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Auch ein Kämpfer verliebt sich mal

ZarakixOC
von

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Wie alles Anfing

„Endlich Winterferien!!!“, schrie ich aus vollem Halse und streckte meine Fäuste dem Himmel entgegen, als ich das Schulgebäude verließ. Mich starrten mehrere Schüler seltsam an. Ich starrte zurück und sie blickten weg, was mich grinsen lies. Meine Freundin, Yara hinter mir lachte sich kaputt. „Na dann, wir sehen uns irgendwann, Nana!“, brüllte sie mir ins Gesicht. „Ja, bis dann!“, brüllte ich zurück und wir bekamen einen Lachflash. Wir wanken uns zu und gingen dann rückwärts in verschiedene Richtungen. Jedoch sah Yara nicht die eisglatte Stelle hinter ihr, rutschte aus und fiel volle Kanne hin. „Bwahahahahah!“, ich musste sie einfach auslachen. „Du könntest mir vielleicht helfen!?“, rief sie mir aus den gut 25 Metern Entfernung zu. Ich hob den Zeigefinger, ging zu ihr richtete den Finger auf sie und lachte weiter. „Das ist nicht nett! Freunde helfen einander!“, schmollte Yara. Ich holte tief Luft. „Du weißt doch: Beste Freunde helfen sich immer gegenseitig... sobald sie den anderen ausgelacht haben!“, ich hielt Yara eine Hand hin und zog sie rauf. Sie lachte kurz, drückte mich und ging dann, nachdem wir uns noch einmal verabschiedet hatten. Mein Weg verlief ziemlich ruhig. Ich hatte mich schön in meinen dicken Schlauchschal aus warmer, Wolle in verschiedenen Grautönen versteckt und hörte Musik. Jedoch achtete ich nicht auf den Weg und übersah eine eisige und rutschige Stelle, auf der ich sogleich mein Gleichgewicht verlor, wie wild mit meinen Armen ruderte und dann doch noch hinfiel. Innerlich schmollte ich, doch äußerlich musste ich mir ein Lachen verkneifen. Irgendwie musste das schon verdammt dämlich ausgesehen haben... Eine Hand erschien plötzlich in meinem Blickfeld und überrascht sah ich hoch, doch was ich sah lies mich erschrocken auf kreischen und meinen Zeigefinger zitternd auf meinen Gegenüber richten. Mein Gegenüber grinste mich übertrieben an und hinter ihm stand ein blonder Mann, welcher ungefähr so groß war, wie ich. Vielleicht ein Stückchen größer. „Gin Ichimaru und Izuru Kira!?“, rief ich entsetzt. „Ja, die sind' wir.“, Gin hielt mir immer noch seine Hand hin, welche ich dann endlich ergriff und mich hochziehen lies. „Anscheinend sind wir hier sehr bekannt, wenn wir so schnell erkannt wurden“, meinte Izuru. „Hey, ihr seid auch nicht gerade unauffällig...“ Izuru hatte seine Shinigamiuniform an, was selbstverständlich keiner mehr hier in Japan in der Öffentlichkeit trug, ohne auzufallen. Gin stach mit seinen weiß-violetten Haare, seinen zusammengekniffenen Augen und seiner Hauptmannkleidung auch mehr als kaum aus der nicht vorhandenen Menge heraus. „Einen schönen Tag noch.“, verabschiedete sich Gin und wollte gehen. „Stopp! Ich will wissen, warum ihr hier seid! ...Wenn es euch Recht ist.“, „Tut mir Leid, aber das können wir dir leider nicht verraten.“, antwortete Izuru und war auf einer Sekunde zur anderen mit seinem Vorgesetzten verschwunden. Verdutzt sah ich auf die Stelle, wo die beiden bis vor kurzem noch standen. „Was machten zwei Bleachcharaktere in der Welt, wo es sie als Anime-Serie gab?“

Yachiru will spielen~

Zu Hause angekommen schnappte machte ich mir zuerst was zu Essen. Schnell waren die Nudeln fertig gekocht und die passende Soße drüber gegossen. „Yammy, ich liebe Nudeln!“, grinste ich und setzte mich im Wohnzimmer vor dem Couchtisch, wo bereits mein Laptop stand und stellte die Nudeln neben den schwarzen Laptop. Der Laptop gab ein leises Summen von sich, als er anfing hochzufahren. Solange er dies tat aß ich genüsslich meine Nudeln und machte Hausaufgaben. Als ich mit den Mathematik Hausaufgaben fertig war -dass leider viel zu schnell- war mein schwarzes Heiligtum hochgeladen und sofort betrat ich meine Lieblingsseite 'Anime-Fanseite, um meine Alerts und Mails zu checken. „Schon wieder nichts! Sind die zu faul, zum weiterschreiben oder machen die das mit Absicht! Wissen die überhaupt, wie mich das deprimiert!?“, ich seufzte tief und stützte meinen Kopf auf meiner Hand ab. Als subjektive und treue Reviewschreiberin will man schließlich etwas zu kommentieren haben.
 

Wenn es nichts zum lesen gab, musste ich eben an meinen FF's weiterschreiben, jedoch musste ich erst einmal meinen USB-Stick aus meinem Zimmer fischen und das würde zu lange dauern, weshalb ich beschloss weiter Bleach zu gucken, da ich erst bei Folge 65 war. Gerade wollte ich zum Start auf den Stream klicken, als von draußen plötzlich ein höllischer Krach ertönte. Ich kannte dieses Geräusch nicht, ich hatte es noch nie gehört, weshalb mir meine Neugier verbot mich weiter am Laptop aufzuhalten und ich rasch zum Wohnzimmerfenster huschte. Meine Augen weiteten sich. Izuru kämpfte gerade gegen einen riesigen Hollow, doch kein anderer interessierte sich dafür, nicht einmal dem Passant auf der anderen Straßenseite, der knapp vom Hollow erwischt wurde schien es was auszumachen. „Bin ich etwa die einzige, die diese Viecher sieht!? Und anscheinend auch Izuru und Gin?“, fragte ich mich leise und schnappte mir meinen Wohnungsschlüssel und rannte die Treppen runter zur Straße, wo sich das Geschehen abspielte. Zur Sicherheit versteckte ich mich vor diesem Hollow im Gang, welcher zum Hinterhof führte, wo sich auch die Haustür befand. Während Izuru gegen den Hollow kämpfte stand Gin grinsend mit Sicherheitsabstand daneben. Ein Klirren und ein darauffolgendes Krachen ließ mich aufschrecken. Dieser Hollow war doch tatsächlich in das Nachbarhaus geschleudert worden und hatte beim versuch sich noch irgendwo festzuhalten Kratzer in der Hauswand im Haus, in dem sich meine Wohnung befand hinterlassen! Es machte mich wütend, aber es wäre nicht sonderlich klug jetzt da raus zu gehen und dem Hollow meine Meinung zu geigen. Überhaupt wäre es nicht gut dies zu tun, wenn man sich wie ich nicht währen konnte. Ich überlegte, sollte ich wieder in meine Wohnung? Wenn dieses Viech dagegen geschleudert wird, bin ich tot, wenn stelle...?
 

Ich nickte entschlossen, kam gelassen aus meinem Versteck und gesellte mich neben Gin. „So sieht man sich wieder.“, sagte ich und Gin sah mich aus seinen zusammengekniffenen Augen an. „Stimmt. Is' das nich' entspann'nd?“, „Ja genau, sehr entspannend, wenn du in Angst leben musst, dass eventuell dein Haus von einem Hollow geschrottet werden kann...“, mein Sarkasmus war nicht zu überhören und um diesen zu unterstreichen formte ich meine Lippen zu einem Duckface, welches aber auch schon sofort wieder verschwand. Gin gluckste. „Dann bin ich ja froh, dass du mir zustimmst.“, er grinste wieder und automatisch musste ich ebenfalls grinsen und schüttelte -weil Gin mein Gesagtes absichtlich wörtlich nahm- den Kopf. „Dein Haus wird nich' das einz'ge sein, was bald nich' mehr steht...“ Verwundert sah ich zu Gin. Was meinte er damit?
 

„Hey! Nana-chan, wach auf~“

„Hm~?“

Langsam öffnete ich meine Augen und starrte in zwei große braune Augen. „Was ist denn?“, murmelte ich verschlafen, als ich plötzlich heftig ausatmen musste, da Yachiru die Vize-Kommandantin auf meinem Bauch herum sprang. „Spiel mit mir!“, quengelte sie und auf meinem Kopf bildete sich eine Wutader. „Und deswegen weckst du mich?“, ich war gerade etwas angepisst. „Natürlich! Warum denn nicht?“, „Weil ich meinen Schlaf brauche, sonst bin ich zu nichts zu gebrauchen und erst Recht nicht zum Spielen...“, grummelte ich und mummelte mich seitwärts in meine Decke ein, wobei Yachiru auf den Boden fiel. „Du bist gemein!“, zeterte sie. „Und das mit Leidenschaft...“, brummend zog ich mir die Decke über den Kopf, doch lange Ruhe fand ich nicht. Yachiru sprang mir mit aller Kraft in den Rücken, welcher laut knackte und ich war hellwach. „Sag mal, spinnst du!“, schrie ich und sprang auf. Lachend rannte Yachiru aus meinem Schlafzimmer. Wütend knallte ich die Schiebetür zu und beugte mich einmal zu meinen Zehen. Ein angenehmes Knacken ertönte und ich war mir sicher, dass meine Wirbel nun wieder in Position waren, aber vielleicht sollte ich noch einmal zu Unohana gehen. Während ich mir ab meine Gedanken machte, ob mein Rücken etwas schlimmes zugestoßen war oder nicht zog ich mir die Shinigamiuniform und legte mein Zankaputo an. Es hatte einen gelben Griff, um das ein schwarzes Band immer wieder über Kreuz gewickelt wurde und die Schneide war in einem klassischen Schwarz. Müde machte ich die Tür wieder auf und stolperte sogleich, als ich aus der Tür raus gehen wollte.
 

„Au!“, quengelte das Etwas, über dass ich gestolpert bin. „Sry, aber du bist zu klein, da übersieht man dich leicht.“, „Pff! Ich bin nicht zu klein! Du bist zu groß du Amazone!“, „Pah, du Zwerg nennst mich Amazone? Taicho-sama ist mindestens 10 Zentimeter größer als ich!“, „Er ist aber kein Mädchen!“, „Trotzdem ist er größer.“, „Aber keine Amazone, so wie du!“, Yachiru sprang erst auf meinen Kopf, brachte damit meine Haare durcheinander und rannte davon. „Grrr... Diese miese Kleine...!“, ich atmete einmal tief durch und kämmte mit meinen Fingern durch meine kinnlangen, glatten Haare. Sie schimmerten in einem hellen, sanften Braunton und der ungleichmäßige Pony, der teilweise meine Stirn verdeckte betonte meine strahlend himmelblauen Augen, welche sonst volle Zufriedenheit zeigten, aber im Moment den einzigen Gedanken widerspiegelten, den ich fassen konnte: Schlafeeeeeeeeen! Aber ich durfte jetzt nicht schlafen, Da meine beiden Vorgesetzten Yachiru und Zaraki-sama sich nicht für den Papierkram interessieren und ich 'zufällig' in der Nähe war, sollte ich den Papierkram von vor drei Wochen bis gestern erledigen, weshalb ich mir heute den ganzen Tag dafür die Zeit nehmen musste.
 

Im Büro angekommen sah ich Kenpachi, welcher mir aufmunternd auf die Schulter klopfte und mir versuchte Mut zu machen: „Das schaffst du schon.“ Daraufhin grinste er breit und seine spitzen Zähne wurden entblößt. Ich seufzte und gab ein leises „Danke“, von mir. Daraufhin war Kenachi verschwunden und ich schob meiner, die darauf wieder runter fielen und setzte mich vor den Papierkram. „Ich wette, ich bin erst in 5 Stunden damit fertig, wenn ich die Sachen nicht verstehe dann in 9 Stunden!“, setzte ich fest und schnappte mir gekonnt einen Kugelschreiber. Normalerweise schrieb ich ja gerne, aber halt Geschichten, um meiner Fantasie und meinen kranken Gedanken mal Luft zu lassen, aber so etwas hasse ich wie die Pest! Nach ein paar Stunden tat mir die Hand weh und ich hatte heftigen Hunger. Eine Weile versuchte ich den Hunger zu ignorieren, aber mein Bauch wollte einfach nicht locker lassen, also musste ich wohl oder übel aufstehen und mir etwas zu Essen holen. Was andere sehr seltsam fanden: Ich war die einzige Shinigami, die Hunger hat! Jedoch kam das sehr wahrscheinlich nur aus Angewohnheit. Bevor ich eine Shinigami wurde habe ich sogar oft aus Langeweile gegessen, weil ich sonst nichts zu tun hatte und nicht die ganze Zeit am Laptop sitzen wollte.
 

Unterwegs kam ich an einem riesigen Platz vorbei, auf dem Yachiru im Gras lag und neben ihr saß Kenpachi. Mittlerweile war meine gute Laune zurück gekehrt und so grüßte ich die beiden laut und winkte den Beiden. Sie hatten sich zu mir umgedreht und Yachiru winkte mir hyperaktiv zurück, bevor sie plötzlich vor mir stand und aufgeregt fragte: „Spielen wir jetzt?“, „Nein, Yachiru-chan. Ich bin gerade mal bei der Hälfte eures Papierkrams. Ich gehe hier nur vorbei, weil ich eine kurze Pause brauche und ich Hunger habe.“, erklärte ich, doch Yachiru sprang nicht wahr haben wollend auf und ab. „Nein, du lügst! Shinigamis haben keinen Hunger!“, versuchte sie zu kontern. „Ich lüge nicht. Ich möchte jetzt etwas zu Essen haben!“, ich schob meine Unterlippe nach vorne und sah Yachiru flehend an. „Neeeeein!“, meinte sie und zerrte an meiner Uniform. Ich musste kurz kichern. Yachiru war zwar etwas nervig, aber total süß! Ich schaute kurz zu Kenpachi, welcher uns gespannt anblickte und dann herausfordernd zu Yachiru. „Yachiru? Lässt du mich kurz los? Ich weiß, was für ein Spiel wir spielen können.“ Sofort hörte Yachiru auf zu zerren und schaute mich erwartungsvoll aus ihren großen braunen Augen an. „Wer zuerst bei mir zu Hause ist und etwas gegessen hat!“, schrie ich, als ich schon direkt los gesprintet war. „Hey! Das war unfair!!!“

Morgen werden wir kämpfen!

Bei mir zu Hause angekommen fand ich Yachiru mit einem leeren Joghurtbecher vor. Verzweifelt sank ich auf die Knie. „Warum musste es der Joghurt sein... Alles andere, aber warum der Joghurt?“, murmelte ich deprimiert und eine kleine Emowolke schwebte über meinem Kopf hinweg. Schnell rappelte ich mich wieder auf und schnappte mir den gleichen Joghurt, wie Yachiru aus dem Kühlschrank, welche zufrieden grinste. „Wer hat dir eigentlich erlaubt einfach so an meinen Kühlschrank zu gehen?“, wollte ich mit einem lächeln wissen. „Na du!“, meinte Yachiru selbstverständlich und es schien, als würde um sie herum viele pinke Blumen schwirren. „Nein wie knuffig!“, kreischte ich und Yachiru wurde gnadenlos mit knuddeln attackiert, woraus man sich nicht befreien konnte, sobald man einmal darin gefangen war. „Nya! Nana-chan! Du zerquetschst mich!“, jammerte Yachiru und versuchte sich aus meiner Umklammerung zu befreien, doch wie bereits erwähnt konnte sich noch niemand daraus befreien. Hinter uns räusperte sich jemand und ich drehte mich, mit Yachiru in meinen Armen, verwundert um. „Ken-chan!“, rief Yachiru und zappelte herum, doch immer noch hielt ich sie eisern fest. Überrascht lächelte ich und fragte: „Wie kommst, dass sie wissen, wo ich wohne, Taicho-sama?“ Mein Vorgesetzter grinste breit. „Lass uns kämpfen!“, wich er meiner Frage gekonnt aus und zog sein Schwert. Erschrocken starrte ich erst auf dieses, dann in Kenpachis Gesicht. „Oh mein Gott!“, schrie ich und zeigte aus der Tür. Verwundert drehte sich Kenpachi um und diese Gelegenheit nutzte ich, um ohne Yachiru durch mein Fenster nach draußen zu springen und vor Kenpachi zu fliehen. Das Letzte, was ich wollte war von Kenpachi zerstückelt zu werden! Ich hätte bei der Abschlussprüfung zum Shinigami wohl nicht so viel Aufmerksamkeit auf mich richten sollen, aber vielleicht wäre ich sonst auch gar nicht in die 11. Kompanie gekommen?
 

„Nanami Kuyoshi!“, wurde ich aufgerufen und meine Freundin Haruhi wünschte mir viel Glück. Ich hatte hart trainiert, die Prüfung zu bestehen. Kido war ich durchgefallen. Ich konnte es gerade mal zum freisetzten meines Zankaputos einsetzten, aber sonst konnte ich in der Prüfung gerade mal funken hervorbringen. In der schriftlichen Prüfung hatte ich gerade so noch bestanden, also musste ich in Zanjustu gut abschneiden, um gut bestehen zu können. Ich schloss die Augen, um mich zu beruhigen. „Sag mal zweifelst du an dich selbst! Denk doch nach, wie lange wir trainiert haben!“, Genzai, mein Zankaputo, schlug mir auf den Kopf. „Hey!“, beschwerte ich mich und schaute das blond-gelockte Kind mit der nahezu fast bläulichen Haut böse an. „Du beherrscht das Shinkai perfekt, also brauchst du dir keine Sorgen machen, du bestehst die Prüfung!“, „Das sagst du so leicht...Was ist, wenn sie mich mit etwas überraschen?“, „Ach Quatsch! Selbst dann, bin ich immer noch toll genug, um dir alles vorzusagen.“, „Das hast du jetzt aber nett gesagt...“ Ich öffnete meine Augen und ging zielstrebig auf eine Art Arena zu. Auf einer Tribüne an der wand war ein Tisch mit dreizehn Stühlen. Auf jedem Stuhl befand sich jeweils der Kommandant einer Kompanie und dahinter stand der Vize-Kommandant. Vor mir stand ein violetthaariger mit grau-violetten Augen. Er hatte zwei rote Federn an seiner linken Augenbraue -von mir aus gesehen- und zwei gelbe am Ende seiner Augen. Ich kannte ihn, aber ich hatte seinen Namen vergessen. „Yamachika Ayagesawa, freut mich dich kennenzulernen. Du bist fast so ein Schönling, wie ich.“, stellte er sich vor und ich nickte mit einem leichten Rotschimmer. Immer wieder war es für mich ein Problem, wenn mir Komplimente gemacht wurde und vor allem von männlichen Wesen. „Nanami Kuyoshi, danke sehr!“, stellte ich mich vor und lächelte leicht.
 

