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Star Wars - Der Jäger

von

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GAR-Stützpunkt/Coruscant/458 Tage nach Geonosis

 

Es war später Nachmittag, als ein stark ramponiertes Kanonenboot auf dem Landeplatz des GAR-Hauptquartiers landete. Als es aufsetzte und sich seine Türen öffneten, stiegen vier mindestens ebenso ramponierte Republic Commandos aus. Lachend gingen sie in das Hauptgebäude des Stützpunkts. Ihre letzte Mission war ein voller Erfolg gewesen. Toki hatte vor Freude gekreischt, wie ein kleines Mädchen, als er die Sprengsätze gezündet hatte, die sie in der Droiden-Fabrik platziert hatten. Keru und die anderen konnten es ihm nachvollziehen. Es war ein herrliches Feuerwerk gewesen. Und begaben sie sich auf ihre Quartiere, um vor ihrer nächsten Mission ein wenig zu schlafen. Auf dem Quartier angekommen, zogen sie erst einmal ihre Rüstungen aus und legten diese auf ihre Betten.

„Ich geh als erster unter die Dusche.“ meinte Toki und machte Anstalten zu gehen. Doch Josh hielt ihn zurück. „Von wegen ner Vod. Ich gehe als erster.“

„Wenn zwei sich streiten freut sich der dritte.“ sagte Seb, zog an beiden vorbei und ging ins Badezimmer. Josh und Toki sahen ihm nach. Dann wandten sie sich wieder einander zu. „Na toll. Jetzt ist keiner der erste.“ sagten beide wie aus einem Mund.

Keru, der sich da rausgehalten hatte, fand es erstaunlich, wie schnell Josh sich in der Schwadron eingewöhnt hat. Auch das Mando’a sog er auf wie ein Schwamm. Es war viel passiert, seit sie damals Tecnisa verlassen hatten. Nachdem der Zombie-Bunker zerstört worden war und man sich versichert hatte, dass keiner von ihnen überlebt hatte, waren die Commandos mit dem Psychopatischen ARC-Trooper Dex und der jungen Jedi-Schülerin Chitóse Namaikina in dem Sternzerstörer nach Coruscant zurückgeflogen. Es hatte keinen Tag gedauert, bis sie alle wieder auf Missionen geschickt worden waren. Was sie sehr Schade fanden, da sie sich sehr gut mit Chitu angefreundet hatten. Auch mit Dex hatten sie sich im Laufe des Fluges immer besser verstanden. Leider hatten sie nicht herausfinden können, ob Dex wirklich einst einen Jedi-General erschossen hatte, weil dieser keine Ahnung von Strategie hatte.

Nachdem sich alle Commandos gewaschen hatten, legten sie sich schlafen. Gegessen hatten sie bereits auf dem Zerstörer, der sie nach Coruscant gebracht hatte. Sie hofften nur, dass sie wenigstens einen Tag lang durchschlafen konnten.

Leider war dieser Tag schneller um, als gedacht. Denn am nächsten Morgen klingelte Kerus Kommunikator. Verschlafen streckte er die Hand danach aus und musste erst mal eine Weile herumtasten, bis er das richtige Gerät in den Händen hielt. „Ja?“ fragte er, als er das Gespräch annahm.

„Hallo Keru. Hier ist Jusik. Ich muss mit dir und deiner Schwadron sprechen. Kommt bitte in einer halben Stunde in mein Büro. Bis dann.“ sagte Jusik und beendete die Verbindung, ohne Keru die Chance zu lassen, noch etwas zu sagen. Es kostete ihn einiges an Überwindung aufzustehen. Aber als er schließlich stand, war er hellwach. Er streckte sich ein paarmal, dann machte er sich daran seine Schwadron aus den Kojen zu werfen. „He Aufstehen ihr Schlafmützen! Wir haben gleich eine Verabredung mit dem Boss!“ rief er.

„Das Delta-Schwein kann mir Gestohlen bleiben.“ murmelte Toki im Halbschlaf. Keru gab zu, dass seine Wortwahl nicht die Beste war. Zumindest nicht, wenn der Sergeant des Delta-Squads „Boss“ hieß.

„Ich meine nicht diesen Boss.“ sagte Keru und zog den Commandos nacheinander die Decken weg.

„Hey, was soll das?“ empörte sich Toki.

„Anziehen. In ner halben Stunde müssen wir bei Jusik antreten.“ befahl Keru.

„Ach diesen Boss meinst du.“ stellte Seb fest, als er aufstand. Blieb also nur noch Josh. Ungeduldig ging Keru zu Josh. „Hey du Penner! Weißt du nicht mehr was „Aufstehen“ heißt?“ erkundigte er sich. Josh murmelte nur etwas unverständliches, drehte sich um und schlief weiter. Daraufhin ging Keru zu Joshs Spind, holte dessen Rüstung hervor und ließ sie auf Josh fallen. Josh schrie überrascht auf, als die schweren Rüstungsteile auf ihn herniederregneten. „Hey, das hat wehgetan!“ jammerte er.

„Ah, gut du bist wach.“ sagte Keru. „Anziehen.“ befahl er und deutete auf die Rüstung.

Es dauerte nicht sonderlich lange, da waren alle vier Commandos voll ausgerüstet. Bis auf die Waffen. Die ließen sie hier. Im HQ der GAR würden sie diese auch gar nicht brauchen. Da im Moment keiner von ihnen etwas Besseres zu tun hatte, machten sie sich schon einmal auf den Weg zu Jusik. Aber da sie noch ein wenig Zeit hatten, hatten sie es nicht besonders eilig, bei ihm anzukommen.

Pünktlich, bei Ablauf der halben Stunde, klopfte Keru an die Türe zu Jusiks Büro.

„Herein!“ rief der Jedi von drinnen. Dann öffnete sich die Türe, die Commandos traten ein und nahmen ihre Helme ab.

„Wie macht ihr das?“ fragte Jusik.

„Äh, Sir?“ Keru war etwas verunsichert.

„Egal wann ich euch sprechen will, ihr seid immer Pünktlich. Keine andere Schwadron bekommt das so genau hin wie ihr.“

Die Unsicherheit wich etwas aus Kerus Gedanken. Er hatte schon Angst gehabt, sie hätten etwas falsch gemacht. „Sir, sie haben uns doch bestimmt nicht gerufen, nur um uns zu unserer Pünktlichkeit zu Gratulieren, oder?“ wollte der Sergeant wissen.

Jusiks Miene verfinsterte sich. „Nein, natürlich nicht.“ sagte er und aktivierte ein Hologramm auf seinem Schreibtisch. „Dies ist Ulda Frav. Auf diesem Planeten sind keine Klone stationiert und er wurde auch nicht von den Separatisten eingenommen. Dennoch ist er vom Krieg bedroht.“ erklärte der Jedi. Dann deutete er auf einen Südlich gelegenen Kontinent. „Dieser Kontinent ist mit dichtem Dschungel überzogen. Dort haben sich Separatistensympathisanten zu einer Rebellengruppierung zusammengeschlossen. Ulda Fravs Militär hatte bis vor kurzem alles im Griff. Doch seit ein paar Wochen, verschwinden immer wieder Aufklärungseinheiten, die in das Rebellengebiet eingedrungen waren.“

„Dann liegt der Fall doch klar.“ meinte Toki. „Die Rebellen haben sie erwischt.“

„So einfach ist das leider nicht.“ meinte Jusik, ehe er fortfuhr. „Vor einer Woche haben wir eine Gruppe BARC-Trooper dorthin geschickt. Ehe auch sie verschwanden, teilten sie uns über ihre Comverbindung mit, dass sie gerademal ein Schiff entdecken konnten, dass definitiv von den Rebellen abgeschossen wurde. Die anderen waren einfach verschwunden.“

„Moment, Moment. Sagten sie gerade BARC-Trooper?“ wollte Keru wissen.

„Ja, habe ich.“ meinte Jusik.

Na Großartig, dachte Keru. BARC bedeutete so viel wie Biker-ARC. Es waren also nichts weiter, als auf den Speeder spezialisierte ARC-Trooper. Und wenn schon eine Handvoll von denen Verschwindet, was sollte dann eine Commandoschwadron dort? Es würde doch keine fünf Minuten dauern, bis auch sie verschwanden.

„Ihre Aufgabe wird es sein, herauszufinden was mit den ganzen Schiffen geschehen ist. Außerdem wissen wir, dass die Rebellen Geiseln genommen haben. Finden sie sie und Befreien sie diese.“ Erklärte Jusik. Als er die Zweifelnden Gesichter der Klone sah, fügte er hinzu. „Natürlich werdet ihr nicht ohne Unterstützung dorthin geschickt.“ Dann öffnete er seine Bürotür und eine, den Klonen vertraute Gestallt trat ein.

„Hallo, Jungs.“ sagte Chitu. Nach einem kurzen Moment des Überrascht seins, begann die übliche Prozedur eines freudigen Wiedersehens, nach einer langen Zeit. Inklusive der fragen: „Was machst du hier?“ „Wie geht es dir?“ usw. Als sich die Freude etwas legte, betrachteten die Klone ihre alte Kampfgefährtin. Sie hatte sich kaum verändert. Nur das sie als Kleidung jetzt über ihrer Tunika eine lange, Braune Lederweste trug, die innen noch mit Durstahlplättchen verstärkt worden war. Außerdem trug sie an den Unterarmen genau die Gleich Panzerung wie die Commandos. Aus ihr war also eine kleine Soldatin geworden. Dann fielen ihre Blicke auf ihre Haare. Chitu hatte ihre Padawan Zöpfe gelöst und nun hatte sie rechts an ihrem Kopf eine lange Haarsträhne, während der Rest ihrer Haare Nacken, Ohren und Stirn verdeckten.

„Wow. Aus unserer kleinen Padawanschülerin ist jetzt eine richtige Jedi geworden.“ sagte Josh vergnügt.

„Ich denke den Rest der Mission kann General Namaikina euch erklären.“ sagte Jusik. Daraufhin verließen Chitu und die Commandos das Büro. Zuerst gingen sie Schweigend durch die Gänge des GAR-HQs. Dann fragte Keru. „Was hältst du von dieser Sache auf Ulda Frav?“

„Ich weiß es noch nicht, aber wir sollten hoffen dass die Geiseln noch leben und dass wir sie finden.“

„Und wie sollen wir das Anstellen?“ wollte Seb wissen. „Der Dschungel ist ja nicht gerade klein, oder?“

„Mich beunruhigt eher die Tatsache, dass sie vier Commandos und eine Jedi-Ritterin dorthin schicken, wo doch schon ARCs versagt haben.“ meinte Josh.

„Du meinst BARCs.“ korrigierte ihn Keru.

„Ist doch das gleiche.“

„Die GAR schickt nicht nur uns da hin. Ich habe dafür gesorgt, dass uns noch ein alter Bekannter begleitet.“ meinte Chitu.

„Ach ja?“

„Jepp, kommt mit. Er landet gleich.“ dann lief sie los und die Klone folgten ihr. Schließlich hielten sie auf dem Landeplatzt an. Dort landete gerade, etwas am Rand, ein Kanonenboot, ganz in ihrer Nähe. Als sich die Luken öffneten, stiegen lauter Klone in Roten, Blauen und Grünen Rüstungen aus. Einige von ihnen trugen Kamas und/oder Pauldrons. Andere hatten sich andere Accessoires, wie zusätzliche Waffengurte, angezogen. Es waren allesamt ARC-Trooper. Dann entdeckten sie einen ganz Speziellen Klon, mit roter Markierung, in Kama und Pauldron. Es war Dex. Sofort schritt Chitu auf die Gruppe ARCs zu, die sich in ihre Richtung bewegte. Die Commandos folgten der Jedi.

„Hallo, Dex.“ begrüßte ihn Chitu.

Dex nickte ihr zu. „General.“ Dann sah er die Commandos an. „Was denn, ihr lebt immer noch?“ begrüßte er sie mit dem traditionellen Mando Gruß. Wenn auch in Basic und nicht auf Mando’a.

„Klar. Warum sollten wir nicht mehr leben?“ fragte Josh.

„Weil ich nicht da war um euch die Shebs zu retten.“ meinte Dex.

„Wir kommen auch ohne dich ganz gut zurecht.“ erwiderte Toki grinsend.

