Heaven's coming
[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]
Secrets
Schweigen. Dante sitzt den Winchester-Brüdern gegenüber, während Beatrice mit einem Alkohol und Strawberry Sunday vollgestelltem Tablett aus der Küche kommt. Vorsichtig stellt sie es auf dem Couchtisch ab. Jeder nimmt schnell seine Bestellung. Sam und Dean je eine Flasche Bier, Dante das Eis. Sie selbst begnügt sich mit einem roten Getränk und setzt sich neben ihren Partner.
Nach einer Weile bricht die Sechzehnjährige die Stille, „Also, wie habt ihr Dan kennengelernt?“
Der ältere Bruder antwortet sofort, „Dein Freund hier war ganz schön in der Predullie. Er wollte eine Schar Zombies mit seinem lächerlichen Schwert eliminieren. Wenn wir nicht gewesen wären, hätte Cas dich getötet. Er ist ohne Hilfe-“
Plötzlich scheppert etwas. Voller Wut hat Dante seinen Eisbecher auf den Tisch geknallt. Verängstigt zuckt Bea zusammen. Sowohl seine Arme, als auch Augen verfärben sich, kaum merklich, rot, „Du meinst, wenn Ich nicht gewesen wäre, wärt ihr tot. Rebellion ist tausendmal effektiver, als solche Spielzeugpistolen, wie ihr sie verwendet.“
„Sag mal, was soll denn das bedeuten?“, empört steht Dean auf, „Wenn ein Möchtegern-cooler wie du meint, alleine käme er besser klar, können wir auch wieder gehen.“, und wendet sich Richtung Tür, „Komm Sam. Wir haben besseres zu tun.“
„Wartet. Bitte.“, flehend hält die Jugendliche den jüngeren an der Hand fest, „Dan meinte, ihr wisst etwas über diese Engel. Wir sind in Sachen Dämonenklassen, -kreisen und -legenden firm. Warum können wir uns nicht zusammentun. Nur bis die Apokalypse abgewandt ist.“
„Du meinst also, ihr wisst mehr über Dämonen, “, kurz hält Dean inne, „als jemand, der-“
„Selbst in der Hölle war? Ja. Denn ich war mal die selbsternannte Halbschwester eines Dämons. Diese hat mir alles genau erklärt. Ich glaube euer Engel hat mich mit ihr verwechselt.“
Unsicher tauschen die Männer allessagende Blicke.
„Wir wären ein starkes Tea-“, doch bevor sie aussprechen kann, zerspringt die Ladentür in tausend Stücke. Eine brennende, weibliche Silhouette taucht den Raum in rotes Licht, „Ihr könnt mich nicht aufhalten. Nicht einmal der Sohn Spardas. Ich bin die rechte Hand Luzifers, Tochter Lilliths und Dämonengemahlin des Verräters.“, sie dreht sich zu den Winchesters, „Ich danke euch im Namen meines Herrn. So, Sam, gehe mit deinem Bruder, versuche uns aufzuhalten, doch ohne diese Schandstücke. Wir werden euch begnadigen.“, mit einer Handbewegung fallen Beatrice und auch Dante auf die Knie. Blut strömt aus jeder Körperöffnung. Mit schmerzverzerrten Gesichtern halten sie sich die Ohren zu. Der Halbdämon kann den Schmerzen noch einigermaßen wiederstehen, doch seine Freundin liegt wimmernd auf dem Boden. Sie droht ihr Bewusstsein zu verlieren und das kann weitaus schlimmere Folgen haben, als der Unbekannten wohl klar ist. Blutige Tränen strömen ihre Wangen hinunter. Die Schmerzen verschlagen ihr die Sprache. Dennoch formt sie mit ihrem Mund einen stummen Satz, Bitte helft uns.
Die Brüder reagieren sofort. Dean packt seine Bierflasche und schüttet den Inhalt über den Dämon, während Sam es ihm gleich tut. Wenn die Kleine ein halbwegs guter Jäger ist, so hat sie Weihwasser und Salz in den Alkohol gekippt. Ein Schmerzerfüllter Schrei durchdringt die Luft, „Ihr habt euch also entschieden! Ihr werdet die Hölle auf Erden erleben. Euch wird nur Schmerz und Leid wiederfahren.“, sie explodiert mit einem lautem Knall.
Auf einmal wird es dunkel. Und still.
Keine Sekunde später beugen sie sich zu den zwei am Boden liegenden herab. Obwohl… Dante ist schon wieder wohlauf. Zwar sind seine silberweißen Haare blutverschmiert, aber sonst sieht er wieder aus, wie vorher. Besorgt nimmt er das rote Getränk von vorhin, flößt es seiner besten Freundin ein. Von ihren feinen Gesichtszügen ist nichts mehr zu erkennen.
„Bea?“, sachte rüttelt er an ihrer Schulter. Keine Reaktion.
