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Was es heißt zu lieben

~kann man das noch lernen?
von

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Eine Frage des Geldes?

Eine Frage des Geldes
 

„Meister Sesshoumaru!!“, Jaken bettelte schon regelrecht, „Bitte verzeiht mir!!!“

„Jaken, wie stellst du dir das vor?“, Sesshoumaru stand vor Jaken und blickte ihn gleichgültig an.

„A-Aber! Ihr könnt mich doch nicht einfach… hier zurücklassen! Ich war euch in den letzten zehn Jahren immer treu geblieben! Nicht so wie diese kleine Rotzgöre, die sich damals einfach aus dem Staub gemacht hat! Diese, diese… Rin!“

„Hast du mal auf den Preis gesehen, Jaken?“, Sesshoumaru hielt das Preisschild hoch, „Das bist du mir nun wirklich nicht wert!“
 

Jaken war in eine Falle gelaufen, die Menschenhändler aufgestellt hatten. Diese Händler waren hoch erfreut als sie sahen was ihnen in die Falle getappt ist und steckten Jaken gleich in einen Käfig. Seinen Kopfstab haben sie ihm auch abgenommen, nicht das er sich damit irgendwie befreien konnte. Und nun bettelte Jaken darum, dass sein Meister Sesshoumaru ihn freikaufen würde. Doch diesem war Jakens Lage vollkommen egal.

„Hey! Was tust du da?! Weg von meiner Ware! Geh weg oder kauf sie!“, schrie einer der Händler, als er plötzlich bemerkte, was ihm da gegenüber stand.

„Moment mal… Du bist doch ein… Dämon, hab ich recht? Ein vollwertiger noch dazu!“, der blauhaarige Händler konnte sich ein Grinsen nicht mehr verkneifen, „Hey Leute! Seht mal was da vor dem Käfig des Kappa steht!“

„Sag bloß, das ist ein Vollblut?!“, ein Händler mit Schulterlangem grünem Haar kam dazu, „Schwester! Komm her! Wir brauchen dich!“

Eine junge frau mit leuchtend grünem Haar, deren Augen ebenfalls leuchtend grün strahlen, kam zu den zwei Männern gelaufen.

„Was ist denn, mein Bruder?“ wandte sie sich an den Grünhaarigen, „Was soll ich jetzt hier?“

Der angesprochene grinste, „Wir wollen dieses Objekt da vorn verkaufen!“, und deutete auf Sesshoumaru.

„Das ist ein Vollblut, ich weiß nicht ob mein Zauber bei ihm wirkt!“, Sesshoumaru lachte.

„Vergesst es! Der Zauber einer so schwachen Magierin wirkt bei mir nicht.“

„Meister Sesshoumaru, bitte passt auf! Sie ist nicht so schwach wie sie aussieht!“, mischte sich nun Jaken ein.

„Halt den Mund, Jaken!“, befahl Sesshoumaru seinem Begleiter, „Kein Magier ist in der Lage mich zu verzaubern!“ Sesshoumaru zog sein Schwert, er machte sich für einen Angriff bereit.

„Wenn du denkst unsere Schwester ist schwach, irrst du dich. Aber gewaltig!“, sagte der Blauhaarige mit einem siegessicheren Grinsen.

„Falhcs dnuuz Negua eidh cam! Girfälhcs dnu edüm! Edümt sriwud!“, die junge Frau wiederholte diese Worte einige Male und Sesshoumarus Körper wurde während des Angriffs immer schwerer und schwerer… Auf einmal wurde alles um ihn herum schwarz…
 

Als Sesshoumaru wieder aufwachte war er im selben Käfig wie Jaken gefangen. Doch hatte man sich bei ihm die Mühe gemacht, ihn zu fesseln. Das Seil musste mit einem Zauber verstärkt worden sein, denn es zog Sesshoumaru immer wieder ein wenig Energie ab, damit er sich nicht verwandeln konnte. Jaken konnte es nicht anfassen, er hatte es bereits versucht, da er seinen Meister befreien wollte.

„Wo ist mein Schwert?!“, fragte er schließlich, um zu zeigen dass er wieder aufgewacht sei.

„Sie haben es Euch abgenommen, Meister Sesshoumaru, so wie sie mir meinen Stab abgenommen haben.“, erklärte Jaken seinem Meister.

Sesshoumarus Blick war genervt. Es nervte ihn, jetzt ebenfalls in einem solchen Käfig zu sitzen und als Ware behandelt zu werden. Noch mehr nervte es ihn, dass Menschen an seinen Käfig vorbei gingen und ihn betrachteten.

„Was war das für ein Zauber? Wieso hat er gewirkt?“ Sesshoumaru wandte sich wieder an Jaken.

„Diese Frau hatte einen besonderen Stein um ihren Hals hängen. Dieser Stein hat ihre Kräfte verstärkt. Solche Steine sind selten und schwer zu finden. Diese Dämonensteine, wie man sie nennt, verstärken den Zauber des Anwenders nur, wenn der Zauber einen Volldämon betrifft, so wie Ihr einer seid, Meister Sesshoumaru.“ Sesshoumaru wandte sich wieder von Jaken ab. Es würde nicht mehr lange dauern, bis man ihn holen würde um ihn zu verkaufen.
 

„Wie grässlich! Wie kann man nur andere Menschen und Lebewesen verkaufen!“, beklagte sich eine junge Frau mit langem dunkelbraunem Haar, „Es muss doch eine Möglichkeit geben ihnen zu helfen…“ Die junge Frau wurde aus ihren Gedanken gerissen als plötzlich einer der Händler auf sie zu kam.

„Kann ich euch helfen, junge Frau?“

„Nein, danke. Ich sehe mich nur ein wenig um.“, log sie den Händler an, der daraufhin wieder fortging.

Der jungen Frau taten die Gefangen Leid und sie hätte am liebsten allen wieder die Freiheit geschenkt, doch sie wusste, dass sie das nicht konnte. Da blieb ihr Blick plötzlich auf einem ganz bestimmten Käfig stehen. Sie lief auf ihn zu um ihn sich genauer anzusehen.
 

„Da kommt schon wieder jemand um uns zu begutachten!“, bemerkte Sesshoumaru. Jaken drehte sich um und wollte den herannahenden Menschen weg ekeln doch die junge Frau kam ihm zu vor.

„Meister Sesshoumaru! Ihr seid es doch, oder?“, die junge Frau konnte nicht glauben wen sie in dem Käfig sitzen sah, „So antwortet doch, Meister Sesshoumaru!“

„Was willst du von ihm, dummer Mensch! Lass uns in Ruhe!“, brüllte Jaken sie sofort an. Sesshoumaru sah sie währenddessen nur an. Er wurde das Gefühl nicht los sie irgendwoher zu kennen. Er konnte sie nur nicht richtig zuordnen.

„Sei doch nicht unfreundlich, Jaken! Ich habe euch beide hier sitzen sehen und mir gleich Sorgen gemacht! Ich will euch helfen!!“, entgegnete die junge Frau Jaken. Da fiel es Sesshoumaru ein, er wusste an wen ihn dieses Gesicht erinnerte, „Bist das etwa du, Rin?“

„Meister Sesshoumaru, ihr seid es also wirklich! Wartet, ich werde euch schon irgendwie hier rausholen! Verlasst Euch auf mich!“ Rin wollte sich gerade umdrehen und zu den Händlern gehen als Jaken sie aufhielt.

„Wir brauchen deine Hilfe nicht!“, schrie er sie an, „Du hast uns damals einfach im Stich gelassen und bist davon gelaufen, also brauchen wir dich jetzt auch nicht!“

Rin wusste nicht was sie darauf sagen sollte. Sie sah Jaken geschockt an und war enttäuscht als sie merkte dass Sesshoumaru nichts dazu sagen würde. Sie drehte sich kurz noch einmal von den beiden weg, drehte sich jedoch gleich wieder zu ihnen um, „Keine Angst! Ich werde euch schon da raus kriegen!“, sagte sie mit einem lächelnden Gesicht und drehte sich wieder um und rannte weg.

„Ich sagte doch wir wollen deine Hilfe nicht!!!“, schrie er ihr hinterher, doch Rin tat so als hätte sie ihn nicht gehört.

