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Nightmare

Horror aus den Träumen
von

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Das kleine...Mädchen?

Heute ist wieder ein ganz normaler Tag für die beiden Waisengeschwister Miriam und Thomas. Miriam macht grade Frühstück, während Thomas sich im Bad umzieht. Nach einem gemeinsamen Frühstück machten sich beide auf den Weg zur Arbeit und zur Schule. Miriam arbeitet als Buchhändlerin in einer großen Buchhandlung mitten in der Stadt. Thomas ist 15 Jahre alt und geht in die 8. Klasse der Realschule. Mit dem Geld, welches Miriam verdient, schaffen sie es grade so die Wohnung zu halten und immer genug zum Essen zu haben. Die Eltern der Beiden verstarben in einem Autounfall zwei Jahre nach Thomas´Geburt.

Seitdem wohnten sie im städtischen Waisenheim, aus dem sie ausziehen durften, als Miriam endlich Geld verdienen konnte. Miriam arbeitet meist bis vier oder fünf Uhr, ging dann noch schnell einkaufen und dann nach Hause. Heute allerdings nicht, da Thomas lange Schule hat und die Realschule auf ihrem Heimweg lag, holt sie ihn von der Schule ab, um dann mit ihm zusammen einkaufen zu gehen.

„Was soll ich denn heute Abend kochen?“ fragt Miriam ein wenig ratlos. Ihr waren wohl die Kochideen ausgegangen und wollte einen Rat von ihrem Bruder haben, damit sie wusste, was sie überhaupt einkaufen muss. Thomas überlegte kurz und antwortete dann:“ Wie wäre es wenn wir eine Gemüsepfanne mit Reis machen?“ Als Antwort bekam er ein heftiges begeistertes Nicken von seiner Schwester. „Ja, das klingt super!“

Sie bogen in eine kleine Nebenstraße ab und gingen in den Supermarkt um die nötigen Zutaten zukaufen. Als sie beide an der Kasse standen, bemerkten sie draußen an den Schaufenstern ein kleines Mädchen, das weinend in den Laden hineinsah. Nach dem Bezahlen, gingen die Geschwister auf das Mädchen zu und fragten es, was es hier alleine mache. Die Kleine schluchzte leise und sagte: „...Alleine...alle weg...“ Das, was das Mädchen von sich gab, war nicht viel reichte aber aus damit die beiden verstanden was los war.

Das Mädchen ist wohl alleine, weil alle die sie gekannt hat weg waren, vielleicht sogar tot. Da die Geschwister wussten wie schrecklich es ist alleine zu sein, beschlossen sie kurzer Hand sie mit nach Hause zu nehmen und sie morgen erst zur Polizei und dann ins Waisenhaus zu bringen, damit sich jemand gut um sie kümmern würde. Vielleicht wusste die Polizei auch, was mit den Eltern oder Verwandten des Mädchens passiert ist.

Thomas reichte ihr die Hand, welche die Kleine zögerlich nahm.

Auf dem restlichen Weg nach Hause erzählte Thomas von seinem Schultag und den paar Deppen in seiner Klasse. Nächste Woche stand eine Schularbeit an, aber seine Klassenkameraden zogen es vor dem Lehrer nicht zuzuhören und heimlich mit dem Handy zu spielen. Leider waren die Lehrer nicht mehr ganz so konsequent wie sie mal gewesen sind. Nach seiner Erzählung, fragte er das Mädchen wie sie denn hieße und stellte sich und seine Schwester mit Namen vor.

„K-kein N-Name...“, stotterte das kleine Mädchen kaum hörbar. Miriam und Thomas tauschten beunruhigte Blicke miteinander. „Würde dir der Name Anea gefallen bis wir deinen richtigen Namen morgen bei der Polizei raus gefunden haben?“, fragte Miriam. Die Kleine schaute mit großen Augen zu Miriam auf und nickte dann ganz langsam. Miriam seufzte und sagte dann:“ Gut, dann haben wir schon mal einen Namen für dich und müssen nicht immer nur du sagen. Schau da vorne in dem Block wohnen wir. Wir sind also gleich da und dann koche ich für uns etwas zu essen.“

An dem Häuserblock angekommen gehen sie bis ins dritte Stockwerk hinauf, wo Miriam die Einkaufstüten abstellte um den Hausschlüssel aus ihrer Jackentasche zu fischen. Sie schloss die Tür auf und brachte den Einkauf direkt in die kleine Küche.