Der Älteste der Kommandanten, Shigekuni Yamamoto, verkündete mir die Regeln: „Es wird niemand getötet und du musst irgendwie versuchen mithilfe des Zanjutsus zu gewinnen. Besser gesagt: deinen Gegner Kampfunfähig machen. Es darf keine andere Technik benutzt werden. Sprich: Kido oder anderes.“ Ich nickte, als Zeichen, dass ich verstanden habe und ging in Kampfstellung. Das Startzeichen ertönte und ich stürmte auf Yamachika zu, nachdem ich mein Zankaputo gezogen habe. Dieser blockte mühelos ab, doch ich drehte sein Zankaputo in einem Halbkreis nach unten und fügte dem Schönling eine Wunde im Bauch zu. Ich zog Genzai aus seinem Bauch heraus und ging sofort zum nächsten Schlag über. Ich musste unbedingt bestehen! Kurz bevor ich traf, wurde Genzai abgeblockt und Yamachika ging auf Distanz. Das Blut hinterließ Spuren auf dem sandigen Boden, welcher durch meine schnellen Schritte aufgewirbelt wurde. Ich wollte von oben auf die Schulter treffen, jedoch wich mein Gegner aus und schnell wie der Blitz war er hinter mir. Yamachika wollte mir sein Zankaputo in den Rücken rammen, doch ich würde dies nicht zulassen. Geschickt sprang ich nach oben, wobei mein rechtes Bein eine Schnittwunde einstecken musste, doch von oben aus hatte ich einen guten Blickwinkel auf die Hand, welche die Waffe hielt und stach zu. Wieder wurde mir mein Ziel entnommen und in der Luft blockte ich einen Hieb mit den Zankaputo von Yamachika. Just in diesem Moment schauten wir uns in Zeitlupe jeweils in die Augen. Er in meine himmelblauen, ich in seine grau-violetten. Ich wusste er las den Kampfgeist und die Entschlossenheit in meinem Seelenspiegel. Verwundert stellte ich fest, dass bei ihm neben Entschlossenheit, auch Lust steckte. Die Lust zum Kämpfen. Diese Erkenntnis ließ mich grinsen. Die gefühlte Zeitlupe war vorbei und mit heftigem Druck, drückte ich mich -im 90° Winkel zum Boden- mit Genzai von Yamachikas Zankaputo ab und landete schließlich mit einem Backflip sicher auf meinen Füßen. „Du bist wirklich gut!“, bemerkte Yamachika und grinste. So wie er, fing ich an den Kampf zu genießen. Aus den Augenwinkeln sah ich das Blut, was überall verteilt war, wo Yamachika und ich gekämpft hatten. Er hielt sich die Wunde, weshalb seine Hand schon ganz blutig war, doch er grinste überlegen. Meine Augen weiteten sich. Wenn er sein Shinkai einsetzten würde, wäre ich geliefert! Mein einziger Vorteil war, dass ich schon die Fähigkeiten der meisten in der Soul Society kannte, doch mein Nachteil war, dass ich erst herausfinden musste, wie ich das ausnutzen konnte. „Sakikurue, Fuji Kujaku!“, rief er. Nun musste ich schnell sein oder Yamachika würde mir mein Reiatsu entziehen, doch bevor ich diesen Gedanken auch noch zu Ende führen konnte war das Shinkai schon ausgeführt. Verwundert hob ich eine Augenbraue. Sah sein Zankaputo nicht viel leuchtender und blauer aus? Mit einem Blick zur Seite wurde mir alles klar. Zaraki Kenpachi saß amüsiert am Tisch auf der Tribüne. Er war der Grund, warum Yamachika nicht die ganze Kraft seines Zankaputos einsetzte. Ich würde mein Reiatsu also behalten.
 

Plötzlich spürte ich einen Lufthauch und einen stechenden Schmerz in meiner Magengegend. Ich war abgelenkt und wurde somit zu einem leichten Ziel des Schönlings. Ich verzog mein Gesicht. „Komm schon Nancy! Du hast schlimmeres erlebt! Setz' mich ein!“, hörte ich die Stimme Genazis in meinem Kopf. Entschlossen hielt ich das Zankaputo von Yamachika fest und entfesselte meine Waffe: „Shokku to mahi, Genzai!“ Mein Zankaputo leuchtete grell auf. Das Schwarze Band um den gelben Griff löste sich und wickelte sich um meine Hand. Die Klinge wurde breit und blau-weiß. Man könnte sagen es sähe aus wie blaues Glas, bloß war es viel schärfer. Das leuchten hörte auf und wurde durch blaue Elektrizitätsfunken ersetzt, welche durchgängig um Genzai hüpften. Yamachika versuchte Fuji aus meiner Hand zu entziehen, doch mein Griff war eisern. Was ich einmal festhielt wurde nicht von mir losgelassen, wenn ich es nicht wollte. Blitzschnell verschwand Genzai im Bauch meines Gegners, bevor ich Fuji losließ und ihn zurück taumeln ließ. Wir schauten uns vielsagend und Entschlossen an. Wir genossen den Kampf, aber aufgeben wollte von uns keiner. Das Yamachika alles um sich herum ausblendete war von Nachteil für mich. Er vergaß seinen Taicho und auch alle anderen Shingamis die im Raum waren und grinste kampflustig zu mir rüber, ehe er Fujjis wahre Kraft zum Vorschein brachte. Leuchtend blaue Strahlen, welche das Aussehen von Pfauenfedern hatten, ersetzten die gebogenen, metallenen Klingen, doch auch die blauen Klingen waren nicht viel stumpfer, als die vorherigen. Ich spürte, wie mein Reiatsu langsam immer weniger wurde und sich Yamachika von seinen Wunden erholte. Ich hatte nicht mehr viel Zeit! Blitzschnell versuchte ich in die Nähe von Yamachika zu kommen, doch mit jedem Versuch, wurde ich langsamer und immer öfter getroffen. Bald war der Boden nun auch mit einigen meiner Blutflecken bestückt. Schwer atmend stützte ich mich auf Genzai. Yamachika spürte aber nun auch die Wirkung meines Zankaputos. Es wirkte paralysierend auf den Gegner. Doch solange er mein Reiatsu in sich absorbieren würde, würde die Paralyse nicht vollständig eintreten, da er sich stetig regenerierte. Doch ich wollte den Kampf nicht aufgeben. Ich wollte unbedingt bestehen! Mit Mühe richtete ich mich auf. Ich schloss die Augen.
 

„Versuchst du es?“, wollte Ganzai in meinem Unterbewusstsein wissen. Es sah aus wie in einem jugendlichen Zimmer. Jedoch waren abnormal viele Computer, Laptops, Musikanlagen und andere Dinge, welche Strom brauchten, um zu funktionieren darin vorhanden. Ich saß vor der stehenden Genzai. „Ich habe keine Wahl. Wir haben doch 30 Jahre lang geübt, nur noch nie eingesetzt. Aber ich muss unbedingt die Prüfung bestehen! Ich will nicht noch einmal die letzten 6 Jahre wiederholen! Das ist langweilig!“, jammerte ich und sah Genzai traurig an. Genzai grinste und hielt mir die Hand hin. „Lass es uns durchziehen!“, meinte sie selbstsicher. Erst starrte ich für eine Weile die Hand an, dann in das grinsende Gesicht von Genzai. Ebenfalls grinsend ergriff ich ihre Hand und ließ mich hochziehen. „Lass es uns durchziehen!“, stimmte ich ihr zu.
 

Selbstsicher riss ich die Augen auf und setzte all mein übriges Reiatsu frei, was ich noch übrig hatte. In den letzten Jahren, in denen ich unterrichtet wurde hatte ich wie eine Verrückte geübt, um es zu können. Ich liebe das Zanjutsu und ich werde diese Prüfung bestehen. „Bankai!“ Eine unmegne an Reiatsu strömte aus mir heraus und Gezai leuchtete grell auf, sodass der ganze Raum in grelles Licht getaucht wurde. Yamachika und alle anderen im Raum mussten sich die Augen verdecken, um nicht geblendet zu werden. Es schlugen heftige Blitze um mich herum ein und meine Selbstsicherheit in den Augen ließ mich stark und kämpferisch aussehen. Mein Bankai war vollendet und ich wollte Yamachika mit letzter Kraft kampfunfähig machen, als jemand zwischen uns sprang und mich mit einem ziemlich abgenutzten Zankaputo attackierte. Sand wirbelte auf. Sofort wich ich mit einem Sprung nach hinten aus, doch durch den hohen Verlust an Reiatsu löste sich mein Bankai wieder auf und ich sank erschöpft auf die Knie. Schwer atmend schaute ich zu meinem Angreifer. Vereinzelnt legte sich der Sand wieder zu Boden. Ich schaute von unten nach oben auf die Person. Zuerst erblickte ich weiße Socken in den typischen Shinigami Sandalen. Dann der ausgefranste und zackige Rand eines Haori. Als ich weiter nach oben schaute ein abgenutztes Zankaputo, dann ein kampflustiges Grinsen, welches Teils auch schon psychopatisch, aber doch amüsiert wirkte. Eine Augenklappe am linken Auge Auge Narbe am rechten Auge, schwarze stachelige Haare, an dessen Enden sich kleine Glöckchen befanden. „Kenpachi-Taicho!“, brachte ich überrascht und schwer schnaufend hervor. Sein Grinsen nahm etwas ab und er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch vor mir erschienen schwarze Flecken und ein nerviges Piepen ertönte in meinem Ohr, bevor alles schwarz wurde.
 

Als ich im Gebäude der 4.Kompanie wach wurde, berichtete mir Unohana, dass ich die Prüfung mit Bravur bestanden habe. Es geschah nicht alle Tage, dass ein Schüler schon das Bankai beherrschte. Als sie dies sagte, musste ich lächeln. Ja, ich hatte dafür mit Genzai gepaukt bis zum 'Geht-nicht-mehr'. Öfters hatten wir sogar die Nacht durch trainiert, wobei ich mich selten im Unterricht wachhalten konnte. Das Ergebnis sah man in der schriftlichen Prüfung und beim Kido. Trotzdem war ich froh bestanden zu haben. „Wohin werde ich eingeteilt?“, hatte ich gefragt. „Selbstverständlich in die 11. Kompanie und dort wirst du sehr wahrscheinlich für eine ganze Weile bleiben.“ Kurz darauf kam mein neuer Vorgesetzter in mein Zimmer gestürmt und fragte Unohana, wann ich wieder fit sei. „Sehr wahrscheinlich erst morgen.“, meinte sie, doch ich war beleidigt. „Auch wenn ich noch nicht ganz fit bin, bin ich in der Lage zu reden!“, beschwerte ich mich und realisierte erst dann, was ich soeben gesagt hatte. Erschrocken hielt ich mir den Mund zu. Zarakis Kopf wandte sich in meine Richtung und er grinste kampflustig. „Morgen kämpfen wir!“, bestimmte er und verschwand.
 

Morgen kämpfen wir...“, wiederholte ich, auf einer Wiese im Diesseits liegend. Diese Worte hallten seit jenem Tag durch meinen Kopf. Immer wenn Zaraki mich zum Kämpfen aufforderte. Ich lächelte. Bis heute hatten wir beide nicht ein einziges Mal gekämpft, aber ich wusste, ich hätte einfach keine Chance gegen ihn. Der Wind wehte durch meine Haare. Seit ich tot war waren sie nicht mal um einen Millimeter gewachsen. Schade eigentlich. Ich hörte Schritte und jemand setzte sich neben mich. Inzwischen hatte ich gelernt, wie man das Reiatsu eines anderen erkennen konnte. Somit musste ich nicht hinschauen, um zu wissen wer sich neben mich gesetzt hatte. „Na, mal wieder vor unserem Taicho geflohen?“, meinte er belustigt.

Der Papierkram ist an allem Schuld!

„Haha, wie witzig du heute wieder bist, Yumichika...“, ich lachte gekünstelt und setzte mich auf. Als ich zu ihm sah bemerkte ich als erstes sein Grinsen im Gesicht. „Warum drückst du dich immer. Ich bin mir sicher, wenn du genügend trainierst, kannst du ihn sogar besiegen!“ Ich starrte ihn an, wie ein UFO. Ich legte ihm langsam meine Hände auf die Schulter. „Yumichika...“, fing ich an. Ich schüttelte ihn kräftig durch und schrie: „Hast du eine Ahnung, was für einen Blödsinn du das brabbelst!?“ „Aber warum denn? Hey! Hör auf, du zerstörst meine wunderbare Frisur!“, beschwerte er sich schließlich. Ich hörte auf ihn durchzuschütteln und man sah, wie sich seine Pupillen noch etwas unkontrolliert drehten, doch dann fixierten sie meine Augen. Verwundert wanderte eine Augenbraue in die Höhe und ich hielt meinen Freund immer noch an den Schultern fest. Mit den Händen richtete Yumichika einige Strähnen und fing dann an zu erzählen. „Wenn du es schaffst mich zu besiegen, ohne dein Shinkai zu benutzen dann kannst du gegen auch mal gegen Ikkaku antreten und dann gegen Kenpachi-Taicho“, erklärte er mir und ich überlegte. „Das heißt, ich darf nur mein Zankaputo einsetzten und du dein volles Shinknai?“, „Das ist der Plan.“ Ich überlegte kurz. Dann holte ich aus und schlug ihn mit der Faust von oben auf den Kopf, wobei sich danach eine riesige Beule bildete. Mit schmerzverzerrten Gesicht wollte Yumichika verärgert wissen: „Was sollte das!?“ Gelassen stand ich auf. „Das war für deine freche Bemerkung, als du zu mir gekommen bist. Ein 'Hallo' hätte auch vollkommen gereicht.“ Der Schönling schmollte beleidigt. „Das sollte doch nur ein Witz sein!“, versuchte er sich raus zu reden, doch ich winkte mit meiner Hand ab. „Wollen wir jetzt trainieren oder nicht?“ Yumichika nickte und entfesselte die ganze Kraft seines Shinkais. Gleichzeitig sprinteten wir auf einander los und könnten uns die Menschen sehen und hören, hätten sie bestimmt sofort die Polizei geschickt.
 

Völlig außer Atem lag ich auf der Wiese. Ich hatte noch kein einziges Mal gegen Yumichika gewonnen. Ich war einfach zu langsam und das musste ich ausbessern. „Das war doch nicht schlecht!“, munterte mich Yumichika auf und ich lächelte müde. „Klar... wenn es nicht schlecht wäre, hätte ich dich besiegt...“, flüsterte ich. Ich war wirklich am Ende meiner Kräfte. „Was willst du damit andeuten?“, wollte Yumichika geschauspielert beleidigt wissen und stemmte seine Hände in die Hüfte. Sein Shikai hatte sich aufgelöst. „Dass ich schlecht bin?“, antwortete ich und schloss die Augen. „Ach Quatsch.“, mein Freund winkte ab und setzte sich im Schneidersitz neben mich. Der Wind wehte mir von hinten die Haare ins Gesicht, welche ich verzweifelt versuchte aus meiner Sicht zu streichen. „Das mit deinen Haaren müssen wir auch irgendwie hinkriegen.“ Verwundert schaute ich zu Yumichika auf. „Hö?“, „Na, wenn die Haare in deinem Gesicht sind, bist du zu abgelenkt erst wieder eine freie Sicht zu bekommen, anstatt dich auf den Angriff zu konzentrieren“, erklärte er mir und ich nickte verständnisvoll. Mich hatten sie Haare schon zu meinen Lebzeiten gestört, aber für einen Zopf waren sie zu kurz. Es fielen immer vereinzelt irgendwelche Strähnen heraus. Als hätte Yumichika meine Gedanken gelesen sprang er auf und schlug begeistert vor: „Lass uns zu einem Friseur gehen und dir längere Haare anbringen!“, „Meinst du diese komischen Clips oder wie sie auch heißen?“, „Ja, genau die! Abgesehen davon, dass die meisten Menschen von Natur aus hässlich sind, wissen sie wie man jemanden schön machen kann!“, schwärmte Yumichika und seine Augen fingen an zu glänzen. „Da gibt es nur ein Problem...“, bemerkte ich und er schaute mir fragend in die Augen.
 

„Mir fehlt zu viel Reiatsu um eigenständig auf den Beinen stehen zu können.“ Ein wissendes Grinsen schlich sich auf die Lippen von Yumichika. „Ich kann dich tragen. Außerdem hast du ja eh nichts mehr zu tun...“ Er zog die Schultern hoch, winkelte seine Arme an und zeigte mit den Handflächen zum Himmel. Erschrocken erinnerte ich mich an heute morgen. „Verdammt! Ich muss noch den restlichen Papierkram machen!“, rief ich aufgebracht und wollte aufspringen und hysterisch im Kreis rennen, doch ich konnte mich nicht einmal von der Wiese abdrücken. Meine Beine waren noch schlimmer als Wackelpudding. Yumichika verkniff sich ein Lachen. „Hey! Willst du mich etwa auslachen!?“, fragte ich energisch. Yumichika biss sich heftig auf die Lippe und schüttelte seinen Kopf, welche langsam immer röter aufgrund von Luftmangel wurde. „Vergiss nicht zu atmen“, wies ich ihn darauf hin und als er einatmen wollte lachte er los und schmiss sich auf den Boden. Er zappelte und klopfte mit der Faust auf ihn drauf. „Hey, der Boden hat dir nichts getan. Hau ihn nicht“, meinte ich trocken und er lachte lauter. Nach einer Weile, in der er sich weiter kaputt lachte, ich ihn genervt ansah und wartete dass er endlich fertig sei bekam er wenige Wörter heraus gepresst: „Du...Opfer!“, lachte er schließlich und auf meiner Stirn bildete sich eine Wutader. „Was soll das heißen!? Wer hat bei meiner Prüfung gegen dich gewonnen!?“, zickte ich und wieder wurde das Lachen einen Ticken lauter. „Kenpachi-Taicho, mich hast du nicht besiegt!“ Wütend biss ich mir auf die Lippe. Wo er Recht hatte, hatte er Recht. Ich kam nicht dazu ihn Kampfunfähig zu machen, weil sich Zaraki eingemischt hatte. Bis heute war ich immer noch ein wenig sauer auf ihn deswegen. Immerhin war es mein Kampf, da hatte er sich nicht einzumischen und mich anzugreifen.
 

Nachdem sich Yumichika entschieden hatte sich zu beruhigen und mich zurück zur Soul Society zu tragen, konnte ich endlich meinen -oder eher Yachirus und Zarakis- Papierkram erledigen. Die Müdigkeit des Tages überkam mich langsam und ich hatte Mühe meine Augen offen zu halten. Ich legte den Stift beiseite, rückte den Stuhl nach hinten und rieb mir kurz über die Augen und stand dann wackelig auf. Es war schwer sich auf den Beinen zu halten, aber ich musste ja irgendwie wieder in mein Zimmer kommen.

Unter mir knirschte der Holzboden, was mich innerlich aufregte, da ich so nicht meine ruhe hatte, aber ich war zu Müde um mich äußerlich deswegen aufzuregen. Fast schon automatisch ging ich den Weg entlang, doch plötzlich spürte ich eine Resistenz vor mir. Ich war gegen etwas gelaufen, aber es war keine Mauer. Normalerweise stand dort auch keine. Als ich nach oben schaute erkannte ich die Konturen von Zarakis Gesicht. Müde sah ich in seine Augen. Mir war gerade alles egal und jede Kleinigkeit könnte mich im Moment aufregen, weshalb ich mich an die Wand lehnte und Zaraki wortlos bedeutete vorbeizugehen. Er kam der stummen Bitte ebenfalls stumm nach, jedoch vielen mir langsam die Augen zu und ich beschloss sie eine Weile zuzulassen. Ich merkte nur noch, wie ich die Wand hinunterrutschte und mein letzter Gedanke war: „Der Papierkram ist an allem Schuld!“
 

Zarakis Sicht:
 

Wortlos war ich an Nanami vorbeigegangen, als ich hörte, wie etwas zu Boden rutschte. Verwundert drehte ich mich um und sah sie schlafen auf dem Boden sitzend. Sie sah friedlich aus und nicht so, wie ich sie meistens sah. Fröhlich, aufgedreht, aufbrausend und verspielt. Während sie schlief, sah man immer ein ganz neues Bild von ihr, doch irgendetwas war anders als die letzten Male. Ich hatte sie schon öfters so gesehen und immer wieder faszinierte es mich, wie man so anders wirken konnte, doch etwas stimmte einfach nicht und störte das friedliche Bild. Ich grinste, ging meinen Weg zurück und hockte mich vor Nanami hin. Gebannt schaute ich in ihr Gesicht, welches etwas blass, jedoch nicht ungesund aussah. Prüfend ließ ich meinen Blick über sie schweifen. Für eine Frau war sie ziemlich groß, dennoch etwas mehr als einen Kopf kleiner als ich. Ihr Kopf war leicht zur Seite gekippt und ihr Mund leicht offen. Die dunkle Nacht lies sie geheimnisvoll wirken , doch das alles war nichts neues für mich. Inzwischen hatte ich bemerkt was diesmal anders an ihr war.. Ihre Uniform war an mehreren Stellen zerrissen und ein wenig verrutscht. An manchen Stellen waren sogar Blutflecken zusehen. Normalerweise achtete sie immer darauf, dass ihre Uniform möglichst ordentlich sitzt und band auch während der Arbeit oft ihren Obi neu, doch nun ließ sie die kaputte Uniform und die leicht abstehenden Haare, welche durch das runterrutschen an der Wand entstanden sind, schwach und müde aussehen. Diesen Anblick hatte ich nicht gerne, also legte ich sie vorsichtig hin und rückte ihre Kleidung zurecht. Dann hob ich Nanami an und schob einen Arm unter ihre Kniekehlen und den Anderen um ihre Schultern. Als sie einigermaßen sicher in meinen Armen lag schritt ich den Gang entlang.
 

