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Brieffreunde!

von

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„Kari…“ – „Ja, was ist denn Tai?“, sie schaute irritiert zu ihrem Bruder. „Kannst du nur ein einziges Mal aufhören irgendjemanden Briefe zu schreiben?“, fragte er genervt und ließ sich auf das Bett fallen. „Das ist ja der Sinn darin“, erklärte seine Schwester, „du schreibst jemanden den du nicht kennst einen Brief.“ „Ich versteh es nicht…“, trotzig erhob er sich und stellte sich vor die Tür, seine Hand berührte die Türklinke. „Mama hat fertig gekocht, nur deswegen verstehe ich, dass du dich hier in deinem Zimmer einnistest.“ Er verließ das Zimmer ohne ein weiteres Wort.
 

Kari wandte sich wieder ihrem Schreibtisch zu, vor welchem sie saß, wie schon seit Tagen, weil sie nicht recht wusste was sie schreiben sollte. Aber heute war sie sich sicher, heute beendet sie den Brief und wirft ihn ein, damit er endlich seinen Weg antreten kann. Ihr Blick viel auf das leere bunte Briefpapier, dass sich vor ihr ausbreitete. Es war hellblau gedruckt und wurde von Regenbogen verziert.
 

„Soll ich das wirklich nehmen?“, fragte Kari sich lautlos, „immerhin schreibe ich einem Jungen.“ Das Mädchen stützte sich auf ihre Hände und schaute aus dem Fenster, welches sich direkt vor ihr befand. Draußen zeichnete sich die Sonne auf verschiedene kleine und große Grundstücke ab, kuschelte sich an sie. Kari schnaufte. „Jetzt lass ich mich schon wieder ablenken!“, sie raufte sich ihre Haare und ihr Weg brachte sie durch ihr Zimmer.
 

„Wie soll ich bloß anfangen?!“ – „Kari, das Essen ist fertig, kommst du?“ Kari nickte ihrer Mutter zu, die daraufhin eilig ihren Kopf wieder aus dem Türrahmen zog. „Noch nie viel mir das so schwer…“, erinnerte sie sich und eilte durch die Zimmertür in die Küche und setzte sich zu ihrem Bruder an den Tisch, dessen Blick Bände sprach.

„Schau mich nicht so an, Tai!“, bekundete Kari unzufrieden. „Du schreibst Leuten die du nicht kennst und lässt deine alten Freunde hier vergammeln!“ – „Ich lass doch nicht meine Freunde vergammeln!“ Tai deutete nach draußen: „Hast du in letzter Zeit rausgeschaut, es ist so schönes Wetter und du hängst nur an deinem Schreibtisch!“ – „Es macht mir Spaß – na und? Besser als die Abende vor einer Konsole zu verbringen und andere Leute zu bekämpfen!“, kritisierte Kari. Tai schnappte nach Luft: „Das ist etwas ganz anderes!“, stellte er klar. „Nun seid doch beide mal wieder freundlich zueinander, ihr seid ja schlimm.“, protestierte Frau Yagami die den Raum betrat. „Und jetzt wird gegessen – ohne das wird gemeckert wird!“, ein böser Blick strafte ihren Sohn.
 

„Danke Mama, das hat echt toll geschmeckt!“, erklärte Kari, räumte ihren Platz ab und stürmte in ihr Zimmer. „Dieser Bruder macht einen Kirre! Ich wurde bestraft!“, regte sie sich auf. „Wut!“, schrie sie und kritzelte das Wort auf ein Blatt Papier. „Der macht einen doch völlig Banane!“, jetzt aber erst fiel ihr auf, auf welchem Untergrund sie das Wörtchen „Wut“ gekritzelt hatte. „Oh nein – das schöne Briefpapier.“ Das Mädchen setzte sich erneut vor dem Schreibtisch. „So ein Idiot, der macht mich irre!“, kurz überlegte sie – dann begann sie zu schreiben.
 


