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Vampire Kiss

Come to me
von

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Der Kuß der Unsterblichkeit

Vampire Kiss(Part One)
 


 

Es war schon tiefe Nacht als sich Luke auf den Weg nach Hause machte. Nebel kroch durch den Wald und gab ihm ein eigentümlich unheimliches Aussehen. Ab und zu konnte Luke das Klagelied einer Eule hören. Er fühlte sich unsicher, allein und doch beobachtet. Er wusste das es nicht mehr weit sein würde und er wäre zu Haus. Ein kalter Windzug streifte ihn. Sein Unbehagen wuchs ins unermessliche. Seine Schritte wurden schneller. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. " Warum musste ich ausgerechnet durch den Wald? Gut es ist eine Abkürzung aber ich hab so ein Schis!" ging es Luke immer und immer wieder durch den Kopf. Er versuchte sich zu beruhigen indem er leise ein Lied vor sich hinsummte.
 

"Was war das?" erschrocken fuhr er herum. Doch es war zu dunkle um was erkennen zu können. Luke merkte wie er zitterte. "Oh man, bilde ich mir das ein? Vielleicht hätte ich doch ein Bier weniger trinken sollen?" unschlüssig setzte er seinen Weg ins Verderben fort .
 

Es knackte und raschelte erneut. Diesmal war Luke sich sicher das es keine Einbildung war. Es konnte einfach keine gewesen sein. "Ruhig Luke, alles ist in Ordnung. Bleib ganz ruhig" versuchte er sich zu beruhigen. Sein Herz schlug immer schneller. "Bald hab ich es ja geschafft. Ja... bald bin ich zu Haus. Dann bin ich sicher." Immer wieder sagte Luke diesen Satz zu sich.
 

"Steht da vorne jemand?" Luke kniff die Augen zusammen um die Umrisse der Gestalt genauer zu ordnen. "Hallo?" stotterte er. Aber es kam keine Antwort. "Will der mich verarschen? Oder bilde ich mir das nur ein? Oh man, ich will weg hier!" ging es Luke durch den Kopf. Noch einmal rief er ein unsicheres Hallo zu der Gestalt. Aber es kam wieder keine Antwort. Am liebsten wäre Luke umgedreht und zurück gegangen. Aber ob es geholfen hätte?
 

Er kam der Gestalt immer näher. Sie schien sich aber nicht vom Platz zu rühren. Dann sah er aber wie sie plötzlich anfing zu schwanken. Wieder streifte ihn ein kalter Hauch. Er fühlte sich schlecht. "Hallo?" stieß er zaghaft hervor. Luke hörte ein leises Wispern. "Was haben sie gesagt?" wieder ertönte ein wispern. Nun war Luke nur noch wenige Meter von der Gestalt entfernt. Er spürte ein bedrückendes Gefühl... wäre am liebsten ganz schnell von diesem unheimlichen Ort verschwunden. Aber er konnte nicht. Irgendwas schien ihn magisch anzuziehen.. und er spürte dagegen kein Widerstand. Vielleicht wollte er es auch so?
 

"Komm näher junger Luke! Ich warte schon lange auf diese Gelegenheit." Ein leises hämisches Lachen war zu hören. "Ich beobachte dich schon sehr lange... jetzt ist die Zeit gekommen um dich in einen neuen Anbeginn zu führen. Du wirst mich begleiten... bei meinen jagten." Wieder ertönte ein hämisches Lachen doch diesmal etwas lauter. "Wer bist du? Kenn ich dich?" Luke blieb stehen. Noch konnte er nicht erkennen wer oder was vor ihm stand. "Ich glaube nicht das du mich kennst. Reicht es nicht, das ich dich kenne? Komm ruhig näher. Komm zu mir." Luke konnte wiederstehen. Er war wie in Trance. Langsam marschierte er wie eine Marionette auf die Gestalt zu.
 

Der Mond stand hoch am unendlich erscheinenden Himmelszelt. Er strahlte ein kaltes Licht in den Wald. Nun konnte Luke die Gestalt erkennen. Sie trug einen dunklen Umhang. Er sah die langen weißen Haare, die ein blasses, schmales Gesicht umrandeten. Die Augen waren auf ihn gerichtet. Sie sahen ihn gierig an. Das klare blau der Augen... die feinen, feminin wirkenden, Gesichtszüge, der schön geformte Mund zogen ihn magisch an. Die Gestalt öffnete ihre Arme. Luke hatte nur noch ein Ziel: Die Gestalt. "Komm Luke, komm zu mir." Ertönte die liebliche Stimme. Luke vergaß alles um sich herum. Er umarmte den ihm Fremden.
 

Oh wie wohl fühlte er sich. Zwei starke Arme hielten ihn fest umschlungen. Er merkte wie die Gestalt ihn an sich zog. Luke ließ sich alles gefallen. "Wie ist mir bloß?" ging es ihm durch den Kopf.
 

Doch dann spürte er ein kurzes brennen am Hals. Er zuckte kurz zusammen. Konnte sich aber nicht wehren. Wollte sich nicht wehren. Er ließ es Geschehen. Es war sein Wille.
 

Luke merkte wie sein Herz pochte. Es war wild und ungestüm. Er krallte sich fest an dem modrig riechenden Umhang der Gestalt. Alles um ihn drehte sich nur noch. Luke schloss die Augen, in der Hoffnung das es aufhörte sich zu drehen. Dann merkte er wie er sachte ins Gras gelegt wurde. Er blickte auf und sah in das schöne Gesicht dem er nicht wiederstehen konnte. "Luke, es ist besser für dich. Sei an meiner Seite." Luke fühlte sich leer und müde. Er wollte schlafen. Seine Knochen waren ihm schwer. Zittrig brachte er noch eine Frage hervor " Wer bist du? Wie heißt du?" "Wer ich bin erfährst du noch früh genug. Mein Name ist jetzt noch nicht von belang. Schlaf und morgen werde ich dich in ein neues Zeitalter begleiten."
 

