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* Wo wohnen Sie? | - '# Zuhause.

von

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Das Leben

... Als mein Vater diese Krankheit in unser Haus getragen hat, war ich noch nicht auf der Welt. Monatelang dachte Meine Mutter, dass sie mich als Baby mit Muttermilch gestillt hatte, doch als sie die Wahrheit erfuhr konnte sie den Betrug meines Vaters und die Tatsache, dass sie mich vergiftet hatte nicht ertragen.
 

Es war keine Lüge, als ich dir gesagt habe, dass sie Selbstmord begangen hat…
 

Ich habe den gleichen Weg wie meine Mutter eingeschlagen. Statt eines langen Lebens, indem mir die Menschen jeden Tag meine Krankheit vorwerfen, habe ich mich um ein kurzes entschieden wo mich die Menschen wie jeden anderen behandeln. Der Arzt hat mir gesagt, dass ich sterben werde. Lustig nicht wahr? Diese Krankheit tötet dich indem du lebst... Das Leben hat mir nicht erlaubt jemanden zu lieben.
 

Schließ deine Augen, denk an all die schönen Dinge die du erleben wirst. Ich werde dir nicht sagen, dass du mich vergessen sollst. Du wirst es nicht ich weiss es, aber sei auf keinen Fall verbittert auf das Leben. Egal was du machst, ich werde immer bei dir sein. Jeden Morgen wird dich die laute Musik im Radio wecken. Voller Energie wirst du aus deinem Bett rausspringen und die Musik leiser drehen. Du wirst das Fenster öffnen und die frische Luft in deine Lungen einziehen, den Wind auf deine Haut spüren.
 

Draußen gibt es tausende von Menschen und alle warten darauf Verstanden zu werden, genauso wie ich. Es ist hart im Leben alleine zu gehen, zeig den Menschen wie es einfacher ist. Jetzt öffne deine Augen. Ich verspreche dir alles wird wunderschön.

Chapter 1 .

* Jazzman
 

„Der lang ersehnte Tag ist gekommen! Meine Damen und Herren setzt euch lieber hin, denn heute kann ich ihnengarantieren, wird hier einiges abgehen.“
 

* AJ Topper
 

„Da kann ich nur zustimmen. Die Spannung wir immer höher und so wie das grandiose Publikum die wir heute willkommen heißen dürfen, warten auch wir ungeduldig auf unsere Blader.“
 

...
 

Die Menge tobte, kann es kaum noch erwarten. Überall konnte man das Geschrei hören. In den Gängen, den Aufenthaltsräumen und genauso dröhnten die Stimmen in den Ohren unserer Blader. Es ist so weit. Der heiß ersehnte Kampf steht an.
 

* Jazzman
 

„Das Warten hat ein Ende!.. Wir bitten die Teams zur Arena!..“
 

Da kamen sie und die Fans jubelten und kreischten die Namen ihrer Lieblingsblader. Diese standen sich nun gegenüber. Sie brauchten keine Worte um sich zu verständigen. Die Freundschaft, die vor einigen Jahren angefangen hatte ist immer noch hier.
 

* Jazzman
 

„Um die Regeln noch einmal durchzugehen! Das hier wird ein zwei gegen zwei Kampf. Es gibt nur eine Runde und die Teams dürfen selber entscheiden wer antreten wird... Fangen wir an?“
 

Gegenseitiges nicken bestätigte jeden, dass der Kampf anfangen kann...
 

* Jazzman
 

„Also Leute, wir bitten die Blader zu Arena... Zu meiner linken Seite sehen wir Tyson und Daichi und zu meiner rechten Seite stehen Kai und Tala. Genau die Aufstellung die wir uns erhofft hatten. Ich will euch nicht länger warten lassen. Seid ihr bereit?! 3...2...1...“
 

* Tyson, Daichi, Kai, Tala
 

„Let it Rip!“
 

Die Blades schlugen gleichzeitig auf den Boden der Bey-Arena und als nächstes mit einer enormen Wucht gegeneinander. Der erste Schlag und schon entstand die erste Druckwelle.
 

* Daichi
 

„Los Strata Dragoon! Kick sie raus!“
 

* Tyson
 

„Hilf ihm Dragoon!“
 

Beide Blades rasten mit einer enormen Geschwindigkeit und wollten keine Zeit verlieren Tala und Kai aus dem Rennen zu werfen. Sie hätten sich jedoch denken können, dass die zwei sich nicht so einfach abschießen lassen. Mit einer geschickten Bewegung wichen beide den Angriff von Tyson und Daichi aus. Etwas unbeeindruckt standen die beiden Eistruhen an ihren Plätzen. Schon folgte der zweite Angriff. Daichi attackierte.
 

* Daichi
 

„Strata Dragon! Hurricane Vurst!“
 

Strata Dragoon erzeugte einen starken Hurrikan.
 

* Kai
 

„Fire Arrow.“
 

Eine mächtige Flamme erschien aus Kais Beyblade und schoss wie ein Pfeil zu seinem Gegner. Durch den Aufprall bildete sich ein gewaltiger Feuerball der den Hurrikan neutralisierte. Die Blades schlugen immer wieder gegeneinander. Jeder Schlag wurde heftiger und gnadenloser.
 

* Kai
 

„Wird Zeit die Stimmung hier etwas aufzuheizen! Dranzer, Blazing Gigs!“
 

Dranzer fing an zu brennen, jedoch nicht in rot sondern in blau. Mit einer hohen Geschwindigkeit stürzte er sich auf die gegnerischen Beys. Auch Tala, dessen Blade von einer Eis Mauer umhüllt war griff schonungslos beide Blader an. Tyson und Daichi hatten Schwierigkeiten den Angriffen auszustehen. Sie mussten sich etwas überlegen.
 

* Tyson, Daichi
 

„Twin Tornado Attack!“
 

Zwei riesige Tornados bildeten sich in der Beyarena und sie würden alles mitnehmen was ihnen ihm Weg stand. Kai und Tala bekamen das zu spüren. Langsam verschwand das Feuer, welches Kais Blade umhüllt hatte. Genauso hatte Tala seinen Schutzwall verloren und die Tornados zogen beide Blades in die Höhe.
 

* Tyson
 

„Na wie gefällt euch das!“
 

Nicht besonders gut, wenn die beiden es offen zugeben müssten, aber zugeben war aber noch nie eine alternative für sie. Daichi fühlte sich schon wie auf dem Siegerpodest und fing an wild an seinem Platz zu hüpfen.
 

*Tala
 

„Nana kleiner! So einfach wird das nicht.“
 

Auf einmal stieg aus Wolborg eine Kälte auf, die sogar die Zuschauer zu spüren bekamen. Danach erschien sein Bit-Beast und vereiste die gegnerischen Beys. Tysons und Daichis Blades wurden langsamer und die Tornados verschwanden. Dranzer und Wolborg fielen zu Boden. Auch sie hatten an Geschwindigkeit verloren. Es war nur noch eine Frage der Zeit bis die Blades vollständig ihre Rotationskraft verlieren würden. Das hieß sie hatten nicht mehr viel Zeit und der Kampf musste beendet werden.
 

* Tyson
 

„Los! Dragoon Tank!“
 

Die Spitzen der Beys von Tyson und Daichi berührten sich, so dass diese nur noch auf ihrem Energieringen vorwärts kamen. Das gab den Beys einen Energiezuschub. Zusammen rasten Dragoon und Strata Dragoon zu ihren Gegnern.
 

* Kai, Tala
 

„Fire and Ice Fusion.“
 

Dranzer und Wolborg erschienen. Aus beiden Blades strahlte ein greller Lichtstrahl die den gesamten Raum enorm erhellte. Diese verbündeten sich und schossen wie ein Blitz auf ihre Gegner. Die Schläge trafen einander und die ganze Arena fing an zu beben. Eine Rauchwolke bildete sich um die Blader, die sich erst nach ein paar Minuten löste.
 

* Jazzman
 

„Was sehe ich da! Ladies und Gentlemans ich kann es kaum glauben. Ein unentschieden!“
 

Alle Blades lagen außerhalb der Arena und bewegten sich nicht. Trotz der Tatsache, dass es keinen eigentlichen Gewinner gab waren die Fans begeistert und applaudierten. Erschöpf verließen die Blader die Arena, krönten das Ende mit einem Handschlag und verschwanden in ihren Aufenthaltsraum um sich wiederrum nach 15 Minuten in Mr. Dickinsons Büro zu treffen.
 

* Mr. Dickinson
 

„Ich möchte euch allen gratulieren. Ihr habt uns einen tollen Kampf gebietet. Dank euch war die Spendenaktion äußerst erfolgreich.“
 

* Daichi
 

„Ich will eine Revange! Aber diesmal werden wir gewinnen!“
 

Kopfschüttelnd standen Kai und Tala im Raum. Natürlich hatten alle auf ein Sieg gehofft, aber diesmal ging es nicht darum wer gewonnen hatte, sondern um eine Spendenaktion an denen verschiedenste Blader gegeneinander kämpften und den Zuschauern eine Show bieteten. Die All Stars, White Tigers, Majestics, Saint Shields, Blitzkrieg Boys, natürlich auch die Weltmeister und noch viele mehr. Es gab viele und tolle Kämpfe. Die Blader hatten einen Ziel die sie umsetzten wollten und nun hatten sie es geschafft. Eine große Summe wurde gesammelt und sollte Waisenhäuser und Kindern zur Verfügung gestellt werden, die es im Leben nicht einfach hatten. Nun hatten sie es geschafft und alle waren sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
 

* Max
 

„Na Leute? Denkt ihr nicht, dass das gefeiert werden muss?“
 

Auf eine Feier waren alle jederzeit bereit. Die Blitzkrieg Boys hatten durch harte Arbeit und viel Geduld eine Bar gegründet. Geschmacksvoll eingerichtet, gemütlich , guter Service, Live Musik... was wollte man mehr. Sie luden die Freunde ein und die Einladung wurde ohne zögern angenommen. Angekommen saßen die Freunde an der Bar und lauschten den Klängen der Jazz Musik. Die junge Dame, die gerade auf der Bühne ihren Song sang wurde bewunderungsvoll von den Jungs angesehen. Eine bildhübsche Frau. Ihr Name Hazel. Nicht nur hübsch, sonder auch eine tolle Persönlichkeit. Jeder konnte sehen, dass sich in einen bestimmten Blader verliebt hatte. Nur derjenige war entweder blind oder verstand es einfach nicht. Stattdessen holte sich Kai ein weiteren Drink und tippte an seinem Handy herum. Jedoch versagte nach einigen Minuten sein Akku. Ein seufzen stieß ihm aus der Kehle. Trotz den Jahren der Freundschaft war Kai immer noch keine Plaudertasche und bevorzugte es still schweigend an seinem Platz zu sitzen.
 

* Kai
 

„Steve! Steck bitte mein Handy an den Ladekabel.“
 

Er reichte sein Smartphone an den Barkeeper. Dieser nickte und nahm das Handy entgegen. Kai wandte sich wieder zu seinen Freunden. Tyson hatte sich ein neues Hobby zugelegt... Fotographie... und nervte jetzt umso mehr.
 

* Tyson
 

„Stop! bleib stehen! Genau diese Pose!“
 

* Max
 

„Tyson... ich denke du hast jetzt genug Bilder von mir..!“
 

* Tyson
 

„Kai du bist dran!“
 

Ein weiteres seufzen. Tyson fing an zu Klipsen. Er wehrte sich gar nicht mehr. Sollte der Idiot doch tun was er will. Spätestens beim Training würde er es bereuen. Die Stunden vergingen. Es wurde spät und die Blader konnten die Erschöpfung der letzten Tage spüren. Stück für Stück wurde die Gruppe kleiner bis niemand mehr an der Bar war. Auch Kai war aufgestanden und ging mit langsamen Schritten die Straßen Tokios entlang. Wie spät es wohl war? Er wollte sein Handy rausholen um nach der Uhrzeit zu sehen. Vergeblich... Erst jetzt merkte er, dass er sein Smartphone an der Bar vergessen hatte. Genervt trat er den Rückweg an. Er war froh, dass es ihm früh genug aufgefallen ist. Sein Zuhause war doch ein Stück von der Bar entfernt. Kai hatte sich eine eigene Wohnung zugelegt. Es war nicht besonders groß aber für ihn allein reichte es vollkommen. Zum ersten weil er es bevorzugte sich draußen in der Natur aufzuhalten und zum zweiten, weil er seine Ruhe brauchte, einfach nur die Stille genießen wollte. Es war ein kühler Abend und seine Jacke bietet ihm nicht genug Wärme, was den Blader noch mehr ärgerte. Endlich stand er vor der Bar und trat ein. Dem Feierabend nahe. Nur noch drei Personen waren im Raum.
 

* Steve
 

„Wir haben schon auf dich gewartet.“
 

Belustigt reichte der Barkeeper Kai das Handy entgegen. Die zwei unterhielten sich noch ein wenig und wurden von einem Geräusch aus dem Gespräch gerissen. Kai sah zurück. Ein Mann, der wie ein Penner rumlief versuchte grad eine junge Frau zu ‚verführen‘. Diese hatte ihren Drink auf ihn geschüttet und das Glas lag nun in Scherben auf dem Boden. Kai konnte hören wie sie den Mann beleidigte. Auch war bemerkbar, dass beide zu viel getrunken hatte. Ein Mitarbeiter ging zu den beiden und bat den Mann die Bar zu verlassen. Kai wandte sich wieder ab. Die junge Frau legte ihren Kopf auf den Tisch und verbarg ihr Gesicht zwischen ihren Armen.
 

* Mitarbeiter
 

„Entschuldigung Miss. Wir schließen in Kürze.“
 

Ihr Gesicht war immer noch zwischen den Armen begraben. Der Mitarbeiter konnte erkennen wie sie ihren Kopf rauf und runter bewegte. Anstatt aufzustehen, lag sie immer noch an ihrem Platz.
 

* Steve
 

„Hey, was ist denn?“
 

* Mitarbeiter
 

„Ich glaube sie schläft!?
 

Die zwei Arbeiter versuchten sie anzusprechen. Leider bekamen sie auf keine Frage die passende Antwort. Schüttelten leicht ihren Körper. Keine Reaktion. Kai verstand solche Leute nicht. Warum musste man trinken, wenn der Körper es nicht verträgt. Drei Uhr morgens. Alle waren müde und die Bar musste noch geputzt werden. Kai ging zu ihnen an den Tisch.
 

* Kai
 

„Kümmert ihr euch um eure Arbeit. Ich kümmere mich um sie.“
 

Die zwei nickten. Kai sprach sie an bekam aber keine Antwort. Noch ein versuch... nichts. Kai ärgerte sich immer mehr. Erst Tyson, dann sein Handy und jetzt DAS!
 

* Kai
 

„LADY! Wollen sie die ganze Nacht hier liegen!!!“
 

Erst jetzt setzte sich die junge Frau wieder Aufrecht... oder besser gesagt versuchte sie es. Ihr Körper wippte hin und her. Dann blickte sie rauf und sah Kai mit einem breiten Lächeln an.
 

* ...
 

„Hi!“
 

Verdutzt sah er die Frau an.
 

* Kai
 

„Geht es ihnen gut?“
 

* ...
 

„Ich weiß es nicht?!“
 

* Kai
 

„Es ist spät sie sollten nach Hause.“
 

* ...
 

„Jaa... sollte ich... hmm.“
 

Sie stand auf, verlor ihr Gleichgewicht und fiel gegen die Brust von Kai. Er fing sie noch rechtzeitig auf.
 

* ...
 

„... aber ich kann nicht...“
 

* Kai
 

„Die Security kann sie nach Hause fahren. Wo wohnen sie?“
 

* ...
 

„Zuhause.“
 

Sie warf ihren Arm um Kais Schulter und stütze ihren Kopf an der anderen. Wenige Sekunden später sah sie zu ihm rauf und fing an zu lachen.
 

* Kai
 

„Steve! Willst du nichts dagegen machen?“
 

* Steve
 

„Was soll ich denn tun?!“
 

* Kai
 

„Haben sie Geld bei sich?“
 

* ...
 