Thomas ging mit dem Mädchen hinein und zeigte ihr wo sie ihre Schuhe hinstellen konnte. Er stellte seine Schultasche neben die Eckbank die im Wohnzimmer stand, da er noch Hausaufgaben zu erledigen hatte. Miriam kam nun ebenfalls ins Wohnzimmer und fragte: „Soll ich gleich anfangen zu kochen oder wollt ihr erst fernsehen beziehungsweise Hausaufgaben machen und später essen?“ Thomas zuckte nur mit den Schultern, ihm was es egal.

Anea schaute beide mit großen runden Augen an. Dann fing sie plötzlich an schief und irgendwie fies zu grinsen. Dann schien ihr ganzes Gesicht zu zerlaufen und eine leichte rosa Färbung anzunehmen. Ihr ganzer Körper verflüssigte sich zu einem rosanen Klos, der diabolisch grinste.

Thomas wich kreidebleich von ihr zurück und starrte ungläubig auf das, was vor ein paar Sekunden noch ein kleines Mädchen gewesen ist. Miriam stieß ein ersticktes Kreischen hervor und schlug ihre Hände vor den Mund damit sie nicht noch einmal laut aufschrie. Aber der eine Aufschrei hatte gereicht damit das rosa Etwas seine volle Aufmerksamkeit aus sie richtete, einen tropfenden rosa Tentakel nach ihr ausstreckte und langsam auf sie zu kroch.

Miriam wich schockiert zurück bis sie gegen eine Wand stieß, was sie dazu veranlasste sich panisch nach einem Fluchtweg umzusehen. Zu ihrer Rechten war nur noch mehr Wand, hinter dem Monster war ein Fenster, welches nicht erreichbar war, da ja das Monster im Weg war und es keinen Weg an es vorbeiführte. Zu ihrer Linken befand sich die Wohnungstür! Auf diese rannte sie zu, riss sie auf und schrie um Hilfe. Sie rannte die Treppen nach unten, stieß die Haustür auf und stolperte sind Freie.

Aber das Monster aus rosa Masse war ihr überraschend schnell gefolgt und befand sich auf der letzten Treppe und fixierte sie nach wie vor mit, nun ekelhaft grünen Augen und streckte jetzt nicht nur einen sondern mehrere Tentakel aus. Miriam drehte sich um und kreischte erneut nach Hilfe und lief die Straße entlang, in der Hoffnung, jemand könnte ihr helfen und sie vor dem runden rosa Etwas retten. Aber die Menschen denen sie begegnet schauen sie nur entgeistert an und tuschelten über sie.

„Warum rennt sie wie von einer Tarantel gestochen vor einem kleinen Kind weg, das weint?“ „Ist die noch ganz bei Trost? Hier ist nirgends ein Monster, nur ein kleines weinendes Mädchen.“

Viele schüttelten nur den Kopf und gingen weiter. Miriam stolperte gehetzt weiter. Sie bog nach rechts ab und kam schlitternd zum Stehen. Sie war in eine Sackgasse gerannt ohne es gemerkt zu haben! Sie verfluchte ihre schlechte Orientierung und drehte sich auf dem Absatz um... nur um dem rosa Monster direkt gegenüber zu stehen.

Vor lauter Überraschung ging sie ein paar Schritte rückwärts und bereute es sofort, da sie auf etwas trat und das Gleichgewicht verlor und auf den Boden landete. Sie versuchte von dem Monster weg zu krabbeln als ihre linke Hand gegen etwas stieß. Sie drehte schnell ihren Kopf nach links um zu sehen was es war. Ein kleines Messer. Sie schnappte sich das Messer und hielt es vor ihren Körper und erschrak als sich ein Tentakel um ihren Hals schlang. Das Monster drückte fest zu und kroch näher an sein Opfer heran. Miriam sah Sterne und hieb mit dem Messer auf den Tentakel ein, was aber so gut wie keine Wirkung erzielte. Das Monster gab ein amüsiertes Gluckern von sich, es amüsierte sich an den verzweifelten Befreiungsversuchen.