Die Gestalt beugte sich über Luke, nahm ihn auf den Arm und verschwand leise in die kühle, schützende Nacht.
 

Ende???
 

©by Brandon, alias Sabine, alias... darf ich nicht verraten

Love destroy us

Vampire Kiss(Part Two)
 

Luke kam in einem kalt-nassen Gemäuer wieder zu sich. Alles um ihn herum war dunkel. Doch fühlte er die Dunkelheit nicht mehr als bedrückend. Nein, sie tat ihm gut.
 

Er hörte Schritte. Sie kamen schnell auf ihn zugeeilt. Langsam drehte er sich um und sah wie sich die alte, modrige Tür quietschend öffnete. Dann blickte er in das liebliche Gesicht der ihm immer noch unbekannten Gestalt. Sein Herz begann zu rasen. "Ich hoffe du hast gut geschlafen?"
 

Leicht verunsichert brachte Luke ein Ja hervor. Es brannte in Luke vor Fragen, nur wusste er nicht wie er sie stellen sollte. "Ich weiß das du wissbegierig bist. Du bist verunsichert. Aber lass mich all das hier aufklären." Luke nickte verunsichert und dachte daran wie schön es war in seinen Armen zu sein und wie es weitergehen sollte.
 

"Hör mir zu Luke, ich beobachtete dich schon sehr lange. Du bist mir bei unserer ersten Begegnung gleich aufgefallen, nur konntest du mich nicht sehen. Ich glaube du weißt gar nicht was das Schicksal dir noch prophezeien wird. Es wird eine Zeit anbrechen in der sich der Mensch gegen all das wunderbare Leben hier in unserer Welt richten wird. Ein Verräter wird auftauchen, wird die Kunde verbreiten das es uns tatsächlich gibt. Das wir keine Fantasiewesen sind. Die Zeit der Jagt und des Todes bricht mit ihm an. Wir müssen uns rüsten gegen all das Unheil was mit sicheren Schritten auf uns zukommt. Wir müssen uns wehren. Es wird ein harter Kampf werden. Viele Opfer wird es zu beklagen geben. Es muß gehandelt werden. Du bist auserkoren... auserkoren die Armeen zu führen. Unser Schicksal liegt in deiner sowohl auch in meiner Hand. Gemeinsam können wir den Frieden zurück bringen." Luke verstand nicht recht was all das sollte. Er war auserkoren? Er? Ein einfacher Mann? Es waren Dimensionen die er sich nicht vorstellen konnte, die er nicht fassen konnte.
 

"Was bin ich, das ich ein Auserkorener bin?" fragte Luke. "Du wirst uns in ein neues Zeitalter führen. In dir steckt unglaubliche Kraft mit der ich mich sogar nicht messen möchte. Du wirst den Anbeginn wagen. Du wirst das Unheil in die Knie zwingen, damit der Frieden sich wieder in seiner ganzen Pracht erheben kann. Du wurdest uns als großer Krieger prophezeit. Das Schicksal ist auf unserer Seite." Luke sah fragend in das schöne Gesicht. "Du willst sicher meinen Namen erfahren, wer ich bin, wo du bist, wie es jetzt weitergeht! Stimmt es?" Luke nickte ohne was sagen zu können. "Gut. Mein Name ist Yamadus. Ich bin der älteste und mächtigste Vampir auf dieser Welt und du bist mein. Zur Zeit befinden wir uns in einer alten verlassenen Abtei. Bald, wenn die Zeit reif ist, dann werden wir uns auf mein Schloß begeben. Aber nun, ruh dich noch etwas aus." Yamadus wandte sich wieder ab und ging. Nun war Luke wieder allein mit sich. Er verstand immer noch nicht was geschehen war. All das war zuviel. Auserkoren, Schicksal, Unheil und Frieden waren die Wörter die ihm immer wieder durch den Kopf geisterten... unruhig und keine Antwort findend. Was war er nun? Etwa ein Vampir? Er dachte immer die Geschöpfe gibt es gar nicht. Als er sich umblickte bemerkte er das sich ein großer Spiegel im Raum befand. Langsam nährte er sich ihm. Ihm war nicht wohl bei dem Gedanken dort hineinzuschauen. "Vielleicht sollte ich es lassen" dachte er aber die Neugier siegte.
 

Er blickte sich verdutzt an. Nichts war geschehen. Er sah aus wie immer, nur blasser. Nicht mal mehr die Bissspuren sah er. Er öffnete den Mund um sehen was dort war. Es blitzten ihn zwei lange Eckzähne an. "Hoffentlich beiß ich mir damit nicht auf die Zunge" ging es durch seinen Kopf.
 

Früher wäre er zu Tode erschrocken gewesen, hätte er sich so gesehen. Aber jetzt? Der Anblick störte ihm nicht im geringsten. Es war so, als ob schon immer so gewesen wäre. So, als wäre es nichts neues.
 

Yamadus trat wieder ein. "Oh, begutachtest du dich grade? Irgendwann, den Zeitpunkt weiß ich nicht, wirst auch du weiße Haare haben. Je heller das Haar eines Vampirs, desto stärker ist er und je klarer die Augen desto mächtiger ist er. Aber das wirst du schon bald herausfinden." Luke drehte sich zu Yamadus um. Er sah ihn lange an. Ihm brannte schon lange eine Frage, diesmal war er bereit sie zu stellen. " Yamadus... sag warum fühlte ich mich so wohl als du mich umarmt hast? War es Zauber?" Yamadus schwieg und versuchte Luke's Blicken auszuweichen. "Was interessiert es dich?" zischte er ihn darauf scharf an. "Ich will es einfach wissen ob ich mir die Gefühle nur eingebildet hab." Schweigen umhüllte beide Vampire. Ein kalter Windzug umstreifte beide. Yamadus blickte zum Boden "Weißt du Luke... Vampire dürfen nicht lieben... es ist uns untersagt." Nun blickte er ihn in die Augen "Versteh doch wir kommen jetzt in eine schwere Zeit. Wir dürfen uns unseren Gefühlen nicht hingeben Das macht uns nur schwach." Er weichte mit seinem Blick ab von Luke und drehte ihm den Rücken zu. Er wusste nur zu genau was Luke für ihm anfing zu empfinden und er ebenso für Luke. Es war kein Zauber der ihn Luke in die Arme trieb... ... ... es war Liebe.
 

