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Pechschwarz & Feuerrot

Das Feuerrote Lächeln - Die Pechschwarze Einsamkeit
von

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Die Neue

Ein Morgen wie jeder andere, eintönig, immer gleich. Die Vögel zwitschern und balzen, die Blüten strecken sich der Sonne entgegen, der Nachbarshund bellt als der Postbote vorbei fährt, die alte Frau Takaguchi beschwert sich wegen des Bellen des Hundes, Shin Yukawasa verabschiedet sich von seinen Eltern und wartet an unserem Gartentor und mein Wecker klingelt unerträglich laut. Ich drehe mich auf die andere Seite und zieh mir mein Kopfkissen über die Ohren, doch der scheiß Wecker klingelt unaufhörlich. Seufzend setzte ich mich auf und starre meinen Wecker wütend an, meine schwarzen, langen Haare sehen wie jeden Morgen total zerzaust aus. Grummelnd stehe ich auf und lauf zum Schreibtisch, wo mein Wecker stand, um ihn auszuschalten. Endlich Ruhe!

„Saya bist du schon aufgestanden? Wenn du dich nicht beeilst kommst du zu spät zur Schule!“ ruft meine Mutter von unten die Treppe hinauf. „Ja, ja!“ antworte ich bloß und ziehe träge meine Schuluniform an, bevor ich ins Badezimmer ging um mir meine Zähne zu putzen und meine Haare zu kämmen.

Schlürfend gehe ich die Treppe hinunter und setze mich an dem Esstisch, um zu Frühstücken. Mein verblödeter kleiner Bruder saß auch schon dran und verschlang mal wieder mehr als ein ausgewachsener Gorilla. „Hey, Onee-san das isst du doch sicher nicht mehr oder?“ fragte die kleine Hackfresse und stahl mir ohne auf meine Antwort zu warten meine Garnelen und verschlang sie. „Hey! Ich wollte die essen, du kleiner-„ – „Saya! Dein Bruder ist noch im Wachstum lass ihn!“ unterbricht mich meine Mutter und sieht mich mahnend an. Ich grummle nur etwas Unverständliches, stehe auf, schnapp mir meine Tasche, zieh mir meine Schuhe an und geh. Doch draußen wartete bereits ein weiteres Übel. Shin Yukawasa.

„Guten Morgen, Aizawa-san.“ begrüßt er mich mit seinem schwulsten Lächeln, das mir fast die Kotze hoch kommt. „Nerv mich nicht, Shin! Ich will nichts von dir und werde auch nie was von dir wollen! Kapier das endlich!“ gifte ich ihn an und stapfte genervt an ihn vorbei, aber Shin wäre nicht Shin wenn er nicht dumm wäre! „Aber das kannst du doch nicht wissen, komm schon geh wenigstens einmal mit mir aus. Nur einmal.“ – „N-E-I-N! Niemals! Vergiss es! Lieber fresse ich ein verfaultes Affengehirn, als mit dir auszugehen!“ schrei ich den Weichei an und nahm schließlich meine Beine in die Hand. Ich lief so schnell ich konnte und nahm dabei die Abkürzung durch den Park, geradewegs durchs Gebüsch. So schüttelte ich Shin, wenigstens ab!

Ich sprang, auf der anderen Seite des Parks, aus dem Gebüsch und lief auf die schon nahe liegende Schule zu. Dabei lief ich an einem Mädchen vorbei, das schulterlanges feuerrotes Haar hatte und den Anschein machte, nicht zu wissen wo sie hin muss. Obwohl ich es eilig hatte und sie nicht wirklich ansah, stach sie mir mit ihrem feuerroten Haar ins Auge. Es gab nicht viele mit solchen Haaren, eigentlich hab ich noch nie jemanden mit dieser Farbe gesehen. Ob die gefärbt sind? Sie sahen allerdings ziemlich echt aus, obwohl ich das nach nur einem Blick aus dem Augenwinkel heraus nicht beurteilen konnte.

