Einleitung
Ohne Fantasie
Seid gegrüßt
Ich bin seit einier Zeit so ziemlich fertig mit den Nerven. In mir stauen sich Emotionen die heraus möchten, zumindest in der Nacht, und ich finde nicht die Worte um sie auszudrücken.
Ich habe Angst so zu werden wie die Menschen auf der Straße. Ich habe angst, dass meine Fantasie verlorengeht. Ich fühle so viel in mir und trotzdem glaube ich in ein tiefes schwarzes Loch zu schauen. Die Leere umfängt mich, sie reißt mich an sich, raubt mir meine Fantasie. Ich will nicht so werden wie sie, so leer, dunkel und kalt....
Ich will meine Fantasie zurück, meine Ideen, meine Welt. Was soll ich denn ohne sie machen? Ich habe Anfänge von Geschichten, doch kann ich sie nicht fortführen, da meine fantasie nicht mehr da ist. Ich habe früher viele Zeichnungen angefertigt, doch jetzt, ich weiß nicht mehr wie! Habe ich es vergessen? Ich möchte wieder zeichnen können, doch ohne Fantasie?
Ich habe keine Zeit! Wann soll ich mich denn in meine Welt begeben? Ich muss doch für die schule lernen...
Tag für Tag, Nacht für Nacht! Denn ohne Schule, ohne Wissen bin ich nichts!
Doch, ohne Fantasie? Bin ich etwas ohne Fantasie? Lebe ich noch, wenn meine Fantasie verloren geht? Oder bin ich dann auch verloren? Lebe ich, wenn ich Wissen in mich hinein schaufel, oder bin ich dann nur eine Maschine? Eine Maschine, von Gott erschaffen um zu leben, zu lernen, zu leiden und zu sterben....
Sagt mir, was sind die Menschen auf der Straße? Jene, ohne Fantasie, jene die nur für ihre Arbeit, ihr "Leben" da sind. Jene welche morgens aufstehen zur Arbeit gehen, nach Hause gehen und sich schlafen legen? Jene die sich Tag für Tag weiterquälen, ohne Hoffnung auf eine Neuerung, bis zu dem Tag wo sie sich schlafen legen und am nächsten Morgen nicht mehr aufstehen!
Symbolisieren sie nicht die Sinnlosigkeit des menschlichen Lebens? Wozu existieren wir? Wir sind ein nichts! Das Leben des Menschen, dieses Auf und Ab bis an sein Lebensende, ist dies nicht das gleiche wie das Auf und Ab der ganzen Welt?
Die Welt unsere Erde ist erwacht, wie ein kleines Kind, es erschafft und zerstört, lernt, wächst. Wie ein Kind, das eine stadt aus Bauklötzen erstellt und sie dann abreißt und dadurch lernt, so lernt auch unsere Erde. Sie erschuf die Dinosaurier und zerstörte sie, aus der Erde gingen ganze Kulturen des Lebens hervor, sie alle wurden zerstört. Und so wurden auch die Menschen erschaffen und auch uns wird die Erde überleben und selbst dann wird sie noch ein kleines Kind sein. Sie wird vielleicht durch unser Einwirken stark beschädigt sein und wahrscheinlich werden wir durch uns selbst alle vernichtet, aber unsere Erde interessiert das nicht, wir sind nur so eine Art fieber für die Erde und wenn diese Krankheit überwunden ist, wird sie aus ihr gestärkt hervorgehen und eine neue Zivilisation wird entstehen und so weiter, bis unsere Erde, die dann nicht mehr unsere Erde ist, genug gelernt hat, das Stadium eines Erwachsenen erreicht hat. Dann wird auch sie der "Alltag" einholen, und auch sie wird irgendwann alt werden und sterben...
So wie es jedem Planeten, Stern, Trabanten oder anderem Gestirn vorhergesehen ist. Denn wenn wir es so betrachten; ist nicht auch das Universum ein Kind, welches dazulernt, ganze Welten erschafft und zerstört?
So gesehen, sind wir Menschen ein Nichts und so gesehen können wir nichts dagegen unternehmen! Außer uns selbst eine Welt erschaffen, in der WIR leben und existieren können. In der WIR etwas sind! Das ist es doch, was ein jeder von uns in seinem Innersten möchte, wonach er sich sehnt. Wo man selbst KEIN graues Männchen auf der Straße ist. Sondern beachtet und geliebt wird, wo man ein zuhause hat.