„Die Frage, wer wie auskommt, können wir später auch noch klären.“ meinte Chitu. „Jetzt sollte Dex sich erst mal etwas Ausruhen. Aber heute Abend, so gegen Achtzehn Uhr möchte ich, dass ihr alle am Haupteingang zur GAR erscheint.“

„Warum?“ wollte Keru wissen.

„Das seht ihr dann.“ sagte Chitu mit einem verschwörerischen Grinsen im Gesicht. „Also, wir sehen uns dann heute Abend.“ Daraufhin drehte sie sich um und ging. Die Commandos und Dex sahen ihr nach. „Was meint ihr, was sie meinte?“ fragte Toki.

„Ich hab keine Ahnung.“ gestand Keru. „Aber wie sie bereits sagte, wir werden es bald wissen.“

„Wie dem auch sei, ich werde mich erst einmal aufs Ohr hauen.“ meinte Dex und ging seinen ARC Kollegen hinterher.

„Mal ehrlich. Hat sich im Vergleich zu früher etwas an ihm geändert?“ fragte Toki.

„Ja. Seine Hochnäsigkeit grad war scherzhaft gemeint.“ antwortete Josh.

„Was ist für dich scherzhaft?“ wollte Keru wissen. „Der kam mir Todernst vor.“

„Tja, du hast halt nicht so ne gute Menschenkenntnis wie ich, Sarge.“ meinte Josh stolz.

„Menschenkenntnis? Das ist eher Naivität hoch drei.“ sagte Seb.

Darauf erwiderte Josh nichts mehr. Er fragte nur noch: „Und was machen wir jetzt den Restlichen Tag?“

„Ich würde vorschlagen, wir gehen in die Kantine. Ich sterbe vor Hunger.“ sagte Toki. Da war er nicht der einzige. Die Klone hatten schon lange nichts mehr gegessen und ihr Stoffwechsel war durch ihr beschleunigtes Wachstum ebenfalls beschleunigt worden. Also brauchten die Klone ständig etwas zu essen. Da niemand etwas gegen Tokis Vorschlag einzuwenden hatte, machten sich die Commandos auf zur Kantine. Nachdem die Commandos zu Ende gegessen hatten, gingen sie auf das Trainingsgelände der GAR. Dort trainierten sie solange, bis erneut Hungrig waren und sie wieder in die Kantine gingen. Schließlich war es Abend und die Klone machten sich auf den Weg zum Eingang. Punkt Achtzehn Uhr waren sie Dort. Chitu wartete bereits auf sie. „Man, ihr seid wirklich Pünktlich.“ sagte sie zur Begrüßung.

„Was hast du denn erwartet?“ fragte Keru.

„Wo wir gerade von Pünktlichkeit sprechen“, meinte Toki, „davon hält unsere Super-Mega-Spezial-Einheit wohl nicht viel.“

„Ich bin mir sicher, dass er gleich kommen wird.“ sagte Chitu. Dann wandte sie sich zur Tür um. „Da kommt er.“ Und tatsächlich. Nach einer Minute öffnete sich die Türe und Dex trat nach draußen. Dex hielt sich nicht lange mit Begrüßungen auf. Er kam direkt zur Sache. „Also, was wollen sie General?“ wollte er wissen.

„Eins nach dem anderem. Erst einmal steht uns ein kleiner Fußmarsch bevor.“ erklärte Chitu.

Ein Fußmarsch? Mit Fünf, voll ausgerüsteten Klonen? Das kann ja heiter werden, dachte Keru.

Geschäftsbezirk/Coruscant/1904/459 Tage nach Geonosis

 

Wie es sich Keru Gedacht hatte, waren sie auf ihrem Weg durch Coruscant permanent misstrauisch beäugt, oder von oben herab angeguckt wurden. Es ärgerte ihn ein wenig, dass die Bewohner Coruscants trotz des Krieges noch immer nicht an die Klone gewöhnt hatten. Wahrscheinlich glaubten sie noch immer, dass Coruscant der Einzige Ort war, der niemals Angegriffen werden konnte. Er war sehr gespannt, was heute Abend noch alles geschehen würde. Schließlich blieben sie vor einem Restaurant stehen.

„Was sollen wir hier?“ wollte Dex wissen.

„Heute werdet ihr mal nicht diesen Kantinen fraß essen. Heute speist ihr wie die Könige.“ erklärte Chitu.

„Aber ich mag den Kantinen fraß.“ meinte Toki.

„Guter Witz. Ich hab gesehen, womit die euch da durchfüttern. Das Zeug ist eine Zumutung.“ sagte Chitu, trat ein und bedeutete den Klonen, ihr zu folgen.

Nahe beim Eingang stand ein leeres Podest, auf das Chitu zusteuerte. Der Vorraum des Restaurants war in einem neutralen Weiß gehalten. Bei den Klonen verfehlte es jedoch seine Wirkung. Es bereitete ihnen Unbehagen, an Kamino erinnert zu werden. Auch die paar Pflanzen, die hier aufgestellt worden waren, änderten daran nichts. Schließlich kam ein Angestellter herbeigeeilt. Er stutzte und blieb kurz stehen, als er die Klone in ihren Rüstungen sah. Dann kehrte seine Professionalität zurück, und er ging hinter das Podest.

„Ja, bitte?“ fragte er.

„Ich hatte Reserviert, auf den Namen Namaikina.“ sagte Chitu. Der Angestellte nickte und begann einige Dinge in seinen PC am Podest einzugeben. Schließlich sagte er: „Ah, hier haben wir es. Namaikina. Sechs Personen.“ dann sah er auf die Klone. „Ich bitte um Verzeihung, aber Klone haben hier keinen Zutritt.“

Dex machte sofort einen Schritt nach vorne, doch Keru und Toki hielten ihn zurück. Auch wenn sie diesem Kerl am liebsten selbst ein paar geballert hätten. Noch ehe etwas ernsteres passierte, sagte Chitu zu dem Angestellten: „Dies sind meine Gäste.“

„Dies sind ihre Gäste.“ wiederholte der Angestellte ausdruckslos. Die Klone stutzten.

„Du wirst heute eine Ausnahme machen und sie durchlassen.“ sagte Chitu.

„Ich werde heute eine Ausnahme machen und sie durchlassen.“ wiederholte der Angestellte. Dann fügte er hinzu: „Dürfte ich sie zu ihrem Tisch begleiten?“ Dann ging er voraus in das eigentliche Restaurant. Chitu und die Klone folgten ihm. Sobald sie eingetreten waren, drehten sich alle Köpfe zu den Klonen um. Fast zeitgleich begann lautes Gemurmel. Es war nicht laut genug um Einzelheiten zu verstehen, doch es war unverkennbar, dass es um Dex und seine Brüder ging. Schweigend setzten sich Jedi und Klone an den ihnen gewiesenen Tisch. Erst dann brach Chitu das Schweigen. „Nehmt eure Helme ab. Wie wollt ihr sonst essen?“

Ein wenig verlegen folgten die Commandos ihrem Hinweis und nahmen die Helme ab. Dex tat es ebenfalls. Nur ein klein wenig Zeitverzögernder. Er mochte noch immer nicht gerne Anweisungen von Jedi annehmen. Als die übrigen Gäste erkannten, dass es sich bei ihren Fleischigen Kampfdroiden um echte Menschen handelte verschlug es einigen, vor allem den Damen den Atem. Sofort erschien ein Kellner um ihre Bestellungen aufzunehmen. Die Klone sahen den Mann mit großen Augen an und hatten keine Ahnung was sie tun sollten. Also übernahm Chitu die Bestellungen. Sie wusste mittlerweile, dass Klone so gut wie alles aßen. Und das sie davon Unmengen verdrückten. Somit bestellte sie für ihre Kameraden die Kalorienreichsten Gerichte, die sie in der Speisekarte finden konnte. Dazu ein Ale für jeden. Trotzdem fühlten sich die Klone fehl am platzt.

„Ganz ruhig.“ sagte Chitu beruhigend. „Ihr könnt euch ruhig locker hinsetzten. Hier wird uns so schnell keine Separatistenarmee angreifen.“ Daraufhin entspannten sich die Klone ein wenig. So wenig, dass es gar nicht auffiel.

Nach ein paar Minuten kam ein weiterer Restaurantangestellter zu ihnen an den Tisch. Die Klone sahen schon begeistert auf, da sie dachten, der Mann bringe ihnen das essen. Doch er hatte keinen einzigen Teller in der Hand. Schließlich blieb der Mann vor ihrem Tisch stehen.

„Ich muss sie bitten dieses Etablissement zu verlassen.“ sagte er. Seine Stimme blieb dabei vollkommen normal. Doch Dex konnte in seinem Gesicht erkennen, dass der Mann sehr zornig war.

„Und weshalb?“ fragte Chitu.

„Oh ihr dürft bleiben, Meisterin Jedi. Aber diese… Dinger,“ er deutete auf die Klone, „müssen weg.“

„Diese Männer sind meine Gäste. Was gibt euch das Recht, sie hinauszuwerfen.“ wollte Chitu wissen. Sie hoffte, dass der Mann jetzt nichts Dummes sagte, denn sie glaubte nicht, dass sie Dex aufhalten könnte. Aber er musste ja was Dummes sagen.

„Sie sind ja nicht mal richtige Menschen. Sie können keine…“ weiter kam er nicht. Dex war bereist aufgesprungen und hielt dem Mann den Lauf seiner Blasterpistole zwischen die Augen. Noch bevor Chitu etwas sagen konnte standen auch die Commandos auf. Sie richteten zwar nicht ihre Waffen auf den Mann, dennoch hielten sie sie Schussbereit in den Händen. Die übrigen Gäste rissen entsetzt die Augen auf. Alles Getuschel war verstummt.

„Wir sind also keine Menschen, ja?“ fragte Dex. „Dann können wir ja auch keinen Mord begehen oder?“ Er legte den Finger an den Abzug.

„Dex, tu nichts, was du nicht später bereust.“ warnte ihn Chitu. , doch er hörte nicht. Er stand weiterhin mit vorgehaltener Waffe vor dem Mann.

„Nenn mir nur einen Grund warum ich dich nicht erschießen sollte.“ sagte der ARC-Trooper.

Der Mann wimmerte, sagte jedoch nichts. Dann kippte er Ohnmächtig um und ein beißender Geruch ließ erahnen, dass sich der Mann in die Hose gepinkelt hatte. Sofort eilten zwei Mitarbeiter heran und schaften ihren Boss weg. Natürlich gestattete man den Klonen nun in Ruhe zu Speisen.

„War das wirklich nötig?“ wollte Chitu wissen, als sich die Klone gesetzt und die Aufregung gelegt hatte.

„Warum? Hat doch Funktioniert.“ meinte Dex achselzuckend.

„Da muss ich ihm recht geben General.“ sagte Toki. Auch die anderen Commandos stimmten zu. Auch wenn sie sich nicht sicher wahren, ob Dex nur geblufft hatte, oder nicht. Vermutlich nicht. Sie trauten ihm wirklich zu, dass er diesen Kerl einfach so kalt gemacht hätte.
 

Orbit von Ulda Frav/1349/471 Tage nach Geonosis
 

Im Hangar des Angriffskreuzers war Hochbetrieb, als Chitu und die Klone eintrafen. Seit einer halben Stunde befanden sie sich nun im Orbit von Ulda Frav. Die persönlichen Vorbereitungen waren soweit abgeschlossen. Nur noch das Kanonenboot musste Beladen und Aufgetankt werden. Es war Dex lieblingsboot. Nicht wenige behaupteten sogar, es gehörte ihm. Zu Recht. Immerhin hatte er an die Luken des LAAT/is jeweils ein Geschütz angebracht. Kein anderes Kanonenboot besaß so etwas. Auch der Name und die Lackierungen sind aus seinem Mist Gewachsen. Das Boot hieß „Twi’lek-Lady“ und auf den Rumpf war eine Aufreizend freizügige Twi’lek abgebildet. Mit ihrer blauen Haut erinnerte sie ein wenig an Aayla Secura. Doch als Chitu ihn darauf ansprach meinte Dex, dass es sich dabei um eine Twi’lek handelte, die er bei einer Mission auf Ryloth kennengelernt hatte. Chitu beschloss, es dabei zu belassen. Vermutlich würde sie eh nicht viel mehr aus ihm herausbekommen.