„Warum? Willst du dir was ausleihen?“
 

* Kai
 

„Nein!“
 

Kais Geduld war schon ziemlich am Ende.
 

* ...
 

„Siehst du ihn da?“
 

Dabei zeigte sie auf Steve.
 

* ...
 

„Er hat mir mein ganzes Geld weggenommen. Sag mir wo du wohnst?“
 

* Kai
 

„Am Ende der Welt!“
 

* ...
 

„Aah, ganz nah bei mir. Kann ich zu dir kommen?“
 

* Kai
 

„Steve!!“
 

* Mitarbeiter
 

„Sollen wir sie einfach vor die Tür setzten.“
 

* Kai
 

„Vor die Tür? Denkt ihr wir können sie wie eine Zeitung vor der Tür abstellen? Über diese Ideen reden wir noch ... Also los... Wir gehen zu mir nach Hause.“
 

* ...
 

„Haalt! Tasche!.... meine Tasche.“
 

* Kai
 

„Tasche?“
 

Er sah sich um und fand die Tasche. Die junge Dame hatte immer noch ihren Arm um ihn. Kai legte seine Hand um ihre Taille, damit sie nicht umkippte.
 

* Steve
 

„Einen amüsanten Abend wünsch ich ihnen Herr Hiwatari.“
 

Dabei versuchte der Kellner ein kichern zu unterdrücken.
 

* Kai
 

„Wir sehen uns noch!“
 

* ...
 

„..aber wir schlafen nicht miteinander.“
 

* Kai
 

„... Nur wenn du dich nicht übergibst.“
 

* ...
 

„nicht miteinander schlafen...“
 

* Kai
 

„Nicht übergeben!“
 

* ...
 

„nicht miteinander schlafen...“
 

* Kai
 

„Nicht übergeben!“
 

Zu Hause angekommen.
 

Kai wartete mit verschränkten Armen vor der Türe. Ungeduldig tippte er mit seinem Zeigefinger auf seinen Unterarm. Warum musste er auch sein Handy vergessen. Jetzt konnte er sich um ein wildfremdes Mädchen kümmern, welches sich gerade in seinem Badezimmer übergab. Sie riss die Tür auf und sah ihn mit einem entschuldigenden Blick an. Da sie immer noch wackelig auf den Beinen war hielt Kai sie am Arm und führte sie ins Schlafzimmer. Dort setzte sie sich auf das Doppelbett und Kai gab ihr ein langes Shirt und eine Schlafhose.
 

* Kai
 

„Zieh die an.“
 

Er hatte den Rücken zu ihr gedreht und wartete. Nach zwei Minuten meldete sich die andere Person mit leiser Stimme wieder.
 

* ...
 

„Bin fertig...“
 

Kai wandte sich wieder zu ihr und sie lies ihren Kopf auf den Kissen fallen und war nach Sekunden schon eingeschlafen. Der Blader nahm sich das zweite Kissen eine Decke und lies sich auf die Couch im Wohnzimmer nieder. Er wollte nur noch so schnell wie möglich schlafen und die Nacht hinter sich lassen.
 

...
 

Am nächsten Morgen wurde Kai vom klingeln seines Handys geweckt. Ein Blick auf das Telefon lies in klar werden, dass es schon nach 12:00 Uhr war. Er nahm ab.
 

* Kai
 

„Ja?!“
 

* Tala
 

„Kai? Wo bist du?!“
 

* Kai
 

„Zuhause.“
 

Er musste gähnen.
 

* Tala
 

„Sag mal schläfst du noch? Ich dachte wir wollten Trainieren. Die anderen sind auch schon hier.“
 

* Kai
 

„Stimmt... ich komme gleich.“
 

Er legte auf. Auf der anderen Leitung herrschte Verwirrung.
 

* Bryan
 

„Na wo bleibt er?“
 

* Tala
 

„Er meinte er würde gleich kommen.“
 

Kai stand auf und ging in das Schlafzimmer... Niemand zu sehen. Das Bett war gemacht und die junge Frau war nicht zu sehen. Kurz sah er sich im Haus rum, aber finden konnte er sie nicht. Kai zuckte mit den Schultern und ging ins Bad. Er nahm sich seine Zahnbürste und blieb an einem Blatt hängen. An der Wand hing ein Klebezettel.
 

# Du schuldest mir ein Frühstück.

Zaara. :-) #
 

* Kai
 

„Freut mich! Ich heiße Kai!“t

Chapter 2 .

Leider war niemand da, der die Ironie in seiner Stimme mithören konnte. Nachdem er sich fertig hergerichtet hatte ging er raus um sich mit seinen Freunden im Trainingszentrum der BBA zu treffen. Verschlafen... Na toll... und dazu noch den halben Tag.
 

* Tala
 

„Da bist du ja. Sag mal bist du krank.“
 

* Kai
 

„Nein!“
 

* Spencer
 

„Da ist ja jemand gut drauf.“
 

Für Kai war das Gespräch abgeschlossen. Die Jungs trainierten für ein paar Stunden. Es kamen auch die anderen Teams dazu. So wurde das Training spannender und vielseitiger. Gegen Abend sollte dann Schluss sein. Gemeinsam verließen alle das Trainingszentrum. Kai beobachtete seine Freunde. Wir konnte man permanent ein Lächeln im Gesicht haben und nur über sinnlose Dinge reden?... Doch manchmal wünschte er sich genauso zu sein wie sie.
 

*Daichi
 

„Uh Uh ah ah i a uuu.“
 

* Bryan
 

„Primat!“
 

Naja nicht immer... Einfach nur ...
 

* Ray
 

„Hallooo?? Erde an Kai.“
 

* Kai
 

„Was?!“
 

* Ray
 

„Wir haben dir eine Frage gestellt. Hast du nicht zugehört?“
 

Eiskalt sah er ihn an.
 

* Ray
 

„Wir wollen auf ein Drink. Kommst du mit?“
 

* Kai
 

„Meinetwegen.“
 

Er ging an seinen Freunden vorbei und stampfte Richtung Bar. Auch wenn ihn niemand verstand, war das wieder mal typisch Kai. Angekommen machten sie es sich an einer Ecke gemütlich. Steve kam auch schon heran spaziert und nahm die Bestellungen auf. Kai fühlte sich ziemlich schlapp und müde. Er konnte ein gähnen nicht unterdrücken und schon starrte Steve ihn grinsend an.
 

* Steve
 

„Du scheinst gestern Nacht richtig hart rangenommen zu sein. HEHEHEHEHEH. Wie war SIE?“
 

Dieser Satz hatten die ganze Aufmerksamkeit der Blader auf Steve gelenkt.
 

* Kai
 

„Steve... willst du einen guten Rat hören?“
 

* Steve
 

„Ja?!“
 

* Kai
 

„Verschwinde! ... und zwar SOFORT!“
 

Steve, der durch den mörderischen Blick eine Gänsehaut bekam, war auch schon innerhalb von Sekunden außer Sichtweite.
 

* Spencer
 

„Jetzt wird einiges klar.“
 

* Kai
 

„Halt die Klappe!“
 

* Tala
 

„Was wenn nicht?“
 

Amüsiert starrten die Freunde Kai an.
 

* Kai
 

„Ihr könnt mich mal!“
 

Somit stand er auf und setzte sich an die Bar. Vollidioten! Steve konnte sein blaues Wunder erleben... Hazel stand wieder einmal auf der Bühne. Ein zuckersüßes Lächeln verzierte ihren Mund und sie sah Kai verführerisch an. Die Töne erklangen und somit auch ihre Stimme... Ihrer Stimme konnte Kai stundenlang zuhören. Wie auch dieses Mal. Er stieß alle Gedanken zur Seite und gab sich der Musik hin. Doch wie immer wurde seine Ruhe gestört.
 

...
 

* Zaraa
 

„Du schuldest mir ein Frühstück.!“
 

Perplex sah er zur Seite.
 

* Kai
 

„Dein Gesicht kommt mir bekannt vor!“
 

* Zaara
 

„Willst du, dass ich mich wieder übergebe, damit du dich erinnerst?“
 

* Kai
 

„Nein, danke!“
 

* Zaara
 

„Ein Bier bitte.“
 

Mittlerweile brachte Steve den anderen ihre Drinks.
 

* Max
 

„Hey Steve! Erzähl mal was gestern gelaufen ist!?“
 

* Steve
 

„Nein! Kai bringt mich um!“
 

* Spencer
 

„Er wird es nie erfahren. Erzähl schon.“
 

* Steve
 

„Okay...“
 

Steve erzählte den Vorabend bis zum kleinsten Detail. Belustig hörte die Gruppe zu. Wie Schulmädchen saßen sie in der Runde und lachten sich schlapp.
 

* Tyson
 

„... und er hat sie einfach so nach Hause genommen?“
 

* Steve
 

„Oh da! Da ist sie!“
 

Steve zeigte auf Kai und sofort wanderten die Blicke in die Richtung.
 

* Kai
 

„Du solltest diesmal etwas Geld zu Seite legen, damit du dir im Nachhinein ein Taxi leisten kannst.“
 

Sie nahm 10 Euro aus ihrer Hosentasche und legte es unter den Aschenbecher, welches vor Kai stand.
 

* Zaara
 

„Ich hole es bevor ich gehe.“
 

Sie nahm das Bier, lächelte Kai kurz an und drängelte sich zwischen die Menge. Er schüttelte leicht den Kopf und marschierte wieder zu seinen Freunden. Steve verzog sich wieder um nicht ein Todesopfer zu werden.
 

* Tala
 

„Du hast Geschmack was Frauen angeht.“
 

Kai ignorierte diese Aussage und lies sich auf seinen Platz fallen. Immer wieder wanderte sein Blick zu Zaara. Ihr zierlicher Körper bewegte sich zu den Klängen und auch ihre schwungvollen, langen Haare stimmten dem Rhythmus zu. Herzhaft lachte sie vor sich hin. Das Bier in der Hand... nahm sie ein Schluck und sah zu Kai herüber. Ihr Augen strahlten und das Lächeln immer noch auf dem Gesicht. Mit einer Handbewegung deutete sie Kai mit ihr zu tanzen. Er schüttelte leicht seinen Kopf. Zaara zuckte mit den Schultern und widmete sich wieder zur Musik. Seltsames Mädchen. Kai wollte an den Gesprächen der anderen teilzunehmen. Die Entscheidung fiel schnell und verflog auch wieder in Lichtgeschwindigkeit, denn die Freunde starrten ihn fies an.
 

* Spencer
 

„Was ist los Kai?“
 

* Daichi
 

„Hat’s dich etwa erwischt?“
 

* Tala
 

„Anstatt sie blöd anzustarren solltest du zu ihr gehen!“
 

Langsam wurde es Kai zu blöd.
 

* Kai
 

„Ich hol mir noch ein Drink.“
 

Als er sich durch die Leute schlang, sah er sie wieder an der Bar.
 

* Kai
 

„Dafür, dass du kein Alkohol verträgst trinkst du sehr viel.“
 

* Zaara
 

„Nein... nicht viel.“
 

* Kai
 

„Werden wir am Ende des Abends sehen.“
 

Sie trank ihr Glas leer, nahm ihr ganzes Geld aus der Tasche und legte es auf die Theke. Viel war nicht mehr übrig. Sie bestellte zwei Schnäpse und reichte eins zu Kai.
 

* Zaara
 

„Auf einen schönen Abend.“
 

Nahm es in die Hand und wartete auf Kai. Ein charmantes Lächeln schlich sich auf seine Lippen.
 

* Kai
 

„Auf einen schönen Abend.“
 

Sie stießen an und schütteten den Schnaps in sich rein. Zaara verzog kurz das Gesicht. Sie bestellte immer mehr und mehr und langsam spürte sie die Wirkung des Alkohols. Kai sagte nichts mehr, sondern beobachtete sie nur. Erst als sie sich ein weiteres Drink bestellte merkte sie, dass ihr das Geld ausgegangen war. Sie durchsuchte all ihre Taschen, mit der Hoffnung etwas Geld darin zu finden. Nichts... Kai musste sich beherrschen um nicht laut loszulachen. Sie tippte auf seine Schulter. Als er ihr ins Gesicht sah, kaute sie an ihrer Unterlippe und sah ihn mit einem unschuldigen Blick an. Verlegen hielt sie ihre offene Hand vor Kai. Belustig, gab er ihr die 10 Euro zurück. Sie bezahlte es und fing an ihrem Glas zu schlürften. Kai konnte sie dabei nicht mehr ins Gesicht schauen, weil es ihr viel zu peinlich war.
 


 

* Kai
 

„Gehen wir?“
 

Sie schüttelte ihren Kopf auf und ab.
 

* Kai
 

„Dann los.“
 

Immer noch verlegen blickte sie nicht zu ihm rauf, nahm ihre Tasche und versuchte einigermaßen gerade zu gehen. Beide verließen die Bar.

Chapter 3 .

Kai machte es sich auf seiner Couch, welches mitten im Raum stand gemütlich und genoss die Ruhe. Draußen war ein starker Regen und die Tropfen knallten gegen die Fensterscheibe. Das leise knarren des Fußbodens ließ in aufhorchen und als nächstes sah er in zwei Waldgrüne Augen. Zaara... mit einem Kissen in der Hand, hinter der Couch... Erwartungsvoll starrte Sie ihn an, doch ohne irgendetwas zu sagen wendete Kai sich ab und schloss seine Augen. Es war spät und er war zu müde. Zaara nutzte den kleinen Freiraum zwischen Kai und der Couchlehne, legte ihren Kissen dazwischen, kletterte über die Lehne und legte sich mit dem Rücken zu Kai nieder. Ein kleines Lächeln schlich sich auf Kais Gesicht. Er zog leicht an der Decke, welches Zaara beschlagnahmt hatte und warf es über seinen Körper. Auch Zaara grinste und beide fielen in den Schlaf.
 

Die Nacht verlor langsam ihre Dunkelheit und die Sonne erhellte die Stadt mit seinen grellen Strahlen. Kai lag immer noch im Halbschlaf auf dem Sofa, bis ihn die laute Musik des Radios von seiner Traumwelt riss. Erschrocken sprang er auf und versuchte zu realisieren was gerade geschah. Er suchte nach der Fernbedienung des Radios und sobald er es fand, stellte er es auch sofort aus. Für ein paar Sekunden saß er regungslos da. Nur sein unregelmäßiges ein und ausatmen war zu hören. Noch einmal holte er tief Luft ein und fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. Er sah sich um. Zaara lag nicht mehr neben ihm. War auch gut so, sonst hätte es sie wahrscheinlich zerquetscht. Langsam erhob er sich und ging Richtung Schlafzimmer. Auch hier niemand zu sehen. Er zuckte mit den Schultern und machte sich auf den Weg ins Badezimmer. Genau in dem Moment als er die Tür schließen wollte, hörte er wie die Eingangstür geöffnet wurde. Da stand sie wieder mit einer großen Plastiktüte und einem breiten Lächeln im Gesicht.
 

* Zaara
 

„Guten Morgen Sonnenschein! Es gibt nichts besseres als Marmelade zum Frühstück.“
 

Kai legte seinen Kopf schief und beobachtete die Person ihm gegenüber mit einem uninteressiert Blick.
 

* Kai
 

„Ich dachte du hattest gestern Abend kein Geld mehr?“
 

* Zaara
 

„Angelogen...“
 

Unschuldig sah sie ihn an. Er warf die Tür hinter sich zu und ging unter die Dusche. Der einzigee Gedanke von ihm... Seltsames Mädchen.
 

* Zaara
 

„Ich habe dir das Radio eingestellt. Hast du es gehört?“
 

Die Stimme Zaara’s drang zwischen all den anderen Geräuschen in Kais Gehör.
 

* Zaara
 

„Es ist gut mit Musik in den Tag zu starten, voller Energie und Freude.“
 

* Kai
 

„Was du nicht sagst!“
 

Kai murmelte vor sich hin schüttelte seinen Kopf und stellte das Wasser ab. Warum hatte er Sie nochmal mit genommen? Als er das Badezimmer verlies war das Frühstück hergerichtet. Zaara schmierte ein wenig Butter und Marmelade auf ein Stück Brot und reichte es Kai.
 

* Kai
 

„Ich mag keine Marmelade.“
 

Die Lichter gingen aus.
 