„Warum tust du das, nach allem was ich dir angetan habe, Rin?“, flüsterte Sesshoumaru, doch Jaken hatte ihn verstanden, tat aber so als hätte er nichts gehört.
 

Einige Zeit später kam Rin in Begleitung eines Händlers wieder, doch es sah nicht so aus als hätte sie Erfolg gehabt. Es sah mehr danach aus als würde sie den Händler anbetteln, doch dieser blieb hartnäckig. Da standen sie auch schon vor dem Käfig von Sesshoumaru und Jaken. „Hier! Zu diesem Preis werden sie verkauft und nicht darunter! Das wäre ja noch schöner! Also entweder kaufst du sie zu diesem Preis wenn sie ausgestellt werden oder du verschwindest wieder!“, schrie der Grünhaarige. Rins Blick ging traurig zu Boden, sie war den Tränen nahe als plötzlich der Blauhaarige Händler die beiden zu sich rief. „Vielleicht kannst du ja, wenn du etwas Wertvolles besitzt, das für die beiden da eintauschen!“ Rins Blick ging wieder zu Sesshoumaru und Jaken und wurde wieder entschlossener, sie wollte die beiden um jeden Preis befreien.

„Rin besitzt doch gar nichts wertvolles, zumindest nichts in diesem Wert.“, murmelte Jaken vor sich hin.

„Wer weiß Jaken, jeder besitzt etwas wertvolles. Du weißt doch, dass auch Rin etwas von großen Wert besitzt, hast du das schon vergessen?“, Jaken wusste in diesem Moment nicht was Sesshoumaru meinte, es war ihm aber auch egal. Er wollte keine Hilfe von dieser Person, die sie damals vor zehn Jahren einfach so im Stich gelassen hatte.

„Käfig Neunzehn wurde schon vor einer ganzen Weile geleert, es dauert sicher nicht mehr lang bis wir geholt werden. Schließlich hat dieser Käfig die Nummer Zwanzig, ich mache mir keine großen Hoffnungen mehr.“, bemerkte Sesshoumaru.

„Seht doch, Meister Sesshoumaru! Sie kommen zurück! Und da ist noch jemand dabei…“, sagte Jaken. Dabei fiel ihm Rins lächelndes Gesicht auf. Hatte sie etwa jemanden gefunden der sie für sie freikaufen würde? Das war ihm unwahrscheinlich… Sie würde sich wahrscheinlich freuen, dass er und sein Meister nun verkauft werden sollten. Jaken konnte seinen Zorn nicht länger unterdrücken und ließ seiner Wut freien Lauf.

„Du wagst es tatsächlich noch mal hier aufzutauchen um dabei zuzusehen wie wir an diesen Kerl übergeben werden? Scheer dich zum Teufel, ich will dich nicht mehr sehen!!“

„Keine Feindseligkeiten, bitte. Ihr wollt euch doch in Freundschaft trennen, oder nicht?“, sagte der andere Mann der mitgekommen war. Er war wohl ein sehr reicher Mann.

Der Händler schloss den Käfig auf und forderte Jaken und Sesshoumaru dazu auf, den Käfig zu verlassen, „So, dann geht mal zu eurem neuen Herren!“

Jaken und Sesshoumaru wollten gerade zu dem Mann gehen als plötzlich Rin zu ihm ging.

„Was soll das?“, fragte Sesshoumaru als ihm der Händler das verzauberte Seil löste.

„Eure kleine Freundin tat mir so leid, also hab ich ihr angeboten euch freizukaufen, wenn sie dafür mit mir kommt.“, der Mann grinste leicht, „Sie war sofort damit einverstanden. Ihr hättet sehen sollen, wie glücklich sie war, als ich für euch gezahlt habe. Es ist eben immer nur eine Frage des Geldes, versteht ihr?“

Jetzt verstand Jaken auch warum Rin gelächelt hat als sie auf sie zu kamen. Sesshoumaru und Jaken erhielten ihre Waffen wieder und wurden aufgefordert zu gehen. Jaken blickte noch einmal zu Rin sah wie sie sie anlächelte, ihre Augen jedoch waren voller Angst und Trauer.

„Jaken, los beeil dich!“, schrie ihn Sesshoumaru an, „Wir gehen!“

Sesshoumaru ging einfach weiter, er drehte sich nicht mehr zu Rin um.

„Also dann, meine Liebe, würdet ihr mich nun begleiten?“, wandte sich der Mann an Rin.

„Ja, natürlich… Wie Ihr wünscht…“

Gefangene des Feuers

Sesshoumaru lief, den Blick starr nach vorn gerichtet, immer weiter. Rin ging mit dem Mann mit, doch drehte sie sich mehrmals um, bis man Sesshoumaru und Jaken nicht mehr sehen konnte.

„Vergiss diese wilde Bestie!“, sprach er zu Rin, „Bei mir bist du besser aufgehoben. Du wirst sehen, es wird dir viel besser gehen.“

„Meister Sesshoumaru ist keine wilde Bestie!“, entgegnete Rin ihrem neuen Herren, was sie besser nicht getan hätte. Es schallte ein lauter Klatscher und Rin stürzte zu Boden. Sie blickte, sich die Wange haltend, zu ihrem Herren auf, der noch seine Hand in der Höhe von Rins Gesicht hielt. Es schien ihm nicht leid zu tun, denn er fing an finster zu grinsen.

„Hör mal zu“, drohte er, „Seinem Herren wiederspricht man nicht! Ist das klar?“

Rin brachte keinen Ton mehr heraus, sie hielt sich ihre Wange und sah den Mann weiterhin nur entsetzt an.

„Ich will nur noch eins klarstellen. Ich bin jetzt dein Herr und Meister, vergiss das nicht!“, sie blickte zu Boden, „So, und nun, lass uns weiter gehen.“

Der Mann streckte ihr eine Hand zu, um ihr auf zu helfen. Rin nahm die Hand und lies sich helfen. Sie folgte ihrem Herren gehüllt in Schweigen, nur die Stille begleitete sie…
 

Jaken und Sesshoumaru kamen in ein Dorf, das sehr belebt war. Die Geschäfte schienen hier sehr gut zu laufen und jeder war sehr freundlich.

„Sie glaubte wohl, indem sie sich opfert kann sie ihre Tat von damals wieder gut machen. Aber nicht mit uns, hab ich recht, Meister Sesshoumaru?“

Jaken konnte Rin immer noch nicht verzeihen, was auch gut zu verstehen war. Sie wollten damals einen Kampf gegen einen Gesandten Narakus führen und sie war einfach verschwunden.

„Nach alldem was Ihr für sie getan habt, Meister Sesshoumaru.“

Da fielen ihm wieder Sesshoumarus Worte ein, die er im Käfig vor sich hin geflüstert hat.
 

„Warum tust du das, nach allem was ich dir angetan habe, Rin?“
 

Was hatte Sesshoumaru Rin angetan? Langsam aber sicher wollte Jaken es wissen, doch er seinen Meister doch nicht einfach ausquetschen! Er überlegte wie er es am geschicktesten anstellt, um eine Antwort zu erhalten. Da wurde er auch schon wieder aus seinen Gedanken gerissen.

„Wolltest du nicht Lebensmittel nachkaufen, Jaken?“, fragte Sesshoumaru mit kalter Stimme, „Da ist ein Händler der Lebensmittel verkauft, aber pass auf das du nicht wieder selbst zu einer Ware wirst!“

Jaken lief etwas rot an, „Das wird mir nicht noch mal passieren!!“, schrie er Sesshoumaru an und ging wütend auf den Händler zu. Als er dann gekauft hatte was nötig war wollte er wieder gehen, als ihn jemand ansprach.

„Jaken! Ist Meister Sesshoumaru auch da?“, Rin war ebenfalls auf dem Markt in dem kleinen Dorf, was Jaken sichtlich nicht zu gefallen schien. Er überlegte, ob er sie ignorieren sollte.

Doch da dachte er sich, er könnte doch auch Rin fragen, was Sesshoumaru mit seiner Aussage meinte.

„Hör mal Rin, ich hätte da eine Frage.“, fing er an, „Es geht um Meister Sesshoumaru.“

„Was hast du denn? Willst du ihm etwas schenken und weist nicht was, oder warum willst du ausgerechnet mich etwas über ihn fragen?“

„Nein ich will ihm nichts schenken, das solltest du wohl eher du, nachdem was du dir damals geleistet hast!“

Da war sie wieder, Jakens ablehnende Haltung gegenüber Rin. Rin ließ das jedoch kalt, es war ihr egal, was Jaken über sie dachte.