Ende???
 

© by Brandon, alias Sabine, alias... darf ich nicht verraten

wer nicht wagt.... der nicht gewinnt

Vampire Kiss
 

Liebe kann schon seltsam sein, dachte sich Yamadus als er den Raum verließ. Noch nie zuvor empfand er irgendwas für ein Lebewesen. Er wollte auch nie was empfinden. Oft genug war er dabei, wenn andere Vampire qualvoll hingerichtet wurden, weil sie sich ihrer Liebe zueinander hingaben. Nein, so wollte er es nicht Enden lassen. "Warum sollte ich Lukes und mein Leben riskieren für ein Gefühl das am Ende eh nur Schmerz bedeutet?" flüsterte Yamadus vor sich hin als er den dunklen Korridor entlang ging und ihn die Dunkelheit umhüllte.
 

Luke fühlte sich allein gelassen. "Noch nie empfand ich soviel für einen Men..." er stockte. Mensch war er nicht mehr aber Vampir?! Nun war er eine Fantasiegestalt, an die kein Mensch glaubte. Was sollte er jetzt machen? Weglaufen vor dem was eh schneller war als er? Nein, das kann nicht der Weg sein, dachte Luke bei sich. "Ich werde meine Aufgabe erfüllen, so wie sie mir prophezeit wurde.... und wer weiß... wenn all das hier vorbei ist..." ein lauter Knall riss Luke aus seinem Selbstgespräch. Erschrocken sprang er auf und rannte zur Tür. Mit einem Teufel im Nacken namens Panik sprang er auf den dunklen Korridor, der sich still vor ihm erstreckte. Vorsichtig blickte Luke sich zu allen Seiten um. Die Abtei schien ruhig, zu ruhig. Langsam und mit stark klopfenden Herzen machte Luke sich auf den Weg. Wo kam das Geräusch nur her? grübelte Luke.
 

Yamadus hörte ebenfalls das Geräusch, nur war er nicht so tief in Gedanken versunken um gleich zu erkennen, das ein Gewitter aufzog. Das wird unseren Aufenthalt hier noch ein wenig verlängern beschloss Yamadus. Er setzte sich auf einen alten Stuhl, der in einem hohen zerfallen Gewölbe stand und der schon von der Zeit gezeichnet war. Er knarrte laut unter seinem Gewicht, obwohl er wirklich nicht schwer war. Doch dann hörte Yamadus einen schleichenden Laut, was war das nur? Vorsichtig richtete er sich wieder auf. Langsam aber mit schnellen Schritten, ging er in die Richtung aus der er das Geräusch vermutete. Wenn das jetzt ein Mensch ist...dann wird es ernst, ging es Yamadus durch den Kopf. Das Geräusch kam verdächtig näher. Instinktiv griff Yamadus in die Dunkelheit und zog einen überraschten Luke hervor.
 

"Ya....Ya..Yamadus ich bin es Luke!" ängstlich blickte Luke in die wunderschönen Augen von Yamadus. Dieser sah ihn erschrocken an und lockerte sofort seinen Griff, der sich gekonnt um Lukes Hals gelegt hatte. "Oh... Entschuldige ich dachte du seist....jemand anderes." Luke sah verunsichert ins liebliche wirkende Gesicht von Yamadus. Wurde er etwa rot? Und das bei seiner Blässe? Luke konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. " Was grinst du denn so? Findest du es etwa lustig mich so zu erschrecken?" "Dich erschrecken? Was war das für ein Geräusch? Dieser Knall?" "Ähm... welcher Knall? Du meinst doch nicht etwa das Gewitter?" verdutzt sah Luke Yamadus an " Gewitter?" "Ja, sag bloß du weißt nicht was das ist!" " Na klar weiß ich was das ist... ich habe mir halt nur Sorgen gemacht!" verlegen schaute der junge Vampir zu seinem dunklen Engel. "Luke, du brauchst dir aber keine Sorgen machen. Die Menschen wissen doch nichts von unserer Identität." Fürsorglich betrachtete Yamadus Luke. Dann lächelte er und strich ihm übers Haar. "Weißt du Luke, solange noch kein Verrat stattgefunden hat, brauchen wir uns auch keine Sorgen machen." "Woher weißt du wann der Verrat stattgefunden hat?" "Das werde ich spüren wenn es soweit ist... aber jetzt ist es noch nicht soweit." Tiefe Stille umgab die beiden Vampire.
 

Blitze zuckten über den unendlich erscheinenden Himmel. In der Ferne grollte ein mächtiger Donner, gefolgt von einem gleißend hellen Blitz der sich wie ein Peitschenschlag anhörte. Luke lehnte gegen die nasse Mauer und ließ den Regen in sein Gesicht tropfen. Zum ersten Mal hatte er mit Yamadus ganz unbefangen sprechen können und außerdem verloren sie nicht einmal das Wort das mit -L- anfing und mit -iebe- endete. Es war schön, wie er ihm übers Haar gestrichen hatte. "Ich wünschte mir, das es immer so sein könnte wie heut Abend." Sagte Luke zu sich selbst.
 

Bevor Luke wieder auf sein "Zimmer" (man konnte wirklich nicht sagen das es eins war) ging, tapste er noch mal bei Yamadus "Schlafgemach" vorbei. Yamadus lag zusammengekauert auf einem Strohhaufen, oder das, was davon übrig war.