* Kai
 

„Stromausfall.“
 

* Zaara
 

„Hmm... Der kleine Nachbarsjunge sagt du schreibst Artikel, Gedichte und ähnliches. Über was genau schreibst du?“
 

* Kai
 

„Über junge Damen mit Alkoholproblemen.“
 

* Zaara
 

„Haa haa! Sehr lustig. tzzz.“
 

Die Ironie in ihrer Stimmer war unüberhörbar.
 

* Zaara
 

„ In deinem Zimmer steht eine Gitarre, kannst du es auch spielen?“
 

* Kai
 

„Ein wenig.“
 

* Zaara
 

„Spielst du mir später etwas vor?“
 

* Kai
 

„Nein.“
 

* Zaara
 

„Warum nicht?“
 

Er überlegte kurz.
 

* Kai
 

„Mein Großvater meinte, statt eine Sache nur halb zu können sollte man die Sachen machen die man wirklich kann.“
 

Kais Handy unterbrach das Gespräch und er blickte auf das Display.
 

* Kai
 

„Scheiße!“
 

*Zaara
 

„Was ist?“
 

* Kai
 

„Der Artikel. Ich hätte es gestern abschicken sollen... - Ja! Kai am Apparat. - Mir geht es gut. Ja! - Gesendet? Hab ich JA.“
 

Zaara hörte Kai belustigt zu und kicherte leise.
 

* Kai
 

„Sie haben es nicht erhalten? - Ich schicke es ihnen gleich zu. - Ja.. ja. Bis dann.“
 

Er legte auf und Zaara fing an laut zu lachen. Kai wollte zu seinem Computer doch hielt inne.
 

* Kai
 

„ Kein Strom! ...“
 

Tala! Er musste zu ihm.
 

* Kai
 

„Ich muss weg.“
 

* Zaara
 

„Ich werde dann auch bald gehen. “
 

Kai hörte den letzten Satz nicht mehr und verließ schnell das Haus. Hastig ging er die Straße entlang. Es hatte seine positiven Seiten, dass Tala gleich um die Ecke wohnte. In der Zwischenzeit saß Zaara immer noch am Tisch und sah sich die Wohnung an. Ihr Blick blieb an einem großen leeren Aquarium hängen. Sie begann das schmutzige Geschirr wegzuräumen, machte alles sauber und stand letztendlich vor dem Aquarium. Kai schlug an Talas Haustür. Nach ein paar Sekunden öffnete sich diese auch. Er drängelte sich rein und setzte sich sofort an Talas Computer.
 

* Tala
 

„Dir auch einen schönen guten Morgen DU Arsch.“
 

* Kai
 

„Warte!“
 

Kai sendete die Dokumente an seinen Vorgesetzten. Nach ein paar Minuten fuhr er den PC runter und atmete erleichtet auf. Scheiß Arbeit und es gefiel ihm nicht einmal.
 

* Tala
 

„Schon wieder Stromausfall?“
 

* Kai
 

„ Ja.“
 

* Tala
 

„Hast du hunger?“
 

* Kai
 

„Nein.“
 

* Tala
 

„Kaffee?“
 

* Kai
 

„Warum nicht.“
 

* Tala
 

„Du bist gestern einfach so verschwunden. Wer ist den deine kleine Freundin?“
 

Er stellte das Kaffe auf den Küchentisch und setzte sich auf den Stuhl gegenüber von Kai. Kai blickte auf.
 

* Kai
 

„Ich muss los.“
 

Und schon war er wieder verschwunden. Mit großen Schritten trat er den Heimweg an und das letzte Stück rannte er sogar. Angekommen riss es die Wohnungstür auf und sah sich um.
 

Sie war nicht mehr hier, aber seine Gitarre stand mitten im Flur und daran pickte ein Klebezettel.
 

# Großväter haben nicht immer Recht#
 

Er betrat den Wohnraum und sah als zweites den neuen Platz seines leer gestandenen Aquariums, welches nun hinter seiner Couch stand. Sauber, zur Hälfte mit Wasser gefüllt und einigen Dekor Sachen.
 

* Kai
 

„Anstatt meine Wohnung um zu dekorieren, hättest du auch deine Nummer irgendwo notieren können.“
 

...
 

Einige Tage vergingen. Das Leben nahm wieder seinen „normalen“ Lauf. So normal wie es mit Tyson und Co. sein konnte. Von Zaara war keine Spur. Der Supermarkt war wieder einmal mehr als voll. Hatte die ganze Stadt seinen Kühlschrank weggeleert. Nach einer ganzen Stunde war Kais Einkauf endlich erledigt. Mit einer Tüte in der Hand stampfte er genervt Richtung Zuhause. Was war heute mit der Welt los. Die Straßen, Geschäfte, Cafés... alles war mit Menschen überfüllt. Lautes Gelächter, sinnlose Gespräche... Würde er sich auch eines Tages dazu anschließen? Wohl eher nicht. Ein Papierflieger, welches vor seinen Füßen landete ließ seine Gedanken beiseite. Er blickte auf das Stück Papier und hob ihn auf. Ein kleiner Junge rannte zu ihm und sah ihn nervös an.
 

* Kai
 

„Gehört das dir Junge?“
 

Das Kind bestätigte, indem er den Kopf ganz schnell rauf und runter bewegte.
 

* Kai
 

„Hier hast du dein Spielzeug wieder.“
 

Der Junge lachte auf, sprang wild an seinem Platz, bedankte sich und rannte zurück zu seinen Freunden. Manche Kinder konnte man doch noch mit einfachen Dingen glücklich machen. Er ging weiter und hörte die Stimmer einer Frau. Er sah zur anderen Straßenseite und entdeckte Zaara. Kurz blieb er stehen und beobachtete sie. Sie saß im Park und mit ihr ein Mann. Zaara schien Spaß zu haben. Sie unterhielt sich prächtig mit dem Unbekannten. Kai senkte wieder seinen Kopf und ging weiter. Aus irgendeinem Grund beschäftigte ihn die Sache den ganzen Heimweg...
 

***
 

Der Einkauf war verstaut. Nun hieß es für Kai seine schlechten Kochkünste in freien Lauf zu lassen. Grübelnd stand er in der Küche, dachte jedoch auch nicht zu lange nach und holte Gemüse und Fleisch aus dem Kühlschrank. Langsam schnitt er das Fleisch in streifen. Es klingelte an der Tür. Ihm fiel ein, dass Bryan vorbei kommen wollte.
 

* Kai
 

„Seit wann benutzt du die Klingel? Komm rein.“
 

Die Tür öffnete sich. Kai stand immer noch hochkonzentriert an der Theke und versuchte das Fleisch in Stücke zu schneiden. Er hörte plötzlich Musik vom Wohnzimmer kommen und blickte in die Richtung.
 

* Kai
 

„Bryan! Ich hab kein Bock auch einen romantischen Abend mit dir.“
 

Kai legte das Messer auf das Schneidebrett und ging ins Wohnzimmer. Doch anstatt Bryan stand eine völlig unerwartete Person vor Ihm.
 

* Zaara
 

„Und wie steht es für einen romantischen Abend mit mir?“
 

Zaara füllte das Aquarium mit zwei Fischen auf. Nach wenigen Sekunden standen beide Auge an Auge im Raum.
 

* Zaara
 

„Brauchst du Hilfe?“
 


 

***********************************************************

Chapter 4 .

Nach kurzer Zeit standen Kai und Zaara in der Küche. Kai sah etwas unbeholfen auf das Schneidebrett mit dem Fleisch und fing an weiter zu schneiden. Nachdem Zaara seine ‚professionellen‘ Kochkünste gesehen hatte musste sie erstmals lauthals lachen. Er selbst betrachtete sie nur eiskalt von der Seite. Sofort wandte sie sich ab und sah stillschweigend auf die Theke. Sekunden später nahm sie Kai das Messer von der Hand und antwortete ihm genauso kalt...
 

* Zaara
 

„Deine kühle Art beeindruckt mich nicht. Jetzt bereite den Salat vor!“
 

Kais Blick veränderte sich nicht, doch ihre Aussage beeindruckte ihn ein bisschen. Also machte er sich an den Salat ran. Wenigstens bekam er Kochtechnisch das hin. Einigermaßen... Das Essen purzelte vor sich hin. Zaara schaltete das Radio ein und war wieder dieses freudevolle Mädchen mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Im Radio lief gerade John Paul Young - Love Is In The Air . Beide lauschten der Melodie. Was für ein schwachsinniges Lied, dachte sich Kai... In was für einem Zustand musste man sein, um so ein Lied zu schreiben? Seine Gedanken wurden unterbrochen als Zaara anfing die Melodie zu summen. Als Kai ihr ins Gesicht sah streckte sie ihm frech die Zunge raus, nahm zwei Teller und Besteck aus den Schränken und verschwand in den Wohnraum, wo sich das Esstisch befand. Der Tisch war hergerichtet und beide nahmen Platz. Das Essen sah wirklich lecker aus. Nachdem alles platziert wurde konnten sie endlich anfangen. Beide fingen an zu Essen und Zaara beobachtete ihn die ganze Zeit. Eine ganz bestimmte Frage schwirrte in ihrem Kopf. Kai merkte natürlich, dass er beobachtet wurde und blickte sie mit einer hochgezogenen Augenbraue an.
 

* Kai
 

„Warum starrst du mich so an?!“
 

* Zaara
 

„Kennen wir uns nur innerhalb diesen 4 Wänden?“
 

Kai hielt inne... Sie musste ihn heute gesehen haben...
 

* Kai
 

„Ich wollte dich und dein Freund nicht stören.“
 

* Zaara
 

„Ein Freund der Familie...“
 

Ahaa... so war das. Klang gut...
 

* Kai
 

„Lebst du mit deiner Familie?“
 

Kai wusste nicht woher diese Interesse kam.
 

* Zaara
 

„Nein... Wo ist deine?“
 

* Kai
 

„Weit weg...“
 

* Zaara
 

„Hmm... und warum bist du hier?“
 

* Kai
 

„Ich und meine Freunde... wir haben die Bar, von der ich dich geangelt habe gegründet.“
 

* Zaara
 

„Geangelt?!!“
 

Verärgert sah sie ihn an und Kai wusste, dass er nicht weiter darauf eingehen durfte.
 

* Kai
 

„Mir wurde schnell langweilig, deshalb habe ich mit dem Schreiben begonnen und mein Leben spielt sich jetzt hier ab. Außerdem kriegen die anderen ohne mich nichts hin.“
 

Sarkasmus mit ein * Funken Wahrheit.
 

* Zaara
 

„Verstehe... dann musst DU ziemlich wertvoll für sie sein.“
 

Kai richtete sich auf und setzte sich auf die Couch. Zaara folgte ihm.
 

* Kai
 

„Jeder Mensch sollte in seinem Leben mindestens eine Person haben, dem er Wert gibt.“
 

Sie starrten sich tief in die Augen.
 

* Zaara
 

„... und gibt es in deinem Leben eine Person, das wertvoll für dich ist?“
 

Er sagte nichts und sie auch nicht. Sie saßen sich einfach nur gegenüber und blickten sich an. Sie war wunderschön... Kai prägte sich all ihre Gesichtszüge ein, die wunderschönen langen Haare, ihre grünen Augen, welche schön mit schwarzem Kajal umrandet waren und ihre vollen zartrosa Lippen, die einen leichten Glanz hatten. Langsam kam er ihr näher und wartete auf ihre Reaktion. Auch sie kam ihm ein Stück näher. Er wollte diese schönen Lippen auf seinen spüren. Irgendetwas in seinem Inneren drängelte danach. Noch ein paar Zentimeter wurden überwunden, bis sich ihre Lippen fast vereinten. Kai war schon fast aufgeregt. Er konnte sich nicht daran erinnern jemals solche Gefühle bei einer Frau gespürt zu haben. Noch ein paar Millimeter waren überwunden, doch Zaara wich in letzter Sekunde zurück und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Verwirrt starrte Kai ins Leere. War das Enttäuschung was er gerade fühlte? Er sah zu ihr. Sie schmiegte sie ganz nah an seinen Körper und Kai lies es sein. Er wollte sie zu nichts zwingen, außerdem gefiel es ihm sie ganz nah an seinem Körper zu fühlen. Ihre Wärme gab ihm das Gefühl von Geborgenheit, so schloss er seine Augen und genoss den Moment.
 

***
 

Es war spät Nacht. Kai und Zaara lagen im Bett. Beide schliefen tief und fest. Nach der Aktion verlief der Abend ziemlich ruhig und deshalb entschied Zaara schlafen zu gehen. Natürlich fragte sie Kai nicht um Erlaubnis, doch als sie das Bett beschlagnahmte zog sie auch Kai auf das Bett.
 

* Zaara
 

„Du musst nicht auf dein Bett verzichten, nur weil ich hier schlafe. Hier ist es viel bequemer als auf der Couch.“
 

Was sollte das jetzt werden? Warum verstand Kai dieses Mädchen nicht! Er legte sich hin und Zaara tat es ihm gleich.
 

* Zaara
 

„Schlaf gut.“
 

Sie zwinkerte ihm zu und schaltete das Nachtlämpchen aus. Immer noch verwirrt versuchte Kai aus ihr schlau zu werden. Es geschah nichts, deshalb ließ er es für heute sein und beschloss zu schlafen. Morgen würde er darüber nachdenken... und der Morgen kam auch schneller als gedacht. Kai der noch im Halbschlaf lag taste in seinem Bett rum. Sein Kopf fühlte sich schwer an und seine Augen immer noch müde. Er griff nach etwas hartem. Mit geschlossenen Augen versuchte er zu erkennen was es sein konnte, doch als seine Finger an den Seiten glitten und sich Töne ergaben riss Kai seine Augen auf. Seine Gitarre lag auf der anderen Bettseite. Er blickte sich um Zaara war wieder einmal nicht zu sehen. Nach ein paar Minuten ging das Radio an und es tönte laute Musik aus dem Gerät. Kai ging zum Radio um es auszuschalten, doch er fand ein weiteres Klebezettel daran hängen.
 

# Vergiss dieses Lied nicht. :-) #
 

Sein Blick blieb daran hängen und aus irgendeinem unerklärlichen Grund musste er lachen. Er wandte sich wieder ab, lauschte den Klängen und sein Körper bewegte sich sogar leicht dazu.
 

***
 

Später Nachmittag hatten sich die Jungs bei Tyson versammelt. Tyson knipste wieder einmal ein paar Bilder mit seiner Kamera. Jeder hatte genug von ihm. Nur Kai sagte nichts und trank seinen zu kalt gewordenen Kaffee. Für Tyson schien das eine gute Gelegenheit. Er konzentrierte sich nur noch auf ihn, obwohl er wusste, dass sein Freund auch bald platzen würde. Nach weiteren 100 Bildern kam keine Reaktion von Kai und Tyson kam es komisch vor.
 

* Tyson
 

„Sag mal was ist los mit dir?“
 

Kai sagte nichts.
 

* Tyson
 

„Normalerweise hättest du mir schon längst den Hals zugedreht.“
 

Kai zuckte mit den Schultern.
 

* Opa Granger
 

„JUNGS!!! Ihr müsst mir helfen... SOFOORT.“
 

Vom Zimmer nebenan war zuerst einmal ein lautes Krachen zu hören und dann die verzweifelten Hilfeschreie von Tysons Großvater. Wahrscheinlich ist der neue Schrank, welches er ‚alleine(!)‘ zusammenbasteln wollte eingestürzt. Was war er auch für ein sturer Mann. Erst trommelt er die ganzen Jungs zusammen, damit sie ihm halfen und dann spielte er den Superman. Tysons Kommentar hatte das alles verursacht. ~ [ Tyson: Mach Platz alter Knacker. Du bist zu schwach für solche Aufgaben ] ~... um das Gegenteil zu beweisen musste Opa ja alles alleine machen... Applaus! Das Resultat war zu hören. Schnell ging Tyson hinüber. Auch Ray und Max folgten ihm? Zurück blieben drei Russen.
 

* Tala
 

„Irgendwas stimmt mit dir nicht.“
 

* Bryan
 

„Ja... erzähl!“
 

* Tala
 

„Ist es dieses Mädchen?“
 

Die zwei hörten sich wie Schulmädchen an. Kai grinste.
 