Miriam versuchte nach Luft zu schnappen, was nur zur Folge hatte, dass das Monster noch fester zu drückte und nun nur noch ein paar Zentimeter von ihr entfernt war. Blind vor Wut und Angst hieb sie mit dem Messer nach dem was sie für das wabbelige Gesicht hielt. Das Monster brüllte auf vor Schmerzen und Miriam setzte gleich noch mal nach. Aber das Messer blieb stecken und das Monster zog seine Tentakeln von ihr zurück in dem Versuch das Messer aus sich heraus zu ziehen. Miriam vernahm hastige Schritte und hinter dem Monster sah sie ihren Bruder, der mit weit aufgerissenen Augen stehen blieb um die ganze Szene vor sich erst einmal aufzunehmen. Das Monster stieß einen beinahe menschlichen Schmerzschrei aus. Und... es verwandelte sich wieder zurück in das kleine Mädchen von vorhin!

Das Messer steckte ihr im Hals und sie blutete aus mehreren Wunden die ebenfalls von dem Messer stammen, mit dem Miriam auf sie eingestochen hatte. Gurgelnd versuchte das Mädchen noch einmal das Messer heraus zuziehen und brach zusammen. Miriam schaute traumatisiert zu wie das Mädchen vor ihren Augen nur ein paar Zentimeter entfernt auf der Straße lag und starb. Als sie sich nicht mehr regte und wahrscheinlich tot war, fing sie an zu leuchten und sich aufzulösen, in kleine glitzernde rosa Partikel, die verschwanden. Nur ein paar Bluttropfen auf der Straße und das blutige Messer erinnern noch daran, dass hier vor kurzem ein Mädchen/Monster gestorben war.

Thomas ging, nach wie vor kreidebleich, zu seiner Schwester und zog sie auf die Beine und zerrte sie nach Hause, wo er ihr einen Tee machte und bei einem Psychologen anrief, der ihnen beiden helfen sollte nicht wahnsinnig zu werden. Während er telefonierte saß Miriam nur stumm da und starrte in ihre Tasse Tee.

Spielt die Stadt verrückt?

Thomas beendete das Gespräch am Telefon und wand sich dann an seine ältere Schwester.

„Der Psychiater hat erst nächste Woche einen freien Termin und will uns nicht dazwischen mogeln, da er sich nicht vorstellen kann, dass das was wir gesehen haben wirklich so schrecklich gewesen sein soll.“, erzählte er mürrisch.

Miriam, die immer noch etwas benommen war, nickte nur einmal kurz um zu signalisieren, dass sie ihn verstanden hatte. Thomas holte sich eine Tasse Tee und setzte sich stumm zu ihr. Nach ein paar Minuten der Stille fragte Miriam dann:

„Ist das alles wirklich grade passiert? Oder habe ich mir das alles nur eingebildet, verliere ich den Verstand?“ Sie schüttelte ihren Kopf als wollte sie diese Gedanken loswerden. Sie löste ihren Blick von ihrem Tee und schaute ihren Bruder in die Augen. Auch in seinem Gesicht stand nach wie vor der Schock der soeben erlebten Ereignisse. Er wusste selber keine Antwort auf ihre Fragen.

Seufzend erhob sich Miriam und ging in die Küche. Sie starrte die Einkaufstaschen unschlüssig an und begann dann deren Inhalt wegzuräumen. Thomas stellte sich zu ihr in die Küche. „Kochst du noch? Ich denke, etwas normales wird unsere Nerven erst mal beruhigen.“ Nickend fing Miriam an zu kochen.
 

~
 

Am nächsten Morgen, bereiteten sich die Geschwister wie gewohnt auf ihren Alltag vor, obwohl sie alles andere als bereit waren für einen neuen Tag. In der vergangenen Nacht konnten sie nur schlecht Ruhe finden und haben kaum geschlafen.

„Hast du alles eingepackt, was du für die Schule heute brauchst? Vergiss dein Essen nicht mitzunehmen!“, rief Miriam ihrem Bruder zu, als sie die Wohnungstür öffnete.

„Ja, ich hab alles eingepackt, keine Sorge. Bis später.“, verabschiedete sich Thomas.

„Bye.“ Miriam schloss die Tür hinter sich und ging gähnend die Treppen hinunter.