„Also, was ich dich fra-!“, Jaken wollte sie gerade fragen als sie freudestrahlend auf jemanden zu lief.

„Meister Sesshoumaru! Ihr seid also auch hier. Wie schön!“, der Angesprochene wusste nicht ob er sich freuen oder darüber ärgern sollte, doch fiel seine Aufmerksamkeit bald auf etwas anderes.

„Rin, hast du dich verletzt?“, Rin erschrak. Sie sah sich an, bevor sie aber antworten konnte, kam ihr Sesshoumaru zuvor, „War das dieser Mann? Schlägt er dich?“

„Aber nein, Meister Sesshoumaru!“, strahlte sie ihn an, „Ich bin auf dem Weg durch den Wald ausgerutscht und hingefallen, mehr nicht. Ihr braucht Euch keine Sorgen zu machen, es geht mir dort sehr gut.“ Sesshoumaru wandte sich wieder ab, „Na gut, wenn du es sagst.“

Doch Jaken fiel wieder diese Traurigkeit und Angst in Rins Augen auf. Hatte sie Sesshoumaru etwa angelogen? Nein, das würde sie niemals tun. Dafür mag sie Sesshoumaru zu sehr.

„Du musst also durch den Wald? Dann werden wir dich ein Stück begleiten. Wir müssen ebenfalls durch den Wald.“ Rins Freude darüber wog genauso schwer wie Jakens entsetzen. Mussten sie sie denn jetzt wirklich auch noch begleiten? Jaken war kurz davor etwas zu sagen, lies es aber bleiben, da er seinem Meister nicht wiedersprechen wollte.

So machten sich die drei auf den Weg durch Wald. Sesshoumaru schritt schweigend voran, Rin und Jaken folgten ihm wie früher schon immer, waren sie auch diesmal wieder mit streiten beschäftigt. Als sie dem Anwesen des reichen Mannes näher kamen, bemerkte Sesshoumaru auf einmal eine Falle und wich ihr gerade noch aus. Es hatte wohl einer der drei einen Schalter aktiviert, der die Armbrüste schießen ließ, die in den Baumkronen versteckt waren.

„Du hast uns in eine Falle gelockt, du dumme Ziege!“, schrie Jaken Rin sofort an.

„Hab ich nicht!“, gab sie zurück, „Ich weiß auch nicht was das soll! Als ich gegangen bin, waren die noch nicht da! Meister Sesshoumaru, Ihr müsst mir glauben!“

„Um das ganze Anwesen sind Fallen aufgestellt. Wir müssen vorsichtig sein, vielleicht hattest du vorher nur Glück.“, bemerkte Sesshoumaru.

„Was ist denn hier los?“, hörten die drei eine ihnen bekannte Stimme fragen.

„Mein Herr!“, Rin ging sofort auf ihn zu. Irgendwas störte Sesshoumaru daran, dass Rin wieder zu diesem Mann ging. Doch es interessierte ihn nicht, was dieses irgendwas war.

„Oh, ihr seid das. Was verschafft mir denn die Freude euch hier wieder zu sehen?“

„Wir haben Rin durch den Wald begleitet. Sie ist wohl gestürzt und hat sich etwas verletzt als sie auf dem Weg in das Dorf war. Wir wollten nur sicher gehen, dass sie auch wieder heil bei Euch ankommt.“ Sesshoumaru drehte sich wieder um und wollte gehen, als der Mann ihm eine Frage stellte, auf die er eine schmerzvolle Antwort geben würde…
 

„Liebst du dieses Mädchen?“
 

Sesshoumaru hielt inne und drehte sich wieder um, „Ich kann Menschen nicht ausstehen!“

Obwohl Rin wusste, dass Sesshoumaru die Menschen wegen der zweiten Frau seines Vaters nicht ausstehen konnte, musste sie trotzdem anfangen zu weinen, „Also immer noch?“

Sesshoumaru sah sie kalt an und wandte sich dann wieder dem Gehen, Jaken folgte ihm.
 

Sesshoumaru und Jaken waren wieder in dem Dorf angekommen und Sesshoumaru wusste nicht, warum ihm Rins trauriges Gesicht nicht mehr aus dem Kopf ging. Es war zum verrückt werden! Sollte er zurück gehen und Rin fragen, warum sie seine Antwort so tief getroffen hat? Niemals! Niemals würde Sesshoumaru eine Schwäche zeigen, somit entschied er sich nicht mehr an Rin zu denken. Plötzlich gerieten die Dorfbewohner in Panik!

„Seht doch nur! Aus dem Wald steigt Rauch auf!“, schrie einer der Anwohner.

„Ist dort nicht das alte Anwesen?“, steuerte ein anderer bei, „Ich habe gesehen wie der Herr des Anwesens und eine junge Dame dorthin gegangen sind! Ob es ihnen gut geht?“

„Man sollte mal nachsehen, doch wir kommen sowieso nicht bis zum Anwesen, bei dem ganzen Haufen Fallen!“, beteuerte eine etwas ältere Frau.

„Jaken! Los, wir gehen nachsehen!“ Sesshoumaru ging voraus und somit blieb Jaken nichts anderes übrig als ihm zu folgen. Da sie bereits wussten wo die Fallen versteckt waren und wie sie arbeiteten, war es ihnen ein leichtes ihnen auszuweichen. Als sie an dem Anwesen ankamen stand der Hausherr vor seinem brennenden Gebäude. Von dem großen Gebäude war nicht mehr viel übrig. Das obere Stockwerk war bereits eingestürzt und es wäre nur noch eine Frage der Zeit, bis das restliche Gebäude zusammenkrachen würde.

„Ach, ihr schon wieder.“, begrüßte er Sesshoumaru und Jaken, „Seht nur wie es brennt, mein schönes Zuhause!“, er starrte gebannt in die Flammen.

„Warum versucht Ihr es nicht zu löschen?“, fragte Jaken.

„Ich habe noch genügend solche Anwesen, da kommt es auf das eine nicht an.“

„Wo ist Rin?“, meldete sich nun auch Sesshoumaru zu Wort.

Der Mann hob seine rechte Hand und deutete auf die Flammen, „Sie ist noch im Gebäude.“

„Und warum versucht Ihr nicht sie zu retten?!“, schrie Jaken.

„Ich kann mir jederzeit eine neue kaufen!“, diese Antwort reichte aus um Sesshoumaru wütend zu machen. Er begann sich in seine Hundegestallt zu verwandeln, da bekam der Besitzer des Anwesens es mit der Angst zu tun und rannte in den Wald, ohne darauf zu achten, dass er in seine eigenen Fallen lief. Man hörte wie die Pfeile abgeschossen wurden und durch einen schmerzvollen Aufschrei das Treffen des Ziels. Dann war es ruhig und man hörte nur noch das Knistern der Flammen…

„Jaken, geh ins Dorf und sag den Bewohnern sie sollen sofort damit beginnen das Feuer zu löschen. Vielleicht haben sie ein paar Magie – Gelehrte unter sich die mit Wasser umgehen können. Gib dein bestes!“, befahl Sesshoumaru.

„Und was ist mit Euch, Meister Sesshoumaru?“, der Anflug von Angst in Jakens Stimme war zu hören, woraus Sesshoumaru schloss, dass sich Jaken Sorgen um ihn machte.

„Ich gehe da rein und hole Rin da raus! Das hat sie nicht verdient!“, Sesshoumaru richtete seinen Blick auf die Flammen, „Los jetzt, Jaken!“

Jaken rannte los so schnell er konnte und auch Sesshoumaru blieb nicht untätig stehen. Er lief in das brennende Gebäude. Es war sehr heiß und Sesshoumaru hatte vergessen sich mit Wasser zu überschütten, um sich wenigstens etwas vor der Hitze zu schützen. Er musste seine Augen schützen, da die Hitze des Feuers in den Augen brannte. Da vernahm er auf einmal ein leises Schluchzen. Er folgte dem Schluchzen und es wurde immer lauter, bis er schließlich vor einer Tür stand, aus der das Geräusch zu kommen schien.