Dies KANN erreicht werden. Durch Drogen, so versuchen es auch viele. Doch zu welchem Preis? Ja, man ist glücklich, für einem kurzem Moment allen Sorgen entflohen, und für dieses Gefühl nehmen viele das grauenvolle zutiefst deprmeirende Gefühl, welches darauf folgt in Kauf.
Doch kann man sich nicht auch so eine Welt erschaffen?
Stellt sich die Frage, wie ohne Fantasie?
Bevor ich jedoch in totale Verzweiflung verfalle und mich der Gefar aussetze doch irgendwann Drogen zu nehmen, werde ich gehen und nie wieder wird man mich sehen!
(So hoffe ich denn das meine Fantasie erhalten bleibt)
Adieu
Armaggeddon
Armaggeddon
Wenn der Mond am 7.ten Hügel steht,
die Sonne vor Angst den Tag verschmäht,
die Wölfe fliegen
die Tauben rauben,
dann mein Kind kannst du mir glauben, das Gute wird nie wieder siegen,
das Böse wird die Welt umschmiegen,
Die Toten werden auferstehen,
die Engel werden sterbend gehn,
Vergiß das Gute
es existiert nicht mehr,
erwünsch die Rute,
ich spür dein Begehr,
Ich beschwöre dich,
Komm zu mir,
werd wie ich zum wilden Tier,
Schwefel steigt aus den Totenschreinen,
Unser Meister spricht bald zu den Seinen,
Ich sprech zu dir befolge meinen Rat,
denn der Tag des Armaggeddon naht!
Ohne Tränen
Ohne Tränen
Du lagst da
in diesem weißen Meer
dein Anzug war schwarz
deine Augen waren leer.
Du lagst da
als ob du schlafen würdest
doch so war es nicht
du warst viel zu ruhig.
Dein Gesicht war weiß wie schnee
Dein Körper so kalt.
Ich konnte es nicht verstehen,
doch ich wußte,
du würdest nie wieder aufwachen
nie wieder lachen,
nie wieder träumen.
Sie schlossen den Sarg
ich weinte nicht.
Sie legten dich in ein schwarzes Loch
ich weinte nicht.
Ein Meer aus Sand viel auf dein neues Heim
ich weinte nicht.
Doch dann sah ich sie
alle die gekommen waren
alle die du im stich gelassen hattest
die dich aber an deinem letzten Tag
nicht im stich ließen.
Einige weinten
ich weinte nicht.
Auch sie war da
Sie, die dich ...
Sie weinte
Mir wurde klar,
sie hatte keine Schuld
Du warst es gewesen
Du hattest sie verletzt.
Doch viel mehr als sie dich
je hätte verletzen können.
Ich ging zu ihr
wollte etwas sagen
sie trösten
doch ich konnte nicht
das einzige was ich konnte
war weinen
aber ohne Tränen.
Die Vier
Die Vier
Schreie der Qual
Schrecken der Nacht
du hast die Wahl
nimm dir die Macht.
Sei ein Begleiter
der vier schwarzen Reiter.
Werd Herrscher der Ratten
befehle Armeen
alle die ihr Leben noch hatten
haben uns vier gesehn.
Zerstöre die Waage
schwinge die Sense
ein mördrisch Gelage
es gibt keine Grenze.
Entscheide dich
wer du wirst
weine nicht
wenn du stirbst.
Wir haben erkannt
du bist der eine
zum Herrscher ernannt
sind wir deine Freunde.
Wirst du zur Pest
scheuch deine Ratten aus dem Nest
leiden die Menschen an Qualen
kannst du dich drin aalen.
Hast du Spaß am Spiel
dann bleibt dir nicht viel
liebst du die Intrige
werd Meister der Kriege.
Das Gute und das Böse
halten sich die Waage
zerstör es mit Getöse
und du wirst Gebieter der Lage.
Zum Schluß bleibt der Tod
letzter Retter in der Not
Nimm dir der Menschen Seelen
und du kannst ihnen befehlen.
Wie du dich entscheidest
wir werden verstehn
und wer immer dann leidet
dieser eine wird gehn.
Schreit vor Angst, vor Furcht und Schmerz
ob Mensch ob Tier
wir nehmen euer Herz
denn wir sind jetzt hier
und wir sind die vier!