Ich erreichte endlich die langweiligste Schule der Welt und wurde gleich von der Schulpräsidentin begrüßt: „Deine Krawatte ist nicht richtig gebunden und das Hemd gehört in den Rock.“ Gott kann die Nerven! Ich zog den Krawattenknoten höher und stopfte mein Hemd in den Rock, damit die Tusse ruhe gab und stapfte schließlich an ihr vorbei. Man hab ich eine Lust auf den Unterricht! Gähnend betrete ich das Schulgebäude, zieh mir meine Hausschuhe an und schlürfe zu meiner Klasse. Wie immer stehen die Tussen um die coolen Typen herum und versuchen diese auf sich aufmerksam zu machen. Wie ich diese Klasse hasse! Es gab hier niemanden der auch nur ein Fünkchen Hirn besaß! Ich mein seht euch mal die Tussen mit ihrer Betonschminkschicht an! Wie sie sabbernd wie Hunde, die verblödeten Kerle anschmachten, die weniger Hirn besaßen als eine Kakerlake und noch weniger Eier in der Hose! Echt zum Kotzen! Gott sei Dank hab ich nichts gefrühstückt, sonst würde ich jetzt vermutlich das Klassenzimmer voll reihern. Ich wand mein Blick ab und setze mich auf meinem Platz, in der hintersten Reihe am Fenster und starrte hinaus. Nanu? Da war doch was Feuerrotes! War das etwa das Mädchen von vorhin? „-zawa? Aizawa? Hey! Freaky!“ jemand setzte sich auf dem Platz vor mir und drehte sich mir zu. Oh, nein! Nicht der Spast! Kyosuke Kuresane, der Obermacho schlecht hin! Von den Mädels angebetet, von den Kerlen bewundert. Was finden die nur an den?

„Na wieder auf Erden E.T.?“ grinste er wie ein Schimpanse auf Drogen. Ach ja fast vergessen, der Typ steht auf mich und da er mich nicht haben kann (da ich den Spast noch weniger leiden kann als Shin!), hat er mich als sein Opfer auserkoren. Ich hasse diesen Typen!

„Verpiss dich, du Missgeburt!“ knurre ich ihn bedrohlich an, doch leider ist er die vermutlich Hirnloseste Person des ganzen Universums und dazu vermutlich auch noch die beliebteste, zu meinem bedauern. „Oh ho, E.T. scheint neue Wörter gelernt zu haben, habt ihr gehört?“ sagt die Hackfresse höhnisch und fing an zu lachen, was ihm die ganze Klasse nachmachte. Doch dann verstummte er, packte mich am Kragen und zog mich zu sich hoch. „Hör zu, du Flittchen! Ob du es willst oder nicht, ich werde dich durchnehmen, verlass dich drauf!“ sagte er bedrohlich und eine Welle billigem Aftershaves schlug mir ins Gesicht. Wozu brauchte der das? Der hatte doch weniger Haare in der Fresse, wie manch Neugeborene auf dem Kopf! Er wollte noch etwas sagen doch da, kam auch schon der Lehrer in die Klasse. „Kuresane auf deinem Platz! Und ihr anderen auch!“ sagte der alte Sack und schob sich seine Brille wieder zurecht, während er zum Leherpult marschierte und auf seine Unterlagen starrte. „Also Kinder, wir bekommen heute eine neue Schülerin. Sie ist neu her gezogen und wechselt deshalb mitten im Schuljahr. Seid nett zu ihr!“ sagte er und sah insbesondere Kuresane an, ehe er zur Tür blickte und sie herein bat: „Du kannst jetzt reinkommen.“