„Rin!? Bist du da drin?“, schrie er und das Schluchzen hörte mit einem Mal auf.

„Meister Sesshoumaru? Seid Ihr das?“, Sesshoumaru war erleichtert, auch wenn er sich nicht erklären konnte, warum.

„Bist du verletzt, Rin?“

„Nein, es geht mir so weit gut aber die Tür ist verschlossen! Ich krieg sie nicht auf!“ Die Tür musste abgeschlossen worden sein, während Rin noch in dem Zimmer war.

„Geh zur Seite, ich versuche sie aufzubrechen.“ Sesshoumaru hörte das Rin etwas zur Seite gegangen war und nahm den Türknopf in die Hände, dass es brannte war ihm egal, er wollte nur diese Tür aufkriegen. Er nahm ein paar Mal kräftig Schwung und rammte die Tür mit seiner linken Körperseite so lang bis die Tür krachend aufging. Nun konnte er das Zimmer betreten, in dem Rin festsaß. Er nahm sie bei der Hand und wollte sie mit hinaus zerren, da hielt sie ihn fest.

Brennende Deckenteile stürzten herab und versperrten den Weg nach draußen, sie waren Gefangene des Feuers.

„Das war unsere einzige Möglichkeit hier rauszukommen. Nun sind wir hier gefangen im Feuer. Es tut mir Leid, Rin. Hättest du uns nicht helfen wollen, wärst du gar nicht erst hier…“

„Nun ist es aber so und es ist egal. Ich bin bereits einmal gestorben, ich habe keine Angst vor dem Tod!“ Die Decke begann zu bröckeln, was wohl heißen würde dass sie bald endgültig herab stürzen würde.

Da fiel Sesshoumaru etwas auf, was ihm vorher nicht aufgefallen war, „Rin, du…“
 

Jaken hatte mit den Dorfbewohnern eine lange Kette zu dem nahe gelegenen See gebildet um das Feuer zu löschen.

„Ich bitte euch, mein Meister und unsere Gefährtin sind noch da drin. Sie sind in diesem Feuer wahrscheinlich gefangen! Wir müssen das Feuer löschen!“, die Dorfbewohner gaben ihr bestes.

Doch plötzlich stürzte das Gebäude mit einem lauten Krachen endgültig in sich zusammen.

Jaken konnte nicht glauben, was da gerade passiert war und wollte in die Trümmer rennen, als ihn ein Dorfbewohner aufhielt. Einige Magier transportierten große Mengen an Wasser um die Ruinen gar zu löschen, wenn es nicht schon zu war…

Hasst Sesshoumaru Rin?

Jaken stand vor den niedergebrannten Resten des vorher noch so großen Anwesens. Die Dorfbewohner fragten sich wo wohl der Besitzer des Anwesens war. Ob er in Sicherheit wäre oder gar nicht erst im Gebäude war. Zur Sicherheit durchsuchten einige Dorfbewohner den Wald, vielleicht war er in den Wald geflohen um sich zu retten. Andere versuchten das Anwesen zu durchsuchen, Jaken hoffte dass sie Sesshoumaru und Rin finden würden. Hoffentlich waren sie noch am Leben. Da hörte man den angsterfüllten Schrei einer Frau. Voller Sorgen um die Dorfbewohnerin machten sich die anderen auf den Weg zu ihr. Zuerst sah man nur die Frau am Boden sitzen, doch dann sah man den Grund ihres Schreies. Der leblose Körper des Besitzers des Anwesens lag mit Pfeilen bespickt vor ihr auf dem Boden. Zwei andere Frauen brachten die schockierte Frau aus dem Wald zurück ins Dorf.

„Was ist denn passiert?“, fragte Jaken vorsichtig einen der Männer die bei ihm am Anwesen blieben.

„Man hat wohl den Herrn des Anwesens gefunden, tot.“

Nachdem er vor Sesshoumaru geflohen war, der sich in seine tierische Dämonengestalt zu verwandeln drohte, war er in seine eigenen Fallen gelaufen und somit in den sicheren Tod. Jaken blickte den Mann an, „Das tut mir wirklich leid für euch…“

„Es braucht dir nicht leid zu tun! Dieser Mann war ein Monster! Ein Glück, dass er endlich bestraft wurde!“

Jaken verstand nicht und blickte den Mann verwirrt an, „War er denn nicht euer Herr?“

„Ein guter Herr kümmert sich um seine Angestellten! Doch dieser Tyrann schickte jeden ins Verderben und trieb ihn dazu, sich das Leben zu nehmen!“, Jaken war entsetzt. Wäre es mit Rin auch so weit gekommen? Ihm schossen auf einmal Fragen in den Kopf, über die er vorher niemals nachgedacht hätte. Würde er darüber glücklich sein, wenn Rin nicht mehr auf dieser Erde weilen würde? Hätte sie ihm seine Taten verziehen? Noch mehr Fragen kamen ihm in den Sinn, doch wurde er von dem Dorfbewohner aus seinen Gedanken gerissen.

„Und was wolltet ihr hier?“, fragte der Mann, „Du sagtest dein Meister wäre ins Feuer gegangen um eure Gefährtin zu retten.“

Hatte Jaken das wirklich so gesagt? Er wusste es nicht mehr so genau, da er noch unter Schock stand. Sein Meister wurde vor seinen Augen lebendig begraben und er konnte nur da stehen und nichts tun.

„Ja… Wir… Ich war in eine Falle von Menschenhändlern geraten und als mein Meister mich retten wollte, ich nehme doch an dass er das am Ende wollte, wurde er ebenfalls gefangen.“, erklärte Jaken dem Mann, „Dann tauchte plötzlich Rin auf, die vor etwa zehn Jahren verschwunden war und sagte sie würde uns befreien. Das nächste Mal kam sie in Begleitung dieses Mannes und wir dachten er wäre unser neuer Herr. Aber es stellte sich heraus dass Rin ihr Leben in die Hände dieses Mannes legte, nur um uns zu befreien.“

„Und als ihr hier ankamt, ist dein Meister in das brennende Gebäude um eure Gefährtin zu retten…“, der Mann lächelte Jaken an, „Dein Meister hat ein gutes Herz… er ist ein guter Mensch!“

„Oh nein, er ist kein Mensch…“, etwas irritiert blickte der Mann zu Jaken hinab, „Er ist ein Vollblut – Dämon!“

Erst war er ein wenig erschrocken, dass ein Dämon einen Menschen rettete, dann, überzeugt davon dass in jedem etwas Gutes steckt, antwortete er Jaken, „Ist doch egal, ob Mensch oder Dämon… Dein Meister ist ein guter Mann!“

Jaken kamen die Tränen… Hatte dieser Mensch das gerade wirklich gesagt und ernst gemeint?
 

„Dein Meister ist ein guter Mann!“
 

So etwas hat er noch nie jemanden über seinen Meister sagen hören. Außer Rin, aber die zählte er nicht mit. Der Dorfbewohner lud Jaken zu sich ein, da er sah wie fertig Jaken war. Physisch war er in Ordnung, doch psychisch ging es ihm schlecht. Nicht zu wissen wie es seinem Meister ging, war für Jaken eine der schlimmsten Strafen überhaupt. Daher nahm er das Angebot des netten Mannes gerne an und hoffte dadurch auf andere Gedanken zu kommen, bis man etwas herausgefunden hätte. Die anderen Bewohner des Dorfes gingen voraus und nun drehten sich auch Jaken und der andere Mann um. Sie hatten sich gerade umgedreht und machten den ersten Schritt, als es hinter ihnen gewaltig zu rumpeln begann. Die Trümmer konnten noch immer ein Stück zusammenfallen, doch diesmal gab es eine andere Ursache dafür…

Man konnte ganz genau hören wie etwas gegen einen Balken geschlagen wurde, die Frage war nur was? Auf einmal tat es einen gewaltigen Schlag und es flogen von einem Punkt Trümmer in alle Richtungen, nicht weit sondern nur zwei bis drei Meter. Irgendetwas war aufgeschlagen oder eingetreten worden, sehr kräftig wie es schien, denn es entstand eine dunkelgraue bis schwarze Rauchwand durch all die Asche. Doch konnte man eine Gestalt erkennen, wer es war, war nicht zu erkennen, aber es sah menschlich aus. Der Rauch verzog sich etwas und man erkannte eine Gestalt mit langen Haaren.

