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Das Königreich der Sonne

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von

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Prinz Finley und sein Freund Norik

Es war einmal ein Königreich, welches in Glück und Frieden lebte. Das Banner des Reiches verzierte eine Sonne und genauso lebten die Menschen dort.

Alle waren fröhlich und es wurde viel gelacht und gesungen. In diesem Königreich kam es eines Tages dazu, dass die Königin einen Sohn gebar. Er wurde auf den Namen Finley getauft und sollte ein wahrer Wirbelwind werden. Doch trotz all der Freude über einen Thron Nachfolger, kam tiefe Trauer, denn die Königin verstarb noch in derselben Nacht, bei der Geburt ihres zweiten Sohnes, welcher auch verstarb.

So liebte der König seinen Sohn sehr, aber jedes Mal wenn er ihn ansah, sah er seine geliebte Königin. Deshalb stellte er seinen treusten Soldaten, Kanai, an die Seite seines Sohnes. Er sollte auf ihn achtgeben und ihn auf seine Aufgabe das Königreich zu führen vorbereiten.
 

Der kleine Finley lernte viel und gerne von seinem Freund Kanai. Er lehrte ihn sowohl die Höfischen Sitten, wie auch das einfache Leben im Dorf. Überall war der junge Prinz bekannt und überall wurde seine Fröhlichkeit geschätzt.

Als er nun zehn Jahre alt wurde, schenkte ihn sein Vater das Pferd Tornado und er durfte erstmals zusammen mit Kanai ausreiten. Er war überglücklich und das sah man ihm an, er strahlte noch heller als zuvor. Denn er war nun zehn Jahre alt und sein Vater hatte ihm ein Geschenk gemacht.

Die Zeit verging schnell und der Tag neigte sich dem Ende entgegen. Somit würde auch der Ausritt sein Ende finden und das wiederum machte den Prinzen traurig. An einem See rasteten die beiden zum letzten Mal bevor sie ihre Heimreise antreten würden.

„Kanai, wieso muss der Tag so schnell vorbei sein“ fragte der junge Prinz seinen Freund. Dieser lächelte und meinte nur, es wäre normal, dass die schönen und fröhlichen Tage schneller vorbei sind, als die trüben und regnerischen Tage. Er hatte diesen Jungen nicht nur als Prinz gerne, er hegte viele Väterliche Gefühle für ihn und so sagte er auch nichts als Finley beschloss, er wolle Sora, der Küchenhilfe, einen Blumenstrauß mitbringen. Er war so voller Energie niemand konnte ihn aufhalten, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte.

Also lehnte sich Kanai zurück ins Gras und beobachtete die Wolken, als er plötzlich einen Schrei hörte.
 

Es war Finley und er eilte schnell zu der Stelle am See von der der Schrei kam. Er folgte den Fußspuren und sie endeten am See. Dort waren sie lang gezogen, der junge Prinz musste ausgerutscht sein, aber er konnte doch noch gar nicht schwimmen. Aus Angst um ihn sprang Kanai in den See und hielt nach ihm Ausschau. Er erblickte nichts und begann beinahe verzweifelt nach dem Prinzen zu rufen. Doch es kam keine Antwort, als er plötzlich einen Stofffetzten im See schwimmen sah eilte er dorthin. Er packte ihn und zerrte ihn ans Ufer, dort angekommen sah er den Prinzen im Gras hocken. Kanai hatte so laut gerufen, dass er die Antwort des Jungen nicht gehört hatte.
 

Aber was hatte er dann in der Hand?
 

Gemeinsam gingen sie wieder auf die Wiese und dort legte Kanai seinen fang ins Gras. Es war ein Junge, wohl im selben Alter wie der Prinz und die beiden glichen sich bis aufs Haar. Der Prinz hatte blondes Haar und der Junge aus dem See hatte braunes. Doch über die eigentliche Verwirrung legte sich die Sorge des Prinzen um den Jungen, so ritten die beiden so schnell wie möglich wieder zurück zum Schloss. Dort angekommen gaben sie den Jungen in die Obhut der Pflegerin Maya, welche nach kurzer Zeit Entwarnung gab. Kanai hatte ihn gerade noch zur rechten Zeit aus dem Wasser gefischt und durch die Wärme die er durch die Reitjacke des Prinzen bekam halfen die beiden ihm auch.