Es war ein kalter Abend. Bei jedem Windzug, der das großporigen Gemäuer durchzog, kauerte sich Yamadus mehr und mehr zusammen. Ich freu mich schon wenn wir zum Schloß fliegen, da kann Yamadus sicher angenehmer schlafen und ich auch, dachte Luke. Grade als er gehen wollte hörte Luke ein leises Flüstern. Kam es etwa von Yamadus? Zögernd trat Luke an den zitternden Vampir im Strohhaufen. ~Bitte, versteh es nicht falsch Taranius, ich weiß das wir es nicht dürfen. ..... Nein, du darfst es ihnen nicht sagen. NEIN!~
 

Erschrocken fuhr Yamadus hoch. Tränen rollten über sein Gesicht und bildeten kleine Rinnsäle. Yamadus schien Luke nicht bemerkt zu haben, noch nicht. Denn im selbem Moment drehte er sich um und sah überrascht zu Luke, der noch immer ganz verwirrt neben ihm stand. Dann zog Yamadus seine Knie ganz dicht an sich heran, so als wolle er sich hinter ihnen Verstecken damit Luke seine Tränen nicht sah. Erschöpft lehnte er seinen Kopf an sie. Dann lächelte er traurig, sagte aber nichts. Es schien Luke, als ob er den ersten Schritt machen müsste. Langsam ging er auf Yamadus zu und kniete sich neben ihn hin. Er streichte zart über Yamadus Kopf, der im selbem Moment zusammenzuckte. "Yamadus..." sagte Luke mit seiner ruhigen Stimme. "Yamadus, was ist passiert? Wer ist Taranius?" liebevoll blickte Luke in das schmerzlich, ängstliche Gesicht von Yamadus. Dieser antwortete mit gedämpfter Stimme "Taranius ist mein jüngerer Bruder." Um mehr zu erzählen schien Yamadus Kraft nicht zu reichen. Wieder kamen dem Vampir Tränen, sie schienen nicht aufhören zu wollen. "Sieh mich an Yamadus, warum versteckst du deine Tränen? Das brauchst du vor mir nicht zu machen. Du musst dich nicht schämen!" vorsichtig schob Luke seine Hand unter Yamadus Kinn und hob es an.
 

Der Mond schien mit seiner fahlen Helligkeit in das Zimmer. Die Schatten beider Vampire fraßen sich regelrecht in das alte Gemäuer.

Sorgsam lächelnd sah Luke in das weinende Gesicht von Yamadus. "Du musst mir nicht erzählen, was du geträumt hast. Es ist schon gut so. Aber bitte verberge deine Gefühle mir gegenüber nicht." "Ich muß es aber Luke." Antwortete der Vampir traurig "Denn wenn ich dir meine wahren Gefühle offenbare....dann sind wir beide verloren. Ich habe es gesehen, in meinen Träumen. Wir dürfen das nicht!" verständnisvoll blickte Luke in die traurig blauen Augen von Yamadus. "Yamadus hör mir bitte gut zu, Gefühle lassen sich nicht einfach abstellen. Gefühle können sogar stärker sein als der Tod. Ich werde immer gleich für dich empfinden. Aber wenn du es nicht willst, werde ich mich dem beugen. Ich will nicht das du wegen mir Qualen erleidest." Vorsichtig ließ Luke seine Hand über Yamadus Gesicht gleiten. "Luke...." "Pssst Yamadus, sag nichts mehr. Es ist schon gut." Ein kalter Windzug streifte beide Vampire. Stille, sie war jetzt diejenige die herrschte.
 

Viele Minuten verstrichen in der Zeit als sich beide einfach nur so gegenüber saßen. Keiner redete, keiner bewegte sich. Dann aber unterbrach Yamadus die Stille. Er schien sich wieder gefangen zu haben. "Luke, Luke... ich kann nicht mehr schweigen. Ich kann auch nicht mehr der sein, der alles für Vorschriften und Regeln aufgibt. Verstehst du? Am ersten Tag unserer Begegnung habe ich... habe ich..." es fiel ihm wirklich schwer auszusprechen worauf Luke schon sehnsüchtig wartete. Es schien als fiele eine Fassade Stück für Stück von YamadusInnerem. "Luke.. ich habe mich in dich...verliebt. Aber es darf nicht sein." Wieder rollten Tränen, aber diesmal auf Lukes Gesicht. "Yamadus?..." aber eh Luke seine Gedanken äußern konnte spürte er die warmen Lippen von Yamadus auf seinen. Es war wie dieses Gewitter mit seinem heftigen Regen, überraschend und unerwartet. Trotzdem tat es gut. Yamadus Liebe zu spüren, die nun so deutlich war, das Luke alles um sich herum vergaß.
 

Als Luke die Augen öffnete saß Yamadus mit einem breiten Grinsen im Gesicht vor ihm. All die Anspannung, das Warten und die Ungewissheit waren wie ausgelöscht. Aber ob es immer so sein würde?
 

Ende???

~Brandon, alias Sabine, alias...darf ich nicht verraten

The dangerous Brother

Vampire Kiss
 

Es war früh am Morgen, als sich Yamadus und Luke auf den Weg zum Schloß machten. Sie gingen ein ganzes Stück zu Fuß ehe sie eine Waldlichtung erreichten.
 

Yamadus lehnte sich gemütlich an einem alten Baum und schloss die Augen. "Luke? Wenn wir am Schloß ankommen, dürfen wir nichts von dem Preisgeben, was uns verbindet. Die anderen, niederen, Vampire denken nur, das ich dich hole und weiter nichts ist. Ach ja, und was ich noch sagen wollte, bitte hüte dich vor meinen Bruder! Traue ihm nichts an, auch nich deine Gedanken." Yamadus öffnete wieder seine Augen und sah Luke streng an. "Wie meinst du das mit Gedanken?" unsicher blickte Luke zu Yamadus. "Na Gedankenlesen kann er nicht, so wie ich, aber sei trotzdem auf der Hut! Ihm kann man nicht vertrauen. Am besten hältst du dich an mich, oder an unserem Hohen Rat." "Du kannst Gedankenlesen?" "Ja und auch übertragen. Das wirst du auch noch lernen." Yamadus stemmte sich vom Baum weg und kam auf Luke zu. Er nahm ihn zärtlich in die Arme. Luke fühlte sich so wohl bei ihm, obwohl es nicht sein durfte.
 