Schließlich stiegen alle Klone in die Kanonenboote. Der Hangar öffnete sich und zehn LAAT/is und fünf LAAT/cs machten sich auf den Weg auf die Oberfläche von Ulda Frav. Sie waren die ersten Einheiten, die dauerhaft auf dem Planeten stationiert werden sollten. Der Sternzerstörer setzte derweil seinen Weg in weitere Kriegsgebiete fort. Es dauerte nicht lange, bis die Kanonenboote die Raumhäfen der Hauptstadt des Südkontinents erreichten. Dort wurden die Klone bereits von einigen Regierungsmitgliedern und dem hiesigen Militär erwartet. Chitu ging ihnen entgegen und verbeugte sich höflich. Dex, die Commandos und alle anderen Klone der „Twi’lek-Lady“ nahmen hinter ihr Haltung an.

„Seid gegrüßt. Mein Name ist Chitóse Namaikina. Der Rat der Jedi schickt mich, um das Rätselhafte Verschwinden eurer und unserer Truppen aufzuklären.“ erklärte sie.

Der Vorderste Mensch, ein großgewachsener Mann mit schon ergrautem Haar und einer dunkelblauen Uniform, verbeugte sich ebenfalls.

„Sehr erfreut. Ich bin Uriel Septim. Ich bin der Präsident des Südlichen Kontinents Ulda Fravs.“ begrüßte er sie. Dann ließ er seinen Blick über die angekommene Klonarmee schweifen. „Dürfte ich von euch erfahren, was das hier zu bedeuten hat?“

Chitu sah ihn verwirrt an. „Hat man euch nicht in Kenntnis gesetzt?“ fragte sie.

„Ich fürchte nicht.“ antwortete Septim.

„Der Kanzler hat angeordnet, dass auf Ulda Frav eine Kaserne errichtet wird, da ein Massiver Vorstoß der Separatisten in dieses System beobachtet wurde.“ erklärte Chitu.

Betrübt schüttelte Präsident Septim den Kopf. „Separatisten im inneren und von außen. Ich hoffe nur, das eure und unsere eigenen Truppen Count Dookus Truppen abwehren können.“

„Ich versichere Euch, die Klontrooper sind die besten Soldaten, die diese Galaxis je gesehen hat.“ sagte Chitu. „Außerdem werde ich mit einer Handvoll Spezialeinheiten so schnell wie möglich das Verschwinden der Truppen aufdecken. Bis dahin wird auch Verstärkung angekommen sein.“

„Wollen wir es hoffen.“ sagte Septim. Dann wandte er sich zum gehen. „Folgt mir bitte Meisterin Jedi. Gehen wir etwas essen. Dabei werden wir die Details eurer Erkundungsmission besprechen.“

Chitu nickte. Ehe sie sich zum gehen wandte, sagte sie zu Dex und den Commandos. „Sorgt dafür, dass ein Provisorisches Lager aufgebaut wird. Ich komme so schnell wie möglich wieder.“

Die Klone bestätigten den Befehl. Dann folgte Chitu dem Präsidenten.

„Der Kerl gefällt mir nicht.“ sagte Keru leise.

„Warum das?“ wollte Toki wissen.

„Ich hab so das Gefühl, als würde er uns was verheimlichen.“ erklärte Keru.

„Ich muss ihm zustimmen.“ sagte Dex. „Habt ihr sein Gesicht gesehen, als der General von dem Verschwinden der Soldaten gesprochen hat?“

„Du meinst diesen, „Oh Gott, erinnern sie mich bloß nicht daran“-Gesichtsausdruck, der nicht da war?“ fragte Josh.

„Ganz genau. Der Typ hat dabei nicht eine Miene verzogen.“ sagte Dex. „Entweder ist der Kerl ein Meister der Selbstbeherrschung, oder er weiß mehr als er sagt.“

„Dann sollten wir auf unserem Ausflug die Augen offen halten.“ meinte Keru und blickte in die Richtung, in die Chitu mit dem Präsidenten verschwunden war. „Doch jetzt sollten wir zusehen, dass wir unser ganzes Zeug ausgepackt bekommen.“

Daraufhin gingen die fünf Klone zu ihren Brüdern, um ihnen beim Lageraufbau zu helfen.
 

Uriel Septim führte Chitu durch die langen Korridore seiner Residenz die, wie der Präsident erklärte, schon seit vielen Generationen in Besitz seiner Familie sei. Bei dieser Residenz handelte es sich offensichtlich um eine Art Tempel. Denn unter den Schichten an weißer Farbe und den Aufwendigen alten Gemälden, lugten altertümliche Hieroglyphen hervor. Und die Säulen, die die große Decke stützten stellten seltsame, humanoide Kreaturen dar. Septim erklärte ihr, dass dies tatsächlich eine Pyramide war. Die Ureinwohner Ulda Fravs beteten diese Wesen als Götter an. Außerdem klärte er die junge Jedi-Ritterin darin auf, dass sein Ururgroßvater diese Pyramide kaufte und Renovierte. Durch Gebäudeerweiterungen, war von der Ursprünglichen Pyramidenform nicht mehr allzu viel übriggeblieben, stellte Chitu mit ihrem neuen wissen nun fest.

Schließlich erreichten Jedi und Präsident eine große Kammer, die zu einem Speisesaal umgestaltet worden war. Chitu wollte gar nicht daran denken, was man hier früher gemacht hatte, um den Göttern zu huldigen. Auch dieser Saal war weiß gestrichen. Auffällig war ein großer, runder Tisch in der Mitte des Saals.

„Setzt euch, Meisterin Jedi“, bat Septim. Chitu tat wie ihr geheißen. Der Präsident nahm ihr gegenüber platzt.

„Vielleicht interessiert es euch, zu erfahren, dass dieser Raum früher viel kleiner war.“, sagte Septim.

„Tatsächlich?“, Chitu bemühte sich interessiert zu wirken. „Euer Ururgroßvater hat dies geändert, nehme ich an?“

„In der Tat. Und die Opfertafel hat er zu einem Tisch umfunktioniert. Denn unter dieser Plastoid-Tafel werdet ihr unbehandelten Stein auffinden.“, erklärte der Präsident.

„Diese Geschichtsstunde ist ja interessant, doch ich würde mich doch wirklich viel lieber über die Details meiner Aufgabe hier unterhalten.“, meinte Chitu.

„Natürlich. Wie ihr bereits wisst, sind die Soldaten, fast spurlos verschwunden. Man hat euch gesagt, sie seien im Gebiet der Rebellen verschwunden, richtig?“

Chitu nickte.

„Nun dies ist nur die halbe Wahrheit. In Wahrheit sind mehr Soldaten verschwunden. Und das nicht nur im Rebellengebiet. Sondern auch außerhalb.“

„Wieso hat mir das keiner gesagt?“

„Weil nur eine Handvoll Leute davon wissen. Ich wollte eine, nun ja, Panik vermeiden. Die Bauern in dieser Gegend sind sehr abergläubisch. Sie behaupten, es seien die alten Götter, die Wieder gekehrt seien um sich an uns zu Rächen, weil wir unseren Glauben vergessen haben.“

Der Präsident redete noch eine ganze Weile weiter, ehe man ihnen was zu essen servierte. Und selbst dann redete er noch. Während Septim Chitu all dies berichtete, griff sie mit der Macht nach ihm, um ein wenig in seinem Kopf herumzuforschen. Und tatsächlich fand sie heraus, dass der Präsident ihr etwas in Bezug auf die Mission verheimlichte. Also versuchte sie ihn dazu zu bringen, ihr dies zu sagen. Doch es gelang ihr nicht. Nicht einmal die Gedankentricks der Jedi funktionierten. Daher blieb ihr nichts anderes übrig, als die Informationen, die sie bekommen hatte, zu beherzigen. Außerdem hatte sie das dumpfe Gefühl, als würde sie bald von selbst herausfinden, was Septim ihr verheimlichte.

Helyt/Ulda Frav/2034/471 Tage nach Geonosis

 

Die Besprechung hatte länger gedauert, als Chitu gedacht hätte. Das Lager war bereits aufgebaut. Sowohl die Schlafzelte, als auch die Kommandozelte standen bereits. Auch die Panzer und Kanonenboote waren versorgt worden. Allerdings, bot der Platz, auf dem das Lager errichtet worden war, nicht genug Raum für alle. Daher wurden ein Teil der Fahrzeuge in einem Städtischen Hangar gebracht, wo sie nun von den Klonsoldaten streng bewacht wurden. Die Nicht-Klonoffiziere, hatten sich in Chitus Abwesenheit eigenmächtig in einem Hotel einquartiert. Sie sahen schließlich nicht ein, warum sie mit gewöhnlichen Soldaten Campieren sollten. Allerdings hatten sich auch eine ganz schön große Gruppen Klone, aufgrund des Platzmangels in den Hotels eingenistet. Dex hatte sich, wie es Chitu bereits vermutet hatte, im Lager einquatiert. Obwohl er als ARC, dass recht auf ein wenig Luxus hatte. Ebenso waren die Commandos noch immer im Lager. Sie brannten bereits darauf, was Chitu ihnen zu sagen hatte.

Die Klone warteten alle in Chitus Zelt. Denn auch sie wollte lieber bei den Truppen schlafen, als es sich in irgendeinem Hotel gemütlich zu machen, während ihre Truppen im „Dreck“ lagerten. Als die Jedi ihr Zelt betrat, standen die fünf Soldaten, die sowohl auf dem Bett und einer Handvoll Stühlen gesessen hatten, auf.

„Da ist ja unsere Lieblingsjedi.“, rief Toki, schritt auf Chitu zu und legte ihr seinen Arm um die Schulter. „Und was hat der liebe Herr Präsident gesagt?“

„Eine ganze Menge.“, sagte Chitu und nahm Tokis Arm weg. „Wir haben ein Problem.“ Dann erzählte sie den Klonen, was Präsident Septim ihr berichtet hatte. Als sie geendet hatte, sagte Dex. „Wenn der Präsident bei der Anzahl der Vermissten gelogen hat, können wir davon ausgehen, dass er auch in anderen Dingen gelogen hat. Wir sollten also vorsichtig sein.“

Die Commandos stimmten dem zu. Auch wenn sie von Natur aus gut gelaunt waren, bei diesem Thema setzten sie ernste Gesichter auf.

„Das Problem ist“, begann Chitu, „dass wir nicht wissen, in welchen Punkten der Präsident gelogen hat.“

„Leider.“, sagte Keru. „Wie Dex schon sagte, sollten wir äußerst Vorsichtig sein.“

„Wann soll der Trip eigentlich starten?“, fragte Josh.

„Morgen Früh um 0800.“, sagte Chitu. „Wir sechs, zusammen mit dem Helit-Squad und einem ARC namens Sega.“

Dex wurde Hellhörig. „Sega?“, fragte er. „Der kommt auch mit?“ Natürlich wussten die Klone, dass auch andere Commandos und ARCs im Lager waren. Bisher hatten sie jedoch angenommen, dass diese dafür sorgen sollten, dass die Verteidigungsanlagen auf Vordermann gebracht wurden.

„Wissen die Helis das schon?“, fragte Seb.

Chitu nickte. „Ich habe ich bereits Bescheid geben lassen.“, sagte sie.

„Gut.“, sagte Dex und wandte sich zum gehen. „Wir sollten uns jetzt Ausruhen. Wir haben morgen einen Anstrengenden Tag vor uns.“ Bevor er das Zelt jedoch vollständig verließ, blieb er noch einmal stehen und wandte sich um. „Besser gesagt, habt IHR einen Anstrengenden Tag vor euch.“ Mit diesen Worten verließ er Chitu und die Commandos.

„Kommt mir das nur so vor, oder wollte er uns gerade als Schwächlinge darstellen?“, fragte Toki.

„Nein, dass kam dir nicht nur so vor.“, antwortete Keru. „Abgesehen davon hat er recht. Wir sollten uns Ausruhen. Müde nützen wir niemandem etwas.“

„Wohl war.“, stimmte Toki ihm bei. „Eine geruhsame Nacht wünsche ich, General.“, grinste er.

„Wünsche ich euch auch Jungs.“, erwiderte die junge Jedi.