Auf ihrem Weg zu ihrer Arbeit, dachte sie über die seltsamen Ereignisse von gestern nach. War das Mädchen letztendlich doch nur ein kleines Kind gewesen? Aber warum hatte es sich dann in so ein Monster verwandelt? So etwas sicher nicht normal. Auch, dass sie sich einfach auflöste als sie starb lässt nur den Gedanken zu, dass sie kein Mensch gewesen ist. Aber was um Himmels Willen ist sie oder eher es dann gewesen? Was ihr jetzt auch erst im Nachhinein seltsam vorkam ist, dass die Menschen, die sie traf ihr nicht geholfen hatten, sonder sie angeschaut hatten, als ob sie den Verstand verloren hätte.

Seufzend schüttelte sie den Kopf, es hatte jetzt eh keinen Sinn darüber nachzudenken, sie sollte sich lieber auf ihre Arbeit gleich konzentrieren. Zu ihrer Überraschung fand sie die Buchhandlung aber noch verschlossen vor.

„Seltsam...sonst ist doch schon der Chef da“, murmelte sie leise für sich. Sie ging an die Schaufenster und versucht zu erkennen, ob nicht doch schon jemand da war. Aber abgesehen von der Dunkelheit und ein paar schemenhaften Bücherregalen konnte man nichts ausmachen.

„Vielleicht hat er sich einfach verspätet.“, überlegte sie laut.

Sie beschloss einfach ein paar Minuten zu warten um zu sehen, ob ihr Chef oder ihre Kollegin, die circa eine Stunde später anfing als sie selber, hier auftauchen würden. Während sie wartete, beobachtete sie die Menschen, die sich ebenfalls auf den Weg zur Arbeit befanden. Auch ein paar Schulkinder konnte man sehen. Die meisten Erwachsenen, die zu sehen waren wirkten abwesend, als ob sie mit ihren Gedanken nicht dabei waren zur Arbeit zu gehen, sondern versuchten eine schwere Entscheidung zu treffen oder ein größeres Problem zu bewältigen. Miriam war nicht ganz wohl dabei, diese Beobachtung zu machen.

Als nach ein paar weiteren Minuten sich immer noch weder ihr Arbeitgeber noch ihre Kollegin hier haben sehen lassen, holte Miriam ihr Handy aus ihrer Tasche und rief ihren Chef auf seinem Arbeitshandy an.

„Kein Anschluss unter dieser Nummer.“, meldete eine roboterähnliche Stimme. Sie sah verwundert auf ihr Handy und legte dann auf. Die Panik nieder ringend, die in ihr aufstieg, wählte sie die Nummer ihrer Arbeitskollegin und hoffte, dass sie den Anruf annahm.

Nachdem sie ein paar mal das Anklingeln gehört hatte, wurde der Anruf beantwortet.

„Janet Weiss.“, meldete sich ihre Arbeitskollegin verschlafen. „Hallo Janet, hier ist Miriam. Tut mir schrecklich leid, dich schon geweckt zu haben. Hat unser Chef ein neues Handy? Ich kann ihn mit der Nummer die ich habe nicht erreichen.“

„Hm...“, überlegte sie kurz, „nein eigentlich nicht. Warum willst du ihn den Anrufen bist du krank?“

„Nein ich bin nicht krank, aber die Buchhandlung ist immer noch abgeschlossen und er ist bisher auch nicht hier aufgetaucht.“, erklärte Miriam die Situation.

„Das ist seltsam. Du, ich hab den Ersatzschlüssel, ich mache mich gleich fertig und komme vorbei und dann schauen wir mal, ob wir ihn nicht doch irgendwie erreichen können. Vielleicht hat er nur verschlafen und vergessen uns seine neue Handynummer mit zuteilen. Okay, bis gleich.“ Janet hatte schon aufgelegt, bevor Miriam ihr überhaupt etwas antworten konnte.

Also blieb ihr wieder nichts anderes übrig als weiterhin zu warten.
 

