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Between Love and Hate

von

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Sky Dream

„Fühlst du es?“ Fragt mich die leise Stimme sanft.Sie klingt so weich und melodiös wie ein Glockenspiel, welches sich in der Mittagssonne windet.
 

„Ja.“ hauche ich leise und lasse meine Augen geschlossen.
 

Der laue Wind spielt mit meinen Haaren und lässt sie tanzen, streicht zärtlich über meine Wangen und bläht meine Bluse auf. Das kühle Wasser umschließt meine Füße und jagt mir so eine Schauer über Beine und Rücken.
 

Ich strecke meine Arme in beide Richtungen aus und drehe mich ein paar Mal im Kreis ehe ich mich in den kühlen Sand hinter mich fallen lasse. Das Wasser reicht mir jetzt nicht mehr nur bis zu meinen Knöchel sonder schon bis zu meinen Waden.
 

Ich vergrabe meine Finger in dem weichen, nassen Sand.
 


 

„Wir verschwinden im Rausch

Wir liegen am Boden

Die Musik ist aus

Es geht alles so schnell

Ich krieg die Augen nicht zu

Und es wird langsam wieder hell“
 


 

Ich höre wie die Stimme anfängt zu Summen. Eine mir nicht bekannte Melodie, doch ich genieße es. Es ist ein langsames, traurigeres Lied, doch sie passt perfekt hier her. Alles was er erschafft passt perfekt.
 

„Bist du traurig?“ fragt er so leise und sanft wie immer nach dem er geendet hat.
 

Ich nicke nur leicht mit meinem Kopf. Der Sand knirscht mit auf als ich ihn bewege. Ich wage es nicht etwas zu sagen. Ich wage es ja kaum mich zu bewegen.
 

Die untergehende Sonne kitzelt mein Gesicht und ich spüre ihre wärmenden Strahlen an meinen Armen, an meinen Beinen wo das Wasser immer höher kriecht. Jetzt bedeckt das kühle Nass mich schon bis zu den Knien.
 


 

„Das hämmern im Kopf

Es wird immer schlimmer

Und es dreht sich der Raum die Couch und das Zimmer

Es ist perfekt so wie es ist

Solang du bei mir bist“
 


 

„Hast du Angst?“ kommt wieder die sanfte Frage.
 

Dieses mal schüttle ich den Kopf doch der Sand knirscht abermals auf.
 

„Solange du bei mir bist nicht.“ hauche ich noch leise und ein leichtes Lächeln breitet sich auf meinen Zügen aus.
 

Ich habe die letzten Tage Angst gehabt. Bodenlose, schreckliche Angst. Konnte Nachts nicht mehr schlafen. Falls mich die Dunkelheit doch einmal überrannte, quälten mich Albträume. Albträume von der schlimmsten Sorte. Doch all dies scheint jetzt wie in weiter Ferne zu liegen. Wie aus einem anderen Leben. Einem das nicht mir gehörte oder je gehört hatte.
 

Doch das hier. Es fühlt sich richtig an. Befreiend.
 


 

“Wir gehen nach unten

Stolpern über die Stufen

Von Laterne erhellt

Stehen in einer leeren Welt

Mir ist egal wohin wir fahren

Hauptsache ist wir kommen niemals an“
 


 

„Ich werde dich nicht verlassen. Niemals.“ Ich spüre wie sich ein warme Druck auf meinem Oberarm ausbreitet und lächle noch ein wenig breiter.
 

Es ist das einzig richtige was ich machen kann. Ich spüre es, dass es das ist.
 

„Ich liebe dich.“ flüstere ich leise.
 

Ich spüre das Wasser immer höher kriechen. Immer weiter rauf und ich fange langsam an zu zittern, doch ich verdränge das Gefühl der Kälte und konzentrierte mich vollends auf die ruhige Stimme.
 

„Ich lieb dich auch Geliebte. Ich werde dich immer lieben.“ Eine kleine Träne rollt meine Wange runter. „Doch steh jetzt auf. Wirf nicht alles einfach weg.“ haucht er leise.
 

„Aber ich will nicht... Nicht ohne dich!“ flüstere ich mit tränen erstickter Stimme.
 