 

Tut mir Leid, dass dieses Wort jetzt ganz oben das Briefpapier ziert

aber ich habe mich mal wieder tierisch über meinen Bruder aufgeregt – der bringt mich

noch auf die Palme. Der nimmt mein Hobby einfach nicht zu Kenntnis! Tut mir

Leid, dass ich dich jetzt schon so damit überfalle, aber ich musste meine Wut

raus lassen und naja…

da habe ich halt das Wort auf das Papier geschrieben – ohne

die Erinnerung, dass es mein Briefpapier ist. Aber hey, immerhin

komm ich jetzt zum schreiben – denn, wenn

ich ehrlich sein soll…

ich wusste nicht was ich schreiben soll. ^^
 


 

Aber jetzt weiß ich ja was ich schreiben kann.

Also mein Name ist Kari Yagami und ich bin 17

Jahre alt. Ich lebe gemeinsam mit meinen Eltern

und meinem nervenden Bruder Tai – eigentlich

Taichi, aber das sagen wir nur, wenn er was

aufgefressen hat und unserer Katze in einer

Wohnung.

Meine Hobbys sind neben dem Briefe schreiben,

Musik hören und fotografieren. Besonders oft

läuft aber leider mein Bruder mir vor die Linse,

sodass die meisten Bilder mit seinem Rücken

oder seinem Hinterteil bestückt sind, aber damit

muss ich leben.

In meiner Freizeit gehe ich wahnsinnig gerne

schwimmen, am liebsten mit meinem besten

Freund – denn dann macht es gleich viel mehr Spaß.

Genug der vielen Worte, ich möchte dich auch nicht

mit Fragen löchern, schreib einfach das von dir,

was du mir gerne schreiben möchtest – du

wirst zu nichts gezwungen. Hihi^^

Ganz liebe Grüße und auf eine

lange Brieffreundschaft,

Kari
 

„Na hattest du endlich ein Thema worüber du schreiben konntest?!“, fragte Tai abwertend. „Ich habe über deine Doofheit geschrieben…“, murmelte Kari und schloss den Briefumschlag, um ihn mit einer Marke zu versehen. „Wie bitte?“ – „Ach nichts…“, sagte sie nun etwas lauter und ging zu ihrem Kleiderschrank. Heraus zog sie eine dünne hellblaue Jacke, die sie von ihrem besten Freund geschenkt bekommen hatte. Eilig zog Kari sie über und verschwand durch die Zimmertür, mit dem Brief in der Hand. „Mama, ich lauf mal schnell zum Postkasten.“, rief das junge Mädchen bevor die Tür hinter ihr zu zog.
 

Schnell eilte sie die Treppen hinab und öffnete die Tür, sodass der Wind ihr durch die Haare streifen konnte. Ihr Weg führte geradewegs zum Postkasten, der sich einige Straßen weiter befand. Davor stehen geblieben zog Kari den bunten Briefumschlag, der ebenfalls mit Regenbogen verziert war, hervor.
 

„Nun gut – Brief – beeil dich und sorg dafür, dass ich schnell eine Rückmeldung bekomme.“, flüsterte sie wobei ihr Augenmerk auf dem Zusammengefalteten lag, dass sie vor sich hielt. Langsam öffnete sie den Briefschlitz und schob den Brief hindurch. „Jetzt ist es zu spät etwas zu ändern.“, kicherte sie und machte sich auf den Weg nach Hause.

Als Kari den Schlüssel in der Haustür umdrehte wurde sie bereits von ihrem Bruder erwartet. „Na, kannst du jetzt auch rausgehen?“, fragte er einschüchternd. „Tai, hör auf mich zu Nerven!“, schrie sie in seine Richtung, doch er wedelte mit dem Telefon vor ihrer Nase. „Dass dein bester Freund am Telefon nur dein Geschreie mitbekommt ist schon sehr schade…“, lästerte er und drückte ihr das Elektrogerät in die Hand.
 

„Ja, Hallo!?“, fragte sie nun gewohnt freundlich und bekam auch auf schnellster Weise eine Antwort. „Huhu Kari, ich bin’s. Ich wollte fragen, ob du Lust hast heute Abend mit mir ins Kino zu gehen?“ – „Ins Kino?“ Tai schritt hinter sie und legte den Kopf auf ihre Schulter. „Tut mir Leid, sie kann nicht, sie hat eine Verabredung mit ihrem Schreibtisch.“, lachte er. Seine Schwester setzte einen Schritt vor und er machte Bekanntschaft mit dem doch sehr leblosen Boden unter ihnen.
 