„Hey, Ken-chan. Du bist aber nett!“, bemerkte Yachiru leise auf meiner Schulter. Ich zuckte nicht zusammen, aber es war schon ein wenig unangenehm, dass sie gerade jetzt dabei war. Sonst beobachtete ich Nanami immer, wenn Yachiru schlief. Ich brummte einmal, doch sagen tat ich nichts. „Ich frag mich, was Nana-chan gemacht hat, damit ihre Uniform so aussieht...“, überlegte Yachiru laut. „Sie hat gekämpft, sieht man doch“, antwortete ich. Lauter Fragen schossen durch meinen Kopf, doch ich lies mir nichts anmerken. Warum hatte sie gekämpft? Wenn aus Langeweile, warum nicht mit mir? Ich hatte mich zuerst gemeldet. War der Gegner so stark? Hatte ich die Möglichkeit auch mal gegen ihn zu kämpfen? Wohin lief Nanami immer, wenn ich sie zum Kämpfen aufforderte? „Ken-chan? Du bist so abwesend. Was ist los?“, wollte Yachiru besorgt wissen.Wir kamen Nanamis Zimmer immer näher, bis ich schließlich die Tür aufschob und sie in ihrem Wohnzimmer auf den weichen Teppich legte. Dies tat ich nur ungern, aber immer wenn Nanami schlief, hatte sie den Tisch an die Wand geschoben und sich aus dem Schrank die Schlafsachen herausgeholt. Genau das tat ich jetzt und als das Bett fertig aufgestellt war, hatte Yachiru inzwischen den schwarzen zerrissenen Teil der Uniform ausgezogen. „Du brauchst sie nicht weiter umziehen. Sie wird sich aufregen, wenn ihre zweite Uniform auch mit Blut befleckt ist“, riet ich Yachiru uns sie nickte eifrig, stand auf und hängte sich wieder an meine Schulter. Bevor ich ihr Zimmer wieder verließ, legte ich Nanami in ihr Bett und deckte sie zu.

„Ken-chan? Magst du Nanami?“ Ich brummte laut. „Yachiru, leg dich schlafen. Ich muss mich etwas austoben“, sagte ich bedrohlich und umfasste den Griff meines Zankaputos.

Auf zum Friseur!...Oder auch nicht.

„Guten Tag, ist Nancy da?“, fragte ein Mann, dessen graue Haare einen leichten Violettschimmer hatten. „Wer?“, fragte die schwarzhaarige Frau, doch wurde von mir unterbrochen. „Schon gut, Misaki! Er ist wegen mir hier!“, rief ich ihr von der Küche aus zu, als ich die Stimme erkannte. Schnell sprintete ich zur alten Holztür und schob Misaki beiseite: „Alles okey. Du kannst weiter deinen Aktivitäten nachgehen“, versicherte ich ihr und wartete lächelnd, bis Misaki in ihrem Zimmer verschwunden war. Dann drehte ich mich zu meinem Besuch. „Hallo, Ichimaru-sama!“, begrüßte ich ihn knapp. „Bitte nennen sie mich hier nicht Nancy. So hieß ich früher“, erklärte ich Gin, welcher interessiert breit lächelte. „So? Wie soll ich dich denn dann nenn'?“, wollte er wissen und ich seufzte. „Nanami.. Nanami Kuyoshi heiße ich.“, „Aber Nancy ist doch ein viel schönerer Name!“, versicherte er und breitete seine Arme aus. „Halt stopp! Jetzt rede ich!“, sagte ich etwas energischer und musste mir ein Lachen verkneifen. Bevor ich gestorben bin war dieser Spruch ziemlich lange ein gängiger Gag. „Bitte nennen sie mich Nanami“, bat ich Gin, welcher die arme wieder in seinen Ärmeln verschränkte. „Nu', weswegen ich gekommen bin is', weil ich dich mitnehm'n möcht'. Du sollst zum Shinigami ausgebildet werd'n“, bestimmte er und meine Augen wurden groß. „Muss ich irgendwas mitnehmen?“, fragte ich ganz hibbelig. „Nu', das was du brauchst“, überlegte er laut. Blitzschnell flitzte ich in mein Zimmer und packte alltägliche Dinge wie Zahnbürste, Zahnpasta, Haarbürste, Haargummis und anderes in eine mittelgroße Tasche. Mir war egal, ob ich etwas vergessen hatte oder nicht, hauptsache ich hatte eine gepackte Tasche. Genauso schnell, wie ich ins Zimmer geflitzt bin verabschiedete ich mich mit den Worten: „Werde zum Shinigami ausgebildet!“, bei Misaki und stand wieder grinsend in der Tür vor Gin. „Da scheint sich, aber jemand zu freu'n!“, bemerkte Gin und ich nickte heftig, wie ein kleines Kind. Er kicherte und ging vor. Hinter mir fiel die schwere Holztür ins Schloss.
 

Mir war warm und ich war in etwas Weiches eingewickelt. Ich tastete etwas herum, während ich mich an das erinnerte, bevor ich eingeschlafen bin. Ich war an der Wand eingeschlafen, doch dann müsste mir doch kalt sein. Lag ich etwa in meinem Bett? Als ich die Augen langsam aufschlug bestätigte sich meine Aussage. Ich lag in meinem Bett, doch ich war mir hundertprozentig sicher, dass ich an der Wand eingeschlafen war. Hatte mich etwa eine der Nachtwachen hier her gebracht? Oder vielleicht sogar Zaraki selbst? Mir erschien beides Merkwürdig. Die Nachtwachen hätten mich eher geweckt, anstatt mich in mein Zimmer zu tragen. Ungewollt schob ich die Decke beiseite und öffnete den Kühlschrank, um mir etwas Orangensaft herauszunehmen, nachdem ich ihn in ein Glas geschüttet hatte zu trinken. Danach fand er seinen Platz im Kühlschrank wieder. Mit einem Blick auf meinen Kimono wurde ich blass. Sofort zog ich ihn aus und warf ihn auf mein Bett. Danach holte ich mir einen neuen Kimono aus meinem Kleiderschrank. Meine Wunden waren zwar geschlossen, doch ich hatte Sorge, dass sie den neuen Kimono versauen könnten, also müsste ich heute meinen alten Kimono waschen und nähen und meinen schwarzen Überzug ebenfalls nähen lassen oder mir gar einen Neuen holen. So wie ich ihn in Erinnerung war er ziemlich verschlissen. In Gedanken versunken, was ich den heutigen Tag noch alles tun musste zog ich meine Uniform an und legte mir das Band, welches mein Zanpakuto in Position hielt, über die Schulter. Danach räumte ich mein Bett weg und rückte den Tisch wieder in die Mitte meines Zimmers, worauf ich darauf achtete, dass der Teppich nicht verrutschte und ordentlich blieb. Normalerweise war ich nicht sehr ordentlich, aber wenn es um das allgemeine Aussehen ging war ich etwas pingelig. Meine Kleidung musste ordentlich sein und Möbel mussten richtig stehen. Der Rest war mir vollkommen egal, solange mir mein zimmer nicht zu dreckig wurde, was hieß, dass ich mich kaum noch fortbewegen könnte.
 

Ich schob die Tür auf und trat mit einem Lächeln auf dem Gesicht hinaus. „Guten Morgen!“, wurde ich plötzlich begrüßt und ich erschrak. Yumichika stand grinsend vor mir. „Äh... Guten Morgen!“, begrüßte ich ihn zurück und lächelte froh. „Heute geht’s zum Friseur! Wenn du noch irgendetwas vor hast, dann tu es jetzt, denn danach werden wir trainieren“, erklärte Yumichika den Plan für heute. „Seit wann bestimmst du, was ich wann zu tun habe?“, fragte ich skeptisch und zog eine Augenbraue hoch. „Na seit ich dein Sensei bin!“ Meine Miene verfinsterte sich. Das meinte er doch jetzt nicht ernst, oder!? „Seit wann brauche ich einen Sensei!? Du bist mein Trainingspartner, aber nicht mein Sensei!“ Beleidigt schlug ich Yumichika auf den Kopf, welcher darauf betroffen schmollte. „Soweit kommt's noch...“, murmelte ich und verschränkte ebenfalls beleidigt die Arme. Wir standen noch eine Weile so und Yumichika schmollte weiter. Ich seufzte. „Tut mir Leid, können wir jetzt gehen?“, fragte ich wehleidig. Ich konnte es nicht haben, wenn jemand wegen mir beleidigt oder gar traurig war. Irgendwie tat es mir weh Leute so zu sehen und da entschuldige ich mich lieber. Jedoch schmollte der Schönling weiter. „Komm schon!“, jammerte ich. „Du siehst noch toller aus, als die letzten Tage. Da ist nichts an deiner Frisur oder deinem makellosem Gesicht kaputt gegangen“, versuchte ich ihn aufzuheitern und es meine Bemühungen zeigten Wirkung. Er zog mich mit strahlendem Gesicht mit sich ins Diesseits. Völlig überrumpelt lies ich das zu, doch fiel mir erst jetzt ein wichtiges Problem ein. „Yumi-chan? Die Menschen können uns doch gar nicht sehen, wie können sie mir da die Haare machen?“ Yumichika blieb aprumpt stehen, sodass ich in ihn rein lief und ihn mit zu Boden riss.
 

Wir schauten uns gegenseitig in die Augen, wobei Yumichika etwas erschrocken wirkte. Mein Gesichtsausdruck war nicht wirklich besser, denn unsere Position lies Passanten vielleicht falsches denken. Augenblicklich, als ich mir dieser Lage bewusst wurde sprang ich mit hochrotem Gesicht auf und schrie hysterisch: „Zu nah! Viel, viel zu nah!!!“ Meine Augen hatte ich fest zusammengekniffen und ich klammerte mich an die nächstbeste, was ich zu fassen bekam. „Was ist viel zu nah?“, fragte mich eine dunkle raue Stimme. Verwundert sah ich mich um. Die Menschen konnten uns unmöglich sehen, aber wer hatte denn dann zu mir gesprochen? „T-Taicho-sama! Was machen sie denn hier!?“, stotterte mein Freund Yumichika überrascht. Wieder schaute ich mich um. Wo war er denn? Ich konnte ihn nirgendwo entdecken. Dann schaltete sich mein Gehirn ein und ich verfolgte den Blick des Schönlings, bis ich in das Gesicht von Zaraki starrte. Sein Gesicht war auf Yumichika gerichtet, doch seine Augen schauten mich ausdruckslos an. Etwas starr schaute ich weiter herunter zu meinen Armen und bemerkte, dass ich meinen Vorgesetzten umarmte. „Kyaa!“, schrie ich auf, rannte auf die nächste Straßenseite und umklammerte noch röter als zuvor die Straßenlaterne. Ich war bei dem Stadium angelangt, wo ich alles zerstöre, was mir in den Weg kam oder von mir umarmt wurde. Somit war es auch kein Wunder, dass der Laternenpfahl zerquetscht wurde und sich zur Seite bog. Die erschrockenen Menschen ignorierte ich dabei gekonnt. „ZU NAH!!!“, schrie ich in den Himmel und umklammerte die Laterne fester, sodass sie schließlich ganz zu Boden gedrückt wurde und dabei ein paar Autos, welche am Straßenrand geparkt hatten, unter sich begrub. „Verdammmt!“, rief ich hysterisch, ließ die Laterne los und rannte -mir die Ohren zuhaltend und schreiend- im Kreis herum. Ein Glück sah mich niemand von den Menschen so. Das wäre nur noch peinlicher, aber wie sollte so jemand wie ich in so einer Situation ruhig bleiben? Ich hatte schon immer ein Problem mit körperlicher Nähe des anderen Geschlechtes, außer beim Kämpfen, da ich mich da nur auf den Kampf und nicht auf körperliche Nähe konzentrierte.
 

Das alles war definitiv zu viel für mich! Ich war gleich zwei Jungen in so kurzer Zeit so nah gewesen! Beruhigen konnte ich mich nicht und mein Herz pumpte schon wie verrückt. Das einzige an was ich denken konnte war: „Zu nah! Zu nah!! Zu nah!!!“ Panik überfiel mich und ich fühlte mich völlig hilflos. Das war das schlimmste, was mir passieren konnte. Mich hilflos fühlen, deshalb umging ich möglichst solch zu nahen Kontakt zu Jungs. Ich wurde am Kragen nach oben gezogen, doch meine Füße hatten dies noch nicht realisiert und rannten immer noch, wie verrückt. Aufhören zu Schreien und mir die Ohren zu halten wollte ich auch noch nicht. Plötzlich nahm mir jemand die Hand von einem Ohr und automatisch hörte ich auf zu schreien und zu rennen, als dann auch noch Zarakis Stimme an meinem Ohr ertönte. „Du kannst dich beruhigen“, sagte er mir. Ich drehte mein Gesicht zu ihm und schlagartig riss ich meine Augen auf, als ich sah, dass nur noch wenige Millimeter Platz zwischen unseren Gesichtern fanden. „Na geht do-“, „Kyaaa!!!“, unterbrach ich Zaraki und fing an heftig zu zappeln. Mit den geschrienen Worten: „Zu nah!“, schaffte ich es mich aus Zarakis Griff zu befreien und mich an die kaputte Laterne zu klammern. Mein Atem war schwer und ich stoppte mit meinem Schreien, als ich mir auf die Lippen biss und meine Augen zukniff. Meine Röte war inzwischen verschwunden, da ich mich darauf konzentrierte ruhig zu bleiben. „Wissen sie, was mit ihr ist, Taicho-sama?“, hörte ich Yumichika fragen. „Verstehe“, setzte er fort. Beide schritten auf mich zu und ich öffnete meine Augen. „Stopp! Bleibt bitte da stehen!“, bat ich sie hysterisch, wobei meine Stimme einen unkontrollierten Schlenker in die Höhe machte. Die Beiden taten, wie ihnen geheißen und ich atmete einmal tief durch. „Tut mir leid, aber ich dreh manchmal durch, wenn ich einem jungen zu nah bin...“, murmelte ich ehrlich. Lügen konnte ich in so einer Situation schlecht. Beschämt, weil ich meine Schwäche zugeben musste kaute ich nervös auf meiner Unterlippe herum. Ich setzte mich aufrecht auf die Laterne und ließ meine Beine nach unten baumeln. Schnell vom Thema ablenken! „Was ist denn jetzt mit dem Problem Yumi-chan?“, wollte ich wissen und lächelte angespannt. Das Bild, auf dem ich über dem Schönling lag tauchte vor meinem geistigen Auge auf und innerlich bat ich Genzai, es zu vertreiben. „Was für ein Problem?“, fragte Zaraki scharf. Ich konnte schwören, meine Mimik macht der von Gin mächtig Konkurrenz! „Naja, wir wollten zum Friseur, um meine Haare länger zu machen, damit ich sie mir zusammenbinden kann und sie mich beim Kämpf- äh ich meine bei meiner Arbeit nicht stören!“, erklärte ich und korrigierte das >Kämpfen<, damit Zaraki nicht auf die Idee kam, mich herauszufordern. Dann dürfte ich wieder laufen. Obwohl? Ich wollte doch schneller werden. Warum interessierte es Zaraki überhaupt, was ich tat? „Warum fragen sie, Taicho?“, „Darf der Kommandant etwa nicht wissen, was seine Einheit treibt?“, „Das habe ich nie gesagt...“ Zaraki schaute mich nicht an und ich glaubte für einen Moment einen roten Schimmer auf seinen Wangen zu sehen, doch zog Yumichika meine Aufmerksamkeit auf sich. „Ich könnte dir doch die Haare verlängern!“, schlug er vor und klopfte sich selbstverliebt auf die Brust. „Also dir würde ich zutrauen, dass du das kannst...“, sagte ich direkt. „Ja, ich kann alles!“, prahlte er stolz. Fröhlich lächelte ich ihn an, dann schaute ich wieder zu Zaraki, um mich zu vergewissern, ob da ein Rotschimmer auf den Wangen war, doch er stand mit dem Rücken zu mir. „Wollen sie etwa schon gehen, Taicho?“, fragte ich überrascht, doch er nickte. „Haben sie noch etwas anderes vor oder wollen sie mit uns kommen?“, bot ich ihm an. Yumichika starrte mich mit offenen Mund an. Verständlich. Gerade hatte ich noch rumgekreischt und die Situation vor ein paar Jahren war auch noch nicht ganz vergessen.

Yumichika sollte Friseur oder Kosmetiker werden!

~„Haben sie noch etwas anderes vor oder wollen sie mit uns kommen?“, bot ich ihm an. Yumichika starrte mich mit offenen Mund an. Verständlich. Gerade hatte ich noch rumgekreischt und die Situation vor ein paar Jahren war auch noch nicht ganz vergessen.~

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Zarakis Sicht:
 

„Wo müssen wir lang?“, fragte ich Yachiru, welche sofort in einer Richtung zeigte und „Da lang!“, schrie. Wir irrten schon eine Weile durch die Straßen Seireiteis und das alles weil ich gegen eine einzige Person kämpfen wollte. Ich bog ab und fragte schließlich: „Und wo lang jetzt?“ Yachiru überlegte kurz und zögerlich zeigte sie nach links: „Ich glaube da lang...“, murmelte sie. „Du glaubst!?“, wollte ich mich vergewissern. Es war schon nervig, wenn man sich so oft verirrte, aber wenn das so weiter ging würde ich einfach meiner Intuition folgen. „Äh... sicher!“, „Ganz sicher!?“, „Sicher! Da lang!“, befahl sie mir und ich bog links ab. „Links!“, rief Yachiru. „Sind wir nicht schon die ganze Zeit links abgebogen?“, „Vertraust du mir etwa nicht!?“, beschwerte sie sich und plusterte ihre Wangen auf. „Das nicht, aber wir laufen schon die ganze Zeit im Kreis!“, „Pff! Dann kannst du ja jetzt deiner Intuition folgen!“, blubberte sie beleidigt und schaute weg. Plötzlich war alles wie in Zeitlupe für mich. Ein Mädchen, ungefähr einen Kopf kleiner als ich ging bei der Kreuzung, die ich gerade passierte gerade aus. Sie hatte kinnlange hellbraune Haare und ihr unregelmäßiger Pony hob ihre strahlend blauen Augen ab, welche verwirrt und erschrocken in meine starrten. Sie hielt ihr Zanpakuto in der Hand, anstatt es um ihre Shinigamiuniform zu binden. 1 Jahr war sie schon Teil meiner Einheit. Sie wollte noch ausweichen, jedoch zerrte ich sie mit mir und drückte sie gegen die nächstbeste Wand. „Gefunden!“, freute ich mich und grinste. Dabei krallte ich ihr meine Finger skrupellos in die Schultern, wobei sie das Gesicht verzog. Ihr Zanpakuto fiel laut scheppernd hinter uns zu Boden. Yachiru hatte sich von mir entfernt. „Was gibt’s, Zaraki-san?“, wollte sie wissen. Sie war eine der wenigen, die mich nicht mit einer Förmlichkeit anredete. Dass ihre Schultern mittlerweile bluteten bemerkte sie entweder nicht oder wollte es nicht bemerken. Ich grinste. „Wir kämpfen, hier und jetzt!“, bestimmte ich, ließ von ihr ab und warf ihr ihr Zanpakuto zu. Viel zu lange hatte ich gewartet, doch jetzt würden wir kämpfen. „Ab-“, „Kein 'Aber'! Hier und jetzt!“ Ich zog mein Zanpakuto und stürmte auf sie zu. Bevor ich sie traf, wich sie aus und die Wand stürzte ein. Sie landete hinter mir sicher auf den Füßen, doch ich ließ ihr nicht viel Zeit, sondern stach ihr in den Rücken. Warum zog sie nicht ihr Zanpakuto und kämpfte gegen mich? Ich hielt meine Waffe hoch, doch war verwundert, dass das Mädchen keinen Schmerzensschrei ausstieß, obwohl sich mein Zanpakuto etwas höher in ihren Körper schnitt. Das Mädchen rührte sich nicht. „Warum bewegst du dich nicht, Mädchen!?“ ich war wütend. Jetzt hatte ich endlich meinen langersehnten Kampf, da bewegte sie sich nicht. Blut tropfte auf den Boden. Platsch. Platsch. Plötzlich umfasste das Mädchen mein Zanpakuto und drückte mit den Händen dagegen, sodass sich die Wunde zwar vergrößerte, sie aber frei kam. Taumelnd landete sie auf dem Boden und immer noch war kein Schrei zu hören, lediglich ihr Gesicht war schmerzverzerrt. Sie ging in Kampfstellung, also war sie bereit zu kämpfen.
 