Voller Freude wollte der Prinz noch am gleichen Tag zu dem Jungen, doch es wurde ihm verwehrt, er bräuchte nun vor allem Ruhe.
 

So schnappte sich Kanai den, zum ersten Mal uneinsichtigen Prinzen und brachte ihn in sein Gemach. Dort zog er ihm erst einmal frische und trockene Kleider an, damit er sich nicht erkältete. Finley konnte dies nicht verstehen und wurde erst nach einigen Worten von Kanai ruhiger. Als der aufgebrachte König nach seinem Sohn schauen wollte, war er schon eingeschlafen. Aber Kanai konnte auch ihn beruhigen, denn dem Prinzen war nichts geschehen.

Nachdem Kanai dem König erzählte hatte was passiert war, gingen sie gemeinsam zu Maya und erkundigten sich nochmals über das Befinden des Jungen. Diese ließ die beiden wiederwillig hinein und der König war genauso überrascht wie Kanai. Der Junge sah Finley zu verwechseln ähnlich, er war etwas sonnengebräunter und hatte Andersfarbiges Haar, doch sonst sahen die beiden Identisch aus. Niemand wusste was sie nun mit dem Jungen machen sollten, so fasste der König den Entschluss, die Entscheidung Finley zu überlassen. Er hatte sich solche Sorgen um ihn gemacht und Kanai dazu gebracht ihn ins Schloss zu bringen. Also sollte er entscheiden was mit dem Jungen nun geschehen würde.

So zogen sich alle zurück und warteten auf den nächsten Tag. Der König war sehr stolz auf seinen Sohn, er würde ein gutmütiger und gerechter Herrscher werden, dessen war er sich nun sicher.
 

Der nächste Tag brach an und Finley war früh auf den Beinen. Ungesehen von allen huschte er in das Krankenzimmer des Jungen. Als dieser eine knappe halbe Stunde später aufwachte, wurde er von ihm beruhigt. Der Junge war anfangs sehr aufgebracht und fragte wo er sei, was geschehen war und wer ihm geholfen hatte.

„Kanai hat dich aus dem See gezogen und zusammen haben wir dich dann hier ins Schloss gebracht“ berichtete Finley. Überrascht über diese Aussage sagte der Junge erst einmal nichts, als er seinen Mut wieder gefunden hatte fragte er nochmals nach: „Ins Schloss, das heißt du bist…der Prinz?“ Nachdem Finley diese Frage beantwortete, wollte sich der Junge aufsetzten, doch er wurde von Kanais und Finleys Hand davon abgehalten. „Bleib ruhig liegen“ bekräftigte Finley diese Reaktion: „du musst wieder gesund werden.“

„Prinz Finley hat ganz Recht, ruh dich erst einmal aus, hier im Schloss wird dir nichts geschehen“ sagte Kanai ruhig zu dem Jungen. Es kehrte wieder Stille ein und als Finley den Jungen fragte wie er den heißen würde war seine Antwort: „Mein Name ist Norik. Aber sagt wie…wie soll ich euch ansprechen.“

Finley lachte laut und meinte er solle ihn doch einfach Finley nennen, es würde ihn sehr freuen. Als auf dem Gang plötzlich lautes gepolter anfing, machte Kanai die Türe auf. Das halbe Schloss war auf der Suche nach Prinz Finley. Er hielt die aufgebrachte Meute an und sagte er sei bei dem Jungen im Krankenzimmer.
 

Gemeinsam mit dem König und Maya ging Kanai nach einigen weiteren Erklärungen wieder dorthin zurück.