Für Dich
Für dich
Ich seh dich vor mir
wenn ich an dich denke
Wenn ich dich sehe
wird mir warm ums Herz
Ich denke
ich fliege
Hinauf in den Himmel
wie ein Vogel frei
ohne Angst hinabzustürzen
Du würdest mich fangen,
wenn ich fiele
Du würdest mich retten
das weiß ich
Manche halten dich für verrückt
Ich weiß
du bist es nicht
Du verstellst dich nicht
Ud bist so
wie du bist
Ich glaube
ich liebe dich
Der Spielemaster
Der Spielemaster...
"...Wenn ein Mann im schwarzen Mantel vor dir steht, mit schwarzem Hut und glühend roten Augen und er dir die Hand ausstreckt, geh niemals mit..."
Meine Eltern waren über das Wochenende weggefahren, ich war allein zu Hause, nur Toulouse, meine Katze, war bei mir. Draußen war es schon dunkel und langsam überkam mich die Müdigkeit. Ich legte mein Buch weg und schaltete das Licht aus. Toulouse rollte sich am Fußende zusammen. Ich schlief fast augenblicklich ein und fing an zu träumen.
In meinem Traum lag ich in meinem Bett. Ich wachte auf. Irgendetwas hatte mich geweckt, aber was? Als ich mich in meinem Zimmer umschaute, sah ich ein rotes Licht unter meinem Bett. Ich schaute hinein. Bodenlose Tiefe, nichts, nur das rote Licht. Ein eisiger Schauer überkam mich. Ich kroch tiefer in meine Bettdecke. Dann spürte ich, das noch etwas anderes im Raum war, etwas unsagbar altes. Älter als die Menschheit. Ich riß meinen Blick von dem Licht los und schaute auf. Wieder sah ich diesen roten bodenlosen Abgrund. Aber diesmal in den rotglühenden Augen einer Gestalt. Sie trug einen schwarzen Mantel und einen schwarzen Hut. Nur die Augen waren darunter zu erkennen, diese rotglühenden, bodenlosen Augen. Ich schaute direkt hinein. Und auf einmal verspürte ich eine wohlige Wärme in mir aufsteigen. Mir war plötzlich alles egal, ich sah nur noch diese roten Augen, diese Tiefe. Dann fing er an mit mir zu reden. Seine Stimme war dunkel und tief. Sie hatte etwas bedrohliches, war zugleich aber auch lockend, verführerisch. Er rief mich zu sich, sagte, er brauche mich. Er versprach immer bei mir zu sein, mich zu beschützen, mein Freund zu sein. Mit jedem seiner Worte stieg dieses Gefühl innerer Wärme. Er versprach mir all das, was ich sonst nie hatte, all das, wonach ich mich in meinem Leben so sehr sehnte. Langsam streckte er seine Hand zu mir aus. Ich zögerte noch, dieses Gefühl einer Bedrohung, diese Warnung, wollte nicht aus dem Zimmer weichen. Andererseits, dachte ich bei mir, war es ja nur ein Traum, wenn ich aufwachte, wär eh alles vorbei. Also streckte ich meine Hand zu ihm aus. Das Lodern in seinen Augen wurde stärker. "Komm zu mir!" flüsterte er. Ich zögerte, etwas in seiner Stimme hatte sich verändert. Sie war tiefer geworden, rauher, sie hatte etwas altes an sich. Das Glühen in seinen Augen verstärkte sich, es wirkte böser. "Komm zu mir! Spiel mit mir!" flüsterte er noch eindringlicher. Ich konnte seinen Augen nicht entfliehen, diese undurchdringliche faszinierende Tiefe hielt mich fest. Seine Hand kam näher. Dann hörte ich Toulouse fauchen.
Ich wachte auf. Das Gefühl einer Bedrohung war immer noch in mir. Die Wärme war verschwunden, mir war wieder kalt. Ich suchte Toulouse. Sie hockte am Ende des Bettes, mit gesträubtem Fell und aufgerichtetem Schwanz. In Angriffsposition kauernd, starrte sie auf eine Stelle vor meinem Bett. Langsam wich das Gefühl einer Bedrohung und auch Toulouse entspannte sich wieder, sie kam zu mir und legte sich neben mein Kopfkissen. Frösteld kuschelte ich mich in meine Decke. Hatte ich alles nur geträumt?
"...denn es ist der Spielemaster, der dir deine Seele nimmt!"