Nach weiteren zehn Minuten Wartezeit, tauchte Janet auch schon auf. Sie kam mit einer Tasche in der einen Hand und einem Brötchen in der anderen Hand auf Miriam zugerannt. Diese umarmte sie dann stürmisch bevor sie sagte: „Sorry, ich hatte noch Hunger und hab mir was beim Bäcker noch schnell geholt.“

Sie kramte kurz in ihrer Tasche herum und zog einen Schlüssel hervor. Mit diesem in der Hand widmete sie sich dann dem Schloss, welches verhinderte, dass jemand die Buchhandlung betretten konnte.

Janet schloss die Tür auf und ging hindurch ohne auf Miriam zu warten. „Ich schaue mal im Büro, ob da etwas verzeichnet ist wegen seiner neuen Handynummer.“, rief sie noch nach draußen.

Miriam ging ebenfalls in die Buchhandlung, machte erst einmal Licht und schaute sich bei der Kasse kurz um, ob dort nicht etwas Aufschluss geben würde, auf das Fehlen ihres Chefs.

Nachdem sie alles durchsucht hatte, auch die Schränke, die in der Nähe standen, ging sie zu Janet ins Büro.

Janet hatte ein ziemliches Chaos angerichtet. Sämtliche Ordner, die normaler Weise an ihren Plätzen in den Schränken standen, lagen verteilt auf dem Pult, einige waren noch aufgeschlagen.

„Ahh das bist du ja.“, sagte sie, als sie Miriam bemerkte, „Ich hab zwar nicht seine neue Handynummer gefunden, dafür aber die Festnetznummer. Meinst du wir sollten da mal anrufen?“

„Wäre keine schlechte Idee, wenn er wirklich nur verschlafen hat, wäre es nicht schlecht wenn wir ihn wecken, auch wenn er dann nicht wirklich begeistert sein wird.“, antwortet Miriam ihr.

„Okey, dann rufe ich da mal eben an.“ Gesagt, getan. In Windes Eile hatte sie die Nummer in ihr Handy eingegeben und wartete darauf, dass jemand am anderem Ende den Hörer abnimmt.

Nach ein paar mal Klingeln ging aber nur der Anrufbeantworter dran, bei dem abwechselnd er und seine Frau bedauern, grade nicht erreichbar zu sein und man doch bitte eine Nachricht hinterlassen sollte.

„Scheint keiner zu Hause zu sein.“, mutmaßte Janet, „Vielleicht ist er schon auf den Weg hier her und seine Frau ist wahrscheinlich auch arbeiten.“

„Dann können wir ja schon mal anfangen mit den Sachen, die wir gestern nicht mehr geschafft haben und warten bis er hier auftaucht oder bis ein Kunde hier eintrudelt.“

Ungefähr eine halbe Stunde später tauchte auch tatsächlich die erste Kundin auf. Sie sah ziemlich mitgenommen und müde aus. Sie ging direkt auf den Tresen zu an dem Miriam grade arbeitete.

„Hallo“, begann sie mit schwacher Stimme, „Ich suche ein Buch, das einem hilft die Träume kontrollieren zu können.“

„Oh,“, machte Miriam, „ also etwas über Klarträume? Das ist ungewöhnlich, ich schaue mal, ob wir da etwas vorrätig haben.“ Sie tippe am Computer herum bis sie schließlich sagte: „Vorrätig haben wir leider im Moment keine Bücher darüber, allerdings könnte ich ihnen ein oder mehrere Bücher bestellen, wenn das in Ordnung wäre?“

„Wie lange würde es denn dauern bis das Buch dann da ist?“, fragte die Frau. Von ihrer Stimme her zu deuten, war sie ungefähr um die Mitte dreizig. Ihr müdes Aussehen jedoch ließ sie viel älter erscheinen, als sie war.

„Ein paar Tage wird es dauern bis es da ist. Da wir heute Freitag haben wird es wahrscheinlich erst gegen Montag oder Dienstag da sein. Haben sie vielleicht einen Titel in die Richtung sich schon ausgesucht, den sich bestellen möchten?“

„Ähm, ja ich würde gerne das Buch von Klaus Henner Spierling bestellen“, gab die Frau Auskunft.

„Ich werde dann bezahlen sobald, das Buch da ist. Brauchen sie sonst noch etwas für die Bestellung?“

„Ja ihren Namen und ihre Telefonnummer, damit wir sie benachrichtigen können sobald das Buch bei uns eingetroffen ist.“, antwortete Miriam.