Die beiden Jungen hatten sich schon angefreundet und als der König Finley erzählte, dass er entscheiden dürfte was weiter mit Norik geschah, strahlte dieser. Norik hatte ihm schon erzählt das er viel mit Pferden zu tun hatte von dort wo er herkam und das seine Mutter ihn davon jagte, weil er gutmütig einem alten Mann geholfen hatte, indem er ihm etwas zu essen gab. Dies erzählte er nun auch den Anwesenden und als er fertig war, meinte Finley er wolle ihm alles zeigen. Norik sollte mit ihm und Kanai zusammen lernen und im Gegenzug sollte er ihm erklären was man bei Pferden alles beachten musste.

Die Anwesenden willigten ein, Kanai hatte Recht behalten, er würde den Jungen ins Herz schließen und ihn als seinen ersten Freund vorstellen. Finley strahlte wie noch niemals zuvor und dem König wurde wieder einmal bewusst was für einen wunderbaren Sohn er hatte.
 

Im folgenden Jahr lernten die beiden viel, Finley wie auch Norik waren sehr Wissbegierig und stellten so einiges an. Die beiden waren sich sehr ähnlich und nicht nur der König schloss den kleinen Norik in sein Herz. Alle Bediensteten und Untertanen sahen in Norik eine Bereicherung, denn er tat alles um seinem Freund Finley zu helfen.

Er war wie ein zweiter kleiner Prinz.

Dunkelheit

Als genau ein Jahr nachdem Kanai Norik aus dem See gezogen hatten, ein Fest stattfinden sollte, zu ehren von Prinz Finley. Tauchte im Thronsaal in dem gerade Finley, Norik und der König waren eine ältere Frau mit ihrer kleinen Tochter auf. Norik war auf einmal wie ausgewechselt, er hatte Angst. Auf die Frage des Königs was sie hier wollte, hob die Frau ihren Stab nach oben und als nächstes fanden sich die Bediensteten wo gerade herein gekommen waren, der König und Prinz Finley im Kerker wieder.

Egal wie sehr sie alle zeterten niemand kam, um ihnen zu Helfen. Was dies alles sollte und warum sie plötzlich hier waren wusste niemand.
 

Die Bediensteten versuchten in dem kargen Kerker alles um dem König und Prinz Finley etwas bieten zu können. Doch schon nach der ersten Nacht schlugen die beiden die Hilfe aus. Denn die Decken wofür sie für ein Bett zusammengelegt wurden fehlten den anderen zum zudecken. Es war nicht sehr warm dort unten und so hatten sie alle die gleichen Rechte, bestimmte der König.
 

All zwei Tage wurde ihnen etwas zu essen gebracht und die Menschen die es brachten reagierten auf nichts was sie sagten. Sie schienen Hypnotisiert zu sein und hörten auf die Befehle eines anderen.

Nach fünf Monaten in diesem kalten Kerker waren die Decken durchnässt und dünn geworden. Alle Versuche auszubrechen wurden niedergeschlagen. Als eines Tages ein Mann herein kam waren sie alle sehr verwundert. Der Schild welcher ihnen die Möglichkeit zu fliehen verwehrte, sobald die Türe aufginge war aktiv. Doch er schien nicht im Ansatz bösartig zu sein, der junge Mann ordnete an neue Decken und essbares zu bringen. Sie waren dankbar über diese Geste und als er wieder ging waren alle sehr erstaunt. Denn nun sahen sie, er trug die Krone des Königreiches und wurde mit König Norik angesprochen.

Norik, war also der Verräter das glaubten nun alle und wie es schien war er auch nicht der wo er vorgab zu sein. Er war wesentlich älter und hatte sich wohl mit Prinz Finley angefreundet um seinen Vater zu stürzen.

Doch weshalb kam dann Kanai nicht herunter und rettete sie oder die Soldaten. Irgendjemand musste doch etwas dagegen haben, dass sie hier unten ihr Leben fristeten. Aber es kam niemand und so vergingen zwei weitere Monate.
 