„Lust habe ich schon, aber leider kein Geld mehr.“ – „Das ist bestimmt alles für Briefmarken…“ – „Taichi Yagami, noch ein Wort und ich setz mich auf dich!“, klärte sie die Situation und funkelte ihn böse an. „Schon gut…“, wisperte er und zog sich auf die Couch die neben ihm stand. „Komm schon Kari, ich lad dich ein – na, was sagst du?!“ – „Mhm…“ – „Och komm schon!“ Kari lachte: „Gut, ich will ja nicht, dass mein bester Freund anfangen muss zu betteln.“ – „Gut, die Vorstellung um acht, wir treffen uns vor dem Kino!“ – „Alles klar, ich freu mich … bis nachher!“, sie betätigte einen Knopf und legte es auf den Tisch.
 

„Und, wenn ich das nächste Mal mit meinem besten Freund telefoniere – machst du den Schnabel zu!“, keifte Kari ihren Bruder an, der sie nur müde anlächelte. „Ist ja gut Schwesterchen…“, gab er sich geschlagen und griff zur Fernbedienung. „Gut.“, lächelte Kari und öffnete die Türe zu ihrem Zimmer und schaute geschockt zu ihrem Bruder. „Wie sieht denn mein Schreibtisch aus!?“, schrie sie quer durch die Wohnung, sodass ihr Bruder zusammenzuckte. Er schaute sich kurz um und sah die Panik in ihren Augen.
 

„Ich hab nur einen Taschenrechner gesucht…“, gestand er, „tut mir Leid, das nicht mehr alles an Ort und Stelle ist.“ – „Och man, Tai!“, hinter sich schloss sie die Tür und ging auf ihren Lieblingsplatz in ihrem Zimmer zu. „Diese Pfeife!“, fluchte sie und machte sich ans aufräumen.

Es klopfte an ihre Zimmertür, Tai lugte herein. „Kari, tut mir leid.“, flüsterte er, sodass seine Schwester es aber noch verstehen konnte. „Ist schon in Ordnung Bruderherz, aber hättest du zuvor ein Blick in dein Zimmer geworfen, hättest du gemerkt, dass dein Taschenrechner auf deinem Schreibtisch liegt.“ Der Braunhaarige schnaufte: „Du kennst doch meine Unordnung.“ – „Stimmt…“, nachdenklich hielt sie ihren Schreibblock vor sich. „Ist sonst noch etwas?“, fragte das Mädchen ihren Bruder, der immer noch seinen Platz im Türrahmen hatte. Tai schaute kurz auf den Boden, schüttelte den Kopf und schaute sie an. „Nein, ich wünsch dir nur viel Spaß im Kino.“, lachte er und schloss die Türe hinter sich.
 

Das Mädchen atmete aus und setzte sich auf ihr Bett. „Hoffentlich ist der Brief schon auf dem Weg.“, dachte sie, wobei ihr Blick auf die Uhr lag. „Ich sollte mich langsam mal fertig machen.“, sprach sie zu sich und stellte sich vor den gerade geöffneten Kleiderschrank. Heraus kramte sie ein weißes Shirt, worauf unten links eine kleine Schnecke abgebildet war. Den Aufdruck hatte sie von ihrem Bruder zum Geburtstag bekommen und auch er hat es auf das Shirt gebügelt – seitdem hält er zum Bügelbrett einen Sicherheitsabstand ein.
 

Sie griff zu einer kurzen Jeanshose und verschwand mit ihrer Kleidung ins Bad. Von ihrem Bruder erhielt sie einen seltsamen Blick, geäußert hatte sie sich nicht dazu. Schnell zog sie die Klamotten über und betrachtete sich im Spiegel. Ihre Haare fielen ihr ins Gesicht, wieder einmal. Ihre Hand griff nach einem Haarreif, den sie sich schnell auf den Kopf setzte, damit sie sich ihren Klamotten noch schneller entledigen konnte.
 