Jaken war sich nicht sicher, „Meister Sesshoumaru?“, fragte er vorsichtig und versuchte durch den Rauch etwas Genaueres zu erkennen. Und tatsächlich, er erkannte sein weißes Haar!

„Ja – ken…“, leise und schwach vernahm er seinen Namen und sah zu dem Dorfbewohner auf, der ihn mit sich nehmen wollte.

„Bitte! Helft meinem Meister! Ich flehe euch an!“

Sesshoumaru hatte sich einen Weg durch die Trümmer gebahnt und stand nun vor dem Mann, in seinen Armen die bewusstlose Rin.

„Helft ihr zuerst, sie war länger im Feuer als ich!“, bat Sesshoumaru und seine Bitte wurde erhört. Der Dorfbewohner rief sofort den Mediziner um sich das Mädchen anzusehen.

„Sie hat keine schlimmeren Verletzungen, nur ein paar Schürfwunden und leichte Verbrennungen. Es dürften keine Narben zu sehen bleiben… dennoch würde ich es vorziehen, sie über Nacht bei mir zu haben, zur Beobachtung.“, sagte die ältere Dame und rief ihren Helfer zu sich. Sie sagte ihm, er solle voraus gehen, er müsse sich aber beeilen und ein Bett vorbereiten. Der junge Mann verstand und rannte sofort los. Sesshoumarus Blick wurde etwas entspannter… Nun setzten auch sie sich in Bewegung, es war schon spät und recht dunkel geworden.

„Bitte verzeiht, ich habe mich noch nicht vorgestellt. Ich bin der ansässige Obsthändler des Dorfes, weswegen ich von allen nur Onkelchen genannt werde, ha ha!“, der Mann lächelte, dann wurde sein Blick etwas betrübt, „Dieses Mädchen… sie war heute bei mir und schien so traurig zu sein. Auch wenn sie es versuchte mit einem Lächeln wegzuwischen, verbergen konnte sie ihre Traurigkeit nicht.“

Im Dorf angekommen ging Sesshoumaru mit der Heilerin in eine kleine Hütte und legte Rin auf ein Bett, welches ihm die Frau zeigte. Sesshoumaru wollte sich gerade wieder dem Gehen widmen, da hielt ihn die Heilerin auf.

„Moment mal!“, rief sie, „Ich kümmere mich zuerst um das Mädchen, darum habt Ihr gebeten, aber Ihr bleibt auch hier!“

Widerwillig blieb auch Sesshoumaru bei der Heilkundigen Frau und kam in das Zimmer neben dem von Rin. Er legte sich so ins Bett, dass sein Oberkörper aufrecht an der Wand lehnte. Nur das Kissen war zwischen der Wand und seinem Rücken, so konnte Sesshoumaru die Tür besser im Blick behalten. Nach einer Weile schlief er in dieser Position ein, das Feuer hatte ihm wohl doch etwas zugesetzt.
 

Am nächsten Morgen wachte Sesshoumaru durch die Sonnenstrahlen, die durch das kleine Fenster neben seinem Bett herein fielen, wieder auf. Es ging ihm ein wesentlich besser, der Schlaf tat ihm gut. Er überlegte was er nun als nächstes tun sollte, als er durch die sich öffnende Tür aus seinen Gedanken gerissen wurde.

„Meister Sesshoumaru? Seid Ihr schon wach? Ich bin es, Rin. Ich komme rein.“

Sesshoumaru setzte sich in seinem Bett gerade hin, da stand Rin auch schon im Raum.

„Meister Sesshoumaru, ich…“, fing sie an, doch konnte sie nicht zu Ende Sprechen.

„Was willst du hier?!“, schrie Sesshoumaru sie an, weswegen Rin kurz zusammen zuckte.

„Ich wollte doch nur…“

„Ich will dich nicht sehen!“, Sesshoumaru schrie immer lauter, „Ich habe es dir schon einmal gesagt, du sollst… verschwinden!“

Bei diesen Worten kamen Rin Tränen in die Augen, doch sie ließ nicht zu dass sie sie verließen.

„Aber… Ich wollte doch nur zu Euch…“, wieder wurde sie von Sesshoumaru unterbrochen.

„Ich habe dich nicht gebeten, jemals wieder zu mir zu kommen! Und jetzt geh mir aus den Augen, ich kann dich nicht mehr sehen!“, er wandte sich von Rin ab, die ihre Tränen nicht länger zurück halten konnte und aus dem Zimmer rannte. Während sie aus der Hütte rannte, hätte sie beinahe Jaken umgerannt, der das Gespräch wohl mit angehört hatte. Mit einem fragendem Blick ging er in das Zimmer, er wollte endlich Antworten auf seine Fragen haben.

„Meister, meintet Ihr das gerade ernst?“

Sesshoumarus Blick war wie so oft abweisend, doch diesmal wollte Jaken stand halten. Er wollte Antworten, darum fragte er weiter, „Warum habt Ihr sie fortgeschickt?“

Ja, warum tat er das? Er spürte dass er dadurch etwas verlor. Er spürte plötzlich eine leere in sich.

„Kann es sein, dass ihr Rin hasst?“, Jaken wusste selbst nicht warum er diese Frage stellte, denn als Antwort erhielt er nur einen noch angsteinjagenderen Blick von Sesshoumaru. Jaken zitterten die Knie, aber er hielt diesem Blick stand. Wenn er schon gefragt hatte ob sein Meister Rin hasst, wollte er zumindest darauf eine Antwort.

„Ob ich sie hasse?“, fing Sesshoumaru nun doch zu reden an, „Ich weiß es nicht. Ich will sie nicht mehr sehen! Sie soll wegen mir nicht in Gefahr geraten.“

Jaken kam eine Idee. Wenn er Rin nicht hasste und nur so zu ihr war, um sie nicht in Gefahr zu bringen, machte er sich dann etwa Sorgen um sie?

Die Gefühle eines Dämons

Jaken stand noch immer in Sesshoumarus Zimmer. Wollte er Rin wirklich beschützen? Aber er konnte Menschen doch noch nie wirklich leiden. Also warum sollte er ausgerechnet jetzt damit anfangen?

„Weißt du noch, Jaken?“ Jaken sah zu seinem Meister auf. Er hatte seinen Kopf etwas gesenkt, sodass sein Pony seine Augen verdeckte.

„Was denn, Meister Sesshoumaru?“

„Nachdem du mich gefunden hattest, nach meinem Kampf mit Inu Yasha, fanden wir Rin.“ Sesshoumarus Stimme war wie immer ruhig.

„Ja, ich war sehr entsetzt darüber, dass ihr Tenseiga an mir „getestet“ habt!“, erinnerte sich Jaken, „Dann nahmt Ihr Euer Schwert und sagtet etwas von einem anderen Test und habt Rin wiederbelebt.“

„Doch habe ich dir nicht gesagt weshalb, oder?“

„Nein, das hattet Ihr bis heute leider versäumt… Ich fragte mich schon oft und habe die Blumen gefragt ob ich fragen soll, aber ich dachte mir Ihr habt Eure Gründe dafür.“, antwortete Jaken.

„Dann werde ich es dir eben erzählen…“ Jaken war ganz gespannt auf das, was ihm sein Meister Sesshoumaru gleicht erzählen würde und setzte sich neben ihm auf den Boden.

„Nach meinem Kampf mit Inu Yasha wachte ich unter einem Baum auf nachdem ich ein Rascheln gehört hatte…“, Sesshoumaru erinnerte sich…
 

Sesshoumaru sah zu einem Baum und sah ein kleines Mädchen dort stehen. Er wollte sich wegjagen und fauchte sie an. Das Mädchen jedoch zuckte nur zusammen und ging zu ihm hin. Sie brachte ihm frisches Wasser und auch etwas zu essen. Sesshoumaru konnte so oft er wollte sagen dass er nichts bräuchte, doch sie brachte immer wieder etwas. Er stellte ihr einige Fragen bekam aber keine Antworten von ihr, einmal lächelte sie ihn sogar an. Sie musste Ärger bekommen haben, da sie wohl am Auge verletzt war. Als es Sesshoumaru wieder besser ging, verließ er den Wald. Es war ihm egal ob das Mädchen noch einmal zu der Stelle im Wald gekommen wäre. Doch ihr Lächeln ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Nach dem er den Wald verlassen hatte fand er Jaken, der sich gerade darüber beschwerte dass Sesshoumaru Tenseiga an ihm „getestet“ hat. Er beschwerte sich gerade darüber als er auf Ah-Uhns Rücken saß, als er von einem Stein getroffen wurde und runter fiel.
 