Als die Klone ihr Zelt verließen, konnte sie ein leises „Schleimer“ hören. Sie schüttelte den Kopf. Diese Jungs, dachte sie. Rein Biologisch gesehen, waren sie Erwachsen. Doch Man merkte, dass sie im inneren noch Kinder waren. Zumindest zum Teil. Was ihr Waffen- und Kampftechniken anging, waren sie jedem Menschen ihres Alters weit voraus. Wie dem auch sei. Auch sie musste Dex recht geben. Sie mussten sich ausruhen. Also zog sie sich um und legte sich auf ihr Feldbett.
 

Südkontinent/Ulda Frav/0923/472 Tage nach Geonosis
 

Pünktlich um acht Uhr waren sie in Helyt aufgebrochen. Insgesamt kreisten nun drei Kanonenboote über der Küste des Südkontinents. Aber nur aus einem von ihnen seilten sich sowohl Klone und Chitu ab. Kaum berührten ihre Füße den Boden, schwärmten die Klone aus und sicherten das Gelände. Dann gab Chitu den Befehl aufzubrechen. Sie hatten die ungefähre Position der verschwundenen Soldaten. Sie waren alle in einem Umkreis von wenigen Klicks verschwunden. Mithilfe einer Holomap, bestimmte Chitu immer wieder ihre Position. Dex und die Betas bildeten während des Marsches die Vorhut. Sega, der zweite ARC mit blauen Markierungen auf der Rüstung, was ihn als Lieutenant auszeichnete, bildete mit dem Helit-Squad die Nachhut, während Chitu in der Mitte Marschierte. Die Commandos des Helit-Squads hatten ihre Katarn-Rüstungen in Tarnfarben lackiert, somit waren sie Perfekt für dieses Gelände geeignet. Und Sega trug zusätzlich zu seinem Deeze eine Minigun bei sich. Jedes Mal, wenn Dex meinte, etwas entdeckt zu haben, warfen sich alle ins Gebüsch. Dabei waren die Helits nicht mehr zu sehen. Sie selbst jedoch und vor allem die beiden ARCs und die Betas konnte man noch ausgezeichnet sehen. Doch Chitu wusste, dass die Klone nicht besonders viel von Tarnung hielten. Sie wollten gesehen werden. Schließlich bauten sie darauf, dass ihre Rüstungen dem Feind Angst einjagte.

Bei den Kampf-Droiden hatte das jedoch nie funktioniert. Immerhin waren Maschinen Immun gegen Psychologie. Doch bei den Rebellen sollte es eigentlich Funktionieren. Chitu hoffte jedoch, dass sie nicht auf Rebellen stießen. Immerhin lautete ihr Auftrag, herauszufinden, was mit den verschwundenen Soldaten geschehen war.
 

Gegen Mittag machten sie Rast. Die brütende Hitze des Dschungels forderte bereits jetzt Tribut. Allerdings nur bei Chitu. Die Klone waren durch ihre Rüstungen gegen die Schwüle des Urwaldes gewappnet. Bei der jungen Jedi sah es allerdings anders aus. Sie trug nichts weiter als die Typischen Jedi Kleidungen, bestehend aus Tunika, Hose und Stiefel. Hinzugefügt hatte sie nur die Kampfweste, die sie auch schon auf Coruscant getragen hatte. Keine ihrer Kleidungen schütze sie gegen die Hitze und somit schwitzte sie sich die Seele aus dem Leib. Aufgrund des Flüssigkeitsmangels, hielt sie sich an ihrer Wasserflasche fest. Den Klonen ging es da deutlich besser. Während zwei der Helits Wache standen, setzen sich die anderen im Kreis auf dem Boden und nahmen ihre Helme ab. Keiner von ihnen schien wirklich zu schwitzen. Auch deshalb rührten sie ihr Wasser weitaus weniger an, als Chitu. Dafür hatten sie das Doppelte an Essen dabei. Und dann ausschließlich süßes Zeug. Denn aufgrund des Beschleunigten Alters, hatten sie auch einen erhöhten Stoffwechsel. Und mussten somit viel Essen. Während des Essens unterhielten sich die Klone in Mando’a- Chitu verstand daher nur Bahnhof. Anscheinend erzählten sie sich Witze, denn ab und zu lachten die Klone, wenn einer von ihnen etwas gesagt hatte. Dex jedoch sagte kaum etwas. Manchmal, so schien es, gab er zu etwas einen Kommentar ab und schwieg dann wieder. Erzählte jemand besagten Witz, schmunzelte Dex nur. Er ist ganz anders, als die anderen, dachte Chitu. Vermutlich haben die anderen recht und er war ein Abweichler. Dies war die einzige Erklärung, die Chitu für Dex‘ Andersartigkeit finden konnte, egal wie sehr sie auch überlegte. Als sie fertig gegessen hatten, packten sie ihr Geschirr und das restliche essen wieder in ihre Tornister, welche sie auf dem Rücken trugen. Dann machten sie sich wieder auf den Weg.

Jetzt, wo sie tiefer im Feindlichen Gebiet waren, übernahmen Seb und Jorge, die beiden Scharfschützen die Führung. Beide Commandos waren auch ausgezeichnete Späher. Und für den Fall, dass sie in einen Hinterhalt hineinliefen, hatten sie ihre Präzisionsaufsätze abmontiert und trugen gewöhnliche Deezes in den Händen. Schon bald waren die beiden soweit vorgegangen, dass sie nicht mehr zu sehen waren. Und bei Sebs weißer Rüstung war das eine Kunst. Doch plötzlich tauchten die beiden wieder auf. Sie standen reglos zwischen verschiedensten Pflanzen und starrten einen Baum hinauf.

„Was ist los?“, fragte Dex, als er und die anderen aufgeschlossen hatten.

„Dort oben.“, sagte Jorge und zeigte zum Wipfel. Was sie dort sahen verschlug zumindest Chitu den Atem. Zwischen den Breiten Ästen des Baumes hing ein Transporter, dessen gesamte rechte Flanke von Explosionen zerfetzt worden war. Die Klone zuckten nicht einmal, als sie das Schiff sahen. Für sie war das ein alltäglicher Anblick.

„Josh, Toki, Jun und Canon. Macht eure Kletterseile bereit.“, befahl Dex. „Du auch Sega. Seht nach, ob da drin noch wer lebt und ob das ganze sicher ist. Nicht das uns das Teil um die Ohren Fliegt. Und sichert das Logbuch.“

Die angesprochenen Klone holten sofort die Kletterseile hervor und montierten sie an ihren Gewehren. Dann feuerten sie die Haken in die Wipfel, wo sie sich sofort verhakten. Kurz darauf waren sie auch schon hinaufgeklettert und im inneren des Transporters verschwunden. Eigentlich hätte ich diese Befehle geben müssen, dachte Chitu, während sie den Klonen dabei zugesehen hatte. Sie nahm sich vor, bei der nächsten Gelegenheit mit Dex darüber zu reden. Sie bezweifelte zwar, dass es etwas brachte, doch ging es ihr dabei ums Prinzip. Doch während sie warteten, schwiegen sie. Irgendetwas stimmte nicht mit diesem Dschungel. Das spürten sie alle.

„Ist euch schon aufgefallen, dass wir, seit wir hier sind kein einziges Tier gehört haben?“, brach Chief schließlich das Schweigen.

Statt zu antworten nickte Chitu nur. Die anderen Klone rührten sich nicht und die Jedi war sich ziemlich sicher, dass sie über den internen Helmcomlink geantwortet hatten. Den konnten nur die hören, die mit diesem Kanal verbunden waren. Sprich alle hier anwesenden Klone. Chitu fand einen solchen Comlink äußerst Praktisch. Besonders, weil die Klone darauf trainiert waren, bei Bedarf keinen einzigen Muskel zu bewegen. Daher konnten sie reden, ohne dass irgendwer davon erfährt.

Lautes Blättergeraschel verriet, dass die Klone wieder nach unten Kletterten. Unten angekommen, fragte Chitu sofort: „Habt ihr was gefunden?“

„Nicht unbedingt.“, antwortete Sega. „Die Piloten sind Tod. Gezielte Schüsse zwischen die Augen. Alles an Ausrüstung, wurde mitgenommen. Zumindest die Sachen, die bei dem Absturz nicht zerstört wurden.“

„Dann waren das also die Rebellen?“, fragte Dex.

„Es deutet alles darauf hin.“

„Wann wurden die Piloten getötet?“, wandte sich Dex an Jun.

„Schwer zu sagen. Der Absturz hat auch die Piloten ganz übel zugerichtet. Aber ich würde sagen, vor etwa vier Tagen. Höchstens eine Woche.“, antwortete der Sanitäter.

„Also noch gar nicht so lange her.“, überlegte Dex. „Dann kann das nicht das Schiff sein, von dem die BARCs berichtet haben.“

Chitu wollte Dex schon fragen, woher er von diesem Schiff wusste. Dann fiel ihr ein, dass sie ihm davon, während des Fluges nach Ulda Frav, berichtet hatte.

„Was haben die hier eigentlich gemacht?“, fragte Seb.

„So wie es aussah, haben die Waffen transportiert.“, antwortete Josh.

„Und wieso über Feindlichem Gebiet?“, hakte Seb weiter nach. „Laut unseren Informationen hat dieser Septim hier nirgendwo Truppen stationiert.“

„Vielleicht Schwarzmarkthändler, die die Rebellen unterstützen.“, warf Toki ein.

„Und warum haben die Rebellen das Schiff dann abgeschossen?“, gab Chitu nun zu bedenken. Darauf wussten die Klone keine Antwort. Und lange Zeit standen sie Schweigend da und suchten sie. Schließlich brach Dex das Schweigen. „Rumstehen und nichts tun hilft uns auch nicht weiter. Lasst uns weiter suchen.“, sagte er und Marschierte los. Egal, ob man ihm folgte, oder nicht. Natürlich folgten ihm alle. Nur Seb und Jorge überholten ihn, um wieder als Späher zu fungieren.

Südkontinent/Ulda Frav/1401/472 Tage nach Geonosis
 

Es war Jorge, der sie zuerst entdeckte. Etwa eine halbe Stunde, nachdem sie den abgestürzten Transporter wieder verlassen hatten, stieß der Trupp auf ein ganz und gar widerspenstiges Gestrüpp, welches sich plötzlich überall um sie herum befand. Um wieder herauszukommen, mussten die Klone ihre Vibroklingen Einsätzen, um die Blätterranken zu zerschneiden. Chitu nahm dafür zwar ihr Lichtschwert, kam aber ebenso langsam voran, wie die anderen. Urplötzlich, nachdem Jorge auf eine kleine Anhöhe geklettert war, um zu sehen, wann sie aus diesem überaus starkem Pflanzenbewuchs herauskamen, wobei er natürlich weitere Ranken zerschneiden musste, schrie er auf und stürzte rücklings von der Anhöhe. Sofort liefen alle, mit viel mühe, zu ihm.

„Was ist passiert?“, fragte Dex, sobald er seinen Bruder erreicht hatte.

Jorge sagte nichts, sondern zeigte nur auf die Anhöhe. Chitu und die anderen sahen hinauf, konnten aber nichts erkennen, weil sie die Pflanzen wieder davor geschoben hatten. Keru kletterte auf die Anhöhe, um sich anzusehen, was Jorge so erschreckt hatte. Was er sah verschlug ihm den Atem. Sofort drehte er sich von diesem Anblick weg. Dabei hielt er aber noch die Pflanzen fest, sodass alle anderen auch sehen konnten was es war. Die Klone erstarrten vor Schreck. Chitu hingegen fühlte, wie ihr das Mittagessen wiederhochkommen wollte und konnte es im letzten Moment zurückhalten. Dort auf der Anhöhe hingen, zwischen den Bäumen, mehr als ein Dutzend Menschen. Sie waren an den Füssen auf gehangen und Gehäutet. Unzählige Maden taten sich an dem Fleisch dieser Menschen gütlich.

Dex fing sich als erster wieder, kletterte nun ebenfalls auf die Anhöhe und zerschnitt nacheinander die Seile, an denen die Leichen auf gehangen worden waren. Ein Toter nach dem anderen stürzte Boden und die Anhöhe hinunter.

Als Dex alle Leichen abgeschnitten hatte, begannen die Klone damit, alle ordentlich nebeneinander zu legen. Als die Arbeit getan war, sagte Jun. „Eigentlich bräuchten wir jetzt ein Labor, um zu sehen, wen wir hier vor uns haben.“

„Diese Vier hier“, sagte Sega und deutete auf vier Leichen, „waren die BARCs.“

„Woher willst du das wissen?“, fragte Chitu Neugierig. Für sie sahen alle Toten gleich Tot aus.

