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leben

ohne Rücksicht auf Verluste
von

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Es beginnt auf einer Party, weil das so Klischee ist

Es beginnt auf einer Party, weil das so Klischee ist!
 

Rose Weasley mochte keine Partys.
 

Die laute Musik, die in den Ohren dröhnte, die vielen Menschen, die unter Alkoholeinfluss feucht fröhlich und absolut ohne Grenzen Speichelaustausch betrieben, das alles war ihr ein Graus.

Sie mochte es lieber ordentlich, überschaubar.

Wenn sie alles im Blick, alles im Griff hatte, dann fühlte sie sich wohl.
 

Warum bei Merlin war sie dann gleich nochmal hier?
 

„Rose! Da bist du ja!“

Ach ja. Deswegen.
 

Albus Potter, ihr bester Freund seit eigentlich immer, kam durch das Gewühl auf sie zu und drückte ihr eine Flasche Butterbier in die Hand.

„Wie findest du´s?“, fragte er sie strahlend, während sein Blick stolz über die Massen von Jugendlichen glitt, die um sie herum feierten.

Leicht gequält lächelte Rose ihn an.

„Es ist..voll.“

„Es ist ja auch immerhin James 17. Geburtstag! Wäre ja peinlich, wenn er es nicht krachen ließe, ich habe immerhin einen Ruf zu verlieren!“
 

Rose zog es vor, das unkommentiert so stehen zu lassen. Sie hätte nichts dagegen gehabt, falls James plötzlich das Verlangen nach einer ruhigen und gesitteten kleinen Feier im engsten Kreis überkommen hätte. Sie hätte „Bell explodiert“ spielen können und gemütlich Kuchen essen, aber das war nun nicht einmal James Stil. Oder der von Albus.
 

„Wo ist das Geburtstagskind eigentlich?“

Rose musste beinahe brüllen, um die lauter gewordene Musik zu übertönen.

„Ich hab keine Ahnung!“, brüllte Albus zurück. „Hey, da ist Alice!“

In dem Augenblick fiel Rose auch schon etwas um den Hals und quetschte ihr die Luft ab.

„Alice!“, röchelte sie und befreite sich unsanft von ihrer Freundin.

Alice Longbottom lachte sie an und drehte sich dann leicht schmollend zu Albus um. „Warum hast du ihr gesagt, dass ich da bin? Ich wollte sie doch erschrecken! Blöder Al!“
 

Misstrauisch beäugte Rose ihre sonst eigentlich eher zurückhaltende beste Freundin.

„Alice?“

„Jaaah?“

„Was hast du denn heute Abend schon so getrunken?“

„Nur ein Butterbier. Oder zwei? Und dann vielleicht noch ein gaanz wenig von dem Feuerwhisky. Und dann hat Al mir noch diese unglaubliche Bowle gezeigt...“

Während Alice weiter brabbelte, warf Rose dem verlegenen Albus einen vorwurfsvollen Blick zu. „Du weißt doch, dass sie nichts verträgt!“

„Mjoa, könnte sein, dass du da mal so was erwähnt hattest...“

„Und WARUM, bei Merlins Unterhose, hast du dann nicht daran gedacht, als du sie so erfolgreich abgefüllt hast?“

„Weil du nun einmal so verdammt viel von dir gibst, Weasley, dass solche Informationen in all deinen anderen Regeln einfach untergehen. Mach kein Drama draus!“
 

Langsam, mit Zornesröte im Gesicht, drehte Rose sich um.

Scorpius Malfoy.

Ein weiterer Grund, warum sie Partys verabscheute.
 

~*~
 

„..-Ich meine, heute ist ein Sonntag, James, ein SONNTAG! Ich weiß, es ist dein Geburtstag, hier ist ´ne Riesen-Fete und da brauch es natürlich anständige Musik. Aber an einem Sonntag „Friday I´m in Love“ zu spielen, das kannst du echt nicht bringen!“
 

Dominique Weasley war in ihrem Element, was James an sich nicht weiter gestört hätte, weil es irgendwo ja auch ganz lustig war, wie sich seine Cousine über Kleinigkeiten aufregen konnte, nur leider hinderte Dominiques Sinn für organisatorische Perfektion ihn daran, sich weiterhin erfolgreich an Janie Baker ranzumachen, die nun inzwischen mit leicht verkniffenem Mund auf seinem Schoß saß.
 