Blitzschnell schnellte ich nach vorne und wollte mit einem Hieb in ihren Kopf treffen, doch sie wich aus. Erwischen konnte ich sie jedoch noch an ihrer Schulter. Ich drehte mich um und sprang ihr hinterher. Egal wie oft ich auf sie einschlug, sie wich jedes Mal aus, doch mehrere Male traf ich sie an Schulter, Bein oder Bauch. Inzwischen war das Areal in dem ich sie angegriffen hatte in rot getaucht und der herrliche Geruch von Blut stieg mir in die Nase. Jedoch verschwand mein Grinsen. Ich war enttäuscht. Schwer atmend sank das Mädchen auf die Knie. „Ich hatte echt gedacht, du hättest mehr drauf.“ Sie keuchte schwer, durch den hohen Blutverlust und half sich mit ihrem Zanpakuto aufzustehen. „Hab ich auch.“, „Ha! Du schaffst es ja nicht mal deine Waffe zu ziehen!“, „Yachiru hat den Wachs mit Sekundenkleber verwechselt! Mein Zanpakuto lässt sich nicht ziehen! Ich wollte das schon am Anfang sagen, aber sie wollen mir ja nicht zuhören! Außerdem: ich habe einen Namen! Nanami. Nanami Kuyoshi!“ dann brach sie in sich zusammen. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich sie nicht beim Namen ansprach. Ich erinnerte mich an die Zeit, in der ich selber keinen Namen besaß. Es war schrecklich. Diese Unwissenheit. Langsam schritt ich auf Nanami zu, nahm ihr Zanpakuto zur Hand und versuchte es zu ziehen.

Tatsächlich. Nur mit viel Kraftaufwand konnte ich ihr Zanpakuto ziehen und erkannte den Kleberest am Metall. „Tja, das kann man wohl keinen Kampf nennen...“ Unter ihr bildete sich eine Blutlache. Ich hielt sie für tot und wandte mich zum gehen, da hörte ich ihr Lachen. „Nein, das kann man es wirklich nicht...“, flüsterte sie. Sie lebte also noch. Ich drehte mich zu ihr und schaute in ihre Augen. Sie waren voll von Überlebenswille und Stärke. Sie kämpfte gegen ihren endgültigen Tod an. Bewundernswert, dass sie dies sogar schaffte. Ich hob sie auf und trug sie auf eine Wiese. Ich war neugierig geworden „Mal sehen, wie lange du durchhältst.“, wettete ich mit mir selber und grinste. Für diesen Moment musste sie mich wohl für ein Monster halten, denn in ihren Augen spielte sich Erschrockenheit und Wut wieder. Das war damals die falsche Entscheidung gewesen, denn seitdem sie die Wunden überlebt hatte und eigenständig laufen konnte, um zur 4. Kompanie zu laufen, nannte sie mich nur noch „Taicho-sama“ oder „Kenpachi-Taicho“.
 

Nanamis Sicht:
 

„Nein, danke“, antwortete Zaraki und verschwand. Immer noch saß ich wie vorher auf der Laterne. Inzwischen waren mehrere Minuten vergangen und erst dann fragte Yumichika ungläubig: „Wolltest du gerade unseren Taicho einladen!?“ Ich sah zu dem Schönling und, als wäre es das normalste auf der Welt sagte ich: „Warum nicht?“ Wieder brauchte Yumichika einen Moment, um sich zu fassen. „Warum nicht? Du wärst vor einigen Jahren fast wegen ihm gestorben und warst mehr als nur wütend auf ihn!“, rief er noch einmal die Erinnerung in mir hervor.

Es stimmte. Ich war mehr als nur sauer, als ich damals von Zaraki angegriffen wurde und das ohne Vorwarnung. Ich wollte lediglich Rukia finden und sie bitten mein Problem zu beseitigen, da war ich plötzlich an der Wand. Höllische Schmerzen durchfuhren mich damals, auch wenn sie gerade mal halb so schlimm waren, wie das, was ich schon durchmachen musste. Doch ich war nicht wütend wegen der Attacke, sondern weil er in mir diese Erinnerung wieder hervorgerufen hatte.
 

[left]„Wir können dir nicht helfen. Rette dich selbst...“[/left]
 

Ich war in der gleichen Situation. Schwer verletzt unter einem Steinbrocken begraben. Wegen dieser Erinnerung war ich einige Jahre sauer auf meinen Vorgesetzten, doch das hatte sich mittlerweile gelegt. Es war mein Fehler, denn immerhin wollte ich meine Vergangenheit hinter mir lassen. „Nanami? Noch da?“, riss mich Yumichika aus meinen Gedanken, was mich zusammenzucken ließ. Dann breitete sich jedoch ein Lächeln auf meinen Lippen aus. „Ja, alles bestens“, versicherte ich und sprang von der kaputten Laterne. „Dann mach mir mal meine Haare länger!“, sagte ich voller Elan und streckte meine Faust in den Himmel. Die Polizeisirenen im Hintergrund ignorierte ich gekonnt. Anscheinend waren sie wegen den Autos hier, die ich kaputt gemacht hatte, aber das hatte mich ja nicht zu interessieren. Autos konnte man ersetzten.
 

[left]„Michelle, Vivi...Sagt mir, dass ihr lebt! Ihr seid nicht tot!“[/left]
 


 

Nachdem es Yumichika geschafft hatte sich einige Clips in meiner Haarfarbe zu besorgen, machte er sich daran sie bei mir zu befestigen. Es dauerte ziemlich lange, doch das Ergebnis ließ sich sehen. Meine Haare waren nun nicht mehr kinnlang, sondern reichten mir bis zur Mitte meines Rückens. „So! Mach am Besten für den Rest des Tages nichts hektisches und lass alles trocknen, dann können wir statt heute morgen trainieren und dein Haar, welches ich wundervoll gestylt habe, lenkt dich nicht mehr ab!“, bewunderte Yumichika seine saubere Arbeit. Sie war wirklich gut gelungen und man könnte meinen er hätte sich den falschen Beruf ausgesucht.. „Yumichika, du solltest Friseur und Kosmetiker werden, aber kein Shinigami. So viel steht fest. Das ist fantastisch! Danke!“, rief ich und umarmte meinen Freund übertrieben fröhlich. Erst wirkte er ziemlich perplex, doch dann legte er seine Hände auf meinen Rücken. „Hab ich doch gern' gemacht“, sagte er. „Aber ich bin halt der Beste. Was erwartet man auch?“, bewunderte er sich wieder selbstverliebt. Immer noch unwissend, dass ich freiwillig sehr nah einem Jungen war, ließ ich von ihm ab und kicherte. Meine Augen strahlten. „Nochmals, danke! Du bist der beste Freund, den ich je gehabt habe!“, erklärte ich und Yumichika fing mit seiner Perfektheits-Rede an. „Die Betonung liegt auf Freund...“, fügte ich in Gedanken dazu.

Das ist ja das reinste Aprilwetter!

Die nächsten Tage hatte ich hart trainiert und mich vor den Kämpfen mit Zaraki gedrückt, doch ich hatte mir fest vorgenommen ihn am nächsten Tag herauszufordern. Inzwischen war ich in der Lage Yumichika zu besiegen, ohne mein Shikai einzusetzen. Das Gleiche hatte ich auch bei Ikkaku versucht. Er lag vor mir auf den Knien und hustete Blut auf den Boden. Dann brach er in sich zusammen. Ich hatte ihm nicht viele, aber schwere Wunden zugefügt, jedoch sollten diese schon bald verheilt sein. Noch bei Bewusstsein flüsterte Ikkaku: „Was für eine Schande... Aber mach ja unseren Taicho glücklich.“ Ich steckte mein Zanpakuto zurück in die Schneide und hockte mich verwundert zu Ikkaku runter. „Hä? Was meinst du?“, fragte ich ihn. Immerhin hatte ich noch niemanden erzählt, dass ich morgen gegen Zaraki kämpfen würde. „Ihr seid also doch kein Paar?“, „W-Was!?“, rief ich, stand auf und torkelte zurück, während ich bis auf die Haarspitzen rot wurde. Zaraki und ich? Konnte man sich das überhaupt vorstellen? Obwohl...Schlecht sieht er ja nicht aus.

Unbewusst senkte ich meinen Kopf und lächelte leicht. „Hallo? Beantwortest du mir bitte die Frage?“, machte sich Ikkaku wieder bemerkbar. „Wie, wo, was? Äh...N-Nein, wir sind kein P-Paar. W-Wie kommst du darauf!?“, stotterte ich nervös und schenkte dem Boden meine Beachtung. „Naja.. Kenpachi-Taicho verhält sich ziemlich merkwürdig in deiner Nähe. Die ganze Gotei 13 spekuliert über euch. Wir haben sogar schon Wetten mit Wetteinsätzen abgeschlossen, aber anscheinend werde ich mein Geld nicht mehr wiedersehen...“, seufzte er. „Ihr habt was!?“, schrie ich, kniete mich vor Ikkaku hin und schüttelte ihn kräftig an den Schultern durch, wobei sein Kopf einige Male hart auf dem Boden aufschlug. „Mach mal -Au! Halb lang!“, „Wie soll ich denn halblang machen, wenn ihr über mich und Zaraki Wetten abschließt!?“, „Nennst du mich also endlich wieder beim Vornamen?“, sagte Zaraki an der Wand gelehnt, seine Augen auf mich gerichtet. Schlagartig wurde mir bewusst, was ich gesagt hatte und ich hörte auf Ikkaku fast zu ermorden. Ich hatte meinen Vorgesetzten wieder beim Vornamen genannt, obwohl ich eigentlich dadurch etwas distanzierter sein wollte. Ich ließ Ikkaku, welcher mit einem „Au!“, einem harten Aufprall zum Opfer wurde und stand ruckartig auf. „Taicho-sama, guten Tag!“, sagte ich, immer noch verwirrt über sein plötzliches Auftauchen. Verbeugen tat ich mich nicht. Das hatte ich noch nie seit meinem Tot getan. Wenn dann nicht freiwillig. Zaraki brummte kurz, stieß sich von der Wand ab und schritt vor mich. Ich musste schon etwas zu ihm hinauf gucken, denn er war gute 25 Zentimeter größer als ich. Kenpachi hob seine Hand, welche ich noch verwirrter musterte. Ohne Vorwarnung legte er seine große Hand auf meinen Kopf. Schaute mich sanft mit seinen grauen Augen an. Ich starrte zurück. Unfähig mich zu bewegen, denn das Lächeln, welches nicht einmal ansatzweise wie normalerweise bei einem Tyrann aussah, brachte mein Herz zum hüpfen.
 

„Kya! Nancy, hör' auf! Das ist ja reinstes Aprilwetter bei dir!“, schrie Genzai in meinem Unterbewusstsein.
 

Eine Weile verweilte die Hand von Zaraki auf meinem Kopf, ehe er sich neben Ikkaku begab. „Wie gemein. Gegen ihn kämpfst du, aber nicht gegen mich...“ Ich hatte mich immer noch nicht umgedreht. „Morgen...“, flüsterte ich und nur zu deutlich spürte ich Zarakis Blick im Rücken. „Morgen kämpfen wir, versprochen.“ Stille. Wortlos schnappte Zaraki sich Ikkaku und warf ihn über seine Schulter. „Danke“, bedankte er sich und verschwand. Er war gerannt, denn der Wind, den Zaraki entstehen lies, wehte meine zusammengebundenen Haare nach vorne. Immer noch starrte ich zum Ausgang und berührte mit meiner Hand meine Haare, dann erinnerte ich mich wieder an Ikkakus Satz: „Ihr seid also kein Paar?“ Mit geröteten Wangen schüttelte ich meinen Kopf, bis mir schwindelig war und ich aus dem Trainingsraum torkelte, wobei ich natürlich einmal gegen den Türpfosten rennen musste. Wütend hielt ich mir meine Nase. „Ist alles in Ordnung?“ Blitzschnell und kampfbereit drehte ich mich in die Richtung, aus der die Stimme kam. Vor der Treppe, die zum Trainingsraum führte stand ein junger Mann, etwas größer als ich, mit hellblondem Haar und stechend grünen Augen. „Ja, geht schon“, murmelte ich und lies meine Fäuste sinken, als ich sah, dass er eine Shinigamiunform trug. Die trugen doch alle hier in Seireitei, ich Dummkopf! „Zu welcher Einheit gehörst du?“, fragte ich misstrauisch. Es konnte immer noch sein, dass es sich hierbei um einen Gegner handelte. Mein Gegenüber zeigte mir das Schild auf der Innenseite seiner schwarzen Uniform. Auf dem weißen Schild war in schwarzen Schriftzeichen die Zahl elf eingetragen. „Dai Usotsuki, mein Name. Sehr erfreut.“, stellte er sich vor und verbeugte sich. „Nanami Kuyoshi, die Freude ist auch meinerseits“, sagte ich, stieg die Treppen runter und musterte ihn. „Ich hab' dich noch nie zuvor gesehen. Woran liegt das?“, wollte ich wissen und mir fiel ein, mir war irgendetwas entfallen. „Ich bin doch vor etwa einer halben Stunde bei euch aufgenommen worden. Ich habe meine Zanjutsuprüfung vor ungefähr drei Wochen unter eurer Aufsicht gemacht“, half mir Dai auf die Sprünge und bei mir legte sich in meinem Gehirn ein Schalter um. „Stimmt! Du warst doch derjenige, mit dem ich am meisten zufrieden war! Du hattest am wenigsten Fehler in deiner Technik“, erinnerte ich mich, doch Dai stützte sich deprimiert am Treppengeländer ab. „Heißt das, ich war schlecht?“, wollte er mit weinerlicher Stimme wissen und ich schreckte auf. Ich war schon wieder zu direkt gewesen. „N-Nein. Nimm mich nicht ernst. Ich habe wirklich an fast allem etwas auszusetzen. Mach dir keinen Kopf...“, versuchte ich verzweifelt Dai aufzuheitern, doch dieser blickte mich mit Tränen in den Augen an. „Ich bin zu schlecht für die 11. Kompanie...“, machte er sich selber fertig. Mir war dieser Kerl unsympathisch, aber ich musste einfach eine Weile nett wirken und lächeln. Vielleicht würde er dann von alleine abhauen, also lächelte ich ihn mit einem Mundwinkel zuckend an. Bloß nicht wütend werden. „Hey, du bist nicht zu schlecht. Du hast die Aufnahmeprüfung geschafft und wurdest hier hin eingeteilt. Das war bestimmt nicht ohne Grund!“, meinte ich und lehnte mich ans Geländer. „Wirklich!? Danke!“, rief er und erdrückte mich fast. Augenblicklich wurde ich rot und schubste Dai mit aller Kraft von mir. „Zu nah!!!“, schrie ich und verschwand über die Dächer.
 

Nun saß ich alleine in meinem Zimmer. In einer einsamen Ecke, mit den Beinen angewinkelt. Es war gerade Mal früher Nachmittag und ich hatte keine Ahnung, was ich nun tun sollte. Gerade Mal ein schmaler Streifen Licht drang in mein Zimmer hindurch, immerhin hatte ich alles abgedunkelt, jedoch einen Vorhang nicht ganz zugezogen, weshalb ein schmaler Lichtstreifen knapp an meinem linken Auge vorbei entlang lief. Gedankenverloren blickte ich ins Leere.
 

Verloren und allein lief ich durch meine verwüstete Heimatstadt. Tränen liefen mir strömend über die Wangen. „Überlebe! Wir kommen schon zurecht. Mach dir keine Sorgen.“, hatte Michelle mir mit einem Lächeln befohlen. Das Lächeln war aufgesetzt, das wusste ich, jedoch würde sie niemals irgendwem Schwäche zeigen. Nicht mal ihrer besten Freundin. Ein Haus krachte hinter mir ein und ein gellender Schrei ertönte. Nachdem ich heftig zusammenzuckte, drehte ich mich um. Eine Frau war mir hinterher gelaufen und war nun halb unter einem Brocken begraben. „Hilf mir!“, schrie sie verzweifelt. Wer war das nicht? Wer wurde denn auch so überrascht? Wer hätte gedacht, dass ein Mythos, ein verfilmter Mythos Wirklichkeit werden würde? Schnellen Schrittes rannte ich zur Frau. Sie atmete schwer und auch wenn ihr Tod schon sehr nahe war, fühlte ich mich verpflichtet ihr da raus zu helfen. Ich hatte irgendwann mal im Radio gehört, dass jeder Mensch Liebe braucht, damit er glücklich sterben kann. Selbst die kleinste Gefälligkeit könnte das Herz eines Anderen schon mit Liebe füllen. Eine einfache Umarmung, ein Kompliment oder ein einfaches ehrliches Lächeln. Genau konnte ich mich nicht mehr daran erinnern, doch es war so etwas ähnliches gewesen. Das Gesicht der Frau zierte Furcht und Schmerz. Fast wie von alleine, legten sich meine Hände unter den Brocken und versuchten diesen anzuheben. Ein kleines Mädchen mit blond, gelockten Haaren kniete sich vor die Frau. „Mama! Geht es dir gut?“, wollte es wissen und schluchzte laut. Man hörte ein leises Bröckeln. Egal wie viel Kraft ich auch anwendete, der Brocken blieb wo er war und ich hörte einen dumpfen Aufprall. Der Kopf der Frau war auf den Boden gefallen und ihre Augen waren leer. „MAMA!!!“, kreischte das Mädchen und rüttelte an ihrer Mutter. Ich ließ den Brocken los und kniete mich zu dem Kind hin und nahm es in die Arme. Es zuckte kurz zusammen, doch weinte es sich an meinem Oberkörper aus. Wir verweilten eine Weile in dieser Position, als das Mädchen ihren Kopf anhob. „Wie heißt du?“, fragte es leise. „Nancy. Und du?“, „Genzai...“ Ich drückte ihren Kopf wieder an meine Brust. Dieses Kind war nun unter meiner Obhut. Die Mutter war gestorben, was für mich ein Zeichen war, dass sie ihr Kind alleine lassen konnte. Wäre ich nicht da gewesen, aber ihr Kind, wäre sie wohl nicht so einfach gestorben. Sie hat mir ihr Kind anvertraut. „Genzai. Lass uns zusammen überleben. Wie findest du die Idee?“, schlug ich vor und sie sah mich aus großen gelben Augen an, ehe sie nickte.

Plötzlich hörten wir hinter uns etwas einstürzen. Erschrocken schauten wir nach hinten und entdeckten einen riesigen Taifun, der auf uns zu steuerte. Schnell sprang ich auf, packte Genzai an der Hand und schrie: „Lauf!“
 

Erschrocken zuckte ich zusammen und wurde zurück in die Realität gerissen. Direkt vor mir waren zwei große braune Augen und die Besitzerin dieser, hatte ihre Hände auf meine Schulter gelegt. Yachiru saß neben mir auf ihren Knien und hatte sich zu mir gebeugt, wobei sie mich besorgt anstarrte „Ken-chan! Sie hat reagiert!“, rief sie nun fröhlich, hüpfte auf und heftete sich an die Schulter meines Vorgesetzten, welcher im Schneidersitz an der Wand gelehnt saß. Ich streckte meine Beine und blickte ihn überrascht an. „Taicho-sama!“, rief ich überrascht und stand auf. Sein besorgtes Gesicht verunsicherte mich. „Warum schauen sie mich so an?“, wollte ich wissen und legte meinen Kopf schief. „Sehr viele Schüler haben es in die 11. Kompanie geschafft und gefragt, ob sie die höheren Ränge einmal kennenlernen durften. Ich wollte dich holen, aber du hast gedankenverloren in die Luft gestarrt. Yachiru hat alles versucht, um deine Aufmerksamkeit zu bekommen und sich Sorgen gemacht“, erklärte er und schloss die Augen. „Nicht nur sie...“, sagte ich in Gedanken zu mir und blickte von der freudestrahlenden Yachiru, welche sich laut freute, dass es mir gut ging, zu Zaraki. Da ich -nun wo Zaraki im Schneidersitz war- größer war als er, legte zögernd, jedoch lächelnd meine Hände auf seine Schultern und als er mich mit einem verwirrten Blick ansah sagte ich: „Danke. Können wir dann los?“ Wortlos stand Zaraki auf und meine Hände rutschten von seinen Schultern. Er grinste. Das hieß nichts Gutes.