 

„Auch wenn die Welt untergeht

Ich will hier liegen bleiben

Auch wenn sie sich nicht mehr dreht

Und wir ins leere greifen

Auch wenn die Welt untergeht

Ich will hier liegen bleiben

Für immer liegen bleiben“
 


 

„Du musst aber. Um unser beide Willen. Ich werde immer für dich da sein wenn du mich brauchst.“ der Druck verstärkt sich nun auf meiner linken Brust.
 

Ich schüttle nur wieder meinen Kopf und spüre das Wasser nun schon meinen Bauch kitzeln.
 

„Ich kann nicht mehr ohne dich leben!“ schluchze ich leise und balle nun meine Hände im Sand zu Fäusten. „Ich kann einfach nicht...“
 

Ein leiser gequälter Seufzer dringt an meine Ohren und das warme Gefühl verschwindet langsam von meiner Brust.
 

„Du wirst es schaffen Geliebte, ich weiß das. Und jetzt steh bitte auf.“ seine Stimme klingt flehentlich, was ich noch nie bei ihm gehört habe, doch ich kann seiner Bitte einfach nicht nachkommen. Nicht nach den letzten Tagen.
 

„Ich bitte dich Geliebte steh auf.“ ich kann heraus hören wie er mit den Tränen kämpft.

Das Wasser bedeckt mich nun bis zum Hals vollkommen.
 


 

„Auch wenn die Welt untergeht

Ich will hier liegen bleiben

Für immer liegen bleiben“
 


 

Langsam, als würde ich aus einem Traum erwachen, öffne ich nun meine Augen und sehe... Nichts.
 

Der endlose Himmel vermischt sich am Horizont mit dem unendlichen Meer und die Sonne lässt alles in einem rötlichen Schein zurück. Es sieht einfach Märchenhaft schön und gleichermaßen grausam aus.
 

Ich blinzele ein paar mal gegen das Licht an und blicke mich nach rechts und links um doch... Nichts.
 

Er ist nicht da. Er wird nie wieder zurück kommen, egal was ich auch machen werde. Erneut rennen Tränen meine Wangen hinunter. Ich stütze mich mit den Ellbogen im Sand ab, dass ich in eine halb sitzende Position komme.
 

„Ich liebe dich!“ schreie ich schluchzend in die Unendlichkeit vor mir.
 

Der Wind fängt an heftiger zu werden. Zwingt mich die Augen zu zukneifen und dennoch... Es hört sich an als würde er ein „Ich dich auch!“ an meine Ohren tragen.
 


 

„Es ist perfekt so wie es ist“
 


 


 

Zeitungsausschnitt 25.Dezember: Tödlich verunglückt.
 

Gestern wurde ein junger Mann Tod auf einer Waldstrecke aufgefunden. Sein PKW war gegen einen Baum gerast in der Nacht, nach dem der Fahrer höchstwahrscheinlich einem Tier ausweichen wollte. Der Fahrer war auf der Stelle tot, die Sanitäter vor Ort konnten nichts mehr für ihn tun. Laut Verwandten, war er auf dem Weg zu seiner Frau um mit ihr den Heiligen Abend gemeinsam zu verbringen.

Love until we Bleed

Love until we bleed
 


 

“Doors slam

Light black

You’re gone

Come back

I need you to need me”
 


 

Tränen überfluten ihr Gesicht, rollen ihre zarten rosigen Wangen hinunter und tropfen von ihrem Kinn auf sein Shirt. Ihr Gesicht vergräbt sie an seiner Brust, sucht seinen Schutz vor der Welt. Vor ihren eigenen Gedanken. Sie krallt sich in sein Oberteil fest, als würde ihr leben davon abhängen, will ihn nie wieder loslassen. Sie weiß, dass sie längst abhängig ist, gestand es sich endlich ein und will es zugleich nicht wahr haben.
 

Seine Hände umschließen sie, ruhen auf ihrem Rücken, streichen sanft rauf und runter, hinterlassen eine Spur der Hitze. Ihre Wärme brennt sich ein, hinterlassen angenehme Schauer bei ihr. Er flüstert ihr beruhigende Worte zu. Seine Stimme ist so warm, so vertraut. ZU vertraut.
 

Es dürfte so nicht sein. Sie hat nicht gedacht, dass sie so schwach ist. Sie dachte, dass sie stark sei. Stärker als ihr jetziges ich, doch, dass ist sie nicht, muss sie sich gerade eingestehen.
 