"Egal was noch geschehen mag Luke, denk immer daran, das du ein Ziel vor Augen hast. Denk immer an die Prophezeiung." Luke wusste nicht was er davon halten sollte. In Yamadus Stimme klang etwas mit, vor dem er sich fürchtete. Wusste Yamadus schon etwas, das er nicht erfahren durfte? Aber Luke ließ den eben gedachten Gedanken schnell wieder fallen, als er Yamadus zarten Kuß spürte. Ebenso zärtlich erwiederte er ihn. Es war ein schönes Gefühl ihm so Nahe zu sein.
 

Yamadus war in Aufbruchsstimmung, denn je schneller sie zu Hause waren, desto eher konnte er etwas Essen und seine Kleider wechseln."Yamadus... bevor wir weitergehen...also ich muß noch mal schnell für kleine Vampire!" "Nun gut, aber bitte beeile dich, außerdem sagte ich nicht, das wir weitergehen." Wieder erschien dieses tückische Grinsen auf dem schönen Gesicht von Yamadus.
 

Als Luke zurückkam traute er seinen Augen kaum. Sein dunkler Engel stand mit ausgebreiteten Flügeln vor ihm, sie glichen den von Engeln, nur waren seine nicht weiß, nein sie waren schwarz, schimmerten aber in der Sonne rötlich. "Na los Luke, worauf wartest du? Lass deine Flügel wachsen!" "Wie? Was soll ich?" "Na deine Flügel, oder dachtest du es geht ohne? Das ist auch echt nicht schwer!" Yamadus strich über Lukes Rücken "Da, merkst du das?" Luke verspürte einen leichten Druck, dachte aber das es von Yamadus Hand kam. Doch als er sich umblickte bemerkte er das der Vampir gar nicht mehr bei ihm stand. Er hatte sich schon längst in die Lüfte erhoben. "Luke! Willst du dort unten Wurzeln schlagen? Komm schon." Luke wollte gerade was sagen, aber da merkte er auch schon, das sich zwei gewaltige Schwingen auf seinen Rücken befanden. Es war für ihn schon ein wenig ungewohnt mit zwei Flügeln denn Flattermann zu markieren aber es half ihm nichts und so taumelte mehr schlecht als recht dem Himmel empor. Als er bei Yamadus angekommen war konnte er das Schadenfrohe Grinsen schon auf seinen Gesicht entdecken. "Ich find das gar nicht zum Lachen!" "Ach Luke nun sei doch nicht so, aller Anfang ist schwer. Nur du sahst eben so süß und unbeholfen aus. Sei mir bitte nicht böse!" Luke machte eine abwertende Geste mit der Hand. Aber Yamadus wusste das ihm Luke nicht böse sein konnte.
 

Der Flug kam Luke unendlich lange vor. Aber er bemerkte auch das sich Yamadus Gesicht von Minute zu Minute änderte. "Was ist los Yamadus?" fragte Luke mit besorgter Miene. "Ach nichts, mach dir mal keine Gedanken um mich." Yamadus flog zielstrebig geradeaus weiter. Wenig später aber merkte er das Luke nicht mehr hinter ihm war. Erschrocken fuhr er herum. Suchte mit seinen Augen den wolkenverhangenen Himmel nach Luke ab, aber er war nirgends zu Entdecken. "Oh Scheiße... Luke? Luke? Verdammt wo bist du?" rief Yamadus immer und immer wieder. Aber er erhielt keine Antwort. Schnell flog er zurück zur der Stelle, wo er ihn das letzte Mal gesehen hatte.
 

Als Yamadus den Waldboden erreichte hörte er ein hämisches Lachen. Es kam ihn bekannt vor. Aber woher?
 

Die Gestalt die sich raffiniert hinter dem Baum versteckte, trat nun langsam hervor. "Taranius!" entglitt es Yamadus. "Ja Brüderchen ich bin es. Was denn? Bist du nicht erfreut mich wieder zu sehen? Und das nach so langer Zeit?" "Taranius, wo ist Luke?" Yamadus Stimme klang zornig, fast so als wäre er seinem Bruder am liebsten an die Gurgel gegangen. "Ach meinst du unseren Erretter?" fragte Taranius spitz. "Ja, genau den!" "Nun, ich glaube der schläft ein Weilchen." "Wie meinst du das?" zischte Yamadus ihn scharf an " Na wer wird denn? Bleib mal ganz locker. Ich habe den Erretter nur ein wenig aus dem Gleichgewicht gebracht. Was kann ich denn dafür, das er genau auf meiner Flugbahn war?" "Ich will jetzt sofort wissen wo er ist! Sag es mir, sonst..." "Sonst was? Du machst dir verdächtig viel Sorgen um den jungen Vampir! Da hat sich doch wohl nicht was angebahnt? Oder Brüderchen?" zähneknirschend ging Yamadus an Taranius vorbei. Im vorbeigehen hörte er wie Taranius ihn in einem fast verschwörerischen Ton sagte "Hüte dich Yamadus, ich weiß vielleicht mehr als du glaubst. Oder denkst du, ihr wart die einzigsten in der alten Abtei?" Ohne eine Antwort abzuwarten breitete Taranius seine Schwingen aus und flog in Richtung Schloß, das nur noch wenige Meter entfernt war.
 