Die Tür wurde aufgeschoben und ein Mädchen mit feuerrotem, kurzem Haar kam herein. Das Mädchen das ich vorhin beinah angerempelt hätte! Sie lief sehr ruhig und gefasst zur Tafel, es wirkte als hätte sie schon öfters die Schule gewechselt und das bestätigte auch ihre Art wie sie sich vorstellte: „Mein Name ist Rai Hirasawa, ich bin 17 Jahre alt und bin vor kurzem aus Osaka hierher gezogen. Ich freue mich auch kennenzulernen und wünsche uns allen eine schöne Zeit zusammen.“ Sie sprach sehr ruhig und lächelte alle freundlich an. Keine Spur von Nervosität, gar nichts! Echt erstaunlich. „Gut, Hirasawa-san, hinten neben Aizawa-san ist noch ein Platz frei und wo wir gerade dabei sind: Aizawa-san könntest du ihr bitte, in der Pause das Schulgelände zeigen?“ fragte mich der Lehrer und ich starrte ihn genervt an. Wieso musste ich das machen? Ich hatte wirklich keinen großen Bock drauf, doch leider blieb mir keine andere Wahl, da ich weder in einem Club bin noch andere Verpflichtungen habe, also nickte ich nur und starrte wieder aus dem Fenster, während sich die Neue neben mich setzte. „Also gut, fangen wir mit dem Unterricht an. Schlagt eure Bücher auf Seite 164 auf…“ die Stimme des Lehrers erklang und die Stunde zog sich hin.
 

Endlich läutete es zur Pause und wie immer fingen die Tussen an, sich um das Arschgesicht Kuresane zu reihen. Während ich seufzend aufstand und die neue gelangweilt ansah: „Na dann, zeig ich dir mal die Schule…“ Das Mädchen, packte schnell alles in ihre Tasche, stand auf, lächelte mich an und sagte: „Gerne und Danke Aizawa-san.“ Verdammt hatte die ein süßes Lächeln und sie hatte sich schon mein Namen gemerkt! Wenn auch nur mein Nachnamen.

Ich ließ mir natürlich nichts anmerken und verlies zusammen mit ihr das Klassenzimmer. Ich führte sie als erstes nach draußen und zeigte ihr den Pausenhof, die Sporthalle mit den Umkleiden und den Sportplatz. Danach ging ich mit ihr zur Schulkantine und zeigte ihr dort wie man sich etwas zu Essen kaufte: „Das sind die Coupon-Automaten, du suchst dir ein Menü aus, zahlst es hier oben und bekommst dann einen Coupon, den kannst du dann da vorne abgeben und bekommst dann das Menü frisch zubereitet. Allerdings sind manche ziemlich teuer, weshalb sich die meisten entweder selber was zu Essen mitbringen oder sich etwas bei den Brot-Automaten was kaufen. Dort gibt es viele verschieden Brotsachen. Von Yakusobapan, über Melonpan, über normale Sandwiches, bis hin zu Croissants. Jeder der Geld hat, kommt hier also auf seinen Geschmack! Ach ja, neben den Brot-Automaten und den Coupon-Automaten gibt es natürlich auch noch die Getränke-Automaten, aber siehst du ja.“ – „Ja danke, dass du dir die Mühe machst es mir zu erklären.“ meinte Hirasawa-san und lächelte dabei wieder so süß, dass ich verlegen mein Blick von ihr abwenden musste. Naja immerhin schien sie ein Lichtblick auf dieser sonst so öden Schule zu sein! Die hat sicher mehr Grips als alle anderen in unser Klasse zusammen!

Nachdem wir in der Kantine fertig waren, zeigte ich ihr noch die gesonderten Räume: den Musikraum, den Hauswirtschaftsraum, den Kunstraum, das Physik und Chemielabor, den Biologieraum und natürlich das Krankenzimmer. „Das ist das Krankenzimmer, wozu es da ist brauch ich sicher nicht erklären.“ – „Nein, das kann ich mir denken.“ lachte die rothaarige und ich spürte wie mein Herz einen Hüpfer machte. „Ah, Aizawa-san willst du wieder den Unterricht schwänzen?“ die Krankenschwester kam gerade aus dem Nebenzimmer und schmunzelte mich sarkastisch an. „Nein, dieses mal nicht Sawako-Sensei. Ich führe nur eine neue Schülerin herum.“ erwiderte ich grinsend. Sawako-Sensei war vermutlich die coolste Person auf der ganzen Schule! Sie versteht mich und lässt mich auch oft im Krankenzimmer schlafen, wenn ich mal kein Bock auf Unterricht habe.