„Am Körperbau und an der Größe.“, erklärte der ARC. „Diese vier Leichen sind genau gleich groß und haben auch sonst die gleichen Körpermaße. Die anderen Leichen sind kleiner und schmächtiger. Ich vermute, dass es sich bei denen um die verschwunden Soldaten von Präsident Septim handelt.“

Chitu war erstaunt. „Und all das erkennst du?“

Sega zuckte mit den Schultern. „Ist doch nichts dabei.“, sagte er.

„Mich interessiert viel mehr, welcher shabla Chakaar dafür verantwortlich ist.“, knurrte Dex.

„Sicher irgendwer ohne jede Moral.“, grummelte Chief.

„Super. Ich wusste ja schon, dass wir hier verrecken. Aber das setzt der ganzen Situation noch die Krone auf.“, jammerte Josh.

„Jetzt hör schon auf zu jammern.“, ermahnte ihn Keru. „Noch sind wir nicht Tot.“

„Sarge, ich will ehrlich sein. Jetzt wo ich das hier gesehen habe, teile ich Joshs Ansicht.“, teilte ihm Toki mit.

Seb hatte sich derweil etwas abgesetzt und die Umgebung erkundet. Er suchte nach den Spuren von Kämpfen. Immerhin handelte es sich bei den Leichen um Soldaten und als solche haben sie sich definitiv gewehrt. Allerdings, konnte er nirgendwo Spuren finden. Auch von der Ausrüstung der Toten war nichts in der Nähe.

Sind die Mörder etwa über die Bäume gekommen?, fragte er sich und starrte in die Wipfel. Während er seinen Blick schweifen ließ, erblickte er ein Flüchtiges Flackern auf einem Ast. Doch als er genauer hinsah, war es bereits verschwunden. Vielleicht habe ich mich geirrt, überlegte er. Doch als er wieder zu den anderen zurückging, hatte er das merkwürdige Gefühl beobachtet zu werden.
 

Der Jäger schaute dem Eenschen nach, als dieser sich abgewandt hatte und zu seiner Gruppe zurückgekehrte. Er hatte einen Fehler gemacht. Er hatte sich bewegt, als der Eensch sich umgesehen hatte. Der Jäger schallte sich einen Narren. So etwas durfte ihm nicht noch einmal passieren. Er musste vorsichtig sein. Die vorherigen Gruppen von Eenschen waren kleiner und schwächer gewesen. Diese hier, war größer. Und die Mitglieder Kräftiger. Zumindest, wenn sich die Sensoren seiner Maske nicht irrten. Zwar kontrollierte er seine Technischen Hilfsmittel immer wieder, aber man konnte nie sagen, ob etwas seit der Letzten Kontrolle nicht doch kaputtgegangen war. Mittlerweile war der Eensch wieder mit seiner Gruppe vereinigt. Anhand der Gestikulationen des Eenschen vermutete der Jäger, das dieses Wesen ihnen von ihm berichtete. Er musste also noch vorsichtiger sein, wenn er seine neue Beute Beobachtete.
 

„Können sie etwas spüren, General?“, fragte Sega Chitu. Denn tatsächlich hatte Seb seinen Kameraden von seiner Beobachtung berichtet.

Chitu schloss die Augen und ließ die Macht ihren Körper durchströmen. Dann griff die Jedi nach ihr und schickte sie in den Dschungel. Dort spürte sie die Anwesenheit unzähliger Geschöpfe. Sie spürte ihre Angst. Wovor hatten sie Angst?, fragte sie sich flüchtig. Schnell konzentrierte sie sich wieder auf die Macht, um nicht die Kontrolle zu verlieren. Doch dann berührte sie etwas, was ihr einen Eiskalten schauer über den Rücken laufen ließ. Etwas beobachtete sie tatsächlich. Dieses Wesen hatte keine Furcht in sich. Chitu wusste sofort: was auch immer sie da entdeckt hatte war, wovor sich die Tiere des Waldes Fürchteten.

„Was ist los?“, fragte Keru. „Du bist auf einmal so blass.“

Chitu öffnete ihre Augen wieder. „Wir werden tatsächlich beobachtet.“, berichtete sie, wobei sie sich bemühte, ihre Stimme nicht beben zu lassen. Der Geist dieser Kreatur hatte ihr einen Gewaltigen Schrecken eingejagt.

„Wo ist es?“, verlangte Dex sofort zu wissen.

Chitu deutete auf die Bäume, von wo aus sie die Anwesenheit des Wesens Gespürt hatte. „Irgendwo dort.“, sagte sie.

Sofort legten die Klone ihre Gewehre an. Wären sie näher heran gewesen, hätten sie gesehen, wie eine flackernde Gestallt seinen Platzt auf dem Ast verlassen hätte und tiefer im Dschungel verschwunden wäre. Doch sie sahen es nicht und somit begannen sie aus allen Rohren zu Feuern. Die beiden Scharfschützen nahmen ihre Präzisionsaufsätze ab, da diese ihnen nicht mehr geholfen hätten. Der Baum, auf den die Klone schossen war bereits in einer dicken Rauchwolke verschwunden und somit begnügten sie sich mit dem normalen Deeze zu schießen. Doch Toki und Canon, die beiden Sprengstoff experten, ließen es sich nicht nehmen, den Baum mit den Größten Explosionen einzudecken, zu dem die Panzerbrecheraufsätze Fähig waren. Und das waren große Explosionen. Es dauerte nicht lange, da schafften es die Klone den Baum zu fällen. Als sich der Rauch des Blasterfeuers und der Granaten wieder verzogen hatte, betrachteten die Soldaten das Ergebnis ihres Ausbruchs. An den Stellen, an denen der Baum von Granaten getroffen worden war, war er völlig zerfetzt worden. Die Blasterschüsse hatten die Komplette Rinde verkohlt und somit Pechschwarz gefärbt.

Keru, Seb und Chief liefen sofort mit erhobenen Gewehren zu dem Baum. Schon nach kurzer Zeit rief Keru den anderen zu: „Hier ist niemand. Keine Leiche.“

„Das kann nicht sein.“, rief Sega aus. „Wir haben doch aus allen Rohren gefeuert.“

„Spürt ihr ihn noch?“, wandte sich Dex an Chitu.

Diese schüttelte den Kopf. „Nein, ich kann ihn nicht mehr spüren. Vermutlich ist dieses Wesen geflohen, bevor ihr geschossen habt.“

„Vermutlich.“, Dex klang sehr Missmutig. Anscheinend hatte er gehofft, den Mörder seiner Brüder jetzt gleich zu erwischen.

„Tja, da kann man nichts machen.“, sagte Chief, der mit Keru wieder zurückgekommen war.

„Aber was sollen wir jetzt tun?“, fragte Josh.

„Wenn ich mich richtig erinnere, dann war doch auch von Geiseln die Rede, oder?“, erinnerte Sega die anderen.

„Ja, richtig.“, fiel es Chitu wieder ein. „Wir sollten uns jetzt wieder auf den Weg machen.“

Die Klone stimmten dem zu und sofort bildeten Seb und Jorge wieder sie spitze.
 

Südkontinent/Ulda Frav/1739/472 Tage nach Geonosis
 

Vorsichtig schlichen sich die Republikaner an die Rebellen heran. Dichtes Buschwerk verbarg die Klone. Sogar so gut, dass selbst die Weißen Rüstungen kaum zu sehen war. Das Lager der Rebellen lag auf einer kleinen Lichtung, die von niedrigen Hügeln umgeben war. Auf solchen Hügeln hatten sich die Klone verschanzt und warteten nur noch auf das Zeichen zum Angriff. Sega hatte nun auch seine Minigun ausgepackt, womit er den Rebellen die Hölle heiß machen wollte. Josh, Keru, Chief und Jun hatten dabei sichtlich in ihren Helmen vor sich hin gesabbert. Chitu war klar gewesen, dass sie Neidisch auf den ARC sein würden. So waren sie nun einmal. Aber sie war froh, dass sich die Commandos nicht ablenken ließen, wenn es, so wie jetzt, darauf ankam. Im Lager liefen drei Gruppen, zu je vier Personen Wache. Vor einer der fünf Strohhütten saß eine weitere Gruppe von drei Wachleuten und spielten ein Kartenspiel. Am Rande des Lagers stand ein alter Speeder. In der Hütte, vor der die Rebellen saßen, warteten noch mindestens zwei weitere Rebellen. Aber was noch wichtiger war: bei ihnen befanden sich die Geiseln. Insgesamt drei an der Zahl. Dem Aussehen nach gehörten sie zu Ulda Fravs Soldaten. Chitu hoffte, dass Dex das Signal bald gab. Sie hatte dem ARC mehr oder weniger das Kommando bei diesem Angriff überlassen, weil sie auf seine Erfahrung im Gefecht baute. Sie selbst wollte so gut es ging von ihm lernen. Chitu spürte in der Macht, wie sich die Klone in Erwartung der Schlacht anspannten. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie sich Segas Hände um die Griffe seiner Minigun verkrampften.

Dann sah Chitu, wie sich Dex dem Speeder näherte, nachdem die eine Wachgruppe vorbeimarschiert war. Sein Gewehr hatte der ARC geschultert und in den Händen trug er einen Sprengsatz. Diesen legte er in den Speeder. Danach begab er sich zu dem Cockpit. Er fixierte das Steuer und startete den Motor. Der Motor krachte und sofort schoss der Speeder nach vorne und Raste in eine der Strohhütten. Kaum war der Speeder in dem Gebäude verschwunden, explodierte der Sprengsatz. Zwar waren die Wachen durch den krachenden Motor des Speeders gewarnt worden, doch waren sie nicht auf eine solch gewaltige Explosion vorbereitet gewesen. Was Toki da wohl zusammenmixt hatte, fragte sich Chitu. Aus den Überresten des Hauses kamen prompt sechs Rebellen gerannt, die lichterloh in Flammen standen. Sie schrien vor Schmerzen wie am Spieß. Wobei sie noch zwei weitere Hütten in Brand steckten, als sie daran vorbeirannten. Dies war das Signal, auf das sie Gewartet hatten. Zeitgleich sprangen die Klone aus ihrer Deckung und eröffneten das Feuer. Toki und Canon deckten das gesamte Lager mit Granaten ein, sodass kein Rebell mehr einen Schritt machen konnte, ohne in Fetzen gerissen zu werden. Sofort kamen die drei Wachtrupps wieder zurückgerannt, um das Lager zu verteidigen. Sie wurden schon von Segas Minigun erwartet. Binnen kürzester Zeit lagen die zwölf Rebellen Tot am Boden. Dies war der einzige große Widerstand, der sich ihnen bot. Die übrigen Rebellen traten den geordneten Rückzug an. Es half ihnen jedoch nichts. Sie waren umzingelt. Den Separatisten kam es so vor, als wären die Klone überall. Drei glaubten, in Chitu eine Leichtere Gegnerin zu haben, da diese „nur“ mit einem Lichtschwert bewaffnet war. Sie bewies ihnen das Gegenteil. Sämtliche Schüsse parierte sie mit Bravour und kaum das sie nah genug dran war, erschlug sie ihre Gegner mit Leichtigkeit. Was Chitu nicht sah war, wie zwei Rebellen die Flucht gelang. Allerdings nur auf eine leicht zu verteidigende Anhöhe, die man nur über einen steilen Abhang erreichte. Zumindest wenn man eine Leiter, oder ein Seil besaß. Dieses Seil hatten die Rebellen wohlwissend hinter sich gekappt, damit die Klone ihnen auch ja nicht folgen konnten. Am Fuße des Abhangs, stand Sega mit seiner Minigun und schaute nach oben. Er überlegte, wie er die Rebellen wohl am besten umlegen konnte. Sein Problem lag jedoch nicht darin, dass ihm nichts einfiel. Das Gegenteil war eher der Fall. Er hatte so viele Ideen, dass er sich nicht entscheiden konnte.

„Was ist los?“, fragte Canon, der zu Sega geschritten kam.

„So ein paar shabuire haben sich da oben verschanzt.“, erklärte Sega.