Unterdessen suchte Yamadus weiter nach Luke. Dann hörte er ein leises stöhnen. "Luke?" vorsichtig ging er weiter. "Luke? Wo bist du?" Er sah wie Luke, an einem Baum gestützt, versuchte halt zu finden. "Oh Gott Luke?! Was ist passiert?" Luke blickte erschöpft zu Yamadus. "Ich weiß nicht, ich merkte vorhin einen starken Ruck an meinen Schwingen. Dann verlor ich mein Gleichgewicht. Ich bin eben erst zu mir gekommen." "Oh Luke, ich hätte es wissen müssen." "Was hättest du Wissen müssen?" besorgt sah Luke zu seinem Yamadus auf. "Ach weißt du Luke, ich erzählte dir doch von meinen Bruder..." "Taranius? War er es der mich aus dem Gleichgewicht brachte?" Yamadus wandte seinen Blick ab von Luke und nickte verschüchtert. "Bitte halte dich fern von ihn." Yamadus wollte Luke gegenüber nicht erwähnen, das Taranius eine Vorahnung hatte. "Komm Luke, bis zum Schloß ist es nicht mehr weit." "Können wir gehen Yamadus? Ich bin total außer Atem. Außerdem brummt mein Schädel gewaltig." "Zu Fuß würde es für dich zu Anstrengend sein. Komm her, ich nehm dich auf den Arm. Aber kurz vor dem Schloß musst du alleine weiterfliegen, sonst würde man falsches Denken." Behutsam zog Yamadus Luke an sich und nahm ihn sachte in die Arme. Dann erhoben sich beide in die Lüfte.
 

Sie kamen auf dem Schloß an ohne großes Aufsehen zu erregen. Wenige Meter vor dem Schloß war Luke selbst geflogen. "Da sind sie ja. Mein Brüderchen und unser Retter." Taranius ließ bewusst Spott in seiner Stimme aufkommen. "Ach Taranius, du brauchst gar nicht so überrascht tun. Wir haben uns schon gesehen!!!" wütend blickte Yamadus seinen Bruder an. "Ach, nun lass mir doch den Spaß." Mit eiligen Schritten trabte Taranius auf Luke zu. "Und du bist Luke? Unser..." "Taranius, verdammt noch mal. Es reicht jetzt! Lass ihn in Ruhe. Er muß sich erst ausruhen! Du wirst ihn ja heut Abend sehen." Keifte Yamadus ihn an. "Na na na Brüderchen wer wird denn?" aber Yamadus hörte über den Spott seines Bruders hinweg. Ihm war es jetzt erst mal wichtiger, das Luke auf ein Zimmer kam um sich auszuruhen. Der Flug hatte ihn sehr erschöpft.
 

Als Luke auf sein Zimmer gebracht wurde, trottete er müde auf das Bett zu. Er zog sich aus und legte sich mit halb geschlossenen Augen ins Bett. Das Yamadus die ganze Zeit dabeistand nahm er schon gar nicht mehr für wahr. Schlafen war das, was jetzt zählte. Yamadus merkte wie ihm warm wurde. Luke hatte sich einfach so vor ihm ausgezogen. Er musste schmunzeln. Dann verließ er das Zimmer.
 

"Luke" hauchte dem immer nach schlafenden jungen Vampir jemand ins Ohr. "W...Was?" verschlafen öffnete Luke seine Augen. Es war inzwischen dunkel draußen. Dann blickte er in das Gesicht von... oh Gott... wer war das? Luke versuchte sich aufzurichten. Aber es gelang ihm nicht und als er wieder klar sehen und denken konnte, wusste er auch warum.
 

Taranius saß auf ihm drauf. Ein Bein auf der linken, das andere auf der rechten Seite von Luke. "Geh runter von mir! Was willst du überhaupt?" "Na? Wer wird sich denn gleich so hysterisch anhören? Gefällt dir das nicht? Und um auf deine Frage zu Antworten, das was ich will wird dir mit Sicherheit nicht gefallen!" Obwohl es dunkel war konnte Luke das fiese Grinsen auf Taranius Gesicht erkennen. "Ich werde um Hilfe rufen wenn du nicht gleich von mir runter bist." "Mach es doch" erwiederte Taranius mit einen sicheren Triumph in seiner Stimme. "Erst mal wird dich keiner hören, weil alle unten im großen Saal sind und zweitens sind die Türen zu deinem Zimmer eh verriegelt. Also von daher..." Taranius wollte gerade über Lukes Gesicht streichen, als er einen sehr unangenehmen Tritt spürte. Luke hatte instinktiv sein Knie gehoben. "Ahhh, bist du bescheuert oder was?" keuchte Taranius vor Schmerzen. " Bescheuert nicht, eher klug." Luke sprang mit einem gekonnten Satz aus dem Bett und zog sich einen Mantel über. "Los jetzt, was willst du?"
 

"Ach Luke" wisperte Taranius leise, aber immer noch zwei Oktaven höher als sonst. Nun konnte Luke erst erkennen wie sein Gegenüber wirklich aussah. Er hatte langes grau-schwarzes Haar und seine Augen hatten eine seltsam grüne Farbe. Außerdem schien er gut einen Kopf größer zu sein als Yamadus und der war schon ein Riese.
 

"Luke was ich will das hol mir auch, wenn nicht heute, dann ein anderes Mal. Aber heut ist die Gelegenheit günstig." Gierig funkelten Luke zwei Augen an. "Lass mich in Ruhe."

"Aber Aber!? Wer wird denn? Bei meinen Brüderchen würdest du doch auch nicht nein sagen? Oder sehe ich das etwa falsch?" Taranius machte einen Sprung nach vorne. Auch wenn beide vorher einen gewaltigen Abstand voneinander hatten, so war der Sprung doch groß genug, das Luke Taranius Atem spüren konnte. "Geh weg!" Luke machte zwei Schritte nach hinten und stolperte dabei über einen kleinen Hocker, der ungünstiger nicht hätte stehen können. Nun beugte sich Taranius über Luke. Seine grünen Augen schienen sich regelrecht von der Dunkelheit abzuheben. Kalt starrten sie Luke an. Warum kann denn keiner kommen? dachte Luke bei sich.
 

Ende???