Glücklich stand sie im Flur und erntete einen neugierigen Blick ihrer Mutter. „Wo geht’s denn hin?“, fragte sie verdutzt und bevor ihre Tochter antworten konnte stellte sich ihr Bruder zu ihr. „Sie geht ins Kino.“ – „Achso, dann viel Spaß.“, lachte ihre Mutter und Kari kam dazu sich ihre Turnschuhe überzustreifen. „Viel Spaß, Schwesterchen!“, rief Tai ihr noch zu, bevor sie hinter sich die Haustür schloss.
 

Langsam trat Kari einen Schritt nach vorne. Als sie in die Fußgängerzone einbog wurde sie kurz von dem starken Licht geblendet. Schon von weitem entdeckte sie das Kino, welches von vielen Leuten – wie oft – sehr umstellt und zugestellt war.
 

„Kari – hier bin ich!“, schrie eine Jungenstimme aus dem Getümmel heraus. Das Mädchen beeilte sich und schritt so schnell auf den Jungen zu. „Ach, was hab ich dich vermisst!“, er umarmte sie lange, sodass sie irgendwann ihm auf den Rücken klopfen musste, „I-Ich krieg keine Luft…“, flüsterte sie, woraufhin sie von ihrem besten Freund losgelassen wurde. „Entschuldige…“, wisperte er. „Schon in Ordnung – aber warum vermisst? Wir haben uns doch erst vorgestern gesehen?“, nichts wissend schaute sie in seine Augen, die im hellen Licht aufleuchteten. „Das ist aber schon lange her.“, lachte er und nahm sie in den Arm, „Wollen wir rein?“ Kari nickte ihm kurz zu, sodass sie in das Foyer des Kinos gehen konnten. Da ihr Kumpel schon die Karten geholt hatte, konnten sie direkt durch und sich in das Kino setzen.
 

„Hach, ist das schön…“, gähnte er. „Oh ja, ich merk schon.“, lachte sie ihn an und nahm seine Hand in ihre. „Ich hab dich lieb.“, lächelte Kari und achtete auf die Augen die erneut aufleuchteten – neben der Nase, die rot umrundet wurde. „Du musst aber nicht rot werden, mein Bester!“, lachte sie, woraufhin er nun die Farbe einer Tomate annahm.
 

Der Saal verdunkelte sich und auf der Leinwand wurde die allseits beliebte Werbung angeworfen. Kari kuschelte sich an ihren besten Freund, der daraufhin erneut den Arm um sie legte. „Ich hab dich auch lieb…“, flüsterte er ihr ins Ohr und konzentrierte sich auf den Film der gerade begonnen hatte.

Nach langen Stunden verließen sie, händchenhaltend, das Kino. Draußen hatte die Luft eine kühlere Form angenommen und Kari fröstelte leicht vor sich her. „Ich bring dich nach Hause, ja?“, lachte der Junge neben ihr sie an. Ein Nicken huschte über ihre Lippen, was von einem Lächeln abgelöst wurde. „Gerne.“
 

Langsam traten sie vorwärts, auch wenn es schon späte Stunde war – viele Leute tummelten sich auf der Straße und drängten sich noch vor Verkaufsschluss in die Geschäfte. Endlich aus dem mühseligen Treiben heraus, streckte sich das junge Mädchen einmal ausgiebig. „Lass uns gehen!“, lachte sie nun und griff erneut nach der Hand des Jungen und lief mit ihm die Straßen entlang.
 

Die Laternen erhellten durch ihr grelles Licht die Umgebung und Kari bog gemeinsam mit ihrem Kumpel in ihre Straße ein. „Es war wirklich toll!“, gestand sie und erneut flog eine leichte Röte auf sein Gesicht. Das junge Mädchen grinste ihn an und knautschte ihm in die Seite. „Hey!“, brachte er nun mit einem Lachen hervor und hielt sie fest. „Was willst du mir anhaben, hm?“, fragte sie spöttisch, kniff ihm erneut in die Seite und lief vor – er, glücklich, hinterher. Kari schaute kurz nach hinten, lief doch plötzlich gegen etwas und fiel ungemütlich auf ihren Hintern. Ein Blick nach oben zeigte ihren Bruder.
 