Canon nickte, als Zeichen, dass er verstanden hatte. Dann entdeckte er eine Verletzung an Segas linken Arm. „Hey du Blutest.“

„Ich hab‘ keine Zeit zu Bluten.“

„Wie du meinst.“ erwiderte Canon und schoss zwei Granaten auf die Anhöhe. Dann drückte er sich fest an die Wand. „Hast du Zeit um in Deckung zu gehen?“

Sega hielt das erst für übertrieben, doch dann kam die erste Explosion. Als der ganze Schutt und einige große Äste auf ihn zugeflogen kamen, beschloss Sega, dass es doch keine so schlechte Sache war in Deckung zu gehen. Gerade noch Rechtzeitig. Kaum drückte auch der ARC sich an die Wand, landeten Massen von Schutt an der Stelle, an der er eben noch gestanden hatte. Kurz darauf die zweite Explosion und weitere Massen Schutt, die den Abhang hinunter fielen. Die Schreie der Rebellen waren in den Explosionen untergegangen. Aber die Klone brauchten sie auch nicht zu hören, um zu wissen, dass die Rebellen erledigt waren.

„Kandosii ner Vod.“, sagte Sega und klopfte Canon auf die Schulter. „Damit haben die wohl nicht gerechnet“ Der ARC klopfte dem Commando erneut auf die Schulter und ging mit ihm zurück ins Rebellenlager.

Im Lager war es ruhig geworden. Die Klone hatten jeden Rebellen, der sich ihnen gezeigt hatte getötet. Dennoch traute Dex dem Frieden nicht und durchsuchte sicherheitshalber die Hütten. Zumindest die, die noch nicht abgebrannt waren. In der letzten Hütte, die der ARC durchsuchte, wurde er fündig. Er hatte so etwas wie die Einsatzzentrale der Rebellen gefunden. Auf einem Schreibtisch, am Kopfende des Raumes, lag ein großer Stapel Flimsipapier. Ziemlich spartanisch, fand Dex. Nur wenige benutzten heutzutage noch Papier. Das einzig Technische, was Dex fand, war ein uralter Computer, mit integrierter Holokarte. Der Computer wurde mit einem, ebenfalls alten Generator betrieben, der draußen, neben der Hütte stand. Verbunden waren sie mit einem dicken Kabel, welches durch ein Loch in der Wand führte. Als sich Dex den Papierstapel näher ansah, erkannte er, dass es sich dabei um Detaillierte Karten des Nordkontinents und sogar der Hauptstadt des Planeten handelte. An den Seiten der Blätter waren Notizen hinzugefügt worden. Sie waren jedoch nicht in Basic verfasst, sodass Dex sie nicht verstand. Dennoch war er sich sicher, dass es sich dabei um Schlachtpläne handelte, bei der die Rebellen versuchen wollten die Hauptstadt zu besetzten. Sofort packte Dex die Blätter zusammen. Diese Informationen waren für die Verteidigung von Ulda Frav unersetzlich. Plötzlich hörte er das kratzen, eines Lederstiefels über Holz. Ganz leise nur. Ein regulärer Trooper hätte es vielleicht überhört. Doch nicht Dex. Er packte sein Gewehr, wirbelte herum, schlug mit dem Gewehrkolben zu und traf. Sofort sackte sein Gegner ohnmächtig zusammen.

Es war eine menschliche Frau. Etwa dreißig Jahre alt. Schwarzes Haar und gebräunte Haut. Über dem rechten Auge hatte sie eine Platzwunde, genau an der Stelle, an der Dex sie getroffen hatte. Neben der Frau lag eine Blasterpistole. Dem Aussehen nach, ein älteres Baujahr. Die Pistole sah sogar so aus, als würde sie einem um die Ohren fliegen, sobald man den Abzug betätigte. Dex hatte der Frau somit das Leben gerettet. Sofern er sie nicht jetzt noch erschoss. Und dieser Gedanke spukte ihm im Kopf herum. Doch noch bevor er sich entscheiden konnte, betrat Chitu mit Chief, Keru und Toki die Hütte. Augenblicklich fiel Chitus Blick auf die Rebellin am Boden.

„Dex, was ist passiert?“, fragte sie.

Der ARC zuckte nur mit den Schultern. „Sie wollte mich von hinten erschießen und ich hab‘s verhindert.“

„So, wie der Blaster aussieht, hast du ihr damit das Leben gerettet.“, stellte Chief fest.

„Wenn sie dich von hinten erschießen wollte, woher wusstest du dann, das sie dich WIRKLICH erschießen wollte?“, fragte die Jedi mit gekreuzten Armen.

„Intuition.“, kam die schlichte Antwort. Dann hielt Dex ihr die Dokumente her, die er gerade gefunden hatte. „Das dürfte unsere Truppen und den Präsidenten interessieren.“

Chitu las sich die Dokumente durch. Dann fragte sie ruhig: „Weißt du, was du da gerade entdeckt hast?“

Dex nickte. „Die Pläne für eine Invasion.“

„Dann stehen die Rebellen tatsächlich mit den Seps im Bunde?“, fragte Toki.

„Entweder das, oder sie haben eine so große Armee, sodass sie glauben, unsere Truppen besiegen zu können.“, meinte Keru.

„Dann müssten sie eine Armee haben, so groß wie die GAR, um unsere Brüder hier zu besiegen.“, schnaubte Chief verächtlich.

Plötzlich regte sich die Rebellin am Boden. Es blieb zwar bei leisem vor sich hin stöhnen, vor Schmerzen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie aufwachen würde.

„Vielleicht sollten wir sie fesseln?“, schlug Toki vor.

„Ja, vielleicht.“, erwiderte Keru und holte aus seinem Rucksack ein Paar Handschellen, die er der Gefangenen anlegte. „Sollen wir sie eigentlich mitnehmen?“

„Natürlich. Wir können sie doch nicht einfach hier liegen lassen.“, sagte Chitu.

„Also, wir könnten, rein Theoretisch schon“, begann Toki. Fügte aber nach einem strengen Blick von Chitu hinzu, „aber das wäre mehr als unmenschlich und deshalb bin ich dafür, sie mitzunehmen.“

„Nach deiner Meinung wird aber nicht gefragt, ner Vod.“, sagte Keru und boxte ihm leicht gegen den Oberarm.

„Was ist denn hier los?“, fragte Sega, als er zusammen mit Canon eintrat. Er hielt inne und zeigte auf die Gefangene am Boden. „Und wer ist das?“

„Eine Rebellin.“, erklärte Chitu. „Wir nehmen sie mit in die Hauptstadt. Dort werden wir sie verhören.“

„Sega. Setzt dich an den Computer und finde heraus, ob in der Nähe ein zweites Rebellenlager ist und ob diese hier Hilfe gerufen haben.“, befahl Dex.

Der ARC nickte und machte sich an die Arbeit. Währenddessen, räumten die anderen alles aus dem Lager zusammen, was sie noch gebrauchen konnten. Die beiden Sprengmeister der Commandos konzentrierten sich dabei vor allem auf Granaten und anderen Sprengkörpern. Während des kurzen Gefechtes haben sie einiges an Sprengkraft verbraucht und mussten nun aufstocken. Alle anderen suchten zwar auch nach neuer Munition, schenkten ihre Aufmerksamkeit aber eher auf alle möglichen Nahrungsmitteln, die sie noch einpacken konnten. Nur Josh beteiligte sich nicht an der Suche. Keru hatte ihn angehalten, auf die Gefangene aufzupassen, die inzwischen aufgewacht war und die Republikaner mit üblen, fremdsprachigen Schimpfwörtern eingedeckt hatte. Sie hatten zwar kein Wort verstanden, aber anhand der Lautstärke, konnte es sich um nichts anderes handeln, als um Schimpfwörter.

„Josh!“, schimpfte Dex. „Bring sie zum Schweigen, oder ich tue es!“

Der Commando hatte Mühe, der Gefangenen klarzumachen, dass sie besser Still war. Doch irgendwie schaffte er es doch und die Frau grummelte still in sich hinein. Dadurch wurde das zusammensuchen von Ausrüstung viel entspannter. Diese Entspannung war leider nicht von langer Dauer. Denn Sega kam mit äußerst schlechten Nachrichten aus der Hütte, zu Chitu gelaufen.

„General!“, rief er. „Wir haben ein Problem.“

„Was ist denn los?“, fragte sie alarmiert. Auch Dex ließ von der Arbeit ab, um sich anzuhören, was Sega zu sagen hatte.

„Ich habe eben den Funkverkehr der Rebellen abgefangen.“, erklärte der ARC. „Sie haben anscheinend gemerkt, dass hier etwas nicht stimmt und sind mit einer Armee auf dem Weg hier her.“

„Weißt du wie viele es sind?“, fragte Chitu.

Sega schüttelte den Kopf. „Davon war nicht die Rede. Aber es sind viele. Zu viele, als das wir uns hier verschanzen könnten. Erinnert ihr euch noch an den Transporter im Dschungel?“

„Ja.“

„Gut, dann wisst ihr auch, was uns erwarten würde. Sie würden uns den Boden unter den Shebse wegjagen.“

„Dann machen wir uns am besten sofort auf den Weg.“, stellte Dex fest.

„Wäre das Beste.“, erkannte Chitu. Dass genügte Dex bereits als Entscheidung und so trommelte er sofort alle Commandos zusammen, um sie zum Aufbruch bereitzumachen. Innerhalb weniger Minuten hatten die Klone alles Wichtige eingepackt und waren aus dem Rebellenlager verschwunden. Als Zeugen des Kampfes blieben nur die Getöteten Rebellen zurück. Doch nicht nur die. Auch der Jäger hatte alles beobachtet. Chitu hatte ihn nicht bemerkt. Sie war zu beschäftigt damit gewesen ihr Leben zu verteidigen. Selbst als die Kämpfe vorbei gewesen waren, hatte sie sich mit anderen Dingen beschäftigt. Somit war die Anwesenheit des Jägers unbemerkt geblieben. Doch schon bald würden sie sich alle gegenüberstehen. Der Jäger hatte erkannt, welches Kämpferische Potential in den Eenschen steckte. Wie er schon erwartet hatte, verließen sich die Eenschen in ihrer Feigheit auf ihre Fernkampfwaffen und vermieden den Offenen Nahkampf, wie ihn der Jäger und alle seine Artgenossen bevorzugten. Der Jäger knurrte zufrieden, als er durch das verlassene Rebellenlager schritt. Trotz ihrer Feigheit waren diese Eenschen gute Kämpfer. Er würde ihre Schädel mit Stolz an seiner Trophäenwand tragen.

 

 

Südkontinent/Ulda Frav/2056/472 Tage nach Geonosis

 

Obwohl es schon später Abend war, wollte sie Sonne über Ulda Frav einfach nicht untergehen. Ein Umstand, der den Klonen überhaupt nicht gefiel. Durch die Rebellen im Nacken hatten sie ein ordentliches Tempo an den Tag gelegt, um einen großen Abstand zwischen sich und ihre Feinde zu bringen. Und nun, wo ihre Kräfte beinahe erschöpft waren und sie die Nacht herbeisehnten wollte diese einfach nicht kommen. Der Dichte Dschungel und die schwüle Luft taten dabei ihr übriges. Besonders Chitu hatte unter diesem strammen Marsch zu leiden. Die Klone waren von Geburt an für so etwas Trainiert worden. Chitu jedoch nicht. Die Betas fürchteten, wenn sie nicht bald eine Rast machten, dann würde die Jedi einfach vor Erschöpfung zusammenbrechen. Ihr Verdacht schien sich zu bestätigen, als Chitu schon zu schwanken begann. Kaum hatte Keru dies bemerkt, ging er zu Dex an die Spitze des Zuges.

„Dex wir müssen Rasten.“, sagte der Klon.

Wie erwartet antwortete Dex: „Nein, nicht bevor die Sonne untergegangen ist.“

„Dex, Chitu hält das nicht solange durch. Wir sind schon seit heute Morgen unterwegs.“

„Der General hat mir zugestimmt als ich sagte, dass wir erst bei Einbruch der Nacht halt machen würden.“, erklärte der ARC.

„Ach ja? Wann?“

„Kurz nachdem wir aufgebrochen sind.“

Keru überlegte kurz. Stimmt, jetzt wo er darüber nachdachte, erinnerte er sich, wie Chitu Anfangs neben Dex an der Spitze gelaufen war und sich mit ihm unterhalten hatte. Wobei Chitu dabei etwas mehr geredet hatte, als Dex. Was nicht weiter verwunderlich war. Dex redete nie mehr als nötig. Und mit Jedi redete er nach Möglichkeit gar nicht.