Doch sie genießt es auch wenn sie zu gleichen Teilen weiß, dass es falsch ist. Sie hätte nie zu ihm zurückkehren dürfen. Das würde der Fall beider werden. Endgültig.
 


 

“Light black

Heads band

You’re my drug

We live it

You’re drunk, you need it

Real love, I’ll give it!”
 


 

Er beugt sich zu ihr runter. Sie kann seinen Atem an ihrem Nacken, ihrem Ohr spüren. Ihre Härchen stellen sich auf und eine Gänsehaut überläuft ihre Haut. Es ist fast so wie früher. Er treibt sie gerne mit solchen Spielen in den Wahnsinn, doch dieses Mal ist es anders. Das wissen beide.
 

Sie schließt ihre Augen, genießt das Gefühl, obwohl es falsch ist. Es ist falsch es willkommen zu heißen. Es ist falsch hierher zu kommen. In ihr verderben. In sein verderben. Sie würden nicht mehr gemeinsam leben können. Nie wieder.
 

Er küsst sie am Nacken, wandert mit seinen Lippen weiter rauf, über ihre Wangen. Küsst jede einzelne Träne weg. Sie öffnet ihre Augen nicht, lässt sich treiben. Treiben von dem Verbotenem, von dem Gefährlichen. Es lockt sie mit jeder Sekunde mit seiner süßen Stimme. Näher an den Abgrund, näher ins Verderben. Es kann sie jederzeit übertrumpfen, unter sich begraben. Sie weiß es und dennoch… dennoch wehrt sie sich nicht, zu sehr hat sie diese Nähe vermisst. Zu sehr sehnt sie sich nach dieser Zärtlichkeit.
 

Nur noch wenige Schritte und der Abgrund ist da.
 

»Ich liebe dich« haucht er leise als er bei ihren Lippen angekommen ist.
 

Sie spürt seine Nähe, mehr als je zuvor. Konzentriert sich ganz allein auf ihn. Genießt das zärtliche, streichelnde Gefühl seines Atems, spürt das Brennen an ihrem Körper wo er sie berührt, spürt wie sie die letzten Schritte zum Abgrund überwältigt.
 

Ein leichtes Lächeln umspielt ihre Lippen Kein glückliches. Ein entschlossenes. Ja sie wird es machen. Sie hat sich entschieden. Endgültig.
 

»Ich liebe dich auch. « flüstert sie leise, überbrückt die letzten paar Zentimeter die noch übrig sind, und küsst ihn.
 

Gibt ihren letzten Kuss ihrer großen Liebe.
 


 

“Now we’re bound to linger on

We drink the fatal drop

Then love until we bleed

Then fall apart in parts”
 


 

Zeitungsausschnitt 14. Februar: in den Tod getrieben

Die Leiche einer jungen Frau wurde heute Früh in ihrer Wohnung aufgefunden. Sie starb durch einen Kopfschuss, die Tatwaffe lag neben ihr, gemeinsam mit einem Abschiedsbrief.
 

„Wie Tag ohne Nacht, Wie Licht ohne Schatten bin ich ohne dich;

Wie ein unvollständiges Puzzlestück fühle ich mich ohne dich;

Ich werde dich immer lieben, warte auf mich;

D. “
 

Lauteten die Zeilen. Ihr Mann starb erst wenige Tage davor bei einem Banküberfall. Ebenfalls ein Kopfschuss. Die Frau konnte den Tod ihres Geliebten nicht akzeptieren und beendete deshalb ihr eigenes Leben um wieder mit ihm vereint sein zu können

Immortal

Ihr Blick ist stur nach vorne gerichtet. Tränen benetzen ihre Wangen, tropfen von ihrem Kinn hinunter und färben ihr Oberteil dunkel. Ihre Augen sind gerötet von dem Weinen, dennoch hört sie nicht auf. Sie schaut den blonden Jungen vor sich nicht an, viel zu schmerzhaft wäre es für sie. Doch sie kann sich auch nicht von ihm abwendet, dies würde nur noch ein weiteres Loch in ihr bereits zerfetztes Herz reißen.
 