„Tai, was machst du denn hier?“, wollte sie irritiert wissen. „Papa und Mama haben gesagt, ich soll mal schauen wo du bleibst.“, gestand er und half ihr auf die Beine. „Achso…“, ihr Blick fiel nach hinten, ihr bester Freund verlangsamte seine Schritte und blieb neben ihr stehen. „Hallo Tai!“, grinste er und bekam eine freundliche Umarmung. „Na Kleiner!“, lachte er. Der Blick des Begleiters fiel auf das junge Mädchen.
 

„Ich nehme mal an, dein Bruder begleitet dich noch das Stück.“, hochgezogene Mundwinkel lagen auf seinem Gesicht – und auch Kari, zwinkerte ihm zu. „Gut, wir sehen uns dann morgen.“, setzte er hinzu, drehte sich um und lief los. „Ja, bis morgen!“, rief sie ihm hinterher. „Lass uns reingehen…“, gähnte Tai und setzte einen Fuß vor. Schnell hagte sich seine Schwester bei ihm ein und ging mit ihm zusammen los.
 

„Und?“, Kari schaute ihren Bruder verwirrt an – dieser verdrehte die Augen. „Wie wars?“, fragte er nun explizit nach und bekam ein Lachen von seiner Schwester zu hören. „Das meinst du…“, grinste sie nun und schaute auf ihre Füße, „war ganz schön.“, gestand sie leicht säuselnd. „Wie niedlich…“, keifte Tai und nahm seine Schwester in den Arm. „Morgen wieder Schule, was?“ – „Wem sagst du das?“, erklärte Kari geknickt und schloss die Haustüre auf.
 

Nachdem sie einige Treppenstufen überwunden hatten kamen sie in den Flur und konnten sich ihrer Sachen entledigen. „Ich bin wieder da!“, rief Kari lautstark durch die Wohnung und erntete einen irritierten Blick von ihrem Bruder. „Ich war wohl zu laut, nicht wahr?“ Ohne ein Wort zu sagen ging der Junge ins Wohnzimmer und setzte sich zu seinem Vater, der gerade Zeitung laß, auf das Sofa. „Mama – Papa, seid mir nicht böse … aber ich bin hundemüde, ich mach mich noch fertig und lass mich dann ins Bett fallen, gute Nacht!“, mit einem knappen Winken verschwand das junge Mädchen im Bad, wo es sich bettfertig machte.
 

Mit langsamen Schritten tappste sie in ihr Zimmer und ließ sich rücklings auf das gemachte Bett fallen. „Gut, dass ich schon die Schulsachen gepackt hab.“, sagte sie zu sich und zog sich eilig die Decke über den Kopf. Kari drehte sich gerade auf die andere Seite, als ihr Handy ertönte. „Eine SMS?“, fragte sie sich und öffnete sie umgehend.
 

Huhu!

Hat mich gefreut, dich endlich wieder zu sehen.

Habe dich, wie gesagt ganz schön vermisst.

Wie auch immer, wollte mich nur für den schönen

Abend bedanken. Wir sehen uns dann morgen

in der Schule!

Hab dich lieb –

Gruß & Kuss ^^
 

Ein verträumtes Lächeln zog auf Karis Gesicht, sie klickte auf „Antworten“.
 

Sei froh, dass du mich noch erreicht hast. *lach

Wollte gerade ins Bett gehen – oder, sagen wir es so,

ich lieg schon längst drinnen. Naja, wie auch

immer – ich wünsch dir auch eine gute Nacht

und süße Träume. War wirklich toll

heute.

Hab dich lieb. <3
 

Schnell eilte ihr Finger auf eine Taste und schon war die Textnachricht in den Weiten der Netzbetriebe unterwegs. Das tragbare Telefon fand den Weg zurück auf ihren Nachttisch. Das Mädchen mummelte sich erneut ein und schloss die Augen.

Langsam schlugen die ersten Sonnenstrahlen heil in ihr Zimmer ein und hüllten sie in ein warmes Licht. Kari öffnete kurz ihre Augen, schloss sie daraufhin aber schon wieder, da die Sonne sehr hell war. Das junge Mädchen drehte sich auf ihre Seite und blickte auf die Uhr, die ihren Platz auf dem Nachttisch hatte.
 

