch einzeln zerfetzen!“, brüllte der riesige, silberne Decepticon zornig und packte eine der Palmen, die neben ihm wuchsen, nur um den Baum mit einer Hand zu packen und zu entwurzeln, ohne dabei auch nur die kleinste Kraft aufwenden zu müssen.

„So ein Angeber!“, zischte Jolt seinen Gefährten zu, die einstimmig nickten.

„Wie sollen wir die bloß loswerden?“, fragte Ratchet leise und sah nachdenklich und auch mit einem Hauch von Beunruhigung zu den heranstürmenden Decepticons hinüber.

Die NEST-Soldaten standen in Reihe und Glied neben den Autobots, voll gewappnet, gepanzert und gerüstet, stets in Schussbereitschaft, wenn der Befehl dazu kam.

„Seht mal!“, flüsterte Elita One plötzlich und deutete zum Himmel. Alle Augen und Optics richteten sich auf die rasch umherrasenden Gestalten in der Luft, welche sich nun gegenseitig taxierten und umwirbelten.
 

Optimus ließ sich nicht so schnell aus der Bahn werfen wie erwartet. Egal wie schnell Thundercracker und Starscream abwechselnd um ihn herumschwirrten und ihn mit Scheinangriffen umspielten, der Prime ließ sich von ihren Finten nicht täuschen.

Obwohl er eigentlich nicht zum Fliegen gebaut war, machte ihm dieser Zustand, in der Luft kämpfen zu können, langsam doch Freude. Er konnte zum ersten Mal begreifen, wie wundervoll es sein musste, fliegen zu können. Eigentlich schade, dass er prinzipiell zu schwer für die Freiheit war, die der unendliche, weite Himmel bot. Aber es erfüllte ihn mit einer gewissen Genugtuung zu wissen, dass auch sein Erzfeind Megatron oftmals nicht so schnell fliegen konnte wie mancher seiner Soldaten. Genau wie der Prime war er einfach zu schwer gebaut.

Und trotzdem machte es Spaß, sich eng in die Kurven zu legen, den Motor aufröhren zu lassen und gleichzeitig mit seiner Kanone zu zielen. Ein Gefühl, als wäre er plötzlich nicht mehr mehrere Tonnen, sondern nur noch Bruchteile seines eigentlichen Gewichts. Und für einen außerirdischen Riesenroboter ist das natürlich ein wundervolles Erlebnis. Im Kokon-Mode, den auch alle Autobots beherrschen, bekam man kein so intensives Gespür für diese Leichtigkeit.

Für wahre Freiheit schien man Flügel zu brauchen.

Optimus stieg noch höher in den Himmel, die Sucher waren ihm dicht auf den Fersen. Er konnte ihre Motoren hinter sich brummen hören. F-22 Raptoren waren eigentlich sehr leise, unauffällige Jets, aber die übermäßig empfindlichen akustischen Sensoren des Primes fingen dieses Geräusch übermäßig intensiv ein.

Es war nun seine Aufgabe, die zwei Sucher von seinen auf dem Boden Gefährten wegzulocken. Unter ihm breitete sich der indische Ozean aus. Bis zum Horizont war nichts außer Wasser zu sehen; blaue, unendlich weite Fluten. Das Meer wurde von sanften Wellen gekräuselt, und eine steife Brise strich über das Wasser. Es war fast ein friedlicher Anblick. Von hier oben hatte das Meer jede Bedrohlichkeit verloren.

Der Prime warf einen fast verträumten Blick unter sich auf den blauen Ozean. Ein wirklich schöner Anblick.

Doch plötzlich erstarrte er, als er sich wieder nach den Suchern umsah. Da flog nur noch einer der Beiden hinter ihm her! Starscream war verschwunden!

Sofort scannte Optimus seine Umgebung. Rechts, links, unten...

Wo war dieser verfluchte Air-Commander? Der tödlichste Lakai des High-Protectors Megatron war verschwunden.