„Ah, hallo. Ich bin die Krankenschwester dieser Schule, wenn es dir mal nicht gut geht kannst du dich gerne an mich wenden. Ich kann fast alles heilen!“ meinte die Krankenschwester und grinste die rothaarige an. „Danke, ich werde darauf zurückkommen.“ erwiderte diese daraufhin freundlich und ich mischte mich schließlich auch nochmal ein: „Naja wir müssen zurück zur Klasse der Unterricht geht gleich weiter.“ Ich verlies das Krankenzimmer wieder und ging vor, zurück zum Klassenzimmer, Hirasawa-san folgte mir, sah sich dabei um meinte: „Danke das du mir alles gezeigt hast, das war sehr nett von dir. Ich hoffe wir werden gute Freundinnen.“ Dabei legte sie den Kopf etwas schief und lächelte mich wieder so süß an, das ich wieder rot anlief als ich das sah und mein Herz einen kurzen Aussetzer hatte. Was zum Teufel war nur mit mir los?! Oder besser was war mit ihr los? Wieso musste sie so niedlich sein? Sie ist fast wie ein Welpe oder ein kleines Kätzchen! Deswegen finde ich sie sicher auch so niedlich. „Schon…okay und ja hoffe ich auch…“ sagte ich etwas verlegen und wich ihrem Blick aus. Ich hoffe es auch? Wieso sollte ich mich mit so einer anfreunden? Wir sind doch ganz verschieden! Was laber ich nur wieder für einen Müll?!

Das Mädchen mit den feuerroten Haaren, lief fröhlich mit hinter ihrem Rücken verschränkten Armen an mir vorbei, drehte sich noch einmal um und sagte lächelnd: „Du kannst mich übrigens Rai nennen.“ Ich lächelte sanft, folgte ihr und sagte: „Und du kannst mich Saya nennen, Rai-chan.“
 

In Gedanken versunken öffnete ich die Tür zu unserem Haus und murmelte: „Bin wieder da.“ während ich meine Schuhe auszog und meine Tasche an die Treppe lehnte, ehe ich ins Wohnzimmer trat. „Ah willkommen zuhause.“ sagte meine Mutter und deckte dabei den Tisch. „Wie war die Schule? Ich hoffe du hast Hunger, ich hab nämlich etwas zu viel gekocht heute.“ – „Hmm… haben eine neue Schülerin bekommen und nein ich hab irgendwie keinen Hunger, tut mir leid. Aber der Mülleimer ist ja eh noch im Wachstum.“ – „Ich bin kein Mülleimer!“ ich hörte gar nicht mehr die Beschwerde meines verblödeten Bruders und auch nicht die genervten Worte meiner Mutter, da ich bereits meine Tasche geschnappt habe und nach oben gehe. In meinem Zimmer warf ich meine Tasche auf meinem Schreibtisch und ließ mich schließlich auf mein Bett fallen. Ich schloss meine Augen, verdeckte diese noch mit meinem Arm und seufzte schwer. Was für ein Tag. Aber wieso ging mir Rais Lächeln nicht mehr aus dem Kopf? Dieses süße, liebliche Lächeln…

Die Tage danach

Einige Tage sind bereits vergangen, Rai und ich verbringen immer die Pausen zusammen, da sie sich nicht mal die Mühe machte sich mit unseren anderen Klassenkameraden anzufreunden. Sie scheint wenigstens nicht so Hirnlos zu sein, wie die Gorillas und die Modelschimpansen unser Klasse. Sie weiß was gut für sie ist! Aber bin ich wirklich gut für sie? Und wieso frag ich mich das überhaupt?

„Alles in Ordnung Saya-chan?“ hörte ich ihre sanfte Stimme sagen, ich nickte schnell, nahm mir mein Orangensaft und trank schnell etwas, um meine Verlegenheit zu überspielen. Wir saßen draußen auf dem Dach, wie jede Mittagspause. Rai aß ihr Bento und ich aß mein gekauftes Brot und meistens reden wir dann über die Schule. Naja jetzt weiß sie allerdings alles, also gehen mir die Ideen aus worüber wir reden könnten und in ihre wunderschönen Augen konnte ich auch nicht mehr blicken. Verflucht nochmal, wenn das so weitergeht fällt ihr mein komisches Verhalten noch auf!