Im Thronsaal des Königreiches bot sich ein ganz anders Bild. Die alte Frau welche anfangs mit ihrer kleinen Tochter gekommen war, war nicht mehr so alt und die Tochter war zu einer jungen Frau heran gewachsen. Sie schimpfte gerade Norik aus, wie es schien hatte er ein Amulett verloren, welches ihr unglaubliche Macht schenken würde.

Sie schickte sofort die Truppen aus um das Amulett im Wald zu suchen, doch sie fanden es nicht. Stattdessen fanden sie Kristallene Schuhe, welche vor ewigen Zeiten dem Königshause gehörten und die Königin bestimmten. Fröhlich über diese Wandlung beschloss die Alte Hexe ihre Tochter auf den Thron zu bringen.

Sie leitete alles in die Wege und ordnete ihren Willenlosen Sklaven an alles vorzubereiten. Einen Tag später war es dann soweit, der Thronsaal war hergerichtet, die Wachen standen gerade, an jeder Säule einer und König Norik, stand gebeugt vor dem Thron.
 

Als die Hexe herein kam sah sie ihn an und attackierte ihn heftig. Sie verletzte ihn schwer und meinte er hielte sie wohl für dumm. Schon früh hatte sie bemerkt, dass er ihr nicht verfallen war und gegen sie arbeitete. Aber am heutigen Tage würde sie alles beenden, ihre Tochter würde den Thron besteigen und er würde sterben.
 

So ließ sie den schwer verletzten Norik im Thronsaal liegen und bat ihre Tochter herein. Sie setzte sich auf den Thron und ihre Mutter krönte sie zur Königin. Doch als die Hexe zurück trat wurde Musik laut, das Traditionelle Lied zur Krönung erklang und sofort öffnete sich der bis dahin düstere Himmel und Licht kam durch die Kuppel. Das Sonnenlicht hüllte die neue Königin ein und sie begann sich aufzulösen. Sie zerfiel zu Staub und als der verletzte Norik ein weiteres Zeichen gab wurde die Kuppel geöffnet. So erreichte das Sonnenlicht auch die Hexe und sie zerfiel wie ihre Tochter zu Staub. Als das letzte Staubkorn zu Boden gefallen war, wurde der Fluch gebrochen. Der Himmel wurde wieder blau und die Farben kehrten in das Land zurück. Die Willenlosen wachten wieder auf und die Kerker öffneten sich.
 

Die wo in den Kerker saßen eilten schnell heraus in den Thronsaal, wo sie eine Menschen Traube antrafen.

Sie alle wurden sobald sie die Tür des Kerker durchschritten hatten älter. Als sie dies bemerkt wurden war das Erstaunen groß und als dann auch noch Kanai und Maya herein eilten, war die Verwunderung bei den Kerker Häftlingen noch größer.

Sie verteilten Aufgaben an die herum stehenden, sie sollten verkünden die Hexe sei Tod und die Sonne war zurückgekehrt.

So verschwanden sie und nur Norik, Kanai, Maya und die Häftlinge blieben zurück.

„Nun beeile dich bitte“ sagte Kanai besorgt und sah erst dann Finley und den König. Freude stieg in sein Gesicht und er konnte sich nicht mehr halten. Er umarmte den Prinzen fest und ließ erst wieder los als dieser fragte was er mit Norik und der Hexe zu schaffen hätte.
 

Es kehrte Stille ein und erst ein Schrei des Entsetzens von Maya holte sie alle aus ihrer Trance. Nun sah auch Finley, dass Norik schwer verletzt war und beharrte noch mehr darauf zu erfahren was geschehen war.