„Aber Chitu hatte da wahrscheinlich nicht gedacht, dass der Marsch so anstrengend werden würde.“, behauptete Keru. Als Dex daraufhin nichts erwiderte, fuhr Keru weiter fort: „Wir haben doch schon einen stolzen Abstand zwischen uns und unsere Verfolger gebracht. Ein paar Minuten Rast würden dem keinen Abbruch tun.“

Wieder sagte Dex nichts. Doch dann machte er halt und befahl auch den Anderen zu rasten. Sofort ließen sie sich, dort wo sie gestanden hatten, zu Boden fallen. Chitu warf Keru einen Dankenden Blick zu. Dieser nickte ihr kurz zu und setzte sich dann zu seinen Brüdern. Dex sagte währenddessen Seb und Jorge, die wieder als Späher vorrausliefen, via Comlink Bescheid, dass sie rasteten und dass die beiden sofort zur Gruppe zurückkehren sollten.

Die beiden Commandos bestätigten und machten kehrt. Beide auf unterschiedlichen Wegen. Sie hatten sich aufgeteilt, um einen größeren Radius Erkunden zu können. Dadurch war die Chance, Rebellen zu entdecken, die sich vor ihnen befanden, sehr viel größer. Im Vergleich zu Seb machte Jorge einen entscheidenden Fehler. Während Seb weiterhin in Deckung blieb und auf seine Umgebung achtete, verließ Jorge seine Deckung und machte sich auf direkten Weg zu seinen Brüdern. Plötzlich hörte er ein lautes pfumb. Kurz darauf krachte es und Jorge wurde nach vorne geschleudert. Sofort tastete er nach seinem Rücken. Irgendwas hatte seinen Rucksack durchbohrt und sich sogar bis in seine Rückenplatte gefressen. Trotz integriertem Schildemitter. Jorge sprang auf und drehte sich. Dabei nahm er seinen Präzisionsaufsatz ab und wechselte zum normalen Blastergewehr.

„Wer ist da?“, rief er wütend.

Dann wieder das pfumb und Jorge sah noch, wie eine gleißend weiße Plasmakugel aus dem Blätterdach auf ihn zugeflogen kam und ihm im Brustbereich traf. Die Kugel durchbrach seine Schilde und seine Rüstung und fraß sich in sein Fleisch. Dann noch eine Kugel und noch eine und noch eine. Jorges Muskeln verkrampften sich, wobei er den Abzug seines Gewehrs betätigte.

Jorges Schüsse halten durch den Dschungel und sofort sprangen die rastenden Klone alarmiert auf.

„Los, folgt mir.“, befahl Dex und spurtete los, das Gewehr im Anschlag. Nur Chitu, Josh mit seiner Gefangenen und Canon, als Verteidigung, blieben zurück.

Alle anderen, einschließlich Seb, der die Schüsse ebenfalls gehört hatte, rannten dorthin wo sie die Schüsse gehört hatten. Mittlerweile schwieg Jorges Gewehr. Doch sie wussten nicht, ob das ein gutes Zeichen war, oder ob Jorge nicht schon längst getötet worden war.

Fast Zeitgleich erreichten sie den Ort des Geschehens. Die Spuren des Kampfes waren deutlich zu sehen. Der Boden war aufgewühlt und an mehreren Bäumen und auf dem Boden waren Einschusslöcher zu sehen. Doch es gab keine Leiche. Nur Jorges Rüstung und seine Waffen lagen auf der Erde verstreut. Nur von ihrem Besitzer fehlte jede Spur. Auch gab es keine Anzeichen, was mit ihm passiert sein könnte. Keine bis auf…

„Was ist denn mit der Rüstung passiert?“, fragte Sega, der sich die Rüstungsteile angesehen hatte. In der Hand hielt er Jorges Brustplatte. Sie war Blutverschmiert und in der Mitte prangte ein großes, zerfranstes Loch. „Welche Waffe könnte so etwas anstellen?“

„Vielleicht ein Raketenwerfer?“, schlug Chief vor. Woraufhin Toki sofort verneinte: „Bei einem Raketenwerfer wäre weitaus weniger übriggeblieben. Eine solche Waffe hätte Jorge zerrissen und die Rüstung nicht weitestgehend unbeschadet zurückgelassen.“

„Toki hat recht“, sagte Dex, als er sich ebenfalls zu den Teilen hinab beugte und sie begutachtete, „das war keine der uns bekannten Waffen. Sowas habe ich vorher noch nie gesehen.“

„Und die Leiche?“, fragte Chief. „Wo ist die hin?“

Dex antwortete nicht. Er wusste darauf keine Antwort. Was hatte Jorge erwischt. Was war das für eine Waffe gewesen. War es vielleicht sogar das gleiche Wesen gewesen, welches die BARCs und die hiesigen Soldaten getötet hatte? All das schoss Dex durch den Kopf. Doch es half nichts darüber nachzudenken. Ohne Hinweise würde er ja doch nichts herausfinden.

„Hey, Vode!“, rief Keru. „Kommt mal her.“

Der Commando hockte auf der Erde und hatte irgendwas gefunden. Sofort kamen die Klone zu ihm, um sich anzusehen, was Keru da gefunden hatte. Es war ein Fußabdruck. Aber was für einer. Er war riesig. Der Größe nach zu urteilen, war der Besitzer dieses Fußes mindestens zwei Meter groß. Vielleicht auch was mehr. Doch eins war klar. Im Vergleich zu den Klonen, war der Killer riesig.

Südkontinent/Ulda Frav/2113/472 Tage nach Geonosis

 

Mittlerweile war es Nacht geworden. Langsam nahm die schwüle des Tages ab. Die Republikaner rasteten unter dicht stehenden Bäumen, die das Licht des Mondes kaum durch ihr Blätterdach ließen. Doch die Klone brauchten nichts zu sehen. Sowohl die Commandos, als auch die ARCs hatten in ihren Helmen integrierte Nachtsichtgeräte. Und Chitu würde jeden Eindringling spüren, solange sie wach war. Sie beschlossen immer zu zweit Wache zu halten, während sich der Rest erholte. Jeder hoffte, dass der Killer in dieser Nacht nicht auftauchen würde. Naja, fast jeder. Die Helits wünschten sich nichts sehnlicher, als das er es wagen würde hier zu erscheinen. Sie brannten förmlich auf Rache. Dabei ging es ihnen nicht mal um die Leiche, damit man sie beerdigen konnte, wie man vielleicht vermutete. Die Commandos hatten auch hier die Mandalorianischen Bräuche übernommen. Jeder der drei Helits hatte sich ein Rüstungsteil von Jorge eingepackt. So wie es auch die Mandalorianer machten, wenn jemand im Kampf gefallen war, der ihnen nahestand. Viele Mandalorianer nahmen diese Teile dann auch in die eigene Rüstung auf, um das Andenken ihres Kameraden zu Ehren. Die drei Commandos taten dies zwar nicht, dennoch waren die Rüstungsteile das einzige was sie brauchten, um Jorges seiner zu gedenken.

In dieser Nacht tauchte der Killer nicht mehr auf. Dex hatte auch schon eine Vermutung weshalb. Er sprach sie aber nicht aus. Es gab noch zu wenige Beweise, als das er sich sicher sein konnte. Als der Morgen schließlich dämmerte, brachen sie so schnell sie konnten wieder auf. Immerhin waren ihnen die Rebellen wahrscheinlich auch noch auf den Fersen. Und mit denen wollten sie sich nun wirklich nicht mehr Anlegen.

„Seb, nach vorne mit dir.“, befahl Dex, bevor sie losgingen. Als er keine Antwort bekam, drehte er sich zu dem Klon um. „Hast du nicht gehör…“ Er stockte. An der Stelle, wo Seb eben noch Gestanden hatte, war nichts. Nur sein Gewehr lag auf der Erde.

„Wo ist er hin?“, wunderte sich Toki. „Hey Seb! Komm schon ner vod. Mach keinen osik!“, rief er. Bekam jedoch keine Antwort. Ratlos standen sie da. Dann wurde ihnen Bewusst, dass der Killer Seb geholt haben musste. Mitten aus ihren Reihen. Ohne einen Laut von sich zu geben. Sofort nahmen die Klone Gefechtsformation ein und richteten die Läufe ihrer Waffen auf den Wald um sie herum. Sollte sich der Killer jetzt irgendwie bemerkbar mache, dann wäre es das für ihn gewesen.

Da fing die Gefangene plötzlich lauthals an zu lachen. Verärgert drehte Dex sich zu ihr um. Dann schnauzte er Josh an: „Bring sie sofort zum Schweigen!“

Augenblicklich begann Josh auf die Gefangene Einzureden. Seine Worte stießen aber auf taube Ohren. Alle glaubten, dass läge daran, dass die Frau kein Basic sprach. Doch da irrten sie sich. Denn als sie zu lachen aufhörte sagte sie: „Ihr werdet alle hier sterben.“, sie säuselte die Worte, als würde ihr die Vorstellung, dass ein Klon nach dem anderen getötet wurde Freude bereiten. Die Klone, einschließlich Chitu, starrten die Gefangene erstaunt an. Dex war der erste, der sich wieder fing. „Was soll das heißen?“, fragte er drohend, als würde er sagen wollen „lüg mich an und das war’s dann für dich“.

Die Gefangene ließ sich aber nicht einschüchtern. In einem ruhigen Tonfall sprach sie weiter: „Ihr kämpft hier gegen einen Gott. In einem solchen Kampf könnt ihr nicht bestehen.“

Geschwind schritt Dex auf die Gefangene zu. Noch bevor ihn jemand aufhalten, packte er die Frau an der Kehle und hob sie hoch. In der gleichen Bewegung zog er eine Blasterpistole aus dem Holster und hielt sie der Gefangenen genau zwischen die Augen. „Sprich, wenn du Leben willst.“, knurrte er. „Wer verfolgt uns?“

Die Frau rang nach Luft. Dennoch rang sie sich zu einem Grinsen durch. „Ich sagte doch, euch jagt ein Gott.“, keuchte sie.

Als Chitu das hörte, fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. „Die Wandzeichnungen in der Pyramide.“, hauchte sie, mehr zu sich selbst, als zu den anderen.

Die Gefangene hatte sie dennoch gehört. „Ja. Die Wandzeichnungen. Seit Jahrtausenden verehrt mein Volk diese Jäger. Sie gaben uns alles, was wir heute besitzen. Und das hätten sie auch weiterhin getan, wenn sich die Republik nicht eingemischt hätte.“ Den letzten Satz spie sie Förmlich aus. Mit einem Hass in der Stimme, bei dem ein Sith vor Neid erblassen würde.

„Dann habe ich nur eine Frage.“, sagte Dex und ließ die Frau wieder runter und lockerte den Griff an ihrer Kehle. Die Waffe rührte sich nicht in seiner Hand. „Wie bringen wir ihn um?“

Wieder grinste die Frau. „Gar nicht.“

 

 

Südkontinent/Ulda Frav/0823/473 Tage nach Geonosis

 

Seit Sebs verschwinden hatte es keine weiteren Vorfälle gegeben. Die letzten Worte der Separatistin klingelten ihnen noch immer in den Ohren. „Gar nicht.“ Die Klone wussten nicht, was sie mit dieser Aussage anfangen sollten. Noch nie hatten sie einen Gegner gehabt, den sie nicht töten konnten. Chitu hatte auf ihren Missionen als Jedi schon gegen so manchen Gegner gekämpft, von dem sie geglaubt hatte, er sei unbesiegbar gewesen. Ihr Meister hatte sie dabei allerdings immer eines besseren belehrt. Doch nun war Fin-Rod tot. Und wieder stand Chitu einem Feind gegenüber, von dem man sagte, nichts könne ihn töten. Sie hoffte, das Dex und die anderen Klone einen kühlen Kopf bewahrten. Das konnte ihnen eventuell das Leben retten. Ihrer Gefangenen konnte niemand mehr helfen. Dex hatte diese an einen Baum gefesselt und geknebelt, ehe der Trupp weitermarschiert war. Sehr zum Ärgernis von Chitu. Sie hatte vehement Protestiert, aber gegen die Sturheit des ARCs war sie dennoch nicht angekommen. „Sollte der Killer sich doch um sie kümmern.“, hatte Dex gesagt. Danach hatte er sich umgedreht und war gegangen. Die anderen Klone mit ihm. Und Chitu. Chitu hatte die gefangene zurückgelassen. Dafür hasste sie sich selbst. Das entsprach nicht dem Kodex der Jedi. Dennoch hatte sie es getan. Und nun musste sie damit leben. Plötzlich spürte sie die Anwesenheit des Gottes. Und er kam schnell näher.