„...-und habe ich dir schon erzählt, dass ich Schulsprecherin geworden bin?“ Dominique war immer noch ganz berauscht von der Neuigkeit, als sie heute Morgen den Brief geöffnet hatte, war sie vor lauter Freude beinahe ohnmächtig geworden.
 

Gut, sie sah weder so perfekt aus wie Victoire, noch hatte sie deren gutes Benehmen oder die natürliche Intelligenz ihrer Schwester, doch endlich hatte sie auch mal etwas erreicht, worauf man stolz sein konnte! Die ganze Lernerei, die Schufterei als Vertrauensschülerin, all das hatte sich jetzt endlich ausgezahlt!
 

„Ja, ich glaube, du hast es mal erwähnt, hör mal, Dome, ich...“

„...-und ich bin ja schon soo gespannt, wer der andere Schulsprecher ist, ich persönlich hoffe ja auf Alex Summers aus Hufflepuff, er ist wirklich gut und total umgänglich, ich denke, mit ihm käme ich wirklich gut zurecht, aber eigentlich ist es ja auch egal, hauptsache ich muss schlussendlich nicht alles alleine machen, ich...“
 

James seufzte auf und sah sehnsüchtig zu Janie, die inzwischen von seinem Schoß auf einen Sessel neben ihn gerutscht war.

Das sah nicht gut aus, und wenn er heute noch zum Zuge kommen wollte, dann musste er jetzt unbedingt seine ewig schwatzende Cousine loswerden.
 

„Sag mal Dome, bist du wirklich so ignorant oder tust du nur so?“
 

Okay, so ging es auch. Fred Weasley war nicht wirklich ein Musterbeispiel in Einfühlungsvermögen, was ihm allerdings nicht das Geringste ausmachte, da er so meist das erreichte, was er wollte.
 

Wütend kniff Dominique die Augen zusammen und starrte ihren überheblich grinsenden Cousin an. Warum bei Merlin hatte sie nur so viele von der Sorte?

Wobei die Menge weniger schlimm wäre, wären Exemplare wie Fred nicht vorhanden.

Denn der Rotschopf vor ihr schien es offenbar schwer zu genießen, sie bis aufs Blut zu reizen.
 

„Willst du mir irgendetwas mitteilen, liebster Cousin?“

„Nur, dass dein nicht vorhandener Veela-Charme und dein übereifriges Mundwerk unseren armen James hier davon abhalten, seiner reizenden Freundin neben sich die Zunge in den Hals zu schieben.“
 

Verdutzt drehte sich Dominique zu James um, dem sichtlich unwohl war.

Mit einem verlegenen Lächeln sprang er auf die Beine und packte Janie beim Arm.
 

„Also, hier wird es langsam etwas voll... Fred, setz dich doch, Janie und ich machen dir gerne den Platz frei, überhaupt kein Problem!“
 

Innerhalb eines Sekundenbruchteils hatte James sich schon mit einer glücklichen Janie davongestürzt und drängelte sich durch die Menschenmenge, vermutlich auf den Weg in sein Zimmer, um dort dann...

Dominique schüttelte sich.

Es gab Sachen, die wollte sie sich ganz sicher nicht vorstellen!
 

Mit einem genüsslichen Seufzer ließ Fred sich auf den freigewordenen Platz fallen und linste zu seiner blonden Cousine rüber.

Wie lange er wohl diesmal brauchen würde, um sie zum Ausrasten zu bringen?
 

„Also, Cousinchen, man hörte, du wurdest zur Schulsprecherin ernannt? Gonni hat wohl einen mit Dumbledores Portrait gebechert, anders kann ich mir diese Fehlbesetzung nicht erklären.“
 

...3....
 

„Aber mach dir nichts draus, selbst ein kleines Blondinchen wie du wird wohl in der Lage sein, zusammen mit dem neuen, großartigen Schulsprecher die Sache zu leiten.
 

…2....
 

„Ansonsten machst du es halt wie immer, nett lächeln und possierlich rumsitzen. Wobei ich anmerken muss, dass deine umwerfende Schwester das ihrerzeit deutlich besser konnte als du jetzt.“
 

...1....
 