Allein
ALLEIN
Allein,
weißt du wie es ist,
allein zu sein?
Nein,
Niemand weiß es
nur ich,
so denke ich
so fühle ich.
Ich fühle mich im Stich gelassen
von der Welt,
vom Leben,
von dir.
Ich bin allein,
einsam.
Weißt du wie es ist,
allein zu sein?
Es ist ein Gefühl,
das plötzlich da ist,
es taucht auf
aus den Fluten
der Trauer,
der Trostlosigkeit.
Taucht auf
aus dem Nichts.
Im ersten Moment
bist du glücklich,
dann ganz plötzlich
sitzt du nur noch da,
du denkst nicht,
du fühlst nicht,
bist allein.
Nur einer kann mir helfen,
dieser eine das bist du.
Ich denke nicht,
Ich fühle nicht,
Ich weine nur.
Ich weine,
weil ich weiß,
du hilfst mir nicht,
du liebst mich nicht.
Ich weine,
weil ich weiß,
ich bin verlassen,
alein
ohne Hilfe,
ohne Liebe,
verloren,
für immer.
Zwei
Zwei
Zwei Menschen die ich liebe,
Zwei Seelen in mir vereint,
Die eine ist der Friede,
Die Andere ist mein Feind.
Einer ist mir Nahe,
Ein anderer weit entfernt,
Den einen kenn ich Jahre,
Den anderen grad' kennengelernt!
Du
Du
Wirst du gehen, wenn ich bleibe,
Sag' mir was soll ich tun,
Wirst du lesen wenn ich schreibe,
Oder wirst du in Stille ruh'n?
Bitte lese was ich schreibe,
Dann wirst du versteh'n,
Vielleicht bist du bei mir wenn ich bleibe,
Und du wirst nicht von mir geh'n!
Traum
Traum
Immer bei mir in der Woche,
Morgens ab halb acht.
Bist der Traum den ich erhoffe,
Bis ich dann erwach'.
Möcht' nicht wachen, möchte ruh'n,
Möcht' mit dir spazieren geh'n.
In meinen Träumen kann ich alles tun,
Bis wir uns dann wiederseh'n!
Die Legende von Akyriel und Daliel
Die Legende von Akyriel und Daliel
Es war einmal vor langer langer Zeit, da begab es sich, dass zwei große Planeten aufeinander trafen, von denen ein jeder der Ansicht war, der Stärkere zu seyn, sodass jeder versuchte, die alleinige Herrschaft über den Anderen zu erringen. Ein unbarmherziger Kampf entsprang aus dem gegenseitigen Hass der beiden Planeten und viele der kleinen Sterne, die sich auf die jeweilige Seite der ihnen am stärksten erscheinenden Macht gestellt hatten, mussten ihr Leben, in dieser so sinnlosen Schlacht lassen.
Jedoch, weit entfernt von dem Schlachtfeld in einem kleinem Sonnensystem, dass niemand kennt, war ein winziger Planet kaum wahrnehmbar in seiner Existenz und von einer solchen Reinheit und Barmherzigkeit in seynem Herzen, wie nie zuvor irgendwo gesehen. Auf diesem Planeten stand ein Baum, so groß, dass seyn Wurzelwerk den gesamten Planeten umspannte. Er gab dem Stern das Leben und den Frieden. Kleine Seen hatten sich zwischen seynem Wurzelwerk gebildet, seyne Äste erbauten eine Art natürlicher Höhlen und seyn Blattwerk, das sich dank der riesigen Äste über den ganzen Planeten spannte, war ein riesengroßer blattgrüner Himmel. Und ab und zu verirrte sich ein kleiner heller Sonnenstrahl durch das dichte Blätterdach und suchte sich einen Weg zum Boden. Nie wurde es wirklich dunkel, da zwei Sonnen auf entgegengesetzter Seite standen und den Planeten immer umkreisten. Es gab auch sieben schwarze Monde sehr weit entfernt doch wusste der Baum nicht welcher Funktion sie dienten da sie seit seyner Erschaffung still standen. Auch gab es Lebewesen auf dem Stern, Lebewesen so klein und zerbrechlich wirkend, dass es den Anschein hatte, als ob sie beim kleinsten Windhauch zerbersten würden, sie lebten im Wasser, im Geäst und auch in der Luft. Sie waren kaum zu beschreiben, sah es doch so aus, als ob sie je nach belieben Farben und Form wechseln konnten. Und der ganze Planet war erfüllt von ihrem