Die Frau gab ihren Namen und ihre Telefonnummer an und verließ dann die Buchhandlung.

Währenddessen grübelte Miriam darüber nach, warum jemand so ein Buch haben wollte? Wurde die Frau vielleicht von Alpträumen geplagt und versucht damit ihrer Angst Herr zu werden? Sicher sein konnte sie sich nicht, aber nachfragen wäre sicherlich unhöflich gewesen, also hatte sie es gelassen.

Nach ein paar weiteren Grübeleien kam Janet aus dem Büro und verkündete fröhlich: „Ich bin fertig mit dem Aufräumen, es ist alles wieder am richtigem Ort.“ Sie strahlte Miriam weiterhin, die durch ihre gute Laune aus der Grübelei geholt wurde. Dann sah sie aus dem Fenster nach draußen auf die Straße und stutzte. Sie sah ein Polizeiauto, das direkt vor dem Eingang der Buchhandlung geparkt hatte. Ein Polizist unterhielt sich mit einer Frau. Beim genaueren Hinsehen konnte Janet die Frau, als die Frau ihres Chefs Herr Brooklet identifizieren.

„Was macht denn Frau Brooklet mit dem Polizisten direkt vor der Buchhandlung?“, wunderte sich Janet. Auch Miriam lenkte jetzt ihre Aufmerksamkeit auf die Szene draußen vor dem Schaufenster.

„Keine Ahnung, vielleicht ist ihr etwas passiert auf dem Weg zur Arbeit oder so. Sollen wir mal nach draußen gehen und fragen was los ist? Sie sieht ziemlich aufgelöst aus... die Arme.“

Auf Janet Nicken hin, stand Miriam auf und ging mit ihr zur Eingangstüre und hindurch. Als der Polizist auf die Beiden aufmerksam wurde, wand er sich ihnen direkt zu und sprach sie an: „Guten Morgen, ich bin Offizier Grundig. Ihr beide arbeitet hier?“

„Ja, die beiden wurden von meinem Mann eingestellt, sie arbeiten hier in der Buchhandlung.“, antwortete Frau Brooklet an Stelle von Janet und Miriam, welches sich verdutzt ansahen. Der Polizist nickte kurz und kritzelte etwas in sein Notizbuch, bevor er sich wieder an die beiden wand:

„Ich brauche Ihre Personalien und wo Sie gestern Abend gewesen sind.“

„Ich bin Janet Weiss.“, begann Janet, „Gestern Abend war ich mit meinem Freund beim Chinesen am anderen Ende der Stadt essen.“ Der Polizist nickte erneut und schrieb noch mehr in sein Notizheft.

„Miriam Mihler. Gestern nach der Arbeit habe ich meinem Bruder von der Schule abgeholt. Wir waren dann einkaufen und sind dann den restlichen Abend zu Hause gewesen.“, dass sie ein Monster/Kind umgebracht hatte, brauchte der Polizist vorerst einmal nicht wissen, „Darf ich fragen warum Sie das wissen wollen?“ Frau Brooklet schniefte, sie war den Tränen nahe.

„Ja, Sie dürfen gerne fragen. Letzte Nacht wurde Herr Brooklet in seiner Wohnung umgebracht, genauer gesagt wurde er erdrosselt. Wahrscheinlich mit einem Seil oder ähnlichem. Und Sie beide sind die letzten Personen, die ihn lebend gesehen haben.“

Einzelne Tränen rannen Frau Brooklet jetzt über die Wangen. Kein Wunder, dass sie so fertig aussah.

„Frau Brooklet hier,“, fuhr der Beamte fort, „heute Morgen gegen vier Uhr dreizig nach Hause und fand ihren Mann leblos vor, worauf hin Sie die Polizei benachrichtigt hatte.“ Er machte sich noch ein paar Notizen.

An Janet und Miriam gewand: “Da Sie beide Hauptverdächtige sind, muss ich sie leider mit auf das Revier nehmen und dann ihre Alibis testen. Packen Sie also bitte beide Ihre notwendigen Sachen zusammen und dann bringe ich sie auf das Revier.

Innerlich total schockiert machten sich Janet und Miriam daran ihre Sachen einzupacken und ins Polizeiauto einzusteigen.



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