„Aber du hast ja jetzt mich als Partner. Ich werde das Kind schon schaukeln. Ich freue mich im übrigen schon auf unsere gemeinsame Schulsprecher-Wohnung. Sollen wir schon mal den Plan für die Bad-Benutzung machen? Oder willst du unbedingt mit mir zusammen duschen? Dome, Dome, das wäre ja irgendwie inzestuös, schäme dich!“
 

„WAAAAAS?!“
 

….0.
 

~*~
 

„Lily, meinst du nicht, dass es langsam mal reicht?“
 

Besorgt musterte Hugo seine Lieblingscousine, die sich schon seit geraumer Zeit einen Drink nach dem anderen hinter die Binde kippte.
 

„Nein.“, war die klare Antwort, während Lily sich ihr Glas nachfüllte.
 

Zu sagen, dass sie frustriert war, wäre untertrieben. Das richtige Wort wäre deprimiert.

Die Geburtstagsparty ihres Bruders war eine einzige Orgie, jeder, der es darauf anlegte, konnte wen abschleppen, bzw abgeschleppt werden.

Jeder, nur Lily nicht.
 

Sie wusste auch nicht, woran es ihr mangelte. Vielleicht war sie nicht fröhlich genug? Oder ihre Sachen nicht sexy genug? Vielleicht war sie auch schlicht und ergreifend zu fett. Sie wusste es nicht. Nur, dass irgendwas nicht mit ihr stimmte.
 

Wie konnte es denn sein, dass kein einziger Junge auch nur mit ihr tanzen wollte? Geschweige denn mehr...

Selbst wenn sie selbst die Initiative ergriff und einen Jungen ansprach, der ihr gefiel und besagter Knabe anfangs sogar Interesse zeigte, sie musste ihn nur eine Sekunde aus den Augen lassen, oder er schlug vor, ihnen kurz etwas zu trinken zu organisieren, und schon war der Kerl verschwunden und tauchte nicht mehr auf.
 

Und jeder Junge, der jemals mehr als 5 Minuten mit ihr sprach, wechselte danach auch nur noch einmal ein Wort.
 

Und das ganze war nicht nur auf dieser Party so, nein, es war auf jeder Feier, auf der sie war, sogar in der Schule spielte sich das Ganze immer so oder ähnlich ab.
 

Es war zum heulen!
 

Was blieb ihr da schon anderes übrig, als sich gepflegt zu betrinken?
 

Hugo schien anscheinend was zu wissen: „Hör mal, Lily, wenn ich dir einen guten Ratschlag geben kann...“
 

„...-Dann hätte ich dich darum gebeten. Versteh doch, Hugo, ich will keine Tipps, sondern was möglichst Hartes zu trinken.“
 

„Und dann? Besoffen abkotzen und dich vor allen Leuten als armselige Schnappsleiche outen? Damit deine Eltern dich nie mehr auf eine Party lassen?“
 

„Tse, sollen sie doch denken, was sie wollen. Wenn die Zombies kommen, ist sowieso alles im Arsch, warum sich also einen Kopf um irgendwas machen?! Und was Problemchen mit meinen Eltern angeht, ich schlafe heute einfach bei dir!“
 

Hilflos sah Hugo Lily dabei zu, wie diese sich immer mehr abschoss.
 

Wie sollte er sie später nur wieder von hier wegschaffen?
 

Am besten, er suchte sich Hilfe.

Die Frage war nur, wen.

Ihren Brüdern Bescheid geben war bei Höchststrafe verboten.

Das Verhältnis zwischen den Geschwistern war eher als gespannt zu beschreiben.
 

Stattdessen hielt er die Augen nach einem anderen seiner zahlreichen Verwandten geöffnet.

Suchend blickte er sich nach einem blonden Haarschopf um.
 

Louis war meist am einfachsten zu finden, da sich um ihn meist ein Häufchen von Gehirnlosigkeit und Geschnattere tummelte.
 

„Kann ich helfen?“
 

„Verpiss dich, Scamander.“
 

Locan war der unsympatische Teil der beiden Scamander-Zwillinge.

Er war der typische Slytherin. Zu sehr von sich selbst überzeugt, gerissen, immer auf seinen Vorteil bedacht.
 

Die einzigen, die seiner „die Welt ist scheiße – Warum sollte ich anders sein?“ - Attitüde entkamen waren Scorpius und Albus, die ganz gut mit ihm befreundet waren.