„Was ist los?“, fragt Sam, nachdem er ihren Puls gefühlt und mit einem Tuch den Lebenssaft weitestgehend entfernt hat, „Tot ist sie nicht.“
Schnell beugt sich der Ladeninhaber über sie. Wie auf Stichwort regnet Feuer auf sie herab. Hektisch schnappt sich Dante seine wichtigste Habe, schultert seine Partnerin und sie verlassen den Laden.
„Also dein schönes, kleines Geschäft ist eindeutig Geschichte.“, meint Dean, nachdem er das Inferno nicht mehr im Rückspiegel sehen kann. Momentan fahren sie mit dem, leicht überladenen, Ford Impala seines Vaters auf den Highway.
„Da war noch eine halbe Pizza drin.“, erwidert der Mantelträger trocken. Doch ein leichter Anflug von Trauer ist in seiner Stimme. Immerhin war das Devil May Cry jahrelang sein zu Hause.
Als hätte Sam etwas gehört dreht er sich nach hinten um, „Was hat sie eigentlich mit euch gemacht? Und warum ist uns nichts passiert?“
„Hast du schon mal nen Presslufthammer in deinem Kopf gehabt?“
Er schüttelt den Kopf, „Ich kann mirs aber vorstellen.“
„Das mal tausend. Und dann nochmal mit jeder Sünde, die du jemals begangen hast multipliziert.“
Sein Blick fällt auf den leblosen Körper „Die kleine hier hat das nicht so leicht wegstecken können.“
„Ich bin halt n Kerl. Allerdings musste sie wahrscheinlich das Doppelte aushalten.“
„Jetzt wisst ihr was ich gemeint habe.“, plötzlich sitzt Castiel neben der Ohnmächtigen.
Dean zuckt zusammen und reißt das Lenkrad zur Seite, „Cas!“
Abrupt kommt der Wagen zum Stehen.
„Was habe ich dir zu teleportieren, während ich fahre, gesagt?“
Gekonnt übergeht der Trenchcoatträger die Frage, „Sie ist kein Mensch. Sie ist-“
Kaltes Metall drückt sich an die Stirn des Engels. Mit ausdrucksloser Miene schaut er zu Beatrice, die soeben aufgewacht ist, „Was bin ich, Flattermann? Engel können sterben. Genauso wie Dämonen oder Menschen.“
„Da müsstest du dich doch am besten auskennen, oder Babyjon?“
Ängstlich reißt sie ihre Augen auf, „I…ich kenne diesen Namen nicht.“
„Wenn du wirklich die alten Dämonenlegenden kennst, wie du gesagt hast, dann schon. Babyjon war das Kind Lilliths und Luzifers. Damit ist sie ausgestattet mit den himmlischen und höllischen Fähigkeiten. Allerdings hat sie eine Schwester. Diese ist-“
„Ich kenne die Geschichte. Blos bin ICH KEINE Ausgeburt der Hölle!!!“, mit Schwung stößt sie ihre Tür auf und verlässt den Wagen. Sofort eilt Dante ihr hinterher, die Winchesters im Schlepptau.
Auf einer Lichtung kommt sie zum stehen. Traurig schaut sie gen Himmel.
„Bea, was ist los?“, beruhigend legt er seine Hand auf ihre Schulter.
Aggressiv schüttelt sie sie ab, dreht sich wieder um. Ihre grauen Augen haben einen Rotstich angenommen.
„Weißt du, WER hier überhaupt neben dir steht?“
Er schaut zur Seite, „Die Winchester Brüder.“
„Wenn dem so wäre!“, herausfordernd stellt sie sich vor die Zwei, „Der kleine Sammy hier hat dämonisches Blut in sich. Er ist davon abhängig. Ein regelrechter Junkie. Und Dean, unser lieber, kleiner Playboy. Ja, er hat in der Hölle das erste Siegel gebrochen, das den Weg zur Befreiung des Leuchtenden geebnet hat. Ihr Winchester habt euch zum Ziel gesetzt, Dämonen und alles Böse auszulöschen, die Menschheit zu retten. Doch seid IHR an der Apokalypse schuld. Dean brach das Erste, Sam, mit der Ermordung Lilliths, das letzte Siegel. Aber das Beste kommt noch: unser Blutjunkie ist, halte dich fest, LUZIFERS HÜLLE. Und unsere fleischgewordene Todsünde ist MICHAELS SCHWERT. Ach, und unser Engel wurde rausgeschmissen. Bald färben sich seine Flügel weiß. Zwar kann er noch teleportieren, aber das wars schon. Die heilenden Fähigkeiten sind für ihn Geschichte. Und DER erzählt uns etwas über Dämonen und Sünden.“
Verwundert schaut Dan das Trio an, „Und wenn schon. Dich habe ich auch aufgenommen, mit einer weit schlimmeren Geschichte.“
„Ich habe nicht den Weltuntergang beschworen.“
Schuldbewusst streckt Sam ihr die Hand hin, „Mit deinen Anschuldigungen hast du recht. Wir werden euch nichts mehr vorenthalten. Versprochen.“
Skeptisch mustert Cas das Szenario.
Wiederwillig schlägt sie ein, „Okay. Wo können wir uns jetzt auf den Krieg vorbereiten?“