* Bryan
 

„Wie heißt sie?“
 

* Kai
 

„Zaara...“
 

* Tala
 

„Was macht sie beruflich?“
 

* Kai
 

„Ich weiss es nicht.“
 

* Tala
 

„Macht sie noch irgendeine Schule?“
 

* Kai
 

„Ich weiss es nicht.“
 

* Bryan
 

„... und wo wohnt sie?“
 

* Kai
 

„Ich weiss nicht.“
 

* Bryan
 

„Sehr schön... und plant ihr in näherer Zukunft ein Kind zu zeugen?“
 

Kai sah ihn desinteressiert an.
 

* Bryan
 

„Vergiss es.“
 

Ein weiteres Krachen war zu hören.
 

* Tala
 

„Braucht ihr Hilfe nebenan??“
 

* Max
 

„Tysoooon!! Was machst du daaa!! Aaaaaah!!“
 

* Opa Granger
 

„Ich zu schwach! HA HA Tyson. Schau dich mal an. In deinem Alter konnte ich 3 Baumstämme auf einmal tragen! PAAH.“
 

Kopfschüttelnd gingen die anderen auch zu ihnen...
 

***
 

21:00 Uhr. Hazel bezauberte wieder einmal alle Gäste, welches die Bar besuchten mit ihrer wunderbaren Stimme. Unter ihnen auch Kai. Er saß an der Theke und spielte nebenbei mit einer Münze rum. Plötzlich gesellte sich eine wohlbekannte Person zu ihm und schlug fest mit der Handfläche auf die Theke. als nächstes klebte sie schon an seiner Schulter und sah ihn verspielt an.
 

* Zaara
 

„Na? Welches Lied lief den im Radio?“
 

Kai musste nicht zu seiner Seite schauen um zu erkennen wer das war.
 

* Kai
 

„Geisteskrank!“
 

* Zaara
 

„Es ist ab heute unser Lied. Okay? |(zu Steve) - Ich würd gern ein Bier haben.“
 

Ein Bier... Jaa... nicht schon wieder dachte sich Kai.
 

***
 

Kai und Zaara lagen den Rücken einander gedreht im Bett. Beide waren wach, doch es wurde nichts gesprochen. Langsam verblasste alles und sie fielen in die schöne Traumwelt...
 

Mühselig öffnete Zaara ihre Augen und gähnte herzhaft. Sie stieg vom Bett runter und sah sich in der Wohnung um. Aus der Küche kamen Geräusche. Das sollte ihr nächstes Ziel sein. Als sie es betrat stand Kai an der Theke und Bereitete Pfannkuchen vor.
 

* Zaara
 

„Guten Morgen.“
 

Kai blickte zurück und sah wieder dieses wundervolle Lächeln in ihrem Gesicht.
 

* Kai
 

„Guten Morgen. Dieses Mal konntest du nicht abhauen was?“
 

Kais Stimme klang triumphierend.
 

* Zaara
 

„Hatte ich auch gar nicht vor. hihi“
 

* Kai
 

„Aha.. scheint so als wäre ich ganz umsonst früh aufgestanden.“
 

* Zaara
 

„Hmm. Wie wäre es, wenn ich dich als Entschädigung zum Frühstück einlade.“
 

Kai sah in die Schüssel, welches vor ihm stand. Das mit dem kochen musste er definitiv noch üben. Unauffällig schob er es beiseite.
 

* Kai
 

„Okay...“
 

Nach einer halben Stunde saßen bei in einem kleinen Lokal.
 

* Zaara
 

„Ich liebe es hier. Es wird zu jeder Tageszeit Frühstück serviert. Ist das nicht wunderbar?!“
 

Zaara schien sehr begeistert zu sein.
 

* Zaara
 

„Außerdem ist alles immer frisch und selbst gemacht.“
 

Kai betrachtete sie. Auf ihrem rechten Arm konnte er ein Tattoo sehen. Ein Engel...
 

* Kai
 

„Was für eine Bedeutung hat dein Tattoo?“
 

* Zaara
 

„Mein Engel. Ich habe es mir selbst gestochen, nachdem meine Mutter gestorben ist.“
 

Während sie erzählte schmierte sie sich etwas Marmelade auf ihr Brot.
 

* Kai
 

„Wie ist es passiert?“
 

* Zaara
 

„Najaa... Die Nadelstiche waren etwas schmerzhaft, aber das ist normal.“
 

* Kai
 

„...Deine Mutter habe ich gemeint.“
 

* Zaara
 

„Sie hat sich ihr Leben genommen.“
 

Sie reichte Kai das Brot und seltsamerweise sah sie überhaupt nicht traurig aus. Kai starrte auf das Brot und nahm es ihr ab.
 

* Zaara
 

„Wenn du willst kann ich dir auch eines machen.“
 

* Kai
 

„Was?“
 

* Zaara
 

„Ein Tattoo.“
 

* Kai
 

„Hmm... Was könnte so Wertvoll sein, dass ich es mein Leben lang auf meinem Körper mittrage?“
 

* Zaara
 

„Wir könnten dir zum Beispiel eine Feder stechen.“
 

* Kai
 

„Nur weil ich ein paar Artikel und sonstiges schreibe?? Nein! Du erzählst nie was von dir.“
 

* Zaara
 

„Hmm... okay... Mein Name ist Zaara. Ich bin 20 Jahre alt und trete in ihr Leben aus dieser entzückenden Stadt ein. Über meine Mutter weisst du Bescheid. Mein Vater lebt in Amerika. Ich habe keine Geschwister, liebe Schokolade und mit ihnen zusammen zu sein.“
 

* Kai
 

„... und sind sie aufgeregt?“
 

* Zaara
 

„Nein. Ich habe nur Angst, dass deine Fragen schwieriger werden.“
 

* Kai
 

„... nicht heute.“
 

Sie sah ihn misstrauisch an. Die beiden gingen weiter. Zaara nahm seine Hand. Kai wollte sich davon lösen, aber vergeblich. So liefen sie Hand in Hand die Straßen entlang. Zu Kais erstaunen gewöhnte er sich schnell daran. Unterwegs blieben sie an ein paar Märkten stehen und kauften für das Abendessen ein. Danach nahmen sie wieder den Weg nach Hause auf. Angekommen ließen sie die Sachen in der Küche stehen.
 

* Kai
 

„Shit...“
 

*Zaara
 

„Was ist?“
 

* Kai
 

„Ich hab was vergessen... warte auf mich... ich bin gleich wieder da.“
 

* Zaara
 

„Ist okay...“
 

Kai rannte die Treppen runter und machte sich auf den Weg in ein Blumenhändler. Währenddessen deckte Zaara schon mal den Tisch ein. Als sie den Salat und zwei Gläser abstellen wollte, fiel eins davon auf den Boden und zerbrach in winzige Stücke. Zaara seufzte... legte die heilen Sachen, auf den Tisch und fing an die Scherben zu sammeln. Eine Schmerzwelle durchfuhr ihren Körper, welches direkt von ihrem Finger kam. Sie betrachtete es und sah wie ein Tropfen Blut auf den Boden fiel. Starr blickte sie darauf. Ihre ganzer Körper verkrampfte sich und ihr Blick blieb weiterhin auf Boden gerichtet. In der Zwischenzeit hatte Kai ihr einen schönen Blumenstrauß gekauft. Warum er das tat wusste er nicht, aber er wollte sie glücklich sehen.... vielleicht, weil Kai sich in ihrer Nähe gut fühlte. Einfach nur grundlos glücklich. Zaara hatte sich mittlerweile mehrere Putzlappen und Putzmittel geholt. Schon das hundertste mal wischte sie über die Stelle an dem das Blut getropft war. Mit voller Anstrengung, Wut und Trauer. Sie packte die Sachen weg, setzte sich auf die Couch und blickte emotionslos ins Leere.
 

***
 

Als Kai zurück kam versteckte er den Strauß hinter seinem Rücken. Ein kurzer Blick in den Wohnraum verriet ihm, dass Zaara nicht da war. Er blickte sich weiter rum. Das Licht im Badezimmer war an. Auf zehnspitzen ging er in die Küche und füllte eine Vase mit Wasser. Ein paar Rosen entfernte er aus dem Bouquet, denn er brauchte die Rosenblätter. Diese verteilte er von der Badezimmertür bis zum Esstisch. Die Vase stellte er an ein Eck des Tisches. Kai freute sich auf Zaaras lächelnden Blick, wenn sie rauskommen würde. Er nahm Platz und wartete... wartete... wartete... sie kam nicht, aber er wartete weiter, bis er aufstand und vor dem Badezimmer stand. Langsam öffnete er die Tür und was er sah... war nichts.
 

***
 

Zwei Wochen vergingen. Kai schloss gerade seine Eingangstür auf. Er hatte sein Handy Zuhause vergessen und dabei war er zu spät dran. Schnell nahm er es zu sich und war dabei das Haus wieder zu verlassen. Sein Blick blieb kurz an dem verwelktem Blumenstrauß hängen, welches er einst für Zaara gekauft hatte. Er ließ die Tür zufallen und wendete sich wieder an seine Erledigungen. Zwei Wochen... seitdem Kai Zaara das letzte Mal gesehen hatte. Um genau zu sein 17 Tage. Eigentlich musste es ihm ja egal sein. Schließlich sollte dieses Mädchen keine Bedeutung für ihn haben. Eigentlich hätte er sie in der Nacht, welches er sie kennengelernt hatte flachlegen sollen und dann heimschicken. So wäre sie vielleicht nicht ständig in seinen Gedanken. Kai betrat gerade eine Straßenbahn, die mehr als überfüllt war. Wie er es hasste. Er drängelte sich zwischen die Leute. Vor ihm stand ein großer Mann, was ihm die Sicht raubte. Kai blieb stehen und hoffte die Fahrt so schnell wie möglich beenden zu können. Die Bahn blieb stehen. Zu seinem Glück stieg der große Mann auf dieser Station aus, so hatte er ein bisschen mehr Bewegungsfreiheit. Noch zwei weitere Stationen und er hätte es auch geschafft. Kai blickte kurz zu Boden und als er wieder raufblickte sah er in zwei grüne Augen, welche ihn erschrocken ansahen. Sein Inneres schrie... ZAARA! Die zwei sahen sich in die Augen. Kai wollte ihr den Rücken zudrehen, jedoch konnte er es nicht da die Neueinsteiger ihm das nicht möglich machten. Im Gegenteil sie schubsten ihn voran, sodass er Zaara nun viel näher stand. Weiterhin blickten sie sich an, bis Zaara ihren Blick senkte.
 

* Zaara
 

„Ich sollte was sagen, nicht wahr?“
 

* Kai
 

„Nein! Das ist nicht nötig, denn das ist nicht deine Art...“
 

Zaara starrte ihn fragwürdig an.
 

* Kai
 

„Du gehst einfach, ohne irgendwas zu sagen. Ohne zu überlegen, was du alles hinter dir gelassen hast. Ohne zu wissen, welche Einsamkeit du wieder zurückkehren gelassen hast, die ich versucht habe jahrelang zu vergessen! Jetzt will ich nichts mehr von dir hören. Geh mehr will ich nicht!“
 

* Zaara
 

„Ich bin nicht gegangen...“
 

Ihre Stimme klang verzweifelt.
 

* Kai
 

„Falsch! Du bist nie gekommen. Ich habe mir in meiner Fantasie eine Frau zusammengestellt, in die ich mich verliebt habe und ich habe mit ihr gelebt. Wahrscheinlich lachen mich die Leute im Moment aus, da ich Selbstgespräche führe. Dich gibt es nicht!“
 

* Zaara
 

„Ich bin nicht gegangen, sondern weggelaufen...“
 

* Kai
 

„Weggelaufen!! Von mir?! Von dem Mann, welches immer wieder die Möglichkeit hatte mir dir zu tun was er will... Von dem Mann, der dir nicht einmal ein einziges Haar gekrümmt hat?!“
 

* Zaara
 

„JA! Genau davon bin ich weggelaufen. Nicht alles ist so wie du es von deinen Augen siehst.“
 

* Kai
 

„Sag mir was ich gesehen habe?! Nenn mir deine Adresse... - gibt es nicht! Ein Handy... - gibt es nicht! Ich schlafe im selben Bett mit dir und wenn ich aufstehe sehe ich niemanden um mich.“
 

* Zaara
 

„Das wichtige ist...“
 

* Kai
 

„Das wichtige war, dass ich mit dir sein wollte... dass ich die Liebe mit dir lernen wollte...“
 

* Zaara
 

„Ich...“
 

* Kai
 

„Ich will nichts mehr hören!“
 

Traurig sah sie auf den Boden. Sie kam ihm näher und flüsterte ihm ein Satz ins Ohr, welches sein Kopf benebelte.

Chapter 5 .

* Zaara
 

„Ich bin HIV-positiv...“
 

Ein Schlag in die Fresse. Eiskalt und hart. Kai sah sie mit schockierten Augen an. Sein Mund bewegte sich leicht. Er wollte was sagen, jedoch blieb ihm alles wie ein Klos im Hals stecken. Er wendete seinen Blick und versuchte sich zu sammeln, was leider nicht so leicht zu sein schien. Zaara blickte zu Boden und man sah ihr an wie unangenehm die Situation für sie war. Die Straßenbahn fuhr weiter, bis irgendwann niemand mehr drinnen war. Nur Kai und Zaara. Er saß in einer Ecke und Zaara in der anderen. Kein einziges Wort wurde getauscht. Es wurde nur starr auf den Boden geschaut. Bei der nächsten Station stieg Kai aus und Zaaa folgte ihr.
 

***
 

Spät Nacht. Kai und Zaara lagen auf dem Bett. Den Blick von einander abgewandt. Beide waren wach und das einzige was sie in dem Moment verband waren ihre Hände, die sich hinter ihrem Rücken zusammen gefunden hatten. Kai konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Irgendwann stand er auf und schaltete sein Laptop ein. Auf einer Suchmaschine tippte er ein: HIV und begann zu lesen. Er merkte gar nicht dass es hell wurde und Zaara mit zwei Tassen Tee hinter ihm stand. Langsam trat sie neben ihm, stellte eine Tasse ab und schlürfte am anderen. Erst jetzt bemerkte er sie.
 

* Zaara
 

„Wenn du irgendetwas darüber wissen willst kannst du mich fragen.“
 

Sie hatte wieder dieses Lächeln in ihrem Gesicht.
 

* Kai
 

„Ich... wollte nur schauen, ob es eine Behandlung, oder eine Therapie gibt...“
 

* Zaara
 

„Nein. Sie können nur mit Medikamenten dein Leben verlängern... mehr nicht. Es wird durch Geschlechtsverkehr oder Blutkontakt übertragen. Von den Tests, welche an AIDS-Kranke Patienten durchgeführt wurden konnte man herausfinden, dass die Krankheit nur bei einer Person durch ‚das ‚Küssen‘ übertragen wurde, jedoch muss man auch bemerken, dass diese Person schwere Zahnfleischblutungen hatte. Auch wenn das bis jetzt nur bei einer Person vorgekommen ist, ist es trotzallem ein Risiko es einzugehen. Bei männlichen Patienten erscheinen auf der Haut kleine Wunden oder Geschwüre. Ein Vorteil ist also, dass meine Haut unversehrt bleiben wird. Eigentlich ist es so, dass niemand wegen AIDS stirbt. Der eigentliche Hauptpunkt ist, dass diese Krankheit das Abwehrsystem schwächt und auch die kleinste Grippe kann der Grund für den Tod sein. Hast du weitere Fragen?“
 

Kai blickte sie sprachlos an und schüttelte leicht den Kopf.
 

* Kai
 

„Nein...“
 

* Zaara
 

„Gut. Ist es okay nach diesem verstörten Thema endlich mit dem Frühstück anzufangen...“
 

Kai wandte sich zu seinem Laptop und fuhr es runter. Zaara beobachtete ihn. Er sah leicht mitgenommen aus, doch was sollte sie denn großartiges sagen... Nach einer Stunde saßen sie in dem Café, in welchem sie schon früher zum frühstücken waren. Es wurde immer noch nicht großartig gesprochen. Kai quälten Fragen und es musste einfach raus.
 