„Bist du sicher?“ fragte sie etwas besorgt und irgendwie hatte ich es schon erwartet, dass sie nachharkt. „Ja, bin nur etwas müde, sonst nichts.“ wich ich Rais Frage aus und lächelte ein wenig entschuldigend. „Hmm… Okay, aber wenn was ist du kannst mir alles sagen, wir sind schließlich Freundinnen.“ Meinte die Rothaarige und lächelte wieder so niedlich, dass mir ein Schauer über den Rücken lief und sich mein Gesicht rot färbte. Schnell stopfte ich mir mein Melonpan in den Mund und starrte auf dem Boden. Bitte lass es sie nicht bemerken! Bitte!

Rai schien es nicht zu bemerken denn sie schwieg die restliche Zeit, aber dafür spürte ich ihren Blick auf mir ruhen. Vielleicht hat sie es ja doch bemerkt! Oh Himmel bloß nicht! Das würde nur Probleme bereiten. Es klingelte wieder zum Unterricht und wir machten uns schweigend auf den Rückweg ins Klassenzimmer. Dabei ging sie vor und ich schielte ab und zu, zu ihr, doch sie sah wie immer aus. Lächelte wie immer, ging wie immer, alles normal. Ich atmete erleichtert aus. Sie hat nichts bemerkt.

Im Klassenzimmer angekommen kam gleich die Hackfresse von Kuresane auf uns zu, drängte Rai gegen die Wand und kam ihr gefährlich nah. Für meinen Geschmack zu nah! Am liebsten würde ich ihm den Hals umdrehen!

„Hey, Rai-chan~ willst du dich nicht lieber mit vernünftigen Leuten anfreunden?“ schleimte die Hässlichkeit in Person, während ich mich gerade dazwischen drängen wollte. Was war überhaupt mit Rai los? Sie brachte kein Wort raus und schien erstarrt zu sein. „Hey, Sackgesicht~ Sie hat kein Interesse an unterbelichteten Schwanzlutschern wie dir und deinen Freundinnen~ Also verzieh dich oder ich zieh dir deine Eier bis hoch zu deinem winzigen Gehirn!“ giftete ich ihn mit einem tödlichen Blick an. Das schien gewirkt zu haben, denn er ließ von ihr ab. Allerdings kam er nun MIR gefährlich nahe und drängte mich gegen die Wand. Oh scheiße! Ich glaub nun hab ich es übertrieben! Aber wenn er glaubte ich mache meine Drohungen nicht war, dann hat er sich geirrt!

„Uh~ Aizawa-san lässt die Beschützerin raushängen! Halt mal die Backen steif kleine, du bist nur ein Mäd- AHHHHRR!“ Kuresane kam nicht mal dazu seinen Satz zu beenden, da ich schon dabei war seine Eier regelrecht rauszureißen. Der Rest der Klasse sah lediglich geschockt zu, während Blondblödel zusammensackte und seine schmerzenden Eier hielt. Irgendwann kam aber doch eine Tusse auf die Idee Hilfe zu holen und stürmte aus der Klasse, wenig später kam sie mit dem Direktor, sowie Sawako-Sensei zurück. Sie schmunzelte etwas, half Kuresane dann allerdings hoch und brachte ihm zum Krankenzimmer, während der Direktor mich böse ansah und in sein Büro bestellte. Ich sah noch besorgt zu Rai, die immer noch wie angewurzelt an der Wand lehnte, wollte gerade etwas sagen als vom Direktor kam: „Aizawa-san, SOFORT!“ Seufzend strich ich noch behutsam über Rais Arm, ehe ich dem Direktor zu seinem Büro folgte.

Er sah nicht sehr erfreut aus, als er die Tür hinter uns schloss und zu seinem Schreibtisch ging, um sich auf seinen Stuhl zu setzen. Sein Blick war streng und nachdenklich. Vermutlich dachte er darüber nach wie er mich bestrafen könnte für meine Tat, doch ich war mir keiner Schuld bewusst. Ich hab nur jemanden beschützt!