„Meine Wut

Und meine Tränen

Und mein Lachen

Gehört Dir!“
 

Seine blauen Augen schauen traurig zu ihr. Er bettelt mit ihnen um Verzeihung, selbst wenn er weiß, dass er diese wohl nicht bekommen wird. Seine Hand zittert noch, sein ganzer Körper zittert und doch kann er sich nicht bewegen. Viel zu tief liegt der Schock den er hat. Der Schock vor sich selbst, vor seiner eigenen Tat.
 

„All die Angst

Und all die Hoffnung

Nur Du nimmst

Und gibst sie mir“
 

Ihre Beine geben unter ihr nach. Sie fällt auf die Knie. Der trockene Boden staubt unter ihr, obwohl ihre Tränen und ihr Blut diesen benetzen. Ihre eigene Hand zittert genauso wie seine und doch drückt sie sie gegen ihre Brust. Ihr Blut sickert durch ihre Finger, ihr Handgelenk runter und tropft schließlich in die Pfütze unter ihr. Ihre grünen Augen suchen nun seine, versuchen in ihnen zu lesen. Versuchen das „Wieso“ herauszufinden, doch scheitern daran. Sie öffnet ihre Lippen, wollte noch etwas zu ihm sagen, doch es kam kein Ton heraus.
 

„Fühl mein Herz heute nicht

Fühl nur ein Gewicht

Und es will mich

In die Tiefe ziehen“
 

Seine Augen füllen sich auch mit Tränen, als er sieht wie sie in die Knie sackt. Er senkt seinen Arm langsam, wie in Zeitlupe und lässt den Gegenstand mit einem dumpfen Ton zu Boden fallen. Nur wenige Sekunden nach ihr ist er auch auf die Knie gefallen. Er stützt sich mit ihnen am Boden ab, senkt seinen Kopf zu schmerzhaft wäre es für ihn sie anzusehen und trotz allem kann er den Blick nicht lange von ihr lassen. Sein Blick trifft ihren und noch immer schreit dieser nach Verzeihung. Er robbt zu ihr rüber auf allen vieren, stoppt erst als er vor ihr ist. Er hebt langsam seine Hand, streicht ihr blondes, von Blut und schweiß verklebtes Haar aus dem Gesicht und schmiegt diese schließlich an ihre Wange.

„Es tut mir Leid“ haucht er leise und schließt die Augen.

Mit der anderen Hand greift er nach hinten und ein weiter dumpfer Knall war zu hören.
 

„Manchmal seh‘ ich meinen

Eigenen Schatten nicht

Doch in Deiner Nähe

Da fühl ich mich

Da spüre ich das Leben“
 


 


 

Zeitungsausschnitt 19 July:

Am späten Nachmittag wurden ein junger Mann und eine Frau auf dem Spielplatz tot vorgefunden. Die Mordwaffe, ein Revolver lag neben dem Mann. Das Motiv des Mannes ist derweil noch unerkannt. Jedoch wurde ein in Sand geschriebener Satz neben den Leichen gefunden:
 

„Nur bei Dir

Fühl ich mich

Unsterblich!“
 

(Unsterblich - Luxuslärm)

Run

Run
 

„Ich hielt alles Glück in meinen Händen

zumindest war‘s zum Greifen nah.

Beim Versuch das Blatt zu wenden

Wieder kein Glück gehabt.

Man sagt, dass alles Glück dieser Welt vor unseren Augen liegt.

Doch wie oft täuscht man sich

in dem was man mit den Augen sieht.“
 


 

Tränen rennen ihre Wangen hinunter, tropfen von ihrem Kinn auf ihr weißes Top und verfärben es. Sie schluchzt noch einmal laut auf, wischt sich mit dem Handrücken über die Augen, doch es hilft nichts neue Tränen überfluten ihr Gesicht. Sie beißt sich unmerklich auf die Unterlippe, will möglichst keinen Lärm verursachen.

Sie blickt noch einmal runter, runter auf den Mann der neben ihr auf dem Bett schläft. Sie kann ein leichtes Lächeln nicht unterdrücken. Er schläft so ruhig, niemand würde ahnen können wie er in Wirklichkeit ist.

Niemand würde ihr glauben.

Auf Zehenspitzen schleicht sie aus dem Schlafzimmer, drückt die Türklinke runter, betet, dass sie keinen Ton von sich gibt. Sie blickt noch einmal über ihre Schulter zurück, zurück zu dem schlafenden Mann und wendet sich dann ab.
 