~Brandon, alias Sabine, alias...darf ich nicht verraten

Ruhe vor dem Sturm?

"Yamadus? Was ist mit dir? Geht es dir nicht gut?" mit einem erzwungenen Lächeln im Gesicht drehte sich Yamadus zu einem der Mitglieder des Hohen Rates um. "Nein es ist in Ordnung, ich...ich... ahhh" Yamadus verstummte und stützte sich mit den Ellenbogen am Tisch ab. Dann vergrub er sein Kopf in seinen Händen. "Oh großer Gott. Yamadus, komm wir bringen dich schnell auf dein Zimmer." "Es geht schon wieder." Abermals durchzuckte ein Schmerzhafter Blitz Yamadus Kopf. Krampfhaft richtete er sich langsam auf und begann zu wanken. "Soll dich wirklich keiner auf deiner Zimmer begeleiten?" "NEIN!!" sprühte es wütend aus Yamadus. "Aber, was ist denn mit dir los? Seit du hier bist hast du dich verändert! Ist irgendwas vorgefallen, von dem wir wissen müssten?" verunsichert blickte das Mitglied zu Yamadus auf. "Entschuldigt meinen Ton, aber ich glaube ich habe mich in der Alten Abtei Erkältet. Bitte sorgt euch nicht, mir wird es schon bald besser gehen." Mit einer Art Verbeugung verließ Yamadus den Saal.
 

Schnelle Schritte halten durch das Schloß. Yamadus wusste woher er diese Schmerzen hatte. Irgendwer versuchte Kontakt mit ihm herzustellen. Es musste jemand sein, den er... den er Liebte. Es konnte nur von Luke kommen. Aber was war geschehen, das die Gedankenübertragung so heftig war?
 

Als Yamadus die Zimmertür von Luke öffnen wollte hörte er von drinnen seltsame Geräusche. Es hörte sich wie eine Art Kampf an. Außerdem konnte er das rauschen von Schwingen hören. Egal was dort ablief, es musste mächtig sein. Voller Panik rüttelte er an der Tür. Aber sie ließ sich nicht öffnen. "Luke? Verdammt, was ist mit dir? Was ist da drin los?" Aber Yamadus erhielt keine Antwort. Die Angst in ihm schien ihn fest umschlungen zu haben. Ein unbehagendes Gefühl legte sich wie ein Schleier um ihn.
 

Luke versuchte verzweifelt den Türknopf zu erreichen. Aber Taranius zog ihn immer wieder aus dessen Reichweite. "Luke Luke Luke, wer wird sich denn so standhaft wehren?" "Lass mich doch endlich in Ruhe, du nahmst dir doch schon das was du wolltest!" Tränen standen in Lukes Augen. "Ich will aber mehr!" die Art wie Taranius diesen Satz sagte machte Luke nur noch mehr Angst. Er fühlte sich beschämt und gedemütigt. Aber gleichzeitig gedieh unbemerkt der Spross des Zorns ganz tief in ihm drinnen.
 

"Luke? Sag doch was!!" wild hämmerte Yamadus gegen die Tür. Es wurde still im Raum. Dann merkte er wie die Tür unter seinen zu Fäusten geballten Händen nachgab.
 

Mit triumphierenden Blick kam Taranius aus der Tür. "Sieh an, sieh an. Hat er dich gerufen, Brüderchen? Naja, wie dem auch seih... du bist zu spät." Dann wandte er sich ab, machte ihm gehen noch eine Siegergeste und verschwand.
 

Yamadus sah erschrocken in den verwüsteten Raum. Alles was an Möbeln im Zimmer war, lag auf dem Boden. Letzte Federn glitten noch lautlos durch die schwere Luft. Glassplitter bedeckten den Boden und ließen ihn hier und da hell aufleuchten. Das Zimmer war immer noch in Dunkelheit gehüllt. Nur der schwache Schein der Flurkerzen ließ das Zimmer etwas überschaubarer wirken.
 

"Luke?" Vorsichtig, tapste Yamadus durch das durchpflügte Zimmer. Dann sah er ihn. Luke lag zusammengekauert auf dem Boden mit dem Rücken zu ihn gedreht. "Luke? Ich bin es. Was ist hier nur Geschehen?" aber Yamadus erhielt keine Antwort. Er kniete sich neben Luke und berührte seine Schulter. Erschrocken fuhr Luke zusammen. Yamadus zog seine Hand schnell wieder zurück. Er wusste ja nicht was geschah.
 

"Bitte sag mir was passiert ist. Oder dreh dich wenigstens um. Luke, bitte."

Aber als Luke sich umdrehte musste er nichts mehr sagen. Sein gebrochener Blickt sagte mehr als tausend Worte es je hätten ausdrücken können. Yamadus konnte es einfach nicht glauben was er sah. Lukes Gesicht war von kleinen schnitten überzogen. Sein ganzer Körper war es. Aber dieser Blick. Es war kein Ausdruck darin. Nichts. Es war ein Blick der nichts sagte, nichts sagen wollte.
 

"Ta-ra-ni-us!!!" wütend hallte der Schrei durch das ganze Schloß. "Ich werde ihn fertig machen, das war zuviel des Guten." Yamadus wollte grade gehen, als Luke ihn am Arm festhielt. "Yamadus, bitte nicht. Tu mir nur den Gefallen und bleib heut Nacht hier." Überrascht blickte Yamadus zu Luke. "Aber..Aber" "Nicht Yamadus, bitte bleib hier."
 