Sie schlug eilig ihre Decke zurück und starrte erneut auf die Uhr. Schnell wich ihr Blick auf die Wanduhr und sie legte sich zurück. „Blöde Uhr… stehen geblieben.“, murmelte sie zu sich und stand auf. Ihre Füße trugen sie zum Schrank, woraus sie schnell eine kurze Jeans und ein helles rotes Shirt raus kramte. Ihr Weg führte ins Bad, wo sie sich nun Zeit ließ, um sich für die Schule fertig zu machen.
 

Mehrmals klopfte jemand an die Badezimmertür – Kari machte sich gerade einen Zopf. Sie öffnete die Tür einen Spalt und entdeckte ihren Bruder. „Lass mich rein – ich muss mal!“, sagte er und man merkte er unterdrückte etwas. Schnell schnappte sie sich ihre Schlafsachen und ließ so ihren Bruder ins Badezimmer.
 

„Guten Morgen!“, fröhlich begrüßte ihre Mutter sie. „Guten Morgen, Mama.“, lachte Kari sie an und schmiss ihre Kleidung auf ihr Bett und platzierte die Decke darüber. Langsam ging sie zurück ins Wohnzimmer, als sie angekommen war winkte ihre Mutter sie in die Küche. „Frühstück.“, grinste diese und stellte noch die Brötchen, die gerade den Backofen verlassen hatten, auf den Tisch. „Mhm – was zu mampfen…“, verkündete Tai und griff glücklich zu einem Brötchen. Doch dieses landete auf dem Tisch. „Au – heiß!“, schrie er und wurde von seiner Schwester ausgelacht. „Die kommen gerade aus dem Backofen, du Vollprofi!“, gestand sie und grinste ihn weiterhin an. „Grins nicht so, du Honigkuchenpferd!“, sagte er leidend und setzte sich neben sie. Schnell schnappte er sich nun ein Brötchen und belegte es nach Herzenslust.
 

Nach dem Frühstück machten sich die beiden Geschwister auf zur Garderobe um sich schnell ihre Schuhe anzuziehen. „Mama – wir sind jetzt weg!“, lachte Kari und winkte ihrer Mutter zu. „Ja, ist gut!“, rief sie noch zurück bevor die Haustür von ihrem Sohn geschlossen wurde.
 

„Da bist du ja!“, schnell lief Kari zu ihrem besten Freund und umarmte ihn stürmisch. „Hallo, Kari.“, er erwiderte die Umarmung. „Nanu, wo ist denn Tai?“, erkundigte sich der junge Mann und schaute sich um. „Weg…“, das Mädchen schaute sich mehrmals um, „egal – wollen wir rein?“, erkundigte sie sich. Ein Nicken seinerseits.
 

Gemeinsam gingen die Freunde in den Klassenraum und Kari wurde direkt auffällig begrüßt. „Guten Morgen Kari!“ – „Guten Morgen, Davis.“, sagte Kari freundlich und legte ihre Tasche auf ihren Tisch. „Ich wollte fragen, ob du Lust hast heute Abend mit mir in den neuen Film zu gehen, der im Kino angelaufen ist?“ Kari blickte auf: „Tut mir Leid, Davis … ich war da schon drin.“, gestand sie wahrheitsgetreu. „Mit ihm?“, fragte er genervt. „Ja, mit ihm – was dagegen?“, fragte sie gespielt gereizt. „Nein, nein.“, er setzte sich auf seinen Platz, „Vielleicht das nächste Mal.“, setzte er an und blätterte weiter in seinem Sportmagazin. „Davis, alles in Ordnung?“, erkundigte sich sein Rivale und schaute ihn durchdringend an. „Jaja!“, antwortete er trotzig und vertiefte sich in den Texten der Zeitschrift.
 

„Wieso ist er denn so zornig?“, wollte Karis bester Freund wissen, doch sie schnaufte nur. „Er wollte mit mir ins Kino…“ – „In dem Film wo wir beide waren?“, erkundigte er sich weiter und bekam ein Auf und Ab Karis Kopfes. Langsam setzte er sich auf seinen Platz und drehte sich um zu Kari, die sich parallel zu ihm gesetzt hatte. „Oh man…“, registrierte er und stützte sich auf der Schullehne ab. „Er wird sich einkriegen…“, versicherte er jedoch und drehte sich nach vorne, als die Lehrerin den Raum betrat. „Guten Morgen!“, begrüßte die Klasse sie und sie die Klasse. „Dann beginnen wir nun mit unserem neuem Thema.“, fing sie an und wandte sich zur Tafel.
 