„Ihr wart also mit Rin zusammen?! Ich habe mir ernsthafte Sorgen um Euch gemacht, Meister Sesshoumaru!“ schrie Jaken seinen Meister an, wofür er eine Kopfnuss erhalten hatte.

„Das war nach dem Kampf…“, fügte Sesshoumaru hinzu.

„Und was war das, als Ihr meintet, Ihr hättet Rin etwas angetan?“, wollte Jaken noch wissen.

„Das ist etwas, das geschah nachdem wir Rin in das Dorf von Kaede gebracht hatten.“

Jaken war gespannt, was ihm sein Meister nun offenbaren würde. Es kam nicht oft vor, dass Sesshoumaru etwas von sich aus erzählen würde. Entweder hatte er immer das Thema gewechselt oder mit etwas gedroht wenn man weiter fragen würde. Da Jaken davor Angst hatte, ließ er es sein und wartete darauf dass sein Meister von sich aus zu reden angefangen hätte. So, wie er es heute tat…

Währenddessen fuhr Sesshoumaru fort, „Du weißt doch damals in dem Wald, bevor wir uns Naraku stellten.“

„Ja, da war Rin einfach wieder da obwohl wir sie doch bei Kaede gelassen haben“, stellte Jaken fest, „Ich hatte mir einen so schönen Plan überlegt und Rin hielt sich einfach nicht dran und ist abgehauen!“

„So ganz stimmt das nicht, Jaken… Es war ein wenig anders…“
 

„... und du Rin hast den Plan auch verstanden?“, fragte Jaken das junge Mädchen.

„Natürlich habe ich den Plan verstanden! So schwer ist er nun auch wieder nicht zu verstehen! Immerhin ist es ein Plan von dir Jaken…“, sagte das junge Mädchen dem kleinen Kappa ins Gesicht.

„Willst du etwa behaupten, meine Pläne sind schlecht?!“

„Hört auf zu streiten! Wegen euch beiden bemerkt uns Naraku am Ende noch!“, schritt Sesshoumaru in den kleinen Streit ein.

„Aber Meister Sesshoumaru, sie hat…“, fing der kleine Kappa an.

„In Ordnung, Meister Sesshoumaru!“, ging ihm Rin einfach dazwischen. Das machte Jaken etwas wütend, aber solange sich Rin an seinen Plan hielt war ihm das Recht.

„Rin, ich möchte dass du mit kommst. Wenn du auf deiner Position bist, gehe ich auf die meine.“, sagte Sesshoumaru in einer merkwürdigen Tonlage. Jaken blieb somit auf seinem Posten und wartete auf das Zeichen das Sesshoumaru dann zum Angriff geben wollte.
 

Rin wunderte sich ein wenig. Wollten sie nicht erst zu ihrem Posten gehen, damit Rin sich auf dem Weg dorthin nicht verläuft? Es sah aber so aus als würden sie direkt zu dem von Sesshoumaru gehen. Rin dachte sich nichts mehr dabei und folgte Sesshoumaru weiterhin ohne Fragen zu stellen. Auf einmal blieb er stehen.

„Du kannst jetzt wieder gehen, Rin. Dieser Weg führt in das Dorf von Kaede.“, Sesshoumaru drehte sich nicht zu Rin um, die nun sehr verwirrt war.

„Aber Meister Sesshoumaru, ich soll doch auf meinen Posten. Wenn ihr wollt gehe ich alleine hin, ich soll doch sowieso erst etwas später eingreifen.“, meinte Rin, da sie dachte dass Sesshoumaru nicht einen solchen Umweg machen wollte.

„Ich sagte du sollst wieder ins Dorf gehen!“, Sesshoumaru drehte sich wütend um, „Ich habe nicht gesagt du sollst uns hierher folgen!“

„Aber ich wollte doch nur helfen… ich wollte nicht allein sein…“ Rin stiegen Tränen in die Augen. Sie verstand nicht warum Sesshoumaru auf einmal so böse zu ihr war.

„Habe ich dich etwa um Hilfe gebeten? Habe ich dich damals um Hilfe gebeten als ich verletzt war? Ich kann es nicht mehr ertragen! Ich kann euch Menschen nicht ertragen! Ich verabscheue Menschen! Also verschwinde endlich! Ich kann dein verdammtes Gesicht nicht mehr sehen!“, Sesshoumaru schrie immer lauter und seine Augen leuchteten rot auf. Rin stand immer noch vor Sesshoumaru also zog er sein Schwert. Er würde Rin angreifen wenn sie nicht bald gehen würde.

„Ich sage dir, ich werde dich töten wenn du nicht auf der Stelle verschwindest!“

Voller Verzweiflung lief Rin den Weg hinab, der in das Dorf von Kaede führte. Sesshoumarus Augen wieder klar und man könnte meinen sein Blick war etwas traurig. Dann griff er an und Jaken bemerkte sein Zeichen. Doch als Rins Zeitpunkt gekommen war kam sie nicht, da half es auch nichts dass Jaken nach ihr schrie. Sie würde nicht mehr kommen…

Verletzt und enttäuscht kamen die beiden bei Kaede im Dorf an. Jaken wollte Rin seine Meinung sagen, doch Rin war nicht im Dorf angekommen. Sie war verschwunden, so wie es Sesshoumaru verlangte…
 

„Aber… warum habt Ihr mir das nicht gesagt, Meister Sesshoumaru?“ Jaken war entsetzt, „Hätte ich gewusst was damals war, wäre ich doch ganz anders zu ihr gewesen.“

„Ich hatte nicht gedacht, sie schon nach zehn Jahren wieder zu sehen. Und das sie uns aus dieser Lage befreit hatte ich auch nicht erwartet nach allem was ich damals zu ihr sagte…“ Sesshoumaru blickte zur Tür. Man könnte meinen er hoffte dass Rin jeden Moment wieder ins Zimmer kam. Doch dem war nicht so, er hatte sie wieder fortgejagt. Diesmal vielleicht für immer…
 

Rin war total fertig. Wieder wurde sie von Sesshoumaru verstoßen, doch konnte sie ihm deswegen einfach nicht böse sein. Sie war in die Berge gegangen um sich dort etwas zu beruhigen. Sesshoumarus Worte trafen sie erst schwer, doch dann kam es ihr in den Sinn dass er sich vielleicht um sie sorgte. Schließlich hatte er sie früher auch schon immer beschützt. Da blieb sie auf einmal stehen, „Wunderschön!“, vor ihr schoss ein Wasserfall in die Tiefe. Das Wasser des Wasserfalls floss in den See, aus dem die Dorfbewohner das Wasser zum Löschen des Anwesens holten. Auf einmal kam eine starke Brise auf…
 

„Meister Sesshoumaru, kann es sein dass Ihr Rin gern habt?“

Sonst wäre Sesshoumaru immer wütend geworden wenn ihn Jaken das schon früher gefragt hätte, doch diesmal war er sich nicht mehr sicher.

„Ob ich sie mag? Ich weiß es nicht.“, sagte er, denn Blick immer noch starr auf die Tür gerichtet.

„Nun, dann hört doch einfach auf Euer Gefühl, Meister.“

„Mein Gefühl? Es befindet sich im Chaos, ich weiß nicht was ich darüber denken soll.“, Sesshoumaru wandte seinen Blick aus dem Fenster. Es war alles sehr seltsam, er konnte seine Gefühle nicht mehr richtig ordnen. Er konnte es nicht richtig erklären, aber er war glücklich als Rin plötzlich vor dem Käfig stand und er war glücklich darüber dass er sie aus dem brennenden Anwesen gerettet hatte. Er war glücklich als sie einfach nur da war, doch seitdem er sie fort geschickt hat, fühlt er nur noch eine leere.