Gerade als Optimus den Bereich über sich scannen wollte, prallte plötzlich jemand von oben auf ihn hinunter. Eiserne Klauen schlugen sich zwischen die Schulterplatten des Primes und rissen Metallstücke aus seinem Leib. Mit einem erschrockenen Schrei versuchte Optimus, seine Kanone zu ziehen, doch der Sucher war unerbittlich. Starscream hatte sich in den wenigen Augenblicken, in denen der Prime das Meer bewundert hatte, einen Vorteil verschafft und ihn überholt. Dann hatte er angegriffen. Wie aus dem nichts war er aufgetaucht, und nun gehörte Optimus nur ihm.

Der Prime war zu seinem Spielball geworden. Zu einem Spielball, den er nicht teilen würde. Die Ehre, Optimus Prime zu töten, gehörte nur ihm.

Dies war sein Kampf. Und nur seiner.
 

Auf der Militärbasis Diego Garcia war inzwischen die Hölle los. Megatron, Barricade und Blitzwing hatten sich auf die Autobots gestürzt, und seit einigen Minuten tobte eine heftige Schlacht, in der auch die Menschen gründlich mitmischten.

Maschinengewehre knatterten, Granaten flogen durch die Luft und explodierten, einige Militärjets boten aus der Luft Parole gegen die Decepticons.

Ironhide kämpfte gerade verbissen mit Blitzwing, der alles andere als jugendfreies Zeug plapperte; offensichtlich schien er nicht gerade zufrieden mit seiner Situation zu sein. Kein Wunder, immerhin hatte Ironhide ganz eindeutig die Überhand: so geschickt Blitzwing auch sein mochte, der Waffenexperte der Autobots war ihm überlegen.

Elita, Sideswipe und Ratchet widmeten sich Megatron. Ihre Körper waren fast nur noch als verschwommene Silhouetten sichtbar, so schnell und geschickt wichen sie dem Anführer der Decepticons aus. Ihre Angriffe erfolgten pfeilschnell, immer und immer wieder, knapp hinter einander. Zwar hatten sie gegen die dicke, kräftige Außenpanzerung des Protectors nicht viel ausrichten, aber wenigstens konnten sie ihn in Schach halten. Nur Optimus konnte dem Führer des Feindes die Stirn in einem ebenbürtigen Kampf bieten.

Plötzlich jedoch riss ein Schrei alle Beteiligten aus ihrer Konzentration. Sogar Megatron hielt inne. Diese Stimme...die kannte er doch?

Alle Optics und Augen richteten sich abermals auf den Horizont.

„Nein. Das kann nicht sein!“, flüsterte Jolt, der soeben noch mit Barricade beschäftigt gewesen war.
 

Optimus fiel wie ein Stein.

Sein Jetpack war nicht mehr als solches zu erkennen; Starscream hatte es zerfetzt. Und das mit einer unglaublichen Leichtigkeit. Mit seinen rasiermesserscharfen Krallen hatte er das Metall in seine Einzelteile zerlegt und den Prime somit völlig flugunfähig gemacht.

Und nun krallte er sich immer noch an dem Prime fest, während dieser immer tiefer fiel.

Das Meer kam mit erschreckender Geschwindigkeit immer näher. Optimus, der kaum noch bei Bewusstsein war, sah das nur wie durch einen dunstigen Schleier.

Immer tiefer, immer weiter, immer näher...

Dann der Schlag. Starscreams eiserne Klauen schlugen sich in seinen Prozessor. Die Leitungen rissen mit einem ekelhaften, leisen Knirschen.

Sofort brach das Bewusstsein des Primes ab. Vielleicht war das auch gut so. Somit war er erlöst, noch bevor Starscream ihn losließ, und sein mächtiger, einst so prächtiger Körper hart auf der Wasseroberfläche aufschlug.