Die Schulklingel beendete den zaghaften Unterricht und die Schüler atmeten gutgelaunt aus. Schnell packten sie die Sachen in die Tasche und verabschiedeten sich voneinander. Kari lief aus dem Klassenzimmer und rannte in ihren Bruder hinein. „Wohin so eilig?“ – „Nach Hause, zum Briefkasten, vielleicht ist ja was angekommen!“, erklärte sie sich und lief an ihm vorbei.

Schnell lief das junge Mädchen die Straßen entlang, sie war schon fernab der Schule und musste nur noch durch einige Straßen rennen, bis sie ihr Haus entdecken konnte. Glücklich kam sie an und schaute gleich in den Briefkasten, der hoffnungslos überladen war. Kari schnappte sich das Bündel, lief die Treppen hoch, öffnete die Wohnungstür und verbarrikadierte sich in ihrem Zimmer.
 

„Rechnung, Rechnung, Brief für Tai, Urlaubskarte von Oma…“, redete sie zu sich selbst als sie die Umschläge durchging. Traurig starrte sie auf die Briefe die sie in der Hand hielt – für sie war keiner dabei gewesen. Kari legte den durchgegangen Stapel auf den Wohnzimmertisch, als sich ein Schlüssel in der Tür drehte. „Was machst du denn schon hier, du hast doch noch Unterricht?“, stellte das junge Mädchen fest als sie ihren Bruder erkannte. „Letzten beiden Stunden sind ausgefallen, Lehrer ist erkrankt.“ – „Achso…“, flüsterte seine Schwester und schaute unsicher auf den Briefstapel, der sich vor ihr ausbreitete.
 

„Da ist ein Brief für dich mit bei.“, erklärte sie kurz und ging zurück in ihr Zimmer. Unglücklich setzte sie sich auf ihr Bett und schaltete Musik an. Anscheinend zu laut, denn es dauerte nur kurze Zeit und Taichi stand in der Tür. „Kari, hast du Lust was in die Stadt zu gehen?“ – „Mhm…“ – „Du kannst doch nicht die ganze Zeit hier drinnen bleiben, die Musik aufdrehen bis du taub wirst und schmollen.“ – „Och, ich kann so einiges.“, erwiderte sie sarkastisch. „Schon gut, schon gut… kommst du trotzdem mit? Ich lad dich auch zu einem Eis ein.“ – „Du schuldest mir eh noch eins.“, erinnerte seine Schwester ihn und lachte kurz auf. „Schon gut, also – kommst du?“, ein Druck lag in seiner Stimme. „Ja, ich komme.“ Sie erhob sich und stellte die Musikanlage aus, sodass die Stimme direkt verstummte.
 

„Also, was machen wir nachdem wir uns ein Eis besorgt haben?“, erkundigte sich Tai, auf dem Weg zu der Eisdiele. „Wir können ja was in den Park gehen.“, bot Kari an und bekam ein Grinsen von ihrem Bruder. „Meinetwegen.“
 

„Sag mal, Kari…“, begann Tai, nachdem er an seinem Eis geleckt hatte, „kannst du demnächst von unserem Fußballteam ein paar Bilder schießen?“ Das junge Mädchen schaute irritiert drein, doch dann prustete sie los. „Solang nicht immer dein Hinter zu sehen ist.“ – „Haha…“, Tai spielte beleidigt. „Ist doch wahr…“, verteidigte Kari sich. „Schon gut – also machst du’s?“ – „Tai, du gefällt’s mir heute nicht… dauernd sagst du >schon gut<, sonst bist du stur wie sonst was … ist irgendwas los?“ Tai schaute verwirrt zu seiner kleinen Schwester. „Nein, was sollte sein?“
 

„Ach, keine Ahnung…“, gab Kari knapp zurück und riskierte einen Blick auf ihre Armbanduhr. „Meinst du nicht wir sollten langsam mal los?“ – „Wohin?“ – „Wohin wohl? Nach Hause.“, grinste Kari und hakte sich bei ihrem Bruder ein. „Gut, lass uns gehen.“, setzte er hinzu und beide gingen gemeinsam los.
 