* Kai
 

„Wieso lässt du dich nicht behandeln?“
 

* Zaara
 

„Denkst du ich hätte es nicht versucht...“
 

Sie biss von ihrem Brot ab.
 

* Zaara
 

„Jede Person, die mit dieser Krankheit infiziert ist hat es nicht einfach, denn nicht einmal die Ärzte reichen dir die Hand zu... jetzt überleg dir mal wie die restliche Volkschaft das annimmt... Sobald man mit der Therapie angefangen hat, bekommen die Menschen es in der eigenen Umgebung mit und du kannst dir nicht vorstellen mit was für Blicken und sonstigem man da zu kämpfen hat...“
 

* Kai
 

„... und weiss dein Vater irgendwas davon?“
 

* Zaara
 

„Ja... und ich denke er ist der einzige Mensch, der mich versteht.“
 

Sie lehnte sich zurück und kaute an ihrem Brot weiter. Nahm die Tasse, gefüllt mit Tee in die Hand und trank ein Schluck. Kai hatte seine Arme am Tisch abgestützt. Sein Kopf legte er auf seine Hände und er wusste nicht was er dazu sagen sollte. Sie bezahlten und machten einen Spaziergang.
 

* Kai
 

„Mit den Medikamenten... wie lange kann man damit das Leben eines Menschen der mit AIDS zu kämpfen hat verlängern?“
 

* Zaara
 

„Jeden Tag mit einer Hand voll Tabletten kann das Leben um einiges verlängert werden... eine bestimmte Zeitspanne kann ich dir nicht geben.“
 

Sie nahm seine Hand und diesmal wehrte er sich nicht mal.
 

* Kai
 

„Denk nochmal über die Behandlung nach... Denk an die lange Zeit, welche wir noch zusammen verbringen können. Hat das keine Bedeutung für dich?“
 

* Zaara
 

„Wir werden es nicht zusammen verbringen können... Sobald ich wieder mit der Therapie anfange, bekommen es die Leute mit... Die Personen die dich mit mir zusammen sehen, werden dich nicht anders behandeln als mich.“
 

Die zwei gingen weiter. Ziemlich lange... und merkten dabei gar nicht wie die Zeit verging. Zaara wurde müde und sie waren ein Stück von ihrem zuhause entfernt... so entschieden sie sich für den Rückweg den Bus zu nehmen. An der Haltestelle lehnte sich Kai mit einer Schulter an die Glaswand an, welche die Sitze der Haltestelle seitlich, von hinten und von oben bedeckten um den Menschen bei Schlechtwetter Schutz zu bieten. Zaara tat es ihm gleich jedoch auf der anderen Glasseite. Beide sahen sich einfach nur die Straße an. Zaara wendete ihren Blick zu Kai und drehte sich ganz zu der Glaswand, sodass ihr Gesicht daran pickte und ihre Nase kleiner drückte. Ihre Hände legte sie auch an die Scheibe. Kai beobachtete sie seitlich und musste lächeln. Seine Arme waren vor seiner Brust verschränkt. Auch Zaara lachte und tippte mit ihren Fingern an die Scheibe. Kai löste seine Arme und legte seine Hand auf die Scheibe, wo sich Zaaras befand. Ihr Lächeln wurde breiter. Dann legte er auch noch seine zweite Hand auf die Scheibe und drehte seinen Körper ganz zu ihr. Für einen Moment sahen sie sich in die Augen und fast gleichzeitig blickten sie auf die Lippen des anderen. Zaara schloss ihre Augen und drückte ihre Lippen auf die Scheibe. Kai tat es ihr gleich und so waren ihre Lippen vereint. Auch wenn sich eine Glasscheibe zwischen ihnen befand, sollte es egal sein und beide gaben sich dem etwas anderen Kuss hin. Der Bus kam und als es weiterfuhr war kein einziger Passant mehr an der Haltestelle zu sehen.
 

***
 

* Zaara
 

„Du hast immer noch nicht gefragt woher diese Krankheit kommt...“
 

* Kai
 

„Das liegt daran, dass ich nicht wissen will welcher Kerl dir das angetan hat, denn ich weiss, wenn ich ihn erwische wird er nichts zu lachen haben...“
 

***
 

Laute Musik dröhnte. Steve war gerade dabei zwei Tequila Gläser aufzufüllen. Zaara gab sich ganz der Musik hin und tanzte zwischen der Menge. Kai beobachtete sie von der Bar aus. Schließlich kam sie wieder zu ihm und fiel ihm um den Hals. Steve stellte die zwei Gläser vor sie hin. Kai und Zaara nahmen etwas Salz und schütteten es auf ihre Hand, leckten daran, ließen den Glasinhalt in ihrem Magen verschwinden und bissen an einer Zitronenscheibe. Die Gesichter wurden verzogen und im Nachhinein gab es wieder eine Tanzeinlage von Zaara. Zwei weitere Tequilas standen vor ihnen und der Vorgang von vorher wurde wiederholt. Beim dritten Glas war Kai der erste welches das Salz in die Hand nahm und es in die Handfläche schüttete. Zaara sah ihm zu und als er es zu einem Mund führen wollte nahm sie seine Hand leckte schnell das Salz weg , trank das Tequila und sprang wieder vor sich hin. Beleidigt sah Kai zu ihr, aber es machte ihr nichts aus. Sie lächelte und bewegte sich weiter zu den Klängen. Später wurden zwei Bier bestellt und beide sollten es in einem Zug trinken. Sie starrten auf das Glas, nahmen es in die Hand, stießen an und schütteten es runter. Weitere Drinks folgten und die zwei waren nicht mehr ganz bei Besinnung. Zwei weitere Bier wurden bestellt, diesmal in einem größeren Glas. Diesmal sah man in den Gesichtern Verzweiflung. Vielleicht sollte es für den Abend genug sein. Sie sahen sich in die Augen, als beide gleichzeitig mit den Schultern zuckten und auch den Inhalt von diesen Gläsern verschwinden ließen. Beide lachten und Zaara sprang wieder auf die Tanzfläche. Spät Nacht sollte es dann nach Hause gehen. Den ganzen Weg über wurde laut geredet und gelacht. Zuhause angekommen sperrte Kai die Wohnungstür mit kleinen Schwierigkeiten auf. Sofort sprangen sie rein und knallten die Tür zu. Zaara lachte zwar die ganze Zeit, sagte Kai aber ständig er soll nicht zu laut sein, die Nachbarn würden aufstehen. Kai ging auf sie zu und legte seine Hand auf ihren Mund. Er betrachtete sie als seine Hände zu ihren Schultern runter glitten. Er steckte seine Finger unter die Träger ihres Kleider streifte es langsam über ihre schmalen Schulter, sodass das Kleid zu Boden fiel. Langsam vergrub er sein Gesicht zwischen ihrem Hals und ihren Haaren und fing an Küsse zu verteilen. Beide atmeten schwer und nun wanderten auch Zaaran Hände zu seinem Hemd und knöpften es auf. Er küsste sie weiter. Vom Hals runter zu ihrem Dekolleté, zu ihren Brüsten, runter zu ihrem Bauch. Zaara erstarrte, denn sie wusste was passieren würde.
 

* Zaara
 

„Kai... Nein...“
 

Er schien wie hypnotisiert zu sein und liebkoste weiterhin ihren Körper.
 

* Zaara
 

„Bitte... hör auf...“
 

Ihr Körper fing an stark zu zittern.
 

* Zaara
 

„Ich kann dir das nicht antun...“
 

Er hörte auf und sank auf die Knie.
 

* Kai
 

„Es tut mir Leid...“
 

Seine Stimme klang verzweifelt.
 

***
 

Schließlich lagen sie im Bett. Kai hatte den Rücken zu ihr zugewandt und Zaara umklammerte ihn von hinten. Beide waren wach und vielleicht warteten sie darauf, dass die Stille mit einem Wort durchbohrt werden würde. Jedoch hielt es Kai angemessener einfach die Klappe zu halten und zu schlafen, als er die Stimme Zaaras hörte.
 

* Zaara
 

„Ich wünschte, ich wäre unsterblich...“
 

Im ersten Moment sagte er nichts, aber entschied sich gleich auch für das Gegenteil.
 

* Kai
 

„Indem du auf eine Therapie verzichtest?“
 

* Zaara
 

„Ich habe nicht vom Tod gesprochen, sondern von der Unsterblichkeit...“

Chapter 6 .

Der Tag war angebrochen. Wie jeden Morgen saß Zaara schon am Frühstückstisch und las die Zeitung. Minuten später kam Kai hereinspaziert, der vom Bäcker Brot geholt hatte. Gleich setzte er sich dazu und Zaara starrte ihn erwartungsvoll an. Kai hingegen ignorierte sie, nahm sein Kaffee und trank ein Schluck davon. Enttäuscht ließ sie die Schultern hängen und Kai musste augenblicklich schmunzeln. Zaghaft nahm er das Marmeladenglas, welches er hinter sich versteckt hatte und stellte es auf den Tisch. Schon verging die schlechte Laune und nun lächelte sie auch wieder. Er wusste mittlerweile, dass bei ihr kein Frühstück ohne Marmelade stattfinden konnte. Ein langes Frühstück begann. Später saßen sie auf dem Boden im Wohnbereich. Zaara hatte ein Bild von ihnen zwei in ein Puzzle anfertigen lassen. So versuchten sie es zusammenzubasteln. Die Tage vergingen und das Puzzle wurde immer größer und größer. Nur noch drei Teile, dann hätten sie es geschafft. Kai platzierte eins und Zaara das zweite. Nun fehlte nur noch ein Puzzleteil, der sich leider nicht in der Bildfläche befand. Überall wurde nachgeschaut, jedoch wurde es nicht gefunden und beide gaben seufzend auf. Warum musste auch immer das letzte Teil verschwinden… Sie legten sich auf den Boden, unterhielten sich, lachten und hatten einfach nur ihren Spaß. Fast täglich gingen sie aus und Kai konnte nicht anders als zu jederzeit ihre Schönheit zu betrachten. Schwerelos schwebte sie auf der Tanzfläche und jedes Mal fühlte Kai eine Trauer in sich. Er hatte Angst, große Angst sie zu verlieren. Wie es dazu kam wusste er nicht. Trotz allem schaffte sie es mit jeder ihrer Bewegung ein Lächeln in sein Gesicht zu zaubern. Vielleicht war auch das der Grund, warum sie für ihn plötzlich so unverzichtbar wurde… Ein einfaches Lächeln…
 

***
 

Den nächsten Tag verbrachte Kai den ganzen Tag an seinem Arbeitsplatz. Zaara wollte ihn überraschen und überlegte sich etwas Schönes. Deshalb musste sie erst mal raus in den Markt. Jede Menge Teelichter sollten der Grundbaustein ihrer Überraschung sein...
 

Als Kai am späten Abend seine Arbeit verlies war es schon dunkel draußen. Eine leichte Brise wehte, welches ihn entspannen lies. Seine Arbeitskollegen raubten ihm jedes Mal den letzten Nerv, deshalb war er immer froh so schnell wie möglich aus der Irrenanstalt rauszukommen. Langsam spazierte er in sein Zuhause. Innerhalb von zehn Minuten war er auch schon angekommen. Er klopfte und wartete darauf, dass eine wunderschöne Frau die Tür öffnen würde. Jedoch blieb dies aus. Er drückte die Türklinke runter und als er rein trat waren alle Lichter ausgeschaltet. Statt dem Licht erhellten Teelichter das ganze Haus. Überrascht blickte Kai sich um. Überall standen welche und das ganze Haus war beleuchtet. Zwei zarte Hände legten sich um seine Augen und er spürte einen warmen Atem neben seinem Ohr.
 

* Zaara
 

„Schön, dass du wieder da bist. Ich habe dich vermisst.“
 

Er nahm ihre Hände von seinen Augen, drehte sich um und umarmte sie liebevoll. Zaara freute sich über seine Reaktion. Sie ging ein Schritt zurück und betrachtete ihren Freund, bis sie den Kragen seines Hemds aufstellte und den ersten Knopf öffnete. Verwirrt beobachtete Kai ihr Vorhaben, denn nach dem ersten folgte der zweite und dann die restlichen Knöpfe. Langsam streifte sie ihm das Hemd von den Schultern und lies es zu Boden sinken. Als nächstes befreite sie sich von ihrem Top. Immer noch verwirrt starrte Kai auf sie. Danach zog sie ihre Jeans aus und stand nur noch in ihrer Unterwäsche vor ihm. Kai gefiel ihr Anblick. Sie war atemberaubend. Zaara nahm seine Hand und führte ihn zum Fensterbalken der ziemlich breit war, sodass man sich locker zu zweit dort setzen konnte. Sie nahm Platz, Kai setzte sich ihr gegenüber und wartete auf den nächsten Schritt.
 

* Zaara
 

„Als ich klein war lebten ich mit meinem Vater in einem kleinen Dorf. Mit den Nachbarskindern habe ich immer Verstecken gespielt. Ich hatte immer Angst davor, dass sie mich in meinem Versteck nicht finden würden. Vor lauter Aufregung musste ich immer auf die Toilette. Ich habe das immer wieder als Ausrede benutzt um aus meinem Versteck rauszukommen. Damals hat man mir meine Ausrede immer geglaubt. Nachdem ich von meiner Krankheit erfahren habe, habe ich mich auch ständig versteckt und diesmal konnte ich mein Versteck nicht verlassen. Ich hatte das Bedürfnis nach vielen Sachen, doch ich musste die Zähne zusammenkneifen, denn die Menschen sind gnadenlos und ungeduldig...
 

Irgendwann bist du auf die Bildfläche getreten und hast mich in meinem Versteck gefunden und von dort rausgeholt...“
 

* Kai
 

„Das liegt daran, da ich wusste wo es war.“
 

* Zaara
 

„Dieser Welt ist sehr eng, dunkel... unausstehlich... Sie dulden keine Menschen wie mich…“
 

* Kai
 

„Ich habe dich gefunden... dich gesehen... angefasst...“
 

* Zaara
 

„Kai… dich anzufassen ist wie zu atmen… mitten im Leben zu stehen… alle Wörter in Brand zu setzten … dich anzufassen ist wie jedem Menschen zu vergeben… das Leben ins Reine zu ziehen… dich anzufassen ist wie gegen den Tod zu kämpfen… du siehst mich… meinen Körper… es ist ein Fehler… ich…“
 

Zu mehr kam sie nicht, denn sie hielt inne als Kai sie sachte näher zu sich zog. Er blickte ihr tief in die Augen, doch sie wusste nicht was sich hinter seinem Blick verbarg. Sie wusste vieles nicht über ihn, aber das störte sie nicht.
 

* Kai
 

„Vergiss alles. Ich bin hier… bei dir und solange du nicht sagst, dass ich gehen soll, wird das auch so bleiben. Dir wird niemand mehr weh tun… das verspreche ich dir.“
 

Er legte seine Arme um ihren Körper und schloss sie in eine enge Umarmung.
 

***
 

Früh morgen war Zaara aufgestanden. Kai schlief immer noch. Sie hatte sich fertig gemacht und war gerade dabei ihre Schuhe anzuziehen. Ungeschicklicher weise stieß sie an die Kommode, an dessen ein Regenschirm angelehnt war und dieser fiel zu Boden. Ein lauter Knall war zu hören. Erschrocken blickte sie in Richtung Schlafzimmer. Durch diesen Laut wurde Kai aus dem Schlaf gerissen. Verschlafen rieb er sich die Augen und blickte zur anderen Bettseite, welches leer war. Sekunden später hörte er wie die Eingangstür geschlossen wurde. Schnell stand er auf und blickte aus dem Fenster. Zaara ging gerade die Straße runter. Panik überkam ihn. Schnell ging Kai an seinen Kleiderschrank und zog sich eine Jeans und ein T-Shirt an. Als nächstes rannte er aus der Wohnung. In seinen Gedanken schwirrten Fragen. Warum schleicht sie sich aus dem Haus? Wollte sie wieder abhauen? Wo ging sie hin? Mit schnellen Schritten ging er die Straße entlang. Seine Augen suchten sie. Weit konnte sie nicht gekommen sein und schon sah er die gesuchte Person. Zaara schien ihn nicht bemerkt zu haben, denn sie ging weiter. Kai folgte ihr, jedoch achtete er darauf, dass sie ihn nicht entdeckte. Eine Weile verfolgte er ihr, bis Zaara ein Haus betrat. War das ihr Zuhause? Er versteckte sich hinter einem Baum und wartete darauf, dass sie raus kam. Nach einer halben Stunde kam sie auch schon in anderen Klamotten rausspaziert und nahm wieder einen Weg auf. Sie bog bei der nächsten Kreuzung ab. Kai folgte ihr wieder. Doch als eine plötzliche Menschenmasse, wahrscheinlich Touristen auf ihn zukamen, verlor er sie aus den Augen. Er sah in alle Richtungen, konnte sie aber nirgends sehen. Enttäuscht nahm er wieder den Heimweg aus. Ein komisches Gefühl verbreitete sich in seinem Magen.
 