 

„Mir fällt schwer zu unterscheiden

Was Wahrheit und was Lüge ist.

Wenn der, der mich belügt

Immer die Wahrheit spricht.

Wir könnten uns wehren

wir beide, du und ich,

Doch die Wahrheit ist

Wir tun es nicht!“
 


 

Sie rennt, rennt so schnell ihre Füße sie tragen können und doch ist sie zu langsam. Sie wird am Arm gepackt, aufgehalten. Durch den Ruck stolpert sie ein zwei Schritte zurück und gibt einen Schmerzensschrei von sich, doch ihr gegenüber kümmert sich nicht darum. Er drückt sie hart gegen die nächste Wand, lässt ihr keine Chance zur Flucht. Sie beißt sich auf die Unterlippe, will keine Schwäche zeigen und doch ist in ihren Augen die Angst zu erkennen. Die Angst davor was er ihr antun könnte und auch wird.

Ihr gegenüber grinst nur, er liebt es sie so zu sehen. So wehrlos und ausgeliefert. Er beugt sich zu ihr nach vorn, bleibt kurz vor ihren Lippen jedoch stehen.

„Ich liebe dich“

Haucht er leise, bevor er seine Lippen auf ihre presst und ihr somit auch den letzten Funken Wiederstand raubt.
 


 

„Dass das Alles hier nichts wert ist

hätt ich wirklich nicht geglaubt.

Wenn du die Stimme in deinem Herzen hörst

vielleicht hältst du mich dann auf“
 


 

Sie schaut in den Abgrund vor sich, in die Dunkelheit die sie da unten erwartet. Ein leichtes Lächeln ziert ihre vollen Lippen, Tränen rennen noch immer ihre Wangen runter doch sie spürt keine Angst mehr. Sie blickt noch einmal über ihre Schulter zurück. Zurück in den Wald wo sich Schritte nähern, immer schneller und immer lauter.

Sie blickt wieder nach vorne, sieht wie sich der Mond über die Landschaft erhebt, alles in ein sanftes Licht hüllt und geht näher an die Schlucht heran.

„Freiheit“

Wispert sie leise und schließt ihre Augen, atmet noch einmal tief ein und aus bevor sie den letzten Schritt nachvorne setzt.
 


 

„ Und ich laufe

Ich laufe davon

so schnell und soweit ich kann

Und erst wenn ich nichts mehr spüren kann

Komm ich an „
 


 

Zeitungsausschnitt 11.August:

Eine junge Frau wurde heute tot am Fuße einer Schlucht aufgefunden. Ein junger Wanderer fand ihre Leiche im Morgengrauen und meldete dies sofort der Polizei. Es ist noch unklar ob es sich dabei um Selbstmord oder Mord handelt, da ihr Körper mit Blessuren und Blutergüssen überseht war, die nicht alle von dem Sturz von der Klippe stammen können.

Hearts Out to Dry

Hearts Out to Dry
 


 

“It's too late, you're too late

Reach for the window pane

Look to our childhood for screws that are loose, don't we?”
 

Unbeschwertes Lachen und kichern ertönt und ein leiser Schrei dazu.
 

„Nein, nicht, hör auf!“
 

Und wieder kichert die Stimme und versucht vor ihrem Verfolger wegzulaufen, bis sie im frischen Gras landet und ein wenig hin und her rollt, um sich aus den Händen ihres „Peinigers“ befreien zu können. In ihrem braunen Haar verfangen sich grüne Strohhalme und auch einige weiße Blüten.
 

„Hör auuuuuuuuuuuf~“
 

Gibt sie fast schon quengelnd vor sich, versucht nach den Armen des anderen zu greifen und ihn von sich zudrücken und kommt vor lauter Lachen fast nicht mehr an Luft.
 

Doch die blauen Augen ihres Gegenübers funkeln nur verspielt und kitzeln ihr Opfer unter sich immer weiter.
 

„Nicht doch~“
 

Säuselt er nur leise.
 

„Jetzt fängt es doch erst an Spaß zu machen“
 

Sagt er ebenfalls mit einem Lachen gepaart und lässt das brünette Mädchen unter unterbindet jede Befreiungsaktion des brünetten Mädchens unter sich.
 