Kanai erzählte ihnen die ganze Geschichte. Als die alte Hexe kam wusste Norik wer sie war, bei ihr war er aufgewachsen. Sie brachte den Schatten über das Königreich und in der Nacht hatte sie die Macht über alle Geister. Sie kontrollierte sie alle und machte was immer sie wollte. Norik wurde zum König gekrönt, weil sie glaubte ihn kontrollieren zu können. Doch sie lag Falsch, Norik war der erste der herausfand, dass es drei Tote Stunden in dem Fluch gab. Drei Stunden zur Mittagszeit, dort war die Hexe außerstande den Fluch aufrecht zu erhalten. Denn das Sonnenlicht schwächte sie und zu dieser Zeit stand die Sonne am höchsten. So begann er die Menschen zu dieser Zeit zu wecken und gemeinsam taten sie ihr Möglichstes um den Schaden gering zu halten. Es waren ganze sieben Jahre vergangen seit sie eingesperrt wurden. Die Zeit im Kerker verging wesentlich langsamer als in Rest des Königreiches.
 

Die Hexe wollte somit ein langes Leben und viel Qualen der Häftlinge garantieren. Sie wollte ihnen zeigen wie sie das Königreich nieder Regierte und alles zerfiel. Doch all ihre Bemühungen schienen vergebens. Norik hatte alles so gut Organisiert, das sie gemeinsam das Böse beinahe aufwiegen konnten. So verhinderten sie einen Krieg und den Tod vieler Menschen. Er selbst war gerade wieder von den Moon Ländern zurückgekommen, dort hatte er Friedensverhandlungen geführt.

Sie dürften Norik nicht böse sein, denn sie alle hatten ihn akzeptiert. Als er das mit den Mittagsstunden herausfand, wollte er kein König mehr sein. Doch der Fluch konnte nicht gebrochen werden ohne, dass die Hexe besiegt wurde. Hätten sie die Häftlinge befreit wäre das gesamte Königreich untergegangen. Deshalb entschlossen sie sich gemeinsam dazu, die Zeit zu überdauern und stark zu bleiben, was immer auch geschah. Norik wollte Finley ein geordnetes Königreich übergeben, wenn die Hexe besiegt worden ist.
 

Ein Amulett welches der Hexe viel Macht verliehen hätte gab Norik ihm mit zu den Moon Ländern, als Geschenk. Doch er hätte niemals daran geglaubt, dass die kristallenen Schuhe auftauchen und die Hexe Norik nicht mehr brauchen würde.

Kanai machte sich ernsthaft Vorwürfe und auch die Nachricht von Maya ließ nichts Gutes vermuten.

Langsam verstanden die Häftlinge was hier die letzten Jahre geschehen war und das Norik vermutlich mehr litt als sie gemeinsam im Kerker. Sie hatten ihnen Unrecht getan die ganze Zeit hatte nicht nur Norik, sondern auch die anderen daraufhin gearbeitet sie zu befreien und die Hexe zu besiegen.
 

Finley kniete sich neben seinen Freund und schloss seine Hand fest um die von Norik. Dieser Blickte auf und lächelte wie er es immer tat. Dann senkte sich sein Kopf wieder und seine Hand wurde leblos. Egal was Finley tat er antwortete nicht, nun hatte er sein Ziel erreicht und war gestorben ohne seinen Erfolg gesehen zu haben.

Die Brüder des Lichts

Traurigkeit überkam sie alle, keiner konnte ein schluchzen unterdrücken. Niemand schämte sich für die Tränen welche über ihre Wangen flossen. Besonders Finley wollte es nicht glauben, gerade hatte er herausgefunden was sein Freund für ihn sieben Jahre lang getan hatte und nun sollte er verschwinden.

Er nahm ihn in den Arm und wollte sich seine ganze Trauer von der Seele weinen. Doch als seine erste Träne auf das Gesicht von Norik fiel, wurden die beiden von einem hellen Licht eingeschlossen. Die außenstehenden wurden geblendet und konnten nichts mehr sehen, aber Finley sah seine Mutter. Sie war so schön wie sein Vater sie beschrieben hatte, sie hatte blondes Haar und Himmelblaue Augen. Er sah sie an und dachte sofort an Norik, auch er hatte dieselbe wunderschöne Augenfarbe.