„Wenn Ihr Euer Gefühlschaos nicht mehr deuten könnt, dann geht doch einfach zu Rin. Vielleicht wird es dann klarer für Euch, ob Ihr womöglich lieben könntet.“

„Wovon redest du da Jaken! Ich werde niemals einen Menschen lieben! Menschen sind schwach und zerbrechlich! Deswegen fürchten sie uns Dämonen auch. Warum sollte sich also ein Mensch in einen Dämonen verlieben?“

Jaken wollte ihm gerade eine Antwort geben, als die Dörfler in Aufruhr gerieten. Gerade als Jaken nachsehen wollte was geschehen war, hörte man einen Dörfler rufen, „Das Mädchen aus dem Anwesen ist den Wasserfall hinab gestürzt! Sie wird ertrinken wenn ihr niemand hilft!“

Jaken hörte einen dumpfen aufschlag, als er sich umdrehte war Sesshoumaru verschwunden…

Mit dir im Licht sein

Rin wollte versuchen an Land zu schwimmen, doch zog sie Druck des Wasserfalls immer wieder unter Wasser. Immer und immer wieder wollte sie nur an Land kommen, ein letztes Mal zu ihm gehen, ihn ein letztes Mal sehen dürfen. Wieder wurde sie unter Wasser gezogen, doch sie hatte keine Kraft mehr. Immer weiter entfernte sich Rin von der Wasseroberfläche, da sah sie wieder Sesshoumaru vor sich und sie versuchte es ein letztes Mal mit ganzer Kraft.
 

Sesshoumaru rannte so schnell er konnte durch den Wald, mit dem Ziel klar vor Augen: Rin!

Am See angekommen suchte er die Wasseroberfläche nach ihr ab. Und tatsächlich! Sein Blick blieb auf einem Punkt stehen der sich vom Wasserfall weg zu bewegen versuchte. Das musste sie sein. Sesshoumaru wollte gerade zum Wasserfall laufen da fielen ihm ein paar Schatten auf, die oben am Rande des Wasserfalls standen. Er konnte sie nicht genau erkennen und die Schatten bewegten sich auch schon wieder fort, doch wusste er dass sie etwas mit Rins Sturz zu tun haben mussten.

Rin kämpfte sich langsam einen Weg vom Wasserfall weg. Der Sog war noch immer sehr stark und ihre Kraft nahm langsam immer mehr ab, doch sie wollte nicht aufgeben! Sie wollte Sesshoumaru noch einmal gegenüber treten. Da fiel ihr auf, dass er gekommen war. Dort stand er, am Ufer, schien sie im Wasser zu suchen. Da trafen sich ihre Blicke und Sesshoumaru rannte in Richtung des Wasserfalls, doch sah er wie Rin plötzlich unterging. Sie hatte aufgegeben, sich einfach treiben lassen und somit in die Tiefe reißen lassen. Sesshoumaru sprang. Er sprang einfach nur in das Wasser ohne zu überlegen, wie stark der Druck war, der vom Wasserfall aus ging. Er wollte es nur noch schaffen, Rin aus dem Wasser zu holen. Da er sie an der Wasseroberfläche nicht mehr sah, tauchte er unter Wasser und sah wie Rin immer weiter in die Tiefe glitt. Ihre Augen waren noch etwas geöffnet und sie sah dass Sesshoumaru ihr nach tauchte, doch ihre Kraft war zu Ende. Sie konnte das bisschen Luft, dass sie noch hatte, nicht länger bei sich halten und es stieg in Form vieler großer und kleiner Bläschen an die Wasseroberfläche, vorbei an Sesshoumaru der ihnen etwas hinterher sah. Dann fiel sein Blick wieder auf Rin, die ihre Augen nun geschlossen hatte und anscheinend noch etwas schneller in die Tiefe trieb. Sesshoumaru schwamm ihr nach, er wollte sie nur noch erreichen alles andere war ihm egal. Er schwamm so tief bis er sie endlich erreicht hatte und versuchte nun wieder an die Oberfläche zu gelangen, doch ihn verließ langsam die Kraft, das Wasser war sehr kalt. Dennoch wollte er nicht aufgeben, an die Wasseroberfläche zu kommen. Seine Hände „krallten“ sich beinahe schon in das Wasser, als würde er sich hinauf ziehen. Doch ihm lief die Zeit davon. Je länger er noch im Wasser war, desto niedriger war die Chance, dass er Rin zurückholen konnte.
 

Die Dorfbewohner hatten gesehen dass Sesshoumaru durch den Wald rannte und suchten ein paar Decken zusammen. Jaken wollte schon ein Mal vorrausgehen doch wurde er von einer Gruppe aufgehalten, die ihm bekannt war.

„Ist das nicht dieser Kappa den wir verkaufen wollten?“, fragte der blauhaarige Mann.

„Das ist er… Aber der bringt uns nichts…“, sagte die junge Frau die sie begleitete.

„Was meint ihr? Ob sein Meister auch irgendwo hier ist?“, fragte nun der grünhaarige, „Das Mädchen können wir leider nicht mehr verkaufen, die ist uns leider den Wasserfall heruntergefallen.“

„Ihr habt Rin da runter geschmissen?“, schrie Jaken. Wie konnten sie ihr das nur antun? Jaken war wütend. Jetzt wo er die Wahrheit kannte, wollte er sich für Rin rächen. Es tat ihm leid, dass er ihr so misstraut hat.

„Was heißt hier runter geschmissen?“, fragte der grünhaarige mit einem miesen Grinsen auf den Lippen, „Wir wollten sie ja mitnehmen, aber sie wich immer wieder etwas zurück und dann stürzte sie ab.“

„Das werdet ihr büßen!“, schrie Jaken und griff sie an. Da griff einer der beiden Männer zu einer Keule und stellte sich ihm.

„Was willst du schon groß ausrichten? Du bist nichts weiter als ein kleiner Zwerg, der vielleicht etwas Magie einsetzten kann!“, mit diesen Worten drückte der blauhaarige Jaken zurück.

„Du hast sowieso keine Chance gegen uns!“, rief der grünhaarige und griff Jaken an, der noch immer am Boden lag.

Da ging der Obsthändler dazwischen, „Und ihr seid nur feige Menschenhändler!“ Der Obsthändler hatte sich ebenfalls eine Keule besorgt und half Jaken.

„Onkelchen…“, flüsterte Jaken, „Warum helft Ihr uns?“

„Ich sagte es bereits, ihr seid gute Männer!“, er blickte etwas nach hinten, „Außerdem habt ihr uns von diesem Tyrannen befreit!“ Die anderen Dorfbewohner stimmten Onkelchen zu.

„Ihr werdet langsam lästig!“, meinte der blauhaarige Mann, „Hey! Kann deine Schwester uns diese Typen nicht vom Hals schaffen?“

„Eigentlich schon, aber diese Leute haben mir doch nichts getan.“, die zwei Männer waren entsetzt.

„Willst du uns etwa im Stich lassen?“, schrien beide Männer gleichzeitig, „Sieh zu dass du sie in die Luft jagst!“

Jaken fiel auf, dass die junge Frau nicht mehr so viel Schmuck trug wie bei ihrer ersten Begegnung, worauf er auf den Gedanken kam, dass sie von den Männern benutzt wurde.

Da murmelte sie auf einmal ein paar Worte, ein Licht erstrahlte und dann…
 

Sesshoumaru war es endlich gelungen an Land zu kommen. Er beugte sich über Rin um zu hören ob sie noch atmete, doch er konnte nichts hören. Bei Rin hatte er mal gesehen wie man den Puls überprüft und tatsächlich! Ganz schwach konnte man doch noch etwas spüren. Sollte es jetzt einfach vorbei sein? Sollte sie einfach gehen, ohne dass er sich bei entschuldigen konnte? Er wollte sie doch gar nicht so anschreien. Mit einem lauten Knall wurde er aus seinen Gedanken gerissen. Er musste etwas tun, einfach gehen lassen wollte er sie auch nicht also versuchte er sie zu beatmen. Er füllte Rins Lungen mit seinem Atem und hoffte dass sie wieder zu atmen anfing, doch nichts. Wieder spürte er diese Verzweiflung in sich und wollte nicht wahr haben, dass es so enden sollte.