***
 

Kai deckte gerade den Tisch für das Abendessen. Zaara war vor ein paar Stunden zurückgekommen und ihr benehmen ihm gegenüber war gleich. Trotz allem wollte er wissen in wessen Haus sie gegangen war.
 

* Zaara
 

„Hab ich einen hunger... Das Essen sieht lecker aus.“
 

* Kai
 

„Hmm... Was hast du heute gemacht.“
 

* Zaara
 

„Nichts besonderen mein Schatz. Ich war ein bisschen in der Stadt unterwegs und hab mir ein paar Bücher gekauft und du?“
 

* Kai
 

„Nichts nur ein paar Sachen für die Arbeit erledigt.“
 

* Zaara
 

„Mein Shakespeare.“
 

* Kai
 

„Ich bring noch den Salat.“
 

* Zaara
 

„Okay.“
 

Kai hatte immer noch dieses flaue Gefühl im Magen. Irgendwas war faul, aber was?!

Chapter 7 .

Es war genau 02:00 Uhr und Kai konnte nicht schlafen. In seinen Gedanken hingen immer wieder dieselben Fragen. Warum beschäftigte ihn diese Sache so sehr? Es interessierte ihn wer in diesem Haus wohnte und warum Zaara sich raus schleichen muss und in dieses Haus zu gehen. Kam es ihm vielleicht nur so vor und Zaara schlich gar nicht raus? Vielleicht wollte sie ihn einfach nicht aufwecken. Kein Auge konnte er diese Nacht zubekommen. Am frühen Morgen war Zaara wieder aus dem Bett gesprungen und schlich wie eine Katze im Haus. Wie am Morgen davor verließ sie leise die Wohnung und verschwand ohne einen Ton von sich abzugeben. Kai aufgesprungen um ihr hinterher zu gehen. Einerseits hatte er ein schlechtes Gewissen, weil er ihr folgte, aber andererseits konnte er ohne Antworten seine Gedanken nicht ordnen. Sie fragen war auch keine Alternative für ihn. Schließlich hatte er sie verfolgt und Kai wusste, dass die Sache Zaara nicht gefallen würde. Ein weiteres Mal stand er vor diesem Haus und wartete darauf, dass Zaara es verließ. Nach einer halben Ewigkeit trat sie wieder raus. Schnell setze er sich in Bewegung um ihr zu folgen, doch als er vor dem Haus stand fühlte er sich wie davon angezogen. Er blickte Zaara hinterher, jedoch schien sein Körper nicht mehr auf ihn zu hören den seine Beine bewegten sich Richtung Gebäude. Als er vor der Eingangstür stand betätigte er die Klingel. Keiner kam. Wieder und wieder drückte er den Knopf. Er musste wissen was sich hinter der Tür befand. Mit geschlossenen Augen stand er da und holte einmal tief Luft ein, bis er plötzlich die Tür eintrat. Er wusste, dass das was er tat ein Fehler war, doch es war ihm egal. Langsam schritt er rein und beobachtete seine Umgebung. Es war sehr leise. Warum tat er das bloß… Er konnte sich nicht zurückhalten. Neugierig ging er immer weiter rein und hörte den Laut eines Fernsehers. Als er vorsichtig den Wohnraum betrat weiteten sich seine Augen. Ein Mann, ungefähr Mitte vierzig lag in einem Bett. Das Bett ähnelte denen die man in Krankenhäusern finden konnte. Man sah dem Typen an, dass es ihm elend ging. Auf seiner Haut waren Wunden erkennbar. Um ihn herum standen lauter Geräte und Kai wusste was dies alles zu bedeuten hatte. Dieser Mann sah ihn mit müden Augen an sagte aber nichts. Wahrscheinlich fehlte ihm die Kraft dazu. Zu seiner linken stand ein kleiner Tisch. Darauf waren lauter Bilder in schönen Bilderrahmen zu sehen. Kai nahm eins davon in die Hand. Es war zu sehen wie dieser Typ Zaara fest in den Armen hielt und in sekundenschnelle überfiel ihn die Wut. Kai setzte sich auf die Couch, welches dem Bett gegenüber stand und blickte diesen Typen Feindselig an. Er atmete ein paarmal tief durch und begann zu sprechen.
 

* Kai
 

„Weisst du… genau aus diesem Grund konnte ich Zaara keine Fragen stellen… weil ich keine Ahnung hatte was ich mit dem elenden Typen anstellen würde, der ihr das angetan hat… und ich weiss es immer noch nicht… es ist zwar unmöglich, aber im Moment wünschte ich mir sehr dich gesund vor mir zu haben, denn ich würde dir gerne weh tun… dich verletzen, aber du hast nichts mehr zu verlieren nicht wahr? Du kannst mir nicht einmal antworten… weil du fertig bist… du stirbst…
 

Sag mir etwas… irgendwas…“
 

Der Mann starrte ihn nur an. Er konnte nichts erwidern. Manchmal kam es Kai so vor als würde er was sagen wollen, doch im Endeffekt kam doch nichts. Kais hatte Schwierigkeiten seinen Zorn im Griff zu halten. Er blickte noch einmal auf dieses Bild.
 

* Kai
 

„Sag mir warum du die einzige Frau die ich je in meinem Leben geliebt habe vergiften musstest?!“
 

Kais Ton erhob sich.
 

* Kai
 

„Sag mir irgendwas, damit ich wieder in Ruhe atmen kann.“
 

Weiterhin erfüllte nur Kais Stimme den Raum. Schon beinahe verzweifelt sah Kai in die Leere.
 

* Kai
 

„… aber du kannst es nicht, weil du dem Tod nahe bist… weil es dir eh Scheißegal ist…
 

ich hasse dich…“
 

Kai stand auf. Das Bild schleuderte er gegen die Wand und er verschwand aus dem Haus. Am Ausgang kam ihm eine Frau entgegen und starrte ihn perplex an. Als Gruß schenke ihr Kai einen abstoßenden und furchteinflößenden Blick und er ging… Sein nächstes Ziel sollte die Bar sein. Er setze sich auf einen der Hocker und beschloss zu trinken. In seinem Inneren war ein Sturm. Steve musterte ihn besorgt. Kai sah mitgenommen aus, das konnte man sofort sehen.
 

* Steve
 

„Ist etwas Schlimmes passiert.“
 

* Kai
 

„Schlimm ist kein Ausdruck dafür.“
 

Er stellte das Glas welches er leer getrunken hatte vor ihm.
 

* Kai
 

„Gib mir einfach mehr.
 

Zur gleichen Zeit betrat Zaara die Wohnung.
 

* Zaara
 

„Schatz?“
 

Sie schloss dir Tür hinter sich ab und blickte sich um.
 

* Zaara
 

„Wo ist denn mein Shakespeare?“
 

Als sie ihn in der Wohnung nicht fand, entschied sie sich ihn suchen zu gehen. Kai schüttete die alkoholhaltigen Getränke in sich rein. Sein Kopf fühlte sich schwer an und er bekam keine Luft. Schwankend stand er auf und wollte die Bar verlassen. Am Ausgang stolperte er und fiel beinahe zu Boden. Eines der Türsteher hielt ihn gerade noch fest.
 

* Türsteher
 

„Geht’s dir gut?“
 

* Kai
 

„Alles bestens.“
 

* Türsteher
 

„Soll einer der Jungs dich nach Hause fahren? Es sieht nicht so aus als würdest du alleine weit kommen.“
 

* Kai
 

„Ich komme klar. Lasst mich einfach alle in Ruhe.“
 

Er schlenderte Richtung Strand. Die Meeresluft würde ihm gut tun. Auf dem Weg besorgte er sich noch ein paar Flaschen Bier. Am Strand ließ er sich auf den Sand fallen und trank aus seiner Flasche aus. Er musste ständig an diesen Typen denken. Es ließ ihm keine Ruhe. Kai verfluchte die Welt. Warum musste alles so Scheiße sein? Konnte nicht einmal etwas gut laufen? Konnte er nicht einfach glücklich sein? Zaara versuchte ihr Glück als erstes zur Bar. Das Personal kannte sie schon. Bevor sie es betrat sprach sie schon der Türsteher an und erzählte ihr über Kais Zustand. Nachdem sie sich informiert hatte in welche Richtung er gegangen war, nahm sie wieder ihren Weg auf. Zaara machte sich Sorgen. Sie konnte sich nicht erklären warum Kai sich einfach so vollschüttete. Sie suchte die verschiedensten Plätze ab, bis sie schließlich am Strand ankam. Schon vom weitem konnte sie sehen, dass Kai auf dem Boden saß. Mit schnellen Schritten näherte sie sich ihm. Kai bewegte sich nicht. Starr blickte er ins Meer.
 

* Zaara
 

„Auf was trinken wir denn Schatz?“
 

Kai blickte sie an.
 

* Kai
 

„Auf die Idioten von heute.“
 

Zaara starrte ihn verwirrt an.
 

* Kai
 

„Mich.“
 

* Zaara
 

„Kai was soll das?“
 

* Kai
 

„Nein warte, wir trinken auf IHN. Er wird wahrscheinlich nicht mehr lange leben…“
 

* Zaara
 

„Von wem redest du?!“
 

* Kai
 

„Über deinen alten Geliebten. Du hast mich doch heute zu ihm geführt…“
 

* Zaara
 

„Du bist mir gefolgt?!“
 

Es war keine Frage, sondern eine Feststellung. Kai blickte wieder auf den Boden…
 

* Kai
 

„Ich hatte Angst, dass du wieder verschwindest…“
 

…und dann blickte er einfach wieder vor sich hin. Ein seufzen war zu hören.
 

* Kai
 

„Ich hätte mir nicht gedacht, dass du auf ältere Männer stehst… Ich wusste nicht, dass dein Körper so billig ist.“
 

Zaara sagte nichts. Sie hatte ihre Arme um ihren Körper geschlungen und ihr Blick war auf das Meer fixiert.
 

* Zaara
 

„Weisst du was eigentlich billig ist Kai… eure Vorurteile.“
 

Zaara lächelte ihm zu, jedoch sah sie überhaupt nicht glücklich aus. Sie nahm ihre Tasche und stand auf. Ohne ein weiteres Wort zu sagen ging sie und würdigte Kai keinen Blick mehr. Kai sah ihr emotionslos hinterher und trank mit hängendem Kopf einen weiteren Schluck von seinem Bier.
 

***
 

Den nächsten Morgen lag Kai verkatert in seinem Bett. Das Klingeln der Haustür dröhnte in seinen Ohren. Schwermütig öffnete er seine sie und betrachtete seine Umgebung. Sein Zuhause kam ihm so fremd vor. Er versteckte seinen Kopf unter dem Kissen, mit der Hoffnung, dass die nervige Person vor der Tür endlich aufhören würde. Jedoch wurde das Klingeln immer unerträglicher und er schmiss das Kissen beiseite. Seufzend bewegte er sich Richtung Haustür. Als er die Tür öffnete standen Bryan und Tala vor ihm.
 

* Bryan
 

„Guten Morgen Baby.“
 

Er schubste Kai zur Seite und beide traten ein. Bryan blickte Kai an, als würde er ihn analysieren.
 

* Bryan
 

„Dein Mund riecht wie Spencers Schuh… Wir haben was zum frühstücken mitgebracht…“
 

Er ging weiter in den Wohnraum.
 

* Bryan
 

„Nein warte… dein ganzes Haus riecht nach Spencers Schuh. Sag mal warum hast du Fenster? Du bist widerlich Kai.“
 

Bryan fing an die ganzen Fenster und Türen zu öffnen, damit sich der Gestank etwas neutralisieren würde. Als nächstes ging er in die Küche und quasselte irgendetwas vor sich hin, welches von Kai professionell ignoriert wurde.
 

* Tala
 

„Hast du etwa kein Bock mehr auf deine alten Freunde?“
 

Eine Antwort bekam Tala nicht, nur einen Leeren Blick. Kai knallte die Eingangstür, welche noch offen stand zu und schlenderte ins Badezimmer. Er wollte sich gerade sein Gesicht waschen als er die kleine Notiz von Zaara neben dem Spiegel hängen sah.
 

# Du schuldest mir ein Frühstück.

Zaara. :-) #
 

Für ein paar Sekunden starrte er den Klebezettel an, bis er seinen Blick davon abwandte und sich die klare Flüssigkeit ins Gesicht spritze. Weiterhin füllte nur Bryans Stimme die ganze Wohnung. Tala hatte es sich derweil bequem gemacht. Kai bekam einzelne Sätze wie » Wie sieht es denn hier aus? Seit wann bist du so unordentlich? « mit. Als Kai das Badezimmer wieder verließ stand Bryan gerade vor dem Aquarium. Er wandte sich zu Kai.
 

* Bryan
 

„Ich dachte du willst keine Fische haben.“
 

Desinteressiert wanderte Kais Blick durch den Raum. Er hatte sich gegen die Wand gelehnt und ihm war mehr als nur übel.
 

* Kai
 

„Bryan… kannst du nicht endlich deinen Mund halten.“
 

Wieder einmal verschwand Bryan in die Küche. Tala betrachtete das Theater nur amüsiert, denn Bryan hielt immer noch nicht sein Maul. Sekunden später erschien er wieder mit ein paar Tellern in den Raum. Kai starrte ihn mit einem mörderischen Blick an.
 

* Bryan
 

„Was starrst du mich so an?!“
 

Er wollte gerade die Teller abstellen, als plötzlich die Stereoanlage anging. Laute Musik schallte im Raum und Bryan lies vor Schreck die Teller zu Boden fallen. Tala lachte auf und Kais Blick verdüsterte sich immer mehr. Schuldbewusst blickte Bryan auf die Scherben, welche nun auf dem Boden lagen. Anstatt diese aufzuheben lehnte er sich lässig gegen die Wand und betrachtete weiterhin sein Werk, wodurch Talas lachen noch lauter wurde. Nachdem sie die Scherben aufgeräumt hatten saßen sie am Frühstückstisch. Tala und Bryan unterhielten sich, doch Kai sagte nichts. Er aß nicht einmal. Natürlich wurde dies von den Freunden bemerkt. Tala holte ein Bild von seiner Hosentasche und knallte es vor Kais Nase.
 

* Tala
 

„Hier… das schickt die Tyson. Er verteilt nun seine ‚Kunstwerke‘, damit es jeder bewundern kann.“
 

Es war ein Bild, welches Tyson mal mit seiner Kamera geschossen hatte. Kai blickte es sich für zwei Sekunden an und legte es wieder beiseite.
 

* Kai
 

„Danke.“
 

* Tala
 

„Danke? Sag mal was ist los mit dir?“
 

Kai ließ das Messer, welches er in der Hand hielt auf den Tisch fallen.
 

* Kai
 

„Könnt ihr mir den Gefallen tun und verschwinden.“
 

* Tala
 

„Willst du es uns nicht erzählen.“
 

* Kai
 

„Geht einfach… Bitte…“
 

Tala und Bryan sahen sich kurz an, bis sie sich fast gleichzeitig erhoben.
 

* Tala
 

„Du weisst, dass du uns jederzeit erreichen kannst.“
 

Kai sagte nichts mehr und die zwei verschwanden auch wenn es ihnen nicht ganz Recht war... Kai stand auf und ging zum Fenster. Er wusste, dass er Zaara verloren hatte… für immer.
 