Plötzlich fand ich mich übergeworfen auf den Schultern von Zaraki wieder, welcher mühelos durch Seireitei sprintete. „Hey! Was soll das!“ Zappelnd und mit geröten Wangen und versuchte ich mich zu befreien, doch Zaraki hielt mich eisern fest. Er wusste genau von meiner Schwäche. Gemeinheit! „Wo lang?“, fragte er Yachiru amüsiert. „Hm... Da lang!“, rief sie und zeigte in die entgegengesetzte Richtung zum Hauptsitz der 11. Kompanie. „Na toll...“, murmelte ich und ließ den Kopf auf Zarakis Rücken fallen.
 

Am späten Abend hatten wir es dann doch noch geschafft, den Hauptsitz zu erreichen, wo schon alle Offiziere und Neulinge auf uns warteten. „Sind wieder da!“, kündigte Yachiru uns fröhlich an und unsere kleine Truppe trottete vor die Offiziere. „Also. Wir sind nun alle vollständig. Dann können wir ja mit der Vorstellrunde beginnen“, fing Zaraki an zu reden, doch ich unterbrach ihn. Wild zappelte ich umher und bat Zaraki mich runter zu lassen. Mit einem Ruck hielt er mich an den Hüften auf Augenhöhe und grinste mich an. Viele der Neulinge fingen an zu tuscheln und wieder erinnerte ich mich an den Satz von Ikkaku: „Naja.. Kenpachi-Taicho verhält sich ziemlich merkwürdig in deiner Nähe. Die ganze Gotei 13 spekuliert über euch.“ Meine Wangen färbten sich noch eine Spur röter. Dann drehte Zaraki mich um und setzte mich auf dem Boden ab, bevor er sagte: „Das ist Nanami Kuyoshi. 1. Offizierin und wir werden morgen um 9:00 Uhr auf der Trainingswiese gegeneinander kämpfen!“ Zarakis Grinsen wurde breiter. „Wer Interesse hat kann zuschauen, wenn er mich nicht am Kämpfen hindert, sonst ist er tot.“

Zaraki Kenpachi vs. Nanami Kuyoshi

Aufgeregt tuschelten die Neulinge wieder herum und ein blonder Jüngling kam auf mich zu. „Oh nein, bitte nicht...“, murmelte ich hilflos zu mir selbst und betete, dass er mich nicht ansprechen würde. „Hey, Nanami-chan!“, begrüßte Dai mich und ich könnte im Boden versinken. „Äh...hi!“, sagte ich etwas unsicher und versuchte nett zu wirken. „Ihr kennt euch?“, wollte Zaraki wissen und streifte Dai mit einem abschätzenden Blick. „Ähm.. ja. Flüchti-“, „Wir sind schon die besten Freunde!“, rief Dai erfreut und legte einen Arm um meine Schulter. Zarakis Blick verfinsterte sich, doch ich befreite mich schnellstens und versteckte mich hinter Zarakis breiten Rücken, welcher als gutes Versteck diente. Mein Herz schlug wie verrückt und die Offiziere hinter mir musterten mich mit einem süffisanten Lächeln. „Was hat Nanami-chan denn?“, hörte ich Dai verwundert fragen. „Geh weg! Bitte geh einfach nur weg! Ich mag dich nicht!“, bat ich hilflos in Gedanken und kniff hoffnungsvoll die Augen zu. „Lass die Finger von ihr...“, knurrte Zaraki bedrohlich. Yachiru blickte ihn neugierig an. Dai lächelte immer noch. Konnte es sein, dass er der verschwundene Sohn von Gin war, bloß mehrere Emotionen zeigte? Mit etwas sicheren Schritten stellte ich mich neben Yumichika und lauschte der Diskussion. „Taicho-sama, was haben sie denn?“, wollte Dai mit überfreundlicher Stimme wissen. Er grinste Zaraki undurchschaubar an. „Ich habe eine Waffe und ich werde nicht zögern sie zu benutzen, wenn du meine Einheit belästigst, selbst wenn du dazu gehörst!“, drohte er dem Grinsenden, dessen Mimik jedoch geschockt wirkte. „Aber Taicho-sama, ich hatte doch keinerlei böse Absichten!“, versicherte Dai und legte sich seine rechte Hand auf die linke Brust. Zaraki schnalzte mit der Zunge und verließ den Raum. „Ken-chan! Warte!“, rief Yachiru und hechtete ihm hinterher. Ratlos standen wir wie bestellt und nicht abgeholt beisammen.

„Also ich weiß echt nicht, was er hat...“, meinte Dai unschuldig und Ikkaku schlug ihm auf dem Kopf. „Baka! Bist du dir sicher, dass du Zaraki-Taicho als Feind haben möchtest?“, vergewisserte er sich, wobei Dai schmollen musste. „Man, das tat weh! Musstest du so feste schlagen!“, beschwerte sich Dai. „Klar, sonst würdest du doch nicht nachdenken, bevor du handelst. Wenn er wütend ist, kann das für uns alle schlecht enden, Verstanden!?“, „Nanami! Tu doch was! Ich werde hier angeschrien!“, jammerte Dai, doch ich schenkte ihm keine Beachtung. „Bis dann“, verabschiedete ich mich und verließ den Raum. Wo könnte Zaraki hingegangen sein? Nahm er nicht jeden Abend ein Bad, bevor er ins Bett geht? Schnellen Schrittes machte ich mich auf dem Weg zu seinem Haus. Ganz am Anfang wurde den Neulingen das Haus der Kommandanten gezeigt, dass man im Notfall den Kommandant aufsuchen konnte, wenn man ihn sonst nirgendwo fand. Es war schneller gefunden als gedacht, als ich vor dem riesigen Haus stand und anklopfte. Ich wartete. Nach einiger Zeit, wurde mir immer noch nicht aufgemacht und ich klopfte noch einmal. „Was!?“, rief Zaraki genervt, als er die Tür öffnete und schaute umso überraschter drein, als er mich erblickte. Mein Vorgesetzter trug eine ausschließlich einfache schwarze, weite Hose, an dem sein Zanpakuto befestigt war. Er hatte es immer dabei, doch der Anblick auf seine freien Bauchmuskeln ließ mich schwach und rot werden. Ich schluckte, bevor ich anfing zu Reden: „Ach hat sich erledigt, ich geh dann mal!“ Gespielt fröhlich wand ich mich zum gehen, jedoch hielt mich Zaraki am Handgelenk fest und drehte sich zu sich. „Was ist los?“, wollte er wissen und schaute mich besorgt an. Mein Herz hüpfte. Nur sehr schwer konnte ich ruhig bleiben und versuchen das angenehme Gefühl zu ignorieren. „Also. Ich wollte sagen: Dai ist zwar nervig und ich mag ihn nicht, aber... er gehört zu unserer Einheit. Du solltest ihn nicht töten, wenn er die anderen belästigen sollte“, erklärte ich und starrte erwartungsvoll in seine Augen. Die stahlgrauen Augen, welche mich schon so oft angeschaut hatten und mir jedes Mal ein angenehmes Gefühl in der Magengegend verursachte. „Du verstehst nicht...“, fing er an. „Hä? Wenn du so anfängst versteh ich es wirklich nicht“, kommentierte ich und fand mich plötzlich in seinen Armen wieder. Sein Kinn lag ruhig auf meinem Kopf. Der eine Arm war um meine Taille gelegt und seine andere Hand verweilte an meinem Hinterkopf. Wie versteinert stand ich da. Unfähig etwas zu sagen oder mich zu bewegen. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf meine Wangen, doch ich wurde nicht panisch. Zwar etwas nervös, aber eigentlich fühlte ich mich... wohl und... beschützt in seinen starken Armen. Mehrere Minuten verweilten wir in dieser Position, ehe Zaraki die Stille unterbrach: „Ich will nicht, dass er dich belästigt oder gar anrührt.“ Mein Herz raste. Was war das, dieses Gefühl? Konnte es sein, dass ich verliebt bin? Quatsch. Ich war schon öfter verliebt. Das hat sich anders angefühlt. Oder... hatte ich nur geschwärmt? Dieses Gefühl war mir neu, aber nicht unangenehm. Zarakis Stimme hallte sanft in meinen Ohren weiter: „Ich will nicht, dass dich belästigt oder gar anrührt.“ Ich schloss meine Augen. Wollte noch länger so in den Armen liegen, doch mein Gegenüber ließ mich los und drückte mich sanft auf etwas Abstand. „Geh nach Hause und ruh' dich aus. Ich will morgen einen Kampf mit einer Kämpferin genießen und nicht mit einem müden Faultier“, meinte er und grinste. Ich kicherte und schaute Zaraki dankend an. „Ich freue mich schon auf morgen und ich werde es dir garantiert nicht leicht machen!“, setzte ich ihn in Kenntnis und grinste kampflustig. „Das will ich auch hoffen. Also schlaf' jetzt.“, „Bis morgen!“, verabschiedete ich mich glücklich und machte mich auf den Weg in mein Zimmer.
 

Zarakis Sicht:
 

Als sie vor mir stand und mir klar machen wollte, dass Dai auch zu unserer Einheit gehörte musste ich es ihr einfach sagen. Ich wollte nicht unnötig Zeit für meine Einheit verschwenden, die zum größten Teil eh nur aus Schwächlingen bestand, aber Nanami würde ich immer beschützen. Ich war mir schon seit einiger Zeit endlich bewusst, dass ich mehr als nur Freundschaft für Nanami fühlte, aber noch sah ich es als Schwäche an. Dennoch hatte ich das Gefühl gehabt sie immer beschützen zu wollen und sie für immer in meinen Armen halten zu wollen, als sie so ruhig an meiner Brust lehnte. Jedoch würde uns ein Feind so sehen, würde er sofort meine Schwäche kennen. Nanami war nicht schwach, aber auch nicht die Stärkste. Auch sie hatte Grenzen, doch wenn sie an diesen angelangt war, würde ich für sie weiter kämpfen. So viel stand fest. Wortlos schloss ich die Tür und begab mich in mein Bett. Yachiru schlief schon ruhig in die Decke gekuschelt. Wenn ich morgen für dem Kampf bei ganzer Kraft sein wollte, müsste ich wohl jetzt schlafen gehen. Es raschelte, als ich die Decke anhob und mich unter sie legte. Ich verschränkte die Arme hinter meinem Kopf und starrte die Decke an. War es wirklich eine Schwäche zu lieben?
 

Die Sonne stand noch relativ tief am Horizont. Links neben ihr stand ich. Rechts Nanami. Wir waren genau gleichzeitig am verabredeten Ort angekommen und musterten aus dem Augenwinkel unsere Zuschauer, welche in sicherer Entfernung standen. Yumichika, Ikkaku, Makizo Aramaki, Yachiru, zwei Neue, die ich nicht wirklich kannte und Dai. Ich unterdrückte ein Knurren, als ich den Blonden entdeckte, welcher gut gelaunt am Geländer lehnte. „Wie wär's, ohne Regeln, aber der Gegner bleibt am Leben?“, schlug Nanami vor. Ihr Haar war diesmal zu einem Dutt gebunden, sodass keine einzelne Haarsträhne die Möglichkeit hatte in ihr Gesicht zu fliegen. Mit einem Nicken stimmte ich ein, zog mein Zanpakuto und hielt es kampfbereit nach vorne. „Los Ken-chan!“, feuerte mich Yachiru von Weitem an. Ich konnte mir kein Grinsen verkneifen. Ohne Frage freute ich mich auf den Kampf, doch ich wartete bis Nanami ihr Zanpakuto gezogen hatte. Ich hob meinen Arm und wollte angreifen, als plötzlich Metall auf Metall prallte. Nanami war schon in die Offensive gegangen und wollte mich angreifen. Hätte ich meine Waffe nicht gehoben, hätte sie mich erwischt. Mein Grinsen wurde breit. Sie hatte sich erheblich verbessert und ist schneller geworden. Plötzlich war sie aus meinem Blickfeld verschwunden und durchbohrte meinen linken, ungeschützten Arm. Ich war dran mit Angreifen und schlug mit meiner Waffe auf sie ein. Sie wich nach hinten aus, doch ich ließ ihr keine Möglichkeit, um noch einmal in die Offensive zu gehen und sprintete blitzschnell auf sie zu. Es folgte ein schneller Schlagabtausch. Ich schlug zu, sie blockte. Sie leitete mein Zanpakuto um und stach zu. Ich musste mich nur leicht drehen, um auszuweichen. Den nächsten Hieb von mir blockte sie ebenfalls. Immer wieder griff ich an und sie blockte, bis sie an einen Baum stieß. Für einen kurzen Moment war sie abgelenkt und ich wollte in ihren Bauch stechen, als sie mithilfe des Shunpos hinter mir auftauchte und ausholte. Mit einer schnellen Umdrehung und einem heftigen Hieb, schlug ich ihr Zanpakuto zur Seite und packte sie mit meiner Hand am Hals. Mit einem Grinsen, glaubte ich sie gleich besiegt zu haben, doch wie die Ruhe in Person legte sie ihre Hand auf mein Handgelenk und grinste. Mit dem Daumen und dem Zeigefinger drückte sie mir heftig an die beiden Außengelenke der Hand, wodurch sich mein Griff automatisch lockerte und sie mir heftig gegen den Bauch trat. Mehrere Bäume gingen zu Bruch, als ich durch das kleine Wäldchen flog. Nanami folgte mir mit schnellen Schritten. Kurz bevor ich auf dem Boden landete, machte ich einen Salto nach hinten, landete auf den Füßen und sprang in die Luft. Als ich nach unten blickte, starrte ich in das überraschte Gesicht Nanamis, welche in der Hocke mit ausgestreckten Bein auf dem Boden saß. Hatte sie wirklich gedacht, ich würde einfach so auf dem Boden landen und mich nochmal durch den Wald treten lassen? Dämonisch grinsend hob ich mein Zanpakuto an und sauste wie ein Pfeil auf sie zu. Sie wollte ausweichen, doch ich traf sie noch an der Schulter. Es verteilte sich vereinzelt einige Blutspritzer auf den Baumstämmen, doch momentan war mir das egal. Mittlerweile hatte ich mich aufgewärmt und nun würde bald die heiße Phase folgen. Wieder stürmte ich auf die Braunhaarige zu und hinterließ eine Wunde auf ihrem sonst so robusten Körper. Wieder schlug ich auf sie ein, doch Nanami blockte diesen Angriff mit ihrer Hand. Blut lief an der Klinge meines Zanpakutos hinab und tropfte auf den Boden. Ein Grinsen schlich sich auf ihre Lippen. Sie kicherte. „Shokku to mahi, Genzai!“, schallte ihr Ruf im Wald und ein Geräusch, das dem Durchbohren eines Körpers nicht so unähnlich war ertönte. Vögel schreckten auf und flogen weg von der Gefahr.
 

Blut tropfte. Das leuchtend, blaue Zanpakuto Nanamis steckte tief in meinem Bauch, sodass es hinter seinem Rücken wieder auftauchte. Mehrere Funken sprangen um Genzai umher. Der gerade Pony von Nanami verdeckte ihre Augen, doch das breite Grinsen konnte man mühelos aus mehreren Kilometern entfernt erkennen. Sollte ich Nanami eventuell in Gefahr bringen und sie für mehrere Tage auf die Station der 4. Kompanie schicken, um meinen Spaß zu haben oder sollte ich mich zurückhalten. Ein elektrisches Kribbeln durchfuhr mich, was von Genzai aus heraus strömte. Meine Finger legten sich um die breite Klinge und verweilten dort. „Wenn du Zeit zum Nachdenken hast, hast du auch Zeit zum kämpfen. Also tu endlich was!“, riss mich Nanami aus den Gedanken. Mein Grinsen kehrte wieder auf mein Gesicht zurück. „Wenn du Zeit zum Reden hast, dann hast du auch Zeit zum Laufen, denn ich werde dich jetzt besiegen!“, versicherte ich ihr, zog ihr Zanpakuto aus meinem Bauch und trat sie zurück zur Trainingswiese. Ich sprintete auf selber Höhe wie sie neben ihr her, bis wir wieder an der Wiese angelangt sind und ich zuschlug. Mit der Spitze von Genzai balancierte sie auf meiner Klinge und machte dieser Pose einen Überschlag, sodass sie mit beiden Füßen auf meiner Waffe balancierte. „Wir sind hier nicht im Turnverein“, witzelte ich. Zeitgleich mit Nanami zog ich meine Waffe an mich heran, während sie zur Seite sprang und auch auf mich zu stürmte. Wieder folgten mehrere Schlagabtäusche in denen hauptsächlich attackiert, geblockt oder ausgewichen wurde, jedoch niemand verletzt. Die Paralyse, welche sich langsam in mir ausbreitete war die Ursache, weswegen ich mich immer langsamer bewegte. Es schien, als würde es mein Reiatsu auffressen und mich schwach machen. Meine niedrige Geschwindigkeit wurde mir nach einiger Zeit zum Verhängnis, denn Nanami schnitt mir einmal quer über die Brust. Blut spritzte heraus und besudelte somit die Kleidung und das leicht gebräunte Gesicht meiner Gegnerin. Ich konnte mir ein breites Grinsen und ein lautes Auflachen, sowie ein automatischer Anstieg meines Reiatsus nicht verkneifen. „Der Kampf ist klasse!“, brüllte ich und fixierte Nanami mit meinen Augen. Nun stand es fest. Ich würde mich nicht zurückhalten. Wenn es sein müsste, würde ich sogar meine Augenklappe entfernen.

Zaraki Kenpachi vs. Nanami Kuyoshi Teil 2

Allwissender Erzähler
 

Das Reiatsu des Kommandanten stieg rapide an und hüllte ihn goldfarbig ein. Er lachte amüsiert und grinste breit. „Der Kampf ist klasse!“, brüllte er und hatte vor keine Rücksicht mehr zu nehmen. Auch Nanami wurde dies nun langsam klar und riss ihre Augen auf. Bevor sie sich versah, stand Zaraki vor ihr und verzierte Nanami mit einer klaffenden Wunde an der Schulter. Er holte wieder aus, doch diesen Schlag parierte sie. Ihr Arm pochte. Ihre Hand, in der sie Genzai hielt zitterte. Ihr Blut tropfte auf die grüne Wiese und färbte sie rot. Wie lange würde sie das noch durchhalten? Nanami stieß sich mit hohem Druck ab und wich dem nächsten Hieb aus, um ihn an seinen Beinen zu treffen. Zugegeben: Sie hatte Spaß an dem Kampf, jedoch sah es für sie momentan eher schlecht aus. Zaraki schien es nicht zu stören, dass er Scherzen oder eine Wunde hatte. Er holte aus und hätte Nanami wahrscheinlich in zwei geteilt, wäre sie nicht nach hinten gesprungen. Doch ihr Gegner nutzte die Gelegenheit und rammte ihr sein Zanpakuto in den Bauch. Nanamis Füße spürten keinen Boden mehr unter sich. Sie hatte keinerlei Chance, sich zur Seite zu bewegen. „Wie bei unserer letzten Auseinandersetzung. Nicht wahr?“, grinste Zaraki. „Hm. Wie letztens. Nur, dass ich mich jetzt wehren kann!“, erwiderte Nanami rutschte näher an Zaraki heran und stach Genzai durch seinen Bauch. „Shokkuu~ebu!“, befahl Nanami Genzai und eine enorme Elektrizität wurde in Zarakis Körper frei. Nanami atmete schwer. Die Verletzungen machten ihr schwer zu schaffen und sie hatte es gerade mal geschafft Zaraki zu paralysieren. Zaraki ließ sein Schwert sinken und Nanami fiel auf ihren Hintern, doch endlich war die Waffe aus ihrem Körper. Ehe sie etwas machen konnte wurde ihr schwummrig vor den Augen. Die Sicht verschwamm, doch die Braunhaarige Zwang sich nicht bewusstlos zu werden, jedoch kniete sie sich auf alle Viere und hustete Blut. Dann stand sie wieder auf und sah erschrocken in Zarakis Augen. In beide Augen.