Luke wurde schon sehr früh am Morgen wach. Verschlafen blickte er zu Yamadus, der schlafend im Sessel saß. Als er sich aufrichtete merkte er jeden einzelnen Knochen im Leib. Leise schlich er ins Bad. "Oh Gott...wie seh ich den aus? So kann ich doch nicht vor dem Hohen Rat treten." Murmelte Luke zu sich selbst. " Das wird schon wieder. Komm zu mir." Erschrocken drehte sich Luke um. "Yamadus? Ich dachte du schläfst noch?" lautlos trippelte Luke zu Yamadus rüber. "Ach Luke, es tut mir so Leid das..." weiter kam Yamadus nicht, Lukes warme Lippen berührten seine. "Es ist schon in Ordnung Yamadus. Du hast damit nichts zu tun. Das ist eine Sache zwischen mir und Taranius. Ich möchte auch nicht, das du vor dem Hohen Rat etwas sagst. Verstehst du?" "Nein, das verstehe ich nicht!" gab Yamadus bitter zurück. "Nach allem was geschehen ist nimmst du ihn in Schutz? LUKE! Das kann ich nicht verstehen!" "Nich so laut Yamadus, es könnte uns jemand hören. Bitte. Misch dich nicht ein, der Tag wird kommen an dem ich mich räche, aber noch nicht." "Luke?! Ich versteh es nicht und ich glaub ich werde es auch nicht verstehen aber...wenn du es so willst. Dann werde ich mich da auch raus halten. Aber bitte, halte dich fern von ihm. Geht es dir überhaupt schon besser?" schützend legte Yamadus die Arme um Lukes geschundenen Körper. "Mach dir keine sorgen um. Es geht schon wieder, aber....ich will auch nicht darüber reden. Verstehst du?" Es brodelte vor Zorn und Wut in Yamadus. Was hatte sein Bruder Luke nur angetan. Ach wenn Luke nach außen hin so wirkte, als wäre nichts geschehen, so hörte sich seine Stimme noch gebrochen an.
 

Yamadus merkte wie Luke sich mit aller Kraft an ihn klammerte. Dann bemerkte er zum ersten Mal, wie Luke leise vor sich hin schluchzte. Vorsichtig vergrub Luke sein Gesicht in Yamadus Kleidung. "Ist ja gut Luke, ich werd jetzt besser auf dich aufpassen." Dem großen Vampir fiel es schwer sich zu beherrschen. Am liebsten wäre er zum Hohen Rat gegangen. Aber er wollte Lukes Wünsche auch respektieren. "Sieh mich an Luke, ich weiß das ich dir deine Schnittwunden in der Seele nicht nehmen kann. Aber ich möchte nicht das du so vor die anderen trittst." Yamadus legte vorsichtig seine Hände auf Lukes Gesicht. Im gleichen Moment fühlte Luke, wie sich die Wunden schlossen. Es war ein angenehmes Gefühl, Luke seufzte erleichtert auf als er danach sein Spiegelbild sah. Alles sah aus wie vorher.
 

Als beide Vampire hinab zum Saal gingen kamen ihnen zwei Wachen entgegen. "Yamadus? Du sollst zum Hohen Rat kommen!" Yamadus hielt an und blickte zu Luke. "Es wird nicht lange dauern. Du kannst ja schon zum Saal gehen." Mit einem aufgesetzten Lächeln machte Luke das was Yamadus ihm sagte.
 

Es war still im Schloß. Luke dachte immer das im Schloß ein ständiges, unruhiges Treiben herrschen würde. "Na, wenn haben wir denn da?" Luke zuckte ängstlich zusammen als er die Stimme von Taranius hörte. "Haben wir denn auch gut geschlafen?" mit einem hinterhältigen Grinsen betrachtete er den jungen Vampir. "Was willst du schon wieder? Lass mich in Ruhe!" Luke hatte mühe die Tränen zu verbergen. "Aber Luke, was ich will das weißt du doch seit gestern Abend. Außerdem werde ich dich nicht in Ruhe lassen." Die Sätze ließen Luke erschaudern. "Na was ist den? Kannst du mir nicht ins Gesicht gucken?" fragte Taranius mit einem spöttischenTonfall. Luke begann zu lächeln "Wenn ich dies täte Taranius, würde mir so schlecht werden das...." aber weiter kam Luke nicht denn die gewaltige Ohrfeige von Taranius ließ in inne halten. Der Schall des Schlages schien durchs ganze Gemäuer zu ziehen.

Taranius wollte gerade ansetzten wieder etwas zu sagen, aber er verstummte als Yamadus mit schnellen Schritten auf ihn zugeeilt kam. "Taranius, ich warne dich. Lass ihn in Ruhe!" Yamadus musste sich beherrschen um seinen Gegenüber nicht anzuschreien. "Yamadus, lass mal gut sein. Wenn er schon so weit gesungen ist Gewalt anzuwenden, dann befürchte ich, das wir nichts mehr mit ihm zu schaffen haben." Ohne die Reaktion von Taranius abzuwarten ging Luke zum Saal, gefolgt von seinem schwarzen Engel.
 

"Was wollte der Hohe Rat von dir?" "Ach weißt du eigentlich nichts besonderes. Sie fragten nur wann du dich vorstellen kommst." "Ach so... ich dachte schon..." aber Yamadus drehte Luke das Wort ab. "Denke nicht zu viel Luke." Verschmitzt grinste Yamadus den jungen Vampir an.
 

Die Tage vergingen wie im Flug auf dem Schloß. Luke stellte sich dem Hohen Rat vor, Yamadus war nach außen hin nur ein guter Freund von Luke und Taranius ließ sich auch nicht blicken. Auch wurde Luke eingewiesen in das alte Gesetzbuch der Vampire - mit dem was sie tun durften - mit dem was sie lassen sollten. Bogenschießen, Schwertkampf, Reiten und alle anderen taktisch wichtigen Dinge des Kampfes erlernte Luke, immer unter dem wachsamen Augen von Yamadus, seinem Yamadus. Alles schien perfekt. Bloß für wie lange?
 

Ende???

~Brandon, alias Sabine, alias...darf ich nicht verraten



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von: abgemeldet
2003-06-13T07:05:03+00:00 13.06.2003 09:05
Du unbedingt weiter schreiben must.
Ich will wissen wie es ausgeht.
Und SMsama will dein ff auch noch lesen.

By Yu-chan


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