 

„We all know ourselves well

Winter has dug in its heels

Living like all love we worked for was something we stole.“
 

Langsam lässt er von ihr ab und sieht sie nur stumm an wie sie trotzdem noch weiter lacht, obwohl er schon aufgehört hat. Ein leichtes Lächelnd macht sich auf seinen Lippen breit und er streicht ihr die paar Stirnfransen aus der Stirn, die sich dort verirrt haben. Die Grashalme und Blumen lässt er jedoch in ihrem schokoladenbraunen Haar, da sie diese nur noch mehr unterstreichen. Er wandert mit den Fingern ihre Wange runter und lässt sie dort ruhen ehe er sich langsam mit seinem Gesicht des ihrem nähert.
 

Sanft drücken sich die weichen Lippen auf die ihren und sie hört auf, sich für einen Moment, zu wehren. Ihre Augen weiten sich für einen kurzen Augenblick vor Schreck, bis sich eine leichte Röte auf ihren Wangen breit macht und sie langsam ihre himmelsblauen Augen schließt.
 

Sie wandert zaghaft mit den Händen zu dem Nacken des anderen und verhakt dort ihre Finger ineinander. Sie streicht sanft mit diesen durch sein kurzes, blondes Haar und genießt die seidige Berührung unter ihren Fingerkuppen, welche ihr kleine Schauer durch den Körper jagen und der Grund ihrer Gänsehaut sind, welche sich auf ihrem Rücken und ihren Armen breit macht.
 


 

„How did we come to this?

Chips in the paint that we missed.

Hard to put my finger down on the day it turned cold.“
 

Langsam löst er sich wieder von ihr und lächelt sie sanft an. Seine Finger berühren noch einmal sanft ihre Wangen, danach gleiten sie zu ihrem Haar und er spielt leicht mit einer Strähne von ihr, indem er sie immer wieder durch seine Finger gleiten lässt. Er wendet den Blick kein einziges Mal von ihrem Gesicht ab und muss nur noch etwas breiter schmunzeln als er die aufkommende Röte von ihr sieht
 

„Du musst doch nicht rot werden“
 

Säuselt er ihr leise flüsternd entgegen, was nur dazu führt das sie noch eine Spur dunkler wird.
 

Sie versucht den Blick abzuwenden und nuschelt etwas wie: „Hör auf! Du weißt genau wie mich das in Verlegenheit bringt…“, doch das lässt er nicht zu, legt sanft die Hand, mit der er bis eben noch in ihrem Haar gespielt hat, an ihr Kinn und dreht ihren Kopf wieder behutsam zu sich.
 

„Nicht den Blick abwenden…. Bitte.“
 

Haucht er ihr leise entgegen und lässt, fast schon etwas zaghaft, ihr Kinn wieder los.
 


 

„June turned into July.

Oh how the time will fly by

We were so careless to run from the words that we spoke“
 

Sie schluckt nur leise wegen seiner Bitte, nickt dann aber kaum merklich.
 

„O-Okay…“
 

Flüstert sie ihm genauso zaghaft entgegen und beißt sich dann leicht auf die Unterlippe.
 

Ihre blauen Augen treffen wieder seine moosgrünen und sie scheint sich fast in diesen zu verlieren. Langsam, fast als ob er ein scheuer Vogel ist, der bei einer zu hektischen Bewegung wegfliegen kann, hebt sie ihre Hand und legte sie an seine Wange.
 

Kaum merklich wird sie wieder etwas Rot als er sich an ihre Hand schmiegt und die Augen dabei auch ein wenig, genüsslich schließt. Ihr biss auf die Lippen wird nur noch stärker und leichte Tränen steigen in ihre Augen, was sie jedoch versuchte zu verhindern.
 

Er öffnet seine Augen nun wieder ganz, entzieht sich fast schon etwas hektisch ihrer behutsamen Berührung und hebt eine Hand hoch, mit der er sich bisher neben sie abgestützt hat. Sanft legt er seine Finger dann an ihre Lippen.
 

“Nicht, so werden sie nur blutig.“
 

Flüstert er ihr leise entgegen und streicht mit dem Daumen eine Träne weg, die ihre Wange runterrinnt.
 


 

„How does the wind sing so sweet

Even after all this time

How the lights dim, heavenly

Taking back what was mine

You should have seen the way you loved me

Leaving our hearts out to dry

You should have seen the way you left me

Leaving our hearts out to dry“
 

Sie will sich wieder etwas fester draufbeißen als sie spürt wie sich trotz allem Tränen ihre Wangen runterbahnen, spürt dann aber die Berührung des anderen und versucht seinem Wunsch nachzukommen.
 