Während Nanami sich mit sich selbst beschäftigt hatte, hatte sie nicht bemerkt, wie ihr Gegner mühsam die Hand gehoben, die Augenklappe entfernt hatte und sein Reiatsu um mengen angestiegen war. Er grinste. Die Paralyse verblasste immer mehr. Zarakis Augen schimmerten golden und der Druck, welcher bei der Freisetzung entstand, löste eine enorme Druckwelle aus, welche alle Bäume in der Nähe ausriss. Zaraki lachte kampflustig und seine Augen waren weit aufgerissen. Er wirkte noch dämonischer und tyrannischer, als er es sonst tat und ging Schritt für Schritt nach vorne. Es sprangen noch einige elektrische Funken um ihn herum, da die Paralyse noch immer, wenn auch abgeschwächt, anhielt. „Verdammt!“, dachte sich Nanami panisch und musste schnell etwas unternehmen, bevor sich Zaraki vollständig von der Paralyse erholt hatte.
 

„Bereit?“, fragte sie Genzai und Nanami nickte. Das war die einzige Möglichkeit noch zu gewinnen. Nanamis Augen schimmerten leuchtend blau. Es war ein viel leuchtenderes blau, als ihre normale Augenfarbe. „Bankai!“ Mit einem Mal stieg ihr Reiatsu explosionsartig an, sodass die nächsten Bäume umgefegt wurden. Leuchtend blaue Blitze Schlugen um Nanami herum ein. Ihre Haare färbten sich blond und ihre Haut wurde leicht bläulich. Ihr Zanpakuto leuchtete grell auf. Der Griff löste sich in viele kleine Blitze, während die Klinge sich am Handgelenk festschmolz. Links neben Nanami tauchte eine weitere Person auf. Ihre lockigen blonden Haare, welche zu zwei Zöpfen gebunden waren, wurden färbten sich braun. Ihre Augen waren gelb und an ihrer linken Hand erschien eine komplette Kopie von Nanamis entfesselten Zanpakuto und war ebenfalls am Handgelenk festgeschmolzen. Ihre bläuliche Haut wurde eine Spur hautfarbener. „Hui! Das wird ein Spaß!“, freute sich das Kind und warf fröhlich ihre Arme in die Luft. „Genzai. Du links, ich rechts?“, wollte Nanami wissen. „Key!“

Zarakis Paralyse hatte sich in der Zwischenzeit gänzlich aufgelöst und parierte mit seiner Waffe den ersten Hieb von Nanamii, indem er sein Zanpakuto rechts von sich in den Boden rammte und wich dem Hieb von Genzai aus, indem er sich an seiner Waffe nach oben drückte und mit ihr in die Luft sprang. Mit Lichtgeschwindigkeit, kam Nanami vor Zaraki zum stehen und grinste ihn an. Um ihre Faust sprangen mehrere elektrische Funken umher und mit dieser schlug sie ihm auf dem Kopf. Ein elektrischer Schlag, dessen Volt besonders hoch waren durchfuhr Zarakis Körper, doch noch war er bei bewusst sein. „Genzai! Jetzt!“, befahl Nanami ihrer Partnerin und diese trat Zaraki mit voller Kraft mit einem elektrisch geladenen Bein in die Wunde am Bauch. Die Schockwelle, die dabei entstand wehte über halb Seireitei.
 

Die Zuschauer hatten Mühe sich am Geländer fest zu halten und auch sie bekamen einen elektrischen Schlag ab, welcher jedoch milder für sie ausging, da sie in einiger Entfernung standen. „Wow! Ich hätte nie gedacht, dass Nanami so stark ist!“, kommentierte Ikkaku das Geschehene, nachdem die sich die Schockwelle aufgelöst hatte. „Dank ihr konnte sich Ken-chan mal wieder richtig austoben und Spaß haben!“, freute sich Yachiru. „Und wem habt ihr das zu verdanken? Natürlich meiner Wenigkeit. Ich habe mit ihr die ganze Zeit trainiert und auch ihre Haare verlängert, damit sie sie nicht ablenkt!“, schwärmte Yumichika und seine Augen glänzten förmlich. „Wow, wir sollten uns vor den beiden lieber in Acht nehmen“, „Stimmt. Wenn wir was falsches sagen, sind wir bestimmt tot“, diskutierten Shinjin und Fumei, die beiden Neulinge. Dai stand schweigend und mit einem undurchschaubarem Grinsen ans Geländer gelehnt. „Das wird Jogi-sama sehr erfreuen“, murmelte er zufrieden und seine stechend grünen Augen musterten Die beiden Offiziere und die Vize-Kommandantin. „Mit denen könnten wir auch einige Probleme bekommen...“
 

Nanami konnte es nicht fassen. Sie hatte ihren Taicho besiegt! Schwer schnaufend fiel sie auf die Knie und das Reiatsu um sie herum und ihr Bankai verschwand. Die Blonden Haare färbten sich wieder braun, der Blauton auf ihrer Haut verschwand und ihr Zanpakuto fiel ins Gras. Sie hörte viele Schritte auf sich zukommen. Sie spürte das Reiatsu von zwölf Personen. Es war hoch, doch als endlich 24 Füße in ihre Blickfeld traten, wurde alles um sie herum schwarz.
 

Nanamis Sicht:
 

Etwas undeutlich drangen mehrere Stimmen an mein Ohr. Richtig zuordnen konnte ich sie jedoch nicht, denn das laute Piepen in meinen Ohren wollte einfach nicht verschwinden. Meine Augenlider waren schwer, wie Blei. Verschwommen kamen sowohl die Erinnerungen an den Kampf mit Zaraki, als auch die Schmerzen von den davon getragenen Wunden zurück. Ein schmerzhaftes Stöhnen, kam über meine Lippen und ich hielt mir den Bauch. Diese Wunde war definitiv die Schwerste, die ich je abbekommen hatte. Nein, das stimmte nicht. Nachdem ich diesem Mann und dem Jungen begegnet war hatte ich die schrecklichsten Schmerzen erlebt, die ich je hatte. Keine Wunde kam an dieses Erlebnis heran. Aber jetzt erst überlegte ich ernsthaft, was aus den Beiden geworden war. Waren sie gestorben? Die Wahrscheinlichkeit war sehr hoch.
 

„Nancy! Hier entlang!“, rief Genzai und zog mich in eine U-Bahn Station. Eine einsame Lampe erhellte flackernd den Bahnsteg. „Hier sind wir vor dem Taifun sicher“, erklärte sie und stemmte stolz ihre Hände in die Hüften. §Ja, das hast du gut gemacht“, lobte ich Genzai und lächelte sanft. Sie war mir in den wenigen Tagen schon richtig ans Herz gewachsen. Wir flohen fast täglich vor mehreren Naturkatastrophen. „Es ist traurig, dass die Welt untergeht. Ich konnte nicht einmal Weihnachten richtig feiern...“, schmollte die Kleine und ich umarmte sie. Sie war nicht die Einzige, welche sich Weihnachten anders vorgestellt hatte. Wer konnte auch ahnen, dass die Welt wirklich am 21.12.2012 unterging? „Hey, es wird alles wieder gut. Ich habe keine Lust zu Sterben, ich kämpfe um zu überleben. Wer weiß, vielleicht werden wir beide sogar belohnt, wenn wir als letztes überleben?“, versuchte ich Genazi zu ermutigen, doch plötzlich hörten wir ein lautes Knurren. „Hast du etwa Hunger?“, zog ich die Kleine auf, doch diese machte sich so groß es ging und konterte: „Du nicht, oer habe ich mich verhört?“ Auf ihr Lächeln trat ein überlegenes Grinsen. Kurz musste ich lachen. „Du bist einfach nur niedlich, weißt du das?“, „Ich weiß, dass ich toll bin. Das brauchst du mir nicht zu sagen!“, lachte Genzai und wieder knurrten unsere Bäuche. Nach etwas essbarem suchend, schauten wir und um. Weit in der Dunkelheit, war ein leuchtender Punkt. Als wir näher herantraten konnte man die Konturen eines Snackautomaten erkennen. „Jippie! Hoffentlich gibt es Mars!“, freute sich Genzai und rannte voraus, „Hey! Warte!“, rief ich ihr zu und rannte hinterher. Vor dem Automaten, mitten in der Dunkelheit, blieben wir stehen. Es war eine seltsame Atmosphäre. Alles war dunkel um uns herum, nur der Snackautomat strahlte uns mit grellem Licht an. Kurzerhand schlug ich das Glas, zwischen und und den Süßigkeiten kaputt. In letzter Zeit, hatte ich mir viel Kraft angeeignet, durch das ganze Fliehen vor irgendwelchen Taifuns oder das Festhalten an Straßenschildern oder andere Haltbare Dinge, wenn man gerade in einem Tsunami gefangen war und nicht weggespült werden wollte.
 

Fröhlich und munter saßen wir nun auf dem kalten Boden, welcher aus grauen Fließen bestand und teilten uns die Süßigkeiten auf. Sie hatte die ganze Lakritze bekommen und die Hälfte von den Mars. Ich die ganzen restlichen Schokoriegel und Weingummis. Nachdem wir fast die Hälfte aufgegessen hatten, schepperte es plötzlich in der Dunkelheit hinter uns. Erschrocken fuhren wir herum. Wir hatten niemanden bemerkt, geschweige denn Kommen hören! Während ich erst einmal abwarten wollte, sprang Genzai schon auf alles gefasst auf und rief wütend: „Raus da! Egal wer du bist!“ Ich schlug mir leise die Hand gegen die Stirn. Schritte ertönten. Dem Klang des Ganges nach zu urteilen, waren es eine Ältere Person und eine ganz junge. Zwei also. Der Schatten lies zuerst die Füße der Beiden frei. Dann erkannte man ein kleines Kind, nicht älter als drei Jahre. Er hatte kurze schwarze Haare und rot-braune, für ein Kind schmale Augen. Danach wurde die Sicht auf den Älteren frei gegeben. Ich hätte ihn auf 37 Jahre geschätzt. Er besaß rabenschwarze Haare und stechend grüne Augen. Seine Statur deutete darauf hin, dass er kämpfen konnte. Wie gut, wusste ich noch nicht. „Tut uns Leid, euch erschrocken zu haben“, entschuldigte sich der Ältere. „Macht nichts, aber-“, „Wer seid ihr! Raus mit der Sprache!“, befahl Genzai und ich strafte sie mit einem bösen Blick. „Das hätte man auch netter sagen können“, meckerte ich. „Stimmt. 'Hätte' ich!“, konterte Genzai und ich schaute sie genervt an. „Nein, nein. Tut mir Leid. Deine Freundin hat Recht. Wir hätten uns erst vorstellen sollen. Das hier ist Chisana Jogi, mein Sohn. Mein Name ist Yuiitsuno Jogi. Freut mich euch kennenzulernen“, stellte er sich vor, lächelte freundlich und streckte die Hand aus. „Nancy Kubisch und das hier ist Genzai Fosu. Ebenfalls erfreut.“ Ich deutete eine Verbeugung an und zwang Genzai dies auch zu tun.
 

„Ich glaube, sie ist wach!“, bemerkte einer der Stimmen. Das Piepen im Ohr lies nach und meine Augenlider fühlten sich leichter an. Ich schlug meine Augen einfach auf, doch das plötzlich blendende Licht, ließ mich diese wieder zusammenkneifen. „Oh mein Gott! Sonne...“, murmelte ich gespielt theatralisch, hielt meinen Arm vor meine Augen und öffnete diese dann. Jemand lachte kurz und ein Blick zur Seite offenbarte, wer alles im Raum war.

Besuch auf der Krankestation

„Sieht so aus, als ginge es dir schon wieder besser!“, bemerkte die Frau vor mir, dessen schwarzen Haare vor dem Körper geflochten waren. „Oh, guten Tag Unohana-sama...“, murmelte ich und wandte mich an die anderen im Raum. „Auch ihnen einen Guten Tag“, begrüßte ich die im Raum stehenden. Neben Inohana waren Isane, Yumichika, Ikkaku und Dai im Raum. „Nanami-chan! Schön, dass du wach bist!“, kreischte Dai, rannte auf mich zu und umarmte mich heftig. Neben den nun noch mehr schmerzenden Wunden, tat mir wegen dem Gekreische auch noch der Kopf weh. „Geht das nicht ein bisschen leiser? Ich habe Kopfschmerzen...“, jammerte ich und versuchte mich von Dai zu lösen. „Aber ich freue mich doch so, dass du wieder wach bist!“, erklärte Dai und ich war überrascht. „Nun übertreib' mal nicht so. Wir sind alle froh, dass es Nanami gut geht, aber sie lag gerade mal einen halben Tag flach...“, brummte Ikkaku genervt. „Ach, dann geht das doch noch...“, stimmte ich Ikkaku zu. Dai löste sich von mir und drehte sich empört zu Ikkaku. „Sag mal, sorgst du dich denn gar nicht?“, wollte er beleidigt wissen. „Hey, Leute. Das bringt doch zu nichts. Streiten könnt ihr später!“, versuchte Yumichika den Streit zu schlichten. „Fällst du mir jetzt in den Rücken oder was?“, beschwerte sich Ikkaku bei seinem Kollegen, welcher mit erhobenen Händen einen Schritt zurück wich. „Nein! Warum sollte ich...“, versuchte sich Yumichika herauszureden und Dai meldete sich wieder zu Wort: „Hey! Ignoriert mich nicht, ihr Turteltauben!“, „Turteltauben!?“, schrien Yumichika und Ikkaku gleichzeitig empört. Das Wortgefecht ging brennend weiter und ich schnappte mir mein Kissen und hielt es mir von oben über die Ohren. Die Kopfschmerzen wurden immer schlimmer. Schließlich versuchte ich den Streit einfach zu ignorieren und fragte die beiden Ärzte: „Wo ist Genzai?“ Genzai war nirgendwo im Raum zu sehen, was mich in eine leichte Panik versetzte. Wir brauchten einander. Wir waren wie ein Buch. Genzai ist die Buchstaben und ich die leeren Seiten. Ohne die Buchstaben waren die Seiten nutzlos und die Buchstaben konnten ohne Seiten nicht in fester Form gelesen werden. „Genzai geht es gut. Keine Sorge. Sie wird gerade gereinigt, denn es klebte sehr viel hartnäckiges Blut an ihrer Klinge. Morgen Vormittag ist sie frühestens wieder da“, erklärte Isane freundlich und ich atmete erleichtert aus. „Und du bist ein elender-“, „Wollt ihr jetzt mal aufhören zu streiten. Wenn ihr wollt könnt' ich euch an Nanami ein Beispiel nehmen und in ein paar anderen Zimmern die Betten belegen?“, unterbrach Unohana das Gefecht und lächelte eigentlich recht nett, wenn da nur nicht diese finstere Aura wäre, die hinter ihr schwebte. Sofort verstummten die Jungs und erleichtert fand das Kopfkissen seinen Platz unter meinem Kopf zurück. „Danke, Unohana-sama“, bedankte ich mich mit leiser Stimme und sie lächelte ohne finstere Aura. „Nichts zu danken.“ Ich lächelte zurück. Früher war ich wirklich oft auf der Station der 4. Kompanie meistens, weil ich in der Nähe vieler Prügeleien die einzige war, die fähig war alle zur Krankenstation zu schleppen, da die anderen schon gar nicht mehr laufen konnten. Das war der Grund, dass ich mich gut mit Unohana und Isane angefreundet hatte, jedoch hatte ich vor Unohana immer noch einen gewissen Respekt, weswegen ich sie immer noch mit der Endung -sama ansprach.
 

„Wo ist eigentlich Zaraki-taicho?“, wollte ich wissen und Isane gab mir sofort Auskunft: „Er ist im Zimmer nebenan. Yachiru übrigens auch.“ Ich nickte ihr dankbar zu und wandte mich an Yumichika: „Danke. Das Training mit dir hat sich echt gelohnt!“, „Ha! Seht ihr! Ich habe euch doch gesagt, dass sie nur wegen mir gewinnen konnte!“, „Ich hätte mir auch einfach jemanden anderen zum Trainieren suchen können. Bedenke das Yumichika-kun“, setzte ich ihn in Kenntnis und er ließ betrübt den Kopf hängen. Ich lachte hinter vorgehaltener Hand. „Nanami? Ich wollte dich in Kenntnis setzen, dass dieser Kampf in eurer Akte verlesen wurde. Byakuya-taicho hat schon genug Probleme mit Zaraki-taicho. Bitte falle ihm nicht auch zur Last“, erzählte Unohana und mein Gesicht verfinsterte sich. „Du weißt, wie egal mir dieser Schnösel ist und wie egal ich ihm bin, oder?“, fing ich an und Unohana nickte. „Gut, dann weißt du auch, dass mir das am Ar- ich meine, dass es mir egal ist, ob Byakuya wegen mir Probleme bekommt oder nicht. Egal wie beschiss-egoistisch sich das jetzt auch angehört haben muss.“ An jeder Stelle, an der ich mich korrigiert hatte, wurde ich vorher mit einem angsteinflößenden Blick gestraft. „Wir gehen jetzt Zaraki-Taicho besuchen. Bis dann“, verabschiedeten sich die drei und auch Unohana und Isane sagten, dass sie jetzt zu ihm müssten. „Wie lange muss ich denn noch im Bett bleiben?“, fragte ich, bevor Isane die Türklinke griff, um diese zu schließen. „Voraussichtlich mindestens 4 Tage.“, „Danke.“, „Keine Ursache.“ Dann war sie weg.

Toll! Mindestens vier Tage musste ich hier rumgammeln! Und wie ich das von Ärzten kannte musste ich mich, nachdem ich entlassen werden würde, noch weitere 6 Tage schonen, oder so ähnlich.

Ich hörte ein Klopfen gegenüber der Tür. Als ich in diese Richtung sah erblickte ich Yachiru, welche an das geschlossene Fenster klopfte. Noch etwas schwach auf den Beinen stand ich auf und strich meinen weißen Yukata ordentlich, bevor ich mich zum Fenster begab und es öffnete. Sofort sprang Yachiru rein und ich legte mich wieder ins Bett. Allein wegen der Tatsache, dass mir alles schmerzte und ich nicht in der Lage war, lange zu Stehen. „Hi, Yachiru. Wie geht’s Zaraki?“, erkundigte ich mich. „Besser. Er ist schon bald wieder auf den Beinen. Ich soll dich von ihm fragen, wie's dir geht!“, sagte sie fröhlich und lächelte. Mir wurde warm. Zaraki sorgte sich wirklich um mich! „Auch besser, wie man sieht“, antwortete ich. „Nana-chan? Warum nennst du Ken-chan eigentlich in letzter Zeit immer beim Nachnamen?“, wollte die Kleine wissen und ich überlegte. Warum tat ich das eigentlich? Vielleicht, weil ich ihm noch nicht aufdringlich sein wollte? „Keine Ahnung. War halt meine Intuition.“ Ich zuckte mit den Achseln. „Er sagt, ich solle dir sagen, dass du ihn beim Vornamen nennen sollst. Wenn's nach mir ginge, würde ich sagen, du solltest ihn beim Spitznamen nennen, aber Ken-chan hat mir das verboten“, erzählte sie und zog zum Schluss eine beleidigte Schnute und blies ihre Wangen auf. Mein Herz schlug einen Tacken schneller. War ich ihm einen Schritt näher gekommen? Aber warum freute das mich denn so? War ich wirklich verliebt? Konnte man anscheinend so nennen. Unwillkürlich färbten sich meine Wangen rot und ich lächelte sanft. Ich war wirklich verliebt. „Yachiru?“, „Hm?“, „Sag ihm, dass es mich gefreut hat, dass er sich nach meiner Gesundheit erkundigt hat, jedoch hätte es mich noch mehr gefreut, wenn er persönlich gekommen wäre...“, zum Ende hin wurde ich immer leiser. Am Anfang dachte ich mir, ich sollte Kenpachi vielleicht darauf aufmerksam machen, dass ich ihn mochte. Jedoch nicht so auffällig, dass wenn er nicht so fühlte wie ich, ich nicht blöd da stehen würde. Wenn er Interesse an mir hegte, würde er die großen Schritte machen müssen, denn leider hasste ich es, mir eingestehen zu müssen, dass ich zu feige für so etwas wie Liebe war.