Die Tage verstrichen. Nichts hatte Kai seit dem Abend von Zaara gehört. Er wusste nicht wie er sich fühlen sollte. Einerseits war er traurig und fühlte sich einsam, doch andererseits hatte Zaara in betrogen und das entfachtet wieder eine große Wut in ihm. Eines Abends setzte er sich vor seinen Computer. Er wollte schreiben, doch irgendwie schien ihm nichts einzufallen. Stundenlang saß er vor seinem PC ohne ein einziges Wort zu tippen. Krampfhaft überlegte er, doch das einzige was ihm in den Sinn kam war Zaara. Spät Abend gab er es auf und verließ die Wohnung.
 

***
 

Hazel hatte mit ihrer bezaubernden Stimme wieder einmal alle Besucher in ihren Bann gezogen. Nachdem sie ihren letzten Song gesungen hatte verließ sie mit großem Applaus die Bühne. An der Bar sah sie Kai. Sie wusste, dass er wieder getrunken hatte, denn das kam in letzter Zeit ziemlich oft vor. Sie legte ihre Hand auf seine Schulter und Kai drehte sich schwankend zu ihr um.
 

* Hazel
 

„Kai, soll ich dich nach Hause bringen.“
 

* Kai
 

„Ich kann auch alleine gehen.“
 

Er stand auf und kippte beinahe auf sie drauf.
 

Nach einer halben Stunde betraten Hazel und Kai, dessen Wohnung. Kai konnte kaum stehen, deshalb hatte er seinen Arm um ihre Schulter.
 

* Hazel
 

„Na komm schon rein mit dir.“
 

Hazel schaltete das Licht ein und musterte Kai.
 

* Hazel
 

„Nur nicht übergeben…“
 

Das erinnerte Kai an die erste Nacht mit Zaara.
 

* Kai
 

„Zaara…“
 

Er flüsterte ihren Namen, doch Hazel hörte es trotzdem.
 

* Hazel
 

„Na komm Kai.“
 

Sie führte ihn ins Schlafzimmer und half ihm sich andere Klamotten anzuziehen. Später legte sie ihn auf sein Bett und Hazel deckte ihn zu. Kai war sowas wie in einem Halbschlaf und flüsterte weiterhin Zaaras Namen. Traurig sah Hazel ihn an und wünschte sich, er würde ihren Namen sagen. Eine Weile blieb sie auf seinem Bett sitzen und beobachtete ihn, bis sie ein Bild von Kai und Zaara neben dem Bett liegen sah. Sie nahm ihre Tasche und ging.

Kai erwachte am nächsten Morgen mit großen Kopfschmerzen. Aus der Stereoanlage dröhnte wieder laute Musik. Er musste die Einstellung so bald wie möglich ändern, sonst würde er jeden Morgen durch diese nerv tötenden Geräusche verrückt werden und er wollte nicht, dass ihn diese Sache immer wieder an Zaara erinnerte. Nachdem er die Musik ausgeschaltet hatte blieb sein Blick an dem Bild hängen, welches Tala letztens mitgebracht hatte. Nach genauerem betrachten sah er außer sich noch Zaara auf dem Bild, die etwas im Hintergrund saß und Kai mit einem Lächeln beobachtete. Kai konnte das Bild nicht wegstellen, denn jetzt fühlte er wie sehr er sie vermisste. Bis am Abend hatte er dieses Foto in der Hand und wie die letzten Tage fehlte auch heute der Alkohol nicht. Er war nicht mehr ganz bei Sinn, als er das Bild auf das Tisch legte und seine Gitarre holen ging. Er setze sich auf den Boden und fing an zu spielen.
 

(Hier die Melodie dazu http://www.youtube.com/watch?v=Jlf5xgjdij4)
 

Eine Träne liefen ihm die Wange runter und das einzige was er verspürte war die Liebe Zaara gegenüber. Die Liebe… die er verloren hatte...

Chapter 8 . The End

Kai wusste nicht wann er eingeschlafen war, doch als er am nächsten Morgen aufstand hatte er nur noch eine Sache als Ziel. Er wollte mit Zaara reden, bevor er den Verstand verlor. Der einzige Anhaltspunkt wo er suchen könnte war das Haus an dem er diesen elenden Typen fand. Er musste es versuchen. Eine andere Lösung gab es nicht, also machte er sich auf den Weg. Die Strecke kam ihm heute unerträglich weit vor. Vielleicht war das auch gut so, denn so hatte er Zeit zu überlegen. Was würde er tun, oder sagen, falls er Zaara dort finden würde? Wie wäre überhaupt ihre Reaktion auf ihn? Würde sie sich freuen, oder ihn verscheuchen? Kai wusste nicht einmal was seine eigene Reaktion wäre. Vielleicht würde er ausflippen, sobald er diesen Typen sah. So viele Fragen und keine Antworten. Seitdem er Zaara das erste Mal gesehen hatte, hat sich so viel in seinem Leben verändert. Er hatte sich geändert… Nach einer viertel Stunde stand er vor dem Haus und betrachtete es stumm. Nun gab es kein Zurück mehr. Als Kai einige Schritte Richtung Haustür ging bemerkte er, dass diese offen stand. Ohne weiter zu überlegen ging er rein, doch das Haus war leergeräumt. Nirgends konnte er etwas sehen. Als er weiter rein trat stand plötzlich eine Dame vor ihm und Kai erschrak.
 

* Dame
 

„Kann ich ihnen behilflich sein?“
 

Auf einmal fehlten ihm die Worte und er sagte für einen Moment nichts, bis er sich wieder sammelte.
 

* Kai
 

„Hier… der kranke Mann, dass hier lebte…“
 

* Dame
 

„Ja, Herr Sato mein Vermieter. Er ist leider gestorben.“
 

* Kai
 

„Ich suche eigentlich die junge Frau, welches immer zu ihm gekommen ist. Zaara ist ihr Name.“
 

* Dame
 

„Du meinst seine Tochter. Nach dem Tod ihres Vaters, wollte sie nicht mehr hier leben und ist deswegen gegangen…“
 

Die Frau redete weiter doch Kai hörte nur noch Bruchstücke und blickte sie an als hätte er einen Geist gesehen. In seinen Gedanken dröhnten nur zwei Wörter » seine Tochter « Plötzlich wurde ihm schwindlig und schlecht. Ein Würg Reiz ergriff ihn. Ohne die Frau weiter zu beachten drehte er sich um und schlenderte aus dem Haus raus. Was hatte er nur gemacht? Er hatte alles zerstört… ALLES!! Kai konnte seine Außenwelt nicht mehr richtig wahrnehmen. Alles war verschwommen, die Geräusche verschwunden und die Leere in ihm gewachsen.
 

***
 

Die Tage vergingen und seit diesem Erlebnis hatte Kai sein Zuhause nicht verlassen. Er hatte jeglichen Kontakt zu der Außenwelt abgebrochen. Keiner erreichte ihn, oder hörte was von ihm. Zaara… Zaara… Zaaraa… Er war wie besessen und nichts anderen drang in seinen Kopf. Auch wenn Kai wusste, dass es keine Lösung war ließ er das Alkohol sprechen, denn auch wenn es für kurze Zeit war lies es ihn Zaara vergessen. Seine Freunde machten sich Sorgen und so beschloss Tala ihn zu besuchen. Als er an der Haustür stand klingelte er wahrscheinlich schon seit zehn Minuten. Er hatte es schon beinahe aufgegeben und wollte wieder verschwinden, als er bemerkte wie die Tür mit einem leisen knarren für einen Spalt geöffnet wurde. Sofort drang er rein.
 

* Tala
 

„Alter… Wo steckst denn du? Hast du den Verstand verloren? Kannst du nicht einmal auf unsere Anrufe antworten… Du erklärst mir jetzt sofort was für eine Scheiße du treib…“
 

Tala hielt inne als er den Wohnraum betrat und sah sich erschrocken um. Die ganze Wohnung, wie Wände, Möbelstücke, der Boden und die Fenster… alles war mit Klebezettel bedeckt. Tala trat näher an die Wand und las Sätze wie
 

# AIDS kann durch das Küssen übertragen werden #

# Mein Vater ist die einzige Person, der mich versteht #

# Nachdem Herr Sato gestorben ist, wollte sie nicht mehr hier leben #
 

Schließlich wandte er seinen Blick zu Kai. Er tat nichts saß einfach nur auf dem Boden und starrte dahin.
 

* Tala
 

„Kai! Was soll das alles.“
 

* Kai
 

„Wenn deine Neugier endlich gestillt ist, dass kannst du wieder verschwinden!“
 

* Tala
 

„Wenn DU glaubst, dass ich dich in dieser Situation alleine lasse, dann…“
 

* Kai
 

„TALA!! Verpiss dich einfach!“
 

* Tala
 

„Kai…“
 

* Kai
 

„Verschwinde!“
 

Kai schrie ihn an. Was sollte Tala tun? Er wusste nur zu gut, dass Kai seine Hilfe nicht annehmen würde.
 

* Tala
 

„Du weisst, dass du mich jederzeit anrufen kannst… Pass auf dich auf mein Freund… Wir haben uns alle nur Sorgen um dich gemacht.“
 

Eine Antwort bekam er nicht… und so machte er mit einem schlechten Gewissen einen Abgang. Was er nicht mehr hörte war Kais seufzen. Nun musste er auch seinen Frust an seinen Freunden auslassen. Auch wenn sein Gewissen ihn plagte meldete er sich bei Tala nicht, sondern trank wieder. Am Abend lag Kai auf seiner Couch. Schon wieder war er betrunken. Er hatte den Fernseher an und sah sich ein Video von ihm und Zaara an. Sie hatten es einmal beim Abendessen aufgenommen. Es war Zaaras Idee. Niedergeschlagen sah er sich das Video schon zum hundertsten Mal an und lauschte Zaaras Stimme.
 

# Zaara
 

„ Kannst du mir mal das Wasser zureichen Schatz? – Danke…
 

Manchmal vergleiche ich die Menschen mit Regentropfen, die gegen die Fensterscheibe knallen. Kennst du es, wenn eines der Tropfen nach unten rinnt und sich mit einem weiteren Tropfen vermischt? Sie wird stärker und geht ihren Weg viel schneller… und so ist es auch mit dir und mir… Meine Seele ist eins mit dir… Die Menschen sind rücksichtslos, verschwenderisch und benehmen sich so als würde nichts ein Ende haben… aber du bist anders…
 

- Ich liebe dich über alles… #
 

Kai lächelte vor sich hin und drückte auf die Pause Taste. Genau an der Stelle, als Zaara ein wunderschönes Lächeln in ihrem Gesicht hatte. Seine Augen waren müde, doch trotz allem zwang er sich wach zu bleiben. Er wollte sich weiterhin das Gesicht der Frau, welches er liebte anschauen. Verkrümmt lag er da und irgendwann verlies ihm die Kraft und er fiel in einen unruhigen Schlaf. Am nächsten Morgen wurde er durch einen lästigen Sonnenstrahl geweckt. Eigentlich waren die ganzen Fenster ja mit Klebezettel bedeckt, doch eins davon schien sich vom Fenster abgelöst zu haben. Kai hatte noch längst nicht seine ganze Energie aufgeladen. Mühevoll und immer noch etwas wackelig auf den Beinen stand er auf. Gleich auf die Sekunde musste er sich schon am Sofa abstützen, da er sein Gleichgewicht verlor. Trotz allem nahm er wieder seinen Weg zum Fenster auf. Nachdem er das kleine Blättchen gefunden hatte, klebte er es wieder an die Fensterscheibe und bedeckte den Sonnenstrahl. Eine Weile blieb er vor dem Fenster stehen und sein Blick hängte sich an eines der Klebezettel.
 

# Ich wünschte, ich wäre unsterblich... #
 

Eine Weile starrte er darauf. Er erinnerte sich an das Gespräch mit Zaara damals.
 

#
 

* Zaara
 

„Ich wünschte, ich wäre unsterblich...“
 

* Kai
 

„Indem du auf eine Therapie verzichtest?“
 

* Zaara
 

„Ich habe nicht vom Tod gesprochen, sondern von der Unsterblichkeit...“
 

#
 

Kai zerknüllte das Papier und blickte as dem kleinen Spalt, welches sich durch das fehlende Klebezettel gebildet hatte nach draußen und ihm kam eine Idee. Als erstes einmal wollte er für sein Aussehen etwas tun. Er sah elend aus. Fast hätte er vergessen wie das Leben da draußen aussah. Es musste aufhören. Kai wollte nicht zerbrechlich sein, sondern stark. Auch wenn seine Gedanken Zaara nicht losließen wollte er mit seinem Frust was anderes anfangen. Kai bewegte sich wieder mehr unter freiem Himmel. Er besorgte sich ein Buch über das Thema AIDS, denn er wollte dieses Thema bis zum kleinsten Details studieren. Auch wenn es etwas unbewusst war brachten ihn seine Füße immer an die Plätze mit dem er mit Zaara unterwegs war. Zuhause saß er nun Großteils vor seinem Computer und tippte vor sich hin. Dadurch ließ er alles aus. Seine Gedanken, die Frust und Trauer. Nach der Reihe verschwanden die Klebezettel von den Wänden und restlichen Gegenständen und Kais Werk nahm langsam an Gestalt an. Er tippe seine Geschichte. Tag und Nacht arbeitete er daran und endlich war es fertig. Ein Glücksgefühl überkam ihn. Den Grund dazu konnte er sich nicht erklären, aber er war zufrieden. Nachdem er seinen Computer heruntergefahren hatte sah er sich kurz in seiner Wohnung um. Es sah katastrophal aus, deshalb entschied er sich etwas sauber zu machen. Zu seinem Bedauern waren 4 Stunden vergangen und er war immer noch nicht fertig. Das läuten seines Handy ließ ihn die Arbeit stehen. Ein kurzer Blick auf das Display verriet ihm, dass sein Chef dran war.
 

* Kai
 

„Ja?“
 

* Chef
 

„Kai! Hast du den Bericht für übermorgen schon fertig? Wir würden es gerne schon morgen verwenden.“
 

* Kai
 

„Ja. Es ist fertig. Ich schicke es ihnen zu.“
 

* Chef
 

„Danke Kai.“
 

Nachdem er aufgelegt hatte setzte er sich wieder an seinen Computer und sendete seinem Vorgesetzten die Dokumente zu um gleich danach seine Hausarbeit zu beenden. Zufrieden betrachtete er sein Werk. Nach einer Weile rief er bei Tala und Bryan an und lud beide zum Abendessen ein. Er wusste, dass sein Benehmen ihnen gegenüber Scheiße war und das war seine Entschuldigung. Gerne nahmen seine Freunde die Einladung an und die drei verbrachten einen gemütlichen Männerabend zusammen. Kai fühlte sich nun besser, doch was er in dem Moment nicht wusste war, dass sein Vorgesetzter seine Geschichte las. Er wusste nicht, dass er das falsche Dokument gesendet hatte. Gegen Mitternacht wurde Kai wieder alleine gelassen. Er unternahm nichts mehr, sondern legte sich schlafen. Es tat gut wieder einmal mit seinen Freunden zu reden. Er hatte es vermisst und war froh darüber, dass die zwei ihm nicht böse waren. Langsam fielen ihm die Augen zu und er schlief ein. Der nächste Morgen brach an und das Klingeln seines Handys riss ihn aus dem Schlaf. Verschlafen rieb er sich die Augen und hob ab.
 

* Kai
 

„Hallo?!“
 

* Chef
 

„Hallo Kai. Tut mir Leid, dass ich dich so früh anrufe. Ich würde gerne mit dir reden und erwarte dich heute in meinem Büro.“
 

* Kai
 

„Okay… Wann soll ich vorbei kommen?“
 

* Chef
 

„So schnell wie möglich.“
 

* Kai
 

„Okay…“
 

* Chef
 

„Danke.“
 

Kai blickte auf die Uhr. Es war gerade 07:00 Uhr und die Neugier überkam ihm. Was sein Chef wohl von ihm wollte? Nachdem er eine Kleinigkeit gegessen hatte machte er sich fertig und auf den Weg. Angekommen klopfte er und die Tür wurde gleich aufgerissen. Verwirrt blickte er in das Gesicht des alten Mannes.
 