„Aber…. Aber nur wenn du….. hier bleibst…. Für immer“
 

Flüstert sie leise, kaum hörbar und schluchzt sogar leise auf.
 

Der Blonde sieht sie nur traurig und entschuldigend an.
 

„Du weißt… das geht nicht….“
 

Haucht er ihr leise entgegen und nähert sich ihrem Gesicht wieder, wobei er ihr einige Tränen versucht wegzuwischen.
 

„Egal wie sehr ich das auch möchte.“
 

Und legt seine Stirn dann an ihre.
 

„Egal wie sehr ich es auch will…..“
 

Gibt er noch mal, kaum hörbar vor sich, ehe er seine Augen schließt.

Seine freie Hand ballt sich in dem Gras, zu einer Faust, wobei er auch einige Strohhalme mit raus reißt.
 

Sie sieht ihn nur stumm an und lauscht seiner wunderschönen Stimme. Langsam schließt sie ebenfalls ihre Augen und genießt seine Nähe, seine Wärme, seine Stirnfransen und seinen Atem der sie im Gesicht kitzelt. Was ihn so real macht. Was es aussehen lässt als ist er wirklich da. Als würde er für immer hier bleiben. Bei ihr.
 

Langsam öffnet er seine Augen wieder und hebt seinen Kopf etwas ein, streicht ihr noch ein letztes Mal über die Wange.
 

„Warte auf mich, denn ich werde es auch tun“
 

Flüstert er ihr noch leise entgegen bevor er ein letztes Mal seine Lippen auf die ihren drückt.
 

Zwei wunderschöne, weiße Schwingen materialisieren sich während des Kusses langsam auf seinem Rücken, umschlingen für einen kurzen Augenblick beide, bis sie immer durchsichtiger werden, genau wie er.
 

Als sie ihre Augen wieder öffnet, fällt ihr eine einzige weiße Feder entgegen die sie zaghaft mit der Hand versucht aufzufangen und sie dann an ihre Brust drückt. Sie kneift ihre Augen wieder fest zu aus denen sich wieder Tränen ihren Weg bahnen, beißt sich trotz seine Bitte auf die Unterlippe, rollt sich auf der Seite zu einer Kugel zusammen und schluchzt leise unter den warmen und hellen Sonnenstrahlen.
 

Zeitungsausschnitt 22. Januar:
 

Bei dem Flugzeugabsturz vom 21 Januar, konnten heute alle Leichen aus dem Wrack geborgen werden. Unter ihnen waren 2 Kinder und eine Frau mittleren Alters, des Weiteren ist ein schwerverletzter Mann auf dem Weg ins Krankenhaus ebenfalls verstorben. Alle Angehörigen wurden bereits verständigt und die Aufräumarbeiten beim Wrack ebenfalls beendet.
 

(Dia Frampton – Hearts out to Dry)



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  -abyss_seven-
2011-08-10T17:26:32+00:00 10.08.2011 19:26
Du hast wirklich einen fantastischen Schreibstil. So real, dass man sich vollkommen hineinfühlen kann- so interessant, dass man nicht aufhören kann weiterzulesen.
Deine Wortwahl, der Aufbau und die Art Gedichte machen die Geschichte/n fastzinierend.
Mach unbedingt weiter, der Inhalt berührt einen und mit deinem Schreibstil ist es super rübergebracht!
Du hast echt Talent ;)
Von: abgemeldet
2011-08-08T04:13:04+00:00 08.08.2011 06:13
Muy bueno :D ICh reviewe mal wieder....hab ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr X)
Sehr,sehr ergreifend. Eshat mich wirklich ganz tief berührt.Die Schilderungen der Umgebung, die ganzen Details, dein Schreibstil(aussergewöhnlich!) und am Ende der Zeitngsausschnitt,der das ganze so real erscheinen lässt.
Fantastisch ~
Weiter so!
*daumen hoch*
LG Lala

Von:  SaiyunaPhoenix
2011-07-20T03:33:13+00:00 20.07.2011 05:33
T^T
*rotz*
sehr ergreifend
ich finde es toll geschrieben..
Weiter so !!!

LG


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