Yachiru sah mich erst verwundert an, doch dann nickte sie freudig und verschwand gut gelaunt aus dem Fenster.

Die Welt hasst mich...

Die nächsten paar Tage waren wirklich verdammt langweilig. Ich durfte nicht raus, um jemanden zu treffen und es passierte auch nichts Spannendes vor Ort. Kenpachi hatte ich seit dem Kampf auch nicht mehr gesehen. Wo er wohl steckte? War er schon gesund? So wie ich ihn kannte war er bestimmt schon längst nicht mehr auf der Krankenstation. Dafür war er viel zu stur. Ich seufzte tief und schaute aus dem Fenster. Es schien die Sonne, so wie jeden Tag... Und ich durfte verdammt noch mal nicht raus! „Wäääääääääääääh!“, schrie ich und wuschelte mir selbst durch die Haare. „Wenn ich hier weiterhin bleibe verrecke ich vor Langeweile!!!“ Quietschend wurde die Tür auf gemacht und gespannt sah ich mit großen zu der Person, welche eintrat. „Isane-chan!“, rief ich glücklich und streckte die Arme nach vorne raus. Ich musste momentan einfach jemanden knuddeln. Mit einem breiten Lächeln kam sie meiner Geste nach und erfreut knuddelte ich sie durch. „Kyaaa! Endlich! Weißt du, ob ich schon geheilt bin?“, wollte ich wissen, als ich von ihr abließ und sie hoffnungsvoll anstarrte. Sie kicherte und meinte: „Genau deshalb bin ich doch hier.“, „Echt? Ich darf raus? Juhuuuuuuu!“, rief ich, sprang mit ausgestreckten Armen auf das Krankenbett und stieß mit voller Wucht gegen die Decke. Sofort erkannte ich, dass ich noch nicht ganz fit bin und mir Isane bestimmt gleich sagen würde, dass ich mich noch eine Woche schonen sollte. Warum? Ganz einfach. Ich saß schmollend, mir die Hände haltend auf dem Bett und starrte reuevoll auf meine Fingerknöchel, welche ich mir blutig geschlagen hatte. „Aua...“, jammerte ich und schob die Lippe nach vorne. Während ich mich in Gedanken selbst beleidigte, wie dumm ich doch sein konnte, kugelte Isane vor Lachen auf dem Boden herum. „Man, du bist immer noch die Alte!“, prustete sie und aus Spaß nahm ich ihren Satz wörtlich und sagte: „Wer ist hier alt, Oma!?“, „Hey! So alt bin ich nun auch wieder nicht!“, „Aber älter als ich!“ Wir schauten uns grinsend an und fielen dann in gemeinsames Gelächter. Als Isane wieder zu Luft kam erklärte sie: „So! Du hast für eine Woche einen Krankenschein. Solange darfst du dich nicht überanstrengen und damit das auch klappt wirst du in die reale Welt geschickt. Dort wirst du auch ganz normal zur Schule gehen. Einen Gigai haben wir dir schon besorgt. Außerdem bleibt die Zanpakuto so lange konfisziert.“, „Was!? Schule!?“, jammerte ich entsetzt. Das hatte ja drei Nachteile... Erstens: Ich müsste wieder zur Schule, Zweitens: Ich würde Genzai schrecklich vermissen und Drittens: Ich würde Kenpachi für einige Zeit nicht sehen. „Keine Sorge. Du wirst da nicht alleine hingehen“, fing Isane an. „Sonst würde doch niemand kontrollieren können, ob du dich auch wirklich schonst.“ Ein Hoffnungsschimmer bildete sich in mir. Vielleicht würde ja Kenpachi mitkommen! „Yumichika und Ikkaku kommen mit dir“, beendete sie ihren Satz und wie als hätten die beiden auf ihren Einsatz gewartet standen sie hinter Isane. Yumichika hielt sich lächelnd die Finger unters Kinn und es schien als würde alles um ihn herum glitzern. Ikkaku schaute lediglich genervt zu seinem Kumpel hinüber, da der Glitzer dazu neigte ihn zu berühren. „Fühle dich geehrt jemanden wie mich als Aufpasser zu haben“, schwärmte Yumichika selbstverliebt und strich sich einmal durch sein Haar.
 

„Wer hat gesagt, dass ich euch alleine auf sie aufpassen werde...“, raunte eine zu gut vertraute Stimme bedrohlich. „Hö? Wo kommt die Stimme her?“, wunderten wir vier uns und schauten uns um, als plötzlich die Wand laut krachend einstürzte und Kenpachi zum Vorschein kam. „Hallo!“, rief Yachiru erfreut und kam hinter Kenpachis Schulter zum Vorschein. Erschrocken sahen wir alle erst zur eingestürzten Wand und dann in Kenpachis ernstes Gesicht. „Wenn dann komme ich mit!“, sagte er und man hörte deutlich heraus, dass man ihn nicht umstimmen konnte. Freudig lächelte ich ihn an und sprang mit ausgestreckten Armen auf mein Krankenbett. „Juhu!!! Autsch!“, rief ich und schmollte wieder, wegen meinen verletzten Fingerknöchel. Während ich noch immer innerlich über die Verletzungen schmollte, wollte Ikkaku wissen: „Sind das nicht ein bisschen viele? Sie, Fuku-taicho, Yumichika und ich?“, „Wer sagt denn, dass Yachiru mitkommt?“, antwortete Kenpachi und Yachiru sah ihn traurig an. Auch ich wunderte mich über diese Entscheidung. „Hä!? Aber Ken-chan! Ohne dich ist es hier viel zu langweilig!“, jammerte sie und klopfte ununterbrochen auf seine Schulter, was ihm allerdings nicht sehr viel ausmachte. Mit der Erklärung, dass wenn der Kommandant abwesend sei, solle der Vize-Kommandant einspringen, war für Kenpachi das Thema gegessen und Yachiru fand sich auch langsam damit ab. „Ich will auch mitkommen!“, rief eine freudige Stimme und wir drehten uns allesamt in die Richtung hinter Kenpachi. Dai kam mit Shunpo angerannt und Kenpachi musste nur seinen Arm angewinkelt hochnehmen, damit der Blonde geradewegs gegen diesen lief. Sich die Nase haltend taumelte er zurück und ließ das Blut aus seiner Nase tropfen. „Auauauau!“, jammerte er und konnte sich nicht entscheiden, ob er das Blut nun auf den Boden tropfen lassen oder er mit der Hand aufhalten sollte, was schließlich in ein lustig aussehendes Zucken endete. „Zaraki-Taicho! War das nicht ein bisschen zu heftig?“, stellte Isane in Frage und suchte hektisch nach ein paar Taschentüchern, die sie Dai geben konnte. Schließlich fand sie welche und hielt es Dai unter die Nase, welches er dankend annahm und selber versuchte die Blutung zu stopfen. „Er ist ein Mitglied der 11. Kompanie. Wegen so etwas sollte man nicht gleich anfangen zu heulen“, meinte Kenpachi schlicht und wandte sich zu mir. Gegenseitig sahen wir uns in die Augen. „Ich werde dich beschützen.“ Mein Herz raste. Ich spürte, wie mir warm wurde und sich meine Wangen röteten. Verlegen lächelte ich ihn an. Es war schwer den Blickkontakt zu halten. „Danke“, brachte ich schließlich heraus.
 

„Darf ich jetzt auch mitkommen?“, wollte Dai wissen und drängte sich an Kenpachi vorbei in den Raum. „Nein“, sagte Kenpachi eiskalt. „Was? Warum!?“, wollte der Blonde empört wissen und Kenpachi sah ihn eindringlich an. „Ich sagte: Nein. Meine Meinung wird sich nicht ändern und jetzt geh wieder an die Arbeit“, befahl er streng und Dai wollte gerade ansetzten, etwas zu erwidern, als Kenpachi mit lauter Stimme befahl: „Geh an die Arbeit! Du hast deinem Befehlsgeber nicht zu widersprechen!“ Stille. Niemand wagte es auch nur ein Wort zu sprechen. Dai sah Kenpachi mit geweiteten Augen an, dann flehend zu mir. „Dai, du solltest tun, was dein Taicho dir befiehlt. Du bist ihm untergeordnet“, erklärte ich ernst. Kenpachi machte ihm Platz zum Gehen, was Dai auch tat. Schmollend sah er noch mal über seine Schulter zu mir. Wah! Nein! Nanami, du hast nichts falsch gemacht! Wehe du bekommst Schuldgefühle! Es knurrte laut und erschrocken weitete ich meine Augen. „Nein! Ich bekomme jetzt kein Frustessen!“, rief ich wütend und schlug mir beleidigt auf den Bauch. Etwas genervt sahen mich alle im Raum an. „Hey, Yumichika. Wird sie immer so, wenn sie sich lange Zeit nicht auspowern konnte?“, „Hm... Die Energie staut sich auf und sie wird seltsam. Pass auf und fütter' sie nicht..“, riet Yumichika Ikkau im Flüsterton, doch ich verstand jedes einzelne Wort. „Bin ich etwa ein Tier oder was!?“, rief ich aufgebracht und sprang Yumichika an. Dieser musste jedoch nur einen Arm ausstrecken und mich an der Stirn festhalten, sodass ich trotz, dass ich größer war als er, verzweifelt versuchen musste ihn zu erreichen. Kenpachi schaute mir belustigt zu, wie ich mich aufführte. Man könnte meinen ich wäre drei! „Wääh! Warum kann ich nicht so schnell gesund werden!?“, jammerte ich und sank deprimiert zu Boden. „Jetzt mach mal halb lang...“, versuchte Ikkaku mich zu beruhigen, jedoch kniete er direkt vor mir und war meinem Gesicht verdammt nahe. „Kyaa! Zu nah!“, kreischte ich und wollte ihn weg schubsen, konnte ihn jedoch nur dazu bringen seine Bauchmuskeln anzuspannen. Ich vermisste Genzai. Ich wollte sie unbedingt an meiner Seite haben, denn ohne sie konnte ich nicht richtig kämpfen. Außerdem verlangsamte die Benutzung des Bankais meine Regeneration, da es mir nach der Benutzung viel Reiatsu klaute, was im Nachhinein zu Genzai floss, damit sie schnell wieder auf den Beinen war.„Isane-chan?“, fragte ich lieb. „Was immer es ist: Nein“, konterte sie sofort. „Aber du weißt doch noch gar nicht, was ich sagen will!“, meckerte ich, stand auf und verschränkte beleidigt meine Arme ineinander. „Aber immer, wenn du mit diesem Ton anfängst, willst du etwas, was du eigentlich nicht dürftest“, erklärte sie. „Das stimmt“, nickte Yumichika. Ikkaku gab ein zustimmendes Geräusch von sich. „Aber so was von!“, gab Yachiru zu. „Wie könnt ihr mir alle in den Rücken fallen?“, quengelte ich und schaute Kenpachi bittend an. Wenigstens er sollte mich verteidigen. „Das tust du immer“, stimmte Kenpachi den anderen zu und deprimiert warf ich den Kopf nach hinten. Warum war das Leben so ungerecht? Plötzlich wurde mir meine Shinigamiuniform ins Gesicht geschmissen. „Zieh' dich um und dann kannst du gehen“, meinte Isane lächelnd und deutete auf das Bad. Schweigend zog ich mich dort um und lächelte sie matt an. Wen außer Kenpachi, Yumichika und Ikkaku würde ich denn dort kennen? Wenn ich Glück hatte, würde ich ja auch die gleiche Schule, wie Ichigo gehen, aber gab es eine Garantie dafür, dass ich dort landen würde? „Wo werden wir überhaupt wohnen? Es wird wohl kaum jemand 4 dahergelaufene Shinigamis aufnehmen, welche in so seltsamen Sachen rumlaufen...“, wollte ich wissen und betrachtete skeptisch die Kleidung meines Gigais. Er sah haargenau so aus wie ich, jedoch hatte der Gigai ein pinkes langärmliges Shirt mit Nyan-Cat als Motiv und eine beige Bermudas an. Außerdem trug er weiße Socken. An sich nicht schlimm, aber in Sandalen! „Wer hat sich die Kleidung ausgesucht...“, wollte ich wütend wissen. „Natürlich die 12. Kompanie!“, meinte Isane unwissend. „Weiße Socken in Sandalen: okey. Die kann ich ausziehen... Außerdem...Warum dieses Oberteil!? Warum!?“ Die Welt hasst mich. Zusätzlich lachte sich Yachiru auf Kenpachis Schulter einen Ast ab. „Mein Gigai ist auch nicht besser...“, sagte Kenpachi und hielt seinen hoch. Sein Gigai hatte ein blutrotes Muskelshirt an, eine dunkle Jeans und weiße Turnschuhe. „So was trägt jeder mit deinem Körperbau in der realen Welt... Aber doch nicht sowas!“, erklärte ich und deutete nochmal auf meine spätere Kleidung. „Wir können ja tauschen. Immerhin sehe ich in allem, was ich anziehe umwerfend aus!“, bot mir Yumichika an, hielt mir seinen Gigai unter die Nase und strich sich nochmal durchs Haar, um seine Schönheit zu unterstreichen. Unfassbar schaute ich die Kleidung seines Gigais an. Warum!? Warum hatte er ein normales weißes T-Shirt mit schwarzem Pullover und eine normale dunkle Jeans bekommen!? „Danke, ich nehme den Pullover gerne an“, bedankte ich mich, als Yumichika mir eben diesen schon in die Hände drückte. „Können wir dann jetzt los?“, fragte Kenpachi ungeduldig und Yachiru sprang von seiner Schulter. Ich nickte mit den anderen Beiden synchron. „Bis dann Ken-chan, Billiardkugelkopf, Federbraue und Nana-chan!“, verabschiedete sich die Kleine und winkte uns zu, als wir mit unseren Gigais unter den Armen durch die Wand stiegen. Ich winkte zurück, wurde dann über die Schulter von Kenpachi geworfen und mittels Shunpo waren wir schnell am Portal angelangt. Am liebsten hätte ich gesagt: „Ich habe Beine, ich kann alleine laufen!“, aber Erstens: Würde das niemand zulassen, da ich ja noch so krank bin und Zweitens: Es war schön in der Nähe von Kenpachi zu sein. „So. Zieht die Gigais an, dann können wir los“, befahl Kenpachi und nachdem wir seinen Befehl ausgeführt hatten schritten wir durch das Portal.

Problem gelöst ;)

Da waren wir. Mitten in Karakura Town. Ein kampflustiger Riese, ein schlanker Rüpel, ein selbstverliebter Schönling und ich. Ein verwirrtes, momentan schwaches Etwas mit Nyan-Cat Oberteil, welches zum Glück von dem Pullover, den Yumichika mir gegeben hatte, verdeckt wurde. Eine wunderschöne Kombination. So eine schöne Gruppe möchte doch jeder bei sich wohnen haben, oder nicht? „So, wo werden wir wohnen?“, sprach ich noch einmal unser Problem an. Es war später Nachmittag. Spätestens, wenn es dunkel wurde, wäre es schön, wenn wir ein Dach über dem Kopf hätten. „Tja, das...!“, fing Yumichika an und ich befürchtete, er hatte überhaupt keinen Plan.

„...wissen wir noch nicht!“,

„War ja klar...“, nuschelte ich und versteckte meine Hände in den Taschen meines Pullovers. Es war Frühling und somit noch relativ frisch. „Ihr habt doch letztes Mal, hier auch einen Unterschlupf gefunden“, bemerkte Kenpachi und Ikkaku verkrampfte sich stark. „Ja, aber die nehmen uns bestimmt nicht noch mal auf!“, erklärte Ikkaku etwas nervös. Komisch. Was machte ihn den nur so nervös? Ach, ja! „Ach komm schon Ikkaku-kun! Solange wir es nicht versucht haben, ist die Antwort immer nein~“ Innerlich musste ich böse Lachen. Ich will nicht die einzige sein, die Leiden muss.

Auch Yumichika schloss sich mir lächelnd an. „Komm schon, Ikkaku! Letztes Mal war es doch auch ganz amüsant~“, versuchte er seinen Freund zu überreden. „Nein! Auf keinen Fall!“, versuchte Ikkaku uns das auszutreiben. „Wir werden da jetzt hingehen und dort wohnen“, bestimmte Kenpachi und ging in die Hocke, mit dem Rücken zu mir. Sollte ich jetzt Huckepack getragen werden? „Na los. Worauf wartest du?“, fragte Kenpachi und fixierte mich mit seinen Augen. Ich konnte schwören, ich hatte gerade einen Rotschimmer auf seinen Wangen gesehen! Lächelnd stieg ich auf seinen Rücken und legte mit geröteten Wangen meine Arme locker um seinen Hals. „In welche Richtung müssen wir?“, fragte Kenpachi an die verwunderten Offiziere. „Äh...da lang!“, sagte Yumichika und wir liefen los.
 

Kenpachi war schnell. Wirklich schnell und die beiden Offiziere hatten ein wenig Probleme mitzuhalten, jedoch kamen wir nach einigen Umwegen an unserem Ziel an. Wir standen im Flur eines breiten Hochhauses und auf der Türklingel stand in verzierter Schrift: Familia Asano. Ikkaku schluckte hörbar. „Müssen wir wirklich gerade hier hin?“, versuchte Ikkaku das Pech von sich zu wenden, doch da hatte Kenpachi schon die Klingel gedrückt. Ein braunhaariges Mädchen mit braunen Augen machte die Tür auf und schaute uns misstrauisch an. „Wer sind die und was wollen sie hier? Und nein, wir kaufen nichts“, meinte sie schlicht. „Hey, Mizuho-chan!“, rief Yumichika fröhlich an Kenpachi und mir vorbei. Verwundert schaute Mizuho an uns vorbei und erblickte Ikkaku, versteckt hinter Yumichika stehen. Ein Grinsen konnte ich mir einfach nicht verkneifen. „Darling~!“, rief Mizuho plötzlich und stürmte fröhlich auf Ikkaku zu. „Arw~ Ich wusste, du würdest irgendwann zu mir zurückkehren!“, rief sie und schmiegte sich eng an ihn. „Äh..Ja...“, gab Ikkaku unsicher zurück. „Sind das deine Freunde? Kommt doch rein!“, bat sie uns an und schob uns in die Wohnung. Wir wurden allesamt zu einer Tasse Tee verdonnert und tranken diesen genüsslich, als Mizuho wieder anfing zu sprechen: „Also, weswegen hast du deine Freunde mitgebracht?“ Sie musterte uns einmal alle in der Runde und ihr Blick blieb an mir hängen. Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen und ich wüsste zu gerne, was sie gerade dachte. „Das ist aber nicht deine Freundin, oder?“, zischte sie bedrohlich. Gleichzeitig mit Ikkaku schüttelten wir heftig unsere Köpfe. „Gut...“, atmete sie erleichtert aus und schmiegte sich an den verzweifelt aussehenden Ikkaku.

„Mizuho, wir sind hier, weil wir fragen wollte, ob wir eine Woche bei euch wohnen könnten.“,

„Alle!?“ Mizuho starrte entsetzt in Yumichikas Gesicht. „Hm. Entweder alle oder keiner...“, erklärte Yumichika und Mizuho überlegte. Aus Ikkakus Gesicht konnte man nur zu gut lesen, dass er nicht hier bleiben wollte. „Okay!“, stimmte Mizuho zu und schmiegte sich noch enger an Ikkaku.