„Du kannst doch jetzt nicht einfach gehen! Du wolltest bei mir bleiben hast du gesagt! Du musst mir doch noch beibringen wie man… wie man… jemanden liebt!“, schrie er Rin an, die so aussah, als ob sie einfach nur schlafen würde. Aus lauter Wut und Frust schlug er ihr auf den Oberkörper und das nächste was man hörte, war ein husten. Und es wurde immer stärker, Wasser lief aus ihrem Mund und Rin versuchte wieder tief Luft zu holen, was weitere Huster nach sich zog. Sesshoumaru war erleichtert, so erleichtert wie noch nie zuvor. Er nahm Rin auf seine Arme und rannte mit ihr in Richtung des Dorfes. Da kamen ihm einige Dorfbewohner und auch Jaken entgegen. Sofort übergab er Rin der Heilkundigen, damit sich diese um sie kümmerte. Jaken blickte seinen Meister erleichtert an.

„Jaken, ich glaube ich weiß nun eine Antwort auf deine Frage von vorhin.“

Jaken hatte bereits seine eigene Antwort, doch glaubte er dass die seine der seines Meisters gleich war.
 

Als die Medizinerin des Dorfes mit Rins Behandlung fertig war, durfte Sesshoumaru zu ihr. Sie saß aufrecht in ihrem Bett und schien schon auf ihn zu warten.

„Meister Sesshoumaru!“, sie freute sich ihn zu sehen, „Ihr habt mich schon wieder gerettet! Dafür möchte ich euch danken!“

„Warum bist du zurück gekommen, Rin? Nachdem was ich dir damals angetan habe?“, wollte Sesshoumaru endlich wissen.

„Ihr habt mich damals aus der dunklen Welt des Todes zurückgeholt. Ihr habt mich zu Euch ins Licht zurück geholt, so wie auch heute. Ich wollte doch einfach nicht wieder zurück in die dunkle Welt der Einsamkeit.“, erklärte Rin.

„Ich war für dich ein Licht?“, fragte Sesshoumaru nach.

„Euer Licht schien immer so hell und es genügte mir, wenn ich bei euch sein durfte. Doch dann habt ihr mich fort geschickt und ich bekam das Gefühl, dass ich nur eine Last war. Also wollte ich stärker werden und nach zehn Jahren machte ich mich auf die Suche nach Euch.“

„Und du fandest uns in diesem Käfig…“

„Ich wollte Euch und Jaken so unbedingt helfen, dass Ihr am Ende wieder mir helfen musstet.“, Rins Blick wurde trauriger, „Doch keine Angst, Meister Sesshoumaru, ich werde wieder gehen, wenn ich wieder gesund bin.“

Sesshoumaru wirkte etwas entsetzt, „Aber ich möchte dass Ihr eines wisst… Meister Sesshoumaru.“, Sesshoumaru sah sie erwartungsvoll an, „Ich will dass Ihr wisst, dass ich Euch immer geliebt habe.“ Tränen liefen aus Rins Augen, doch sie lächelte. Sie wollte zeigen dass auch sie stark sein kann. Doch Sesshoumaru ließ sie nicht. Er zog sie zu sich und gab ihr einen Kuss. Etwas verwundert sah Rin ihn an, als er wieder von abließ.

„Wenn du mir beibringst, was es zu lieben heißt… Bleib hier. Bleib bei mir!“, forderte Sesshoumaru und Rin konnte ein Lächeln darauf geben. Zwar noch immer etwas verwundert, aber dennoch war sie Glücklich. Glücklich darüber, dass Sesshoumaru so empfand wie sie. Glücklich darüber, wieder mit Sesshoumaru und Jaken im Licht zu stehen.
 

Ihr fragt euch, was aus den Händlern geworden ist? Eine gute Frage... Mal sehen ob ich sie euch beantworten kann....
 

Die junge Frau, mit den leuchtend grünen Haaren murmelte einen Reim, der unverständlich war. Auf einmal leuchtete der Boden auf und es gab einen gewaltigen Knall. Es musste etwas explodiert sein, der Knall war aber lauter als der Schaden war. Dort wo die zwei Männer der Gruppe standen, war nun nichts mehr. Jakens Blick ging in den Himmel und tatsächlich sah man die beiden noch davonfliegen bevor sie wieder auf den Boden krachten. Jaken blickte die Frau irritiert an.

"Wart ihr nicht Geschwister?"

"Doch, aber die beiden haben nur genervt. Manipuliert haben sie mich und benutzt! Nur weil ich Magie anwenden kann.", meckerte sie, "Dafür mussten sie bestraft werden."

Mit diesen Worten drehte sie sich um und ging... Wohin sie ging, weiß niemand, aber man hatte nie wieder etwas von dieser Gruppe gehört.



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Kommentare zu dieser Fanfic (22)
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Von: abgemeldet
2013-11-10T19:25:16+00:00 10.11.2013 20:25
voll cooles ending! und das is auch voll romantisch geweorden xD war ne klasse ff
Von: abgemeldet
2013-11-10T19:14:03+00:00 10.11.2013 20:14
O.o hoffentlich kommt er noch rechtzeitig! klasse kapi^^ mir gefällt die Story. sesshomaru ist mal gesprächig xDD
Von: abgemeldet
2013-11-10T19:03:59+00:00 10.11.2013 20:03
das kapi is voll schön! irgendwie erkennt man an sesshomaru doch eine art "menschliche" seite. find ich super, dass er auchmal "schwächelt" xD
Von: abgemeldet
2013-11-10T18:52:49+00:00 10.11.2013 19:52
spannendes kapi^^ es ist auch interessant das man sesshomaru etwas anders erleben kann. sonst kennt man ihn ja nur als kaltherzigen und arroganten daiyoukai. aber so find ich es auch ganz spannend. das er sich auch mal sorgen um andere macht. klasse xD was ich mich nur frage ist, warm rin damals verschwunden ist. hoffe das es im laufe der ff noch gesagt wird xDDD
Antwort von: Maryhase
10.11.2013 20:06
Oh, wow, wirklich sehr nett von dir.
Ich hab es jetzt nur gerade nicht im Kopf, ob ich den Grund für ihr verschwinden mit angegeben hatte...
Von: abgemeldet
2013-11-10T18:19:57+00:00 10.11.2013 19:19
cooler anfang^^
Antwort von: Maryhase
10.11.2013 19:43
Danke für deinen Kommentar ^^
Hab mich wirklich sehr darüber gefreut.
Bin gespannt, wie du die restliche Geschichte finden wirst.
Ich freue mich über jegliche Kritik =3
Von:  darkwolves
2012-09-16T10:17:35+00:00 16.09.2012 12:17
oh ha~
sess so wie er ist, aber irgendwie dann auch wieder nicht.
Aber schön das die zwei zusammen gekommen sind. Die passen so gut zusammen
Von: abgemeldet
2012-02-28T16:10:33+00:00 28.02.2012 17:10
Oh Gott
Wo soll ich anfangen?
Ah, ich weiß...

Die Punke, die ich dir geben kann:

Grammatik: 7 / 10
Rechtschreibung: 6 / 10
Dialoge: 9 / 10
Umsetzung: 8 / 10
Pairing: 10 / 10

Fazit:
Sehr schöne Fanfiction. Nur an einigen Stellen müsstest du dich besser an die Zeiten halten. Hab ich dir ja gestern schon gesagt. Aber ich fand Yaken einfach genial umgesetzt und Seshomarus innere Zerissenheit war richtig gut nachzuvolziehen. Das Ende kam zwar etwas prompt, passt aber zu Inu Yasha. Schließlich war Rumiko-sama mit ihrer Umsetzung genauso wie du. Lustig fand ich, wie die Magierin sich an ihren Brüdern gerächt hat. Und dass Rins "Besitzer" durch seine eigenen Fallen gestorben ist, finde ich gerecht. Schließlich war er ein richtiges A........

lg

Kathrin
Von:  Yukiko-Arakawa
2011-10-21T21:46:29+00:00 21.10.2011 23:46
es war wirklich sehr spannend, und ich bin froh das es ein gutes ende hatte:D
Von:  Yukiko-Arakawa
2011-10-21T21:46:09+00:00 21.10.2011 23:46
es war wirklich sehr spannend, und ich bin froh das es ein gutes ende hatte:D
Von:  Yukiko-Arakawa
2011-10-21T21:35:40+00:00 21.10.2011 23:35
Hammer Kapitel:D


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