„Aizawa-san… An meiner Schule will ich keine Gewalt sehen!“ fing der Direktor an, aber irgendwie fehlte da der Sinn, schließlich herrschte an der Schule viel Gewalt, wenn auch nicht körperlich aber viele Schüler (einschließlich mich) wurden gemobbt und das war auch Gewalt! Warum also lässt der Direktor das zu? „Ich werde deine Eltern benachrichtigen und dich für den Rest der Woche und die nächste Woche suspendieren!“ unterbrach er meinen inneren Dialog und mir fiel regelrecht die Kinnlade runter. Ich versuchte zu protestieren: „Aber-!“ – „Nichts aber! Du kannst hier niemanden einfach so verletzten!“ – „Es war nicht einfach so! Es war Selbstverteidigung! Erst hatte er Hirasawa-san bedroht und dann mich!“ versuchte ich mich zu verteidigen, doch der Direktor schien mir nicht zu glauben: „Die Aussage deiner Klassenkameradin sagt was anderes. Sie erzählte mir das du ihn aus heiterem Himmel angegriffen hast!“ – „Das sagt die nur weil sie auf seiner Seite steht!“ knurrte ich mittlerweile mehr als beleidigt. „Wenn ich den Rest der Klasse ausfragen würde, was würden sie mir wohl sagen?“ fragte er mich und sah mich an, als würde ich ihn die ganze Zeit nur angelogen haben. Ich knirschte geschlagen mit den Zähnen. Natürlich würden sich alle auf seine Seite stellen und dasselbe sagen, wie die eine. Nur Rai würde die Wahrheit sagen, aber dann hieße es auch nur wieder: ‚Ihr tut euch nur zusammen, um der Strafe zu entgehen!‘ Leider wird an dieser Schule immer nur der Mehrheit geglaubt. Heißt egal wie oft ich beteuere dass es Selbstverteidigung war, ich würde eh verlieren! Man wie ich die befickte Schule hasse! Die Lehrer sind scheiße, der Direktor ist ein riesen Arsch und zu guter Letzt sind die meisten Schüler hier Gehirnlose Affen! Ich frag mich allmählich warum ich mir das überhaupt antue!

„Also gut Aizawa-san, pack deine Sachen zusammen und geh nach Hause, ich ruf jetzt deine Eltern an.“ meinte der Direktor und griff bereits zum Hörer, während ich aufstand und sein Büro mit hängendem Kopf verlies. Wenn ich nun eineinhalb Wochen suspendiert bin, dann werde ich Rai eineinhalb Wochen nicht mehr sehen! Mir zog sich mein Herz zusammen, als ich daran dachte.

Als ich in die Klasse zurückkehrte fielen alle Blicke auf mich, doch niemand sagte etwas. Doch wo war Rai? Sie ist nicht in der Klasse, wo mag sie hingegangen sein? Seufzend packte ich meine Tasche, nahm sie und machte mich schließlich auf dem Heimweg. Rai war sicherlich auf dem Dach oder im Krankenzimmer. Ich würde ihr gerne noch ‚bis später‘ sagen, doch leider kam der Direktor zu mir um mich zum Ausgang zu begleiten. Als ob ich nicht selber gehen könnte! Immer diese besserwisserischen Erwachsenen die glauben das wir ‚Kinder‘ inkompetent wären! Dabei haben die meisten Erwachsenen selber ein kleineres Gehirn, als eine Kakerlake!