Sie schwebte zu den beiden herunter und strich erst Finley und dann Norik über den Kopf. Beide sah sie sehr liebevoll an und zeigte Finley was damals in der Nacht seiner Geburt geschehen war. Die Hexe hatte sie verflucht und so musste sie sterben, um ihre Söhne zu retten. Doch die Hexe hielt sich nicht an die Abmachung und entführte den erstgeborenen. Sie zog ihn auf und das nächste Bild was kam, war ein Bild von Norik. Finley konnte es nicht glauben und als er sie verwirrt ansah, legte sie ihre Hände auf Noriks Brust und wieder erstrahlte ein helles Licht.

Dann verschwand sie und das Licht verlosch. Die umstehenden wollten sofort wissen was geschehen war, aber Finley konnte nichts sagen. Norik bewegte sich in seinen Armen und schlug die Augen wieder auf. Überglücklich über diese Wendung nahm er ihn nochmals in den Arm und bat ihn um Verzeihung.

„Das ist doch das, was große Brüder tun“ antwortete Norik und schlief ein. Dieses Mal schlief er nicht für immer, sondern nur um seine Verletzungen zu kurieren. Als die Umstehenden fragten was Norik damit meinte, bekamen sie eine überraschende Antwort: „Er ist der erstgeborene, er ist mein Bruder.“

Unglaube machte sich breit und alle bestätigten, das in dieser Nacht er der erstgeborene war und der zweitgeborene, wie seine Mutter starb. Aber Finley lies nicht beirren und erzählte ihnen was er gerade gesehen hatte. Danach bat Kanai ihn Norik los zu lassen, damit er in ein Krankenzimmer gebracht werden könnte.

Als dies geschehen war bestätigte Kanai die Aussage von Finley, er selbst hatte Nachforschungen angestellt und dasselbe herausgefunden. Die Hexe wollte damit den Untergang des Königreiches herbeiführen, denn ein Erstgeborener welcher keiner war würde Unheil über das Reich bringen. Aber Noriks eigenwillige und freundliche Art machten ihr einen Strich durch die Rechnung. Er floh von zu Hause, als er mal wieder ausgeschimpft wurde und fiel in den Fluss, wo ihn dann Kanai herauszog.

Er lebte bei seinem Bruder ohne zu ahnen wer er wirklich war und als die Hexe das mitbekam fasste sie den Entschluss, ihn auf den Thron zu bringen.

Doch genau dies war ihr größter Fehler, denn sie konnte Norik nicht kontrollieren. Da er der Erstgeborenen war und so mit der rechtmäßige Thronfolger des Königreiches der Sonne, welche ihn immer beschütze.
 

Dieses Wissen hatten alle seit über einem Jahr und dennoch hatten sie immer Norik geholfen seinen Traum zu verwirklichen, Finley auf den Thron zu bringen, nachdem die Hexe besiegt war.
 

Sie allen waren wie vor den Kopf gestoßen, um diese Nachricht zu verarbeiten gingen sie sich erst einmal waschen und zogen frische Kleider an.

Nach einigen Wochen war Norik vollkommen genesen und alle waren sehr froh darüber. Die Untertanen hatten ihn in ihr Herz geschlossen und sahen mit etwas Trübsinn der Krönungszeremonie von Prinz Finley entgegen.
 

Dies blieb nicht allen verborgen und deshalb fasste Finley einen Entschluss. Einen Monat nach seinem und Noriks 18 Geburtstages sollte die Krönung stattfinden, viele Menschen waren eingeladen. Und als der König die königliche Truhe öffnete, um die Krone Finley aufzusetzen, blieb er verwirrt stehen.
 

Finley stand auf und löste die Allgemeine Verwirrung auf, er rief Norik zu sich und erklärte, dass er nur gemeinsam mit seinem älteren Bruder das Reich führen wolle. Deshalb hatte er heimlich eine zweite Krone anfertigen lassen. Die Menschen waren begeistert und jubelten den beiden Zwillingsbrüdern zu.



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