Oh, und natürlich die ganzen Weiber, die er reihenweise abschleppte.
 

Allerdings war sich Lily ziemlich sicher, dass Lorcan sogar seine beiden besten Freunde in einer brenzligen Situation verraten würde, sollte es ihm irgendwie helfen.
 

Es bedarf keiner weiteren Ausführungen, warum weder Lily noch Hugo Lorcan besonders gut leiden konnten.
 

Gleichmütig zuckte Lorcan mit den Schultern, er hatte die Frage ohnehin nicht ernst gemeint, er war nur auf der Suche nach einer anständigen Tussi für den restlichen Abend gewesen.
 

Obwohl er zugeben musste, dass die kleine Potter seine Aufmerksam geweckt hatte, als er ihre weltverachtenden Worte vernommen hatte.
 

Er nahm sich vor, sie in Zukunft im Auge zu behalten.

Aus der Fassung gebracht.

Lysander sah seinem Bruder gelangweilt dabei zu, wie der mit einem Mädchen flirtete, was seine Ansprüchen offenbar erfüllte.
 

Sein Bruder war, abgesehen vom Aussehen, ein absolutes Gegenteil von ihm.
 

Wahrscheinlich, so vermutete Lysander, hatte er einfach mehr die Lovegood-Gene in sich.

Zwar war er nicht auf der ständigen Suche nach Schrumpfhörnigen Schnarchkacklern oder Schlibbrigen Summlingern, wie seine Mutter ihrerzeit in Hogwarts, allerdings wirkte er häufig abwesen, war in Gedanken versunken oder von Dingen fasziniert, die andere die Köpfe schütteln ließen.
 

Besonders Lorcan machte sich gerne mal über ihn lustig, was Lysander aber nie all zu ernst nahm.

Sein Bruder war halt ein Slytherin, er selbst ein Hufflepuff, sie waren wie Tag und Nacht, und trotzdem wusste Lysander, dass er sich im Ernstfall auf seinen Bruder verlassen konnte.
 

Lorcan frotzelte und spöttelte viel, wenn aber ein anderer ein falsches Wort über seinen verträumten Zwillingsbruder verlieren sollte, stand diese Person ganz oben auf Lorcans Abschussliste.

Und dort wollte nun wirklich niemand stehen!
 

Allerdings wusste Lysander nicht, wie weit die Loyalität seines Bruders reichte.

Denn der kam zwar mit der etwas spleenigen Art seines Zwillings klar, hatte inzwischen sogar sein Haus einigermaßen akzeptiert, aber es gab dennoch Dinge, bei denen sich Lysander nicht ganz sicher war, ob sie sein Bruder akzeptierten könnte.
 

„Brüderchen!“, riss Lorcan in unsanft aus seinen Gedanken, „was starrst du wieder vor dich hin? Hat dich einer von Mutters Schlickschlupfen erwischt?“
 

Lysander musste grinsen.

Seine Mutter war früher angeblich noch sonderbarer gewesen als jetzt und immer, wenn er bei den Weasleys oder Potters zu Besuch war, erinnerte sich die alte Generation lächelnd an die seltsamen Wesen und angeblichen Tatsachen, von denen Luna felsenfest überzeugt gewesen war.
 

Zwar war diese Phase ihres Seins überwunden, seit sie eine gefeierte Naturforscherin war und selbst herausfand, dass es diese Tiere leider wirklich nicht gab, aber die Zwillinge (und auch ihr Vater) hatten ein absolutes Gräuel davor, krank zu werden, weil sie dann sicher davon ausgehen konnten, von Luna mit Spulenwurzel-Tee und anderen Grausamkeiten umsorgt zu werden.
 

Diese Nargel, von denen seine Mutter allerdings immer noch warnte...

Seine Mutter hatte ihm einmal ausdrücklich eingeschärft, sich bloß vor Misteln in acht zu nehmen, weil sie dort am liebsten waren, doch sie hatte ihm nie sagen können, was genau die Nargel denn eigentlich dort veranstalteten.
 

Ließen sie sich oder etwas fallen, und wenn sie sich selbst da runter schmissen, was machten sie dann auf dem Menschen?

Oder wenn sie daneben fielen, konnten sie dann sterben?

Aber irgendwie mussten sie ja auch in zu die Misteln hochkommen...
 