Es war nur eine Frage von Sekunden, und das Wasser schloss sich über dem gefallenen Prime.

Keine Erinnerung durchzuckte den Prozessor des Primes. Kein Gedanke, egal ob gut oder schlecht, erfüllte ihn.

Jede Erinnerung war verloren. Zeit und Raum verwischten, stiegen wie kleine Luftblasen aus dem Prozessor des Primes, stiegen in die Stratosphäre der Ewigkeit, um dort für immer zu bleiben.

Der Führer hörte auf zu atmen. Alles Wissen, alle Hoffnung war verloren. Und nur der Tod blieb, um den Prime mit seinem eiskalten Atem anzuhauchen, der ihn in die Finsternis hinunterziehen sollte.
 

Wenn Megatron jemals Gefühle hatte, dann jetzt. Einerseits war er unendlich erfreut, dass der lästige, letzte Prime nun Geschichte war. Andererseits war das ärgerlich; der Ruhm, Optimus zu töten, hätte nur ihm gelten dürfen. Starscream hatte sich ein Recht herausgenommen, das ihm nicht zustand.

Aber nun war es zu spät. Außerdem hatte er für heute sowieso genug. Es war langweilig und außerdem anstrengend; er hatte keine Lust mehr

weiterzukämpfen, und außerdem wurde er langsam müde. Diese kleinen, dummen Autobots waren ihm lästig. Ständig um hoppelten sie ihn wie kleine Häschen, und ihm wurde langsam schwindelig von diesem Anblick.

Außerdem musste man Primes Fall gebührend feiern.

„Decepticons, Rückzug!“, brüllte der High-Protector. Die völlig verdatterten Autobots rührten nicht einen Finger, als Barricade in den Kokon-Modus wechselte, und die Decepticons abhoben.

In der Luft gesellten Starscream und Thundercracker sich noch zu ihnen. Zurück blieben nur die

völlig verwirrten und in einer Art Starre gefangenen Autobots.

Wissen und Zeit waren verloren.
 

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Bald geht es mit der Folge FF "Changes Minds" weiter.

Danke an alle Leser und die, die mir ein Rev dagalessen haben! ihr seid einfach toll!!



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  SephirothWhite
2011-02-11T17:14:08+00:00 11.02.2011 18:14
WÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄHHHHHHHHH *Heulanfall hab*
Das ist echt traurig. *in Taschentuch schneuz*
Jetzt hat OP gar keine Möglichkeit mehr eine Beziehung mit Elita anzufangen und Hide sich zu entschuldigen. TT

SephirothWhite
Von:  SephirothWhite
2011-02-11T17:10:24+00:00 11.02.2011 18:10
Interessantes Kappi.
Megsie zeigt sich mal wieder von seiner "besten" Seite.^^

Von:  SephirothWhite
2011-02-11T09:46:46+00:00 11.02.2011 10:46
Ich weis nicht was schlimmer ist. Seine Geschwister oder seine Familie zu verliern. Ist beides furchtbar.
Warum rastet der gute Hide dann so aus? Er müsste Elita eigentlich verstehen.
Versteh einer die Bots?????
Von:  SephirothWhite
2011-02-11T09:39:19+00:00 11.02.2011 10:39
Uhuhuhuhu da kann sich Apelmus Pime aber was anhören. *grins*
Schönes kappi!
Von:  SephirothWhite
2011-02-07T18:57:32+00:00 07.02.2011 19:57
Quieck wie süß!^^
Sehr süß wirklich.
Ich mein Hide und Annabelle, aber auch Elita und Optimus!

SephirothWhite
Von:  SephirothWhite
2011-01-18T09:07:52+00:00 18.01.2011 10:07
Tolle FF!!!!
Ich mag es ja wenn es etwas düster ist^^
Von:  Agent_Mantis
2010-12-15T21:51:50+00:00 15.12.2010 22:51
Der Prolog ist schon mal gut.
Bin gespannt wie es weiter geht.


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