Gesang und ihrer Melodie. Einige Zeit war der Baum glücklich über seyn Werk, dass er geschaffen hatte. Aber etwas fehlte ihm, denn, so waren es doch nur Tiere auf seynem Planeten, aber er wollte etwas erschaffen, dass ihn nicht als seynen Schöpfer, sondern ihn als seynen Vater liebte. Er wollte ein Wesen, dass er aufziehen, dem er den Weg weisen und das Leben in seyner wahren Form erklären konnte. Er wollte Wesen erschaffen, die die Barmherzigkeit, die Liebe, den Frieden und die Reinheit seines Planeten verkörperten und hinausflogen in das Universum um anderen Planeten dieses Wissen und diese Weisheit näher zu bringen. So erschuf er die Engel. Kleine zierliche Geschöpfe voller Eleganz und Schönheit. Sie trugen Gewänder, die sich leicht an ihren Körper schmiegten und so fließend waren, wie das Wasser, das nie zur Ruhe kommt. Ihre Flügel waren aus kleinen weichen weißen Federn und wenn sich ein Sonnenstrahl auf sie verirrte, schillerten sie in allen nur möglichen Farben. Sie hatten lange silberne oder goldene Haare, die ihnen bis zur Taille wuchsen, und sie waren so sanft und voller Liebe wie es sich der Baum gewünscht hatte. Und die Engel verehrten ihn wie ein Kind seynen Vater. Das war es gewesen, was sich der Baum erträumt hatte. Nur, die Engel flogen nicht hinaus um das Universum mit ihrem Wissen und ihrer Weisheit zu erfüllen. Sie liebten ihren Vater zu sehr und wollten nicht fort von ihm. So dass der Baum sie bei sich behielt. Nie war der Baum der Meinung gewesen, dass irgendwo etwas anderes als Frieden herrsche, aber es sollte der Tag kommen, an dem er die Grausamkeit des wahren Lebens erfuhr. Und der Tag kam schneller, als ihm lieb seyn konnte. Der Baum lies immer mehr Knospen entstehen, aus denen die Engel zum Leben erwachten und bald schon hatte er eine Art große Familie um sich, mit der er glücklich war.
Doch es geschah, dass es über dem Blätterdach dunkel wurde. Es war ein Ereignis wie es in den Jahrmilliarden, die der Planet mit dem Baum schon existierte, noch nie zuvor geschehen war. Es versetzte die Lebewesen in Angst und Schrecken. Es war nahezu totenstill auf dem Planeten und nur das Blätterrascheln des Baumes der vor Ehrfurcht zitterte war zu hören. Was war geschehen? Die sieben großen Monde waren näher gerückt und hatten den Planeten mitsamt seynen beiden Sonnen in einem engen dunklen Kreis umschlossen. Auch die Sonnen waren nah zusammengekommen. Plötzlich fingen die Monde in einem dunklen Ton an zu glühen und auch die beiden Sonnen fingen an zu strahlen. Ein nachtschwarzer und ein taghell leuchtender Strahl fielen zum Planeten hinab und trafen eine Knospe, und so urplötzlich wie der Himmel sich verdunkelt hatte, wurde es auch wieder hell. Der Planet atmete wieder auf, aber alle starrten gebannt auf die Knospe, die sich langsam zu öffnen begann. Als sie sich vollends geöffnet hatte, gab sie den Blick auf zwei Engel frei, der eine hatte Haar so dunkel wie die Nacht, das Haar des anderen war so strahlend wie die Sonne. Der Baum nannte die beiden Geschwister Akyriel und Daliel. Doch kaum war Akyriel geboren und seyn Name ausgesprochen, verbeugte er sich vor seynem Vater und machte sich auf den Weg zu einem Kampf, den zu schlichten seyne Aufgabe sey. Noch ehe der Baum seynen Sohn aufhalten konnte, war der dunkelhaarige Engel auch schon verschwunden. Daliel erinnerte ihren Vater an die Aufgabe, weswegen sie überhaupt erschaffen wurden und der Baum erkannte die Wahrheit und akzeptierte die Entscheidung Akyriel's.