Lorcan wartete einen Moment auf eine Reaktion, doch sein Bruder war schon wieder in seine Gedankenwelt abgetaucht.
 

Manchmal verstand er Lysander einfach nicht.
 

Hier waren dutzende von scharfen Bräuten, Massen an Alkohol und absolut ausgelassene Stimmung.
 

Alle ihre Freunde waren da und feierten, aber Lysander saß entspannt hier herum und war so sehr in seine Träumereien vertieft, dass er die ganzen Mädchen, die versuchten seine Aufmerksamkeit zu erlangen, einfach nicht wahrnahm.
 

Schließlich wandte Lorcan sich mit einem Schulterzucken wieder ab.

Wenn sein Bruder so zufrieden war, würde er der letzte sein, der meckerte.
 

Außerdem blieben so ja mehr Weiber für ihn übrig....
 


 

~*~
 

Seufzend sah Albus Potter zwischen seinen beiden besten Freunden hin und her, wohlwissend, dass jeder Versuch, ihren Streit zu unterbinden, vollkommen nutzlos war.

Er war eindeutig schon zu oft für seinen Geschmack zwischen die Fronten geraten und er hatte es jedes mal aufs neue bereut, sich eingemischt zu haben.
 

Sein einziger Trost war, dass keiner der Beiden schon volljährig war, sodass er sich zumindest keine Sorgen darüber machen musste, dass die Beiden wieder anfangen könnten, sich gegenseitig zu verfluchen.

Was in Hogwarts leider nicht der Fall war...
 

Wenn Scorpius und Rose aufeinanderprallten, war der Ablauf der folgenden Situation fast immer gleich:

Einer der beiden, im öftesten Fall Scorpius, machte eine abfällige Bemerkung oder ein weniger freundliches Kommentar, woraufhin Rose pflichtbewusst in die Luft ging.

Daraufhin folgte eine Flut an hin- und her geschleuderten Beleidigungen und Sticheleien, was sich dann irgendwann in einem Duell gipfelte, oder Rose stürmte wutentbrannt davon und giftete jeden an, der es wagte sie in den nächsten Stunden anzusprechen.
 

Albus erinnerte sich mit einem kleinen Schmunzeln, als Rose so in Rage geraten war, dass sie bei einer wütenden Flucht in jemanden hineingekracht war und die Person lautstark angefaucht hatte, bis ihr – sehr zu ihrem Entsetzen – aufgefallen war, dass vor ihr kein zitternder Schüler, sondern eine stark konsternierte Professor Mc Gonagall stand.

Das war das erste und einzige Mal, dass Rose Weasley hatte Nachsitzen müssen.
 

Albus wurde unsanft aus seinen Gedanken gerissen, als seine Cousine einen schrillen Wutschrei ausstieß und Scorpius eine schallende Ohrfeige verpasste.
 

Einen Augenblick lang herrschte fassungslose Stille.
 

Ungefähr zwanzig Augenpaare hingen an dem blonden Slytherin, der leicht verwirrt an seine Wange fasste und offenbar versuchte zu registrieren, dass Rose es gewagt hatte, ihn zu schlagen.
 

Die Weasley schien auch erst jetzt zu begreifen, was sie da eigentlich genau getan hatte, denn ihre Augen weiteten sich merklich, dann machte sie auf dem Absatz kehrt und verschwand so schnell, dass Albus sie nach wenigen Sekunden bereits nicht mehr in der feierwütigen Masse ausmachen konnte.
 

Erst Scorpius verblüfftes „Sie hat mich geschlagen. Geschlagen! Mich!“, lies ihn seine Aufmerksamkeit wieder seinem besten Freund zuwenden.
 

Der schien sich langsam wieder zu fassen, denn jetzt glitzerte in seinen Augen ein gefährliches Funkeln, wie Albus besorgt feststellte.
 

„Das wird sie bereuen.“
 

~*~
 

Cam Pucey war mehr als nur genervt.

Er war absolut sauer.
 

Zwar war er nicht unbedingt ein Freund von James Potter – ganz im Gegenteil – aber natürlich hatte auch er sich die Gelegenheit zum Trinken, feiern und – sein liebster Teil – Weiber aufreissen, nicht entgehen lassen.
 