Am Schultor angekommen sagte der scheiß Direktor noch mahnend: „Ich hoffe das du daraus was lernst! Denn beim nächsten Mal, werde ich nicht so sanft mit dir umgehen!“ Ich zuckte lediglich mit meinen Schultern, als er sich auch schon umdrehte und zurückging. Mein Blick wanderte zum Dach der Schule und wie ich mir gedacht habe, war Rai dort und sah zu mir hinab. Ich winkte ihr vorsichtig Lächelnd, doch sie drehte sich einfach um und ging. Zeigte sie mir gerade die kalte Schulter? Was soll das? Ich hab sie doch regelrecht gerettet und so dankt sie es mir? Ich seufzte etwas verletzt und ging schließlich in Richtung, trautes Heim – gefällt keim Schwein. Vielleicht wollte Rai ja doch nicht mit mir befreundet sein. Vielleicht mag sie es nicht wenn sich jemand in ihre Angelegenheiten einmischt. Ach ich weiß auch nicht! Irgendwie läuft gerade alles drunter und drüber! Ich weiß gar nicht was ich noch denken soll! Und schuld an allem ist Rai Hirasawa, sie geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf! Es fühlt sich so an als wäre ich in sie verliebt, aber wir sind doch beides Mädchen! Ich kann ihr also nicht meine Gefühle gestehen, sie würde mich dann sicher abweisen und mir vermutlich sogar aus dem Weg gehen und das will ich nicht! Besser es bleibt so wie es ist. Obwohl, wie ist es denn gerade? Sind wir wirklich Freunde? Wir kennen uns gerade erst ein paar Tage und nun werde ich sie eineinhalb Wochen nicht mehr sehen. Was wenn sie dann neue Freunde findet? Wird sie mich dann noch als Freundin haben wollen? Während meines Heimweges machte ich mir ständig Gedanken darüber und wurde immer deprimierter. Ich glaubte einfach nicht daran das Rai wirklich noch mit mir befreundet sein will. Vielleicht hat sie ja jetzt sogar Angst vor mir. Naja es wäre nicht das erste Mal für mich, das man mich alleine lässt.

Zuhause angekommen erhielt ich erst Mal eine Standpauke von meiner Mutter, ich ließ sie schweigend über mich ergehen und zog mich schließlich auf mein Zimmer zurück. Ich hoffte dass die Tage schnell vergehen würden, damit ich Rai wiedersehen konnte. Doch sie zogen sich schier endlos hin. Immer dann wenn man will das die Zeit schnell vergeht, vergeht sie viel zu langsam! Wenn man aber will dass sie langsam vergeht, dann vergeht sie viel zu schnell! Was soll der scheiß?!
 

Am darauffolgenden Tag gammelte ich die meiste Zeit in meinem Zimmer herum, da ich zur Suspendierung auch noch gleich Hausarrest aufgebrummt bekommen habe. Nicht dass ich mich daran halten würde, aber heute wollte ich einfach nicht raus. Ich hing viel zu sehr meinen negativen Gedanken hinterher, weshalb ich mich auch in meinem Zimmer eingeschlossen habe. Sehr zum Missfallen meiner Mutter! Doch ignorierte ihr Gemecker und hörte über Kopfhörer laut Musik.
 

Weitere zwei Tage später, schlich ich mich aus dem Haus, gammelte in Games Hallen rum oder sang mir die Seele aus dem Leib, in einer nahliegenden Karaoke Bar. Wohlgemerkt waren die meisten Lieder davon Liebeslieder, die von Trennungen und Schmerz handelten! So ein Scheiß hätte ich vorher in meinem Leben nie in den Mund genommen! Ich musste wahrhaftig krank sein!

Als ich wieder nach Hause kam, wurde ich natürlich von meiner Mutter angeschrien, weshalb ich zurück schrie, auf mein Zimmer stürmte, in einem Rucksack einige Sachen packte und abhaute.
 

Nach drei Tagen kehrte ich, völlig durchnässt und halb am Erfrieren, abends wieder Heim. Meine Alte, war wie ausgetauscht. Sie jammerte herum was für Sorgen sie sich gemacht hat und das sie froh sei das ich wieder da bin. Mein verblödeter Bruder hingegen war gar nicht begeistert und mein Vater sagte zwar nichts dazu, aber sah wenigstens erleichtert aus das ich wieder da war.
 

Am vorletzten Tag, bevor ich wieder zu Schule durfte, hatte ich während des Essens meine Eltern gefragt was wäre wenn ich jemals mit einer ‚Freundin‘ auftauchen würde. Als erstes hatten es beide nicht gerafft, also fragte ich was sie von lesbischen Beziehungen hielten. Meine Mutter war natürlich außer sich und wollte von mir wissen ob ich ein Mädchen lieben würde. Ich verneinte es, da sie vermutlich sonst komplett den ausgerastet wäre, aber mein Vater der schien es gelassen zu sehen. Er meinte dass er damit kein Problem hätte und diskutierte sogar noch nach dem Essen mit meiner Mutter darüber, ob es nun schlimm wäre oder nicht. Während mein Bruder mich behandelte als hätte ich eine ansteckende Krankheit. Naja, hab ich auch! Nämlich eine nervige, verblödete kleine Pestbeule die sich meinen Bruder nennt!
 