Akyriel flog schnell, doch es dauerte trotzdem ein Jahr, in der die Schlacht unvermindert weitertobte, ehe der Engel seyn Ziel erreichte. In dieser Zeit starben noch viele der kleineren Sterne und langsam bildeten sich Gruppen die, von Anführern geleitet, der Meinung waren, die beiden Supermächte hintergehen zu können. Viele starben bei diesem sinnlosen Unterfangen, ohne das auch nur eine der beiden Supermächte in ihrem Ansturm geschwächt war. Es gab aber auch Sterne die von diesem Krieg profitierten, sie waren meist im Waffenhandel tätig. Und auch andere sie sich erhofften noch etwas brauchbares von den zerstörten Planeten ergattern zu können, scharten sich wie Aasgeier um den Kampfplatz. Nun geschah es aber, das ein kleines Wesen auf dem Schlachtfeld auftauchte und versuchte die beiden Planeten zum Frieden zu bewegen. Zunächst lachten die Aasgeier und Waffenhändler über eine solche Dreistigkeit, aber sie waren ihrer Sache schon nicht mehr so sicher, als dieses kleine geflügelte Wesen auf einmal in einem grellen weißen Licht zu strahlen begann und eine Welle von Liebe und Barmherzigkeit zu den Supermächten entsandte. Und bald hatte es den Anschein, als ob es dem Wesen tatsächlich gelingen sollte, die beiden Mächte vom Frieden zu überzeugen. Und so wurde ein jeder dieser Schmarotzer Zeuge dessen woran so viele vorher gescheitert waren; die beiden Feinde ließen ihre Waffen sinken und letztendlich hörten auch die kleinsten Sterne auf sich gegenseitig zu bekriegen und die Jahrzehntelange Zeit des Leidens und Mordens war nun endlich beendet. So war wieder Frieden eingekehrt und Akyriel wandte sich zum Gehen. Obwohl ein jeder jetzt glücklich seyn müsste, waren doch viele, der vom Krieg profitierenden Gruppen, nicht einverstanden mit dem Sieg Akyriel's und noch ehe der dunkelhaarige Friedensbringer wusste wie ihm geschah, steckte auch schon ein vergifteter Pfeil in seynem Rücken. Und so starb der Engel ohne je den Namen seynes Mörders zu erfahren.
Zu gleicher Zeit, nur sehr weit entfernt, verspürte Daliel einen tiefen Stich in ihrem Herzen und sie wusste, dass ihr geliebter Bruder im Sterben lag. Und in jeder Sekunde in der das Leben aus Akyriel's Körper wich, starben Hunderte der alten vom Krieg und Hass zerfressenen Sterne. Und jede Träne die Daliel um ihren Bruder beweinte, ließ einen neuen jungen Planeten zum Leben erwachen, bereit sich seyn Schicksal neu zu schreiben.
Und Akyriel's Beispiel folgend, flogen viele der älteren Engel fort von ihrem Heimatplaneten, um dem Universum Liebe, Barmherzigkeit, Reinheit und Frieden zu bringen!
Wenn du also in den Himmel schaust und eine Sterneschnuppe fallen siehst, denke daran, dass es ein Engel ist, der kommt um einer verlorenen Seele Wärme und Geborgenheit zu spenden...
Der Adler
Der Adler
Ich sitze hier und betrachte den Himmel
als ich einen Adler über die Berge fliegen seh
ich muss an dich denken
du bist wie der Vogel
Frei
der Himmel ist sein Revier
dort oben ist er für sich
Allein
man kann ihn nicht fangen
er wäre unglücklich
er braucht die Freiheit
wie man Luft zum Atmen braucht
So muß man ihn frei lassen
man kann niemanden gefangen halten.
So war es mit dir
Ich wollte dich nur für mich
doch ich verstand und ließ dich von mir.
Nun bist du fort
doch was hätte ich tun sollen?
Ich konnte dich nicht gefangen halten
Du brauchtest deine Freiheit.
Wo bist du jetzt?
Dort oben
am Himmel
der Adler.
Was ist wenn das Wetter dir nicht wohlgesonnen ist
wenn ein Sturm aufkommt?
Du kannst dich nicht gegen ihn wenden
du wirst fortgetrieben
fort
weg von mir.
So ist es geschehen.
Wo bist du jetzt?
Dort draußen hinter den Bergen
Komm zurück
Ich kann es nicht befehlen
Niemand kann es dir befehlen
du bist dein eigener Herr
wie der Adler.
Ich flehe dich an
Komm zurück
ich liebe dich
ich vermisse dich
komm zurück
denn ich warte.