Da er vor allem letzteres am liebsten tat, war die Tatsache, dass seine kleine Schwester Jayme nicht mehr dort stand, wo er sie geparkt hatte, damit sie keinen Unsinn machte, weniger erfreulich.
 

Es war nicht so, dass er sich Sorgen um sie machte, oder verhindern wollte, dass sie von den falschen Kerlen angesprochen wurde – die meisten von der Sorte zählten zu seinem Freundeskreis, da er der Inbegriff des >falschen Kerls< war - nein, sein Problem war, dass seine Eltern seine kleine Schwester vergötterten und ihm befohlen hatten, auf sie aufzupassen und sie um spätestens 1 Uhr nach Hause zu schicken. → Nüchtern und unversehrt!
 

Seine Schwester war natürlich alles andere als begeistert von dieser Regelung gewesen und maßlos entsetzt von dem Zeitlimit.
 

Doch das war leider der Nachteil daran, Daddys Augenstern zu sein: Sie hatte alles und durfte vieles, es sei denn, es könnte ihr schaden.
 

Ihre Eltern wollten nur ihr Bestes, was leider beinhaltete, dass sie auf die wenigen Partys, die als >sicher< eingestuft wurden, mit ihrem Bruder oder sonst einem Bekannten ihrer Eltern als Babysitter rechnen musste.
 

Von den ganzen anderen Sachen, die >zu ihrem Besten< waren, wollte man gar nicht erst anfangen.
 

Das alles scherte Cam allerdings herzlich wenig.

Solange er nur tun und lassen konnte, was er wollte, war er zufrieden.
 

Das er jetzt, anstatt die heiße Brünette an der Bar aufzureissen, seine kleine Schwester suchen musste, gefiel ihm ganz und gar nicht.
 

Und dass sie ihm das versaute, nur um mit einem unterbelichtetem Trottel – sicher ein Hufflepuff - zu tanzen, gefiel ihm ebenfalls nicht.
 

Rücksichtslos schubste er die anderen Pärchen, die ihm im Weg standen, weg, bis er schließlich bei Jayme und ihrem Anhängsel ankam.
 

Mit einer Handbewegung trennte er die beiden.
 

„Das ist dein Zeitpunkt, dich zu verpissen.“, informierte er den erschrockenen Jungen, der der Aufforderung ohne Zögern nachkam.

Er wusste offenbar, was gesund für ihn war.
 

Jayme sah empört zu ihrem Bruder auf und setzte schon zu einer Schimpftirade an, was er gekonnt ignorierte und zog sie mit Richtung Ausgang.
 

Wenn er sich beeilte und schnell wieder kam, konnte er die Brünette vielleicht noch erwischen.

Wenn nicht...

...dann gab es noch genug andere Brüste hier.
 

~*~
 

Louis Weasley war ein Traum von Mann.

Insofern man mit 15 Jahren ein Mann sein konnte.

Wenn aber auch nur irgendjemand es konnte, dann Louis.
 

Selbst wenn man normalerweise nicht auf blondes Haar stand, oder Muskelberge bevorzugte, konnte man trotzdem nicht von sich behaupten, nicht von Louis Äußerem hingerissen zu sein.
 

Groß für sein Alter, nicht übermäßig mit Muskeln bepackt, aber dennoch muskulös, was blendend mit seinem schlanken Körper harmonierte.
 

Er war sportlich, freundlich, charmant, hilfsbereit, intelligent und hatte ein offenes Ohr für jedermann.
 

Kurz: Er war absolut hinreißend, genauso wie seine Mutter und Victoire, seine älteste Schwester.
 

Seine andere Schwester Dominique war selbstverständlich ebenfalls entzückend, oder besser, sie wäre es, wenn sie ihre Veela-Gene nicht absolut zu unterdrücken versuchte.
 

Da man Gene allerdings nur schlecht unterdrücken konnte, tat sie alles, um nicht auf ihr Äußeres reduziert, oder – das allerschlimmste – mit Victoire verglichen zu werden.
 

Denn selbst zu ihrer süßesten Zeit war sie immer neben der Schönheit ihrer älteren Schwester verblasst, was sie – wie Louis sehr genau wusste, selbst wenn Dome versuchte, es zu verstecken – verletzt und deprimiert hatte.
 

Und irgendwann hatte seine Schwester dann die Nase voll gehabt und war zu radikaleren Maßnahmen übergegangen.
 