Am Sonntag, bevor ich wieder zur Schule durfte, hatte ich mich wieder in mein Zimmer eingeschlossen, da ich Angst davor hatte Rai am folgenden Tag wieder zu begegnen. Was würde sie dann von mir halten? Würde sie sich freuen mich wieder zu sehen? Oder wird sie mich abweisen?

Während ich alle möglichen Szenarien in meinem Kopf durchging, wurden meine Fingernägel leider auch immer kürzer, da ich vor Nervosität an ihnen knabberte. Doch irgendwann schlief ich wenigstens ein und traf Rai in meinen Träumen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ja, das war das erste Kapitel von Feuerrot & Pechschwarz~
Ich hoffe es hat euch gefallen ^^
Das ist meine erste Shojo-Ai Geschichte die ich überhaupt schreibe und ich hab auch noch keine ahnung wie sie sich entwickeln wird, geschweige denn ob sie bei euch Lesern ankommt ^^'

Naja ich habs mit der Zeitform ein wenig vermasselt (man möge mir verzeihen) ich hab versucht es in der Gegenwart zu schreiben aber igrendwie wollte mir das nicht so einfach von der Hand deswegen bin ich in die Vergangenheit gerutscht ^^'
Ich wollte es allerdings auch irgendwie nicht umschreiben, da es am Anfang noch so gut past *hust*
Ich hoffe das es euch nicht so sehr stört, in Zukunft werde ich wohl bei Vergangenheit bleiben ^^ ist einfacher für mich und sicher auch für euch ^^

Nun gut dann verabschiede ich mich vorerst von euch und hoffe das wir uns im zweiten Kapitel wieder sehen ^^
Matane~

P.s.
Wer irgendwelche Fehler findet, der darf sie behalten~
(und möge mir verzeihen Q^Q) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey ho~ x3
Ich hoffe ja das sich noch ein paar Leser hierher verirren und mir Kommentare da lassen ><
Weil sonst verlier ich noch die lust weiter zu schreiben X_X

Naja jetzt ist erstmal das zweite Kapitel geschafft x3
Und noch macht es mir spaß daran zu schreiben =D
auch wenn es diesesmal nicht so viele vulgären ausdrücke gab wie im vorherigen kapitel xD
naja langsam gehts ja auch eher auf Sayas selbstfindung zu x3
Hoffen wir mal das sie die richtigen entscheidungen treffen wird XD

nya~
ich verabschiede mich auch erstmal wieder von euch und hoffe das wir uns im 3ten kapitel wieder sehen~ x3
matane~ Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Von:  Changeling12
2015-08-30T13:13:49+00:00 30.08.2015 15:13
Mir gefällt deine Geschichte bis jetzt sehr gut. Würde mich freuen wenn du irgendwann mal weiterschreiben solltest ^^
Von:  Yuridevil
2013-08-17T22:01:35+00:00 18.08.2013 00:01
Bisher gefällt mir deine Geschichte sehr gut und bin gespannt wie es weiter geht.

Obwohl du spass an schreiben hast verlierst du die Lust an schreiben wenn du kein Kommentar bekommst?

Finde ich schade den du schreibst diese Geschichte für dich und ich finde es gut das du sie mit uns teilen möchtest also solltest du auch so weiter schreiben.
Mfg

Yuridevil

Weiter so.
Von:  dragon493
2013-08-16T19:18:09+00:00 16.08.2013 21:18
toller Anfang
die Charakter gefallen mir sehr gut
Aber eine gemeine stelle um auf zu hören :)
bin sehr gespannt wie Rai nun reagiert
freu mich aufs nächst Kapitel
lg dragon493
Von:  RaiScarlet
2013-08-12T18:28:22+00:00 12.08.2013 20:28
Ich find die Fanfic Klasse bisher o:
Erinnert mich sehr stark an uns beide :3
Mach blos weiter so *~*

Vlg deine Erza ~


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