„Dann können mein Darling und ich noch etwas mehr Zeit verbringen~“,

„Onee-san? Wer ist denn zu Besuch?“, hörten wir eine Stimme aus dem Flur und ein großer braunhaariger Jugendlicher betrat den Raum, blieb jedoch dann wie angewurzelt stehen. „I-I-Ihr!?“, rief er ungläubig und zeigte auf unsere Teetrinkende Gruppe. „Hi“, sagte ich und hob die Hand. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich mich auch mal wieder melden sollte.

„Äh.. hi... Kenne ich dich?“,

„Nein. Ich glaub nicht“, antwortete ich und blinzelte mehrmals hintereinander. „Keigo! Ist das nicht toll? Mein Darling hat wieder zu mir zurück gefunden und seine Freunde mitgebracht“, teilte Mizuho ihm fröhlich mit, doch Keigo schien das weniger zu freuen. „Na dann. Gehen wir uns mal für die Schule anmelden!“, sagte Yumichika enthusiastisch und schleifte mich am Handgelenk mit. Ikkaku und Kenpachi folgten uns wortlos, nachdem wir uns noch schnell verabschiedet hatten.
 

Es hatte schon einige Zeit gedauert, bis wir den Direktor der Karakura Highschool dazu überreden konnten, dass wir für eine Woche als Austauschschüler auf die Schule gehen konnten. Bei Kenpachi hatte er so einige Bedenken, ob er wirklich noch Schüler war, doch wir hatten uns schließlich geschafft. Zwar hätten wir auch einfach seine Erinnerungen manipulieren können, aber wozu einfach, wenn's auch schwer geht? Als wir dann über den Schulhof gingen, hörten wir einen lauten Knall und das Reiatsu eines Hollows, sowie eines guten Freundes, von uns allen. Wenn bei mir auch flüchtig. Kenpachis Gesicht zierte ein frohes Grinsen. Anscheinend wollte er schon wieder Kämpfen. „Ah, da ist ja Ichigo-san!“, freute sich Yumichika und nickte Ikkaku zu. „Mein Glückstag!“, rief Ikkaku und die beiden Offiziere sprinteten los.

Der Wind wehte um meine und Kenpachis Haare. „Geh ruhig, wenn du den beiden Ichigo nicht überlassen möchtest. Ich verbiete dir nichts“, sagte ich, immer noch in die Richtung sehend, in die die beiden gesprintet sind. „So eine Gelegenheit bietet sich nicht oft...“ Kenpachis Kopf drehte sich zu mir. „Dann musst du doch erst Recht da hin, wenn du nicht oft mit Ichigo kämpfen kannst.“ Er schüttelte den Kopf. Die Sonne war am Untergehen und der Himmel färbte sich in ein warmes pfirsichrot und orange. Ich legte meinen Kopf schief. Wenn er nicht den Kampf mit Ichigo meinte, was meinte er denn dann? Er lächelte sanft. „So schwer von Begriff wie immer, wie?“, witzelte er, was mich noch verwirrter stimmte. Was hatte er vor? Komm schon Nanami! Du bist Realist! Realisiere diese Situation! So schwer kann das nicht sein! Ich begab mich in eine nachdenkliche Pose und setzte mich im Schneidersitz auf den Schulhof. Um besser Überlegen zu können schloss ich meine Augen. Also: Kenpachi will nicht kämpfen, sondern bleibt hier, was schon an sich schräg genug ist; Wir sind alleine; Es bietet sich nicht oft so eine Gelegenheit. Mit der Gelegenheit, meinte er vielleicht, dass wir zusammen alleine waren? Kenpachi war ja sehr oft in Begleitung von Yachiru und meistens war ich auch von irgendwelchen Leuten umgeben. Meine Gedanken schweiften in Bilderszenen ab, was jetzt alles passieren konnte und bei fast allen Gedanken davon nahm mein Kopf eine rötlichere Farbe an. „Du zeigst verschiedene Seiten von dir, je nach Situation“, flüsterte er in mein Ohr. Blitzschnell machte ich meine Augen auf und wurde von seinem stahlgrauen Seelenspiegel gefangen genommen. Mein Herz klopfte wie verrückt gegen meine Brust und ich war unfähig etwas in seinen Augen zu erkennen. Ich war zu nervös. Er war mir ganz nah. „Das fasziniert mich. Welche Seiten hast du noch?“, hauchte er und immer noch fixierten mich seine Augen. Mein Herz klopfte noch lauter und ich hatte Angst, er würde es hören. Mein Körper wurde weich wie Wackelpudding. Kenpachis Wangen färbten sich sanft rot und er kam meinem Gesicht immer näher. Ich war jedoch unfähig mich zu Bewegen und dann spürte ich sie. Auch wenn mir schon vorher klar gewesen war, dass er mich jetzt küssen konnte, weiteten sich meine Augen ein Stück. Ein angenehmes Kribbeln durchfuhr mich und langsam erlangte ich meine Körperbeherrschung wieder. Genüsslich schloss ich meine Augen und schlang meine Arme um seinen Nacken, bevor ich anfing den Kuss zu erwidern. Wir beide konnten uns ein Grinsen nicht verkneifen. Ich war über glücklich! Kurz lösten wir den Kuss und meine Augen funkelten seinen entgegen. Ohne Worte sahen wir in den Augen, was der jeweils andere für einen fühlte. Der nächste Kuss folgte und Kenpachi drückte mich gegen den Boden. Ich tippte mit meiner Zunge gegen seine Lippe, doch anstatt, dass er meine Zunge seinen Mund erforschen ließ, drückte er die Meine in meinen Mund zurück. Lächelnd entstand ein Kampf zwischen unseren Zungen, den ich jedoch verlor und es ein wenig beleidigt hinnahm. Der Himmel hatte ein dunkles violett angenommen, bevor die Sonne vollständig verschwand und die Sicht auf einen dunklen, klaren Sternenhimmel freigab.
 

„Wollen wir nicht langsam zurück?“, fragte ich Kenpachi. Er saß im Schneidersitz auf einer Wiese am Fluss und lehnte sich an den Deich. Ich saß auf seinem Schoß und lehnte mich gegen seinen Oberkörper. Seine Arme waren um mich geschlungen und wärmten mich. Wir hatten unsere Augen geschlossen „Warum?“, wollte Kenpachi wissen.

„Die anderen könnten sich Sorgen um uns machen...“,

„Was interessiert mich die anderen?“,

„Keine Ahnung.“ Er lachte kurz und strich mir durch das Haar.

„Du musstest auf diese Frage nicht antworten.“,

„Ich weiß...“ Seine Wärme war angenehm. Mein Herz hatte sich beruhigt und fühlte sich nun wohl in seiner Nähe. Ich lauschte dem Herzschlag von Kenpachi. Es hatte einen gleichmäßigen Takt und man musste der Versuchung widerstehen nicht für immer an ihn geklammert zu sein. Kenpachi richtete sich vorsichtig auf und legte mich im Brautstil auf seine Arme. Dann stand er auf und schlug irgendeine Richtung ein.

„Wohin gehen wir?“,

„Zu unserer Unterkunft.“,

„Jetzt auf einmal?“,

„Du bist geschwächt, du kannst dir leicht eine Erkältung einfangen.“ Meine Wangen röteten sich. Einerseits war es süß von ihm, dass er sich um mich Sorgte, andererseits hatte ich schon immer gute Abwehrkräfte und so schwach war ich nun auch wieder nicht. „So schwach bin ich nun auch wieder nicht und außerdem, zu Asano geht’s in die Richtung...“, bemerkte ich und zeigte in die entgegengesetzte Richtung in die Kenpachi lief. Dass er die falsche Richtung eingeschlagen hatte, ließ mich schmunzeln. Kenpachi beließ es auch bei einem Grinsen und ich lotste ihn zu Asano. Es war spät und ich hätte mich aus Höflichkeit gar nicht getraut anzuklingeln, doch auch nachdem Kenpachi dreimal geklingelt hatte, wollte er schon zum Fenster hinein, als ich ihm mal riet die Türklinke zu testen. Tatsächlich war die Tür offen. Wir traten in die stockdunkle Wohnung ein und ich wurde herunter gelassen, um meine Schuhe auszuziehen. Plötzlich ging das Licht an und ein Knall ertönte. Konfetti rieselte auf uns hinab und verwundert schauten wir in das Wohnzimmer. „Herzlichen Glückwunsch, ihr Turteltauben!“, riefen Yumichika, Ikkaku, Mizuho und Keigo im Chor. Bei Keigo sah es eher so aus, als ob er gezwungen worden sei. „Oh mein Gott, seid ihr Stalker!“, witzelte ich und musste breit grinsend zu Kenpachi schauen. Man sah im an, dass es ihm ein wenig peinlich war, dass es so schnell raus kam, dass wir nun ein Paar waren, aber er nahm es dann genauso wie ich grinsend hin. „Also wer von euch hat gespannt?“, wollte Kenpachi grinsend wissen und auch der Rest musste breit grinsen, bis sie sich entschlossen auf Yumichika zu zeigen, welcher als einziger auf Ikkaku zeigte. „Verräter!“, rief er gespielt beleidigt und wir konnten nicht anders, als Yumichika auszulachen.

„Lacht ihr mich etwa aus?“,

„Nie im Leben!“, sagte Ikkaku mit sarkastischen Unterton und die beiden gerieten in eine nicht ernst gemeinte und vor Sarkasmus strotzende Auseinandersetzung. Anschließend feierten wir die halbe Nacht durch, wobei Mizuho und Ikkaku in einem ziemlich betrunkenen Zustand endeten und man die beiden einfach nur für alles, was sie taten, auslachen konnte. Irgendwann schliefen wir an Ort und Stelle ein, ohne mal in der Nähe eines Betts gewesen zu sein.

Wir passen im Unterricht auf.... NICHT!

Als ich am Morgen aufwachte und zur Uhr schaute, ärgerte ich mich über mich selbst. Was fällt mir ein um 5:00 Uhr aufzuwachen und das ohne Wecker? Als ich nach dem Bad suchte, fand ich schließlich eine Schuluniform. Wann kam die denn hier her? Entweder Yumichika oder Ikkaku müssten die mitgebracht haben. Mit dem Gedanken gab ich mich zufrieden, schnappte mir die Schuluniform für Mädchen und verschwand im gefundenen Bad. Dort schloss ich zuerst die Tür ab, entledigte mich meiner Kleidung, benutzte einfach ungefragt eine Haarbürste und begab mich unter die Dusche. Ich erschrak leicht, als zu aller erst eiskaltes Wasser aus dem Duschkopf heraussprudelte, sprang aus der Schusslinie und hielt meine Hand solange unter das Wasser, bis es eine angenehme Temperatur erreicht hatte. Das Wasser wusch meine morgendliche Müdigkeit weg und ich machte mir Gedanken über den gestrigen Tag. Es hatte ziemlich viele Schlenker in meiner Stimmungskurve eingebaut. Das Nyan-cat Oberteil hatte jedoch alles an Entsetzen getopt. Ein Glück, war die Schuluniform schon da. Bücher mussten wir bestimmt noch bekommen. Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich meinen Gedanken nachhing, als es laut. „Nanami? Bist du da drin? Beeilst du dich? Es wollen auch noch andere ins Bad!“, ertönte die Stimme von Mizuho und ich seufzte laut auf. „Ist gut!“, rief ich, griff wieder ungefragt zum Shampoo und seifte mich in Windeseile ein, was auch gleich alles abgewaschen wurde. Ich drehte das Wasser ab und wrang meine Haare aus. Danach schnappte ich mir irgendein Badetuch, welches ich nach einigem herumwühlen und ertränken des Bodens gefunden hatte und trocknete mich ab, während ich den Boden wischte. Dann schnappte ich mir die Uniform und zog mich blitzschnell an, bevor ich mir noch einmal die Haare durchkämmte, die Haare von der Bürste entfernte und die Tür aufschloss. Die Haare warf ich in einen Mini-Mülleimer neben der Toilette und hing das Badetuch, so wie das Tuch, mit dem ich den Boden gewischt hatte auf die Heizung. Als ich das Badezimmer verließ, wurde ich fast von der Kälte erschlagen. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass das Badezimmer so nebelig geworden war. „Na endlich!“, rief Mizuho aus dem Flur heraus und stürmte an mir vorbei.

„Mizuho? Ich habe einfach die Sachen benutzt, die da waren. Geht das okey?“,

„Klar. Ist ja nur für eine Woche“, sagte sie und machte sich fertig.
 

Als wir alle fertig angezogen waren, konnten wir endlich Frühstücken und mir lief das Wasser im Mund zusammen, als ich das riesige Buffet sah. „Darling~ Ich habe mich extra für dich so bemüht~“, säuselte die Klette und schmiegte sich wieder an Ikkaku, welcher das alles mit einem Seufzen quittierte. „Wow, Mizuho! Du bist ja eine fantastische Köchin!“, lobte ich sie, als ich den ersten Bissen des, herrlich aussehenden, Sandwichs nahm. Genießerisch schloss ich die Augen. „Iss doch auch was, Ikkaku, sonst ist bald alles weg!“, riet Yumichika seinem Kumpel, als der Schönling ebenfalls anfing zu Essen. Kenpachi betrachtete das Essen am Anfang eher skeptisch, entschied sich aber doch noch, wie Keigo, schweigend vor sich hin zu Frühstücken. „Na los~! Iss endlich!“, drängte ihn auch Mizuho und drängte ihn auf einen Stuhl, bevor sie sich neben ihn setzte. Mit einem leidenden Murren fing Ikkaku schließlich an zu Essen, weswegen Mizuho ihn mit leuchtenden Augen fragte:

„Und? Wie schmeckt's dir?“,

„Gut...“, antwortete Ikkaku genervt, doch Mizuho schien das zu ignorieren. Viel eher freute sie sich über seine Antwort und 'schenkte' ihm somit eine feste Umarmung.Wieder einmal konnte man aus Ikkakus Gesicht lesen, wie verzweifelt er war. Auf Kenpachis, Yumichikas, Keigos und mein Gesicht schlich sich ein breites Grinsen. Schadenfreude ist doch die Schönste!
 

Als unsere 6er Gruppe die Schule erreichte, Mizuiro ist auf dem weg noch zu uns hinzugestoßen, wurden wir Ziel einiger neugieriger Blicke. Zum Glück machte das uns das so gut wie nichts aus. Immerhin waren wir Kämpfer, was kümmern uns neugierige Blicke? Wir gaben uns doch gerne stark und selbstbewusst. „Wo müssen wir die Bücher abholen?“, wollte Kenpachi wissen, als wir im Schulflur, vor unserem Klassenraum standen. Erwartungsvoll schaute ich den Rest der Truppe an.

„Yumichika, Ikkaku. Ihr wart doch schon mal hier auf der Schule. Woher hattet ihr die Bücher?“,

„Das...“, Yumichika überlegte, anscheinend eine Ausrede. „Bücher sind im Bücherkeller. Hier die Treppe ganz nach unten. Dort wird bestimmt jemand sein, der euch die Bücher gibt!“, klärte uns Mizuiro auf und Yumichika atmete erleichtert aus. „Hm“, grummelte Kenpachi und ging vor. „Dankeschön, Mizuiro-san“, bedankte ich mich und folgte, so wie die beiden Offiziere, Kenpachi. Wir bekamen unsere Bücher, Stundenpläne und zusätzlich noch eine Spindnummer. Sowohl Yumichika, als auch ich benutzten den Spind, doch Kenpachi und Ikkau bevorzugte es, die ganzen Bücher mit herum zu schleppen. „Aber davon bekommt man Rückenschäden, das ist nicht schön!“, belehrte Yumichika und schloss den Spind zeitgleich mit mir. „Also ich benutze ihn einfach, damit ich niemanden über den Haufen renne. So wie ich mich kenne, kann so was nur zu leicht passieren...“, begründete ich die Benutzung des Spindes. „Wollen wir dann mal in die Klasse?“, fragte Kenpachi ungeduldig und ich nickte.

„Von mir aus ja.“,

„Worauf warten wir dann noch!“ Ikkaku schob mit Schwung die Tür zum Klassenzimmer auf und augenblicklich wurde es still im Raum. Wieder hatte ich den Drang mich bemerkbar zu machen und die Stille zu brechen: „Hi“, begrüßte ich alle monoton und hob die Hand leicht zu einem Winken. Ein Stuhl wurde energisch zurückgeschoben und ein orangehaariger Junge zeigte mit einem ausgestreckten Zeigefinger auf uns. „Ihr!?“, rief er ungläubig. „Wir?“, fragte unsere Truppe synchron. „Was macht ihr hier!?“, wollte er wissen. Yumichika und ich legten den Kopf schief, schlossen entspannt unsere Augen und antworteten, wie das normalste auf der Welt:

„Wir gehen zur Schule!“,

„Ichigo Kurosaki. Ich hatte gestern nicht die Gelegenheit dich zu treffen, aber das können wir ja jetzt nachholen!“, meldete sich Kenpachi und ein kampflustiges Grinsen erschien auf seinen Lippen. Ichigo schreckte kurz zurück.

„Dass du hier bist, wundert mich am meisten, Kenpachi...Und warum sollten wir hier kämpfen?“,

„Wäre es draußen auf dem Schulhof besser?“,

„Nein!“,

„Wo denn dann?“,

„Am besten nicht jetzt. Der Unterricht fängt gleich an“, Ichigo versuchte sich noch irgendwie rauszureden. „Na und?“, konterte Kenpachi. Wo ist mein Popkorn, wenn ich es mal brauchte? Nicht mal eine Cola hatte ich bei mir, um den bevorstehenden Kampf zu zu schauen. Kenpachi umstimmen konnte man schlecht. Erst Recht, wenn es um einen Kampf ging. Das müsste Ichigo eigentlich wissen. „Entschuldigung, dürfte ich hier mal durch?“, unterbrach eine freundliche Stimme die Diskussion der beiden und ich ging zur Seite, um der Frau hinter mir Platz zu machen. Die Lehrerin stellte sich hinter den Lehrerpult und stellte ihre Tasche mit einem lauten Knall auf dieses. „Würdet ihr euch bitte setzen? Der Unterricht fängt jetzt an“, sagte sie bestimmend. Kenpachi wollte gerade etwas erwidern, als ich wortlos seine Hand fasste und ihn mit mir zog. Er ließ es schließlich zu, als ich ihm zuflüsterte, dass es besser wäre sich nicht direkt am ersten Tag mit der Lehrerin anzulegen, wenn er weiterhin bei mir auf der Schule bleiben wollte. Wir setzten uns alle einfach auf irgendeinen freien Platz und hörten ganz aufmerksam dem Unterricht zu. Immerhin wollten wir nicht dumm sein und einen tollen Job im Leben bekommen!

Nein Scherz, unsere Truppe tat alles, nur nicht im Unterricht aufpassen. Kenpachi starrte Ichigo die ganze Zeit über kampflustig an, was dem Orangehaarigen ständig eine Gänsehaut herunterlaufen ließ. Yumichika, schaute am Fenster immer wieder nach, ob er auch noch gut aussah, Ikkaku faltete Papierflieger und warf diese willkürlich jemanden an den Kopf und ich kritzelte kleine Chibis in mein Heft.
 

Als die Schule dann endlich vorbei war, bestand Kenpachi darauf, dass wir allesamt Ichigo suchen sollten, da dieser nach dem Klingeln, ohne Vorwarnung, blitzschnell aus der Klasse verschwunden war und Kenpachi noch gegen ihn kämpfen wollte. „Ich finde dich, Ichigo Kurosaki!“, rief Kenpachi, welcher seinen Gigai verlassen hatte, genauso wie Yumichika und Ikkaku. Die Seelen, welche dann ihren Körper füllten, waren teils gruselig, wenn man bedachte, wie sich das Original benahm, aber teils auch einfach witzig. Immerhin wollten sie alle gegeneinander kämpfen. Schon wieder hatte ich kein Popcorn zu Hand! „Ai, endlich habe ich euch gefunden!“, rief eine fröhliche Stimme von weiten, welche sich aber rasant näherte. „Jogi-sama muss nicht mal lange warten, bis er dich hat, Nanami...“, flüsterte der Typ, der plötzlich vor mir stand und alles wurde schwarz.



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