„Mama – wir sind wieder da!“, rief das junge Mädchen als sie gemeinsam mit ihrem Bruder in den Flur trat. „Ah toll, dass ihr da seid, kommt ihr mal bitte?“ Die Geschwister warfen sich irritierende Blicke zu, gingen jedoch gemeinsam ins Wohnzimmer, wo sie auch ihren Vater entdeckten. Schnell begrüßten sie ihn und setzten sich neben ihrer Mutter auf das Sofa. „Ich hab eben mit Oma telefoniert, sie ladet uns für das nächste Wochenende ein vorbei zu kommen – habt ihr Lust?“, fragte Frau Yagami fröhlich.
 

Ein Strahlen von Karis Seite, die männlichen Personen jedoch in der Familie schnauften leise vor sich hin. „Willst du etwas sagen, Liebling?“, fragte Karis Mutter aufgeregt, bekam jedoch nur ein schnelles Kopfschütteln. „Also ich würde gerne dahin.“, erklärte das braunhaarige Mädchen. Tai nickte ihr zu. „Bei Oma um die Ecke gibt es doch einen super Fußballplatz.“ Die Mutter der beiden Kinder lachte ihren Mann an und streckte ihm kurz die Zunge heraus. „Ich hab’s dir gesagt.“, erwiderte sie und stand auf. „Ich mach jetzt das Essen.“, verkündete sie und ging in die Küche.
 

„Ich muss Hausaufgaben machen.“, gab Kari zu und verschloss ihre Zimmertür von innen. Schnell zog sie ihren Hausaufgabenplaner aus der Tasche und blätterte in ihm herum. Ein kleiner zusammengefalteter Zettel flog ihr entgegen. „Nanu…“, wunderte sie sich und faltete ihn auf.
 

„Ich hab dich lieb!“
 

Ein Lächeln huschte auf das Gesicht des Mädchens. „Du bist mir einer…“, lachte sie und legte das Zettelchen vor den Bilderrahmen, in dem ein Bild von ihr und ihrem besten Freund war. „Und nun zu Mathe…“, wisperte sie und zog ihren Block hervor und starrte auf die Aufgaben nieder. „Ich habe keine Lust auf Bruchgleichungen!“, maulte sie und stützte sich auf ihre Hand. Doch was sollte sie machen? Sie griff zu ihrem Taschenrechner und begann die Aufgaben auszurechnen.
 

„Kari, das Essen ist fertig!“, gerade hatte das gerufene Mädchen ihren Aufsatz beendet, als es von ihrer Mutter gerufen wurde. „Mhm, was zu spachteln!“, hörte sie ihren Bruder schon nachdem sie die Tür öffnete. Sie ließ den Kopf hängen und setzte sich neben ihren Bruder. „Guten Appetit!“, wünschte die Mutter und erntete einen merkwürdigen Blick ihrer Kinder. „Ist irgendetwas?“, fragte sie, doch ihre Kinder antworteten nicht. „Dann guten Appetit, Tai.“, sagte Kari sarkastisch zu ihrem Bruder und zeigte ihm seine Zunge. Beleidigt starrte er auf seinen Teller, woraufhin er eine leicht bläuliche Farbe annahm.
 

„Tai, ich will kein Gemecker hören!“, ermahnte seine Mutter ihn worauf er den ersten Bissen verschlang. „Hey, so schlecht schmeckt das gar nicht!“, erklärte er und spachtelte weiter. Auch seine Schwester traute sich und aß eilig weiter, damit sie schnell in ihr Zimmer konnte, da sie noch ins Schwimmbad wollte. „Mama, das war echt super – aber, ich muss jetzt los!“, erklärte sie, stand auf und legte ihren Teller in die Spüle. Zurück in ihrem Zimmer schnappte sie sich ihre Tasche, zog ihre Schuhe an und verschwand an die frische Luft.



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  xXannaxyoxX
2012-04-10T14:46:41+00:00 10.04.2012 16:46
ich will wissen wies wietergeht schick mir ne nachricht wenn du wieder ein kapi hochlädst


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