Ihre Klamotten beschränkten sich auf einfarbige dunkle Teile, die bloß nicht zu viel Haut oder Figur zur Schau stellen sollten und ihre ehemals hüftlange Mähne war der Schere zum Opfer gefallen.
 

Fleur, ihre Mutter, hatte damals beinahe einen Herzstillstand bekommen, während einzig ihr Vater die Contenance bewahrt und ihr zum neuen Haarschnitt Komplimente gemacht hatte.
 

Seine mittlere Schwester war der Inbegriff von Selbstbeherrschung, Disziplin und Verstand.
 

Deswegen war Louis auch mehr als überrascht, ebenjene Schwester in einem absolut desaströsen und alkoholisiertem Zustand mehr oder weniger sicher auf sich zuwanken sah, bis sie direkt vor ihm stand, ihn flehend ansah und nur ein „Bring mich hier weg!“ herauspresste, bevor sie sich nach vorne beugte und sich übergab.



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Von:  xSnowPrincess
2012-01-10T19:17:54+00:00 10.01.2012 20:17
Huhu :)

Sodala ich bin zufällig auf die Geschichte hier gestoßen und ich muss sagen, ich bin beeindruckt :) Wirklich, du hast einen gut lesbaren, einfach schönen Schreibstil und ich finde du stellst die Charaktere auch alle sehr interessant da. An manchen Stellen musste ich grinsen, an anderen fand ich es eher traurig. Jedenfalls haben mir beide Kapitel echt gut gefallen und ich würde mich freuen wenn es hier irgendwann weitergehen würde. :)

Liebe Grüße. :3
Von: abgemeldet
2011-09-08T21:41:08+00:00 08.09.2011 23:41
Wirklich tolle FF! :)
Lorcan der Lily im Auge behält... das kann noch spannend werden, wobei ich nicht glaube, dass Lorcan so ein Arschloch ist wie er vorgibt zu sein, sonst würde er sich für seinen Bruder nicht so einsetzten bzw. trotz aller Widrigkeiten zu ihm halten. Warum genau Dome sich jetzt betrunken hat würde mich auch gern interessieren und natürlich wie es zwischen ihr und Fred nun weiterläuft, teilen sich die beiden doch das Schulsprecheramt ;)
Es verspricht noch sehr spannend zu werden und ich freue mich drauf wie es weitergeht :)

Liebe Grüße, Lily_Luna
Von: abgemeldet
2011-08-17T19:12:43+00:00 17.08.2011 21:12
Ein wirklich guter Anfang. :) Man erfährt gleich etwas über die Charaktere, ohne das man sich bereits die gesamte Story zusammen reinem kann. ^.^
Ich kann mir schon denken, warum die Typen die Finger von Lily lassen...;) Mal sehen, ob sich meine Theorie in den nächsten Kapi's bestätigt! ;)

GlG
Von: abgemeldet
2011-08-16T08:52:28+00:00 16.08.2011 10:52
"...dann gab es noch genug andere Brüste hier."
Genialer Satz^.^ Musste richtig lachen! Auf Cam und Jayme bin ich eh schon sehr gespannt, besonders da sie OCs sind, sie werden das Ganze sicher gehörig aufwirbeln.
Die anderen Geschichten kommen ja auch langsam ins Rollen, ich bin schon neugierig zu erfahren, wie du sie weiter entwickeln wirst!
Die Bilder und Steckbriefe gefallen mir übrigens auch sehr gut.
Und der Cliffhanger am Schluss war spannend, mal sehen, wie das weiter geht!

Liebe Grüsse,

Meyra
Von: abgemeldet
2011-08-05T07:58:39+00:00 05.08.2011 09:58
Der Anfang macht schon mal Lust auf mehr!
Ich habe mittlerweile sehr viele NG-Stories gelesen, aber deine hat mich vom ersten Moment an gefesselt, da die Charas sich alle sehr interessant anhören.
Arme Lily! Aber auch sie findet sicher noch jemanden und wenn es Lorcan ist. Der ist nämlich sicher nicht so ein übler Kerl.
Und natürlich will ich mehr von Dome und Fred, Rose, Scorpius, Albus und Alice lesen!
Freue mich auf die Fortsetzung^^

Liebe Grüsse:

abgemeldet


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