* Chef
 

„Komm rein Kai.“
 

* Kai
 

„Ist alles in Ordnung?“
 

Kai setzte sich. Nachdem sein Chef sich auch gesetzt hatte holte er etwas aus seiner Schublade raus und legte es direkt vor Kais Nase. Als Kai erkannte was gerade vor ihm lag, weiteten sich seine Augen und er starrte seinen Vorgesetzten verwirrt an.
 

* Kai
 

„Woher.. haben sie das?!“
 

* Chef
 

„Ich denke mal, dass du mir das aus Versehen gesendet hast.“
 

Kai starrte emotionslos darauf und sagte nichts.
 

* Chef
 

„Ich bin begeistert davon Kai. Du solltest es veröffentlichen. Die ganze Nacht war ich damit beschäftigt diese Zeilen zu lesen. Ein Buch! JA! Ich helfe dir auch dabei.“
 

Verblüfft betrachtete er den alten. Dieser schien kein Witz zu machen und musterte Kai mit ernster Miene.
 

* Chef
 

„Was sagst du Kai?“
 

Der Mann reichte ihm seine Hand zu. Nach kurzem überlegen nahm Kai die Hand des alten entgegen.
 

* Kai
 

„Ich bin dabei.“
 

***
 

Die Vorbereitungen fingen an. Der Verlag an dem das Dokument abgegeben wurde war genauso begeistert wie Kais Chef. Alles ging so schnell voran und nach ein paar Wochen stand Kai in einer großen Halle und feierte den Erfolg seines Buches. Seine Freunde waren wirklich überrascht, als sie über das Buch erfuhren. Zusammen mit ihnen stand er nun da. Jeder war begeistert und lachte, doch Kai war nicht sehr zufrieden. Er hörte zu viele Fragen, die er nicht beantworten wollte und das schlimmste an der Sache war er bekam Zaara nicht aus seinem Kopf. Er sah sich die Menschenmenge an und trank dabei ein Glas Wein. Sein Blick blieb an einem Typen hängen. Er kannte ihn, doch von irgendwoher. Nach ein paar Minuten des Denkens fiel es ihm ein und Kai wurde kreidebleich im Gesicht. Mit schnellen Schritten machte er sich in dessen Richtung und drehte den Mann um. Etwas perplex blickte ihn der Mann an.
 

* Kai
 

„Du! Du kennst sie. Du kennst Zaara. Sag mir wo sie ist!“
 

Es war der Mann, welches Kai mit Zaara in dem Cafe damals sah. Dieser sah ihn mit einem trüben Blick an.
 

* Kai
 

„Sag schon!!“
 

Kais Stimme erhob sich und die Freunde sahen ihn fragend an. Bedrohlich sah er diesem Mann in die Augen.
 

* Mann
 

„Sie liegt im Krankenhaus.“
 

Nachdem Kai diesen Satz gehört hatte fühlte er sich wie vom Blitz getroffen und rannte er los. Sein Herz verkrampfte sich und schrie nach Zaara. Er beachtete nichts in seiner Umgebung und eilte dahin. Seine Gedanken waren ein durcheinander. Es kam ihm so vor als würde er ihre Stimme hören. » Hol mich hier raus Kai. «
 

Und in seinem Kopf redete er mit ihr.
 

» Ich komme zu dir. Endlich habe ich dich gefunden. Vergib mir mein Schatz. Vergib mir, weil ich genauso wie die anderen war. Schließe nicht deine Augen. Du bist nun unsterblich mein Schatz «
 

Ohne auf die Autos und den Menschenmassen zu achten rannte er weiter. Er konnte das Krankenhaus schon sehen. Nachdem er sich am Empfang informiert hatte machte er sich auf den Weg auf ihr Zimmer und riss die Tür auf. Sie lag mit geschlossenen Augen da, blass und kraftlos. Mühevoll öffnete sie ihre Augen und als sie die Person vor sich erkannte erschien ein Lächeln in ihrem Gesicht.
 

* Zaara
 

„Kai…“
 

Bei ihrem Anblick rollte ihm eine Träne über die Wange. Zögernd ging er auf sie zu und setzte sich an die Bettkante. Er nahm ihre Hand und drückte ein Kuss darauf.
 

* Zaara
 

„Ich habe dich vermisst.“
 

* Kai
 

„Verzeih mir… Ich hab dich im Stich gelassen.“
 

* Zaara
 

„Das hab ich doch schon lange…“
 

***
 

Nach einer Weile saßen sie draußen auf einer Bank. Auch wenn Kai dagegen war, dass sie raus ging konnte er sie nicht aufhalten. Schweigend blickten sie sich an. Bis Zaara die Stille unterbrach.
 

* Zaara
 

„... Als mein Vater diese Krankheit in unser Haus getragen hat, war ich noch nicht auf der Welt. Monatelang dachte Meine Mutter, dass sie mich als Baby mit Muttermilch gestillt hatte, doch als sie die Wahrheit erfuhr konnte sie den Betrug meines Vaters und die Tatsache, dass sie mich vergiftet hatte nicht ertragen.

Es war keine Lüge, als ich dir gesagt habe, dass sie Selbstmord begangen hat…

Ich habe den gleichen Weg wie meine Mutter eingeschlagen. Statt eines langen Lebens, indem mir die Menschen jeden Tag meine Krankheit vorwerfen, habe ich mich um ein kurzes entschieden wo mich die Menschen wie jeden anderen behandeln. Der Arzt hat mir gesagt, dass ich wegen einer Grippe sterben werde. Lustig nicht wahr? Diese Krankheit tötet dich indem du lebst... Das Leben hat mir nicht erlaubt jemanden zu lieben.“
 

Liebevoll blickte sie ihm in die Augen und sie konnte die Liebe in Kais Augen genauso sehen.
 

* Zaara
 

„Jetzt schließe deine Augen.“
 

Er tat das was sie ihm sagte. Zaara kam ihm näher und legte sanft ihre Lippen auf seine. Ihr Herz klopfte wild gegen ihre Brust und Kai erging es nicht anders. Behutsam legte Kai seine Hand um ihren Hals und zog sie etwas näher an sich. Für ein paar Sekunden gaben sie sich voll und ganz dem Kuss hin, bis sie sich langsam lösten. Kai sah ihr tief in die Augen und hauchte ihr einen weiteren Kuss auf die Lippen. Wie sehr er das wollte. Es war traumhaft und am liebsten würde er gar nicht mehr damit aufhören. Jedoch musste irgendwann Schluss sein. Zaara klammerte sich an seinen Arm und Kai umschloss Hand. Ihren Kopf platzierte sie an seiner Schulter.
 

* Zaara
 

„Schließe deine Augen. Denk an all die schönen Dinge die du erleben wirst. Ich werde dir nicht sagen, dass du mich vergessen sollst. Du wirst es nicht ich weiss es, aber sei auf keinen Fall verbittert auf das Leben. Egal was du machst, ich werde immer bei dir sein. Jeden Morgen wird dich die laute Musik im Radio wecken. Voller Energie wirst du aus deinem Bett rausspringen und die Musik leiser drehen. Du wirst das Fenster öffnen und die frische Luft in deine Lungen einziehen, den Wind auf deine Haut spüren. Draußen gibt es tausende von Menschen und alle warten darauf Verstanden zu werden, genauso wie ich. Zeig ihnen was Liebe ist. Erzähl ihnen wie schön es ist die Person die man liebt berühren zu können, erzähl ihnen davon wie schön es ist sich zu vereinen, mach ihnen klar, dass auch in den schwierigsten Momenten das Leben weitergeht. Es ist hart im Leben alleine zu gehen, zeig den Menschen wie es einfacher ist. Jetzt öffne deine Augen mein Schatz. Ich verspreche dir alles wird wunderschön. Kannst du dich noch an das Regen erinnern? Wie sich die Tropfen vereint haben? Ich habe mich mit dir vereint. Nun bist du stärker. Ich werde für immer bei dir sein, denn ich liebe dich über alles mein Schatz. Alles…“
 

* Kai
 

„Ich liebe dich auch… über alles…“
 

Kai merkte wie plötzlich der Druck in seiner Hand nachließ und Zaaras Körper sich nicht mehr bewegte. Für einen Moment fiel ihm das atmen schwer und er blickte auf die Person neben sich. Ihr Kopf rutschte von seiner Schulter runter und Kai fing sie auf. Er versuchte sie zu erreichen, bekam jedoch keine Antwort. Schmerzerfüllt schloss er sie in seine Arme und hielt ihren leblosen Körper fest. Heiße Tränen gossen, denn sie war tot... Sie war gegangen. Als er wieder ihre Hand halten wollte bemerkte er, dass sie das letzten Puzzleteil, welches Kai und Zaara damals stundenlang gesucht hatten in ihrer Hand hielt… Schluchzend blickte Kai darauf umarmte sie und sog ein letztes Mal ihren Geruch auf. Er war völlig am Ende
 

***
 

Die nächsten Tage und Wochen waren nicht einfach für Kai. Seine Freunde standen ihm so gut wie möglich beiseite. Der Schmerz in seiner Brust war nicht verschwunden und er vermisste Zaara sehr. Doch in den Momenten wo er am verzweifeln war redete er sich immer wieder dasselbe ein.
 

» Zaara ist immer noch bei mir. Und zwar wohnt sie hier… in meinem Herzen. «
 

Ende
 

__________________________________________________________________________
 

Soo hiermit wäre die Story zu Ende.

Ich hoffe es hat euch gefallen. :-)



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Kommentare zu dieser Fanfic (6)

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Von:  Seki-sesshy
2015-11-15T03:15:44+00:00 15.11.2015 04:15
Hey,
Ich finde deine FF wirklich schön und traurig =(
Du hast es sehr schön umschrieben, auch Kai's Gefühle (ok außer das eine mal wo seine Reaktion eher unüblich war aber das wurde ja bereits gesagt).
Das einzige was mich verwirrt hat waren deine kleinen Artikel-Fehler und Tempusfehler. ^^"
Ansonsten hat es echt Spaß gemacht zu lesen und alles fließt ineinander über, sodass man am Ende keine offenen Fragen hat...
Dein Schreibstil ist auch echt geschmeidig
LG und mach weiter so ^^
Antwort von:  Black_Desiree
17.12.2015 23:25
Halloo :)

vielen Dank für dein Feedback.
Ich weiß, dass einige Fehler in diese FF zu finden sind :-/
hab leider niemanden der mir die Texte kontroliert um mir fallen die Fehler irgendwann nicht mehr auf...
Freut mich, dass es dir totzdem Spaß gemacht hat, werde mich bei meinen nächsten Geschichten auf jeden Fall bemühen.

LG :))
Von:  bloodydream
2014-06-12T19:23:30+00:00 12.06.2014 21:23
Inzwischen hab ich mich ganz gut in deine Struktur eingefunden, war zwar nicht ganz einfach^^ aber ich finde es nicht schlecht.
Die Beziehung zwischen den Beiden erscheint mir schon wirklich kompliziert und ich bin gespannt wie es weiter geht.
Was mir nicht ganz so gefallen hat, war Kais Reaktion in der U-Bahn. Bisher hast du ihn eigentlich ziemlich gut in seiner typischen Haltung beschrieben, deshalb kommt mir sein Gefühlsausbruch in der U-bahn doch irgendwie unpassend vor.
Aber gut^^, freue mich darauf bald wieder etwas neues von den Beiden zu lesen^^
Antwort von:  Black_Desiree
10.07.2014 13:01
Hallo :-)

Danke für dein Kommentar.
Ich hab mir auch lang überlegt, ob ich Kais Gefühle freien Lauf lassen soll und am ende dafür entschieden. hihi.
Hoffe trotzdem weiter von dir zu hören.
LG :-)
Von:  Phetonix
2014-01-05T14:25:32+00:00 05.01.2014 15:25
Hm...Ich bin verwirrt. Der Moment, wo Zaara kam war unübersichtlich. Erst im Nachhinein hab ich verstanden, was ich da gerade gelesen habe. Auch, dass die Freunde nicht bei Kai waren musste ich mir auch mehr oder weniger erschließen (oder ich habe es überlesen).
Mich wundert es, dass Kai sie so viel trinken lässt. Nach dem Motto abfüllen und dann wieder mitnehmen. Also Zuschauer müssen auch sonst was denken. ^^v
Zurück zum Anfang, ich mach heute mal alles durcheinander xD Dass Kai länger geschlafen hat als Zaara, wundert mich doch, denn so betrunken schien er mir nicht, und dass er auch nicht aufwachte, während sie durch seine Wohnung wuselte ist wohl auch nicht ganz so Kaitypisch.
Ich find seine Gedanken gut, als er seinen Freunden zuhörte nach dem Trainig xD Und sein Verhalten ist auch mal wieder typisch Kai :)
Jedoch möchte ich es dir noch einmal sagen: Dein Schreibstil bei der wörtlichen Rede ist manchmal sehr ungünstig für einen flüssigen Lesefluss.
Antwort von:  Phetonix
05.01.2014 15:28
oh Gott, so viel Kritik ^^v Ich hoffe ich habe dich jetzt nicht entmutigt weiter zuschreiben.
Antwort von:  Black_Desiree
10.07.2014 12:58
Kritik schadet nicht :-) anders kann man sich ja nicht verbessern. :-)
Ich hab Kai in dieser Geschichte wohl ein bisschen anders dargestellt als er wirklich ist, trotzdem hoffe ich dass es nicht all zu schlecht geworden ist.
An der wörtlichen Rede werde ich mich weiter Bemühen
Von:  Phetonix
2014-01-05T14:11:55+00:00 05.01.2014 15:11
Souu, hinterlassen wir auch mal hier ein Kommi :)
Du hast eine interessant Schreibweise, was die wörtliche Rede angeht. Ich denke, es kann als Stilmittel dienen, jedoch war es manchmal dann doch etwas umständlich zu lesen, durch die großen Lücken, besonders bei Dialogen.
Ich finde, du hast den Kampf gut beschrieben. Dort hat die Art, wie du die wörtliche Rede geschrieben hast, auch gepasst. :)
Das Kai sich so um die Dame kümmert, hätte ich nicht erwartet, aber Kai ist ja eh unberechenbar. ;)
Achja, ich würde dir vielleicht empfehlen, einen Beta-Leser zu suchen (eine Freundin oder so, ich könnte mich auch anbieten, aber ich sehe manchmal auch nicht alle Fehler ^^v), da du öfters einen Tempuswechsel zwischen Präsens und Vergangenheit drinnen hattest und dann auch manche Wörter falsch geschrieben waren.(bspw. gebietet->geboten, den Ladekabel->das Ladekabel...) Es liest sich für den Leser dann einfach schöner und solche Sachen ziehen Storys meistens runter :) Sonst mag ich deinen Schreibstil eigentlich ^^
Antwort von:  Black_Desiree
10.07.2014 12:52
Heey :-)

Die Antwort kommt etwas spät, aber trotzdem danke für dein Kommentar :-)

An meiner Schreibweise muss ich wohl noch etwas üben. hihi.
Ein Beta-Leser würde mir bestimmt nicht schaden, aber leider sind meine Freunde nicht daran interessiert -.-
Das nächste Kapitel ist schon fast fertig, also wenn ich dein Angebot annehmen darf, dann wäre es toll, wenn ich es dir zusenden kann und du dir es einfach mal ansiehst :-)))

LG.
Von:  Phetonix
2013-10-14T18:16:00+00:00 14.10.2013 20:16
Wow, es klingt...wunderschön. Also, vom Ausdruck her meine ich. Trotz, dass es so kurz ist, hat es mich schon gefesselt. Bisher ist es ja noch recht verwirrend, man weiß nicht einmal, wer denn die Aktöre sind, ich freue mich schon auf die Fortsetzung, ob sie Fragen beantworten, oder noch mehr stellen wird. :)
Antwort von:  Black_Desiree
19.10.2013 01:31
Hallo, danke für dein Kommentar. Freut mich, dass es dir bis jetzt gefallen hat. Die Kapitel sind absichtlich so kurz, aber die Fortsetzung wird länger sein und man erfährt auf jeden Fall mehr :).


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