„Vorsicht!“, schrie sie.

Sofort hoben die Klone die Waffen und Schwärmten aus. In Windes eile hatten sie eine Kreis gebildet, um in alle Richtungen Feuern zu können.

„Wo?“, fragte Dex.

Chitu schloss die Augen und Konzentrierte sich. Sie spürte den Jäger. Wie er sich sprunghaft näherte. Sprunghaft? Er kommt über die Bäume, erkannte Chitu. Und da hatte sie seine Richtung. Die Jedi öffnete ihre Augen und Zeigte in die Baumkronen Richtung Süden. „Dort.“

Zuerst zögerten die Klone. Sie konnten den Jäger nicht sehen. Chitu ebenfalls nicht, obwohl sie spürte, dass er bereits so nahe war, das man ihn hätte sehen müssen. Da. Ein plötzliches aufflackern in den Ästen eines Baums.

„Er trägt Tarnkleidung!“, rief Dex, der das flackern ebenfalls gesehen hatte. Sofort Feuerten sie los. Auch Chitu, die Sebs Gewehr an sich genommen hatte, begann zu schießen. Dann ein Brüllen. Kurz darauf stoben Funken und kleine Blitze. Der Jäger war sichtbar geworden. Zweieinhalb Meter groß. Gelbbraune, ledrige Haut. Die Haare zu Dreadlocks geflochten. Das Gesicht unter einer Metallmaske versteckt. Arm- und Beinschienen und Brust- und Schulterpanzer glänzten, wenn die Sonne durch das Blätterdach drauf schien. Eine ungeschützte Stelle an seiner Schulter war verbrannt, an der Stelle, an der ihn der Schuss getroffen hatte. Dennoch kam er schnell näher. Er sprang von Ast zu Ast. Trotzte den Schüssen der Soldaten. Und noch ein Sprung. Diesmal landete er genau vor den Klonen. Chief richtete die Waffe auf ihn doch der Jäger trat ihm gegen die Brust. Der Commando hob vom Boden ab und flog nach hinten. Auch die anderen zielten nun auf den vermeidlichen Gott. Doch dieser bleib unbeeindruckt. Er wirbelte herum. Zwei Klingen schossen aus seinen Armschienen. Er zerteilte zuerst Juns Waffe und dann fuhr er mit den Klingen über die Brust des Commandos. Blut spritzte aus der Wunde. Der Klon schrie auf und stürzte zu Boden, wo er reglos liegen blieb.

„NEIN!“, brüllte Canon. Er warf das Gewehr beiseite und sprang dem Jäger auf den Rücken. Dann fuhr er seine Vibroklinge aus, nur um sie dem Killer in den Trapezmuskel zu jagen. Der Jäger brüllte auf und wirbelte hin und her, um seinen Gegner abzuschütteln.

„Verdammt Canon, aus dem Weg!“, rief Sega. Der ARC hatte sein Gewehr längst weggeworfen und es durch die Minigun ersetzt. Er wollte dem Jäger ein für allemal den gar aus machen. Doch dazu kam es nicht. Der Jäger schaffte es, Canon zu packen und von sich zu schleudern. Genau auf Sega. Der ARC konnte, durch die Schwere Waffe nicht ausweichen und stürzte ebenfalls zu Boden. Da ertönte ein leises Summen. Rote Lichter erstrahlten an der Maske des Jägers und zeigten auf Canon. Eine kleine Kanone richtete sich auf der Schulter des Killers auf. Dann schoss er. Ein weißer Plasmablitzt schoss auf Canons Kopf zu. Der Helm bot keinen Schutz und platzte mitsamt Schädel auseinander. Blut und Gehirn wurden im Dschungel verteilt. Dann rief Dex. „Rückzug!“

Das ließ sich keiner Zweimal sagen. Sofort preschten die Klone, mit Chitu im Schlepptau in den Dschungel. Sega bildete den Schluss. Die Minigun hatte er zurücklassen müssen. Ebenso sein Gewehr. Nur die beiden Handblaster waren ihm geblieben. Eine spärliche Bewaffnung. Und eine Unnütze, wie sie alle Feststellen mussten.

 

 

Der Jäger sah seiner Beute hinterher. Feiglinge, dachte er. Waren sie es wirklich Wert gejagt zu werden. Langsam bekam er Zweifel. Dennoch würde er sie verfolgen. Später. Einer von ihnen lag noch immer am Boden. Der Eensch, den er gegen einen Baum getreten hatte. Dieser hatte während des Kampfes sein Bewusstsein verloren. Doch nun wachte er langsam wieder auf. Um diesen würde sich der Jäger zuerst kümmern.

 

 

Sie waren noch nicht sehr weit gekommen, da hörten die Flüchtigen einen Markerschütternden Schmerzensschrei durch den Dschungel hallen.

„Chief.“, flüsterte Chitu. Sie hatte in der Macht gespürt, wie das Leben aus dem Klon gewichen war. Sie hatten ihn zurückgelassen, genau wie sie die Gefangene zurückgelassen hatten. Der Trupp hielt nur kurz inne, als der Schrei ertönte und wieder erstarb. Dann zogen sie weiter. Nur Sega blieb stehen und blickte zurück. Dex bemerkte, dass der ARC nicht weitergelaufen war.

„Sega, jetzt komm schon.“, drängte er. „Der RV-Punkt ist nicht mehr weit.“

Sega sah ihn nicht an sondern nickte nur. „Dann geht.“, sagte er. „Ich halte euch den Rücken frei.“

Dex schwieg. Er wollte seinem Bruder noch etwas sagen, irgendetwas, aber er schwieg. Er wusste nicht, was er sagen sollte, also sagte er gar nichts, sondern führte seinen Trupp weiter durch den Dschungel. Es dauerte nicht lange, da hörten sie auch Segas Todesschrei. Diesmal hielten sie nicht an, drehten sich nicht um. Der Jäger kam näher. Und zwar schnell. Seine Absichten waren klar. Er wollte Blut sehen. Ihr Blut. Zuerst hatte Dex gedacht, er wollte sich alle einzeln Schnappen. Vermutlich hätte er das auch getan, hätte Chitu sie nicht gewarnt. Da kam ihm ein neuer Gedanke. Chitu. Sie hatte den Jäger beim ersten Mal im Dschungel gespürt. Auch bei diesem Angriff. Warum nicht bei Jorge, oder bei Seb? Gut. Bei Jorge konnten sie zu weit weg gewesen sein. Aber was war bei Seb geschehen? Der Killer hatte ihn sich direkt aus ihrer Mitte geschnappt. Seine Gedankengänge wurden jäh unterbrochen, als er über sich, den beruhigenden, surrenden Klang eines Kanonenbootmotors. Als er hochschaute, konnte er durch ein paar Astlücken erkennen, wie das Kanonenboot über sie hinweg- zum RV-Punkt flog. Er konnte sogar sehen, um welches Boot es sich handelte. Es war die „Twi’lek-Lady“. Sofort legte Dex einen Zahn zu. Dicht gefolgt von Chitu. Danach kam Keru und hinter ihm Toki. Josh bildete das Schlusslicht. Pfumb. Ein Schrei. Ein Sturz. Keru und Toki drehten sich um. Der Jäger hatte Josh erwischt. Aber der Commando lebte noch. Nur sein Tornister war zerstört. Während sich der Klon aufrichtete, rief er: „Lauft schon. Ich komme nach.“

Da erschien der Jäger hinter ihm. In den Händen hielt er einen langen, stählernen Speer. Diesen trieb er dem Commando durch den Rücken, sodass er an der Brust wieder austrat.

Sofort begann Toki zu Schießen. Aber keine Normale Munition. Er hatte seinen Panzerbrecher-Aufsatz montiert und feuerte Tödliche Granaten auf den Jäger. Dieser wich zurück, als der Wald um ihn herum zu Explodieren begann. Nun begann auch Keru zu Schießen. Ohne Pause feuerte er auf seinen Gegner. Toki hingegen musste öfters nachladen. Und als ihm die Sprengkraft ausging, wechselte auch er wieder zu normaler Munition. Da feuerte der Jäger seine nächste, tödliche Waffe ab. Ein Netz. Es schloss sich um Toki, wickelte ihn ein und heftete ihn an einen Baum. Doch damit nicht genug. Es zog sich zusammen und schnitt ihm durch die Rüstung, langsam bis zu seinem Fleisch. Keru ließ sein Gewehr fallen und eilte zu Toki. Er fuhr seine Vibroklinge aus, um seinen Bruder frei zuschneiden. Doch stattdessen wurde seine Klinge zerschnitten. Da hörte Keru schwere Schritte hinter sich. Er drehte sich um. Vor ihm stand der Jäger. Das Ungetüm packte den Commando und schleuderte ihn weg. Danach stieß es dem Gefangenen Klon seine Zwillingsklingen in die Brust. Toki hörte zu Zappeln auf und hing nur noch schlaff in dem Netz. Dann wandte der Jäger seine Aufmerksamkeit Keru zu. Der Klon lag noch immer am Boden. Vor ihm lag sein Gewehr und er versuchte, es zu erreichen. Langsam schritt der Jäger auf ihn zu. Als er bei seinem Gegner war, rammte er ihm die Klingen in den Rücken. Keru schrie, als der Jäger ihm den gesamten Rücken aufschnitt, kurz bevor er sein Gewehr erreicht hatte. Dann packte der Jäger Kerus Wirbelsäule und zog kräftig daran. Stolz brüllte der Jäger, als er die Wirbelsäule, an der noch der Schädel hing, in die Luft hielt. Dies war eine Jagd nach seinem Geschmack gewesen. Seine Beute hätte Mutiger sein können. Doch auch so hatte sie ihm einen ordentlichen Kampf geliefert. Da ertönte wieder das surren, dieses Eenschenschiffes, welsches er eben schon gehört hatte. Der Jäger schaute zum Himmel und sah, wie es über ihn hinweg flog. Er erkannte auch, dass an den Luken jene Eenschen saßen, die er noch Jagen wollte. Die letzten beiden waren ihm entkommen. Wieder brüllte der Jäger. Diesmal vor Zorn. Mit Sicherheit würden sie ihn verraten. Er hatte seine ganze Spezies in Gefahr gebracht. Das war nicht gut. Ganz und gar nicht gut. Schnell ließ der Jäger die Leichen seiner Opfer verschwinden, ehe er sich selbst auf den Weg machte. Dies war trotzdem eine Gute Jagd gewesen.

 

 

Orbit von Ulda Frav/1156/473 Tage nach Geonosis

 

Wie in Trance saß Chitu in ihrer Kabine und starrte ins Leere. Ihr ganzer Trupp war vernichtet worden. Innerhalb eines Tages. Jorge mal davon abgesehen.

Was war das für ein Ding? fragte sich Chitu. War es tatsächlich ein Gott?

In dem Moment betrat Dex das Zimmer.

„General.“, sagte er höflich. „Ich werde mich jetzt verabschieden.“

„Wohin gehst du?“, fragte Chitu. Wenn auch ohne wirklich interessiert zu sein.

„Ich werde den Kerl finden, der meine Brüder auf dem Gewissen hat.“, erklärte er. Chitu wurde hellhörig.

„Wie bitte?“, fragte sie.

„Was auch immer das war“, begann Dex, „wird sich wünschen nie geboren worden zu sein. Ich werde es finden und wenn ich es gefunden habe, dann werde ich es töten.“

Er wollte den Raum gerade verlassen, da stand Chitu auf. „Nein wirst du nicht.“, sagte sie. „Wenn du ihn gefunden hast, rufst du mich. Dann komme ich zu dir und wir Töten ihn gemeinsam.“

Dex stutzte. Das war kein Typisches Jediverhalten. Das gefiel ihm. Also stimmte er zu. „In Ordnung, General. Wenn ich etwas erfahre, gebe ich euch Bescheid.“ Mit diesen Worten verließ der ARC Chitus Kabine. Und Chitu hoffte, dass Dex den Jäger bald finden würde.



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